AUTO & Wirtschaft 05/2021

Page 1

Mai 2021 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

DAZUGELERNT Aus- und Weiterbildung in Krisenzeiten

HANDEL Neuer Ford-Austria-Chef Oberascher im Gespräch Seat will mit Fastlane ­weiter steil nach oben

GEWERBE Werkstattausrüstung: ­Investitionen in die Zukunft

WIRTSCHAFT Interview mit Hans-Günther Löckinger (Garanta) Umsatzbringer Finanzierung und Versicherung


Optimieren Sie Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA · Michelinstraße 4 · 76185 Karlsruhe · Deutschland · © Michelin · 02/2021 MICHELIN und die grafi sche Darstellung des Michelin Manns sind Eigentum der Compagnie Générale des Etablissements Michelin.

IHRE CO2-BILANZ

designed

NEU

Michelin e • Primacy

Reduzieren Sie Ihre CO2-Emissionen mit dem neuen MICHELIN e·Primacy – dem Reifen von Michelin mit dem niedrigsten Rollwiderstand unter den getesteten Wettbewerbern*1/2/3/4 *In seiner Kategorie 2 Von Applus Idiada nach Auftrag von Michelin im Juni (an neuen) & August (an 2 mm abgerauten Reifen) 2020 an einer Maschine durchgeführte Rollwiderstandstests, an Reifen der Maße 205/55 R16 91V, zum Vergleich des MICHELIN e.PRIMACY (5,58 kg/t & 5,13 kg/t) mit dem MICHELIN PRIMACY 4 (7,74 kg/t & 6,25 kg/t); BRIDGESTONE TURANZA T005 (7,17 kg/t & 5,81 kg/t); CONTINENTAL ECOCONTACT 6 (6,39 kg/t & 5,49 kg/t); CONTINENTAL PREMIUM CONTACT 6 (8,93 kg/t & 6,94 kg/t); DUNLOP BLURESPONSE (7,97 kg/t & 5,54 kg/t); GOODYEAR EFFICIENT GRIP 2 (7,01 kg/t & 5,38 kg/t); PIRELLI CINTURATO P7 BLUE (6,96 kg/t & 6,30 kg/t); PIRELLI CINTURATO P7 (8,79 kg/t & 6,97 kg/t). Tatsächliche Kraftstoff- und Kosteneinsparungen können unter anderem je nach Fahrstil, Fahrzeug und Reifendruck variieren. Vgl: https://www.michelin.de/pruefberichte-michelin-e-primacy 2 Markt der Premium-Ersatzbereifung: Reifen, die nicht für die Erstausrüstung bestimmt sind (d. h. die nicht konzipiert sind, um spezifische Ziele von Kraftfahrzeugherstellern zu erreichen). 3 Während des Einsatzes erzeugt der MICHELIN e·Primacy im Durchschnitt 1,5 kg/t weniger Rollwiderstand im Vergleich zu Konkurrenzprodukten; dies entspricht einer Kosteneinsparung für den Kraftstoffverbrauch von bis zu € 80 und einer Verringerung der CO2-Emissionen von bis zu 174 kg. Die geschätzten Verringerungen bzw. Einsparungen beruhen auf dem Durchschnitt der Daten für neue und um 2 mm abgeraute Reifen, um der Leistung unter reellen Bedingungen Rechnung zu tragen. Alle geschätzten Einsparungen beruhen auf einer Basis von 35.000 km und einem Kraftstoffpreis von 1,46 €/l (https://ec.europa.eu/energy/data-analysis/weekly-oil-bulletin_en 6/1/2020 Gewichtung der 10 führenden Länder für Kraftfahrzeugbewegungen auf nationalem Gebiet und im Ausland – https://ec.europa.eu/eurostat/web/transport/data/database). Tatsächliche Kraftstoff- und Kosteneinsparungen können unter anderem je nach Fahrstil, Fahrzeug und Reifendruck variieren. 4 Ein fabrikneuer MICHELIN e·Primacy erzeugt im Durchschnitt 2 kg/t weniger Rollwiderstand als andere Konkurrenzprodukte; dies entspricht einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs von bis zu 0,21 l/100 km, einer Ver­ ringerung der CO2-Emissionen von bis zu 5 g bei einem VW Golf 7 1.5 TSI oder einer Erhöhung der Reichweite um bis zu 7 % bei einem VW e.Golf. 1


EDITORIAL „Kennen Sie schon jemanden, der …?“

Machen wir es doch einfach wie Tesla

er Titel mag auf den ersten Blick unverständlich klingen, und doch habe ich ihn gewählt – aus einem einfachen Grund: Denn es sind die Worte, die an Stelle der drei Punkte stehen, die uns heuer vom Vorjahr unterscheiden. Genau darin liegt aber die Hoffnung, wie ich meine, dass wir alle möglichst bald aus dem Corona-Sumpf herauskommen. • Was ich damit meine? Vor genau einem Jahr hörte jeder von uns den Satz: „Kennen Sie schon jemanden, der an Corona erkrankt ist?“ Viele von uns mussten bejahen, und das wurde im Lauf der folgenden Monate immer stärker. Doch jetzt ist das anders. Und der Satz, den wir hören, lautet: ­„Kennen

ufgrund der österreichischen Pkw-Zulassungszahlen im März haben bei zahlreichen Importeurszentralen und Herstellerbüros die Alarmglocken geläutet. Teslas Model 3 war mit 1.127 Stück das meistverkaufte Fahrzeugmodell in diesem Monat. Bei insgesamt 1.583 Stück im gesamten 1. Quartal ist klar, dass das Model 3 zwar das meistverkaufte E-Auto ist, der März aber ein Ausreißer war. Dennoch man muss sich bei den Stückzahlen vor Augen führen: eine neue Marke, ein Elektroauto, ohne Händlernetz! • Die Autobranche wäre nicht die erste, wo eine Vertriebsstufe eingespart wurde. Einige Vertriebler bei so manchem Hersteller sind vermutlich am Rechnen und Überlegen: „Machen wir es doch einfach wie Tesla.“ Ich vermute allerdings, dass die Zahl jener Kunden, die online kaufen und sich später in Ballungszentren zum Service anstellen, bald ihren Plafond erreicht hat. • Das Automobil wird sich mit Antriebs-, Fahr­ assistenz- und Komfortsystemen in den nächsten Jahren stärker verändern als in den vergangenen Jahrzehnten. Dafür braucht der durchschnittliche Neuwagenkunde, für den schon das neue Smartphone eine Herausforderung ist, ­Beratung, Betreuung und Vertrauen. • Die Hersteller werden ihren Weg gehen. Wie der aussieht, ist offen. Derzeit wird so manches ausprobiert. Aber egal wohin die Vertriebs-Reise geht: Die Kfz-Betriebe müssen sich beim Kunden unersetzlich machen, mit Kompetenz punkten, die der Hersteller und das Internet nicht können. In der Beratung, im Service (vom Reifen bis zur Klimaanlagen-Wartung) sowie bei allen Dienstleistungen rund ums Auto. • Dazu braucht es starke Partner bei Ersatzteilen, Werkstattausrüstung, Reparaturinformationen, Aus- und Weiterbildung sowie bei Finanzierung und ­Versicherung. • Übrigens: Infos zu all diesen Themen finden Sie in dieser Ausgabe von AUTO & Wirtschaft.

D

A

Geld, so hört man, gibt es bei den Leuten! Und auch die Lust, sich etwas zu gönnen, ist da. Sie schon jemanden, der gegen Corona geimpft ist?“ Ja, Gott sei Dank, und es sind nicht nur die Älteren, die auf diese Weise geschützt wurden, sondern auch immer mehr Menschen im Erwerbsalter, die die Impfung bekommen haben. • Spät, aber doch, wird genügend Impfstoff geliefert, dass auch jene, die dieses System trotz Pandemie seit 15 Monaten am Leben erhalten, geschützt werden. Auch wenn ich persönlich (trotz meiner 56 Jahre) noch keinen Impftermin bekommen habe, hoffe ich, dass es noch vor dem Sommer so weit ist. Damit wir uns alle wieder möglichst ohne Gefahr treffen können! Damit das Geschäft wieder so läuft wie vor der Pandemie! • Geld, so hört man, gibt es bei den Leuten! Und auch die Lust, sich etwas zu gönnen, ist da. Wir müssen es nur schaffen, die Kunden in die Autohäuser zu bringen und sie von der Wichtigkeit e­ines optimal servicierten Fahrzeugs zu überzeugen. Gemeinsam schaffen wir das, bald auch mit ­Impfung!

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B

AUTO & Wirtschaft 05/2021

3


INHALT

Aspekte VRÖ: Infos zum neuen EU-Reifenlabel

6

Fokus:

10-17

00-00

Aus- und Weiterbildung: Lernen in der Krise

xxx

Duales System: Die Lehre in Zeiten von Corona

10

Schulungen: Online ist gut, aber die Nähe fehlt doch

12

Zulieferer: Technik-Kompetenz im Online-Training

14

Lehrlinge: Geförderter Lehrlingskurs

14

FH Kufstein: Nachfolgen lernen

15

Umfrage: Online-Schulungen – Vor- oder Nachteile?

16

Handel Seat: „Verkäufe sind noch besser“

19

Hyundai: Händler gefunden und gesucht

20

Mitsubishi: Hurra, wir leben noch

21

Ford: „Positive Signale“

22

Händlerverträge: Was bekommst du und was nicht

24

Gewerbe Zahlen, Daten, Fakten

Statistik: +497,2 Prozent in Italien Observer: Wer war der Liebling der Medien?

46 48

TEILE & Wirtschaft:

27-29

Werkstattausrüstung: Investieren in die Zukunft

EU-Regeln zu den Live-Daten aus Fahrzeugen lassen auf sich warten. Das und mehr in unserem TEILE-Extra.

Werkstatt: Investitionen in Gegenwart und Zukunft

27

Scholz: „Für kleine und große Händler“

28

Kastner: Bosch erweitert ESI(tronic) mit SDA

29

Neue Produkte

30

Wirtschaft VÖL-Bilanz: Rückgang bei Leasing

33

Garanta: Das Autohaus ist der Spezialist

36

Versichern im AH: Mit Kundenbindung belohnt

37

carplus: Wohlfühlfaktor inklusive

38

Santander: Verbesserte Stimmung

40

Händler-Trend Barometer: E-Mobilität fordert Händler 40 CarGarantie: Krisenchancen

42

EBV Leasing: Autofinanzierung jetzt noch flexibler

43

Mobile Garantie: „Einziger Garantie-Komplettanbieter“ 44

Kommentare

Editorial: Weiss und Müller Schluss mit Lustig: „VÖK“erverbindend

3 51

34-45

45

Statistik: +497,2 Prozent in Italien

46

Observer: Wer war der Liebling der Medien?

48

Motiondata Vector: Effizienter Lagerlogistiker

48

puls Automobilkongress: Online – volle Information

49

Menschen

Versicherung und Finanzierung

4

Real Garant: Chance für den Handel

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Starke Ideen für Ihr Geschäft. Seite 34

Menschen: Die neuen Direktoren bei Stellantis

50

Impressum

50

Schluss mit Lustig: „VÖK“erverbindend – neue Chancen 51



ReifenlabelKundeninfo „Brauchen Förderungen“ Kaum Nachfrage nach Elektro­ fahrzeugen sieht Bundes­gre­mi­ alobmann Klaus Edelsbrun­ner, „daran zeigt sich, wie ab­hängig wir von Förderungen sind, um diese Autos zu verkaufen“.

Forstinger kommt voran Thomas Körpert, seit 2019 Geschäftsführer der „neuen“ Forstinger Österreich, kommt gut voran mit der Neuaufstellung. Im Herbst kehrt man nach Amstetten zurück, in Tulln sei „Großes in Planung.“

Seit 1. Mai ist das neue EU-Reifenlabel in Kraft und aktualisiert die seit 2012 verpflichtende Lösung. Das Reifenlabel ist Teil zur Erreichung des EU-Zieles, eine Verbesserung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit aller Fahrzeuge auf europäischen Straßen herzustellen. Der Aufkleber informiert Konsumenten über Rollwiderstand, Nasshaftungsklasse, externes Rollgeräusch, Kraftstoffeffizienz und andere wichtige Parameter und wurde nun in Details überarbeitet. So wurden die Labelklassen der Rollwiderstands- und Nassbremswerte neu geordnet. Mit 5 Klassen wird das Label nun übersichtlicher und leichter zu interpretieren. Die Geräuscheinstufung wird mit der Dezibel-­ Angabe und den Buchstaben A, B oder C klassifiziert. Darüber hinaus kann der Konsument die individuellen Reifendaten über einen QR-Code, der am Label angebracht ist, aus einer EU-Datenbank herunterladen. Auch Produktionsbeginn und -ende des jeweiligen Reifenmodells sind dort hinterlegt. Ebenfalls neu sind zwei Signets für Winterreifen. Die Einstufung in die jeweiligen Labelklassen erfolgt auch weiterhin durch den Reifenhersteller. In Kooperation mit dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie, Verband der Reifenspezialisten Österreichs, Bundesgremium Fahrzeughandel und Bundesinnung Fahrzeugtechnik (Wirtschaftskammer Österreich) sowie dem Arbeitskreis der Automobilimporteure (Industriellenvereinigung) wurde ein Info-Folder zum neuen Label erstellt, um den Kunden beispielsweise im Schauraum zu informieren. Ein Folder liegt dieser Ausgabe bei, weitere Exemplare können beim VRÖ (www.vroe.at) bezogen werden.

China fährt vorneweg „Im größten Automarkt der Welt wird die Zukunft des Autos vorgezeichnet“, so Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research in Duisburg, zum Start der Auto-China Shanghai 2021, die als „echte“ Messe mit Präsenz über die Bühne ging. Doch China sei nicht nur der größte Automarkt, sondern darüber hinaus auch noch ungesättigt, da der Motorisierungsgrad bei gerade einmal 205 Autos pro 1.000 Einwohnern liege. Schon in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 wurden in China um 76 Prozent mehr Autos verkauft als in Q1/2020. Für das Gesamtjahr sei mit knapp 25 Millionen verkaufter Pkws zu rechnen, so Dudenhöffer.

6

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Kalcher zum VÖKObmann gewählt Stefan Hutschinski zog sich vom Chefposten im VÖK zurück. Einstimmig zum neuen Obmann gewählt wurde Bernhard Kalcher, der lange Jahre an der Spitze des Klubs österreichischer Peugeot-Händler stand. Hutschinski ist neuer Stellvertreter Kalchers, Mag. Franz Schönthaler bleibt ebenfalls Obmann-Stellvertreter.


„So gut wir uns auch eingestellt haben, es entstand ein massiver Lernrückstand.“ Ing. Ernst Römer, Fachberufsschule Innsbruck

„Lehrlinge, die sich nicht so gut selbst organisieren können, brauchen Unterstützung.“ Christian Keglovits-Ackerer

„Dann wird die Präsenzschulung kürzer und der Trainer weiß alle Teilnehmer auf demselben Level.“ Helmut Stuphann, Bosch

E-Fuels haben Zukunft „Ein Technologieverbot gefährdet die Erreichung der Klimaziele“, warnte ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold in seinem Eröffnungs-Statement zum Symposium „E-Fuels oder Verbrennerverbot“. Der Mobilitätsclub bekenne sich eindeutig zum Klimaschutz, aber mit E-Mobilität allein „wird es sich nicht ausgehen“. Das Problem sei nicht der Motor, sondern der Kraftstoff. Zwar sind laut Jürgen Rechberger von AVL List weder das Preisniveau noch der Wirkungsgrad von batterieelektrischen Antrieben erreichbar, dennoch war ein Tenor der Veranstaltung der, dass E-Fuels einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten könnten.

„Ein Service-Leiter findet mit Online eher das Auslangen, aber ein Service-Techniker will das Gelernte sofort ,begreifen‘.“ Hermann Berger, Porsche Austria

Weniger CO2 in Bio-Sprit

Bosch, VW und Shell haben gemeinsam den Ottokraftstoff Blue Gasoline entwickelt, der dank 33 Prozent erneuerbarer Anteile eine CO2-Ersparnis bis zu 20 Prozent bringt.


Gemeinsam i

Perfekt für Österreich: Der neue Ford Kuga. Mit drei elektrifizierten Antrieben, mit Front- oder Allradantrieb und in zahlreichen Ausstattungen erhältlich.

Seit 1. April hat die Ford Motor Company (Austria) GmbH eine neue Führungsspitze. Mit ihr setzen wir unseren erfolgreichen Weg als Team fort und verfolgen hochmotiviert nachhaltige Ziele, gerade jetzt in herausfordernden Zeiten. Gemeinsam wollen wir weiter nachhaltig wachsen,

Als Ford Familie blicken wir zuversichtlich n Ford Motor Company (Austria) GmbH,


in die Zukunft

Mit 23 % Marktanteil bei den Nutzfahrzeugen im 1. Quartal sind wir Österreichs Motor der Wirtschaft und zeigen damit eindrucksvoll, dass wir weiterhin Höchstleistungen bringen und Veränderungen als Chancen begreifen. Herausforderungen annehmen und Erwartungen übertreffen.

ach vorne, weil wir die Zukunft mitgestalten! Hackinger Straße 5c, 1140 Wien Tel.: +43 (0) 50 6581-0, www.ford.at


Aus- und Weiterbildung

FOKUS

Die Lehre in Zeiten von Corona EI

TE

RBILDU

N

G A

US

Nicht nur Schüler von Grund- und Mittelschulen leiden unter Distance Learning und sozialer Isolation, auch die erfolgreiche duale Ausbildung der Lehrlinge wurde und wird von der ­Pandemie auf eine harte Probe gestellt. Von Mag. Bernhard Katzinger

- UND W

V

on Schülerinnen und Schülern, die unter den besonderen Anforderungen des ­Distance Learning zu leiden hatten, war in den letzten Monaten viel zu lesen und zu hören. Dass auch den österreichischen Lehrlingen ihr Berufsschulalltag vollständig über den Haufen geworfen wurde, wurde in der allgemeinen Medienberichterstattung nicht gesondert thematisiert. Aber natürlich waren auch die Auszubildenden von den Schulschließungen betroffen – mit der Verschärfung, dass gerade die praktische Ausbildung via Internet unmöglich zu ersetzen ist.

