AUTO & Wirtschaft 04/2019

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April 2019 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

TEURER fortschritt

Was der Wandel die Betriebe kostet

Handel Reportagen von den Bundesländer-Automessen Mitsubishi: Das Rekordjahr und seine Folgen

Gewerbe Oldtimermarkt: Chancen für die Werkstätten Klima: Neue Geräte, neue Services

Wirtschaft Prof. Ferdinand Dudenhöffer über den Onlinehandel


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EDITORIAL Es geht ums Geld, was sonst?

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er – wie meine Kollegen und ich – in den vergangenen Wochen auf den Automessen in den Landeshauptstädten unterwegs war, bekam vom einen oder anderen Händler hinter vorgehaltener Hand die Klage zu hören: Es wird immer schwieriger, den immensen finanziellen und organisatorischen Aufwand für eine solche Großveranstaltung zu stemmen. • Verantwortlich dafür sind unter anderem auch die Budgets einiger Importeure: „Je mehr Hersteller sich ihrer lokalen Beistandspflicht entziehen, desto schwieriger wird es für uns, so einen Messeauftritt überhaupt auf die Beine zu stellen“, sagt ein großer Händler aus den Bundesländern mit der Bitte, ihn nicht namentlich zu zitieren. • Natürlich muss man auch die Sicht der Importeure verstehen: Viele von ihnen klagen, dass ihre Budgets nach den Mega-Auftritten auf der Vienna Autoshow im Jänner schon arg strapaziert sind und – überspitzt gesagt – für den Rest des Jahres (und des Landes) nicht mehr viel übrig bleibt. Das mag stimmen, doch die Kunden in den Bundesländern haben auch ein Recht darauf, einen möglichst guten Überblick auf die Neuheiten zu bekommen. • Der Handel selbst ist jedenfalls kaufmännisch so erodiert, dass er den Ausfall der Unterstützung durch die Hersteller nicht mehr kompensieren kann. Es wäre schade, wenn die Entwicklung so fortgesetzt würde. Denn jede dieser Messen hat ihre Berechtigung und Bedeutung. Autos sind zum Angreifen da: So bringt man die Kunden am leichtesten zu Probefahrten und damit auch zum Unterschreiben eines Kaufvertrags. Und das sollte im Interesse aller sein, oder?

Nach den Messen kommt die Zeit des Erntens

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igentlich war es ja zu erwarten – und doch ist es immer erfreulich, wenn es dann wieder eintrifft: Die Frühjahrsmessen in den Bundesländern sind gelaufen und sie waren ebenso erfolgreich, wie es schon die Vienna Autoshow im Jänner vorgezeichnet hat. Das sagen nicht nur die Veranstalter, sondern auch die meisten teilnehmenden Händler. Was besonders wichtig ist: Auch die Kunden gingen in den allermeisten Fällen zufrieden nach Hause. • Das Ganze hat allerdings einen Haken: Noch wirkt sich das große Interesse der Kunden nicht im gleichen Umfang in der Bereitschaft zu einer Unterschrift unter einen Kaufvertrag aus. Zwar läuft das Geschäft, wie man meist hört, jetzt besser als im Jänner und Februar, doch wirklich zufrieden kann man noch nicht sein. • Der Motor stottert also noch, wie man es in der Sprache der Werkstätten-Profis sagen würde. Die Gründe dafür sind unterschied-

„Je mehr Hersteller sich ihrer lokalen Beistandspflicht entziehen, desto schwieriger wird es für uns Händler auf den Messen.“ lich: Vor allem Privatkunden, die nicht unbedingt auf ein neues Auto wechseln müssen, sind verunsichert. Soll ich noch einen Diesel kaufen oder auf einen Benziner wechseln? Warum nicht gleich ein Elektroauto nehmen? Die politische Agenda sowie die Ankündigungspolitik der Hersteller scheint Wirkung zu zeigen. • Es ist die Aufgabe von Autohändlern, diese Unsicherheiten zu beseitigen. Genau deshalb gibt es die Betriebe ja – und genau deshalb genießen sie das Vertrauen der Kunden. Da kommt kein Hersteller heran, meint Ihr

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Mag. Heinz Heinz Müller, Müller, Chefredakteur Chefredakteur

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INHALT

Aspekte

Porsche Bank baut Spitzenposition weiter aus Tesla: Kaum Auskunft zur Zukunft in Österreich

Fokus

12-17 TEURER FORTSCHRITT

Im Fokus: Was der Wandel die Betriebe kostet Zahlen, Daten & Fakten Porsche Holding: 372.000 Neuwagen Observer: Deutschland vor Japan Statistik: Plus nur bei Gebrauchten

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Laden im Autohaus: Der Knopf in der Leitung Werkstatt: „Wer dabeibleiben will, muss investieren“ Umfrage: Kaufen Kunden, was Hersteller wollen?

Handel

Porsche Holding: In 27 Ländern der Welt … Genfer Automobilsalon: Wie dünnes Eis Linzer Autofrühling: Er läuft und läuft … AutoEmotion Graz: Wieder mehr als 20.000 Automesse Leoben: 13.000 Besucher Tiroler Autosalon: Salon mit Absenzen Automesse Salzburg: Kauflaune Renault/ÖAMTC: E-Übungsflitzer Infiniti: Aus und vorbei Toyota: Starke Marke in Österreich Denzel: Neues Haus im Osten Aixam: Handelsunterstützung Mitsubishi: Neue Modelle, neue Optik Lukaschek: Verkehr im Spiegel Jaguar Land Rover: Neun Leute weniger

Gewerbe

20-27 Autoschauen Von Genf bis Leoben: Was war los auf den Frühjahrsmessen?

Oldtimer-Markt: „Erstmals kritische Stimmen“ Motoradventure: Abenteuer Motor-Events Liqui Moly: „Von wegen altes Eisen“ Vredestein: Der Pneu für die Legende Porsche: Abdeckblech bis Zylinderkopf Classic Depot: Betreutes Parken Garanta: Spezielle Deckung ÖAMTC: Marcus ist auch Klimafreund Werkstatt des Vertrauens: Vertrauen als Basis Autobank streckt sich nach der Decke Garanta Versicherungs-Tipp: Wer zahlt den „Gap“? Saint-Gobain: Fit für die Autoglas-Zukunft Klima: Kein Pardon beim Klimagas Förch: Vom Einkauf bis zur Nutzung Ginner: Vorsicht vor Billiggas! Snap-on/Sun: Erfolg am Markt Dometic Waeco: „Wir können emissionsfrei“ AVL Ditest und ARBÖ: Wichtiger Service Texa: Zwei Neue für die Saison

Wirtschaft

30-31 Interview

Matthew Harrison, Executive Vice President Toyota Motor Europe 4

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Liqui Moly: Öl einfüllen, Auto gewinnen Motiondata Vector: Perfekte Anbindung FH Kufstein: Auf die Zukunft vorbereitet Observer: Deutschland vor Japan Statistik: Plus nur bei Gebrauchten TÜV Austria: Keine Lösungen von der Stange Dudenhöffer: Es steht viel auf dem Spiel Symposium Reifen & Fahrwerk: Rund um das Runde Nokian: Von der weißen Hölle Tyre24: Online-Handel, der rund läuft Vredestein: Im Detail liegt die Kraft Goodyear: Kooperation mit Honda verstärkt John/Wiesinger: Ein Beispiel des guten Miteinander Bridgestone: Sicherheit bei Nässe

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InhAlT April 2019

LACK & Wirtschaft Welche Folgen hat die Digitalisierung? Was tut sich am Markt? Im größten österreichischen BranchenExtra geben wir die Antworten.

Puls Kongress: Pannenhelfer Autohaus Bisnode: Sag, wie steht’s mit den Finanzen? Frei-stil.at: Digital zur Probefahrt Santander: Meister aller Klassen Neue Produkte

Menschen

Volvo: Neue Präsidentin bei Volvo Trucks Europe Impressum Leserbriefe Aus dem Papierkorb Schluss mit Lustig: Elektroauto anno 1972

UMFRAGE

Wie digital wird das Lackieren?

Schadenstage Würzburg

Im Land der Rechnungskürzungen

Meinung

Erzählen Sie von den guten Versicherungen

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Eine Aktion von

Zur Rettung des Klimas: Neues rund um Kältemittel und Klimaservice

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Qualität als Schlüsselfaktor

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Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

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Automesse Ried: Bernhard Feja:

„Wir konnten auf dieser Messe unseren Bekanntheitsgrad weiter erhöhen und neue Kunden gewinnen. Im Mittelpunkt standen die SUVs und der neue Focus.“ Kundenorientierung stärken Durch die konsequente Umsetzung unserer kundenorientierten Strategie des nachhaltigen Wachstums ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, viele neue Kunden in die Schauräume unserer FordPartner zu bringen. Doch nicht jeder potenzielle Käufer geht gleich zum Händler, sondern will vorher gustieren. Und wo geht das einfacher als bei einer der zahlreichen lokalen Automessen in den Bundesländern, die auch heuer wieder stattgefunden haben. In zahlreichen Städten waren unsere Partner eindrucksvoll vertreten, um die vielfältige Modellpalette unter unserem Jahresmotto „Kundenorientierung stärken“ vorzustellen.

Mag. Julia Feja

Automesse Salzburg: Oskar Schmidt GmbH

„Wir haben bei Ford eine hervorragende Modellpalette vom kleinsten bis zum größten Auto – auch bei Nutzfahrzeugen. Diese Vielfalt können wir auf dieser Messe herzeigen! “ Josef Nußbaumer Autotage Innsbruck: Autopark GmbH

„Wenn es die Autotage nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Guter Besuch, guter Verkauf, überschaubare Kosten!“ Mag. Michael Mayr

Großes Dankeschön an unsere Partner! Wir wissen, dass jede dieser Veranstaltungen mit einem hohen finanziellen, personellen und organisatorischen Aufwand verbunden ist. Dafür möchten wir uns bei den Ford-Partnern bedanken! In den kommenden Wochen werden wir alle diesen erfolgreichen Weg fortsetzen – sprich die vereinbarten Probefahrten in möglichst viele Kaufverträge umwandeln. Dazu wünschen wir weiterhin viel Erfolg und profitable Geschäfte!

Innsbruck

Lienz Autoschau Lienz: Gebrüder Troger & Co KG

„Die SUV-Probefahrten auf der heurigen Schau – u. a. mit dem Ford EcoSport – waren ein richtiger Publikumsmagnet.“ DI Hermann Troger

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Salzbur


Linzer Autofrühling: Autohaus Danninger GmbH

„Der Linzer Autofrühling ist eine der erfolgreichsten und größten Automessen. Die Markenpräsenz bringt hohes Interesse und eine sehr gute Kundenfrequenz im Autohaus.“ Markus und Lisa Gottlieb, Paul Pietras Autosonntag Stockerau: Karl Strauß GmbH

„Die Veranstaltung ist auch ein Zeichen, dass alle Kollegen geschlossen auftreten. Die Kunden können das gesamte Spektrum in entspannter Atmosphäre sehen.“ Karl Strauß

Brucker Autofrühling: Csebits GmbH

Linz Ried im Innkreis

Stockerau Bruck a. d. Leitha

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„Jedes Jahr kommen neue Kunden. Wir haben immer etwa 150 Probefahrten und dafür 20 Autos angemeldet. An diesen beiden Tagen verkaufen wir 10 Fahrzeuge.“ Gerald Csebits

Neusiedl Eisenstadt

Leoben

AutoEmotion Graz: Jagersberger Automobil GmbH und August Gaberszik OHG Neusiedler und Eisenstädter Autofrühling: Weintritt GesmbH

Graz

Leobener Automesse: Rudolf Reichel GmbH

„Wenn wir es nicht schaffen, unsere regionalen Kunden zu betreuen, werden wir letztendlich alles an das Internet verlieren.“ Rudolf Reichel

„Unser erstes Ziel auf der Messe sind neue Kundenkontakte und Termine für Probefahrten.“ Mag. Peter Jagersberger und Maria Gaberszik

„Wie immer war die Veranstaltung auch heuer ein wichtiger Impuls für unser Frühjahrsgeschäft. Wir konnten unsere Modelle einem breiten Publikum vorstellen.“ Wilhelm und Mag. (FH) Werner Weintritt


Blaue Taferln Gerichts-Kfz-Sachverständige können nun Probefahrtkennzeichen für eine oft nötige „eingehende Prüfung bzw. Bewertung des Fahrzeugs“ nutzen, bestimmt eine KFG-Novelle.

Doppler am Gipfel Über 1 Milliarde Liter Kraftstoff und Heizöl hat die Doppler-Gruppe im Vorjahr abgesetzt, sieht damit den Plafond im Mineralölgeschäft erreicht. Daher will man Stromtankstellen ausbauen.

1,7Mio. Porsche Bank baut Spitzenposition weiter aus

2018 hat die Porsche Bank Gruppe ihren Marktanteil beim Kfz-Leasing in Österreich auf 28,3 Prozent vergrößert. Weltweit wurde mit knapp 1.700.000 Finanzierungs-, Versicherungs- und Wartungsverträgen im Bestand erneut ein Rekordergebnis erreicht. „Seit vielen Jahren kann die Porsche Bank durch exzellente Arbeit und einem umfassenden Service die Ergebnisse weiter nach oben schrauben“, so CEO Mag. Hannes Maurer (am Foto links mit Co-Vorstand Dr. Alexander Nekolar). Beim Neukundengeschäft wurde 2018 ein Plus von 3,18 Prozent erreicht. Nach der Mehrheitsübernahme der Volkswagen Versicherungsdienst GmbH per Anfang 2018 hat man den Bestand im Kasko-Bereich auf 413.136 aufgestockt. Die Tochter der Porsche-Holding ist weltweit in 15 Ländern aktiv.

E-Autos weiter fördern Die österreichischen Automobilimporteure begrüßen, dass der E-Mobilitätsbonus gemeinsam mit BMVIT und BMNT verlängert werden konnte. „Auch wenn das Angebot der Hersteller permanent steigt, ist leider noch nicht absehbar, dass sich das Kundeninteresse in diesem Tempo mitentwickelt“, so der Sprecher Günther Kerle. Seit 1. März können die Anträge für den E-Mobilitätsbonus eingereicht werden. Die Ankaufsförderung für reine E-Pkw beträgt sowohl für private Käufer als auch für Betriebe 3.000 Euro. Plug-in-Hybride werden mit 1.500 Euro gefördert. Die Obergrenze des Anschaffungspreises ist für Private mit 50.000 und für Betriebe mit 60.000 Euro festgesetzt.

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AVL wächst mit E-Mobilität und Abgasmessung Die AVL Ditest Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 mit einem konsolidierten Umsatz von 57 Millionen Euro einen neuen Spitzenwert erreicht. Zum Wachstum des Spezialisten hätten die Geschäftsfelder E-Mobility und Abgasmesstechnik beigetragen, heißt es. „In den kommenden Jahren nimmt das Thema Abgasmessung weiterhin eine wichtige Rolle ein“, rechnet Geschäftsführer Gerald Lackner mit weiteren Zuwächsen.


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Auto1.com steigert Umsatz

„Wir haben allein für die Erhöhung der Anschlusswerte an die SAG 70.000 Euro zahlen müssen.“

Die Online-Automarktplatz-Gruppe Auto1 konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 ihren Umsatz um 32 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro erhöhen. Insgesamt wurden über ihre Plattformen Auto1.com, wirkaufendeinauto und Autohero insgesamt mehr als 540.000 Gebrauchtfahrzeuge gehandelt. Im B2B-Bereich verfügt die auch in Österreich vertretene Gruppe europaweit über 55.000 Händlerpartner.

Autowert erweitert Eurotax hat den Notierungszeitraum in Autowert um 2 Jahre erweitert. Ab sofort werden Fahrzeuge ab einem Alter von 1 Jahr bewertet. Damit werden um 21,5 Prozent mehr Fahrzeuge abgebildet.

Mag. Josef Roider, Jaguar-Chef bei der Salzburger Frey-Gruppe

„Ab Beginn des nächsten Jahres müssen auch alte Gelenksspieltester für Fahrzeuge von 2,8 bis 3,5 Tonnen den Novellen entsprechen bzw. werden tauschpflichtig.“ Wernfried Horn, Prokurist bei Kastner

„Manche Kunden haben sich auf das teilweise erheblich abgemagerte Angebot noch nicht eingestellt.“

Laden wird bei Lidl ausgebaut Von den 39 mit E-Ladesäulen ausgestatteten Filialen des in Salzburg ansässigen Diskonters Lidl Österreich GmbH stehen aktuell 27 den Kunden kostenlos zum Laden zur Verfügung. Es handelt sich dabei um 50 kW DC-Schnellladestationen mit den Anschlüssen CCS, Chademo und AC-Schnellladekabel. Ein weiterer Ausbau wird angestrebt. In Deutschland plant das Mutterunternehmen 400 E-Ladesäulen bei den Filialen bis März 2020. „Die Anzahl unserer E-Tankstellen wächst immer weiter. Wir werden hier weiterhin als Vorreiter investieren“, so Christian Schug, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Lidl verwende ausschließlich „grünen Strom aus Österreich.“

Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger in Leoben

Tesla mit neuem Key Accounter weiter schweigsam Am Standort des ehemaligen Autohauses Puhr in der Triester Straße in Wien lagert derzeit eine Anzahl von Tesla Model 3. Ob sich Tesla dort längerfristig eingekauft bzw. -gemietet hat und ob man Geschäfte ganz oder teilweise an den frequenzstarken Standort verlagern will, lässt man seitens des US-Herstellers unkommentiert. Indes hat mit Daniel Schwaiger ein neuer Key Account Manager den österreichischen Tesla-Großkundenvertrieb von Vorgänger Ernst Rach übernommen; Schwaiger war vorher im Verkauf bei Tesla Graz Maggstraße. Des Weiteren schweigt man sich beim Elektro-Pionier derzeit darüber aus, ob österreichische Niederlassungen – derzeit 2 reine Verkaufs- und 4 Verkaufs- und Reparaturstandorte – von den Schließungsplänen betroffen sein könnten.

Suzuki Austria gratuliert Franz-Josef Rehrl (M.) konnte bei der Nordischen WM in Seefeld 3 Bronzemedaillen gewinnen. Sponsor Suzuki Austria gratulierte mit Managing Director Helmut Pletzer (l.) und Sales Manager Roland Pfeiffenberger (r.).

Valeo mit Umsatzplus Gemäß den im Oktober korrigierten Plänen für das Gesamtjahr 2018 erreichte Valeo mit 19,3 Milliarden Euro Umsatz (bei konstanten Wechselkursen) eine Steigerung um 6 Prozent. Etwa 2 Milliarden davon wurden im Nachrüstgeschäft erzielt. Vorstandsvorsitzender Jacques Aschenbroich rechnet mit nachhaltigem Wachstum.

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Mit ehrlicher Arbeit hoch hinaus

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365 Tage im Jahr arbeiten wir für 1 Ziel: für unsere Kunden! Als Weltmarke sind wir auf den freien Welthandel angewiesen. Dieser sichert Wohlstand, Frieden, Freiheit und Demokratie. Wir, die LIQUI MOLY family worldwide, sind dankbar für die vielen Chancen, die sich aus unserer freien und sozialen Marktwirtschaft ergeben. Wir sind stolz darauf, was wir im engen Schulterschluss mit unseren Kunden daraus machen: eine Weltmarke, die für erstklassige Produkte, menschliche Vielfalt, geschäftlichen Erfolg und soziales Engagement steht. Schön, dass diese ehrliche Arbeit wertgeschätzt wird und uns Deutschlands Autofahrer regelmäßig zur beliebtesten Motorölmarke und in der Kategorie Pflegemittel auf Platz 2 wählen. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen!

Ihr Ernst Prost ME

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Teurer Fortschritt

fokus Dem E-Motor gehört sicherlich die Zukunft. Doch wie hoch sind die Investitionen, die die Händler nach Aufforderung ihrer Importeure vornehmen müssen? Von Dr. Friedrich Knöbl

Der Knopf in der Leitung D

ie E-Autos brauchen – vor allem für das schnelle Laden – Ladestationen mit entsprechend leistungsstarken Zuleitungen. Doch da hapert es mit der Infrastruktur unserer Leitungsnetze. Die sind nicht für die E-Mobilität ausgelegt. Die Erfüllung der vertraglich vorgegebenen E-Standards kann daher zu einer teuren Angelegenheit werden. Abhängig von den von den einzelnen Herstellern geplanten E-Modellen variieren auch die technischen Ladevoraussetzungen. Jene, die etwa wie Land Rover in nächster Zeit nur Hybrid-Modelle bringen wollen, finden zur Freude ihrer Händler mit einfachen und billigen Wechselstrom-Ladestationen ihr Auslangen. Ford und Mazda überlassen es derzeit den Händlern, wann und wie viel sie in ihre Ladeinfrastruktur investieren wollen. Andere, die den reinen Batterieantrieb forcieren, haben ihren Händlern und Werkstätten für die Umrüstung ihrer Betriebe nun vertraglich kW-Anschlusswerte vorgeschrieben, die mit den vorhandenen Zuleitungen nicht zu schaffen sind.

„Die geforderten Zuleitungen hätten uns etwa 250.000 Euro gekostet.“ Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner Einen gehörigen Wirbel verursachten da die PSAJuristen, als sie für ihre Marken den Händlern wahnwitzige Anschlussleistungen vorschrieben. So sollte etwa jeder Peugeot-Händler für Werkstätte, Schauraum und Kundenparkplatz über vier 22 kW Anschlüsse und einen 50 kW Schnelllader verfügen. Eine Zuleitung dieser zusätzlichen 140 kW wäre an keinem einzigen Standort zu schaffen gewesen – die

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Händler hätten bei den Stromversorgern eigene Trafos in Auftrag geben müssen. Ähnlich hatte es bei den Opel- und Citroën-Partnern ausgesehen. Hinzu kommt, dass die österreichischen Stromversorger ihren Kunden Grundgebühren entsprechend der Höhe der Anschlusswerte vorschreiben – und zwar unabhängig davon, ob oder wie viel Strom tatsächlich vor Ort verbraucht wird. Eine Tatsache, die sich bei den Strategen in Paris noch nicht herumgesprochen hatte, denn sie kannten einen derartigen „Grundtarif“ nicht; dort müssen die Händler bloß den von ihnen tatsächlich benötigten Strom bezahlen.

Erfolgreicher Widerstand der Händler Bei manchen Automeilen sind schon jetzt die Zuleitungen bis zum letzten kW ausgelastet. Der zusätzliche Anschlussbedarf wäre selbst in größeren Städten nie zu schaffen gewesen. „Uns hätten die neuen Standards mit Zuleitung und Anschlussgebühr rund 250.000 Euro gekostet“, kann Komm.-Rat Ing. Alois Edelsbrunner über die französische Planungsmentalität nur den Kopf schütteln. Sein Citroën-Kollege Andreas Parlic von der Autowelt Linz sieht das ähnlich. „Auf europäischer Verbandsebene haben wir den Franzosen dann gezeigt, wie wenig Händler-Ladepunkte die Norweger zum Verkauf ihrer Elektroautos brauchen“, sahen sich die Franzosen angesichts der skandinavischen Verkaufserfolge bei ihren E-Vorgaben zum Rückzug gezwungen. „Insgesamt wurden die Vorgaben mit 38 kW begrenzt“, schätzt Mag. Ernst Karner vom steirischen Autohaus Fior bei den Citroën-Händlern die Kosten für die E-Aufrüstung je nach Betrieb auf 30.000 bis 70.000 Euro. Auch Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner kann mit diesem Verhandlungsergebnis leben. Bei Peugeot sind nun vier 7 kW Ladepunkte vorgesehen – ein zusätzlicher 50 kW Schnelllader wurde bis 2023 aufgeschoben.

Reduzierte Ansprüche erfüllbar An den Opel-Partnern ist ihre Eingliederung in das PSA-Imperium nicht spurlos vorübergegangen. So waren bei einigen die Kosten für die ursprünglich verlangten E-Standards der letzte Auslöser, keinen neuen Händlervertrag zu unterschreiben. Komm.-


fokus Ernst Karner

Peter List

Josef Roider

Rat Peter List von der Eisner Gruppe gelang es als Händlersprecher letztlich doch, die Wogen zu glätten. In den Opel-Verträgen wurden auf europäischer Ebene die Vorgaben von 110 kW auf vier Ladepunkte zu je 7 kW reduziert. „Das ist bis Ende 2019 erfüllbar“, geht er davon aus, dass es in den nächsten vier bis fünf Jahren neue Technologien geben wird, mit denen sich die Händler zusätzliche Zuleitungen ersparen können. Auch bei Jaguar waren es neben den Kosten mangelnde Informationen, die im Händlernetz die Wellen hochgehen ließen. „Wir haben allein für die Erhöhung der Anschlusswerte an die SAG 70.000 Euro zahlen müssen“, analysiert Mag. Josef Roider, Jaguar-Chef bei der Salzburger Frey-Gruppe, die für Jaguar erforderlichen E-Investitionen. Dafür hat er jetzt fünf Wechselstrom-Ladepunkte zu je 11 kW und einen Gleichstrom-Lader mit 25 kW. „Die Geräte und hausinternen Leitungen haben durch den generell erforderlichen Umbau im Vergleich dazu nicht viel ausgemacht“, kostete in Salzburg die Aufrüstung auf die derzeitige Ladekapazität von 80 kW letztlich rund 100.000 Euro.

Zulassungen rechtfertigen Investitionen nicht Das entspricht auch der Größenordnung, die bei Czeczelits in Wiener Neustadt angefallen ist. „Es waren drei Wechselstromanschlüsse zu 25 kW vorgeschrieben. Wir haben aber gleich vier – zwei innen, zwei außen – von Smatrics installieren lassen“, wollte der für die Kostenkontrolle zuständige Markus Trimmel damit künftigen Leitungsengpässen entgehen. „Wir haben jedoch auf 50er- oder 75er-Gleichstromladepunkte verzichtet.“ Denn diese hätten die damit verbundenen Stromspitzen bei den derzeitigen EVN-Abrechnungssystemen die Stromkosten unkalkulierbar nach oben getrieben. Tatsächlich entfielen von den Ende 2018 zugelassenen 4.978.852 Kfz bis 3,5 Tonnen bloß 20.831 auf Elektromobile. Bis Ende Februar 2019 sind weitere 1.198 hinzugekommen. „Die großen Ladestationen sind bei den Händlern daher kein Thema“, geht Mag. Heinz Huber, Händlerberater bei den Marken BMW, Mini, Jaguar, LandRover, Volvo und Citroën davon aus, dass zuvor die tatsächliche Nutzung der vorhan-

Klaus Edelsbrunner

Andreas Parlic

Teurer Fortschritt

Markus Trimmel

denen Ladepunkte analysiert werden muss. Denn die Händler der exklusiven, teureren Marken haben schon bisher viel in die Infrastruktur investiert. „Wie lange können die Händler dieses E-Tanken gratis zur Verfügung stellen?“, sollten die Händler für Schnellladen an allgemein verfügbaren Ladepunkten – etwa Kundenparkplätzen – auch reguläre Preise verrechnen. Sobald solche Anschlüsse dann öffentlich zur Verfügung stehen, werden sie jedoch zu regulären Stromtankstellen. Mit allen behördlichen Auflagen, die schon bisher für Tankstellen gelten. Da ist es für die Autohäuser wahrscheinlich sinnvoller, ihre E-Kunden zum Gratistanken zum Hofer oder Lidl zu schicken. Solange es dort den Strom tatsächlich noch gratis gibt. •

Wie schnell soll’s sein? Die meisten E-Modelle werden von den Herstellern nur mit kleinen – und deshalb langsamen – On-Board-Ladegeräten (mit 3,6 bis 11 kW) ausgestattet. Die Akkus sind zwar auf Schnellladefähigkeit konzipiert – dafür werden allerdings externe Schnellladestationen mit 50 oder 75 kW benötigt, mit denen das Laden fünf- bis fünfzehnmal schneller geht. Das heißt, wenn ein Auto dank einer Starkstromleitung eine Stunde lang mit 50 kW geladen wird, bringt das 50 kWh in das Akkupaket. Wobei sich große Akkus schneller laden lassen als kleine. Derzeit sind – mit Ausnahme des Hyundai Ioniq und des Tesla – alle E-Modelle beim Ladetempo mit 50 kWh begrenzt. Dafür reichen die bisherigen Schnellladestationen mit dem herkömmlichen CSS-Standard, der ein Aufladen bis zu 80 kW ermöglicht. Seit 2017 gibt es bereits den erweiterten CSS-Standard, der Highspeed-Ladestationen bis 350 kW erlaubt. Ein derartiges Ladetempo – siebenmal schneller als bei 50 kW-Ladestationen – wäre natürlich super, bloß spielen dabei die Batterien und Motoren nicht mit. Selbst beim neuen Audi Q6 e-tron wird sich die 700 Kilogramm schwere Batterie bei den künftigen 175 kW Audi-Schnellladern mit einer Ladeleistung von 150 kW begnügen – damit sollte an der „Zapfsäule“ eine zusätzliche Reichweite von 250 km in zwanzig Minuten zu schaffen sein.

