AUTO&Wirtschaft 03/2018

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März 2018 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

MESSZYKLUS Was ändert sich mit WLTP?

HANDEL Porsche-Vertriebschef Reimold im Interview Die Zukunft von Wiesenthal

WIRTSCHAFT Die wichtigsten Trends von der „Bike Linz“ Datenschutz: Was tun mit den Kundendaten?

GEWERBE Die wichtigsten Neuheiten vom Bremsenmarkt


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Fahrwerkstechnik


EDITORIAL Lieber zum Zahnarzt als zum Autohändler

E

s ist zwar eine amerikanische Studie, die mir da in die Hände gefallen ist, doch die Ergebnisse sind dennoch interessant: Sie zeigen nämlich, dass für viele Kunden der Besuch im Autohaus alles andere als erfreulich ist – ganz im Gegenteil. 87 Prozent der Befragten sagen nämlich, dass sie während des Kaufprozesses früher oder später an einen Punkt gelangen, wo etwas nicht passt (das Wort „dislike“ kennen wir ja auch von Facebook & Co.). • Je jünger die Kunden, desto schlimmer wird es: 82 Prozent der 18- bis 34-Jährigen würden lieber irgendetwas Unangenehmes tun, als über den Autokauf zu verhandeln; bei der Generation 55+ liegt dieser Anteil „nur“ bei 65 Prozent. Die Liste der unangenehmen Dinge geht ziemlich weit: 56 Prozent putzen lieber ihre Wohnung, als zum Autohändler zu gehen. 34 Prozent stellen sich lieber in einer langen Warteschlange (etwa bei der Kfz-Zulassungsstelle) an. Und nun kommt eine Zahl, die mich am meisten überrascht hat: 24 Prozent der 35- bis 44-Jährigen lassen lieber eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt über sich ergehen, als mit dem Autohändler zu verhandeln. Kein Wunder, dass 54 Prozent der Amerikaner gerne ihr Auto im Internet kaufen würden, ohne ihr Haus verlassen zu müssen. • Was wir daraus lernen? Dass Glaspaläste, die von den meisten Importeuren vorgeschrieben werden, möglicherweise eher abschrecken als anlocken. Und dass man möglicherweise im Verkauf die menschliche Komponente stärker betonen muss. Nicht zuletzt die Ehrlichkeit ist es, die viele Kunden in Autohäusern vermissen – ob zu Recht oder zu Unrecht, bleibt dahingestellt.

Nach dem deutschen Urteil: Gefahr oder Chance?

D

as Deutsche Bundesgericht hat nun grünes Licht für Diesel-Fahrverbote in Städten gegeben. Für die öffentliche Wahrnehmung der Branche ist dieses Urteil ein Desaster und der Wirtschaftsmotor Automobilität kommt unnötig in Bedrängnis. Die Glaubwürdigkeit der Hersteller ist zunehmend angekratzt. Zwar sind die heimischen Automobilimporteure bemüht, den Imageschaden zu begrenzen und betonen öffentlichkeitswirksam, dass in österreichischen Städten keine Fahrverbote drohen, es ist jedoch zu befürchten, dass die Unsicherheit der Konsumenten weiter zunimmt. • Nicht nur für die Branche, auch für die Allgemeinheit ist diese Entwicklung durchaus tragisch. Hunderttausenden Dieselbesitzern die Mobilität zu nehmen, ist wirtschaftlich und gesellschaftlich gefährlich. Zusätzlich drohen den Fahrzeugbesitzern Wertverluste und ein Rückgang der Diesel bedeutet 2 auch den Verlust der unbestrittenen CO2-Vorteile dieser Technologie und verstellt den neuen deutlich verbesserten Euro-6d-Antrieben den Weg. • Stattdessen werden die Kunden verstärkt auf Benzinmotoren setzen. Auf den ersten Blick keine Problematik, doch für die Hersteller hat diese Entwicklung einen unangenehmen Nebeneffekt, da es durch den Rückgang des Dieselanteils an den Zulassungen zunehmend schwerer wird, die CO2-Grenzwerte der EU einzuhalten. • Als Schnittstelle zum Kunden kommt auf den Handel eine komplexe Situation zu, in der es gilt, wieder Vertrauen zurückzugewinnen. Auch die Hersteller sind gefordert, denn das auf die Prüfstände hin praktizierte „Optimieren“ der Fahrzeuge hat seinen Teil zur aktuellen Situation beigetragen. Mehr Transparenz ist der Schlüssel. Das neue Prüfverfahren WLTP (mehr auf den Seiten 8–13) kann dazu beitragen.

Da viele Autofahrer künftig Benzinmotoren kaufen, wird es für die Hersteller viel schwerer, die CO -Grenzwerte der EU einzuhalten.

Stefan Binder, MBA, Mag. Heinz Müller, Geschäftsführer Chefredakteur

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

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INHALT

Aspekte VW-Verträge: Die Händler warten noch

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Fokus WLTP statt NEFZ: Ein Zyklus, der uns alle betrifft Geringer-Interview: „22 Prozent im Durchschnitt“ Umfrage: WLTP & NEFZ: Wer kennt sich schon aus?

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Handel

8-13

WLTP statt NEFZ

Zahlen, Daten, Fakten

Daten: Auch Nissan dreht am Datenrad Studie: Das (un-)bekannte Wesen Statistik: Ein Beginn nach Wunsch

22 27 38

BMW: Zwei Neue wollen Erfolge fortsetzen AVAG: Auf dem Weg zu neuer Größe Lada ist auch 4x2 Porsche: „Wollen CO2-neutral werden“ Autohandel: Auch Nissan dreht am Datenrad Fiat: Verpatzter Geburtstag Lietz: Führungswechsel mit Führungskompetenz Wiesenthal: Zukunft ist die Vergangenheit E-Mobilität: Keine Angst vor Hochvolt StreetScooter, Car2go: Spezialisten unter Strom Yuasa: Li-Ion Made in Europe Erdgas: Der fossile Öko-Treibstoff? RBI: E-Mobilität sicher finanzieren Evalus: Schutz vor Schlägen

16 17 19 20 22 24 25 26 28 30 31 32 33 33

Wirtschaft

26 Wiesenthal Kommentare

44 Kundendaten

Binder und Müller Knöbl: Affenzirkus oder Eiertanz? Diez: Vergesst mir die Werkstatt nicht! Schluss mit Lustig: Die Rhetorik und die Geschäfte

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PorscheInterview

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Eurotax: Ein Sommerfest mit vier Preisen ARBÖ: „Noch bessere Versorgung“ mapo: Spezialitäten vom Praktiker Statistik: Ein Beginn nach Wunsch Bike Linz: Haben heiße Eisen Zukunft? AutoZum: Eigner ist neuer Chef DSGVO: Haben Sie schon oder müssen Sie noch? Oldtimer: Die Branche sieht rot Oberösterreich: Beweglich bleibt erfolgreich

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Gewerbe DAT: Mit zufriedenen Kunden rechnen Birner: Noch kompletter KYB: Roadbook fürs Fahrwerk Werkstatt des Vertrauens: Bald geht es los Bremsen: Schulungen: Wer bremst, verliert Continental: Beläge tauschen ist zu wenig Siems & Klein: Bremse prüfen leicht gemacht Birner: Lebenslanges Lernen ZF/TRW: Sorgfältig prüfen Meyle: Rundum-Info für Werkstätten Bosch: Erfahrung bringt Sicherheit Neue Produkte Impressum Leserbriefe Aus dem Papierkorb

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Menschen Hyundai: Personalrochaden beim Importeur Kia: Denk verlässt die Autobranche

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INHALT März 2018 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

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4WD-Gelände-Modelle Auf der Messe Hohe Jagd – absolut allrad 2018 in Salzburg hat Denzel Kooperationen u. a mit Kettner sowie fünf spezielle Mitsubishi Allradmodelle für den Geländeeinsatz präsentiert.

voestalpine: Zuwächse 9,46 Milliarden Euro Umsatz, ein Plus von 16,8 Prozent, betrug der Umsatz von voestalpine in den ersten 3 Quartalen des Geschäftsjahres 2017/2018.

2-stufig VW-Verträge: Die Zweite

Man warte nun auf die 2. beziehungsweise überarbeitete Version der VW/Audi-Verträge, wie Stefan J. Hutschinski, Obmann des Vereins österreichischer VW Audi SEAT Škoda Betriebe (VASS) und VÖK-Obmann bestätigte. Liegen sie vor, werden diese Verträge vom VASS geprüft. Im Gegensatz zu Deutschland, wo eine komplette Änderung der Struktur geplant sei, soll das VW/Audi-Netz in Österreich in der Struktur gleichbleiben. Bei VW gebe es ein 2-stufiges System mit Händlern und Agenten: Während bei VW in Deutschland auf Agenten in Zukunft vollkommen verzichtet werde, das Netz nur noch aus Händlern bestehen und auch gestrafft werden solle, sei dies in Österreich nicht geplant: Mit März 2018 sollten alle Partner eine Kündigung und zugleich einen Letter of Intent (LoI) erhalten, den die Händler gleich unterschreiben könnten; dann werde weiterverhandelt. Der VASS sei in guten Gesprächen mit Porsche Austria, erklärt Hutschinski. Im Herbst werde dann hoffentlich der finale Vertrag unterschrieben werden. „Die Kollegen sollen damit – unter anderem für die Banken, aber auch für andere Institute – die Sicherheit haben, dass sie einen Vertrag bekommen. Natürlich könnte, wie es dies immer gegeben hat, Porsche Austria bei einzelnen Partnern Umstrukturierungen planen.“

Würth: Rekordumsatz Über ein Rekordergebnis 2017 freut sich Würth Österreich. Im Vergleich zur Gesamtgruppe fiel die Umsatzsteigerung geringer aus. Hierzulande erzielte Würth mit 197,7 Millionen Euro einen Rekordumsatz. Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Zuwachs um 6,6 Prozent erreicht. Erstmals konnte beim Thekenumsatz in den Kundenzentren die 40-Millionen-Euro-Marke überschritten werden. In den 47 Kundenzentren, die bis 2020 auf 60 Standorte in Österreich anwachsen sollen, wurden 42,1 Millionen Euro erlöst. Weltweit erwirtschafteten über 74.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 12,7 Milliarden Euro, gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 7,5 Prozent.

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Rosenbauer: so viele Aufträge wie noch nie Mit 2,54 Prozent Rückgang auf 848,7 Millionen Euro Umsatz bilanziert die Rosenbauer International AG im vorläufigen Ergebnis von 2017. Während das EBIT um 45,53 Prozent sank, lagen die Auftragseingänge mit 970 Millionen Euro (+18,76 %) auf Rekordniveau. Per 31. Dezember 2017 lag der Auftragsbestand mit 882,6 Millionen Euro (2016: 739,7 Mio. ) auf All-Time-High.


Kreuzer leitet GW-Management bei Edentity

Kerle wiederbestellt Als Importeurssprecher wurde Günther Kerle wiederbestellt. Als neue Stellvertreter fungieren Mag. Gregor Strassl (Denzel) und Mag. Wolfgang Wurm (Porsche Austria).

Michael Kreuzer, Head of Infrastructure & IT Governance bei Edentity Software Solutions, hat im Unternehmen den Geschäftsbereich Gebrauchtwagen Management System übernommen, der 400 Händler unter Vertrag hat. Mit dem Fokus auf Lösungen, die den Autohandel bei der Digitalisierung unterstützen, plant Kreuzer, die Zahl der Kunden zu steigern: „Der Händler steht im Mittelpunkt. Wir wollen Lösungen mit Mehrwert bieten, die eine Vereinfachung bedeuten!“ Bei Edentity in Wien und der Erfahrung der global tätigen ASE-Gruppe im Hintergrund seien „Profis für Schnittstellen und Datenaufbereitung und komplexe weltweite Systeme für die Autobranche“ tätig.

AutoScout24 wirbt großflächig Erstmals seit seinem Bestehen ist AutoScout in Österreich mit einer großen Radio- und TV-Kampagne vertreten. Gestartet wurde am 1. März, die Werbung (auch mit Plakaten) soll rund 2 Monate laufen. Laut Country Manager Markus Dejmek ist Österreich das einzige Land in Europa, das Geld für eine derartige TV-Kampagne bewilligt erhielt.

„Die Zahl der in Steyr gebauten Dieselaggregate ist im Vorjahr im Vergleich zu 2016 um 10,6 Prozent auf 776.129 gesunken, während wir bei den Benzinmotoren ein Plus von 40,2 Prozent auf 551.025 Stück registriert haben. “ Christoph Schröder, Leiter des BMW-Motorenwerks in Steyr

„Die Zusatzinformationen erfolgen nur für ca. 2 Sekunden und somit in einer Zeit, in der sie keinesfalls zur Gänze gelesen werden können.“ Richter Dr. Alexander Sackl in einem Urteil gegen Fiat

Hitlergruß & Nazilieder „Unpassendes Verhalten“ war der Grund für die Entlassung mehrerer Mitarbeiter bei MAN Steyr. Diese seien durch Hitlergruß und Nazilieder im Werk aufgefallen.

MÖSt & NoVA: Staat nahm 315 Millionen mehr ein

Helmis Website ist da Seit mehr als 35 Jahren ist der von Franz Robert Billisich erfundene Helmi der kleine Held der Sicherheit, immer zur Stelle, wenn Kinder in Gefahrensituationen seine Hilfe brauchen. Nun finden Kids Helmi auf seiner neuen Website unter www.helmi.at.

Laut Information des Finanzministeriums sind im Jahr 2017 die Einnahmen aus Mineralölsteuer (MÖSt), Normverbrauchsabgabe (NoVA) und motorbezogene Versicherungssteuer auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung um 315 Millionen Euro, so Nikola Junick, Verkehrswirtschaftsexpertin des ÖAMTC. Ergänzt um die weiteren Einnahmen aus dem Straßenverkehr wie Vignettenerlöse, Umsatzsteuern oder Parkgebühren flossen 13,5 Milliarden Euro in das öffentliche Budget und an die Autobahnen- und SchnellstraßenFinanzierungs-AG/Wien.

„Die italienischen Autohändler antworten deutlich schneller auf Kundenanfragen als ihre Kollegen in Frankreich. Dafür haben die französischen Händler viel häufiger die Handynummern ihrer Kunden als die Händler in Deutschland.“ Aus einer SGS-Studie

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FOKUS

Neuer Messzyklus WLTP

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NEFZ

Ein Zyklus, der uns alle betrifft W LT P S TA

Knapp ein halbes Jahr noch, dann ist der WLTP (kurz für Worldwide Harmonised Light Duty Vehicle Test Procedure) Realität. Er ersetzt den derzeit gebräuchlichen NEFZ („Neuer Europäischer Fahrzyklus). Höhere Normverbräuche werden vermutlich zu höheren Kosten führen. Was weiß man jetzt schon? Wir haben die Importeure um Antworten auf die wichtigsten Fragen gebeten. Von Mag. Heinz Müller

„Es ist nicht auszuschließen, dass diese Veränderung für einzelne Motor- und Antriebskombinationen in der Höhe signifikant ausfällt.“ Bild: fotolia

Stellungnahme von Ford zu WLTP

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eien wir ehrlich: Der Buchstabe N im NEFZ war nicht mehr wirklich aktuell. Denn „neu“ war dieser Fahrzyklus tatsächlich nicht mehr, stammt die bisher in der EU verwendete Regelung zur Messung des Normverbrauchs bei Pkws doch aus den 1990er-Jahren. Seither entfernten sich die tatsächlichen Verbräuche immer mehr von den NEFZ-Werten: Um den Kunden realitätsnähere Daten zu liefern, wurde daher der WLTP entwickelt. Hinter dieser Abkürzung versteckt sich der Worldwide Harmonised Light Duty Vehicle Test Cycle. Die Daten, die zum neuen Messverfahren führen, stammen nicht mehr wie bisher aus Europa allein, sondern auch aus den USA und Asien. Jahrelang wurde diskutiert und gemessen, ehe die neue Prozedur standardisiert wurde. Eingeführt wurde der WLTP für die Typgenehmigung neuer Pkws und leichter Nutzfahrzeuge bereits am 1. September 2017, und ab 1. September dieses Jahres müssen im WLTP gemessene Abgas- und Verbrauchswerte für alle in Europa neu zugelassenen Modelle (Pkws und leichte Nutzfahrzeuge) vorliegen (Details dazu im Kasten „Die Unterschiede zwischen NEFZ und WLTP“ auf Seite 9).

Nicht jeder Importeur wollte antworten Eines ist klar: Die Verunsicherung in der Autobranche ist seit Wochen spürbar. Denn niemand weiß so recht, was ab September passieren wird. Wir haben daher an die 25 größten Automobilimporteure 7 idente Fragen geschickt. Eines vorweg: Nicht alle haben geantwortet – und einige, die dies doch taten, blieben unverbindlich. „Zu früh …“, sagten die einen, von einem „sehr heiklen Thema“ sprachen die anderen und auch der Hinweis auf die „laufenden Vorbereitungen“ kam immer wieder als Ausrede. Die Antworten, die wir dennoch erhielten, haben wir gekürzt und zusammengefasst:

1. Wie wird sich die WLTP-Einführung auf die CO2-Werte und die NoVA-Berechnung auswirken? Wenn ja, bei welchen Modellen? Beim VW-Konzern, mit rund 35 Prozent Marktleader in Österreich, geht man bei den WLTP-Verbrauchswerten von einer durchschnittlichen Erhöhung von 15 bis 20 Prozent aus, wobei es, in Abhängigkeit von den jeweiligen Motor-Getriebe-Varianten, Abweichungen in beide Richtungen geben wird. „Das heißt, dass es voraussichtlich vereinzelt auch Fahrzeuge geben wird, die im WLTP ähnliche Verbräuche wie im derzeitigen NEFZ aufweisen werden.“ In puncto NoVA-Berechnung wird sich – aus heutiger Sicht – nichts ändern, da die Bemessungsgrundlage bis 2020 weiterhin der CO2-Wert auf NEFZ-Basis sein wird, der aus dem WLTP-Verbrauchswert auf den NEFZ-Wert „rückgerechnet“ und im COC-


FOKUS Papier angegeben wird. Der „errechnete“ NEFZCO2-Wert wird im Mittel bei den VW-Konzernmarken um 2 bis 3 Gramm/km steigen, wodurch sich eine NoVA-Erhöhung von 1 Prozent ergeben kann. Bei Ford rechnet man ebenfalls mit einem Anstieg: „Zu einzelnen Modellen kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden, da zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht alle Homologationsdaten final verfügbar sind.“ Ähnlicher Meinung ist man bei Fiat: „Ja, WLTP wird sich auf alle CO2-Werte auswirken. Das liegt schon allein daran, dass der neue Messzyklus deutlich länger und anspruchsvoller für alle Motoren ist.“ Bei Mercedes verweist man auf einen anderen Aspekt: „Bei Elektrofahrzeugen wird sich die Reichweitenangabe reduzieren“ und glaubt, dass die NoVA-Berechnung auf den neuen Testzyklus angepasst werden muss. „Soweit wir wissen, ist das allerdings noch nicht final entschieden.“

2. Welche Modelle kommen mit neuen Motorisierungen auf den Markt? „Um für diesen Stichtag gerüstet zu sein, haben wir bereits begonnen, alle Motorisierungen unserer Pkw-Modelle sukzessiv im Rahmen des WLTPZyklus neu zu zertifizieren“, verlautet von Ford. „Die ersten Fahrzeuge nach WLTP werden im ersten Halbjahr homologiert, ab September 2018 wird unsere gesamte Modellpalette nach WLTP homologiert“, heißt es bei Renault und Fiat will die Motorisierungen bei allen Modellen ab Sommer 2018 von Euro 6b auf Euro 6d umstellen. Bei Kia bekommt der Stonic ab Modelljahr 2018 einen neuen Diesel, beim Optima ersetzt ein neuer 1,6 Diesel den 1,7 CRDi: „Die Diesel kommen mit SCR-Kat und die Direkteinspritzer-Benziner mit Partikelfilter.“ Unmittelbar nach September 2018 kommen bei Jaguar und Land Rover keine neuen Motoren auf den Markt: „So werden wir in der glücklichen Lage sein, für nahezu alle Modelle die NEFZ-Werte zu haben und damit keine Teuerung weitergeben müssen.“ Bei Volvo wird die Modell- bzw. Motorenpalette ab dem Modelljahr 2019 (bestellbar ab März 2018) der neuen gesetzlichen Abgasnormen Euro 6d-TEMP entsprechen. Als gänzlich neue Motoren kommen der D3 Dieselmotor (für XC40 und XC60) und die Benzinmotoren T3 und T4 (für XC40) auf den Markt. Bei Honda hebt man hervor, dass als Teil der „Honda Electric Vision“ bis 2025 zwei Drittel aller verkauften Neufahrzeuge der Marke in Europa mit einem elektrifizierten Antrieb ausgestattet werden.

3. Werden die Autos dadurch für die Endkunden teurer? Wenn ja, wie viel? Müssen die Endkunden die gesamten Mehrkosten tragen? „Die Variable bei der österreichischen NoVA ist der CO2-Ausstoß. Durch geforderte realistischere und

Neuer Messzyklus WLTP

höhere Werte kann sich die NoVA ab September 2018 voraussichtlich im Durchschnitt um 1 Prozent erhöhen“, heißt es im VW-Konzern – und weiter: „Strengere Abgasnormenbedingungen und höhere Entwicklungs- und Bauteilekosten bei der Abgasreinigung werden in letzter Konsequenz auch den Kunden belasten.“ Bei Ford schließt man nicht aus, dass „diese Veränderung für einzelne Motor- und Antriebskombinationen in der Höhe signifikant ausfällt“. Auch BMW glaubt, dass die CO2-Emissions-Werte bei den meisten Modellen steigen werden. Bei Renault will man SCR-Technologie für Dieselmotoren und Partikelfilter für Benzinaggregate zur Schadstoffreduktion einbauen: „Diese neuen Technologien werden notwendigerweise einen Einfluss auf die Fahrzeugkosten haben, dabei aber gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Schadstoffemissionen haben.“ Von Fiat ist zu hören, dass mit hoher Wahr- Aus einem E-Mail von Mazda scheinlichkeit die Preise von Dieselversionen mit SCR-Abgasreinigung steigen werden. Abwartend ist Mazda: „Es ist nicht zu erwarten, dass auf einmal die Preise steigen werden. Denn die Preisgestaltung hängt von vielen Variablen ab, von technischen und Ausstattungs-Updates, vom Markt und Mitbewerb etc.“ Wenn WLTP-Effekte Bewegung in den Markt bringen, können sich die Preise für den Kunden unter Umständen auch positiv entwickeln. „Zum Beispiel könnten Hersteller die Gunst der Stunde nützen, um sich mit günstigen Tarifen, Sonderangeboten oder Nachlässen preisliche Vorteile gegenüber dem Mitbewerb zu verschaffen.“ Bei Honda sind „keine Mehrkosten für unsere Kunden“ geplant, bei Subaru ebenfalls nicht.

„Es ist nicht zu erwarten, dass auf einmal die Preise steigen werden.“

Die Unterschiede zwischen NEFZ und WLTP Der neue Test dauert nun 30 statt wie bisher 20 Minuten, es wird auch deutlich häufiger beschleunigt – bis maximal 130 km/h. Der Zeitanteil, wo das Auto steht, sinkt. So soll die Durchschnittsgeschwindigkeit von bisher 33,6 km/h auf 46,6 km/h steigen. Logisch, dass dadurch mehr Energie für die Beschleunigung verbraucht wird und daher der Kraftstoffverbrauch steigt. Außerdem müssen die Messungen beim WLTP nun mit einem voll ausgestatteten Fahrzeug (statt wie bisher mit einem Basismodell) durchgeführt werden. Allerdings erhöht jedes Extra das Gewicht, sodass die Hersteller natürlich auch Messungen mit anderen Ausstattungsversionen durchführen lassen. Da auch verschiedene Reifen und unterschiedliche Karosserievarianten die Aerodynamik beeinflussen, werden die Verbrauchswerte laut WLTP auf jeden Fall deutlich näher an der Realität liegen als beim NEFZ. Außerdem ist die Außentemperatur beim WLTP nun 14 Grad C; bisher galt ein Korridor von 20 bis 30 Grad C. Das erhöht den Verbrauch weiter, da das Öl im Motor, Getriebe sowie den Achskomponenten zähflüssiger ist. Auf den tatsächlichen Verbrauch bei Endkunden hat der Wechsel von NEFZ zum WLTP aber natürlich keinen Einfluss.

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Neuer Messzyklus WLTP

FOKUS Volvo will, sobald die neuen Verbrauchswerte bestätigt sind, die Händler mit schriftlichem Informationsmaterial versorgen – vermutlich noch im März.