Ein bisschen vergessen worden So sagt Ing. Ernst Römer, Direktor der Tiroler Fachberufsschule für Kraftfahrzeugtechnik in Innsbruck: „Zwischen den zuständigen Ministerien und den Berufsschulen ist die Distanz groß. Unser duales System wird bei den Anweisungen für Schulen meist nicht gesondert berücksichtigt.“ Das Umschalten auf Distance Learning ist

„So gut wir uns auch eingestellt haben, es entstand ein massiver Lernrückstand.“ Ing. Ernst Römer laut Römer praktisch ohne Vorwarnung erfolgt. „Am Freitag haben wir die Leute nach Hause geschickt“, erinnert sich der Direktor. „Am Montag darauf haben wir per Homeschooling unterrichtet.“

10

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Die besondere Herausforderung der praktischen Arbeit, die ja zum Schulalltag der Berufsschulen gehört wie das Amen zur Kirche, hat man natürlich nicht lösen können. Oder nur teilweise: „Wir haben die Betriebe eingebunden, die Schüler ausgestattet und die interne Leistungsbeurteilung etwas ­aufgeweicht.“ Theorie zu lehren und die Praxis später nachzuholen, funktioniere erfahrungsgemäß nicht.

Neue Strategien Hubert Stoff, langjähriger Bundesbildungsbeauftragter bei der WKO für die Kfz-Techniker­ innung, betont, wie gut die Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie im dualen Ausbildungssystem bislang gemeistert werden konnten. „Die Herausforderung, dass man die Schüler nicht in die Schulen holen konnte, haben neue Strategien erforderlich gemacht. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung bekommen, ganz gleich ob die Herausforderung nun


FOKUS

Aus- und Weiterbildung

Hubert Stoff ­ orona oder neue Technologien heißt.“ Auch C bei den Lehrabschlussprüfungen habe er keinen Leistungsabfall bemerkt. Sein Nachfolger im Amt, Christian Keglovits-­ Ackerer, sieht die Herausforderung – ganz ähnlich wie bei Pflicht- oder Oberstufenschülern – differenziert. „Mancher Lehrling ist besser darin, sich selbst zu organisieren, als andere. Diese Fähigkeit zur Selbstorganisation ist in der Krise natürlich ein Vorteil. Aber auch diejenigen, die das weniger gut können, müssen die nötige Unterstützung bekommen.“ Das könne etwa in den Betrieben geschehen. Auch wenn die Kfz-Betriebe laut Statistik im Jahr 2020 nicht weniger Lehrlinge angestellt haben als 2019 (bei den Karosseriebautechnikern gab es einen Zuwachs von knapp zwei Prozent, in der Kfz-Technik einen Rückgang von einem Prozent), spüren die Kammerfunktionäre eine gewisse Vorsicht bei den Betrieben. „Natürlich gibt es eine gewisse Unsicherheit. Das hat im Herbst noch nicht so durchgeschlagen, es mag aber sein, dass so mancher Lehrstellensuchende das jetzt bemerkt“, meint Keglovits, der die Wirtschaft auch in der Pflicht sieht, durch Corona entstandene Defizite bei der Ausbildung der Lehrlinge wieder einzuholen.

„Lehrlinge, die sich nicht so gut selbst organisieren können, brauchen Unterstützung.“ Christian Keglovits-Ackerer

­estigung lehrberufsübergreifender beruflicher F Kompetenz – z. B. in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft oder Unternehmertum – stehen im Fokus. Lehrlinge mit einem aufrechten Lehrvertrag können aus mehr als 10.000 förderbaren Kursen wählen und die Förderung selbst beantragen. Die Kurse können bis Ende 2022 stattfinden, die Fördersumme beträgt bis zu 100 Prozent. •

Massiver Lernrückstand Denn so gut Betriebe, Schulen und Schüler in der Krise auch reagiert haben – Schuldirektor Römer warnt vor entstandenen Defiziten. Zwar habe man die Umstände rasch im Griff gehabt und sogar für den praktischen Unterricht teilweise Lösungen gefunden, indem man Klassenteile wechselweise an die Schule geholt habe. „Bei aller Anstrengung gehen Lehrinhalte verloren, und es entstand durch Corona ein massiver Lernrückstand“, warnt er. „Effektiv muss man eingestehen, dass man nicht dasselbe vermitteln kann wie in normalen Zeiten.“ Diesen Defiziten wollen Arbeits- und Wirtschaftsministerium in den kommenden Jahren mit einem Bildungsscheck für Lehrlinge entgegenwirken. Gefördert werden per „Digi Scheck“ bis zu drei Bildungsmaßnahmen pro Kalenderjahr in der Höhe von jeweils maximal 500 Euro. Das Förderprogramm wird von den Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern abgewickelt. In den Kursen sollen versäumte berufsbildspezifische Ausbildungsinhalte nachgeholt werden können, aber auch die Vermittlung und

AUTO & Wirtschaft 05/2021

11


Aus- und Weiterbildung

FOKUS

EI

TE

RBILDU

N

G A

US

- UND W

Online ist gut, aber die Nähe fehlt dann doch Die Pandemie hat Schulungen für Verkäufer und Techniker großteils ins Internet verlagert: Ob das bei Importeuren, Banken und Werkstattausrüstern so bleiben wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Von Mag. Heinz Müller

E

ilig wurden sie aus dem Boden gestampft, die meist ziemlich professionellen Studios, aus denen seit rund einem Jahr die Schulungen gestreamt werden. Marktführer Volkswagen Pkw hält derzeit bei den Verkäufer-Ausbildungen bei einem Online-­ Anteil von 80 Prozent. Laut Trainer Justus Klug ist der Zuspruch groß: „Allerdings gab es bei 80 Prozent der Teilnehmer als Feedback den Präsenzwunsch, da vielen das familiäre Miteinander und der persönliche Austausch fehlen. Einige Trainingsformate werden aber auch später im Online-Format bleiben.“

„Ein Service-Leiter findet mit Online eher das Auslangen, aber ein Service-Techniker will das Gelernte sofort ,begreifen‘.“ Hermann Berger, Trainings-Akademie Porsche Austria Auf die aufwändigere Vorbereitung verweist man bei Volkswagen Nutzfahrzeuge: „Alles muss noch

12

AUTO & Wirtschaft 05/2021

genauer geplant sein, zeitlich sowie technisch. Auch das entsprechende Equipment ist dazu notwendig – zusätzliche Bildschirme, Konferenzlautsprecher, Kameras und Stative usw.“, sagt Trainerin Silvia Kraus. Präsenztrainings sowie Test- und Vergleichsfahrten zum neuen Caddy und zur Markteinführung des neuen Multivan soll es, wenn es gesetzlich erlaubt ist, wieder ab Herbst geben.

„Gesunder Mix aus Präsenz und Online-Training“ Einen großen Schritt schaffte Skoda: „Im 1. Quartal 2021 wurden das Produkttraining als mehrstufiges Konzept mit E-Learning und Online-Training mit virtuellen Live-Workshops realisiert. Schließlich konnte sogar ein Produkterlebnis ermöglicht werden, indem Kleinstgruppen von je 4 Personen nach strengen COVID-Standards trainiert wurden.“ Audi plant für die Zukunft „einen gesunden Mix aus Präsenz- und Online-Trainings“. Ganz generell meint man bei Porsche Austria: „Ein Service-Leiter und Service-Berater findet mit Online eher das Auslangen, aber ein Service-Techniker will im Training am Fahrzeug lieber Hand anlegen und das Gelernte sofort ,begreifen‘.“ Bei BMW in Salzburg werden Mitarbeiter aus Österreich und 11 weiteren Ländern geschult. Von den insgesamt ca. 280 Schulungstagen wurden im Vorjahr ca. 60 Prozent virtuell oder over distance ­abgehalten:


FOKUS

Aus- und Weiterbildung

Online-Veranstaltungen boomen: ganz egal, ob bei Importeuren, Versicherungen oder im Aftersales

„Die höchsten Anteile am Distance Learning hatten wir im Produkttraining mit über 80 Prozent. Beim Verkaufstraining lag der Anteil bei 75 Prozent, im technischen Training bei 45 Prozent, im nicht technischen Training der Service-Berater trainierten wir 50 Prozent im Distance Learning.“ Mazda hat in Klagenfurt ein Mediacenter aufgebaut, das über in den Fahrzeugen stationierte Kameras bis zu einem gewissen Grad auch technische Schulungen ermöglicht. Die Trainings selbst werden via Teams Meetings abgehalten, und zwar aktuell für 14 Märkte und in 7 verschiedenen Sprachen, aktuell stehen hier in Summe über 500 verschiedene ­Trainingsmodule und Kurse zur Verfügung.

„Dann wird die Präsenzschulung kürzer und der Trainer weiß alle Teilnehmer auf demselben Level.“ Helmut Stuphann, Bosch

Der Spaß darf nicht fehlen Natürlich gibt es auch im Aftersales große Veränderungen: So hielt man bei Bosch im Vorjahr das Trainingszentrum großteils geschlossen. Laut Helmut Stuphann, Leiter Aftermarket, werden die ­Online-Schulungen gut angenommen. „Was bleiben wird, sind sicher die kombinierten Schulungen: Jeder macht den Online-Teil für sich allein, quasi als Vorbereitung für den Kurs. Dann wird die Präsenzschulung kürzer und der Trainer weiß alle T ­ eilnehmer auf demselben Level.“ Texa hat die Schulungskurse für Werkstattkunden auf 2 direkt aufeinanderfolgende Halbtagstermine zu je 4 Stunden aufgeteilt: „Dieses Konzept erfreut sich

Bild: Adobe Stock

hervorragender Resonanz.“ Angeboten werden 7 unterschiedliche Themen: „Dass Anfahrt und Übernachten wegfallen und somit sehr viel Zeit gespart werden kann, senkt die Schwelle zur ­ Anmeldung mehr als deutlich ab.“ Die Garanta hält einerseits eigene Fortbildungsveranstaltungen gemeinsam mit den Gebietsleitern für die Autohäuser ab, es gibt aber auch Möglichkeiten des E-Learnings: „Im Herbst hat das Wirtschaftsministerium die gesetzliche Regelung für 2020 eingeschränkt, nach der für Versicherungsvermittler zumindest ein ausgewogener Teil der Fortbildungsstunden in Form von Präsenzschulungen ­nachzuweisen ist.“ Bei Santander, wo 2020 ursprünglich 10 Meisterklassen geplant waren, konnten Corona-bedingt nur 6 stattfinden: Seither wurde auf Online-Trainings mit 15 bis 20 Teilnehmern umgestellt, die in der Regel 2 Stunden dauern. „Der Spaß darf allerdings auch hier nicht zu kurz kommen: Zum Abschluss jedes Termins gibt es ein kleines Quiz zu den vorhin besprochenen Inhalten. Der Gewinner erhält einen 500-Euro-Gutschein für ein Fahrerlebnis seiner Wahl am Red Bull Ring.“ •

AUTO & Wirtschaft 05/2021

13


Aus- und Weiterbildung

FOKUS

Technik-Kompetenz D im Online-Training Die großen Automobilzulieferer bieten neben Produkten und Lösungen dem Aftermarket auch ihre Kompetenz in Form von Schulungen an. Sven Olev Müller vom Schaeffler-Werkstattportal REPXPERT

Online-Schulung unter www.morecontinental. com (r.) und bei ZF: aftermarket. zf.com (u.)

G

TE EI

US

A

Geförderter Lehrlingskurs

RBILDU

N

ie Fahrzeugtechnik und vor allem die Elektronik werden immer komplexer. Große Automobilzulieferer wie Bosch, Continental, Schaeffler oder ZF entwickeln und bauen nicht nur Teile, sondern gesamte Lösungen für moderne Automobile. Im After­ market profitieren Werkstätten nicht nur von den Produkten, sondern auch von der Kompetenz dieser Hersteller, die in umfassenden Schulungen zur ­Verfügung gestellt und immer wichtiger wird. In der Corona-Pandemie haben viele Veranstaltungen online stattgefunden. Dieser Trend könnte sich fortsetzen. So erwartet ZF Aftermarket, dass die Beliebtheit von Weiterbildung per Bildschirm eher noch steigen wird, zumindest für die Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen sowie für Produktvorführungen und Reparaturtipps. Schaeffler hat 2020 ein erstes E-Learning auf www.repxpert.de aufgenommen. Bis heute haben mehr als 2.000 Nutzer den Kurs aufgerufen und über 800 absolviert. Continental baut sein Schulungsangebot im Ersatzteilmarkt aus und bietet neben den klassischen Präsenz­ workshops seit Kurzem auch Online-Schulungen an. Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie regelmäßig auf www.autoundwirtschaft.at/wissen • (GEW)

- UND W

Kurse für Lehrlinge werden österreichweit mit maximal 75 Prozent gefördert. Damit können Unternehmen ihren Nachwuchs schon frühzeitig weiterbilden.

I

n enger Zusammenarbeit mit Lack & Technik in Linz ist CAR-REP-Profiteam Denk GmbH im Bereich der Weiterbildung besonders engagiert. Auch für Lehrlinge werden spezielle Kurse angeboten, um den Nachwuchs schon rechtzeitig zu fördern. Schließlich kristallisiert sich schon vor der Lehrabschluss-Prüfung heraus, in welche Richtung der junge Techniker tendiert bzw. wo man ihn ­verstärkt einsetzen kann. „Die Kurskosten für Lehrlinge werden österreichweit mit maximal 75 Prozent gefördert, bis zu ­ einem Maximalbetrag von höchstens 2.000 Euro pro Lehrling“, erklärt Dominik Denk von CAR-REP-Profiteam Denk.

14

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Ein Beispiel für die förderbare Lehrlingsausbildung ist der Kurs „Moderne Karosseriereparatur mittels Drück- u. Klebetechnik für Lehrlinge“, der von den beiden Firmen angeboten wird. Dabei lernen die Techniker, wie man diverse Karosserieschäden mittels Drück- und Klebetechnik mit dem Dellenwerkzeug so vorrichtet, dass anschließend die Spachtel- und Füllerarbeit durchgeführt werden kann. Der Kurs findet am 8. und 9. November 2021 in Linz statt. • (RED)

Carrep-Lehrlingskurse bei Lack & Technik: bis zu 75 Prozent gefördert


FOKUS

Aus- und Weiterbildung

Nachfolgen lernen D

as Programm „Jungunternehmer Automotive“ bietet eine maßgeschneiderte Ausbildung für die zukünftige Unternehmensführung, welche individuell auf die internen Bedürfnisse des Kunden (sei es ein Handelsunternehmen oder auch ein Importeur) abgestimmt und personalisiert ist. „Wir haben das Programm bereits bei Mazda Österreich durchgeführt“, erzählt Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer, Verantwortliche für die AutomotiveLehrgänge an der Kufsteiner Fachhochschule.