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FOKUS

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„Wer dabeibleiben will, muss investieren!“ Dass gutes Werkzeug Geld kostet, ist dem Handwerker nichts Neues. Doch die Kosten für die in der Zukunft gefragten Betriebsmittel könnten manchem Betrieb das Genick brechen. Von Mag. Bernhard Katzinger

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icht nur gesetzliche Neuerungen und verschärfte Vorschriften, sondern vor allem technische Innovationen zwingen Kfz-Betriebe zu immer höheren Investitionen, die in immer schnelleren Zyklen auf die Unternehmen zukommen. Davon betroffen sind nicht nur Kfz-Werkstätten, sondern – vor allem bei der kostspieligen Kalibrierung – auch Karosserie- und Lackbetriebe. Beobachter prognostizieren gar eine baldige große Marktbereinigung, von der zunächst kleinere Betriebe betroffen sein werden. Aber auch für österreichische Verhältnisse große Unternehmen stehen unter Druck. Wie schnell vollzieht sich der Wandel hin zur Industrialisierung des Werkstattgeschäfts?

„Bei den Bremsenprüfständen merken wir jetzt, wie viele sehr alte Geräte noch in Betrieb sind.“ Thomas Posch, Derendinger In Sachen §-57a-Überprüfung ist derzeit der erlaubte Entfall der Endrohrmessung Thema, wenn man die Werte per Software via OBD-Schnittstelle ausliest. „Diese Methode kann bei relativ neuen Fahrzeugen

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angewandt werden“, so Thomas Posch, Leiter Techpool bei Derendinger. Die relativ überschaubaren Kosten der Software in Höhe von ca. 500 Euro netto können sich noch durch moderate HardwareAufrüstungskosten erhöhen, je nachdem, welche Ausrüstung bereits besteht. „Ab 1.000 Euro kann man auch ein Stand-alone-Gerät von verschiedenen Herstellern kaufen“, so Posch.

Welche Neuerungen kommen? Auch die Kalibrierung der Bremsenprüfstände ist bekanntlich nunmehr alle 2 Jahre fällig. „Wir merken bei den Kunden, dass da noch sehr viele alte Geräte verbaut sind“, berichtet Posch. Die Anschaffung eines neuen Bremsenprüfstands kann unter Umständen bauliche Maßnahmen nötig machen – etwa einen neuen Betonboden. Wernfried Horn, Prokurist bei Kastner, weist Betriebe auf das Auslaufen der Übergangsphase bei Gelenksspieltestern für Fahrzeuge von 2,8 bis 3,5t hin. „Ab Beginn des nächsten Jahres müssen auch alte Geräte den Novellen entsprechen bzw. werden tauschpflichtig.“ Kostenpunkt: um die 5.000 Euro. Ebenfalls neu: Auch die Abgas-Absauganlagen


FOKUS

Teurer Fortschritt

derzeit investieren. „Wir haben mittlerweile einen eigenen Katalog für HV-Werkzeuge aufgelegt und spüren großes Interesse an den Schulungen und Zertifikaten“, so Horn, der vor einer möglichen unerwarteten Überraschung in Sachen Hebetechnik erzählt. „Manche Hersteller arbeiten an Spezifikationen für Hebebühnen, mit denen sich aus elektri-

Justieren eines Bremsenprüfstands

„Viele Junge fragen sich bei der Betriebsübernahme: ,Soll ich mir das noch antun?‘“ Wernfried Horn, Kastner

Noch wird auch der einfache Gabelschlüssel gebraucht müssen jetzt wie die Abgastester 12-monatlich überprüft werden – was viele Betriebe überrascht hat. Weit kostspieliger und vielfältiger sind Aufrüstungen, die durch moderne fortgeschrittene Assistenzsysteme (ADAS), aber auch Scheinwerfertechnologien erforderlich werden.

Bei ADAS wird’s teuer „Die erste Generation des VW Touareg ist mit DLA (Dynamic Light Assist) ausgestattet“, erzählt Horn. „Das Gerät, mit dem Sie diese Scheinwerfer einstellen können, kostet mit 3.500 Euro etwa das Zehnfache eines herkömmlichen Gerätes.“ Als Kostenpunkt für ein System zur Einstellung von ADAS nennt der Kastner-Prokurist etwa 15.000 Euro. Auch in Sachen Hochvolt müssen die Unternehmen

Teure Anschaffung: Kalibriersysteme für fortgeschrittene Assistenzsysteme

fizierten Fahrzeugen in angehobenem Zustand der Akku aus- und wieder einbauen lässt“, verrät er. Die Krux: Diese Spezifikationen kennt im Augenblick noch niemand. Was die Gefahr birgt, dass man trotz einer heute teuren Investition in ein paar Jahren, wenn das Thema Elektrifizierung voll eingeschlagen hat, als der Dumme dastehen könnte. Den Zwang zur Investition bemerkt haben sowohl Posch als auch Horn auf der heurigen AutoZum. „Gerade von der technischen Entwicklung geht ein großer Schub aus, das interessiert die Kfz-Betriebe“, berichtet Posch. „Es gilt das Prinzip: Wenn du dabeibleiben willst, musst du investieren“, so Horn. „Ich glaube, dass sich bald die Spreu vom Weizen trennen wird. Vor allem bei Betriebsübernahmen stehen die Jungen heute vor der Wahl: Voll investieren oder versuchen, auf der ‚low cost‘-Schiene zu überleben. Viele fragen sich, ob sie sich das überhaupt antun wollen.“ Und trotz der Zufriedenheit mit dem Ansturm auf der Messe ist klar: Jede Investition muss beim Konsumenten wieder hereinverdient werden.•

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Umfrage

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Markt sehr schwierig „Wir sind momentan sehr stark davon abhängig, was die Werke überhaupt produzieren und wo die WLTP-Umstellung schon funktioniert hat“, berichtet Josef Frischmuth, Geschäftsführer Autohaus Danner Schlüßlberg. „Wir Josef Frisch­ kämpfen derzeit mit den Lieferzeiten. Weil muth die Händler über den Jahreswechsel sehr große Lager hatten und jetzt in einem permanten Lagerabverkauf sind, versuchen wir, die Lager zu räumen. Die neue Ware kommt teilweise aber nur sehr zögerlich nach.“ Insgesamt sei der Markt im Moment schwierig: „Wir werden das erste Mal seit 5 Jahren im 1. Quartal unter den Erwartungen bleiben.“

Bei Flottenkunden ein Thema „Grundsätzlich gibt es Unterschiede zwischen Privat- und Gewerbekunden. Im Flottenkundenbereich ist das definitiv ein Thema“, sagt Mag. Alfred Mittendorfer, Standortleiter Auto Frey/Hallwang. „Es geht dabei vor allem um Fahrzeu- Alfred ge für Mitarbeiter und den damit verbunde- Mittendorfer nen Sachbezug, der ja nur bei definierten Obergrenzen des CO2-Ausstoßes 1,5 Prozent des Kaufpreises pro Monat beträgt. Diesbezüglich gibt es eine Steuerung von Unternehmen und deren Mitarbeitern durch die Legislative.“ Lenkungsmöglichkeiten könnte es eher nur im Bereich der Privatkunden geben, „die ich aber derzeit noch nicht sehe“.

„Wir können derzeit alles liefern“ Johannes Jagersberger

Only Bad News Are Good News „Meiner Ansicht ist es schon die letzten 20 Jahre so, dass die Hersteller oft etwas anderes preis-leistungs-mäßig liefern können oder wollen als wir der Meinung sind, dass wir es für den Markt brauchen“, meint Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt und Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels. Generell präsentiere sich der Markt im 1. Quartal 2019 spürbar schwächer als im Vorjahr. Den Medien sei es einmal mehr gelungen, eine entsprechende Verunsicherung bei den Konsumenten nach dem Motto „Only Bad News Are Good News“ zu schaffen.

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Kaufen Kunden, was Hersteller wollen? Die Umstellung auf den WLTP­Zyklus im ver­ gangenen Jahr verlief nicht reibungslos, die Modellpalette präsentiert sich bei einigen Her­ stellern deutlich abgemagert. Bekommen die Kunden auch das, was sie wollen? Wir haben in Autohäusern nachgefragt.

Tirol ist ein Dieselland „Die WLTP-Umstellung hat uns wenig Probleme beschert und auch jetzt sind sämtliche Modelle seit der Umstellung lieferbar“, betont Mag. (FH) Werner Brunner, Geschäftsführer Yesca Mobilitäts GmbH/Innsbruck. Seitens Werner Brunner des Herstellers würden im Hinblick auf die CO2-Ziele auch spezielle Modelle forciert: „Bei uns stehen, was den Absatz betrifft, die Dieselfahrzeuge der jüngsten Generation im Fokus, weil diese über sehr gute Abgaswerte verfügen und der Hersteller sich daher wünscht, dass diese Fahrzeuge verstärkt verkauft werden.“ Dies passe auch mit den Kundenwünschen zusammen: „Tirol ist ein Dieselland und die Kunden schätzen den Diesel aufgrund der neuen Technik wieder mehr.“

Nur gering betroffen „Uns hat die WLTP-Problematik nur gering betroffen, weil wir mit Toyota schon davor Fahrzeuge anbieten konnten, die punkto CO2 zu den emissionsärmsten am Markt zählten“, erklärt Mag. Ernst Ellensohn, Geschäftsführer des Autohauses Ellensohn in Ernst Ellensohn Rankweil. Aus diesem Grund habe es im Zuge der Umstellung auf das neue Messverfahren auch wenig Änderungen und dadurch auch kaum Lieferschwierigkeiten gegeben. Mit neuen Modellen wie Corolla und RAV, die bereits eingetroffen seien, steige auch die Nachfrage. „Wir hoffen, nach einem schwächeren 1. Quartal 2019, dass das Kaufinteresse der Kunden in den kommenden Monaten geweckt wird und damit die Abschlüsse steigen.“


Alle Kundenwünsche werden erfüllt „Wir bei Ford haben eigentlich keine Lieferprobleme, weil das Unternehmen rechtzeitig umgestellt hat“, erklärt Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer der Autohäuser Weintritt in Baden, Eisenstadt und Neusiedl am See. Es gebe auch keiner- Wilhelm lei Druck, gewisse Modelle an die Kunden Weintritt bringen zu müssen: „Wir können alle Kundenwünsche erfüllen, auch jedes vom Kunden gewünschte Fahrzeug liefern und haben im Zusammenhang mit der Umstellung auf den WLTP-Zyklus auch keinerlei Probleme“, unterstreicht Weintritt. Das manifestiere sich auch damit, „dass bei uns der Verkauf im 1. Quartal 2019 nicht schlechter gelaufen ist als im vergangenen Jahr“.

„Manche Kunden haben sich auf das teilweise erheblich abgemagerte Angebot noch nicht eingestellt.“ Josef Puntinger

Reduziertes Angebot

„Den Medien ist es einmal mehr gelungen, die heimischen Konsumenten zu verunsichern.“ Hubert Aichlseder

„Bleiben das 1. Mal seit 5 Jahren hinter den Erwartungen.“ Josef Frischmuth

„Kunden schätzen den Diesel aufgrund der neuen Technik wieder.“ Werner Brunner

Keine Lieferschwierigkeiten „Wir hatten im Zuge der Umstellung auf den neuen WLTP-Zyklus keinerlei Probleme“, sagt Janina Havelka-Janotka, Geschäftsführerin AutoHavelka/Wien. „Es gab auch keinerlei Lieferschwierigkeiten, von denen andere Janina Havel­ ka­Janotka Marken ja betroffen waren.“ Es existierten seitens der Hersteller derzeit auch noch keine speziellen Empfehlungen an den Händler, spezielle Modelle zur forcieren. „Ich denke aber, dass dies kommen könnte. Das betrifft etwa die Trennung von Benzin- und Hybridmodellen. Es könnte zukünftig also ein Thema werden, dass im Zuge der CO2-Zielerreichung, in deren Rahmen Strafzahlungen drohen, auch der Hersteller steuernd eingreift und Hybrid-Modelle forciert.“

„Es gibt derzeit das Problem, dass die Kunden phasenweise Modelle suchen, die die Hersteller nicht mehr anbieten“, berichtet Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger in Leoben und Bundesinnungsmeister der Josef Puntinger Kfz-Techniker. Das bedeute also, dass sich die Kunden auf das doch bei verschiedenen Herstellern teilweise erheblich abgemagerte Angebot noch nicht eingerichtet hätten. „Sie finden in der Modellpalette oft nicht das, was sie gerne hätten und bräuchten. Natürlich versuchen auch die Hersteller, dass der Handel für die Produkte, die bei ihnen momentan vorrätig sind, Kunden findet und diese Produkte auch verkauft werden.“

Keinerlei Empfehlungen „Unsere Importeure haben das WLTP-Thema meiner Meinung nach sehr gut gelöst“, meint Ing. Johannes Jagersberger, Geschäftsführer Jagis/Eisenstadt. „Wir haben so gut wie nichts von der WLTPUmstellung gemerkt und unter keinen nen- Johannes Jagersberger nenswerten Lieferproblemen gelitten.“ Was die CO2-Ziele betreffe, gebe es derzeit seitens der Hersteller keinerlei Empfehlungen an den Handel: „Wir können alles liefern und haben freie Hand und die Kunden die freie Wahl.“ Auch im 1. Quartal 2019 seien sowohl der Verkauf als auch das Werkstattgeschäft zufriedenstellend verlaufen: „Wir bewegen uns im Verkauf auf Vorjahresniveau und im Werkstattgeschäft noch darüber.“

„Wir hatten im Zuge der WLTPUmstellung keinerlei Probleme.“ Janina Havelka­Janotka

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7.000 NW

„Österreich zählt bei der Elektromobilität zu unseren führenden Märkten.“

Twellmann auf Österreich-Tour

Heiko Twellmann, Geschäftsführer der nunmehr werkseigenen Toyota Austria GmbH, tourt durch Österreich, um sich über den Zustand des Händler- und Servicenetzes zu informieren. Zunächst werde der Vertrieb in alter Form weitergeführt, weshalb auch die bestehenden Verträge von der Werksniederlassung bis Jahresende prolongiert wurden. Zunächst gelte es, den dramatisch unter dem Europaschnitt liegenden Marktanteil (1,2 Prozent) zu verdoppeln. Von April bis Dezember 2019 nennt Twellmann 7.000 Neuwagen-Verkäufe als Absatzziel, wobei seit 1. April ein geändertes einstufiges Margensystem gilt, das die Interessen kleinerer Händler gegenüber den „großen“ Toyota-Partnern berücksichtigt – also für ein halbes Prozent Einbuße bedeutet. Nach Auswertung der Gesprächsergebnisse werden Entscheidungen für die Zukunft getroffen, wird Twellmann zitiert. Dem wohnt auch die Ankündigung inne, zeitnah eine mit 18 Mitarbeitern besetzte Toyota Bank zu installieren, die dann an neuer Adresse firmieren wird.

FCA-Händler prämiert Mit Autohaus Stippich (Maria Saal), Autohaus Baschinger (Leonding) und Autohaus Weitmann (Amstetten) sind drei österreichische FCA-Betriebe bei der internationalen Händlertagung für den EMEA-Raum in Mailand für höchstes Engagement in Sachen „customer experience“ ausgezeichnet worden. „Diese Unternehmen sind ein Beweis dafür, dass zufriedene Kunden und wirtschaftlicher Erfolg unmittelbar zusammengehören“, so FCA-Austria-Chef Mag. Stefan Kappacher, der das Ergebnis auf die gute Zusammenarbeit zwischen Importeur und Händlern zurückführt.

Händler gesucht Burgenland sei derzeit ein weißer Fleck auf der NissanKarte, hier suche man Händler, so Michael Kujus, Geschäftsführer Österreich bei Nissan. Trotz OnlineHandels werde es den stationären Handel immer geben.

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Vincent Carré, Renault

„Dank unserer motivierten Händler hat es sehr gut funktioniert, die WLTP-bedingten Tageszulassungen in den Markt abfließen zu lassen.“ Andreas Kostelecky, MBA, Mitsubishi-Importeurschef

„Sehr erfreulich verlief unsere Entwicklung in Südamerika und im AseanRaum.“ Dr. Hans Peter Schützinger, Porsche Holding

„Der Besucher kommt heute nicht mehr nur physisch, sondern auch digital zum Genfer Autosalon.“ André Hefti, Salon-Direktor


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In 27 Ländern der Welt … … ist die Porsche Holding Salzburg zu Hause. Im Vorjahr verkaufte man 372.000 Neuwagen im Großhandel sowie 371.000 Neufahrzeuge und 213.300 Gebrauchtautos im Einzelhandel.

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as Aufatmen aus Salzburg ist unüberhörbar, denn natürlich war auch Europas größter Großund Einzelhändler (weltweit 30.900 Mitarbeiter) im Neuwagenverkauf im Vorjahr durch die Probleme bei der WLTP-Umstellung betroffen. Darauf nimmt auch Dr. Hans Peter Schützinger, der das Geschäft der Porsche Holding leitet, Bezug, wenn er sagt: „In Anbetracht der zum Teil sehr schwierigen Marktsituation und der mit September erfolgten Umstellung auf den neuen WLTP-Verbrauchmesszyklus, der unser Geschäft in den letzten Monaten schwächte, sind wir mit dem Jahresergebnis sehr zufrieden.“ Nun zu den Details: In den 20 Ländern, in denen die Porsche Holding im Großhandel tätig ist, wurden im Vorjahr 372.000 neue Autos abgesetzt, das ist ein Plus von 2 Prozent. Der Umsatz in Österreich, dem gesamten süd- und südosteuropäischen Raum sowie in Kolumbien, Chile, Malaysia, Singapur und Brunei betrug im Großhandel 8,6 Milliarden Euro, das waren um 1,1 Prozent mehr als 2017.

Europa, Südamerika, China und Südostasien Im Einzelhandel ist die Porsche Holding in 25 Staaten aktiv, und zwar mit 457 Betrieben: Rund 371.000 Neuwagen wurden an Kunden ausgeliefert, der Umsatz lag bei 14,2 Milliarden Euro. In Österreich, den CEE-Ländern und Polen kamen die 123 PIA-Betriebe (Porsche Inter Auto) auf 124.300 Neuwagen; auf die Einzelhandelsgesellschaften in Deutschland, Frankreich und Spanien entfielen sogar 151.400 Einheiten. Dazu kommen noch knapp

35.000 Neuwagen in China (33 Standorte) sowie 28.000 in Italien (23 Betriebe). Bei den Gebrauchtwagen erzielte die Porsche Holding im Vorjahr eine Steigerung um 6,1 Prozent auf 213.300 Stück. Einen Haken hat die Bilanz aber doch: Insgesamt ist der Umsatz 2018 um 8,6 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro gesunken, die Zahl der ausgelieferten Neuwagen im Groß -und Einzelhandel ging um 5,9 Prozent zurück. Verantwortlich dafür ist laut

„Sehr erfreulich verlief die Entwicklung vor allem in Südamerika und im Asean-Raum.“ Dr. Hans Peter Schützinger, Porsche Holding Schützinger ausschließlich der Verkauf der mehrere Marken umfassenden Einzelhandelsgruppe PGA, die in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Polen tätig ist. Dadurch fehlten 2018 rund 55.000 Neuwagen (bzw. 2,3 Milliarden Euro Umsatz) in der Bilanz. Zusätzlich zum Autohandel ist die Porsche Holding auch im Finanzierungsbereich aktiv: Die Porsche Bank hat rund 1,7 Millionen Verträge. Und die Porsche Informatik ist in 27 Ländern mit 600 ITFachkräften aktiv. • (MUE)

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Bernhard Bauer, MBÖ-Pressesprecher

Die Veranstalter des Genfer Automobilsalons haben bereits auf den Teilrückzug der Autohersteller von Messen reagiert. Von Dr. Nikolaus Engel, Matthias Pilter und Mag. Bernhard Katzinger

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Jochen Hermann, Bernhard Weidemann von Daimler

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AutoSalon Genf

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ass sich der über Europa hinaus international maßgebliche Autosalon heuer nicht vom Trend abkoppeln kann, dass einige Volumenhersteller Messen meiden, war aufgrund in die Ausstellung integrierter Restaurantbereiche und attraktiver Oldtimerschauen nicht zu übersehen. Wer sich für besondere, hochklassige Autos interessierte, war in Genf jedenfalls richtig. Für ihre 90. Ausgabe, die vom 5. bis 15. März 2019 stattfand, setzte die Messe, die heuer unverändert eine internationale Plattform für die „Big Shots“ der Automobilwelt darstellte, dem Wandel jedenfalls neue Konzepte entgegen.

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Wie dünnes Eis

Michael Lohscheller, Chef der Marke Opel

Der Genfer Salon verbucht bereits digitale Erfolge Dr. Christian Steinborn, e.Go Mobile

Dass die Geneva International Motor Show („GIMS“) in der Gegenwart angekommen ist, belegen vielleicht 5,8 Millionen Instagram-Impressionen

„Der Besucher kommt heute nicht nur physisch, sondern auch digital an den Salon.“ André Hefti, Direktor der Geneva International Motor Show

Roland Berger, Branch Director Honda Central Europe

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ebenso wie 154.000 Facebook-Fans oder dass auf Twitter #gimsswiss 345.000 Mal geteilt wurde; die neue Website erfreute sich während der Messedauer des Zugriffs von 1,5 Millionen Besuchern: „Der Besucher kommt heute nicht nur physisch, sondern


HANDEL Alle Videos und Fotos auf: www.autoundwirtschaft.at

Martijn ten Brink, Vice President Sales & Customer Service, Mazda Motor Europe

Abarth-Freunde wurden in Genf mit Gustostückerln und Raritäten verwöhnt

Helmut Pletzer, Managing Director Suzuki Austria

auch digital an den Salon“, sagt Salon-Direktor André Hefti. Natürlich war die Stimmung der Unsicherheit, die der Autoindustrie seitens der Matthew Harrison, Andreas Kostelezum Teil vom Aktionismus getrie- Bernard Loire, Executive VP Sales CEO Mitsubishi cky, Geschäftsbenen Politik und in der Folge von Toyota Motor Europe Motors Europe führer Denzel der Kundschaft entgegenschlägt, Autoimport angepasst: Während sich die großen Hersteller punkto Antriebsstränge so breit wie möglich und so vielJonathan Goodman, fältig wie für den COO Polestar Verkauf nötig aufstellen, ist die Hoffnung, mit Dipl.-Kfm. (FH) Michael Lohscheller, Opel Automobile GmbH, Rüsselsheim der politisch forcierten Umstellung auf Elektroantriebe und den Verkauf im Internet (am besten zugleich) und meistens in Großbritannien oder Skandinavien beginnend, auch im Vertrieb einige Schritte weiterzukommen. Die gemeinsame Nutzung der vom Kunden gesammelten Daten – stets entsprechend den verAlessandro Chieppi , Intern. Market schärften Datenschutzbestimmungen – Manager SYMI & Geschäftsführer passt bei der vielzitierten durchgehen- Emilio Herrera, CEO Alexander Struckl, SsangYong Motors Austria Kia Motors Europe Geschäftsführer den Betreuung der Kunden auf der geKia Austria samten „Reise“ (customer journey) von der ersten Suche bis zum Autokauf gut zum Vertrieb, bei dem Hersteller und Händler künftig Hand in Hand gehen sollen. Dass die Verkaufsstückzahlen in stagnierenden Märkten jeweils noch weiter steigen sollen, wird bei den meisten Fabrikaten mit dem Produkt begründet, das der Markt willig aufnimmt oder das im besten Fall sogar zu Lieferzeiten führt – auch wenn das Amaury La Fonta, wie bei vielen Elektroautos mit dem derzeitigen „FlaGeneral Manager schenhals“ Batterieproduktion zusammenhängt. •

„Wir haben in Wien als einem der ersten Werke investiert und tun das auch künftig.“

Maserati Central Europe

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HANDEL

Stefan Schär, Schweiz-Chef, und Henno Plaggenborg, Geschäftsentwicklung Europa bei Kenda Tyres

Zukunft entwickeln W Vorspann enn man

Castrol-Geschäftsführer Gerhard Wolf

Mag. Norbert Gall und Ing. Christian Wotypka, Toyota Austria Verkaufsleiter Kurt Häfliger mit Firmenchef Adrian Amstutz

Performance dokumentieren und den Produktnutzen erklären kann, lässt sich für Sicherheit, Convenience oder Performance stiftende Produkte am Markt auch ein höherer Preis erzielen“, umreißt Jürgen Titz, Managing Director D-A-CH bei Goodyear, die Strategie des Technologieführers. Denn modernste Konzepte und auf den ersten Blick futuristische Technologie-Experimente wie der in Genf gezeigte Aero erfordern hohe Investitionen, die sich nicht unmittelbar in neue Produkte umsetzen lassen. Der Aero ist ein luftloser multimodaler Pneu, dessen Speichen in horizontaler Lage wie Rotorblätter funktionieren und so für Auftrieb sorgen können. Weitere Features des Technologieträgers: Der Aero nutzt faseroptische Sensoren, um Informationen zu Fahrbahnbeschaffenheit oder Reifenabrieb zu sammeln. Mittels eingebetteten Prozessors, der auch künstliche Intelligenz kann, würde der Aero – so weit das Konzept – diese Informationen weiterverarbeiten. „Der Aero wird in dieser Form wohl nie in den Markt kommen“, erläutert Titz. „Dennoch helfen uns solche Entwicklungen, uns auch in Zukunft entscheidend vom Mitbewerb zu differenzieren.“

Wachsende Vielfalt von Produkten im Markt Die wachsende Produktvielfalt im Markt habe großen Einfluss auf Bevorratungsstrukturen, aber auch auf Liquidität. Im Großhandelsbereich gewinne die Logistikkompetenz an Bedeutung – umso mehr, als der Markt transparenter werde und klassische Marktgrenzen verschwinden. „Wer Markttrends nicht erkennt bzw. nicht darauf reagiert, ist gefährdet.“ Die Chance der Großhändler sei es, als Partner für den Händler aufzutreten, welcher sich dann auf den Endkunden konzentrieren könne. „Die Gewinner sind typischerweise die agilen Unternehmer“, sagt Titz. • (KAT)

Markus Brunner und Cluster Director Thomas Körpert , Apollo Vredestein

Anish K. Taneja, CEO Michelin Europe North, und ÖsterreichVerkaufsleiter Consumer-Reifen Mag. Roland Steinberger

Urgesteine von Pichler Werkzeug: Schweiz-Chef Paul Schartner & Gründer Hansjörg Pichler

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Gareth Dunsmore, Nissan Director EV & Connected Services

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Foto: fotokerschi

Alle Fotos auf: www.autoundwirtschaft.at

Vorstand Autofrühling: Michael Schmidt, Gerhard Dallinger, Ernest Wipplinger, Bernd Kirisits

Er läuft und läuft … Mercedes: MartinSchrödl (Pappas)

Der Linzer Autofrühling ist so etwas wie die Mutter aller Automessen in Österreich und findet erfolgreiche und weniger erfolgreiche Nachahmer quer durch ganz Österreich.