In den Preislisten mancher Importeure werden neben den NEFZ-Werten auch die WLTP-Daten stehen

5. Wie werden die neuen Preislisten gestaltet: nach NEFZ- oder WLTP-Werten?

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Hier sind die Antworten der Importeure sehr unterschiedlich. „Einerseits haben wir bereits allgemeine Infos zu WLTP auf unseren Markenhomepages platziert, die neben den Kunden, auch unseren Händler informieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche interne Informationen und zudem sind auch Schulungen in Vorbereitung“, kommuniziert man im VW-Konzern. Renault hat für die Händler ein E-Learning Tool entwickelt, das bereits im Einsatz ist und die Verkaufsmannschaft über die neuen WLTP-Bestimmungen detailliert informiert. Fiat will die Händler zeitgerecht auf die neuen Bestimmungen vorbereiten, sobald alle relevanten Informationen zur Verfügung stehen. Am informativsten ist Mazda: „In erster Linie gehört zur Vorbereitung auf den WLTP-Stichtag, die Produktion der Autos ab Werk richtig zu planen und zu timen. Mazda unterstützt die Handelspartner angefangen bei der Volumenplanung über die Vertriebslogistik bis zur Lagerhaltung. Denn ab 1. September müssen bis auf geringe Ausnahmekontingente alle Neufahrzeuge im Handel nach WLTP homologiert sein. Alte, ausschließlich NEFZ-homologierte Autos können nicht mehr neu zugelassen werden.“ Bei Kia ist man, wie man sagt, „noch immer eifrig am Sammeln von Informationen“. Und Jaguar/Land Rover? „Im Sinne der Kundenzufriedenheit werden Handelspartner natürlich rechtzeitig informiert, damit diese wiederum ihre potenziellen Kunden informieren können: Ob diese z. B. aufgrund einer drohenden Verteuerung noch schnell besser das aktuelle Modell aus dem Schauraum kaufen sollten.“

NEFZ

4. Wie werden die Händler auf die neuen Bestimmungen vorbereitet?

W LT P S TA

„Wir sind noch immer eifrig am Sammeln von Informationen.“ Ein Sprecher von Kia

NEFZ wird rückgerechnet Ab 1. September 2018 ist die Erstzulassung von Pkw nur mehr mit WLTP-Typisierung zulässig. Bis Ende 2019 sollen zunächst für neue Typen (deren NEFZ-Verbrauchswerte nicht mehr ermittelt werden) die (etwa 20% höheren) WLTP-Verbrauchswerte mit dem von der EU-Kommission zur Verfügung gestellten „co2mpas“-Kalkulator auf NEFZ-Werte zurückgerechnet werden.

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Im VW-Konzern bleiben vorerst bis Ende 2019 die NEFZ-Werte in den Preislisten, da „rückgerechnete“ NEFZ-Werte die NoVA-Basis bilden werden. Auch bei Ford werden die auf dem WLTP-Messverfahren basierenden, korrelierten (rückgerechneten) NEFZ-Werte schrittweise in Preislisten, Kataloge und die Fahrzeugauszeichnung eingepflegt. Fiat geht von einem „Sowohl-als-auch“ aus: „Für die NoVA ist die NEFZ CO2-Emission ausschlaggebend, die WLTP-Werte werden aber in den technischen Daten angegeben sein.“ Mazda hat das genaue Timing, wann die NEFZ-Werte aus Preislisten und Datenblättern verschwinden, noch nicht fixiert. „NEFZ neben WLTP auch weiterhin anzugeben, ist durchaus berechtigt – solange nämlich die NoVA existiert, die ja auch auf NEFZ-Basis ermittelt wird.“ Bei Mercedes werden im Umstellungszeitraum bis zum Herbst 2018 parallel neue Fahrzeuge erhältlich sein, die nach WLTP zertifiziert sind, sowie solche Fahrzeuge, die noch ausschließlich NEFZ-Werte in den Zulassungspapieren eingetragen haben. „Die nach WLTP-zertifizierten Fahrzeuge weisen zusätzlich bis Ende 2020 NEFZ-Werte aus.“ Jaguar/Land Rover will voraussichtlich beide Werte in Broschüren und Preislisten angeben. Volvo hat alle neuen Preislisten für das Modelljahr 2019 schon mit den neuen NEFZ-korrelierten Verbrauchswerten versehen: „Die echten WLTP-Werte werden ab September 2018 zusätzlich in den Preislisten integriert.“ Honda und Subaru vertrauen weiterhin auf die NEFZ-Werte.

6. Wird durch die möglichen Preiserhöhungen auch der Markt beeinflusst? Diese Frage könnte in den kommenden Monaten die Zulassungsstatistik massiv beeinflussen: Im VW-Konzern wird man sehr konkret: „Alle Fahrzeuge, die bis Ende August nicht nach WLTP typisiert worden sind, müssen vorher zugelassen werden. Daher ist mit erhöhten Zulassungen bis Ende August zu rechnen.“ Abwartender fällt die Antwort von BMW aus: „Preiserhöhungen haben in fast allen Fällen einen Einfluss auf den Markt.“ Der Importeur von Fiat rechnet damit, „dass es im August zu einem stärkeren Anstieg der Zulassungen kommen wird“. Ähnliches glaubt man bei Mazda: „Es ist durchaus denkbar, dass unterschiedliche Marken auch mit unterschiedlichen Preisanpassungen und Aktionen reagieren, um sich dadurch Markt- oder auch Ertragsvorteile zu verschaffen.“


FOKUS 7 Fragen, 7 präzise Antworten von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer

„22 Prozent im Durchschnitt“ Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, im Interview zu WLTP und seinen Folgen. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Wo liegen die großen Vorteile von WLTP im Vergleich zum NEFZ? Dr. Bernhard Geringer: Realitätsnäherer Verbrauch und damit weniger Klagen der Abweichung Ist- zu Prospektwerte. Unterschiedliche Fahrzeugausführungen (insbesondere mit Gewichtseinfluss – je nach Sonderausstattung) werden daraus resultierende WLTP-Verbrauchsangaben haben. Was wird sich Ihrer Meinung nach bei den Verbrauchswerten ändern? Geringer: Im Allgemeinen werden diese WLTP-Werte gegenüber dem NEFZ nach oben gehen (aktuell spricht man von 22 Prozent im Schnitt). Der Realverbrauch ändert sich durch den neuen Zyklus natürlich nicht. Werden sich die Autokäufer von den höheren Werten in ihren ­Entscheidungen beeinflussen lassen? Geringer: Teilweise schon: Durch die höheren Verbrauchswerte werden auch längerfristig die Steuern (NoVA, CO2-Abgabe) beim Autokauf steigen. Das hat auch einen Einfluss auf die Motorisierungsauswahl. Welche neuen Motoren-Entwicklungen sind in kommender Zeit marktreif? Geringer: Verbrauchsgünstigere Verbrennungsmotoren mit zusätzlichen Variabilitäten (variable Verdichtung, mehrstufige Aufladung) und insbesondere die breite Einführung der 48-Volt-Hybridisierung sind zu ­erwarten. Welche Treibstoffeinsparungen werden diese Motoren bringen? Geringer: 15 bis 25 Prozent, wenn man auch Hybridisierung einrechnet. Werden damit die CO2-Vorgaben der EU für die Autohersteller ­erreichbar sein? Geringer: Die Vorgaben bis 2021 werden – gemeinsam mit geringen Raten an Plug-in-Hybriden und reinen batteriebetriebenen Fahrzeugen – damit erfüllbar sein. Die geplanten CO2-Vorgaben ab etwa 2025 aber nicht mehr. Da sind weitere ca. 15 Prozent Absenkung an CO2 erforderlich. Wird die derzeitige Kaufzurückhaltung der Privatkunden beim Diesel von längerer Dauer sein oder wird sich der Trend zum Benziner wieder umkehren? Geringer: Dies wird primär von der öffentlichen Diskussion und der möglichen Einführung von Diesel-Fahrverboten entschieden. Ohne politischen und medialen Einfluss würde sich der Dieselanteil wieder erhöhen. •

Neuer Messzyklus WLTP

Jaguar/Land Rover bringt einen anderen Aspekt ins Bild: „Der Markt wird langfristig natürlich beeinflusst werden, da die WLTP-Werte höher sind und damit auch die NoVA-Abgabe. Verbrauchsintensive Modelle werden überproportional besteuert, was ja auch immer Ziel der NoVA war, nämlich eine ­verbrauchsabhängige Kaufsteuer.“

7. Wie gehen Sie mit Lagerfahrzeugen um, die noch die alten Emissionsnormen haben? Wird es vor dem Herbst einen Abverkauf dieser Autos geben? Auch hier gibt es sehr spannende Antworten, beginnend im VW-Konzern: „Grundsätzlich gehen wir von keinem überhöhten Lagerbestand aus.“ Das sehr gut angelaufene Neuwagengeschäft in diesem Jahr fördere auch den natürlichen Lagerabfluss. „Abgesehen von der Auslaufregel, bei der maximal 10 Prozent an Fahrzeugen gleicher Type, die im Vorjahr zugelassen wurden, noch bis Ende August 2019 zugelassen werden dürfen, werden gegebenenfalls Lagerfahrzeuge ab September 2018 mit einer ­Zulassung als Gebrauchtwagen verkauft.“ Bei Ford wird der Abverkauf von Lagerfahrzeugen, die im Rahmen des bisherigen NEFZ zertifiziert sind, bis zum 1. September 2018 erfolgen. Laut Fiat wird es „selbstverständlich auch hier wieder die Möglichkeit von Ausnahmegenehmigungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten geben. Damit bleibt ­Lagerware bis zu einem Jahr länger zulassungsfähig.“ Mazda habe „früh genug begonnen, darauf zu achten, dass per September keine NEFZ-homologierten Autos mehr auf Lager sind“, verlautet aus Klagenfurt: „Eine punktuelle, kurzfristige Abverkaufsaktion wird deswegen nicht nötig sein. Im Gegenteil: Läuft der Verkauf bei Mazda weiterhin so gut wie in den ersten zwei Monaten des Jahres, dann wird es sogar eher eng mit der Verfügbarkeit einzelner Modelle.“ Deutlich zurückhaltender ist Mercedes: „Bitte um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage zur zukünftigen Entwicklung unserer Preise oder Verkaufsaktionen machen können.“ Von Kia hört man, „dass man zusehen müsse, dass unsere Lagerbestände die 10-Prozent-Regel nicht überschreiten“. Und von Jaguar/Land Rover kommt auf diese Frage ein klares „Nein“: „Erstens gibt es ein genehmigtes Übergangs-Kontingent (so wie etwa beim Übergang von Euro 5 auf Euro 6 auch), zweitens wird es uns wie gesagt kaum betreffen, da wir für fast alle Modelle die NEFZ-Werte haben werden.“ Auch Volvo und Honda planen – zumindest im Augen­blick – keinen speziellen Abverkauf. Subaru hat für Lagerfahrzeuge die noch nicht nach WLTP gemessen wurden, beim BMVIT um eine Ausnahmegenehmigung angesucht. „Als kleiner ­Importeur verfügen wir nur über geringe Lager­bestände, daher sind hier keine besonderen ­Abverkaufsaktionen geplant.“ •

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Neuer Messzyklus WLTP

FOKUS

Keine Alternative zum Diesel „Im Zuge der neuen Verbrauchsberechnung waren wir zu Beginn der Meinung, dass es zu keinen Verteuerungen kommen wird, wir sehen jetzt aber bei unseren Produkten, dass jedes neu berechnet wird, weil die Überschrei- Josef Frischmuth tungen im alten Messsystem schon so hoch waren und trotz Rückrechnung ein höherer NoVA-Satz anzusetzen ist“, berichtet Josef Frischmuth, Geschäftsführer Autohaus Danner, Schlüßlberg. „Der Importeur klärt uns zeitgerecht darüber auf und hilft auch dabei, Autos zeitgerecht zu bestellen und informiert auch, bis wann sie verkauft werden müssen.“ Punkto CO2 und Verbrauch gebe es aber keine wirklichen Alternativen zum Diesel.

„Wir wurden ausreichend informiert.“

WLTP & NEFZ: Wer kennt sich schon aus? Ab 1. September 2018 ist eine erstmalige Zulassung in der EU nur mehr von Fahrzeugen möglich, deren Verbrauch gemäß „Worldwide Harmonised Light Vehicle Test Procedure“ (WLTP) gemessen wurde. Welche Auswirkungen bringt die neue, realistischere Verbrauchs-Messmethode mit sich? Von Dieter Scheuch

Bernhard Radauer

Noch nicht abschätzbar Nicht spurlos am Kunden vorbei „Die neue Berechnungsmethode ist sicher praxisnäher als die alte. Die Frage wird sein, wie der Gesetzgeber die Umrechnung vom alten Wert auf den neuen Wert bewerkstelligt und vor allem, ob Josef damit auch Zusatzkosten in Form von SteuerNußbaumer erhöhungen verbunden sind“, meint Josef Nußbaumer, Landesgremialobmann des Salzburger Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohaus Schmidt, Salzburg. Es werde sicherlich auch Fahrzeuge geben, die mit dem neuen Prüfzyklus „Probleme haben werden beziehungsweise abverkauft werden müssen – davon gehe ich aus“. Nußbaumer glaubt auch, dass das Thema „nicht an den Kunden spurlos vorbeigehen wird“.

Gut informiert „Wir sind von den Herstellern bezüglich WLTP ausreichend informiert worden, wobei ich mich auch selber aktiv darum kümmere, die Informationen einzuholen“, erklärt Bernhard Bernhard Radauer, Geschäftsführung Autohaus Ra- Radauer dauer, Neumarkt und St. Veit an der Glan. Persönlich glaubt Radauer, dass das Thema beim Kunden derzeit noch nicht wirklich eine Rolle spielt, „wobei ich davon ausgehe, dass im Zuge umfangreicher Berichterstattung auch die Kunden reagieren werden“. Er rechnet mit dem verstärkten Abverkauf von Modellen und mit einem Bonus vom Hersteller, „um diese Modelle mit einem guten Preis verkaufen zu können“.

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„Wir wurden seitens der Importeure bereits informiert, was aber ganz genau auf uns zukommt, wissen wir noch nicht“, erklärt Komm.-Rat Martin Gertl, Tiroler Landesinnungsmeister und Bundesinnungsmeister- Martin Gertl Stv. der Fahrzeugtechnik sowie Seniorchef des Autohauses Gertl/Kramsach. Derzeit lasse sich auch nicht abschätzen, ob es längerfristig zu Verteuerungen kommen werde. Diese seien von Modell zu Modell verschieden, natürlich könnte es durch die neue NoVA-Berechnung auch direkt zu Preiserhöhungen kommen. Gertl glaubt auch, „dass es noch vor Inkrafttreten der neuen Regelungen unter Umständen vermehrt Tageszulassungen geben wird“, um den Abverkauf anzukurbeln.

Neue Zulassungswelle „Die Hersteller werden uns mit entsprechenden Informationen versorgen, aber ich bin mir sicher, dass es zu Diskussionen auch mit den Kunden kommen wird“, glaubt Dietmar Hörburger, Geschäftsführer Autohaus Hörburger/Wolfurt. Sicher sei, dass die neue Dietmar Hörburger Regelung für die gesamte Autobranche nicht zum Vorteil sei, „weil so ziemlich alle nach dem VW-Abgasskandal als Betrüger oder Schwindler hingestellt werden“. Eine weitere Gefahr ortet Hörburger in einer daraus resultierenden möglichen Erhöhung der NoVA: „Ich gehe davon aus, dass wir dann heftige Debatten zu führen haben.“ So wie er die Automobilhersteller kenne, rechne auch er mit einer Zulassungswelle vor Inkrafttreten der Neuregelung.


FOKUS

Neuer Messzyklus WLTP

Diskussionen, wenn die Preise steigen „Meiner Meinung wird das Ganze dann schlagend, wenn es zu einer Änderung der Berechnung der NoVA kommt“, unterstreicht Mag. Franz Schönthaler, Autohaus Schönthaler, Pernitz. Bis dato habe es seitens des Mag. Franz Importeurs noch keine Informationen ge- Schönthaler geben. Diskussionen erwarte er, wenn aufgrund des neuen Messzyklus in der Folge Preiserhöhungen anstünden. Insgesamt vermisse er sowohl bei den Kunden als auch bei Herstellern die Rationalität. Die VW-Abgasaffäre habe eine Verwerfung am österreichischen Markt hervorgerufen. Der Dieselmotor stehe im Zentrum der Kritik, „gleichzeitig steigen die Menschen auf Benzinmodelle um, die um 20 Prozent mehr CO2 ausstoßen“.

„Es wird auf Benzinmodelle umgestiegen, die um 20 Prozent mehr CO2 ausstoßen.“ Mag. Franz Schönthaler

„Wir wissen noch nicht ganz genau, was auf uns zukommt.“

„Ein Thema wird die nach neuem Zyklus berechnete NoVA.“

Ing. Klaus Edelsbrunner

Zuckerln zu günstigen Preisen „Die Importeure haben mit den Händlern teilweise schon über das Thema WLTP gesprochen und sie informiert und die Händler auf den Termin im September hingewiesen“, sagt Komm.-Rat Ing. Ing. Klaus Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann Edelsbrunner des Fahrzeughandels und Geschäftsführer des Autohauses Edelsbrunner/Graz. Er rechnet im Zuge der Neuregelung des Verbrauchszyklus „im Mai, Juni und Juli“ mit vielen „Zuckerln zu besonders günstigen Preisen oder auch mit Tageszulassungen“, um die „älteren“ Fahrzeuge zu verkaufen. Vorerst werde sich auch nichts ändern. Ein Thema werde aber die nach neuem Zyklus berechnete NoVA, die 2020 zur Anwendung komme und auch höhere Verkaufspreise zur Folge haben könnte.

Martin Gertl

Zu wenig informiert „Wir sind seitens des Importeurs in Sachen WLTP noch nicht ausreichend informiert worden“, erklärt Geschäftsführer Marko Fischer/Autohaus Fischer, Wien. Es wäre insgesamt aber sehr wichtig, im Vorfeld zu reagieren, um Marko Fischer die Fahrzeuge abfließen lassen zu können und auch zu erfahren, welche Modelle noch zum Verkauf stünden oder welche vielleicht nicht mehr angeboten würden. Fischer würde sich wünschen, dass die Interessenvertretung in dieser Sache intensiver aufklärte. „Es wäre gut, wenn sich die WKO dafür einsetzt, dass alle Händler entsprechende Informationen seitens der Importeure/Hersteller erhalten.“ Dies sei für den Handel auch wichtig, um entsprechend disponieren zu können.

„Die Interessenvertretung sollte noch intensiver aufklären.“ Marko Fischer

„Ich schätze, dass das eine oder andere Modell sogar etwas billiger wird.“ Josef Wiener

Keine Auswirkung bei Kunden „Der Hersteller, in unserem Fall Opel, wird bis 2020 alle Motoren ändern, darüber wurden wir informiert“, sagt Komm.-Rat Josef Wiener, Landesgremialobmann der Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Auto Wiener/Eltendorf. „Wir bekommen den neuen Josef Wiener Astra, den neuen Corsa und den neuen Mokka mit neuen Motoren und geringeren Abgaswerten.“ Natürlich würden Fahrzeuge, die mit Motoren ausgestattet seien, die dem neuen Zyklus nicht mehr entsprechen würden, abverkauft werden. Mit Auswirkungen auf das Kundenverhalten rechnet Wiener nicht: „Ich schätze, dass das eine oder andere Modell sogar etwas billiger werden könnte.“

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Je mehr, desto besser Komm.-Rat Ing. Bernhard Plasounig, u. a. engagiert als Geschäftsführer Stadtmarketing, kämpft um Vollständigkeit bei der 12. Villacher Autoausstellung am 4./5. Mai: „Das Publikum interessiert’s!“

Cupra wird zur Marke Alle Seat-Händler können weiter Cupra-Modelle verkaufen, sechs werden sich auf die neue Marke „Cupra“ spezialisieren: mit Verkäufern, CupraEcke sowie Ausstellungs- und Vorführfahrzeugen.

36.584 Und Pappas steigert weiter Die Pappas Holding hatte 2017 ein erfolg- und ereignisreiches Jahr: Das Unternehmen mit 2.871 Beschäftigen hat den Konzern-Nettoumsatz um 11,4 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro und den Verkauf um 11,4 Prozent auf 36.584 Fahrzeuge gesteigert. Die Pappas-Holding hatte die Auto-Frey-Gesellschaften in Salzburg und Kärnten sowie DanubeDrive mit Standorten in Salzburg und Wiener Neudorf integriert, den Aktionsradius nach Bulgarien erweitert und „Die strukturelle Neuausdort den Import von Iveco Nutzfahrzeugen richtung trägt Früchte!“ übernommen. Friedrich Lixl Für 2018 stehen die Zeichen nun auf weiteres Wachstum, betont CEO Friedrich Lixl, Sprecher der Geschäftsführung. „Die strukturelle Neuausrichtung des Konzerns trägt Früchte“, Pappas beschäftige sich intensiv mit der Digitalisierung des Automobilgeschäfts und mache sich fit für die Zukunft. Mit Spark 1 habe das Unternehmen ein eigenes Future Lab geschaffen, das sich mit künftiger Mobilität beschäftige. Ziel sei, die Unternehmen der Holding zum umfassenden Mobilitätsdienstleister für Premiumkunden zu entwickeln.

Ohne „FordStore“-Status

Briten in Wien-Liesing

„Es rechnet sich nicht, außerdem kann jeder Ford-Partner ohne aufwendiges Schauraumkonzept Premiummodelle wie Edge oder Vignale vermark-

Nach fünf Monaten Bauzeit hat Auto Stahl den 700 Quadratmeter großen Jaguar-/Land-Rover-Schauraum am Standort Brunner Straße in Wien-Liesing fertiggestellt. Mit dem davor umgesetzten Honda Flagship-Store befindet sich der Standort, an dem 25 Personen tätig sind, nun auf dem neuesten Stand. Die Investitionssumme betrage 1,5 Millionen Euro, so der geschäftsführende Gesellschafter Ing. Gernot Keusch, der von Zuwächsen im Verkauf ausgeht.

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ten!“, sagt Komm.-Rat Josef Sintschnig aus Klagenfurt, der den FordStore-Status abgegeben hat – trotz 350.000 Euro Investitionen. „Das Konzept sollte erfolgreiche Händler mit luxuriösem Ambiente für gehobene Kunden zu weiteren Erfolgen motivieren.“ Das Foto zeigt Josef Sintschnig (l.), Sohn Benjamin (r.) und Ford-Chef Danijel Dzihic bei der seinerzeitigen Eröffnung.

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HANDEL

Im Motorenwerk Steyr geht der Trend in Richtung Benziner; aber auch für E-Autos werden Komponenten gefertigt

Zwei Neue wollen Erfolge fortsetzen BMW setzte sich im Neuwagenverkauf an die Spitze des Premiumsegments und fertigte in Steyr mehr Motoren denn je. Mag. Heinz Müller

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Christian Morawa (l.) und Christoph Schröder sind neu an der Spitze des Importeurs bzw. des Motorenwerks

ass BMW im Februar eine Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr legt, gehört schon zur Tradition, auch der Ort – die Niederlassung in Wien-Heiligenstadt – ist seit Jahren gleich. Doch heuer waren jene zwei Männer, die im Vorjahr die Zahlen präsentiert hatten, nicht mehr dabei: Chris Collet ging zurück in die Niederlande, Gerhard Wölfel verabschiedete sich in den Ruhestand. Daher haben sowohl der Importeur als auch das wichtige Motorenwerk in Steyr seit wenigen Monaten neue Chefs.

Im Premiummarkt geht es eng zu

Freilich: Sowohl Christian Morawa (Importeur) als auch Christian Schröder (Werk) hatten an diesem winterlichen Vormittag Grund zur Freude: Ersterer, weil BMW trotz eines Minus von 1,7 Prozent mit 18.890 Neuzulassungen im Vorjahr erstmals die FühChristian Morawa zum umkämpften Premiummarkt rung im Premiumsegment in Österreich übernommen hat – mit einem Marktanteil von 5,35 Prozent vor Mercedes (5,07

„Wir wollen die Nummer 1 bleiben.“

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Prozent) und Langzeit-Sieger Audi (4,84 Prozent). Und Schröder konnte verkünden, dass das Werk in Steyr im Vorjahr mit 1.327.154 gefertigten Motoren den Wert von 2016 um 5,2 Prozent übertroffen hat. Allerdings habe man auch in Steyr den Trend weg vom Diesel bemerkt, so Schröder: Die Zahl der Dieselaggregate sei 2017 im Vergleich zu 2016 um 10,6 Prozent auf 776.129 gesunken, während man bei den Benzinmotoren ein Plus von 40,2 Prozent auf 551.025 Stück registriert habe. Relativ kurzfristig sei auch ein Mix von 50 : 50 zwischen den Aggregaten machbar, so der Deutsche. Im BMW-Werk Steyr, wo übrigens auch Komponenten für E-Autos gebaut werden, sind 4.500 Menschen beschäftigt, 170 ­weitere sollen heuer neu aufgenommen werden. Zurück zum Importeur: Dort ist man guten Mutes, die Nummer-1-Position unter den Premiummarken auch heuer zu behalten. Zwar will Morawa keine Zahlen nennen: Doch angesichts der Modelloffensive sei es durchaus wahrscheinlich, dass man dies schaffen könne. Neu am Markt ist bereits der 2er Active Tourer, noch im März kommt der X2, dem im Sommer der X4 folgt. Ende des Jahres wird die Palette durch den X7 abgerundet. Außerdem kommt das 8er Coupé, wobei hier der Zeitpunkt für die ­Markteinführung noch nicht feststeht. •


Auf dem Weg zu neuer Größe Erstmals überstieg der Umsatz der AVAG die Grenze von 2 Milliarden Euro – auch dank der 19 Standorte in Österreich.