Unternehmerische Kompetenzen ausbauen Wie auch bei den anderen Automotive-Lehrgängen wird Wert darauf gelegt, dass als Vortragende Experten aus Wissenschaft und Praxis zum Einsatz

- UND W

Betriebsnachfolge zählt zu den heißen Eisen im Geschäftsalltag. Die FH Kufstein Tirol bietet in einem B2B-Programm eine maßgeschneiderte Weiterbildung für künftige Chefs. kommen. „Die Teilnehmer bauen durch professionelle Vermittlung ihre Kompetenzen in den wichtigsten Bereichen der Unternehmensführung aus“, so Kampfer. Darüber hinaus biete sich die Gelegenheit, dass sich die Teilnehmer untereinander vernetzten, nicht zuletzt durch ein Rahmenprogramm. Der Lehrgang besteht aus 4 Modulen mit je 4 Schulungstagen mit zusätzlicher E-Learning-Begleitung und wird individuell an den Kunden angepasst.• (KAT)

„Im Programm werden die Jungunternehmer auf ihre künftige Rolle im Autohaus vorbereitet.“ Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer

AUTO & Wirtschaft 05/2021

15

Foto: Adobe Stock

EI

TE

RBILDU

N

G A

US


FOKUS

Face-to-Face-Schulungen wichtig „In unserem Betrieb hat der Importeur auf Online-Betrieb umgestellt“, sagt Mag. Alfred Mittendorfer, Standortleiter von Auto-Frey in Hallwang. Das habe natürlich Vorteile – etwa dass die Mitarbeiter weniger lange weg seien –, aber Alfred ­Mittendorfer es gebe auch Nachteile. „Der Austausch unter den Kollegen fällt weg, es lassen sich manche Inhalte online nicht in gleicher Qualität vermitteln.“ Gleichzeitig spiele auch die Ablenkung im Betrieb eine nicht unbedeutende Rolle, während man sich bei einer Schulung vor Ort voll auf die Inhalte konzentrieren könne. „Deshalb sind Face-to-Face-Schulungen gerade bei essenziellen Dingen nach wie vor wichtig.“

„Es geht darum, Interesse zu wecken.“ Dipl.-Ing. Christoph Grohs

Aufmerksamkeit fehlt „Online-Schulungen ­empfinde ich eher als Nachteil, weil die Aufmerksamkeit fehlt“, sagt Dipl.-Ing. Christoph Grohs, Geschäftsführer des Autohauses Grohs in Wolfsberg. „Es wird meiner Meinung nach online weniger vermit- Christoph Grohs telt, es fehlt die Interaktion mit anderen Mitzuschulenden und es entsteht keine Diskussion.“ Auch das Fragenstellen entfalle. Das Einzige, was wegfalle, „sind Anfahrtszeiten und dass wir uns das Quartier sparen.“ Eine Online-Schulung könne eine Veranstaltung vor Ort nicht ersetzen. „Es geht darum, das Interesse zu wecken. Wenn online etwa nur Power-Point-Folien gezeigt werden und der Inhalt heruntergelesen wird, kann das schnell langweilig werden.“

16

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Online-Schulungen: Bringen sie Vor- oder Nachteile? N

RBILDU

TE

US

A

„Die Online-Schulungen, die nun verstärkt durchgeführt werden, ­ funktionieren. Allerdings gehen uns bei technischen ­ Schulungen Face-to-Face-Weiterbildungen ab“, berich­ tet Karina Reiser, Geschäftsführung des Karina Reiser Auto­ hauses Reiser in Mondsee. „Derzeit unterstützen unsere Werkstattmeister die Mitarbeiter bei der Umsetzung, wobei wir – was den technischen Bereich betrifft – froh sind, wenn diese nicht mehr digital, sondern wieder analog durchgeführt werden.“ Reiser rechnet damit, dass auch in Post-Corona-Zeiten wohl ein Teil der Schulungen digital durchgeführt wird: „Dennoch werden ­Präsenz-Schulungen ein wichtiger Bestandteil bleiben.“

EI

Nachteil für Techniker

G

Aus- und Weiterbildung

- UND W

Die Pandemie hat auch den Ablauf der (verpflichtenden) Schulungen für Mitarbeiter im Verkauf und in der Werkstatt verändert. Digitale Weiterbildung steht derzeit hoch im Kurs. Wie wirkt sich das in den Betrieben aus? Von Dieter Scheuch

Bringt Vorteile „Es hängt davon ab, welche Art von Dingen man in Online-Schulungen weitergeben möchte. Wenn gewisse Inhalte effizient gestaltet und innerhalb von 2 Stunden abgewickelt werden können, macht das durchaus Sinn“, be- Anton Thum richtet Dipl.-Ing. Anton Thum, Geschäftsführer von Auto Thum in Lienz. „Vor allem für uns in Osttirol bringt das Vorteile, weil meine Mitarbeiter teilweise sehr lange Anreisewege haben. ­Digital-Unterricht hat natürlich auch Nachteile, da es keine Diskussionen und keinen Austausch gibt.“ Ein Vorteil sei, „dass wir uns schon vor geraumer Zeit technisch aufgerüstet und zukunftsfit gemacht haben und auch einen groß­ zügigen Schulungsraum eingerichtet haben“.

Deutlich höhere Effizienz „Grundsätzlich ist die Veränderung, die verstärkte Online-Schulungen gebracht hat, von den Mitarbeitern positiv aufgenommen worden“, meint Ing. Markus Eichhorner, Geschäftsführung Aftersales im Autohaus Koch in Feldkirch. „Wir sparen dadurch sehr Markus ­Eichhorner viel Zeit“, auch wenn es zuweilen auch wichtige ­Face-to-Face-Termine – wie etwa die Hochvoltschulungen – gebe und in Zukunft auch geben werde. „Auch für mich persönlich hat das große Vorteile und eine deutliche höhere Effizienz im Arbeitsablauf gebracht, weil mir mehr Zeit für die tägliche Arbeit bleibt. Die Schulungen werden von allen Mitarbeitern gerne angenommen, wir haben auch einen eigenen Raum eingerichtet und mit neuen Computern auch beste EDV-Unterstützung.“


Viel dazugelernt „Die Importeure haben zum Großteil auf Online-Schulungen umgestellt, wir haben im Zuge dessen viel dazugelernt“, unterstreicht Roman Keglovits-­Ackerer, Geschäftsführer Autohaus Keglovits/Zwölfaxing und Bundesinnungs- Roman Kegmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik. „Da ist lovits-Ackerer viel verbessert worden und es ist auch positiv, wenn nicht alles immer Face-to-Face ablaufen muss.“ Natürlich gebe es auch Aufgabenstellungen, wo Schulungen am Fahrzeug gemacht werden müssen. „Es wurde früher gar nicht daran gedacht, dass man das nach entsprechender theoretischer Schulung auch im eigenen Betrieb am Fahrzeug machen kann.“ Eine Herausforderung für die Betriebe seien bei Online-­Schulungen die räumlichen Gegebenheiten: „Hier sind ­größere Betriebe im Vorteil.“

„Eine Online-Schulung kann eine PräsenzSchulung nicht ersetzen.“ Ing. Georg Ringseis

„Wir sparen uns auch sehr viel Zeit.“

„Uns bringen OnlineSchulungen Vorteile, weil unsere Mitarbeiter sehr lange Anreisewege haben.“ Dipl.-Ing. Anton Thum

Gewaltige Zeitersparnis „Die Schulungen finden derzeit zum einen Teil digital, zum anderen Teil aber auch in den Schulungszentren statt“, erklärt Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Geschäftsführer des Autohauses Edelsbrunner in Graz und Bundesgremi- Klaus alobmann des Fahrzeughandels. Vor allem ­Edelsbrunner Auswärtstermine seien mit Hürden verbunden: „Es ist schwierig, in Pandemiezeiten ein Hotel für die Mitarbeiter zu finden, die Schulung vor Ort erfolgt mit Maskenpflicht, sogar die Verpflegung ist zuweilen ein Problem.“ Online-Schulungen brächten eine „gewaltige Zeitersparnis, ­ sind kostengünstiger und – wo es geht – zu begrüßen“. Es gebe aber auch – vor allem im Technikbereich – Schulungen, die online nicht durchführbar seien.

Ing. Markus Eichhorner

„Auswärtstermine sind derzeit mit Hürden verbunden.“ Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner

Anbieter für Präsenzschulungen „Es gibt mehr Digital-Schulungen: So sind §57a-Schulungen derzeit größtenteils digital, auch andere Schulungen, die uns freien Werkstätten derzeit angeboten werden, sind Online-Veranstaltungen“, berichtet Ing. Georg Georg Ringseis Ringseis, Landesinnungsmeister der Wiener Fahrzeugtechnik und Inhaber von Kfz-Ringseis in Wien. „Wobei alle Anbieter von Schulungen versichern, sobald es nur irgendwie geht, wieder zu den Präsenzschulungen überzugehen, weil der Wert des Dabeiseins und der Dialog, der dadurch entsteht, sehr wertvoll ist und vieles erläutert wird.“ Das gelte sowohl während des Unterrichts als auch in den Pausen. „Das ist nicht wegzudenken und lässt sich mit ­digitalen Schulungen auch nie wettmachen.“

Alles geht nicht „Gewisse Inhalte lassen sich meiner Meinung nach vermitteln, aber alles geht nicht“, meint Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer des Autohauses Weintritt in Neusiedl/See. Gerade im Technikbereich seien Online-Schulungen schwierig. „Wir haben an unseren Standorten aber auch meh- Wilhelm rere Spezialisten, die unsere Techniker noch zusätz- ­Weintritt lich einschulen, das läuft in der Regel gut.“ ­Online-Schulungen brächten Vorteile und Nachteile: „Zum einen müssen die Mitarbeiter nicht den ganzen Tag wegfahren, zum anderen können sie manches nicht in der Praxis ausprobieren.“ Vielleicht gebe es in Zukunft ein Umdenken, „etwa, dass die Theorie online vermittelt wird und Praxis-Tage vor Ort stattfinden“.

„Der Austausch unter den Kollegen und mit anderen Betrieben fällt weg.“ Mag. Alfred Mittendorfer

AUTO & Wirtschaft 05/2021

17


„Wir müssen uns jetzt mit der Zukunft auseinandersetzen, bevor es zu spät ist.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai

„Mich hat sehr gefreut, dass bis auf einen Händler alle anderen geblieben sind – und wir auch beim Importeur keinen Mitarbeiter verloren haben.“ Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer Mitsubishi

„Wir haben bei den Nutzfahrzeugen heuer auf einen Marktanteil von 23,4 Prozent zugelegt.“ Mag. Andreas Oberascher, Generaldirektor Ford Austria

Mit Vollgas durch Pandemie Wie Schmierstoff- und Additivhersteller Liqui Moly meldet, hat man im März mit 65 Millionen Euro Umsatz eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingefahren. „Wir ernten jetzt, was wir im vergangenen Jahr gesät haben“, kommentiert Geschäftsführer Ernst Prost das positive Ergebnis, welches den stärksten Monatsumsatz der Firmengeschichte markiert. Das Erfolgsrezept: Vor einem Jahr, als die Corona-Pandemie ausbrach, verdoppelte Liqui Moly die Marketing-­ Ausgaben, anstatt auf die Bremse zu Ernst Prost, Geschäftsführer Liqui Moly steigen. „Auf diese Weise haben wir uns in eine sehr gute Startposition für die wieder anziehende Weltwirtschaft gebracht“, sagt Prost. Im Vorjahr wurden 100 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Durch das positive 1. Quartal mit einem Umsatz von 168 Millionen Euro könnte es gelingen, 2021 zum erfolgreichsten Jahr der Unternehmensgeschichte zu machen, hofft man in Ulm.

„Wir ernten jetzt, was wir im vergangenen Jahr gesät haben.“

PIA mit neuer GW-Marke Unter der Bezeichnung Outletcars.at will sich Porsche Inter Auto neue GW-Absätze erschließen. Über den Kanal sollen Rückläufer verwertet werden. Derzeit werde das Konzept in den Betrieben in St. Pölten und Leoben in einem Pilotversuch ausprobiert. Angeboten werden alle Marken des Volkswagen-Konzerns. Die Website ist noch im Ankündigungsmodus, die Marke „Das Welt­ auto“ soll samt eigenem Portal bestehen bleiben.

Foto: Adobe Stock

Pappas ohne Maserati

18

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Wie Geschäftsführer Günter Graf bestätigt, wird die Marke Maserati bei Pappas nicht länger gehandelt. Aufrecht bleibe der Service für den Maserati-Bestand in Österreich an den Stand­ orten in Salzburg und Graz.


Ibiza und Arona kommen im Sommer mit Facelift, der Cupra Formentor ist heiß begehrt

„Verkäufe sind noch besser“ Klare Zuwächse, Rückkehr der „Fast Lane“: Bei Seat verlief das 1. Quartal perfekt. Was bringt die Zukunft? Von Mag. Heinz Müller

E

s gibt wahrscheinlich wenige Manager in der österreichischen Autobranche, die folgenden Satz sagen können: „Bei beiden Marken liegen die Verkäufe noch höher als die Neuzulassungen.“ Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer von Seat und Cupra, darf es. Und das, obwohl schon das 1. Quartal sehr gut verlaufen ist. Mit einem Marktanteil von 8,15 Prozent liegt Seat nach 3 Monaten auf Rang 3 der Statistik, und die 5.174 Neuzulassungen sind nicht nur deutlich mehr im Vorjahr (4.143, damals begann schon Mag. Wolfgang Wurm, Seat und Cupra die Corona-Krise), sondern auch nahe dran an den 5.856 Stück, die man im 1. Quartal 2019 (also lange vor der Pandemie) erreicht hatte. Bei Cupra (wird seit heuer in der Statistik separat gezählt) kommen noch einmal 0,7 Prozent dazu.

„Man muss schauen, dass man dem Werk genug abgekauft hat, sonst verliert man den Markt.“

Das Beste dabei: Viele Bestellungen sind noch auf dem Weg, was nicht nur an der Halbleiter-Krise liegt, unter der die ganze Branche leidet, sondern ganz

HANDEL

einfach daran, dass Seat und Cupra im Moment sehr begehrt sind. „Die Leute sitzen seit einem Jahr daheim, können nicht in Restaurants und viele haben Angst vor der Inflation. Da möchten sie wenigstens mit einem neuen Auto in den Urlaub fahren“, meint Wurm, und ganz selbstbewusst: „Man muss schauen, dass man dem Werk genug abgekauft hat, sonst ­verliert man den Markt.“ Die gute Situation bei Seat liege auch daran, dass beim Leon nun alle Motorisierungen verfügbar seien. „Der 2.0-Liter-TDI mit 115 PS ist ein typischer Flottenmotor, der uns bisher sehr gefehlt hat.“ Beim Ibiza und Arona folge zur Jahresmitte ein Facelift, beim Ateca laufe der Verkauf momentan „phantastisch“, so Wurm. Beim Formentor müsse man sogar „um Produktion kämpfen“. Durch dieses neue ­Cupra-Modell könnten die Händler nun eine völlig neue Klientel ansprechen und hätten auch ­Eintauschfahrzeuge, die sie bisher nicht kannten. Große Erwartungen setzt Wurm auch in den Cupra Born: Das Elektroauto komme Anfang des 4. Quartals in Österreich auf den Markt und werde ein wichtiges Auto werden.

„Fast Lane“ auch für den Cupra Formentor? Übrigens: Die „Fast Lane“ wurde bei Ibiza und Arona wieder gestartet. Um sicher zu gehen, habe man den Zeitraum zwischen der Konfiguration und Bestellung eines Autos beim Händler und der Auslieferung heuer aber von ursprünglich 2 auf 3 Wochen ausgedehnt, sagt Wurm. „Jetzt wollen wir die Fast Lane auch auf den Cupra Formentor ausdehnen, und zwar auf den begehrten Plug-in-Hybrid.“ Hier werde man diese Form der Bestellung „Cupra ­Priority“ nennen. •

AUTO & Wirtschaft 05/2021

19


HANDEL

Mit dem Bayon erweitert Hyundai das Angebot; eine Konkurrenz zum Kona sieht man beim Importeur nicht

Der neue Ioniq5 war im April auf Kurzbesuch in Österreich: Mag. Roland Punzengruber erwartet für heuer eine vierstellige Zahl an Kaufverträgen

Händler gefunden & gesucht Eine weitere Netzbereinigung hält Mag. Roland Punzengruber, Chef des Hyundai-Importeurs, durchaus für möglich: Wo gesucht wird – und wo man schon erfolgreich war – lesen Sie hier. Von Gehard Lustig und Mag. Heinz Müller

D

Ing. Johannes Kollowrat (HyundaiHändlernetzentwickler), Dr. Oliver Wieser (Geschäftsführer Vogl+Co.), Mag. Roland Punzengruber (Hyundai Austria-Geschäftsführer), Mag. Gerald Auer (Geschäftsführer Vogl+Co), Rafael Kramer (Markenverantwortlicher Hyundai, Vogl+Co)

20

ie Ankündigung vom 4. Mai kam durchaus überWaldviertels; in Oberösterreich sind Teile des Inn-, raschend: Vogl + CO wird an ihren Standorten Mühl- und Hausruckviertels betroffen. Graz Schießstattgasse, Kapfenberg, Leibnitz, Weiz „Händler muss breit und tief aufgestellt sein“ und Niklasdorf ab dem Und offenbar ist auch die Netzbereinigung noch 2. Halbjahr 2021 das nicht abgeschlossen, nachdem Hyundai vor wenivorhandene Markenportfolio um die Margen Wochen bereits etwa 2 Dutzend Händler- und ke Hyundai ergänzen. Servicepartner gekündigt hat. „An einer weiteren Nach entsprechenden Netzbereinigung werden wir nicht vorbeikommen“, Adaptierungs-, Umbausagt Punzengruber: „Wir müssen uns jetzt mit der bzw. ErweiterungsarbeiZukunft auseinandersetzen, bevor es zu spät ist. Ein ten an den genannten Händler muss breit und tief aufgestellt sein, damit Standorten und Absolein künftiger Vermarktungserfolg gegeben ist.“ vierung der Schulungen will man so rasch wie möglich Dies sei einer der Gründe, warum man bei Hyundai mit der Marke Hyundai in der Steiermark loslegen. immer mehr in Wirtschaftsräumen denke: „Der Mit seiner Unterschrift unter den Vogl-Vertrag s­ etzte Händler soll die Fahrzeuge vor Ort präsent haben, Mag. Roland Punzengruber, Importeurschef von damit die Kunden die Autos sehen und testen könHyundai, seinen jüngst eingeschlage­nen Konsolidienen.“ Daher müsse man die Zahl der Standorte, rungskurs in der Steiermark fort. „Professionalität, gepaart mit markengewidmeten Strukturen und die notwendige Größe als Gruppe sind eine perfekte Ausgangsbasis, Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai um mit der Marke Hyundai kurzfristig eine erfolgreiche Bearbeitung weiterer Teile der Steiermark abzubilden.“ aber auch jene der Inhaber verringern. Von den geDas gilt auch für andere Bundesländer: Im Interview kündigten Händlern sind einige bereits nicht mehr kündigt Punzengruber an, mehrere Wirtschaftsdabei, bei anderen sind die Gespräche noch nicht räume – also zusammenhängende Bezirkshauptabgeschlossen und bei wieder anderen gibt es eine mannschaften – mit neuen Händlern zu besetzen: einvernehmliche Vereinbarung, dass das VertragsIn Niederösterreich sind dies Teile des Wein- und verhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt endet. •

„Wir müssen uns jetzt mit der Zukunft auseinandersetzen, bevor es zu spät ist.“

AUTO & Wirtschaft 05/2021


HANDEL

Der neue Mitsubishi Eclipse Cross PHEV ist ab sofort in Österreich erhältlich

Hurra, wir leben noch! Acht Monate lang war unklar, wie es mit Mitsubishi in Österreich weitergeht: Jetzt gibt Österreich-Chef Andreas Kostelecky, MBA, im Interview den Händlern einen Blick in die Zukunft. Von Mag. Heinz Müller

A

UTO-Information: Wie sind die Verhandlungen mit Mitsubishi Europe abgelaufen, und was waren die Kriterien, die den Ausschlag gegeben haben? Andreas Kostelecky, MBA: Wir haben seit 8. Dezember verhandelt, wie viele andere europäische Länder auch. Einige ausgewählte Märkte werden hier einen Vertrag bekommen – einige aber auch nicht mehr. Es war also eine starke Auslese. Insgesamt wurden 3 Kriterien für die Verhandlungen herangezogen: Erstens die Performance, und da haben wir uns in den vergangenen Jahren immer sehr gut geschlagen, weil wir stets unter den Top 10 in Europa waren (2020 lag der MA von Mitsubishi in Österreich bei 1,2 Prozent, 2019 waren

„Mich hat sehr gefreut, dass bis auf einen Händler alle anderen geblieben sind – und wir auch beim Importeur keinen Mitarbeiter verloren haben.“ Andreas Kostelecky, MBA es 1,3 Prozent, Anm.). Zweites Thema war die Elektrifizierung des Marktes, wo wir mit dem Outlander PHEV im Vorjahr zum ersten Mal mehr als 300 Stück abgesetzt haben – gerade noch rechtzeitig! Und als drittes Kriterium kam noch die Kaufkraft des Marktes dazu. Ich bin stolz, dass wir einer dieser Märkte sind. Die Zahl jener Händler, die neben Mitsubishi auch Renault und/oder Nissan anbieten, ist ohnehin nicht sehr hoch, oder?

