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Innung: „Schwarzweißdenken bringt uns nicht weiter“
präzisiert, der hier keine Diskrepanz zwischen freien und Markenbetrieben sieht. „Die reparieren auch nicht nur ihre Marken.“ Wichtiges Anliegen in Sachen Bildung ist dem künftigen BIM die Stärkung des Images der Lehre. Hier ist die Einbindung der Ausbildung in den Nationalen Qualifizierungsrahmen und die Durchlässigkeit zu weiterführenden Ausbildungen Kernstück. „Wir müssen den jungen Leuten und vor allem auch den Eltern den Bildungsweg zeigen können und die Lehre auch mit dem akademischen Bildungsweg vergleichbarer machen.“ Wobei es Keglovits wichtig ist zu betonen, dass nicht das eine gegen das andere ausgespielt werden soll. „Wenn wir die Lehre populärer machen wollen, braucht das Perspektive. Eltern müssen klar erkennen können: Was kann ein Absolvent nach dem Abschluss weiter tun?“ Das könnten etwa (wie in seinem
„Schwarzweißdenken bringt uns nicht weiter“ Fall) betriebswirtschaftliche Kenntnisse sein, die ein Unternehmer braucht. „Allerdings war das System zu meiner Zeit noch nicht so offen wie es heute ist.“ MMst. Roman Keglovits-Ackerer, BA, wird ab Herbst mit Mst. Josef Harb die Rollen tauschen und neuer In einer Lehre mit gutem Image stecke denn auch eine Lösung für den oft beklagten Fachkräftemangel. Dass die Jungen sich nicht mehr für Autos interesBundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. Wir sieren, wie gern behauptet wird, kann er nicht nachhaben mit ihm darüber gesprochen, was ihm in der vollziehen. Gerade die moderne InformationstechInnungsarbeit am Herzen liegt. nologie im Auto sei reizvoll – da können sich auch elektronikaffine „ein bisschen austoben“. Von Mag. Bernhard Katzinger Im Rahmen der Berufsausbildung der Kfz-Techniker
Awill er eine noch klarere Aufteilung in eine zweils aktueller und bleibender Bundesbildungsre- jährige Grundausbildung, an welche dann verschieferent ist das Thema Lehre Roman Keglovits- dene Spezialisierungen anschließen. Sowohl die Ackerer besonders wichtig. Er wird weiterhin für die- Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundessen Bildungsschwerpunkt der Koordinator bleiben. ländern wie auch die zwischen Karosseriebauern „Wir haben allerdings das Kompetenzzentrum per- und Kfz-Technikern will er weiter stärken. sonell vergrößert, sodass die Arbeit besser aufgeteilt ist.“ Er bleibe Koordinator und auch Bindeglied zur Auf Fachleute hören Politik, macht aber klar: „Wenn wir etwas weiterbrin- Auf die aktuelle Debatte rund um Verbrennervergen wollen, müssen wir viele Leute ins Boot holen.“ bote und Klimaschutz angesprochen, wünscht sich „Die Arbeit wird uns nicht ausgehen.“ Keglovits, die Politik müsse mehr den Fachleuten zuhören. „Es braucht eine Technologieoffenheit mit Vor der Zukunft der denselben Spielregeln für alle Antriebe.“ Gerade synBranche ist Roman Dies gelte übrigens nicht nur im Bildungsbereich, thetische Treibstoffe böten die Möglichkeit, mit den Keglovits-Ackerer sondern generell für die Arbeit der Innung. Gerade bestehenden Antriebstechnologien weiterzufahren, nicht bange – trotz E-Mobilität und das Peugeot-Gerichtsurteil habe auch gezeigt, wozu so der künftige Bundesinnungsmeister. „Da hätten Carsharing es eine starke Interessenvertretung braucht. „Auch wir den Vorteil, dass wir die Infrastruktur weiterverwir müssen erklären, wozu es uns braucht und was wenden können und insgesamt ließe sich da viel CO2 wir für die Mitglieder tun.“ einsparen“, so Keglovits, der meint: „Ich verstehe Ein weiteres Beispiel für das Spannungsfeld zwi- zwar, dass es einen gewissen Druck aus der Politik schen Hersteller und Aftermarket ist der freie Zu- braucht, damit die Industrie die Fortschritte machen gang zu Fahrzeugdaten, um reparieren und warten kann. Aber dieses Schwarzweißdenken bringt uns zu können. „Nicht der kostenlose“, wie Keglovits nicht weiter.“ •