AVAG-Vorstände Markus Kruis (Finanzen), Roman Still (Bereichsvorstand Opel), Albert K. Still (AufsichtsratsVorsitzender), Albert C. Still (Bereichsvorstand Ford und Ausland), Ulf Pfeiffer (Bereichsvorstand Toyota, Nissan, Hyundai, Honda)

Die AVAG-Zentrale in Augsburg

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s war das letzte Jahr für die deutsche AVAG-Gruppe vor der entscheidenden Erweiterung: Denn wenn alles nach Plan läuft, dann kommen ab 1. Mai noch 8 bisherige Wiesenthal-Standorte in Wien (Strebersdorf), Niederösterreich (St. Pölten, Krems, Zwettl, Unterradlberg) sowie im Burgenland (Eisenstadt, Oberwart und Oberpullendorf) dazu. Damit wird sich die Zahl der Mitarbeiter um rund 280 erhöhen.

172 Standorte in sieben Ländern Doch zurück zum Vorjahr: Da überschritt die AVAG (Europas größter Opel-Händler) erstmals eine magische Umsatzgrenze – 2,1 Milliarden Euro waren es, die das Augsburger Unternehmen an den 172 Standorten in Deutschland, Österreich, Polen, Serbien, Kroatien, Slowenien und Ungarn erwirtschaftete. 255 Millionen davon (das ist ein Plus von 3,7 Prozent) betrafen die 19 Standorte in Österreich (Beyschlag und Kandl in Wien, ÖFAG in Salzburg, Sulzbacher in Traun sowie Reisinger in Graz). Die 7.174 Neuwagen entfielen auf die Marken Opel (4.496), Ford (1.574), Kia (619) sowie Nissan (385). Dazu kamen noch 6.242 Gebrauchtwagen. • (MUE)


Dr. Fritz Knöbl

ANSICHT

Affenzirkus oder Eiertanz? A

uf meiner jüngsten Reise durch Sri Lanka stieß ich bei wunderschönen Tempeln auf ceylonesische Affen. Dort konnte ich echtes Affentheater bewundern. Am Heimflug holte mich ein „Spiegel“Bericht über ein Affentheater im VW-Imperium auf den Boden des Kfz-Alltags zurück. Kein Wunder, dass VW-Vorstandschef Matthias Müller daneben keine Zeit bleibt, sich mit dem im Herbst 2017 angekündigten neuen Vertriebssystem auseinander zu setzen. • Auf der europäischen Händlerkonferenz verkündete VW-Markenvorstand Jürgen Stackmann, er sehe in den aus 2003 stammenden Verträgen keine Grundlage für ein neues und nachhaltiges Geschäftsmodell. Er werde den Online-Vertrieb zur Senkung der Vertriebskosten forcieren und große Flottenkunden künftig selbst betreuen. Einfachere Abläufe und Standards sollen zur Kostenentlastung beitragen und so trotz geplanter Reduktion der Händlerspanne die Händlererträge verbessern. Bereits im November 2017 würden die ersten Vertragsentwürfe zur Besprechung mit den Händlerverbänden vorliegen. • Seither hüllt sich Wolfsburg in Schweigen. Angeblich wird ständig über die neuen Verträge verhandelt. Oder das, was sich VW-Granden unter „verhandeln“ vorstellen. Den Verhandlern wurde striktes Stillschweigen auferlegt. Eine generelle Kündigung der laufenden Verträge sei jedenfalls nicht vorgesehen. Die Händler brauchen nur das neue Regelwerk zu unterschreiben. Einen Vertrag mit schlanken 85 Seiten und 453 Seiten Guidelines. Nur jene, die nicht unterschreiben, werden mit Jahresfrist aus dem Händlernetz ausgeschieden. • Die Zielsetzung scheint, die Macht des Konzerns über seine Händler weiter auszubauen. Das stößt jedoch an die Dr. Fritz Knöbl rechtlichen Grenist emeritierter zen des Artikels 101 des Rechtsanwalt EU-Vertrages. Der verbietet verund Publizist tikale Kartelle, wie sie die Auto-

„Die Zielsetzung von VW scheint, die Macht des Konzerns über seine Händler weiter auszubauen.“

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hersteller mit ihren Autohändlern im Rahmen ihrer quantitativ- und qualitativ-selektiven Vertriebssysteme abschließen. Mit denen es den Händlern verboten wird, die Vertragsware – neue Autos und Ersatzteile – an Händler außerhalb des eigenen Markennetzes weiter zu verkaufen. Womit der Wettbewerb zweifellos massiv beeinträchtigt wird. • Im dritten Absatz gibt es jedoch ein Hintertürl: Das Kartellverbot kann für nicht anwendbar erklärt werden, wenn das Kartell die Verbraucher „angemessen an dem entstehenden Gewinn zur Verbesserung der Warenerzeugung oder -verteilung“ beteiligt oder wenn es „zur Förderung des technischen oder wirtschaftlichen Fortschritts beiträgt“. Auf diese beiden Punkte berufen sich alle Kfz-Produzenten, wenn sie den Händlern mit Verträgen die Daumenschrauben anlegen. Diese „Freistellung“ des Artikels 101 Absatz 3 hat jedoch Grenzen. Den Händlern dürfen nur „derartige Beschränkungen auferlegt werden, die für die Verwirklichung dieser Ziele nicht unerlässlich sind“. Was darunter zu verstehen ist, versuchen die Gruppenfreistellungsverordnungen VO 461/2010 und 330/2010 zu regeln. So sind einige Wettbewerbsverbote und Bezugsbindungen zulässig, wenn sie den Händler nicht länger als 5 Jahre binden oder wenn der Marktanteil des Lieferanten unter 30 Prozent liegt. • Der deutsche Gesetzgeber hat nun festgelegt, dass ein Unternehmen den Markt beherrscht, wenn dessen Marktanteil 33 Prozent überschreitet. Dabei sind die Marktanteile aller Konzernmarken zu addieren. Das gilt auch für das EU-Kartellrecht. Diese Grenze hat der VW-Konzern bereits überschritten. Er verhält sich jedenfalls kartellrechtswidrig, wenn er andere Unternehmen – somit seine Händler – vertraglich diskriminiert, behindert oder sonst wie seine Marktmacht missbraucht. • Im Einzelfall kann es schwer sein, ein verbotenes Verhalten von einem zulässigen Verhalten zu unterscheiden. Daher ist jede den Wettbewerb einschränkende Klausel danach zu überprüfen, ob sie für die Erreichung der beiden oben angeführten kartellrechtlich erlaubten Ziele „unerlässlich“ ist. Andernfalls geht der Konzern das Risiko ein, dass sie als „Missbrauch“ qualifiziert wird. Das VW-Management könnte sich mit den neuen Verträgen neben weiteren Imageverlusten auch hohe Kartellstrafen einhandeln. So entpuppt sich das unverständliche Affentheater um die Geheimhaltung der neuen Verträge letztlich bloß als Eiertanz um deren kartellrechtliche Zulässigkeit. •


Lada ist auch 4x2

Dass die Marke Lada auch ohne das Allrad-Urgestein Taiga und 4x4 funktioniert, hat die Vienna Autoshow bewiesen.

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uf dem großzügigen Lada-Stand der Vienna ­Autoshow 2018 war nur die Vesta-Modellreihe, die Limousine, vor allem aber die neuen, begehrten Versionen Kombi und Cross, zu sehen. Sie beeindruckte mit Optik, Haptik und der Qualität.

Garantiekosten fallen: Waschen und ausliefern! „Die Garantiekosten fallen mit Vesta, aber auch bei 4x4 und Urban rapide!“, sagt Dieter Trzaska, Geschäftsführer des Lada-Importeurs für Deutschland und Österreich, der hartnäckig das Ziel verfolgte, mit modernen, marktgängigen Autos „Made in Russia“ auf den anspruchsvollen Märkten zu reüssieren. Sind beim weiterhin angebotenen 4x4 (Taiga) „Jäger und Sammler“ das Publikum, eröffnet sich auch dank Finanzierungen über die Denzel-Bank mit den neuen Vesta-Kombi- und Cross-Versionen für Lada ein ungleich größerer Markt. „Die neuen Fahrzeuge, deren Deutschland-Premiere in Berlin die Österreich-Präsentation in Wien folgen soll, brauchen die Händler nach der Ablieferungsinspektion praktisch nur noch zu waschen!“, freut sich Trzaska. • (ENG)

Prominenz am Lada-Stand (v. l.): Russlands Botschafter Dmitrij Ljubinskij im Gespräch mit Martin Rada und Denzel-Vorstand Hansjörg Mayr


HANDEL

„Wollen CO2-neutral werden“ Nachhaltigkeit ist Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik bei der Porsche AG, ein sehr großes Anliegen: Die Produktion des Mission E in Stuttgart-Zuffenhausen ist ein weiterer wichtiger Schritt dahin. Von Petra Mühr

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&W: Was war ausschlaggebend dafür, dass der Mission E in Zuffenhausen produziert wird? Albrecht Reimold: Zum einen ist Zuffenhausen das Stammwerk und das Herz der Marke, der Standort

„Die Marktresonanz war schon bei der Studie extrem gut, das Projekt wird geradezu euphorisch angenommen. “ Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG schlechthin – und somit prädestiniert dafür, dort neben dem 911 und den 718-Modellen einen weiteren Meilenstein wie den Mission E zu produzieren. Zum anderen hat die Arbeitnehmerseite, speziell Uwe Hück (Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, Anm.) dem Konzern ein Angebot gemacht, dass dieser „gar nicht anders konnte“, als die Produktion dorthin zu vergeben: den Zukunftsbeitrag (Anm.: Mitarbeiter zahlen bis 2025 von jeder Tariferhöhung 0,25 Prozent in

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einen Topf. Dieser Beitrag wird zur Finanzierung der notwendigen Investitionen verwendet. 2026 werden die Gehälter schließlich so angepasst, als ob die anteilige Nichtweitergabe der Lohnsteigerungen nie erfolgt wäre und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen die Beiträge verzinst zurück). Außerdem wollten wir keine neuen Flächen versiegeln, sondern die bereits bebauten optimal nutzen. Sie bauen nun sozusagen ein „Werk im Werk“, bei laufender Produktion des 911 – eine gewaltige Herausforderung … Reimold: Nicht nur bei laufender Produktion, sondern sogar bei maximaler Produktionsauslastung. In den vergangenen zwei Jahren haben wir die Produktion des 911 und 718 aufgrund der tollen Marktlage von 200 auf 250 Fahrzeuge pro Tag gesteigert. Ich habe schon viel erlebt, aber hier – bei dieser Operation am offenen Herzen – ziehen wirklich alle Beteiligten alle Register, von Anfang an. Man muss sich vor Augen halten, dass Zuffenhausen


ExklusivInterview! ein gewachsener Standort ist. Für die neuen Gewerke mussten wir unter anderem ganze Abteilungen neu verorten, Gebäude zurückbauen und neue errichten. Welche Bereiche werden neu errichtet? Reimold: Bereits fertiggestellt ist ein kombinierter Karosseriebau für den 911 und den ersten elektrisch betriebenen Porsche. Zusätzlich entsteht eine neue Lackiererei, da die aktuelle nur für zweitürige Sportwagen ausgelegt ist, eine neue Montage sowie eine Erweiterung des Motorenwerks zur Fertigung der Elektroaggregate. Über eine rund 800 Meter lange Förderbrücke werden künftig Achsen, E-Motoren und Karosserien in die Endfertigung transportiert. Außerdem setzen wir diverse infrastrukturelle Maßnahmen um, da wir für die zusätzlichen 1.200 Arbeitsplätze Kantinen und Sozialräume benötigen.

Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen „AUTO-Information“.

Wie hoch werden die gesamten Investitionen sein? Reimold: In Summe investieren wir etwa 700 Millionen Euro allein für die Maßnahmen, die das Stammwerk in Zuffenhausen betreffen. Wann wird der Umbau beendet sein? Reimold: Die Baumaßnahmen müssen Ende 2018 abgeschlossen sein. Ende 2019 bringen wir den Mission E auf den Markt – und für die Produktionsvorserie müssen die Anlagen stehen. Kleinere Optimierungen werden dann natürlich noch Anfang 2019 vorgenommen.

HANDEL

Stichwort Kosten: Was soll der Mission E kosten? Reimold: Das steht noch nicht fest. In den Medien wird gelegentlich spekuliert, dass er in der Größenordnung von 100.000 Euro liegen soll. Wird es weitere Elektrofahrzeuge geben? Reimold: Natürlich. Wir denken derzeit über weitere Elektrofahrzeuge nach. Porsche und EMobilität passen perfekt zusammen. Hohe Dauerleistung, Beschleunigungsreserven sowie die Reproduzierbarkeit beim Leistungsabruf sind wesentliche Eigenschaften eines Porsche – auch eines elektrifizierten Porsche. Aber wer rein elektrische Fahrzeuge bringt, braucht auch passende Infrastruktur. Daher hat Porsche mit Audi, Daimler, BMW und Ford das Joint Venture Ionity gegründet. Aktuell haben wir die ersten 20 Stationen mit Hochvoltenergie, also 800 Volt, in Angriff genommen. Bis Ende des Jahrzehnts wollen wir 400 solcher Stationen an den wichtigsten europäischen Verkehrsachsen haben. Sie arbeiten auch daran, den Mission E CO2-neutral zu produzieren … Reimold: Das Thema Nachhaltigkeit war mir schon

„Auf mein Betreiben hin nutzen wir seit Jänner 2017 an allen Porsche-Standorten regenerativen Naturstrom. “ Albrecht Reimold möchte in allen Werken CO2-Neutralität erreichen

Welche Stückzahlen sind beim Mission E geplant? Reimold: 20.000 Stück pro Jahr – aber wir denken derzeit bereits über eine Stückzahlsteigerung nach. Die Resonanz am Markt war schon bei der Studie extrem gut, das Projekt wird geradezu euphorisch angenommen. Wir überlegen also, ob und wie viel wir aufstocken können. Entschieden ist allerdings noch nichts. Wir führen intensive Gespräche mit unseren Händlern. Wir nutzen also unsere Kreativität, um neue Möglichkeiten zu schaffen und alles noch besser zu machen. Der Kostendruck ist hoch, das brauche ich nicht zu verhehlen.

immer ein ganz besonderes Anliegen. Für mich ist das kein Feigenblatt, sondern eine gesellschaftliche Verpflichtung. Auf mein Betreiben hin nutzen wir seit Jänner 2017 an allen Porsche-Standorten regenerativen Naturstrom. In Zuffenhausen werden wir ab 2020 die Wärmeversorgung auf Biogas umstellen und so pro Jahr bis zu 5.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden. Wir haben schon viele Entscheidungen in die richtige Richtung getroffen, um die CO2-Neutralität unserer Fabriken zu erreichen. Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg. •

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Dr. Friedrich Frey, Toyota: „Beim Zukauf von Gebrauchtwagen sind wir sehr vorsichtig: Das erfolgt Schritt für Schritt, aber sicher nicht im großen Stil.“

Mag. Stefan Kappacher, Fiat: „Jene Gebiete, die mit unseren Marken nicht oder nur unvollständig besetzt sind, wollen wir vorrangig mit unseren bestehenden Partnern besetzen.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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HANDEL

Auch Nissan dreht am Datenrad Der Kampf der Autobauer um möglichst viele Daten wird ständig härter. Dafür werden die Vertragspartner immer enger an die Kandare genommen. Von Dr. Friedrich Knöbl

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ie Autohändler und Vertragswerkstätten haben den Konzernzentralen alle Daten abzuliefern, die bei ihnen im Betrieb anfallen. Das führt zum „gläsernen“ Händler, den es schon bei vielen Marken gibt. Jetzt folgt Nissan mit seinem „Parts Reporting for Sales and Management“ (PRISM) diesem Beispiel. PRISM wird den Händlern als „Service“ angepriesen, mit dem er sein Ersatzteilmanagement optimieren kann. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn letztlich kann Nissan damit genau kontrollieren, welcher Händler welche Reparaturarbeiten und welche Ersatzteile welchen Kunden zu welchen Preisen in Rechnung stellt – nicht nur eigene NissanErsatzteile. Auch die Fakturierung „anderer Ersatzteile“ ist „unter Angabe des Rechnungspreises ohne Mehrwertsteuer“ an die Nissan-Gehilfin „Snap-on Business Solutions GmbH“ (SBS) nach Deutschland zu übermitteln. Diese Kontrolle soll verhindern, dass die Nissan-Partner beim Einkauf den Verlockungen freier Teilehändler erliegen und auf den freien Teilemarkt ausweichen. Die Kontrolle erfolgt nicht nur bei den Händlern, sondern auch bei deren Kunden. Dafür hat der Händler auch die entsprechenden Kundendaten zu erheben. Der sich verpflichtet, vom Kunden die Zustimmung zur Weitergabe und Weiterverarbeitung seiner personenbezogenen Daten durch SBS und Nissan einzuholen. Zu diesem Zweck werden die Händlerdaten in der „Nissan Central Databasis“ (NCD) in der Schweiz gespeichert, wo sie von Nissan International als Datenverantwortliche verarbeitet werden. Dabei hat der Händler Nissan

„Daten, die er über PRISM erhalten hat, vertraulich zu behandeln und keinem Wettbewerber … zur Verfügung zu stellen.“ Zitat aus den PRISM-Verträgen

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zu garantieren, „dass die Händlerdaten im Einklang mit allen anwendbaren Datenschutzbestimmungen zusammengestellt wurden, die sich auf personenbezogen Daten beziehen“.

Keine Verpflichtung zum Mitmachen Die Händler sind natürlich nicht verpflichtet, bei PRISM mitzumachen. Sie erklären sich lediglich dazu bereit, „an diesem Service teilzunehmen“. Ein Datenstaubsauger, den Nissan an das Dealer Management System (DMS) der Händlers ankoppelt, wofür voraussichtlich Schnittstellen von MotionData, Vector und Loco-Soft zur Verfügung gestellt werden. „Die Händlerdaten werden automatisch erhoben und täglich an SBS übermittelt.“ Somit sind auch die Ersatzteilbestellungen und die Fakturierungen erfasst. Wer bei PRISM nicht mitmacht, wird es daher künftig schwer haben, Nissan-Ersatzteile zu bestellen. Womit sich Widerspenstige vom NissanWerkstättennetz verabschieden müssen. Letztlich soll dieser automatische Datentransfer aus der Sicht von Nissan ja dazu dienen, „das Leistungsspektrum des Händlers zu verbessern“.


HANDEL

110 Datentypen sind zu übermitteln Nissan ist sich bewusst, dass dieses automatische „Absaugen“ wettbewerbsrechtlich relevanter Daten heikel ist. Insbesondere, da Nissan sich damit einen hervorragenden Überblick über die Ersatzteilpreise freier Teilehändler verschafft. Deshalb wird der Händler verpflichtet, „Daten, die er über PRISM erhalten hat, vertraulich zu behandeln und keinem Wettbewerber oder anderen Kraftfahrzeughersteller zur Verfügung zu stellen“. Händler-Anwalt Dr. Johannes Öhlböck hat den neuen PRISM-Vertragsentwurf näher unter die Lupe genommen. Konkret geht es um rund 110 Datentypen, die der Händler an Nissan zu übermitteln hat. Darunter befinden sich Rechnungsdatum und Name des Verkäufers, Innendienstmitarbeiter, Arbeitszeit, Daten von Kunden und Fahrzeugeigentümer samt Adresse, Steuernummer, E-Mail, Telefonnummern (Privat, Mobil, Firma), Geburtsdatum, Fahrzeugdaten verbaute Ersatzteile, Verkaufspreis, Einkaufspreis, Einkaufsmethode für das Ersatzteil, Verkaufspreis und Kosten der Arbeitsstunde sowie die Anzahl verkaufter Stunden, noch am Lager befindliche Teile samt Preisen usw.

Nicht nur Nissan ist betroffen Besonders heikel wird der Datentransfer, wenn der Händler nicht nur Autos und Ersatzteile, sondern auch Finanzdienstleistungen – Leasingverträge, Versicherungen – verkauft. Wenn vom Kunden die sensiblen Daten für eine Kreditversicherung erhoben werden, bei der es um die Absicherung der

Restschuld im Ablebensfall geht. Wobei derzeit nicht absehbar ist, wie die den Händlern von ihren „Geschäftsherren“ in zahlreichen Händlerverträgen auferlegten Verpflichtungen zum Datentransfer mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung auf einen Nenner zu bringen sind. Das betrifft selbstverständlich nicht nur Nissan. Auch die Partner anderer Marken fühlen sich längst als „Glashausunternehmer“. Ziel ist es, über sämtliche geschäftliche Aktivitäten der Händler – auch jene außerhalb des Kerngeschäftes – völlige Transparenz zu erhalten. „Vielleicht kommt einmal die Kamera am WC, damit sie meinen Stuhlgang kontrollieren können“, ätzt ein davon Betroffener. Und ist über die Naivität seiner Kollegen verwundert, die ihren gesamten E-Mail-Verkehr über die Server der sie überwachenden Geschäftsherren laufen lassen. Voll des Vertrauens, dass sich diese „an alle anwendbaren Datenschutzbestimmungen“ halten werden.

Dr. Johannes Öhlböck, Rechtsanwalt

Erhalten die Händler einen Bonus? Neben der wettbewerbsrechtlichen Problematik sind die Händler voll für die übergebenen Daten verantwortlich. „Der Nissan Händler ist verpflichtet, SBS und Nissan von allen Ansprüchen freizustellen, die sich daraus ergeben können, dass er gegen europäisches oder nationales Datenschutzrecht verstößt“, schiebt Nissan die Verantwortung für den gesamten Datentransfer und die anschließende Datennutzung auf den Händler. „Die haben dafür gerade zu stehen, dass die Einwilligungserklärung des Kunden wasserdicht ist“, unterschreibt der Händler aus der Sicht von Öhlböck damit eine Garantieerklärung, die er faktisch nicht erfüllen kann. Auch bei den VW-Händlern ist die Weitergabe all ihrer Daten völlig „freiwillig“. Sie erhalten dafür bei ihrer Händlerspanne einen zusätzlichen Bonus von 0,5 Prozent. Beim derzeitigen Nissan-Vertragsentwurf „ist auf den ersten Blick eine Abgeltung für den Händler nicht zu finden“, sieht Öhlböck beim neuen PRISM „die Vorteile klar auf Herstellerseite“. Den Händlern bleibt vor lauter Datensammeln nur die Hoffnung, daneben auch noch Zeit für das normale Autogeschäft zu finden. •

„Die Händler haben dafür gerade zu stehen, dass die Einwilligungserklärung des Kunden wasserdicht ist.“ Dr. Johannes Öhlböck, Anwalt

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HANDEL

Fiat 500 – verpatzter Geburtstag

Ein TV-Spot von Fiat wurde vom Handelsgericht Wien beanstandet.

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iat hatte sich 2017 die Promotion des Sondermodells „Anniversario“ zum 60. Geburtstag des ewig jungen 500ers einiges kosten lassen. Da machte „Oscar“-Preisträger Adrien Brody eine Zeitreise ins Mailand der 1960er-Jahre. Er flirtete in der Ära des Dolce Vita zu den Klängen des „Come Prima“ von Mario Lanza – und dann wurde sein romantischer Ausflug im „Nuova Cinquecento“ am 6. Februar 2018 vom Handelsgericht Wien jäh unterbrochen. Das vom VKI begehrte Unterlassungsurteil 11Cg 62/17f kommt zum Ergebnis, dass der sentimentale Fernsehspot nichts als eine irreführend unvollständige Leasingwerbung sei.