BMW: Michael Schmidt (Höglinger Denzel)

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Linzer Autofrühling

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um 49. Mal fand die Ausstellung heuer statt, zum 25. Mal im freundlichen Ambiente des DesignCenters. Das Erfolgskonzept, das beispielsweise von Graz sehr gut übernommen wurde, ist kein Geheimnis: Die Händler – in Linz nur einer pro Marke – sind im Ausstellungsverein Linzer Automobilhändler organisiert. „Wir treten noch immer mit den gleichen Marken auf wie vor 49 Jahren, mittlerweile sind die Händler in der dritten Generation“, berichtet Präsident Gerhard Dallinger. Mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“ hat man zudem einen starken Medienpartner für die entsprechende Ankündigung. Das Design-Center ist eine nahezu perfekte Location für eine Automesse, hell, freundlich, modern. Über die Jahre ist der Standort schon zu klein geworden, ein Zelt am Europaplatz beherbergt kleinere bzw. ergänzende Marken, Subaussteller sowie Sonder-

„Der Linzer Autofrühling ist die am längsten dauerhaft stattfindende – um nicht zu sagen die älteste – Autoausstellung in Österreich.“ Gerhard Dallinger, Präsident des Ausstellungsvereins aussteller. 18 Händler haben mit ein paar Subausstellern heuer 34 Marken und 300 Fahrzeuge zum Autofrühling gebracht. • (GEW)

Jaguar Land Rover: Thomas Hörmann (Jaguar Land Rover), Mag. Christa und Mag. Doris Seipl, Dominik Schira (JLR) und Florian Seipl

Citroën: Andreas Parlic (Autowelt), Aigline James (Citroën) und Rudolf Lindorfer (Autowelt Linz) Links: Ernest Wipplinger mit Alfa Romeo, Abarth und Honda Rechts: Christoph Günther (Opel) Links: Helmut Eder (Mazda und Kia)

Rechts: Markus Mitterbauer (Toyota, Lexus)

Michael Schwaiger (Santander) und Moderator Günther Madlberger

Markus Nigl (Peugeot Linz), Silvia Rieger (Peugeot), Clemens Gradischnig (PSA Retail OÖ)

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handel

Einer der wenigen Importeurschefs in Graz: Wolfgang Wurm (Seat)

Philipp Gady (Autohaus Gady)

Fritz Sommer als Vertreter des Mitsubishi-Importeurs

Friedrich Kastner (Autohaus Kastner)

Wieder mehr als 20.000

Mehr als 250 Modelle von 35 Marken: Die Grazer AutoEmotion zeigte auch heuer wieder, wie wichtig eine vereinte Händlerschaft ist.

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Manfred Bijondic (GB Premium Cars)

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Elisabeth Steiner-Gady, Karl Günther Frittum (Lexus)

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atürlich sind sie alle Konkurrenten im Tagesgeschäft: Doch wenn es um die jährliche Messe im Frühjahr geht, dann ziehen sämtliche Grazer Autohändler an einem Strang. Auch ss heuer wieder war das Messezentrum eNACH Mitte März Schauplatz der AutoEmotion. Der Lohn für die harte Arbeit: Mehr als 20.000 Besucher, lange Listen an Interessenten für Probefahrten und sogar der eine oder andere Peter Jagersberger (Autohaus Verkaufsabschluss direkt auf der Messe. Jagersberger), Maria Gaberszik

Autoemotion Graz

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Gerald Auer (Vogl + Co)

Josef Pichler (Motiondata), Peter Jagersberger (Autohaus Jagersberger)

(Autohaus Gaberszik)

Wann kommt das Wasserstoffauto?

Josef Harb, Bundesinnungsmeister Ladislaus Bandri (FCA Austria) und für Kfz-Technik Herbert Weiss (Vogl + Co) Traditionell wird vor Beginn der Messe über die Zukunft diskutiert

Walter Kleinsasser (Präsident Verein Grazer Automobilhändler), Klaus Scheitegel (Grawe), Oliver Zeisberger (Kleine Zeitung)

Verena Robinson, Paul Schweighofer, Heinz Robinson (Autohaus Robinson)

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Rudolf Hofer (Denzel), Peter Jagersberger (Autohaus Jagersberger)

Ein Erfolg war auch das „Zukunftsforum“ am Freitagnachmittag – also unmittelbar bevor sich die Tore zur „Nacht des Automobils“ öffneten. Diskutiert wurde unter anderem, wann das Wasserstoffauto den Durchbruch feiert und ob Händler überhaupt Zukunft haben. • (MUE) Alle Details zur Grazer AutoEmotion, die Kommentare der Händler und über das Zukunftsforum finden Sie in der AUTO-Information 2.462 vom 22. März 2019!

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Silvia Rieger (Peugeot), Klaus Edelsbrunner (Bundesgremialobmann Autohandel)


HANDEL

Andreas Till, Verkaufsleiter Peugeot Lagerhaus St. Michael

13.000 Besucher

Karl Stockreiter, Chef des Autohauses Stockreiter

Bei strahlendem Sonnenschein ging Ende März die zweitägige Leobener Automesse bereits zum 45. Mal über die Bühne.

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Automesse Leoben

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ir haben am Freitag etwas weniger Besucher gehabt als im Vorjahr, wahrscheinlich auch aus dem Grund, weil im Vorjahr im daneben liegenden Einkaufszentrum eine Geschäfts-Großeröffnung stattfand. Der Samstag war sehr gut, insgesamt sind an beiden Tagen rund 13.000 Besucher zur Leobener Automesse gekommen“, berichtet Organisator Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger und Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, über die Leobener Automesse, die am 22. und 23. März 2019 stattfand.

Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger (l.) bei der Eröffnung der Leobener Automese

Kleine Änderungen geplant „Von den teilnehmenden Händlern habe ich durchwegs positives Feedback erhalten“, so Puntinger. Es habe sowohl viele Kundenkontakte als auch gute Abschlüsse gegeben. Für 2020 kündigt Puntinger kleine Änderungen an: „Wir überlegen, die nächste Messe am Freitag ein bisschen später zu starten und sie abends länger offen zu halten.“ • (DSC)

Rudolf Reichel, Geschäftsführer des Autohauses Reichel

Dietmar Schöggl, Niederlassungsleiter Huber Kfz, Niklasdorf

Karl Zach, Seniorchef des Autohauses Zach, Niklasdorf

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Nicht nur geschaut, auch gekauft bzw. bestellt wurde am Tiroler Autosalon

Herbert Heuschneider, Tigas

Salon mit Absenzen Von Mag. Berhard Katzinger

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Layla und Edgar Ellensohn, Geschäftsführer Toyota Ellensohn

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s war heuer noch rundherum herrliches Skiwetter, als in Innsbruck die 36. Tiroler Frühjahrsmesse und mit ihr auch zum 30. Mal der Tiroler Autosalon eröffnet wurden. Dass das den Tirolern die Lust am „Messe schaugn“ verdorben hätte, kann man nicht behaupten – die 40.000-Besucher-Marke wurde laut Messedirektor Christian Mayerhofer deutlich übertroffen. Bei der Eröffnung gab Altbundespräsident Dr. Heinz Fischer die Parole aus: „Erzeuge gute Produkte und zeige sie her!“

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Sandra Smrcka, Marketing Auto Meisinger

Tiroler AutoSalon

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Der Tiroler Autosalon auf der traditionsreichen Innsbrucker Frühjahrsmesse jährte sich heuer zum 30. Mal.

Auto und Garten als Zugpferde

Christian Mayerhofer, Geschäftsführer CMI (Congress Messe Innsbruck)

Laut Besucherumfrage kommen die Tiroler in erster Linie wegen der Themen „Auto“ und „Garten“ auf die traditionsreiche Leistungsschau – und die Händler wie etwa Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Autoland PPAT, freuten sich über Verkäufe auf der Messe – laut Umfrage haben 55 Prozent der Besucher auf der Messe „gekauft oder bestellt“.

„Uns freuen nicht nur die guten Besucherzahlen, sondern auch die gute Kaufquote.“ Christian Mayerhofer, Geschäftsführer Congress Messe Innsbruck

Michael Klingler, Verkaufsleiter Pappas Tirol GmbH

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Allerdings fielen auch die abwesenden Automarken auf. „Es wäre schön, wenn alle Händler vertreten wären“, sagt Mayerhofer und lässt durchklingen, dass man zusätzlichen Platz dafür mit mobilen Lösungen bereitstellen könnte. •


HANDEL Alle Fotos auf: www.autoundwirtschaft.at

Messedirektor G. Raspotnig, BM H. Preuner, R. Glass, C. Ausweger, J. Nußbaumer, M. Höller, J. Roider, A. Klett, G. Graf, C. Kriechbaum und M. Reitermajer-Frauenschuh

Salzburg: Kauflaune Auch wenn die Neuzulassungszahlen seit dem WLTP-Stichtag im Minus sind: In Salzburg war recht gute Kaufstimmung spürbar.

Herbert Reibersdorfer sen.

Salzburgs Landesgremialobmann Josef Nußbaumer

Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

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atürlich hat die Konzentration im Markenhandel deutliche Spuren in der Salzburger Autohandelsszene und in der Aufstellung der Messe hinterlassen. Die Volumenmarken waren außer Opel und Nissan (bzw. ÖFAG) vertreten, aber aus unterschiedlichen Gründen nahmen auch Tesla und Subaru nicht teil. Toyota Frey Retail ließ Günter Bammer den Auftritt.

Stefan Wirnsberger

Importeursunterstützung wird immer wichtiger

Stefan Reichl

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Hört man aber manchem Autohändler in Salzburg zu, so forderte die Messe ihre potenziellen Aussteller ordentlich, die dabei die Unterstützung ihres Importeurs benötigen. So stellten weniger Händler nahezu Markus die gleiche Zahl an Marken aus. Mazda zeigten MarReitermajer-Frauenschuh kus Höller und Ing. Christian Kriechbaum gemeinsam. Die (Citroën Spin-Off-)Marke DS hatte letztes Jahr Leeb/Wels auf der Messe präsentiert und Wenger bis Mai 2018 verkauft. Automesse Salzburg Heuer engagierte sich Leeb-Partner Stefan Wirnsberger, der auch für DS umgebaut hat, um den Verkauf in Schwung zu bringen. Dass die Kaufstimmung für die Salzburger AutowirtSS ENACH schaft nicht schlecht ist, wurde auf der Messe, Mag. Alfred Mittendorfer auf der auch gleich Kaufverträge abgeschlossen wurden, deutlich. Diejenigen, die wegen der Autos zum Messetrio kamen und ihren Informationsstand Landesgremialobmann Josef Nußbaumer abrundeten, lassen sich wohl in Kürze in Käufer umwandeln. Ob es nun 30.000 Besucher waren (die auch wegen „CarMediaWorld“ bzw. EMMA-Soundcontest, „Garten“ oder „Kulinarik“ Salzburg gekommen sein Rupert Wenger und könnten), wäre dann eigentlich zweitrangig. • Sabine Hödl-Wenger

Günter Bammer

„Der Markt wird sich in den nächsten Monaten normalisieren!“

Manfred Lindner

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Dkfm. Oliver Schieritz (Renault), Mag. Karl-Martin Studener (ÖAMTC Fahrtechnik), Dipl.-Ing. Oliver Schmerold (ÖAMTC) und Olivier Wittmann (Renault)

E-Übungsflitzer Um Interessierten die Elektromobilität näher zu bringen, erhielt die ÖAMTC Fahrtechnik 22 neue Zoë. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

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enault werde zu einem Elektroautohersteller transformiert, erklärte Vincent Carré, für Elektroautos und Mobilität zuständiger Europachef des Herstellers, bei der zweitägigen Veranstaltung im Fahrtechnikzentrum Teesdorf. Er bestätigte auch, dass Elektroautopionier Renault viel Arbeit habe, Kunden die E-Mobilität zu erklären.

ÖAMTC: auf Elektro vorbereitet Die bei diesem Anlass übergebenen 22 Renault Zoë werden im Rahmen der 1-jährigen Zusammenarbeit auf die 8 Fahrtechnikzentren in ganz Österreich aufgeteilt, bestätigte Mag. Karl-Martin Studener, Geschäftsführer der ÖAMTC Fahrtechnik. Sie können von allen Teilnehmern der Fahrtrainings genutzt werden. Spezielle Vincent Carré, Europe Sales and Marketing Trainingsinhalte wurden dafür Director for Electric Cars, Connected Cars and konzipiert, bei denen es um New Mobility das Laden der Batterien und Fahraktivität – auch Schleuderplatte und Wasserdurchfahrt, die auch ein E-Auto ohne Gefahr für die Insassen bewältigen kann – sowie optimale Energienutzung geht, neu ist ein Geschwindigkeitsparcours mit Tempomessung. Die 250 Instruktoren seien bereits auf E-Mobilität geschult, so Studener.

„Österreich zählt bei der Elektromobilität zu unseren führenden Märkten.“

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Einsätze nicht weniger – aber anders ÖAMTC-Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold erklärte die Kooperation mit Renault als Möglichkeit, die Kunden fahraktiv mit dem Thema E-Mobilität vertraut zu machen: Die Instruktoren der Fahrzentren schulten nicht nur theoretisch und praktisch auf das Thema ein, jeder ÖAMTCTechniker habe auch die erforderliche HochvoltAusbildung, um gefahrlos an den E-Fahrzeugen arbeiten zu können. Mit den erforderlichen Prüfgeräten ausgerüstet wurden einzelne Standorte bereits zu E-Kompetenzzentren ausgebaut. „Es werden laufend mehr“, bekräftigt Schmerold, der mit dem 99-EuroLeasing der RCI Banque das Angebot des Automobilklubs komplettiert sieht. Eine Verringerung der Pannen durch die weitere Verbreitung von E-Autos fürchtet Schmerold übrigens nicht: Zwar würden die Fehlerursachen beim Auto weniger, aber es blieben Defekte an Reifen und Fahrwerk: „Es werden nicht weniger werden, aber andere Panneneinsätze.“

Webasto ergänzt als Partner das Angebot Als ÖAMTC-Vorteilspartner zeigte Webasto im Rahmen der Präsentation, die auch Probefahrten für interessierte Renault-Kunden umfasste, seine Einstiegsladestation „Webasto Pure“, die eine Ladeleistung zwischen 11 und 22 kW ermöglicht. Diese wird bis Ende Juni 2019 über den ÖAMTC zu einem reduzierten Preis von 629 Euro erhältlich sein. Das Angebot gelte auch für Fahrzeuge anderer Marken, betont Komm.-Rat Dieter Hahn, der den Ladelösungen bei Erstausrüster Webasto, der im OE-Bereich mit einigen namhaften Automobilherstellern, aber auch Energieunternehmen zusammenarbeitet, eine immer größer werdende wirtschaftliche Rolle zuspricht. •


Handel

Österreich-Premiere des Infiniti M30 im Hotel „The Ring“ in Wien

Aus und vorbei Wieder verabschiedet sich eine Automarke: Ein Blick zurück auf die ungewöhnliche Geschichte von Infiniti.

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rei Autos in einer Tiefgarage, ein weiteres im Freien und eine Hotelsuite als Verkaufsbüro: So startete Infiniti im Juli 2010 in Wien den Verkauf. Die Brüder Konrad und Mag. Roland Spes hatten sich (nachdem sich kein Wiener Händler gefunden hatte) bereit erklärt, für Infiniti tätig zu werden. Lohn des engagierten Teams rund um Karl Günther Frittum: 50 verkaufte Fahrzeuge bis zum Mai 2012, als der noble Neubau in Brunn am Gebirge eröffnet wurde.

Was kommt in das Autohaus in Brunn/Gebirge? Doch trotz aller Bemühungen – etwa der stets mit einem großen Tuch zelebrierten Neuwagenübergaben oder der Präsentationen an ungewöhnlichen Orten – kam die noble Nissan-Tochter in Österreich nie über den Status einer Liebhabermarke hinaus. Erfolgreichstes Modell war der FX30d. Der Wegfall der Dieselmotoren war letztlich mitschuld, dass Infiniti nur auf 47 Neuzulassungen (2017) und 18 Einheiten (2018) kam. Seit Infiniti Mitte März bekannt gab, dass man sich 2020 aus Westeuropa zurückziehen wolle, herrscht Unklarheit, was mit dem Bau südlich von Wien geschehen wird. Man habe das Geschäft ohnedies seit längerer Zeit auf Neu-, Jung- und Gebrauchtwagen von Nissan ausgerichtet, sagt Konrad Spes. Nun wisse man, dass man ab April 2020 etwas Neues im frei werdenden Schauraum anbieten könne. Die Frage ist nur, welche Marke das sein werde. • (RED)

Ungewöhnliche Location für eine Autopräsentation: zwischen dem Wiener Burgtheater und dem Café Landtmann

Konrad Spes stand von Anfang an hinter dem Projekt Infiniti Bis das Autohaus in Brunn am Gebirge eröffnet wurde, war ein Wiener Innenstadthotel Anlaufpunkt für die Käufer

„Wir werden ab April 2020 etwas Neues im Schauraum anbieten.“ Konrad Spes über den Infiniti-Standort Brunn am Gebirge

Karl Günther Frittum war Mr. Infiniti der Stunde null, verließ das Unternehmen aber

Auch nicht alltäglich: Autoübergabe in Brunn am Gebirge

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Starke Marke in Österreich Nach Übernahme der Marktverantwortung in Österreich detailliert Matthew Harrison, Executive Vice President Sales Functions der Toyota Motor Europe NV-SA/Brüssel, die Zukunft. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

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UTO-Information: Was wird sich nach der Übernahme des Toyota-Imports in Österreich rasch verändern? Matthew Harrison: Wir hatten mit Familie Frey eine langjährige Beziehung. Familie Frey hat Ende letzten Jahres angefragt, ihre Interessen im Import zu übernehmen. Das ist nun mit einem für alle guten Ergebnis erfolgt. Wir haben auch künftig gemeinsame Interessen, im Sinne der Verbesserung des Geschäfts in Österreich im Rahmen ihrer Retail-Standorte. Natürlich sind enge Beziehungen zum Händlernetzwerk überall, wo wir weltweit tätig sind, ein fundamentales Element des partnerschaftlichen Erfolgs. Was wir rasch tun müssen ist, rasch neue Verträge abzuschließen.

„Wir, die nationale Verkaufsgesellschaft von TME und die Händler, müssen als eine Marke handeln!“ Matthew Harrison, Executive Vice President Sales, Toyota Motor Europe Was ist bei den Verträgen Stand der Dinge? Harrison: Die Händlerverträge, die mit dem Importvertrag des nationalen Großhandelsunternehmens synchronisiert sind, müssen nun ausgetauscht werden. Zunächst geht es um deren Verlängerung, anschließend muss aber rasch abgeklärt werden, in welcher Richtung es gehen soll: Wir sind derzeit inmitten des Austauschs aller Händlerverträge in ganz Europa. Generell enthalten die nun ausgegebenen Verträge aller Marken wesentlichere Veränderungen

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für den Handel als je in der Vergangenheit: Dabei geht es zum Beispiel um die gemeinsame Nutzung der Daten, um gemeinsam ein Markenerlebnis für die Kunden zu schaffen, und wir müssen uns auf Konnektivität vorbereiten. Wir – die nationale Verkaufsgesellschaft von TME und die Händler – müssen als eine Marke handeln: „Eine Marke – ein Versprechen“ muss das Ziel sein. Das ist unsere Priorität, einen mit dem Handel für die nächsten 2 bis 3 Jahre abgestimmten Business-Plan zu entwickeln und nachhaltiges, profitables Wachstum für alle Beteiligten in Österreich sicherzustellen. 2018 wurden mit rund 8.000 Toyota rund 2,33 Prozent Marktanteil erreicht. Was erwarten Sie 2019? Harrison: Wir haben 2018 in Europa im Schnitt mit Toyota und Lexus gemeinsam 5 Prozent Marktanteil erreicht. In manchen Märkten waren das zweistellige Marktanteile, in anderen weniger. Eigentlich streben wir aber 5 Prozent Marktanteil mit der Marke Toyota an, denn das entspräche dem Potenzial, und das ist unser Durchschnittsziel auf europäischer Ebene. Das ist zwar schwieriger in Märkten wie Deutschland und Österreich, wo deutsche Marken den Wettbewerb dominieren. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir stärker werden können, besonders im Flottenbereich, bei dem wir im österreichischen Markt nicht so wettbewerbsfähig bzw. erfolgreich waren wie im Privatkundenbereich. Jetzt stellt sich heraus, dass in ganz Europa der Privatanteil im Mix sinkt,


HANDEL

während der Business-Bereich wächst. Daher ist einer unserer Schwerpunkte, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, Volumen und Marktanteil nachhaltig und profitabel zu steigern und uns auch auf den Business-Sektor zu konzentrieren. Die Frey-Organisation hat in den letzten Jahren Toyota massiv bei den Taxis etabliert … Harrison: Ja, was mich zuversichtlich stimmt, ist unsere Marken-Matrix in Österreich, denn wir messen die Stärke unserer Marke in all unseren Märkten: Die Marke ist in Österreich sehr stark, stärker als in anderen Ländern. Profitables Wachstum ist daher in Österreich leichter zu erzielen. Die mögliche Nachfrage und das Interesse für die Marke Toyota sind da. Die richtigen Angebote, die richtigen Produkte, die richtigen Programme in den Markt zu bringen, das wollen wir tun. Wäre für Toyota vorstellbar, das Geschäft statt mit Händlern online abzuwickeln? Harrison: Unsere Geschichte ist seit jeher von einer starken Partnerschaft mit den Händlern im Retail geprägt. Wir sehen uns als guten Hersteller, der gut in Logistik und Distribution ist, doch wenn es um Retail, um das Kundenerlebnis geht, vertrauen wir auf die Arbeit unserer Retail-Partner. Wir wollen mehr Flexibilität zulassen, bei der unser Partner aber die Beziehung mit dem Kunden im Griff behält. Deshalb bewegen wir uns auch von fixierten Standards weg, bei denen alles definiert ist, hin zu flexibleren Formaten, was auch einen Stand-alone-Servicebetrieb, ein Stand-alone-Gebrauchtwagengeschäft oder einen Shop in einem Einkaufszentrum bedeuten kann. Das möchten wir in der Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern verändern. Ein Beispiel kann OnlineVerkauf sein, dessen Wachstum wir in Märkten wie Norwegen und den Niederlanden bemerken, und den wir auch in Großbritannien einführen, wobei aber der lokale Partner immer die wesentliche Rolle spielt. Wir setzen Online-Verkauf nicht als parallelen Verkaufskanal auf, der den Händler umgehen soll: Das Auto wird weiterhin vom Händler ausge-

liefert. Die Transaktion kann online erfolgen, wenn der Kunde das wünscht, auch Fixpreis-Versicherung und Leasing etc. Testfahren kann der Kunde das Auto schon vorher, dann schließt er online ab und der Händler, den er sich aussucht, liefert den Wagen dann entweder nach Hause oder im Betrieb aus. Wann beginnt der Online-Verkauf und ist die Autolieferung zum Kunden schon möglich? Harrison: Für Österreich haben wir die Details noch nicht definiert. Die nationalen Gesellschaften bereiten zunächst jeweils die Verträge mit dem Handel dafür vor, in Großbritannien beginnt es im nächsten Quartal, in Norwegen und den Niederlanden jetzt. Der Punkt ist, dass dabei die Retail-Partner die wichtige Rolle spielen, auch was die Betreuung der Fahrzeuge angeht.

Exklusivinterview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

Könnte Toyota bzw. TME diese angesprochenen Retail-Aktivitäten selbst führen? Harrison: Nein, sicher nicht. Wir stellen den Rahmen, der den Partnern den Markenauftritt ermöglicht, wir haben aber keine Erfahrung im Umgang mit den lokalen Kunden. Die haben unsere Partner!

„Unsere Geschichte ist seit jeher von der starken Partnerschaft mit Händlern im Retail geprägt.“ Matthew Harrison, Executive Vice President Sales, Toyota Motor Europe 70 Prozent der in Europa verkauften Toyota sind in Europa hergestellt. Was bedeutet aber der Brexit für die britischen Toyota-Werke Burnaston und Deeside? Harrison: Unser Ziel ist, die Autos dort herzustellen, wo wir sie verkaufen. Wir stellen 100.000 Autos in Europa her; 7 von 10 Autos, die in Europa verkauft werden, sind auch in Europa hergestellt. Punkto Brexit hätten wir gern mehr Klarheit und Sicherheit, welche Situation da auf uns zukommt. Aber es gibt eine Liste politischer Schritte, die über den weiteren Verlauf entscheiden werden. Ich fürchte, es wird ein „No-Deal“-Szenario, das eigentlich niemand will. •

Das vollständige Interview mit Matthew Harrison lesen Sie in der Nummer 2461 der wöchentlich erscheinenden AUTO-Information!

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Martin Sander, Audi: „Wir hätten einiges mehr absetzen können, konnten aber leider die Auswirkungen der WLTP-Umstellung in Europa nicht ganz verhindern.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

Jean-Christophe Kugler, Renault: „Wir haben zuletzt in Frankreich eine Milliarde Euro in die Produktion von Elektrofahrzeugen investiert.“

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handel

Durch eine Glaswand schauen die Kunden direkt in die Werkstätte

Neues Haus im Osten Am 21. März eröffnete Denzel sein komplett umgebautes Kundencenter in Eisenstadt für Hyundai, Mitsubishi und Volvo.

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der Schauraum fast viermal so groß wie damals. Kundencenter-Leiter Heinz Wagner hat 24 Mitarbeiter, die Werkstätte umfasst nun 700 m2 und die Zahl der verkauften Autos beträgt knapp 900 jährlich, wovon rund zwei Drittel auf Neuwagen der Marken Hyundai, Volvo und Mitsubishi entfallen.

Beste Kundenzufriedenheit aller Standorte

ahlen sagen mehr als 1.000 Worte: Als Denzel anno 1993 das Kundencenter in Eisenstadt aufsperrte, war der Schauraum 250 m2 groß. Die 8 Mitarbeiter verkauften 70 Autos pro Jahr bzw. reparierten in einer Werkstätte mit 150 m2. Nach einer Investition von 2,5 Millionen Euro ist nun

Heinz Wagner, Leiter des Kundencenters Eisenstadt

Handelsunterstützung Hartmut Kralik, der neue Country Manager von Aixam Österreich, setzt nach dem fast abgeschlossenen ersten Besuch der Händler auf den Vorsprung von Aixam durch ABS.

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er Leichtkraftfahrzeughersteller sei sowohl europaweit als auch in Österreich Marktführer, betont Kralik, der seine Vertriebspartner nun mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu unterstützen bestrebt ist. Daher ist er dabei, ein für die Vertriebsorganisation einheitliches Finanzierungsmodell zu schaffen. Das österreichweite Marketing via ORF steht bereits, es soll durch die regionalen Maßnahmen verstärkt werden.

