Juli/August 2019 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
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ELEKTROAUTOS IM FOKUS
Droht dem Verbrenner jetzt der Garaus?
HANDEL Als der Octavia den Golf ablöste BMW-Österreich-Chef Christian Morawa spricht
GEWERBE ATP-Tagung unter neuen Vorzeichen Bericht vom Partslife-Kongress
WIRTSCHAFT Spionage: Wir verraten, wie Sie sich schützen können
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EDITORIAL Positive Zeichen zu Sommerbeginn
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aben Sie sich auch schon über den „Lufthunderter“ auf den Autobahnen geärgert? Also über jenes Tempolimit, das von den Behörden nach Überschreiten gewisser Schadstoffwerte automatisch eingeführt wird? Jetzt ist die Qual, Dutzende Kilometer bei besten Wetterverhältnissen dahinschleichen zu müssen, vorbei – zumindest für jene, die ein Elektroauto mit grüner Schrift auf den Kennzeichen haben. Ich halte das für eine wichtige Nachricht: Nicht nur für die betroffenen Autofahrer selbst, sondern auch für die Autohändler. • Denn mit dem Ende des „Lufthunderters“ auf den Autobahnen haben nun die Verkäufer ein wichtiges zusätzliches Argument mehr im Talon, wenn es um die Unterschrift unter den Kaufvertrag für ein E-Auto geht. Jenen, die nur ab und zu auf einem betroffenen Teilstück unterwegs sind, wird es egal sein. Wichtig ist diese Entscheidung jedoch für jene Fahrer, die Tag für Tag gewisse Autobahnstrecken zurücklegen müssen (etwa auf der A2 von Gleisdorf nach Graz oder auf der Inntalautobahn): Hier sind sie mit 130 statt 100 km/h stets um einige Minuten pro Tag schneller. • Ganz ein anderes Thema ist der „HändlerRadar“. Aufmerksame Leser wissen schon: Das ist die alljährliche Befragung von Markenhändlern über das Verhältnis zu ihrem Importeur. Ab Mitte August wird bei einigen von Ihnen, sehr verehrte Leser, wieder das Telefon klingeln. Gewähren Sie bitte den Leuten von puls Marktforschung einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit: Es zahlt sich aus, denn die Ergebnisse (und vor allem kritische, berechtigte und sachlich fundierte Aussagen) werden in den Importeurszentralen ganz genau registriert. • Nun denn: Genießen Sie den Sommer!
Wir bringen die Branche auf den Punkt
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969: Die von Pininfarina designte Stufenhecklimousine Peugeot 504 wird „Auto des Jahres“. Der Schotte Jackie Stewart wird auf Matra-Ford erstmals Formel-1-Weltmeister. Das „Beatles“-Mitglied John Lennon und die Künstlerin Yoko Ono heiraten in Gibraltar. Der amerikanische Astronaut Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond. • AUTO-Information: Unter der Ägide von Helmuth H. Lederer startet die AUTO-Information die Berichterstattung über die Kfz-Branche. Schnell, objektiv und werbefrei werden die Entscheidungsträger seither wöchentlich informiert. In der dicken Beilage zu diesem Heft lesen Sie einen kleinen Teil dessen, was die Kollegen in diesen fünf Jahrzehnten alles geschrieben haben. • 2019: Mittlerweile sind wir bei etwa 125.000 Berichten in knapp 2.500 Ausgaben der AUTO-Information angelangt. Auch im digitalen Zeitalter ist die „Info“, wie sie oft genannt wird, nicht wegzudenken. Als Kurznachrichtendienst immer schon „State oft the Art“, lesen mittlerweile über 40 Prozent die AUTO-Information als App. Tendenz stark steigend. •
In der beigelegten Sonderausgabe lesen Sie einen kleinen Teil dessen, was die Kollegen der AUTO-Information in fünf Jahrzehnten geschrieben haben. Zukunft: Wir bleiben unserem Stil treu und bringen für Sie in allen unseren Medien die Branche kompetent und objektiv auf den Punkt. • Darauf können Sie sich verlassen! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres umfangreiches Sommer-Paketes mit AUTO & Wirtschaft, REIFEN & Wirtschaft sowie 50 Jahre AUTO Information!
Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer
Mag. Mag. HeinzHeinz Müller, Müller, Chefredakteur Chefredakteur
AUTO & Wirtschaft 07–08/2019
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INHALT
Aspekte
10-24 Droht dem Verbrenner jetzt der Garaus? Fokus-Thema E-Mobilität Zahlen, Daten & Fakten Auto-Report: Alles hat ein Ende, auch die Golf-Ära Statistik: Die Zeit des Umsturzes Observer: Nicht jeder muss werben Bosch: „Ein gutes Jahr für uns“
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38 HändlerRadar:
Mitte August beginnt die Zufriedenheits-Umfrage
32 Im Interview: BMW-
Chef Christian Morawa
Umfrage: Österreich bleibt ein Diesel-Land NoVA: Endlich Klarheit in der Branche
Fokus
E-Mobilität: Macht Greta dem Verbrenner den Garaus? Knöbl: Kohle machen mit Strom Umfrage: Zieht das Geschäft mit Elektroautos an? Ionica: Am Strome hängt, zum Strome drängt … Moon: Von Sonne und Mond Hyundai/MPreis: Die bessere E-Technologie? European Lithium: Lithium aus den Kärntner Bergen
Handel
Digital Award: Gehören Sie zu den Besten? Auto-Report: Alles hat ein Ende, auch die Golf-Ära Hyundai: Alle auf Augenhöhe PSA vs. Büchl: Kundenzufriedenheit als Boni-Killer Christian Morawa: „Wir sind sehr gut aufgestellt“ Vive la Car: Das Abo mit den Händlerautos Theo Förch GmbH: Das Plus für die Werkstatt Morgan: „Es geht hier um reine Emotion“ HändlerRadar: Wenn das Telefon klingelt... Autopark: Der fünfte Streich Studie: Nur 2 Prozent kaufwillig beim E-Auto
Gewerbe
ATP-Tagung: Neue Führung – neue Sieger Werkstatt des Vertrauens: Rasch anmelden Mängelkatalog: Immer am neuesten §57a-Stand Partslife Kongress: Umwelt und Paragraphen Öhlböck: Falsche Bewertungen – was tun? Dudenhöffer: FCA, Renault und schwierige Japaner MIVO: Motivation für Mitarbeiter Schaeffler: Geschäftsträchtige Lastesel Shredder: Altes Auto oder Altfahrzeug? BTS Turbo-Experte: Spezialisten helfen
Wirtschaft
36-37 Die Liebe zu Morgan Karosserie – Lack – Glas
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Lack – Karosserie – Glas: Schönes Auto zur Kundenbindung 55 Lack & Technik: Pistolenreiniger bio statt Nitro 56 Saint-Gobain: Von Glas und Strom 56 Indasa: Schnell und staubfrei 57 Sonax: Hochglanz schafft Werte 58 PPG: Spart Zeit, Nerven und Geld 59 AkzoNobel: Den Innovationen gefolgt 60 Hyundai: Digital ja, persönlich unbedingt 61 Brilliant Tools: „Brilliante“ Werkzeuge 61 AUTO1.com: „Immer nah am Kunden“ 62 Digital vernetzt und ausspioniert: Es kann jeden treffen 63 Statistik: Die Zeit des Umsturzes 64 Auto&sie: Endlich werden WIR mal gefragt 66 Auto&sie: Klick und weg 67 Santander: Händler-Trend Barometer 68 Garanta/Greinecker: Erfolg auf Vertrauensbasis 70 Observer: Nicht jeder muss werben 71 Kärcher: Wirtschaftlich muss es sein 72 Santander: 5 junge Männer als „Star Seller“ 73 Autohaus Digital: Der Sieger heißt LinkedIn 74
REIFEN-MARKT Endlich klare Verhältnisse?
aft.at
REIFEN & Wirtschaft Nach einem erfolgreichen Winter kämpft die Branche mit einem zähen Sommerreifen-Geschäft. Wir beleuchten die aktuelle Entwicklung!
Perspektive
Unerschütterlich im Glauben
Interview
VRö-Obmann James Tennant
Festival of Change: Facetten der Veränderung Bosch: „Ein gutes Jahr für uns“ Knöbl: Faule Margensysteme Neue Produkte
Menschen
PSA: Eine Frau geht, zwei Männer sind neu Impressum FH Kufstein: Erfolg durch Fortbildung Schluss mit Lustig: Wertschätzung als Erfolgsfaktor
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Neues aus der Karosseriebranche
„Athena“ wartet wieder Die Bundesinnung Fahrzeugtechnik sucht nach einem Kfz-Techniker, der soziales Engagement und/oder Zivilcourage bewiesen hat und die „Athena“ erhält. www. fahrzeugtechniker.at/athena
Hagelversicherung Das Bundesgremium Fahrzeughandel bereitet in Kooperation mit der Garanta Versicherung ein Formular vor, anhand dessen sich Autohändler für eine Hagelversicherung entscheiden können.
AutoScout24: Österreich bleibt ein „Diesel-Land“ Europaweit verlieren Fahrzeuge mit Dieselmotor zwar deutlich eine Zustimmung, Österreich bleibt jedoch eine Ausnahme: Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage, die im Juni auf Auftrag von AutoSout24 durchgeführt wurde. Demnach würden in Österreich 56 Prozent der Kunden bei ihrem nächsten Autokauf weiterhin einen Diesel in Betracht ziehen: Bei Männern ist diese Rate mit 59 Prozent noch höher als bei Frauen (53 Prozent). Allerdings ist für 32 Prozent der Befragten in Österreich die neueste Abgasnorm beim Diesel ein entscheidendes Kriterium. Damit sind die Österreicher die größten Fans des Selbstzünders in den sieben Nationen, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Die weitaus geringste Zustimmung hat der Diesel laut dieser Umfrage in den Niederlanden (19 Prozent). Besser sieht es für diese Antriebsform in Italien und Belgien mit jeweils 35 Prozent Zustimmung aus, gefolgt von Deutschland mit 38 Prozent. Die zweitmeisten potenziellen Dieselkunden (hinter Österreich) gibt es in Frankreich und Spanien mit jeweils 40 Prozent. Zurück zu Österreich: Mittlerweile könnten sich jeweils etwas mehr als ein Drittel der Befragten den Kauf eines Hybrid- oder Elektroautos vorstellen. Ein neues, mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug, wo die Auswahl (Hyundai Nexo, Toyota Mirai) aber noch minimalst ist, könnte für 21 Prozent der Befragten in Betracht kommen.
Will dort arbeiten! Die Plattform willhaben.at wurde heuer bereits zum 10. Mal in Folge mit der Auszeichnung „Great Place to Work“ geehrt. Europaweit kam das Unternehmen auf Rang 30 von mehr als 2.878 Unternehmen, wobei die Stimmen von mehr als 1,6 Millionen Mitarbeitern gezählt wurden. In Österreich kam willhaben auf Rang 1 im Bereich der Firmen von 100 bis 249 Mitarbeitern. Neben aktuellen Maßnahmen, Konzepten und Kennzahlen im Personalentwicklungsbereich war eine Mitarbeiterbefragung zu Themen wie Teamgeist, Feedback, Wertschätzung und Weiterbildung ausschlaggebend für das sehr gute Abschneiden.
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Bosch ehrte die besten Nachwuchs-Techniker Am 6. Juni wurden in Linz von Bosch die „Technik-fürs-Leben-Preise“ vergeben: Für die sogenannten „HTL-Oscars“ hatten sich in den vergangenen Monaten 141 Schüler und Schülerinnen aus 18 HTLs in sieben Bundesländern angemeldet. 15 der 48 eingereichten Arbeiten kamen in die Vorauswahl: Sieger nach den Live-Pitches sind zweimal die HTL Mössingerstraße (Klagenfurt) sowie die HTBLuVA Anichstraße (Innsbruck).
NoVA-Regelung fixiert
Gratis Erdgas tanken Für das 1. Jahr bzw. 15.000 Kilometer bieten die Porsche Holding und die OMV beim Kauf eines CNG-Pkw des VW-Konzerns gratis tanken an OMV-Tankstellen. 10 Millionen Euro investiert die OMV zudem in das österreichische CNG-Netz.
Jene NoVA-Regelung, die noch vor dem Ende der VP-FP-Koalition paktiert wurde, wird im September vom Nationalrat beschlossen. Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, zeigte sich Anfang Juli erleichtert. Vorangegangen waren dem Beschluss lange Verhandlungen mit den Verkehrssprechern der betroffenen Parteien, Andreas Ottenschläger (ÖVP) und Christian Hafenecker (FPÖ). „Auch wenn ein Auto erst im Mai 2020 ausgeliefert wird, weiß nun jeder, wie hoch die NoVA sein wird“, sagte Kerle. Auch die Sachbezugsregelung und die motorbezogene Versicherungssteuer werden wie ursprünglich besprochen beschlossen.
„Die Flop-Rate bei den Mergers der vergangenen Jahrzehnte ist deutlich geringer als die Top-Rate.“ Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Universität Duisburg-Essen
„Wir erarbeiten gemeinsam Maßnahmen, um die Bedeutung des stationären Handels zu stärken.“
Schon 2,2 Millionen Mit einer weiteren Steigerung auf 2,2 Millionen Mitglieder mit 1,5 Millionen Schutzbriefen bilanzierte der ÖAMTC das Jahr 2018 bei der 72. Generalversammlung. Aktuell betreibt der Mobilitätsclub österreichweit 113 Stützpunkte.
Maserati mit neuem Händler in Wien Nachdem Pappas Ende Juni die Tätigkeit für Maserati am Standort Mommsengasse in 1040 Wien aufgegeben hat, übernahm die Keusch GmbH als Partner für das Marktgebiet Ostösterreich. Die Wiener Kunden wurden über die Veränderung informiert. Darüber hinaus verhandelt Keusch über die MaseratiMarktverantwortung für ganz Österreich.
Mag. Roland Punzengruber, Hyundai
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Wir erarbeiten mit unseren Händlern gemeinsam, wo die Reise hingeht Ing. Roland Bergmann, MBA Hyundai Import GmbH
Ing. Mag. Johannes Luger Slawitscheck AutohandelsgmbH
„Alternative Antriebe und die Digitalisierung verändern die Geschäftsprozesse im Autohaus. Jetzt ist es besonders wichtig, die analogen Geschäftsprozesse im Autohaus zu kennen und aktiv zu steuern. Mit der Hyundai Personal Premium Akademie unterstützen wir unsere Händler bei diesem anspruchsvollen Weg.“
„Die Bereitschaft der Hyundai Import GmbH, die Händler aktiv einzubinden und dabei externe Spezialisten beizuziehen, schafft die Basis für die erfolgreiche Umsetzung. Der Workshop in Langenlois war top organisiert und moderiert – es waren zwei sehr wertvolle Tage für mich!“
Nach der Personal Premium Klausur im März folgen weitere Termine im Sommer Damit setzen wir ein klares Bekenntnis zur Zukunft des stationären Handels
„Wir gestalten die Zu
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Mag. Klaus Kluckner Unterberger Beteiligungs GmbH
Alfred Trawöger Automobile Swoboda GesmbH
„Der Zukunftsworkshop von Hyundai hat mir sehr viel gebracht. Ich finde es großartig, dass Hyundai Zeit und Geld investiert, gemeinsam mit den Händlern nach Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu suchen. So stelle ich mir eine Partnerschaft vor, wo die kommenden Schwierigkeiten zusammen diskutiert und angepackt werden.“
„Einladung zu einem 2½-tägigen Workshop – da kommt die Begeisterung nur schwer zur Entfaltung. Doch dann ein Seminarerlebnis: positiv, motivierend und unerwartet! Mit vorbehaltsloser Offenheit wurden Zukunftsthemen und die aktuelle Marktsituation evaluiert. Händler und Importeur waren auf Augenhöhe und blicken gemeinsam in die gleiche Richtung.“
Mag. (FH) Georg Kutschera, MBA Autohaus Gruber GmbH
Mag. Özcan Yangöz Ing. Fraenkel, Kirchner & Co. KG
Martin Mayerhofer Motor Mayerhofer Villach
„Es ist höchst bemerkenswert, mit dem Management Team von Hyundai Import und externen Spezialisten drei Tage auf Augenhöhe gemeinsame Strategien zu entwickeln. Der partnerschaftliche Umgang zwischen Händler und Importeur wird in einer Zeit, wo der Automobilhandel einen massiven Umbruch erlebt, immer wichtiger.“
„Wir leben im Moment in einer Zeit, in der jeder Autohändler vor ungeheuren Herausforderungen aufgrund von Veränderungen der Rahmenbedingungen steht. Neue, integrierte Tools wie das Hyundai CRM bringen einen Wissensvorsprung, wenn das System entsprechend genutzt und gepflegt wird.“
„Positiv ist zu erwähnen, dass durch solche Treffen die Händlergemeinschaft gestärkt wird. Somit erfährt auch Hyundai, mit welchen unterschiedlichen Herausforderungen sich das Händlernetz auseinander setzen muss. Wenn es Hyundai gelingt, den Händlern die tägliche Arbeit zu erleichtern, sehe ich der Zukunft mit Freude entgegen.“
kunft von Hyundai!“
Wir sind stolz auf ein starkes Hyundai-Händlernetz und ein starkes Hyundai-Team! Ihre Hyundai Import Gesellschaft m.b.H.
E-Mobilität
FOKUS
Was treibt die E-Mobilität an, welche Hürden stehen ihr im Weg? Hitzesommer, CO2-Debatte und Klimaproteste heizen die Diskussion um Sinn und Unsinn von Batterieautos weiter an. Was kommt auf die österreichischen Kfz-Betriebe zu? Von Mag. Bernhard Katzinger und Dieter Scheuch
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Foto: Adobe Stock
Dipl.-Ing. Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen
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er Hitzerekord im Juni hat die Diskussion um den Klimawandel neuerlich entflammt. Auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg nimmt punkto Elektromobilität Einfluss auf das Kaufverhalten, wie puls Marktforschung im Rahmen einer repräsentativen Studie bei 1.023 Autokäufern in Deutschland herausfand. Demnach äußerten 52 Prozent der deutschen Autokäufer Interesse an der Anschaffung eines Elektroautos, für Hybride seien sogar 64 Prozent offen. Bei E-Auto-Interessenten zeige sich, dass diese laut Studie „eher jünger sind“ und Grün wählten. „In Österreich würde ich bei dieser Umfrage ähnliche Ergebnisse erwarten, da die Märkte von der Bevölkerungsstruktur, dem sogenannten Wohlstandsund Industrialisierungsindex, der Verteilung der Branchen und den Marktanteilen in der Automobilbranche absolut vergleichbar sind. ElektroautoInteressenten schieben sich von daher wohl zu großen Teilen deckungsgleich mit der Generation Z in
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Macht Greta dem Verbrenner den Garaus? den Markt, die radikale Forderungen nach konkreten Klimaschutz-Maßnahmen stellt“, meint puls Geschäftsführer und Studienleiter Dr. Konrad Weßner. Jeder fünfte Autokäufer gebe auch an, dass die „Fridays for Future Bewegung“ Auswirkungen auf seine Autonutzung habe. Dabei stünden vier Maßnahmen im Vordergrund: Reduktion der Nutzung des Autos (53 Prozent), Umstieg auf Elektroautos (46 Prozent), Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel (43 Prozent) und Umstieg auf kleinere Autos (33 Prozent). Von daher sei Thunberg „wohl ein weiterer Treiber der Etablierung von Elektroautos auch in Deutschland, wo die Bedenken gegenüber E-Autos sicherlich besonders ausgeprägt sind“, so Weßner.
Chance für Handel: E-Mobilität als Erlebnis Diese Bedenken reduzieren sich wohl in dem Maß, wie Elektroautos an stabiler Reichweite gewinnen, für Normalverbraucher erschwinglich werden, die
FOKUS
E-Mobilität
Kauf eines Elektro- oder Hybridautos vorstellbar?
Hat Greta Thunberg Einfluss auf die Nutzung von Autos? Hat das Ohr der Mächtigen: Greta Thunberg bei Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
Lade-Infrastruktur ausgebaut und die Ladevorgänge beschleunigt werden. Wie Marketing für Elektroautos funktioniert, zeigt, wie Weßner erläutert, „Audi mit seiner e-tron Kampagne, die ElektroautoInteressenten erfolgreich bei ihren Bedenken abholt und damit in Deutschland Top-Wahrnehmungswerte erzielt“. Er empfiehlt daher „die Schaffung von Elektroauto-Erlebnisbereichen im Automobilhandel, die Forcierung von E-Auto-Probefahrten und ein Marketing, das Interessenten auf unterhaltsame Weise bei ihren Bedenken gegenüber Elektroautos abholt“.
Netz-Ängste unbegründet Auch Raimund Wagner vom österreichischen Beratungsunternehmen Carsulting sieht einen moderat schnellen, aber steten Wandel hin zur elektrifizierten Mobilität. „An der Dekarbonisierung, also dem Ausstieg aus fossiler Energie, führt kein Weg vorbei“, so Wagner. „Das E-Auto ist derzeit die sinnvollste Alternative zum Verbrenner, weil es im Vergleich die effizienteste Nutzung von erneuerbaren Energiequellen ermöglicht. Mit 7 Prozent im österreichischen Fahrzeugbestand – das sind 450.000 Fahrzeuge – können
Quelle: puls Marktforschung GmbH
die CO2-Emissionen um mehr als eine halbe Million Tonnen im Jahr reduziert werden.“ Diese Marke, so prognostiziert man bei Carmunication, werde 2025 erreicht werden. Befürchtungen, die Stromnetze könnten den Belastungen des Mobilitätswandels nicht standhalten, erteilt Wagner eine Absage. Berechnungen würden zeigen, dass die oben skizzierten 350.000 Stromer gerade einmal 1,16 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs ausmachen würden. „Selbst bei einem 100-prozentigen Fahrzeugbestand mit E-Autos beläuft sich der Anteil am österreichischen Gesamtstromverbrauch bei rund 13 Prozent.“ Dem gegenüber stehe eine CO2-Ersparnis von nahezu 750.000 Tonnen pro Jahr, so Wagner weiter.
Ergebnisse einer aktuellen pulsUmfrage: Gerade die Jungen verlieren Berührungsängste mit E-Autos
Falsche Hoffnung Hybridantrieb? Dem Optimismus der Berater zum Trotz nimmt der durchschnittliche Kfz-Betrieb zwischen Boden- und Neusiedler See bis dato eine recht skeptische Position zur Elektromobilität ein (siehe Umfrage S.18/19). In Gesprächen sagt so mancher geradeheraus, dass er das Thema nicht vorantreibt, weil er selbst nicht daran glaubt. Stattdessen hoffen viele auf Hybridfahrzeuge, durch deren Verbreitung man den Verbrenner noch Jahrzehnte lang weiter Hightech-Vision bewirtschaften zu können im schönsten hofft. Unabhängig von der Retro-Chic: VW ID.3 ökologischen Sinnhaftigkeit vor Ionity-Ladestation reagieren die Endkunden bis
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Raimund Wagner, Carsulting
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Logischer Standort: Ladeinfrastruktur vor Rewe-Supermarkt
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Bis 2025 könnte der Marktanteil auf 40 Prozent steigen
Neuzulassungen Ö im Vergleich (EV, PHEV, Hybrid) Jän.-Mai 2018
Jän.-Mai 2019
2.574 1.023 2.881
3.965 722 3.609
Batterieelektrische Plug-in-Hybride Vollhybride Benzin
dato allerdings verhalten. Laut Statistik kauften die Österreicher in den ersten fünf Monaten des Jahres zwar etwas mehr Hybride (inklusive PHEV) als reine EV, aber deren Wachstumsrate ist mit +54 Prozent deutlich höher (Hybride: +10,9 %, Plug-in -29,4 %).
Der große Schwenk Indes kommt die Modellpolitik in Sachen Batterieelektrische auch bei den großen „klassischen“ Herstellern in die Gänge. Nicht unwesentlicher Treiber ist der Volkswagen-Konzern, der nicht mehr nur mit der Ankündigung zahlreicher Modelle, sondern auch
„Das Elektroauto ermöglicht die effizienteste Verwendung von erneuerbaren Energiequellen.“ Foto: Adobe Stock
Raimund Wagner, Carsulting GmbH
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mit der Absicht aufhorchen lässt, bis 2025 an europäischen Händlerstandorten 36.000 Ladepunkte zu errichten. Auch Fiat Chrysler hat unlängst mitgeteilt, dass man mit dem italienischen Energiekonzern Enel und der österreichischen Engie GmbH diesbezüglich eine Kooperation geschlossen hat. Das Joint Venture Ionity – bei dem neben VW auch Daimler, Ford und BMW an Bord sind – baut einstweilen an Schnellladern, bis zu 2.400 Schnellladepunkte sollen an 400 Stationen in Europa entstehen. Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen: „Die Ladeinfrastruktur wird immer mehr zum entscheidenden Faktor für den schnellen Durchbruch der E-Mobilität.“ Zu deren Errichtung nimmt er die Staaten ebenso in die Pflicht wie die Händler, welche die Investitionen zumindest teilweise stemmen werden müssen. Über die Sinnhaftigkeit, bei Autohäusern für „Laufkundschaft“ mehr Ladepunkte bereitzuhalten als für den eigentlichen Betrieb nötig, darf diskutiert werden. Wobei: Eventuell eine nette Geste an den Kunden, wenn der sein E-Auto nach dem Reifentausch als Serviceleistung aufgeladen zurückbekommt – der Strom dafür kann ja aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage kommen. Ladenetzanbieter wie
FOKUS „Wollen stärker auf Unternehmen zugehen“ Herr Berger, Wien Energie stellt mehr und mehr Ladepunkte in Wien auf. Wie sieht denn Ihre Strategie in Bezug auf Unternehmen aus? David Berger: Wien Energie beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Errichtung, Betriebsführung und Verwertung von Ladeinfrastruktur. Jetzt wollen wir sukzessive stärker darauf setzen, Unternehmen – von Wohnbauträgern über Gewerbebetriebe bis hin zu KMUs – in Wien einzubinden, um entsprechende Produkte und Services anzubieten. Auch Unternehmen wollen wir künftig eine breite Produktpalette von Photovoltaiklösungen über Speicher bis hin zu Ladepunkten anbieten.
Wallboxen von Moon und Webasto
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Smatrics oder die Landesenergieversorger fungieren für die Betriebe als Dienstleister und Consulter gleichermaßen. Sie wenden sich mit ihrem Angebot mehr und mehr an Gewerbebetriebe, die mit Lademöglichkeiten Kunden anziehen wollen (siehe Interview im Kasten). Dass der Markt eine ansehnliche Größe erreichen könnte, untermauert eine aktuelle Untersuchung der TU Wien: Ihr zufolge kostet die Errichtung der bis 2030 in Österreich benötigten 857.000 Ladestellen satte 6,1 Milliarden Euro. Die Mehrzahl der Ladevorgänge wird an Wallboxen zuhause oder am Arbeitsplatz stattfinden. Neben Anbietern aus dem Elektroniksektor haben sich auch Automotive-Zulieferer wie Webasto in die Produktion von Ladelösungen für den Home-Bereich
Gehen Sie an interessanten Standorten proaktiv auf Unternehmen zu? Berger: Es gibt schon Überlegungen, an Standorten, die von der Netzinfrastruktur und vom Verkehrsaufkommen her interessant sind, entsprechende Stationen zu errichten. Dabei berücksichtigen wir u. a. auch die Verweilmöglichkeiten für die Autofahrer, Verkehrsflüsse, aber natürlich auch die Frage, wie groß das öffentliche Interesse an dem Standort ist. Welche Kosten kommen auf Unternehmen zu, die ihren Kunden eine Lademöglichkeit anbieten wollen? Berger: Das kommt auf verschiedene Aspekte an, wie zum Beispiel die Attraktivität des Standorts, aber natürlich auch auf die Gegebenheiten vor Ort. Wie sehen die Aufstellmöglichkeiten aus, welche Netzinfrastruktur ist vorhanden? Ganz grob sprechen wir davon, dass die Gesamtkosten sich zu je einem Drittel auf Netz, Ladeinfrastruktur und die Errichtung selbst aufteilen. Wir versuchen bestmöglich, den Kundenwünschen zu entsprechen, sofern es die Rahmenbedingungen zulassen.
eingeschaltet. Logischer Point of Sale: das Autohaus. Denn wem wäre leichter eine Wallbox zu verkaufen als jemandem, der sich gerade ein E-Auto anschafft?
Goldgräberstimmung?
Dipl.-Ing. David Berger, Leiter Geschäftsentwicklung E-Mobility bei Wien Energie
Abseits des trauten Heims kann das Laden ein teurer Spaß werden. Beim Durchforsten der Preisinformationen der Anbieter fühlt man sich ein bisschen an die Goldgräberzeiten der Mobilfunker erinnert: Grundgebühr, Flatrate, Minutentarife. Letztere, weil es laut Branchenverband BEÖ derzeit noch keine gesetzlichen Standards gibt, um Gleichstromleistung geeicht zu messen. Aktuelle Endkundenpreise reichen von 1 Cent bis zu 15 Cent pro Minute, die Grundgebühren von 0 bis 50 Euro pro Monat. Ionity wirbt an seinen Schnellladern mit einer Flatrate von 8 Euro pro Ladevorgang. Wie dereinst beim Handy wird auch der Tarifdschungel die E-Mobilität wohl kaum langfristig hemmen. Nicht von der Hand zu weisen ist: Die Notwendigkeit der Dekarbonisierung, steigendes Ökobewusstsein angesichts immer offenkundigerer Symptome des Klimawandels, das dadurch befeuerte Einlenken der Politik – das sind Fronten, die sich der „Verbrennerwirtschaft“ von allen Seiten nähern. •
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ATP bewegt Me Treueste Lieferanten 2018
(seit 1987)
Umsatzstärkster Lieferant 2018
Aufsteiger 2018 Umsatzstärkstes Mitglied 2018 SCHOPPER & FREUDENSCHUSS
Wir sind mehr, als die Summe
nschen (seit 1987)
SCHAEFFLER
(seit 1987)
Aufsteiger 2018
Treueste Mitglieder 2018 SCHOPPER & FREUDENSCHUSS (22.08.1990) ZADE (19.09.1990) E. KRONLACHNER (14.11.1990)
der einzelnen Teile.
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E-Mobilität
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Foto: Adobe Stock
Ob oder wie viel Geld sich mit dem Verkauf von E-Autos verdienen lässt, ist derzeit schwer abschätzbar. Sicher ist, dass man den derzeitigen Käufern von Elektroautos im Autohaus besonderes Augenmerk schenken sollte.