Tausend Zeichen in zwei Sekunden Brody ist an dem Debakel unschuldig. Sein viereinhalb Minuten langer Auftritt wurde von der FCA Austria GmbH aus Kostengründen auf 30 Sekunden eingedampft und mittels einer Einblendung von 4 Sekunden unter den Slogan gestellt: „Der neue Fiat Cinquecento Anniversario – schon ab EUR 65,-/ MONAT* INKL. 4 JAHREN GARANTIE**“. 2 weitere Sekunden dienen dem halb so großen schriftlichen Hinweis über die Modalitäten dieses Leasingangebotes. Tausend Zeichen lang, die niemand in 2 Sekunden lesen kann. Dieser Spot geriet ins Fadenkreuz des Vereins für Konsumenteninformation. Der rügte, dass „die Wiedergabe der Standardinformationen in einem unleserlichen Kleindruck für die Dauer von einer Sekunde in einer dreißigsekündigen Fernsehwerbung nicht der Anforderung entspreche, Standardinformationen klar, prägnant und auffallend zu erteilen“. Die Fiat-Werber hätten das vorausahnen können: Bereits zuvor sind sie mit dem im TV für den Fiat 500

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propagierten Slogan „500 Tage zum Nulltarif“ auf die Nase gefallen. Im Urteil 5R45/16y vom 20.10.2016 entschied das Oberlandesgericht Wien rechtskräftig, dass die Werbung „Null Euro Anzahlung – null Euro Zinsen“ ohne ausreichende Hinweise auf die Gesamtkosten der Finanzierung rechtswidrig war. Fiat sah das Ganze anders: „ Eine Geschäftsanbahnung für den Kauf eines Kfz erfolge üblicherweise in Autohäusern oder durch Informationssuche im Internet. Der beanstandete Fernsehspot solle lediglich Interesse wecken und sei weit vor einer Geschäftsanbahnung angesiedelt. Dass bei der Fernsehwerbung nicht auf den Gesamtkreditbetrag, effektiven Jahreszinssatz und Gebühren verwiesen werde, sei nicht rechtswidrig, weil das Publikum aufgrund der geringen Aufmerksamkeit bei Fernsehwerbung ohnehin keine detaillierten Informationen erwarte.“ Worauf das OLG klarstellte: „§ 5 VKrG verfolgt das Ziel, den spezifischen Schutz des Verbrauchers sehr frühzeitig beginnen zu lassen, nämlich weit vor dem Einsetzen der vorvertraglichen Phase. Die Relevanz der Irreführungseignung ist schon dann zu bejahen, wenn die unrichtige Angabe den Durchschnittsverbraucher dazu veranlassen kann, sich näher mit dem Angebot des Unternehmens zu befassen.“

Verbraucher erhält Informationen anderweitig Fiat beklagte sich, das Handelsgericht habe die Besonderheiten des Fernsehens nicht berücksichtigt. „Die von § 5 VKrG geforderten Standardinformationen seien so umfangreich, dass sie weder für eine Verlesung in einem Werbespot noch zur Einblendung als Text taugten.“ Für einen derartigen Fall bestimmt das Gesetz, dass der Werbende alle jene Maßnahmen zu treffen hat, diese Informationen dem Verbraucher anderweitig zur Verfügung zu stellen. Bei der Beurteilung dieser Informationspflicht ist aus der Sicht des OLG „in erster Linie darauf abzustellen, ob ein deutlicher, verständlicher Hinweis darauf besteht, dass weiterführende Informationen bestehen und wo diese zu finden sind“. FCA hat aus diesem Urteil nichts gelernt. „Die Zusatzinformationen erfolgen nur für ca. 2 Sekunden und somit in einer Zeit, in der sie keinesfalls zur Gänze gelesen werden können. Die Fernsehwerbung ist daher nicht auffallend im Sinne des § 5 VKrG“, begründet Richter Dr. Alexander Sackl die Verurteilung der Beklagten. Auch der Hinweis in der Internetwerbung sei unzureichend gewesen. Ob Fiat dieses Urteil schluckt oder wie vor Jahren in Berufung geht, war zu Redaktionsschluss offen. • (KNÖ)


Wirksame Führung macht aus persönlichen Stärken überzeugende Resultate: (V. l.) Robert, Heinrich, Peter und Christian Lietz erläutern den Generationswechsel

1.150 Mazda-, 810 Hyundai-, 97 Fiat-, 86 Suzuki-, 60 FordNeu- und 1.735 Gebrauchtwagen sowie 231 Motorräder sind die Messlatte für den Erfolg der 3. Generation

Führungswechsel mit Führungskompetenz

und Bikeszene gepflegt wird. Auch dank Christians Sohn Richard, der sich im internationalen Motorsport seine Meriten verdient und damit wertvolle PR-Arbeit leistet. Jahrzehnte exklusiver Mazda-Händler, erweiterten die Lietz-Brüder ihr Markenportfolio um Hyundai. Die Koreaner-Marke wird an 5 Standorten vermarktet, aktuell Nummer 2 im österreichischen Verkaufsranking. Nebenher werden in getrennten Niederlassungen die Marken Fiat, Suzuki und Ford verkauft. In Waidhofen ist auch das Motorradzentrum angesiedelt, das mit 240 Verkäufen im Jahr die Lietz-Bilanz aufputzt. Mit dem Karosserie- und Lackierbetrieb Identica in Wolfern sowie Investitionen von 1a-Allmarkenwerkstätten in Ybbsitz und Linz-Ebelsberg bekennt sich der LietzClan als „Regionaler Experte für Mobilität“.

Der Beginn des Jahres eignet sich immer gut für Neues, sagten sich nach über 4 Jahrzehnten an der Spitze des Mostviertler Mehrmarken-Autohauses Heinrich und Christian Lietz und übergaben das Steuer an ihre Söhne Peter und Robert. Von Gerhard Lustig

Überall in der Umgebung sichtbar

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asierend auf dem 2017er-Jahresergebnis von 77,5 Millionen Euro traten die „senioren“ Brüder Heinrich (68) und Christian (64) bei einer Firmenparty nun ins zweite Glied zurück. Die Impulse für einen erfolgreichen Weiterbestand bzw. zeitgemäßen Erneuerungsprozess des Mostviertler Familienunternehmens kommen nun von Peter (42) und Robert (38). Der Dritte im „junioren“ Brüderbund, Winfried (35), kümmert sich mit 5 Mitarbeitern in Ybbsitz um das Fahrradbusiness. Die Senioren verwalten künftig ihre Realitäten und stehen bei Bedarf als Berater zur Verfügung. Damit soll auch mehr Zeit für Privates bleiben, auch wenn sie ihr gemeinsames Seniorenbüro in Rufweite ihrer Söhne am Firmensitz in Waidhofen/Ybbs eingerichtet haben.

9 Standorte, 4.200 Kfz-Verkäufe In 28 Geschäftsführerjahren investierten Heinrich und Christian Lietz in das von Maria und Heinrich Lietz 1949 als Taxibetrieb und Landmaschinenhandel gegründete Unternehmen mit zuletzt 240 Mitarbeitern kräftig. 9 Standorte in Nieder- und Oberösterreich markieren den Wachstumskurs, bei dem die Marke Lietz in der heimischen Auto-, Motorrad-

Herausforderungen Peter (gerät als Verkäufer und Innovator mehr nach Vater Heinrich) und Robert Lietz (gerät mehr nach dem Organisator Christian) sind bereit, das Werk ihrer Vorgängergenerationen mit „Freude, Leidenschaft und Stolz“ fortzusetzen, auch wenn die Herausforderungen der heutigen Zeit – E-Mobility, Carsharing, New Mobility – für die 240 Angestellten belastungsintensiv sind, um an die Ergebnisse 2017 anschließen zu können. Bei aller Unterschiedlichkeit haben die Brüder von ihren Vätern Konsensbereitschaft gelernt, um „Begeisterung für mobile Freiheit“ in den Köpfen ihrer Mitarbeiter und Kunden zu verankern. •

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Performance mit Niveau

Ärmel hochkrempeln (v. l. ): Heinz Gossmann, Leitung Service After Sales; Robert Wernitznig, Geschäftsleitung Wiesenthal Troststraße; Andreas Schiller, Geschäftsleitung Wiesenthal Brunn; Mag. Martin Bartmann, Geschäftsführung; Erich Plochberger; Geschäftsleitung Wiesenthal Bergstaller

Zukunft ist die Vergangenheit Die auf 6 Standorte im Großraum Wien geschrumpfte Wiesenthal Handel- und Service GmbH macht mit ihrem nun kolportierten Konsolidierungs- und Wachstumsprogramm neugierig. Von Gerhard Lustig

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it dem 2017 eingeleiteten Sanierungsprozess – Abspaltung von 10 Subhändlern an Mercedes-­Benz Österreich, Übernahme nicht aller im Großraum Wien angesiedelten Niederlassungen durch den Augsburger Einzelhandelsriesen AVAG – beginnt nun Quereinsteiger Mag. Martin Bartmann 2018 seine mit den Eigentümern abgestimmten Wiesenthal-Konsolidierungsmaßnahmen. „Unser Arbeitsschwerpunkt liegt im raschen Lagerstandabbau von über 1.000 Vorführwagen“, zeigt sich Bartmann mit ab Mai 500 Mitarbeitern optimistisch, „noch 2.600 Pkw-Neuwagen, samt allen Gebrauchtwagen 5.500 Einheiten“ absetzen zu können. Große Unbekannte ist, wie rasch der Verwaltungsapparat auf das neue Erfordernis angepasst werden kann. Bartmann muss viel Überzeugungsarbeit leisten – sowohl nach innen zu den Mitarbeitern als auch nach außen zum Importeur. Hinzu kommt der neu „konstellierte“ Wettbewerb mit AVAG, die sich ihren Marktanteil mit aller Vehemenz sichern wird wollen. Allein der Käufer hat seine Freude daran, fürchten Marktbegleiter einen weiter verschärften Preiskampf.

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Bartmann hat inzwischen im Unternehmen aufgeräumt, Mitarbeiter neu positioniert und dazu entsprechende Verkaufskonzepte entwickelt. Alles von der Direktionsetage im 5. Stock aus, wo auch sein Vorgänger Dr. Felix Clary und Aldringen, nunmehr aufgerückt in den Vorstand und für die internationalen Wiesenthal-Geschäftsinteressen in Tschechien, der Slowakei und Ungarn zuständig, sein Büro unterhält. Um die Mitarbeiter immer wieder neu zu motivieren, will sich die operative Geschäftsführung mehr und mehr bei ihren Leistungsträgern aufhalten, die sich zu „ebener Erde“ bewegen. AVAG-Vorstand Albert C. Still selbst sei sich nicht zu schade, inmitten seiner künftigen Mannschaft Platz zu nehmen, um sein Projekt Mercedes in Österreich rasch zum Erfolg zu führen, ätzen Branchenbegleiter in Richtung ­immer noch barocker Wiesenthal-Führungsstruktur. Bartmann sagt, er habe bereits 2017 das Retailgeschäft um 19 Prozent steigern können, mit „Wiesen­ thal neu“ könne heuer neuerlich das Ergebnis verbessert werden. Die das laufende Ergebnis belastenden Vorführwagen seien in den Sanierungsplänen berücksichtigt, sodass die Bestandsbereinigung 2018 erfolgreich verlaufen könne. Beruhigend für das Management sei auch die Tatsache, dass abgewandertes Personal wieder zu Wiesenthal zurückfinden wolle. Das komme auch dem Willen entgegen, Performance mit Niveau zu betreiben, also dem Kunden nicht bei jeder Gelegenheit alles in die Rechnung zu schreiben. Bartmann: „Abzocken ist nicht unsere Strategie, das lassen wir unsere Kunden wissen. Vielmehr setzen wir auf die Produktqualität, erfolgreich umgesetzt von unseren voll motivierten Mitarbeitern.“

Konzentration der Kapazitäten Neben der Zentrale in der Troststraße sind für ­„Wiesenthal neu “ die Standorte Donaustadt, Brunn am Gebirge und Bergstaller in Wien-Wieden Auto­ haus-Vollbetriebe, die mo’drive-Betriebe in Simmering und Liesing bieten ausschließlich Serviceleistungen. Jedes Kundensegment soll penibel betreut werden, um wieder verlorenes Vertrauen im Bestandskunden-Stock zurückzugewinnen. Es fallen Begriffe à la Concierge-Service wie bei BMW, allerdings mit Menschen, die in Sprache (Konversation in 6 Sprachen möglich) und Kompetenz möglichst viele Kundenwünsche in „5-Stern-Qualität“ erfüllen. Im reduzierten Größenverhältnis hat sich Bartmann 2019 satte 3.200 Neuwagenverkäufe als Wachstumsziel vorgegeben, vorausgesetzt die „Altlasten-Pipeline“ ist wieder durchlässig. Schafft er im vorgegebenen Zeitraum diesen Mächtigkeitssprung, ist der Quereinsteiger für höhere Weihen im volatilen Autobusiness wie geschaffen. Andernfalls steht dem Traditionsunternehmen eine traurige Zukunft bevor. •


Ziel:

Teilnahme:

Die Zusammenstellung einer Wirtschaftsdelegation mit dem Ziel, den Austausch auf Managementebene zwischen chinesischen und europäischen Unternehmen zu fördern. Hochrangige Managementvertreter diskutieren mit Ihnen über aktuelle Themen der Automobiltechnik sowie über Strategien der Zusammenarbeit im wichtigsten Automobilmarkt – China. Ein Highlight der mehrtägigen Unternehmerreise ist der Besuch der wichtigsten Branchenveranstaltung in China: Der Beijing Auto Show sowie des 4. Internationalen CARSymposiums in Peking.

Option 1: Wien – Beijing – Hangzhou – Beijing – Wien: ca. 4.800 Euro zzgl. MwSt.

Programm:

Nähere Informationen bei: Annemarie Lust, Tel.: +43 2243 36840-597 E-Mail: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at

Montag, 23. April 17:55 Uhr: Abflug von Wien nach Peking mit Austrian Airlines Dienstag, 24. April 09:15 Uhr: Ankunft in Peking und Check-in ins Hilton Hotel

Hierin enthalten ist die Teilnahme am Fachprogramm sowie Unterkunft im Hilton Airport Hotel, Transfers und Verpflegung im Rahmen des offiziellen Programms. Darüber hinaus ist der Flug von Beijing nach Hangzhou und zurück im Paketpreis enthalten. Das Visum ist eigenständig zu beantragen. Die Kosten hierfür tragen die Teilnehmer selbst.

Option 2: Wien – Beijing – Wien: ca. 4.500 Euro zzgl. MwSt. Der Preis beinhaltet alle Leistungen wie bei Option 1 bis auf den Flug nach Hangzhou. Das Visum ist eigenständig zu beantragen. Die Kosten hierfür tragen die Teilnehmer selbst.

Mittwoch, 25. April Besuch der Beijing Auto Show/ 1. Pressetag Get-together Dinner 2018 mit Dr. Dieter Zetsche (CEO, Daimler) Donnerstag, 26. April Teilnahme 2018 CARSymposium in Peking mit folgenden Keynote Sprechern und Referenten: Detlef Juerss (VP Engineering, Adient); Carsten Breitfeld (CEO, BYTON); Freeman Shen (President and CEO, WM Motor); Karsten Crede (Member of the Board of Management, ERGO Digital Ventures AG); Cao Bin (General Manager, Neusoft Reach Automotive Technology); Dirk Wollschläger (General Manager Global Automotive Industry, IBM); Axel Schmidt (Senior Managing Director and Global Head of Automotive Industry); John Shen (Senior Managing Director and Head of Automotive Industry Greater China); Stanislav Zurkiewicz (Chief Regional Officer East Asia and Member of Executive Committee of DEKRA SE) u. v. m.

Exclusive Dinner Speech, 25.04.2018: Dieter Zetsche, CEO, Daimler

Die Reise richtet sich an Manager der europäischen Automobilindustrie, insbesondere an Entscheidungsträger von Automobilherstellern und Zulieferern

Freitag, 27. April Besuch von Produktionsstätten vor Ort, wie z. B. Beijing Benz oder Beijing Automotive Group (BAIC)

Sonntag, 29. April 11:20 Uhr: Rückflug Peking nach Wien mit Austrian Airlines 15:30 Uhr: Ankunft in Wien

Bild: fotolia

Samstag, 28. April Der Besuch der Großen Mauer sowie der Verbotenen Stadt und des Platzes des Himmlischen Friedens bilden den kulturellen Abschluss dieser Unternehmerreise.


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Alternative Antriebe

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Keine Angst vor Hochvolt

Wie wirkt sich die wachsende Zahl der EV auf das Werkstatt-Geschäft aus? Wir haben zwei Betriebe besichtigt, die das Thema proaktiv angehen und sich so einen Vorsprung sichern. Von Mag. Bernhard Katzinger

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eue Technologien lösen immer auch Befürchtungen in ihrem Umfeld aus. Das rasante Wachstum der E-Mobilität – 42 Prozent mehr Neuzulassungen 2017 gegenüber dem Vorjahr – macht da keine Ausnahme. Unter den Pessimisten auch so mancher Werkstättenbetreiber, der sich die bange Frage stellt: Was bleibt vom Reparatur- und Servicegeschäft, wenn die sagenhaft unkaputtbaren E-Autos kommen?

„Ich denke, auch die Elektroautos werden ihre speziellen Gebrechen haben.“ Wilhelm Böhm

Zu Besuch bei Optimisten Aber bei Weitem nicht alle sind Pessimisten. Wilhelm Böhm, Kia-Händler in Ottenschlag, will in erster Linie neue Geschäftschancen und nicht die Gefahr sehen. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch die E-Autos ihre speziellen Gebrechen

Etwa 10 Prozent der verkauften Kia seien heute bereits E-Fahrzeuge, der Anteil soll mit dem neuen batterieelektrischen Niro, der im Herbst kommt, noch wachsen. Der Anteil an E-Fahrzeugen in der Werkstatt ist allerdings noch gering. Auch Ing. Thomas Polke, Renault- und Dacia-Händler in Mistelbach, setzt stark auf das Thema Elektro. Und er sieht keinen Sinn darin, über Veränderungen zu jammern, die ohnehin kommen werden. „Außerdem ist auch bei den Verbrennern das Werkstattgeschäft zuletzt nicht unbedingt gewachsen“, verweist Polke auf haltbarere Technik und längere Service-Intervalle. Ein weiterer positiver Effekt: Der Kunde wird durch die Hochvolttechnologie stärker an die Werkstatt gebunden. „Im Hochvoltbereich greift der Durchschnittsheimwerker eher nicht hin“, vermutet Polke. Klar ist: Natürlich fällt bei E-Fahrzeugen ein Teil des gewohnten Geschäfts weg, etwa Ersatz von Öl und anderen Flüssigkeiten. Auch Bremsen und Gelenke werden bei E-Autos deutlich weniger stark beansprucht. Allerdings bringen die Stromer auch neue verrechenbare Arbeiten mit: Etwa Software-Updates, die in der Werkstatt eingespielt werden. „Bei Renault werden derzeit auch

„Im Hochvoltbereich ist der Kunde stärker an die Werkstatt gebunden, der Heimwerker greift da eher nicht hin.“ Ing. Thomas Polke haben werden“, sagt er. Seine Waldviertler Kunden interessieren sich sehr für den Soul EV im Sortiment:

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Handel

Alternative Antriebe

Manfred Laister, Auto­haus Böhm Wilhelm GmbH, Hochvolttechniker

Richard Wondra, Werkstattleiter Autohaus Polke und Renault Z.E.-Experte

viele alte Zoe-Akkus gegen die neueren, reichweitenstärkeren Energiespeicher ausgetauscht – das Interesse ist derzeit deutlich größer als die Zahl der verfügbaren Akkus“, erzählt Polke-Werkstattleiter Richard Wondra.

mit E-Autos abdecken“, glaubt Polke. Für Böhm ist auch der umgekehrte Anwenderfall denkbar: „Warum sollte ich nicht ein EV für den Alltag nutzen und für die wenigen Male im Jahr, in denen ich weiter wegfahren will, einen Verbrenner nehmen – vielleicht sogar nur in Form eines Leihwagens?“ •

Das E-Auto in der Werkstatt Polke und Böhm setzen auf Kundenbindung vom Verkauf weg: Je mehr von den Stromern verkauft werden, desto mehr kommen zum Service. Der Umgang mit dem Thema Hochvolt ist in beiden von uns besuchten Werkstätten mittlerweile ein selbstverständlicher Teil des Alltagsgeschäfts geworden. „Jeder Mitarbeiter ist von mir entsprechend unterwiesen worden und weiß, wo er bei einem Elektroauto hingreifen darf“, erklärt Wondra. Wenn es in die Werkstatt kommt, wird das ­E-Auto zunächst durch ein rot-weißes Trennband und entsprechende Hinweisschilder abgesichert. Dann macht der ausgebildete Hochvolttechniker den Wagen stromlos. Dazu wird einfach im Inneren des Wagens ein Stecker herausgezogen und blockiert. Ab dann kann das E-Auto behandelt werden wie jedes andere Auto in der Werkstatt auch. Manfred Laister, Hochvolttechniker bei Böhm, zeigt uns, wie er den Soul EV stromlos macht. Wie Wondra hat auch er die Ausbildungsstufe HV-2 nach ÖVE R19 absolviert. Er ist damit berechtigt und ausgebildet, Hochvoltfahrzeuge spannungsfrei zu schalten und kann dann Hochvoltkomponenten reparieren bzw. ersetzen. Mit HV-2 dürfen auch mechanische Arbeiten an diesen Fahrzeugen freigegeben und ­andere Mitarbeiter in der Stufe HV-1 unterwiesen werden. Der Bedarf an Technikern, die im Umgang mit ­E-Autos geschult sind, wird weiter wachsen. „In ­einigen Jahren werden wir den Zweitautobereich

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Elektrisches Carsharing by car2go: in Österreich noch Zukunftsmusik

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Zustellen trotz drohender Fahrverbote: StreetScooter-Fahrzeuge der Deutschen Post

Spezialisten unter Strom Noch herrschen Zweifel, ob batterieelektrische Fahrzeuge die Verbrenner ganz ersetzen können. In mancher Nische spielen die Stromer aber schon heute ihre Stärken voll aus. Von Mag. Bernhard Katzinger

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Carsharing ideal für E-Mobility

ie Entstehung des Unternehmens StreetScooter sagt viel über das Verhältnis etablierter Hersteller zur E-Mobilität aus. Deren Interesse, im Auftrag der Deutschen Post ein batterieelektrisches Fahr-

„Wir sind überzeugt, dass die Zukunft des Carsharings elektrisch ist.“ Alexander Hovorka, Geschäftsführer car2go Österreich zeug zu entwickeln, war nämlich so gering, dass man sich dort gezwungen sah, über das eilends eingekaufte Start-up StreetScooter selbst eins zu bauen. Resultat: Über 5.000 elektrische Lkws der Typen Work und Work L mit Reichweiten von 118 und 167 km (nach NEFZ) sind heute im Einsatz, dazu über 2.200 elektrische Lastenfahrräder. Ein 3. Typ, der zusammen mit Ford auf Basis des Transit entwickelte Work XL mit 20 m3 Ladevolumen, wird gerade im deutschen Postbetrieb eingeführt. „Für Anwendungen, bei denen mehr Reichweite erforderlich ist, testen wir ab Ende des Jahres Fahrzeuge, in denen Brennstoffzellen als Range Extender eingesetzt werden“, sagt Fabian Schmitt, CTO bei StreetScooter, wo neben den Fahrzeugen auch die passende LadeInfrastruktur angeboten wird. Über 6.000 Ladepunkte hat das Unternehmen in Deutschland installiert. Um in Österreich wachsen zu können, ist man derzeit auf der Suche nach Vertriebspartnern. „Händler, die neben dem Vertrieb auch den Servicebereich abdecken können, wären ideal. Das ist aber nicht Bedingung.“

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Davon überzeugt, dass E-Mobilität sich hervorragend für den Einsatz in Sharing-Modellen eignen, ist Alexander Hovorka von car2go. Daimlers Carsharing-Tochter betreibt in Amsterdam, Stuttgart und Madrid bereits rein elektrische Sharing-Flotten, in Hamburg werden die Verbrenner-Smart ab 2018 durch ihre elektrischen Varianten ersetzt. In Wien ist man noch nicht so weit. „Derzeit ist die Lade-Infrastruktur noch nicht ausreichend“, so Hovorka. Mit der Stadt stehe man in Gesprächen darüber, wie sich das ändern lasse. „Elektrisches Carsharing braucht gut ausgebaute, öffentlich zugängliche und be-

„Bald testen wir Fahrzeuge mit Brennstoffzelle als Range Extender. “ Fabian Schmitt, CTO StreetScooter nutzerfreundliche Ladepunkte, damit es von den Kunden angenommen wird.“ Befürchtungen, die Kunden würden die Fahrzeuge nicht selbst an die Ladestation fahren, haben sich nicht bewahrheitet. „Je dichter das Ladenetz, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Säule nahe am gewünschten Ziel befindet.“ Bereits einen Schritt weiter sind die Betreiber der Wiener Scooter-Sharing-Plattformen Sco2t und GoUrban: Sie setzen elektrische Roller mit herausnehmbaren Akkus ein, die 10 kg wiegen und bis zu 60 km Reichweite liefern. •


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Li-Ion Made in Europe Im ungarischen Miskolc baut GS Yuasa ein Werk für Lithium-Ionen-Batteriemodule und positioniert sich damit auf dem wachsenden europäischen Markt für E-Mobilität.

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Ayhan Akin, Geschäftsführer Yuasa Germany

er japanische Batterie-Riese GS Yuasa hat im Herbst vergangenen Jahres eine Ungarn-Tochter, die GS Yuasa Hungary Ltd. gegründet und baut jetzt eine neue Fertigungsniederlassung in Ungarn. Wie der Product- und Sales Manager Automotive für die DACH-Region bei der GS Yuasa Battery Germany GmbH Ayhan Akin sagt, handelt es sich um ein Werk, in dem Lithium-Ionen-Batterien gefertigt werden.

Zellen aus eigener japanischer Fertigung „In der neuen Anlage konfektionieren wir LithiumIonen-Batteriemodule aus Zellen, die aus unserer eigenen japanischen Fertigung stammen.“ Die neue Ungarn-Niederlassung ist eine 100-Prozent-

„Das neue Werk in Ungarn wird einen deutlichen Mehrwert bringen. Als Erstausrüster für die Automobilindustrie müssen wir uns für die neuesten Herausforderungen wappnen.“ Ayhan Akin, GS Yuasa Germany

Tochter der GS Yuasa International Ltd. und wurde mit 3,5 Millionen Euro Gründungskapital ausgestattet. Die Anlage, die errichtet wird, ist 140.000 m2 groß und auf eine Fertigungskapazität von 500.000 Batterien pro Jahr ausgelegt. „Den Herausforderungen

der jüngsten Zeit hinsichtlich Elektromobilität müssen wir als Erstausrüster der Automobilindustrie gewappnet sein. Neben unseren bestehenden Lithium-Ionen-Batteriewerken in Japan wird die Investition in Ungarn einen deutlichen Mehrwert in unserem Produktportfolio für den europäischen Markt darstellen“, meint Akin.

Bald auch Zellfertigung in Ungarn? Diese Batterien kommen in SLI-Anwendungen (Starting, Lighting, Ignition) zum Einsatz, die auf dem europäischen Markt aller Voraussicht nach eine wachsende Entwicklung erfahren werden. „In Zukunft zieht GS Yuasa auch in Betracht, im neuen ungarischen Werk selbst Lithium-IonenZellen zu fertigen“, sagt Akin. Mit dem Bau der Niederlassung habe man auf die Veränderungen des Marktumfelds und die Herausforderungen der neuen Technologien reagiert.