ABS als Standard: Sicherheit ist keine Option! Im Mittelpunkt der von Kralik forcierten „wesentlich aggressiveren“ Werbe- und Marketingmaßnahmen steht ABS als Standard: „Sicherheit ist keine Option“, lautet der Slogan. „Damit setzt Aixam neue Maßstäbe in der Leichtkraftfahrzeugbranche“, ist Kralik sicher. Ebenso einzigartig, betont er, sei das neue Modell Crossover

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Hartmut Kralik verweist nicht ohne Stolz auf das neue AixamModell Crossover

Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher der Denzel Holding, bezeichnete das von Heinz Wagner geleitete Autohaus in Eisenstadt als das mit Abstand beste, was die Kundenzufriedenheit betreffe. Das mag etwas heißen: Immerhin betreibt Denzel 18 Autohäuser in Österreich … • (MUE)

mit höher gestelltem Fahrwerk und erhöhter Sitzposition. Auch was Elektroautos betrifft, seien die Aixam-Händler in einer komfortablen Position: „Unsere Elektromodelle sind voll lieferbar und die Batterie brauchen unsere Kunden nicht zu mieten, denn die ist ihr Eigentum!“ Mit der aktuellen Palette sei die Marke Aixam sowohl für junge wie auch Kunden aller Altersgruppen aufgestellt, die ein wendiges Auto mit einer Vielzahl verfügbarer Ausstattungsdetails, perfekter Soundanlage oder Parksensoren für enge Städte und kleine Parklücken suchen. • (ENG)


Handel

Neue Modelle, neue Optik

Der neue L200 wurde in Genf bereits der Öffentlichkeit präsentiert

Viel Optimismus bei Mitsubishi, bevor im Herbst ASX und L200 neu auf den Markt kommen. Von Mag. Heinz Müller

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s war kein Jahr wie jedes andere für Mitsubishi: 4.935 Neuzulassungen im Jahr 2018, ein Plus von 25,6 Prozent und 1,45 Prozent Marktanteil. Genau deshalb müsse man das Minus von 33 Prozent, mit dem die Diamanten-Marke heuer nach 2 Monaten konfrontiert gewesen sei, auch in einem anderen Licht sehen, sagt Andreas Kostelecky, MBA, Chef des Importeurs. „Im Vorjahr hatten wir als Importeur die Herausforderung, dass wir wegen des angekündigten Wegfalls des Diesels beim ASX und Outlander viele Fahrzeuge anmelden mussten, um den Zeitraum bis ins 1. Quartal 2019 zu überbrücken.“ Diese WLTP-bedingten Tageszulassungen in den Markt abfließen zu lassen, habe dank der motivierten Händler „herausragend gut funktioniert“, so Kostelecky: „Wenn die Händler die Tageszulassungen im August gekauft haben, bekamen sie auch mehr Rabatte als zu einem späteren Zeitpunkt.“ Außerdem fiel genau in diesen Zeitraum im Vorjahr der Preisdurchbruch beim Spacestar auf 7.990 Euro, der sich bei den Zulassungen positiv auswirkte.

Im Herbst kommt auch die neue Version des ASX nach Österreich

Andreas Kostelecky, MBA, ist Chef des österreichischen Mitsubishi-Importeurs

Kostelecky für heuer. Quer über die gesamte Palette rechnet er heuer mit 4.800 Neuzulassungen. Zum Erfolg beitragen sollen auch die neuen Modelle des Pick-up L200 (ab Ende September) und des ASX (ab Oktober).

„Wir wollen heuer rund 4.800 Neuzulassungen schaffen.“ Andreas Kostelecky, MBA Obwohl der Spacestar ab Sommer nicht verfügbar gewesen sei, habe man im Vorjahr 1.200 Neuzulassungen geschafft: „Sonst wären locker 1.500 Stück drin gewesen.“ Diese Stückzahl ist das Ziel von

Neue CI startet mit Verspätung Die bereits 2018 angekündigte optische Verschönerung der Autohäuser soll, so Kostelecky, ab dem Sommer starten: Heuer sollen noch 12 strategische Betriebe im neuen Erscheinungsbild ­erstrahlen.­•


Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek

ANSICHT

Verkehr im Spiegel T

ragische Ereignisse wie der Tod eines 9-Jährigen beim Abbiegevorgang eines Lkw halten uns deutlich vor Augen, wie komplex unser Verkehrssystem ist. Es zeigt auch, dass wir noch nicht in der Lage sind, relativ einfache Probleme zu lösen, aber uns in großspuriger Manier über Problemstellungen wie selbstfahrende Autos und sogar über selbstfahrende Lkws unterhalten. Es wäre angebracht, einen kleinen Schritt nach dem anderen zu setzen, um uns nicht einen Haufen neuer Probleme einzuhandeln. • Grundsätzlich geht’s um fehlende Sicht. Die ist nicht nur für Lkws von Bedeutung, sondern ein allgemeines Risiko, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die meisten Probleme bereitet meiner Erfahrung nach eine oberflächliche Verkehrstechnik, spitze Kreuzungswinkel, schlampige Planungen etc. Dazu kommt eine Verkehrsorganisation, die nicht auf die Erfordernisse einzelner Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt. Vom modernen Trend des friedlichen Miteinander, wie es uns in sogenannten Begegnungszonen vorgegaukelt wird, ganz zu schweigen. Aber auch die Fahrzeugtechnik trägt einiges dazu bei. In einem heutigen SUV benötigt man mindestens eine Rückfahrkamera und wegen der massiven A-Säule muss man sich bei jedem engeren Abbiegen vorneigen. Beim Lkw geht der Trend zum Lang-Lkw, das wird in dicht besiedelten Gebieten zur echten Herausforderung. • So gut gemeint und menschlich verständlich die Aktivitäten von Bürgerinitiativen, die rasch mit Allheilmitteln bei der Hand sind, auch sein mögen, sie

„Selbstfahrende Autos? Zuerst müssen wir die derzeitigen Probleme lösen.“

Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker in Wien mit Schwerpunkt Verkehr

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werden uns kaum weiterhelfen oder sachliche und rechtlich machbare Lösungen sogar blockieren. Die geforderten Abbiegeassistenten basieren auf 2 technischen Prinzipien, Radar- oder Kamera-basiert. Abgesehen von fehlenden international verbindlichen technischen Spezifikationen haben beide die Problematik, nicht nur das zu zeigen, was tatsächlich eine Gefahr bedeutet. Nicht zuletzt ist bei gegliederten Fahrzeugen nicht nur die rechte Innenseite zu beachten, sondern diese schlagen auch ohne jede Sichtmöglichkeit für den Fahrer nach außen aus. Gliederbusse haben beim Wenden mit ihrem ausschwenkenden Anhänger schon Menschen getötet. • Die Lösungen der „Expertenkommission“ des Verkehrsministers, an deren erster Stelle ein weiterer Spiegel für Kreuzungen steht, können nur als schlicht realitätsfremd eingestuft werden. Ein Lkw-Fahrer hat dank internationaler Gesetzgebung bereits vier (!) verschiedene Spiegel an seinem Fahrzeug gleichzeitig zu beachten, ein Vorgang, der auch bei höchster Konzentration mehr als eine Sekunde in Anspruch nimmt. In dieser Zeit ist aber schon wieder einiges passiert, also genügt einmal hinschauen sicher nicht. Als ob das nicht schon genug wäre, kommen einige Schreibtischtäter dann auf die Idee, einen fünften Spiegel aufzustellen, der erst einmal gesucht werden muss, weil er an x-beliebiger Stelle am Gehsteig steht. Das soll nur an gefährlichen Kreuzungen geschehen. Jede einzelne Kreuzung ohne entsprechende Ausrundung, die Lkw-Schleppkurven berücksichtigt, ist demnach eine sogenannte „gefährliche Kreuzung“! Gering geschätzt sind dies 70 Prozent aller Kreuzungen und das mal 4, für jede Ecke einen Spiegel! Start-up-Unternehmer hört zu, Spiegel sind der neue Trend! • Die Routenwahl von Navis nach dem Prinzip des kürzesten Weges bereitet beim Lkw zusätzliche Probleme. Ohne Rücksicht auf die Infrastruktur werden ortsfremde Lenker durch Stadtgebiete gelotst, wo sie wirklich nichts verloren haben. Aus Umweltgründen werden auch ganze Gebiete für den Durchgangsverkehr gesperrt. Das Prinzip des friedlichen Miteinander hat seine Grenzen. Jeder Gruppe von Verkehrsteilnehmern sollte eine sicherheitsgerechte Infrastruktur zur Verfügung stehen. Schutzwege und Radwege lassen sich so anlegen, dass keine Konflikte mit Fahrzeugen entstehen. Pfusch im Straßenbau darf nicht weiter akzeptiert werden. •


Handel

Neun Leute weniger Das internationale Sparprogramm von Jaguar Land Rover hat nun ebenfalls Auswirkungen auf den Importeur in Salzburg, der auch für Tschechien zuständig ist.

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ieben Kündigungen, eine Pensionierung und ein nicht verlängerter befristeter Vertrag: Nun stehen die Details des Personalabbaus fest, den Mag. Dr. Thomas J. Hörmann, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover Austria GmbH in Salzburg, schon in der Februar-Ausgabe dieses Jahres in einem Interview mit dieser Zeitung angekündigt hat. Die Kündigungen werden durch interne Umschichtungen abgefedert.

Grund dafür sind die Sparmaßnahmen, die der Hersteller in Großbritannien begonnen und anschließend auch den regionalen Büros verordnet hat. Man habe eine „Blaupause“ erhalten, wie die Organisationsstruktur eines Importeurs mit einer gewissen Zahl an verkauften Neuwagen aussehen solle, sagt Sprecher Dieter Platzer. Daher habe man sich von einigen Mitarbeitern trennen müssen; nunmehr seien 57 Personen beim Importeur beschäftigt.

Händler-Ansprechpartner nicht betroffen

Mag. Dr. Thomas J. Hörmann, Chef von Jaguar Land Rover Austria

Betroffen von den Kündigungen seien vor allem Personen im Marketing und im Sales, und zwar im Backoffice-Bereich: „Jene Mitarbeiter, die im direkten Kontakt mit den Händlern stehen, sind nicht dabei.“ Einige Bereiche, die bisher vom Importeur erledigt wurden, seien auf Wunsch des Herstellers auch an externe Dienstleister ausgelagert worden, so Platzer. Die ersten Mitarbeiter verließen Jaguar Land Rover bereits Ende März, bei anderen sind die ­Kündigungsfristen­etwas­länger.­•­(MUE)


Michael Gawanda, Chef des Motornetzwerks von willhaben.at

OE-Service für alle! Online-Serviceeinträge in elektronische Servicehefte der Fahrzeuge aller Marken ermöglichen OE Service GmbH und Birner den Kfz-Betrieben, die sich registrieren lassen.

Wer sucht wie Gebrauchte? Denso: coolste Wochen Von Mai bis September erhalten Werkstätten für jeden Denso-Kompressor und Kondensator je eine 10 Euro Eni-Card sowie umfassende Verkaufsunterstützung für das breite Klimateileprogramm.

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Laut einer repräsentativen Studie mit 1.500 Befragten von willhaben.at mit Marketagent suchen 55 Prozent der Menschen in Österreich aktiv nach einem Auto, planen dies heuer oder suchten letztes Jahr danach. Am beliebtesten sind insgesamt die Marken VW (45 Prozent), Audi (38,7 %) und BWM (28,6 %). Jüngere (zwischen 18 und 29 Jahren) bevorzugen VW (56,1 %), Audi (54,1 %) und BMW (43,7 %). VW ist bei Männern (44,2 %) und Frauen (46,1 %) ähnlich beliebt, Audi (43 %) und BMW (33 %) sind hingegen bei Männern deutlich gefragter als bei Frauen, bei denen Audi 32,4 Prozent und BMW 22,4 Prozent interessieren. Rund 22 Prozent bevorzugen den Kauf über private Verkäufer. Etwa 42 Prozent suchen vorrangig nach Autos vom Kfz-Händler, 36 Prozent der Befragten haben keine Präferenz gegenüber Privatanzeigen oder Kfz-Händlern. 64 Prozent nutzen zur Gebrauchtwagensuche das Smartphone (Frauen 66,8 %, Männer 62,5 %) und bei den Jüngeren (19 bis 28 Jahre) sind mobile Nutzung und Apps generell noch wichtiger. Die suchen zu 83,1 Prozent ihren Gebrauchten via Smartphone, 30- bis 39-Jährige immerhin zu mehr als 77 Prozent.

SAG will Hella Gutmann

Die Swiss Automotive Group AG (SAG) beabsichtigt, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigungen indirekt sämtliche Geschäftsanteile der Hella Gutmann Solutions Swiss AG (Schweiz) zu erwerben. SAG soll den Vertrieb der Werkstatt- und Diagnosegeräte, die Dienstleistungen von Hella Gutmann Solutions in Österreich und der Schweiz, das in Hergiswil (Schweiz) ansässige Tochterunternehmen von Hella Gutmann sowie die Betriebsstätte in Gunskirchen (Oberösterreich) mit 11 Beschäftigten übernehmen. Die kartellrechtliche Freigabe der Transaktion durch die zuständigen Kartellbehörden ist voraussichtlich Anfang Mai dieses Jahres zu erwarten.

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Birner: Monopol-Gefahr Im Jahr 2030 Mehrbelastungen von 65 Milliarden Euro, davon 33 Milliarden Euro für den freien Kfz-Teilehandel, hat eine FIA-Studie ermittelt, sofern die Hersteller den Kfz-Reparaturmarkt künftig

zu ihrem Monopol machen. Dies wäre, sagt VFT-Obmann Mag. Walter Birner, das Schlechteste für Autofahrer. Viele Klein- und Mittelbetriebe im Kfz-Service wären dann nicht mehr überlebensfähig.


GEWERBE

„Erstmals kritische Stimmen“ Werden die Oldtimer-Preise nach dem Höhenflug der vergangenen Jahre weiter steigen? Und wie werden sich die drohenden Fahrverbote auf den Markt auswirken?

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iner, der seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Oldtimer-Markt vertreten ist wie Komm.-Rat Franz R. Steinbacher, schaut natürlich mit einem ganz anderen Blick auf die Entwicklung wie jemand, der dieses Business nur am Rande kennt. Umso spannender sind seine Aussagen über die „Retromobile“, die mit 132.000 Besuchern im Februar in Paris abgehalten wurde: „Erstmals waren dort auch viele kritische Stimmen betreffend der zukünftigen Oldtimer-Marktentwicklung zu hören.“

Viele Oldtimer-Besitzer beginnen nachzudenken Diese kritischen Stimmen betreffen zwar nicht wirklich das allerhöchste Niveau, wo automobile Leckerbissen von den drei großen Häusern Artcurial, Bonhams und RM Sothebys unter der gehobenen Klientel aus aller Welt versteigert werden (wie etwa der Cadillac La Salle Roadster aus dem Jahr 1930 auf dem Foto). Gedanken macht sich Steinbacher vor allem um Deutschland. Die „Selbstvernichtungs-Diskussion“, so der Fachmann, rege auch viele Oldtimer-Besitzer und -Sammler zum ernsthaften Nachdenken an. „Das ist auch irgendwie verständlich: Wenn man mit den Prunkstücken aus den Pioniertagen der Automobilgeschichte nur mehr sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr fahren darf, erkaltet auch die stärkste Liebe und Leidenschaft.“

„Ich halte die Fahrverbote für ökologischen und ökonomischen Schwachsinn.“ Komm.-Rat Franz R. Steinbacher, Sachverständiger

Logische Folge sei eine „derzeit zwar noch sehr moderate Redimensionierung der Marktwerte“, wie es Steinbacher ausdrückt – sprich ein (zumindest vorläufiges) Ende des seit Jahren beobachteten Preisanstiegs. Die Fahrverbote, die vor allem in immer mehr deutschen Städten ausgesprochen werden, seien „für die Umwelt absolut unwirksam und durch nichts gerechtfertigt“, so Steinbacher: „Ich halte das schlichtweg für ökologischen und ökonomischen Schwachsinn.“ • (RED)

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GEWERBE

Mit Offroad-Veranstaltungen hat Zajicek Erfahrung Mit seiner Ehefrau Angelika plant Michael Zajicek Touren Oldtimertouren führen zum historischen Motorsport

Abenteuer Motor-Events Michael Zajicek (56) war 30 Jahre in der Autobranche tätig. Als Geschäftsführer der neugegründeten Firma „Motoradventure“ widmet er sich nun ganz seinen Leidenschaften. Von Dr. Nikolaus Engel

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otoradventure organisiert einerseits OffroadVeranstaltungen für Auto- und Reifenhersteller bzw. Zulieferer oder Firmen, die Offroad-Incentives

„Wir planen Offroad-Events und Oldtimertouren, die wir mit historischem Motorsport kombinieren.“ Michael Zajicek, Geschäftsführer Motoradventure planen, und andererseits geführte Oldtimerreisen für ein breites Publikum. Erfahrung in der Organisation von Offroad-Veranstaltungen hat Zajicek bei seinem letzten Arbeitgeber gesammelt. Für die Offroad-Veranstaltungen hat er die Möglichkeit, ein Areal der Schaumburg-Lippischen Forstverwaltung in Steyrling zu mieten, er richtet aber auch Events auf Anlagen aus, die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden. Zajicek organisiert die Infrastruktur wie

Oldtimertouren mit Autos der Teilnehmer oder von Motoradventure

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Übernachtung, Seminarräume oder das Catering. Damit kann die Industrie ihre Produkte in der richtigen Umgebung erfolgreich präsentieren oder interne Schulungen abhalten. Etwa gleich lang wie für Offroad-Fahren interessiert er sich – wohl geprägt durch seinen Vater, der gerichtlich beeideter Sachverständiger für Veteranenfahrzeuge war – intensiv für Oldtimer und hat selbst auch zahlreiche, von der Corvette über Jensen und Jaguar. Er war 10 Jahre lang im Motorsport als Fahrer und Teamchef aktiv und wurde 2003 Vizestaatsmeister. Die Oldtimertouren gehen unter anderem ins benachbarte Ausland, auch in Verbindung mit historischem Motorsport wie in Imola oder Sizilien (Targa Florio) und 2020 eine Fernfahrt Berlin-Rom.

Zwischen Ersatzteillogistik und Nutzfahrzeug Zajicek, der den Lehrabschluss als Kfz-Mechaniker hat, besorgt nun auch Oldtimer-Ersatzteile, womit er sich bestens auskennt: Sein beruflicher Weg war einerseits – ab seiner Tätigkeit als Ersatzteilleiter bei Renault Trucks Österreich – vom Thema Ersatzteillogistik geprägt und andererseits vom Thema Nissan Nutzfahrzeuge: 2000 begann er als Verkaufsleiter bei der Tarbuk-Gruppe, als der Nissan-Import noch Sache des Traditions-Autoimperiums war. Nach vierzehn Jahren Tätigkeit – in denen aus Nissan Österreich Nissan Center Europe wurde – verließ Zajicek den Autohersteller, bei dem er zuletzt als ZonenManager für Leichtnutzfahrzeuge tätig war. •


gewerbe

Liqui Moly hat für Oldtimer drei eigens abgestimmte Motorenöle in den Viskositäten SAE 30, SAE 50 und SAE 20W-50 HD im Programm

„Von wegen altes Eisen“ David Kaiser ist Entwicklungsleiter bei Liqui Moly. Er erklärt, warum es bei Oldtimern so wichtig ist, auf das richtige Motoröl zu achten.

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&W: Wie bekommt einem Klassiker der Schluck aus der modernen Ölflasche? David Kaiser, Liqui Moly: Das dürfte zu einer deftigen Magenverstimmung führen. Moderne Synthetiköle sind für Fahrzeuge älteren Datums generell ungeeignet, da sie nicht zu der damals verwendeten Motorentechnologie passen. Schmiert ein modernes Öl den Motor nicht besser? Kaiser: Es stimmt, dass modernes Motoröl extrem leistungsfähig ist. Aber die Leistungsfähigkeit dieser Schmierstoffe entspricht nicht dem Anforderungsprofil für klassische Fahrzeuge. Hier ist eine völlig andere Additivierung notwendig, weil moderne aschefreie Öle einen Verschleißschutz haben, der auf andere Motormaterialien abgestimmt ist. Die in diesen Additivpaketen enthaltenen Detergenzien verhindern Schlammbildung, und das ist bei alten filterlosen Motoren eine Katastrophe. Inwieweit spielt die Motorenfertigung eine Rolle? Kaiser: Die Motoren von Oldtimern und auch älteren Youngtimern bestehen aus anderen Werkstoffen, haben andere Fertigungstoleranzen und ÖlwechselIntervalle als moderne Pkws. Deshalb haben wir bei Liqui Moly Motoröle für Klassiker im Programm, die auf speziell entwickelten Rezepturen basieren. Was ist an den neuen Rezepturen für Klassiker anders als an den früheren? Kaiser: Betagte Antriebssysteme, speziell jene mit

hoher Laufleistung und anderen Materialien wie Weißmetallen, Buntmetalllegierungen sowie Dichtungselementen benötigen andere Öle. Ein großer Unterschied der heutigen Schmierstoffe für Klassiker gegenüber den damaligen besteht in ihrem Leistungsspektrum. Sie werden den besonderen Anforderungen klassischer Motoren gerecht und besitzen zugleich modernste Verschleißschutzeigenschaften. Muss ein Klassik-Öl das gleiche leisten wie ein Schmierstoff für moderne Autos? Kaiser: Die Temperaturen und Drücke in modernen Pkw-Motoren sind viel höher als bei alten Antrieben. Außerdem spielten früher die Themen Abgasreduzierung und Kraftstoffeinsparung keine oder nur eine untergeord-

„Temperaturen und Drücke in modernen PkwMotoren sind viel höher als bei alten Antrieben.“ David Kaiser, Entwicklungsleiter bei Liqui Moly nete Rolle. Gerade deshalb sind maßgeschneiderte Öle so wichtig, um keinen Motorschaden zu riskieren. Welches das richtige Öl ist, steht im Handbuch des Fahrzeugs. Wer darüber nicht mehr verfügt oder sich unsicher ist, dem wird der Ölwegweiser unter www.liqui-moly.de weiterhelfen. • (RED)

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gewerbe

Vredestein Sprint+ Modellreihe für Youngtimer wie den Urquattro

Der Pneu für die Legende Als renommierter Reifenanbieter im Oldtimer-Segment bietet Vredestein mit Sprint+ nun auch eine Youngtimer-Palette.

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Harald Kilzer, Geschäftsführer Apollo Vredestein

gal ob Old- oder Youngtimer: Das KlassikSegment boomt und bringt damit sowohl für Reifenhersteller wie auch Reifenfachbetriebe Wachstumspotenzial. Vredestein hat sich mit der Sprint-Klassik-Palette im Oldtimer-Segment schon lange einen Namen gemacht und ist für viele Oldtimer-Besitzer 1. Wahl. Seit Kurzem erweitern die Reifen-Profis ihr Angebot auch auf den Youngtimer-Bereich. Gleich das erste Modell, speziell für den legendären Audi Urquattro entwickelt, hat für große Aufmerksamkeit gesorgt. Dabei wurde die Entwicklung des Modells von Vredestein-Markenbotschafter Jochen Mass maßgeblich unterstützt. „Fahrzeuge aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren, sogenannte Youngtimer, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit“, erklärt Mass. Dabei haben die Hersteller die Produktion von Originalreifen für diese Fahrzeuge bereits eingestellt. „Die Besitzer sind daher gezwungen, ihre Youngtimer mit moderneren Reifen auszustatten, die aus ästhetischer Sicht oft nicht optimal sind“, so Mass.

Passendes Profil, elegantes Design, hohe Qualität „Vredestein ist der Auffassung, dass ein Qualitätsprodukt im Retro-Look, das speziell für Youngtimer entwickelt wurde, die beste Wahl ist“, ist Mass überzeugt. So bringen die Youngtimer-Reifen von Vredestein ein passendes Laufflächen-Profil sowie ein

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Vredestein-Markenbotschafter Jochen Mass hat die Entwicklung von Sprint+ begleitet

elegantes Seitenwanddesign mit und werden nach den neuesten Produktionsmethoden und strengsten Qualitätsanforderungen hergestellt. „Dadurch wird optimale Haftung gewährleistet, ohne dass der Retro-Look verloren geht“, beschreibt Mass.

Modellreihe gestartet Der Start der Vredestein Sprint+ Reihe ist im September 2018 erfolgt, wie oben bereits angeführt, handelt es sich dabei um ein Modell für den Audi Urquattro in der Dimension 215/50 R15. „Diese Reifengröße ist schon lange nicht mehr erhältlich“, erklärt Harald Kilzer, Geschäftsführer von Apollo Vredestein in Österreich und selbst begeisterter Klassik-Fahrer: „Bis zum 1. Halbjahr 2019 sollte es etwa 10 verschiedene Reifengrößen für Youngtimer geben.“ Mit dieser Erweiterung festigt Vredestein seine Position in diesem Bereich. „Vredestein unterhält intensive Kontakte zu Reifenhändlern und Clubs historischer Fahrzeuge, um die Nachfrage nach Youngtimer-Reifen verschiedener Größen zu ermitteln“, so Kilzer. • (GEW)


gewerbe

Volkswagen Classic Parts hilft bei der Suche nach Ersatzteilen

Abdeckblech bis Zylinderkopf Es ist eine erstaunliche Zahl: In Europa sind mehr als 2 Millionen Volkswagen unterwegs, die älter als 15 Jahre sind. Für sie bietet Volkswagen Classic Parts ein umfangreiches Ersatzteil-Sortiment.

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anch Autofahrer ärgert sich über seinen Youngoder Oldtimer, für den das eine oder andere Ersatzteil nicht mehr aufzutreiben ist. Ganz anders ist die Lage bei Volkswagen: Immerhin war der VW Käfer hierzulande seinerzeit das wichtigste Auto für die Massenmotorisierung. Auch wenn die meisten von ihnen längst aus dem Straßenbild verschwunden sind, wissen deren Besitzer: Wenn ein Teil defekt ist oder wegen Verschleißerscheinungen ausgetauscht werden muss, kann man es mit ziemlicher Sicherheit wieder beschaffen. Verantwortlich dafür ist die Produktlinie Volkswagen Classic Parts, die bei jedem österreichischen Volkswagen-Service-Betrieb angeboten wird. Die gute Verfügbarkeit bei Ersatzteilen gilt nicht nur für den Käfer, sondern auch für den Golf oder die deutlich seltener verkauften Fahrzeuge wie etwa den Corrado. „Von A wie Abdeckblech bis Z wie Zylinderkopf können wir fast jeden Wunsch erfüllen“, heißt es bei Volkswagen Classic Parts. Rund 60.000 Ersatzteilpositionen sind verfügbar – und es werden ständig mehr.

Manchmal auf Originalanlagen produziert Jene Teile, die besonders gefragt sind, werden auch weiter produziert wie zum Beispiel der vordere Stoßfänger oder das Heckabschlussblech. Dasselbe gilt auch für Zündschlüssel, Blinkerleuchten oder Radkappen. Produziert wird in Originalqualität, nach Originalvorgaben und manchmal sogar auf den ­originalen­Anlagen.­•­(MUE)

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GEWERBE

Nobles Ambiente für Autos und deren Besitzer im Classic Depot

Betreutes Parken Mit Jahresende öffnet in Wien-Meidling das Classic Depot: Oldtimer-Garage, Werkstätte, Spenglerei, Aufbereitung und Restaurant – alles unter einem Dach.

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bekommen hier alles: Werkstätte, Spengler und Aufbereiter sind bereits fix eingebucht. Nach der Idee des „Betreuten Parkens“ werden die Autos vorbereitet, dass der Besitzer nur noch starten muss. Nach der Ausfahrt werden die Oldtimer akklimatisiert, sie trocknen und kommen wieder an ihren Stellplatz.