Kohle machen mit Strom E
-Auto-Käufer sind nicht bloß Kunden, sondern vielfach Fans der E-Mobilität – und daher oft bereit, für eine „grüne“ Zukunft auch zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen. Dipl.-Ing. Heimo Aichmaier ist als Geschäftsführer der Austrian Mobile Power (AMP) der Einpeitscher der kommenden E-Mobilität. „Der Weg ist unaufhaltbar“, prophezeit die Allianz von rund 40 Partnern aus Industrie, Forschung und Interessenverbänden allen Interessenten in Handel und Gewerbe, die auf diesen Zug aufspringen, eine rosige Zukunft. Dank ambitionierter politischer Vorgaben für künftige CO2-Reduktionen, durch die den Autoproduzenten ab 2021 jährliche Strafzahlungen von 1,2 Mrd. Euro drohen. Schon bisher haben wir laut AMP-Statistiken zuletzt drei Jahre gebraucht, um den Flottenverbrauch um 3 Gramm zu reduzieren. Hinzu kommt, dass nach dem alten NEFZ-Messzyklus 95 Gramm CO2 bei der neuen WLTP-Messung 119 Gramm CO2 je Kilometer bedeuten. „Derzeit liegen wie bei 122 Gramm CO2 je Kilometer; 2020 ist das von der EU beschlossene Flottenziel 95 Gramm“, sieht er für die Hersteller
„Die Kunden verhalten sich nicht so, wie es die Politiker wollen.“ Dipl.-Ing. Heimo Aichmaier, Austrian Mobile Power kaum Möglichkeiten, diesen Strafen auszuweichen. „Die Kunden reagieren nicht so, wie es die Politiker wollen“, bringt Aichmaier das Problem auf den
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Von Dr. Friedrich Knöbl
Punkt. Die politisch beschlossenen Strafzahlungen müssen in den Neuwagenpreisen untergebracht werden, was – neben teuren Abgasreinigungssystemen – die Preise für „Verbrenner“ weiter nach oben treiben wird. Durch die Verdrängung des Diesels steigt der CO2-Ausstoß weiter, was die Autoindustrie zusätzlich unter Druck setzt, den Verkauf von Elektroautos zur Senkung des Flottendurchschnittsverbrauchs anzukurbeln, um weiteren Strafzahlungen zu entgehen. Die herkömmlichen Maßnahmen der Autoindustrie und die herkömmlichen Förderungsinstrumentarien werden zur Erreichung des CO2-Ziels nicht ausreichen. „Wir müssen lernen, die E-Mobilitätswelt zu verstehen“, propagiert Aichmaier. Dazu wird eine engere Kooperation zwischen Autowirtschaft und Elektrowirtschaft erforderlich sein. Gemeinsam müssen die Kundenbedürfnisse ermittelt werden. „Wann welche Autos wo ihren Strom bekommen“ – diese Kernfrage ist bereits bei Beginn des Verkaufsprozesses zu lösen. Davon hängen vier weitere Faktoren ab: Welches Fahrzeug, welche Ladestation, welche Speicherung und welche Steuerung passen zusammen?
Autarkie macht E-Auto rentabel Richtig rentabel wird die Anschaffung eines E-Mobils derzeit erst für jene, die ihren Strom selbst produzieren und so in der Lage sind, das Auto vor der eigenen Haustür aufzuladen. Das sind jene Kunden, die sich von Ölpreisschwankungen und dem Preisdiktat der Ölkonzerne abkoppeln – und gleichzeitig ihr „grünes Gewissen beruhigen – wollen. Gleichzeitig vermeiden sie, sich bei zunehmender E-Mobilität einer ungewissen Strompreisentwicklung auszusetzen. Wie schaut es nun mit jener Rentabilität aus, die den potenziellen Kunden den Umstieg auf Elektroantrieb schmackhaft machen soll? Um dies auszuloten, müssen sich die an der Verkaufsfront stehenden Verkäufer und Kfz-Techniker mit elektrotechnischem Grundwissen wappnen. Dazu sollte sich ein
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Kernfusion aus dem Burgenland Einer, der beide Seiten dieses Geschäfts kennt, ist Ing. Christian Bairhuber. Ehe er sich vor mehr als einem Jahrzehnt mit seiner Energy3000 solar GmbH in Eisenstadt selbstständig machte, war er lange Jahre im Management von Bosch und Varta tätig. Auch sein Partner Dipl.-Ing. Martin Wieger kommt mit seiner Austrian Battery Laboratory Research GmbH aus dieser Ecke. Denn bei der Elektromobilität dreht sich alles um die Stromproduktion, die Stromverteilung und die Stromspeicherung. „So bin ich von der Energiespeicherung zur Photovoltaik gekommen“, erklärt Bairhuber seinen Firmenslogan „Sonnenstrom made in Austria“. Wenn man wie Bairhuber die komplexen technischen Probleme des Energiemanagements betriebswirtschaftlich betrachtet, sollten auch die Kfz-Techniker ihre Scheu vor der Elektrotechnik verlieren. „Wir wandeln bloß die Kernfusion der Sonne in Strom um. So produzieren wir Energie aus Licht“, erklärt er die Grundlagen seines Geschäfts. Bei diesem rentiert sich die reine Photovoltaik – die nackte Produktion einer Solarzelle aus Glas und Silizium – aus der Sicht einer globalen Energiebilanz schon innerhalb von zwei Jahren. Inklusive der gesamten Technik, die rund um eine Solaranlage erforderlich ist, kostet diese bei einer elektrischen Durchschnittsleistung von 9.000 Watt Peak (Wp) fertig montiert etwa 10.000 Euro. „Vor zehn Jahren habe ich dafür noch 50.000 Euro bezahlt.“ Damals war eine solche Investition nur für eingefleischte Umweltapostel eine Alternative. Diese Anlage produziert – je nach Wetter – jährlich rund neun- bis zehntausend Kilowattstunden. Derzeit kostet eine kWh an der Strombörse rund 5 Cent. Mit allen Nebenkosten – Netzbereitstellung, Leitungskosten, Steuern etc. – kommt eine kWh bei einem günstigen Haushaltstarif auf 20 Cent. „Bei zehntausend Kilowattstunden pro Jahr bringt mir die Anlage beim Strombezug eine Ersparnis von 2.000 Euro jährlich.“ Somit amortisiert sich die reine Photovoltaik in fünf Jahren. Matthias Fischbacher, Hersteller von smartfox-Stromsteuerungskomponenten, geht davon aus, dass eine moderne Solaranlage täglich problemlos mindestens 20 kWh schafft. Das reicht beim Elektroauto täglich für 100 Kilometer. Allerdings wird der Strom nicht kontinuierlich produziert – sondern nur dann, wenn es hell ist. „Wenn das Auto zu dieser Zeit nicht da ist, kann ich es auch nicht laden“, ergibt sich für ihn daraus die Notwendigkeit der Energiespeicherung – sei es thermisch mittels Warmwasser oder elektrochemisch mit einer Batterie. Die schlägt einschließlich des dafür erforderlichen Energiemanagements nach Bairhubers Erfahrung fertig installiert mit rund 15.000 Euro zu Buche. Mit der von Webasto propagierten 22 kW-Wallbox lässt sich das Auto mit dem gespeicherten Strom locker in zweieinhalb Stunden voll laden. „Dafür braucht eine normale Steckdose fünfundzwanzig Stunden“, sieht Produktmanager Mag. Philipp Edinger auch die Autohändler als erste Adressen für den Verkauf dieser preiswerten Technologie. Bei der nach Bairhubers Kalkulation bei einer zwanzigjährigen Amortisationsfrist für den E-Mobilisten die Kilowattstunde auf 5 Cent – somit den derzeitigen Börsepreis – kommt. „Keine Energieproduktion ist bei Vollkalkulation günstiger“, sieht er gute Chancen, dass der „Sonnenstrom“ für E-Autos künftig über engagierte Autohäuser verkauft wird.
Ein Großteil des Auto-Stroms wird zuhause oder am Arbeitsplatz getankt werden. Wer seinen Strom selbst produziert, macht sich von Öl- und Strompreis unabhängig Kfz-Unternehmer ein Elektrounternehmen als Partner aussuchen, das auf diesem Sektor schon entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Der Autoverkäufer bringt bei dieser Kooperation seine Nähe zum Kunden und dessen Mobilitätsbedarf ein, der Elektrotechniker sein Know-how in allen Fragen der Energieversorgung.
Hausgemachter Strom als Chance Die Autokonzerne strecken bereits ihre Fühler nach potenten Partnern aus, um bei der Stromversorgung ihrer E-Autos mitzumischen. Einerseits, um damit den Verkauf der im Anrollen befindlichen neuen Elektromodelle anzukurbeln, anderseits, weil sie damit zusätzliche Geschäftsfelder und Ertragsmöglichkeiten erschließen wollen. Die Errichtung eines konzerneigenen E-Tankstellennetzes, um den Autokunden beim Autoverkauf (in Konkurrenz zu den Ölmultis) auch gleich den zum E-Antrieb erforderlichen Strom zu verkaufen, ist weder technisch noch logistisch ein Problem. Für die hauseigene Stromproduktion gibt es jedoch keine standardisierten Lösungen, mit denen die Autoproduzenten den Markt aufrollen könnten. Hier sind individuelle Lösungen gefordert. Das bietet aus Sicht der AMP eine Chance, die Auto- und Elektrohändler jetzt gemeinsam ergreifensollten.•
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Umfrage
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Massiver Umstieg kommt nicht „Im 1. Halbjahr hat es bei Elektroautos großes Interesse gegeben, wobei in den vergangenen Wochen die Nachfrage etwas nachgelassen hat“, sagt Markus Höller, Geschäftsführer Auto Höller/Eugendorf. „Wir haben aller- Markus Höller dings bei einzelnen Modellen – sehr attraktive Produkte – Probleme mit Lieferzeiten und manchen Kunden dauert das zu lange.“ Er rechne aber nicht damit, dass ein massiver Umstieg auf Elektromobilität stattfinden werde. „Der Anteil von reinen E-Fahrzeugen wird sich auf 10 bis maximal 20 Prozent steigern lassen, meiner Meinung nach stehen die Chancen für Hybrid- und Wasserstofftechnologie besser.“
Geschäft relativ unverändert Das Geschäft mit alternativen Antrieben sei in den letzten 3 Jahren „relativ unverändert“, erklärt Michael Schmidt, Geschäftsführer Denzel Höglinger/Linz. „Wir bewegen uns damit auf einem Niveau, mit dem wir halbwegs zufrieden sind, bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeu- Michael gen verkaufen wir weiter sehr gut den i3, ein Schmidt Mini-Modell wird als reines E-Auto bald angeboten werden können. Auch neue Plug-in-Modelle wie der BMW 7er, der gerade gekommen ist, sowie 3er oder 5er als Allrad und X5 werden bald folgen, wobei wir uns von diesen Modellen sehr viel erwarten.“ Der gewerbliche Anteil des i3 betrage „zwischen 75 und 80 Prozent.“
„Absatzsituation ist nicht sehr erfreulich.“
Elektroautos: Zieht das Geschäft an? Die Pkw-Neuzulassungen sind im 1. Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar zurückgegangen, Zuwächse gab es – wenn auch nur auf niedrigem Niveau – bei E-Autos. Zieht das Geschäft mit Stromern nun an? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch
Kunden warten ab Die momentane Absatzsituation von E-Fahrzeugen sei im Moment nicht „sehr erfreulich“, berichtet Ing. Wolfgang Rötzer, Seniorchef der Dosenberger Gruppe/Innsbruck. „Wir haben vor zwei Jahren deutlich mehr Wolfgang Rötzer Fahrzeuge verkauft. Das Ganze ist schon im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen und auch heuer sind wir rund 40 Prozent unter den Zahlen von 2017. Ich glaube, dass die sogenannte 1. Welle von Kunden, die Interesse hatten, abdeckt wurde und diese entweder gekauft haben oder noch abwarten, weil das Angebot in den kommenden Monaten und im Lauf des nächsten Jahres deutlich steigen wird.“
Wolfgang Rötzer
Nachfrage wird steigen „Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage bei Renault mit dem neuen Zoe weiter steigen wird“, meint Mag. Marina Aichlseder, Geschäftsführerin Autohof Klagenfurt und Sprecherin des Renault Händlerverbandes. Schon nach Marina Aichlseder dem 1. Batterieupgrade, das deutlich mehr Reichweite brachte, sei das Interesse seitens der Kunden gestiegen. Mit dem neuen Modell, das im Herbst auf den Markt kommt, über einen größeren Akku und damit eine noch höhere Reichweite sowie auch über die Fähigkeit zum Gleichstrom-Schnellladen verfügt, „haben wir ein attraktives Angebot, das auf entsprechende Kunden-Resonanz stoßen wird.“
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Hauptsächlich Gewerbekunden „Aktuell hat sich das Geschäft mit Elektrofahrzeugen rückläufig entwickelt“, berichtet Otto Falkensteiner, Teilhaber, Geschäftsleitung und Verkauf Auto Rhomberg/ Hard. Das liege zum einen daran, dass der Markt in Vorarlberg momentan gesättigt sei, andere Au- Otto Falkensteiner tomarken auch mit E-Modellen auf dem Markt seien und „wir zum anderen unser neues Modell, von dem wir uns einiges erwarten, erst im Herbst bekommen“, so Falkensteiner. Wichtige Motive für den Kauf eines E-Autos seien vor allem die Förderungen und die Vorsteuerabzugsberechtigung, „weshalb die meisten Kunden auch Firmenkunden sind“. Mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage punkto E-Fahrzeuge rechnet Falkensteiner vorerst nicht.
Lange Lieferzeit schreckt ab „Die Nachfrage nach Elektromobilität erfolgt bei uns derzeit in homöopathischen Dosen. Das liegt aber auch daran, dass der Hersteller nicht liefern kann, derzeit beträgt die Wartezeit je nach Modell bis zu 12 Monate, Andreas sagt Andreas Leodolter, geschäftsführen- Leodolter der Gesellschafter Autohaus Ebner GmbH/Oeynhausen. Leider schrecke die Lieferzeit derzeit potenzielle Kunden ab, die sich zu rund 70 Prozent gewerblich und zu 30 Prozent privat für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge interessierten. „Meiner Meinung nach kann Elektromobilität nur dann einen Schub erfahren, wenn die Politik den Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigt und der Hersteller die Fahrzeuge massentauglich zu einem vernünftigen Preis bauen kann.“
„Man merkt, dass bei der E-Mobilität mehr Marktteilnehmer mitspielen.“ Gerald Auer
„Die Nachfrage nach Elektromobilität erfolgt bei uns derzeit in homöopathischen Dosen.“ Andreas Leodolter
Schwieriges Marktumfeld „Wir vermarkten E-Fahrzeuge von insgesamt 3 Marken, bei Kia haben wir im 1. Halbjahr eine hohe Stückzahl absetzen können, bei Nissan stagniert der Absatz und im PremiumSegment bei Jaguar konnten wir die be- Gernot Keusch stellten Fahrzeuge ausliefern“, so Gernot Keusch, Geschäftsführer Auto Stahl/Wien. Prinzipiell spiele der Markt aber momentan verrückt, „weil das Geschäft nicht gut geht und das Marktumfeld sehr schwierig ist“. Daran könnten auch Zuwächse bei der Elektromobilität nichts ändern. Auch die politische Situation sei derzeit ein Thema: So habe das lange Warten auf eine Regelung bei der NoVA zu viel Unsicherheit und Kaufzurückhaltung bei den Kunden gesorgt.
„Der Markt spielt momentan verrückt, daran können auch Zuwächse bei der E-Mobilität nichts ändern.“ Gernot Keusch
Spezielle Zusatzprodukte „Man merkt, dass bei E-Mobilität mehr Marktteilnehmer mitspielen“, unterstreicht Mag. Gerald Auer, Geschäftsführer Vogl+Co/Graz. Auch die Lieferfähigkeit bei einzelnen Modellen ist schwierig.“ Es dürfte derzeit global eine hohe Gerald Auer Nachfrage nach Akkus bestehen, bei der die Produktion momentan nicht ganz mithalten könne. Das Kundeninteresse bewege sich auf dem Niveau der letzten beiden Jahre, vor Modellwechseln gebe es allerdings die eine oder andere Kaufzurückhaltung. Um Kunden wirklich zufriedenzustellen, bedürfe es aber bei der E-Mobilität auch spezieller Zusatzproduke: „Wir bieten unseren Kunden in Kooperation mit der Energie Steiermark die Installation einer Wallbox oder eine Tankkarte mit Flatrate an.“
Nachfrage auf niedrigem Niveau „Es ist punkto Elektromobilität mehr Interesse da, es gibt auch mehr Abschlüsse“, so Ing. Peter Nemeth, Geschäftsführer Autohaus Nemeth/Eisenstadt und Präsident der Burgenländischen Wirtschaftskammer. Grundsätzlich bewegten sich die Stückzah- Peter Nemeth len aber auf einem sehr niedrigen Niveau. „Nachdem viele Marken in Zukunft sehr viel Geld investieren werden und auch neue Marken in den Startlöchern stehen, werden Interesse und Marktanteil wohl steigen.“ Derzeit seien die Preise für E-Fahrzeuge noch nicht so attraktiv, um auch Normalverbraucher anzusprechen, „da gibt es noch kein adäquates Elektroauto, das wir anbieten können“.
„Stückzahlen bewegen sich nach wie vor auf niedrigem Niveau.“ Peter Nemeth
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Am Strome hängt, zum Strome drängt … Alles E-Mobilität – zu Lande, zu Wasser und in der Luft? Bei der Ionica in Zell am See wurde nicht nur diskutiert, sondern auch ausprobiert. Die Technologie ist bereit – und der Mensch? Von Mag. Bernhard Katzinger
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ukunft und Probleme der Mobilität werden nach wie vor fast ausschließlich aus der Perspektive von großen, rasch wachsenden Städten diskutiert. Dass aber auch vergleichsweise kleine Ballungsräume große Probleme mit dem Verkehr haben können, stellte Salzburgs Landesrat Mag. Stefan Schnöll in seiner Begrüßungsrede am „Ionica – World Mobility Forum“ im Ferry Porsche Congress Center in Zell am See fest. „Salzburg wird als Staulandeshauptstadt bezeichnet“, klagte Schnöll.
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Technologie allein nicht die Lösung Auch außerhalb der Stadt ist nicht alles eitel Wonne: Die Topographie und der touristische Verkehr seien verkehrstechnische Problemquellen – umso passender, dass eine Konferenz zum Thema „Zukunft
„Die Technologie allein wird die Probleme der Mobilität von morgen nicht lösen.“ Dipl.-Ing. Martin Schmied, Umweltbundesamt der Mobilität“ in einer Bezirkshauptstadt wie Zell am See stattfinde. Wie man im Lauf der Konferenz
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erfuhr, plant nicht nur Salzburg, sondern auch das ähnlich verkehrsgeplagte Graz den Bau einer Seilbahn durch die Stadt, um der Verkehrsprobleme Herr zu werden. „Die Technologie allein wird das Problem nicht lösen“, postulierte Dipl.-Ing. Martin Schmied vom Umweltbundesamt in Dessau. Der Motorisierungsgrad in den Städten müsse gesenkt werden, forderte er – dann brauche man mittelfristig kaum noch öffentliche Stellplätze. Nötig seien dazu mehr Qualität beim ÖPNV und Förderungen für E-Mobilität und Mobilitätsdienstleistungen. Diese sollen sich in ihrer Vielseitigkeit – geht es nach ÖAMTC-Direktor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold – künftig zu „Mobilitätsabos“ bündeln, mit denen der Nutzer jederzeit die momentan passende Form der Mobilität wählen kann. Schmerold zeichnete das Bild einer Zukunft, in der die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Verkehr durch Sharing-Modelle oder ÖV-on-Demand (z. B. autonome Robo-Taxis) verschwimmen. Aber er brach auch eine Lanze für den motorisierten Individualverkehr; er glaube, dass alternative Kraftstoffe einen „großen Schritt zur Dekarbonisierung“ bedeuten würden.
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E-Mobilität
Stromfahrzeuge am, um und über dem Zeller See – eine Woche lang drehte sich im Pinzgau alles um die E-Mobilität Diskussionsrunden
und Vorträge prägAber auch technische Konzepten die ersten Tage te kamen auf der Ionica nicht der Ionica 2019 zu kurz. Flugkonzepte wie das Ehang 216 des österreichischen Aerospace-Konzerns FACC standen neben E-Motorrädern von KTM und Johammer und E-Booten im Fokus des Interesses. Das AAV (autonomes Luftfahrzeug oder „bemannte Drohne“) von FACC, das in Kooperation mit dem chinesischen Konzern Ehang entstanden ist, soll als Flugtaxi oder zum Gütertransport eingesetzt werden können. Prof. Dr. Stefan Butzmann von stoba e-Systems stellte einen innovativen Niedervoltantrieb vor, der in Baufahrzeugen, Gabelstaplern oder Traktoren zum Einsatz kommen könnte.
Psychologische und soziologische Betrachtungen zum Umfeld der Mobilität lieferten Dr. Sophie Karmasin und Prof. Dr. Jens Dangschat. „Die Welt ist nicht rational“, postulierte Dangschat, Soziologieprofessor an der TU Wien. „Den Menschen als reinen ‚homo oeconomicus‘ anzusehen, ist falsch, wie aktuelle Forschungen belegen“, formulierte es Meinungsforscherin Karmasin. Sie zitierte aus der „Mind-Behaviour-Gap“-Studie ihres Instituts, derzufolge die E-Mobilität hierzulande noch keinesfalls den nötigen sozialen Status genieße, der für einen Durchbruch erforderlich sei.
Der Mensch in der Mobilität Ein weiteres Hindernis auf dem Weg in die neue saubere Mobilitätswelt: Was technischer Fortschritt möglich mache, werde oft durch das menschliche Verhalten wieder zunichte gemacht, wies Dangschat auf Paradoxien zwischen Absicht und Auswirkung von Entwicklungen hin. Als Beispiel führte er die Bemühungen, immer leichtere Autos zu bauen, während gleichzeitig immer größere, schwerere Fahrzeuge gekauft werden, ins Treffen. Oder: „Ich kaufe ein Elektroauto, also fahre ich mehr damit, weil ich der Umwelt ja nicht schade.“ Insgesamt, kritisierte Dangschat, „haben Umweltschutzmaßnahmen beim Verkehr zu mehr Flächenverbrauch und mehr gefahrenen Kilometern geführt“. Ein leidenschaftliches Plädoyer für E-Mobilität auf vier und vor allem auf zwei Rädern hielt Kurt Sigl vom deutschen Bundesverband E-Mobilität: „Wir müssen nicht mehr warten. Es ist alles da, und es ist auch nicht zu teuer. Das Problem sind Politiker, die Dinge nicht umsetzen wollen.“ Batterieelektrische Mikromobilität werde auf Druck der Industrie abgelehnt, weil sie die „Notwendigkeit des Zweitund Drittwagens eliminiert“, grollte der ehemalige Audi-Manager.
Viehböck – und Action! Am Ende des Kongresses erzählte „Austronaut“ Franz Viehböck – heute CTO und künftiger CEO der Berndorf AG – in seinem Festvortrag von seinen Erlebnissen als bisher einziger österreichischer Kosmonaut im Oktober 1991 auf der russischen Raumstation Mir. An den folgenden Tagen übernahmen die Praktiker, unter anderen mit Drohnenflügen, AkkuBootsrennen oder einem 24-Stundenrennen mit Elektroautos, das auf der höchsten Stelle der Großglockner-Hochalpenstraße endete. Die
Unter den Rednern: Prof. Dr. Martin Faulstich, Prof. Dr. Jens S. Dangschat, Dr. Sophie Karmasin, Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, Mag. Stefan Schnöll, „Austronaut“ Franz Viehböck (v. o.)
„Beim Verkehr haben ÖkoMaßnahmen paradoxerweise zu mehr gefahrenen Kilometern geführt.“ Prof. Dr. Jens S. Dangschat
beiden Siegerteams legten in 24 Stunden je 1.054 Kilometer zurück. Die Ionica 2020 findet vom 15. bis 21. Juni statt. •
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Beratung, VorinstallationsCheck, Installation und Inbetriebnahme: Moon bietet alles aus einer Hand
Von Sonne und Mond Mag. Thomas Reitsammer, Vertrieb und Marketing bei Moon
Mit umfassender Beratung und kompetenter Umsetzung im Bereich Photovoltaik, Speicher und Ladeinfrastruktur unterstützt Moon den Weg in die E-Mobilität, für Autohäuser aller Marken, Flotten und Privatkunden.
W Robert Steinböck, Leiter Produkt und Technik, Moon Moon Power Charger 75 bis 300
ir sind Komplettanbieter, bieten Beratung, Lösungen, Produkte und die Umsetzung für den wachsenden Bereich der Elektromobilität“, erklärt Mag. Thomas Reitsammer, Leiter Vertrieb, Marketing und Finanz bei Moon, die als eine Marke der Porsche-Holding-Tochter Allmobil gegründet wurde. Den Anfang macht dabei ein Beratungsgespräch mit einem der mittlerweile drei Moon-Außendienstmitarbeiter, der Gegebenheiten und Anforderungen vor Ort analysiert. Dem folgt ein Angebot mit den jeweiligen Moon-Produkten, abgestimmt mit dem Energieanbieter und unter Berücksichtigung der entsprechenden Förderungen. Dabei handelt es sich um sorgfältig ausgewählte Qualitätsprodukte oder Lösungen, die für oder mit Moon entwickelt wurden.
maßgeschneiderte und dem aktuellen Bedarf angepasste Lösungen anzubieten. „Wir wissen, dass die Elektromobilität in den kommenden Jahren massiv an Bedeutung gewinnen wird, wir bieten dem Händler daher ausbaufähige Lösungen in Modulen an“,
„Wir versuchen E-Mobilität für den Händler wirtschaftlich darzustellen.“ Mag. Thomas Reitsammer, Moon erklärt Steinböck. Umgangssprachlich kann das also bedeuten: gleich eine ausreichend leistungsfähige Leitung zu verlegen, als Ladeinfrastruktur aber ein ausbaufähiges System zu verwenden. Als Beispiel nennt Steinböck den Moon Power Charger 75, der mit Modulen von 75 kW auf bis zu 300 kW Leistung erweitert werden kann.
Aufteilen statt investieren Ein wesentliches Werkzeug ist dabei das dynamische und intelligente Lastenmanagement. „Es geht darum, die verfügbare Energie mit den Anforderungen abzustimmen und die Abnahme effizient über den Tag zu verteilen“, so Robert Steinböck, Leiter Produkt & Technik. Dabei weiß die Software, wie viel Strom zur Verfügung steht, der Betrieb entscheidet, wie schnell (oder langsam) eine Ladung durchgeführt werden soll. Nach dem Motto „Aufteilen statt investieren“ spart das System oft teure Investitionen in die Stromversorgung. Generell ist man bei Moon darauf bedacht,
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Sauberer Strom Dabei ist bei Moon die Nachhaltigkeit besonders wichtig: „Elektromobilität ist nur so sauber wie der Strom, der reinfließt“, weiß Reitsammer. So verwendet Moon selbst Ökostrom und forciert Photovoltaik-Lösungen bei seinen Kunden. „Wir versuchen den Schwerpunkt E-Mobilität für den Händler wirtschaftlich darzustellen“, erklärt Thomas Reitsammer. Das speziell geschnürte Autohaus-Paket mit Photovoltaik-Anlage, Speicher und Ladestation hat sich rasch als Renner im Moon-Angebot herausgestellt. • (GEW)
S TA R K E M A R K E S TA R K E PA R T N E R S TA R K E Z U K U N F T
Toyota GR Supra
MADE IN AUSTRIA
Die Branche verändert sich. Mit einer breiten Modellpalette und weltweiter Innovationskraft bietet Toyota die richtige Antwort. Gemeinsam mit starken Händler- und Werkstattpartnern freut sich Toyota Austria auf einen erfolgreichen Weg in die Zukunft. Normverbrauch: 7,5 l/100 km, CO 2-Emission kombiniert: 170 g/km.
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Die bessere E-Technologie? Im Rennen um den allein selig machenden Antrieb der Zukunft nimmt die Brennstoffzelle dieser Tage schwungvoll Fahrt auf. In Tirol arbeitet MPreis an einem großen Projekt.
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ür viele ist die Wasserstoff-Technologie zelle durch den Reichweitenvorteil auch so etwas wie das Licht am Ende des am Pkw-Sektor durchsetzen kann. Tunnels: universell einsetzbar wie der Viel weiter ist man bereits beim EngageVerbrenner, ökologisch unbedenklich ment im Nutzfahrzeugbereich: Die Tiro(wenn der Wasserstoff mit Ökostrom ler Supermarktkette MPreis arbeitet an erzeugt wird) und – last but not least der Umstellung der gesamten Lkw-Flotte eMobilit – ein Geschäft für die Branche. Vom (derzeit 42 Fahrzeuge) auf HyundaiFahrzeughersteller bis hin zum AftermarLaster mit Brennstoffzellenantrieb. Den ket hoffen Branchenteilnehmer, dass die im Treibstoff will man sich vor Ort selbst erzeugen. Vergleich zu BEV (batterieelektrische Fahrzeuge) Mobilität und Wärmeproduktion umstellen komplizierteren Wasserstoffautos ihnen mehr Luft „Im 2. Quartal 2020 wollen wir mit dem Testbetrieb zum Leben lassen. Denn auch wenn es sich beim der Wasserstoffproduktion beginnen“, sagt Ewald Perwög, Stabsstelle Sustainable Energy Solutions bei MPreis. „Bis 2027 wollen wir dann Schritt für Schritt die gesamte Flotte umrüsten.“ Es werden Mag. Roland Punzengruber, Hyundai 26-Tonner mit einem Wasserstoffverbrauch von 8,25 kg/100 km und einer Reichweite von ca. 400 km FCEV (Brennstoffzellenfahrzeug) um ein reinrassizum Einsatz kommen. ges E-Fahrzeug mit Akku handelt, braucht es mehr Die Mobilitätsumstellung ist dabei nur Teil des Wartung und Service als ein BEV. Großprojekts: Denn einerseits soll die bei der ElekErster Schritt: Nutzfahrzeuge trolyse entstehende Abwärme im Betrieb – vor Ort „Bei Brennstoffzellenfahrzeugen werden weiterhin befinden sich die Großbäckerei und die Fleischvergute Aftersales-Umsätze anfallen“, bestätigt Mag. arbeitung von MPreis – genutzt werden. AndererRoland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Össeits soll auch ein Teil des erzeugten Wasserstoffs Mag. Ewald Perwög, terreich. „Kühlflüssigkeiten und Filter sind regelmäals Erdgas-Ersatz in die Wärmeerzeugung fließen. MPreis ßig zu tauschen.“ Hyundai hat derzeit mit dem Nexo „Damit tragen wir umfassend zur Dekarbonisierung ein FCEV im Pkw-Angebot, ein weiteres Modell bei.“ Perwög ortet derzeit eine gute öffentliche Stimsoll in den nächsten Jahren kommen. Punzengruber mung für den Wasserstoff, in Tirol seien zwei weitere rechnet damit, dass sich langfristig die Brennstoffgroße Projekte in der Startphase. • (KAT)
„Bei FCEV werden auch in Zukunft gute Aftersales-Umsätze anfallen.“
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Lithium aus den Kärntner Bergen
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Auf der Koralm oberhalb von Wolfsberg laufen derzeit die letzten Erkundungen: Klappt alles, wird hier ab Ende 2021 Lithium für Elektroautos gefördert. Von Mag. Heinz Müller
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ie schmale Schotterstraße, die zum Erkundungsstollen führt, sieht aus wie Tausende andere: Nichts deutet darauf hin, dass sich ein paar Kilometer weiter ein 1,4 Kilometer langer Stollen befindet. Dieser stamme aus den 1980er-Jahren, erzählt Dietrich Wanke, Geschäftsführer von „European Lithium“. In den gut drei Jahrzehnten, die seit dem Start der Erkundungen auf der Koralm vergangen sind, hat sich viel geändert: „Damals wusste man nicht, was man mit so viel
„Wir wollen Ende 2021/Anfang 2022 mit den Lieferungen starten. Technisch ist das machbar, es hängt nur von den Genehmigungen ab.“ Dietrich Wanke, CEO, mit einem Bohrkern aus dem geplanten Bergwerk Lithium machen soll, es gab nicht einmal ausreichend Laptops.“ Und die wenigen Elektroautos von damals wurden – wie der VW Golf CityStromer – mit Blei-Gel-Batterien angetrieben. Kein Lithium also. Das Projekt dümpelte jahrzehntelang mit wechselnden Besitzern vor sich hin, darunter die Kärntner Montanindustrie: „Für uns war es ein Glücksgriff,
In diesem Teil des Gesteins befindet sich das Lithium
dass man nach einem Partner gesucht hat“, sagt Wanke. „So kann man das Risiko minimieren.“ Wie es weitergeht? Derzeit laufen oberirdische Probebohrungen, mit denen die Erkenntnisse aus dem Berg vertieft werden: Immerhin wurden 17 Kilometer Bohrkerne gesammelt und ausgewertet. Danach will „European Lithium“ um die behördlichen Genehmigungen ansuchen. Wanke erwartet, dass mit der Lieferung des Lithiums Ende 2021/Anfang 2022 begonnen werden kann. „Technisch ist das machbar, es hängt nur von den Genehmigungen ab.“
Langer Weg aus dem Berg bis ins Elektroauto Das Gestein wird noch untertage vorsortiert, dann kommt es durch ein neues Portal an die Erdoberfläche. Dort wird es weiterbearbeitet, sodass nur 6 Prozent davon zur metallurgischen Bearbeitung in eine erst zu errichtende Fabrik im Lavanttal gebracht werden müssen, wo Lithium-Hydroxid entsteht. Über Kathodenhersteller geht es dann an Zellfertiger, die fertige Zellen an Batteriehersteller liefern. Deutsche E-Auto-Hersteller könnten damit werben, dass für die Herstellung der Batterien ein weitaus geringerer CO2-Fußabdruck entstanden sei, als wenn das Lithium aus Südamerika oder Australien geliefert und in China verarbeitet werde. Das derzeit auf der Koralm vermutete Lithium reicht für die halbe Jahresproduktion eines großen Autoherstellers. •
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Welche Marke ist beliebt? Auf Basis von 2 Millionen Versicherungsvergleichen des Jahres 2018 analysierte Yousure Tarif vergleich GmbH, der Betreiber von durchblicker.at, dass für 14,9 Prozent der Männer BMW die Lieblingsmarke ist, gefolgt von VW und Audi. Bei den Modellen ist die Reihung: VW Golf, BMW 3erReihe, Audi A4, BMW 5erReihe und Audi A6. Bei den Damen lag VW mit 16,5 Pro zent vor BMW und Audi; bei den Modellen VW Golf vor VW Polo, BMW 3erReihe, Audi A3 und Seat Ibiza. Knapp ein Drittel der Männer fahren Autos über 180 PS, bei Frauen ist es nur jede fünfte. Daraus resultiert auch eine durchschnittliche MännerKfzJahresprämie von 1.006 Euro, während es bei Frauen im Schnitt 877 Euro sind. Im Bundesländer vergleich liegen die mittleren Versicherungsprämien in Wien mit 1.003 Euro am höchsten, gefolgt von Salzburg (986 Euro), Vorarlberg (981 Euro), Tirol (966 Euro) und Oberösterreich (957 Euro). Den niedrigsten Schnitt erzielt das Burgenland mit 865 Euro im Jahr.