Energie mit Tradition Yuasa ist ein traditionsreicher japanischer Batteriehersteller – 1895 fertigte der Firmengründer die erste Bleiakku-Batterie Japans an. Heute besteht die 2004 durch eine Fusion entstandene GS Yuasa-Gruppe aus 65 Tochtergesellschaften und 33 Partnern weltweit. Neben „klassischen“ Bleiakkus fertigt die Gruppe auch Li-Ionen- und Nickel-Metallhydrid-Batterien für Hybride und Elektroautos. • (KAT)

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Andreas Jenewein, Verkaufsleiter Fiat Lüftner

Der fossile Öko-Treibstoff? E R N AT I V

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Kein Feinstaub, bessere Öko-Bilanz als Diesel und Benzin, obendrein billig: Trotzdem lehnen die Österreicher CNG als Treibstoff bisher ab. Importeure und Gas-Versorger wollen das jetzt ändern. Und: Warum die Tiroler Erdgas ein bisschen lieber mögen.

Neu im Seat-Erdgasprogramm: Ibiza TGI

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er mit grünem Gas fährt, ist mindestens so umweltfreundlich unterwegs wie mit einem Elektroauto und Ökostrom.“ So selbstbewusst klingt der Fachverband der österreichischen Gasversorger, wenn man zusammen mit Auto-Importeuren einen Vorstoß beim Verkehrsminister unternimmt, Erdgas als Treibstoff doch besser zu fördern. Die Argumente der Verhandler: CNG ist umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel – ein Effekt, der sich durch Beimengung von Biogas noch steigern lässt. Die Tankstellen werden umweltfreundlich per Leitung und nicht mit dem Lkw versorgt. Und wenn alle fossilen Quellen versiegen, lässt es sich aus Ökostrom und Abfall sogar CO2-neutral synthetisch

Der Tank schluckt 11,6 kg CNG und kostet 93 l Gepäckvolumen

Zweiteilige Tankuhr im Seat Mii TGI

herstellen, wie z. B. Audi in seiner Power-to-gasAnlage im deutschen Emsland beweist. Nicht dass sich diese längst bekannten Vorteile in der Kundengunst niederschlügen: 435 Pkw-Neuzulassungen 2017 sind ein klarer Misstrauensantrag. Bei Seat Österreich glaubt man dennoch, dass „Com-

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pressed Natural Gas“ als Treibstoff noch eine Chance verdient hat und legt zusätzlich zu Mii und Leon den Ibiza TGI sowie im Herbst einen monovalenten Arona auf. Die wahrscheinlichen Kunden sitzen im Westen: Die Hälfte der österreichischen Erdgas-Pkws wird von Tirolern gekauft. Warum ist das so?

Begeisterung, Modellvielfalt – und Preis „Das Wichtigste ist, dass wir das Thema auch selbst leben“, erzählt Verkaufsleiter Andreas Jenewein von Fiat Lüftner in Innsbruck – jenem Autohaus, das sich ein Viertel der österreichischen ErdgasautoVerkäufe an die Fahnen heftet. „Zufriedene Kunden bringen dann neue Kunden mit.“ Es mag helfen,

Keine Verwechslung beim Tanken möglich

In wenigen Minuten vollgetankt

dass der Hersteller aus Italien, wo CNG-Autos weit verbreitet sind, von Panda bis Ducato viele Modelle anbietet. Sicher wirksam ist die Preispolitik des Landes-Gasversorgers Tigas: Während CNG im Österreich-Schnitt 97 Cent/kg kostet, tankt man an den 28 Tiroler Gastankstellen um knapp 80 Cent. • (KAT)


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Alternative Antriebe

E-Mobilität sicher finanzieren Auch Leasinganbieter müssen sich Herausforderungen durch neue alternative Antriebstechnologien stellen.

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enn die österreichischen Bundesbeamten künftig klimafreundlichere Dienstwagen in Betrieb nehmen, hat dies ein Stück weit die Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ermöglicht. Denn diese hat die Ausschreibung der Bundesbeschaffungsgesellschaft BBG für Kfz mit alternativen Antrieben gewonnen. „Bedarfsorientierte Beratung steht für uns im Mittelpunkt“, so Dipl.-Ing. Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement. „Das Fahrzeug muss zu den Mobilitätsansprüchen passen.“ Gleichzeitig nehmen Öko-Aspekte bei der Mobilität der öffentlichen Hand – u. a. aufgrund der Beispielfunktion – einen hohen Stellenwert ein. Die Rahmenvereinbarung zwischen BBG und Raiffeisen stelle sicher, dass immer Fahrzeuge mit neuester Technik genutzt werden können. In Reports wird zu Energieeffizienz und Kosten Rechenschaft abgelegt.

Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement GmbH

Wandel als Herausforderung fürs Leasing Die Unsicherheiten um herkömmliche und alternative Antriebe stellen auch Leasing-Modelle für Private vor neue Herausforderungen. Denn wer wird noch einen Diesel leasen angesichts der Unsicherheit, ob Fahrverbote den Restwert zunichte machen? Ähnliches gilt paradoxerweise für E-Autos, die durch Quantensprünge bei der Akkutechnologie schneller entwertet werden könnten als vorherzusehen. Hier verweist Raiffeisen-Leasing auf „Operation Leasing“ für Firmenkunden und „RestwertleasingPlus“, mit dem sich auch Private gegen einen eventuellen Preisverfall absichern können. • (KAT)

Schutz vor Schlägen

Geschäftsführer Ing. Deniz Kartal führt mit Evalus seit 2012 Hochvolt-Schulungen durch

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erade im Umgang mit Hochvolt-Systemen ist besondere Vorsicht gefragt. Vor dem zu leichtfertigen Umgang bzw. der unsichtbaren Gefahr sensibilisiert Ing. Deniz Kartal nicht nur bei Veranstaltungen wie dem EV-Safety-Day, sondern tagtäglich in den Schulungen der Kfz-Betriebe. 2017 hatte Kartal von den ersten 4 Arbeitsunfällen bei Arbeiten an Energiespeichern gehört. Er glaubt, dass ein Teil dieser Unfälle präventiv durch Aus- und Weiterbildung hätte verhindert werden können: „Man darf nicht in die Routine fallen, muss die Schutzmaßnahmen immer einhalten und sich am Laufenden halten. Dann kann nichts passieren.“ Im Jahr 2017 schulte sein Unternehmen 662 Personen, seit Erteilung des Schulungszertifikats insgesamt 1.032 Personen. Wichtig ist für Kartal auch die Schulung von Einsatzorganisationen, die mit steigenden Elektrozulassungen auch mit mehr verunfallten Elektro- und Hybridfahrzeugen zu tun haben. „Ich habe bereits ein paar Fortbildungen für Feuerwehren gestartet. Hier ist auch große Unklar-

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Mit dem Einzug der Elektroautos steigen auch die Schulungsanforderungen an die Werkstätten und Einsatzorganisationen.

heit vorhanden, wie bei Unfällen mit Elektro- und Hybridfahrzeugen vorzugehen ist“, so Kartal: „Wir arbeiten bereits an einer E-Learning-Plattform für unsere Feuerwehren. Damit die Rettungskette auch sehr gut funktioniert.“ • (MPI)

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Jaguar enthüllt I-Pace Dort, wo er gebaut wird, nämlich in einer Produktionshalle bei Magna Steyr in Graz, hat Jaguar jetzt sein erstes vollelektrisches Modell, den I-Pace, vor Kunden enthüllt. Die Präsentation konnte mittels Live-Stream auf der ganzen Welt im Internet mitverfolgt werden. Die Allrad-Katze mit 400 PS Systemleistung und einer realistischen Reichweite bis zu 400 km ist laut Hersteller das erste in Großserie und mit hohen Stückzahlen gebaute Elektroauto in Österreich. Die Preise beginnen hierzulande bei 78.380 Euro.

Starker Start für Suzuki Austria Mit 662 Neuzulassungen im Jänner erreichte Suzuki in Österreich einen Marktanteil von 2,32 Prozent. „Damit liegen wir klar über dem Vorjahr und knapp über dem Budget“, freut sich Präsident Helmut Pletzer. Das Verhältnis zwischen Schauraumbesuchen und abgeschlossenen Kaufverträgen habe sich deutlich verbessert.

Jetzt Versicherung checken! Die Garanta-Versicherung rät Besitzern von Oldtimern und Motorrädern, vor Beginn der Saison die Versicherung zu überprüfen. Gerade bei Oldtimern entspreche die Versicherungssumme eventuell nicht mehr dem gesteigerten Wert des Fahrzeugs, so Christian Zettl, Leiter des Competence-Centers.

Kritik an ZKW-Bericht Dr. Roland Wöss, Vice President Group Communication der ZKW Group, hat einen Bericht des „Industriemagazins“ um ein Platzen der Übernahme durch den koreanischen Elektronik-Riesen LG Electronics kritisiert. LG habe sein Offert von 1,2 Milliarden auf 900 Millionen Euro aufgrund eines „zu erwartenden Downgrade bisher margenträchtiger Spitzenprodukte zu Mid-tech-Produkten nach unten korrigiert, hieß es dort. Wöss ortet in dem Bericht „fehlendes Verständnis für die technologischen Entwicklungen in unserer Branche“. Zum Deal selbst sagte er: „Natürlich führen wir Gespräche mit potenziellen Technologiepartnern, um unserer Verantwortung für die Zukunft der ZKW gerecht zu werden. Dies tun wir aber nicht in der Öffentlichkeit.“

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„Wenn der Umfang der notwendigen Arbeiten am Fahrzeug abnimmt, müssen in den Werkstätten verstärkt umsatzträchtige Zusatzleistungen angeboten und an die Frau oder den Mann gebracht werden.“ Prof. Dr. Willi Diez

„Grundsätzlich kann eine notwendige Einwilligung auch mündlich eingeholt werden. Jedoch stellt sich im Falle einer Überprüfung die Frage, wie man die mündliche Einwilligung nachweisen will.“ Katja Müller-Happe zum Thema Datenschutz-Grundverordnung

„Siems & Klein war in der Bauphase immer erreichbar, wenn man etwas gebraucht hat. Andere Unternehmen hat nur das Geschäftemachen interessiert.“ Walter Fichtinger, Leiter Teile und Zubehör bei BMW Auer, Krems

Mag. Bernhard Katzinger

Volt im Hoch Aus unserer Reihe „Bedrohungen einer vermutlich fatalen Zukunft“ heute: Die Spannung. Auf einer Tagung zur Energiewende, bei der ich zu Gast war, referierte jemand eloquent über schier unüberwindliche Hürden der Elektrifizierung. Irgendwann hatte ein erboster Öko-Pionier aus Oberösterreich im Publikum die Lacher auf seiner Seite, als er aufsprang und den Mann am Podium lautstark zurechtwies: „Erzählen Sie nur, was alles nicht geht. Wir fahren dann wieder heim und machen’s einfach – so wie bisher.“ Kürzlich erinnerte ich mich wieder an diese Episode, als ich mich mit einem Hochvolttechniker unterhielt. Gern hätte ich mir all die schönen Befürchtungen angehört, welche die E-Mobility für Werkstätten bereithält. Aber der Techniker meinte ganz ohne Gespür für meine spannende G’schicht: Was hilft’s, darüber nachzudenken, was alles an Geschäft wegfällt? Es wird ja sowieso wegfallen. Wir denken lieber darüber nach, was an neuem Geschäft dazukommt – und machen es dann einfach. Tja, schon trifft man diejenigen, die in Sachen E-Mobility nicht die Bedenken in den Vordergrund stellen, sondern die Chancen. Längst nicht alle Fragen sind beantwortet, aber die Spannung steigt.


wirtschaft

Ein Sommerfest mit vier Preisen Im Palais Schönburg will Eurotax-­Chef Martin Novak die Gäste empfangen

Langsam lüftet die Eurotax die Geheimnisse rund um ihr Sommerfest, das den traditionellen Neujahrsempfang ablöst: Unter anderem wird der beste Gebrauchtwagenhändler gekürt. Von Mag. Heinz Müller

D

ie „Save-the-date“-Mails für den Abend des 17. Mai sollten mittlerweile bei den Geladenen eingetroffen sein. Wer für das Sommerfest noch kein derartiges Schreiben von der Eurotax erhalten hat, muss sich diesen Abend auch nicht frei halten. Denn der Kreis der Eingeladenen wurde von den Veranstaltern eingegrenzt: „Mehr als 400 Personen haben im Palais Schönburg nicht Platz: Daher haben wir uns ganz bewusst auf aktive Topmanager aus der Branche beschränkt“, sagt Martin Novak, Country Manager der Eurotax. Soll heißen: Die bisher eingeladenen Gebietsleiter, Zonenmanager und anderen Personen der zweiten oder gar dritten ­Entscheidungsebene werden heuer nicht dabei sein.

all dies bei einer Mindestmenge an Autos“, erklärt Novak. Gelöst werden muss aber noch das Parkplatz-Problem in der eng besiedelten Gegend: Ein möglicher Partner, die Wirtschaftskammer in der Wiedner Hauptstraße, hat bereits abgewinkt … •

Bester Gebrauchtwagenhändler wird prämiert Ganz bewusst richtet sich das Fest an Importeure, Versicherungen und Leasing-Gesellschaften sowie an Händler – also an die Hauptkunden der Eurotax. Das Fest (im Garten und Zelt) wird, sofern es das Wetter erlaubt, auch nicht mehr so steif ablaufen wie die fast 50 Neujahrsempfänge. Einlass ist ab 17 Uhr, nach einem Aperitif kommt um 18:15 Uhr der Hauptsponsor zu Wort. Dann folgt die – neben dem Termin und der Location – größte Neuerung, nämlich die Verleihung der Awards. „Wir wollen damit den Stellenwert der Gebrauchtwagen in Österreich hervorheben“, sagt Novak. Gekürt werden drei Restwert-Champions (Stadtfahrzeuge, Business-Autos und SUVs): „Da gibt es klare Datengrundlagen, nach denen die Auswahl erfolgt.“ Auch die besten Gebrauchtwagenhändler Österreichs werden bekannt gegeben, der Sieger wird auf der Bühne prämiert: „Kriterien sind zum Beispiel die besten Preise und die kürzesten Standzeiten – aber

AUTO & Wirtschaft 03/2018

35


WIRTSCHAFT

Diese beiden Hubschrauber sind im Einsatz: Einer ist in Tirol stationiert, der andere in Kärnten

„Noch bessere Versorgung“ Mit 1. April beginnt eine Kooperation des ARBÖ mit der ARA Flugrettung: Vorerst sind jeweils ein Hubschrauber in Tirol und in Kärnten im Einsatz, doch weitere sollen folgen.

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ie Verhandlungen zwischen der ARBÖ-Führung und der Flugrettung liefen im Verborgenen – und umso größer war am 3. März die Überraschung, als das Ergebnis bekannt gegeben wurde: ARBÖ und ARA wollen künftig gemeinsam die Weichen für eine noch bessere Versorgung stellen: Unter anderem kann man sich vorstellen, Sicherheits-Stützpunkte künftig gemeinsam zu betreiben. „Wir haben rasch und zielorientiert verhandelt“, sagt Dr. Peter Rezar, der erst vor wenigen Wochen zum neuen Präsidenten des ARBÖ gewählt worden ist. „Durch diese Kooperation eröffnen sich für uns zahlreiche neue Möglichkeiten.“ So könne man nun das Portfolio an Dienstleistungen für die Mitglieder weiter ausbauen.

Dr. Peter Rezar, Präsident des ARBÖ

„So können wir unseren Mitgliedern einen RundumSchutz für die Reise und Mobilität bieten.“ Dr. Peter Rezar, ARBÖ-Präsident Die Hubschrauberrettung sei für die ARBÖMitglieder ein wesentlicher Bestandteil des Sicherheits-Passes, sagt Rezar: „So können wir unseren Mitgliedern einen Rundum-Schutz für die Reise und Mobilität bieten.“ Laut Rezar hat man durch die Kooperation mit der ARA Flugrettung nun einen starken Partner an der Hand, der in Tirol und Kärnten für seine Kompetenz in der Winden- und Flugrettung geschätzt ist.

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AUTO & Wirtschaft 03/2018

Stationiert werden die beiden hochmodernen Hubschrauber in Reutte (Westtirol) sowie in Fresach (Oberkärnten): Die erste Maschine vom Typ H 145 soll ab 1. April in Tirol fliegen, die zweite ab dem Sommer in Kärnten. Gemeinsam ist den beiden neuen Hubschraubern von ARBÖ und ARA, dass sie voll nachtflugtauglich sind und für die Flugrettung in den Bergen ebenso eingesetzt werden können wie auch für den Transport von Intensiv-Patienten zwischen Krankenhäusern.

Unterschiedliche Partner mit gleichem Ziel Waren bislang 120 Kilogramm das Regelgewicht für Patienten, so können die neuen Helikopter nun etwa das doppelte Gewicht aufnehmen. Die Hubschrauber „RK-1“ und „RK-2“ haben eine fest installierte Rettungswinde, die Einsätze im hochalpinen Gelände ermöglicht, da ja nicht überall eine Landung zur Rettung der Patienten möglich ist. Gegründet wurde die ARA Flugrettung im Jahr 2001: Sie ist das ganze Jahr über im Einsatz und gehört zur DRF Luftrettung, die in Deutschland bereits 29 Luftrettungsstationen betreibt. 9 davon sind sogar rund um die Uhr im Einsatz. Der ARBÖ ist natürlich noch viel älter, seine Ursprünge stammen aus dem Jahr 1899. Der Automobilclub ist mit rund 400.000 Mitgliedern der zweitgrößte österreichische Verein: Er betreibt neben 90 Prüfzentren auch 3 Fahrsicherheitszentren und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Spezialitäten vom Praktiker Rund 700 Schmierstoff-Spezialitäten stellt mapo in Himberg für den Service der Werkstätten bereit: Die neu gestaltete energieeffiziente, aktuelle Produktpalette ist nicht zuletzt auch „Made in Austria“.

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ranz Mauerhofer ist stolz auf das mapo Verkaufsprogramm: Es deckt jeden noch so spezifizierten Bedarf ab: vom richtigen Öl für jeden Oldtimer bis zur Füllung modernster Motoren und Getriebe – und Fetten für andere Komponenten, die sich spielfrei leicht bewegen sollen. Rund 700 Produkte, die mapo Schmierstoffe in Himberg anbietet, sind nicht nur in gängigen Großgebinden, sondern auch in besonders praktischen Kleingebinden erhältlich.

Praxiserprobte Gebinde mit klarem Farbleitsystem Ob Gebinde praxisgerecht sind, erprobt Mauerhofer stets selbst: Gibt es keine, lässt er Gefäße entwickeln, bevor die Produkte an die Kunden gehen. Ein klarer Farbencode vereinfacht die Auswahl des richtigen Produkts. Die Spezialitäten, die großteils auf die Freigabenormen einzelner Hersteller abstellen, sind von der Literkanne bis zum Fass dem neuen mapo-Design angepasst und tragen das Prädikat „Made in ‚Austria“ mit rotweiß-rotem Fähnchen. Mit dieser Neugestaltung kamen auch die vollsynthetischen mapo-Schaltgetriebeöle Gear V44 Plus SAE 75W80 (für PSA/ Peugeot und Volvo) sowie Gear V44 Plus SAE 75W90 (für Ford und BMW) in das auf Getriebeöle spezialisierte Programm. Zur Fahrzeugpflege hat mapo außerdem zahlreiche Aerosole – ebenso wie der neue Imagefilm auf der Internetseite www.mapo.at abrufbar. • (ENG)

Das Produktprogramm von mapo mit Firmenchef Franz Mauerhofer


WIRTSCHAFT

Ein Beginn nach Wunsch Mit dem Rekordbesuch auf der Vienna Autoshow hatte sich schon abgezeichnet, dass das Interesse am Auto ungebrochen ist. Dass die Neuzulassungen aber gleich um 8,41 Prozent stiegen, kam dann aber doch unerwartet. Bleibt abzuwarten, was die kommenden Monate bringen werden!

Abweichung Stück

Marktanteil %

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat Opel Renault Ford BMW Audi Mercedes-Benz Hyundai Fiat Peugeot Mazda Toyota KIA Dacia Citroën Suzuki Mitsubishi Volvo Nissan Jeep Honda Mini Land Rover Alfa Romeo Porsche Jaguar Smart Subaru Abarth Lexus DS Automobiles Tesla SsangYong Maserati Lada Bentley Infiniti Sonstige Gesamt

Abweichung Jänner 2017

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 => =>

Jänner 2017

+10,0 +36,8 +2,0 +11,6 +23,6 +6,6 +2,5 +37,5 -6,3 -4,9 +3,4 +32,7 +5,8 +15,4 +5,9 +16,1 +8,4 +21,0 -2,8 +66,4 -1,3 +48,8 +5,8 +20,3 +11,5 +38,5 -3,5 +7,1 +5,6 +24,1 +31,8 -29,5 +11,4 -3,7 +6,8 +5,4

Marktanteil Jänner 2018

56.869 2.465 19.917 269.429 2.447 13.579 156.846 8.885 163.615 37.075 177.822 3.730 1.529 2.111 4.349 59.367 28.568 46.081 14.603 11.744 22.980 8.050 6.845 101.661 23.219 8.891 1.200 1.253.877 1.135.565 118.312 1.623 9.207 21.671 32.501 1.286.378 1.168.066

Abweichung 2017/18 in %

Jänner 2018

Abweichung 2017/2018 in % +10,00 +36,80 +2,00 +11,60 +23,60 +6,60 +2,50 +37,50 -6,30 -4,90 +3,40 +32,70 +5,80 +15,40 +5,90 +16,10 +8,40 +21,00 -2,80 +66,40 -1,30 +48,80 +5,80 +20,30 +11,50 +38,50 -3,50 +7,10 +5,60 +24,10 +31,80 -29,50 +11,40 -3,70 +6,80 +5,40

6000

56.869 2.465 19.917 269.429 2.447 13.579 156.846 8.885 163.615 37.075 177.822 3.730 1.529 2.111 4.349 59.367 28.568 46.081 14.603 11.744 22.980 8.050 6.845 101.661 23.219 8.891 1.200 1.253.877 1.135.565 118.312 1.623 9.207 21.671 32.501 1.286.378 1.168.066

Neuwagenzulassungen Österreich 01/2018

5000

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg* Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Jänner 2018

*

Jänner 2018

Neuwagenzulassungen Europa 12/2017

5.193 2.175 1.987 1.871 1.597 1.450 1.310 1.282 1.243 1.103 1.053 886 872 792 732 699 691 662 547 426 417 281 203 177 176 161 130 125 77 75 38 37 25 17 14 13 9 8 3 11 28.568

18,18 7,61 6,96 6,55 5,59 5,08 4,59 4,49 4,35 3,86 3,69 3,1 3,05 2,77 2,56 2,45 2,42 2,32 1,91 1,49 1,46 0,98 0,71 0,62 0,62 0,56 0,46 0,44 0,27 0,26 0,13 0,13 0,09 0,06 0,05 0,05 0,03 0,03 0,01 0,03 100

5.099 1.792 1.505 1.779 1.566 1.407 1.184 1.200 1.015 1.334 1.020 772 608 521 714 719 683 451 321 320 602 218 173 126 249 116 104 84 413 35 25 41 60 53 8 16 9 1 8 1 26.352

19,35 6,8 5,71 6,75 5,94 5,34 4,49 4,55 3,85 5,06 3,87 2,93 2,31 1,98 2,71 2,73 2,59 1,71 1,22 1,21 2,28 0,83 0,66 0,48 0,94 0,44 0,39 0,32 1,57 0,13 0,09 0,16 0,23 0,2 0,03 0,06 0,03 0 0,03 0 100

94 383 482 92 31 43 126 82 228 -231 33 114 264 271 18 -20 8 211 226 106 -185 63 30 51 -73 45 26 41 -336 40 13 -4 -35 -36 6 -3 0 7 -5 10 2.216

-6,06 11,96 21,79 -2,99 -5,93 -4,94 2,06 -1,45 12,96 -23,73 -4,77 5,86 32,30 40,22 -5,43 -10,32 -6,68 35,40 57,19 22,80 -36,10 18,90 8,24 29,58 -34,80 28,03 15,30 37,27 -82,80 97,66 40,21 -16,76 -61,57 -70,41 61,43 -25,05 -7,76 637,94 -65,41 545,70 0

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

912

Burgenland

1.728 +24,59 %

Niederösterreich

5.450 +11,79% 4.714

+5,67 %

Salzburg

2.382 +15,74 %

Steiermark

4.139 +20,08 %

Tirol

2.592 +14,16 %

Vorarlberg

1.382 +15,55 %

Wien

5.169

38

AUTO & Wirtschaft 03/2018

Jänner 2017 Jänner 2018

+5,80 %

Kärnten Oberösterreich

Top 5 i-Segment (SUVs)

Jänner 2018 Jänner 2017

VW Tiguan

VW T-Roc

694 973

630

0

Opel Crossland

Seat Ateca

Hyundai Tucson

335

332 408

311 327

0

-9,44 %

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


WIRTSCHAFT

+38,8 %

Mit dem neuen Stelvio zeigte Alfa Romeo im Jänner, was möglich ist.

EINTAUSENDDREIHUNDERTUNDZEHN

Bei BMW lief es im Jänner äußerst gut: Mit 1.310 Neuzulassungen (+10,64 Prozent) ließ man den Dauer-Rivalen Audi um 28 Einheiten hinter sich, auch Mercedes lag mit 1.243 Stück hinter den Münchnern. Dazu kommen noch 177 Mini: Die britische BMW-Tochter legte damit sogar um 40,48 Prozent zu.

mar k des e mon ats

Porsche waren im Jänner als „Gebrauchte“ sehr gefragt.