Ein Drittel der Plätze ist vergeben

hnliche Depots kennen Oldtimer-Fans bereits aus Deutschland: Doch nun verwirklicht der Wiener Offroad-Spezialist Clemens Stiegholzer dieses Konzept auch in Wien XII – und zwar in der Stachegasse 18, also direkt hinter der Breitenfurter Straße. Es wird schon eifrig gearbeitet, bis Jahresende sollen die wichtigsten Bereiche fertig sein. Die Idee: Oldtimer-Fans, die nicht am Schrauben, sondern vor allem am Fahren interessiert sind,

Stiegholzer will auch diverse Veranstaltungen durchführen; ein Gastronomiebereich gehört ebenso dazu wie ein auf Classic spezialisierter Versicherer. Rund ein Drittel der Stellplätze zum Basispreis von 250 Euro ist bereits vergeben. Zielgruppe sind vor allem betuchte Oldtimer-Fans, die meist 3 bis 4 Fahrzeuge besitzen und diese hier auch gemeinsam ausstellen können. Keine Angst: Die Anlage wird nicht öffentlich zugänglich sein. • (MUE)

der Versicherungsschutz muss auf dem aktuellsten Stand sein. „Hier gilt es festzustellen, ob der Wert des Fahrzeuges noch mit der Versicherungssumme übereinstimmt“, gibt Christian Zettl, Leiter Garanta Competence Center, zu bedenken. „Viele Oldtimer gewinnen über die Jahre kontinuierlich an Wert. Ist dies der Fall, so sollte der Versicherungsschutz unbedingt angepasst werden.“

Maßgeschneiderte Lösungen

Mit Top-Klassik erfüllt Garanta die Versicherungs-Anforderungen der Oldtimer-Besitzer

Spezielle Deckung S

pätestens zu Beginn der Oldtimer-Saison im Frühjahr muss das Fahrzeug optisch und technisch überprüft und auf die erste Ausfahrt vorbereitet werden. Doch nicht nur die Beseitigung eventueller Mängel in diesem Bereich ist entscheidend, auch

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Christian Zettl, Leiter Garanta Competence Center

„Wir sind seit vielen Jahren als Freund und Förderer der Klassik-Szene engagiert. Diese Nähe nutzen wir auch für unsere Produktentwicklung und lassen uns durch Praktiker und Oldtimer-Experten in der Tarifgestaltung beraten“, so Zettl. Ein Ergebnis dieses Engagements ist der speziell auf die Anforderungen der Oldtimerbesitzer abgestimmte Tarif „Top-Klassik“. Dabei ist der Wiederherstellungswert bis 20 Prozent über dem Fahrzeugwert (laut Gutachten) versicherbar. Bei Wertsteigerungen bis 30 Prozent wird bei diesem Tarif keine Unterversicherung geltend gemacht. Die Teilnahme an Gleichmäßigkeitsfahrten und Oldtimerrallyes ist ohne Mehrprämie gedeckt. Nicht zuletzt ist das Fahrzeug auch beim Transport versichert. • (GEW)


Oliver Schieritz (Renault), Karin Stalzer (Volvo Car) und Roland Punzengruber (Hyundai) ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold mit MMag. Silvia Rieger (PSA) und Thomas Beran (Audi) Max Schmidt (Lada), Marc Boderke (Mercedes-Benz), Michael Kujus (Nissan), Oliver Schmerold

Marcus ist auch Klimafreund Für den zum 7. Mal vergebenen Award Marcus wurden von den ÖAMTC-Experten 46 Autos, die 2018 neu auf den Markt kamen, geprüft und bewertet. Von Dr. Nikolaus Engel

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rstmals wurde auch das jeweils klimafreundlichste Fahrzeug in jeder der 6 Kategorien ausgezeichnet, „weil neben Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der CO2-Ausstoß immer wichtiger bei Kauf und Nutzung eines Fahrzeugs wird“, erläuterte ÖAMTCDirektor Dipl.-Ing. (FH) Oliver Schmerold.

Die Wirtschaftlichsten Als wirtschaftlichste Neuheiten 2018 wurden ausgezeichnet: smart EQ fortwo (Kategorie: Kleinwagen), Lada Vesta SW 1,6 (Kompaktklasse), Peugeot 508 1,5 BlueHDi 130 Active (Mittelklasse), Dacia Duster Blue dCi 95 Essential (Kompakte SUVs & Crossovers), Citroën C5 Aircross PureTech 130 Live (Große SUVs & Crossovers) und Jaguar I-Pace S (Luxusklasse).

Den Marcus – oder sogar mehrere – in Händen präsentierten sich die stolzen Preisträger

Beste Serien-Sicherheitsausstattung Als Neuheiten mit der besten Serien-Sicherheitsausstattung 2018 ermittelte die Jury Audi A1 Sportback

(Kategorie Kleinwagen), Mercedes-Benz A-Klasse (Kompaktklasse), Audi A6 (Mittelklasse), Volvo XC40 (Kompakte SUVs & Crossovers), Honda CR-V (Große SUVs & Crossovers) und Mercedes-Benz G-Klasse (Luxusklasse).

Die Klimafreundlichsten Klimafreundlichste Neuheiten 2018 (mit laut WLTP geringstem CO2-Ausstoß ihrer Kategorie) sind laut der Jury: smart EQ fortwo (Kleinwagen), Nissan Leaf (Kompaktklasse), Peugeot 508 1,5 BlueHDi 130 EAT8 (Mittelklasse), Hyundai Kona Elektro (Kompakte SUVs & Crossovers), Citroën C5 Aircross BlueHDi 130 EAT8 (Große SUVs & Crossovers) sowie Jaguar I-Pace S (Luxusklasse).

Wegweisende Innovation Das Digital Light von Daimler und Automotive Lighting prämierte die unabhängige Fachjury – u. a. Dr. Herbert Demel, Prof. Bernhard Geringer (TU Wien), Prof. Hans Peter Lenz, Cornelia Lex (TU Graz) und Peter Schöggl (AVL List GmbH) – unter Vorsitz von Thomas Hametner (Leiter ÖAMTC Technik) als „Wegweiser“ und damit innovativste Neuheit 2018. •

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! N E D L E M N JETZT A

Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft holt die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang. Im vergangenen Jahr haben wir das Siegel „Werkstatt des Vertrauens“, das in Deutschland bereits seit über 10 Jahren etabliert ist, erstmals in Österreich umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 50 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Dazu werden verschiedene Werbemittel angeboten, zudem wird die Werkstätte im Internet unter www.werkstatt-desvertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Was ist Werkstatt des Vertrauens? Eine Aktion von

• Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?

Die Kunden gewinnen Im Rahmen der Schlussveranstaltung, die im Jänner 2020 stattfinden wird, wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Der Gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.


Die Partner Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Der Ablauf

Die Teilnahme

➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von Ende Mai bis Ende Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 50 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Für das Jahr 2020 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2020“ für ein Jahr nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten.

Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt und Zustellung) bestellen. Darin sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit stehen auf der Internetseite www.werkstatt-des-vertrauens.at zur Verfügung. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir per Telefon unter 02243 36840-528 oder ebenfalls über die angegebene Mail-Adresse zur Verfügung.

Erfolgreiche Teilnehmer, die heuer wieder dabei sind: Karl und Edeltraud Janiba (Janiba Karosserie & Lack) sind von der Aktion begeistert und haben bereits bei der Siegerehrung ihre Teilnahme für dieses Jahr verkündet Seifried United Auto GmbH hat mit dem Betrieb in Wels erfolgreich teilgenommen, die Auszeichnung medial stark genutzt und wird heuer mit beiden Standorten mit dabei sein (Wels und Grieskirchen)

Roman Keglovits-Ackerer, BA (Autohaus Keglovits) hat 2018 die meisten Stimmen gesammelt und ist heuer mit beiden Betrieben (in Zwölfaxing und Trumau) mit dabei Der Endkunde, der seine Werkstattrechnung zurück gewonnen hat, ist Kunde bei Reifen John in Linz. Das Unternehmen nutzt die Auszeichung sowohl medial wie auch an den Standorten


GEWERBE

Autobank ordnet Geschäfte neu Mit Ende April 2019 streicht die AutoBank AG/Wien ersatzlos den Geschäftsbereich Retail-Kreditfinanzierungen, um sich in Neuausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit auf die Refinanzierung von deutschen Leasinggesellschaften zu konzentrieren.

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etail-Leasing-Finanzierungen werden laut Kundenbrief vom 29. März 2019 wie bisher von definierten Leasingpartnern angeboten, beruhigt das Vorstandstrio Mag. Markus Beuchert, Dipl.Betr.-oec Gerhard Dangel und Mag. Christian Sassmann, das strukturell mittels Zweigniederlassung in Oberhaching bei München mit dem Kernmarkt in Deutschland vernetzt ist. Die lizenzierte AutoBank AG (aktuell 17,6 % im Eigentum der P31 Management GmbH, zu 16,0 % Nörenberg Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Rest Streubesitz) notiert an der Wiener und Münchener Börse und ist bislang auf Pkw-Finanzierungen in Österreich und Deutschland fokussiert. Sie entwickelt Kfz-Leasing und in Österreich auch Finanzierungslösungen für den Endkunden. Hersteller- und importeursunabhängig ist man in der Lagerfinanzierung von Neu-, Gebraucht- und Vorführwagen für den Autohandel ausgewiesen.

Gerhard Dangel: „Mit der Verbesserung der Eigenmittelquoten entwickeln wir uns mittelfristig zum Corporate Finanzierer!“ Rund 340 Millionen Euro Spareinlagen dienen der Refinanzierung des Kerngeschäfts der AutoBank. Das Produktportfolio wird durch Fahrzeughandel, Factoring und Fuhrparkmanagement abgerundet. Die AutoBank wurde Ende der 1970er-Jahre von der heute nicht mehr existierenden Tarbuk Autogruppe als Autohandels- und Leasing Bank AG gegründet. Dangel führt als Hauptgrund für die Neuausrichtung nicht die Herstellerbanken ins Treffen, sondern dass die Möglichkeiten für das erforderliche Wachstum in Deutschland und Österreich aufgrund der hohen Eigenmittelanforderungen am Markt schwer umzusetzen sind. • (LUS)

Wer zahlt den „Gap“? Der Kasko-Totalschaden bei fremdfinanzierten Fahrzeugen kann den Fahrzeugeigentümer vor wirtschaftliche Probleme stellen. Eine Gap-Deckung übernimmt die Mehrkosten. Vorschäden etc. kann die Kaskoentschädigung deutlich unter der Forderung der Bank liegen. Die hier entstehende Lücke (engl. „gap“) in der Abrechnung kann mehrere tausend Euro betragen und den Fahrzeugeigentümer vor größere wirtschaftliche Probleme stellen. Mag. Stefan Enthofer, Eine qualitativ hochwertige Leiter Garanta Leistungs-Center Kaskoversicherung deckt im Totalschadensfall den offenen In Kooperation m Saldo der Bank auch dann ab, wenn dieser über dem ERUNGS CH Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs liegt. Diese „Gap-Deckung“ ist bei Abschluss einer Kaskoversicherung gesondert zu beantragen und teilweise mit K einer geringen Mehrprämie verbunden. Klären Sie NOW Ihre Kunden einfach über diesen Kaskobaustein auf, denn dieser erspart viele Fragen bei der Finanzierung des Ersatzfahrzeugs. • (RED)

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Kaskoentschädigung unter der Bank-Forderung Je nach gewählter Finanzierungsform, tatsächlicher Kilometerleistung, Wertentwicklung des Modells,

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ür fremdfinanzierte Fahrzeuge gilt im Regelfall: Der Kredit- oder Leasinggeber verlangt zwingend eine Vollkaskoversicherung zur Absicherung seines wirtschaftlichen Risikos. Sollte das Fahrzeug aufgrund eines versicherten Ereignisses zum Totalschaden werden, will man als geldgebende Bank mit dem Kaskoversicherer schnell einen finanziell potenten Zahler zur Hand haben. Die Kaskobedingungen sehen in ihrer Grundform für den Fall des wirtschaftlichen Totalschadens den Ersatz des Wiederbeschaffungswertes vor. Dieser Totalschadensfall kann je nach Versicherer sehr schnell vorliegen – auch, wenn der Schaden weit unter dem Fahrzeugwert liegt – und die Bank fordert dann den gesamten offenen Saldo aus dem Finanzierungsvertrag ein.

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gewerbe

Hightech-Arbeiten beim Scheibentausch und der anschließenden Kalibrierung erfordern hohe Kompetenz, die bei Saint-Gobain Sekurit-Schulungen vermittelt wird

Fit für die Autoglas-Zukunft Saint-Gobain Sekurit schult seine Partner auf höchstem Niveau, um auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich Autoglas vorbereitet zu sein.

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er Kfz-Markt ändert sich sehr rasch. Die hohe Auslastung und die langen Vorlaufzeiten, die momentan in den Betrieben vorherrschen, müssen nicht von Dauer sein“, ist Thomas Hermanky, verantwortlich für Produktmanagement und Training bei Saint-Gobain Autover in Österreich, überzeugt. Denn verlängerte Serviceintervalle, der abnehmende Reparaturbedarf moderner Fahrzeuge, aber auch die Elektrifizierung mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen verkleinern das Umsatzpotenzial für die Werkstätten.

Neue Technologien brauchen höhere Kompetenz „Neue Technologien gekoppelt mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen erfordern immer höhere Kompetenz in den Betrieben“, so Hermanky. „Jedes Fahrzeug verfügt heute über Sensoren, zumindest jedes zweite über Kamerasysteme, die an der Windschutzscheibe positioniert sind“, analysiert der Autoglas-Experte. Produktqualität und fachliche Kompetenz sind dabei von größter Bedeutung, da hier sicherheitsrelevante Funktionen installiert sind. „Das ist gleichzeitig auch eine Chance auf ein erweitertes, stabiles Geschäft für die nächsten Jahre“, ist Hermanky überzeugt. Aus diesem Grund unterstützt Saint-Gobain Sekurit die interessierten Betriebe im Bereich Autoglas mit intensivem Produkt- und Montagetraining. „Nach Herstellervorgaben“, wie Hermanky betont. Der Start erfolgt dabei mit einem e-learningProgramm, nach dem erfolgreichen, digitalen

Abschluss folgt ein 2-Tages-Training mit sehr detaillierten Informationen zu den einzelnen Abläufen.

Schulung eindeutiger Abläufe „Annahme, Diagnose, Kontrolle des Fahrzeuges und der Bauteile sowie aller neuen Ersatzteile, sorgfältigste Demontage, Vorbehandlung der Karosserie und der neuen Scheibe, Erkennen von

„Die erforderliche, hohe Kompetenz ist auch eine Chance auf ein erweitertes, stabiles Geschäft.“ Thomas Hermanky, Saint-Gobain Sekurit

möglichen Verarbeitungsfehlern früherer Reparaturen, optimale Behandlung der Scheibe, Prüfung auf chemische Verschmutzungen, Montage nach Herstellervorgaben sowie die Kalibrierung mit dem Nachweis, dass alle Systeme einwandfrei funktionieren“, beschreibt Hermanky die erforderlichen Tätigkeiten: „Nach erfolgreicher Absolvierung der Kurse, die von einer internationalen Trainingsagentur geleitet werden, beherrschen unsere Partner eindeutige Abläufe und Arbeitsprozesse auf höchsten Qualitätsstandards.“ Mit dem Sekurit Partner-Netzwerk bietet SaintGobain Sekurit seinen Partnern nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch volle Unterstützung im Bereich Schulung, Marketing und Support. • (GEW)

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Angebote für günstiges Kältemittel finden sich im Internet zuhauf – allerdings ist Vorsicht geboten

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Kein Pardon beim Klimagas Der Phase down beim Treibhauspotenzial von Kältemitteln treibt die Preise in die Höhe. Experten warnen trotzdem eindringlich: Finger weg von Billigangeboten!

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erichte über illegale Importe des Kältemittels R134a werden von der EU-Kommission äußerst ernst genommen. In einer Information an die Mitgliedsstaaten äußert sie die Vermutung, dass „große Mengen an F-Gasen illegal importiert werden, was den Erfolg des ‚Phase down‘ gefährdet und den fairen Wettbewerb behindert“. Man fordere die Mitgliedsstaaten auf, Verdachtsfälle genau zu prüfen, und kündigt an, 2020 eine IT-Anwendung vorzustellen, welche die Zollbehörden automatisch auf potenzielle Vorfälle aufmerksam machen wird. Säumigen Staaten wird unverhohlen mit Konsequenzen gedroht.

„Die Kältemittel müssen sich ändern, das Global Warming Potential muss unter 400 sinken.“ Ing. Christian Holzinger, TB-Holzinger

Es geht auch ohne CO2

Der Phase down (also das geforderte Auslaufen des klimaschädlichen Gases 134a) hat das Ziel, das GWP („Global Warming Potential“ oder Treibhauspotenzial) bis 2030 auf einen Wert unter 400 zu drücken. Ing. Christian Holzinger, Geschäftsführer der TB-Holzinger Ingenieur GmbH, geht davon aus, dass R1234yf der Kompromiss sein wird, mit dem auch die noch ambitionierteren langfristigen Ziele von GWP 150 problemlos zu erreichen sind. „CO2 hat einen GWP-Wert von 1, R1234yf den Wert 4.“

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Das „alte“ R134a hat hingegen ein Treibhauspotenzial von 1.430. Das Problem mit dem umweltfreundlichen CO2 (R744): Es ist ein Hochdruckkältemittel, das mit 80 bis 100 bar Druck im System ist. „Da dreifache Sicherheit gefordert ist, müssen die Komponenten bis 300 bar aushalten“, so Holzinger: „Das erhöht natürlich die Kosten.“ Bei R1234yf sind lediglich höchstens 90 bar nötig. Aber was tun mit den bis 2017 zugelassenen Fahrzeugen mit dem klimaschädlichen R134a? Auf keinen Fall der Versuchung erliegen, zu billig angepriesenem Gas aus dem Internet zu greifen, sagen Experten wie etwa Harald Simonovsky, Verkaufsleiter beim Klimaexperten Ginner in Wien. Wenn der Online-Shop keinen Sitz in der EU hat, treffen den Käufer die Verpflichtungen eines Importeurs. Die Wirtschaftskammer rät Betrieben dringend, nur von Fachfirmen zu kaufen, die eine entsprechende Konzession besitzen. „Vergewissern Sie sich unbedingt, dass das bezogene Kältemittel nach der REACH-Verordnung zertifiziert ist“, heißt es in einer Information. Diese Verordnung regelt u. a. eine Registrierungspflicht beim Import in die EU. Auch das Thema Ausbildung ist zu verbessern, meint Holzinger: „Bisher hat man in den Werkstätten mit dem zwar klimaschädlichen, aber im Handling ungefährlichen R134a gearbeitet. Nun hat man es entweder mit dem brennbaren R1234yf oder mit dem sauerstoffverdrängenden CO2 (R744) zu tun. Da sind noch Schulungsdefizite aufzuarbeiten.“ • (KAT)


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Kunden können das Klimaservicegerät von Förch entweder kaufen oder mieten

Vom Einkauf bis zur Nutzung Förch stellt im Mai ein Komplett-Service-Konzept zum Thema Klimaservice vor. Hier die ersten Details.

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28.05., 9 bis 16 Uhr: Förch Center Linz 29.05., 9 bis 16 Uhr: Förch Center Graz 25.09., 9 bis 16 Uhr: Zentrale Salzburg 26.09., 9 bis 16 Uhr: Förch Center Wien Die Teilnehmer erhalten eine Ausbildungsbescheinigung zum Facharbeiter, der Tätigkeiten an Fahrzeugen der Klasse M1 und N1 (Gruppe 1) im Zusammenhang mit der Rückgewinnung von fluorierten Treibhausgasen aus Kfz-Klimaanlagen ausübt. • (MUE)

er Alltag in Werkstätten ist ohnehin kompliziert genug: Das weiß man natürlich auch bei Förch und bietet den Kunden ab Mai nun auch im Bereich Klimaservice ein Komplett-Service-Konzept (KSK) an, das auch schon bei anderen Themen großen Anklang gefunden hat. Das Motto ist einfach: Der Kunde erhält flexible Lösungen für jeden Schritt vom Einkauf bis zur Nutzung des Produkts. Dass die Produkte von Förch von ausgesuchter Qualität sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Doch der Sinn eines solchen Konzepts liegt darin. dass die Kunden auch in den Genuss von Beratung und Serviceleistungen kommen.

Für jedes Kältemittel das richtige Gerät Die ersten Details wurden von Förch bereits vorgestellt: Das Wichtigste ist natürlich das Klimaservicegerät, wobei die Kunden zwischen dem vollautomatischen KSG 400 (für das Kältemittel R134a) oder dem ebenso vollautomatischen KSG 450 (für R1234yf) wählen können. Die Werkstätte kann sich selbst aussuchen, ob sie das Gerät lieber mietet oder gleich kauft. Für das gewählte Klimaservicegerät gibt es natürlich eine kostenlose Einschulung vor Ort, Updates während der gesamten Laufzeit sowie 3 Jahre Garantie. Zum Komplett-Service-Konzept (KSK) gehören im Mai bzw. September auch einige Kundenschulungen:

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Vorsicht vor Billiggas! Klimaservice ist anspruchsvoller geworden. Die scharfen Auflagen zu ignorieren, kann teuer werden, warnt Klimaexperte Ginner.

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eine leichte Entscheidung: Auf der einen Seite der „Klimakiller“ R134a, auf der anderen Seite die Feuergefahr bei R1234yf. In eleganter Manier hat sich der Regulator bei Kältemitteln für eine Quotenregelung entschieden, welche die Industrie zu Innovationen zwingen soll und eine drastische Reduktion sämtlicher FKW-Gase vorschreibt.

Bei Ginner finden Kunden Klima-Expertise und können somit sicher gehen, immer die richtige Information zu erhalten

Komplizierte Regeln

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Die durch den gesetzlichen Druck erzeugte Verknappung und Verteuerung von R134a treibt seltsame Blüten. Berichte reichen von „gemischten“ Lösungen (das mögliche, aber illegale Auffüllen von R134-Anlagen mit R1234yf) bis hin zu Importen von billigem Gas zweifelhafter Herkunft. Harald Simonovsky vom Klima-Experten Ginner GmbH in Wien 23 warnt eindringlich davor, beim Klimagas solche Abkürzungen einzugehen. „Vorsicht vor billigen Angeboten aus dem Internet – das Importieren von nicht registrierten Kältemitteln ist verboten. Auch der Lieferant muss nachweisen, dass das Kältemittel im Rahmen des Quotensystems der

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F-Gase-Verordnung abgedeckt ist.“ Man solle auch beachten, dass nur Mehrwegbehälter zulässig seien, Einwegbehälter seien in der EU verboten. Aufgrund der drastisch gestiegenen Preise für Kältemittel werde auch die Analyse mit Kältemittel-Identifiern immer wichtiger, so Simonovsky, der überdies rät, bei der Anschaffung eines neuen Klimaservicegeräts auf die Rückgewinnungsquote zu achten. „Wir beraten Sie gern, welches Gerät genau Ihre Ansprüche erfüllt.“ Die Belieferung samt Einweisung, die im Preis inbegriffen sei, erfolge bei Ginner direkt durch die Außendienstmitarbeiter. • (RED)

Erfolg am Markt

Ganz egal, für welche Anwendung die Werkstätte das Klimagerät benötigt: Sun hat ein breites Angebot.

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oll es ein Klimaservicegerät für das alte R134aGas sein? Oder will die Werkstätte lieber eines für das neue HFO-Gas? Ganz egal, die Snap-on Equipment Austria GmbH vertreibt die umfangreiche Klimageräteserie der Reihe Q Tech3 von Sun in den unterschiedlichsten Ausführungen vom Breeze und Q Tech3 Pro bis zum Dual-Gas-Gerät.

Nachfrage nach Dual-Gas-Geräten Geräte für die unterschiedlichsten Anwendungen

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Auch eine Variante für Autobusse ist im Portfolio, ebenso ein Kältemittel-Identifiziergerät sowie ein Spülkit. Laut Operations Manager Hannes Krell sind speziell die Geräte für das neue HFO-Gas wie auch die Dual-Gas-Geräte sehr gefragt. • (RED)


gewerbe

„Wir können emissionsfrei“ Entweichendes Kältemittel beim Service ist nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ein Kältemittelverlust beim Klimaservice – soweit die optimale Zielvorstellung, nicht nur aus umwelttechnischer, sondern auch aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht. „Dennoch kommt es bei herkömmlichen Servicestationen dazu, dass Kältemittel verdunstet“, sagt Thomas Walther, Vertriebsberater bei Dometic Waeco International.

Hocheffizienter Prozess In den Low-Emission-Geräten von Waeco kommt ein 4-stufiges Verfahren zum Einsatz, bei dem auch die im Altöl enthaltene Kältemittelmenge zurückgewonnen und wiederverwertet wird. Außerdem ist die Vakuumpumpe nicht offen, sondern ebenfalls mit dem internen Tank verbunden. So verpufft praktisch kein teures Gas in die Umwelt. „Die ausgasenden Kältemittelmengen können wir

„Mit unseren Low-Emission-Geräten schaffen wir eine Absaugrate von 99,9 Prozent.“ Thomas Walther, Waeco über einen hermetisch abgeriegelten Altölbehälter absaugen, über den Kondensator ziehen, verflüssigen und der Station wieder zur Verfügung stellen“, erklärt Walther. „Wir erreichen durch einen

speziellen Modus im Gerät, dass während der Evakuierungsphase die ausgasenden Kältemittel, die über die Vakuumpumpe kommen, wieder zurückgesaugt werden. Durch diesen hoch effizienten Prozess erreichen wir bei den Low-Emission-Stationen eine Absaugrate von 99,9 Prozent – das heißt, wir haben keine Service-Emissionen.“ Dies stellt laut Angaben von Walther derzeit ein echtes Alleinstellungsmerkmal dar – andere Hersteller erfüllten zwar die gesetzliche Vorgabe von 95 Prozent –, „aber auch das hängt im Echtbetrieb von diversen Faktoren wie Meereshöhe, Luftfeuchtigkeit oder Zustand des Geräts ab“. „Pro Service können Werkstätten mit den Low-Emission-Klimaservicegeräten von Waeco Kältemittel im Wert von 12 bis 15 Euro einsparen“, rechnet Walther vor. •


gewerbe

Der ARBÖ setzt bei R1234yf auf Klimaservicegeräte von AVL Ditest: Hier kommt das Modell ADS 130D zum Einsatz

Wichtiger Service Der ARBÖ erweitert seine Ausstattung flächendeckend um R1234yf-Klimaservicegeräte. Die Wahl ist dabei – einmal mehr – auf die Produkte von AVL Ditest gefallen.

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Erich Groiss, ARBÖ Cheftechniker

ie Klimaanlagenwartung spielt in unseren Standorten eine große Rolle“, berichtet Erich Groiss, Cheftechniker beim ARBÖ. Hier sammeln sich Bakterien an und daher ist eine regelmäßige Wartung ein wichtiger Gesundheitsaspekt. „Wir empfehlen eine Wartung alle 2 Jahre oder alle 30.000 Kilometer, falls der Fahrer viel unterwegs ist.“ An allen 90 Standorten führt der ARBÖ Services an Klimaanlagen durch, für die kommende Saison werden die Stützpunkte nun nach und nach mit neuen R1234yf-Geräten von AVL Ditest ausgestattet, ein Teil der Geräte ist bereits in Betrieb.

Gute Zusammenarbeit mit AVL Ditest „Mit AVL Ditest arbeiten wir beispielsweise im Bereich der Hochvolt-Technik bereits sehr gut und intensiv zusammen“, berichtet Groiss. So ist das HV Safety von AVL Ditest im Einsatz, alle ARBÖ-Techniker sind HV2-geschult, 8 Mitarbeiter haben sogar einen HV-3 Kurs absolviert. Auch vom AVL Ditest Scope, einem Oszilloskop zur exakten Fehlerlokalisierung, ist Groiss begeistert. „Wir haben bislang 22 Stützpunkte mit dem Scope ausgestattet.“ Doch zurück zur Klimawartung: Der Umstellung im Fahrzeugpark entsprechend, rechnet Groiss mit einem verstärkten Bedarf für den Service bei R1234yf-Anlagen. Da aber noch immer sehr viele R134a-Lösungen im Einsatz sind, hat sich der ARBÖ für eine ergänzende Lösung entschieden.