Kostelecky: Im österreichischen Mitsubishi-Netz ist kein einziger Händler, der auch Renault oder Nissan führt. Daher erwarte ich keinerlei Probleme. Die Allianz hat auch aus den Schwierigkeiten gelernt, die sich seinerzeit aus der Fusion zwischen Renault und Nissan und teilweise gemeinsamen Händlern ergeben haben. Mitsubishi wird mit einem selbstständigen Vertriebsnetz agieren. Wie viele Händler haben in dieser Zeit aufgegeben? Kostelecky: Wir haben in diesen Monaten nur einen einzigen Händler verloren, nämlich das Raiffeisen Lagerhaus Mistelbach. Mich hat sehr gefreut, dass alle anderen Händler bei uns geblieben sind – und dass wir auch beim Importeur keinen Mitarbeiter verloren haben. In anderen Ländern wurden Mitarbeiter abgebaut, dort muss man jetzt wieder neu starten. Wir hingegen brauchen nur die Schalter umzulegen und müssen den Fokus bei den Händlern wieder ins Handeln bringen: Die Unsicherheit ist weg und wir wollen von ihnen nun wieder Eigeninitiative fordern. Sie sehen also gute Chancen für die Zukunft? Kostelecky: Ja, wir wollen über die nächsten Monate mit dem Space Star, dem L200 und dem neuen ­Eclipse Cross PHEV eine gute Performance erzielen – und über 2022 reden wir ein anderes Mal! Momentan können wir aber sagen, dass wir ab Jänner 2023 eine erweiterte Modellpalette anbieten und voll angreifen werden. •

AUTO & Wirtschaft 05/2021

21


HANDEL

„Wenn der Händlerverband sagt, dass wir die stärkste rein private Vertriebsorganisation Organisation Österreichs haben, unterschreibe ich das sofort“, sagt der neue Ford-Generaldirektor Mag. Andreas Oberascher

„Positive Signale“

A

Das partnerschaftliche Verhältnis zu den Händlern will Mag. Andreas Oberascher, neuer Chef von Ford Austria, fortsetzen: Ein weiteres wichtiges Ziel ist für ihn, Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen zu bleiben. Von Mag. Heinz Müller

22

AUTO & Wirtschaft 05/2021

UTO-Information: Sie sind seit wenigen Wochen Generaldirektor von Ford Austria, aber den Händlern als früherer Operations Director sehr gut bekannt. Was wird sich ändern? Mag. Andreas Oberascher: Die Kommunikation in Richtung Handel ist ganz klar auf Kontinuität ausgerichtet: Wir wollten in den vergangenen Jahren immer nachhaltig wachsen und nicht mit Gewalt irgendwelche Zahlen schaffen, denn Planbarkeit ist die wichtigste Säule des Erfolgs. Ich will das sehr gute partnerschaftliche Verhältnis fortsetzen. Wenn der Händlerverband sagt, dass wir die stärkste rein private Vertriebsorganisation Österreichs haben, ­unterschreibe ich das sofort. Wird es im Händlernetz Veränderungen geben? Die größte „Baustelle“ ist Kärnten … Oberascher: In Wien-Donaustadt ist Auto Stahl voll im Bau und wird den operativen Betrieb im 3. Quartal aufnehmen. Wir haben in Wien mit MVC einen langjährigen guten Partner, aber dennoch das Potenzial gesehen, mehr machen zu können. Nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit Beyschlag war die Notwendigkeit, einen zweiten Händler zu installieren,


HANDEL

was jetzt mit Auto Stahl erfolgt. In Kärnten suchen wir nach der bestmöglichen Lösung, die nachhaltig und langfristig ist. Am besten wäre ein guter, starker Partner, der regional verankert ist. Hier evaluieren wir alle Möglichkeiten. Wie fassen Sie das Corona-Jahr 2020 zusammen? Oberascher: Es war ein sehr herausforderndes Jahr. Die Stärke unseres Händlernetzes war ein großer Beitrag zum gemeinschaftlichen Erfolg. Für uns war wichtig, dass wir aktiv bleiben und schnell reagieren. Ich glaube, wir haben das Maximum herausgeholt.

„Am besten wäre ein guter, starker Partner, der regional verankert ist.“ Mag. Andreas Oberascher über die Situation in Kärnten Zum Beispiel die Position als Nummer 1 bei den leichten Nutzfahrzeugen! Oberascher: Ja, das war ein strategisches Ziel seit 10 Jahren: 2012 haben wir den Händlern gezeigt, was kommen wird. Der Handel hat massiv investiert. Wir haben jede Nische besetzt und viel Zeit in das Thema Um- und Aufbauten investiert. Das größte Volumen machen wir mit dem Transit und dem Transit Custom, doch auch der Ranger ist ein großer Erfolg. Diese Stückzahlen beim Pick-up haben wir nicht erwartet. Das heißt, Ford will die Nummer 1 bleiben? Oberascher: Wir sind „Motor der Wirtschaft“, und das wollen wir bleiben. Nun gilt es, diese Position bei den Nutzfahrzeugen nachhaltig zu festigen. Wir wollen ein

Welche Modelle kommen bei Ford heuer neu? Oberascher: Bei den Nutzfahrzeugen ist im Moment alles da: Hier schöpfen wir aus dem Vollen. Bei den Pkws ist der Mustang Mach-E ab Juni oder Juli bei uns und der Vorverkauf läuft sehr gut. Damit sind wir dann auch bei vollelektrischen Autos mit dabei: Und die Entscheidung, als Erstes nicht ein rein rationelles Auto anzubieten, entspricht voll und ganz unserem Motto „Leistbare Sportlichkeit mit Fahrspaß“.

Kommen wir zu den Pkws: Wie ist derzeit das Verhältnis zwischen gewerblichen und Privatkunden? Oberascher: Seit Jahresanfang gibt es positive Signale, dass der Privatmarkt wieder zurückkommt. Hier sehe ich noch viel Potenzial, zum Beispiel für den Focus Turnier und für den Kuga Plug-in-Hybrid und den Vollhybrid. Insgesamt ist das Verhältnis zwischen Privat- und Firmenkunden bei 48 zu 52 Prozent.

Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

Haben mittlerweile alle Ford-Händler den Side­ letter für den Mach-E unterschrieben? Was passiert mit jenen, die noch nicht unterschrieben haben? Oberascher: Alle Volumenhändler haben unterschrieben, insgesamt liegen wir bei über 90 Prozent. Ford hat unlängst kommuniziert, dass im Werk in Köln 1 Milliarde Euro in die Elektrifizierung investiert wird. Das erste Volumenmodell kommt 2023 aus Köln, ab 2026 wird dann jedes Modell entweder als Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch angeboten. Ab 2030 ist Ford dann rein elektrisch. Das heißt: Die Branche ist in einem massiven Umbruch und wir müssen an diese Veränderungen herangehen. Wie läuft heuer die Nachfrage? Sind Sie zufrieden? Oberascher: Bei den Neuzulassungen war das 1. Quartal sehr positiv. Wir haben bei den Nutzfahrzeugen auf einen Marktanteil von 23,4 Prozent zugelegt. Auch durch die Ankündigung der NoVA auf Nutzfahrzeuge ab 1. Juli wurden unsere Erwartungen übererfüllt. Die Verfügbarkeit war gut, weil wir von der Halbleiterthematik nicht so betroffen waren. Das hat erste Priorität: Jeder kämpft mit dieser Problematik. Wir müssen uns die Produktion sichern, damit wir bis Ende Oktober alle Bestellungen ausliefern können. Wenn es eine Verlängerung der Zulassungsfrist gibt, dann würde ich Mag. Andreas Oberascher (r.), im mich dem uneingeInterview unter Corona-Bedinschränkt anschliegungen mit Mag. Heinz Müller ßen. Das würde ­allen helfen!

„Wir haben bei den Nutzfahrzeugen heuer auf einen Marktanteil von 23,4 Prozent zugelegt.“

verlässlicher Mobilitätspartner für unsere Kunden sein und die Wertschöpfung am Laufen ­halten.

Exklusiv­ interview!

Und wie geht es Ford heuer am Pkw-Markt? Oberascher: Wir hatten ein erfolgreiches 1. Quartal. Die D-A-CH-Organisation hat uns schon zu Jahresbeginn ein gutes Endkunden-Angebot ermöglicht, sodass wir bei den Pkws nach 3 Monaten bei 5,5 Prozent liegen, das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Privatkunden ist aber sicher noch Luft nach oben: Es ist eine Herausforderung für jeden Händler, seine Bestandskunden zu aktivieren. Jeder weiß, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. •

AUTO & Wirtschaft 05/2021

JETZT AUCH ALS APP!

DIE „AUTOINFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at

23


HANDEL

Was bekommst du und was nicht Wer trägt die Kosten eines Gewährleistungsprozesses zwischen Händler und Endverbraucher? Eine spannende Frage für Importeure und Händler. Ein „Durchläufer“ zum Importeur ist es nicht, aber auch nicht hoffnungslos für den Händler, wenn er sich an juristische Spielregeln hält. Von Gerhard Lustig

24

Die Autoren Mag. Vincent Schneider (l.) und Dr. Wendelin Moritz sind Rechtsanwälte der Schneider & Schneider Rechtsanwalts GmbH, die in Händlerstreitigkeiten regelmäßig die Seite der Importeure berät und vertritt

AUTO & Wirtschaft 05/2021


Für unsere Leserinnen und Leser ist wichtig, in unseren Texten größtmögliche Meinungsvielfalt abzubilden und dabei die Orientierung zu behalten! In der Themenstellung „Gewährleistungsrechtliche Abwicklungen“ vertreten die Rechtsexperten auf beiden Seiten teils unterschiedliche Standpunkte zur Herangehensweise, um die oft konfliktbeladenen An- und Nichtansprüche zu betrachten.

Dr. Martin Brenner ist Partner bei Brenner & Klemm Rechtsanwälte. Er vertritt und berät seit Jahren in Händlerstreitigkeiten die Seite der Kfz-Händler und ist Österreichs Vertreter im Kreis der „European Distribution Lawyers“ – ein auf Kfz-Händlervertretung spezialisierter Rechtsanwälte-Verbund in Europa.

Die gesammelten Stellungnahmen der Juristen können Sie auf

www.autoundwirtschaft.at/recht als PDF abrufen.

39


Einmaliger Gutschein Einen einmaligen Gutschein für die §57a-Überprüfung für Wiener Pkw-Besitzer in Höhe von 95 Euro fordert der Verein „Mein Auto“, um in der Corona-Krise das Werkstattgeschäft anzukurbeln.

Im 2. Quartal 2021 erwarten 41 Prozent der Betriebe Umsatzsteigerungen

Optimistischer ins 2. Quartal Im 1. Quartal 2021 beurteilten in der Konjunkturbeobachtung „Gewerbe und Handwerk“ der KMU Forschung Austria 3 Prozent der Betriebe der Branchen Kraftfahrzeugtechniker (einschließlich Vulkaniseure), Karosseriebauer (einschließlich Karosseriespengler, Karosserielackierer und Wagner) die Geschäftslage mit gut (Vorjahr: 12 Prozent ), 41 Prozent mit saisonüblich (Vorjahr: 60 Prozent) und 56 Prozent der Betriebe mit schlecht (Vorjahr: 28 Prozent). Für das 2. Quartal 2021 erwarten 41 Prozent der Betriebe Steigerungen der Umsätze gegenüber dem 2. Quartal 2020 (Vorjahr: 22 Prozent), 35 Prozent keine Veränderung (Vorjahr: 63 Prozent) und 24 Prozent Rückgänge (Vorjahr: 15 Prozent). Per Saldo (Anteil der Betriebe mit positiven abzüglich negativer Erwartungen) überwiegen die optimistischen Einschätzungen um 17 Prozentpunkte. Der positive Saldo liegt über dem Niveau des Vorjahres (7 Prozentpunkte). Die Ergebnisse der von KMU Forschung Austria durchgeführten Konjunkturbeobachtung basieren auf den Meldungen von 129 Betrieben mit 1.945 Beschäftigten.

Verträge gekündigt Dass vonseiten Renault Österreich GmbH die Verträge für Renault und Dacia gekündigt wurden, hat Anna Koinegg, Geschäftsführerin im Autohaus Koinegg in Eisenstadt, nun bestätigt.

Umsatzverluste bei zwei Drittel der Betriebe Laut der von KMU Forschung Austria durchgeführten Konjunkturbeobachtung „Gewerbe und Handwerk“ meldeten für das Gesamtjahr 2020 14 Prozent der Betriebe der Branchen Kraftfahrzeugtechniker und Karosseriebauer (einschließlich Karosseriespengler, Karosserielackierer und Wagner) Umsatzsteigerungen um im Schnitt 10,4 Prozent (gegenüber 2019). Bei 17 Prozent blieb der Umsatz auf dem Vorjahresniveau, 69 Prozent der Betriebe verzeichneten Umsatzrückgänge um durchschnittlich 15,3 Prozent.

26

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Foto: Pixabay

2020:

Der Hagel kommt Die Hagelsaison hat heuer schon Mitte April begonnen. Höchste Zeit also, um die entsprechende Vorbereitung zu treffen. Gemeinsam mit CAR-REP-Profiteam Denk hat AUTO & Wirtschaft eine

Checkliste entwickelt, die auf www.autoundwirtschaft.at unter dem Titel „Wenn der ­Hagel kommt“ bzw. als ­Checkliste „Hagelvorbereitung“ im Downloadbereich zur Verfügung steht.


Foto: Adobe Stock

Abgesehen von der Oldtimer-Restauration brauchen Werkstätten heute eine modernste Werkstatt-Ausrüstung

Investitionen in Gegenwart und Zukunft Um die Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Fahrzeugtechnologie zu bewältigen, braucht es A ­ usbildung, Informationen und die richtige Werkstattausrüstung.

RÜSTUN US

ER

W

ie Komplexität der Fahrzeuge nimmt laufend zu: Elektrifizierung und Fahrerassistenzsysteme sind die großen Treiber, aber auch im Bereich der Komfort-Elektronik oder der Sicherheit sind laufend Veränderungen und Neuerungen zu verzeichnen, die auch massive Auswirkungen auf die Reparatur und Wartung haben. Während es für Markenwerkstätten ein Muss ist, zumindest für ihre Marke alle Tätigkeiten durchführen zu können, ergeben sich für freie ­Werkstätten drei Möglichkeiten: 1)  reine Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten, 2)  Netzwerke bilden und manche Tätigkeiten (im Hintergrund) von Partnern abwickeln lassen, 3)  Wissen und Geräte für den Großteil der Technologien beschaffen und sich als Komplettanbieter ­positionieren. Für das Wissen braucht es Schulungen, Informationen, Plattformen und entsprechende Partner. Ebenso unabdingbar ist dabei die richtige Werkstatt-­ Ausrüstung. Der richtige Zeitpunkt und das für die Anforderungen richtige Produkt sind entscheidend. Die Werkstatt-Ausrüster bieten dafür nicht nur die richtigen Produkte, sondern beraten bei der Kauf­ entscheidung und im laufenden Betrieb. • (GEW)

G

D

K S TAT T A


GEWERBE

Firmenchef Gottfried Scholz (M.) mit Kunden; auf eine Fläche von 10 Parkplätzen passt ein Reifenlager mit 1.000 Radsätzen

„Für kleine und große Händler“

behördlichen Genehmigungen vorliegen, kann die Halle auch schon errichtet werden.

