AUTO & Wirtschaft 12/2020-01/2021

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Dezember 2020–Jänner 2021 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

LIQUIDITÄT Worauf Sie zu Jahresbeginn achten müssen

HANDEL Isuzu startet mit neuem Auto und neuen Händlern Porsche Holding: Rückblick und Vorschau für 2021

GEWERBE Interviews mit Josef Harb und Manfred Kubik

WIRTSCHAFT Rabatt-Bilanz bei Neuwagen: Wie lief das Jahr 2020? Prof. Willi Diez: Exklusive Tipps für Unternehmer


Das nächste saubere Putztuch ist nur einen Handgriff entfernt. WIR MANAGEN DAS mewa.at/ist-zuverlaessig


EDITORIAL Auf den Kopf gestellt

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s ist eine Jahreszahl, die wir uns alle leicht merken: 2020! Das Jahr, das die Branche verändert hat wie kein anderes zuvor, ist zu Ende. Und jeder unserer Hunderten Gesprächspartner aus den vergangenen Monaten hofft, dass 2021 nicht wieder so turbulent wird! Dem können wir uns nur anschließen! • In diesen bewegten Zeiten ist es uns gelungen, Sie stets mit aktuellen Informationen zu versorgen: Unvergessen der Ansturm auf unsere Homepage am 13./14./15. März, als Österreich in den ersten Lockdown geschickt wurde. Es sollte nicht der letzte sein, wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen …

„Gemeinsam bilden wir das schlagkräftigste Redaktionsteam für die heimische Kfz-Branche!“ Das Werkstattforum am 11. März war das erste Corona-Opfer in der Branche, der A&W Tag im ­ Oktober sollte folgen. Und doch gehen wir mit Optimismus in das neue Jahr. In diesem Heft lesen Sie auf mehreren Seiten nicht nur exklusive Tipps, wie Sie die dringend benötigte Liquidität in Ihrem Betrieb aufrecht erhalten, sondern auch Interviews mit heimischen Branchengrößen. • Dass wir den Digital Award vergeben haben und die Werkstatt des Vertrauens in die nächste Runde geht, sei nur am Rande erwähnt. Ach ja, eines noch: Unsere jährliche Sonderpublikation haben wir in Zeiten wie diesen auch verändert. Dazu müssen Sie dieses Heft nur auf den Kopf stellen und von hinten zu lesen beginnen. • Bleiben Sie uns gewogen! Wenn ich Sie (als neuer Chefredakteur) auch in der AUTO Information zu meinen Lesern zählen darf, werde ich mich freuen. Mehr über das Abo finden Sie auf Seite 23!

Mag. Mag. Heinz Müller, Heinz Chefredakteur Müller, Chefredakteur

Das stärkste Team

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it Ende des bewegten Jahres 2020 ist Dr. Nikolaus Engel, langjähriger, kompetenter und geschätzter Chefredakteur der ­AUTO-Information, in den wohlverdienten Ruhestand gewechselt. Mit ausgewählten Statements der Wegbegleiter auf den Seiten 54 und 55 möchten wir uns sehr herzlich bei unserem Klaus bedanken, der der Branche noch nicht ganz verloren gehen wird. • Gleichzeitig freut es mich, dass wir eine hervorragende Neustrukturierung des Verlagsbereiches B2B mit den Medien AUTO & Wirtschaft, AUTO-Information sowie www.autoundwirtschaft.at umsetzen konnten. Als erfahrenster und ebenfalls sehr anerkannter Journalist hat Mag. Heinz Müller die Chefredaktion der AUTO-­ Information von Engel übernommen. Unser journalistisches Flaggschiff wird er gemeinsam mit Matthias Pilter führen, der sich in den vergangenen Jahren zu einem essenziellen Teil der „INFO“ entwickelt hat und als neuernannter Chef vom Dienst nun für die ­wöchentliche Organisation verantwortlich zeichnet. • In AUTO & Wirtschaft geht uns Heinz Müller nicht ganz verloren, wir werden die Leitung allerdings deutlich breiter aufstellen. Speziell für den Bereich Fahrzeughandel und Importeure wird Heinz Müller weiterhin zur Verfügung stehen, im Bereich Aftersales und Gewerbe werde ich mich neben meiner Funktion als Verlagsleiter – noch stärker als bisher – einbringen. Zusätzlich wird uns Mag. Bernhard Katzinger, der seine Branchenkompetenz unter anderem bei einigen A&W-Sonderausgaben schon unter Beweis gestellt hat, als neuernannter Chef vom Dienst im Führungsteam unterstützen. • Corona hat die Bedeutung der digitalen Medien verstärkt und den Anteil unseres Engagements für www.autoundwirtschaft.at sowie den Abo-Dienst A&W-Pro erhöht. Dieter Scheuch ist als Chef vom Dienst der Online-Medien für die redaktionelle Organisation der Website und des 2-mal wöchentlich ­erscheinenden Newsletters verantwortlich. • Gemeinsam bilden die hier genannten Redakteure das stärkste und schlagkräftigste Redaktionsteam für die heimische Kfz-Branche, das auch in Zukunft für Ihre rasche und umfassende Information sorgen ­ wird.

Gerald Weiss, Chefredakteur & Verlagsleiter B2B

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INHALT

Aspekte Mazda: Lob für Kürzung der Ziele

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Fokus Liquidität: Schaffen Sie Firmenwerte 8 Steuerberater: Rezession als Konjunktur der Tüchtigen 10 Umfrage: Was sagen die Unternehmer? 14

Handel Porsche Holding: So hoch wie noch nie … Isuzu: Neue Händler, neues Auto NoVA 1: „Luxussteuer“ für die Masse NoVA 2: Auch Urlaub wird teurer Klaus Edelsbrunner: „Nicht alle überleben“ Händerradar: Die Pokale sind vergeben … Denzel/MG: Geschäftsmodell Zukunft FEV: Herrn Ottos neuntes Leben Der Knöbl: Seid flexibel

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Gewerbe

Mit unseren Tipps gut gerüstet ins neue Jahr! Zahlen, Daten, Fakten

Medienpräsenz: Nur Ford legte zu 57 Statistik: Man sieht den Lockdown 66

Öl:

Göggel: Das Jahr 2021 sicher im Blick Innung/Josef Harb: Neue Personen, neue Struktur Saint-Gobain Autover: Das Hightech-Lager Manfred Kubik: „Wir können nicht alles tun“ Texa: Diagnose ohne Einschränkung AVL Ditest: Sicher mit Hochspannung Sun: Diagnose, öffne dich! Michelin: Mut entwickeln und ausleben KSV 1870: Pleiten: Ruhe vor dem Sturm? Mewa: Hygienesymbol der Coronazeit Derendinger: Suche mit Ge(VIN) Herth&Buss: Robustes Helferlein Kastner: Schwebende Messgruben Siems & Klein: Seit 37 Jahren im Einsatz partslink24: Schneller beliefert Werkstatt des Vertrauens: Start ins neue Jahr Eder: Transportieren mit einem Pkw WashTec: Geschäftskonzept: Sauberkeit

Dezembe r 2020–Jän ner 2021 Eine Beilage von AUTO & Wirtscha ft

20-21 Neue NoVA:

Fakten und Reaktionen

Werkstatt- und Öl-Geschäft sind in Veränderung. Hier analysieren wir Trends und ­Chancen.

www.autoundwir

ZUKUNFT

Wie lange läuft’s noch „gesc hmiert“?

UMFRAGE

Schmierung gegen Schock starre

KOMMENTAR

Elektroautos willkommen

tschaft.at

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Wirtschaft

Kommentare

Müller und Weiss Der Knöbl Schluss mit Lustig

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Gewinner werden jetzt informiert Eine Aktion von

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Motiondata Vector: Einfach und schnell Diez: Die Stunde null als Chance für Unternehmen Nikolaus Engel: „Immer gut vorbereitet“ Weichberger: Ohne Optimismus kein Erfolg Observer: Medienpräsenz: Nur Ford legte zu Kongress: Aus Berlin ins Internet … Stephan Mühlmann: „Volumendruck wird bleiben“ CarGarantie: Die Kunst der Kundenbindung CDK: Mit Blitz und Stern Digital Award: Fünf würdige Sieger Statistik: Man sieht den Lockdown Garanta: Jetzt versichern Neue Produkte

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Menschen Porsche Holding: Führungsteam neu organisiert Impressum Schluss mit Lustig: Ein Jahr wie kein anderes

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Polestar legt los Für das 2. Quartal 2021 plant Polestar, auch in Österreich zu starten. Ein Österreich-Verantwortlicher ist in der Findung und bereits mit dem Start soll auch ein ­Service-Netz vorhanden sein.

Kurze Reaktionszeit Gut angekommen ist im Händlernetz, dass Mazda Austria bereits mit dem Inkrafttreten des 2. Lockdowns bei den Neuwagen eine Planreduktion von 5 Prozent verkündet hat und auch eine Absenkung um 2 Prozent bei Ersatzteilen und Zubehör vollzogen wurde. „Wir haben unsere Köpfe schon am Wochenende, als die Regierung die Maßnahmen verkündet hat, zusammengesteckt und in einem Rundschreiben an die Händler am Nachmittag des 18. November, also am Tag nach Schließung der Geschäfte, alles bekanntgegeben“, erläutert Geschäftsführer Mag. Heimo Egger die Herangehensweise. Angesichts des 2. Lockdowns sieht er das Ergebnis von 497 Neuzulassungen im November zufriedenstellend – der Marktanteil betrug 2,5 Prozent. „Wir wissen aber nicht, was die insgesamt 20.119 Neuzulassungen über das echte Endkundengeschäft aussagen“, meint Egger. Er vermutet, dass bei einigen Importeuren im November bereits Neuzulassungen enthalten sind, die aufgrund des Endes von Euro 6d-Temp notwendig sind: „Für uns ist das aber kein Thema.“ Insgesamt erwartet Egger für das 4. Quartal für Mazda einen Marktanteil von 3 Prozent; im Oktober war die japanische Marke in Österreich bei 3,57 Prozent gelegen. Was die Modelle betrifft, so liegen Mazda3, CX-30, CX-5 und MX-30 derzeit fast gleichauf. Egger: „Es ist immer gut, wenn die Last auf mehrere Schultern verteilt wird.“

Nach dem Schnitzel … Bei 2 Charterschiffen, die für Volkswagen jährlich rund 250.000 Fahrzeuge transportieren, kommt nun für den Klimaschutz auch Treibstoff mit Öl aus Gastronomie und Lebensmittelindustrie zum Einsatz.

Oldies als Krisen-Goldies Angesichts der Corona-Krise hat AutoScout in einer Umfrage unter 6.000 Plattformnutzern in Österreich, Deutschland, Italien, Belgien und den Niederlanden erhoben, dass gerade in Krisenzeiten die Suche nach älteren und preiswerten Modellen gestiegen ist. So nehmen sich die Nutzer auch mehr Zeit für die Suche. Insbesondere in Österreich, Deutschland und Belgien sagt sogar mehr als die Hälfte, dass sie aufgrund von Corona mehr Zeit investieren, um das richtige Auto zu finden. Dabei werden auch mehr Zugeständnisse gemacht, d. h. etwa ältere Autos werden in Betracht gezogen, bei den Extras wird gespart oder auch andere Farben und sogar Kratzer werden akzeptiert.

Förderung geht in die Verlängerung Die E-Mobilitätsförderungen der Automobilimporteure und des Klimaschutzministeriums werden auch 2021 fortgesetzt. Der Kauf von emissionsfreien Pkws wird bei Privatpersonen mit 5.000 Euro gefördert, Plug-in-Hybride mit 2.500 Euro. Die Wertgrenze des Autos liegt ab 2021 auch für Privatpersonen bei 60.000 Euro. Nutzfahrzeuge, E-Motorräder und Ladestationen werden ebenso weiterhin gefördert. Die E-Pkw-Förderung für Unternehmen wird auf 4.000 bzw. 2.000 Euro halbiert.

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Mit den Transit Zentren 2.0 nachhaltig die Nummer 1 bei Nutzfahrzeugen bleiben! Mit der vollständigen Erneuerung und deutlichen Erweiterung der Ford Nutzfahrzeugpalette konnte die Ford Motor Company (Austria) in den letzten Jahren gemeinsam mit ihren Händlern das Nutzfahrzeuggeschäft signifikant ausbauen und die Wettbewerbsposition deutlich verbessern, sodass wir in Österreich mittlerweile die stolze Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen sind. Um dem gestiegenen Kundenwunsch nach optimierten Dienstleistungen, geringeren Ausfallzeiten (Uptime Management) bis hin zu kontaktlosen Services zu entsprechen, haben wir unsere Nutzfahrzeugstandards in Form des Transit Zentrum 2.0 Konzepts weiterentwickelt.


MOTOR DER WIRTSCHAFT Das Transit Zentrum 2.0 definiert sich als umfassendes Nutzfahrzeug Kompetenzzentrum mit einem erweiterten Fahrzeugangebot, speziell ausgebildeten Nutzfahrzeug Verkäufern und bietet unseren Kunden zu den klassenbesten Serviceleistungen auch optimal auf den Kunden abgestimmte Bedarfsermittlung hinsichtlich der individuellen Mobilitätsanforderungen und -Lösungen, wie z. B. Um- und Aufbauten, an. Der neue Ford E-Transit: erhältlich ab Frühjahr 2022

Der kontinuierliche Ausbau des Nutzfahrzeuggeschäftes, aber auch die Festigung unserer Wettbewerbsposition ist für uns alle von großer strategischer Bedeutung. Wir sind überzeugt davon, dass die weitergehenden Transit Zentrum 2.0 Standards eine wichtige Säule für den Erfolg in diesem Fahrzeugsegment darstellen und unsere Marktführerschaft weiter festigen werden.

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien Tel.: +43 (0) 50 6581-0, www.ford.at


Liquidität

FOKUS

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Der Automobilhandel befindet sich bekanntermaßen in einem Konzentrationsprozess. Die Betriebe müssen sich dabei auf verschiedene Szenarien vorbereiten.

DITÄT

Schaffen Sie Firmenwerte

Von Horst Pohl

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ie Entwicklung ist natürlich nicht neu, warum begeben wir uns in diesem Beitrag dennoch auf dieses dünne Eis? Diplomatisch formuliert, weil sich in der Praxis zeigt, dass sich „einige“ Betriebe offenbar noch nicht auf diesen Konzentrationsprozess vorbereiten! Denn Tatsache ist, dass sich viele Einzelbetriebe aus verschiedenen Gründen (Nachfolge, Eigenkapital, anstehende Investitionen) zumindest langfristig mit einem Verkauf oder einer Fusion bzw. Eingliederung in eine Handelsgruppe auseinander setzen werden müssen. Und da gibt es dann böse Überraschungen für die Eigentümer. Eigentümer, die ihren Betrieb über Generationen und viele Jahre – oft Jahrzehnte – mit viel Engagement aufgebaut haben, sehen oftmals die Sachwerte des Betriebes als eigentliche Werte, die über den Kaufpreis entscheiden. Aus Sicht eines Eigentümers, der in der Regel nicht oft in der Situation ist, seinen Betrieb zu verkaufen, auch verständlich.

Betrieb, Gebäude, Standort In einigen Fällen ist diese Reduktion auf Sachwerte auch durchaus richtig. In der Regel geht es dabei aber nicht um den Sachwert Betrieb oder Gebäude, sondern um die Lage des Betriebsgrundstücks. Das reicht von einer Stadtlage, die für den zukünftigen

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Wohnbau attraktiv ist, über die Erweiterungsabsichten eines benachbarten Betriebes, z. B. eines Einkaufszentrums bis hin zu einer hochfrequenten Lage, die z. B. für Discounter interessant ist. Vor einigen Jahren wäre hier auch noch die Lage in einer klassischen Automeile als Erhöhung für den Sachwert „Grundstück“ angeführt worden. Heute ist es sicher kein Nachteil, wenn der Betrieb innerhalb einer klassischen Automeile liegt, aber auch kein großer Vorteil. Das liegt daran, dass der Kaufprozess der Neuwagen- und der Gebrauchtwagen-Kunden seit einigen Jahren nicht mehr im Autohaus beginnt, sondern schon 3 bis 6 Monate vorher in der sogenannten Customer Journey im Internet. Somit hat die Lage in einer Automeile für den Verkaufserfolg – solange der Betrieb im erreichbaren Umkreis des Kunden ist – im letzten Jahrzehnt etwas an Bedeutung verloren. Sofern sich der Betrieb in einer vorteilhaften Lage für andere Wirtschaftszweige befindet: Herzlichen Glückwunsch, der Betrieb wird sich bei Bedarf auch

„Eigentümer sehen oftmals die Sachwerte des Betriebes als eigentliche Werte, die über den Kaufpreis entscheiden.


FOKUS

Liquidität

Was sind die Firmenwerte

Foto: Adobe Stock

Nein, natürlich nicht, denn es fehlen die Firmenwerte, die er nicht einfach kaufen kann. Somit sind diese Firmenwerte auch der Grund, warum Käufer häufig auch das Risiko eingehen und ältere Betriebe um gutes Geld kaufen. Das gilt natürlich nur, sofern es interessante Firmenwerte gibt, die sich werterhöhend auf den Kaufpreis auswirken.

ohne ausgeprägte Firmenwerte zu einem guten Preis verkaufen lassen.