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Die AVL-Ditest-ADS 130D-Modelle werden den R1234yf-Bereich abdecken, die älteren R134aSerivcegeräte bleiben im Einsatz. „Damit ist man bei nach wie vor wachsendem Bedarf flexibler als mit einem Kombi-Gerät“, so Groiss.

Qualität, Handhabung und Analyse „Für AVL Ditest sprechen die Qualität und die einfache Handhabung über den Touchscreen“, erklärt Groiss die Entscheidung, die nach sorgfältigen Tests erfolgt ist. Überzeugt hat ihn dabei auch das externe Analysegerät. „Eine Analyse des Klimagases ist heute sehr wichtig“, so Groiss über so manchen Missbrauch mit falschen oder verunreinigten Produkten. „Stellt das Gerät eine Verunreinigung fest, müsste ich bei anderen Serviceanlagen zumindest die Schläuche oder sogar das gesamte Gerät reinigen. Beim

„Eine Analyse des Klimagases ist heute sehr wichtig.“ Erich Groiss, ARBÖ AVL-Produkt bricht das kleine Analysekästchen den Test bei Falschbefüllung ab und schützt das Gerät. Da die Analyseeinheit mit dem Gerät verbunden ist, kann bei positivem Test die Evakuierung ohne Umstecken fortgeführt werden. Das ist schnell, einfach und sicher.“ • (GEW)


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Zwei Neue für die Saison

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Texa weiß, was die Kunden wünschen: Rechtzeitig bevor die Klimasaison startet, hält die Firma zwei neue Geräte bereit.

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er März hat gezeigt, wie schnell es gehen kann: Plötzlich war es wieder warm. In der Branche weiß man: Jetzt geht’s wieder los mit Kunden, die zum Klimaservice in die Werkstätten kommen. Doch dafür muss man auch gerüstet sein: Deshalb hat Texa gleich zwei Neuheiten auf den Markt gebracht. Das erste neue Gerät hört auf die Bezeichnung REC+: Dabei handelt es sich um eine Komplettlösung für die Eva- Für kleine und mittelständische kuierung kontaminierter Käl- Unternehmen perfekt geeignet: Konfort 712R temittel aus dem Fahrzeug. REC+ ist mit allen gängigen Klimaservicegeräten von Texa kompatibel. Bei den neueren Geräten ist der Menüpunkt zu REC+ bereits installiert, bei den älteren Geräten der Serie 7 kann er durch ein Firmware-Update nachträglich installiert werden. So wird der Anwender Schritt für Schritt durch den Servicevorgang geführt. Dem Kunden kann auf diese Weise ein weiterer Service angeboten werden. Das Gute dabei: Die Werkstätte kann zusätzlichen Umsatz generieren.

Vollautomatischer Servicevorgang, kleiner Preis Neu ist auch das Klimaservicegerät Konfort 712R: Es ist zwischen den beiden Geräten 710R und 720R angesiedelt und bietet einen vollautomatischen Servicevorgang zum kleinen Preis. Erweitern kann man das neue Gerät mit Kältemittelanalysegeräten und natürlich auch mit dem neuen REC+. • (MUE)


Mag. B. Katzinger

Sadomaso-Time

Santander schafft Rekord Im 10. Jahr ihres Bestehens in Österreich hat die Santander Consumer Bank mit 42,9 Millionen Euro einen Rekordgewinn eingefahren. Gegenüber dem Vorjahresergebnis bedeutet dies ein Plus von 4,8 Prozent. Österreich-CEO Olaf Peter Poenisch freut sich nicht zuletzt über den Kfz-Bereich: 2018 wickelte man 1,097 Milliarden Euro (plus 16 Prozent im Vergleich zu 2017) an Kfz-Krediten und Leasingfinanzierungen ab.

„Es ist wichtig, dass die Lehrlingsausbildung Anfangs- und nicht Endstation ist.“ Mag. Margarete Schramböck, Wirtschaftsministerin

Raiffeisen Leasing schlägt Markt Trotz eines leicht schrumpfenden Markts beim Neugeschäft (-0,4 Prozent) meldet Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement (RLFM) ein gutes Jahr. Raiffeisen Leasing sei mit einem Plus von 15,1 Prozent stärker als der Markt gewachsen, so Geschäftsführer Renato Eggner.

Autohaus Radl insolvent Citroën-Händler Autohaus Radl GmbH aus Amstetten hat laut KSV1870 ein Insolvenzverfahren am Landesgericht St. Pölten beantragt. Die Passiva betragen rund 2,8 Millionen Euro; 11 Dienstnehmer und 11 Gläubiger sind betroffen. Ob das Unternehmen fortgeführt werden kann, wird noch geprüft.

Autoquariat in Konkurs

Foto: AdobeStock

Am 26. März wurde auf Gläubigerantrag der Konkurs ohne Eigenverwaltung über die Wiener Autoquariat Oldtimer- und -teile HandelsgmbH eröffnet. Das 1991 gegründete Unternehmen, nach Eigenangabe größter Ersatzteilhändler für klassische Automobile aus Österreich und Italien, betreibt einen Steyr-Puch- sowie einen Haflinger- und einen Oldtimerbedarf-Webshop. Geschäftsführer und Hauptgesellschafter des zuletzt im 18. Bezirk ansässigen Unternehmens ist Dietmar Etzersdorfer.

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„Wir bieten generell Beratung in Sachen Fuhrpark-Gestaltung an. Das ist ein Bereich, der in Österreich nach wie vor in den Kinderschuhen steckt.“ Ing. Mag. Christian Rötzer, TÜV Austria Automotive GmbH

„Der WR Snowproof ist sehr wichtig, weil wir schon mit dem Vorgänger große Erfolge hatten.“ Hannes Gößler, Nokian Tyres

Justament als ein Vortragender in Sachen „Wieso Social Media unverzichtbare Grundausstattung für das Geschäft von heute und morgen sind“ die Bühne enterte, justament in der Sekunde fiel der Beamer aus. So erlebt unlängst bei einer Tagung. Kurz kam mir der Gedanke, es sei Übersinnliches im Spiel, eine Retourkutsche, ein kleines, verbittertes #fy! von den Geistern der Old School an jene der New Media. Aber da hatte der eloquente New-Media-Mann sich schon wieder gefasst und verkündete: Die Social Media erobern auch die konservativsten Geschäftszweige, alle Mann an Bord, bevor es zu spät ist! Bevor man jedoch die neue Welt betritt, sei mir an dieser Stelle noch ein dezenter Hinweis gestattet: Die Abkürzung SM stand schon in der alten Welt nicht für kuscheln! Auch im Facebook-Feed, auf Instagram und Twitter gilt die Devise: „Tritt mich, schlag mich, sag Schwein zu mir!“ SM-Time every time!


WIRTSCHAFT

Öl einfüllen, Auto gewinnen Seit 1. April führt Liqui Moly das größte Gewinnspiel seiner Geschichte durch. Werkstätten, die daran teilnehmen, spielen eine wichtige Rolle. Verlost werden unter anderem drei Autos von Mercedes.

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er eine oder andere wird wohl an einen Aprilscherz gedacht haben, als Liqui Moly den Termin für den Beginn seines großen Gewinnspiels kommunizierte: 1. April. Aber nein, es war stets ernst gemeint. Der deutsche Hersteller mit Hauptsitz in Ulm will den Werkstätten in Deutschland und Österreich mit dieser Aktion zusätzliche Umsätze bescheren.

mer einen Filmstreaming-Gutschein von Chili im Wert von 5,99 Euro. Das Ziel ist klar: Liqui Moly will noch mehr Menschen für seine Produkte begeistern und den ohnehin schon hohen Bekanntheitsgrad in Österreich und Deutschland weiter anheben. Außerdem will der deutsche Ölspezialist den Autohäusern, Werkstätten und Händlern zusätzliche Kunden bescheren: „Je mehr davon wissen, desto größer wird die Zahl der Teilnehmer. Und das wirkt sich direkt auf die Umsätze unserer Partner aus“, sagt Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly. Um den Unternehmen die Teilnahme am Gewinnspiel zu erleichtern, gibt es auf www. liqui-moly-biz auch vorgefertigte Texte sowie Bildmaterial zu dieser Aktion, die man beispielsweise in den sozialen Netzwerken verwenden kann. Außerdem können die Firmen dort alle Werbemittel ordern, sofern sie das nicht ohnehin schon getan haben.

Drei Mercedes CLA Shooting Brake zu gewinnen Und das geht so: In allen teilnehmenden Werkstätten und Autohäusern gibt es Aufsteller und Flyer, die auf das Gewinnspiel hinweisen. Endkunden, die Motoröl von Liqui Moly kaufen, können am Gewinnspiel teilnehmen – ganz egal, ob es sich um einen 1-, 4- oder 5-Liter-Kanister handelt. Natürlich gilt es auch, wenn der Ölwechsel direkt in der Werkstätte durchgeführt wird. Es muss auch nicht immer ein Auto sein, das mit Motoröl von Liqui Moly ausgestattet wird. Ebenso gelten Motorräder, Nutzfahrzeuge oder – vielleicht etwas exotisch – Flugzeuge oder der Marine-Bereich. Die Kunden können ihre Rechnung, auf der natürlich Liqui Moly stehen muss, fotografieren und hochladen. Das Gewinnspiel läuft bis 31. Dezember dieses Jahres. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von mehr als 200.000 Euro. Hauptpreise sind drei Mercedes CLA Shooting Brake um jeweils 40.000 Euro. Außerdem werden 333 Rösle Kugelgriller (No.1 Sport F50) im Wert von je rund 230 Euro verlost. Als garantierten Sofortgewinn gibt es für jeden Teilneh-

Rund 4.000 Artikel im Angebot Das Angebot von Liqui Moly umfasst natürlich nicht nur Motoröle, sondern auch den wichtigen Bereich Additive sowie Fette, Pasten, Sprays und Autopflege, Klebe- und Dichtstoffe. Liqui Moly wurde 1957 gegründet; entwickelt und produziert wird ausschließlich in Deutschland. Von dort gehen die 4.000 unterschiedlichen Produkte in mittlerweile 120 Länder. • (MUE)

Perfekte Anbindung Die Motiondata Vector Gruppe geht mit neuen Schnittstellen für BMW, Mercedes und Opel in die Offensive.

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ehr als 1.000-fach erprobt ist das Dealer Management System (DMS) der Motiondata Vector Gruppe: Im Headquarter in Seiersberg bei Graz hat man in den vergangenen Wochen und Monaten eifrig an der Weiterentwicklung gearbeitet, vor allem in Motiondata DMS, wobei man sich auf drei Marken konzentrierte. Bei BMW wurden die ersten Händlerpartner bereits mit Motiondata DMS ausgestattet; die Entwicklung wichtiger Schnittstellen wird in Kürze abgeschlossen.

40 verschiedene Marken sind im Portfolio von Motiondata Vector

Bei Mercedes wurden die neuen SPM-Schnittstellen bereits ausgeliefert; die umfangreiche Xentry Pro-Schnittstelle wurde entwickelt. Und bei Opel plant man Mitte des Jahres die Einführung der PSA-Servicebox. • (MUE)

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wirTschAfT

Dr. Christian Pesau, Marianne Sturm, MBA, Mag. Margarete Schramböck, Mag. Diane Freiberger, MBA, Mag. Barbara Weiss und Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner (v. l.)

Auf die Zukunft vorbereitet Vertreter der österreichischen Automobilbranche haben Wirtschaftsministerin Mag. Margarete Schramböck die moderne duale Ausbildung der FH Kufstein Tirol präsentiert.

D

ie zeitgemäße Aus- und Weiterbildung unserer Lehrlinge ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort“, betonte Wirtschaftsministerin Mag. Margarete Schramböck. „Es ist wichtig, dass die Lehrlingsausbildung Anfangs- und nicht Endstation ist. Daher braucht es gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die an den Bedürfnissen der Unternehmen ausgerichtet sind.“ Vertreter der Autobranche – Ing. Klaus Edelsbrun-

„Ich begrüße das innovative Ausbildungskonzept, da es auf die neue Arbeitswelt und die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.“ Mag. Margarete Schramböck, BM für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ner, Dr. Christian Pesau und Marianne Sturm vom Arbeitskreis der Automobilimporteure sowie Mag. Barbara Weiss von Denzel – wurden gemeinsam mit Mag. Diane Freiberger, Vizerektorin der FH Kufstein Tirol, im Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort vorstellig, um den neu konzipierten Ausbildungsbaustein zu präsentieren, der aus Berufsschule, einem Rotationsprogramm im Betrieb sowie dem FH-Lehrgang besteht. „Wie in allen Bereichen ist die Digitalisierung auch in der Automobilbranche das bestimmende Thema und deshalb müssen angehende Fach- und Führungskräfte hier auf dem neuesten Wissensstand sein. Daher begrüße ich dieses innovative Ausbildungskonzept, weil es auf die neue Arbeitswelt und die

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Herausforderungen der Zukunft vorbereitet“, führte die Ministerin weiter aus. Die FH-Lehrgänge werden an den Standorten Wien, Graz, Kufstein und Salzburg angeboten. „Wer möchte, ebnet sich mit dieser Ausbildung den Weg bis hin zur Führungskraft“, so Freiberger. „Derzeit bewerben wir die Ausbildung massiv in den Berufsschulen und den Bezirksstellen der Wirtschaftskammer.“ Mit dem neuen Modell soll durch die Kombination von Berufsschule und FH-Lehrgang der FH Kufstein die Lehre aufgewertet werden, aber auch das Image der Autoverkäufer und der Serviceberater.

Kombimodell für junge Talente „Der große Vorteil liegt darin, dass Lehrlinge sowie Schulabbrecher von höherbildenden Schulen je nach Qualifizierungsgrad in das Stufenmodell einsteigen können und sich bis hin zum Master of Business Administration (MBA) weiterentwickeln können“, betonen auch der Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, sowie der Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, Komm.-Rat Josef Harb, die Vorteile des Programms. „Durch diese Ausbildung bekommen junge Talente die Chance, ihre Fähigkeiten auszubauen und so in Zukunft zum Erfolg der Branche beizutragen. Die Initiative wird von allen österreichischen Automobilimporteuren äußerst positiv aufgenommen“, so Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung. • (RED)


WIRTSCHAFT

Medienpräsenz/Herkunftsländer

Top 20 Automarken

Top 20 Modelle

Deutschland vor Japan Die vom „Observer“ angebotene Datenbank „Compare“ liefert auf Knopfdruck alle Daten über die Branche. hen Vergleic

t lgeemicah cht!

Monat für Monat liefern wir Ihnen exklusiv die wichtigsten Fakten: Welche Hersteller schalten die meisten Inserate? Wie aktiv sind die Händler bei werblichen Aktivitäten? Und über welche Marken bzw. Modelle wird am meisten berichtet? Im Zeitraum 15. Februar bis 15. März hatten – wenig überraschend – deutsche Autos mit 29,56 Prozent die meiste

Präsenz in Österreichs Medien. Relativ knapp dahinter waren die Japaner mit 24,44 Prozent. Da zeigt sich, wie sich der Launch wichtiger Modelle (Mazda3, Honda CR-V) auswirkt. Interessierte Händler und Importeure können „Compare“ abonnieren und die Daten tagesaktuell und je nach Region anschauen. • (MUE)

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wirtschaft

Plus nur bei „Gebrauchten“ Österreichs Neuwagen-Markt leidet – wie in vielen anderen Ländern auch – nach zwei Monaten unter den Nachwirkungen der WLTP-Umstellung des Vorjahres: -11,2 Prozent im Vergleich zum (anfangs äußerst positiv verlaufenen) Vorjahr sprechen eine deutliche Sprache. Wie gut, dass wenigstens bei den Gebrauchtwagen positive Ergebnisse zu vermelden sind!

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU152 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

49.919 2.809 18.648 268.867 1.755 8.084 172.438 7.561 81.969 15.100 177.825 3.559 1.303 3.122 5.041 29.947 23.640 43.764 18.858 12.071 23.146 7.579 6.021 100.701 18.847 11.227 891 1.114.692 1.001.744 112.948 801 11.106 22.176 34.083 1.148.775 1.035.827

-0,7 +9,8 +7,9 +2,7 -8,0 -11,3 +2,1 +10,6 +1,4 -11,2 -2,4 -7,7 +3,9 +94,5 +10,4 -14,5 -10,8 +3,9 -9,3 +37,5 -14,9 -2,1 +6,4 -8,8 -6,7 +12,6 -17,7 -1,0 -1,7 +5,8 -30,9 +9,0 -0,5 +1,3 -0,9 -1,6

100.993 5.153 39.965 534.569 3.941 19.821 327.517 16.771 242.982 47.393 343.010 7.125 2.843 6.274 9.246 77.236 48.897 89.691 34.542 26.023 43.624 14.675 12.584 194.247 38.125 20.940 1.912 2.310.099 2.080.813 229.286 1.647 20.110 43.107 64.864 2.374.963 2.145.677

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

VW Skoda Seat Opel Ford Renault BMW Hyundai Mercedes-Benz Audi Peugeot Fiat Dacia Suzuki Mazda KIA Citroën Toyota Volvo Nissan Mitsubishi Jeep Mini Honda Land Rover Alfa Romeo Smart Jaguar Cupra Porsche Subaru Abarth Tesla Lexus SsangYong DS Automobiles Lada Lamborghini Maserati Sonstige Gesamt

4.435 2.198 1.557 1.348 1.488 1.268 1.132 892 864 881 801 820 739 662 565 620 529 413 321 333 287 339 139 161 120 121 106 78 77 22 30 39 32 21 24 16 10 6 3 143 23.640

-52 -279 -132 -445 -49 -225 38 -16 -153 -642 -35 -234 76 -75 -211 -30 8 -168 42 -134 -117 16 -16 -65 -14 -65 46 -3 77 -74 -26 -9 -3 -9 2 -14 -2 4 -5 142 -2.859

8.819 4.578 3.803 3.075 2.959 2.554 2.554 1.966 1.850 1.750 1.591 1.589 1.522 1.220 1.211 1.178 1.158 716 683 665 635 611 333 316 257 227 196 162 134 72 70 68 53 44 44 39 20 15 8 162 48.897

-861 -74 127 -589 -28 -536 150 -45 -410 -1.055 -131 -518 160 -179 -437 -204 -54 -657 -22 -219 -316 7 1 -113 -53 -120 59 -44 134 -154 -61 -18 1 -23 8 -16 -1 13 -13 -121 -6.170

Marktanteil in % Jän.–Feb. 2019

Abweichung 2018/2019 in %

Abweichung 2018/2019

Abweichung zu Februar 2018

Februar 2019

-5,7 +2,6 +7,5 +0,6 -9,5 -12,7 +0,5 +6,7 -0,6 -12,3 -4,9 -6,0 +2,2 +68,8 +3,7 -17,6 -11,2 +1,7 -2,1 +26,8 -13,1 -7,1 +0,6 -8,4 -12,2 +11,0 -16,3 -2,9 -3,4 +1,9 -40,8 +3,7 -1,9 -1,9 -2,9 -3,4

Jän.–Feb. 2019

Neuwagenzulassungen Österreich 02/2019

Abweichung 2018/2019 in %

Jän.–Feb. 2019

Februar 2019

Abweichung 2018/2019 in %

Neuwagenzulassungen Europa 02/2019*

-8,89 -1,59 3,45 -16,08 -0,94 -17,35 6,24 -2,24 -18,14 -37,61 -7,61 -24,58 11,75 -12,79 -26,52 -14,76 -4,46 -47,85 -3,12 -24,77 -33,23 1,16 0,30 -26,34 -17,10 -34,58 43,07 -21,36 0 -68,14 -46,56 -20,93 1,92 -34,33 22,22 -29,09 -4,76 650,00 -61,90 2194 -11,20

18,04 9,36 7,78 6,29 6,05 5,22 5,22 4,02 3,78 3,58 3,25 3,25 3,11 2,50 2,48 2,41 2,37 1,46 1,40 1,36 1,30 1,25 0,68 0,65 0,53 0,46 0,40 0,33 0,27 0,15 0,14 0,14 0,11 0,09 0,09 0,08 0,04 0,03 0,02 0,31 100

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

Februar 2019 Februar 2018

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Top 5 B-Segment (Stadtwagen)

Burgenland

756

-8,70 %

Kärnten

1.352

-5,78 %

Niederösterreich

4.535

-3,72 %

Oberösterreich

3.788

-19,73 %

Salzburg

2.129

+4,21 %

Steiermark

2.982

-16,52 %

Februar 2019 Februar 2018

Tirol

2.200

-6,74 %

675 587

496 721

326 336

325 288

236 234

Vorarlberg

1.106

0,00 %

Wien

4.792

-16,31 %

VW Polo

Skoda Fabia

Renault Clio

Seat Ibiza

Opel Corsa

58

aUtO & Wirtschaft 04/2019

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


+35,98 %

wirtschaft

223 GW-Ummeldungen gab es im Februar bei Porsche.

VIERTAUSENDNULLNULLNEUN

Gebrauchtwagen der Marke Mercedes waren im Februar besonders begehrt: Die Ummeldungen lagen um 13,38 Prozent über jenen des Vergleichsmonats 2018. Ausschlaggebend dafür waren auch die vielen Jungwagen nach der Anmeldungs-Offensive des Vorjahres, die neue Besitzer suchten – und fanden.

Mar k des e M mon ats

335 Mit 15 Neuanmeldungen liegt Lamborghini nach 2 Monaten um 650 Prozent über dem Vorjahr.

27.791 12.572 10.583 7.873 7.864 7.482 6.562 5.415 5.129 4.743 3.895 3.873 2.945 2.877 2.845 2.313 2.135 1.957 1.686 1.256 970 962 939 859 823 701 618 557 432 385 357 309 205 108 104 96 92 78 72 68 484 131.015

Marktanteil in % Jän.–Feb.. 2019

835 264 353 475 261 260 359 2 168 -21 160 114 -115 -109 -92 37 134 -60 102 35 -69 -15 14 38 41 35 -11 7 59 -15 -2 39 11 -3 21 5 -3 13 -16 12 10 3.333

Jän.–Feb. 2019

13.626 6.190 5.258 4.009 3.869 3.616 3.257 2.674 2.574 2.390 1.934 1.912 1.447 1.395 1.388 1.124 1.041 985 819 629 459 502 473 424 402 324 306 287 223 175 177 159 110 58 60 52 47 30 30 36 252 64.723

Abweichung 2018/2019

VW Audi BMW Mercedes-Benz Opel Ford Skoda Renault Seat Peugeot Mazda Fiat Hyundai Toyota Citroen KIA Suzuki Nissan Volvo Mitsubishi Dacia Alfa Romeo Honda Jeep Mini Land Rover Chevrolet Smart Porsche Subaru Chrysler Jaguar Lancia Lexus Abarth Saab Daihatsu Tesla SsangYong Dodge Sonstige Gesamt

Abweichung zu Feb. 2018

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Februar 2019

Gebrauchtwagenumschreibungen per 02/2019

851 237 290 450 147 335 570 -203 153 -412 227 271 -217 -280 -195 23 240 -207 174 59 -172 -81 -14 97 50 83 -46 -59 46 -22 -27 52 -16 -19 31 -7 -18 30 -22 5 -17 2.387

21,21 9,6 8,08 6,01 6 5,71 5,01 4,13 3,91 3,62 2,97 2,96 2,25 2,2 2,17 1,77 1,63 1,49 1,29 0,96 0,74 0,73 0,72 0,66 0,63 0,54 0,47 0,43 0,33 0,29 0,27 0,24 0,16 0,08 0,08 0,07 0,07 0,06 0,05 0,05 0,37 100

Auch wenn es Chevrolet/Daewoo nicht mehr als Neuwagen zu kaufen gibt: Als „Gebrauchte“ sind sie nach wie vor begehrt. 335 Stück wurden im Februar umgemeldet.

r ua r b 9 Fe 201

Mit konsequenter Niedrigpreis-Politik fährt Dacia nach wie vor erfolgreich: Die Rumänen sind eine der wenigen Marken, die nach den ersten zwei Monaten mehr Neuzulassungen verzeichnen als im Vorjahr.

E

s sind nun schon wieder fast 15 Jahre, dass Renault seine Billigschiene aus Rumänien auch in Österreich ausrollte: Anfangs noch belächelt, hat sich Dacia mittlerweile eine Stammklientel geschaffen, die der Marke treu bleibt. Und immer neue Kunden kommen hinzu. Sie lockt in erster Linie das perfekte Preis-Leistungs-Verhältnis. Tricksereien mit Kurzzulassungen sind bei Dacia übrigens ein Fremdwort: Gerade einmal 7 Stück bis 7 Tage waren es in den ersten 2 Monaten. Zum Vergleich: Die Konzernmutter Renault lag in diesem Zeitraum mit 959 Stück an der Spitze dieser Statistik – noch vor der ansonsten bei Kurzzulassungen stets konsequenten Marke Hyundai (780). Im Februar kam Dacia auf 739 Neuzulassungen, das sind immerhin 76 Stück mehr als im Februar 2018. Der Marktanteil betrug 3,11 Prozent. Beliebtestes Dacia-Modell war im Februar der Duster (255 Stück) vor dem Sandero (226) und dem Logan (126). Auf Dokker und Lodgy entfielen 70 bzw. 62 Einheiten.

Minus nur bei den Gebrauchtwagen Lediglich auf dem Gebrauchtwagensektor sieht es für Dacia heuer schlechter aus: Nach 2 Monaten liegt die rumänische Renault-Tochter mit 970 Stück um 15,06 Prozent unter dem Vorjahr. • (MUE)

53 neue Tesla wurden im Jänner und Februar zugelassen; das ist um genau ein Auto mehr als in 1-2/2018.

Die sportliche Seat-Tochter schaffte 134 Neuzulassungen in zwei Monaten. Das freut die sieben Händler!

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WIRTSCHAFT

ment doch oft in anderen Unternehmensbereichen „mit untergebracht“, etwa dem Facility Management.

Keine Lösungen von der Stange

Können Händler und Importeure diese Beratung nicht leisten? Rötzer: Auch bei Händlern und Importeuren fehlt es manchmal an verfügbaren Experten, wenn es ans Detail geht. Verständlicherweise liegt das Hauptinteresse der Händler im Verkauf von Fahrzeugen aus dem eigenen Portfolio, dabei geht es nicht immer nur um die Vorteile und Bedürfnisse des Fuhrparkbetreibers. Wie groß ist der Markt für solche Beratungsleistungen? Rötzer: Derzeit eher noch klein, aber stark steigend. Wenn man in Richtung E-Mobilität denkt, ist nicht zuletzt der Bereich Infrastruktur interessant und herausfordernd. Bisher ist der Fuhrpark einfach zur Tankstelle gefahren; mit reinen Elektrofahrzeugen oder auch Plug-in-Hybriden muss ich das Thema auf meinem Firmenparkplatz – und wohl auch zu Hause beim Mitarbeiter – mitdenken. Einfache Fragen können in der Beantwortung sehr schnell komplex werden: Wie viele Ladeplätze braucht der Unternehmensstandort, wie viel Ladeleistung wird benötigt, wird ein Lastmanagement benötigt. Hier sind effiziente Analysen und Lösungen nötig, die auf vorhandener Infrastruktur aufbauen – von der Integration der Photovoltaikanlage oder Speicherlösungen bis hin zu Ladepunkten beim Mitarbeiter zu Hause. Abseits vom Technischen geht das bis hin zu der Frage, wie es gelingt, dass der einzelne Mitarbeiter Vertrauen in die neue Technologie fasst. Wie schaffe ich im Unternehmen das richtige „Mindset“?

Ing. Mag. Christian Rötzer, TÜV Austria Automotive GmbH, zu aktuellen Entwicklungen bei Dienstleistungen, die das Unternehmen am österreichischen Markt anbietet.