„Die mittleren Versicherungsprämien liegen in Wien mit 1.003 Euro am höchsten, gefolgt von Salzburg (986 Euro).“
Problem bei Zulassungen
Mitsubishi-Homepage Kurz vor dem Sommer war Startschuss für die neue MitsubishiHomepage www.mitsubishi-motors.at. Neu ist unter anderem die Möglichkeit, Termine für Probefahrten oder das Service in Werkstätten zu buchen. Auch ein Fahr zeugkonfigurator für alle Modelle ist jetzt verfügbar.
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Vor Problemen bei der Zulassung von Neufahrzeugen mit Lea singfinanzierung warnt das Bundesgremium des Fahrzeughan dels. Im Sinne einer Betrugsvorbeugung könnten die Zulas sungsstellen auf die FahrzeugIdentifikationsNummer bei der Benutzungsüberlassungserklärung bestehen. Daher empfiehlt das Bundesgremium, soweit eine Benutzungsüberlassungser klärung vor Übergabe an den Kunden ohne FIN einlangt, dass diese händisch durch den Verkäufer eingefügt wird. Dies sollte vom Versicherungsverband akzeptiert werden.
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Auch wenn „Autopäpste“ predigen, dass Kundenservice im Autohandel „Der Schlüssel zum Erfolg“ ist, scheinen viele Unternehmer derlei Ratschläge nicht ernst zu nehmen. Vor allem die telefonische Kontaktaufnahme bildet – leider immer öfter – eine unüberwindliche Barriere. Entweder es meldet sich gar niemand oder ein Computer, der Kunden auf nicht besetzte Klappen verbindet oder viele Minuten lang auf die momentane Überlastung hinweist. Alle, die jetzt auf die Möglichkeit der Kontaktaufnahme via Internet verweisen, sollten eines nicht vergessen: Es gibt viele, die keine Lust auf mühseligen E-Mail-Verkehr haben, wenn sie wissen, dass ihr Anliegen am Telefon in 2 Minuten abgewickelt werden kann. Übrigens werden manche Kunden bei vehementem Drängen, doch die Online-Services zu nutzen, wohl auch das Gefühl nicht los, dass man partout nicht mit ihnen reden will. Das Ende vom Lied könnte lauten: „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich.“
Gehören Sie zu den Besten? Die A&W Digital Awards prämieren Österreichs beste Leistungen im digitalen Autohaus-Marketing. Gemeinsam mit ihren Partnern vergibt AUTO & Wirtschaft 2019 zum ersten Mal einen Branchenpreis für besondere Leistungen. Dabei können die teilnehmenden Betriebe in maximal 5 Kategorien ihre Aktivitäten einreichen: DIGITAL AWARD
DIGITAL AWARD
DIGITAL AWARD
DIGITAL AWARD
DIGITAL AWARD
Die beste Autohaus-Webseite Der beste Social-Media-Auftritt (Facebook oder Instagram Accounts) Die beste digitale Lead-Kampagne Die beste Autohaus-Digital-Kampagne (Social Media, Content Marketing, Re-Marketing, digitale Lead Generierung usw.) Die beste Fahrzeug-Fotografie im Autohaus
DIGITAL AWARD Bewerben Sie sich gleich unter www.autoundwirtschaft.at Der AUTO & Wirtschaft Digital Award 2019 wird vergeben in Kooperation mit:
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Alles hat ein Ende, auch die Golf-Ära Nun ist die historische Wachablöse amtlich. Nach 41 Jahren wurde der Golf als meistverkauftes Modell in Österreich vom Octavia abgelöst.
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Von Stephan Mühlmann1
n den vergangenen Jahren sind bei VW wie auch bei anderen Marken die unterschiedlichsten Modelle nur so aus dem Boden geschossen. Neue Segmente und Sub-Segmente wurden erschlossen und der Plan war sicherlich, den Marktanteil auszubauen oder zumindest zu halten. Ist dies gelungen? Laut Zulassungsstatistik nicht. Seit Jahren geht der Marktanteil von VW zurück – von 18,3 Prozent (2012) auf nun 16,4 Prozent. Und dies trotz einer großen Produktoffensive mit (teils zusätzlichen) Volumenmodellen wie Tiguan, T-Roc und T-Cross. Betrachtet man das Volumen des Golf (Golf, Golf Variant und Golf Alltrack) in den vergangenen 15 Jahren, so sieht man, dass der Golf 2004 in Österreich noch fast 23.000 Kunden gefunden hat, 2018 waren es „nur“ noch knapp 11.000. Der Marktanteil des Modells fiel in diesem Zeitraum von 7,3 auf 3,2 Prozent (und heuer auf 2,9 Prozent). Natürlich spielen hier interne Kannibalisierungseffekte eine große Rolle: Ein Tiguan oder ein T-Roc ist heute die moderne Interpretation des „Volkswagens“, das sieht man auch am Rückgang der umgangssprachlich als „Golf-Segment“ bekannten Kompaktklasse. Waren es vor 10 Jahren noch fast ein Viertel der Kunden, die sich ein Fahrzeug in dieser Klasse zulegten, sind es aktuell nur 18 Prozent.
Golf-Alternativen im eigenen Haus Es scheint aber auch so, dass der Golf und auch VW etwas an Attraktivität verloren hat. Zu viele attraktive und wettbewerbsfähige Alternativen gibt es inzwischen, vor allem auch im eigenen Haus. Während VW in den vergangenen Jahren an Marktanteil verloren hat, haben Seat und Skoda einen fulminanten Aufstieg erlebt, nicht zuletzt auch aufgrund neuer attraktiver Modelle, die im Gegensatz zu VW zu Mehrvolumen und signifikanten Zuwächsen beim Marktanteil geführt haben. Was die Unterstützung durch Verkaufsprogramme angeht, sieht man, dass VW die durchschnittlich gewährten Kundenvorteile beim Golf heuer von 2.768 auf 4.473 Euro pro Fahrzeug erhöht hat – in der Auslaufphase eines Modells nicht ungewöhnlich. Der negative Verkaufstrend konnte dadurch allerdingsbishernichtgestopptwerden.•
Die Top-10-Modelle von VW Modellfamilie Golf T-Roc Polo Tiguan Busse (T5/T6) Caddy Touran Passat Sharan T-Cross Sonstige GESAMT
Mai Zulassungen 2019 2018 684 818 316 451 573 345 307 319 175 197 313 4.498
1.021 719 846 744 944 400 407 284 154 0 396 5.915
Jänner-Mai Zulassungen Trend 2019 2018 4.154 3.950 2.786 2.750 2.623 1.614 1.555 1.238 875 583 1.361 23.489
5.302 3.238 4.226 4.006 2.758 1.795 1.672 1.479 1.058 0 1.789 27.313
Die Skoda-Modellpalette ist klein, aber fein Modellfamilie Octavia Fabia Karoq Superb Kodiaq Rapid Scala Citigo Yeti GESAMT
Aktueller Monat Zulassungen 2019 2018 1.243 678 382 218 308 89 64 8 0 2.990
671 681 368 188 208 187 0 17 2 2.322
Jänner-Mai Zulassungen Trend 2019 2018 4.776 3.044 1.768 1.076 1.010 803 179 57 0 12.713
3.705 3.524 1.737 860 1.052 841 0 65 25 11.809
Der Autor ist Geschäftsführer von M-CON und analysiert mit seinem Team den österreichischen Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt
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HANDEL
Alle auf Augenhöhe Die Intensität, wie Hyundai seine Händler in die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft einbindet, ist ziemlich einzigartig in der Branche.
Intensive Diskussionen zwischen Händlern und den Managern des Importeurs prägten die Klausur in Langenlois
Von Mag. Heinz Müller
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s gibt Importeure, die ihren Händlern von oben herab diktieren, welche Ziele zu erfüllen sind: Selbst die Händlerverbände haben manchmal nicht allzu viel mitzureden. Genau das will man bei Hyundai nicht: „Wir gehen den gegenteiligen Weg, sprechen mit unseren Händlern auf Augenhöhe und beziehen sie in die Entscheidungen mit ein“, sagt Mag. Roland Punzengruber, der Geschäftsführer des Importeurs. Wie wichtig (und einzigartig) das sei, wüssten jene Händler, die mehrere Marken vertreten, am besten einzuschätzen, so Punzengruber.
wie es weitergehen soll. Wichtig ist für Punzengruber das Bekenntnis zum stationären Handel: „Ob es nun um die Prozesse im Autohaus, um die Profitabilität oder um Mobilitätsdienstleistungen geht. Das wurde ebenso besprochen wie das Thema Kundenbindung oder Elektromobilität“, so Punzengruber. Im Laufe
„Wir erarbeiten gemeinsam Maßnahmen, um die Bedeutung des stationären Handels zu stärken.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Import GmbH
Komplexe Modellpalette fordert die Händler Kaum eine andere Marke hat in den vergangenen Jahren einen derart starken Wandel durchlebt wie Hyundai: Vom „Fast Follower“, der vor allem auf günstige Modelle setzte, ging die Reise zum „Game Changer“. Heute reicht die Modellpalette vom kleinen i10 über den Dauerbrenner i30 bis zu den Elektroautos Kona und Ioniq und dem Brennstoffzellenfahrzeug Nexo. Punzengruber kann verstehen, dass gerade kleinere Händler, die oft seit gut 20 Jahren dabei sind, mit der Komplexität überfordert sind. „Wir sind aufgrund unserer Vielfalt ganz anders gefordert als die Händler anderer Marken.“ Genau da setzt man nun an: Eindrucksvolles Beispiel war die Personal Premium Klausur in Langenlois. Zweieinhalb Tage wurde diskutiert, wurde gearbeitet, wurden Händler aus ganz Österreich zu ihren Erfahrungen befragt – und gleichzeitig informiert,
des Sommers werden auch Händler, die beim ersten Termin nicht dabei waren, einbezogen – konkret sind es etwa 80 Prozent aller Händler. Unterstützung bekommt der Importeur vom Autohaus-Experten Jürgen Papadopoulos und dem Management Trainer Andreas Piewald: „Händlerpartner in die Zukunftsstrategie offen und auf Augenhöhe einzubinden, ist ungemein sinnvoll, mutig, im Speziellen aber unüblich in der internationalen Automobilbranche.“ Das Ergebnis sei ein „gemeinsames Bewusstsein, fokussiertes Arbeiten, ein Miteinander“. Weiterhin aktiv bleiben natürlich die „Task Forces“: Das sind kleinere Gruppen von engagierten HyundaiHändlern, die einmal pro Quartal alle offenen Punkte mit dem Importeur besprechen – egal, ob es den Handel, den Bereich After Sales oder die Digitalisierung betrifft. •
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Andreas Piewald, Management Trainer, Kitzbühel
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HANDEL
Der Peugeot-Prozess vor dem Kartellgericht Wien geht langsam dem Ende zu. „AUTO & Wirtschaft“ berichtet, was die Peugeot-Händler in diesem Verfahren als Zeugen zu sagen hatten. Von Dr. Fritz Knöbl
Kundenzufriedenheit als Boni-Killer D
Dieser Artikel ist der dritte Teil zu diesem aufsehenerregenden Prozess; die ersten beiden Texte erschienen in der Maiund Juni-Ausgabe
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ie möglicherweise davon abweichenden Ansichten des PeugeotManagements müssen unerörtert bleiben, da die Öffentlichkeit bei der Vernehmung der von Peugeot nominierten Zeugen auf Antrag von Peugeot zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen ausgeschlossen wurde. Andernfalls hätten wir selbstverständlich auch diesen Argumenten ausreichenden Platz geboten. Ein Dauerbrenner bei der Auseinandersetzung mit den Händlern scheinen die Kundenzufriedenheitsumfragen zu sein. Wobei die Grundidee derartiger Qualitätskontrollen von allen von Gericht vernommenen Händlern begrüßt wird; „bloß“ bei der Umsetzung hapert es. Kein Verständnis gibt es dafür, dass die einseitig von Peugeot gestalteten Überprüfungen zu massiven Kürzungen der Qualitätsprämie führen. Vorweg müssen mindestens 60 Prozent verwertbarer E-Mail-Adressen abgeliefert werden. „Wenn das grundsätzlich erfüllt ist, muss man weitere 89 Prozent sehr zufriedene Kunden aufweisen, die einen weiterempfehlen, um eine Prämie zu erhalten.“ Dieser Wert ist aus Sicht des Händlerverbandsobmanns Bernhard Kalcher im Normalfall nicht zu schaffen. „Wir müssen die Kunden auf Knien anflehen, die Fragebögen auszufüllen.“ In Kalchers Einzugsgebiet waren bei 400 Neuwagenverkäufen 40 bis 50 Antworten zu erreichen: aktuelle Zustimmungsrate 95,7 Prozent. Nach den Erfahrungen des Zeugen Markus Figl aus Neulengbach werden solche Befragungen von Kunden als Belästigung empfunden. „Wenn einer unzufrieden ist, teilt er das durchaus mit. Zufriedene Kunden werden nicht unbedingt eine Befragung
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ausfüllen.“ Es sei überaus schwierig, „den Kunden diese Bewertungen näher zu bringen“. So liegt bei ihm der Rücklauf bei Neuwagenkunden bei 10 bis 15 Prozent, im Werkstattbereich unter 5 Prozent. Keine direkten finanziellen Auswirkungen haben die Befragungen der Werkstattkunden. „Da antworten meist nur unzufriedene Kunden – und das anonym.“ Doch das nützt dem Betrieb nichts: „Ich kann das nicht mit den Mitarbeitern besprechen; damit sind auch keine Verbesserungen möglich“, kritisiert Kalcher. Seine Forderung bei Gericht lautete daher: „Umfragen dürfen weder prämien- noch margenrelevant sein; und es muss von Peugeot offengelegt werden, welches Fahrzeug das betrifft.“ Da es sich bei diesen Befragungen um die Kunden der jeweiligen Peugeot-Händler handelt, kann Peugeot diese Anonymität auch nicht mit „Datenschutz“ begründen.
Entzug des Händlervertrages droht Doch auch ohne direkte finanzielle Auswirkungen schlagen sich schlechte Kundenbewertungen im sogenannten „360 Grad scoring“ nieder. Es handelt sich dabei um eine Händler-Rangliste zur Bewertung des Gesamtbetriebes. Wer bei dieser Skala am unteren Ende landet, dem kann laut Peugeot-Vorgaben der Entzug des Händlervertrages drohen. Mysteriös geht es auch bei den „Mystery Shoppern“ zu. Wer da beim Verkauf nicht ganz genau alle Peugeot-Vorgaben erfüllt, fällt unter die Prämiengrenze von 225 Euro pro Neuwagen. Ihm wird diese Qualitätsprämie für drei Monate gestrichen. „Wenn ein Betreuer von einem echten Kunden besetzt ist, kann er nicht gleichzeitig den Mystery Shopper betreuen“, ärgert sich Kalcher. Sollte dann gerade
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kein Testwagen zum Vorführen verfügbar sein, kann der Betrieb nicht die erforderlichen 825 Punkte erreichen. Schmunzeln mussten die Richter über den Fall, den Walter Mayer aus Gießhübl berichtete. Ein unangemeldet im Geschäft auftauchender Kunde wollte ein Modell kaufen, das es neu gar nicht mehr gab. Worauf ihn der Verkäufer aufmerksam machte. Als der Unbelehrbare mit diesem dann auch noch eine Probefahrt machen wollte, musste er bedauernd weggeschickt werden. Worauf Mayers Verkäufer für diesen Testkauf nur etwas über 700 Punkte bekam. Wer unter 825 Punkten bleibt, kann auf eigene Kosten einen weiteren Test „nachkaufen“. Wer dann wieder nicht die erforderlichen Punkte erreicht, hat Pech. „Wie wirkt sich das aus?“, wollte das Gericht von Mayer wissen. „Da habe ich für ein Quartal rund 35.000 Euro zurückzahlen müssen“, bekam das Gericht dank Mayers trockenem Kommentar einen lebensnahen Einblick in den Geschäftsalltag eines Peugeot-Händlers.
Probefahrt, auch wenn sie die Kunden nicht wollen? Die Folge: Die Verkäufer drängen den Kunden eine Probefahrt auf, auch wenn diese gar keine wollen. Und zwar aus Angst vor negativen Mystery-Bewertungen. „Das sollte für die Händler planbar sein – mit Fahrzeugreservierungen wie bei normalen Kunden“, verlangt Kalcher für seine Markenkollegen vor Gericht. „Und die Feedback-Besprechungen sollten gleich erfolgen, nicht erst 14 Tage später, wenn keiner mehr das Verkaufsgespräch rekonstruieren kann.“ Bei Peugeot stoßen die Händlerwünsche auf taube Ohren. „Der Verband hat derzeit keine Verhandlungsmacht mehr“, sagt Kalcher. Peugeot möchte laut Kalchers Einschätzungen mit einer kleineren Gruppe größerer Händler am Verband vorbei operieren. „Das ist eine geschäftliche Entscheidung, die in ganz Europa so gehandhabt wird.“ Die Erfahrungen scheinen ihm recht zu geben. Etwa, wenn eine Kundin ihren Peugeot-Händler am Telefon beschimpft, dass er ein Betrüger sei. Der sie mit einem Rabatt von 13,5 Prozent über den Tisch zu ziehen versuche. Sie habe knapp danach von einem Verkäufer von Peugeot Wien völlig unaufgefordert
einen „Fuhrparkrabatt“ von 18,5 Prozent angeboten bekommen. Naheliegend, dass der frustrierte Händler diese Kundin nie mehr zu Gesicht bekommen hat. Dem Händler wäre bei diesem Geschäft eine Restspanne von 2,7 Prozent verblieben. Da stellte sich für das Gericht die Frage, wie sich Peugeot Wien da einen Rabatt von 18,5 Prozent leisten kann. Kalcher bekam dazu jedenfalls die Auskunft, es handle sich um eine zweimal im Jahr stattfindende Telefonaktion, die nicht nur für die Wiener Peugeot-Tochter, sondern auch für andere Händler offen sei. „Das wurde uns aber nie mitgeteilt“, verweist er in diesem Zusammenhang auch auf das von Peugeot installierte Order-System, in das alle Händler ihre Kundenofferte einzuspeisen haben.
Zeuge Walter Mayer aus Gießhübl
Freie Händler werden unter Druck gesetzt Was Peugeot einen recht guten Überblick über die Konkurrenzsituation zwischen den einzelnen Händlern verschafft. Womit der Importeur das Netz der freien „Peugeot“-Händler mit eigenen Offerten massiv unter Druck setzen kann. Für Peugeot Wien und ihre Niederlassung in Linz scheinen derartige Rabatte kein Problem zu sein. So
„Wir müssen die Kunden auf Knien anflehen, die Fragebögen auszufüllen.“ Bernhard Kalcher, Peugeot-Händlerverbandsobmann verwies Kalcher auf den im Firmenbuch aufscheinenden Ergebnisausgleichsvertrag. Wie AUTO & Wirtschaft bereits im Dezember 2011 berichtete, wurden in der Bilanz 2009 Verluste der Vertriebstochter in Höhe von 4 Millionen Euro „ausgeglichen“. Darüber hinaus wurde die splendide Tochter noch mit einer Strukturstütze von 600.000 Euro gesponsert. Ein Geschäftsmodell, das auch das Interesse der Bundeswettbewerbsbehörde als Amtspartei in diesem Kartellverfahren geweckt hat. Die Antworten, die Peugeot dazu vor Gericht parat hat, entziehen sich der Berichterstattung. Denn für die Einvernahme der Peugeot-Mitarbeiter hat Peugeot vorsorglich den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt. •
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UTO-Information: Der April war ein Rekordmonat für BMW und Mini in Österreich. Wie ist der Mai verlaufen? Christian Morawa: Wir sind nach wie vor gut un terwegs und wachsen gegen den Trend sowohl bei BMW als auch bei Mini. Im Mai waren es 1.649 Neu zulassungen bei BMW und 279 bei Mini, was einen Marktanteil von 5,4 bzw. 0,9 Prozent ergibt. Was sind die Gründe für diese Zuwächse? Immerhin liegt BMW ja in Österreich deutlich vor den anderen Premiummarken … Morawa: Es gibt mehrere Dinge, die zusammenspie len: Erstens natürlich unsere Produktpalette, wo wir vom Kleinwagen bis zur Luxusklasse alles abbilden. Zweitens unsere sehr stabile Händlerschaft. Und drittens auch unsere sehr attraktiven TCO (Anm.: Gesamtkosten).
BMW war im Vorjahr unter den ersten Marken, die schon sehr früh die gesamte Palette auf WLTP umgestellt haben. Das hat sich ausgezahlt, oder? Morawa: Ja, das stimmt. Dadurch haben wir vor allem viele Firmenkunden angesprochen. Das geht beim neuen 3er weiter: Der 320 Diesel Allrad Auto matik beginnt mit 118 Gramm CO2. Das ist für Ös terreich ein perfektes Angebot. Das gilt auch für den neuen 3er Touring, mit dem wir beim 320d ebenfalls 121 Gramm mit Allrad und Automatik schaffen.
Das vollständige Interview mit Christian Morawa lesen Sie in der Nummer 2475 der wöchentlich erscheinenden AUTO-Information!
„Wir sind sehr gut aufgestellt“ Seit 2017 die Nummer 1 unter den Premiummarken, eine immer größer werdende Modellpalette – und Händlerbetriebe, die am neuesten Stand sind. Christian Morawa, Chef von BMW Austria, über alle Neuheiten, die heuer noch kommen. Von Mag. Heinz Müller
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Sie betonen auch immer wieder, dass diese Motoren aus Österreich stammen. Morawa: Ja, die meisten unserer Motoren werden im Werk Steyr entwickelt und gebaut. Steyr ist mit rund 1,2 Millionen Stück pro Jahr das größte Motoren werk im Konzern, rund jeder zweite BMW wird von einem Motor aus Österreich angetrieben. Mit dem Z4 und dem 5er lassen wir außerdem zwei Auto mobile in Österreich für den Weltmarkt produzieren. Wie entwickeln sich die Verkaufszahlen des i3? Morawa: Wir sind bei batterieelektrischen Autos die Nummer 2 im Gesamtmarkt. Zwischen Jänner und April wurden 395 Stück vom i3 zugelassen, um 25 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Wie geht es bei den alternativen Antrieben weiter? Morawa: Wir haben schon jetzt eine extrem breite Palette, nämlich 9 elektrifizierte Fahrzeuge. Diese wird weiter ergänzt, sodass wir zu Jahresende 12 Modelle anbieten können: Im Sommer kommt der 330e, also die PluginVersion des neuen BMW 3er, ebenso wie erstmals der BMW 530e mit Allrad antrieb als Limousine und der 225xe Active Tourer mit erhöhter Reichweite. Zu diesen 4Zylindern kommen im Herbst und Winter auch 6Zylinder als Hybrid, nämlich der X5 xDrive45e und der X3
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xDrive30e. Diese Fahrzeuge haben zwischen 60 und 80 Kilometern elektrische Reichweite und liegen un ter 90 Gramm CO2. Ende 2019 präsentieren wir auch den Mini Electric. Bis 2023 will BMW insgesamt 25 elektrifizierte Fahrzeuge anbieten, davon sind 12 rein elektrisch und 13 Plugin. Wie wird sich der neue 3er bei den meist verkauften Fahrzeugen einreihen? Morawa: Heuer ist der BMW X1 unser meist ver kauftes Modell, dann kommt der X3, der Ende 2019 auch als Plugin und 2020 in einer rein elektrischen Version auf den Markt kommt. Das wird natürlich auch für den Sachbezug sehr interessant. Der 3er war als Limousine und Touring immer vorn mit dabei, das wird auch diesmal so sein. Bei der Modellvielfalt haben Nicht-Insider kaum einen Überblick über neue Modelle: Was ist bis Jahresende noch zu erwarten? Morawa: Die 8erBaureihe wird durch M8 Cabrio und M8 Coupé ergänzt, auch das 8er Gran Coupé wird noch heuer auf den Markt kommen. Der neue 1er folgt im Herbst: Das wird auch interessant, weil er erstmals keinen Hinterradantrieb mehr hat. Dazu bekommen wir viele positive Reaktionen vor allem von Firmenkunden, die jetzt umsteigen wollen. Der 3er Touring folgt im Oktober. Und nicht zu verges sen: Mit dem BMW X3 M und dem BMW X4 M gibt es ab September auch hier ein neues Angebot. Mini bringt den John Cooper Works mit 306 PS noch im Sommer und anlässlich 60 Jahre Mini wird es hier auch ein Sondermodell geben. Bei anderen Herstellern gibt es teilweise lange Lieferzeiten: Wie sieht es bei BMW aus? Morawa: Generell kann man sagen, dass die Liefer zeiten bei fast allen Modellen im normalen Bereich liegen, bei ca. 3 Monaten. Auch der BMW i3 ist in 6 bis 8 Wochen lieferbar. Sie haben gesagt, dass ein konstantes Händlernetz wichtig ist. Gibt es Zu- oder Abgänge im Netz?
Morawa: Wir haben die Händlerverträge 2018 er neuert, sie laufen bis 2023. Wir haben 64 Händ lerbetriebe und sind damit sehr gut aufgestellt und nahe am Kunden. Wir arbeiten mit den Händlern gut zusammen. Auch der Austausch mit dem Händler verband ist gut und konstruktiv: Wir haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. Und wie sieht es mit Um- oder Neubauten aus? Morawa: Firma Gady baut in Lieboch neu und driveME errichtet in Ried ein neues Autohaus. Beide Projekte werden circa Ende 2019 fertig.
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Sind zusätzliche Investitionen für die Händler zu erwarten? Die Umstellung auf die neue CI ist ja abgeschlossen, oder? Morawa: Die neue CI ist keine große Geschichte mehr: Das Letzte war das Anbringen des iLogos, aber auch das haben alle Händler im Vorjahr ab geschlossen. Bei Mini ist ebenso alles fertig: Hier haben wir 16 Händler plus 3 Betriebe, wo Service angeboten wird. International läuft zwischen Mercedes, BMW und Audi das Match um den größten Premiumhersteller: BMW hat Audi in Österreich vor 2 Jahren als Nummer 1 abgelöst. Welche Bedeutung hat das für Sie? Morawa: Dass wir 2017 und 2018 die Nummer 1 in Österreich waren und auch heuer deutlich voran liegen, ist eine schöne Anerkennung und ein Re sultat all dessen, was ich eingangs gesagt habe, also
Christian Morawa ist seit Dezember 2017 Chef von BMW in Österreich
„Wir haben 64 Händlerbetriebe und sind damit sehr gut aufgestellt und nahe am Kunden. Wir arbeiten mit den Händlern gut zusammen.“ Christian Morawa, Geschäftsführer von BMW Austria der Produktpalette, der Händler und der Angebote. Wichtig sind der Segmentanteil und die Marktaus schöpfung. Wenn all das zusammenpasst und auch die Zufriedenheit der Händler und der Kunden stimmt, dann führt das zur Nummer 1. •
DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MElDUNGEN AUS DER BRANCHE
Jede Woche mit Exklusivinterview Ing. Dkfm. Peter Huber, Kawasaki: „Der österreichische Zweiradmarkt ist gesund, obwohl es Händler gibt, die immer jammern und glauben, dass alles schlecht ist.“
Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at
Günther Riepl, Falken: „Wir unterstützen unsere Partner mit einer europaweiten, transparenten Preispolitik, damit alle mit den gleichen Voraussetzungen im Wettbewerb stehen.“
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Mathias Albert, Gründer und CEO Vive la Car
Martin Rada, Consultant und Österreich-Repräsentant
Mit Vive la Car Händlerfahrzeuge „abonnieren“
Das Abo mit den Händlerautos Mit Vive la Car gibt es endlich eine Plattform, wo Händler ihre Fahrzeuge als Abo-Angebot anbieten können. Von Gerald Weiss
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m Fokus-Thema der April-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft haben wir den Autohändler als Mobilitätsanbieter thematisiert. Dabei hat uns damals eine Plattform gefehlt, die Fahrzeuge des Händlers anbietet und die komplette Abwicklung übernimmt. Was wir nicht wussten: dass so ein System bereits kurz vor dem Start stand. Mathias Albert, umtriebiger Unternehmer in der deutschen und österreichischen Autobranche, hat schon länger an „Vive la Car“ gearbeitet und ist in Deutschland bereits damit gestartet, Österreich folgt noch im Sommer. Dabei legt Albert auf die Bezeichnung „Abo“ großen
„Wir machen Händler-Bestandsfahrzeuge mobil und schaffen ein neues Mobilitätserlebnis für den Endverbraucher.“ Mathias Albert, Vive la Car Wert. „Das ist wie eine Langzeitmiete, aber ohne vorher die Dauer festzulegen“, so der Unternehmer: „Vive la Car kann immer mit 3 Monaten Kündigungsfrist beendet werden. Laut DAT-Report können sich schon heute 25 Prozent aller (deutschen) Autofahrer vorstellen, ein Auto im Abo zu nutzen anstatt es zu besitzen.“
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Die Vorteile für den Konsumenten liegen auf der Hand: Die kalkulierbaren Kosten beinhalten alles außer Tanken, bei beruflicher oder privater Veränderung wird einfach das Auto gewechselt.