21,04 9,53 8,01 6,11 5,79 5,64 4,60 4,38 4,08 3,82 2,82 2,74 2,46 2,38 2,29 1,79 1,66 1,47 1,18 0,91 0,90 0,78 0,73 0,61 0,57 0,56 0,50 0,48 0,33 0,32 1,51 100,00

13.003 6.005 4.329 3.906 3.229 3.354 2.747 2.830 2.473 2.284 1.987 1.853 1.464 1.253 1.436 1.019 960 955 723 433 636 486 459 308 391 330 244 283 169 212 951 60.712

21,42 9,89 7,13 6,43 5,32 5,52 4,52 4,66 4,07 3,76 3,27 3,05 2,41 2,06 2,37 1,68 1,58 1,57 1,19 0,71 1,05 0,80 0,76 0,51 0,64 0,54 0,40 0,47 0,28 0,35 1,57 100,00

Differenz in % Jänner 2017/16

+8,81 +6,73 +24,46 +5,20 +20,50 +13,03 +12,63 +4,10 +10,96 +12,52 -4,68 -0,65 +12,91 +27,77 +7,24 +18,06 +16,56 +3,46 +9,96 +41,80 -5,19 +8,23 +7,63 +32,47 -2,81 +13,94 +37,70 +13,43 +31,36 +2,36 +6,83 +10,75

Marktanteil Jänner 2017 in %

Jänner 2017

14.149 6.409 5.388 4.109 3.891 3.791 3.094 2.946 2.744 2.570 1.894 1.841 1.653 1.601 1.540 1.203 1.119 988 795 614 603 526 494 408 380 376 336 321 222 217 1.016 67.238

Differenz in % Jänner 2018/17

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Opel 5 Mercedes-Benz 6 Ford 7 Skoda 8 Renault 9 Peugeot 10 Seat 11 Mazda 12 Fiat inkl. Abarth 13 Toyota 14 Hyundai 15 Citroen 16 KIA 17 Nissan 18 Suzuki 19 Volvo 19 Dacia 20 Mitsubishi 21 Alfa-Romeo 22 Honda 23 Mini 24 Chevrolet/Daewoo 25 Jeep 26 Smart 27 Land Rover 28 Porsche 29 Subaru Sonstige TOTAL

Marktanteile Jänner 2018 in %

Jänner 2018

Gebrauchtwagenumschreibungen 01/2018

+12,11 +11,99 +5,97 +3,22 +6,25 +5,24 +8,02 +4,58 +0,90 +11,31 +0,35 +8,74 +2,31 -6,98 -0,21 +13,73 +5,03 +17,47 +5,09 +31,21 +1,76 -5,08 -4,57 +5,84 -1,01 +1,85 +7,49 +26,34 -2,87 -0,47 -0,63 +6,94

+31,36 %

699

Bei Subaru wurden die Neuzulassungen im Vergleich zum Jänner 2017 mehr als verdoppelt: 75 statt 35 Stück.

Neuzulassungen schaffte Dacia im Jänner, das sind -2,78 Prozent. Die Jahre des steten Wachstums sind offenbar vorbei.

er n n 8 jÄ 201

Volvo schaffte im Jänner mit 426 Neuzulassungen ein Plus von 33,13 Prozent: Damit stieg der Marktanteil für die skandinavisch-chinesische Marke auf 1,49 Prozent.

U

m den Erfolg von Volvo besser zu verstehen, wollen wir Ihnen einige Vergleichszahlen nicht vorenthalten, die den steten Aufstieg dokumentieren: Im Jänner des Vorjahres kamen die Schweden in Österreich auf 320 Neuzulassungen (und 1,21 Prozent Marktanteil), im ersten Monat des Jahres 2016 waren es 286 Stück (und 1,19 Prozent Marktanteil). Und im Jänner 2015 lag Volvo mit 266 Einheiten (1,14 Prozent) noch etwas schwächer.

XC60 ist und bleibt das wichtigste Modell Was sind die Gründe? Erstens erwies sich die 2. Generation des XC60 als würdiger Nachfolger des stets erfolgreichen SUV (167 Neuzulassungen im Jänner). Zweitens sind in den Neuzulassungen des Jänners auch schon die ersten 5 Einheiten des neuen XC40 enthalten, der ab März ein komplett neues Segment für die schwedische Marke besetzt. Er soll dazu beitragen, dass die Händler – denen durchaus hohe Investitionen bevorstehen – einen größeren Fahrzeugbestand betreuen können als derzeit. Die erfolgreichsten Modelle von Volvo im Jänner waren hinter den beiden SUVs XC60 (167 Stück) und XC90 (80) die drei Kombis V40 (60), V90 (49) und der V60 (46). Weit abgeschlagen folgen die Limousinen S90 (18) und S60 (1 Stück). • (MUE)

Jaguar legte mit 125 Neuzulassungen – das sind +48,8 Prozent – einen perfekten Start ins neue Jahr hin.

Hingegen musste Land Rover im Jänner Einbußen hinnehmen: 176 Stück sind um 73 weniger als im Jänner 2017.

AUTO & Wirtschaft 03/2018

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WIRTSCHAFT

Haben heiße Eisen Zukunft? Die Bike Linz 2018 konterkariert mit vollen Hallen die rückläufigen Zahlen aus dem abgelaufenen Jahr 2017. Wir haben uns auf der Messe nach „heißen Eisen“ umgesehen und umgehört.

G

laubt man der Statistik, zeigten die Österreicher zuletzt nur wenig Lust, sich ein motorisiertes Zweirad zuzulegen. Trotz vorgezogener Anmeldungen durch die 2017 neue EU4-Pflicht für Motorräder: 16 Prozent minus quer über den ganzen Markt waren eine g’sunde Watsch’n. Beim Besuch auf der „Motorrad Linz“ 2018, besser bekannt als „Die Bike“, war allerdings von Desinteresse am Motorrad in all seinen Ausprägungen nichts

„Ich finde keinen einzigen positiven Ansatz in dem Vertriebsmodell von Ferdinand O. Fischer.“ Hans Zimmermann, Yamaha

zu bemerken: Lange Schlangen vor den Kassen schon am Freitagvormittag, viel Gedränge – nicht nur beim Auftritt des heurigen österreichischen ­Dakar-Siegers Matthias Walkner. „Wir hatten absoluten Rekordbesuch“, beschreibt es Bike-Organisator Werner Grell, der sich schließlich auch Zahlen entlocken lässt: Über 30.000 Eintritte, 18.000 allein am Samstag, haben die voll gesetzeskonformen Registrierkassen gezählt. „Wir haben unsere wichtigsten Ziele erreicht“ – nicht nur, was die Zahlen, auch was die hohe Qualität der ­Präsentationen der über 60 Aussteller betreffe. In all die gute Stimmung mischen sich einige Misstöne: Querelen zwischen Importeuren und Händlern lassen Rufe nach Händlerverbänden lauter werden.

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AUTO & Wirtschaft 03/2018

Doch bei der Jahrestagung des Zweiradhandels in Mondsee seien von 400 nur knapp 80 Unternehmen präsent gewesen, kritisiert Grell das Desinteresse.

Vertriebsmodell-Vorschlag als „heißes Eisen“ Auch der Vorschlag eines neuen Vertriebsmodells von Ferdinand Fischer, Sprecher des Zweiradhandels in der Wirtschaftskammer, war auf der Messe im sprichwörtlichen Sinn eines der „heißen Eisen“. Das höre sich interessant an, sei bei Kawasaki aber „absolut nicht geplant“, so Stefan Damianik. „Wir stärken den Händler, dann geht es in Richtung Endkunden.“ Noch ablehnender äußerte sich Hans Zimmermann von Yamaha: „Ich finde an dem Modell keinen einzigen positiven Ansatz. Dabei spielt sicher kein Konzern mit.“ Fischer spreche von selbstständigen Händlern. Das von ihm vorgeschlagene Vertriebsmodell gipfle aber zwangsläufig in Handelspartnern als Angestellte der Konzerne. „Ich finde, wir sollten Zeit und Energie auf Vorschläge verwenden, die zumindest eine kleine Chance auf Umsetzung haben.“ Auch in der jüngst entbrannten Debatte um die ­Yamaha-Händlerverträge beschwichtigt Zimmermann. Bis auf 4 hätten alle Händler die neuen Papiere unterschrieben, die sich im Übrigen „bis auf eine Formulierung“ nicht von den alten unterschieden. Über die Zukunft des Zweiradmarkts wird in erster Linie das Kundeninteresse entscheiden. Wenn Grell recht hat, entwickelt die Industrie mit leistungsschwächeren Mittelklasse- und „Vernunftmotor­ rädern“ in die richtige Richtung. • (DSC/ENG/KAT)


WIRTSCHAFT

Dakar-Sieger Matthias Walkner im Interview bei KTM

Werner Grell, zufriedener MesseOrganisator und Honda-Händler Stefan Damianik, Kawasaki Austria

Am Liqui-MolyStand: Carlos Travé, Thomas Paukert, Michael Mehlem

Johannes Kettner, Husqvarna

Gunther Stecher, Triumph Deutschland

Christopher Schipper, KTM Österreich

Hubert Freiler, Faber GmbH

Hans Zimmermann, Yamaha

Frank Schimossek, Harley-Davidson

Philipp Kornfeld, Honda Austria Michaela Rockenbauer, Markus Huterberger, Günter Reininger, Castrol Obereder

Christian Ott, KSR

Franz Gill von Zweirad Gill verdient mit 125ern gut dank Linzer Berufsverkehrs

Eva Schmid, Aprilia biti

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Prof. Dr. Willi Diez

ANSICHT

Vergesst mir die Werkstatt nicht! A

ngesichts der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft scheint sich das Werkstattgeschäft in einem vergleichsweise ruhigen Fahrwasser zu befinden – aber es scheint nur so. Denn auch im Aftersales kündigen sich große, vor allem technologiegetriebene Veränderungen an, die früher oder später auf die Werkstattauslastung und damit auch die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse durchschlagen werden. Jeder weiß: Der Service ist bei den meisten Autohändlern die wichtigste Ertragssäule und bei den freien Betrieben ohnehin zumeist das einzige Geschäftsfeld. Also sollte man die sich abzeichnenden Trends in diesem Bereich auf dem Radar haben. • Erster Trend: Elektrifizierung. Elektroautos sind vielleicht gut für die Umwelt, aber nicht für das Werkstattgeschäft. Viele klassische Verschleißteile fehlen bei einem Elektromobil und vor allem: Es braucht keinen Ölwechsel. Damit fällt ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Ertragsbringer weg. Zweiter Trend: Over-the-Air-Services. Immer mehr Arbeiten am Fahrzeug werden in Zukunft per Ferndiagnose festgestellt und dann Over-the-Air behoben. Das gilt natürlich vor allem für SoftwareProbleme und Updates. Konsequenz: Die Autos kommen noch seltener in die Werkstatt. Dritter Trend: Autonomes Fahren. Bereits jetzt ist erkennbar, dass die wachsende Ausstattung der Fahrzeuge mit Assistenzsystemen zu einem Rückgang der Unfälle führt. Das autonome Fahren ist im Hinblick auf die Sicherheit ein Quantensprung. Darunter werden vor allem das Karosserie- und Lackiergeschäft leiden. Vierter Trend: Digitale Service-Prozesse. Der Kunde will in Zukunft den digitalen Service-Prozess: Dazu

„Die Mitarbeiter müssen für die neuen Aufgaben, die auf die Werkstätten zukommen, qualifiziert werden.“

Prof. Dr. Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D)

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gehört die Online-Terminreservierung wie auch die Information über den Stand der Wartungs- und Reparaturarbeiten in Echtzeit und per App. Sind wir in der Branche darauf schon vorbereitet? Alle vier Trends sind aber nicht nur Herausforderungen oder gar Bedrohungen – sie bieten auch neue Chancen. Wer ein Elektroauto kauft und es zu Hause tanken will, benötigt Beratung über das technische Equipment, das er dafür in seiner Garage braucht. Wäre das nicht ein neues und möglicherweise lukratives Geschäftsfeld für die Kfz-Branche? • Over-the-Air-Updates und Freischaltungen von bestimmten Fahrzeugfunktionen müssen dem Kunden verkauft werden. Hierfür wird es neuartige Provisionssysteme für den Handel geben, mit denen sich zusätzliche Erträge generieren lassen. Das autonome Fahren wird dazu führen, dass das Auto vom reinen Transportmittel zum Lebensraum werden wird. Der Innenraum der Fahrzeuge wird sich verändern. Wenn das Auto künftig Büro, Entertainment-Center oder gar Fitness-Studio sein wird, erschließen sich hier auch zusätzliche Wartungsund Reparaturumfänge. • Und schließlich der digitale Service-Prozess: Er ermöglicht schnellere und effizientere Werkstattdurchläufe wie auch die zeitnahe Bereitstellung der für den jeweiligen Werkstattauftrag notwendigen Ersatzteile. Im Ergebnis kann dies für eine Produktivitätssteigerung und Erhöhung der Kundenbindung in der Werkstatt genutzt werden. Natürlich kommen diese Veränderungen nicht von heute auf morgen. Aber bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm! Und das heißt vor allem: Die Mitarbeiter müssen für diese neuen Aufgaben qualifiziert werden. Sie sind der Schlüssel, um die Chancen, die sich aus den technologischen Veränderungen ergeben, zu erschließen. Konkret geht es um noch mehr Software-Kompetenz, aber auch um verkäuferische Fähigkeiten. Wenn der Umfang der „notwendigen“ Arbeiten am Fahrzeug abnimmt, müssen verstärkt umsatzträchtige Zusatzleistungen angeboten und an die Frau oder den Mann gebracht werden. Daher: Bei aller Ausrichtung auf den Fahrzeugverkauf – vergesst die Werkstatt nicht!


WIRTSCHAFT

AutoZum: neuer Chef Der neue Messeleiter Alexander Eigner, MA, will versuchen, die AutoZum in Salzburg in sichere Bahnen zu lenken.

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ahrelang hatte Ing. Andreas Wetzer die Salzburger Fachmesse geleitet: Jetzt, wo er die Reed Messe auf eigenen Wunsch verlassen hat (aber, wie man aus Salzburg hört, dem Veranstalter weiterhin als Konsulent für die AutoZum zur Verfügung stehen will), kommt ein neuer Mann ans Ruder: ­Alexander Eigner

Alexander Eigner ist der neue Chef der AutoZum

heißt der 41-Jährige, der seit etwas mehr als vier Jahren für den Messeveranstalter tätig ist. Zuständig war Eigner bisher für technische Fachmessen wie Intertool, Smart Automation (Wien und Linz) sowie C4I und Schweißen. Dies wird ihm helfen, auch den – alles andere als einfachen – Bereich der automotiven Fachmessen zu führen. Seine erste Bewährungsprobe hat Eigner vom 16. bis 19. Jänner kommenden Jahres, wenn die Tore in Salzburg für die AutoZum geöffnet werden.

Zahlreiche Buchungen, aber ­einige zögern noch Laut Angaben des Veranstalters gibt es bisher etwa 100 fixe Zusagen: Der 750 m2 große Stand von Birner wird sicher eine der zentralen Anlaufstellen auf der Messe sein, gebucht haben aber auch schon andere wichtige Unternehmen wie Stahlgruber, Kastner, Liqui Moly, Pichler Werkzeuge, Audatex, WashTec, Fit-zel, Christ, KSW Technik oder SAG. Hingegen gibt es jetzt – rund 10 Monate vor der Veranstaltung – aber auch noch einige freie Flächen. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Die wichtigsten 4 Schritte, auf die Sie sich konzentrieren sollten: Ermitteln: Finden Sie heraus, welche personenbezogenen Daten in Ihrem Unternehmen vorhanden sind und wo oder wie sie gespeichert sind, egal ob on- oder offline. Verwalten: Legen Sie fest, wie diese Daten genutzt werden und wie darauf zugegriffen wird. Schützen: Richten Sie Sicherheitskontrollen ein. So können Schwachstellen schneller erkannt und Datenschutzverletzungen verhindert werden.

Bild: fotolia

Berichten: Bewahren Sie benötigte Dokumentationen, wie z. B. Zustimmungen auf und verwalten Sie Datenanfragen sowie Löschungen.

Haben Sie schon oder müssen Sie noch? Wie gehen Sie als Unternehmer mit bestehenden Kundendaten um, wenn am 25. Mai die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft tritt? Wer einige wichtige Punkte nicht beachtet, dem drohen hohe Strafen. Von Katja Müller-Happe

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nternehmer sind ab 25. Mai dieses Jahres zu einem noch sorgfältigeren Umgang mit den personenbezogenen Daten ihrer Kunden verpflichtet. So muss zum Beispiel ein Kunde seine ausdrückliche Einwilligung zum Speichern und zur Verarbeitung seiner persönlichen Daten geben. Außerdem

Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass möglichst keine personenbezogenen Daten auf Mobilgeräten gespeichert werden. muss das Recht auf Löschung und Portierung der Kundendaten erfüllt werden – was zusätzliche technische und organisatorische Herausforderungen mit sich bringt. Und nicht nur das: Unternehmen müssen Kunden über die Verwendung ihrer Daten ausführlich aufklären, für vollkommene Transparenz in der Dokumentation der Datenverwendung sorgen und den Kunden und die Datenschutzbehörde

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informieren, sobald es zum Beispiel zu einem Datenklau oder Cyberangriff gekommen ist. Doch was bedeutet dies genau für vorhandene Kundendaten und welche gibt es im Unternehmen? Um hier nur einige Kundendaten zu nennen: Das wären zum Beispiel Daten zur Rechnungslegung inkl. Rechnungen, Bestellungen inkl. Kopien von Ausweisen oder Zulassungsscheinen oder Kundendaten für Kundeninformationen wie Newsletter oder Briefaussendung. Aber auch die Buchhaltungsdaten gehören dazu, Terminkalender mit personenbezogenen Terminen und Daten sowie Webseitenanalysen mit Cookies oder Daten der Kontaktaufnahme über die Webseite. Nicht zu vergessen: Daten am Firmen-Smartphone oder Laptop und die analogen Kundendaten, die in Ordnern, auf Zetteln oder Schubladen vorhanden sind.

Mail-Daten, Smartphones und Kunden-Excel-Dateien Als moderner Betrieb haben die Mitarbeiter Smartphones, Tablets oder Laptops zur Verfügung gestellt bekommen. Sämtliche Kundendaten, die dezentral gespeichert sind, müssen bei der Dokumentation und bei der Erfüllung der Betroffenenrechte (Auskunft, Berichtigung, Löschung, etc.) berücksichtigt


WIRTSCHAFT

werden. Dazu gehören zum Beispiel die Daten des persönlichen Adressbuches am Smartphone, der Mailordner des Mitarbeiters oder eine Excel-Datei mit Kundendaten. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass möglichst keine personenbezogenen Daten auf Mobilgeräten gespeichert werden, denn jedes Jahr gehen Tausende dieser Geräte verloren oder werden gestohlen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme kann der Inhalt der Festplatte eines Notebooks auch verschlüsselt werden. Dies ist jedoch nicht mit der Passwort-Eingabe zur Anmeldung am Betriebssystem zu verwechseln.

DSGVO-Termine:

Verwendung von bestehenden Kundendaten und Einwilligungen

Vorarlberg: 21.3., 14:00 h, WIFI Dornbirn Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn

Viele Unternehmen haben bereits über die vergangenen Jahre Einwilligungen für die Verarbeitung oder die Erlaubnis für die telefonische oder elektronische Kontaktaufnahme eingeholt. Und manche Systeme oder Prozesse sind auch so strukturiert, dass ausschließlich Daten mit Einwilligung verarbeitet werden. Nur kann diese „alte“ Einwilligung in Zukunft nur noch dann weiterverwendet werden, wenn sie bereits den Bedingungen der Datenschutz-Grundverordnung entsprechen, und das wird in den wenigsten Fällen so sein. Die einfachste Lösung wäre: Bestehende Kontakte bis zum Beginn der Gültigkeit der DSGVO (25. Mai 2018) um Abgabe einer neuen, gültigen Einwilligung zu bitten. Wobei dabei alle Informationspflichten nach Artikel 12 eingehalten werden müssen. Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Löschung von Daten gelegt werden, denn die DSGVO räumt Betroffenen das Recht ein, ihre Daten jederzeit korrigieren oder löschen zu lassen. Das bedeutet, dass ein Kunde ein Unternehmen auffordern kann, seine Daten zu löschen. In diesem Fall muss der Betrieb in der Lage sein, die Aufforderung innerhalb kurzer Zeit zu erfüllen. Ausgenommen sind davon Daten, die aus buchhalterischen Gründen aufbewahrt werden müssen.

Burgenland: 12.3., 15:00 h, Berufsschule Schlossgasse 1, 7423 Pinkafeld Kärnten: 18.4., Wirtschaftskammer Kärnten Europaplatz 1, 9021 Klagenfurt Niederösterreich: 3.4., 12:00 h, Wirtschaftskammer NÖ Wirtschaftskammer-Platz 1, 3100 St. Pölten Oberösterreich: 3.4., 14:00 h, Wirtschaftskammer OÖ Hessenplatz 3, 4020 Linz Salzburg: 27.3., 18:00 h, Wirtschaftskammer Salzburg Julius-Raab-Platz 1, 5027 Salzburg Tirol: 20.3., 10:00 h, Volksbank Tirol Meinhardstraße 1, 6020 Innsbruck

Wien: 2.5., 14:00 h, Wirtschaftskammer Wien Schwarzenbergplatz 14, 1040 Wien

kontaktieren. Eine schriftliche korrekte Einwilligung des Kunden bietet jedoch Möglichkeiten, genau diese Probefahrt als Gelegenheit für Marketingzwecke

Die einfachste Lösung wäre: Bestehende Kontakte bis zum Beginn der Gültigkeit der DSGVO am 25. Mai um Abgabe einer neuen, gültigen Einwilligung bitten. zu nutzen. Zum Beispiel, ob man den Kunden kontaktieren darf oder ob er weitere Informationen per Newsletter erhalten möchte. Das war auch schon die Überleitung zum nächsten Thema in der kommenden Ausgabe der A&W: „DSGVO für Marketing und Vertrieb“. •

Ein paar Fragen aus der Praxis: Dürfen Kundendaten an den Hersteller weitergegeben werden? Die Weitergabe der personenbezogenen Daten an die Hersteller ist eine notwendige Handhabe, um den Kaufvertrag abwickeln zu können. Der Kunde muss darüber zwar informiert werden, das Unternehmen braucht aber keine separate Einwilligung dafür.

Nutzen statt jammern Zu all den Aufgaben, die auf die Unternehmer zukommen, kann die DSGVO auch für den Betrieb genutzt werden. Hier ein Beispiel: Wenn ein Kunde ein Fahrzeug für eine Probefahrt übernimmt, wird oft eine Kopie des Führerscheins gemacht und darauf die Telefonnummer vermerkt. Danach wurde diese in einem Umschlag oder in einer Mappe auf alle ungenützte Ewigkeit „gespeichert“. Und auf diese Art und Weise hat der Händler weder korrekte Kontaktdaten noch die Erlaubnis, den Kunden zu

Muss jeder Reparatur-Auftrag mit einer Datenschutzerklärung unterschrieben werden? Hier sollte man sich fragen, wozu die erfassten Daten verwendet werden. Wenn Sie die Daten nur für die Auftragserfüllung selbst benötigen und verwenden, ist keine Datenschutzerklärung notwendig. Sinnvoll wäre es, den Auftrag mit der Datenschutzerklärung unterschreiben zu lassen und gegebenenfalls auch eine Einwilligung im datenschutzrechtlichen Sinn. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass man tatsächlich eine Einwilligung benötigt. Grundsätzlich kann eine notwendige Einwilligung auch mündlich eingeholt werden. Jedoch stellt sich im Falle einer Überprüfung die Frage, wie man die mündliche Einwilligung nachweisen will.