Was sind die wichtigsten Firmenwerte im Automobilhandel? 1. Der Name, der Ruf in der Region 2. Funktionierende Prozesse und Mitarbeiter, die diese Prozesse umsetzen 3. Umfassende Kundendaten als das Gold der Digitalisierung Gemeint sind dabei Kundendaten, die strukturiert mit hoher Qualität in einem CRM hinterlegt sind, die DSGVO-konform genutzt werden, zielgruppenspezifisches Marketing ermöglichen und Rückschlüsse auf Serviceloyalität, Servicefrequenz und Einzugsgebiet zulassen. Dahinter steht, dass ein Käufer natürlich immer den ROI (Return of Investment) im Auge hat. Wenn ein potenzieller Käufer anhand Ihrer Kundendaten nachvollziehen kann, welche exakte Zahl an Kunden in den nächsten 3 bis 5 Jahren in die Wiedermotorisierungsphase kommt, wird er dies im Kaufpreis ebenso berücksichtigen wie einen hochgerechneten Serviceumsatz.

Firmenwerte wichtiger als Sachwerte Für alle anderen gilt, dass gerade bei Firmenübernahmen immer weniger die Sachwerte wie Grundstück, Gebäude, Einrichtung und Lager als vielmehr die Firmenwerte über den Verkauf und den Gesamtkaufpreis entscheiden! Denn warum soll ein zukünftiger Käufer einen Betrieb aus den 70er-, 80er- oder 90er-Jahren kaufen und damit ein erhebliches Risiko für Folgeinvestitionen in Kauf nehmen? Da gibt es einige Risiken für Investitionen, die von Umwelt- und Bausünden aus der Vergangenheit über schlechte Gebäude-Energieeffizienz bis hin zu neuen CI-Herstellervorgaben reichen. Wenn man die Abriss- oder Sanierungskosten bei manchen Geschäftsübernahmen berücksichtigt, wäre es sogar günstiger, einen neuen modernen Betrieb nach aktuellen CI-Vorgaben auf die „grüne Wiese“ zu stellen. Der Nachteil von Sachwerten ist zudem, dass man sie kaufen kann. Rein theoretisch kann jemand, der Ihren Betrieb kaufen möchte, stattdessen auf dem nächsten freien Grundstück eine 1:1-Kopie Ihres Betriebs bauen. Aber könnte er damit einfach Ihren Betrieb ersetzen?

Horst Pohl, HP Autohausconsulting

Schaffen Sie Firmenwerte!

„Wenn Sie sich erfolgreich um Firmenwerte bemühen, werden sich Ihre Betriebsergebnisse so positiv entwickeln, dass es keinen Grund gibt, sich an dem Konzentrationsprozess zu beteiligen.“

Firmenwerte kann man nicht kaufen oder finanzieren wie Sachwerte. Firmenwerte muss man sich im wahrsten Sinne des Wortes „erarbeiten“. Jeder Händler, der sich mittelbis langfristig als Teil dieses Konzentrationsprozesses sieht, sollte daher jetzt schon starten, Firmenwerte zu schaffen oder zu verbessern, um den Wert seines „Wertpaketes“ zu erhöhen. Andernfalls bleibt am Ende nur ein älteres Gebäude mit Grundstück und eventuellen Altlasten, deren Beseitigung den möglichen Verkaufspreis stark schmälern können. Wenn Sie sich erfolgreich um diese Firmenwerte bemühen, werden sich Ihre Betriebsergebnisse so positiv entwickeln, dass es zumindest wirtschaftlich keinen Grund gibt, sich an dem Konzentrationsprozess zu beteiligen. Sollten Sie dann dennoch aus anderen Gründen an einen Verkauf oder eine Eingliederung in eine größere Autohausgruppe denken, wird der Wert Ihres Betriebes deutlich höher sein als vorher. •

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Die Checkliste zum Thema Firmenwerte finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at/ downloads

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Liquidität

FOKUS

er Strukturwandel im Autohandel war schon einige Zeit bemerkbar, erschien aber im Wesentlichen mit betriebswirtschaftlich bekannten Methoden – auch wenn manche schmerzhaft sind – beherrschbar. Als wäre das nicht schon ausreichend Herausforderung, kam ab März 2020 auch noch die Corona-Krise dazu. Im Unterschied zum strukturellen Wandel scheint die CoronaSituation aber völlig unbeherrschbar zu sein. Das größte Problem ist unseres Erachtens, dass die Unternehmer keine Planbarkeit für ihre Unternehmensführung haben. Es ist aktuell völlig unklar, wie viele Lockdowns es noch benötigt. Die mangelnde Planbarkeit der nächsten 6–18 Monate lässt die üblichen Budgets als reine Pflichtübung für den Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erscheinen. Es ist in solchen Situationen zum Überleben von Betrieben wichtiger, sich auf kurzfristige Maßnahmen zu konzentrieren und den Fokus auf den noch planbaren Zeitraum zu legen. Dieser beträgt wohl kaum mehr als einige Wochen. So wie ein Autofahrer im Nebel auch auf Sicht fahren muss, so müssen Unternehmer aktuell ebenfalls auf Sicht steuern. Eine 5-Jahresplanung ist zwar fein, wenn man sie in der Schublade hat, als Steuerungswerkzeug taugt sie aber in Zeiten wie diesen nicht. Es geht aktuell darum, den Bestand des Unternehmens

Rezession als Konjunktur der Tüchtigen Die Corona-Situation schränkt die Planbarkeit für die Unternehmensführung auf einen sehr kurzen Zeitraum ein. Die Steuerberater Michael Binder und Christian Grossek haben die wichtigsten Möglichkeiten und Maßnahmen zusammengefasst.

Die komplette Checkliste zum Thema Liquidität finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at/ downloads

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FOKUS zu sichern. Gleichzeitig muss der Unternehmer aber trotzdem bereit sein, wenn sich der Nebel lichtet, wieder voll durchstarten zu können. Sowohl für die Sicherung des Unternehmensbestandes als auch für die Finanzierung des „Durchstartens“ ist eines immens wichtig: Liquidität.

Liquidität

„Es ist in solchen Situationen zum Überleben von Betrieben wichtiger, sich auf kurzfristige Maßnahmen zu konzentrieren.“ Mag. Michael Binder

Liquidität immens wichtig

Mag. Michael Binder (Binder Grossek & Partner, Graz)

Genau hier versucht auch der Staat momentan anzusetzen, um die Betriebe in der Krise zu unterstützen. Abgesehen von den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, die wir Ihnen im Überblick auf der folgenden Seite zusammengefasst haben, gibt es aber eine ganze Reihe an unternehmerischen Hausaufgaben und Möglichkeiten, Liquidität im Unternehmen zu heben. Gerade auch zu Jahreswechsel können hier zahlreiche Maßnahmen getroffen werden. Wichtig ist, bei all diesen Maßnahmen zu bedenken, dass es keine Einzelmaßnahme ist, die dem Unternehmer hilft, durch die Krise zu kommen. Wunder gibt es keine – und im unternehmerischen Bereich noch seltener. Es ist immer eine Vielzahl von kleinen Einzelmaßnahmen, die in Summe eine große Hilfe darstellen. Dort und da tausend Euro „eingesammelt“ ergibt in Summe einen Betrag, der das Überleben in der Krise unterstützt.

Folgend finden Sie einen Auszug aus den Checklisten, die kompletten Versionen finden Sie auf: www.autoundwirtschaft.at/downloads Wir hoffen, Ihnen damit einen Überblick über Ihre möglichen Handlungsfelder als Unternehmer zu bieten. Wenn Sie bei der Umsetzung einzelner Maßnahmen Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an Ihren Steuerberater. •

Checkliste # 1:

Mag. Christian Grossek (Binder Grossek & Partner, Graz)

Zwei Checklisten

Fotos: Adobe Stock

Um Ihnen als Unternehmer eine Hilfestellung bieten zu können, haben wir Ihnen 2 Checklisten zusammengestellt: 1. Aktuelle Corona-Fördermaßnahmen 2. Liquiditätstipps für Unternehmen grundsätzlich

Corona-Fördermaßnahmen für die Kfz-Branche Fixkostenzuschuss Phase I • Betrachtungszeitraum 16.3.2020 bis 15.9.2020 • Zu beantragen bis 31.8.2021 • Umsatzrückgang mindestens 40 % Fixkostenzuschuss 800.000 • Betrachtungszeitraum 16.9.2020 bis 30.6.2021 • Zu beantragen bis 31.12.2021 • Umsatzrückgang mindestens 30 % • Umsatzersatz schließt Fixkostenzuschuss 800.000 aus Investitionsprämie • 7 % oder 14 % für Investitionen mit Beginn 1.8.2020 bis 28.2.2021 • Fertigstellung der Investition bis 28.2.2022 (bei Großinvestitionen länger!) • Zu beantragen bis 28.2.2021 • Investitionssumme mindestens 5.000 Euro AWS/ÖHT Überbrückungskredite • 80/90/100 % Garantieübernahme möglich • Zu beantragen bei der Hausbank • Planrechnung notwendig Kurzarbeit • Derzeit Phase III von 1.10.2020 bis 31.3.2021 Umsatzersatz • Dezember-Umsatzersatz für durch SchutzmaßnahmenVerordnung betroffene Betriebe: 50 % des Umsatzes Dezember 2019 • Antragsfrist für Dezember-Umsatzersatz 15.1.2021 Härtefallfonds • Betrachtungszeitraum 16.3.2020 bis 13.3.2021 • Maximalbetrag 2500 Euro pro Monat möglich • Für Kleinbetriebe/Freiberufler/Künstler bis 9 Mitarbeiter Familienhärtefonds • Betrachtungszeitraum Kalenderjahr 2020 • Für Familien mit Kindern, die durch Corona existenziell betroffen sind

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Liquidität

Die komplette Checkliste zum Thema Liquidität finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at/ downloads

FOKUS • Verlustrücktrag • Verluste 2020 können mit Gewinnen 2019 verrechnet werden • Kann auch schon vor Veranlagung 2020 beantragt werden • Sofortige Steuergutschrift für 2019 möglich

Stundungsmöglichkeiten für Abgaben und Beiträge

Über das Webinar zum Thema-Liquidität informieren wir Sie auf www.autoundwirtschaft.at/webinare

• Finanzamt derzeit unbürokratisch Stundung bis 31.3.2021 möglich • ÖGK bietet vom Lockdown betroffenen Betrieben Stundungsmöglichkeit für Beiträge 10-12/2020

„Es gibt eine ganze Reihe an unternehmerischen Hausaufgaben und Möglichkeiten, Liquidität im Unternehmen zu heben.“

Verlustersatz

Mag. Christian Grossek

• Betrieben mit einem Umsatzrückgang von > 30 % wird der Verlust im Ausmaß von 70 % (große Unternehmen) bzw. 90 % (kleine Unternehmen) ersetzt • 10 Betrachtungszeiträume 9/2020 bis 6/2021 • Umsatzersatz schließt einen Verlustersatz für diesen Zeitraum aus

Checkliste # 2: Liquiditätstipps für Ihre Unternehmensführung • Stellen Sie Teil- und Anzahlungsrechnungen für laufende Projekte und Bestellungen. • Rechnen Sie fertige Projekte und Aufträge sehr zeitnah ab. • Versuchen Sie, Lagerartikel über einen Online-Shop zu verkaufen. • Verkaufen Sie nicht betriebsnotwendiges Vermögen. • Optimieren Sie Ihr Mahnwesen, um schnell Geld in die Kasse zu bekommen. • Überlegen Sie die Möglichkeit des Factorings (Abtretung offener Kundenforderungen). • Bedenken Sie „Sale and lease back“-Konzepte für wertvolles Anlagevermögen. • Verkaufen Sie nicht unbedingt nötige Wertpapiere, wenn die Kurswerte es zulassen. • Nutzen Sie die Möglichkeit der Kurzarbeit, um Ihre Personalkosten zu reduzieren. • Vereinbaren Sie mit Ihrem Vermieter eine Stundung/ Reduzierung der Miete als Beitrag für eine langfristige weitere Vermietung. • Nutzen Sie Zahlungsziele Ihrer Lieferanten bestmöglich aus. • Verhandeln Sie mit Ihren Lieferanten verlängerte Zahlungsziele. • Setzen Sie nicht unbedingt notwendige Wartungs- oder Reinigungsverträge aus. • Reduzieren Sie Ihre Lagerbestände und optimieren Sie Ihr Bestellwesen. • Verkaufen Sie nicht betriebsnotwendige Pkws oder Lkws oder melden Sie diese ab. • Prüfen Sie etwaige Rückdeckungsversicherungen für Abfertigungen oder Pensionen. Ist hier eventuell eine Überdeckung vorhanden, die Sie nun realisieren können?

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A&W-Webinar Liquidität

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• Setzen Sie Pensionszusagen in Abstimmung mit Ihren Mitarbeitern aus, um die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. • Vereinbaren Sie Stundungen oder Ratenzahlungen für anfallende Abfertigungen. • Verschieben Sie nicht unbedingt nötige Investitionsvorhaben. Beachten Sie dabei aber die Möglichkeit der Investitionsprämie bis 28.2.2021. • Prüfen Sie alle Ausgaben auf Notwendigkeit und Angemessenheit („Cost-Control“). • Setzen Sie Mitgliedsbeiträge aus oder stunden diese zumindest. • Setzen Sie sonstige Gebühren (z. B. AKM, GIS etc.) aus oder stunden diese. • Besprechen Sie mit Ihrer Versicherung eine Prämienstundung oder Aussetzung. • Prüfen Sie eine Stundung oder Aussetzung von Leasingraten. • Kündigen Sie nicht notwendige Lizenzverträge (nicht notwendige EDV-Software). • Setzen Sie Sponsoringverträge aus oder stunden die Beiträge. • Prüfen Sie Ihre Betriebsversicherung. Haben Sie einen Anspruch auf Entschädigung im Epidemiefall? • Werfen Sie immer wieder einen Blick auf Ihre länderspezifischen Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Hier gibt es immer wieder Förderprogramme zu z. B. Zinsenzuschüsse. • Nutzen Sie die Corona-Fördermaßnahmen des Staates (Siehe dazu Checkliste # 1). • Sprechen Sie mit Ihrer Bank über Stundungen oder Aussetzungen von Kreditraten. • Erhöhen Sie proaktiv Ihren Kontokorrentrahmen. • Prüfen Sie, ob Sie Steuer- oder Sozialversicherungsguthaben haben. Beantragen Sie umgehen die Rückzahlung. • Passen Sie Ihre Steuervorauszahlungen für EST und KÖST an. • Prüfen Sie die Möglichkeiten des Verlustrücktrages von 2020 auf 2019, um eine Neuveranlagung 2019 zu erreichen. • Beantragen Sie Steuer- und Sozialversicherungsstundungen bei Finanzamt, ÖGK und SVS. • Prüfen Sie Ihre Ausgaben auch in Ihrem Privatbereich. • Setzen Sie Ansparpläne befristet aus.


CarGarantie wünscht der gesamten Automobil- und Motorradbranche frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr.

www.cargarantie.com

Statt der Weihnachtsgrüße engagiert sich ­CarGarantie in diesem Jahr im gemeinnützigen Bereich.


Umfrage

FOKUS

Schwarze oder rote Null „Wir haben die letzten 10 Jahre teilweise deutlich zulegen können“, sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer Höglinger-Denzel in Linz. „Man kann meiner Meinung nicht immer nur wachsen, denn Höhen und Tiefen wür- Michael den, so denke ich, die Wirtschaft viel besser Schmidt regulieren als ständiges Wachstum aller Branchen.“ Heuer sei das Minus leider deutlich stärker ausgefallen, wobei es für uns glücklicherweise nicht existenzbedrohend war. „Wir haben nicht auf Teufel komm raus investiert und uns nicht hoch verschuldet und hoffen, im heurigen Jahr mit einer schwarzen oder roten Null über die Runden zu kommen.“

Breite Unterstützung notwendig „Es gibt kein klassisches Rezept, um in Krisenzeiten liquid zu bleiben“, betont Markus Höller, Geschäftsführer Auto Höller in Eugendorf. „Wichtig ist, die Zahl der Standtage möglichst gering zu halten, den Bestand der Vorführwagen zu verringern, die Markus Höller Werkstatt gut auszulasten und dass man weniger Produkte angemeldet hat.“ Es sei schwierig, sich auch in Hochkonjunkturphasen für Krisen zu rüsten. „In Zeiten wie diesen benötigt der Autohandel breite Unterstützung.“ Das betreffe die Banken ebenso wie die Importeure. „Diese haben uns heuer mit der Reduzierung der Ziele sehr geholfen und uns so ermöglicht, die Bonusfenster zu erreichen.“

„Sparen wurde uns in die Wiege gelegt!“ Nadja Malin-Potzinger

Stundungen problematisch „Ein Rezept, als Unternehmer liquid zu bleiben ist – so einfach es auch klingen mag – wohl, weniger auszugeben, als man verdient hat“, erklärt Komm.-Rat Bernhard Plasounig, Auto Plasounig in Villach. Sobald man mehr ausge- Bernhard Plasounig be als man einnehme, habe man ein Problem. Auch Stundungen, die derzeit von Finanzamt und Krankenkasse angeboten werden, sollten „möglichst nicht in Anspruch genommen werden, denn man schiebt im schlimmsten Fall eine Lawine vor sich her, die einen am Ende erdrücken kann“. Vermutlich werde es notwendig, diesbezüglich Lösungen zu finden: etwa die Möglichkeit, die Stundungen innerhalb eines deutlich längeren Zeitraums zurückzahlen zu können.