Aus Jungwagen werden echte Gebrauchtwagen Das dem Markenhändler vorbehaltene Service ist für den Betrieb kostenfrei und voll digital. Der Anbieter stellt (je nach Bedarf oder Lagerdruck) Modelle aus seinem Vorführ-, Kurzzulassungs- oder Jungwagen-Angebot (bis 3 Jahre) bei Vive la Car online. Nimmt ein Kunde das Abo in Anspruch, übernimmt Vive la Car die gesamte Abwicklung inklusive Versicherung und Inkasso, der Händler erhält eine fixe Vergütung, auf Wunsch kann das Fahrzeug aus dem Händlerrahmen in die Finanzierung von Vive la Car ausgelagert werden. Service, Reparaturen und Garantiearbeiten müssen natürlich beim jeweiligen Händler durchgeführt werden. Bei entsprechender Auslastung kann der Händler damit aus belastenden Jungwagen nach mehreren Monaten attraktive Gebrauchtwagen machen. „Wir machen die Händler-Bestandsfahrzeuge mobil und schaffen ein neues und flexibles Mobilitätserlebnis für den Endverbraucher“, bringt es Albert auf den Punkt. Für den Österreich-Start hat sich Albert mit Martin Rada einen erfahrenen Car Guy für den österreichischen Markt geholt, der in den nächsten Monaten die Zusammenarbeit mit den heimischen Händlern vorantreiben wird. •
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Das Plus für die Werkstatt Werkstattausrüster Theo Förch GmbH erweitert sein Vorteilsprogramm „Förch Plus“ – unter anderem um eine digitale Kooperation. Von Mag. Bernhard Katzinger
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igitalisierung ist in aller Munde – da ist es kein Wunder, dass sich mehr und mehr Unternehmer mit der Frage befassen, welche digitalen Services am Markt verwertbar sind. Daraus ergeben sich u. a. für Werkstätten einfache, kostengünstige Lösungen für bislang zeitintensive Arbeitsschritte. Das Klagen furter Unternehmen OE Service ist seit Jahresbeginn mit einer solchen Lösung am Markt, welche den Eintrag ins digitale Serviceheft markenübergreifend vereinfacht.
ketingleiter Tatic an. Monatliche, aber auch TagesAktionen werden per Newsletter kommuniziert. Die aktu elle Erweiterung beschränkt sich aber nicht auf die Kooperation mit OE Service: Darüber hinaus gewährt man im Rahmen der „Förch Benefits“ Ermäßigungen auf alle FörchKundenschulungen, unabhängig vom Veranstaltungsort, für bis zu drei Teilnehmer pro Be trieb. „Damit profitieren unsere Kunden dreifach von diesem Vorteil.“ Jeder Teilnehmer erhält ein Zertifikat bzw. die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildungsbe scheinigung zum Facharbeiter. Auf der Plattform theofoerch.mitarbeiterangebote.at bietet Förch darüber hinaus zusätzliche Shop pingVorteile in Form von weiteren Einkaufsermäßi gungen – „diese gelten auch für den Kunden als Pri vatperson und nicht nur für betriebliche Zwecke.“ •
Kontinuierlicher Ausbau des Programms Theo Förch GmbH ist es nun gelungen, die Dienst leistung der OE Service in sein Vorteilsprogramm Förch Plus zu integrieren. Teilnehmer ersparen sich laut Förch die Registrierungsgebühr von 299 Euro, die OE Service normalerweise einhebt, und erhalten ein Startguthaben von 10 Euro, was die Kosten für einen Serviceeintrag abdeckt. Für jede weitere Nut zung wird eine Provision von 5 Prozent gutgeschrie ben, die auf Einkäufe bei Förch eingelöst werden kann. „Wir sind offen für Kooperationen, die wir unseren FörchPlusKunden anbieten können“, so Alen Tatic, Abteilungsleiter Marketing bei Förch. Förch Plus existiert seit dem Frühjahr 2018 und verfügt bereits über einige Hundert Mitglieder. Die Mitglied schaft, die 180 Euro im Jahr kostet, umfasste schon bisher ein rundes Paket, das von kostenloser Liefe rung über ein umfassendes InfoPortal im Internet und Teilnahme an Events bis hin zu unterschiedlichen Bonusangeboten reichte. „Wir bauen das Angebot des Vorteilsprogramms kontinuierlich aus“, kündigt Mar
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„Es geht hier um reine Emotion“
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Sie haben die Liebe zur Marke Morgan zum Beruf gemacht: Marlies Koessler-Hammerschmid und Ing. Mag. Jörg Koessler importieren, reparieren, vermieten und veranstalten Reisen. Von Mag. Heinz Müller
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a, hier ist die Zeit stehen geblieben: Drei schwarze ThonetSessel mit einem marmornen Tischchen dienen für Besprechungen, in der Vitrine liegt ein Goodie-Bag zum 100-Jahr-Jubiläum von Morgan (2009). Ein Fan
„Durch die Handfertigung ist jedes Auto um einen Hauch anders.“ Ing. Mag. Jörg Koessler und Marlies Koessler-Hammerschmid hat dem Importeur schwarze Kinositze, natürlich mit Morgan-Emblem, zur Verfügung gestellt. Corporate Identity? Einmal schwarze Bodenfliesen, dann wieder weiße? Fehlanzeige! „Natürlich gibt es gewisse Vorschriften“, erzählt Ing. Mag. Jörg Koessler, der das Geschäft gemeinsam mit seiner Frau Marlies führt: „Ganz heikel sind sie in England nur, wenn es um die Verwendung des Logos geht.“
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Rückblick ins Jahr 1977: Da wurde hier am Ortsrand von Trumau ein Rennsport-Betrieb für Ford-Motoren errichtet. „Doch schon ab Mitte der 1980er-Jahre konnten sich Private den Rennsport immer weniger leisten.“ 5 Jahre lang war man ein reiner Ford-Betrieb, bis sich 1994 durch den Tod des damaligen MorganImporteurs Max Bulla „ein Fenster aufgetan“ hat, wie es Jörg Koessler ausdrückt. „Schon seit den 1970er-Jahren sind hier viele MorganMotoren gelandet. Und seit 1996 haben wir uns auf Morgan konzentriert. 2003 haben wir den FordVertrag gekündigt, der war nur ein Klotz am Bein. Wir wollten mehr Kapazitäten für unser Herzblut haben.“
Ältestes Fahrzeug im Bestand wurde 1923 gebaut Das Herzblut: Das sind die (schon optisch und technisch) etwas eigenwilligen Vehikel von Morgan, die Namen tragen wie Plus 4, 4/4 oder 3wheeler (ja, der hat wirklich nur 3 Räder). 800 bis 850 Stück werden Jahr für Jahr im Werk in den West Midlands von Hand gefertigt: Der älteste in Österreich fahrende Morgan stammt aus 1923. „Es geht um reine Emotion, nicht um Nutzen und Zweck“, sagt Jörg Koessler. Die Firma in Trumau ist eine von 6 in ganz Europa, die sich
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So sieht ein komplett zerlegter Morgan mit Holzrahmen aus (o.) In Trumau werden in alter Tradition auch Motoren neu angefertigt (l.) Ganz links: Marlies Koessler-Hammerschmid und Ing. Mag. Jörg Koessler nur auf Morgan spezialisiert hat. Andere Marken? Da haben Marlies Koessler-Hammerschmid und Jörg Koessler mehrfach abgewunken: „Wiesmann, Lotus, Atega hätten wir machen können. Doch Morgan ist komplett anders. Das hätte nicht gepasst.“ Kein Wunder, dass der Zulauf an Kunden groß ist – sie kommen aus einem Umkreis von 1.000 Kilometern. Wobei: Der große Ansturm aus Osteuropa, wo früher noch die Hälfte aller Neuwagen verkauft wurden, hat nachgelassen: „Heute sind es nur noch 1 bis 2 pro Jahr.“ Etwa 15 bis 20 neue Morgan werden jährlich in Trumau verkauft, dazu kommen maximal 5 bis 6 gebrauchte. Die Preise für einen neuen Plus 4 starten bei etwa 68.000 Euro. „Beim Roadster mit 6-Zylindern auf klassischem Chassis geht leider die NoVA-Schere auf, da sind wir schnell bei 100.000 Euro.“
33.000 Farben und 150 Ledermuster Manchmal dauert es Jahre, bis sich ein Kunde zum Kauf entschließt: „Die Spezifikation ist für die Kunden die größte Herausforderung: Es gibt 33.000 Außenfarben und 150 Grundledermuster“, sagt Koessler: „Für uns ist es immer eine Freude, etwas Neues zu gestalten. Durch die Handfertigung ist jedes
Auto um einen Hauch anders.“ Die Lieferzeit liegt bei rund einem halben Jahr – und weil es handgeschraubt wird, sollte es schon nach 1.500 Kilometern zum Nachstellen in die Werkstätte. Die ist für die Firma sehr wichtig: „Wir dürfen uns über die Auslastung nicht beklagen.“ Die Fahrzeuge werden eher selten in der Früh gebracht und am Abend wieder abgeholt. „Meist investieren wir in den Abschluss des Reparaturauftrags genauso viel Zeit wie in die Arbeiten selbst.“ Wie es denn sei mit Fachkräften bei einer so spezialisierten Marke? „Das war ein jahrelanger Kampf, aber momentan sind wir gut aufgestellt. Doch es dauert natürlich lange, bis jemand selbstständig arbeiten kann.“ Über die Jahre hat Koessler gewisse Zyklen festgestellt: „Im Herbst kommen die Autos für größere Reparaturen und Sonderanfertigungen herein.“ Im Frühjahr ist man mit der Saisonvorbereitung ausgelastet – und dann startet das, was Koessler die „Druckphase“ nennt: „Zum Beispiel wenn in der Saison ein Unfall oder Defekt passiert oder wenn ein Kunde merkt, dass sein Auto zwei Tage vor dem Urlaub nicht so recht will.“ Am Ende der Saison, also rund um den Nationalfeiertag, steigt in Trumau die große Abschlussparty, zu der bis zu 400 Leute kommen.
Brexit, Pfund und Nachwuchsmangel
Im Schauraum haben nicht mehr als zwei Fahrzeuge Platz
Und die Zukunft? Immer strenger werdende Zulassungsvorschriften, Brexit und der Wechselkurs zum Pfund sind tagtägliche Herausforderungen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass immer weniger junge Leute sich ein solches Fahrzeug kaufen. Kein Wunder, dass sich die Koesslers verstärkt um die Vermietung der Morgan kümmern und sogar mehrtägige exklusive Reisen veranstalten. Ein Bereich, der immer wichtiger wird. „Es ist ein Mosaikgeschäft“, sagt Koessler: „Jeder Bereich allein ist nicht überlebensfähig, als Gesamtpaketabersehrwohl.“•
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Zum Verkauf bestimmte, gebrauchte Morgan stehen in der Halle in Trumau direkt neben jenen Fahrzeugen, die vermietet werden
Die Daten: Adresse: KoesslerHammerschmid Morgan Austria GesmbH, Lüßstraße 2, 2521 Trumau, Tel.: 022536666 Homepage: www.morgan.at Standorte: 1 Mitarbeiter: 8, davon 5 in der Werkstätte Verkaufte Fahrzeuge: 15–20 Neuwagen/Jahr Kunden: 2.000 (inkl. Werkstätte, Vermietung und Reisebüro)
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Heuer gab es den HändlerRadar“ zum ersten Mal auch in der Schweiz – mit interessanten Vergleichsmöglichkeiten!
Wenn das Telefon klingelt … Wollten Sie als Markenhändler Ihrem Importeur immer schon alles sagen, was Sie stört – und das völlig anonym? Dann bietet der „HändlerRadar“ dazu eine gute Gelegenheit. Die Telefon-Interviews finden in der zweiten August- und ersten September-Hälfte statt.
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ines vorweg: Kein Markenhändler kann sich „bewerben“, beim „HändlerRadar“ mitmachen zu dürfen. Die Auswahl, wer angerufen wird, liegt einzig und allein im Verantwortungsbereich von
Abgefragt werden so elementare Dinge wie das Bonussystem für Neuwagen, die Vorgabezeiten für Wartungsarbeiten oder der Kontakt zum Importeur. puls Marktforschung in Nürnberg. Auftraggeber der Befragung sind das Bundesgremium für Fahrzeughandel ebenso wie die Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, der Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) sowie der A&W Verlag. Befragt werden auch heuer wieder ausschließlich Personen aus der Führungsetage eines Autohauses,
Ob dieses Ergebnis auch heuer so ausfällt? 2018 waren Händler von Premiummarken mit den Importeuren unzufriedener als jene anderer Hersteller
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also Inhaber, Geschäftsführer bzw. Standortleiter aus den Bereichen Handel oder Service. Die Interviews dauern jeweils rund eine Viertelstunde (wobei es, wenn sich der Händler den Frust von der Seele reden oder er den Importeur ausdrücklich loben will) auch länger sein kann. Es geht um das Margen- und Bonussystem für Neuwagen ebenso wie um die Liefertreue des Importeurs oder die Unterstützung des Gebrauchtwagenverkaufs. Im Bereich Aftersales geht es um so elementare Dinge wie Vorgabezeiten für Wartungs- und Reparaturarbeiten oder Teilepreise. Bewertet wird auch der persönliche Kontakt zu den Verantwortlichen des Importeurs. Je zufriedener ein Händler ist, desto höher ist die Note (10 = sehr zufrieden, 0 = unzufrieden). Wenn bei Ihnen also das Telefon läutet: NützenSiedieChance!•(MUE)
Der 5. Streich In drei Etappen ging die offizielle Eröffnung des 5. Autopark-Standortes in TelfsPfaffenhofen über die Bühne.
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00 Gäste wurden am Haupteventabend gezählt. Per Videobotschaft meldete sich auch Landeshauptmann Günther Platter zu Wort, um Firmenchef Mag. Michael Mayr und seiner Familie zu gratulieren. „An den folgenden Tagen der offenen Tür war das Interesse ebenfalls enorm, rund 400 Kunden kamen vorbei“, berichtet Mayr. Besonders der freundlich gestaltete Haupteingangsbereich mit Kundendienst-, Bar und dem großzügi-
Die „Tage der offenen Tür“ stießen auf großes Kundeninteresse
gen Schauraum aufgeteilt in drei Segmente mit Ford Pkw, Ford Nutzfahrzeugen und Suzuki sticht ins Auge. Technisch auf dem allerneuesten Stand bietet auch die Werkstatt des Autoparks Telfs-Pfaffenhofen den Kunden alle Möglichkeiten der kompetenten Betreuung. Allein fünf Werkstattmitarbeiter haben einen Meisterbrief, ein Umstand auf den Mayr ganz besonders stolz ist: „Mit diesem perfekt ausgebildeten Team haben wir es tatsächlich geschafft, höchste Professionalität mit gelebter Faszination für das Automobil zu verknüpfen. Die Begeisterung und Motivation der eigenen Mitarbeiter sind der entscheidende Faktor für die Errichtung des Standortes gewesen. Ohne diese Grundvoraussetzung wäre die Umsetzung meines Herzenswunsches, nämlich ein Autohaus in der Nähe meines Heimatortes Telfs zu errichten, niemals denkbar gewesen.“ • (DSC)
Mag. Michael Mayr, Sonja Mayr, MA, BA, Viktoria Mayr, Valentina Mayr und Maximilian Mayr
SAVE THE DATE! 29. OKTOBER 2019 WIEN, HOFBURG – sind Sie bereit? Wir thematisieren Zukunft. Es sind zweifelsohne massive Veränderungen, die in den kommenden Jahren auf die Kfz-Branche zukommen. Doch was wird sich wirklich ändern? Muss man sich fürchten? Oder bleiben einige Bereiche gleich? Diese und viele andere Fragen werden Experten in Vorträgen und bei Podiumsdiskussionen beleuchten. Lassen Sie sich überraschen! Erste Gespräche mit Referenten aus dem In- und Ausland sind abgeschlossen: Details dazu wollen wir in den kommenden Wochen präsentieren. Informationen und Anmeldung unter: www.aw-tag.at
Jetzt schon anmelden: Teilnahmegebühr: 99,– Euro (exkl. Ust), inkl. Buffet Ihre Ansprechpartnerin: renate.okermueller@aw-tag.at, Tel.: +43 664 138 16 89
Dr. Wolfgang Bachmayer (l.) und Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst
E-Auto: Nur zwei Prozent kaufwillig Die Studie „Informations- und Kaufverhalten der Österreicher beim Kauf von Pkw“ präsentierten Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst, Landesgremialobmann des Wiener Fahrzeughandels, und OGM-Chef Dr. Wolfgang Bachmayer.
D
ie Studie wurde vom Landesgremium des Wiener Fahrzeughandels beim Meinungsforschungsinstitut OGM in Auftrag gegeben. Insgesamt 1.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden dazu befragt: „80 bis nahezu 100 Prozent der Pkw-Käufer informieren sich online, 70 Prozent beim Kfz-Fachhandel, aber der Kauf wird nach wie vor größtenteils beim Fachhandel getätigt. Vertrauen und Nähe sind hier ausschlaggebend, vor allem für Ältere und im ländlichen Bereich“, erklärte Bachmayer. Unterschiede im Kaufverhalten seien sowohl bei den Altersgruppen als auch regional zu erkennen: Traditionelles Verhalten, bei dem sowohl Information als auch Kauf beim Fachhandel stattfänden, manifestiere sich stark in der Altersgruppe 50+ (43 Prozent). Online informieren und online kaufen käme derzeit für lediglich rund 13 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher infrage. Noch geringer sei die Nachfrage bei der Elektromobilität: Nur 2 Prozent der Befragten hätten derzeit fix den Kauf eines Elektroautos geplant. Der niedergelassene Handel werde sich künftig verkleinern: „Wir haben das auch schon 2018 gemerkt, dass es bei den Insolvenzen leider eine
Steigerung um 43 Prozent gegeben hat“, so Ernst. Dies sei aber nicht nur auf die Digitalisierung zurückzuführen, „sondern auch auf den Ausdünnungsprozess, der von den Herstellern angestrebt wird“. Ernst glaubt, befragt nach künftigen Entwicklungen, dass es im Handel zu einer Konzentration der Marken kommen werde: „Das haben wir auch in der Vergangenheit schon sehr intensiv gespürt, die Marken werden immer weniger, wie auch die Autohäuser.“
Abschlüsse erfolgen im Autohaus Die derzeit seitens der Hersteller geforderten Flächen „wird es im Zuge der Verkleinerung nicht mehr geben, denn das wird, genauso wie die Probefahrt, digital erfolgen“. Natürlich werde der Online-Handel im Automobilbereich an Bedeutung gewinnen, dennoch sei der Fahrzeughandel für die Käuferinnen und Käufer sehr wichtig, „denn der Abschluss wird
„Den niedergelassenen Automobilhandel wird es meiner Meinung nach auch in den nächsten 10 Jahren noch geben.“ Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich im Autohaus gemacht“, wie die Studie zeige. Kunden wollten einen Ansprechpartner und bei diesem auch ein Auto kaufen. Das Autohaus werde sich nicht durch den Preis vom Online-Handel unterscheiden können, sehr wohl aber durch Qualität und Kundenbindung. „Ich glaube, dass es den niedergelassenen Automobilhandel auch in den nächsten 10 Jahren noch geben und dieser auch so funktionieren wird wie bisher, aber mit den notwendigen Wettbewerbsvorteilen der Persönlichkeit, das heißt, wer nicht freundlich sein wird, wird auch diesen Vorteil letztendlich verlieren.“ • (DSC)
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Insolvenzen nahmen zu Neuer NTN-Katalog Im Juni ist von NTN-SNR der neue Katalog für Motorsteuerung von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen erschienen. Auf 700 Seiten werden 1.243 Referenzen angeboten.
TMD Friction geehrt Der TEMOT-Award für besonderen Aftermarket-Support wurde an den Bremsbelaghersteller TMD Friction vergeben. TEMOT ist eine Organisation von 80 Gesellschaftern, die als Lagerdistributoren für den unabhängigen Ersatzteilmarkt weltweit tätig sind.
Die Zahl der Insolvenzen im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge ist im 1. Halbjahr 2019 deutlich gestiegen, wie aus der aktuellen Hochrechnung von KSV1870 Holding AG hervorgeht: 98 Unternehmen schlitterten von Jänner bis Juni im Bereich Transportmittel/ Kraftfahrzeuge in die Insolvenz, das ist ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (71 Fälle). Über 57 Unternehmen (2018: 36) wurde Konkurs eröffnet – ein Zuwachs von 58,3 Prozent. Eine Steigerung wurde auch bei „mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneten Insolvenzverfahren“ registriert, die im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge auf 41 Fälle (2018: 35) um 17,1 Prozent anwuchsen. Positiv entwickelten sich die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten, die von 40,7 Millionen Euro (2018) um 37,8 Prozent auf 25,3 Millionen Euro zurückgingen. Der deutliche Anstieg in der Insolvenzbranche Transportmittel/Kraftfahrzeuge entspricht nicht dem Gesamttrend, so der KSV, laut dem insgesamt von Jänner bis Juni 2019 insgesamt 2.587 Unternehmen pleite gingen – das entspricht fast exakt dem Vorjahreswert von 2.584 Konkursen.
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Die größten Insolvenzen im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge laut KSV1870 Holding AG im 1. Halbjahr 2019 sind: Anneliese Ebner Gesellschaft mbH/Guntramsdorf (6 Millionen Euro Passiva), Milan Automotive GmbH/Leobersdorf (3 Millionen Euro Passiva), Autohaus Radl GmbH/Amstetten (1,5 Millionen Euro Passiva), Madisma R&D GmbH/Haid und Pasching (1,4 Millionen Euro Passiva) sowie TIS TD Tankstellen Diskont GmbH/Wien (1,3 Millionen Euro Passiva).
Firmen sind pessimistisch Die aktuelle KMU-Analyse der Creditreform Wirtschaftsauskunftei Kubicki KG in Wien zeigt unter 1.700 Befragten einen Rückgang des Konjunkturoptimismus – dennoch liegt der Lageindex über dem Erwartungsindex: „Unternehmen sind weniger zuversichtlich als es die Ist-Situation erwarten ließe.“ Der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Umsätzen liegt bei +4,4 Prozent (Frühjahr 2018: +13,0): 25,7 Prozent freuen sich über Zuwächse im 1. Quartal 2019, 21,3 Prozent beklagen Rückgänge. Hinsichtlich der Zukunft rechnen 28,7 Prozent mit Umsatzsteigerungen, 8,5 Prozent mit Rückgängen – daraus ergibt sich ein Saldo von 22,2 Prozent, im Vorjahr waren es 32,5 Prozent.
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Auszeichnung für eSense Die Autolackreihe R-M eSense, die den gesamten Reparaturbereich abdeckt, hat den Pierre-Potier-Preis in der Kategorie Verfahren erhalten. Dieser Preis zeichnet innovative Chemieunternehmen aus,
die Produkte und Verfahren laufend verbessern, um die Umwelt zu schützen. Bei der eSense-Reihe basiert die Innovation auf dem verstärkten Einsatz von Biomasse anstelle von fossilen Rohstoffen.
gewerbe Das neue ATP-Führungsteam: Marion Böheim (Leitung Assistenz Vorstand) sowie die beiden Vorstände Andreas Kralik und Alexandra Schmutzer
Neue Führung – neue Sieger Nach dem Vorstand wurde nun auch der ATP-Aufsichtsrat neu gewählt. Das neue Team ehrt nicht nur die Lieferanten, sondern auch die Mitglieder.
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o wurde das lang bewährte System der „Lieferanten des Jahres“ neu aufgesetzt. Der Auswahlprozess über Mitglieder und ATP-Mitarbeiter ist nun anderen Parametern gewichen. So wurden für heuer sowohl bei den Mitglieder wie auch bei den Lieferanten die Aufsteiger des Jahres und das umsatzstärkste Unternehmen hinsichtlich ATP geehrt. Ebenso wurden auf beiden Seiten die drei treuesten Partner ausgezeichnet.
Treuester Lieferant: Matthias Tomschitz (l.) und Rainer Frühauf (r.) für Sonax, hier mit dem ATP-Vorstand
Neues Führungsteam Frischer und gleichzeitig bewährter Wind weht auch in der ATP-Zentrale in Amstetten. Nachdem man sich von Standortkoordinator Markus-Matthäus Sellmeister getrennt hat, ist Marion Böheim zu ATP zurückgekehrt und wird als Leitung Assistenz Vorstand den neuen Vorstand unterstützen, der mit Alexandra Schmutzer und Andreas Kralik Anfang des Jahres gewählt wurde. Ebenfalls neu ist der Aufsichtsrat, der anlässlich der Jahreshauptversammlung gewählt wurde. Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Übernahmen bei den Mitgliedern hat damit eine deutliche Verjüngung der ATP stattgefunden. „Es ist entscheidend, den Anschluss nicht zu verlieren und die Entwicklungen nicht zu versäumen“, so Schmutzer und Kralik: „Daher schulen wir unsere Mitglieder und deren Kunden gemeinsam mit unserenLieferantenundalsATPselbst.“•(GEW)
Treuestes Mitglied: Benjamin Rittnauer mit Fa. Kronlachner
Treuester Lieferant: Dietmar Hotel für Schaeffler
Treuester Lieferant: Ing. Michael Heidegger für Varta
Aufsteiger des Jahres: Thomas Repolusk mit Autoshop Repolusk*
Treuestes Mitglied: Barbara Emmerstorfer mit Zade
Umsatzstärkster Lieferant und Aufsteiger des Jahres: Andreas Henkelmann (l.) und Oswald Beer (r.) für ZF Aftermarket
*Thomas Repolusk ist auch Eigentümer des ATP-Betriebes „Mein Autoshop“ AUTO & Wirtschaft 07–08/2019
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LDEN E M N A T Z JET
Eine Aktion von
Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft hat heuer die Kundenzufriedenheitsaktion „Werkstatt des Vertrauens“ umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 50 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können.
Die Partner
Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.
Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen. Die aktuelle Aktion von „Werkstatt des Vertrauens“ endet Ende Oktober 2019, Sie haben also noch genug Zeit, die erforderliche Anzahl an Kundenstimmen zu erreichen. Melden Sie sich gleich über die Website an.
www.werkstattdesvertrauens.at
Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:
Für die Zukunft gerüstet ZF Aftermarket unterstützt die Werkstätten am Weg vom Reparatur- zum Mobilitätsdienstleister.
Trainings, wie beispielsweise Hochvolt-Schulungen, macht man die Werkstätten fit für die Zukunft.
Die Trends, die den OEM-Sektor (Original Equipment Manufacturer) antreiben wie Elektrifizierung, Digitalisierung und autonomes Fahren, stellen auch den Aftermarket vor neue Herausforderungen. Gemeinsam mit seinen Partnern will ZF Aftermarket sicherstellen, dass die Werkstätten für die Mobilität der Zukunft gut gerüstet sind. ZF Aftermarket bietet seinen Kunden einen ganzheitlichen Lösungsansatz – also ein umfassendes Angebot aus einer Hand. Die Kombination aus den etablierten Produktmarken ZF, Lemförder, Sachs und TRW sowie überzeugenden bedarfsgerechten Dienstleistungen, aber auch der schnelle Zugang zu neuen Technologien und den notwendigen technischen Informationen ist die Grundlage für den langfristigen Erfolg im Aftermarket der Zukunft. Daneben bietet die Aftermarket Organisation auch über ihre Werkstattkonzepte die notwendige Unterstützung für Werkstätten auf ihrem Weg vom Reparatur- zum Mobilitätsdienstleister der Zukunft. Mit zeitgemäßen
Langjähriger Förderer
Andreas Henkelmann, Verkaufsleiter Österreich und Schweiz bei ZF Aftermarket
ZF Aftermarket fördert darüber hinaus bereits seit vielen Jahren die Brancheninitiative „Werkstatt des Vertrauens“, um die wertvolle Arbeit freier, inhabergeführter Kfz-Werkstätten zu honorieren. „Zufriedene Kunden sind das Ergebnis eines vertrauensvollen Kundenservice und professioneller Arbeit, bei der Ersatzteile in OE-Qualität verwendet werden“, unterstreicht Andreas Henkelmann, Manager ZF Aftermarket für Österreich und Schweiz, und er zeigt auf, wie sich die Kundenanforderungen an die Werkstätten verändert haben: „Die Fahrzeughalter sind bereit, in die Wartung und Instandhaltung ihres Fahrzeugs zu investieren. Allerdings erwarten sie von den Werkstätten, gezielt angesprochen zu werden. Der individuelle Service ist somit ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Werkstätten müssen sich daher noch stärker als bisher an den Kundenerwartungen ausrichten, das heißt individualisierte Mobilitätsdienstleistungen anbieten.“ •
Kundenvertrauen Kundenzufriedenheit entsteht durch Vertrauen: auch bei NTN-SNR „Basierend auf den positiven Erfahrungen, die wir bereits seit vielen Jahren in Deutschland machen durften, haben wir uns nach Vorstellung des Konzepts für Österreich in 2017 hier ebenfalls zur Teilnahme bei Werkstatt des Vertrauens entschlossen“, so Michael Brüning, Gebietsverkaufsleiter Süddeutschland/AT/CH bei NTN-SNR: „Nachdem wir bereits 2018 als Konzeptpartner für WdV Österreich fungieren konnten, freuen wir uns sehr, auch in 2019 wieder dabei zu sein.“
Hohe Kundenzufriedenheit NTN-SNR Portfolio in OE-Qualität: Radlager, Motorsteuerung und Nebentrieb, Federbeinlager und Gelenkwellen
Als Produzent von Wälzlagern für die Fahrzeughersteller und Zulieferer des freien Ersatzteilmarktes legt NTN-SNR sehr großen Wert auf Kundenzufriedenheit. Ziel ist eine langfristige Kundenbindung, die vor allem durch Erstausrüstungsprodukte sowie den damit verbundenen Service entsteht. Um die Wünsche und Anforderungen der Händler sowie der Werkstätten zu erfüllen, erweitert NTN-SNR kontinuierlich sein Produktportfolio. Dabei achtet man vor allem darauf, bei allen Reparatursätzen die notwendigen Komponenten für eine korrekte Reparatur beizufügen. Technische Informationen erhält der Kunde stets auf der NTN-SNR Homepage und auch über die kostenlose App „TechScaN’R“. Über die NTN-SNR-Vertriebspartner hat die Werkstatt jederzeit die Möglichkeit, weitergehende Informationen zu den NTN-SNR-Produkten zu erhalten. •
gewerbe
Integriert: Der neue Mängelkatalog (u.) verfügt sowohl über Schnittstellen zur EBV (r.) wie auch zu Vecos
Immer am neuesten §57a-Stand Der neue Mängelkatalog ist als Jahres-Abo nun sowohl elektronisch wie auch als Druckwerk verfügbar.