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WIRTSCHAFT

Die rote Plakette stellt eine eindeutige Kennzeichnung für historische Fahrzeuge dar

Eintrag als historisches Fahrzeug

Die Branche sieht rot Der in AUTO & Wirtschaft 2/2018 erschienene Artikel über das rote „Pickerl“ hat für Aufregung bei Oldtimer-Szene und Interessenvertretung gesorgt, wo man deutliche Vorteile in der Neuregelung sieht. Von Gerald Weiss

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in wichtiger Aspekt des roten Pickerls ist die eindeutige Kennzeichnung von historischen Fahrzeugen“, erklärt Komm.-Rat. Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, und verweist auf die wachsende Realität der Fahrverbote. Nicht nur die rote Farbe, auch der Verweis „historisches Fahrzeug/historic vehicle“ würde den Behörden die Zuordnung erleichtern. Damit wäre gewährleistet, dass diese Autos trotzdem in die entsprechenden Städte fahren dürfen. Während in

„Wir begrüßen die Einführung des roten Pickerls und sehen Vorteile für die Werkstatt.“ Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik Österreich diese Fahrverbote nur drohen, sind sie in Deutschland bereits Realität. „Die Begutachtung muss nur alle 2 Jahre erfolgen und das Fahrzeug ist von eventuellen emissionsbedingten Fahrverboten in Umweltzonen ausgenommen“, erklärt Nagl die Vorteile. Das solle zukünftig auch für deutsche Umweltzonen gelten. „Für den Oldtimer-Besitzer ist das eine Sicherung seiner historischen Privilegien.“

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Voraussetzung für ein rotes Pickerl ist die (einmalige) Eintragung als historisches Fahrzeug. „Diese ist freiwillig und an ein paar Voraussetzungen gebunden“, erklärt Nagl. So muss das Fahrzeug älter als 30 Jahre sein. „Der Eintrag erfolgt bei der jeweiligen Landesprüfstelle, wobei die Abläufe in den jeweiligen Bundesländern unterschiedlich sind“, so Nagl. Voraussetzung sind in der Regel die Fahrzeuggenehmigungsdokumente, ein gültiges §-57a-Gutachten sowie ein Sachverständigen-Gutachten. Während in Niederösterreich das Fahrzeug vorgeführt werden muss, reicht in Wien ein schriftlicher Antrag. Bei dieser Überprüfung wird auf Basis des SV-Gutachtens und der Papiere die Originalität überprüft. „Dabei ist die Überprüfung auf 7 Hauptpunkte eingeschränkt, welche die Originalität aufweisen müssen“, so Nagl. „Mit der üblichen 10-JahresÜbergangsfrist für Zubehörteile.“

„Pickerl“ nur alle zwei Jahre Nach dieser Eintragung muss die §-57a-Überprüfung nur alle zwei Jahre durchgeführt werden. Dafür muss ein Fahrtenbuch geführt werden, um zu beweisen, dass dieses Fahrzeug maximal 120 Tage – bzw. 60 Tage bei Motorrädern – im Einsatz ist. Diese Regelung gibt es schon lange, seit 1. Jänner 2018 wird das bei der §-57a-Überprüfung über das Fahrtenbuch kontrolliert. Sowohl Fahrtenbuch wie auch Typengenehmigungspapiere müssen bei der Überprüfung für das rote Pickerl mitgenommen werden und vom Prüfer kontrolliert werden. „Wir begrüßen die Einführung des roten Pickerls und sehen für die Werkstätten einen Vorteil in der Betreuung historischer Fahrzeuge und keinen Mehraufwand“, so Nagl. „Der Prüfer muss nicht die Originalität überprüfen, sondern lediglich den Zustand mit den Genehmigungspapieren vergleichen. Das ist in Wahrheit eine Erleichterung für den Prüfer“, ergänzt Nagl. •


wirtschaft

Podiumsdiskussion mit Moderator Martin Burgholzer, Jörg Silbergasser, Harald Kindermann, Adolf Seifried, Viktor Sigl (Präsident des OÖ. Landtags), Markus Kreisel (v. l.)

Beweglich bleibt erfolgreich Das hohe Kundenvertrauen von heute in innovative Geschäftsideen von morgen mitnehmen, so ließe sich der 38. Tag der OÖ. Kfz-Wirtschaft im Wifi Linz kurz zusammenfassen.

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ie Branche, die gerade auf ein Rekordjahr zurückblickt, wird thematisch nach wie vor stark von Umbruchsangst dominiert. Schon das Motto des Tags der oberösterreichischen Kfz-Wirtschaft in Linz – „Neue Geschäftsideen in Zeiten großer Herausforderungen“ – beinhaltet die amorphe Bedrohung. Allerdings auch das Rezept, mit dem die versammelten Unternehmer dagegenhalten können.

Adolf Seifried, Jörg Silbergasser, Martin Burgholzer (v. l.)

Andreas Holzer, Peter Bachmaier, CarGarantie (v. l.)

Harald Kindermann präsentierte Vorschläge für neue Geschäftsideen

Gerd Bernd Lang und Markus Huterberger von Obereder/Castrol (v. l.)

Optimismus für das Geschäft von morgen Wie Veranstalter Adolf Seifried, Obmann des OÖ. Fahrzeughandels, und Jörg Silbergasser, Landes­ innungsmeister der Fahrzeugtechnik, betonten, genießt die Kfz-Branche bei den Kunden ungebrochen hohes Vertrauen. Die WKO verspricht, in den konfliktträchtigen Themen, zum Beispiel Fachkräftemangel, Datenschutz-Grundverordnung, drohenden Fahrverboten in einzelnen Gemeinden, WLTP-Prüfzyklus, für die Interessen der Mitglieder einzustehen. FH-Professor Ing. Mag. Dr. Harald Kindermann hielt sich in seinem Vortrag nicht lange mit Prognosen auf, wann dieses oder jenes Szenario eintreten wird. Ein paar Beispiele genügten – Amazon USA, wo sich Auto-Serviceleistungen online bestellen lassen, oder carvana.com, wo Kunden Gebrauchtwagen virtuell besichtigen und mit 7-tägigem Rückgaberecht online zu sich nach Hause bestellen. Laut Kindermann gute Beispiele, wie man dem Wandel ein Schnippchen schlagen kann. Autohäuser könnten etwa eine App anbieten, schlägt er vor. „Die

Kunden haben Interesse daran, über den Zustand ihres Autos Bescheid zu wissen.“ Die Anwendung kann in kostenlosen und kostenpflichtigen Versionen mit oder ohne OBD-Dongle angeboten werden. In den USA hätten solche Tools die Kundenbindung signifikant erhöht. Andere sinnvolle Geschäftserweiterungen: Der Kunde erwartet, dass Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge zusammen mit den Fahrzeugen angeboten wird. „Dazu braucht es im Autohaus aber die nötige Beratungs- und Sachkompetenz.“ Auch diverse Vermietkonzepte sind für Händler eine ­sinnvolle Erweiterung. • (KAT)

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Marktplatz Know-how

autentio – Agentur & Verlag für Corporate Publishing Inkustraße 16 A-3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0 E: info@autentio.at I: www.autentio.at

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Ernst Stibl GesmbH Sonnengasse 17 A-3293 Lunz am See T: +43 7486 8176 E: sv-buero@stibl.at I: www.stibl.at

Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) Schwarzenbergplatz 14/61 A-1040 Wien T: +43 1 51450-3452 E: info@voek-kfzverband.at I: www.voek-kfzverband.at

LUKOIL Lubricants Europe GmbH Ölhafen Lobau – Uferstraße 8 A-1220 Wien T: +43 1 205222-0 E: info.schmierstoffe-automotive@lukoil. com I: www.lukoil-lubricants.eu

Verein Österreichischer VW Audi SEAT Skoda Betriebe (VASS) Nikolsdorfer Gasse 23/22 A-1050 Wien T: +43 544 8144-270 E: office@vass-verein.at I: www.vass-verein.at

mapo Schmierstofftechnik GmbH Industriestraße 23a A-2325 Himberg T: +43 2235 87272-0 E: mapo@mapo.at I: www.mapo.at

VFT Verband der freien Kfz-Teile-Fachhändler Kolpingstraße 17 A-1230 Wien T: +43 664 1585606 E: office@vft.at I: www.vft.at

Schmierstoffe

IFM - Institut für Management Birkenstraße 2 A-5300 Hallwang/Salzburg T: +43 662 66 86 280 E: office@ifm.ac.at I: www.ifm.ac.at

TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH Campus 21, Europaring A04301 A-2345 Brunn am Gebirge T: +43 1 7982727-0 E: info@tuev-sued.at I: www.tuev-sued.at

Adamol Mineralölhandelsges.m.b.H. Warneckestraße 7 A-1110 Wien T: +43 1 8132525 E: office@adamol.at I: www.adamol.at

Castrol - BP Europa SE - Zweigniederlassung BP Austria Industriezentrum NÖ Süd, Straße 6 A-2355 Wiener Neudorf T: +43 2236 31810-1200 E: office@castrol.at I: www.castrol.at

Obereder GmbH Thalmannsbach 9 A-4771 Sigharting T: +43 7766 2424 E: office@obereder-gmbh.at I: www.obereder-gmbh.at

Total Austria GmbH Modecenterstraße 17/Objekt 1/OG 2 A-1110 Wien T: +43 1 6164611-0 E: sm.speenco-office-at@total.com I: www.total.co.at

Autohandel

Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at

AutoScout24 AS GmbH Opernring 5/Nr. 1/801 A-1010 Wien T: +43 800 2233553 E: info@autoscout24.at I: www.autoscout24.at

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Marktplatz

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Alles neu macht der (20.) Mai Keine Nachfrist mehr gibt es mit der am 20. Mai 2018 in Kraft tretenden Novelle des § 57a KFG bei allen Taxis, Rettungs- und Krankentransportfahrzeugen, allen Lkws über und auch unter 3,5 Tonnen hzG (Fahrzeugklassen N1, N2 und N3), allen Omnibussen (Fahrzeugklassen M2 und M3), Anhängern über 3,5 Tonnen hzG (Klassen O3 und O4), Zugmaschinen, selbstfahrenden Arbeitsmaschinen und Transportkarren mit einer Bauartgeschwindigkeit über 40 km/h. Dafür gibt es ab 20. Mai 2018 für diese Fahrzeugklassen eine von 1 auf 3 Monate verlängerte Vorfrist. Folgende Regelungen wurden für die folgenden Monate getroffen: Bei Mai-Lochung der Plakette gilt die „alte“ Vorfrist von 1 Monat und 4 Monate Nachfrist, bei Juni-Lochung die „alte“ Vorfrist von 1 Monat und Künftig gibt es Fahrzeugklassen mit 3 Monaten keine Nachfrist, bei Juli- und Vorfrist und keiner Nachfrist mehr. August-Lochung 3 Monate Vorfrist ab 20. Mai sowie keine Nachfrist, und bei September-Lochung die „neue“ Vorfrist von 3 Monaten und keine Nachfrist. Weiterhin 6 Monate Zeit bleibt für die Wiederkehrende Begutachtung bei allen anderen Fahrzeugen; unverändert bleibt auch die Toleranzfristregelung. Mit der Änderung ist weiterhin neu, dass festgestellte schwere Mängel innerhalb von 2 Monaten ab Feststellung behoben werden müssen und soweit Gefahr in Verzug besteht, die Behörde die Zulassung des Fahrzeuges aufheben kann.

-5 % Rückgang beim Pfusch

Einen Rückgang von rund 5 Prozent – gemessen am BIP – beim Pfusch prognostiziert em. Univ.-Prof. Dr. Dr. hc. mult. Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Universität in Linz. 2018 wäre mit den prognostizierten 6,5 Prozent des BIP Österreich im EU-Vergleich sogar das Land mit der niedrigsten Schwarzarbeit. Spitzenreiter sind Bulgarien (30,8 Prozent), Kroatien (27,4 Prozent) und Rumänien (26,7 Prozent).

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Bewertung auf Knopfdruck Am 20. Februar übersprang Eurotax Österreich die 10.000er-Marke an Usern ihrer Fahrzeugbewertung „Autowert“. Mit dem Online-Tool ermöglicht Eurotax den Nutzern über eine schnelle Fahrzeugidentifikation, genaue Konfiguration und einfache Schadenskalkulation eine verlässliche Bewertung. Nutzbar auf mobilen Endgeräten kann rasch ortsunabhängig entschieden werden. „Die 10.000-User-Marke ist für uns die Bestätigung, wie gut Autowert bereits auf dem

Markt etabliert ist und stärkt unsere bisherige Führungsrolle im Bereich Fahrzeugbewertung und Schadenskalkulation“, so Marketing-Manager Olivier Lourdin.


GEWERBE

Mit zufriedenen Kunden rechnen Nur wer treffsicher kalkuliert, kann Leistungen sicher und gewinnbringend verrechnen. DAT-Software versteht sich als vielseitiges Werkzeug dazu.

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eit 10 Jahren ist DAT Austria in Österreich mit seiner Kalkulations- und Bewertungssoftware aktiv – die aktuelle Version SilverDAT 3 passt sich in mehrerlei Hinsicht perfekt an die Bedürfnisse der Benutzer an. Seit Kurzem wird die webbasierte und auf PC, Laptop und Tablet gleichermaßen einsetzbare Software in einem variablen Bezahlmodell angeboten. „Wir bieten jetzt auch die Möglichkeit an, pro Abfrage zu bezahlen. Damit können auch kleinere Betriebe SilverDAT 3 so einsetzen, wie es sich für sie am besten rentiert“, so Dipl.-Ing. Alexander Steinwender,

Dipl.-Ing. Alexander Steinwender dacht und dieses in seiner Benutzeroberfläche integriert hat. Die vereinfachte Kalkulation gleich bei Annahme – bei DAT „Fast Track“ genannt – vereinfacht die Abläufe im Autohaus signifikant. „Sie bietet bereits eine sehr professionelle Kalkulation, die dann später noch präzisiert wird.“

Vorteil im Wettbewerb Generell sieht Steinwender DAT gegenüber dem Mitbewerb in mehrerlei Hinsicht im Vorteil: „Bei Fahrzeugen, die neu auf den Markt kommen, können wir schon nach 3 bis 6 Monaten eine Bewertung anbieten.“ Darüber hinaus ist über die VIN-Nummer die genaue Konfiguration eines jeden Fahrzeugs hinterlegt. „Bei der VIN-Abfrage selbst bieten wir einen besonders attraktiven Preis von 1,20 Euro pro Abfrage. Mit einer VIN-Abfrage wird die Kalkulation treffsicherer, Probleme durch Fehler werden vermieden. Unsere Preispolitik sehen wir somit als Beitrag zur Kundenzufriedenheit.“ • (KAT)

„SilverDAT 3 passt sich an die Bedürfnisse des Anwenders an und wird so zur maßgeschneiderten Lösung.“ Dipl.-Ing. Alexander Steinwender, Geschäftsführer DAT Austria GmbH MBA, Geschäftsführer von DAT Austria. Auch die Benutzeroberfläche kann sich jeder Kunde individuell anpassen. „Entweder machen wir das für ihn, er kann es aber auch selbst machen.“ Als Beispiel nennt Steinwender einen Kunden, der sich ein Kategoriensystem für seine Kunden ausge-


GEWERBE Bosch-Produkte und -Konzepte werden nun bei Birner angeboten

Noch kompletter

Vorstellung der Firma Birner und der Konzepte vor Werkstattkunden

Mit dem umfassenden Bosch-Angebot samt den hochwertigen Konzepten vergrößert Birner sein Angebot und will damit die Marktführerschaft ausbauen.

W Geschäftsführender Gesellschafter Mag. Walter Birner

Geschäftsführer Franz Lettner

ir wollen die klare Nummer 1 am österreichischen Markt bleiben, mit allen Lieferanten und allen unseren Kunden strategisch wachsen“, erklärt Hans Lorenz, seit Kurzem Vertriebsleiter bei Birner. Er bildet mit Andreas und Mag. Walter Birner sowie mit Franz Lettner jenes Quartett, das den Marktführer erfolgreich in die Zukunft führen soll. Dabei konzentriert sich Birner auf die eigenen Stärken, die lokale österreichische Größe, die jahrzehntelange Erfahrung und die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungen und Veränderungen am Markt. „Unsere Stärke liegt am lokalen Markt. Wir sind der einzige, österreichische Teilehändler, der flächendeckend aus 30 Filialen die Kunden bedient. Mit über 5.000 Touren werden die Kunden vielfach täglich mit Ware aus den Filialen versorgt“, so Lorenz. Über Nacht haben sämtliche Kunden Zugriff auf das noch im Aufbau befindliche Zentrallager. 70 Prozent der Werkstätten haben zusätzlich zu den lokalen Beständen in den Filialen auch noch eine tagesgleiche Anbindung ans Zentrallager. „Wir sind uns bewusst, dass für unsere Kunden die Verfügbarkeit oberste Priorität hat“, beschreibt Lorenz.

Weiterbildung und Schulung „Dabei sind wir längst kein reiner Teilelieferant mehr“, betont Lorenz. Die Weiterbildung der Werkstätten hat für Birner einen besonders hohen Stellenwert: Die Akademie – unter Leitung von Ulrike Knauder-Birner – genießt bei Birner höchsten Stellenwert. „Hier greifen wir sowohl auf lokale Trainer als auch auf Institute aus Deutschland zurück“, berichtet Marketingleiter Stefan Kubina.

Bosch-Partner Ein wesentlicher Teil der Wachstums-Strategie ist die neue Kooperation mit Bosch. Neben dem Angebot an Ersatzteilen und Werkstattausrüstung verfügt Birner mit den Bosch-Konzepten über eine perfekte Ergänzung seiner eigenen Werkstattkonzepte. „Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit“, betont Lorenz. Dabei ist ihm wichtig, dass die weitere Kooperation mit Bosch die enge und sehr gute Zusammenarbeit zu den bestehenden Lieferanten erweitert und nicht ersetzt. „Die Sortimentserweitung soll sämtliche Birner-Kunden in die Lage versetzen, noch kompetenter und schneller auf die Erfordernisse der Kunden und des Marktes zu reagieren.“ „Bei einer großen Veranstaltung in Niederösterreich haben wir uns jenen Partnern vorgestellt, die uns noch nicht oder noch nicht so gut kennen“, berichtet Lorenz über die jüngsten Aktivitäten am Markt. „Wir sind stolz auf die Qualität, die wir täglich bieten und mit der wir alle Werkstätten mit dem versorgen, was sie täglich brauchen“, erklärt Lorenz abschließend. • (GEW)

„Wir wollen die klare Nummer 1 bleiben und weiter wachsen.“ Vertriebsleiter Hans Lorenz

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Auf der anderen Seite hat die europaweite Konsolidierung im Ersatzteil-Großhandel Auswirkungen auf den österreichischen Markt. Im Gegensatz dazu kann das Familienunternehmen Birner seinen Kurs nachhaltig fortsetzen. Zur langjährigen Erfolgsgeschichte gehört neben der Größe und der familiengeführten Tradition auch die große und erfahrene Vertriebsmannschaft, die eine enge Bindung zu den Betrieben lebt.

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GEWERBE

und ermöglicht eine gezielte und qualitativ hochwertige Kundenberatung.

Neben der Infos über den QR-Code Argumente für den auf der Verpackung Stoßdämpfer-Wechsel bietet KYB ein Roadbook (li.) mit umfassenden Infos „Auf 16 Seiten geben wir dem Handel

mit dem Roadbook überzeugende Argumente für unsere Produkte und die Marke KYB an die Hand. Zudem hilft es mit Argumenten aus, wenn einem Kunden die Notwendigkeit eines Stoßdämpfer- oder Federnwechsels vermittelt werden muss“, so Anton Schmidt, Leiter Vertrieb & Marketing DACH. Das Roadbook informiert über das Sortiment von KYB Europe und erklärt, wann ein Gas-A-Just, ein Exel-G oder ein Premium-Stoßdämpfer zu empfehlen ist. Aber auch Unterschiede zwischen den Produkten werden beschrieben. „Wer Kontakt mit uns aufnehmen will, findet im Roadbook außerdem alle Ansprechpartner im Vertrieb und dem Marketing. Denn nichts ersetzt den persönlichen Kontakt.“ Das Roadbook ist bei KYB Europe als Printausgabe oder digital verfügbar. • (GEW)

Roadbook fürs Fahrwerk Mit dem neuen „Roadbook“ bietet KYB Europe umfassende Informationen für seine Handelspartner.

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nalog zum Roadbook eines Rallyefahrers sollen Handelspartner zukünftig mit dem KYB Roadbook im täglichen Geschäft unterstützt werden. Die Broschüre bietet aufschlussreiche Informationen

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Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft wird ab heuer die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Das Siegel „Werkstatt des Vertrauens“ ist in Deutschland bereits seit über 10 Jahren etabliert, jährlich dürfen dort über 2.500 Kfz-Betriebe den Namen führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 30 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Dazu werden verschiedene Werbemittel angeboten, zudem wird die Werkstätte im Internet unter www.werkstattdesvertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können. Eine Aktion von

Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.


Die Partner Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Der Ablauf ➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe Ende April/Anfang Mai ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von Anfang Mai bis Ende Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 30 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Für das Jahr 2019 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2019“ für ein Jahr nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten.

ANME

OFORT! S B A G N U D L

Die Kunden gewinnen Im Rahmen der Schlussveranstaltung, die im Jänner 2019 stattfinden wird, wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Der Gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.

Die Teilnahme Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt) bestellen. Darin sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit werden in Kürze auf der Internetseite www.werkstattdesvertrauens.at zur Verfügung stehen. Schon jetzt nehmen wir Ihre Anmeldung über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen oder nutzen Sie den beigelegten Folder. Für Fragen stehen wir gerne per Mail unter wdv@awverlag.at oder per Telefon unter 02243 36840-528 zur Verfügung.


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GEWERBE

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Schulungen: Wer bremst, verliert Immer am neuesten Stand der Technik zu sein, ist im Werkstatt-Alltag das Um und Auf.

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icht zuletzt deshalb unterstützen praktisch alle namhaften Hersteller von Bremskomponenten Werkstätten mit unterschiedlichsten Schulungsprogrammen. Um im Werkstattalltag auch modernste Bremsanlagen fachgerecht und effizient prüfen und montieren zu können, ist es entscheidend, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Denn wer bei der Ausbildung spart, der spart am falschen Platz.

Die Schulungsprofis

Das Produktprogramm von Brembo wurde nun um einen Schmierstoff für Hochleistungsbremsen (r.) erweitert

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TMD Friction hat es sich daher auf die Fahne geschrieben, die Inhalte seiner Trainings für Werkstatt-, Service- und Vertriebsmitarbeiter kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Das neueste Update der Schulungsunterlagen für die Marke Textar beschränkt sich nicht nur auf eine verbesserte Visualisierung der Präsentationen, sodass Inhalte schneller erfasst werden können, sondern bietet auch umfassende inhaltliche Aktualisierungen. Die Schulungen behandeln unter anderem generelle Informationen zu Arbeiten an der Bremse, gesetzliche Grundlagen sowie zu Themen wie Schadensbeurteilung und Geräuschentwicklung. Der Großhandel kann für Meyle-Werkstattkunden aus vier unterschiedlichen Schulungsbausteinen wählen und Schulungstermine buchen, in denen Wissen und aktuelle Tipps und Tricks rund um die Fahrzeugreparatur kompakt vermittelt werden.

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Namhafte Hersteller unterstützen Werkstätten mit einem umfangreichen Schulungsprogramm

Profis beim Material Doch auch das richtige Material, zeitgerecht zur Reparatur angeliefert, spielt im Werkstattalltag eine wichtige Rolle. Über 1.000 verschiedene Referenzen umfasst das Produktprogramm von Zimmermann – vertrieben von Klein Autoteile – im Bremsbelagssektor. „Wir sind damit in der Lage, sowohl Bremsscheiben als auch Bremsklötze von einem Hersteller in OE-Qualität zu liefern, so Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile. Diese gelte sowohl für die Marke Zimmermann als auch für die Marke Jurid. Umweltfreundlicher Bremsen, dies ist mit den „Eco-Friction“-Bremsbelägen möglich, wie Hersteller Ferodo verspricht. Ferodo hat die Rezeptur für eine Palette kupferfreier und kupferreduzierter Bremsbeläge entwickelt. Hohe Belastbarkeit und lange Haltbarkeit sind Kennzeichen eines neuen Schmierstoffs, den Brembo entwickelt hat: „B-Quiet“ wird aufgetragen, wo sich die Bremskomponenten bewegen oder gleiten. Auch bei der Autowäsche zersetzt er sich nicht. Der Schmierstoff ist frei von Metallen, sodass er nicht korrodiert. Da keine Fettsäuren enthalten sind, ist B-Quiet nicht leitend und für Fahrzeuge mit ABS ideal. • (DSC)


Das Continental Trainingsprogramm: von Bremse bis Betriebswirtschaft

Beläge tauschen ist zu wenig Bei Continental Aftermarket ist die Bremse mit der Marke ATE ein wichtiges Thema. Als Komplettanbieter hat Continental nicht nur die Produkte, sondern auch umfassende Schulungen. Ein Gespräch mit Bert C. Lembens, Leiter Sales Service Continental Aftermarket.

Sie haben die Elektronik angesprochen, wo sind hier die Herausforderungen? Lembens: Der wachsende Einsatz der elektronischen Parkbremse bringt ebenso neue Anforderungen wie ABS, ESP und natürlich die Fahrerassistenzsysteme. Und damit kommen wir zu unserem wichtigsten Thema für die Zukunft: vernetzte Systeme. Für die Werkstätte wird es immer wichtiger, die kompletten Systeme und Vernetzungen zu verstehen. Durch Themen wie E-Mobilität und die zunehmende Automatisierung werden die Bereiche komplexer. Was sind bei Conti Aftermarket die wichtigsten Schulungsthemen?

Lembens: Ich habe vor 28 Jahren bei ATE begonnen, da hatten wir Bremse, Bremse und Bremse. Aber das ist längst nicht mehr alles, man muss die kompletten Fahrzeugsysteme ansehen, Elektrik, Elektronik, Fahrerassistenzsysteme. Wenn es darum geht, aus einem Mechaniker einen Unternehmer zu machen, dann haben wir ebenfalls ein entsprechendes Angebot. Unser Bestreben ist es, die Werkstätte fit für die Zukunft zu machen und danach richten wir unser Angebot aus. Auf die Veränderungen und den Umbruch der Technologien müssen wir auch den Aftermarket vorbereiten. Ein besonders wichtiger und wachsender Bereich ist zum Beispiel die Elektrifizierung. Hochvolt ist aktuell die meistgebuchte Schulung.

