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Bundesländer-Umfrage: Wie läuft das GW-Geschäft?
Jungwagen zu teuer
„Für Gebrauchtfahrzeuge, die wir eintauschen, müssen wir derzeit mehr bezahlen, bekommen am Gebrauchtwagenmarkt aber auch mehr“, sagt Andreas Graf, Geschäftsführer Autohaus Graf/Kirchberg am Wagram. „Uns fehlt jeAndreas Graf doch die Ware. Wir könnten mehr verkaufen, als wir derzeit anbieten können.“ Auch Gebrauchte aus dem Ausland seien derzeit nur beschränkt verfügbar: „Gleichzeitig sind auch dort die Preise derzeit sehr hoch.“ Die Jungwagen, die man normalerweise zugekauft habe, „sind so teuer, dass man da gar nicht hingreifen braucht, weil sie fast so viel kosten wie ein vergleichbarer Neuwagen“. Graf glaubt, dass die derzeitige Situation „sich wohl erst im Frühjahr 2022 etwas entspannen wird“.
Herbert Seidl
„Wir haben rechtzeitig reagiert.“
Markus Höller
Andreas Graf
Hohe Einkaufspreise
„Wir könnten mehr Ware verkaufen, Gebrauchtwagen sind aber derzeit kaum verfügbar“, sagt Thomas Schmid, Geschäftsführer Auto Ludwig Vertrieb/Wien. Das betreffe sowohl die Verfügbarkeit im Thomas Inland als auch im Ausland, gleichzeitig Schmid würden auch so hohe Einkaufspreise verlangt, „dass das für uns nicht mehr interessant ist“. Mögliche Gründe dafür seien, „dass derzeit wahnsinnig viele Autos teilweise auch ins Ausland abfließen und meiner Meinung nach auch die ständig wachsende Zahl von Online- und Direktvertrieben sowie Outletcenter“. Die Beschaffung von Ware sei „viel anstrengender und man bekommt oft trotzdem nicht so viel, wie man bräuchte, um erfolgreich zu sein“.
„Wir haben nicht das Gefühl, dass sich derzeit niemand über den Autokauf drüber traut.“
Christian Höller
Die Ware fehlt
„Das Geschäft beginnt beim Einkauf, momentan werden auf den europäischen Märkten zu wenig Neuwagen verkauft. Dadurch gibt es wenig Rückfluss, gleichzeitig wurden Leasingverträge verlängert und man ist in der Corona-Pan- Herbert Seidl demie ein Jahr weitergefahren. Diese Ware fehlt natürlich“, sagt Mag. Herbert Seidl, Seidl AutohandelsgmbH/Gleisdorf. Auch Markenhändler, die auch Gebrauchte vermarkten, kämen unter Druck, „weil sie sehen, dass ihr Neuwagengeschäft nicht so gut geht“. Es gebe derzeit auch kaum gebrauchte E-Fahrzeuge: „Da traut sich momentan kaum jemand drüber, denn die Produkte altern, was zu massiven Wertverlusten führen kann.“ Hingegen sei der Diesel am GW-Markt „viel weniger tot, als viele glauben“.
Entspannung nicht in Sicht
„Die Nachfrage nach Gebrauchtwagen ist momentan sehr gut. Das Problem ist derzeit, dass die Preise steigen, das merkt man beim Zukauf, und das schränkt die Auswahlmöglichkeit ein“, erläutert Ing. Stefan Wiener, Autohaus Wiener/Eltendorf. „Wir können mit unse- Stefan Wiener rem Angebot die Nachfrage derzeit decken, weil wir ausreichend Ware zugekauft haben, dennoch wird sie uns irgendwann ausgehen.“ Besonders Fahrzeuge im Alterssegment von 5 bis 7 Jahren seien Mangelware. Mit einer Normalisierung der Situation sei wohl erst nach Abklingen der Corona-Krise und entsprechender Nachfrage und Lieferfähigkeit bei Neuwagen zu rechnen.