M
it 24. Mai wurde die neueste Fassung des Mängelkatalogs zur §57a-Überprüfung vom Ministerium freigegeben. Während die Online-Variante des vom Österreichischen Wirtschaftsverlag vertriebenen Mängelkatalog Abos in unmittelbarer Folge verfügbar war, wird das Druck-Werk seit Anfang Juli ausgeliefert. Laut einem Schreiben des Verkehrs-Ministeri-
„Aktuell haben wir mindestens eine Erweiterung pro Monat.“ Komm.-Rat Josef Puntinger, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker ums müssen die zur §57a-Überprüfung ermächtigten Betriebe den aktuellen Mängelkatalog als solchen oder als Teil der jeweils aktuellen Schulungsunterlagen spätestens ab 30. August bei der Überprüfung verwenden und daher bei einer Kontrolle durch die Behörden vorweisen können. Das Mängelkatalog Abo des Wirtschaftsverlages wird zu einem Jahresabo-Preis von 178,- Euro netto angeboten und besteht aus einer Online-Variante sowie dem Druckwerk.
Gedruckt und digital „Um den Mängelkatalog immer am aktuellen Stand der Technik zu halten haben wir im Einvernehmen
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mit dem Verkehrsministerium und den Landesregierungen entschieden, den Mängelkatalog digital zu gestalten“, berichtet Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Vorsitzender der §57a-Expertenkonferenz und als Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker auch Herausgeber des Mängelkataloges. „Bei einem Printprodukt wäre die Vorlaufzeit für Redaktion, Grafik, Produktion und Vertrieb so lange, dass das Produkt schon alt wäre, bevor es in die Werkstatt kommt. Mit dem digitalen Mängelkatalog haben wir endlich ein Instrument, das sofort aktualisiert werden kann.“
Digitale Variante für laufende Veränderungen Dabei geht Puntinger von laufenden Änderungen aus, die online rasch aktualisiert werden können: „Es kommen immer wieder Erlässe, neue UN-ECE-Richtlinien oder andere Informationen. Aktuell haben wir mindestens eine Erweiterung pro Monat. Wir können uns einzelne Kapitel vornehmen, das Bundesministerium kann diese approbieren und der Verlag kann sie gleich online stellen. Die Begutachtungsstellen verfügen sofort darüber und können es gleich anwenden.“ Neben der raschen Aktualisierung verweist der Bundesinnungsmeister auf weitere Lösungen: „Wir haben auch Suchfunktionen eingebaut, es gibt eine Dokumenten-Datenbank mit allen relevanten Gesetzes-Novellen, die UN-ECE-Richtlinien und vieles mehr.“ • (GEW)
gewerbe
Partslife Umweltpreis: Daniel Grub (Partslife), Andreas Kraft und Ralf Müller (MAKRA), Dr. Katrin Schuhen (Wasser 3.0), Konstantin Vikolov (ZF Aftermarket), Moderatoren Claudia Kleinert und Volker Angres
Umwelt und Paragraphen Der Partslife-Kongress hat sich nicht nur aufgrund des Umweltpreises zum Fixpunkt der deutschen Teileindustrie entwickelt.
Die Stärke der Marke: Liqui-Moly-Geschäftsführer Günter Hiermaier
Von Gerald Weiss
F
rank Schlehuber von der Clepa fordert den Zugang zu den Fahrzeugdaten und lehnt das Automobilhersteller-Konzept Nevada als unzureichend ab. Thomas Fischer von AAMPACT (ehemals VREI) zitiert aus der von seinem Verband beauftragten Studie über das rasant wachsende Online-Geschäft im Teilehandel und Liqui-Moly-Geschäftsführer Günter Hiermaier gibt offen Einblick in die Marketingentwicklung seinen Unternehmens, das er gemeinsam mit Ernst Prost „von der grauen Maus zur beliebtesten Schmierstoff- und Weltmarke“ entwickelt hat. Der Partslife Kongress, heuer erstmals in Frankfurt, ist längst ein Fixpunkt für die Teileindustrie. Dabei expandiert Partslife-Geschäftsführer Daniel Grub, seit Kurzem in der Geschäftsführung begleitet von Gabriele Dorn, nicht nur beim Kongress, sondern auch in Europa. Im Gegensatz zu neuen Kooperationspartnern für Osteuropa ist die Zusammenarbeit mit der Rene AG auch für Österreich relevant. Mit dem „Paragraphen Scout“ als neue Dienstleistung wird das Angebot der Betriebe hinsichtlich der WEEE-Richtlinie, also der Registrierung von Elektro- und Elektronikgeräten, geprüft.
Förderung der Umweltbedingungen Highlight der Veranstaltung ist der seit 2012 verliehen Partslife Umweltpreis, der mit 10.000,– Euro zur Förderung von Umwelt- und Arbeitsbedingungen
Helmut Minor (Rene AG) bietet mit Partslife den Paragraphen Scout auch in Österreich an
Thomas Fischer (AAMPACT) berichtet von weiter wachsendem Onlinehandel im Teilebereich
Frank Schlehuber (Clepa) fordert Zugang zu den Fahrzeugdaten
Partslife-Geschäftsführer Daniel Grub setzt auf Kooperationen
eingerichtet wurde. Eine hochkarätige Jury wählt unter den eingereichten Projekten die innovativsten Maßnahmen aus. Der 1. Preis wurde heuer der spanischen Niederlassung von ZF Aftermarket verliehen. MAKRA hat ex aequo mit Wasser 3.0 den 2. Platz erreicht. Weitere Details zum Partslife Umweltpreis finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at, Details zu den Vorträgen haben wir in Ausgabe 2476 der AUTO-Information veröffentlicht. •
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gewerbe
Falsche Bewertungen –
Die Sterne-Bewertung ist in aller Munde: Die Bewertung von Unternehmen ist auf gesonderten Bewertungsportalen und auf Social Media (z. B. Google, Facebook) möglich und von großer Bedeutung für den Kfz-Betrieb. Zwischenzeitig existieren dazu auch die ersten Urteile. Von Dr. Johannes Öhlböck
Fall 1: Kann man gegen negative Bewertungen vorgehen?
Dr. Johannes Öhlböck LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien. Er berät und vertritt Kfz-Betriebe in allen Rechtsfragen im Zusammenhang mit Bewertungen im Internet. www.raoe.at
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Bewertungen können mehrfach gegen geltendes Recht verstoßen. Ein ehrverletzendes Werturteil, dem die Basis eines konkreten und wahren Sachverhalts fehlt, wird von der Rechtsprechung als Ehrenbeleidigung gewertet. Bei unwahren Tatsachenbehauptungen oder Werturteilen, basierend auf unwahren Tatsachenbehauptungen, gibt es auch kein Recht auf freie Meinungsäußerung. Solange allerdings bei wertenden Äußerungen die Grenzen zulässiger Kritik nicht überschritten werden, kann auch massive, in die Ehre eines anderen eingreifende Kritik, die sich an konkreten Fakten orientiert, zulässig sein. Unwahre Tatsachenbehauptungen in Bewertungen können zudem Persönlichkeitsrechte verletzen. Bei unrechtmäßigen Bewertungen kann das Autohaus oder die Werkstätte mit Klage vorgehen und Unterlassung, Beseitigung, Widerruf, Veröffentlichung und Schadensatz verlangen. Vorab empfiehlt es sich allerdings, ein Aufforderungsschreiben an den Bewerter vorzunehmen. Ist der Bewerter nicht bekannt, kann direkt gegen das Bewertungsportal vorgegangen werden. Die Recht-
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sprechung hat bereits erkannt, dass der Betrieb eines Bewertungsportals im Vergleich zu anderen Portalen von vornherein ein gesteigertes Risiko von Persönlichkeitsrechtsverletzungen in sich trägt. Diese Gefahr wird durch die Möglichkeit, Bewertungen anonym oder pseudonym abzugeben, verstärkt, da der Kfz-Betrieb diesfalls nicht direkt gegen den Bewertenden vorgehen kann. Aus diesem Grund treffen das Bewertungsportal bei anonymen Bewertungen Prüf- und Informationspflichten. Bei Beanstandungen einer anonymen Bewertung durch den Kfz-Betrieb ist die Portalbetreiberin verpflichtet, die Beanstandung dem Bewertenden zu übersenden und ihn dazu anzuhalten, den angeblichen Werkstattbesuch bzw. Autohausbesuch möglichst genau zu beschreiben und belegende Unterlagen möglichst umfassend vorzulegen. Diese Informationen und Unterlagen müssen dann an das bewertete Unternehmen weitergeleitet werden. Sollte das Bewertungsportal dem nicht nachkommen, kann auch in diesem Fall mit Klage vorgegangen werden.
Fall 2: Erpressung mit schlechter Bewertung Bewertungen im Internet spielen eine enorme Rolle
gewerbe
– was tun? für den wirtschaftlichen Erfolg eines Autohauses oder einer Werkstatt. Im Februar 2019 wurde ein Fall bekannt, in dem ein Unternehmer aufgefordert wurde, Geld zu bezahlen, widrigenfalls er schlechte Bewertungen erhalten würde. In einem anderen Fall wollte ein Patient eines Arztes nicht hinnehmen, dass er – ohne entsprechende Indikation – nicht sofort behandelt wurde, und hat für den Fall, dass er nicht sofort an die Reihe kommt, mit einer negativen Bewertung gedroht. Strafrechtlich betrachtet ist dies als Erpressung zu bewerten. Danach ist jemand, der einen anderen mit Gewalt oder durch gefährliche Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, die diesen oder einen anderen am Vermögen schädigt, mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen. Bei gewerbsmäßiger Begehung droht eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren. Bei der Forderung, sofort behandelt zu werden, widrigenfalls eine negative Bewertung folgt, kann Nötigung im strafrechtlichen Sinne vorliegen, die mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden kann. Neben der Verletzung von geltendem Strafrecht liegt auch eine Verletzung der Regeln der Bewertungsportale selbst vor, die bei Bekanntwerden der Erpressung verpflichtet sind, die Bewertung zu löschen.
Fall 3: Was tun bei Drohung/Erpressung mit schlechter Bewertung? Betroffenen von Erpressung bzw. Drohung mit schlechter Bewertung rate ich dazu, keinesfalls auf die
„Sollte der gewünschte Erfolg nicht eintreten, empfiehlt sich eine Strafanzeige bzw. eine Klage.“ Dr. Johannes Öhlböck, Rechtsanwalt Forderungen der Erpresser einzugehen und sich nicht in die Opferrolle drängen zu lassen. Besser ist es, nach Beratung und Analyse das weitere Vorgehen nach einem abgestuften Modell zu prüfen. Wichtig ist die Dokumentation: Falls die Drohung mündlich ausgesprochen wurde, sollte sie umgehend mit einem Aktenvermerk festgehalten werden, den anwesende Zeugen unterfertigen sollten. Bei schriftlicher Drohung ist die Dokumentation bereits vorhanden. Manche Erpresser handeln anonym: Derartige Fälle sind anders zu behandeln als jene, in denen der Täter bekannt ist. Bei einem unbekannten Täter hat neben der initialen Strafanzeige die Kontaktaufnahme mit dem Bewertungsportal Aussicht auf Erfolg. Für Bewertungsportale handelt es sich dabei um keine untypischen Sachverhalte, ist diesen doch die eigene Bedeutung bestens bekannt. Dies äußert sich darin, dass sie eigene Meldesysteme eingerichtet haben, um eine Reaktion auf Erpressungen/Drohungen zu ermöglichen. Bei einem bekannten Täter ist ein Aufforderungsschreiben denkbar, das parallel auch an die Bewertungsplattform gerichtet werden sollte. Wenn der gewünschte Erfolg nicht eintritt, empfiehlt sich eine Strafanzeige bzw. eine Klage. Ein derart abgestuftes – und damit maßhaltendes – Vorgehen hat sich bereits mehrfach bewährt. •
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Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer
ANSICHT Fiat Chrysler, Renault und schwierige Japaner
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s hätte alles gepasst. Sowohl John Elkann, Sprecher der Agnellis und Chef des Aufsichtsrats von Fiat Chrysler (FCA), als auch die Renault-Spitze schienen sich einig. Spielverderber scheint der französische Wirtschaftsminister gewesen zu sein. Er wollte „Zeit zum Nachdenken“ für die Unterschrift unter ein Memorandum, das lediglich sagt, dass man in konkrete Verhandlungen einsteigt. Dabei hatte Elkann schon einen Großteil der Forderungen der Franzosen erfüllt. Elkann ahnte ein zermürbendes Feilschen um zig politische Positionen und schwierige Abstimmungen mit komplizierten Japanern. Also sagte er ab. Eine Fusion macht nur Sinn, wenn Gestaltungsraum besteht, der auch weh tut. Und FCA-Renault hätte viel Sinn gemacht. • Die Flop-Rate bei den Mergers der vergangenen Jahrzehnte ist deutlich geringer als die Top-Rate. Klar ist in Deutschland die Daimler-Chrysler-Hochzeit tief im Gedächtnis verwurzelt. Oder die BMW-Malaise mit Rover und dem „British Elend“. Beide waren an Managementfehlern gescheitert. Stolze Daimler-Ingenieure sperrten sich gegen Billigteile aus den USA in ihren Luxuskarossen. Die Chryslers wollten ihre Wettbewerbsposition durch Apothekerteile von Daimler nicht verlieren. Bei BMW sollte das bayrische Premium auf ein marodes Produktionssystem mit lausiger Qualität gestülpt werden. Auch das musste schiefgehen, so wie die Autos à la Jaguar X-Type mit Ford-Mondeo-Oberflächen oder Volvos von Ford zum Weinen waren. Aber welchen Erfolg hat Volvo unter Geely! Fiat galt seit den 1980er-Jahren
„Die Flop-Rate bei den Mergers der vergangenen Jahrzehnte ist deutlich geringer als die Top-Rate.“
Prof. Dr. Ferdinand Duden höffer ist Direktor des CARInstituts an der Uni versität DuisburgEssen; er schreibt exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“
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als aussichtslos. So ähnlich wie Chrysler, die in der Insolvenz saßen. Der verstorbene FCA-Chef Sergio Marchionne hatte beide durch Fusion stabilisiert. Oder Nissan und Mitsubishi: Ohne den Einstieg von Renault wäre Nissan wohl nicht mehr existent. Oder Mitsubishi, das nach vielen Skandalen wieder zum Atmen kam. Oder Dacia: Das Unternehmen war keinen Pfifferling wert, als die Franzosen eingestiegen sind. Niemand hat ein Einsteigerauto so konsequent und intelligent aufgebaut wie Dacia. VW wäre ohne Audi, Škoda, Seat und Porsche nicht vorstellbar. Hyundai-Kia ist aus der Verschmelzung entstanden. Toyota ist auf „kleiner Flamme“ und 17 Prozent Kapitalanteil erfolgreich mit Subaru. Subarus Rolle ist Allrad-Spezialist. Mit Suzuki und einer 5-ProzentKapitalbeteiligung versucht Toyota ins Segment der Billigautos vorzustoßen, wo Suzuki wichtige Erfahrung besitzt. Mit VW ist das nicht gelungen: Martin Winterkorn ist mit seinem Plan, die Japaner ganz zu kassieren, gescheitert: ein krasser Management-Fehler. Scales zwischen Volumen und Premium aufzubauen, ist schwerer. Dazu braucht es Zeit. Nur Premium maroden Strukturen überzustülpen, funktioniert nicht. Und aus Ford Jaguars zu zaubern oder aus Opels Saab, muss schiefgehen. Nicht das Modell Scales funktioniert nicht, sondern naives und überfordertes Management verursachte die Crashs. • FCA-Renault hätte die Autowelt verändert. Beide wären auf 8,7 Millionen Verkäufe gekommen. Zusätzlich hat Renault eine schwache Position gegenüber Nissan. Renault ist in den USA nicht vertreten. Fiat Chrysler ist in Europa schwach aufgestellt, hat eine überalterte Modellpalette und keine Elektroautos. Man lebt mehr oder weniger vom Fiat 500. FCA ist schon lange kein italienisches Unternehmen mehr, sondern hat seinen Firmensitz in Amsterdam und London. Das Geld wird in den USA verdient. • Die alte Fußballer-Weisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ gilt auch für FCA-Renault. Die Franzosen sollten ihr schwieriges Verhältnis mit Nissan klären, indem man Nissan wieder mehr Eigenständigkeit gibt, sprich den Kapitalanteil senkt. Damit hätte man Freiheit für FCA-Renault mit einem assoziierten Partner, der Eigenständigkeit sucht. Alle drei würden zu Gewinnern: Nissan, Renault und FCA.
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Niederlassungsleiter der MIVO Mitarbeiter-Vorteile GmbH in Österreich: Gerald Beirer (l.) Mitarbeiter profitieren von zahlreichen Vorteilen aus verschiedenen Bereichen (u.)
Motivation für Mitarbeiter Branchenexperte Gerald Beirer baut das erfolgreiche System der Mitarbeiter-Vorteile in Österreich auf.
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erald Beirer, erfahrener Branchenexperte, bringt als Österreich-Repräsentant von MIVO Mitarbeiter Vorteile ein ebenso innovatives wie in Deutschland bewährtes Angebot nach Österreich. Das Konzept der Mitarbeiter-Vorteile wurde schon 2001 gegründet und 2016 von der deutschen Degussa-Bank übernommen. Das alteingesessene Finanzierungsinstitut ist historisch bedingt bei Mitarbeitern großer Unternehmen stark vertreten und bietet mit den Mitarbeiter-Vorteilen ein zusätzliches Angebot. Die Gründung der MIVO Mitarbeiter-
Mitarbeiter kostenlos. Die zum Betrieb der Plattform notwendige Gebühr wird von den Anbietern eingehoben. Das Unternehmen erhält für seine Mitarbeiter ein eigenes, elektronisches Portal, das auch mit Logo und Firmenfarben gestaltet werden kann. Damit sorgt der Arbeitgeber für zusätzliche Motivation bei seinem Team. • (GEW)
„Die Teilnahme ist sowohl für Unternehmen wie für deren Mitarbeiter kostenlos.“ Gerald Beirer, MIVO Mitarbeiter-Vorteile Vorteile GmbH in Wien und das Engagement von Beirer als Österreich-Repräsentant ist der erste Schritt der Europa-Expansion des Unternehmens. Mit MIVO kann ein Unternehmen – grundsätzlich ab einer Größe von 10 Personen – seinen Mitarbeitern die Vorteile und Vergünstigungen zukommen lassen. „Wir haben in Deutschland 400, in Österreich bislang 250 Anbieter, die den Mitarbeitern unserer Kunden Vorteile ermöglichen“, so Beirer. Das reicht von Reisen über Mode bis zu Finanzierungsangeboten.
Für Unternehmen und Mitarbeiter kostenlos Der entscheidende Vorteil dieser Lösung: Die Teilnahme ist sowohl für Unternehmen wie für deren
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Rund um das stark beanspruchte Arbeitsgerät bietet Schaeffler ein umfassendes Programm
Geschäftsträchtige Lastesel Internet-Handel bedeutet auch gute Nachrichten für die Kfz-Betriebe. Das Zustellgeschäft boomt – und damit der Reparaturmarkt für Transporter. Schaeffler hat die Reparaturlösungen für die Arbeitstiere.
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aketdienstleister, Kurierfahrer, aber auch Handwerksbetriebe und Einzelhändler fahren pro Tag bis zu 120 Stopps an. Dabei kommen mitunter Laufleistungen von über 100.000 Kilometer jährlich zusammen. Gleichzeitig stehen Termindruck und pflegliche Behandlung des Arbeitsgeräts Nfz einander diametral gegenüber – und das in einem Markt, der den stationären Handel teilweise durch den Online-Handel ersetzt. Dieser funktioniert aber nur mit Zustellung bis zur Haustür, und diese wiederum geht mit leichten Nutzfahrzeugen über die Bühne.
Leichte Nutzfahrzeuge – gutes Geschäft Schaeffler bringt unter seinen Marken LuK, FAG und INA passende Reparaturlösungen für leichte
Transporter fahren pro Tag oft bis zu 120 Stopps und leisten 100.000 Kilometer pro Jahr. Daraus ergibt sich ein höherer Verschleiß als beim Pkw. Nutzfahrzeuge. Diese Lösungen reichen von Kupplungs- und Getriebereparatur über Fahrwerks- und Lenkungsteile und Radlager bis zu Komplettlösungen für die Reparatur des Steuer- und Nebenaggregatbetriebs. Zum Teil verbessern die AustauschLösungen sogar das Originalteil: Zum Beispiel ist das
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LuK RepSet DMF mit einer Sonderausstattung des bewährten Zweimassenschwungrades, dem „Impact Torque Limiter“, ausgestattet. Dieser baut schlagartige Spitzenbelastungen – etwa bei zu aggressivem Beschleunigen – durch ein kurzzeitiges Durchrutschen des Flansches ab, was der Lebensdauer des Bauteils guttut. „Das boomende Transporter-Geschäft birgt ein enormes Potenzial für freie Lkw-Werkstätten und eröffnet neue Geschäftsmodelle. Denn: Lkw-Werkstätten können an diesem stetig wachsenden Markt partizipieren, indem sie ihren bisherigen Kundenstamm um gewerbliche Transporter-Kunden erweitern und entsprechende Serviceleistungen anbieten“, heißt es vonseiten Schaeffler Aftermarket. Die Transporter verzeichnen im Vergleich zu Pkw höheren Verschleiß und Reparaturaufwand. Besonders anfällig sind Fahrwerks- und Lenkungsteile. Hier sind die Wechselintervalle sogar viermal so hoch wie bei Kupplungen, rechnet Schaeffler. Der Boom wird vom Megatrend der Urbanisierung noch weiter befeuert werden, schätzt man bei Schaeffler. Für die Städte, in denen mehr und mehr Menschen leben, sind leichte Nfz besser geeignet als schwere Lkw. Dem Geschäftspotenzial kommt weiter entgegen, dass die Vielfalt der Modelle bei den LCV begrenzt ist: Zehn Fahrzeugmodelle decken in Europa fast die Hälfte des Marktes ab, 10 Prozent des Marktes gehören nur einem Modell, dem Ford Transit. Der Schaeffler-Geschäftsbereich Automotive Aftermarket bietet seit jeher Reparaturlösungen für leichte Nutzfahrzeuge an und reagiert auf den Boom, indem er nun das Sortiment für das gewerbliche Umfeld schärft. • (RED)
gewerbe
Altes Auto oder Altfahrzeug? Altfahrzeuge gelten als gefährliche Abfälle und müssen gemäß dem Abfallwirtschaftsgesetz behandelt werden.
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m Zusammenhang mit der Altfahrzeugverwertung herrscht bei manchen nach wie vor Unsicherheit, ab wann ein altes Auto zum ‚Altfahrzeug‘ und damit zum gefährlichen Abfall wird“, sagt Walter Kletzmayr, Geschäftsführer der ARGE Shredder GmbH.
Klare Bestimmungen „Dabei sind die gesetzlichen Bestimmungen hier ganz klar. Sobald Pickerlfähigkeit, Betriebsbereitschaft oder bestimmungsgemäßer Gebrauch nicht mehr gegeben sind, liegt gefährlicher Abfall vor, und man ist verpflichtet, sich an die Bestimmungen des Abfallwirtschaftsgesetzes zu halten.“ Dies gelte nicht nur für den Exportfall, sondern eben auch bei der Entsorgung. Kletzmayr weist darauf hin, dass solche Fahrzeuge nur an „Befugte“ mit abfallrechtlicher Sammler- oder
Behandler-Erlaubnis übergeben werden dürfen. Eine Ausnahme davon sind Fahrzeughandelsbetriebe, sie gelten als erlaubnisfreie Sammler, die Altfahrzeuge übernehmen und in die Verwertungskette einbringen können. „Kann man nachweisen, dass ein solches Fahrzeug wirtschaftlich vertretbar repariert werden kann, bestätigt eine sogenannte „Reparaturbescheinigung“, dass es sich dabei nicht um ein Altfahrzeug handelt“, so Kletzmayr. Er betont, dass die österreichischen Shredder-Betriebe für die Erfüllung der Verwertungsquoten verantwortlich sind. „Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst.“ • (KAT)
Spezialisten helfen Das Spezial-Werkstattkonzept BTS Turboexperte spezialisiert sich auf Reparatur von Turboladern.
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nsgesamt sind es bereits mehr als 2.500 Werkstätten, die als Partner von den Vorteilen des BTS Turbo Experten profitieren – 149 davon allein in Österreich. Teil des Rundum-Pakets für die Betriebe sind „präzise Schulungen, durch welche die
Ing. Walter Kletzmayr, Geschäftsführer ARGE Shredder
Teilnehmer zu Spezialisten in den Bereichen Technik, Fehlersuche und Reparatur werden“, heißt es.
Umfassendes Informationsangebot Das Teilkonzept bietet darüber hinaus eine umfassende Experten-Homepage mit E-Learning-Modulen rund um die Turbotechnik, Videos und einen Technik-Ratgeber. Der Endkunde findet seinen „Turbo Experten“ auf der Website im Werkstattfinder und kann von der kostenlosen, autolebenslangen Garantie für BTS-Turbolader profitieren. • (RED)
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Dr. Nikolaus Engel
BMW geklagt Im Auftrag des Sozialministeriums hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die BMW Austria GmbH wegen des Verstoßes gegen gesetzliche Vorschriften zur Leasingwerbung geklagt und vom Landesgericht Salzburg Recht bekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In einer Facebook-Werbung hatte BMW nur die Monatsrate angegeben, die weiteren Informationen waren erst nach einer aktiven Suche auf der Homepage ersichtlich, beklagt der VKI. Laut Dr. Beate Gelbmann, Leiterin der Abteilung Klagen im VKI, sind derzeit mehrere ähnliche Verfahren bezüglich Kredit- und Leasingwerbungen anhängig.
Struckl zu Pop-up-Stores Bei Einrichtung und Erfolg von Pop-up-Stores seien Einzugsgebiete und die Möglichkeiten in Einkaufszentren entscheidend, so Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer von Kia Austria: Pop-up-Stores erfordern hohe Investitionen, sie seien eine Marketing-, aber keine langfristige Verkaufsmaßnahme.
„Erweiterte Kapazitäten“ Die Hella Gutmann Solutions International AG ist mit der Hella Gutmann Solutions Swiss AG fusioniert. Für Österreich ergeben sich laut Bruno Weidenthaler, Geschäftsführer von SAG Austria (Derendinger), dadurch erweiterte Kapazitäten für Dienstleistungen wie Trainings und technischen Support.
Fleet war großer Erfolg Die „Fleet Convention“, das größte und einzig unabhängige Flotten-Event Österreichs, fand am 4. Juni bereits zum 5. Mal in der Wiener Hofburg statt. Einerseits rückten mit 51 Ausstellern so viele Dienstleister und Fahrzeugaussteller ihre Produkte und Services wie noch nie zuvor in den Mittelpunkt, andererseits konnte mit über 700 Gästen ein Besucherrekord verbucht werden. Die Vorträge zum Download sowie weitere Berichterstattung finden Sie auf www.fleetconvention.at
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Kein Herz für Werkstätten? Wie kommt eine Werkstätte zu ihrem Geld, wenn der eigene Kunde einen Unfallschaden reparieren lassen will, der Unfallgegner aber bei einer Gesellschaft versichert ist, die zwar für ihre niedrigen Prämien, aber auch für das Ausreizen von Zahlungsfristen bekannt ist? Der Tipp von Autohaus-Profis lautet, speziell bei der Auftragsabwicklung von Haftpflichtschäden streng die juristischen Regeln einzuhalten und bei Kunden, die eine Kaskoversicherung abgeschlossen haben, über diese abzuwickeln. Ist der Geschädigte nur haftpflichtversichert, sind Auseinandersetzungen mit dem zähen Zahler – einem ordentlichen Mitglied des Österreichischen Versicherungsverbands – praktisch vorprogrammiert. Wäre friktionsfreie Abwicklung nicht im Sinne aller Beteiligten und des VVO?
„Heuer wollen wir 130 Entwickler einstellen: Das gelingt trotz des Fachkräftemangels sehr gut.“ Dr. Klaus Peter Fouquet, Bosch Österreich
„Wir können mit unserer Waschtechnik von Kleinwagen bis Reisebus und Schwer-Lkw jede geforderte Autoreinigung wirtschaftlich durchführen!“ Ing. Alfred Zach, Geschäftsführer TSG Car Wash Austria
„Außergewöhnlich ist, dass in diesem Monat die Medienresonanz der Modelle Porsche 911 und Mercedes-Benz EQC alle anderen Modelle toppt – und dies ohne jegliche Bewerbung von Marke oder Händler.“ Klara Spiegel, BSc, „Observer“
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Schönes Auto zur Kundenbindung Karosserie, Lack, Aufbereitung und Pflege sind besonders entscheidende Bereiche im Kfz-Betrieb, weil die Optik, das äußere Erscheinungsbild den Kunden emotional betreffen.
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nser Schwerpunkt-Thema Karosserie, Lack, Glas, Aufbereitung und Pflege scheint auf den ersten Blick weit gefasst, dennoch hat es eine entscheidende Gemeinsamkeit und damit eine besonders große Bedeutung für den Kfz-Betrieb. Alle diese Themen betreffen das äußere Erscheinungsbild, die Optik des Fahrzeuges und sind damit für die Emotion des Kunden noch deutlich wichtiger als die technischen Kompetenzen. Kein Zweifel: Jede Werkstatt muss heute höchste Kompetenz in der technischen Reparatur- und Wartung aufweisen, sonst gibt es nicht nur ein Akzeptanz- sondern vermutlich irgendwann auch ein juristisches Haftungs-Problem.
Was der Kunde sieht Das, was der Kunden an der Arbeit einer Werkstätte sieht, betrifft freilich nur die Außenhaut (und den Innenraum). Hier gute Arbeit zu leisten macht also
die entscheidende Kundenbindung aus: Egal ob bei einem Unfall oder Schaden, nach einem normalen Werkstattaufenthalt oder bei der Beauftragung zur Aufbereitung: Ist das Auto nach dem Werkstattaufenthalt deutlich „schöner“ als zuvor, stehen die Chancen auf einen zufriedenen Kunden nicht schlecht. Dabei sind auch hier die Herausforderungen in den vergangenen Jahren nicht gerade kleiner geworden: Digitalisierung, komplexe Farbtöne und neue Materialien beschäftigen Karosserie- und Lackierabteilungen, eine gute Aufbereitung benötigt Zeit, hochwertige Produkte und kompetente Mitarbeiter. Die regelmäßige Pflege, auch als Tipp und mit Produktempfehlung für den Kunden, sichert höherwertige Gebrauchtwagen. Bleibt betreffend Außenhaut noch das Autoglas, dessen Tausch durch Elektronik und Sensoren längst eine Hightech-Arbeit geworden ist. • (GEW)
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Ist das Auto nach dem WerkstattAufenthalt deutlich „schöner“ als davor, stehen die Chancen auf einen zufriedenen Kunden nicht schlecht.