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Liquidität im Autohaus: Gibt es ein Rezept? Wie auch Finanzexperten immer wieder betonen, entscheidet die Liquidität im Betrieb besonders in Krisenzeiten oft über Sein oder Nichtsein. Gibt es Rezepte, um die Zahlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten? Von Dieter Scheuch

Umsatzersatz würde helfen „Natürlich können Reserven, die in wirtschaftlich guten Zeiten geschaffen wurden, in Krisenzeiten helfen“, erläutert Ing. Wolfgang Rötzer, Geschäftsführer Autohaus Dosenberger. Auch der von der Regierung im Zuge des 2. Lock- Ing. Wolfgang Rötzer downs angekündigte Umsatzersatz in Höhe von 20 Prozent würde für viele eine Hilfe darstellen. „Das wäre eine großzügige Variante, damit könnte man sicher einen Teil der Umsatz- und Geschäftsentgänge des Jahres 2020 abdecken. Wichtig wäre auch, wie das in unserem Fall beim 1. Lockdown bereits geschehen ist, die Zahlungsziele für die Ware zu verlängern.“ Auch andere staatliche Maßnahmen hätten geholfen, „wir haben lediglich die Möglichkeit der Kurzarbeit in Anspruch genommen.“

Immer vorsichtig wirtschaften „Selbstverständlich muss man laufend Geld zurücklegen, das haben wir schon von unserem Vater in die Wiege gelegt bekommen“, so Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin in Sulz. „Wir sind so erzogen worden, und haben schon Nadja Malin-­ Potzinger in der Kindheit mitbekommen, dass man immer sehr vorsichtig wirtschaften muss, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten.“ Der Eigenkapital-Aufbau sei ein fundamentales Instrument, um auch in trüben Zeiten zu bestehen. „Das haben wir über Jahre gemacht und heuer den Vorteil, dass das zwar weh tut, aber wir nicht um die Existenz ringen müssen.“ Hilfe habe es neben staatlichen Maßnahmen auch seitens des Importeurs beim 1. Lockdown gegeben.


Rechtzeitig mit der Hausbank reden „Wer seinen Betrieb die letzten Jahre gut geführt hat, der hat auch jetzt kein Problem“, ist Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer Weintritt GmbH in Baden, überzeugt. „Uns ist es bis dato gelungen, relativ gut durch die Krise zu kommen, trotz Wilhelm des großen Lockdowns im März und April, Weintritt der sich stärker auswirkte als der zweite Lockdown.“ Wobei Weintritt darauf hinweist, dass die Möglichkeit des Umsatzersatzes in Höhe von 20 Prozent große Betriebe benachteiligen könne, da dieser mit 800.000 Euro gedeckelt sei und Betriebe mit höherem Umsatz dadurch nicht die vollen 20 Prozent in Anspruch nehmen könnten. Wichtig sei, dass Händler auch rechtzeitig mit ihrer Hausbank redeten, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein.

„Es gibt ein einfaches Rezept: Weniger auszugeben als man verdient hat.“ Bernhard Plasounig

„Gewinne, die man macht, in der Firma lassen.“

„Wer seinen Betrieb die letzten Jahre gut geführt hat, der hat auch jetzt kein Problem.“ Wilhelm Weintritt

3. Standort im Krisenjahr eröffnet „Das Wichtigste, um Krisen überstehen zu können, ist, Gewinne, die man macht, in der Firma zu lassen und sich damit auch entsprechende Reserven aufzubauen“, meint Komm.-Rat Bernhard Radauer, Geschäftsführer Autohaus Radauer Bernhard Radauer GmbH in Neumarkt. Es gebe keine spezielle Methode, um liquid zu bleiben. „Es geht vor allem darum, mit seinem Geld entsprechend hauszuhalten, dann lassen sich stürmische Zeiten auch leichter überstehen“, so Radauer. Es sei seiner Familie und ihm gelungen, im Krisenjahr sogar einen neuen Betrieb in Spielberg/Knittelfeld zu errichten, der vor wenigen Wochen eröffnet worden sei. Auch Hilfsmaßnahmen der Regierung seien bis dato bis auf die Kurzarbeit im Frühjahr noch keine in Anspruch genommen worden.

Bernhard Radauer

„Wir haben nicht auf Teufel komm raus investiert und uns nicht hoch verschuldet.“ Michael Schmidt

Umsatz ist nicht gleich Gewinn „Mein Rezept ist, sparsam mit dem Geld umzugehen, nicht über die Verhältnisse zu leben – im Kleinen wie im Großen“, sagt Ing. Gernot Keusch, Geschäftsführer von Auto Stahl. „Umsatz ist nicht gleich Gewinn“, daher Ing. Gernot Keusch sei es wichtig, in guten Zeiten Reserven zu bilden. Hilfreich sei es in Krisenzeiten auch gewesen, dass manche Importeure dem Handel auf Augenhöhe begegnet seien. Staatliche Hilfen, wie etwa Stundungen, hätten im Zuge des 1. Lockdowns, wo zu Beginn eine große Unsicherheit entstanden sei, kurzfristig die Lage entspannt, „wir haben das aber Ende Juni alles nicht mehr in Anspruch genommen“. Der seitens der Regierung angekündigte Umsatz­ersatz im 2. Lockdown „wird uns sicher helfen“.

Unterstützung vom Importeur „Wir sind ein kleiner Betrieb und meiner Meinung nach ist es wichtig, wenn das Geschäft läuft, auch entsprechende Reserven, auf die man in Krisenzeiten dann zurückgreifen kann, aufzubauen“, meint Roland Zsoldos, Gesellschafter Zsoldos in Neusiedl am See. „Ohne einen Roland Zsoldos gewissen finanziellen Polster geht das nicht.“ Seit dem 2. Lockdown laufe das Geschäft sowohl in der Werkstatt als auch beim Neuwagen-Verkauf wieder zäh. Unterstützung habe es auch seitens des Importeurs gegeben, der die Zielvorgaben adaptiert und es den Händlern ermöglicht habe, Bonifikationen zu erhalten. Auch Zahlungszielverlängerungen für Lagerfahrzeuge seien ­hilfreich gewesen.

„Mein Rezept ist, sparsam mit dem Geld umzugehen.“ Gernot Keusch

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„Wir werden 2021 ein langsam anziehendes Marktumfeld haben, sicher keinen Quickstart.“

Hyundai im Jahresendspurt Als nahezu genauso brutal wie der erste Lockdown beurteilt man seitens Hyundai den zweiten: Bei den Kaufverträgen wurde im November ein Rückgang um mehr als 40 Prozent verzeichnet. Das Volumen könne bis Jahresende nicht mehr aufgeholt werden, so Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber Mitte Dezember. Sein Ziel: Das Jahr 2020 nach 4,2 Prozent Marktanteil im November bei 5 ProMag. Roland Punzengruber, Hyundai-Geschäftsführer zent abzuschließen. Helfen soll dabei der neue Tucson, der etwas verspätet erst Anfang Dezember im Handel angekommen ist. Zudem sollen auch Vorführwagen von Santa Fe und Kona „ihre Spur ­hinterlassen“.

„Bis Jahresende 5 Prozent Marktanteil!“

Neuer Tucson mit kurzer Lieferzeit Als gute Startbasis sieht er die bisherigen 25.000 Tucson-Verkäufe: Mit seiner Antriebsvariantenvielfalt und vielen Sicherheitssystemen sei der Tucson die „neue Benchmark im C-SUV-­ Segment“: Das Auto sei mit Benzin- und Dieselmotor ebenso erhältlich wie als Hybrid und als Plug-in-Hybrid (und mit Ausnahme des Letzteren jeweils auch als 2WD- und 4WD-Version).

Kia neu bei Eisner Auto

Weiterhin in Wien

Mit Jahresanfang 2021 hat die Eisner GmbH an den Standorten Wien-Liesing und -Simmering Vertrieb und Service der Marke Kia übernommen. Geschäftsführer Komm.-Rat Ing. Peter List sieht Kia aufgrund „preislich attraktiver Kleinwagen bis hin zu den modernen Crossover- und SUV-Modellen sowie der vorhandenen Kompetenz bei Elektro- und Hybridfahrzeugen“ als ideale Ergänzung für die Eisner-Gruppe.

Mit einer neuen Vereinbarung wird die von der Familie Frey geführte British Luxury Cars GmbH weiterhin am Standort WienArsenal die Marke Aston Martin vertreiben. Zuletzt wurde das Verkaufs- und Kundendienstteam von 5 auf 11 Mitglieder erweitert.

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Dr. Hans Peter Schützinger, Porsche Holding

„Die Händler sind begeistert. Es hat noch nie so viele Anfragen gegeben wie jetzt.“ Marco Sampl, Isuzu Österreich

„Wir rechnen mit einem Abgang von rund 10 Prozent der Betriebe, da es leider einige gibt, die sich das Geld nicht rechtzeitig absparen oder erwirtschaften konnten.“ Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremium Fahrzeughandel



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Die wichtigsten Kennzahlen der Porsche Holding von 2020

Neuzulassungen sanken in Europa stärker als weltweit

So hoch wie noch nie … … war der Marktanteil der VW-Konzernmarken in Österreich im Krisenjahr 2020: Trotz der Freude darüber erwartet die Porsche Holding für 2021 ein weiteres schwieriges Jahr. Von Mag. Heinz Müller

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ie Freude bei den deutschen Kollegen war vermutlich getrübt, als Vorstandssprecher Dr. Hans Peter Schützinger Anfang Dezember die Bilanz der Porsche Holding Salzburg in Wolfsburg präsentierte: Erstmals seit 2003 lag Österreich bei den Marktanteilen aller Konzernmarken besser als Deutschland: Auf 37,0 Prozent kamen VW, Skoda, Seat, Audi, Porsche, Bentley und Lamborghini in den ersten 11 Monaten 2020 in der Alpenrepublik, während sich die Deutschen (mit VW und Audi immerhin auf ihrem Heimmarkt) mit 36,5 Prozent begnügen mussten. „Das tut gut, weil es zeigt, dass wir in Österreich gut gearbeitet haben.“ 2003 hatte Österreich die Deutschen in dieser Hinsicht zum letzten Mal geschlagen, mit 31,1 zu 30,9 Prozent … Der höchste Marktanteil aller Zeiten in Österreich ist für die Salzburger natürlich ein Grund zur Freude: Das bedeutet auch, dass die VW-­Konzernmarken nicht ganz so arg vom Corona-Virus gebeutelt wurden wie andere Hersteller. Kumuliert sanken die Neuzulassungen von VW, Skoda, Seat, Audi, Porsche und Co. in Österreich von Jänner bis November 2020 um 22,2 Prozent, während der gesamte PkwMarkt um 26,6 Prozent einbrach.

„Krise insgesamt gut bewältigt“ Doch die Porsche Holding ist natürlich nicht nur in Österreich tätig, sondern auch in 28 anderen Ländern: „Da alle Märkte von den Auswirkungen des Virus mehr oder weniger stark betroffen sind, haben

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wir die Krise insgesamt gut bewältigt“, sagte Schützinger bei der alljährlichen Jahresabschluss-Pressekonferenz in Wien. Quer über alle 29 Staaten ging der Neuwagenabsatz um 14,4 Prozent auf 653.300 Stück zurück, die Gebrauchtwagenzahlen fielen um 1,7 Prozent auf 218.900 Verkäufe. Nicht zuletzt dank der finanziellen Stützungen im Frühjahr gab es im Händlernetz bisher keine Aus-

„Wir werden 2021 ein langsam anziehendes Marktumfeld haben, sicher keinen Quickstart.“ Dr. Hans Peter Schützinger, Porsche Holding

fälle. Schützinger. „Aus heutiger Sicht sehe ich keinen Händler, den wir als gefährdet betrachten würden.“ Bei Nachfolge-Problemen von Händlern oder zur Sanierung von wirtschaftsschwachen Partnern könnte die Porsche Holding aber weiterhin aktiv werden, so Schützinger.

Kein „Quickstart“ im neuen Jahr Doch was wird 2021 passieren? „Wir werden ein langsam anziehendes Marktumfeld haben, aber sicher keinen Quickstart“, sagt Schützinger. Er erwartet ein erstes Halbjahr mit Vorziehkäufen wegen der Änderungen bei der NoVA und ein schwieriges zweites Halbjahr. Insgesamt sollen 2021 in Österreich „maximal 290.000 Neuwagen“ auf die Straßen kommen … •


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Marco Sampl leitet den Importeur und freut sich schon auf den neuen D-MAX

Neue Händler, neues Auto Die ersten D-MAX wurden im Dezember in Österreich ausgeliefert: Die Zahl der IsuzuHändler steigt – trotz der Fragezeichen durch die Einführung der NoVA auf Pick-ups. Von Mag. Heinz Müller

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anchmal trügt der erste Blick: Die Neuzulassungen von Isuzu stürzten in den ersten 10 Monaten 2020 von 116 auf 48 ab. Eine Marke vor dem Aus? Nein, sagt Marco Sampl, Geschäftsführer von Isuzu in Österreich. Denn 2019 habe man die Genehmigung erhalten, 2020 maximal 100 Stück des D-MAX mit der alten Abgasnorm zuzulassen: „Das Lager war ohnedies schon gut aufgebraucht.“ Anfang Dezember standen exakt 14 Lagerfahrzeuge bei den Händlern. Man müsse sich über deren Verkauf keine Sorgen machen, so Sampl, auch wenn der neue D-MAX schon bereit stehe. Denn Isuzu will 2021 neu durchstarten. „Die Händler sind begeistert“, sagt Sampl über den neuen D-MAX: „Es hat noch nie so viele Anfragen gegeben wie jetzt.“ Die ersten Fahrzeuge stehen seit 18. Dezember bei den Händlern, bis April werde man die bestellten 150 Fahrzeuge an die Partner ausliefern. Wenn alles gut gehe, könnte das bisherige Rekordjahr 2017 mit knapp mehr als 200 Neuzulassungen 2021 übertroffen werden. Das liegt laut Sampl auch daran, dass VW bald keinen Amarok mehr zur Verfügung haben wird, Fiat den Fullback und Mercedes die X-Klasse aufgelassen hat und auch über dem L200 von Mitsubishi das eine oder andere Fragezeichen steht. Bisher wurden 80 Prozent des D-MAX als Double Cab Premium mit Automatik ausgeliefert, gefolgt von der mittelgroßen Version Space Cab. Als Single Cab sei der D-MAX

nur vereinzelt von Gemeinden oder Hausbetreuungen geordert worden.

Mehr Gewerbe und Flotten

„Die Händler sind begeistert. Es hat noch nie so viele Anfragen gegeben wie jetzt.“ Marco Sampl, Isuzu Österreich

Ein großes Fragezeichen ist aber, wie sich die Einführung der NoVA auf PickUps mit 1. Juli auswirken wird: Sampl rät Händlern, vor allem jene Kunden vorrangig anzuschreiben, bei denen Leasingverträge in rund einem Jahr auslaufen, um sie zu einem früheren Tausch zu bewegen, da der D-MAX deutlich teurer wird – vor allem in der von den vielen Privatkunden stark nachgefragten Premium-­Ausstattung. Isuzu will sich nun verstärkt um Flotten- und Gewerbekunden kümmern.

Und zwar mit neuen Händlern wie Grünzweig (Wiener Neudorf), Linser (Tirol), Fior (Steiermark) und Friesser (Vorarlberg). Weitere Namen sollen in den kommenden Monaten folgen. •

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Ob im Wasser oder auf der Baustelle: Der D-MAX ist für alle Situationen bereit

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„Luxussteuer“ für die Masse Über einen Initiativantrag wurde am 10. Dezember 2020, ohne dass zuvor im Ausschuss beraten oder Interessengruppen beigezogen wurden, die NoVA „ökologisiert“ erhöht. Von Matthias Pilter

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esonders der Punkt, dass die Normverbrauchs­ abgabe (NoVA) mit 1. Juli 2021 dann auch für alle Fahrzeuge zur Personen- und Güterbeförderung bis 3,5 Tonnen gültig wird, d. h. auch für leichte Nutz­ fahrzeuge wie Pick-ups und Transporter, sorgt bei den Unternehmen, aber auch bei den Autohäusern für großen Unmut. „Wurde bisher partnerschaftlich

„Die Ökologisierung der NoVA steht zwar im Regierungsprogramm, doch nirgends stand, eine NoVA für Nutzfahrzeuge einzuführen.“ Günther Kerle, Arbeitskreis-Sprecher der österreichischen Automobilimporteure über solche Themen diskutiert und gab es Lösungen, mit denen alle leben konnten, so wird hier einseitig nicht nur gegen die Kfz-Branche gehandelt, sondern dieser Schritt trifft Unternehmer und Bevölkerung gleichermaßen hart. Hier passiert ein Schnellschuss, der fehlerbehaftet ist, weil sie (die Regierung, Anm.) von der Branche keine Ahnung haben“, formuliert es Bundesgremialobmann (des Fahrzeughandels) Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner.

Die Details der Neugestaltung War bisher nur der geschaffene Steuererhöhungs­ automatismus – neben der NoVA auch bei der mo­ torbezogenen Versicherung – von 1 Prozent mit dem Jahreswechsel zu berücksichtigen, so bringt der

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1. Juli deutliche Verschärfungen, die von der Bun­ desregierung als Ökologisierung formuliert werden: Man wolle die „großen Stinker“ stärker zur Kasse bitten, während die Förderungen für elektrifizierte Fahrzeuge weiterhin für einen gewissen Lenkungs­ effekt sorgen sollen. • Bei Pkws erfolgt eine Absenkung des MalusGrenzwertes, die Erhöhung des Malus-Betrags und des Höchststeuersatzes. • Bei den Motorrädern wird der Höchststeuersatz von 20 auf 30 Prozent angehoben • Auch die Klein-Lkws (Klasse N1) werden ­NoVA-pflichtig. Zudem wurde eine Übergangsregelung verankert, dass für Fahrzeuge, für die ein unwiderruflicher schriftlicher Kaufvertrag vor dem 1. Juni 2021 vor­ liegt und eine Auslieferung bis 31. Oktober 2021 erfolgt, die bis 30. Juni 2021 geltende Rechtslage in Anspruch genommen werden kann.