Räder werden immer größer

In den vergangenen Jahren hat Scholz Lager von 100 bis 4.000 Reifensätzen errichtet: „Wenn man das Ganze über einen längeren Zeitraum betrachtet, wäre man ja dumm, wenn man etwas anderes macht“, zitiert Scholz einen Autohändler, mit dem er jüngst Kontakt hatte. Der Renner ist im Moment das Magazin-­ Von Mag. Heinz Müller System: „Die Räder werden ja immer größer, und wir garantieren leichtes HandER ottfried Scholz ist ein Firmenchef ling“, sagt Scholz. Denn die Räder können K S TAT T A alter Schule: Ganz egal, ob der Kunleicht hinein- oder auch wieder herausgerollt de in Deutschland sitzt, in der Schweiz oder werden, weil sie stehend hintereinander eingein Österreich – der Chef von Scholz Regalsysteme lagert sind. Das reduziert die Zahl der Gänge, was ist bei den Planungsgesprächen (und in der Zeit dawiederum Platz fürs Einlagern bringt. Denn Platz ist nach) gerne mit dabei, auch die Pandemie ist da kein in den meisten Autohäusern Mangelware. Übrigens: ­wirkliches Hindernis. Auf einer Stellfläche von 10 Parkplätzen lässt sich Zuletzt war Scholz auch immer wieder in Österein Reifenlager für 1.000 Radsätze unterbringen. reich unterwegs: Unter anderem errichteten der Bis zu 10 Ebenen übereinander sind möglich BMW-Händler Harmtodt (Grafendorf bei HartDie Reifen lassen sich auf maximal 10 Ebenen unberg) und die Mercedes-Partner Pappas (Linz) und terbringen: Große Räder werden unten eingelagert, Schneider (Dornbirn) Räderlager des Unternehmens leichte und kleine weiter oben – das erleichtert die aus Hofheim am Taunus (bei Frankfurt). Arbeit und erhöht die Stabilität. Für das Ein- oder Auslagern von 4 Rädern benötigt man übrigens 30 Sekunden – auch Werte von 16 Sekunden beim Einlagern und 21 beim Auslagern Gottfried Scholz, Firmenchef wurden schon gestoppt. Zeit ist in der Reifensaison ja besonders kostbar. In den oberen Etagen hilft der „Gorilla“, dadurch müssen die Mitarbeiter auch kei„Ganz egal, ob es sich um einen großen oder kleinen ne Treppen steigen. Damit die meist teuren Felgen Händler handelt – wir finden für jedes Unternehmen die richtige Lösung“, sagt Scholz im Telefon-­ nicht beschädigt werden, sind die Führungsstreben bei Scholz Regalsysteme übrigens mit Kunststoff Interview zwischen zwei Kundenterminen in der ummantelt – so erspart man sich mögliche spätere Schweiz. Wichtig ist nur ein ebener, gut zugängliDiskussionen mit verärgerten Kunden. • cher Platz mit einem Betonfundament. Sobald die

RÜSTUN

„Wir finden für jedes Unternehmen die richtige Lösung, auch wenn nur wenig Platz sein sollte.“

28

AUTO & Wirtschaft 05/2021

US

W

G

G

Scholz Regalsysteme hat auch immer mehr österreichische Kunden.


GEWERBE

SDA (Secure Diagnostic Access) kann mit den KTS New Generation genutzt werden

RÜSTUN

G

Die Hebebühne von Autop Stenhoj ist für Elektroautos gut geeignet

Kastner stellt 2 wichtige Dinge vor: Secure Diagnostic Access von Bosch und eine neue Hebebühne von Autop Stenhoj.

S

ecure Diagnostic Access von Bosch ist voraussichtlich ab September bei Kastner, dem Spezialisten für Werkstattausrüstung, erhältlich: SDA führt – mit ESI(tronic) als zentraler Anmeldeplattform – alle Einzellösungen zusammen. „Ohne SDA wird in Zukunft keine professionelle, umfassende und effiziente Diagnose mehr möglich sein“, heißt es bei Kastner. Denn die Fahrzeughersteller werden künftig mit dem Begriff Security Gateway (SGW) den Zugriff auf ­verschiedene Diagnose-Funktionen blockieren.

US

W

Bosch erweitert ESI(tronic) mit SDA

Durch SDA müssen Werkstätten nicht die verschiedenen OE-Lösungen kennen und auch nicht separat bezahlen, ER außerdem müssen sie keine zusätzliche K S TAT T A Software installieren. Für die Betriebe bedeutet diese Standardisierung eine Kostenund Zeit­ersparnis und somit ein sicheres Geschäft.

Hebebühne auch für Elektroautos Ein ganz anderer Aspekt, auf den Werkstätten achten sollten, sind Hebebühnen: Als „Spitzenreiter unter den Überflur-Hebebühnen“ bezeichnet Kastner den neuen 2-Säuler Maestro 2.35 Premium von Autop Stenhoj. Diese Bühne wird immer wichtiger, um auch Elektro- und Hybridautos fachgerecht anheben zu können. Daher rüsten Auto­häuser ihre Werkstätten auf, um dem S ­ trukturwandel in Zukunft gewachsen zu sein. Die Autop Stenhoj Maestro 2.35 Premium hat eine Tragkraft von 3,5 Tonnen und eine Aufstellbreite von 3.500 mm. Dank der Unterschwenkhöhe von 70 mm ist sie für bodentiefe Fahrzeuge (also auch für Elektroautos) besonders gut geeignet. • (RED)

AUTO & Wirtschaft 05/2021

29


GEWERBE

Schnelltrocknendes Korrosionsschutzmittel Mit dem kLine Rost-Stop-­ Primer – in Schwarz und Transparent – bietet DKS ein neues Produkt für den Einsatz als Roststabilisator, als permanente Dünnschichtkonservierung sowie als Primer in der Zweischichtkonservierung von Hohlräumen und Unterböden. Nach der Trocknung ergibt der kLine Rost-Stop-Primer einen abriebfesten, tragfähigen und zähelastischen Schutzfilm. Nach 2 bis 3 Stunden ist die Überschichtung ausreichend Drei absolute Männerlieblinge zum Vatertag durchgetrocknet. Neben Rabatten für 12 Pro- km/h beschleunigt, überzeugt DKS Technik GmbH; dukte des Star-Wars-Sorti- mit detaillierter Motornachbilwww.dks.at ments und einem Bausatz dung und drehbaren Rädern des Typs VII C Boots U96 aus und eignet sich mit Level 3 dem Filmklassiker „Das Boot“ auch für Gelegenheitsbastler. (feiert heuer sein 40-Jahr-Ju- Für jene, die es gerne „oben biläum) hat Revell anläss- ohne“ mögen, wird zudem der lich des 60. Geburtstags des Jaguar E-Type Roadster angelegendären Jaguar E-Type boten. Das Modell des auf der für alle Freunde des Modell- Straße ebenso wie das E-Type baus einen Autoklassiker im Coupé bis zu 241 km/h schnel­Sortiment verfügbar. len Klassikers kann wahlweise offen oder geschlossen und Im Maßstab 1:24 als Links- oder Rechtslenker Der Modellbausatz des Jagu- gebaut werden. Beide Modelar E-Type Coupés, der auf der le sind im Maßstab 1 : 24 und Straße mit einem 3,8-Liter-Rei- enthalten diverse Länderkenn­ hensechszylinder das Coupé zeichen als Abziehbilder. in 7 Sekunden auf 100 Revell GmbH; www.revell.de

Kultklassiker verfügbar

Einfaches Lösen aus dem Getriebehaltering Für das einfache und zeitsparende Heraushebeln der Gelenkwellen aus dem Getriebe hat Pichler einen Gelenkwellen-Trennhebel Universal mit einer Länge von 380 mm und einem Backendurchmesser von 85 mm im Programm. Besonders bei Fahrzeugen mit einem sehr engen und passgenauen Gelenkwellen/Zapfen-Verrieglungsring (z. B. BMW, Renault, Ford, Volvo, Mazda etc.) wird dieser empfohlen. Das Sonderprofil ermöglicht das Ansetzen der Gabel auch bei sehr engem Spaltmaß zwischen Welle und Getriebe, wie Pichler verspricht. Pichler Werkzeug GmbH; www.pichler.tools

Günstiger Träger Mit dem Menabo Merak bietet Rameder einen Fahrradträger, der in der Basisversion bereits bei 143 Euro startet. Optional ist auch eine Erweiterung für den Transport eines dritten Rades verfügbar. Montiert wird der Fahrradträger mittels Schraubverbindung auf der Anhängerkupplung. Mit einem Eigengewicht von 9,6 kg ist der Transport von 45 kg zulässig. Rameder Anhängerkupplung und Autoteile GmbH; www.kupplung.at

30

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Für den maskulinen und technoiden Look Auch für das Eyewear-Modell P`8920 D aus der neuen Porsche Designs Hooks Series steht Patrick Dempsey als Testimonial zur Verfügung. Die Sonnenbrille zum UVP von 295 Euro wurde aus Edelstahl gefertigt und der Hochleistungskunststoff RXP an den Bügelenden garantiert höchsten Tragekomfort, Flexibilität und Leichtigkeit, wie Porsche Design verspricht. Porsche Lizenz- und Handels GmbH & Co. KG; www.porsche-design.com


Das umfassende Klimatechnik-­ Kompetenzthema von Würth umfasst auch hochwertige airco well Reinigungsprodukte von Tunap

Oliver Kost, Vertriebsleiter Tunap

Bei Wartung und Reinigung der Klimaanlage steht die Gesundheit des Kunden verstärkt im Fokus. Die Dienstleistung sorgt für Kundenzufriedenheit, Kundenbindung und Zusatzerträge in der Werkstätte.

D

ie Gesundheit ist für die Menschen ein zunehmend wichtiges Thema. „Das war bereits vor Corona der Fall“, erklärt Oliver Kost, Vertriebsleiter bei Tunap. Der innovative Hersteller chemisch-technischer Produkte hat unter dem Namen airco well ein Sortiment für den Bereich Klimaservice entwickelt, das seit Kurzem von Würth Österreich als wichtiger Bestandteil des Kompetenzthemas „Klimatechnik“ vertrieben wird. Das Thema Gesundheit gibt auch eine Antwort auf die Frage: Wie stellt sich die Werkstatt in Zukunft auf, wie kann die Nachfrage gestärkt bzw. abgesichert werden? „Für die eigene Gesundheit und die ihrer Familie sind die Kunden bereit in die Werkstätte zu kommen und auch Geld auszugeben“, so Kost: „Die Luft, die ins Fahrzeug strömt, kommt immer durch den Pollenfilter. Damit werden Schadstoffe, Pollen, Bakterien, Schimmelpilze und Keime aufgefangen, um die Gesundheit der Insassen zu schützen.“ Im Rahmen der Inspektion wird der Filter getauscht. Das entfernte Teil ist natürlich kontaminiert. „Bevor ein neuer Filter eingebaut wird, sollte auch die Pollenfilterbox professionell gereinigt werden, um nicht den neuen Filter gleich wieder zu verunreinigen“, so Kost. Dazu hat Tunap eine allergiefreie

Hohe Erfolgsquote im Kundengespräch „Mit der richtigen Argumentation und aufgrund der überschaubaren Kosten haben die Werkstätten im Verkaufsgespräch eine sehr hohe Erfolgsquote, aus unserer Erfahrung etwa 80 ­Prozent“, berichtet Kost. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist natürlich die umfassende Klimakompetenz im Kfz-Betrieb. Zur Unterstützung der Werkstätten hat Würth ein eigenes Kompetenzthema entwickelt, wo von den Klimawartungsgeräten über Kältemittel und PAK-Öle, Reparatur-Teile wie Leitungen und Schläuche bis zu kleinen Desinfektions-Spray alles aus einer Hand geliefert werden kann. Seit Kurzem gehören eben auch die hochwertigen airco well-Reinigungsprodukte von Tunap zum Programm.

Komplettpaket mit Produkt, Schulung und Werbemittel Für die erfolgreiche Umsetzung der Klima-Dienstleistung in der Werkstätte bieten Tunap und Würth nicht nur die Produkte, sondern ein komplettes Aftersales-Konzept mit einem umfassenden Beratungsansatz. Nach der betriebswirtschaftlichen Analyse mit dem Geschäftsführer bzw. Eigentümer des Kfz-Betriebes hinsichtlich Potenzial werden die Mitarbeiter geschult: Der Serviceberater im Bereich Argumentation und Kundengespräch, der Mechaniker im Bereich Technik und Anwendung, aber auch die Verantwortlichen im Bereich Marketing und Kommunikation, samt entsprechender Werbemittel, die von Würth zur Verfügung gestellt werden.

»A&W Online-Experten-Talk«

Kundenbindung und Zusatzerträge am Beispiel Klimaservice Mittwoch 19. Mai, 16:30 Uhr www.autoundwirtschaft.at/klima

Advertorial

Gesunde Kunden, gesunde Erträge

Reinigungssubstanz entwickelt, die Pollenfilterbox, Klimaanlage, Belüftung und im erweiterten Auftrag auch den Verdampfer reinigt und von Pilzen sowie krankmachenden Keimen befreit.


Matthias Pilter

Wie weit noch?

Zukunftsausrichtung

Man könne aktuell aus der Position der Stärke agieren, betont Dr. Alexander Susanek, Geschäftsführer des BMW MotorenWerks in Steyr, den richtigen Zeitpunkt für das „Programm 25“, um bei hoher Auslastung in der Verbrennerfertigung den Wandel vom Diesel- zum Antriebskompetenzzentrum anzugehen und immer mehr E-Komponenten am Standort zu fertigen. Damit geht auch die Umbenennung von „Dieselmotoren-­ Entwicklungszentrum“ in „Entwicklungsstandort Steyr“ einher.

„4 Wochen – 4 Aspekte“ Unter www.fuhrparkverband.at beleuchtet der Fuhrparkverband die Schwachstellen der NoVA für leichte Nutzfahrzeuge und deren finanzielle Tragweite. Durch die Anhebung des Höchststeuersatzes bis 2024 würden die Preise exponentiell wachsen.

„Das Ziel der Zusam­ menarbeit mit Garan­ ta ist die Erhöhung der Deckungsbeiträ­ ge und Werkstattaus­ lastung.“ Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer Garanta

„Nach schwierigen Monaten für die Fahrzeugbranche freuen wir uns als Partner des Auto­ handels über diesen Aufwärtstrend.“ Michael Schwaiger, Santander

Foto: Pixabay

KSV1870: Firmenpleiten weiter rückläufig Von einem sich fortsetzenden Trend berichtet KSV1870 im Bezug auf die Firmenpleiten. In den vergangenen 6 Monaten sind in Österreich um rund 60 Prozent weniger Firmenpleiten gezählt worden als vor der Krise. Unbeeindruckt von der anhaltenden Weltwirtschaftskrise seien operative Ursachen (39 Prozent) nach wie vor der häufigste Auslöser.

„Dümmste Politik“ Neben der Einführung der NoVA für leichte Nutzfahrzeuge mit 1. Juli kritisiert Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer auch die Einschränkung bei der Investitionsprämie: „Ich wäre dafür gewesen, dass man die Investitionsprämie auch bekommt, wenn man den Fuhrpark abgasärmer macht – auch mit besseren Verbrennungsmotoren. Das scheiterte an der dogmatischen Denkweise des Koalitionspartners.“ Aktuell laufen Gespräche mit der Bundesregierung zur Erstreckung der NoVA für Nutzfahrzeuge bis Ende Oktober.

32

AUTO & Wirtschaft 05/2021

„Corona bringt auch Chancen: Das Sicher­ heitsbedürfnis der Menschen hat sich erhöht, der Trend zum eigenen Auto hat sich verstärkt.“ Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie

Wenn der geleakte Entwurf des Klimaschutzgesetzes – wie in der Vergangenheit öfter passiert – zum Abtesten der Reaktionen dient, dann sollte die Autobranche ihre Kraft bündeln und bei der türkisen Regierungsseite nicht lockerlassen. Bei den Grünen wird weiterhin nichts zu holen sein. Es wird über die nächste Ökologisierung nachgedacht, bevor nach erster Ökologisierungs-Anpassung von motorbezogener Versicherungssteuer und NoVA 2020 die zuletzt beschlossene Ökologisierung mit der NoVA-Erhöhung mit 1. Juli 2021 umgesetzt ist. Vielleicht sollten Gewessler und Co. Autobelastungen links liegen lassen und für die notwendige CO2-Reduktion beispielsweise das Ende von Ölheizungen (geplant bis 2035) vorziehen! Das Ministerium schätzt den Bestand auf 600.000 Ölheizungen – ein riesiges Potenzial.


WIRTSCHAFT

Entwicklung des österreichischen Leasingmarkts seit dem Jahr 2015

Leasingneugeschäft in Österreich: Verteilung der Anteile im Jahr 2020

Dr. Michael Steiner, VÖL-Präsident

Positive Aussichten für 2020? Im Leasingverband zeigt man sich dazu noch abwartend.