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Pistolenreiniger: Bio statt Nitro
Der Technofox Eco Clean Reiniger wird von Lack & Technik im 20 Liter Kanister angeboten
Der neue Technofox Eco Clean Reiniger bei Lack & Technik vereint Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit.
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er 2-in-1-Pistolenreiniger sei sowohl für Wasserbasis- als auch Lösemittellacke geeignet und ersetze damit die Nitroverdünnung und Wasserreiniger mit nur einem Produkt, heißt es im Unternehmen. „Zusätzlich verbessern Betriebe mit dem Eco Clean Reiniger ihre VOC-Bilanz und tragen damit zum Umweltschutz bei“, so Lack-&-Technik-Geschäftsführer Andreas Weismann. „Der Bioreiniger ist lösemittelfrei und enthält auch keine anderen gefährlichen Stoffe. Unser Produkt muss daher nicht im EX-Zonen-Bereich eingesetzt werden.“
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Unter dem Gesichtspunkt des Arbeitsschutzes sei der Eco Clean Bioreiniger von Lack & Technik besonders begrüßenswert, da durch den Verzicht auf gefährliche und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
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Einfache Anwendung
das Gesundheitsrisiko für den Anwender reduziert werde. Die sehr einfache und effektive Anwendung mache den Umstieg besonders attraktiv. Die Reinigung erfolge in einem geschlossenen Kreislauf mittels herkömmlichen B-TEC Pistolenwaschgeräts und sei in weniger als 60 Sekunden abgeschlossen. Zusätzliche Wartungsschritte wie Koagulation, Spülen oder Abfallwiederaufbereitung entfielen komplett. „Mit einem 20-Liter-Gebinde Eco Clean von Lack & Technik ersetzt man ein 200-Liter-Fass Nitroverdünnung“, so Andreas Weismann. • (DSC)
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Von Glas und Strom Bei der jüngsten Sekurit-Partner-Schulung von Saint-Gobain Autover standen Hochvolt und Airbag im Mittelpunkt.
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it Unterstützung von TÜV Süd ist es uns gelungen, gleich zwei für unsere Partner wichtige Themen an einem Schulungstag anzubieten“, freut sich Saint-Gobain Autover Vertriebsleiter Thomas Hermanky. Damit setzt das Unternehmen einmal mehr Maßstäbe in der Weiterbildung seiner Partner. So wurde bei einem Termin der Automotiv Akademie Ende Mai sowohl das Thema Hochvolt-Technik sowie Pyrotechnik und Airbagsysteme durchgeführt. Beide Bereiche sind für Autoglas-Spezialisten heute von großer Bedeutung.
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Praktisches Arbeiten am Objekt: Hybrid-Fahrzeug von Toyota Austria Kompetente Vortragende des TÜV Süd und interessierte Teilnehmer: Saint-Gobain Autover Schulung
Praktisches Arbeiten Neben den Konzepten der Hochvolt-Technik wurden in diesem Bereich der Schulung auch die Bauteile und Komponenten thematisiert. Der Erklärung über die elektrische Gefährdung und über die persönliche Schutzausrüstung folgten praktische Übungen am Elektro- bzw. Hybridfahrzeug. „Dabei bedanken wir uns bei der Presseabteilung von Toyota Austria für die Bereitstellung eines Fahrzeuges“, so Hermanky. Allgemeines zur Pyrotechnik mit dem Aufbau und der Funktion pyrotechnischer Rückhaltesysteme wie Airbag und Gurtstraffer wurde den Teilnehmern im zweiten Teil der Tagesschulung näher gebracht. • (GEW)
Indasa-System: Absaugung über den Exzenterteller, das Interface-Pad und die UltraventSchleifscheiben
Schnell und staubfrei Mit dem neuen Ultravent-System macht Indasa das Schleifen effizienter, produktiver und gesünder.
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ffizienz und Produktivität haben im Lackier betrieb einen immer höheren Stellenwert. Noch wichtiger ist die Gesundheit der Mitarbeiter. Das Schleifen betrifft als eine der wichtigsten Tätig keiten im Betrieb beide Bereiche. Mit dem UltraventSystem bietet der Schleifspezia list eine Lösung, die Verbesserungen sowohl in der Produktivität wie auch in der Staubbelastung ermög licht. So führt die erhebliche Reduktion des Staubes nicht nur zu einem gesünderen Arbeitsumfeld, son dern auch zu einem sauberen Arbeitsplatz und damit zu einer optimierten Oberflächenbehandlung.
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Das Zusammenspiel der drei Komponenten bringt – neben der Staubreduktion – eine Zeitersparnis und eine höhere Standzeit der Schleifscheiben. Kombination aus 3 Komponenten Die innovative Kombination besteht aus den Ultra ventSchleifscheiben, dem InterfacePad und dem Exzenterteller mit dem patentierten Absaugsystem, das den Luftstrom optimiert. Das Zusammenspiel der drei Komponenten bringt – neben der Staub reduktion – eine nachvollziehbare Zeitersparnis und eine höhere Standzeit der Schleifscheiben. Entscheidend ist auch die schnelle und einfache Verwendung. So muss nur ein Loch der Ultravent Scheibe auf einem der Schlitze liegen, damit sicher gestellt ist, dass alle Löcher mit den Absaugkanälen verbunden sind. • (GEW)
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Nach etwas mehr als einem halben Jahr Zusammenarbeit mit Sonax zieht Carfinder-Geschäftsführer Ernad Alic eine erste positive Bilanz. Von Matthias Pilter
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ahrzeuge, die nicht gut aufbereitet sind, bringt man heutzutage nicht an. Man muss sich abheben!“, sieht Ernad Alic ein großes Fahrzeugangebot am Markt. Gerade bei den Premiumfahrzeugen, auf die er sich konzentriert, zählt es, sich mit einer Top-Pflege abzuheben. Im Schnitt hat er zwischen 20 und 25 Fahrzeuge auf seinem Verkaufsplatz stehen. Dass der Standort in Gablitz (bei Wien) bis Mitte 2016 noch eine Tankstelle war, ist heute nur mehr durch die ehemalige Überdachung der Zapfsäulen sichtbar. Diese bietet nun nicht nur Audi, BMW, Mercedes und Co. Schutz vor Sonne und Niederschlägen, sondern hat neben dem „Carfinder“-
„Sonax erfüllt für mich die bei der Fahrzeug aufbereitung wichtigen Punkte Zeitersparnis, Qualitätsprodukte und schnelle Prozesse!“ Ernad Alic, Eigentümer der Carfinder & Co. GmbH Schriftzug auch Platz für das rote Sonax-Emblem. Es symbolisiert auch die gelebte Partnerschaft, die nicht nur die rechtzeitige Belieferung mit Produkten – Sonax nutzt dafür Großhändler, betreut aber auch mit dem eigenen 6 Personen umfassenden Außendienst
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Hochglanz schafft Werte
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Die Zusammenarbeit geht über die Produktlieferungen hinaus: bei Signalisierung und Werbung wird unterstützt
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– gewährleistet, sondern sich auch in der Unterstützung im Außenauftritt, etwa den Unternehmensvisitenkarten, aber auch bei medialen Auftritten und Werbeaktionen wieder findet.
Mit den richtigen Prozessen zum Hochglanz Die ProfiLine sei speziell für Profis konzipiert, erklärt René Schwarz, Mastertrainer Professional CarCare: „Sonax ist bei Forschung und Entwicklung vorn dabei und die Produkte am Stand des Machbaren.“ Damit bietet man den Fahrzeugaufbereitern eine Arbeitsprozesssicherheit und sorgt dafür, dass diese eine Freude bei der Arbeit haben, weil die einfache Anwendung ein glänzendes Ergebnis in möglichst wenigen Arbeitsschritten sicherstellt. „Es ist sehr wichtig, dass die Mitarbeiter die Produkte anwenden können. Die Motivation ist damit hoch und zufriedene Mitarbeiter kommen nicht nur gerne zur Arbeit, sondern bleiben auch dem Unternehmen länger erhalten“, ergänzt Alic, der in seinem Unternehmen entsprechend der Nachfrage 1 bis 2 Mitarbeiter in der Aufbereitung einsetzt. Damit diese auch mit neuen Produkten das beste Ergebnis erzielen können, sorgt Sonax im Rahmen ihrer Produktschulungen bzw. mit laufenden Updates.
Bereit für weitere zufriedene Partner Österreichweit beliefert Sonax hunderte Firmen, die sich wie Alic von den speziell für die Profis zusammengestellten Produkten überzeugt zeigen: „Sonax erfüllt für mich die bei der Fahrzeugaufbereitung wichtigen Punkte Zeitersparnis, Qualitätsprodukte und schnelle Prozesse.“ Für weitere zufriedene KundenistSonaxmitseinemTeambereit.•
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PPG-Österreich-Chef Werner Lanzerstorfer (l.) mit seinem Kollegen Jochen Nowotny vor der neuen Anlage
Spart Zeit, Nerven und Geld Vor rund 500 potentiellen Kunden aus 34 Ländern – unter ihnen ein gutes Dutzend Österreicher – präsentierte PPG in Madrid die neueste vollautomatische Mischanlage: MoonWalk. Von Mag. Heinz Müller
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rei Jahre lang wurde entwickelt, Dutzende Techniker aus aller Welt waren in das Projekt eingeweiht. Als am Abend des 26. Juni in Madrid der Vorhang gelüftet wurde, waren die „Ooohs“ und „Aaahs“ im Saal deutlich zu hören. Ziel laut PPG-Geschäftsführer Michael H. McGarry: „Eine Anlage, mit der Sie in Ihrem Geschäft noch produktiver sein können.“ Und was sagte Projektleiter Alban d’Epenoux zu den Anwesenden? „Das Mischen der Farbe lieben Sie am meisten. Gleichzeitig ist es auch manchmal Ihr größtes Problem.“
Anlage soll Techniker in Betriebe locken Da durch den Wegfall des händischen Mischens weniger Fehler gemacht werden, muss der Betrieb auch weniger Lack wegwerfen, was laut PPG 9 Prozent Ersparnis bringt. Gleichzeitig darf eine solche Anlage nicht zu schwer zu bedienen sein: „Jede Minute zählt: Wenn eine Mischung, die 9 bis 15 Minuten dauert, von der Anlage gemacht wird, hat man mehr produktive Zeit in der Lackiererei.“ MoonWalk ist 2,80 Meter breit und rund 2,20 Meter hoch: Sie ist für alle gängigen Mischlacke geeignet. Der Touchmix Express ist fix integriert und gibt genau vor, welche Farbbehälter der Lackierer einsetzen muss. Der Rest erfolgt dann vollautomatisch, die Waage misst auf 0,05 Gramm genau. Nächster Vorteil: Betriebe, die eine derartige Mischanlage haben, können damit qualifizierte Mitarbeiter
anlocken – nicht nur in Österreich ist ja der Fachkräftemangel ein Problem. Auch auf Lehrlinge könnte eine solche Anlage wie ein Magnet wirken. Wichtig für PPG war es, die Anlage gemeinsam mit dem italienischen Produzenten zu einem möglichst erschwinglichen Preis – 18.300 Euro exkl. – auf den Markt zu bringen: „Damit möglichst die ganze Branche damit arbeiten kann.“ Es gibt auch eine Leasingvariante (und 3 Jahre Garantie). Die erste Anlage in Österreich steht seit Anfang Juli im PPG-Schulungszentrum in Salzburg: „So wollen unsere Außendienstmitarbeiter den Kunden, die nicht in
Ein Großteil der österreichischen Experten beim Eingang zum Ort der Präsentation außerhalb von Madrid
„Das Mischen der Farbe lieben Sie am meisten. Gleichzeitig ist es manchmal Ihr größtes Problem.“ Alban d’Epenoux, Projektleiter von MoonWalk bei PPG
Madrid waren, die Vorteile von MoonWalk zeigen“, sagt PPG-Österreich-Chef Werner Lanzerstorfer. Rund 700 Kunden, die Bedarf an derartigen Anlagen hätten, gibt es bei PPG in Österreich. Lanzerstorfer: „Ich schätze, dass sich etwa 100 für MoonWalk entscheiden werden.“ Die Auslieferung in Österreich soll ab September erfolgen. •
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Auto Graf (Ford und Hyundai) in Kirchberg/ Wagram
Lackierer Tomislav Stipancevic und SikkensBetreuuer Erwin Pfeiffer
Erwin Pfeiffer (AkzoNobel, ganz l.) und Andreas Graf (ganz r.) mit dem Karosserieteam von Auto Graf
Den Innovationen gefolgt Mit knapp 1.000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr hat sich Auto Graf in Kirchberg am Wagram einen beachtlichen Fahrzeugpark aufgebaut, der in der eigenen Lackiererei betreut wird. Seit Kurzem vertraut man dort auf Sikkens-Produkte von AkzoNobel.
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as Autohaus Graf in Kirchberg am Wagram ist weit über die Region hinaus bekannt. Nicht nur bei den Kunden, auch in der Branche und bei den Lieferanten hat das Unternehmen einen hohen Stellenwert, zuletzt hat man die magische Grenze von 1.000 Fahrzeugen pro Jahr erreicht. Dabei gibt es ein paar wesentliche Faktoren, die zum Erfolg beigetragen haben. Das ist im Wesentlichen der unermüdliche Einsatz der Familie: heute sind Andreas und Christine Graf am Ruder, werden aber nach wie vor von den Gründern Otto und Anna maßgeblich unterstützt. So wie seinerzeit Gründer Otto ist heute Sohn Andreas lange vor und nach den offiziellen Öffnungszeiten anzutreffen und lenkt bei Bedarf auch am Wochenende den Abschleppwagen: „Ich möchte einfach für meine Kunden da sein“, bringt es Andreas Graf auf den Punkt. Damit sind wir beim zweiten Erfolgsfaktor: der familiären Betreuung, die zwar häufig von Betrieben genannt wird, hier aber sehr intensiv gelebt wird. Nicht zuletzt macht die Breite und Vielfalt des Unternehmens den Erfolg aus: Neben Neu- und Gebrauchtwagenverkauf, Werkstätte, Reifenhotel, Tankstelle, SB-Waschplatz und Autovermietung gehört auch eine Lackiererei zum Komplettangebot.
Beachtlicher Fahrzeugpark Die Karosserieabteilung wurde beim Umzug auf den neuen Standort vor 15 Jahren In Betrieb genommen
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„Ich war von den Innovationen begeistert, die mir vorgestellt wurden.“ Andreas Graf
und hat sich bestens entwickelt. Heute sind 2 Lackierer und 4 Karosseriespengler beschäftigt, die hohe Frequenz erfolgt ausschließlich durch den eigenen Fahrzeugpark, der sich mit dem erfolgreichen Verkauf in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Vor Kurzem hat sich Andreas Graf für Sikkens von AkzoNobel als neue Lackmarke entschieden: „Ich war von den Innovationen begeistert, die mir vorgestellt wurden, und die Erwartungen wurden bei der reibungslosen Umstellung schon mehr als erfüllt.“
Lackraum mit AkzoNobel-Modulen „Dabei hilft uns unser Modulsystem, wo wir in kürzester Zeit den Lackraum mit unserem Mischsystem und der Einheit für Waage, Farbtonmeßgerät und Scanner eingebaut haben,“ erklärt AkzoNobel-Gebietsleiter Erwin Pfeiffer, der zudem auf ein starkes Techniker-Team zurückgreifen kann. Dabei schätzt Graf die Betreuung durch Erwin Pfeiffer und sein Team: „Es hat sich bereits in der Anfangsphase gezeigt, dass es sehr gut funktioniert.“ Lackierer Tomislav Stipancevic hebt die systematische Farbtonmessung hervor. Dabei kann der Lackierer jenen Farbton herausfinden und speichern, der zu seiner Spritztechnik passt. „Wir scannen die gespritzte Farbkarte ein, das System vergleicht die Werte mit dem vorgegebenen Farbton und gibt Änderungsvorschläge“, so Stipancevic. „Dabei ist die Erfolgsquote extrem hoch.“ • (GEW)
WIRTSCHAFT
In gemütlicher Atmosphäre wurde von Valeska Haaf mit Ing. Alfred Stadler, Hansjörg Mayr und Mag. Roland Punzengruber 27 Jahre Hyundai in Österreich präsentiert
Digital ja, persönlich unbedingt In einem Jahr ohne große Modellvorstellungen lud das Hyundai-Importmanagement zur Talkrunde ein, hob die Erfolgsgeschichte der Koreamarke hervor und avisierte für 2020 ein zeitgemäßes Modellfeuerwerk.
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ieser Hyundai-Abend stand ganz im Fokus des persönlichen Kontakts zu den Journalisten mit Autobezug. Pressesprecherin Valeska Haaf schuf damit einen Gegenpol zur Digitalisierung, wie zum Beispiel E-Mails, Chats, Videokonferenzen: „Digital ja, persönlichen Kontakt unbedingt!“ Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler brachte unter dem damaligen Dach von Mels-Colloredo vor 27 Jahren den koreanischen Exoten ins Land, um Hyundai in weiterer Folge dann bereits unter der Denzel-Flagge zu
einer erfolgreichen Automarke zu formen. Hansjörg Mayr, langjähriger Markenprofi, war danach die Expansionsphase beschieden, während Mag. Roland Punzengruber, ebenfalls in europäischer Markenphilosophie sattelfest, die Innovationsphase einleitete, die Hyundai heute in allen Mobilitätsausprägungen wettbewerbsfit hält. Umrahmt von Kultur und Kulinarik skizzierte Haaf den Jahresverlauf und lenkte den Blick auf 2020, ohne Details im Voraus verraten zu haben. • (LUS)
„Brilliante“ Werkzeuge Mit der Entwicklung von KS Tools zur Premiummarke wurde darunter Platz frei für die neue Eigenmarke Brilliant Tools.
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uf der AutoZum in Salzburg trat Thomas Schuster, der Branche bestens bekannt als Vertriebsleiter Süddeutschland, Österreich und Schweiz beim stark aufstrebenden Werkzeug-Spezialisten KS Tools plötzlich nicht mehr mit roter, sondern mit blauer Firmenfarbe auf. Die Lösung: Da KS Tools mittlerweile zum Premium-Brand aufgestiegen ist, wurde Platz für eine zusätzliche, preiswertere Marke. Mit dem Aufbau der neuen Marke Brilliant Tools hat der umtriebige KS-Tools-Chef Orhan Altin den Vollblut-Vertriebler Thomas Schuster betraut. „Ich bin überrascht, wie gut es läuft“, berichtet Schuster: Dabei spielt das Vertrauen in Schuster, der von Beginn an beim Aufbau von KS Tools mit dabei war und der alle Kunden in seiner Region persönlich kennt, eine wichtige Rolle.
Gemeinsamer Auftritt bei ATP: Henry Rauchbach und Soran Sabir (KS Tools) mit Thomas Schuster, Brilliant Tools
perfektes Back-Office und auch die Werkstätten müssen keine Qualität und Robustheit bei den Produkten vermissen, vielmehr wird auf das Komplett- und Rundum-Angebot verzichtet. Die Nachbestellungen einzelner Komponenten, verschiedene Farben, vielfältige Aufbewahrungsboxen, Videos, Erklärungen, Marketing: All das ist KS Tools vorbehalten. • (GEW)
Robuste, qualitative Werkzeuge zum kleinen Preis Wer Altin kennt, weiß auch: An Professionalität darf es nicht fehlen. Perfekter Auftritt, perfekte Logistik,
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AUTO1.com handelt Fahrzeuge in über 30 Ländern und kooperiert mit 200 Logistikpartnern
„Immer nah am Kunden“ Nikolaus Menches, Vice President AUTO1 Group und Managing Director AUTO1.com Österreich, im Interview über die Chancen in diesem Geschäft.
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& W: Mit wie vielen Händlern in Europa arbeitet AUTO1.com bereits zusammen? Nikolaus Menches: Unser Händlernetzwerk konnten wir 2018 um 57 Prozent erweitern. Mehr als 55.000 Händler in ganz Europa nutzen AUTO1. com aktiv für ihr Gebrauchtwagengeschäft. Unsere Geschäftsaktivitäten decken den europäischen Raum sehr gut ab. Wir sind in über 30 Ländern vertreten. Im Moment fokussieren wir uns auf die Stärkung und Weiterentwicklung unserer Produkte und Services. Gemäß der AUTO1-DNA entwickeln wir Lösungen – immer nah am Kunden, da wir täglich mit unserem Händlernetzwerk in Kontakt stehen. Welche Fahrzeuge (Alter, Segment) werden am häufigsten angeboten? Menches: Unser täglicher Bestand besteht aus über 30.000 Fahrzeugen und spiegelt die gesamte Vielfalt am Gebrauchtwagenmarkt wider. Die Vermarktung in über 30 Ländern ist ein riesiger Vorteil für Autohändler. Ein Fahrzeug, das in Österreich nicht stark nachgefragt wird, kann zeitgleich in Spanien sehr beliebt sein und umgekehrt. Der strukturierte Online-Handel über Ländergrenzen
„Die Gebrauchtwagenauswahl in Österreich wird im internationalen Vergleich von der NoVA beeinflusst.“ Nikolaus Menches, AUTO1.com
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hinweg eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Gibt es hier länderspezifische Unterschiede? Menches: Länderspezifische Unterschiede rühren in erster Linie von Unterschieden in der Gesetzgebung, also Besteuerung oder Förderungen bestimmter Antriebsarten, Fahrzeugtypen etc. her. Zusätzlich gibt es natürlich immer eine gewisse Affinität zu Herstellern aus dem eigenen Land, der eigenen Region. Wie sieht die Situation in Österreich aus? Menches: Die Marktpreise in Österreich werden im internationalen Vergleich durch die NoVA beeinflusst, was auch Auswirkung auf die Modellauswahl der Händler hat. Zusätzlich hat der österreichische Handel einen starken Qualitätsanspruch, was sich in höheren Durchschnittspreisen der gehandelten Fahrzeuge äußert. Gibt es auch schon Elektroautos im Angebot von AUTO1.com? Menches: Wir handeln Mobilität, unabhängig vom Antriebskonzept. Hybrid- und Elektrofahrzeuge, aber auch Fahrzeuge mit Gasantrieb gehören dazu. In den nächsten Jahren wird der Anteil stark ansteigen. Der Markt ist gigantisch und wir bemühen uns mit unseren Partnern, alle vorhandenen Varianten für unsere Händler verfügbar zu machen. • (MUE)
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Die Digitalisierung bringt allen was – auch denen, die nur Schlechtes im Sinn haben. Von Mathias Morscher
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ansomware, Crypto-Trojaner, Datenlecks. Immer wieder tauchen in den Nachrichten Berichte über digitale Attacken auf. Doch welche Auswirkungen sie haben können, wird selten klar. Diese zeigte die Veranstaltung „Digital vernetzt & ausspioniert!“ in Eberstalzell auf. Profis aus Lehre und Praxis informierten nicht nur über die Gefahren, sondern zeigten auch live, wie schnell, einfach und folgenreich ein Angriff abläuft. Davor ist übrigens niemand gefeit. Ein unüberlegter Klick auf ein Mail, ein Passwort für alle Dienste oder auch nur guter Wille zur falschen Zeit können eine Katastrophe auslösen. Letzteres Szenario zeigten Georg Beham und Markus Sojer von PwC mit einem USB-Stick für 45
Tipps zur Gefahrenminimierung • Einzigartige Passwörter verwenden; ein Passwortmanager hilft dabei (und um Peinlichkeiten zu vermeiden, auch daran denken, dass das Passwort irgendwann, irgendwo auftauchen könnte) • Multifaktor-Authentisierung einsetzen (z. B. Google Authenticator, Yubico Security Key) • TOR-Browser verwenden • Vorsicht bei der Verwendung fremder USB-Sticks/bei Mails • Durchführung von Mitarbeiter-Awareness-Schulungen • Einsatz von Schutzmaßnahmen wie Sichtschutzfolien oder Webcam-Abdeckungen
Foto: AdobeStock
Angriffe 2.0: Es kann jeden treffen Michael Lettner, Georg Beham, Michael Sonntag, Harald Lampesberger, Markus Roth, Stefan Schöfl (v. l.) Euro. Darauf zu finden: ein kleines Programm, das sich von selbst beim Einstecken startet. „Und schon wird ein Virus runtergeladen und der Angreifer hat Zugriff auf die Kamera, das Mikrofon und auf alle Dateien des IT-Systems“, erklärte Beham. Installiert der Angreifer auch einen Keylogger (ein kleines Programm, das jede Eingabe via Tastatur dokumentiert), kann man alles auslesen, was das Opfer eintippt – die Zugangsdaten des eBankings genauso wie des Elektroautos. Einmal im Besitz, lässt sich das Auto via App nicht nur auffinden, sondern auch öffnen und starten – wie die beiden vorführten. Harald Lampesberger von der FH Oberösterreich informierte über die im Jänner aufgetauchte Collection #1 - #5 (ein Datensatz von Mailadressen und Passwörter von 2,7 Milliarden Usern). Er gab sich besorgt, „dass 123456 das häufigste Passwort ist und die meisten das gleiche Passwort für viele Dienste haben“. Michael Sonntag von der Johannes Kepler Universität in Linz zeigte auf, warum es wichtig sein kann, im Internet anonym zu sein und wie das gelingt. Dafür empfiehlt Sonntag den TOR-Browser – einen speziellen Browser, der zwar auch Zugang ins Darknet gewährt, primär aber eine anonyme Kommunikation garantiert. Damit können einige Gefahren im Netz minimiert werden – eine gewisse Portion Vorsicht und Skepsis hilft ebenfalls. •
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Die Zeit des Umsturzes Jahrzehntelang war der VW Golf die Nummer 1 bei den Neuzulassungen (Analyse siehe Seite 27): Der Rückfall des Wolfsburgers und die hohen Zuwächse beim Octavia, der auch kumuliert die Nummer 1 unter den Modellen ist, lassen den Abstand zwischen den beiden Konzernmarken schmelzen – auch wenn VW zwischen 1. Jänner und 31. Mai noch immer fast doppelt so viele Neuzulassungen hat wie Skoda.
* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
VW Skoda Seat Ford Opel BMW Renault Hyundai Mercedes-Benz Audi Fiat Peugeot Dacia Mazda KIA Suzuki Citroën Toyota Mitsubishi Volvo Nissan Jeep Tesla Mini Honda Smart Land Rover Alfa Romeo Jaguar Porsche Cupra Abarth Subaru Lexus SsangYong DS Automobiles Lada Lamborghini Renault-Alpine Sonstige Gesamt
Marktanteil in % Jän.–Mai 2019
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39
Abweichung 2018/2019 in %
-5,3 +3,9 +3,5 +1,7 -1,0 -14,2 -0,05 +5,4 -3,1 -7,6 -3,8 +1,0 +7,2 +48,6 +3,6 -10,3 -7,4 +2,8 -4,7 +20,3 -14,6 +0,6 -3,6 -5,1 -9,6 +7,8 -16,7 -2,1 -2,5 +2,4 -36,1 +3,2 +1,8 +0,5 -2,0 -2,4
Abweichung 2018/2019
Abweichung 2018/2019 in %
Jän.–Mai 2019 260.444 15.068 101.908 1.523.769 11.509 49.734 935.478 52.424 1.045.824 79.316 910.093 29.983 7.873 18.940 25.924 185.023 143.380 233.282 103.290 57.538 136.052 42.679 33.053 561.953 106.596 60.963 5.395 6.737.491 6.114.612 622.879 5.935 62.857 128.745 197.537 6.935.028 6.312.149
Jän.–Mai 2019
-7,1 +10,1 -15,3 +9,1 +9,1 -12,8 +1,2 +10,9 -4,6 +4,4 -1,2 +4,6 +4,5 +35,3 +1,0 +0,3 -6,1 +11,2 -3,9 +12,6 -15,3 +2,2 -1,4 -7,3 -6,5 +10,4 -9,0 +0,1 -0,5 +6,2 -29,5 +0,5 +0,8 -1,2 +0,04 -0,6
Abweichung zu Mai 2018
51.081 3.641 19.178 332.962 2.801 10.884 193.948 13.832 183.724 6.324 197.307 9.160 1.768 4.245 5.415 36.830 30.574 47.094 22.724 13.011 31.919 9.888 7.197 125.625 24.059 14.207 1.120 1.400.518 1.262.327 138.191 2.013 13.117 28.060 43.190 1.443.708 1.305.517
Neuwagenzulassungen Österreich 05/2019 Mai 2019
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA
Abweichung zu Mai 2018 in %
Mai 2019
Neuwagenzulassungen Europa 05/2019*
4.498 2.990 2.077 1.791 1.693 1.649 1.715 1.373 1.381 1.188 1.096 1.033 950 918 967 854 660 713 464 324 348 352 178 279 208 229 111 120 44 109 43 55 52 27 15 17 13 6 7 27 30.574
-1.417 668 232 -231 57 -8 -58 -455 -165 -254 -97 32 -108 81 132 41 -17 -44 -3 28 -136 -195 136 57 2 99 -71 -134 -56 -40 43 -16 -26 -7 -7 -11 -14 1 0 -24 -1.977
23.489 12.713 9.773 8.420 8.119 7.900 7.566 6.382 5.848 5.302 5.143 5.017 4.319 4.242 4.180 3.693 3.401 2.660 2.157 1.920 1.831 1.663 1.296 1.207 1.027 740 697 634 431 345 244 235 206 147 97 84 67 33 31 121 143.380
-3.822 904 -108 -653 -897 595 -828 -189 -644 -1.806 -723 111 -11 -907 130 -204 -33 -1.415 -146 286 -867 -347 1.084 180 -184 274 -212 -434 -121 -375 244 -59 -133 -51 -14 -55 -10 11 14 -73 -11.466
-13,99 7,66 -1,09 -7,20 -9,95 8,15 -9,86 -2,88 -9,92 -25,41 -12,33 2,26 -0,25 -17,62 3,21 -5,23 -0,96 -34,72 -6,34 17,50 -32,13 -17,26 511,32 17,53 -15,19 58,80 -23,32 -40,64 -21,92 -52,08 0 -20,07 -39,23 -25,76 -12,61 -39,57 -12,99 50,00 82,35 -40,79 -7,40
16,38 8,87 6,82 5,87 5,66 5,51 5,28 4,45 4,08 3,70 3,59 3,50 3,01 2,96 2,92 2,58 2,37 1,86 1,50 1,34 1,28 1,16 0,90 0,84 0,72 0,52 0,49 0,44 0,30 0,24 0,17 0,16 0,14 0,10 0,07 0,06 0,05 0,02 0,02 0,08 100,00
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
Mai 2019 Mai 2018
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
883
Burgenland
Top 5 C-Segment (Kompaktwagen) Mai 2019 Mai 2018
-14,35 %
Kärnten
1.554
-6,61 %
Niederösterreich
5.753
-3,57 %
Oberösterreich
5.073
-9,88 %
Salzburg
2.420
-15,03 %
Steiermark
3.925
-7,23 %
Tirol
3.002
-7,06 %
1.243 671
319 282
309 205
217 97
174 319
Vorarlberg
1.313
-11,46 %
Wien
6.651
+2,81 %
Skoda Octavia
VW Passat
Mercedes C-Klasse
BMW 3er
Audi A4
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aUtO & Wirtschaft 07–08/2019
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
-33,33 %
wirtschaft Eine schöne Zahl lieferte uns im Mai Subaru: Die Neuzulassungen sanken von 78 auf 52 Stück.