Spürbare Verteuerungen treffen viele Errechnet der ÖAMTC beispielsweise für ein klassi­ sches Familienauto wie den VW Sharan Family 1,4 TSI (7 Sitze, 110 kW, 181 g CO2/km, Nettopreis ca. 28.400 Euro) für das Jahr 2021 eine Steigerung um 284 Euro, sind es 2022 schon 568 Euro, 2023 be­ reits 1.622 Euro und 2024 mit 3.216 Euro fast eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2020. Seitens der Nutzfahrzeug-Importeure sieht man mit der nun


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kommenden NoVA-Pflicht für leichte Nutzfahrzeuge Mehrkosten im 5-stelligen Bereich auf die Unterneh­ men zukommen. So wird etwa für einen Fiat Ducato (Fahrgestell L4 35 Maxi Doppelkabine Dreiseiten­ kipper 2.3 Multijet 180), wo 2020 noch keine NoVA zu entrichten ist, für das Jahr 2021 schon 14.553,70 Euro und im Jahr 2024 bereits 21.281,80 Euro er­ rechnet. Wie eine Umfrage des Fuhrparkverbandes Austria (FVA) zeigt, planen 60 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie die Kosten an die Kunden weitergeben wollen, und 66 Prozent denken, nun die Fahrzeuge länger zu nutzen. 22 Prozent können sich eine Zulassung der Fahrzeuge im Ausland vorstel­ len. Daher plädieren 92 Prozent der FVA-Befragung für eine Vorsteuer­abzugsfähigkeit aller betrieblich genutzten Fahrzeuge.

Mineralölsteuer anstatt Normverbrauchsabgabe Als Lösungsansatz für das „NoVA-Dilemma“ schlägt der Verband Österreichischer Kraftfahrzeug-­Betriebe (VÖK) vor, für eine ökologischere Treffsicherheit die NoVA komplett abzuschaffen und dafür die Mine­ ralölsteuer anzupassen, damit jene die Steuer zah­ len, die ihr Fahrzeug auch nutzen. VÖK-Obmann Stefan Hutschinski kommentiert es trocken: „The­ menverfehlung – hinsetzen – nicht genügend!“ Es soll aber auch eine Motivation für Fahrzeugnutzer geschaffen werden, um neue und treibstoffsparende Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen. Einen weiteren Rückschlag, nachdem moderne Lkws mit Verbren­ nungsmotor aus der Investitionsprämie explizit aus­ genommen wurden, sieht auch der Fachverband der Güterbeförderer: „Ein nächster Rückschlag in einem mörderischen Verdrängungswettbewerb.“ Weiterhin unverändert bleibt die Regelung für die Vorführfahrzeuge und Tageszulassungen, wie der In­ itiativantrag sichtbar macht: Es sind „Vorführkraft­ fahrzeuge von Fahrzeughändlern sowie Kraftfahr­ zeuge, die auf den Fahrzeughändler zugelassen und nicht auf öffentlichen Straßen verwendet werden (sogenannte „Tageszulassung“), wenn die Zulassung nicht länger als drei Monate dauert. Wird dieser Zeit­ raum überschritten, entsteht die Steuerpflicht gemäß § 1 Z 3 lit. b mit dem Tag der Überschreitung. Für diese Kraftfahrzeuge ist § 6 Abs. 8 nicht anwendbar.“

Auch Urlaub wird teurer Nach der Erhöhung der Versicherungssteuer werden die Wohnmobile erneut von einer Steuererhöhung getroffen.

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ei Wohnmobilen trifft die Diskrepanz zwischen Kauf- und Verbrauchssteuer wohl am stärksten zu, schließlich werden Wohnmobile – mit geringer Umweltbelastung – nur kurze Zeit im Jahr gefahren. Im Vergleich zu einer Urlaubsflugreise ist ein Cam­ pingurlaub massiv CO2-sparend. Dennoch sind auch Wohnmobile von der NoVA-Erhöhung betroffen. „Unsere Kunden müssen ab dem 1. Juli 2021 mit ei­ ner Preis­erhöhung zwischen 1.000 und 15.000 Euro rechnen“, erklärt Thomas Neugebauer vom Österrei­ chischen Caravan Handels-Verband und sieht zuvor noch Potenzial durch die Ausnahme bei Kaufverträ­ gen und Händlerfahrzeugen. Dabei hat es die Wohnmobilbesitzer bereits 2020 hart getroffen. „Durch die neue motorbezogene Versiche­ rungssteuer haben sich die Kosten um 1.000 bis 2.000 Euro pro Jahr erhöht“, so Neugebauer. Auf die lange Behal­ tedauer gerechnet ist das eine massive Mehrbelastung ­eines Tourismus-Be­ reiches. • (GEW)

Vorziehkäufe im 1. Halbjahr Bei Österreichs größtem Händler, der Porsche Hol­ ding, rechnet etwa Dr. Hans Peter Schützinger nach Vorziehkäufen im 1. Halbjahr, vor allem bei den leichten Nutzfahrzeugen, im 2. Halbjahr mit einer gedämpften Marktentwicklung. Markus Wildeis, Geschäftsführer von FCA Austria, sieht durch die neue Steuer eine massive Mehrbelastung für die Wirtschaft – 80 Prozent der Kunden im Segment N1 sind Unternehmen – und beziffert die jährlichen ­Mehrkosten bei rund 100 Millionen Euro. •

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Nicht alle überleben Über Auswirkungen von Corona auf den Fahrzeughandel, die Lehrlingsausbildung, Ziele für 2021 und das „Peugeot-Urteil“ spricht Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner in seinem Antrittsinterview als wiedergewählter Bundesgremialobmann. Von Matthias Pilter

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UTO-Information: Mit welchen Aufgaben und Themen starten Sie nach der Wiederwahl als Bundesgremialobmann in die Funktionsperiode? Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner: Es gibt viele große Themen, mit denen wir uns beschäftigen, Corona ist natürlich eines davon. Waren wir oftmals der Spielball der Regierung und sind im Fahrzeughandel bisher bei den Unterstützungen durchgefallen, ist es positiv, dass nun mit 20 Prozent erweitertem Umsatzersatz überhaupt eine Berücksichtigung gefunden wurde. Natürlich muss man sich ansehen, ob es reicht, damit die Betriebe sprichwörtlich über

„Positiv ist, dass wir dieses Mal überhaupt eine Berücksichtigung gefunden haben.“ Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner die Runde kommen. Auch jene, die vor dem Lockdown noch alles ausgeliefert hatten, was auf dem Hof stand und im Vergleichsmonat des Vorjahres schlechter performten, sollten die 30-Prozent-Hürde für die Investitionsprämie II schaffen, denn mit dem Lockdown wird so gut wie nichts mehr ausgeliefert. Spart man sich dadurch Rabatte, weil weniger zwingend verkauft werden muss? Edelsbrunner: Nein, die Preisgestaltung ist ähnlich.

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Was sich verändert hat, ist, dass die Lagerabverkaufsboni von Mai und Juni fehlen, wo wir überstockt waren. Da haben wir mit den Importeuren tolle Aktionen ausarbeiten können, wo die Autos wirklich günstig waren. Es gibt natürlich weiter Aktionen, weil der gelernte Österreicher ohne Aktion kein Auto kauft. Für die großen Themen wie Lehrlingsausbildung und sich verändernde Geschäftsmodelle und Vertriebsstrukturen bleibt auch neben Corona Platz? Edelsbrunner: Klar, wir haben ja nicht nur Corona. So war etwa auch die Versicherungsvermittlung zuletzt ein großes Thema, wo uns heuer gelungen ist, dass die nachzuweisenden Stunden für die Weiterverpflichtung zwar nicht gefallen sind, aber es die Möglichkeit von Online-Schulungen gibt. Da ist uns etwas Gutes gelungen, wie auch das Feedback zeigt. Bei der Lehrlingsausbildung läuft aktuell auch das Pilotprojekt auf LQR-Level 5, wo gemeinsam mit der IBW Qualifikationsstandard und Lernergebnisse für die Automobilexpertinnen und Automobilexperten definiert werden, das heißt wir haben hier ein eigenes Kompetenzniveau, das über dem Lehrling liegt. Unabhängig davon wird auch die Ausbildungsordnung für den Lehrberuf im Fahrzeughandel überarbeitet und modernisiert, da sich im Autoverkauf ebenso viele Dinge ändern. Der Entwurf ist gerade in der


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­ ammerinternen Begutachtung und soll vorausk sichtlich im Schuljahr 2021/22 in Kraft treten. Den Betrieben ist bewusst, dass sie ihre Leute selbst ausbilden müssen, denn der Markt bietet oftmals nicht ausreichend qualifizierte Auswahl. Wenn ein Betrieb gut geführt ist, beschäftigt man sich auch mit der Personalstruktur in 3, 4 oder mehr Jahren und weiß, wann wo ­ Nachbesetzungen ­anstehen. Wird es ohne Unterstützungen alle Betriebe im Jahr 2021 noch geben? Edelsbrunner: Da mache ich mir massive Sorgen, speziell für den März und April. Wenn es so weit ist, dass Stundungen schlagend werden. Wir rechnen mit einem Abgang von rund 10 Prozent der Betriebe, da es leider einige gibt, die sich das Geld nicht rechtzeitig absparen oder erwirtschaften konnten. Man kann sich nur selbst helfen, denn von der Regierung sehe ich aktuell nur wenig Hoffnung. Dazu kommt neben Corona auch noch der Klimawandel, wo uns gerne der „schwarze Peter“ zugeschoben wird. Aus dem Verkehrsministerium erwarten wir uns in nächster Zeit auch keine Unterstützung. Verkehrsministerin Gewessler glaubt, dass sie hier arbeiten kann, wie sie meint. Das tut uns sicher allen nicht gut und ist oftmals von sehr kurzfristigem Denken geprägt. Vor allem wenn man gerade jetzt zu Corona-­Zeiten sieht, welche Bedeutung der Individualverkehr eingenommen hat, dessen Nutzung gestiegen ist, während ÖBB und Öffis mit Auslastungsproblemen kämpfen. Der Österreicher schätzt die Sicherheit im eigenen Pkw. Momentan galoppiert die Regierung in die falsche Richtung und es wäre ein Blick aus dem Fenster wünschenswert, um zu sehen, wie die Leute ­unterwegs sind. Verkehrsministerin Gewessler hat für 2021 bereits weitere Millionen für E-Autos angekündigt, aber noch kein Konzept. Was wünscht sich der Handel? Edelsbrunner: Ich kann es nur von früher wiederholen: gefördert muss alles werden. Jedes neue Auto ist eine Verbesserung für die Umwelt, so unser Ansatz.

Aktuell geht die Regierung nur in eine Richtung und schaut sich nicht an, welche anderen Möglichkeiten und Entwicklungen vielversprechend sind: seien es synthetischen Kraftstoffe oder Wasserstoff. Wenn wir uns in einer Technologie festfahren, können wir schwer auf andere umspringen, die auf einmal besser sind oder auch dem Kunden mehr Nutzen bringen. Klarerweise werden wir bei der Elektroprämie mitverhandeln. Immerhin kommt auch ein Anteil von den Importeuren und der Händlerschaft. Die Prämie zahlt der Staat nicht allein. Was wir auch sehen, ist, dass E-Autos ohne Prämie nicht so nachgefragt werden. Mit der Einführung der 14-prozentigen Investitionsprämie boomt Elektro auf einmal wieder. Man muss Geld dafür in die Hand nehmen, wenn man in diese Richtung gehen will. Wobei ich mir öfters die Frage stelle, wie viel Geld die Regierung noch hat. Denn nach Corona und Klimaschutz muss auch irgendwer das Geld auch einmal wieder zurückzahlen. Mit welchen Zielen kann man 2021 planen bzw. wie laufen die Importeursgespräche? Edelsbrunner: Leider ist das Kartellverfahren, wo wir in 2. Instanz sind, nachdem Peugeot in Berufung gegangen ist, noch nicht abgeschlossen, damit das Urteil öffentlich wird und Basis neuer Verhandlungen sein kann. Denn es ist ja so, dass nicht nur Verkaufsziele ausgemacht werden, sondern auch alle möglichen Punkte wie erforderliche Lagerhaltung, Zahl der Vorführwagen, diverse Standards und seit Kurzem die CO2-Werte sowie der Schnitt an Elektroverkäufen passen müssen. Das sind Punkte, die auszuverhandeln sind und das Kartellverfahren eine Standortpositionierung bringt, wo wir Händler stehen. Parallel dazu gibt es mit dem „Händlerradar“ eine Händlerzufriedenheitsanalyse, die klar zeigt, wie welche Marken da stehen oder etwa auch Verhandlungen geführt werden. Oftmals sind österreichische Generaldirektoren arm dran, wenn sie vom Ausland fertige Vorgaben zur Umsetzung bekommen. Mit den Ergebnissen des „Händlerradars“ zeigt sich, welche Marken erfolgreich zusammenarbeiten und dass der gemeinsame Weg zur Erreichung der Ziele der bessere ist. •

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Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Günther Kerle (Autoimporteure): „Aufgrund der Tendenzen zur Zentralisierung wurde bei einigen Importeuren 2019 und auch 2020 Personalabbau betrieben.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at

Dipl.-Ing. (FH) Christian Morawa (BMW): „Unser Händlernetz ist – wie auch in der Vergangenheit – sehr stabil. Ich sehe auch sehr viel Optimismus und Innovation – gerade in Krisenzeiten.“

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Die Pokale sind vergeben … … und die Freude bei den Importeuren ist groß: Der Ergebnisse beim „Händlerradar“ zeigten auch heuer wieder, wie zufrieden die österreichischen Markenhändler und -werkstätten mit ihren Importeuren sind. Auch das internationale Interesse ist hoch, selbst bei den Letztplatzierten: Opel-Chef Michael Lohscheller hofft, dass seine Marke möglichst rasch vom letzten Platz im Ranking wegkommt …

Herausgeber Prof. Hannes Brachat analysierte in der deutschen Fachzeitschrift „Autohaus“, dass in Österreich die Importeur-Händler-Beziehung besser ist als in Deutschland

Seat hat (gemessen über 3 Jahre) die zufriedensten Händler: Mag. Wolfgang Wurm nahm den Pokal für den Langzeit-Erfolg im Schauraum in der Vogelweiderstraße in Salzburg entgegen

Andreas Kostelecky, MBA, ist sichtlich stolz über den ersten Platz von Mitsubishi bei den „Kleinen Marken“

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Gesamtsieger – und Spitzenreiter bei den „Mittelgroßen Marken“ – ist aktuell Mazda: Wir übergaben den Pokal an Geschäftsführer Mag. Heimo Egger in der Importeurszentrale in Klagenfurt Was die Partnerschaft mit den Händlern betrifft, steht Suzuki an der Spitze: Roland Pfeiffenberger, MBA, teilte dies auch der Konzernspitze in Japan mit

Im Segment der „Premiummarken“ wiederholte BMW den Sieg von 2019: Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Christian Morawa mit der Trophäe

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Es gibt wohl keinen Skoda-Händler, der Langzeit-Geschäftsführer Max Egger den Erfolg bei den „Großen Marken“ nicht gönnt; den Pokal erhielt er in der Filiale in der Sterneckstraße in Salzburg

Mit Mund-Nasen-Schutz samt KiaLogo empfing uns Mag. Alexander Struckl in der Zentrale, um den Pokal für die beste Corona-­Unterstützung entgegenzunehmen (MUE)


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Mitsubishi- und neuerdings MG-Markenchef Andreas Kostelecky, MBA

Geschäftsmodell Zukunft Denzels „MG Motor Österreich“ vermarktet leistbarere und schicke E-Fahrzeuge „Made in China“ neu in Österreich. 1.000 Verkäufe sind das Ziel 2021. Von Gerhard Lustig

Für Hansjörg Mayr, Vorstandsmitglied und CDO der Denzel Gruppe, ist MG ein wichtiger strategischer Partner

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ie Asia Car Import Austria GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Wolfgang Denzel Auto AG, zeichnet nunmehr für den Generalvertrieb der Traditionsmarke MG in Österreich verantwortlich und tritt dabei als MG Motor Österreich auf. „Wir freuen uns sehr, die Marke als Anbieter leistbarer und schicker Elek­trofahrzeuge neu am Markt positionieren zu dürfen“, sagt der ebenfalls in der Denzel gruppierte Mitsubishi-Markenchef Andreas Kostelecky, MBA. Aus diesem Händlerkreis rekrutiert er auch die Kräfte, um das angestrebte Vermarktungsziel von rund 1.000 Einheiten 2021 erreichen zu können. Aktuell wird flächendeckend ein Händler- und Servicenetz aufgebaut. Neben dem einen oder anderen

„Start im Jänner mit 6 Händlern, im Frühjahr sollen es 15 sein. Unser Credo: Nettopreise, faire Standards, Transparenz und faire Lebensräume!“ Hansjörg Mayr zum MG-Marktstart Denzel-eigenen Standort starten gleich 6 Mitsubishi-­ Partner ins Vermarktungsrennen, wobei Kostelecky auch neuen Autohaus-Betreibern für den MG-­ Vertrieb offen stehen will.

Bettina und Christian Poprask richten sich mit E-Autos neu auf die mobile Zukunft aus Christian und Bettina Poprask aus Deutschlandsberg mit Filiale in Eibiswald, freuen sich auf das neue Engagement und investieren in ihre neue Zukunft: „Unser Personal ist HV2-geschult und mein Bruder – Berufsschullehrer – HV3 zertifiziert.“ Vier Ladestationen und ein Hypercharger warten, angeschlossen zu werden, wenn sich der lokale Strom­ anbieter kostenfreundlicher zeigt. Der 11-Personen-Betrieb verkaufte 2020 trotz Corona an die 70 Mitsubishi. Heuer sollen es 30 bis 40 Elektro-MG werden und auch Mitsubishi ist für sie noch lange nicht vom Tisch.