Rückgang bei Leasing

stieg 2020 um 3,8 Prozent auf 28.036 Euro. Mit 51,8 Prozent blieb die Leasingquote stabil. Auf das Fuhrparkmanagement entfielen Neuverträge im Ausmaß von 870 Millionen Euro, das ist ein Minus von 12 Prozent im Vergleich zu 2019. 96.573 Verträge waren im Fullservice-Leasing. Für heuer erwartet Steiner vor allem gute Abschlüsse im Bereich der Anschaffung von umweltfreundlichen Fahrzeugen. • (MUE)

A

ls „respektabel“ bezeichnet der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) das Ergebnis des Vorjahres: Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hätten viele Unternehmen Leasing als ideale Finanzierungsmöglichkeit für dringend notwendige Investitionen erkannt, sagt Dr. Michael Steiner, Präsident des VÖL. Nicht zuletzt aufgrund der deutlich niedrigeren Kfz-Neuzulassungen sank das Neugeschäftsvolumen im Vorjahr um 7,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Insgesamt betrug das Volumen aller laufenden Leasingverträge 25,7 Milliarden Euro. Den größten Zuwachs, nämlich 70,6 Prozent, schaffte im Vorjahr das Immobilien-­Leasing, beim Mobilien-Leasing sank das Neugeschäft um

„Wir erwarten für 2021 eine weitere Verstärkung des Umwelttrends, auch bei Kfz.“ Dr. Michael Steiner, VÖL-Präsident 11,4 P ­ rozent auf 1,4 Milliarden Euro. Im Kfz-Leasing musste ein Rückgang an neuen Leasingverträgen um 12,3 Prozent hingenommen werden. Trotz der Rückgänge bleibt der Kfz-Bereich (5,7 Milliarden Euro) der bei weitem stärkste Bereich: Insgesamt wurden im Vorjahr 204.784 Neuverträge abgeschlossen; die durchschnittliche Vertragssumme

AUTO & Wirtschaft 05/2021

33


Worüber sich GARANTA-Autohauspartner immer wieder freuen: Zulassungsstellen-Service ... dass ich meinen Kunden mit der GARANTA das Service einer Zulassungsstelle im Autohaus bieten kann!

Bis zu 100 % freie Wahl … dass meine Kunden dank der GARANTA frei über Reparatur, Verkauf oder Eintausch entscheiden können!

Finanzielle Sicherheit … dass meine Kunden im Falle eines Totalschadens eine Neuwertentschädigung erhalten und bei kredit- oder leasingfinanzierten Fahrzeugen eine GAPDeckung eingeschlossen ist!

Totalschadenreparatur ... dass bei der GARANTA Totalschäden bis zu 100 % des Wiederbeschaffungswerts repariert werden!

GARANTA Partner haben‘s gut. Vertriebsleiter Hans-Günther Löckinger und sein Team beraten Sie gerne über die vielen Vorteile.


Kein Wenn und Aber … dass die GARANTA auf den Einwand der „groben Fahrlässigkeit“ verzichtet!

Kein Schadenrouting … dass die GARANTA keine aktive Schadensteuerung mit zusätzlichen Rabattforderungen betreibt!

One-Stop-Shopping ... dass ich meinen Kunden mit der GARANTA ein One-Stop-ShoppingErlebnis im Autohaus bieten kann!

Kfz Gewerbe – Kfz-Alleskönner

Zusätzliche Deckungsbeiträge ... dass ich mit dem Angebot von GARANTA-Lösungen Deckungsbeiträge erhöhen und eine bessere Werkstättenauslastung erreichen kann!

Keine Wrackbörsen … dass die GARANTA ohne Wrackbörsen arbeitet!

Telefon: +43 5 04487-802 E-Mail: hans-guenther.loeckinger@garanta.at www.garanta.at


VERS

I

CH

N N G ZIE RUNG

WIRTSCHAFT

ERU & FINA

Garanta unterstützt die Autohäuser im Versicherungsgeschäft: mit Lösungen, Betreuung und digitalen Tools

Das Autohaus ist der Spezialist One-Stop-Shopping wird noch wichtiger. Hans-­ Günther Löckinger erzählt, wie man das Geschäft im Autohaus mit Garanta noch steigern kann.

A

&W: Wie geht es Garanta in Corona-Zeiten? Hans-Günther Löckinger: Trotz starken Rückgangs bei den Neuzulassungen haben wir die Abschlussquote bei unseren Versicherungen um mehr als 20 Prozent steigern können. Wir haben die Händler sehr unterstützt, waren und sind immer für Kunden und Händler da. Gemeinsam mit den Händlern ist es gelungen, mehr Kunden vom Versicherungsabschluss im Autohaus zu überzeugen. Das One-StopShopping hat noch mehr Bedeutung bekommen. Welche Rolle spielt die Schadenabwicklung? Löckinger: Das Autohaus hat mit jeder Versicherung, die selbst abgeschlossen wird, weniger Ärger in der Abwicklung. Arbeitet man intensiver mit einer Versicherung zusammen, funktioniert es grundsätzlich besser. Bei der Zusammenarbeit mit der Garanta gibt es noch einige zusätzliche Vorteile.

„Das Ziel der Zusammenarbeit mit Garanta ist die Erhöhung der Deckungsbeiträge und Werkstattauslastung.“ Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer GÖVD Garanta

Sie meinen die unabhängigen Sachverständigen und die Wrackbörse?

36

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Löckinger: Auch. Noch entscheidender ist aber die Reparaturmöglichkeit bis zu 100 Prozent des Zeitwertes bei Garanta. Das macht die Kompetenz und die Deckungsbeiträge in der Werkstätte aus. Es schmerzt Kunden und Betrieb, wenn Fahrzeuge mit einem Schaden, der 80 Prozent des Zeitwertes ausmacht, in die Wrackbörse kommen. Der Kunde verliert sein Fahrzeug und die Werkstätte die Chance auf Deckungsbeiträge. Wie kann das Versicherungsgeschäft noch ge­steigert werden? Löckinger: Die Chance besteht ja grundsätzlich bei jedem Auto-Kunden und es liegt am Verkäufer, der die Versicherung anbieten und den Kunden in ein qualifiziertes Gespräch einbinden muss. Dabei reicht es zu fragen: „Wie werden Sie das neue Auto anmelden? Wir können das auch, und wir haben eine maßgeschneiderte Lösung für Sie, hier und jetzt.“ Der Autohausbetreiber muss seine Mitarbeiter zu Mobilitätsverkäufern ausbilden, die nicht nur Autos verkaufen, sondern sich auch um die Finanzierungen und Versicherung kümmern und die Kfz-Zulassung abwickeln. Wir achten darauf, dass die Mitarbeiter der Händler gut geschult sind, damit sie den Kunden auf die Versicherung ansprechen. Dann gibt es Abschlüsse, Werkstattaufträge, Deckungsbeiträge und Kundenbindung. Was spricht für die Zusammenarbeit mit Garanta? Löckinger: Wir sind überzeugt: Der Spezialist für die Automobilität ist das Autohaus. Mit der Garanta haben die Betriebe einen Partner an der Seite, der wie die Branche denkt. Das Ziel der Zusammenarbeit mit Garanta ist die Erhöhung der Deckungsbeiträge und der Werkstattauslastung. • (GEW)


WIRTSCHAFT

Mit Kundenbindung belohnt Die Corona-Pandemie hat den Kundenwunsch nach „Alles aus einer Hand“ verstärkt. Finanzierung und Versicherungsdienstleistung sind erfolgsentscheidend.

I

N N G ZIE RUNG

VERS

ehr als ein Jahr COVID-19 haben auch den Autokauf verändert. Aus einer gewissen Not wegen gesperrter oder eingeschränkt besuchbarer Autohäuser bzw. durch mehr freie Zeit oder Homeoffice haben sich CH ERUA Kunden deutlich besser auf den Autokauf vor& FIN bereitet. Zwar existiert der Trend zu sehr gut informierten Kunden schon länger, Corona hat die Entwicklung aber beschleunigt. Die Autohausbesucher sind in ihrer Kaufentscheidung meist schon sehr weit, wollen noch Probesitzen, das Vertrauen und die Entscheidung mit dem Verkäufer festigen und gleich bei diesem Besuch unterschreiben. Im Zentrum der Entscheidung steht natürlich das Fahrzeug, Finanzierung und Versiche-

Foto: Adobe Stock

M

rung laufen nebenbei. Die Gespräche, Besuche und Angebote zu diesem Thema sind geringer geworden, Gesamtlösungen im Autohaus werden noch lieber angenommen. Schließlich braucht es keine weiteren Wege dafür. Es spricht vieles dafür, dass sich dieser Trend fortsetzt, sofern die Autohäuser die nötige Kompetenz und attraktive Angebote bieten können. Der Abschluss von Finanzierung, Versicherung und Garantie wird für das Autohaus mit Zusatzerträgen und vor allem mit ­Kundenbindung reich belohnt. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft 05/2021

??


WIRTSCHAFT

VERS

Das Autohaus Ermler in Weiden am See punktet mit sehr persönlicher Kundenbetreuung sowie dem Komplettangebot samt Versicherungsdienstleistung mit Partner carplus.

E

s ist ein einfaches Erfolgsrezept und gleichzeitig unser Slogan: Mercedes-Qualität, Wohlfühlfaktor inklusive“, erklärt Erich Ermler jun., seit 2018 Geschäftsführer des Familienbetriebes in bereits dritter Generation. „Mercedes und Ermler gehen Hand in Hand, dafür sind wir bekannt“, zeigt er sich stolz auf die langjährige Zusammenarbeit mit der Qualitätsmarke. Die Stabilität danken Erich Ermler jun., Autohaus Ermler sowohl die Kunden wie auch die Mitarbeiter mit entsprechender Loyalität, die letztlich den Erfolg ausmacht. „Ich kann die Kunden nicht zufriedenstellen, das machen unsere Mitarbeiter“, weiß Ermler. Fünf davon arbeiten seit mehr als 30 Jahren bei Ermler: „Nur zufriedene Mitarbeiter ­ermöglichen zufriedene Kunden.“

„Bis vor 10 Jahren hat es vermutlich gereicht, wenn das Auto in Ordnung war. Heute wird die Qualität des Fahrzeuges vorausgesetzt, den Unterschied macht die Kundenbetreuung“, analysiert Ermler: „Das technische Know-how ist die Basis, der ­persönliche Kontakt zum Kunden ist das Plus.“

38

AUTO & Wirtschaft 05/2021

ERU & FINA

Starker Versicherungspartner „Den hohen Stellenwert der Kundenbetreuung merkt man sofort, wenn man das Autohaus betritt“, berichtet Edi Frühwirt, Landesleiter Burgenland bei Versicherungspartner carplus. „Die Kundenbeziehung wird hier vom Chef vorgelebt. Die Kunden fühlen sich immer angenehm betreut.“ carplus ist seit 2019 Partner des traditionsreichen Autohauses. Denn zum hohen Betreuungslevel gehören auch Finanzierungsund Versicherungslösungen. „Beim Finanzieren sind wir schon lange Profi. Bei den Versicherungen haben wir mit carplus nun den Partner und das Produkt, das wir gesucht haben“, so Ermler: „Die Kooperation ist perfekt auf Autohäuser zugeschnitten.“ „Wir sichern unsere Servicequalität mit Mitarbeitern aus dem Pool der Wiener Städtischen“, erklärt Frühwirt. Die laufende Betreuung in Versicherungsfragen erfolgt durch Christian Reitmayer, der hier die Verkäufer unterstützt. „carplus bietet uns ein einfaches und übersichtliches System für das schnelle Erst­angebot. Wenn es ins Detail geht, steht uns Christian Reitmayer für alle Fragen sofort zur Verfügung“, lobt Ermler: „Wie beim Fahrzeugverkauf gilt auch hier: Die Produkte und die persönliche Betreuung müssen passen. Das ist bei carplus der Fall.“ Generell wird die Nachfrage nach Versicherungslösungen und vor allem nach Komplettangeboten größer. „Die Kunden möchten möglichst viel bündeln, alles aus einem Haus haben.“ Dank carplus ist das auch im Versicherungsbereich auf Ermlers hohem Qualitätsniveau möglich. • (GEW)

„Wie beim Fahrzeugverkauf müssen auch bei der Versicherung Produkt UND Betreuung passen.“

Kundenbetreuung macht den Unterschied

I

Wohlfühlfaktor inklusive

CH

N N G ZIE RUNG

Qualität und persönlicher Kontakt: Das verbindet die Kundenphilosophie von Edi Frühwirt (carplus, l.) und Erich Ermler jun.



Thema

FOKUS WIRTSCHAFT

HÄNDLER-TREND BAROMETER ÖSTERREICH

Verbesserte Stimmung Die Befragung durch den Händler-Trend Barometer Österreich nach dem 1. Quartal 2021 zeigt eine deutliche Verbesserung der Stimmung im Markenhandel. Auf die regelmäßig gestellte Frage nach der Zufriedenheit im Fahrzeugverkauf sind dieses Mal positive Werte, sogar auf Rekordniveau, zu verzeichnen. Bei den Neuwagenverkäufen geben 76 Prozent der befragten Markenhändler an, nach dem 1. Quartal sehr zufrieden oder zufrieden zu Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer, sein. Das ist eine masSan­tander Consumer sive Verbesserung geBank genüber dem 4. Quartal, wo lediglich 34 Prozent (sehr) zufrieden waren. Diese Entwicklung deckt sich auch mit den Verkaufszahlen, die sich speziell im März gegenüber 2020 wieder stark erholt haben und nahe dem Ergebnis vom März 2019 liegen.

E-Mobilität fordert Händler Die 11. Welle des Händler-Trend Barometers Österreich zeigt die Entwicklungen und die Herausforderungen der E-Mobilität in diesem Jahr. Von Gerald Weiss

82 % der Händler erwarten heuer die Markteinführung (weiterer) Elektrofahrzeuge bei ihrer Marke

ach den Fragen im variablen Teil der von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank und AUTO & Wirtschaft durchgeführten Umfrage erwarten 82 Prozent der befragten Händler eine Markteinführung von reinen Elektroautos bei ihrer Marke im Jahr 2021. Die Einführung von Plug-in-Hybrid-Modellen bei ihrer Marke wird von 67 Prozent der Autohäuser erwartet, bei Voll-Hybriden sind es 60 Prozent.

9 Prozent Elektroauto-Anteil erwartet

9%

wird nach Händler­ einschätzung 2021 der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge am Gesamtvolumen betragen

80 Prozent mit GW zufrieden Noch besser sieht die Situation beim Gebrauchtwagen aus, wo 80 Prozent der interviewten Händler mit dem 1. Quartal (sehr) zufrieden waren. Sowohl beim Neuwagen wie auch beim Gebrauchtwagen sind das die besten Zufriedenheitswerte, die wir seit dem Start des ­Händler-Trend Barometers im 3. Quartal 2018 erhoben haben. Nach schwierigen Monaten für die Fahrzeugbranche freuen wir uns als Partner des Auto­ handels über diesen Aufwärtstrend.

N

73 % der Händler sind mit gesonderten Herstellerstandards für den Vertrieb von Elektrofahrzeugen konfrontiert

Große Unterschiede ergibt die Erwartungshaltung der österreichischen Markenhändler hinsichtlich des Anteils der elektrifizierten Fahrzeuge am jeweiligen Gesamtvolumen 2021. So denken 5 Prozent der befragten Händler, dass der Anteil an reinen Elektroautos mehr als 30 Prozent des Neuwagenverkaufes im eigenen Betrieb ausmachen wird. Im Durchschnitt erwarten die befragten Händler einen Anteil von 9 Prozent an rein elektrischen Fahrzeugen am gesamten Neuwagenvolumen. Beim Plug-in-Hybrid liegt der vermutete Anteil bei 11 Prozent, Voll-Hybride werden auf 9 Prozent geschätzt. Den Anteil von Mild-Hybrid-Technologien am ­Gesamtverkauf prognostizieren die Betriebe mit 17 Prozent.

Spezielle Vertriebslösungen und Verträge 73 Prozent der beim aktuellen Händler-Trend Barometer Österreich befragten Betriebe geben an, gesonderte Herstellerstandards für den Vertrieb von Elektrofahrzeugen erfüllen zu müssen. 52 Prozent der Händler nennen eigene Händlerverträge als Voraussetzung. Der Direktvertrieb, also ein Agenturmodell mit Kundenrechnung des Herstellers, wird von 34 Prozent der interviewten B ­ etriebe

HÄNDLER-TREND BAROMETER ÖSTERRE Die komplette Studie können Sie als A&W-Pro40 ??

AUTO & Wirtschaft 05/2021 09/2017


WIRTSCHAFT

Acht von zehn Händlern erwarten 2021 die Markteinführung von reinen E-Autos, zwei Drittel die von Plug-in-Hybriden.

Neun Prozent geschätzter Anteil reiner E-Autos am Gesamtverkauf.

Bringt Ihre Marke heuer in folgenden Kategorien neue elektrifizierte Modelle auf den Markt?

Was schätzen Sie: Wie hoch wird heuer der Anteil an Elektrofahrzeugen in folgenden Kategorien am Gesamtverkauf Ihrer Marke sein?

im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen angegeben. Der Online-Vertrieb (Bestellung nur über die Hersteller-Website) wird von 28 Prozent der Händler im Zuge des Elektrofahrzeug-­ Vertriebs genannt.

74 %

Bei drei Viertel der Händler gibt es für E-Fahrzeuge gesonderte Standards.

der Händler erwarten zumindest eine eingeschränkte Lieferfähigkeit bei elektrifizierten Modellen

Lieferschwierigkeiten erwartet 26 Prozent der beim Händler-Trend Barometer Österreich befragten Betriebe erwarten heuer volle Lieferfähigkeit bei elektrifizierten Modellen. 53 Prozent rechnen mit eingeschränkter Lieferfähigkeit, 21 Prozent vermuten, dass diese Modelle kaum lieferbar sein werden.

Händler gut gerüstet

Gibt es bei Ihrer Marke für Elektrofahrzeuge folgende eigene Vertriebslösungen?

Die Mehrheit befürchtet eine zumindest eingeschränkte Lieferfähigkeit der Elektro-Modelle.