SECHSHUNDERTSECHZIG STÜCK
2,16 Prozent Marktanteil im Mai sind für Citroën auch nicht gerade das, was man sich in der Zentrale in Paris erwartet; auch kumuliert liegt man mit 2,37 Prozent nicht viel besser. Die Neuzulassungen sind in den vergangenen Jahren zwischen Jänner und Mai ebenfalls stets gesunken: von 3.462 (2017) über 3.434 (2018) auf 3.401 in diesem Jahr.
Mar k des e M mon ats
+136 Fast wäre Škoda im Mai beim Marktanteil zweistellig geworden: Mit 9,78 Prozent ist der Abstand zu VW, das auf 14,71 Prozent sank, so gering wie noch nie.
76.726 35.490 30.067 22.650 21.484 20.399 18.420 14.980 14.896 13.182 10.791 10.440 8.047 7.960 7.939 6.163 6.131 5.593 4.540 3.380 2.814 2.756 2.647 2.441 2.227 1.946 1.829 1.763 1.605 1.069 1.061 959 563 341 336 303 291 227 226 192 2.018 366.892
1.137 1.179 850 672 13 329 1.880 -1.005 675 -1.136 218 -32 -415 -486 -720 662 -23 -568 300 13 -149 -289 -17 111 220 -35 260 -43 24 111 -18 -95 -58 -7 54 32 2 68 50 -45 74 3.793
Marktanteil in % Jän.–Mai 2019
624 613 445 142 -6 -19 697 -162 103 -113 -64 -174 -50 -109 -70 153 34 33 82 -5 88 -92 16 -21 -5 -42 89 -1 60 18 3 -28 3 13 5 25 -9 5 8 -11 62 2.340
Abweichung 2018/2019
16.709 7.703 6.521 4.908 4.559 4.332 4.110 3.173 3.284 2.925 2.231 2.181 1.646 1.763 1.729 1.319 1.278 1.171 982 694 706 573 559 523 419 479 381 390 363 252 250 197 117 83 82 75 55 50 54 36 560 79.422
Jän.–Mai 2019
Abweichung zu Mai 2018
VW Audi BMW Mercedes-Benz Opel Ford Skoda Renault Seat Peugeot Mazda Fiat Hyundai Citroën Toyota Suzuki KIA Nissan Volvo Mitsubishi Dacia Alfa Romeo Honda Mini Jeep Porsche Land Rover Chevrolet Smart Jaguar Chrysler Subaru Lancia Lexus Abarth Saab Daihatsu Tesla Dodge SsangYong Sonstige Gesamt
Mai 2019
Gebrauchtwagenumschreibungen 05/2019
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
20,91 9,67 8,20 6,17 5,86 5,56 5,02 4,08 4,06 3,59 2,94 2,85 2,19 2,17 2,16 1,68 1,67 1,52 1,24 0,92 0,77 0,75 0,72 0,67 0,61 0,53 0,50 0,48 0,44 0,29 0,29 0,26 0,15 0,09 0,09 0,08 0,08 0,06 0,06 0,05 0,55 100,00
Bei Tesla sieht man die Auswirkungen des neuen Model3: Die Neuzulassungen stiegen im Mai um 511,32 Prozent auf 178 Einheiten, das ergibt einen Marktanteil von 0,9 Prozent.
i ma 19 20
Mit 967 Neuzulassungen im Mai und einem Marktanteil von 3,16 Prozent schob sich Kia hinter Hyundai und noch vor allen japanischen Produzenten auf Rang 2 der Hersteller aus Fernost vor.
F
ür die koreanischen Hersteller, die erst nach Österreich kamen, als die japanischen Produzenten das Feld längst aufbereitet hatten, ist diese Statistik eine große Genugtuung: Speziell Kia hatte in den vergangenen 25 Jahren immer wieder mit Höhen und Tiefen zu kämpfen. Umso erfreulicher sind für den Importeur und die Händler die Zahlen des Jahres 2019, denn der Mai ist kein Ausreißer: Auch kumuliert sind die Ergebnisse (4.180 Neuzulassungen, 2,92 Prozent Marktanteil) sehr erfreulich. Als eine der wenigen Marken liegt Kia auch bei den Neuzulassungen über dem Ergebnis des Vorjahres, nämlich kumuliert um 130 Stück. Damit befindet sich Kia wieder auf jenem Kurs, den man schon im Jahr 2016 (mit sogar 3,23 Prozent Marktanteil von Jänner bis inklusive Mai) innehatte.
Ceed mit fast 45 Prozent plus Klar, dass sich Mag. Alexander Struckl, seit rund einem halben Jahr der neue Mann an der Importeursspitze, freuen darf. Zumal der frühere Langzeit-Chef von Opel sich bei Kia auf zahlreiche verschiedene Modelle stützen kann. Der neue Ceed lag im Mai mit 380 Stück, das ist ein Plus von 44,75 Prozent, ganz klar vor dem Rio (154), dem Stonic (136) und dem Sportage (108). • (MUE)
smart gab im Mai mit 229 Neuzulassungen (+76,15 Prozent) in Österreich ein kräftiges Lebenszeichen von sich.
Nissan fiel im Mai mit einem Marktanteil von 1,14 Prozent (und nur 348 Neuzulassungen) in ein ziemliches Tief: Kumuliert sind es 1,28 Prozent.
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Frauen in den vergangenen Jahrzehnten an höherwertigen Bildungsabschlüssen und damit mehr Eintritt in die Berufstätigkeit und in attraktivere Berufe haben sie auch mehr Geld zur Verfügung. Frauen müssen auch mobiler sein, um ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen zu können. Somit ist die
Endlich werden WIR mal gefragt! Prof. Dr. Doris Kortus-Schultes ist Initiatorin und Gründerin des Kompetenzzentrums Frau und Auto auf der Hochschule Niederrhein. Europaweit die einzige Hochschuleinrichtung, die gezielt Konsumentenforschung im Bereich „Autofahrerinnen“ betreibt. Von Petra Mühr
Au
ie
A to & S
UTO&Sie: Frau Prof. Dr. Kortus-Schultes, wie kam es zu Ihrem Engagement im Kompetenzzentrum Auto und Frau? Doris Kortus-Schultes: Vor 16 Jahren hatte ich die Idee, meinen Studenten zu zeigen, dass man auch in reifen Märkten durch geschickte Segmentierung, also Zielgruppenselektion und -bearbeitung im Marketing, zusätzlich Chancen generieren und ausnutzen kann. Da haben wir schnell gemerkt, dass Frauen und Autos ein Spiegel der Gesellschaft sind. Unter diesem Motto forscht das Kompetenzzentrum – bitte erklären Sie uns das. Kortus-Schultes: Durch die höhere Teilnahme der
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Führerschein- und auch die eigene Pkw-Besitzquote gestiegen. Das betrifft nicht nur praktische Familienautos, erfolgreiche Frauen fahren auch immer größere Autos. – Das ist ein Bild dieser gesellschaftlichen Veränderung. Als wir gestartet sind und viele Tausende Autofahrerinnen befragt haben, bekamen wir oft zur Antwort: Endlich werden WIR mal gefragt! Da war die Begeisterung ja groß … Kortus-Schultes: Absolut. Viele Wünsche wurden artikuliert: mehr Ablagemöglichkeiten im Auto für Handtaschen, Sonnenbrillen, Schlüsselbunde und bessere Systeme im Kofferraum, um Einkaufsgut zu befestigen … alles Themen, die für Männer nicht besonders sexy sind. Die orientieren sich mehr technisch: Was unter der Motorhaube ist, ist aufregend. Frauen hingegen sind viel pragmatischer und fragen sich: „Wie ist mein Tagesablauf, was habe ich mit dem Auto alles zu erledigen, und wie kann ich das möglichst angenehm und sicher bewerkstelligen?!“ Wie haben das die Hersteller aufgenommen? Kortus-Schultes: Gut, da bin ich sehr stolz darauf, da ist einiges passiert. Was da mittlerweile an Ablageund Befestigungsmöglichkeiten geboten wird … Wie haben Autohäuser auf Ihre Resultate reagiert? Kortus-Schultes: Es war ein Lernprozess für die Autohäuser. Dass Frauen nun allein ins Autohaus kommen und selbstbewusst ein Auto kaufen und der Verkäufer nicht mehr sagen kann: Kommen Sie mit Ihrem Mann wieder! Sondern: Achtung, da kommt eine Frau und damit ein potenziell großer Umsatz!
wirTschAfT
In Zeiten dieses Wandels: Welche Relevanz hat also das eigene Auto nun (noch) für Frauen? Kortus-Schultes: Das ist altersspezifisch. Für jüngere Frauen ist es nicht mehr so wichtig, da gilt in vielen Bereichen das Motto: nutzen statt besitzen, also Share Economy. Und wenn man urban lebt, ist Carsharing einfach attraktiv. Wir stellen aber auch fest, dass die Pkw-Besitzquote bei über 50-Jährigen und auch bei über 70-Jährigen signifikant gestiegen ist. Auch ich möchte mein eigens Auto haben, jederzeit individuell verfügbar, auch wenn es die meisten Stunden des Tages steht. Ich möchte es auch nicht ausleihen, weil ich Sorge hätte, ich bekomme es schmutzig zurück oder es wird auf Höchstgeschwindigkeit gepeitscht. Das autonome Fahren wiederum, das noch etwas dauern wird, wird sehr, sehr spannend. Denn Frauen wollen wohl auch jenseits der 80 mobil bleiben, vielleicht aber nicht mehr selbst fahren. Wenn ich dann so schöne Dienste habe wie Taxi On Demand, das ich online buchen kann, das vorfährt und mich dann zu den Enkelkindern führt, dann ist das doch wunderbar. Es wird innerstädtisch die verschiedensten smartphonebasierenden Lösungen geben. Zurück ins heute: Wenn Sie (österreichischen) Händlern einen Tipp im „Umgang mit der Frau als Kundin“ geben sollten, welcher wäre das? Kortus-Schultes: Nehmen Sie die Frauen immer ernst in allen Argumenten, die sie vortragen, denn vielleicht argumentiert sie anders, als das Verkaufspersonal das von Männern gewohnt ist. Aber sie hat sich intensiv damit auseinandergesetzt, wie sie das Auto nutzen wird. • (PEM)
Klick und weg Wer verkauft „den Alten“ öfter? Frau oder Mann?
Quelle: DAT
Sie veröffentlichen Ihre Ergebnisse regelmäßig, aktuell einen Beitrag in der Publikation „Mobilität in Zeiten der Veränderung“ unter dem Titel „Konvergenz der Ökosysteme – Indirekte Netzwerkeffekte und Monetarisierungsmodelle auf digitalen Plattformen für Mobilität“ – worum geht es dabei? Kortus-Schultes: Es ändert sich ungemein viel im Automarkt. Die 18- bis unter 30-Jährigen besitzen weit weniger Pkws als deren Eltern. Aus mehreren Gründen: Über 50 Prozent studieren, kommen dadurch viel später in den Beruf und damit zum Geldverdienen. Das fördert auch die Urbanisierung, weil die Hochschulen in den Städten sind, wo wiederum Parkraum knapp, schwierig zu finden und bezahlte Plätze teuer sind. Dazu kommen in den Städten interessante digitale Plattformen für Mobilitätsservices wie car2go, DriveNow, für weite Fahrten BlaBlaCar und Ridesharing oder Fahrtendienstvermittler wie Uber und DriveDaily. Weiters zeichnet sich ab, dass Unternehmen wie Google oder Amazon mit einem autonom fahrenden Taxidienst kommen werden, der innerstädtisch kostenlos sein wird, weil wir uns während der Fahrt der Werbung aussetzen sollen …
N
icht nur die Lust am Onlineshopping wächst, auch jene am Onlineselling. Klassische Internet-Plattformen wie mobile.de, willhaben.at oder autoscout24 haben sich in den vergangen zwei Jahrzehnten sowohl für Autohändler als auch für Endverbraucher bewährt. Sowohl Neuwagenkäufer (7 Prozent) als auch Gebrauchtwagenkäufer (23 Prozent) bieten ihre Vorwagen im Internet an – mit Erfolg: Bei den Neuwagenkäufern sind es 78 Prozent, bei den Gebrauchtwagenkäufern 87 Prozent, die ihren Vorwagen erfolgreich online verkauft haben (siehe Grafik oben).
Die Grafik der DAT zeigt auf: Vorwagen lassen sich online gut verkaufen
Wer handelt besser? Splittet man die Ergebnisse beim Vermarktungserfolg der eigenen Fahrzeuge in Frauen und Männer auf, dann unterscheidet sich die Erfolgsquote kaum. Bei den Frauen liegen die Werte im Schnitt um 1 Prozent über dem der Männer. Dazu Dr. Martin Endlein von der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT): „Wir müssen bei dieser Berechnung allerdings berücksichtigen, dass die Fallzahlen sehr klein sind, da es sich ja um eine Teilgruppe einer Teilgruppe einer Teilgruppe handelt (Autokäufer, der/die vorher ein anderes Fahrzeug verkauft hat, der/die dieses Fahrzeug inseriert und nicht in Zahlung gegeben, verschenkt etc. hat, der/die dieses Fahrzeug erfolgreich online vermarktet hat).“ Der wichtigste Unterschied bei den Gebrauchtwagenkäufern ist aber, dass deutlich weniger Frauen (49 Prozent) ihren Vorwagen verkaufen als Männer (63 Prozent). Bei den Neuwagenkäufern liegen die Unterschiede bei denjenigen, die ihren Vorwagen verkauft haben, enger beieinander (61 Prozent Frauen, 64 Prozent Männer). • (PEM)
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hÄNDLEr-TrEND barometer Österreich
Kunde erwartet digitale Angebote Bei der vierten Welle des Händler-Trend-Barometers Österreich standen die Veränderung des Kundenverhaltens sowie die Reaktionen der Betriebe im Mittelpunkt.
Veränderungen Kundenverhalten
Im Folgenden geht es um Veränderungen im Kundenverhalten in den letzten 5 Jahren. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
Nachfrage nach Leistungen und Angeboten
W
ie haben sich die Kundenansprüche in den vergangenen 5 Jahren verändert?“, lautet die erste Frage im variablen Teil der vierten Welle des von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank sowie AUTO & Wirtschaft durchgeführten Händler-Trend-Barometers Österreich. Die Ergebnisse sind dabei sehr eindeutig, die Kundenansprüche sind klar gestiegen. Dabei geben die befragten Betriebe an, dass die Kunden besser informiert ins Autohaus kommen, preisorientierter und kritischer geworden sind. Auch die Nachfrage nach Leistungen und Angeboten, die über den klassischen Neu- und Gebrauchtwagenverkauf hinaus gehen, hat sich bei den befragten Autohändlern deutlich erhöht. Die digitale Kommunikation mit dem Kunden wird bei 72 Prozent der Betriebe stärker nachgefragt als vor 5 Jahren. Ähnlich hohe Werte werden bei der Nachfrage nach Jungwagen und Kurzzulassungen, Garantie- und Gewährleistung, aber auch nach Leasing angegeben.
72 %
Auf die Anforderungen reagiert
Werden die folgenden Leistungen und Angebote von den Kunden in den letzten 5 Jahren eher mehr oder weniger stark nachgefragt?
Dabei haben die Unternehmen auf die geänderten und verstärkten Kundenanforderungen reagiert. So haben 9 von 10 Betrieben ihren der befragten Händler geben eine Online-Auftritt verbes- erhöhte Nachfrage nach digitaler sert, die Finanzierungs- Kommunikation an angebote verstärkt und digitale Werbekampagnen entwickelt. Auch das verbesserte Garantieangebot, die Erhöhung der Angebote per E-Mail und die „digitalen Tools“ wurden generell als Aktivitäten zur Erfüllung der (neuen) Kundenanforderungen
hÄNDLEr-TrEND In der von puls Marktforschung durchgeführten Studie wurden 100 markengebundene Kfz-Betriebe befragt. Die Betriebe sind auf 23 Marken verteilt, gewichtet nach dem Marktanteil der jeweiligen
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Zufriedenheit Neuwagen-Verkaufsabschlüsse
Wie zufrieden sind Sie mit den Neuwagenverkaufsabschlüssen im 2. Quartal 2019 (April-Juni) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum?
genannt. Unter dem Punkt digitale Tools werden von den Befragten Social-Media-Aktivitäten, Online-Terminvereinbarung oder die digitale Serviceannahme erwähnt. „Welche dieser Veränderungen hat am meisten Erfolg gebracht? Nennen Sie bitte maximal drei!“, lautet die Abschlussfrage der 4. Welle des Händler-Trend-Baromeder befragten Händler haben ters. Dabei haben 46 ihren Online-Auftritt verbessert Prozent der befragten Unternehmer die Verbesserung des Online-Auftritts genannt. Aber auch die verstärkten Finanzierungsangebote und digitale Werbekampagnen beurteilen viele Betriebe als erfolgreiche Aktivitäten.
Zufriedenheit Neuwagen-Verkaufsabschlüsse – Zeitreihe
xxx Zeitreihe zur Frage: Wie zufrieden sind Sie mit den Neuwagenverkaufsabschlüssen im 2. Quartal 2019 (April-Juni) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum?
Aktivitäten als Reaktion auf veränderte Kundenanforderungen
92 %
Welche Aktivitäten haben Sie gesetzt, um die (neuen) Kundenanforderungen zu erfüllen?
Erfolg der Aktivitäten als Reaktion auf veränderte Kundenanforderungen
Unzufriedenheit mit Neuwagen-Abschlüssen Der fixe Teil der Umfrage hat – unter anderem – eine deutliche Veränderung hinsichtlich der Zufriedenheit mit den Neuwagen-Abschlüssen gebracht. Erstmals seit dem Start des Händler-Trend-Barometers Österreich mit dem 3. Quartal 2018 überwiegt die Unzufriedenheit mit den Neuwagen-Verkaufsabschlüssen. Bislang lag der Anteil der Befragten, die sich zufrieden oder sehr zufrieden zeigten, immer über 50 Prozent. Dieses Mal sind 52 Prozent der Unternehmen weniger zufrieden oder unzufrieden. Dabei zeigen die verschieden Marken (große, mittelgroße und Premiummarken) ein einheitliches Bild. Die einzige Ausnahme bilden die Händler kleiner Marken, wo sich 69 Prozent der befragten Betriebe sehr zufrieden oder zufrieden zeigen. • (GEW)
Welche dieser Veränderungen hat am meisten Erfolg gebracht? Nennen Sie bitte maximal drei! Die komplette Studie können Sie als A&WPro-Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen
barometer Österreich Gruppe. Der Erhebungszeitraum für das Quartal 2/2019 war Ende Juni 2019.
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Thomas Zucol-Staudinger, Gregor und Sigrid Greinecker (v. l.)
Erfolg auf Vertrauensbasis
vErSI
Gregor Greinecker, GarantaVertriebsleiter Hans-Günther Löckinger (l.)
c
EI G S STU N NGE
wirtschaft
hErUN DIENSTL
Das Autohaus Greinecker ist zufrieden mit dem Zusatzgeschäft, das die von Garanta abgewickelte Kia Versicherung einbringt. Erfolgsrezept: aktiv verkaufen und umfassend beraten.
W
Die Kia Versicherung wird von Garanta angeboten und abgewickelt
ir legen Wert darauf, dass unsere Kunden nicht wie eine Nummer behandelt werden. Ich kenne sie eigentlich alle“, so Gregor Greinecker, Eigner und Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Gunskirchen bei Wels – das Erfolgsrezept eines Betriebes, der vor fast 40 Jahren von Vater Fritz Greinecker gegründet wurde. Der „Senior“ hat die Geschäftsführung mittlerweile übergeben und kümmert sich hauptsächlich um den Abschleppdienst – die zweite Firma im Familienbesitz.
Kunde will Komfort Bei aller Tradition bleibt die Zeit auch im Familienbetrieb nicht stehen. „Nicht zuletzt beim Thema Versicherung merken wir, dass die Kunden mehr und mehr alles aus einer Hand haben wollen“, sagt Sigrid Greinecker, verantwortlich für Verkaufsleitung und Controlling im Haus. Die Zusammenarbeit mit der Garanta? „Wenn ich dort anrufe, hebt schnell wer ab, alle sind freundlich, und die Abwicklung im Hintergrund funktioniert gut.“ Das habe man früher bei anderen Gesellschaften
„Wenn ich bei der Garanta anrufe, sind alle freundlich und die Abwicklung funktioniert gut.“ Sigrid Greinecker, Autohaus Greinecker
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auch schon anders erlebt – bis hin zu dem Ärgernis, dass die Versicherung den eigenen Kunden im Schadensfall an eine andere Werkstatt verwies.
Fundierte Aus- und Weiterbildung Gebietsleiter Thomas Zucol-Staudinger betreut den Betrieb, dessen Einzugsgebiet die Stadt Wels und die nähere Umgebung umfasst und der beim Versicherungsverkauf sehr aktiv agiert. „Die Greineckers sind aus unserer Sicht ein Vorzeigebetrieb“, sagt er. Um Kfz-Betrieben das nötige Know-how für das einträgliche Zusatzgeschäft mit Versicherungen zu vermitteln, veranstaltet die Garanta ganztägige Seminare im Rahmen der „Garanta Akademie“, die auch Weiterbildungen übers Internet anbietet. Die Kia Versicherung punktet u. a. damit, dass man Wrackbörsen ablehnt, Totalschadensreparatur bis 100 Prozent garantiert und auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet. Fragen die Endkunden im Autohaus nach den Details der Versicherungsleistungen? Zwar interessiere die meisten anfangs nur der Preis, aber im Laufe des Verkaufsgesprächs wachse das Interesse für die Details, wenn man sie erkläre, so Sigrid Greinecker. „Wir weisen aktiv auf die Kia-Versicherung hin, und die Kunden sind mit den Leistungen sehr zufrieden. Wer die Kia-Versicherung abgeschlossen hat, bleibt unserer Erfahrung nach dabei.“ Und sie räumt ein: Die 7 Monate Gratiskasko am Beginn der Vertragskasko seien natürlich „ein nettes Zuckerl“, das beim Verkauf helfe. • (KAT)
wirtschaft
Nicht jeder muss werben
Top 20 Marken
Zwischen 15. Mai und 15. Juni hatten zwei deutsche Premiummodelle die höchste Medienpräsenz – und das ohne Inserate. Von Mag. Heinz Müller
K
lara Spiegel, BSc, vom „Observer“ hat wie in den vergangenen Monaten auch diesmal einen intensiven Blick auf die österreichische Medienlandschaft geworfen: „Außergewöhnlich ist, dass in diesem Monat die Medienresonanz der Modelle Porsche 911 und Mercedes Benz EQC alle anderen Modelle toppt – und dies ohne jegliche Bewerbung von Marke oder Händler. Die beiden Modelle liefern sich mit Werten von 298.671,00 (911) und 298.385,00 (EQC) ein knappes Rennen um die höchste Medienpräsenz.“ Bronze geht an den Toyota RAV4, und dies aufgrund der Markenwerbung: Der PR-Anteil für den RAV4 macht jedoch mit knapp 100.000 nur ein Drittel der beiden vorigen Modelle aus. Maßgeblich für dieses Ergebnis sind die Journalisten und Journalistinnen der Autorevue, von Weekend, Kronen Zeitung, Kurier und weiteren Zeitschriften, die ausführlich über diese Modelle schrieben.
Welche Marken schaffen es in die Top10? Auch über Ford Ranger und Toyota Supra wurde in den letzten Wochen viel berichtet, zeitgleich fanden wenig bis keine Werbemaßnahmen statt. Interessant ist auch noch, dass es der Suzuki S-Cross ausschließlich mit der Bewerbung des Modelles auf
Top 20 Modelle
en Vergleich
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Rang 5 schaffte. Hierfür wurden um die 200.000 Euro investiert. Geht es um die Medienpräsenz der Marken, so ist die Überraschung nicht ganz so groß: Mit VW und Skoda liegen die beiden Marken mit den höchsten Marktanteilen voran, dann folgen Ford, Mercedes, Fiat, Kia, Toyota, Audi, BMW und Mazda. •
AUTO & Wirtschaft 04/2019
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WIRTSCHAFT
Waschtechnik und Verlässlichkeit der Technik um die Wirtschaftlichkeit von Portalwaschanlagen. Rentabilität hat Vorrang, egal ob für die Eigenwäsche im Kfz-Betrieb oder als zusätzliches Lohngeschäft. Kärcher hat erhoben, dass durchschnittlich 9 Mal das Auto durch eine Waschstraße gefahren wird, jedoch die Handwäsche immer stärker an Bedeutung gewinnt, zumal die örtlichen Umweltbedingungen streng sind und Auto säubern auf öffentlichen Straßen vielerorts verboten ist.
Waschdurchgang in 4 Minuten Gerhard Stadler: „Kärcher steht für moderne Reinigungslösungen weit über die Automobilität hinausreichend.“
Mit immer detaillierteren technischen Finessen, angereichert mit hauseigener biologisch verträglicher Waschchemie, wird die Rentabilität der Portalwaschanlagen vorangetrieben. Flexibel sein lautet
Wirtschaftlich muss es sein Geschickt im Spagat zwischen erstklassiger Waschtechnik und Wirtschaftlichkeit demonstrierte Kärcher Portalwaschanlagen für Kfz-Werkstätten und Autohäuser. Von Gerhard Lustig
Klean!Star IQ: Bernd Knisel (im Anzug), Director Development & Engineering, zeigt den Weg vom Versuchs- und Testzentrum zur kundengerechten Lösung
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as neue Versuchs- und Testzentrum im schwäbischen Winnenden bildete den Rahmen, die neuesten technischen Kreationen von Kärcher Portalwaschanlagen zu demonstrieren. Im werkseigenen Clean Park kann die Klean!Star IQ mit dazu passenden SB Waschplätzen samt automatisierten und manuellen Kfz-Reinigungs- und Pflegelösungen präsentiert werden.
Waschtechnik braucht Wirtschaftlichkeit Die Techniker unter Anleitung des Österreichers Gerhard Stadler, Director Global Sales und Product Management, liefen in ihren Präsentationen zur Hochform auf, geht es doch neben erstklassiger
„Wir können mit unserer Waschtechnik von Kleinwagen bis Reisebus und Schwer-Lkw jede geforderte Autoreinigung wirtschaftlich durchführen!“ Ing. Alfred Zach, Geschäftsführer TSG Car Wash Austria
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das Credo – ein Kärcher-Gerät muss mit den Anforderungen des jeweiligen Betreibers im gewissen Maß mitwachsen können bzw. im Kundenerfordernis sich ergänzen lassen. Also sind auch die SB-Plätze am letzten Stand der Technik energieschonend. Dazu zählt auch das Wassermanagement, um den Verbrauch optimal zu gestalten. Im Trend liegt eine weitere Beschleunigung des einzelnen Waschvorganges. Aus 4 und mehr Durchgängen sollen künftig gebündelt 2 Durchläufe denselben Wascherfolg garantieren, wurde angekündigt. In Österreich nimmt sich der Tankstellen- und Autohauskunden Ex-WashTec-Chef Ing. Alfred Zach an, der in Kooperation mit der Tokheim Service Group, die TSG Car Wash in Wien gegründet hat. Auf inzwischen 5 Fachleute ausgeweitet, öffnet er mit seinem jahrzehntelangen Know-how Kärcher in Österreich neue Kundenzugänge. Die Kärcher-Niederlassung in Wien-Donaustadt ist von dieser Entwicklung nicht tangiert, kümmert sich Zach doch verstärkt um das Tankstellen- und Autohausgeschäft und um die flächendeckende Servicierung der circa 100 hierzulande bereits installierten Portalwaschanlagen. Rasch sollen es mehr werden! •
wirTschAfT
Die Preisträger (v. l.): Christian Prothej, Lukas Prügger, Christoph Hauthaler, Rasim Celikalan und Adnan Hasikic
5 junge Männer als „Star Seller“ Anfang Juni vergab die Santander Consumer Bank wieder die Preise an besonders erfolgreiche Partner. Von Mag. Heinz Müller
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s sind völlig unterschiedliche Karrieren, auch die Arbeitsstätten ähneln einander nicht wirklich. Und doch standen die fünf Männer an diesem lauen Frühsommerabend in Goldegg gemeinsam im Rampenlicht. Denn was die beiden Herren aus Kärnten mit ihren Branchenkollegen aus Salzburg, Tirol und der Steiermark eint, ist die Liebe zum Verkaufen einerseits – und der ständige Gedanke an die Finanzierung auf der anderen Seite.
Die richtige Finanzierung entscheidet Die sogenannten „Star Seller“ wurden nicht zum ersten Mal gewählt: Auch heuer konnten sich wieder jene Auto- und Zweiradhäuser, die mit Santander zusammenarbeiten, anmelden. 29 kamen in der Kategorie Gebrauchtwagen zusammen, 11 im Bereich Neuwagen, je 4 waren es bei Motorrädern, Kooperationen und Kundenloyalität. Eine Jury wählte im Winter aus dieser Liste jeweils 3 Top-Platzierte je Kategorie: Dann konnten alle Empfänger des Santander-Newsletters (selbstverständlich anonym) abstimmen, wobei nur eine Stimme pro Teilnehmer möglich war. Das Ergebnis war nicht wirklich überraschend: Denn alle fünf Gewinner haben sich den Sieg
redlich verdient. Rasim Celikalan verkauft gemeinsam mit seinem Bruder in der Auto ROC GmbH (Spittal an der Drau) hochwertige Gebrauchtwagen des VW-Konzerns: „Nur Autos, mit denen ich selbst gerne fahren würde.“ Bei den Neuwagen war Adnan Hasikic von Auto Falbesoner in Birgitz erfolgreich, der trotz der starken Präsenz der Opel-Bank viele Kunden an Santander vermittelt. In der Kategorie Motorrad gewann Christoph Hauthaler von der Zweirad Hauthaler GmbH in Salzburg, wo 2018 mehr als 100 Finanzierungen über Santander liefen.