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&W: Wie komplex ist eigentlich das Thema Bremse? Bert Lembens: Lange Zeit haben die Betriebe mit dem Wissen: ‚Die Scheibe ist rund, der Belag ist eckig‘, die Bremsen serviciert. Diese Zeiten sind vorbei, das Thema ist nicht mehr so einfach. Die Bremsen sind heute sehr leistungsfähig und sehr komfortabel, 50 Prozent betreffen heute Elektronik und Elektrik. Dazu ist es wichtiger denn je, das Gesamtsystem anzuschauen. Einfach die Beläge zu tauschen ist zu wenig. Hier wird oft nur die Auswirkung und nicht die Ursache bekämpft. Es muss immer das Gesamtsystem analysiert werden: Scheiben, Sattel, Fahrwerk. Stimmt beim System etwas nicht, tritt der erhöhte Verschleiß oder das Problem sofort wieder auf.

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„Unser Bestreben ist es, die Werkstätte fit für die Zukunft zu machen“

Wie können die österreichischen Bert Lembens, Leiter Sales Service Continental Aftermarket Kunden das Angebot nutzen? Lembens: Mit dem eigenen Standort in Wien, in der Flachgasse können wir die Anforderungen des österreichischen Marktes perfekt abdecken. Neben der reinen Technik-Schulung sind uns Themen wie Betriebswirtschaft, Mitarbeiterführung und Mitarbeitergewinnung sehr wichtig. Das sind für unsere Kunden die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. • (GEW)

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GEWERBE „Handschlagqualität“: Robert Siebenhandl (Siems & Klein, l.) mit Autohaus-Besitzer Ing. Jürgen Auer

Bremse prüfen leicht gemacht „Das Gesamtangebot war überzeugend.“ So begründet Ing. Jürgen Auer, Chef des neu errichteten BMW-Autohauses in Krems, warum er sich für Siems & Klein entschieden hat.

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ass Autohäuser ihren bisherigen Standort verlassen und einen Neubau „auf die grüne Wiese“ stellen, passiert nicht jede Woche: Und so war das Interesse in der Kfz-Branche umso größer, als BMW-Händler Ing. Jürgen Auer aus Krems ankündigte, eben diesen Weg zu gehen. Seit genau einem Jahr ist der Betrieb im Gewerbepark nun eröffnet – und rundum herrscht Zufriedenheit. Beim Händler, weil die rund 2.000 Kunden gerne in das attraktive Autohaus im Osten der Stadt mitgegangen sind. Beim Importeur, weil das Gebäude in der neuesten CI errichtet wurde – auch was die ökologischen Vorgaben betrifft. Und auch bei jenen Firmen, die am Bau mitgewirkt haben. Die Werkstatt-Ausstattung (auch für den Bereich Bremsen) stammt von Siems & Klein.

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„Das Gesamtangebot war überzeugend“ „Wir haben immer wieder mit Siems & Klein zusammengearbeitet“, sagt Firmenchef Ing. Jürgen Auer. Und so kam der Traditions-Lieferant auch beim Neubau zum Walter Fichtinger, Mitarbeiter von BMW Auer in Krems Zug: „Das Gesamtangebot war überzeugend.“ Dies bestätigt Walter Fichtinger, Leiter Teile und Zubehör: „Siems & Klein war in der Bauphase immer erreichbar, wenn man etwas gebraucht hat. Andere

„Andere Unternehmen hat nur das Geschäftemachen interessiert.“

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Mit Walter Fichtinger (Leiter Teile und Zubehör, l.) besprach Robert Siebenhandl (Siems & Klein, r.) die Details

Unternehmen hat nur das Geschäftemachen interessiert.“ Unter anderem kam auch der Bremsenprüfstand von Siems & Klein: Und so war der Auftrag auch für Robert Siebenhandl, Verkaufsberater von Siems & Klein, ein Vorzeigeprojekt: „Am Prüfstand von Maha kann man das Auto bis zu 50 Hertz hochschaukeln und verschiedene Straßen simulieren, wenn jemand behauptet, dass das Auto Geräusche macht.“ • (MUE)


Lebenslanges Lernen Die Birner-Akademie deckt ein breites Spektrum ab, die Bremse darf dabei nicht vergessen werden.

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rbeiten an der Bremsanlage sind so etwas wie das 1x1 eines Mechanikers, das grundsätzlich jeder beherrscht. Dennoch gibt es Entwicklungen, die auch für den Routinier noch Neuland sind. „Wir nehmen das Thema Bremsen bei unterschiedlichen Veranstal­tungen mit auf, um das Bewusstsein hoch zu halten“, erklärt Ulrike Knauder-Birner, Leiterin der Birner-Akademie. „Gemeinsam mit unseren Lieferanten schaffen wir bei Kundenbesuchen, Veranstaltungen und Schulungen die Sensibilität, die für diesen Bereich nötig ist.“ ebot Ein Beispiel dafür ist die elek- Vielfältiges Ang ung d il rb e it tronische Parkbremse, die eini- für die We n: Birner e tt tä s rk e ges an Wissen und Können vor- der W ie kadem A aussetzt. • (GEW)

Sorgfältig prüfen! ZF Aftermarket unterstreicht, wie wichtig die sorgfältige Überprüfung des Bremssystems ist.

Im Notfall zählt beim Bremsen jeder Zentimeter

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ie Bremsen müssen stets effizient und gleichmäßig über die ganze Achse funktionieren, denn ein blockierendes Vorder- oder Hinterrad könnte dazu führen, dass das Fahrzeug nicht sicher abgebremst werden kann. Mit seiner breiten Produktpalette an TRW Brems- und Betätigungssystemen trägt ZF Aftermarket zudem zur Verkehrssicherheit bei. 2018 erweitert sich das Produktportfolio im Bereich Bremssysteme um 350 Neufestlegungen. Die Werkstatt sollte regelmäßig Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge und -scheiben kontrollieren. Die Bremsscheiben sollten auf starke Anzeichen von Rost oder Blasenbildung überprüft und beim Wechsel der Beläge der Verschleißgrad ermittelt werden. • (DSC)


GEWERBE

Rundum-Info für Werkstätten Ob online, mit Print-Materialien oder in persönlichen Gesprächen: Meyle bietet Werkstätten ein Rundum-Infoservice.

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uf der Website www.meyle.com finden sich Seiten zu allen Meyle-Bremskomponenten sowie zu den PD-Bremsscheiben und -belägen. Im Downloadcenter auf der Website hat der Nutzer Zugriff auf diverse Produktinformationen mit technischen Details. Darüber hinaus stehen dort detaillierte Einbauanleitungen, eine PD-Broschüre sowie ein Flyer bereit, der Auskunft über mögliche Schadensfälle aus dem Bereich Bremse und entsprechende Lösungen gibt.

Informative Videos Wer besonders schnell Antworten zum fachmännischen Aus- und Einbau von Teilen benötigt, wird außerdem auf dem YouTube-Kanal „Meyle TV“ fündig: In der Tutorial-Serie „Die Meyle-Mechaniker“ gibt es Tipps für die Werkstatt und technische Informationen – unter anderem zum Aus- und Einbau von Bremsscheiben und -belägen. Es finden sich auch ein Video über die Meyle PD-Bremsbeläge von

der ATP-Teststrecke sowie kurze Animationsfilme mit weiteren technischen Details. Als „Driver’s best friend“ bietet Meyle auch ein breites Schulungsprogramm an – unter anderem eine Schulung zu den PD-Bremsscheiben und -belägen. Dabei werden zum entsprechenden Thema das nötige Hintergrundwissen sowie aktuelle Erkenntnisse und Neuheiten erklärt, anschließend zeigt man in praktischen Übungen den neuesten Stand der Technik, damit eine Reparatur hochwertig und effizient durchgeführt werden kann. • (DSC)

Technische Details zu den Produkten finden Interessierte auf der MeyleHomepage

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Erfahrung bringt Sicherheit BRE

In Bosch-Produkten stecken jahrzehntelange Erfahrung und umfassendes Knowhow

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Seit über 90 Jahren haben BoschIngenieure mit innovativen technischen Entwicklungen, mit Erfindungen und Patenten für Bremssysteme immer wieder Maßstäbe gesetzt.

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ie Bosch-Entwicklungen ABS und darauf aufbauend die Antriebsschlupfregelung ASR (1986) und das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP (1995) sind heute die wichtigsten Komponenten für sicheres Bremsen. „Auch in Zukunft setzen wir uns leidenschaftlich dafür ein, dass Auto fahren immer sicherer wird. Dabei profitieren wir von jahrzehntelanger Erfahrung und umfassendem System-Knowhow“, so Helmut

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Stuphann, MBA, Vertriebsleiter Bosch Automotive Aftermarket Österreich. Antiblockiersysteme sind heute Standard im Automobilbau.

Umweltschutzvorschriften berücksichtigt Neben den elektronischen Systemen haben Bosch-Entwicklungen immer wieder auch die sichere Wirkung der übrigen Bremsenkomponenten verbessert. Zahlreiche Innovationen flossen zwischen 2001 und 2012 auch in die Entwicklung des Bremssattels ein. 2016 präsentierte Bosch die neuartigen Hochleistungsbremsflüssigkeiten ENV6 und ENV4, die sicherstellen, dass moderne Bremssysteme schneller ansprechen. Auch Umweltschutzvorschriften wurden berücksichtigt, Bosch-Ingenieure haben aufgrund neuer Bestimmungen in mehreren US-Bundesstaaten eine kupferfreie Bremsbelagmischung entwickelt, die 2014 zum Patent angemeldet und als erster kupferfreier Bremsbelag auf den Markt gebracht wurde, acht Jahre vor Inkrafttreten der Gesetze. Auch in der EU bietet Bosch bereits kupferfreie Bremsbeläge an, obwohl sie hier noch nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. • (DSC)


Für Kleinunternehmen

Sortimentserweiterung

Mit Einfachheit und fairen Preisen möchte BP mit seiner „BP Komfort Tankkarte“ Kleinunternehmen überzeugen. Zugeschnitten ist die Karte auf kleine Flotten bis zu 10 Fahrzeugen und einem Jahresvolumen bis zu 25.000 Litern. Akzeptiert wird die Karte als Teil des Routex-Verbundes an rund 980 Tankstellen in Österreich, darunter 270 BP-Tankstellen. Im Routex-Verbund erhalten die Komfort-Kunden einen Rabatt von 1 Cent je Liter, an den teilnehmenden BP-Tankstellen sind es 3 Cent je Liter. BP Europa SE Zweigniederlassung BP Austria; www.bp.com

8 Kompressoren, 5 Kondensatoren, 9 Kühler, 2 Kühlerlüfter, 10 Ladeluftkühler und 8 Innenraumgebläse hat Denso in sein Portfolio aufgenommen. Damit werden 320 TecDoc Fahrzeugtypen abgedeckt, was einem Marktvolumen von 1,43 Millionen zugelassener Fahrzeuge in Österreich, Deutschland und der Schweiz entspricht. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

Neue Ausgabe erhältlich Mit neuen Produkten und in 14 Sprachen liegt der Mann-Filter Katalog 2018/19 nun für Handel und Werkstätten auf. Unter den 4.700 Filterelementen für mehr als 48.000 Fahrzeuge und Maschinen finden sich auch 260 neue Filtertypen für Pkw-, Lkw-, und Off-HighwayModelle. Das aktuelle Katalogset ist über 2.600 Seiten stark und ist in mehrere Einzelbände unterteilt. Neu aufgelegt wurden in diesem Jahr die Bereiche „Pkw und Transporter“, „Lkw und Busse“ sowie „Off-Highway-

Anwendungen und Industrie“. Der Motorrad-Katalog sowie die Maßtabelle bleiben weiterhin gültig. Aktualisiert wurde auch die digital erhältliche „Vergleichsliste“, die mittlerweile mehr als 202.000 Umschlüsselungen enthält. Anhand von Original-Ersatzteilnummern der Hersteller oder Artikelnummern von Wettbewerbern kann der Nutzer hier das entsprechende Produkt ermitteln. Mann+Hummel GmbH; www.mann-filter.com

Öl in Vintage-Verpackung Der britische Sportwagenbauer Morgan Motor Company, der bei den Aufbauten seiner Automobile noch Eschenholz für die Rahmen verwendet, hat nun zusammen mit Morris Lubricants das „Morgan Motor Oil“ auf den Markt gebracht. Verkauft wird es im 5-Liter-Kanister im Vintage-Design. Zusammengesetzt ist es aus einer Kombination von fortschrittlichen Grundflüssigkeiten und der neuesten Additivtechnologie. Das halbsynthetische MehrbereichsMotorenöl 10W-40 wird von Morgan Motor für alle seine Modelle – ausgenommen Aero 8, Plus 8 und 3 Wheeler – empfohlen. Morgan Motor Company; www.morgan-motor.co.uk

Im Sinne einer schnellen Lösung Mit Elektronik Erstausrüstungskompetenz und Diagnose Knowhow will Hella die freien Werkstätten schneller und profitabler machen. So unterstützt Hella Gutmann mit State-of-the-ArtDiagnosegeräten bei der Suche nach Fehlern in Steuergeräten und Fahrzeugsystemen. Zur Verfügung steht aber auch eine Diagnose- und Reparaturdatenbank, die aktuell technische Daten von mehr als 35.000 Fahrzeugen umfasst. Hella GmbH & Co. KGaA; www.hella.at

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Ian Hucker (l.) übernimmt überraschend die Leitung der Importorganisation der Groupe PSA für die Marken Peugeot, Citroën und DS in Österreich und der Schweiz. Vorgänger Mathias Gabler (r.) hat sich nach nur 9 Monaten in dieser Funktion entschieden, PSA zu verlassen.

Gebietszuwachs Dr. Dipl.-Ing. Christian Arnezeder ist neuer Managing Director Central Europe bei Harley-Davidson und erweitert damit sein Verantwortungsgebiet (bisher Österreich, Deutschland und die Schweiz) um Belgien, die Niederlande und Luxemburg.

Rückkehrer bei Banner Mag. Günther Lemmerer hat bei Banner Batterien das Exportmanagement für die Regionen Naher und Ferner Osten, GUS-Raum, Skandinavien und Teile West- und Südeuropas übernommen. Lemmerer war früher Marketingleiter bei Banner und zwischenzeitlich bei Hawle Armaturenwerke.

Personalrochaden bei Hyundai Österreich Mag. Wilhelm Jelinek (l.) ist seit Jahresbeginn Verkaufsleiter der Hyundai Import GmbH. Ing. Roland Bergmann, MBA (M.), wechselt von Denzel in die HIG und übernimmt Jelineks bisherige Aufgaben im Bereich Personal Premium und Change Management. Mit Ing. Thomas Wenth (r.) hat ein neuer Mann bei Hyundai das Management des Bereichs Used Cars und Remarketing übernommen. Wenth, der über langjährige Branchenerfahrung verfügt und zuletzt selbstständig war, übernimmt den Bereich von Ing. Rainer Heinrich, MBA. Heinrich verlässt das Unternehmen. Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber: „Ich freue mich sehr, diese Positionen mit drei profilierten Kennern besetzen zu können und wünsche den Herren viel Erfolg und alles Gute!“

Rolf Mack übernimmt die Leitung des Bereichs Diagnostics & Services bei Continental und damit die Verantwortung für Diagnose-Lösungen und datenbasierte Dienste im Aftermarket. Er verfügt über vielfältige Erfahrung bei den Themen Konnektivität und Digitalisierung und ist ein „Eigengewächs“ aus dem Trainee-Programm. Mit Jochen Vennemann verstärkt ein neuer Mann das Team der Unternehmenskommunikation der Division ContiTech im Continental-Konzern als Referent für externe Kommunikation. Damit ist er verantwortlich für Anfragen der Fachpresse und berichtet an Pressesprecherin Antje Lewe.

Dr. Rolf Breidenbach ist für weitere 5 Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Hella GmbH&Co. KGaA bestätigt worden. Er übernimmt nunmehr die Leitung des Geschäftsbereichs Licht und verantwortet damit ab sofort das komplette Segment Automotive.

Dipl.-Ing. Winfried Rossmann hat die Geschäftsführung der Pollmann Austria GmbH im niederösterreichischen Karlstein übernommen. Er folgt damit Erwin Negeli nach, der das Unternehmen verlassen hat. Rossmann ist seit April 2017 bei Pollmann, bisher als Abteilungsleiter Operations.

Hannes Sonvilla ist als neuer Head of Sales bei Lekkerland in die Geschäftsführung aufgerückt. Er bleibt in der neuen Position verantwortlich für das Key-Account Management für eine nationale Mineralölgesell­schaft. Lekkerland beliefert vom Standort Ternitz aus u. a. Tankstellen­shops mit Waren.

Ausgabe: 3/2018, 31. Jahrgang; Cover-Werbung: Pirelli; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger. bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Willi Diez, Dr. Friedrich Knöbl, Petra Mühr, Katja Müller-Happe; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@ autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/­August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2018; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET

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MENSCHEN

Leserbriefe

Betrifft: Fokus „Misere mit Lehre“ in „AUTO & Wirtschaft“ 2/18

Neue Aufsichtsrätin Marianne Heiß, CFO bei BBDO, soll noch heuer einen Aufsichtsratssitz bei der Audi AG übernehmen. Die Nominierung wird den Aktionären bei der Hauptversammlung am 9. Mai präsentiert. Die gebürtige Österreicherin folgt Senator h.c. Helmut Aurenz nach, der nach 25 Jahren aus dem Gremium ausscheiden wird. Heiß gilt als Expertin für Diversität in Unternehmen.

Überraschung: Denk geht Nach viereinhalb Jahren Geschäftsführung hat Mag. Bernhard Denk Kia Austria verlassen. Wie er auf Nachfrage bestätigte, geschah der Schritt aus privaten Gründen. Denks Geschäftsführungs-Agenden übernimmt zwischenzeitlich Präsident Chongwoo Kim.

Sehr geehrter Herr Müller! „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Leider höre ich solche Aussprüche immer öfters von „älteren“ Menschen die – wie es scheint – eine andere Sprache sprechen als junge Leute. Das og Zitat stammt aber nicht von „altgedienten Herren“ aus der jüngsten Vergangenheit, sondern von einer nicht ganz unbekannten Person 400 vor Christi (!), dem griechischen Philosophen Sokrates. Und ist was Schlechtes aus uns geworden? Vielleicht tut sich ja nur „die ältere Generation“ etwas schwerer mit den heutigen schnellen Veränderungen? Traurig allerdings ist, dass die von der Redaktion publizierten Zahlen in keiner Korrelation stehen und somit nicht aussagekräftig sind. Denn wenn es weniger Jugendliche gibt (-13,8 % in den letzten 10 Jahren) gibt es auch weniger junge Menschen, die sich für eine duale Ausbildung entscheiden. Betrachtet man die Zahlen von jungen Menschen, die sich für die duale Ausbildung zum KFZ-Techniker entscheiden, in Korrelation mit der demografischen Entwicklung, dann stieg der Anteil zwischen 2008 und 2017 von 6,7 auf 8,2 %. Und die Erfolge im internationalen Wettbewerb sind ja auch nicht ohne. Also wo ist da eine Misere? Dipl. Oec. Andreas Westermeyer, MLS, Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Wirtschaftskammer Österreich

Betrifft: „Bloß Vereinsmeierei“ in „AUTO & Wirtschaft“ 2/18 Der Artikel beleuchtet wesentliche Fakten und Hintergründe nicht. (...) Überhaupt nicht erkennbar ist weiters der Ansatz, dass ohne Änderungen von Zulassung und/oder Überprüfung längerfristig alle historischen Fahrzeuge von der Bildfläche verschwinden werden, und damit auch eine Wertschöpfung von hunderten Millionen, wenn nicht Milliarden an Euro, allein Europa-weit. Mit besten Grüßen, Richard Kaan, Graz

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Jö, es hat geschneit … Bosch-Tochter mit neuer Geschäftsführerin Mag. Angelika Kiessling (l.) ist seit Jahresbeginn in der Geschäftsführung der Zeno Track GmbH, einer Tochtergesellschaft von Bosch. Die ehemalige Verantwortliche für die Bosch-Unternehmenskommunikation wird das Unternehmen künftig gemeinsam mit Mag. Christian Schachinger (r.) leiten.

Hirner neu im VIG-Vorstand Mag. Liane Hirner ist seit Februar neues Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group (VIG) und wird ab Juli die Funktion des Finanzvorstands übernehmen. Sie war zuletzt als Partnerin bei PwC tätig und ersetzt Dr. Martin Simhandl, der aus dem Gremium ausscheidet.

Kein Mensch kauft im Winter ein Auto, hat es früher geheißen. Und so mancher (Gebrauchtwagen-)Händler scheint das immer noch so zu sehen – zumindest wenn es um die Entscheidung geht, ob es sich lohnt, morgens die guten Stücke auf dem Hof von Frau Holles Nachtproduktion zu befreien. Welcher Kunde bahnt sich schon ausgerechnet bei unwirtlichen 5 cm Neuschnee den Weg zum Wunsch-Pkw? Eventuell liegt’s ja auch daran, dass man keine Lehrlinge mehr ausbildet oder die Auszubildenden von heute sich weigern, Schnee zu schaufeln und zu kehren? Oder hat sich früher etwa deshalb kein Mensch im Winter ein Auto gekauft, weil er es nicht von Schnee und Eis befreien wollte, um einen Blick ins Innere erspähen zu können? Wir wünschen sommers wie winters guten Verkaufserfolg! • (KAT)

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SCHLUSS mit Lustig Die Rhetorik und die Geschäfte D

r. Eva Glawischnig, bis vor Kurzem unserer Republik „grüne“ Vorzeige-Menschenretterin mit SUV-Affinität, ist in neuer Karriereplanung ins fesche Novomatic-Kleid geschlüpft, um sogleich für ihren neuen Dienstherrn – ein Milliardenumsatz schwerer Spielautomaten-Konzern – klarzustellen, dass man unerwünschte gesellschaftliche Erscheinungen wie Spielsucht nicht wegverbieten könne. Als Politikerin sprach sie genau vom Gegenteil. Für Frau Glawischnig hat Moral eine äußerst geringe Halbwertszeit. • Zurück in unsere automobile (Schein-)Welt. Die Neuwagenverkäufe gehen dank Tageszulassungen weiter durch die Decke, die Gebrauchtwagen ebenso, wenn auch beim Diesel mit gehörigen Preisabschlägen. Keine Kältewelle, keine gerichtlich ver-

„Auf www.DiServA.de erhalten Sie alle Details zu Plattformen, Portalen und digitalen Services im modernen Autobusiness.“ Dr. Jörg v. Steinaecker fügten Fahrverbotsdrohungen, keine ideologisch motivierten Einschränkungen und schon gar nicht Kaufkraftverlust können der Pkw-Nachfrage was anhaben. Die Wirtschaft brummt. Tolle Perspektiven! • Die zahllosen Pkw-Standflächen bei den Händlern und in den Herstellerdepots können sich nicht darüber beklagen, wie lange ihre automobile Last auf ihnen tatsächlich ruht. Und es schiebt immer mehr Ware in den ohnehin überfrachteten Markt. Das ruft, flankiert von jeder Menge Apps, sonder Zahl Internetportale auf den Plan, die bei der Vermarktung dem klassischen Autohandel „helfen“, ihre aufgestaute Ware wieder loszuwerden. Grenzenlos! Die Schattenseite dieser Spezies ist der Verlust von Kundenkontakten und Ertragskraft im klassischen Autohandel. • Die Autohandelsszene muss digitaler werden, geben darauf Perspektiven-Deuter Antwort: Wo es lang geht, wissen sie aber auch nicht. Das ist so. Hersteller indes suchen immer neue Wege, ihre massive Überproduktion in den Markt zu drücken. Zulasten des lokalen Autohandels, der sich zu dem mit dem Preisverfall speziell bei Diesel-Pkws, Hard- und

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Software-Nachrüstungskosten und jeder Menge Datenverantwortung gegen eine Übermacht von Gesetzgebern und Herstellerinteressen behaupten muss. • Dennoch geht es mindestens 90 Prozent aller befragten Autohaus-Betreiber gut. Ein Phänomen, das seine Erklärung sucht. Plattformen, Portale, digitale Services – kostet alles (fast) nix! Während digital gesteuerte NW-Vermittler, MetaSuchmaschinen und Verkaufsportale kunterbunt dem Kunden ein Schlaraffenland vorgaukeln, kämpfen viele Betriebe um ihre Existenzberechtigung. Optimierungsstrategen in den Konzernen und großen Vertriebsorganisationen nutzen das exzessiv und setzen kleineren lokalen Vermarktern mit ihren konservativen Vermarktungsregeln zu. Wir leisten mit unserem Redaktionsstil zur laufenden Diskussion um Gut und Böse, um Recht und Unrecht und auch zur gesellschaftspolitischen Weiterentwicklung des Automobils Monat für Monat einen wesentlichen Beitrag. Das seit Jahren. Ihr


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Vor 100 Jahren wurden zwei große Unternehmen gegründet: JAPAN STORAGE BATTERY und YUASA CORPORATION. Gemeinsam kooperieren diese beiden Unternehmen seit 2004 unter dem Namen GS YUASA CORPORATION führend auf dem weltweiten Batteriemarkt. YUASA verfügt über das größte Sortiment an Batterien für Automobile: die YBX-Reihe, welche aus mehr als 100 Referenzen besteht und auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes zugeschnitten ist. Dazu zählen besonders die 5000er Reihe sowie die 7000 EFB und 9000 AGM, speziell geeignet für Fahrzeuge mit Start & Stop-Technologie. Nach einem Jahrhundert der kontinuierlichen Evolution bietet YUASA Ihnen die beste Batterie auf dem Markt, das umfassendste Angebot und die Sicherheit, mit der Nummer 1 unter den Batterieherstellern der Welt zusammenzuarbeiten.

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