T

ÜV Austria bietet unter dem Stichwort „e-fleet“ Beratungsleistungen für Firmen an, die im Fuhrpark Elektrofahrzeuge einsetzen wollen. A&W: Welche Fragen tun sich den Unternehmen vor diesem Schritt auf? Wir sind der Meinung, dass die Betrachtung bereits sehr früh ansetzen muss. Deshalb bieten wir generell Beratung in Sachen „Fuhrpark-Gestaltung“ an. Das ist ein Bereich, der in Österreich nach wie vor in den Kinderschuhen steckt. Viele Flotten „entstehen“ einfach dadurch, dass nach und nach Fahrzeuge angeschafft werden. Wir treten als vom Handel unabhängiger Berater auf und unsere erste Frage lautet: Gibt es im Unternehmen eine Fuhrpark-Strategie? Allzu oft lautet die Antwort: Nein!

Christian Rötzer, TÜV Austria Automotive GmbH

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Was bringt eine solche Strategie? Christian Rötzer: Um unsere Expertise zu beweisen, führe ich als Beispiel gern unseren eigenen Fuhrpark an (auch, weil wir als akkreditiertes Unternehmen keine Informationen über unsere Kunden weitergeben). Wir haben bei uns in den letzten 4 Jahren die „total cost of ownership“ um 15 Prozent verbessert, und das bei einem wachsenden Fuhrpark. Bereits beim Berechnen dieser „TCO“ werden einige wesentliche Informationen nicht berücksichtigt und wichtige Entscheidungsparameter außer Acht gelassen. Außerdem fehlt Unternehmen oft einfach der Marktüberblick – kein Wunder, ist Flottenmanage-

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Das Betätigungsfeld des TÜV ist natürlich größer – gibt es weitere Bereiche, die in Österreich wachsen? Rötzer: Als akkreditierter Technischer Dienst werden wir als Experte im Bereich der Prüfung, Überwachung und Genehmigung von Kraftfahrzeugen und deren Bauteilen sowie bei Umrüstungen gerne zu Rate gezogen. Aktuell beschäftigen uns Kundenanfragen zum Thema Auflastung von jetzt erhältlichen E-Nutzfahrzeugen, aber natürlich auch ganz klassischen Dieseln. Wir bieten dazu eine Dienstleistung an, welche die Umtypisierung der Auflastung zum Inhalt hat. Das Ergebnis ermöglicht die Anhebung der maximalen Nutzlast und damit dem höchstzulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Auch viele weitere Fahrzeugumrüstungen können auf Basis unserer Prüfberichte genehmigt werden. • (KAT)


ANSICHT

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

Es steht viel auf dem Spiel

I

m Jahre 1989 legte Tim Berners-Lee mit seinem Konzept eines verteilten Hypertext-Netzes die Grundlagen für das World Wide Web. 30 Jahre später leben wir in einer völlig neuen Welt mit Internet-Giganten wie Google, Facebook, Amazon, Alibaba und Smart Phone Apps. Online-Shopping ist Alltag bis auf eine Ausnahme, den Neuwagenkauf. Verbissen kämpfen die traditionellen Autobauer mit ihren Handelssystemen gegen eine digitale Übermacht. Man glaubt, sich durch Gruppenfreistellungen, eine Art chinesische Mauer, absichern zu können. Das Auto braucht das emotionale Kauferlebnis in pompösen Autohäusern, so das Dogma. • Tesla ist der einzige Autohersteller, der dem Kunden Online-Shopping ermöglicht. Der Rest redet darüber, aber zur Bestellung wird es dann wieder Offline. Der Verkäufer im Autohaus schickt die Bestellung ab. Jetzt ist Elon Musk so weit gegangen, dass er einen Großteil seiner Stores – nicht alle, wie er zu schnell getwittert hat – aufgibt. Der Tesla-Kunde braucht den Store nicht. • Nicht nur Elon Musk macht die Mauer löchrig. Seit 2007 sind Neuwagen-Internetvermittler wie „MeinAuto“ im Markt. MeinAuto vermittelt mehr als 50.000 Neuwagen pro Jahr. Hohe Rabatte, da ein Großteil der traditionellen Verkaufsleistungen und -kosten wegfallen, machen MeinAuto für Käufer interessant. • Cluno, Autohaus24 und andere gehen einen Schritt weiter und bieten Car-Abos. Für einen monatlichen Festbetrag ist alles – außer Treibstoff – inklusive. Der komplette Full-Service-Leasingvertrag kann heute digital abgewickelt werden. Wozu brauche ich ein Autohaus, wenn ich keinen Gebrauchtwagen in Zahlung gebe, wenn das Risiko, dass ich falsch kaufe null ist, keine versteckten Mängel interessieren, Restwerte mir egal sein können? Wenn dann noch eine Wechselmöglichkeit oder ein Rückgaberecht von einer Woche wie bei Elon Musk geboten wird, bin ich in der Amazon-Welt. Eine Welt ohne Präsentation im Autohaus. Früher war das Autohaus eine Art Versicherung für den Kunden. Das Risiko, falsch zu kaufen, seinen Gebrauchtwagen nicht los zu werden, ein Problem zu übersehen, wurde vom Verkäufer „abgesichert“. Man hatte eine Vertrauensperson. Beim Car-Abo braucht es keine Vertrauensperson. Die Risiken sind aus dem Weg geräumt.

Die Löcher in der chinesischen Mauer werden größer: 10 Prozent muss der Kunde für die Autohaus-Kosten beim Neuwagenkauf berappen. Eine stolze Summe. Neue Automarken wie Byton, Lynk & Co oder die Volvo-Tochter Polestar kommen mit Online-Kauf und ohne Autohaus. Für die traditionellen Autobauer wird das Leben schwerer. Die Autobauer versuchen seit 20 Jahren, das Problem nach der Methode „Duschen, ohne nass zu werden“ zu lösen. Natürlich ohne Erfolg. Man hat Angst, „dem Hund, den Schwanz abzuschneiden“, also hat man eine Methode gefunden, die nur einen Teilschmerz bringen soll. Alle paar Jahre ein Stückchen abzuschneiden, lautet die Strategie. Also macht man von Zeit zu Zeit neue Händlerverträge und fährt Marge und Standards zurück. Irgendwann, so die Theorie, müsste man dann ja im reinen Online ankommen. • Stückweises Kupieren beinhaltet ein enormes Risiko, das ungleich verteilt ist. Der Handel trägt den größten Klumpen, gemeinsam mit seiner Hausbank. Bleibt die Frage, wie man aus dem Dilemma kommt. Nur durch schöpferische Zerstörung, wie sie der große österreichische Ökonom Joseph Schumpeter beschrieb. Wir müssen die Sache vom Ende her denken. Nehmen wir uns also ein Datum, sagen wir 2030, und überlegen, in welchen Schritten wir unsere Investitionen im Neuwagenbereich herunterfahren müssen, um dann den Schalter vollständig umzulegen. Für die Zukunft bleibt der Service und der ist deutlich interessanter als Tageszulassungen und Ausstellungspaläste mit gelangweilten Verkäufern. Die Händler müssen das Thema angehen. Es steht viel Vermögen auf dem Spiel. •

„Für die Zukunft bleibt der Service. Der ist interessanter als Tageszulassungen.“

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen; er schreibt exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“

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WIRTSCHAFT Alle Fotos auf: www.autoundwirtschaft.at

Mirco Brodthage, Semperit Reifen GmbH, mit Veranstalter Friedrich Eppel vom ÖAMTC

Pierre Robert (Groupe Michelin), Thorsten Bartosch, Klaus Kauermann (beide Magna Steyr Engineering Austria), Arno Eichberger (TU Graz), Saburo Miyabe (Goodyear Dunlop Tires Germany), Roland Spielhofer (AIT), Robert Pfenning (Pirelli Deutschland GmbH), Mirco Brodthage (Semperit Reifen Ges.m.b.H.), Bernd Hartmann, Thomas Schulze (beide Continental AG), Niko Kessler (Pirelli Deutschland GmbH), Friedrich Eppel (ÖAMTC) Bernd Hartmann, Continental

Rund um das Runde Entwicklungen und Zukunft des Systems aus Reifen, Rad, Fahrwerk und Elektronik standen im Mittelpunkt des 16. Symposiums Reifen und Fahrwerk

Thomas Schulze, Continental

Pierre Robert, Michelin

I

m Zusammenspiel aller Akteure sind Fortschritte am besten möglich. In seinem Fazit am Ende des Symposiums, das heuer unter dem Motto „Die Zukunft im Griff“ stand, führte Dipl.-Kfm. Mirco Brodthage, Geschäftsführer Semperit Reifen GmbH, diesen Gedanken ins Treffen. Kooperationen mehrerer Player hätten bestehende Systeme wie ABS ermöglicht, sie würden auch künftige wie den intelligenten Reifen ermöglichen – und nicht zuletzt auch die Realisierung der „Vision Zero“ des Continental-Konzerns – also das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten auf null zu reduzieren.

Auf dem Weg zum intelligenten Reifen

Saburo Miyabe, Goodyear Dunlop

Niko Kessler und Robert Pfenning, Pirelli

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Zurück zum Anfang: Mag. Günter Thumser, Vizepräsident des ÖAMTC, und Univ.-Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der Technischen Universität Wien, begrüßten gut 150 Gäste im ÖAMTC-Mobilitätszentrum, wo vielseitige Vorträge zu Sicherheitsaspekten, Auswirkungen von Assistenzsystemen, Fragen von Geräuschentwicklung bis hin zu relevanten Entwicklungen beim Straßenbau geboten wurden. Zusammenfassen lässt sich das alles unter dem Begriff des „intelligenten Reifens“. Hinter diesem steckt weit mehr als nur ein Pneu, nämlich ein System von kooperierenden Sensoren und Assistenten, die nicht nur über das gerade aktuelle Grippotenzial auf der Straße Bescheid wissen, sondern auch helfen, das physikalische Potenzial des Reifens und Fahrwerks

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voll auszunutzen. Während derzeit im Einsatz befindliche Systeme meist optimale Zustände, z. B. von Wetter und Grip annehmen, könnten zukünftige Abstandsregeltempomaten Parameter wie Temperatur, Straßenbeschaffenheit oder niedrige Reifenprofiltiefe mit einbeziehen. Aquaplaning-Assistenten, die derzeit entwickelt werden, können unter Benutzung von Informationen der 360-Grad-Kamera, Reifendruckkontrollsystem und Wetterdaten bei drohendem Haftungsverlust nicht nur warnen, sondern auch mittels Torque Vectoring und Schlupfregelsystemen sicher Geschwindigkeit abbauen helfen. Darüber hinaus erfordern Sharing-Konzepte „kommunizierende Reifen“ – denn einerseits ist hier eine Maximierung der Einsatzzeit nötig und andererseits: Welcher Kunde kontrolliert schon den Reifenzustand bei einem car2go?

Gefährlicher als gedacht Manche Probleme bleiben auch in modernen Zeiten dieselben – nur werden sie besser erforscht: Abgefahrene Reifen sind nachweislich der Grund für das Auftreten von Aquaplaning, andere Parameter wie etwa die Geschwindigkeit oder das Alter der Reifen haben eine vergleichsweise geringe Auswirkung. Auch von Elektroautos als Herausforderung für die Reifenhersteller war die Rede. Höhere Radlast und stärkere Belastung durch hohe Drehmomente sind die Herausforderungen an die Reifenhersteller. Derzeitige Elektroautos bedeuten pro Reifen etwa 80 bis 100 Kilogramm höhere Last. • (KAT)


wirtschaft

Der Nokian WR Snowproof wurde in Finnland ebenso getestet wie in den Alpen, für die er entwickelt wurde

Von der weißen Hölle Der nördlichste Reifenhersteller der Welt stellte den neuen Reifen für die nächste Saison vor: Nokian WR Snowproof. Von Mag. Heinz Müller

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chneebedeckte Straßen über mehrere Monate, Temperaturen weit unter null: Klar, dass Winterreifen in Skandinavien eine ganz besondere Rolle spielen. Kein Wunder, dass Nokian schon 1934 den ersten Pneu für die kalte Jahreszeit auf den Markt gebracht hat. Doch jene Pneus, die eigens für Finnland, Schweden, Norwegen und Russland entwickelt wurden, werden bei uns kaum benötigt. Denn in Mitteleuropa herrschen andere Bedingungen: Zwar sind die Autofahrer auch in der Alpenregion ab und zu auf Schnee unterwegs, doch meist sind die Straßen aper, matschig oder salznass. Und genau für diese Zwecke stellte Nokian Mitte März in „White Hell“ den neuen WR Snowproof vor.

Vorgängerreifen bleibt im Sortiment „White Hell“? So nennen die Finnen das Testzentrum in der Nähe von Ivalo. Hier, weit nördlich des Polarkreises, herrscht 200 Tage im Jahr Frost. Und wenn die Seen eine gut 50 Zentimeter dicke Eisdecke tragen, kann man perfekt Reifen testen. 30 Strecken hat man dafür geschaffen – und eine 650 Meter lange Eishalle, in der Tag für Tag die unterschiedlichsten Prototypen geprüft werden, bis die perfekte Mischung gefunden ist. Herausgekommen ist ein Reifen mit einem speziellen Profil: Die „Schneeklauen“ sind sehr scharf geschnitten, um den richtigen Grip auf Schnee zu sichern, die „Brake Boosters“ gewährleisten die

richtige Seitenstabilität. Stolz sind die Finnen auch darauf, dass sie den WR Snowproof speziell auf matschigem Untergrund getestet haben. Durch drei kleine Blöcke in der Mitte des Profils wurde das Matsch-Aquaplaning deutlich verbessert. Auf den Markt kommt der WR Snowproof in 55 Größen von 14 bis 20 Zoll, der Geschwindigkeitsbereich reicht von Q (160 km/h) bis W (270 km/h). Die Reifenprofiltiefe liegt bei 8,7 Millimetern. Auf der Lauffläche ist auch ein Schneeflockensymbol: Sieht man es nicht mehr, ist der Reifen auf weniger als 4 Millimeter abgefahren. „Wir müssen den Händlern klarmachen, dass sie mit unseren Reifen sehr gut Geld verdienen können“, hieß es am Rande der Präsentation. Denn Nokian-Reifen sind kein Billigprodukt – und daher sind die Spannen für die Händler besser. Übrigens: Der Vorgängerreifen (WR D4) bleibt vorerst weiterhin auf dem Markt, wenn auch nur in 36 Dimension von 13 bis 18 Zoll. „Der Reifen

Wie stark ist das Profil? Beim WR Snowproof weiß der Kunde die Tiefe ganz genau

„Der WR Snowproof ist sehr wichtig, weil wir schon mit dem Vorgänger große Erfolge hatten.“ Hannes Gößler, Nokian Tyres funktioniert tadellos“, sagt Hannes Gößler vom österreichischen Nokian-Importeur: Gedacht ist er für jene Kunden, die nicht immer das neueste Produkt auf ihren Autos haben wollen. •

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wirTschAfT

Online-Handel, der rund läuft Eine Verbesserung an der Programmierung der Tyre24-Plattform soll für spürbar reibungslosere Transaktionen ohne Stornos führen.

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ank neuer Schnittstellentechnologie vermeidet Tyre24 auf seiner Online-Plattform ärgerliche Stornierungen bzw. reduziert sie auf ein Mindestmaß. Das vereinfacht die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und angeschlossenen Händlern. Lieferanten, die die neue SOAP-Schnittstelle nutzen, werden auf der Plattform mit dem sogenannten „Live-Icon“ Michael Saitow, Tyre24 hervorgehoben. Im Hintergrund sorgt die Schnittstelle dafür, dass Bestands- und Auftragsaktualisierungen in Echtzeit aktualisiert werden. Lieferanten, die mehrere Absatzkanäle nutzen, können so selbst Einzelbestände problemlos und ohne Qualitätsverlust einstellen. Ohne die Schnittstelle hatten es viele aus Sorge einer Stornierung vermieden, solche Einzelbestände online zu stellen. Das war weder vorteilhaft für die Händler, da eventuell ein Kunde genau ein solches Einzelstück gesucht

„Die neue Schnittstelle vermeidet Stornos und Ärger.“

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hatte, noch für die Lieferanten, die auf den Verkauf angewiesen sind. Dadurch, dass die Bestellungen sekundengenau vom Lieferantenbestand abgezogen und online in Echtzeit angezeigt werden, erscheint immer der aktuelle Bestand der entsprechenden Lieferanten. Damit können Kunden bei Tyre24 sicher sein, dass bei den Lieferanten, die die SOAP-Funktion nutzen, auch jeder Reifen ausgeliefert wird.

Bessere Geschäfte ohne Ärger Stornierungen und daraus resultierende unnötige Kosten und Mehraufwand lassen sich durch die innovative technische Lösung mithin vermeiden. Des Weiteren lässt sich mit der SOAP-Schnittstelle der Auftragsstatus in Sekundenschnelle ändern. Lieferanten haben die Möglichkeit, den Tyre24-Kunden mittels sechs verschiedener Statusmeldungen die aktuelle Bestellsituation anzuzeigen. Zusätzlich lassen sich bei der neu implementierten Schnittstelle alle relevanten Informationen für die Paketverfolgung beim Auftrag hinterlegen. Sobald der Paketdienstleister die Ware übernommen und eingescannt hat, erhält der Kunde bei Tyre24 die Paketinformationen in der Auftragshistorie hinterlegt. Rückwirkend lässt sich sogar erkennen, wer das Paket entgegengenommen hat. Rechnungsinformationen und Rechnungskopien können im PDF-Format übermittelt werden. Für die angeschlossenen Großhändler und Hersteller birgt die Tyre24 SOAP-Schnittstelle zahlreiche Vorteile. Besonders in der Hauptsaison führt sie aufgrund einer größeren Automatisierung zu einer Verringerung des Telefonsupports und zu spürbarer Arbeitsentlastung, da im Idealfall alles über ein Warenwirtschaftssystem gesteuert werden kann. Ergebnis: deutlich verbesserte Kundenzufriedenheit und damit gestärkte Kundenbindung. • (RED)


WIRTSCHAFT biti

Im Detail liegt die Kraft Der nunmehr verfügbare Quatrac Pro ist laut Vredestein derzeit der einzige Hochleistungs-Ganzjahresreifen in Europa. Von Gerhard Lustig

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n den Größen 17 bis 21 Zoll erhältlich, vollzieht das Vredestein-Marketing eine Vervollständigung im Ultra-High-Performance-Segment. Mit der Handschrift von Italdesign Giugiaro auf der Seitenwand versehen, werden die Performance-orientierte Bauund Materialkonstruktion unterstrichen. Darüber hinaus werden auf der Lauffläche des Quatrac Pro typische Winter- und Sommerreifen-Charakteristika sichtbar vereinigt und mit ansprechenden Leistungsdaten aus diversen Testreihen unterlegt.

Volle Bandbreite Die Vermarktung des Quatrac Pro startet mit April und der Reifen ist in 50 Dimensionen erhältlich. Davon verfügen 29 über den Geschwindigkeitsindex Y (bis 300 km/h). 14 Größen im Ganzjahressegment sind laut Harald Kilzer von Apollo-Vredestein in Österreich einzigartig: „Nutzer von BMW 5er, Volvo XC90 oder auch Alfa Romeo Stelvio sind hier das

Segment repräsentierend angesprochen.“ Der Quatrac 5 im Segment der kleineren Reifengrößen bildet weiterhin die Vollständigkeit in Vredesteins Ganzjahresreifen-Angebot ab.

26 Jahre Allseason-Entwicklung Bei der Einführung des Quatrac Pro sieht sich Europa-Manager Thomas Körpert mit Marktgrößen wie Goodyear, Michelin, Bridgestone, aber auch Hankook usw. konfrontiert. Wobei der Österreicher im indisch-holländischen Reifenkonzern auf 26 Jahre Entwicklungserfahrung im Allseason-Reifensortiment verweisen kann – im 110-jährigen Firmenjubiläum von Vredestein ist das ein nicht unwesentliches Verkaufsargument. Verkaufserwartungen werden in keine Zahlen gefasst, da Österreich im Besonderen als Alpinregion stark von traditioneller Sommer- und Winterreifen-Nachfrage gekennzeichnet ist. Vredestein garantiert mit dem Quatrac Pro hohe Kilometerleistungen bei vorzüglichen Fahrleistungen im täglichen Gebrauch und bietet damit dem Reifenhandel eine Ergänzung auf höchstem Niveau, wertet der Hersteller die Marktchancen. •

Harald Kilzer, Geschäftsführer Apollo Vredestein Österreich, rechnet sich mit dem Quatrac Pro guten Kundenzuspruch aus

Imposante Zeitstrecke in Bildern, die den Entwicklungsfortlauf des Ganzjahresreifens Quatrac dokumentiert

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WIRTSCHAFT

Kooperation wird verstärkt Die Kooperation zwischen Honda und Goodyear Austria besteht seit vielen Jahren und hat sich positiv entwickelt.

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undenbindung und Aufbau von langfristigen Kundenbeziehungen sind ein zentrales Ziel bei Honda. Der wiederkehrende Ersatzbedarf an Reifen erhält in dem Zusammenhang mehr und mehr an Bedeutung und wird von den Autohäusern in ihrer Kundenkommunikation genutzt. „Beliebte Anlauf­ stelle für das Reifenwechseln und andere Dienstleis­ tungen ist neben dem Reifenhandel das Autohaus, bei dem das eigene Fahrzeug erworben wurde“, be­ tont Ing. Wolfgang Stummer, Geschäftsführer Good­ year Austria. Honda Autohäuser wissen das heute mehr denn je zu schätzen.

Sehr gutes Kundenbindungstool Das Reifenbusiness ist für uns ein sehr gutes Kunden­ bindungstool“, so Ivonne Moser, Department Ma­ nager Customer and Parts Division Honda Central

(V. l.) Ing. Wolfgang Stummer (Geschäftsführer Goodyear Austria), Ivonne Moser (Department Manager Customer and Parts Division Honda Central Europe), Thomas Landl (Sales Manager Car Dealer, Goodyear Austria)

Europe. Teil des erfolgreichen Reifengeschäfts ist laut Moser das Reifenvermarktungs­Tool Tire En­ gine. „Das Programm ermöglicht es uns, unseren Händlern per Knopfdruck Reifeninformationen, Preis­ oder Konditionsänderungen zur Verfügung zu stellen“, sagt Moser. Der Händler habe zudem den Vorteil, dass er zu allen angebotenen Reifenmarken Verfügbarkeit, Preise, Konditionen, Reifenlabel und Reifentests abrufen könne. Er könne seine Reifen/ Räder­Kalkulation inklusive Montagekosten hinter­ legen, dem Kunden rasch ein individuelles Angebot erstellen und die Reifen dann auch gleich in dem Portal bestellen. „Die Bedienung ist selbsterklärend und effizient“, so Thomas Landl, Sales Manager Car Dealer bei Goodyear Austria. • (DSC)

John und Wiesinger mit dem gleichen Markenportfolio aus dem VW-Konzern: Hutschinski konzentriert sich auf 4 Wiener und Gernot Wiesinger auf 3 Weinviertler Standorte.

Ein Beispiel des guten Miteinander Die Familien Wiesinger und John haben sich für eine Standortbereinigung entschieden. Der Weinviertler Gernot Wiesinger hat seine Niederlassung an den Wiener John-Chef Stefan Hutschinski abgegeben.

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m Wege eines Asset­Deals übernimmt Stefan Hut­ schinski, gleichzeitig VW/Audi/Seat/Skoda­Händ­ lerverbandssprecher per 1. Juni von der Mistelbacher VW/Audi/Seat/Skoda/VW Nfz­Autohandelsfirma Wiesinger GmbHden Standort in Wien­Ottakring. Alle Standorte, mit zukünftig insgesamt 150 Mitar­ beitern, verfügen über Serviceverträge der Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Seat, Skoda. Als Händler von VW Pkw und VW Nutzfahrzeuge fungiert der Standort Autohaus John gemeinsam mit den Filialen Piltz und Wiesinger­Wien. Bislang setzten Hutschinskis 3 Standorte 300 VW­Pkw­ und

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60 VW­Nfz neu ab. Alle anderen Marken aus dem VW­Konzern werden an Wiesinger vermittelt.

Wiesinger konzentriert sich auf das Weinviertel Die Wiesinger GesmbH mit dem gleichen Marken­ portfolio konzentriert sich auf ihre Weinviertler Be­ triebe in Mistelbach, Gänserndorf und Laa/Thaya. Geschäftsführer Ing. Gernot Wiesinger (42) verkauf­ te einschließlich Wien mit 160 Angestellten im letz­ ten Volljahr 1.700 NW/400 GW. In neuer Konstella­ tion wechseln dann 350 NW mit 45 Mitarbeitern in der Jahresstatistik von Wiesinger zu John. • (LUS)


WIRTSCHAFT GEWERBE

Sicherheit bei Nässe

Besonders auf die Nasshaftung achten, rät Bridgestone

Reifenriese Bridgestone erweitert die Dimensionen-Palette beim Sommer-Sieger Turanza T005.

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ridgestone hat sein Erfolgsmodell Turanza T005 nunmehr auch in 47 SUV-Größen auf den Markt gebracht. Damit steht der ÖAMTC-Testsieger nun auch für die beliebte Fahrzeuggattung der Sport Utility Vehicles zur Verfügung. Der Turanza T005 Sommerreifen, der das EUReifenlabel „A“ im Bereich Nasshaftung für sein komplettes Line-up trägt und im großen ÖAMTC-Sommerreifentest 2019 zum Testsieger gekürt wurde, ist ab sofort in über 170 Dimensionen erhältlich.

Auf Nasshaftung achten Dabei betont der Hersteller, dass Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Mitteleuropa besonders häufig auf nasser Fahrbahn geschehen – umso wichtiger, beim Kauf neuer Pneus auf die Nasshaftung zu achten. In ausgewählten Dimensionen ist der T005 nun auch mit der innovativen Run-Flat-Technologie „DriveGuard“ zu haben – nämlich in 25 ausgewählten Größen zwischen 16 und 19 Zoll. Das DriveGuardKonzept ist auch deshalb so innovativ und erfolgreich, weil es – im Gegensatz zu vielen anderen Systemen anderer Hersteller – für jedes Fahrzeug mit Reifendruckkontrollsystem verwendbar ist, wenn die Dimension passt. Die DriveGuard-Reifen ermöglichen es Autofahrern, im Falle einer lästigen Reifenpanne bis zu 80 Kilometer weit bei einer Geschwindigkeit bis zu 80 Stundenkilometern weiterzufahren, ehe der Pneu gewechselt werden muss.

Bridgestone-Reifen wurden im vergangenen Jahr insgesamt für über 120 neue Erstausrüstungen in Europa, Nahost und Afrika ausgewählt. So verlassen beispielsweise der Audi A7 und die Mercedes-Benz A-Klasse das Werk auf dem Turanza T005.

Erste Wahl für Erstausrüstung Bei Audi hat Bridgestone den Anteil im OE-Bereich in den vergangenen fünf Jahren sogar verdoppelt.

Verkehrsunfälle mit Personenschäden geschehen häufig auf nasser Fahrbahn. Deshalb empfiehlt es sich, beim Kauf auf die Nasshaftung zu achten. Darüber hinaus stattet Bridgestone u. a. neben der BMW 3er- und BMW 7er-Serie auch die Modelle BMW X5/X7 und BMW Z4 aus. In der Erstausrüstung des vollelektrischen Audi e-tron und des BMW X3 vertrauen die Automobilhersteller außerdem auf den Bridgestone Alenza 001. Dieser Sommerreifen wurde speziell für SUVs entwickelt und stellt in der Erstausrüstung das Pendant zum T005 dar. Er verfügt über ein innovatives Profildesign – dieses hilft Autofahrern, das Lenkverhalten in Kurven und die Stabilität auf geraden Strecken zu verbessern. Auch der Alenza ist im Aftermarket erhältlich. • (RED)

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wirtschaft

Digitaler Pannenhelfer Autohaus Ein Spagat zwischen „Autos oder Mobilität“ gelang Dr. Konrad Weßner (Bild o. r.) beim 15. puls Kongress, zum Thema „Strategien zur Gewinnung der Autonutzer von Morgen“. „Der Kampf um die Kunden wird vielschichtiger!