„Ich verkaufe nur solche Gebrauchtwagen, mit denen ich selbst gerne fahren würde.“ Rasim Celikalan, Auto ROC GmbH Bei den Kooperationen war schließlich Christian Prothej von der Sintschnig GmbH in Klagenfurt erfolgreich, der seit rund 10 Jahren Kia verkauft. Und die Kategorie Kundenloyalität entschied Lukas Prügger vom Autohaus Prügger in Hausmannstätten für sich. Er widmete sich im Vorjahr verstärkt den sogenannten „Ausläuferlisten“ – mit Erfolg. 33 Prozent der Kunden schlossen eine neue Finanzierung bei Santander ab. Die Gewinner erhielten unter anderem einen Gutschein für die Teilnahme an der „SantanderMeisterklasse“, wo sie ihre Kenntnisse weiter vertiefenkönnen.•
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WIRTSCHAFT
Der Sieger heißt: Unter den Social Media-Plattformen zur beruflichen Vernetzung ist LinkedIn die Nummer eins. Bei den Marketingmöglichkeiten hinkt sie der Konkurrenz hinterher. Das soll sich nun ändern. Von Wolfgang Gschaider und Michael Luipersbeck
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illigere Ads, mehr Werbemöglichkeiten: Noch stellen Social-Media-Angebote wie zum Beispiel Facebook die B2B-Plattform LinkedIn als digitales Marketingwerkzeug in den Schatten. Bei LinkedIn hat man die Probleme erkannt und verspricht bis Ende 2019 zahlreiche Verbesserungen. Hier lesen Sie, welche Neuerungen LinkedIn schon in wenigen Monaten zu einer unverzichtbaren Plattform für Ihr digitales Autohausmarketing machen könnten. Ab Ende 2019 lassen sich nämlich auch bei LinkedIn verschiedene Storys und Story Ads teilen. Die Kalifornier modifizieren die beliebten Conversation Ads
„Wenn LinkedIn die Ankündigungen umsetzt, macht sich die Plattform zu einem unverzichtbaren Werkzeug im digitalen Autohausmarketing.“ Wolfgang Gschaider und Michael Luipersbeck und ergänzen sie durch dynamische Message Ads. Zudem können Sie Ihre Events erstellen – gerade
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für das digitale Autohausmarketing ist das eine überfällige Neuerung. Ob Job-, Automessen oder Veranstaltungen im Autohaus: Mit der neuen Funktion bringen Sie Kunden aus der digitalen Welt in Ihre Schauräume und steigern somit die Kundenbindung. Im Herbst 2019 führt LinkedIn außerdem ReviewOptionen für Produkte und Seiten ein. Das bedeutet: Auf LinkedIn etabliert sich eine weitere Bewertungsplattform.
Mehr Ads, mehr Targetingmöglichkeiten LinkedIn erweitert nicht nur seinen Werbewerkzeugkasten. Die Plattform verspricht gleichzeitig mehr Targetingmöglichkeiten, um digitale Werbekampagnen noch zielgerichteter ausspielen zu können. Außerdem können Sie Lookalike Audiences adressieren. Durch Datenupload auf der Grundlage bestehender Käuferinformationen werden ähnliche Zielgruppen erstellt. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da es
WIRTSCHAFT
Page Views zahlen. Für das zweite Halbjahr 2019 plant LinkedIn zusätzlich Account Level Reporting. Damit lassen sich Ad-Interaktionen ganz detailliert analysieren. Ab Frühjahr 2020 erlaubt LinkedIn zudem das Erstellen eines Funnels, der über mehrere Kampagnen hinweg zum Einsatz kommt. Damit wird die Conversionmessung vereinfacht, der Ablauf automatisiert und Expertise kommuniziert. Zu guter Letzt soll auch der Business Manager für LinkedIn verbessert werden.
Tool für digitales Autohausmarketing
eine DSGVO-konforme Einwilligung Ihrer Kunden braucht, um die Daten mit Dritten abzugleichen.
Marketingerfolg mit ein paar Klicks messen Damit Sie bei all den Neuerungen nicht den Überblick verlieren, will LinkedIn die Messbarkeit Ihrer Marketingmaßnahmen verbessern. Neben Klicks können Sie ab Ende dieses Jahres auch für Landing
Wenn LinkedIn die Ankündigungen Michael Luipersbeck und Wolfgang konsequent umsetzt, macht sich die Gschaider managen Autohaus Digital Plattform zu einem unverzichtbaren Werkzeug im digitalen Autohausmarketing. Aus unserer Sicht müssen aber die Preise für Ads gesenkt werden. Dazu haben sich die Kalifornier bisher nicht geäußert. Wir verfolgen die Entwicklung von LinkedIn jedenfalls mit Spannung und raten jedem Unternehmer dazu, der es mit digitalem Autohausmarketing ernst meint. •
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wirTschAfT
Beim „Festival of Change“ treffen sich Change Manager zu Austausch, Diskussion und Networking
Facetten der Veränderung Beim „Festival of Change“ haben wir uns auf unser Sonderthema 2019 eingestimmt: Change! Ab Herbst richten wir in Print, Web und Event unseren Fokus auf den Wandel. Von Mag. Bernhard Katzinger
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om Wandel, wenn nicht gar von Revolution, ist in der Automotive-Branche viel die Rede, und oft nicht gerade mit positivem Unterton. Was in philosophischen Diskussionen gern flapsig als „einzige echte Konstante im Leben“ bezeichnet wird, jagt so manch gestandenem Unternehmer eine Heidenangst ein. Was bleibt vom Geschäft der Gegenwart in der Zukunft? Wie soll ich mein Unternehmen „aufstellen“, damit ich meine Mitarbeiter weiter bezahlen, weiter meine Gewinne machen kann?
Dass große Konzerne Veränderungen von eigenen Fachabteilungen begleiten lassen, ist nicht neu. Aber was können kleinere Unternehmen von den Change Managern lernen? Die professionellen Ver-Wandler Grund genug für uns bei „AUTO & Wirtschaft“, den Wandel heuer zu unserem Sonderthema im Rahmen des großen Komplexes „Future Mobility“ zu erheben. In Print, Web und beim A&W-Tag am 29. Oktober soll sich alles um „Change!“ drehen – bewusst mit Ausrufezeichen, weil als Aufforderung, aber auch als „Achtung!“ zu verstehen. Zum Auftakt für unsere Recherchen haben wir den Kontakt zu Leuten gesucht, die den Wandel als ihre professionelle Disziplin leben: Change Manager
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großer Konzerne. Getroffen haben wir einige von ihnen beim „Festival of Change“ in Köln, das von der Handelsblatt Fachmedien GmbH veranstaltet wird. Dass große Konzerne – natürlich auch im Automotive-Sektor – erwünschte Veränderungsprozesse in die Hände von eigens geschaffenen Fachabteilungen legen, an deren Spitze „Veränderungsspezialisten“ stehen, ist nichts Neues. Aber wir wollten von den Change Managern wissen, welche Tipps sie kleinen und mittelständischen Unternehmen geben würden, um im Wandel zu bestehen. Unter den Experten vor Ort war etwa Runli Xi-Uebele, Head of Change and Transformation Management bei Thyssenkrupp Steel Europe. Sie empfiehlt einen Blick über den Tellerrand: Wie haben andere in der Vergangenheit ähnliche Herausforderungen bewältigt? Ihr Kollege Tobias Illig, Arbeitsgebietsleiter Transformation bei der Deutschen Bahn, rät, die Veränderung selbst einzuleiten, ehe einem „die Krise in den Schoß fällt und man sich verändern muss“. Und Marc Grathwohl, der als Agile Transformation Manager zur Entwicklung von E-Autos bei der Daimler AG beiträgt, sieht kleinere Unternehmen im Vorteil, wenn Wandel ansteht, weil die Entscheidungswege kürzer sind. Sein Tipp: Regelmäßige Reflexion im Team und alle beantworten gemeinsam die Frage: „Wie läuft’s?“ Change Management ist nur ein Aspekt des Wandels, die wir in „Change!“ beleuchten wollen – in Print, Web und Event. Sind Sie bereit? Im Herbst legen wir los! •
wirTschAfT
„Ein gutes Jahr für uns“
Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Österreich
Nicht zuletzt dank der erfreulichen Entwicklung im Bereich „Mobility Solutions“ kam Bosch in Österreich im Vorjahr auf einen Rekordumsatz von 1,36 Milliarden Euro. Auch heuer wird ein leichtes Wachstum erwartet.
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s ist schon langjährige Tradition, dass Bosch rund einen Monat nach der internationalen Presse konferenz in Deutschland auch in Österreich Bilanz über das abgelaufene Jahr zieht. Immerhin ist Bosch in Österreich ein wichtiger Player: Dank 140 zusätz licher Kollegen stieg die Zahl der Mitarbeiter im Vorjahr erstmals auf mehr als 3.000, nämlich exakt 3.040. Es ist vor allem der Bereich Forschung und Entwicklung, der nach wie vor ausgebaut wird – neben Wien befinden sich auch in Linz und Hallein international tätige Entwicklungszentren.
Neue Stellen werden schneller besetzt Und diese Zentren suchen quasi laufend neue, qua lifizierte Leute: „Heuer wollen wir etwa 130 Ent wickler einstellen: Das gelingt trotz des Fachkräf temangels sehr gut“, sagte Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Österreich, bei der Bekanntgabe der Zahlen. Der Deutsche, seit mittlerweile vier Jahren in Wien, lobte das hohe Aus bildungsniveau an den österreichischen HTLs, Fach hochschulen und Technischen Universitäten. Im internationalen Wettbewerb sei es auch ein ent scheidender Wettbewerbsvorteil für Österreich, dass es in Wien nur rund 3 Monate dauere, um eine Inge nieursstelle neu zu besetzen, während man dafür in Deutschland bis zu 8 Monate benötige, so Fouquet. Im Vorjahr flossen in Österreich rund 125 Millionen Euro in den Bereich Forschung und Entwicklung; heuer soll die Summe ähnlich hoch sein.
„Heuer wollen wir etwa 130 Entwickler einstellen: Das gelingt trotz des Fachkräftemangels sehr gut.“ Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Österreich Fouquet freute sich auch über den Rekordumsatz von 1,36 Milliarden Euro (+8,6 Prozent). „2018 war ein gutes Jahr für uns. Wir können mit Stolz darauf zurückblicken.“ Die Gründe lägen unter anderem in der erfreulichen Konjunk turentwicklung und der Einführung neuer Produk te. Besonders erfreulich sei das Wachstum im Be reich „Mobility Solutions“ gewesen, also im Vertrieb der KfzErstausrüstung mit Antriebs und Lenksyste men sowie im Bereich Fah rerassistenz. Auch wenn es durch den Brexit, den Handelsstreit zwischen den USA und China und andere Unwägbarkeiten ein gewisses Abwärtsrisiko gebe, erwartet Fouquet keine großen Auswirkungen auf das Geschäft in Österreich: Na türlich müsse man mit einem volatilen Exportge schäft planen, doch da Experten für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent vorhersagen, rechnet Fouquet für Bosch in Österreich für 2019 mit einem Umsatzplus von 2–3 Prozent. • (MUE)
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Jedes Jahr im Juni bittet Bosch Fachjournalisten zum Pressegespräch in die Zentrale in Wien
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Dr. Fritz Knöbl
ANSICHT
Faule Margensysteme D
er Arbeitskreis der Automobilimporteure scheint zum Erfahrungsaustausch eine nützliche Einrichtung zu sein. So konnten bereits einige Mitglieder über Schiedsverfahren berichten, da ihre Zielvorgaben nicht den Marktgegebenheiten entsprochen haben. Oder weil die Monats- und Quartalsvorgaben in summa über dem vertraglich vereinbarten Jahresziel liegen. Ein System der versteckten Spannenreduktion, das neuerdings auch die Jaguar- und Land-Rover-Partner zu spüren bekommen. Diesen teilte man im April mit, dass sie künftig keine Verkaufsförderung mehr erhalten, falls sie diese Ziele nicht akzeptieren. • Um diese Spannenreduktion zu verschleiern, wurde beim Bonus- bzw. Margensystem mit dem sogenannten „Gateway 1“ und „Gateway 2“ ein zweistufiges
„Die Jaguar Land Rover Austria GmbH kalkuliert offenbar damit, dass sich ihre Vertragshändler angesichts der ihnen eben erst aufgenötigten Investitionen nicht aufzumucken trauen.“ Verfahren erdacht: Im Gateway 1 wird dem Händler seine Lagerhaltung je Modell vorgeschrieben. Nur wenn er diese finanzielle Bürde schafft, kann er – für jedes Modell einzeln und pro Quartal – in Gateway 2 einen Bonus an Land ziehen: Bei Jaguar werden ihm die Neuwagenverkäufe dieses Quartals mit 1,5 Prozent, bei Land Rover mit 2 Prozent versüßt. Sollte auch nur in einem Monat die vorgeschriebene Lagerhaltung nicht erfüllt sein, fällt der Händler – trotz Erreichung der einzelnen monatlichen Verkaufsziele im Quartal – um diesen Bonus um. Sollten zwar die Quartalsziele erreicht, aber das Jahresziel verpasst werden, sind die Monatsboni zurückzuzahlen. Faktisch wird das Lagerrisiko auf die Händler überwälzt. •
Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist
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Ähnlich sieht es auch mit der Werbung aus, die dem Händler vorgeschrieben wird. Der hat dafür 1 Prozent auszugeben. Kann er das nicht nachweisen, werden ihm 0,5 Prozent von seiner Grundspanne abgezogen. Wobei diese im Vertrag erst gar nicht fixiert wurde. Sie wird einseitig in einem sogenannten Margenleitfaden den Händlern bekannt gegeben – und kann dank der AGB des Herstellers mit einer Ankündigungsfrist von drei Monaten jederzeit geändert werden. • Natürlich haben die Hersteller in ihren Rechtsabteilungen erörtert, dass eine einseitige Fixierung der Händlerspanne außerhalb des Vertrages bedenklich ist. Insbesondere, wenn durch derartige Änderungsvorbehalte der Händlerertrag jederzeit willkürlich manipulierbar ist. Jaguar- und Land-Rover-Manager berufen sich dennoch blauäugig auf die sogenannte Vertragsfreiheit. In Deutschland haben Musterprozesse bereits gezeigt, dass diese Freiheit, die sich die Hersteller da anmaßen, nicht so unbeschränkt frei ist. Schon vor Jahren habe ich auf das sogenannte Äquivalenzprinzip aufmerksam gemacht. So ist ein zweiseitiger Vertrag nur dann ein vollwertiger Vertrag, wenn mit diesem die Hauptleistungen beider Parteien – als Leistung und Gegenleistung – bindend fixiert werden. In einem Autokaufvertrag muss drinnen stehen, welches Auto der Käufer um welchen Preis erwirbt. Zwar sind Änderungsvorbehaltsklauseln zulässig, doch ist der Autohändler an Willkür- und Billigkeitsgrenzen gebunden. Die Grenzen sind dort zu ziehen, wo die vertragliche Risikoverteilung einseitig zulasten des Autohändlers verschoben wird. • Im Streitfall sind vom Gericht die beiderseitigen Interessen gegeneinander abzuwägen. Das trifft selbstverständlich auch auf die Verträge zwischen Autoimporteuren und Autohändlern zu. Einige Autohersteller haben wegen des Missbrauchs ihrer marktbeherrschenden Stellung bereits Lehrgeld zahlen müssen. • Die Jaguar Land Rover Austria GmbH kalkuliert offenbar damit, dass sich ihre Vertragshändler angesichts der ihnen eben erst aufgenötigten Investitionen nicht aufzumucken trauen. Frei nach dem Motto: Rechtliche Zulässigkeit hin oder Unzulässigkeit her – wo kein Kläger ist, gibt’s keinen Richter. Angesichts der Frustrationen im Händlernetz sollte man sich in Salzburg jedoch ein anderes österreichisches Motto zu Herzen nehmen: Du sollst dich nicht täuschen. •
Für zeitwertgerechte Reparaturen Dem Aftermarket bietet Delphi Technologies bei Common-Rail-Pumpen nun neben neuen Ersatzteilen und der Reparatur in einem Betrieb des eigenen Service-Netzwerkes auch wiederaufgearbeitete Original-Pumpen an. Durch eine rasche Verfügbarkeit und eine attraktive Einpreisung werden den Werkstätten kürzere Reparaturzeiten sowie eine Kostenersparnis beim Fahrzeugservice ermöglicht. Die neue Range deckt gängige Pkws, leichte und mittelschwere Nutzfahrzeuge sowie Geländefahrzeuge ab. Sie umfasst 29 DFP1, DFP3 und DFP4 Pumpen, die Delphi Technologies als Originalteile an 22 Hersteller liefert. Delphi Powertrain Systems Deutschland GmbH; www.delphi.com
CleanLine kommt 2020
Kit ersetzt 3 Einzelteile Mit einem HD-QuerlenkerKit ersetzt Meyle alle drei OE-Lenkerausführungen der Land-Rover-Modelle Range Rover IV und Range Rover Sport. Durch das stufenlos einstellbare Führungsgelenk mit exakter Positionsanzeige kann eine Sturzkorrektur während der Achsvermessung direkt am Fahrzeug erfolgen. Der aus Aluminium geschmiedete Lenker punktet zudem mit dem einzeln austauschbaren Traggelenk und den technisch verbesserten Meyle-HD-Lagerbuchsen mit profiloptimierter Innenhülse, die ebenfalls einzeln erhältlich sind.
Lagerhaltung minimiert Durch die Zusammenführung von 3 auf 1 sparen Werkstätten nicht nur Zeit bei der Artikelsuche und beim Einbau, sondern auch Lagerplatz sowie Logistikund Transportkosten: Statt sechs Referenzen müssen für die Reparatur für die Range-Rover-Modelle Range Rover IV und Range Rover Sport nur zwei Lenker vorgehalten werden. Als zusätzliches Argument für die neuen Teile können die Werkstätten gegenüber ihren Kunden die vierjährige Garantie auf HD-Teile ins Treffen führen. Meyle AG; www.meyle.com
Mit seinen neuen CleanLine-Kraftstofffiltern verspricht Mahle Aftermarket geringere Wartungskosten an Einspritzdüsen und Kraftstoffpumpen. Die leicht und sauber zu wechselnden Spin-on-Filter sollen sich durch einen besonders hohen Wasserabscheidungsgrad über die gesamte Lebenszeit auszeichnen und sind ab 2020 erhältlich. Es wird diese in 2 Varianten geben: sowohl mit ein- als auch zweistufiger Abscheidung von Schmutzpartikeln und Wasser. Mahle GmbH; www.mahle.com
Bremsscheibe mit Lager 100 Prozent der Anwendungen deckt NTN-SNR jener Fahrzeuge ab, die Bremsscheiben mit integrierten Kegelrollenlagern auf der Hinterachse verwenden. Insbesondere bei Renault und Group PSA kommen diese zum Einsatz. Da die Bremsscheibe zusätzlich auch als Radnabe fungiert, können mit dieser Konstruktion signifikante Gewichtseinsparungen erzielt werden. NTN-SNR Roulements; www.ntn-snr.fr
Noch mehr OE-Sensoren Bei Kurbelwellen- und Nockenwellensensoren erweitert Denso sein Sortiment um weitere 7 Teilenummern. Damit steigt die Abdeckung um 311 TecDoc Typen, was rund 617.500 Fahrzeugen in Deutschland, Österreich und der Schweiz entspricht – mit dabei Honda, Land Rover, Mazda und Volvo. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de
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Dinger folgt James, die nach Holland geht … Aigline James hat die Groupe PSA Importorganisation in den Niederlanden als Managing Director für alle vier Marken übernommen.
… und 2 Nachfolger bekommt Ihre bisherigen Agenden in Österreich werden zweigeteilt: Patrick Dinger (r.), bisher für DS in Deutschland verantwortlich, wird neuer Markendirektor für Citroën. Marc de Kergariou (li.) ist neuer Markendirektor für DS in Österreich, womit die PSA-Marke mit derzeit 2 Modellen und 8 Standorten eine Stärkung erfährt. De Kergariou war zuletzt Marketingverantwortlicher für Peugeot in Österreich und der Schweiz.
Kärntens Beste Bei den diesjährigen Landesmeisterschaften der Kfz-Lehrlinge setzte sich Christoph Ulbing (Autohaus Wiegele, Villach) vor Martin Aichwalder (Kfz Lobnig, Völkermarkt) und Florian Mörtl (MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich, Villach) unter 18 Bewerbern durch. Landesinnungsmeister Komm.-Rat Walter Aichwalder lobte bei der Siegerehrung die hervorragenden Leistungen aller Teilnehmer. Ulbing und Martin Aichwalder vertreten somit Kärnten bei der Staatsmeisterschaft in Bregenz.
Salzburger Sieger Martin Schaidreiter (Autohaus Pirnbacher, Radstadt) ist Salzburgs bester Kfz-Lehrling – vor David Lettner (Pappas) und Matthäus Zechner (Porsche Alpenstraße).
Mag. (FH) Thomas Herndl ist neuer Markenleiter für Volkswagen Pkw in Österreich. Er ist seit 2005 im Unternehmen und leitete zuletzt die Hauptabteilung Group Retail Support. Als Markenleiter übernimmt er die Nachfolge von Harald Feilhauer, der zu Jahresende als Nachfolger von Rainer Hodina die operative Geschäftsführung von Porsche Inter Auto (PIA) übernehmen wird. Heiko Selzam (47) tritt ab August als neuer Managing Director Trucks bei Mercedes-Benz Österreich die Nachfolge von Doreen Laubsch an. Selzam startete seine Karriere bei der Daimler AG im Jahr 1996, zuletzt bekleidete er die Position des Vertriebsleiters für MercedesBenz und FUSO Trucks in Großbritannien.
SsangYong-Importeur Syma Autohandel GmbH hat mit Erich Gstettner einen neuen Geschäftsführer. Sein Vorgänger Alessandro Chieppi verlässt das Unternehmen in Richtung Italien. Gstettner konnte in den vergangenen Monaten bereits erfolgreich neue Händler akquirieren.
Beim Weltfinale der Skoda Challenge für Verkauf und Service in Sibenik (Kroatien) gewann Markus Wolf vom Autohaus Wolf in Höfen (Tirol) in der Kategorie „Bester Verkaufsleiter“. Insgesamt traten bei diesem Bewerb 191 Finalisten aus 32 Ländern gegeneinander an.
Ab sofort übernimmt Mag. Bernd Pfaller (41) die Marketingdirektion bei Peugeot Austria. Er folgt auf Marc de Kergariou, der mit Anfang Juli die Direktion von DS Automobiles in Österreich übernommen hat. Pfaller verantwortete die letzten 7 Jahre die Marketingagenden von Nissan in Österreich, davor ebenda auch die Händlernetzentwicklung.
Dipl.-Ing. (HTL) Stefan Klaus (48) steht nach Erlangung des Dipl.-Ing. (FH) für Maschinenbau, Studienzweig Mechatronik, für neue Aufgaben bereit. Seine Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich von Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge, ist also am letzten Informationsstand der allgemein forcierten Elektromobilität. Klaus hat jahrelange Erfahrung in der Kfz-Innung und war lange Zeit DAT-Geschäftsführer.
Ausgabe: 07/08/2019, 32. Jahrgang; Cover-Werbung: AUTO1.com; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Wolfgang Gschaider, Dr. Friedrich Knöbl, Mathias Morscher, Michael Luipersbeck, Stephan Mühlmann, Petra Mühr, Dr. Johannes Öhlböck, Bernhard Schoke; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2019; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET
MENSCHEN
Leserbriefe
Betrifft: Unverständnis über Fahrer von Flottenfahrzeugen
Steiermark kürt beste Kfz-Technikerlehrlinge Leonie Tieber (Steiermärkischer Automobil- und Motorsportklub, Graz) hat die steirischen Landesmeisterschaften der Kfz-Technikerlehrlinge vor Ralph Riemer (Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Graz) und Dominik Ferstner (Holding Graz) gewonnen. Tieber und Riemer vertreten die grüne Mark im September bei den Staatsmeisterschaften in Bregenz.
Erfolg durch Fortbildung Das breite Fortbildungsangebot der Business School der FH Kufstein in Tirol bietet Interessierten verschiedene Wege für den Einstieg oder die Weiterbildung in der Automotive-Branche. Nicht umsonst genießen die einzelnen Ausbildungswege in Österreichs Kfz-Betrieben einen ausgezeichneten Ruf, die Absolventen der Lehrgänge sind am Markt heiß begehrt. „Mit unserem Angebot schaffen wir eine Aufwertung der Lehre und begleiten unsere TeilnehmerInnen ganz gezielt auf dem Karriereweg. Wer sich nicht nur für Autos als Transportmittel interessiert, sondern darüber hinaus eine Begeisterungsfähigkeit für die Automotive-Branche mitbringt, für all jene bietet die Business School der FH Kufstein Tirol für jedes Bedürfnis das richtige Weiterbildungsangebot im Automobilbereich“, ist FH-Vizerektorin Diane Freiberger überzeugt. Im Herbst starten drei der Bildungsangebote mit neuen Jahrgängen: der Zertifikatslehrgang „AutomobilverkäuferIn“, die „Duale Ausbildung zum/r Automobilkaufmann/-frau & zum/r ServiceverkaufsberaterIn“ sowie der Executive MBA mit Fokus auf Automotive. „Der Zertifikatslehrgang Automotive ManagerIn, der eine professionelle Managementausbildung für den Autohandel gewährleistet, startet im Frühjahr wieder“, so Freiberger.
Als Teilnehmer der „Fleet Convention“ am 4. Juni bin ich motiviert in den Tag gestartet, diesen Tag den neuen Technologien zu widmen und Hybrid und Plug-In-Hybrid, die ich als sinnvollsten Zwischenschritt bis zur CO2-freien Mobilität erachte, zu promoten. Diese Technologien haben wesentliche Vorteile für Flotten, da sie nicht von den Parkzeit-Bezahl-Modellen der Charging Anbieter abhängen. Die Reaktionen waren nüchtern: Flottenfahrer nutzen das Einsparungspotenzial der Technologie nicht, die Flottenbetreiber wollen die Autos daher auch nicht in Dienst stellen. Unser Automarkt ist zu 2/3 in Österreich ein Flottenmarkt. Wo sind dann die Einsparungen, die die Politik braucht? Wer sind dann die Wähler, die den Druck auf die CO2-Ziele machen und uns als Branche massiv unter Druck setzen und die Steuern nur so in die Höhe schnellen lassen? Warum sind private Hybrid-Fahrer fasziniert von niedrigen Verbräuchen und warum ist dies in der Flotte kein Thema? Der gratis Tankkarte sei Dank. Die Taxilenker haben das längst verstanden: Sie benutzen ein Hybridauto, weil es ihnen etwas bringt. Und auch die Dienstauto-Fahrer sollten verstehen, dass Hybridautos vernünftig sind, weil der Sachbezug niedriger ist und ein guter Umweltbeitrag geleistet wird. Natürlich wäre auch die Politik gefordert, ihren Tunnelblick von den reinen E-Autos zu erweitern, wenn wir in der nächsten Zukunft einen schnelleren Fortschritt im österreichischen Carpark sehen wollen. Wir bei Kia werden jedenfalls unser Portfolio weiter hybridisieren: Nach dem Niro und Optima Hybrid oder Plug-In-Hybrid kommt im Herbst unser meistverkauftes Modell als Ceed Sportswagon Hybrid, und auch die nächste Generation Sorento wird hybridisiert werden. Mit freundlichen Grüßen Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer Kia Austria, Wien
Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Weniger ist mehr! Endlich ein Zeichen und ein echter Beitrag für die Umwelt und die Verbesserung unserer Gesundheit. Dem Hinweis zufolge beschränken die Verkehrsbetriebe den Busverkehr von Donnerstag bis Sonntag auf 9 bis 22 Uhr. Das Ganze zum ganzwöchigen Tarif, was wiederum Busbenutzer auf die Barrikaden treibt. Weil der Staat damit beschäftigt ist, über die steigenden Verkehrskosten zu klagen, hat sich das lokale Busunternehmen dieses Problems angenommen und diesen Hinweis an der Bushaltestelle zugelassen. Wen es ärgert, kann sich beim Wirt um die Ecke bei einem Glas Bier darüber beschweren! • (LUS)
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schluss mit lustig Wertschätzung als Erfolgsfaktor D ie grenzenlose Autowirtschaft feiert mit uns „50 Jahre AUTO-Information“. Basierend auf der Idee von Eurotax-Gründer Helmuth H. Lederer, wurde 1969 mit der Automobilwirtschaft im Verbund mit Staat und Gesellschaft durch Wissen, Engagement und Leidenschaft der besten Redakteure diese Informationseinrichtung dauerhaft etabliert. • Dieses selbstverständliche Anliegen, unsere Abonnenten aus der Mitte der Kfz-Branche dabei zu unterstützen, den großen wirtschaftlichen Beitrag in Vergangenheit und Gegenwart für die Prosperität unseres Landes sichtbar zu machen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass die Mobilitätsgemeinschaft ihre wichtige Rolle in einer vielfältigen, offenen und toleranten Gesellschaft wahrnehmen kann, ist geglückt.
„Die INFO ist auch eine (ent)spannende Urlaubslektüre!“ Jeton Adili, Co-Geschäftsführer Autohaus Benda, Wien Wie wir die Wertschätzung unseres nunmehr 50 Jahre existenten Informationsdienstes erleben, können Sie unserer einmaligen Sonderausgabe entnehmen die dieser Ausgabe beigelegt ist. Wir empfinden die entgegengebrachte Wertschätzung als großes Geschenk und gleichzeitig als Verpflichtung. • Auch wenn wir gegenwärtig eine Polarisierung und Verhärtung der Auffassungen wahrnehmen, eine Verrohung in der Sprache und leider auch immer wieder in der Tat, so ist es unsere vornehmste Aufgabe, pauschalen Anfeindungen gerade gegen die Autowirtschaft entschieden entgegenzuwirken. Im Einsatz für unsere demokratischen Werte in Österreich, in Europa und darüber hinaus gehört das Automobil zu unseren wichtigsten Säulen des Wirtschaftserfolges, Arbeitsplatzerhalts und realitätsbezogenen Klimaschutzes.
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AUTO & Wirtschaft 07–08/2019
Was indes die Nachrichtenorgane bei gleichzeitiger Annahme von Autowerbung anstellen, ist reine Spiegelfechterei. Fundierte Argumentation ist politisch nicht erwünscht. Wir haben bei der Durchsicht von nahezu 2500 INFO-Ausgaben Georg „Schurli“ Auers „Spectator“ zur IAA 1989 gefunden. Die Glosse ist – 30 Jahre später – aktueller denn je! • Der A&W Verlag steht in seiner gesamten Bandbreite für die Förderung automobilen Lebens und auch bei der Verteidigung der freien Wahl des Verkehrsmittels weiterhin fest an Ihrer Seite. • Jedes Fest ist ein neuer Anfang. Die getreulich uns lesende Autogemeinde fordert weiterhin, Fundiertes, Kluges und Wichtiges aus der Branche zu erfahren – geradlinig, konsequent! • Diesem Auftrag fühlen wir uns weiterhin verpflichtet. Das Auto ist nicht der Menschheit größter Feind! Danke für das Vertrauen, Ihr Sie wertschätzender
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EINFACH. ALLES.
Alles drin, alles dran und mit Sicherheit komplett durchdacht. Wenn wir Radlager-Reparaturlösungen entwickeln, dann machen wir das zu 100 %. Und damit sind nicht nur Zuverlässigkeit und Qualität unserer Produkte gemeint, sondern auch der Zubehörumfang. Passgenau für nahezu jedes Fahrzeug mit allen benötigten Komponenten. Intelligente Lösungen für komplexe Chassis-Anwendungen – das ist Schaeffler Qualität. Mehr Werkstattwissen unter: www.repxpert.at Service Center: 00800 1 753-3333* *kostenfreie Rufnummer, Mo. – Fr. von 8.00 – 17.00 Uhr