90 %

Die bei der 11. Welle des Händler-Trend Barometers Österreich befragten Markenbetriebe fühlen sich der Händler fühlen auf die Elektromobilität sich hinsichtlich der Werkstatt-Infrastrukgut vorbereitet. 90 Prozent tur gut auf die E-­ der Händler geben bei der Mobilität vorbereitet. Werkstatt-­Infrastruktur (z. B. Werkzeuge, Absperrungen, Sicherheitsequipment) an, (sehr) gut vorbereitet zu sein. Hinsichtlich der Vorbereitung der Werkstatt-Mitarbeiter mit HV1-Ausbildung schätzen sich 87 Prozent der Autohäuser „sehr gut“ oder „gut“ vorbereitet ein, bei HV2-Mitarbeitern geben das 82 Prozent an. Bei der Vorbereitung der Mitarbeiter durch Importeurs-Schulungen fühlen sich 78 Prozent (sehr) gut vorbereitet, hinsichtlich der Ladeinfrastruktur liegen die Angaben für „sehr gut“ und „gut“ bei insgesamt 72 Prozent. •

EICH

Erwarten Sie, dass die elektrifizierten Modelle Ihrer Marke heuer ausreichend lieferbar sein werden?

Die meisten Händler sehen sich für die Elektromobilität gut gerüstet.

Inwieweit fühlen Sie sich auf die Elektromobilität hinsichtlich der folgenden Kriterien vorbereitet?

Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen! AUTO & Wirtschaft 05/2021

41


WIRTSCHAFT

I

N N G ZIE RUNG

VERS

auch der Trend zum eigenen Auto wieder verstärkt. Das sind Voraussetzungen, die wir in die Produktentwicklung einfließen lassen. Im Fokus stehen z. B. Kundenkontaktprogramme für KunCH U den, die noch keine Garantie- oder ER & FINA Reparaturkostenversicherung abgeschlossen haben. Wir werden 2021 weitere Loyalisierungsprodukte mit zusätzlichen Leistungskomponenten anbieten. Außerdem arbeiten wir an Produkten, die intelligent in Finanzierungsverträge integriert sind sowie an der Optimierung unserer Produkte für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Im Übrigen feiern wir 2021 unser 50. Jubiläum – ein Anlass, uns bei allen Partnern für das Vertrauen zu bedanken und unseren Blick noch stärker auf die Zukunft zu richten. Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG

„Corona hat gezeigt, wie wichtig eine gute Kundenbindung ist.“

Krisenchancen Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie, über Veränderungen und Konstanten des Garantiegeschäfts in der Pandemie.

A

&W: Welche Veränderungen durch die Pandemie-Maßnahmen waren im abgelaufenen Jahr am prägendsten? Dr. Marcus Söldner: Wie die gesamte Branche beobachten wir eine Verschiebung hin zum Gebrauchtwagengeschäft, sodass es zu Kompensationseffekten kam. Dabei ist bemerkenswert, dass die Abschlussquoten unserer Garantieverlängerungen gestiegen sind. Denn beim Endverbraucher ist das Sicherheitsbedürfnis nun ausgeprägter als vor der Pandemie, was sich in einer höheren Bereitschaft zeigt, eine Reparaturkostenversicherung abzuschließen bzw. eine Garantie beim Händler zu erhalten. Um unsere Kundenkontakte zu pflegen und die gewohnte Betreuung zu gewährleisten, nutzen wir digitale Angebote wie Videokonferenzen, wenn ein persönlicher Kontakt nicht möglich ist. Insgesamt hat die CoronaPandemie einmal mehr bestätigt, wie wichtig gute Kundenbindung ist: Treue Kunden sorgen auch in schwierigen Zeiten für Umsatz und Ertrag. Besonders Garantieprodukte mit langen Laufzeiten oder Garantien, die jährlich verlängerbar sind, sorgen nachweislich für eine langfristige Kundenbindung. Wie lauten Ihre Erwartungen und Pläne für 2021? Söldner: Ein Ausblick für das Jahr 2021 ist schwer zu geben. Wir befinden uns mit dem Handel im gleichen Boot. Es gilt, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Allerdings gibt es auch Chancen: Neben dem Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher hat sich

42

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Wie haben sich Schadensquoten, Schadenshöhen und die Schadensliste im Jahr 2020 entwickelt? Söldner: 551 Euro – das waren die durchschnittlichen Kosten für die Reparatur eines Schadensfalls im Jahr 2019. Für das Jahr 2020 lag dieser Wert bei 573 Euro, das bedeutet eine Steigerung um vier Prozent bzw. 22 Euro. Die aktuelle Auswertung zeigt damit, dass die Tendenz zu steigenden Reparaturkosten weiterhin anhält. Bei der Schadensregulierungssumme zeigt sich das gleiche Bild wie 2019. Sowohl bei den Gebrauchtals auch bei den Neuwagen steht auf Platz 1 der teuersten Schäden mit einem Anteil von über 20 Prozent der Motor, gefolgt von der Kraftstoffanlage. Die häufigsten Defekte erleidet bei Gebrauchtwagen die Kraftstoffanlage. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die elektrische Anlage und der Motor. Das gleiche Bild zeigt sich bei Neuwagen, nur folgt hier auf Platz 3 statt des Motors die Komfortelektrik.

„Corona bringt auch Chancen: Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen hat sich erhöht, der Trend zum eigenen Auto hat sich verstärkt.“ Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie

Wie bewerten Sie das Garantiegeschäft für E-Mobilität, Stichwort: Batterien? Söldner: Die Versicherung von elektrifizierten Fahrzeugen inklusive der Batterien und die damit verbundene Qualitätsaussage bieten enorme Chancen zur Sicherung des Fahrzeugabsatzes. Wenn der Kunde sich mit einer Garantie abgesichert weiß, ist die Hemmschwelle geringer, sich für ein solches Fahrzeug zu entscheiden. Aufgrund der steigenden Relevanz von Elektro- und Hybridfahrzeugen im GW-Markt arbeiten wir an neuen Deckungskonzepten im Bereich der Hybrid- und Elektrokomponenten. • (RED)


VERS

I

CH

N N G ZIE RUNG

WIRTSCHAFT

ERU & FINA

Autofinanzierung jetzt noch flexibler Wiener Städtische Donau Leasing ist der ideale Partner, wenn es um die Finanzierung von Kfz geht.

D

ass sich Leasing in Österreich als beliebteste Kfz-­ Finanzierungsform etabliert hat, ist kein Geheimnis. Die Finanzierungslösungen von Wiener Städtische Donau Leasing werden individuell auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden angepasst – von der Privatperson bis hin zu Unternehmen. „Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bereich Fuhrparkmanagement und Leasing bieten wir kompetente Betreuung, und das ganz markenunabhängig. Unsere Kunden profitieren von attraktiven Zusatzleistungen und werden so bestmöglich serviciert“, sagt Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische Donau Leasing GmbH.

„Mit attraktiven Zusatzleistungen ­bieten wir weit mehr als nur eine klassische Fahrzeugfinanzierung.“

Jetzt neu: Flexikauf

Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische Donau Leasing

Alternativ zum Kfz-Leasing wird nun auch der Flexikauf angeboten. Er richtet sich an Personen, die nicht leasen wollen oder die ein Fahrzeug finanzieren möchten, das nicht leasingfähig ist. Anders als beim Leasing geht das Fahrzeug beim Flexikauf nach Bezahlung der letzten Rate in das Eigentum des Kunden über. Anzahlung und Restwert können optional fest­gelegt werden und beeinflussen die erste und letzte ­Zahlung. • (RED)


WIRTSCHAFT

Vom Roller bis zum Lkw, vom E-Auto bis zum Wohnmobil: Mobile Garantie deckt alles ab

„Einziger GarantieKomplettanbieter“ Mobile Garantie punktet mit einem umfassenden Angebot an Fahrzeug- und MobilitätsGarantie-Lösungen sowie der persönlichen Betreuung durch das österreichische Team.

M

I

„Mit diesem Blumenstrauß an Lösungen ist es für jeden Händler leicht, ausreichend Volumen für eine attraktive Partnerschaft zu erreichen.“

44

AUTO & Wirtschaft 05/2021

N N G ZIE RUNG

VERS

it über 20 Jahren Erfahrung in der ße bewegt“, erklärt Kurath. Dazu kommen Garantie-Versicherung bieten wir verschiedene Lösungen für die Mobilitätsheute eine unvergleichliche Vielfalt an garantie, die von Mobile Garantie selbst Garantie-Produkten“, erklärt Ing. Werabgewickelt wird. CH ner Kurath, Österreich-Vertriebsleiter ERU Attraktive Anschlussgarantie bei Mobile Garantie. Damit deckt man & FINA heute so gut wie alle Garantie-Lösungen im Neu im Programm ist eine spezielle NeuwagenAnschluss-Garantie für Fahrzeuge, die sich nur Mobilitätsbereich ab. „Wir sind Europas einziger noch kurze Zeit innerhalb der Werksgarantie befinden. Garantie-Komplett-Anbieter“, so Kurath. Das Portfolio „Bei Abschluss dieser Lösung erhält der Kunde 3 Jahre reicht von der klassischen Gebrauchtwagen-Garantie Vollgarantie im Anschluss an die abgelaufene Werksüber die Neuwagen-Anschluss-Garantie bis zur Versigarantie dazu. Das gilt bis zu 120.000 Kilometer und cherung von Young- und Oldtimern. bietet einen Kostenersatz von 100 Prozent bei Ersatzteilen und 100 Prozent Arbeitszeit“, erklärt Kurath. Das macht Vorführwagen oder junge Gebrauchtwagen attraktiver und bindet den Kunden über mehr als 3 Jahre an Betrieb und Werkstätte. Seit 5 Jahren ist Mobile Garantie auch in Österreich akIng. Werner Kurath, Mobile Garantie tiv, seit damals sind Kurath und sein Team mit an Bord. Weiter geht es mit Lösungen für E-Scooter, Sport„Heute sind wir die Nummer 1 im Segment der echten wagen und 40-Tonnen-Lkw sowie für Wohnmobile Gebrauchtwagen“, berichtet er. Neben dem umfasseninklusive Aufbau. Beim wachsenden Bereich der den Angebot punktet Mobile Garantie mit persönlielektrifizierten Fahrzeuge, vom E-Roller bis zum cher Betreuung durch die österreichischen Mitarbeiter Elektroauto, ist bei jeder Garantie die Batterie inkluvor Ort sowie die effiziente Schadenabwicklung. „Mit diert. „Auch Taxis werden bei uns garantieversichert. unserem Blumenstrauß an Lösungen ist es für jeden Kurz zusammengefasst kann man sagen: Bei uns Händler leicht, ausreichend Volumen für eine attraktikann alles versichert werden, was sich auf der Strave Partnerschaft zu erreichen.“ • (GEW)


CH

I

Real Garant sieht in der neuen Gewährleistung eine Möglichkeit für den Handel, sich noch stärker vom Privatmarkt abzuheben.

VERS

Chance für den Handel

N N G ZIE RUNG

WIRTSCHAFT

ERU & FINA

I

m Sommer soll das neue Gewährleistungsgesetz in Kraft treten, das eine verlängerte Beweislastumkehr von 6 auf 12 Monate vorsieht. „Wir sehen das positiv. Die Händler sollten die Werbetrommel rühren, denn die neue Regelung verändert den Abstand zum Privatmarkt noch stärker“, so Mag. Michael Erb, Director CEE der Real Garant Versicherung AG: „Damit hat der Kunde jetzt noch mehr Grund, beim Fahrzeughandel statt bei Privat zu kaufen.“ Für den Markenhändler sollte sich durch die neue Gewährleistungsregelung mit 12 statt 6 Monaten Beweislastumkehr nicht viel ändern. „Die meisten Händler sind ohnehin schon versichert. Eine Garantielaufzeit von 12 Monaten ist heute Usus.“ Zudem ist die Deckung der Garantie-Versicherung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Auch die Qualität der Fahrzeuge befindet sich mittlerweile

auf einem sehr hohen Level. „Bei vernünftiger Aufbereitung sollte es wenig Überraschung geben“, ist Erb überzeugt.

Real Garant gut vorbereitet Mag. Michael Erb, Director CEE Real Garant

Aus der Perspektive von Real Garant ist für die neue Gewährleistungsregelung keine Anpassung der Versicherungslösungen nötig. Die Laufzeit beträgt bei jedem Produkt zumindest 12 Monate, die Deckung ist dementsprechend umfassend. „Wir stehen den neuen Entwicklungen positiv gegenüber,“ so Erb abschließend. • (GEW)


WIRTSCHAFT

+497,2 Prozent in Italien Nach dem Katastrophen-März im Vorjahr, als die Pandemie begann, war klar, dass es heuer nur aufwärts gehen würde: Am höchsten waren die Zuwächse in Italien, das als erstes Land Europas von der Pandemie getroffen wurde, und in Frankreich. Hingegen fielen die deutlich größeren Niederlande heuer hinter Österreich zurück.

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union (EU) EU142 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien Total (EU + EFTA + UK) Westeuropa 1 2 3

44.966 28.801 2.155 1.609 23.736 15.178 292.349 215.119 2.116 1.685 10.428 9.200 182.774 62.668 8.984 3.743 9.230 6.007 169.684 28.415 4.149 2.716 1.375 1.067 3.073 2.236 4.967 2.798 24.186 29.496 29.526 10.654 47.849 29.657 12.699 10.596 7.861 6.654 47.460 27.649 6.542 5.013 7.067 2.743 85.819 37.643 20.053 13.685 12.434 11.479 964 742 1.062.446 567.253 946.808 487.967 115.638 79.286 957 1.078 15.321 12.451 25.236 17.556 41.514 31.085 283.964 254.684 1.387.924 853.022 1.272.286 773.736

Daten für Malta nicht erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel März 2021 März 2020

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Kärnten

1.685 +231,04 %

938 +157,69 %

Niederösterreich

5.696 +181,01 %

Oberösterreich

4.839 +176,04 %

Salzburg

2.164 +161,04 %

Steiermark

4.246 +192,63 %

Tirol

2.648 +186,58 %

Vorarlberg

1.211 +140,76 %

Wien

6.099 +165,87 %

16,17 16,05 8,00 9,03 26,72 8,15 5,60 6,02 34,94 5,50 44,30 5,00 8,62 4,76 13,88 4,53 1,20 3,98 28,45 3,70 -28,18 3,36 5,46 3,25 37,40 2,89 39,12 2,84 120,89 2,51 29,20 2,48 30,29 2,45 12,77 2,35 1,25 2,17 8,49 1,39 3,52 1,11 -11,73 1,04 15,43 0,93 4,31 0,84 12,22 0,64 461,67 0,53 -5,61 0,48 -1,14 0,41 93,75 0,39 303,13 0,20 45,35 0,20 -27,74 0,18 -41,22 0,12 -16,07 0,07 28,13 0,06 -33,96 0,06 425,00 0,03 0,00 0,02 11,11 0,02 -70,97 0,25 16,17 100,00

Top 5 B-Segment Skoda Fabia 515 254

Seat Ibiza 513 82

Marktanteil % Jän.-März 2021

Abweichung % Jän.-März 2021

Abweichung Stk. Jän.-März 2021

4.256 2.669 10.197 1.419 2.403 1.206 5.735 425 1.894 1.375 5.174 1.091 1.528 783 3.827 203 1.518 999 3.491 904 1.345 851 3.176 975 1.355 888 3.023 240 1.324 942 2.879 351 1.247 952 2.531 30 1.207 946 2.352 521 1.312 628 2.133 -837 981 688 2.067 107 1.075 827 1.837 500 933 642 1.803 507 1.128 718 1.597 874 916 542 1.575 356 819 526 1.557 362 688 443 1.492 169 775 557 1.378 17 316 155 882 69 408 254 706 24 378 229 662 -88 299 165 591 79 252 91 533 22 187 105 404 44 152 145 337 277 156 76 303 -18 138 93 261 -3 116 90 248 120 73 69 129 97 49 37 125 39 63 37 112 -43 43 20 77 -54 37 24 47 -9 14 11 41 9 15 1 35 -18 14 12 21 17 3 3 11 11 7 5 10 1 102 68 163 52 29.526 18.872 63.522 8.842

März 2021 März 2020

Opel Corsa

Renault Clio

337 97

290 149

VW Polo 266

104

Burgenland

Jän.-März 2021

März 2021 1 VW 2 Skoda 3 Seat 4 BMW 5 Ford 6 Audi 7 Mercedes-Benz 8 Renault 9 Opel 10 Fiat 11 Hyundai 12 Peugeot 13 Mazda 14 KIA 15 Tesla 16 Suzuki 17 Toyota 18 Dacia 19 Citroën 20 Volvo 21 Nissan 22 Mitsubishi 23 Jeep 24 Mini 25 Land Rover 26 Cupra 27 Porsche 28 Honda 29 Jaguar 30 MG 31 Abarth 32 Alfa Romeo 33 Subaru 34 Lexus 35 Smart 36 DS Automobiles 37 Ferrari 38 JAC 39 Lamborghini Sonstige Gesamt

+56,1 +33,9 +56,4 +35,9 +25,6 +13,3 +191,7 +140,0 +53,7 +497,2 +52,8 +28,9 +37,4 +77,5 -18,0 +177,1 +61,3 +19,8 +18,1 +71,7 +30,5 +157,6 +128,0 +46,5 +8,3 +29,9 +87,3 +94,0 +45,8 -11,2 +23,1 +43,7 +33,5 +11,5 +62,7 +64,4

Abweichung Stk. März 2020/2021

Neuwagenzulassungen Österreich 03/2021

Abweichung 2020/2021 in %

März 2020

März 2021

Neuwagenzulassungen Europa 03/20211

46

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


+21,00 %

Ein runder Marktanteil gelang VW bei den Gebrauchtwagen im 1. Quartal: Mehr als doppelt so viel wie Audi auf Rang 2.