Von Gerhard Lustig

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oyota Deutschland-Präsident Alain Uyttenhoven, der nach dem Ausstieg der Familie Frey in der neugegründeten Landesrepräsentanz mit seinem Statthalter Heiko Twellmann nun auch für Österreich zuständig zeichnet, symbolisierte mit dem Robotermodell Kirobo die Veränderung in die digitale Mobilität der Zukunft: „Wer die Chancen rechtzeitig erkennt und den Wünschen nach neuen Formen der Mobilität gerecht wird, dem stehen – unabdingbar mit dem smarten Autohändler – erfolgreiche Zeiten bevor.“ Für Toyota ist das konventionelle Auto kein Auslaufmodell, vielmehr wird in der Vernetzung Kunde-Handel-Hersteller der All-inclusive-Wunsch eine tragende Bedeutung haben. „Bei aller Antriebs- und Vernetzungsvielfalt wird der Mensch als Pannenhelfer nötig sein, erläutert Uyttenhoven, „und dazu braucht es leistungswillige Händler!“ Wasserstoff für die Lang-, Hybrid für die Mittel- und E-Antrieb für die Kurzstreckeneinsätze, lautet der Denkansatz der Japaner. Der Verbrennungsmotor wird aus volkswirtschaftlichen Gründen noch lange über die politisch ventilierten Einsatzzeiten hinaus Bestand haben, will Toyota gemeinsam mit dem Handel in diese neue Zeit gehen.

Alain Uyttenhoven plant mit dem smarten Autohaus

Holger Santel sprach artig die Worte seines CEO

Volkswagen Sales im Augenblick realitätsfern Holger B. Santel, Leiter Vertrieb und Marketing Volkswagen Pkw Deutschland, betete die vom Konzern vorgegebene Strategie „Transform 2025+“ herunter, demnach sich das Unternehmen geradezu radikal als führender Anbieter von E-Mobilität, Konnektivität sowie autonomes Fahren deklariert. Seine Formulierungen zur konsequenten Neuausrichtung des Handels sowie der Aufbau eines digitalen kundenzentrierten Ökosystems bilden vertriebsseitig die Grundlage für Volkswagens ultimatives Geschäftsmodell der Zukunft. Mehr wurde nicht verraten.

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Erfrischendes aus Steirermund Dem umständlichen herstellerseitigen Wortgeflecht zur Neugestaltung der Mobilität stellte Weßner beim 15. puls-Kongress ein österreichisches Strategiemodell zur Bewältigung des Wandels gegenüber. „Den Unterschied im Erfolg kann nur der Mensch machen“, sprach Karin Radauer vom gleichnamigen Autohaus in Neumarkt, St. Veit/Glan und Knittelfeld, überzeugend von den auch künftig existierenden Chancen eines familiengeführten Unternehmens. Die ausgebildete Betriebswirtin verband automobile Geschichte mit Zukunftsgedanken und stellte bei aller Flexibilität zum Mobilitätswandel den Menschen als Erfolgsgaranten in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen: „Wir sind es gewohnt, mit den Zeichen der Zeit zu gehen.“ Sie führte mit Kompetenz auf den Boden der Tatsachen zurück. Vom nackten Reagieren zum angstfreien Führen, wie Hans-Jürgen Persy ausführte, wird das bestehende Geschäftsmodell den großen Wandel zwar ankündigen, aber unter wirtschaftlich koexistenziellen Vertragsbedingungen nicht neu erfinden müssen. Radauer weiß um die Kraft des stationären Handels, denn nur ein starkes und motiviertes Händlernetz kann die Marke beim Kunden, egal auf welchem Kanal der künftig daherkommt, festmachen.

„Visionäre Positivliste“ Karin Radauer referierte auf dem Boden der Tatsachen

Volkswagens Visionen beginnen mit Fragen Das Sahnehäubchen zu Santels nichtssagenden Ausführungen lieferte Hans-Jürgen Persy, der händlerseitig bei der Vertragsgestaltung für die ab 2020

auf rund 200 Seiten manifestierten Händlervereinbarungen mitwirken darf. „Um den Wandel zur konsequenten Umsetzung verstehen zu lernen, bemühte der hauptberufliche Vorstandsvorsitzende der Löhr & Becker AG eine Unzahl Zitate von öffentlichen Persönlichkeiten, um sich der Regie des VW-Konzerns beugend, nichtssagend über die Talkrunde zu retten. Ein Beispiel: Visionen beginnen mit Fragen! Muster des Wandels durfte/konnte der Verbandsprofi nicht aufzeigen.

Hans-Jürgen Persy „filibusterte“ anstatt zu informieren

Mehrfach betonte Holger B. Santel das neue Zusammenarbeitsmodell zwischen Hersteller und Handel, das den Kunden im Zentrum allen Handelns behält und nur gemeinsam mit dem Handel gehe. „Der Händler kennt seine Kunden und der Kunde kennt seinen Händler – diese Symbiose wollen wir ergänzen.“ Womit? Das sollte Händlervertragsmitgestalter Persy erläutern. Ja, er ist von dem gemeinsamen Weg, dem „Act as One“ und der „Syntegration“ seiner Markengewaltigen angetan. Er thematisierte die den Händlervertrag ergänzende sogenannte PositivListe, ein Dokument, das noch heute unbekannte Themen wie Online-Vertrieb oder Function on Demand regeln soll. •


WIRTSCHAFT

Sag, wie steht’s mit den Finanzen? Bisnode D&B unterzog die österreichische Automobilbranche dem Bonitäts-Check: 25 Prozent der Automobilgroßhändler, aber nur 3 Prozent der Gebrauchtwagenhändler verfügen über eine Top-Bonität.

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ie Bonität der Automobilbranche nahm eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsauskunftei Bisnode D&B Austria genauer unter die Lupe. „Unsere Analysten haben das Ausfallrisiko der Unternehmen in den einzelnen Segmenten untersucht: von Großhändlern, Neuwagenhändlern und Gebrauchtwagenhändlern über Motorradhändler und Kfz-Werkstätten bis hin zu Autozubehörhändlern und Tankstellenbetreibern“, erklärt Geschäftsführerin Alexandra Vetrovsky-Brychta. Dabei zeigte sich, dass das geringste Ausfallrisiko der Autogroßhandel aufweist: 24,6 Prozent sind mit einer sehr guten Bonität gesegnet und 49,9 Prozent mit einer guten Bonität. Nur 6,3 Prozent haben eine sehr bescheidene Bonität. Basis der Berechnung ist das Risiko-Rating eines Unternehmens durch Scoring-Methoden wie der Analyse von sogenannten Negativeinträgen – etwa Insolvenz – und durch die Beurteilung von Risiko-Analysten.

Alexandra Vetrovsky-Brychta, Geschäftsführerin Bisnode D&B Austria

Gebrauchtwagenhändler im Bonitätskampf Ebenfalls mit Top-Werten punkten die Neu- und Gebrauchtwagenhändler: 21,4 Prozent der Auto-

händler, die sowohl Neu- als auch Gebrauchtwägen verkaufen, haben laut Analysten eine Top-Bonität, 52,4 Prozent haben immerhin eine gute und nur 4,2 Prozent müssen mit einer Bonität auf „Ramsch-Niveau“ leben. Betrachtet man die ausschließlichen Gebrauchtwagenhändler, stellt sich die Situation ein wenig anders dar: Gerade mal 3,2 Prozent wird eine Top-Bonität ausgewiesen, 68,9 Prozent haben eine gute und 7,1 Prozent müssen sich mit einem sehr bescheidenen Niveau zufrieden geben. Auf einem ziemlich ähnlichen Bonitätsniveau bewegen sich Tankstellenbetreiber, Autozubehör-, Motorradhändler und Kfz-Werkstättenbetreiber: Jeweils 5 bis 7 Prozent werden mit einem sehr niedrigen und einem sehr hohen Ausfallrisiko bewertet. • (MPI)

Digital zur Probefahrt frei-stil.at bringt mit dem ProbefahrtenButler potenzielle Kunden ins Autohaus.

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ie Digitalisierung bietet in einem so analogen und ebenso wichtigen Bereich wie der Probefahrt neue, effiziente Möglichkeiten. So hat sich die Agentur frei-stil.at, beheimatet in Wien und Klagenfurt, dem Thema angenommen und für Händler und Importeure den Probefahrten-Butler entwickelt. „Fahrzeuge, Probefahrtzeiten, eigenes Design und digitaler Leihvertrag sind schnell angelegt und es kann losgehen“, erklärt Mag. Thomas Knes, einer der beiden Chefs der Agentur. „Der Kunde kann dann online und damit natürlich zu jeder Zeit eine Probefahrt elektronisch buchen.“ Die Referenzen des jungen Projekts sind sowohl auf Händler- wie auch auf Importeursebene bereits vielfältig: „Konrad Spes setzt das System schon für seine Autohäuser im täglichen Betrieb ein, mit Vogl + Co. und dem Autohaus Weitmann steht eine Umsetzung im Raum“, so Knes. Suzuki Österreich verzeichnete laut Knes mit dem neuen System bei der Vienna Autoshow ein Plus von 70 Prozent bei den Probefahrten

Mag. Christian Blatterer und …

… Mag. Thomas Knes sind frei-stil.at

Der Probefahrten-Butler kann in allen Händleroder Marken-Outfits umgesetzt werden: probefahrtenbutler.com

im Vergleich zum Vorjahr. Alfa Romeo setzt das System aktuell – anlässlich der neuen Formel-1-Saison – für eine österreichweite Kampagne mit 38 Händlern ein. „Wir setzen am unteren Ende des Marketing-Tunnels an“, bringt es Knes auf den Punkt. Bei bzw. nach der Probefahrt ist die Kauf-Entscheidung schon sehr weit fortgeschritten. • (GEW)

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Meister aller Klassen Wie managt ein Autohändler bzw. eine Werkstätte jene Kunden, die zwar „im Bestand“ sind, aber durchaus mehr Aktivität zeigen könnten? Die Santander „Meisterklasse“ weiß das.

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ie „Schüler“ kommen aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark, sogar aus Tirol ist ein Teilnehmer angereist: „Schulgebäude“ ist an diesem Tag ein Hotel in Wien und am Abend gibt es einen „Schulausflug“ zum Cirque du Soleil. „Meisterklasse“ nennt sich diese Form von Schulungen, durchgeführt werden sie von der Santander Consumer Bank. Seit dem Beginn vor 2 1/2 Jahren ist das Interesse

„Für Stammkunden muss man nicht so viel Werbung machen, sie kaufen öfter und feilschen auch nicht so stark beim Preis.“ Marc-Ulrich Lech, Trainer aus Deutschland immer größer geworden: Marc-Ulrich Lech ist der „Lehrer“ – nicht nur an diesem Tag, sondern auch bei den anderen Terminen zu den Themen „Verkauf“ und „Gebrauchtwagen-Management“. Das Exklusive dabei: Die Gruppe ist klein, meist sind es 10 bis 12 Kunden der Santander Consumer Bank – und der eine oder andere von ihnen hat schon alle drei Module absolviert. „BestandskundenManagement“ steht an diesem Tag auf dem Programm: „Einen Neukunden zu gewinnen, ist 6- bis 7-mal so teuer wie einen Stammkunden zu behalten“,

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sagt der Trainer gleich zu Beginn. Die Gründe dafür? „Für Stammkunden muss man nicht so viel Werbung machen, sie kaufen öfter und feilschen auch nicht so stark beim Preis.“

Warum nicht eine Stammkundenkarte? Doch wie geht man mit diesem Schatz, abgespeichert in diversen Computern, um? Das will Lech gleich von den Teilnehmern wissen: Da gibt es Händler, die ihre Stammkunden mit Briefen ins Haus locken, andere schicken E-Mails. Und ein Verkäufer berichtet stolz über die Stammkundenkarte im Autohaus: Bonus für den Kauf eines Neuwagens, Bonus beim Service, Bonus bei Empfehlung an Neukunden. Lech gibt aber auch einen anderen Tipp: „Niemand, der einen guten Job gemacht hat, muss sich schämen, einen Kunden um eine Empfehlung zu bitten.“ Nicht unbedingt eine Empfehlung am Stammtisch oder im Verein ist damit gemeint, sondern eher in den sozialen Netzwerken. Außerdem rät Lech zu Telefonaten, getreu dem Motto: „Wie geht es denn Ihrem Auto?“

Kunden häufiger von Autowechsel überzeugen Doch natürlich klappt Stammkunden-Management auch dank Finanzierungen: Ein Händler, der seine Kunden statt der üblichen 5 Jahre schon nach 3 Jahren von einem neuen oder gebrauchten Auto überzeugt, hat nicht nur jüngere Gebrauchtwagen am Platz, sondern durch den häufigeren Bonus der Bank auch mehr Geld am Konto. • (MUE)


Einfache Anwendung

Ohne Vermischung

Mit neuen Geräten im GDI-Segment eröffnet Delphi Technologies den Werkstätten neue Ertragschancen: Der Hartridge Excalibur GDi Master ermöglicht die Prüfung von Injektoren für Benzin-Direkteinspritzer und Fahrzeuge mit Saugrohreinspritzung innerhalb von 5 Minuten. Mit neuen Ultraschall-Reinigungsgeräten aus Edelstahl lassen sich in GDI-Motoren häufig auftretende Rußablagerungen an Injektoren beseitigen. Delphi Powertrain Systems Deutschland GmbH; www.delphiautoparts.com

Um den steigenden Zahlen an Automatikgetrieben auch im Getriebeölservice Rechnung tragen zu können, bietet Mahle den Werkstätten mit dem ATX 150 ab sofort ein neues Einsteigermodell der bewährten FluidPRO-Gerätelinie an. Der Wechsel von Ölsorten erfolgt über austauschbare Ölbehälter. Über einen speziell entwickelten Hydraulikkreislauf in Verbindung mit der Software wird das richtige Frischöl sicher auf ein neues Getriebe aufgetragen. Mahle GmbH; www.mahle.com

Sorgt für Flüsterfahrten Für die steigende Anzahl an Hybridfahrzeugen bietet NTN-SNR spezielle Produkte, die Geräuschentwicklung verhindern sollen bzw. zu einer Geräuschminderung beitragen. Das Sortiment umfasst neben Riemen und Spann- bzw. Umlenkrollen für die Motorsteuerung auch Elemente des Nebentriebs von Hybridfahrzeugen. Abgedeckt werden Fahrzeugmodelle der weltweiten Fahrzeughersteller wie Lexus, Peugeot, Volvo, Toyota oder Volkswagen. Jubiläumsjahr 2018 feierten die NTN Corporation und NTN-

SNR Roulements 100 Jahre Innovation für Produkte im Bereich Automotive Aftermarket und weitere, die dem Unternehmen ermöglichen, als anerkannter Hersteller, Spezialist und Partner für alle Akteure des freien Ersatzteilmarkts verfügbar zu sein. Neben neuen Fahrzeugmodellen wie dem Peugeot 508 RXH oder historischen Fahrzeuge wie der Fiat Spider, Mazda MX3 oder Peugeot 205 GTI (1.6L/1.9L) bietet NTN-SNR komplette Produkte als Sätze, aber auch einzeln für Motorsteuerung und Nebentrieb an. NTN-SNR Roulements S.A.; www.ntn-snr.com

2 Neulinge im Team Mit seinen beiden neuen Schmierstoffen „8100 ECO-clean“ und „Specific“ setzt Motul auf die besondere Fähigkeit, LSPI (Low Speed Pre-Ignition) vorzubeugen. Dies kann bei modernen Turbo-Benzindirekteinspritzern in niedrigen Drehzahlbereichen in Kombination mit hohen Lasten auftreten. Das Leichtlauföl „8100 ECO-clean 0W-20“ hat Freigaben für Jaguar Land Rover, Volvo, BMW, Mercedes-Benz, General Motors und Volkswagen. Mit dem „Specific 2290 5W-30“ hält Motul die von PSA 2017 aktualisierte B71-2290-Service-Fill-Freigabe. Motul Deutschland GmbH; www.motul.de

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Neue Präsidentin bei Volvo Trucks Europe Heléne Mellquist ist neue Präsidentin von Volvo Trucks Europe. Sie tritt die Nachfolge von Roger Alm an. Seit ihrem Eintritt 1988 hatte Mellquist mehrere Führungspositionen bei der Volvo Group inne und war u. a. in den Bereichen Vertrieb, Strategie, Kommunikation und Controlling tätig.

Chef für neue Europaregion Amaury La Fonta ist General Manager der neu geschaffenen Verkaufsregion Central Europe (Deutschland, Schweiz, Österreich, Osteuropa und Skandinavien) bei Maserati. Er berichtet direkt an Umberto Cini, General Manager Maserati EMEA.

Unter Hondas Besten Erich Lechner, Kfz-Techniker bei Auto Hänfling in St. Pölten, errang beim Wettbewerb europäischer Honda-Techniker den dritten Rang und wird im Mai 2019 am weltweiten Bewerb in Japan teilnehmen. Für den Erfolg wurde der Betrieb geehrt, als Anerkennung wurde ein Panasonic Toughbook überreicht. (Bild v. l.: Erich Lechner, Roland Berger, Wolfgang Unterberger, Claudia Unterberger, Yoshiaki Ikehata, Satoru Yamada)

Germès steigt bei NGK auf Damien Germès ist neuer Regional President EMEA, gleichzeitig President & CEO NGK GmbH und Corporate Officer des Global Headquarters in Japan. Damit ist er der erste Europäer, der diese drei Funktionen in einer Person bei NGK hält.

Sieben Jahre lang war Martin Riha bei der Groupe PSA in Wien tätig, nun kündigte er an, den Importeur mit 30. Juni dieses Jahres zu verlassen. Seit Mitte 2015 leitete er die Abteilung für B2B und Gebrauchtwagen, seit Herbst des Vorjahres auch für Opel. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger läuft laut Managing Director Ian Hucker sowohl intern als auch extern. Hessel Kaastra hat bei LeasePlan Österreich die Funktion des Managing Directors von Nigel Storny übernommen. Kaastra ist seit 16 Jahren für LeasePlan tätig und führte zuletzt 5 Jahre lang die LeasePlan Insurance. Von 2008 bis 2013 war Kaastra Geschäftsführer von LeasePlan Mexiko.

Die Bridgestone Central Europe hat mit Kester Grondey einen neuen Manager PR und Unternehmenskommunikation, der u. a. auf 6 Jahre bei Pirelli – zuletzt als Director External Communication für Deutschland – und mehrere Stationen als Agenturchef zurückblickt.

Katharina Šumnik verstärkt das PR-Team von Importeur Mazda Austria unter der Leitung von Iris Schmid. Die studierte Medienfachfrau, die 2018 als Trainee zum Unternehmen kam, wird Online- und Social Media Kanäle, den Bereich interne Kommunikation sowie den PR-Fuhrpark betreuen. Berufserfahrung hat die 26-jährige Kärntnerin bei einem lokalen Energieunternehmen gesammelt. Ihre Karriere bei Mazda startete 2018 als Marketing Trainee.

Thomas Jacobi ist seit 1. März Personalverantwortlicher für die Europazentrale des Reifenriesen Hankook. Der erfahrene Personaler ist in Neu-Isenburg stationiert und der Nachfolger von Ji Su Lim, der in die Konzernzentrale nach Seoul zurückgekehrt ist. Jacobi ist studierter Jurist und Branchen-Quereinsteiger. Zuletzt verantwortete er als Senior Regional Director die Region EMEA bei einem weltweit agierenden Telekommunikationsunternehmen.

Aston Martin Lagonda hat den Deutschen Thomas Kiesele zum Europa-Präsidenten ernannt. Er wird von Frankfurt aus die Marketing- und Verkaufsaktivitäten von 41 Händlerbetrieben in 19 europäischen Märkten leiten. Kiesele kommt von Ferrari Financial Services, wo er den Bereich Sales und Marketing Europa verantwortete.

Ausgabe: 4/2019, 32. Jahrgang; Cover-Werbung: AVL DITEST; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@ autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger. bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2019; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


menschen

Betrifft: „Schluss mit Lustig“ in A&W 3/2019 Lieber Gerhard Lustig! Sie haben meine Seele gestreichelt. Ich sitze in der Redaktion und schreibe fröhlich vor mich hin. Die kleine Pause musste sein, denn die Post brachte AUTO & Wirtschaft. In der Tat liefert die Post noch samstags. Wie lange das noch so bleibt? Es ist so, wie Sie schreiben, und das ganz große Blablabla wird einfach billiger sein, als hunderte Millionen in aufwendige Werbekampagnen zu stecken. Die Entschuldigungs-Kaskaden sind ja schon in der Schublade: Klar haben wir E-Autos im Angebot, aber wir bekommen keine Batterien, die Aufladeinfrastruktur geht nicht voran, die Zweitverwendung der Batterie und die Entsorgung sind nicht geklärt etc. etc. Also lieber Kunde, wir können ja, aber leider sind die Umstände miserabel. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den jetzt ganz sauberen Diesel. So wird es laufen. All das ganze Gewürge ist im Grunde Manipulation pur. Der Sozialismus grüßt. Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Marx und Murks?? Ganz einfach: Marx ist die Theorie. Bleiben Sie gesund und munter und spitzen Sie die Feder. Es tut so gut. Manfred J. Schmidt, Herausgeber und Chefredakteur Redaktion AUTOAUTO, D-50354 Hürth Hat mir gut gefallen. Könnte in noch schärferer Form auch von mir sein. Weiter so, bis es alle wissen! Beste Grüße, Fritz Indra

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Blaue Wunder Manchmal traut man seinen Augen nicht: Da schickt uns ein Freund des Hauses Fotos von einem Grazer Autohändler, der einem Kunden für die Fahrt zur Kur nach Althofen einen Alfa samt blauem Kennzeichen borgte. Am Tag danach stand er noch immer dort, wenn auch mit einem neuen Datum am Zettel unter der Windschutzscheibe. Und so ging das Tag für Tag, zumindest eine Woche lang. Oder war gar nicht ein Kunde unterwegs, sondern ein Mitarbeiter? Oder etwa der Chef selbst? Illegal ist es auf jeden Fall!

Leserbriefe

Marktplatz Nachtrag

Karosserie

CAR-REP-Profiteam Denk GmbH Bruck 5 A-4842 Zell am Pettenfirst T: +43 664 2031542 E: office@car-rep-profiteam.at I: www.car-rep-profiteam.at

Harald Buchner – Kfz-Handel & Verwertung Wachtberg 62 A-4441 Behamberg T: +43 7252 73856 E: office@kfz-buchner.at I: www.kfz-buchner.at

Schmierstoffe

LUKOIL Lubricants Europe GmbH Ölhafen Lobau – Uferstraße 8 A-1220 Wien T: +43 1 205222-0 E: info.schmierstoffe-automotive@lukoil.com I: www.lukoil-lubricants.eu

Mobil – LSA Lubes Services GmbH & Co KG Ölhafen Lobau – Uferstraße 4 A-1220 Wien T: +43 1 2851400 E: office@lsa.at I: www.lsa.at

Der nächste automotive GUIDE erscheint am 16. Dezember 2019

Wir informieren Sie gerne! Alexander Keiler, Telefon: +43 664 8229487 E-Mail: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, Telefon: +43 664 88368591 E-Mail: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Uschi Ernst, Telefon: +43 664 8222224 E-Mail: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at

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schluss mit lustig Elektroauto anno 1972 B

eim Lesen eines halben Jahrhunderts Automobilvermarktung in Österreich, Jahr für Jahr gebunden in der roten AUTO-Information, zitierte 1972 Georg „Schurl“ Auer in seinem „Spectator“ wegen drohender Treibstoffknappheit den damaligen EWG-Energie-Kommissar Heinz Haferkamp: „In 10 Jahren wird es in Europa kein Auto und kein Fernsehen geben, wenn es nicht gelingt, die Energielücke zu schließen.“ Und Spectator dachte: Ganz so verrückt sind offenbar die Ideen über ein elektrisches Stadtauto, das mit Strom aus Atomkraftwerken aufgeladen werden könnte, anscheinend doch nicht. Heute haben wir die EU und Diskussionen ohne Ende mit den Richtungsstreitigkeiten über die Mobilität der Zukunft.

„Während Diess seinen ,Volkswagen‘-Kunden einen Stromschlag nach dem anderen versetzt, haben die Japaner längst erkannt, sich für zukunftsträchtige Antriebe alle Optionen offen zu halten.“ Das Auto und das Fernsehen gibt es immer noch. In 50 Jahren AUTO-Information finden sich vielerlei Taten mit Namen und Hintergrundanalysen – ein Nachschlagewerk der Automobilwirtschaft und mittendrin ist immer Österreichs Automobilwirtschaft. • Wer kann sich heute noch an die Automeile am Wiener Ring erinnern, wo keine Marke von Rang und Namen fehlen durfte. 50 Jahre später ist keine Spur davon mehr zu sehen. In den 80er-Jahren „unerreichbare 300.000 Neuzulassungen“ sind heute eine reine Frage der Tageszulassungspolitik. Stets begleiten wir die Ereignisse auf Augenhöhe und auch wir passen uns dem Informationstempo an. • Helmuth H. Lederer, Gründer des Informationsdienstes, setzte auf suchende Journalisten, die Hintergrund nach vorn holten, um Zusammenhänge erklärbar zu machen. Da mischten Kaliber eines Gerhard Hertenberger oder Franz Robert Billisich mit oder Peter Homola, der bis zum Fall des Eisernen Vorhangs den Informationskeil in das Tun der kommunistischen Autowelt trieb. Dr. Nikolaus Engel ist heute der Chefredakteur, übernahm mit mir nach der Ära Auer das Heft, gemeinsam mit Philipp Hayder nahm das Medium einen weiteren Aufstieg. Nun verknüpft Stefan Binder mit seinem Team die Print- mit der

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Online-Welt von heute und morgen. Im Verbund mit AUTO & Wirtschaft bedienen wir im Wochenrhythmus unsere Abo-Leserschaft: schnell und objektiv! • In Zeiten harter Bandagen mit Klimawandel und Weltrettung durch Kindermund hat die Automobilwirtschaft einen schweren Stand. Noch ist keine wirkliche Gegenwehr zu sehen. Manche Umgehungsmanöver der europäischen Autoindustrie sind unverständlich und an Brückenköpfen der Chinesen mangelt es auch nicht. Während VW-Chef Herbert Diess seinen „Volkswagen“-Kunden einen Stromschlag nach dem anderen versetzt, haben die Japaner längst erkannt, sich für zukunftsträchtige Antriebsarten alle Optionen offen zu halten. • Ich hoffe nur, dass es nicht ein blutiges Zerfleischen wird, mit einem Schlachtfeld voller Krüppel als Erbe, denn zu groß ist der Einsatz an menschlichem Unglück oder Glück, um den es geht, als man dem globalen Treiben unbeteiligt zuschauen könnte. Das Suchen nach Antworten bleibt unsere Aufgabe!


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Beste Bewertung für Bremsen und Kurvenfahrten auf Nässe2 Herausragende EU-Labelwerte mit Nasshaftung „A“ in allen Dimensionen

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ÖAMTC Sommerreifentest 03/2019, Testergebnis: 2x sehr empfehlenswert, 14x empfehlenswert · 2 Test durchgeführt vom TÜV SÜD im Auftrag von Bridgestone. TÜV SÜD Product Service GmbH Bericht Nr. [713126981-TG], Juni 2018, Dimension: 205/55 R16 91V, Test: www.bridgestone-daten.eu/TUEV-T005-Report.pdf · 311 % verbesserte Laufleistung gegenüber dem Vorgänger, Bridgestone Turanza T001 EVO · 4 Die Bridgestone DriveGuard Technologie ermöglicht im Pannenfall eine Weiterfahrt von bis zu 80 km bei max. 80 km/h 1

Bridgestone Europe NV/SA Niederlassung Österreich www.bridgestone.at


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