Das Angebot wächst Gestartet mit dem MG ZS EV fügen sich nach Importeursplänen ab Februar der MG EHS Plug-in-­Hybrid, um den Mai herum das vollelektrische Allradmodell Marvel X und ab Herbst ein Kombi-Modell mit 2 Akku-Varianten dem Angebot hinzu. Bis dahin wird es auch einen Transporter aus SAIC-­Produktion geben. Bereits involvierte Händler schwärmen vom Beiwerk, um wettbewerbsfähig sein zu können: 7 Jahre Fahrzeuggarantie, 8 Jahre auf den Akku und 10 Jahre gegen Rostschäden. Der 5-Stern-NCAP-Crashtest sollte sich im Preisrahmen eines E-Fahrzeugs zwischen 20.000 und 25.000 Euro auch gut argumentieren lassen, zeigen sich die MG-­Markenverantwortlichen zum Marktstart zuversichtlich. •

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Herrn Ottos neuntes Leben

Um die Klimaziele innerhalb der ambitionierten Fristen zu erreichen, reichen E-Mobilität und Wasserstoff nicht aus, so der Tenor der FEV-Konferenz. Mag. Bernhard Katzinger

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ie heute verkauften Fahrzeuge mit Diesel- und Ottomotoren werden sich bekanntlich über eine Dekade lang auf unseren Straßen fortbewegen. Gleichzeitig warten viele Neuwagenkunden in Sachen Elektroauto noch zu und setzen stattdessen auf Hybride, welche 2020 starke Zuwächse verzeichneten. Je länger jedoch mit Verbrennern ausgerüstete Fahrzeuge auf den Straßen fahren, desto länger d ­ auert es mit dem CO2-neutralen Verkehrssektor. Oder?

Verbrenner dekarbonisieren „Um die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir die Elektromobilität. Das ist ein ganz wichtiger Baustein. Aber wir haben errechnet: Selbst wenn ab heute jedes zweite neu zugelassene Auto ein E-Auto wäre, würden wir die Klimaschutz-Ziele ­ von 2050 nicht erreichen. Als Ergänzung brauchen

„Selbst wenn schon heute jedes zweite Neufahrzeug ein E-Auto wäre, würden wir die Klimaziele von 2050 nicht erreichen.“ Dr. Norbert W. Alt, FEV

wir E-Fuels“, sagte Dr. Norbert W. Alt, COO bei der deutschen FEV Europe GmbH. FEV ist ein großer Entwicklungsdienstleister mit Hauptsitz in Aachen. Zum Portfolio gehören Verbrennungsmotoren ebenso wie Brennstoffzellen, Hybrid-Antriebsstränge oder Batteriesysteme. Heuer veranstaltete der Konzern zum vierten Mal die FEV-Konferenz „Zero CO2 Mobility“, diesmal aufgrund der Pandemie in einem rein virtuellen Format.

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E-Fuels seien aber nicht nur geeignet, den mit Verbrennungsmotoren ausgestatteten Fahrzeugbestand zu „dekarbonisieren“. Sie haben, so ein Fazit der Veranstaltung, durchaus auch das Potenzial, Sektoren umweltfreundlicher zu machen, in denen ein batterieelektrischer Betrieb deutlich schwieriger ist als im Pkw-Sektor: etwa den Bereich der schweren Nutzfahrzeuge oder den Flugverkehr.

Europa auch in Zukunft nicht energieautark Dementsprechend müsse die Politik rasch die Rahmenbedingungen für Erforschung und weitere Investitionen in das Erzeugen synthetischer Treibstoffe anstoßen, wurde von mehreren Experten auf der Tagung gefordert. So führte Prof. Dr. Christian Küchen, Geschäftsführer des deutschen Mineralölwirtschaftsverbandes, aus, dass vonseiten der Industrie nur dann die nötigen Investitionen in E-Fuels getätigt würden, wenn es klare Bekenntnissen zu dieser Technologie gebe. „Wenn es keinen Markt für E-Fuels gibt, wird man vermutlich auch die nötigen Investitionen in die Technologie zur Erzeugung nicht sehen“, so Küchen. Ein zweiter Gedankenanstoß aus der Tagung: Euro­ pa wird auch in Zeiten der Dekarbonisierung Energie importieren müssen – etwa in Form von Wasserstoff, der in sonnigeren Weltgegenden aus Solarstrom ­produziert werden muss. „Elektrifizierung und der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sind nötig“, so Alt in seinem Resümee. Man werde neben Elektrofahrzeugen aber auch ­einen sig­ nifikanten Anteil von Brennstoffzellen-Fahrzeugen (FCEV) sehen. Dem Verbrenner schreibt Alt einen langen Atem bis 2050 und darüber hinaus zu, etwa in Plug-in-Hybriden oder Nutzfahrzeugen. •


Seid flexibel I

nfektiologen, Epidemiologen und Virologen prophezeien dem Virus und seinen Mutationen ein langes Leben. Sie erwarten, dass es immer wieder entsprechende Infektionswellen geben wird. Corona wird sich in den nächsten 2 Jahren auch durch Impfungen nicht ausrotten lassen. Die Verbreitung der Angst wird daher in nächster Zeit Hochkonjunktur haben. Anderseits kann die grüne Lobby trotz der Pandemie mit ihren unabsehbaren Folgekosten nicht auf ihr derzeit wichtigstes Polit-Zugpferd – den Klimaschutz – verzichten. Leonore Gewessler wird auch die nächsten 2 Jahre noch Verkehrs- und Infrastrukturministerin sein und die ihr anvertrauten Milliarden in den Klimaschutz stecken. So wird auch das E-Auto trotz aller derzeitigen Schwächen politisch noch einige Zeit Hochkonjunktur haben, ehe es von neueren Technologien abgelöst wird. Synthetischer Kraftstoff und Wasserstoff klopfen da bereits hörbar an der Tür. • Irgendwann wird es sich auch bei den Grünsten herumgesprochen haben, dass der HuckepackTransport voluminöser und schwerer Batterien nicht sehr wirtschaftlich ist. Die herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien sind selbst nach den Einschätzungen von Batterie-Entwicklern wie Daniel Rettenwander von der TU Graz „nur eingeschränkt praxistauglich, potenziell gefährlich und teuer“. Dass sie zur Erreichung der politischen Klimaziele erforderlich sind, ist jedoch allen Beteiligten klar. Bis aber neue Festkörperbatterien Marktreife erlangt haben, werden noch einige Jahre vergehen. • Geänderte Umstände erfordern geänderte Strategien. Der von Medien und Politikern einige Jahre hochgeschaukelte NOX-Schrecken ist passé. Neue, umweltfreundliche Dieselmotoren erreichen auch ohne NOX-Tricksereien die gesetzlichen Vorgaben. NOX-Storys sind out, schaffen keine Schlagzeilen mehr. Der CO2-Schrecken wird von Brüsseler Bürokraten angesichts klammer Gemeinschaftskassen mit rigorosen Vorgaben sorgsam gepflegt. • Aufgrund extrem hoher Strafen, die den Herstellern drohen, muss jetzt alles recht rasch gehen. Rascher, als es Technik, Infrastruktur und Konsumverhalten hergeben. 2030 werden die Vorgaben noch weiter auf 60 Gramm CO2 reduziert. Dann braucht die Autoindustrie zur Vermeidung von Milliardenstrafen einen Elektro-Marktanteil von 40 bis 50 Prozent – koste es, was es wolle. Die Kfz-Hersteller haben sich angesichts drohender Milliardenstrafen dieser neuen

ANSICHT

Dr. Fritz Knöbl

Situation bereits angepasst: Sie geben den Druck an die Händler weiter. Die Händler an der Verkaufsfront können ihre Kunden nicht zwingen, ein Elektroauto zu kaufen. Deren Herz hängt vielfach noch an den Verbrennern, die immer sauberer werden und keine Reichweitenprobleme kennen. Doch die Händler müssen sich mit ihren Lieferanten arrangieren, sonst bekommen sie keine zum wirtschaftlichen Überleben notwendige Boni. • Dazu kommt noch die Angst vor einem Zulassungsverbot für herkömmliche Verbrenner, das nach dem Willen zahlreicher Politiker zu unserer aller Rettung schon ab 2025 oder 2030 eingeführt werden soll. Oder die Angst, dass Verbrenner (trotz derzeit gegenteiliger Beteuerungen) aus den Ballungszentren ausgesperrt werden. Verkaufen Sie daher nicht Autos, sondern Sicherheit. Ein verantwortungsbewusster Familienvater steht vor dem Dilemma: Das Klima für künftige Generationen retten oder doch lieber schon jetzt die eigenen Kinder, die Familie schützen? Ein Auto kaufen, das man gar nicht mehr benützen darf? Nutzen Sie dieses Dilemma: Sie verkaufen Sicherheit durch Förderung des Individualverkehrs. Sie verkaufen gleichzeitig ein gutes Gewissen durch Propagierung des E-Antriebs. Sie fördern den technischen Fortschritt. • Es muss ja nicht gleich ein vollelektrischer Antrieb sein – ein Plugin-Hybrid tut’s auch. Zumindest solange er steuerlich gefördert wird.

„Die Kfz-Hersteller haben sich angesichts drohender Milliardenstrafen bereits angepasst: Sie geben den Druck an die Händler weiter.“

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

Der A&W-Verlag bildet eine breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

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VDO wird Continental 2020 ging es mit den Aufträgen des Mittelstandes rapide bergab

Die Conti-Produktmarke VDO wird im Pkw-Ersatzteilgeschäft komplett auf den Namen Continental umgestellt. Auch die VDO-Werkstattkonzepte werden umbenannt.

Geschäftsklima im Tief Die KMU-Umfrage der Creditreform zeichnet ein düsteres Stimmungsbild der heimischen Wirtschaft. Das Geschäftsklima-Barometer liege mit Minus 2,0 Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von Plus 17,9 Punkten und damit so schlecht wie zuletzt vor sechs Jahren. Der drastische Abfall lasse sich in allen vier Hauptwirtschaftsbereichen ablesen. Von Optimismus sei in den Betrieben wenig zu spüren, mit einer Verbesserung des Geschäftsverlaufs rechne derzeit kaum jemand. Am besten habe sich in den vergangenen sechs Monaten die Bauwirtschaft gegen die Krise stemmen können, schwer getroffen vom konjunkturellen Abschwung sei dagegen die Dienstleistungsbranche, in der die Konjunkturindikatoren deutlich nachgegeben hätten, heißt es. Bei den Auftragseingängen verzeichneten 21,6 % der Befragten Auftragssteigerungen (Vorjahr: 22,4 %) und 47,4 % (Vorjahr: 23,1 %) Auftragsrückgänge. Ein Lichtblick sei, dass die Unternehmer trotz der Krise mehr investieren wollen, nämlich 47,2 % (Vorjahr 44,7 %). Das sei vor allem mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft ein entscheidender Faktor, meinen die Autoren der Creditreform.

W-01

Varta-Filialen schließen Clarios wird Varta-Filialen in Wien, Graz, Linz, Klagenfurt und Salzburg schließen. 30 Mitarbeiter sind betroffen, die Betreuung von Großkunden wird durch ein „Kernteam“ von Wien aus erfolgen.

Fahrradtaferln gefordert

Mst. Ing. Georg Ringseis, Landesinnungsmeister der Wiener Fahrzeugtechnik, fordert Kennzeichen für Fahrräder und E-Scooter. „Die Kraftfahrer halten sich weitgehend an die Verkehrsregeln, diese anonymen Verkehrsteilnehmer tun das teilweise nicht.“ Auch die Straßenverkehrstauglichkeit solle analog zu Kraftfahrzeugen regelmäßig überprüft werden. „Ich weise auf die große Zahl an Fahrrädern und E-Scootern hin, die jetzt in den Abendstunden ohne funktionierende Beleuchtung unterwegs sind“, erklärt Ringseis. „Es müssen aber alle ordnungsgemäß am Verkehr teilnehmen. Ich bin für die freie Auswahl der Mobilität, aber mit gleichen Regeln.“

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Nachwuchs fortbilden Acoat Selected, das Betriebe-Netzwerk von AkzoNobel, stellt ein neues Ausbildungs-College speziell für Lehrlinge vor. Es handelt sich um ein dreistufiges Praxisund Theorieseminar, in dem

neben fachlichen auch soziale Komponenten des Geschäftsleben gefördert und erste Einblicke in Führungsqualitäten sowie die Schlüsseldisziplinen Kundenservice und Kundenkontakt vermittelt werden.


GEWERBE

Das Jahr 2021 sicher im Blick Einen praktischen Jahreskalender gibt es nun kostenlos im Online-Shop des schwäbischen Reifengroßhändlers Göggel.

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as winterliche Wetter und die stärkere Nutzung der Pkws für die privaten Haushalte treiben den Reifenmarkt voran. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, um die Weichen rechtzeitig auf das Jahr 2021 zu stellen. Nach einem schwierigen 2020 für den Handel stehen die Weichen für das kommende Jahr auf Grün, gibt sich der schwäbische Reifengroßhändler Göggel zuversichtlich: Der deutsche Verband der Automobilindustrie

Den ­Wandplaner gibt es in 3 Formaten

(VDA) erwartet ein Wachstum bei den Neuzulassungen in 2021 von knapp 10 Prozent. Mit einer ähnlich hohen Steigerung rechnen auch die Marktexperten für das Reifenersatzgeschäft. Mehr als 120 eigene Transporter sind bei Reifen Göggel derzeit unterwegs, um zuverlässig die derzeit gute Nachfrage für seine Kunden zu bewältigen. Dank eines modernen Logistiksystems und des hauseigenen Fuhrparks ermögliche Reifen Göggel auch in der Corona-Krise eine schnelle und zuverlässige Warenverfügbarkeit, versichert das Unternehmen.

Hervorragender Überblick Mit dem kostenlosen Wandplaner in 3 Formaten DIN A0 (1.180 x 840 mm), A1 (840 x 594 mm) und A2 (594 x 420 mm), haben die Kunden von Reifen Göggel das Jahr 2021 sicher im Blick. Nur den Reifen-Online-Shop unter www.reifen-­goeggel.de besuchen und das Stichwort „Kalender 2021“ eingeben. Der praktische Jahreskalender bietet auch im Zeitalter der Digitalisierung einen hervorragenden Überblick über die nächsten Monate. Dieser Ausgabe von AUTO & Wirtschaft liegt ein kostenloser Wandplaner bei. • (DSC)

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GEWERBE

Bundesinnungsmeister unserer Berufsgruppe. Die Karosseriebauer und die Kfz-Techniker bringen ihre Kompetenz nun jeweils in den K ­ ompetenzCentern ein; sie haben jeweils einen Leiter, aber keinen ­weiteren Bundesinnungsmeister mehr. Wie kam es zu Ihrem für den Herbst 2021 geplanten Stabswechsel mit Herrn Keglovits? Harb: Wenn man, wie ich, die Chance hat, seine Funktion an einen passenden Nachfolger zu übergeben, der die Kriterien, die für mich Voraussetzung sind, erfüllt, so sollte man das tun! Daher werde ich in absehbarer Frist meine Funktion als Landesinnungsmeister in der Steiermark an Thomas Marichhofer weitergeben: Er hat nicht nur die Meisterprüfung, er nimmt bereits die Meisterprüfungen ab, ist im Land

„Aktuelle Autos kann der Pfuscher nicht mehr reparieren, an der Karosserie kann er noch am ehesten etwas machen.“ Mst. Komm.-Rat Ing. Josef Harb, Bundesinnungsmeister

Neue Personen, neue Struktur Im November wurde Mst. Komm.-Rat Josef Harb als Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik bestätigt. Was sind die Ziele seiner zweiten Amtsperiode?

mein Stellvertreter und ein guter Techniker, der einen Autohandel hat – es passen alle Voraussetzungen! Ebenso möchte ich nächsten Herbst meine Funktion in der Bundesinnung an meinen Stellvertreter Roman Keglovits-Ackerer weitergeben, damit es besser weitergeht, mit einem Mix an erfahrenen und jungen Leuten. So stelle ich mir vor, das Bestmögliche für unsere Fahrzeug- und Karosseriebautechniker umsetzen zu können. Auch mit Manfred Kubik und den anderen Mitgliedern der Bundesinnung haben wir sehr gute Leute.

Von Dr. Nikolaus Engel

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&W: Wo werden Sie bis 2025 Ihre S ­ chwerpunkte setzen und wie sollen die umgesetzt werden? Josef Harb: Wir haben im neu formierten Bundesinnungsausschuss sehr viele junge, dynamische Innungsmeister: Damit haben wir sehr viele Möglichkeiten und diese Ressourcen wollen wir intensiv nutzen und alle mit einbinden. Gleiches gilt für die KompetenzCenter mit den Schwerpunkten Ausbildung, Technik und Karosseriebautechnik. Wir wollen ein dynamisches Team bilden, bei dem sich alle in die Kammerarbeit einbringen können und bei dem auch jeder in die Mitarbeit eingebunden werden soll. Was ändert sich mit der neuen Amtsperiode und was bleibt gleich? Harb: Wir beginnen die neue Periode in einer neuen Struktur: Roman Keglovits-Ackerer und Manfred Kubik sind die Stellvertreter von mir als einzigem

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Was tun Sie gegen die Schattenwirtschaft? Wie hat sich der Pfusch in der Corona-Zeit entwickelt? Harb: Da bin ich gelassen: Aktuelle Autos kann der Pfuscher nicht mehr reparieren, an der Karosserie kann er noch am ehesten etwas machen. Bei der Kfz-Technik wird das zunehmend weniger. Ich habe das auch beobachtet: Der Ersatzteil-Thekenverkauf ist bei uns auch nicht angestiegen, vielleicht hat es beim Autoteilegroßhandel eine Steigerung gegeben. Wir haben, als die Werkstätten Bedarf hatten, auch in der Steiermark, lange viele Aktionen gesetzt. Das Pfuscherthema ist bei uns praktisch erledigt, in Kärnten gab es im Frühjahr 2020 noch ein Pfuscherproblem. Aber die „Cluster“, wo sich einige zusammengetan hatten, um gemeinsam zu pfuschen, und die „professionellen“ Pfuscher sind abmontiert. Ich glaube, da sind wir schon sehr erfolgreich gewesen. Gegen Arbeiten für Familienmitglieder haben wir nie etwas unternommen, da dieses Problem ­minimal ist. •


GEWERBE

Das Hightech-Lager Saint-Gobain Autover hat das Lager in Wien umgebaut und eine moderne Verpackungsstraße für Scheiben installiert.