NEUNKOMMANULLNULL Auch BMW schaffte in den ersten 3 Monaten bei den Gebrauchtwagen einen Marktanteil mit zwei Nullen hinter dem Komma: 9,00. Das Plus von 24,78 Prozent im 1. Quartal ist etwas höher als der Durchschnitt über alle Marken (24,24 Prozent). Rang 3 vor Mercedes ist aber ganz klar abgesichert.

MAR K DES E MON ATS

Marktanteil % Jän.-März 2021

-3

Abweichung % Jän.-März 2021

11.024 4.779 4.709 3.543 2.826 2.597 2.422 2.572 1.674 1.631 1.288 1.136 1.391 1.097 1.023 820 831 680 674 426 409 521 400 338 215 364 202 191 183 139 117 92 72 87 74 49 34 40 28 454 51.152

Abweichung Stk. Jän.-März 2021

18.942 8.863 8.081 5.986 4.950 4.795 4.530 4.168 3.297 2.990 2.313 2.227 2.206 1.917 1.808 1.477 1.430 1.213 1.113 782 738 802 627 582 508 588 421 377 323 249 189 172 122 129 105 100 55 69 48 687 89.979

Jän.-März 2021

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Skoda 6 Ford 7 Opel 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Fiat 12 Mazda 13 Hyundai 14 Citroën 15 Toyota 16 KIA 17 Suzuki 18 Nissan 19 Volvo 20 Dacia 21 Mitsubishi 22 Mini 23 Alfa Romeo 24 Honda 25 Jeep 26 Porsche 27 Land Rover 28 Smart 29 Chevrolet 30 Jaguar 31 Subaru 32 Chrysler 33 Lancia 34 Tesla 35 Lexus 36 Abarth 37 Daihatsu 38 Saab 39 SsangYong Sonstige Gesamt

Abweichung Stk. März 2020/2021

März 2021

Gebrauchtwagenumschreibungen 03/2021

44.970 21.520 19.269 13.913 12.084 11.600 10.723 9.346 8.104 7.230 5.518 5.438 5.229 4.541 4.326 3.510 3.369 2.881 2.774 2.014 1.807 1.759 1.436 1.386 1.305 1.144 1.079 868 828 548 533 418 293 281 215 212 154 137 133 1.238 214.133

9.094 4.273 4.880 3.191 2.498 1.806 1.159 2.249 862 1.061 973 518 1.453 713 742 474 634 550 649 389 362 544 405 287 239 361 126 108 111 71 121 36 47 134 72 56 33 37 43 423 41.784

25,35 24,78 33,91 29,76 26,06 18,44 12,12 31,69 11,90 17,20 21,41 10,53 38,48 18,63 20,70 15,61 23,18 23,60 30,54 23,94 25,05 44,77 39,28 26,11 22,42 46,10 13,22 14,21 15,48 14,88 29,37 9,42 19,11 91,16 50,35 35,90 27,27 37,00 47,78 42,15 24,24

21,00 10,05 9,00 6,50 5,64 5,42 5,01 4,36 3,78 3,38 2,58 2,54 2,44 2,12 2,02 1,64 1,57 1,35 1,30 0,94 0,84 0,82 0,67 0,65 0,61 0,53 0,50 0,41 0,39 0,26 0,25 0,20 0,14 0,13 0,10 0,10 0,07 0,06 0,06 0,57 100,00

Honda ist eine der wenigen Marken, die im 1. Quartal weniger neue Autos verkaufte, nämlich exakt 3 Stück. Das ist ein Minus von 1,14 Prozent.

Mit +37,4 Prozent bei den Neuzulassungen liegt Mazda nach 3 Monaten deutlich besser als der Schnitt (+16,17 Prozent).

RZ MÄ 021 2

Fiat gab im März mit einem Marktanteil von 4,25 Prozent (inklusive Abarth) ein deutliches Lebenszeichen von sich. Und das, obwohl die Modellpalette nicht wirklich groß ist.

E

xakt 1.256 Neuzulassungen verbuchte Fiat gemeinsam mit seiner flotten Schwester Abarth im März, das sind um 360,07 Prozent mehr als im ­Pandemie-März des Vorjahres. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt stieg in diesem Monat „nur“ um 177,14 Prozent. Mit diesem deutlichen Zuwachs liegt Fiat an der Spitze aller Marken. Kumuliert findet man die Italiener übrigens nach 3 Monaten auf Rang 11 der Neuzulassungs-Statistik. Das ist umso erfreulicher, als man die Modellpalette von Fiat als „überschaubar“ bezeichnen darf. Die Marke steht und fällt noch immer mit dem Erfolg des kleinen 500: Dieser wird immer konkurrenzloser in seinem Segment, da sich zahlreiche Marken aus den Kleinstwagen zurückgezogen haben.

Was wäre, wenn es keinen Fiat 500 gäbe? 527 Neuzulassungen entfielen im März auf den 500, dazu kommen noch die Derivate wie der 500X (201 Einheiten, Platz 3) und der 500L (96 Stück, Platz 5). Dazwischen liegen der Panda (244 Stück, Platz 2) und der Tipo (137, Platz 4). Und sonst? Fehlanzeige, lediglich 2 Stück vom Ducato fielen im März noch unter die Pkw-Zulassungen. Bleibt die Frage an das Management, warum Fiat den SUV-Boom so ­konsequent verschlafen hat … • (MUE)

Noch hinkt Opel mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent zwischen Jänner und März dem Gesamtmarkt hinterher.

93,75 Prozent mehr Neuzulassungen zwischen Jänner und März: Jaguar schaffte heuer immerhin 248 Stück.

AUTO & Wirtschaft 05/2021

47


WIRTSCHAFT

Wer war der Liebling der Medien? Zwischen Mitte März und Mitte April gab es einen klaren Sieger, was die Präsenz in den österreichischen Printmedien betrifft.

Top-Modelle 15.3.-15.4.2021

S

elten ist das Ergebnis, das uns die Experten vom „Observer“ nach dem Filtern der heimischen Printbranche allmonatlich liefern, so deutlich wie diesmal: Jenes Auto, das zwischen 15. März und 15. April ganz deutlich voranlag, ist der VW ID.4. Seinen Sieg verdankt das E-Fahrzeug gleich mehreren Ebenen: Bei der PR-Summe (also den Texten der Journalisten) lag der ID.4 mit n e 255.409 Euro sehr gut, dazu kamen h ic le Verg die Inserate des Importeurs (157.610 Euro) und noch jene der Händler t! h c a (149.474 Euro). All das ergibt mit m ge 562.493 Euro den klaren Sieg. Auf den zweiten Platz kam die große Hoffnung von Opel, der Mokka (355.179 Euro), wenn auch nur knapp vor dem Suzuki Swace (349.751 Euro). Hier halfen vor allem die Händler-Inserate (144.898 Euro) zu einem Platz auf dem Stockerl.

leicht

Top-Marken 15.3.-15.4.2021

Mehr Inserate bringen mehr Sichtbarkeit

Effizienter Lagerlogistiker

Foto: Shutterstock

Und bei den Marken? Der Erfolg des ID.4 wirkt sich natürlich auch hier aus, Volkswagen führt in der Medienpräsenz klar – allerdings folgen mit Skoda und Toyota ganz andere Marken auf den Rängen 2 und 3. Ebenfalls unter die Top 10 schafften es Kia, Ford, Opel, BMW, Seat, Hyundai und Fiat. Hier zeigt sich auch deutlich, dass das Schalten von Inseraten (egal ob vom Importeur oder den Händlern) für viel ­Aufmerksamkeit sorgt. • (MUE)

Der Zebra Scanner und die Stock App von Motiondata vereinfachen die Lagerlogistik.

M

it dem neuen Tool erleichtert die Motiondata Vector Gruppe den Kfz-Betrieben die Arbeiten in der Lagerlogistik. Die Basisfunktionen decken die Bereiche Wareneingang, Warenausgang, Bestandsabfrage, Lagerumbuchung, Lagerfachänderung, Warenbestellung, Etikettendruck und Inventur ab. Die Einstellungen kann man direkt im Motiondata DMS setzen und diese werden dann einfach mit der App synchronisiert. Auch idente Teilenummern von di-

48

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Wertvolle Zeit im Lager sparen

versen Lieferanten sind für die App kein Problem – sie selektiert das für sie passende Teil und macht auf alle anderen Möglichkeiten aufmerksam. Der Zebra Scanner mit 5-Zoll-HD-Touchscreen ist wasser- sowie staubdicht und übersteht Stürze auf Beton. Der Akku hält 14 Stunden und ist zur Weiternutzung des Scanners im Betrieb austauschbar. • (MPI)


WIRTSCHAFT Im März 2020 fand der puls Kongress in Hersbruck bei Nürnberg live statt

Hansjörg Mayr (Denzel) referiert ebenso …

Maria Grazia Davino (früher Fiat-Chefin in Wien) spricht …

Volle Information, online oder live! Am 14. Juli findet der 17. puls Automobilkongress statt: Auch Referenten aus Österreich (und einige mit Österreich-Vergangenheit) sind diesmal mit dabei.

A

m 11. März 2020 waren sie schon spürbar, die ersten Folgen von Corona: Abgesagte Flüge, der eine oder andere fehlende Besucher, dessen Konzern die Teilnahme verboten hatte. Und dennoch konnte der puls Automobilkongress in Hersbruck bei Nürnberg stattfinden, während das für denselben Tag geplante „Werkstattforum“ des A&W Verlags in Wien wenige Stunden vor Beginn auf Anordnung der Bundesregierung abgesagt werden musste.

Starke österreichische Beteiligung Heuer könnte die seit 14 Monaten anhaltende Pandemie aber auch die Veranstalter des puls Kongresses treffen: Bis Ende Mai wird entscheiden, ob die 17. Ausgabe live stattfindet (und die Vorträge auch online gestreamt werden) oder ob der Kongress ausschließlich online abgehalten wird. Die Organisatoren wollen dies von der weiteren Corona-Entwicklung abhängig machen.

… wie Jürgen Keller (Hyundai, früher Opel Austria)

Wie auch immer: Dem Team um Dr. Konrad Weßner ist es auch heuer gelungen, eine sehr interessante Veranstaltung zusammenzustellen: „Wer Zukunft erfolgreich gestalten will, muss die nachrückenden Auto-Interessenten fest im Blick haben“, sagt Weßner. Wie das gelingen soll? Eine spannende Frage, zu der neben einigen Hochkarätern aus Deutschland auch zwei Österreicher Antworten beisteuern werden: Hansjörg Mayr (CDO von Denzel) und Stefan Hutschinski, Autohändler in Wien und designierter Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels. Ebenfalls vielen noch bekannt: Maria Grazia Davino, einst Fiat-Chefin in Wien, ist bei Stellantis E ­ urope weit aufgerückt, und Jürgen Keller, früher Chef von Opel Austria, leitet jetzt den Hyundai-­Importeur in Deutschland. • (MUE) Alle Details: http://automobilkongress.puls-marktforschung.de/

AUTO & Wirtschaft 05/2021

… und auch Stefan Hutschinski (VASS) wird referieren

Weiterer Sprecher: Michael Komplojer (Google Germany)

49


Die neuen Direktoren bei Stellantis

Seit 1. Mai baut Wilfried Aigner in der Porsche Holding Salzburg den neuen Bereich „Business Development“ im Einzelhandel auf. Zuvor leitete Aigner für die Volkswagen Group Retail Deutschland das Autohaus Held & Ströhle mit mehreren Standorten in Ulm und Mannheim. Seit 1. Mai ist Karin Nemeth bei der AutoScout24 AS GmbH in Wien in einer zusätzlich geschaffenen Stelle im Bereich Kundenservice tätig: Nemeth abeitete in den vergangenen Jahren bei car4you, willhaben und Fair Car Deal. Die Leitung der Digital Incubation Unit (DIU) bei BASF Coatings in Mannheim hat mit 1. Mai Dominic Rudloff übernommen.

Seit Jänner sind die PSA-Marken (Peugeot, Citroën, Opel, DS) sowie FCA (Fiat, Abarth, Jeep, Alfa Romeo) unter einem Dach, nun wurden die Verantwortungen für alle Marken geklärt. Die bisherigen Markenchefs bleiben alle in ihren Ämtern: Patrick Dinger: Citroën (obere Reihe, links) Antonio Asaro: DS Automobiles (obere Reihe, Mitte) Georg Staudinger: Fiat und Abarth (obere Reihe, rechts) Ferdinand Schelberger: Jeep und Alfa Romeo (unten, links) Sebastian Haböck: Opel (untere Reihe, Mitte) Raphaël Gaillard: Peugeot (untere Reihe, rechts) In allen anderen Bereichen (von den Nutzfahrzeugen über Gebrauchtwagen bis zur Händlernetzentwicklung) wurden von MMag. Silvia Rieger, Österreich-Chefin von Stellantis, aus beiden bisherigen Importorganisationen Verantwortliche ausgewählt, die nun auch das Geschäft der neuen Marken übernehmen. Stefan Barth: Nutzfahrzeug-Geschäft Christian Bley: Aftersales/Teile und Service Goran Maric: B2B-Geschäft Saša Podgorac: Gebrauchtwagen-Vermarktung Marc Ta-Ngoc: Neuwagen-Disposition und Logistik Konrad Böhm: Händlernetzentwicklung und Training Eudicia Somé: Customer Management Fulvio Cei: Qualität Christoph Stummvoll: Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Im 84. Lebensjahr ist Helmut Bruckmüller in Kremsmünster verstorben: Er hatte sich 2009 aus der inzwischen insolvent gewordenen Bruckmüller-Reifengruppe zurückgezogen.

Rudolf Koch ist bei RS Components neuer Country Manager für Österreich, die Schweiz und Slowenien. Zuvor arbeitete er bei Philips Austria.

Schüler bei Schaeffler Mit Wirkung vom 1. Jänner 2022 wird Jens Schüler CEO der Sparte Automotive Aftermarket bei der Schaeffler Gruppe. Er folgt auf Michael Söding, der diesen Bereich in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut hat und in den Ruhestand tritt.

Ausgabe: 05/2021, 34. Jahrgang; Cover-Werbung: Mitsubishi; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chef­redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Redaktion: Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl; Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at;Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/­August sowie gegebenenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2021; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwester­publikationen Österreich: u. a. AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


SCHLUSS mit Lustig „VÖK“erverbindend – viele neue Chancen D er Dachverband aller vereinsmäßig in Österreich organisierten Händlerverbände unter dem nunmehr gewählten Obmann Bernhard Kalcher hat das Ziel, seine Mitglieder auf rechtlichem Gebiet zu unterstützen. Mit dem Steirer tritt ein äußerst erfahrener ­Autohändler in die Fußstapfen von Stefan H ­ utschinski, Johann Jobst, Josef Schirak & Co. • Mit auf seine Reise als VÖK-Obmann nimmt er das von der Branche europaweit aufmerksam verfolgte Büchl-Urteil, in dem Peugeot ein eigenwilliger Gestaltungsspielraum genommen wird und sich daraus die spannende Frage ableitet, welche Konsequenzen sich daraus für die übrigen (Peugeot-)Vertragspartner im EU-Ausland ergeben.

„Auch wenn der OGH-Beschluss keine direkte Wirkung auf Vertragsverhältnisse in anderen EU-Ländern hat, wird davon eine klare Signalwirkung ausgehen.“ Dr. Susanne Creutzig, Händlerrechtsanwältin in Köln Jedenfalls ist das vom VÖK initiierte Verfahren signalwirkend auf die Vertragsverhältnisse in anderen EU-Ländern, wo zu erwarten ist, dass ähnliche Verfahren angestrengt werden, um endlich zu einem ausgeglichenen Machtverhältnis auf Augenhöhe zu gelangen. • Ob dies gelingen wird, ist nicht vorherzusagen. Netzkündigungen stehen im Raum, auch getrieben von den Verlockungen des digitalen Vertriebs. Dazu die Elektrifizierung und die Corona-Pandemie, die den ohnehin tiefgreifenden Transformationsprozess, in dem die Branche steckt, weiter beschleunigt. • Der VÖK, eine geeignete Parallelvereinigung zur politisch getragenen Wirtschaftskammer, kann im par­ teifreien Raum die Kräfte bündeln und Konzepte zum mitgliedergerechten digitalen Vertrieb schmieden: mit einem besonderen Augenmerk auf das Agenturmodell, das künftig das klassische Vertragshändlermodell ­ersetzen könnte. • Was so bedrohlich in den Zeilen daherkommt, hat aber jetzt schon eine Bestätigung: Ohne lokalen Handel und Service wird Mobilität nicht funktionieren. Da können sich die Klimaretter auf den Kopf stellen. Für uns Volk wird es allerdings teurer.

Der Verein „Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe“ hat sich die Bekämpfung von Verstößen gegen die Rechtsvorschriften wie Wettbewerbs-, Kartell-, Marken-, Urheber-, Preis-, Rabatt-, Zivil-, Handels-, Verwaltungs- und Konsumentenschutzrecht auf seine Fahnen geschrieben, • Das Büchl-Urteil, längst Chefsache von PSA in Paris, ist eine Visitenkarte, mit der sich der VÖK international reputieren kann. Mangels Alternativen rate ich den heimischen Handels- und Servicebetrieben, dem Verband beizutreten, damit Kalcher mit den nötigen Mitteln die Kraft bekommt, auch anderen in Bedrängnis befindlichen Mitgliedern helfen zu können. Es grüßt Sie

AUTO & Wirtschaft 05/2021

Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

51


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.