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urch die zunehmende Modellvielfalt der Automarken wird die Logistik im Scheibenbereich immer wichtiger. Saint-Gobain Autover hat das Lager in Wien deutlich modernisiert und eine neue Verpackungsanlage installiert. „Bisher haben wir die Scheiben vom Lagerort kommissioniert, nochmals kontrolliert, manuell mit Schutzprofilen bestückt und in die Folienverpackungssäcke gesteckt. Dann wurde die Folie mit einer Flämmpistole geschrumpft“, erklärt Thomas Hermanky den bisherigen Prozess. Mit der Neuorganisation und der neuen Anlage wurden das Lager umgebaut und die internen Arbeitsabläufe ganz neu gestaltet.

Thomas Hermanky, SaintGobain Autover Österreich Vollautomatische Verpackung der Windschutzscheibe bei Saint-­ Gobain Autover Österreich

Verbesserte Qualität Die Wareneingangskontrolle erfolgt mit einer Visitierwand, einer speziellen Lichtwand zur Qualitätskontrolle. „Danach kommt die Scheibe zur Verpackungsstation, wird mit dem passenden Profil bestückt und läuft über die Förderstrecke durch den Folierofen“, so Hermanky. Nach der Verpackung kommen die Teile an ihren Lagerort. „Nach dem Eintreffen im Wareneingang können wir nun laufend verpacken und – unabhängig von zeitaufwendigen Kontrollen und Verpackungstätigkeit – die Kommissionierung je nach Tagesbedarf durchführen.“ Damit konnte Saint-Gobain Autover die Qualität der Verpackung verbessern und vereinheitlichen und zugleich die Arbeit der Mitarbeiter erleichtern. Ein weiterer Verbesserungsschritt erfolgt durch die ­Verwendung von recycelfähigen Folien.

www.sekurit-partner.at modernisiert Nicht nur offline, auch online hat Saint-Gobain Autover modernisiert. „Die Website www.sekurit-­ ­ partner.at wurde modernisiert und an die Erfordernisse angepasst“, erklärt Hermanky. Dort werden Sekurit-Partner-Werkstätten, Montagebetriebe und Fachbetriebe vorgestellt. Dabei wird auf die Leistungen und den standardisierten und qualitativ hochwertigen Service der Betriebe hingewiesen. Dabei sind Arbeitsabläufe nach OE-Richtlinien, Diagnose und Kalibrierung ebenso fester Bestandteil wie ­Audits zur Qualitätssicherung. • (GEW)

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GEWERBE

„Wir können nicht alles tun“ Mst. Manfred Kubik ist neuer Bundesinnungsmeister-Stellvertreter der Fahrzeugtechnik sowie Berufsgruppenobmann der Karosseriebautechniker. Handlungsbedarf sieht er vor allem beim Image des Handwerks, bei den Lehrlingen und bei der laufenden Information der Betriebe.

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&W: Was sind Ihre wichtigsten Themen? Manfred Kubik: Was gesamtheitlich gesehen irrsinnig wichtig ist: Das Handwerk muss wieder den Stellenwert bekommen, den es verdient. Der erste Schritt ist mit der Meister-Bezeichnung als Symbol­ akt schon umgesetzt worden. Das Handwerk hat heute zu wenig Image, obwohl die Menschen froh sind, wenn der Handwerker kommt und hilft. In meiner Arbeit ist die Aufwertung des Handwerks ein riesiger Punkt.

„Jene, die Informationen und Weiterbildung nicht annehmen, werden es nicht schaffen.“ Manfred Kubik, Berufsgruppenobmann der Karosseriebautechniker Wie sehen Sie Fachkräfte- und Lehrlingsmangel? Kubik: Die Lehrlings-Thematik geht Hand in Hand mit der Aufwertung des Handwerks. Wir haben das Problem, dass wir keine guten Lehrlinge bekommen. Wir brauchen junge Menschen, die die Intelligenz mitbringen, um später die Meisterprüfung zu absolvieren und Unternehmen fortzuführen. Die Probleme sehe ich da bei den Eltern und Großeltern, die Jugendliche motivieren sollen, das Handwerk positiv bewerten und diese Ausbildung auch zulassen.

Lesen Sie die Langversion des Interviews in der AUTO-Information Nr. 2550

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Welche Herausforderungen kommen auf die ­Betriebe zu? Kubik: Die Herausforderungen sind schon da und

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betreffen alles rund um die Elektronik mit Fahrerassistenzsystemen, das beginnt bereits beim Parkpiloten. Da braucht es Leute mit Köpfchen, die damit arbeiten können und die mit der Digitalisierung ­umgehen können. Ist das in dieser Dimension technisch umsetzbar? Kubik: Dazu muss man in eine Vielzahl entsprechender Geräte investieren. Vor allem: Der Unternehmer muss sich und seine Mitarbeiter massiv und intensiv fortbilden. Das wird nicht ausreichend genutzt, da müssen wir wirklich ansetzen. Es besteht die Notwendigkeit, Informationen und Weiterbildungsangebote anzunehmen. Jene, die es nicht annehmen, werden es nicht schaffen. Ist die Ausstattung für die Betriebe leistbar? Kubik: Für die technische Ausstattung muss sich der Betrieb überlegen: Wer sind die Kunden, wie ist der Einzugsbereich, welche Marken, welche Modelle kommen in meinen Betrieb? Abgestimmt auf die Anforderungen muss die technische Ausstattung vorhanden sein. Diese Investitionen müssen vom Kunden oder von der Versicherung bezahlt werden. Irgendwann kommt der Punkt, wo man nicht überall investieren kann. Wir werden uns als Karosseriebauer davon verabschieden müssen, dass wir alles machen können. Dann muss ein Netzwerk mit Partnern aufgebaut werden. • (GEW)


Eine sichere und professionelle Renault-Diagnose verspricht Texa trotz geänderten Zugangs.

Diagnose ohne Einschränkung R

enault hat kürzlich bei Modellen seiner Produktreihe ein Gateway-Modul für den IT-Datenschutz eingeführt, das dazu dienen soll, Manipulationsversuche und Datendiebstahl im Keim zu ersticken. Das Modul verhindert jedoch den Zugriff für die unabhängige Werkstatt auf die Einstell- und Codierfunktionen, die für die Reparatur von Fahrzeugen erforderlich seien. Durch die Verwendung der Diagnoselösungen von Texa sei diese Einschränkung jedoch kein Problem mehr, so das Unternehmen. Es sei nämlich möglich, das Gateway zu entsperren und mit der normalen Diagnose auf absolut sichere, Schon in Kürze wird die legale und professionelle Weise Software IDC5 CAR 72 auf die Version 73 aktualisiert fortzufahren.

Diagnose wie gewohnt ohne Einschränkung Um das Fahrzeug zu entsperren, müsse sich der Anwender auf der Webseite asos.renault.com registrieren, einen Token (USB-Stick) erwerben und die spezielle Anwendung herunterladen. Zur Ausführung der Diagnose müsse eine Navigator TXTs-­ Schnittstelle vorhanden sein, die im Pass-Thru-­ Modus arbeiten könne. Zusammen mit dem Token erhält der Mechaniker eine Benutzer-ID und ein Passwort, mit denen er auf die Entriegelungsfunktionen des Fahrzeugs zugreifen kann. Um mit der Diagnose fortzufahren, schließt er lt. Texa den Token einfach an einen der USB-Eingänge des Axone Nemo 2 an, verbindet diesen über Kabel mit der Navigator TXTs-Schnittstelle und startet die Anwendung. Nach der Bestätigung, dass das Gateway entsperrt wurde, kann die Diagnose von Texa wie gewohnt und ohne Einschränkung verwendet werden. • (DSC)


GEWERBE All-in-one: Das HV Safety 2000 von AVL Ditest

Sicher mit Hochspannung AVL Ditest entwickelt Lösungen für die Arbeit an Hochvoltbatterien. Die Tools leiten durch einen „geführten Reparaturprozess“ und übernehmen auch die Dokumentation. Von Mag. Bernhard Katzinger

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tark anziehende Verkäufe bei rein batterie­ elektrischen sowie ein regelrechter Boom bei Plug-in-Hybridfahrzeugen kennzeichnen den Neu­ wagenmarkt 2020. Damit steht auch der Werkstatt­ bereich vor neuen Herausforderungen, u. a. jener, Diagnostik und Reparaturen an Hochvoltbatterien durchführen zu können. Denn es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, die Traktionsbatterie auszutauschen

„Die Software zeichnet jeden Schritt auf und erstellt einen Testbericht. So haben Anwender die Anforderung der Nachweispflicht im Griff.“ AVL Ditest und die teure Logistik für das komplette Paket zu übernehmen. AVL Ditest bietet die geeignete Aus­ rüstung, um die Diagnose in den Werkstätten mit vertretbarem Aufwand sicher und ordnungsgemäß durchzuführen.

Sichere Diagnose für den Reparaturprozess Mit unterschiedlichen Lösungen deckt AVL Ditest den kompletten Reparaturprozess ab, wobei der Fokus zunächst auf Lösungen für Fahrzeugherstel­ ler liegt, mit denen zusammen man Werkzeuge für sicheres Arbeiten an HV-Akkus entwickelt. Klar ist allerdings auch, dass in absehbarer Zeit das Thema für freie Werkstätten immer bedeutender werden wird. In einem geführten Reparaturprozess sollen

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nicht nur die korrekte und sichere Diagnose und Re­ paratur des Fahrzeugs gewährleistet, sondern auch die Rückführung des gewonnenen Wissens in die Entwicklung sichergestellt werden. Aktuell stellt AVL Ditest für freie Werkstätten das „All in one“-Gerät HV Safety 2000 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Hochvolt-Messmo­ dul für Elektro- und Hybridfahrzeuge, das speziell für den automotiven Bereich entwickelt wurde, um die Überprüfung aller Sicherheitsanforderungen an DC-HV-Kreisen im Fahrzeug zu garantieren.

Das Gerät schreibt den Testbericht Als erstes „All in one“-Gerät ermöglicht es die Messung entsprechend der technischen Vorschrift UNECE R100. Es unterstützt die Anforderung der Messung mit 1 Ampere über den Standard-USB-­ Anschluss ohne zusätzliche Stromversorgung oder Batterien. Damit werden sichere Messungen an HV-Systemen von Elektro- und Hybridfahrzeugen in der Werkstatt durchgeführt. Eine benutzerfreund­ liche und intuitive Menüführung steht dabei im Vor­ dergrund. Die Software zeichnet jeden Schritt genau auf und erstellt einen detaillierten Testbericht, der einfach gespeichert oder ausgedruckt werden kann. Damit hat der Anwender Qualitätssicherung und Nachweispflicht im Griff. Jede Menge hilfreicher Informationen zum Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen finden sich unter anderem auch auf dem YouTube-Kanal von AVL Ditest. •


GEWERBE

Diagnose, öffne dich! Das neue Sun PDL-Software-Update ermöglicht nun den Zugang auf Modelle mit eingeschränktem Diagnose-Zugang, wie beispielsweise der FCA-Gruppe.

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eim jüngsten Software-Update 20.4 für PDL hat Sun zahlreiche neue Highlights einfließen lassen. Die umfassende Aktualisierung betrifft Neuerungen für alle Fahrzeugmarken und beinhaltet auch Security Vehicle Gateway. Die Sun-Softwarelösung wurde für Fahrzeuge mit eingeschränktem Zugang entwickelt. So ermöglicht 20.4 nun auch den Zugang zu Fiat-Alfa-Chrysler-Fahrzeugen ab Baujahr 2017. Sun stellt damit die elektronische Basis für die Werkstätten zur Verfügung: „Der Betrieb muss sich dann beim Hersteller registrieren und dort für den Zugang bezahlen, entweder einmal oder in Paketen“, erklärt Hannes Krell, Operation Manager Snap-on Equipment Austria: „Dieser Zugang wird auch bei anderen Autoherstellern zunehmen und damit für die Diagnose notwendig werden. Mit unserer Software kann das entsprechend genutzt werden.“

Kalibrierung von Kamera und Sensoren Ein weiterer, wichtiger Bereich bei Snap-on und Sun betrifft EZ-ADAS, das Kalibrierungssystem für alle

Assistenzsysteme und deren Kalibrierung bestimmen die Zukunft der Kfz-Reparatur: Mit dem Sun EZ-ADASSystem sind die Werkstätten gerüstet

Das Software-Update 20.4 bringt wichtige Neuerungen für die PDL-Serie

Kamera-, Radar und Lidar-Systeme. „Das nimmt an Bedeutung zu, die Assistenzsysteme kommen immer öfter und in jeder Fahrzeugklasse zum Einsatz“, weiß Krell. Das betrifft beispielsweise immer öfter den Tausch der Windschutzscheiben. „Bei vielen Fahrzeugen reicht eine Reparatur an der Heckklappe und schon muss die Heckkamera neu kalibriert werden“, so Krell. • (GEW)

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GEWERBE Als Motorradrennfahrer weiß Roland Steinberger die Grenzen des technisch und wirtschaftlich Machbaren im Reifenbusiness auszureizen

Ing. Christian Humer, Sparte Reifenhandel

Prok. Christian Pferscher, Sparte Autohaus

Stefan Santer, Sparte Nutzfahrzeuge

Mut entwickeln und ausleben Oder, wie es Neo-Geschäftsführer Mag. Roland Steinberger sagt: „Mut bedeutet, das zu tun, wofür Manager bezahlt werden: Entscheidungen treffen und dabei sein Team mitzunehmen!“

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bgesehen vom Umfeld und der Organisation ist Mut eine Sache der Persönlichkeit Die verkörpert der Villacher Roland Steinberger (42) perfekt und die hat ihn nun an die Spitze der österreichischen Michelin Reifenverkaufsgesellschaft gebracht. Geschäftsführerkollege Philipp Ostbomk hat ihn lange als Verkaufsleiter gecoacht, sein Kämpferherz erkannt, aber vor allem seinen Teamgeist: „Mit seinem österreichischen Team und der damit verbundenen Erfahrung im Land und der langjährigen Nähe zu diesem Markt Mag. Roland Steinberger, Geschäftsführer stellen wir in anspruchsMichelin Reifenverkaufsges.m.b.H voller Zeit die Weichen auf kontinuierlichen Erfolg.“

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„197 Saisonen Reifenhandelserfahrung“

Für das Autohaus-Geschäft zeichnet Christian Pferscher (60) verantwortlich. Der HTL-Absolvent ist seit 1984 dabei und kennt die Autohaus-Zentralen bis ins Detail und es ist dem nunmehrigen Prokuristen auch keine Reifensparte fremd. Er hat sie alle absolviert. Dementsprechend sind sein Zugang zu den Kunden und seine Expertise gefragt. Den Reifenhandel in allen Facetten pflegt Ing. Christian Humer (39), seit 2005 bei Michelin und Key Account Manager für point-S, TRT, ContiTrade, Porsche usw. Der ausgebildete Finanzbuchhalter und geprüfte Reifenfachmann Stefan Santer (42) ist seit 2006 mit von der Partie und hat das Ressort Lkw inne. Plankenauer und Euromaster sind seine ­erstklassigen Referenzen. Auf Reifen basiert sein Erfolg Steinberger ist die ständigen Veränderungen im Der frühere Eishockey-Nationalspieler und begeisMarkt gewohnt, weshalb er sich sein Führungsteam terte Motorradrennfahrer (2020 Gesamtsieger Klasallesamt aus den eigenen Reihen ausgesucht hat. se GP Open – Euro Motul Challenge) begann seine „Daraus addieren sich 197 Saisonen Reifenhandels­ Reifenvertriebskarriere 1996 bei Stinnes AG, mit der erfahrung.“ Mit bester Produkt- und Servicequalität Verschmelzung wanderte er zum Reifenservicenetz ausgestattet, wie er betont, geht der Kärntner im Viborg, die dann von der Michelin-eigenen EuroTeam sein Vermarktungswerk an, um sich an der master Reifenvertriebs- und servicekette Euromaster Spitze zu behaupten: „Man kann Mut mit Durchgeschluckt wurde. Beim französischen Premium-­ haltevermögen und auch etwas Besessenheit gut Reifenhersteller ist der verheiratete Betriebswirt seit ­kombinieren!“ • (LUS)

„Die Marktentwicklung in Coronazeiten bleibt spannend. Umso bedeutender, ein auf lokale Kundenbedürfnisse fokussiertes Team zu haben!“

Günther Wiener geht nach 42 Jahren in Diensten von Michelin in Österreich in Pension

8 Jahren, zuletzt als Verkaufsleiter Pkw-Reifen. Der Einzelkämpfer ist gleichzeitig Teamplayer und hat sich nach der Pensionierung von Günther Wiener (er war sagenhafte 42 Jahre in Michelin-Diensten) aus seinem 28-köpfigen Kader seine Mannschaft so zusammengestellt, dass die von der Zentrale hoch gesetzten Erwartungen im heimischen Reifenersatzgeschäft in Erfüllung gehen können.

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GEWERBE

Pleiten: Ruhe vor dem Sturm? Deutlich gesunken ist die Zahl der Insolvenzen – nicht zuletzt aufgrund massiver staatlicher Unterstützungsmaßnahmen im Corona-Jahr. Von Dieter Scheuch

Künstlich am Leben gehalten Das paradoxe Bild von gesunkenen Insolvenzzahlen während einer der größten Wirtschaftskrisen des Landes bleibe aufgrund von künstlich eingreifenden Maßnahmen der Bundesregierung aufrecht. „Für eine gesunde Volkswirtschaft ist es wichtig, dass das Insolvenzrecht regelkonform zum Einsatz kommen kann“, so MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter Insolvenz KSV1870 Holding. Betrachte man die Zahlen von Jänner bis Mitte März 2020, so sei der Beginn dieser verdrehten Situation eindeutig mit dem ersten Lockdown und den damals in Kraft tretenden Verordnungen festzulegen. „Die Maßnahmen im Frühling waren wichtig, um die heimische Wirtschaft nicht in den Abgrund stürzen zu lassen. Nun ist es aber umso wichtiger, wieder das bewährte österreichische Insolvenzwesen seine Arbeit machen

Foto: Adobe Stock

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m Insolvenzbereich Transportmittel/Kraftfahr­zeuge mussten 2020 laut KSV1870 Holding AG insgesamt 80 Unternehmen Insolvenz anmelden, ein Minus von 54,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (177 Fälle). Über 45 Unternehmen (2019: 102) wurde Konkurs eröffnet – das entspricht einem Rückgang von 55,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Rückläufig (-53,3 Prozent) entwickelten sich auch die mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneten Insolvenzverfahren mit 35 Fällen (2019: 75). Auch die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten gingen von 32,9 Millionen Euro (2019) auf 16,1 Millionen Euro (-51,0 Prozent) zurück.

TRANSPORTMITTEL/KRAFTFAHRZEUGE: DIE GRÖSSTEN INSOLVENZEN 1 GAT Logistics Europe Handels- Speditions- und Transport GmbH/Wels (3,2 Mio. Euro Passiva) 2 Manuela Schmid/Anif (2,5 Mio. Euro ) 3 Netleasing AFS Leasing und Vertriebs GmbH/Anif (1,7 Mio. Euro) 4 Lappi Performance OG/Ennsdorf (1,1 Mio. Euro) 5 Ing. Gombas GmbH/Wien (1,1 Mio. Euro) 6 Auto-Havelka Kraftfahrzeughandels- und Reparatur G.m.b.H/Tulln (1 Mio. Euro) 7 Autopflege Bogdan GmbH/Wien (0,8 Mio. Euro) 8 Karosseriereparatur Lacoma GmbH/Wien (0,6 Mio. Euro) 9 Andreas Klement/Sooß (0,6 Mio. Euro) 10 WDW Davidgasse GmbH/Hagenbrunn (0,6 Mio. Euro ) zu lassen“, sagt Götze. Bis zum ersten Lockdown seien die Insolvenzzahlen um nur 5 Prozent geringer gewesen als 2019, nach dem ersten Lockdown bis Ende des Jahres seien die Insolvenzzahlen auf die Hälfte zurückgegangen, sodass man auf das Gesamtjahr gerechnet mit insgesamt 3.017 Firmenpleiten (2019: 5.018) ein Minus von fast 40 Prozent bei den Insolvenzen erreicht habe. Dass hier Unternehmen, die nicht einmal in einem normal verlaufenden Insolvenzjahr überlebt hätten, künstlich am Leben ­gehalten würden, sei nur offensichtlich. •

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GEWERBE

V. l.: Stefan Janzen (techn. Geschäftsführer Mewa), Mag. András Wiszkidenszky (Superbrands), Wolfgang Böck (Verkaufsleiter Mewa) und Bernd Feketeföldi (kfm. Geschäftsführer Mewa)

Hygienesymbol der Coronazeit Mewa hat nicht nur in der Coronakrise Konzepte für Fertigungs- und Reparaturbetriebe, auch für Hightech-Hersteller wie Pankl Racing: vom Putztuch über Fußmatten bis zur Bekleidung. Von Dr. Nikolaus Engel

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ie Fußmatte, die gleich im Firmeneingang alle Besucher an die Corona-Sicherheitsmaßnahmen erinnere, sei Abstandshalter, Schmutzfang und Hinweisgeber in einem, sagt Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer Mewa Österreich.

„In unseren Waschstraßen werden Tücher bei 90 °C mindestens 15 Minuten gewaschen, alle Keime und Mikroorganismen vollständig inaktiviert.“ Bernd Feketeföldi, kfm. Geschäftsführer Mewa Österreich

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Nachhaltig und absolut hygienisch Die mit Symbolen zu Mund-Nasen-Schutz, Handdesinfektion und dem „Babyelefanten-“Abstand bedruckten Matten rufen gut wahrnehmbar zeitgemäß rücksichtsvolles Verhalten ins Gedächtnis. Die Hygienematten werden ebenso im Textilsharing angeboten wie Mehrwegputztücher und Berufskleidung, die Mewa in einem vereinbarten Intervall austauscht. Die Maschinenputztücher beispielsweise sind nicht nur eine nachhaltige Lösung, wie Feketeföldi unterstreicht, sondern dank mindestens 15 Minuten Wäsche in 90 Grad heißer Lauge, die alle gesundheitsgefährdenden Keime und Mikroorganismen deaktiviert, und Lieferung in geschlossenen Sicherheitsbehältern (SaCons), aus denen sie der Nutzer entnimmt, auch hygienisch. Im Mietsystem bietet Mewa unter anderem alle erdenklichen Arten von

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Berufskleidung an – vom modischen Business Outfit über die beliebten Arbeitsanzüge für ­Kfz-Werkstätten bis zu Spezialjacken, -hosen und -anzügen.

Heiße Ware: neue Schweißerkollektion „Flame“ Die Kollektion „Mewa Dynamic“ wurde nun durch Schweißerschutzkleidung in drei Varianten mit „coolem Look“, wie Feketeföldi betont, ergänzt: „Flame“ für gelegentliche, „Flame Extreme“ für häufige und „Flame Advanced“ für permanente Schweißarbeiten im Maschinen-, Fahrzeug- und Stahlbau. Mewa kümmert sich beim Textil-Sharing-System um Beschaffung, Lagerung und permanente Pflege der Textilien sowie die Bedarfsanpassung: wenn zum Beispiel jemand im Team eine weitere Hose benötigt oder neue Mitarbeitende einzukleiden sind.

Mewa Österreich: Superbrand für Pankl Racing Daher setzt Pankl-Einkaufsleiterin Sandra Matzinger auf den professionellen Mewa Textilservice: Mewa kleidet etwa 1.000 Mitarbeiter des weltweit tätigen Hightech-Fahrzeugkomponentenherstellers Pankl Racing in Kapfenberg und Bruck a. d. Mur ein. Für 2020/2021 erhielt Mewa Österreich – zum 4. Mal in Folge – den Business Superbrands Aus­ tria Award, mit dem starke Marken prämiert werden. „Dies bestätigt den kontinuierlichen Erfolg der Marke Mewa“, sagt Feketeföldi, die als führender Textildienstleister für Hygiene und Sauberkeit, ­Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit stehe. •


Umweltfreundlich und preisgünstig heizen mit Heizöl?

Johann Bauer, Geschäftsführer und Gründer der markenfreien Autowelt Weiden GmbH, im Puls-air Interview Seit 2004 besteht die markenfreie Autowelt Weiden GmbH in Weiden in der Oberpfalz. Gemeinsam mit 15 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist die Autowelt Weiden spezialisiert auf den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen aller Marken und Modelle. Des Weiteren gehören eine Meisterwerkstatt für alle Fabrikate und ein Abschlepp- und Pannenservice zu den Dienstleistungen der Autowelt. ­Alles unter einem Dach. Und alles, was unter einem Dach ist, muss im Winter beheizt werden, um professionell und ordentlich ­arbeiten zu können. Die Kfz-Innung Oberpfalz als entscheidender Tippgeber Im Rahmen eines Vortrages der Kfz-Innung Oberpfalz wurde Herrn Bauer angeboten, eine kostenlose technische Betriebsberatung von der Innung durchführen zu lassen. Ein Bestandteil dieser Betriebsberatung war auch die Analyse der „energetischen Seite des Betriebes“. Dabei kam heraus, dass die Leistung der bestehenden Ölheizung des Betriebes nicht ausreicht, um die Werkstatt und den Verkaufsraum im Winter ordentlich zu erwärmen. An kalten Tagen musste die bestehende Ölheizung hochgedreht werden, dies verursachte enorme zusätzliche Heizkos-

1.440 m³ große Werkstatt wird nun komplett mit Puls-air geheizt „Die alte Heizung verwende ich jetzt ausschließlich für den Verkaufsraum, die Werkstatt wird komplett vom Puls-air Heizgerät beheizt. Ich spare mir dadurch ca. 2.000 Liter Heizöl im Jahr, die Wärmeverteilung ist super und die Werkstatt ist am Morgen, nachdem das Gerät eingeschaltet worden ist, in nur 10 Minuten auf Arbeitstemperatur zwischen 16 und 18 Grad.“ Die Mitarbeiter der Autowelt Weiden GmbH schätzen die schnelle und gleichmäßige Wärme sehr und können schon früh am Morgen, ohne zu frieren, ihrer Arbeit in der immerhin 1.440 m³ großen Werkstatt nachgehen. Für alle Hallen Auf die Frage: „Wem würden Sie Puls-air weiterempfehlen?“, antwortete Bauer: „Nicht nur Autowerkstätten, sondern jedem, der eine größere Halle effizient, umweltfreundlich und preisgünstig beheizen will.“ Interessant war auch die Inbetriebnahme des Gerätes. Mit einem Öltank verbinden, Abgas ins Freie leiten, Strom anstecken und fertig. Mehr war es nicht und der Schornsteinfeger interessiert sich kein bisschen für das Gerät, weil es für ihn keinen Aufwand mit sich bringt, so Inhaber Bauer. Warum ist Puls-air so effizient? Puls-air hat entscheidende Vorteile, die es klar von anderen Heizgeräteherstellern abhebt: • Wirkungsgrad von 97 Prozent durch patentierte pulsierende Verbrennung • Perfekte Wärmeverteilung durch vom Gerät

erzeugte thermische Luftwalze • Physisch richtige Positionierung des Gerätes auf dem Boden der zu beheizenden Räumlichkeit Wie kommt es zu einem Wirkungsgrad von 97 Prozent? Im „Auspuffrohr“ zwischen Brennkammer und Schwingungsentkoppler entsteht eine schwingende Gassäule, in der das Gas 62-mal in der Sekunde seine Strömungsrichtung ändert. Durch diese heftige Gasbewegung wird zusätzliche Wärme erzeugt. So erklären sich der hohe Wirkungsgrad und die erstaunliche Sparsamkeit von Puls-air. Diese sogenannte pulsierende Verbrennung ist patentiert und darf nur in den Puls-air Heizgeräten verbaut werden. Made in Austria mit deutschen Komponenten Zudem werden zur Herstellung nur österreichische und deutsche Komponenten verwendet, was zur Folge hat, dass die Puls-air Heizgeräte zuverlässig und störungsarm jegliche Räumlichkeiten (Hallen oder Werkstätten) erwärmen. Positiver Nebeneffekt der sauberen Verbrennung und der qualitativ hochwertigen Bestandteile ist, dass für die Heizung kaum Wartungsarbeiten anfallen, dies freut Chef und Mitarbeiter. Puls-air in 3 Worten Beschreiben Sie das Puls-air Heizgerät in 3 Worten. Bauer: „Preisgünstig – effektiv – umweltfreundlich.“

Kontakt und Informationen puls-air Werner Pletzer Innsbrucker Straße 10 6353 Going am Wilden Kaiser, Österreich Telefon: 053 58 - 36 00 Fax: 053 58 - 36 03 E-Mail: info@pulsair.net, www.pulsair.net Facebook: @pulsairpletzer Instagram: @werkstatt_heizung_pulsair

Advertorial

ten, schildert Bauer. Im Interview erwähnte Bauer ebenso, dass sein Gebäude bereits über 50 ­Jahre alt und schlecht isoliert sei. Der Berater der Innung schlug Bauer vor, für die Beheizung der Werkstatt eine andere Lösung zu wählen und verwies dabei auf die effizienten Werkstattheizungen vom österreichischen Heizgerätehersteller Puls-air. 2011 schaffte sich Inhaber und Geschäftsführer Bauer dann ein Pulsair Heizgerät für die Werkstatt an.


GEWERBE

Die Auswahl mithilfe der Chassisnummer erlaubt eine genauere und zuverlässigere Fahrzeugidentifikation

Suche mit Ge(VIN) Neue Funktionen und Optimierungen im „Derendinger Connect Shop“ erleichtern die Teilesuche.

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eit Kurzem ist die Auswahl von Fahrzeugen unterschiedlicher Marken mit der 17-stelligen Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN, engl. VIN) möglich. Sie ermöglicht laut Derendinger „eine sehr viel genauere und zuverlässigere Fahrzeugidentifikation, da sie alle Ausstattungsmerkmale und Optionen ab Werk enthält“. Die Informationen stammen direkt aus der Herstellerdatenbank. Die Auswahl eines Fahrzeugs mithilfe der Chassisnummer erlaubt eine sehr viel schnellere und effizi-

Alle Updates sind im ersten Jahr kostenlos dabei

entere Identifikation von Ersatzteilen, wobei gleichzeitig das Fehlerrisiko minimiert wird.

VIN-Abfrage kann Auswahl von Teilen reduzieren In Produktgruppen mit vielen Varianten wie Frontscheiben, Scheinwerfer, Bremsscheiben und -beläge, Stoßdämpfer und andere Teile der Federung sowie Klimakompressoren könne die VIN-Abfrage die Auswahl an Teilen oftmals erheblich reduzieren. Die Suche nach der VIN-Nummer ist für die folgenden Hersteller verfügbar: VAG (Audi, Seat, Skoda, Volkswagen), Mercedes-Benz, smart, BMW, Mini, Renault, Dacia, PSA (Citroën, DS, Peugeot, Opel), FCA (Alfa Romeo, Fiat, Iveco, Lancia), Chevrolet, Ford, Toyota, Lexus und Volvo. Weitere Details unter www.derendinger.at • (DSC)

I­ nspector besonders für asiatische Modelle geeignet. Ausgelegt auf hohe Beanspruchung im Arbeitsalltag wurde das Handheld stabil konstruiert, die Bedienung erfolgt über einen 10-Zoll-LCD-Bildschirm, der sich auch mittels Screenpen einfach bedienen lässt. Steht eine WiFi-Verbindung bereit, können Updates ebenso schnell und unkompliziert durchgeführt werden, wie direktes Feedback, TeamViewer-­ Unterstützung, Drucken und Surfen.

Alle Daten langfristig im Blick

Robustes Helferlein Wartungs-, Reparaturarbeiten und Fehlersuche werden laufend mehr: mit dem richtigen Gerät alles kein Problem.

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amit die Werkstätten ihre Kunden mit bestmöglichem Service betreuen können, bietet Herth+Buss den Betrieben bei Wartung, Reparatur, Fehlersuche und Diagnose aller Modelle das Eigendiagnose-Gerät „Inspector“. Mithilfe des Zugangs für alle OE-Daten von Hyundai und Kia ist der

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Die Systemsuche läuft überwiegend automatisch ab, die Bedienung erfolgt intuitiv und die Eingaben zur Fahrzeugidentifizierung sind unkompliziert. Über den integrierten 64-GB-Speicher, aber auch über die Möglichkeit eines 128 GB externen Speichers können Diagnoseprotokolle, Kundeninformationen, Bilder sowie Daten auch langfristig aufbewahrt werden. Mittels Pre-Scan-Berichts werden alle Probleme des Fahrzeuges übersichtlich aufgelistet und nach den Arbeiten bestätigt der Post-Scan-Bericht, dass alle Fehler ordnungsgemäß gelöst wurden. Zum Umfang des „Inspector“ gehören sowohl alle Standardfunktionen wie Fehlercodes lesen und löschen, Live-­ Datenanzeige, Aktuatortests sowie erweiterte ­steuergerätespezifische Zusatzfunktionen. • (MPI)


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Die Achsmessgrube für neue Werkstätten wird als Ganzes geliefert

Schwebende Messgruben Achsvermessung wird immer wichtiger: Kastner hat die passenden Geräte und Gruben im Programm.

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ls „innovativste Achsvermessung der Welt“ bezeichnet man bei der Firma Kastner, dem führenden Spezialisten für Werkstattausrüstung, das erste web-basierte Gerät dieser Art: Entwickelt wurde Q.Lign von Beissbarth. „Es ist die Antwort auf die zunehmend digitale und schnelllebige Welt“, meint

„Passend dazu empfehlen wir die Kastner-Achsmessgrube, entwickelt von unseren Spezialisten.“ Wernfried Horn, Vertriebsleiter und Prokurist man bei Kastner in Innsbruck: „Q.Lign von Beissbarth ist ultraschnell, kompakt und connected.“

System arbeitet kabellos Diese Technologie ersetzt den kompletten Fahrwagen mit PC, was mehr Raum in der Werkstatt schafft. Die Stream-to-X-Anzeige ermöglicht es, die Ergebnisse der Messung auf jedem PC, Laptop, ­ Smartphone oder TV anzuzeigen. Q.Lign arbeitet dank der leistungsstarken Li-Ion-Akkus kabellos und kann unter- oder überflur installiert werden – zum Beispiel bei den von Kastner selbst entwickelten Achsmessgruben, die auch eine Kalibriervorrichtung für ACC und Dreh-Schiebeplatten ­beinhalten. • (MUE)


GEWERBE

Dietmar Vogl (S&K) und Vanessa Swed (AH Swed)

Günter Riebenbauer und Martin Saurer, RSE Mechanix

Seit 37 Jahren im Einsatz Die Besitzer der ältesten Maha-Bremsenprüfstände erhielten nun Warengutscheine von Siems & Klein.

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ahlreiche Kfz-Werkstätten haben sich auf den gemeinsamen Aufruf von Siems & Klein und AUTO & Wirtschaft bei der Suche nach dem ältesten Maha-Bremsenprüfstand gemeldet. Auf Basis des Typenschilds hat das Team von Siems & Klein die Besitzer der 3 ältesten Geräte und damit die Gewinner der Warengutscheine im Wert von je 500 Euro herausgefunden. Voraussetzung war, dass die Prüfstände tatsächlich noch im Einsatz sind. „Damit wurde die Qualität der Maha-Bremsenprüfstände eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, erklärt Ing. Dietmar Vogl, Vertriebsleiter bei Maha-Partner Siems & Klein. Nachdem die Gewinner bekannt waren, hat Vogl die Sieger

„Mit dem Einsatz dieser Geräte wird die Qualität der Maha-Bremsenprüfstände ­eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ Ing. Dietmar Vogl, Vertriebsleiter Siems & Klein ­ersönlich besucht und die Warengutscheine im p Wert von je 500 Euro übergeben.

Autohaus Swed in Hürm Zwischen St. Pölten und Melk, nahe der West­ autobahn, liegt der Kia-Betrieb der Familie Swed,

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Michael und Alexander Wulz (AH Wulz), Dietmar Vogl (S&K) wo ein 37 Jahre alter Bremsenprüfstand von Maha im Einsatz ist. Mit Baujahr 1983 und Seriennummer 3752 ist das Gerät damit der älteste eingereichte Prüfstand, der noch immer seine Dienste tut. Vanessa Swed berichtet, dass ihr Vater den Prüfstand gebraucht übernommen habe. „Qualität über ­ eine Generation“, so Vogl.

RSE Mechanix in Burgau Im steirischen Thermenland, im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark, ist die Firma RSE Mechanix von Günter Riebenbauer und Martin Saurer beheimatet. Die beiden betreiben eine freie Werkstätte und haben einen Maha-Prüfstand mit Baujahr 1984 von einem ehemaligen Betrieb übernommen, aber auch das ist schon 17 Jahre her. „Neben der regelmäßigen Wartung wurde der Prüfstand aufgrund der gesetzlichen Anfordernisse von der ursprünglichen 4kN auf 6kN-Anzeige umgebaut und justiert“, erichtet Vogl.

Autohaus Wulz in Obervellach 1986 wurde der Maha-Bremsenprüfstand gebaut, der bei den Brüdern Alexander und Michael Wulz im Einsatz ist. Die beiden betreiben in dritter Generation ein Autohaus in Obervellach, im Kärntner Mölltal. Die Firma vertritt die Marken Opel, Subaru, Suzuki und Isuzu und betreibt eine Tankstelle samt Waschanlage. • (GEW)


Foto: Mimzy/Pixabay

GEWERBE

Schneller beliefert Der Online-Teilekatalog partslink24 rollt sein neues, intuitives Design nun sukzessive auf alle 41 Hersteller im Katalog aus.

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as Online-Bestellsystem partslink24 bietet freien Werkstätten besonders einfache und schnelle Bestellung von Originalteilen von nunmehr 41 Marken bei autorisierten Vertragshändlern. Ein neu vorgestelltes Katalogdesign soll die Suche nun noch weiter vereinfachen und intuitiver gestalten.

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Einfacher finden Wie der Anbieter betont, kann die Suche im Teilebestand nun über die Fahrgestellnummer, die Modellauswahl oder durch die Eingabe von Teilenummern oder -beschreibungen erfolgen. Mit nur einem Zugang erhält man Zugriff auf die Kataloge aller Marken und damit zum kompletten Teile-Datenbestand der Hersteller. Neu dazukommende Marken sind auto­ matisch inklusive. „Highlights sind etwa die neue Companionleiste, die optimierte Navigation im Katalog, die verbesserte Händlersuche und der übersichtliche Warenkorb“, heißt es beim Betreiber Lexcom ­Informationssysteme GmbH.

Das neue Katalog­ design wird nun auf alle Marken ausgerollt

Neue Hersteller im neuen Design integriert Seit Mai 2020 sind auch die Marken Jaguar und Land Rover in partslink24 integriert – bereits im neuen Design. Sukzessive wird dieses auch für alle anderen Marken angepasst, beginnend mit Katalogen der VW Group. Zusätzlich ist mit der neuen Katalogarchitektur das „responsive Design“ für mobile Geräte integriert. • (RED)

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EN! D L E M N A U JETZT NE

Eine Aktion von

Loyalität in den Vordergrund „Werkstatt des Vertrauens“ ist soeben beendet worden, die Gewinner des Gütesiegels 2021 werden gerade informiert. Die nächste Aktion ist schon in Vorbereitung, die Anmeldung ist bereits möglich. Soeben ist zum dritten Mal die Aktion „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich über die Bühne gegangen und hat erneut viele Werkstätten ausgezeichnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. Anmeldungen für das Gütesiegel 2022 werden schon entgegengenommen, alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe können an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Kunde sucht Orientierung Jede Werkstätte, die 50 ­Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Es werden

Die Partner

verschiedene Werbemittel angeboten, die Werkstätte wird unter www.werkstatt-­des-vertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen. Die neue Aktion von „Werkstatt des Vertrauens 2022“ wird vermutlich im März 2021 starten.

www.werkstatt-des-vertrauens.at

Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:


Für langjährige ­Kundenbeziehung Das Vertrauensverhältnis zwischen Werkstatt und KundInnen ist die beste Voraussetzung für eine langjährige Kundenbeziehung, ist Helmut Stuphann von Bosch Österreich überzeugt.

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&W: Auf welche Veränderungen müssen sich die Kfz-Betriebe einstellen? Helmut Stuphann: Die Zukunftsthemen sind vor allem Fahrerassistenzsysteme und neue Antriebskonzepte. Diese erhöhen die Komplexität im Fahrzeug, was auch einen erhöhten Schulungsbedarf bei freien Werkstätten mit sich bringt. Außerdem wissen die AutofahrerInnen natürlich, dass ihr Fahrzeug technisch komplexer geworden ist und werden bei der Wahl der Werkstätte kritischer. Auch der Trend der Digitalisierung spielt hier mit, denn KundInnen suchen die Lösung ihrer Probleme immer öfter im Internet. Zusätzlich gewinnt das Flottengeschäft weiter an Bedeutung und immer mehr AutofahrerInnen sind dadurch an ­Werkstätten gebunden Wie unterstützt Bosch die Betriebe bei den ­aktuellen und zukünftigen Herausforderungen? Stuphann: Mit Angeboten, wie z.B. Kalibriereinrichtung für Fahrassistenzsysteme, Werkstattausrüstungsgeräte für Elektrofahrzeuge und mit einer Erweiterung des Schulungsprogrammes für diese Bereiche. Durch die Einschränkungen im Lockdown haben wir unseren ESI[tronic] KundInnen wöchentlich eine Stunde „Tipps & Tricks online“ für Diagnose am Fahrzeug angeboten. Zusätzlich bieten wir vermehrt Onlineschulungen an. Mit „Connect Repair“ schaffen wir die Möglichkeit, dass Werkstätten ihre Geräte miteinander und mit dem Werkstattprogramm vernetzen können und somit durch digitale Datenübertragung Fehler vermeiden und den administrativen Aufwand reduzieren können. Dieses Konzept steigert nicht nur die Produktivität, ­sondern reduziert auch viele Fehlerquellen. Mit myBoschCarService haben wir ein online Buchungstool für Bosch Service Betriebe geschaffen, das KundInnen die Möglichkeit bietet, online Werkstatttermine zu buchen. Das bringt den Werkstätten einerseits neue KundInnen und reduziert außerdem

Bosch unterstützt die Betriebe mit Werkstattausrüstung, Schulungen und Softwarelösungen

Helmut Stuphann, Automotive Aftermarket, Sales Austria (AA/SAT)

den administrativen Aufwand. Beim Flottengeschäft ist ein flächendeckendes Netzwerk an Betrieben ausschlaggebend. Mit dem Bosch Car Service Konzept sind wir in ganz Österreich vertreten und immer mehr Flotten nehmen das Bosch Service Netzwerk in ­Anspruch. Warum unterstützt Bosch das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens“? Wie wichtig sind Image und Vertrauen bei freien Werkstätten? Stuphann: Umso komplexer die Fahrzeuge werden, desto kritischer sind AutofahrerInnen bei der Wahl der Werkstatt. Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Werkstatt und KundInnen ist die beste Voraussetzung für eine langjährige Kundenbeziehung. Die Werkstätte kann die starke Marke „Bosch“ nutzen, um den KundInnen zu vermitteln, dass die Werkstatt mit Qualitätsprodukten arbeitet. Die Bosch Werkstatt-Konzepte wie Bosch Service oder Bosch Module signalisieren den KundInnen zusätzlich ­einen hohen Qualitätsstandard. Werkstätten, denen das gelingt, werden sicher zu den Gewinnern der Marktveränderungen gehören.


Verlässlicher Partner Continental macht Werkstätten fit für die Mobilität der Zukunft.

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igitale Technologien, eine immer stärkere Vernetzung und veränderte Kundenbedürfnisse: Kfz-Werkstätten und Händler im automobilen Ersatzgeschäft sind mehr denn je gefordert. Das Technologieunternehmen Continental unterstützt die Branche mit kundenorientierten Lösungen – auch und gerade in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Corona-­ Pandemie. Das Unternehmen baut sein Portfolio und seine Services für den Automotive A ­ ftermarket unter der starken Marke Continental kontinuierlich aus – und setzt dabei ausschließlich auf Premiumprodukte. Neben zahlreichen E ­ lektronik- und Mechatronikprodukten gehören heute auch Scheibenwischer, Batterien, Turbolader und Filter unter der Marke Continental zum Programm. Zudem bietet das Unternehmen unter seiner Premiummarke ATE ein umfangreiches Ersatzteilsortiment für Bremssysteme an. Riemen, Leitungen und natürlich Reifen vervollständigen das Produktspektrum von Continental im Automotive Aftermarket. Darüber hinaus bietet

Kundenorientierte Lösungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

­ ontinental mit der RVD-Plattform eine Lösung an, C die Werkstätten über einen Dongle Zugriff auf Fahrzeugdaten ­ermöglicht.

Wissen eines führenden Automobilzulieferers Das Wissen aus der Erstausrüstung gibt Continental in Webinaren und Trainings an Werkstätten weiter. „Nur mit zeitgemäßem Know-how können Betriebe moderne Fahrzeuge fachgerecht reparieren und bei ihren Kunden punkten“, sagt Peter Wagner, Leiter des Geschäftsbereichs Aftermarket & Services. „Unser Ziel ist es, die Werkstätten bestmöglich zu unterstützen. Deshalb fördern wir auch das Siegel ­,Werkstatt des Vertrauens‘.“

Ein gemeinsames Ziel Die maximale Zufriedenheit und Sicherheit der Autofahrer sind der gemeinsame Fokus von NTN-SNR und den Werkstätten.

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ie ,Werkstatt des Vertrauens‘ ist ein Konzept, das wir seit vielen Jahren gerne unterstützen“, erklärt Michael Brüning, Gebietsverkaufsleiter Süddeutschland/AT/CH bei NTN-SNR: „Es gibt viele Herausforderungen, denen sich sowohl Werkstatt als auch Industriepartner morgen stellen müssen, so wie beispielsweise die Ausrichtung des Automobilmarkts hin zu einer massiven Elektrifizierung der Fahrzeuge. Hersteller und Werkstätten haben dabei heute sowie morgen ein gemeinsames Ziel: die maximale Zufriedenheit und Sicherheit der Autofahrer. Die Teilnahme und Unterstützung der ‚Werkstatt des Vertrauens‘ zeigen dieses Anliegen beider Seiten ­deutlich.“

Die optimale Reparatur Erstausrüstungsqualität gepaart mit korrekter Montage sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reparatur. NTN-SNR unterstützt freie Werkstätten dabei, indem ausschließlich Reparatursätze in OE-Qualität angeboten werden. Der

­ ersteller ist der weltweit größte Produzent für RadH lager und der zweitgrößte Produzent für Antriebswellen in der Erstausrüstung – so werden jährlich über 100 Millionen Radlager und 40 Millionen Antriebswellen hergestellt. Über Schulungen durch Experten, den NTN-SNR TechInfos auf der Homepage des Herstellers oder die kostenlose App „TechScaN’R“ werden den Werkstätten außerdem alle Informationen geboten, die für eine korrekte Montage erforderlich sind. Durch die Kombination der Kompetenz der freien Werkstatt und dem Einsatz von Premium-Ersatzteilen steht der optimalen Reparatur nichts im Weg!

Reparatursätze in OE-Qualität von NTN-SNR


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GEWERBE

Das neue Fit-Zel Festplateau 3.5 bildet das aktuellste Einstiegsangebot der Eder-Gruppe bei den leichten und wirtschaftlichen Autotransportern. Von Dr. Nikolaus Engel

Das neue Fit-Zel Festplateau 3.5 für den Führerschein B

Transportieren mit einem Pkw D

as neue Festplateau aus hochwertig verarbeitetem Vollaluminium ist im professionellen Fahrzeugtransport durch vielfältige Nutzungsmöglichkeit unschlagbar wirtschaftlich – als Zweiachser in der Zulassungsvariante mit 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht aufgrund der Einstufung als Pkw“, erläutert Vertriebsleiter Markus ­Bonnetsmüller.

Wirtschaftlich schleppen: vor dem Gesetz ein Pkw Dieses Festplateau, das auf Mercedes- und Fiat-­ Basis aufgebaut wird, können alle Mitarbeiter, die über einen Pkw-Führerschein Gruppe B verfügen, fahren. Es gelten lediglich die Überholverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen für Pkw, aber keine Sonntagsfahrverbote. Auch fällt beim Zweiachser keine Lkw-Maut an. Mit der Neuheit kommt

„Unsere Neuvorstellung Fit-Zel Festplateau 3.5 ist nicht nur für Österreich eine besonders wirtschaftliche Möglichkeit, Autos zu transportieren!“ Markus Bonnetsmüller, Vertriebsleiter DE + AT, Eder Fahrzeugbau

Der Fit-Zel BE-Trans Duo für Führerschein BE hat 3,9 t Nutzlast, leistungsfähige Druckluftbremsen und ABS

Viele Detailoptimierungen: Fit-Zel BE-Trans Duo Für all jene Unternehmer, die besonders wirtschaftlich mehr als ein Fahrzeug transportieren wollen und dafür Mitarbeiter mit Führerschein BE einsetzen, die aber über keine Berufskraftfahrerqualifikation verfügen müssen, baut Eder den Fit-Zel BE-Trans Duo mit 9 Meter Ladelänge. Jeweils 3,5 Tonnen beträgt das höchstzulässige Gesamtgewicht von Zugfahrzeug und Auflieger. Der Sattelauflieger, mit dem sich zwei Pkws oder Transporter befördern lassen, hat dank Vollaluminium-Bauweise und modernsten Komponenten 3,9 Tonnen Nutzlast. In vielen Details optimiert verfügt er nun auch über eine leistungsfähige Druckluftbremse und serienmäßig über ABS, das es auch möglich macht, das Fahrzeug – ohne Nachrüstungen – aufzulasten. Die – auf Wunsch bei Eder verkleidete – Zugmaschine ist mit Doppel- oder Einzelkabine lieferbar, die um eine von zwei Seiten zugängliche Teilebox erweitert werden kann. Statt einer schweren Sattelkupplung verbaut Eder ein EU-konformes Kugelkupplungssystem.

Eder: von Autoherstellern für Umbauten autorisiert die Eder-Gruppe, Hersteller der Algema- und Fit-Zel Fahrzeugtransporter, der Nachfrage des Markts nach einem klassischen Festplateau nach. Als Basis für das Festplateau stehen sowohl Mercedes als auch Fiat mit Heckantrieb und Luftfederung zur Wahl: Damit lässt sich für den Ladevorgang durch Ablassen der Luft der Auffahrwinkel verringern. Je nach Fahrgestell stehen bis zu 4,8 Meter L ­ adelänge sowie 2,1 Meter Ladebreite zur Verfügung.

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Fahrzeugbauer Eder sei von Automobilherstellern zur Herstellung der Fahrzeugtransporter, Auf-, Um- und Ausbauten auditiert und zertifiziert, so Bonnetsmüller: mit dem QVM-Gütesiegel von Ford sowohl Produkte als auch für Produktion und Fertigung. Auch Volkswagen Nutzfahrzeuge bestätigt die Unbedenklichkeit der Umbauten, zum Beispiel des Crafter-Basisfahrzeugs zum Algema Blitzlader 2, ­offiziell. •


GEWERBE

Geschäftskonzept: Sauberkeit Michael, Denise und Christoph mit Fabian, Walter und Annemarie Stieglecker mit WashTec-­ Gebietsleiter Norbert Eisl

Saubere Autos sind das Unternehmens- und Erfolgskonzept der Firma Wasch-Profi Stieglecker. Bei den Anlagen vertraut man seit Beginn auf WashTec.

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ei den Tankstellen ist das Waschen in den Hintergrund gerückt, der Shop mit vielen Parkplätzen ist wichtiger geworden“, erinnern sich Walter und Annemarie Stieglecker an die Gründung ihres Unternehmens Wasch-Profi im Jahr 2000 zurück. Mit Sauberkeit, Hygiene, Reinigung auf höchstem Qualitätsniveau und viel persönlichem Einsatz ist das Unternehmen in 10 Jahren beachtlich gewachsen. „Die Kunden fahren lieber zum Profi, wo die Reinigung im Mittelpunkt steht“, weiß Firmenchef Walter. Nach dem ersten Waschpark in Saalfelden sind Lienz, Hallein, Matrei, Vigaun und Ende November nun Puch-Urstein dazugekommen. Mittlerweile sind auch die Söhne Michael und Christoph im Familienbetrieb tätig.

Keine Ausfälle erlaubt Das Team sorgt nicht nur für Sauberkeit und Organisation: „Wir machen 90 Prozent der Wartung und der notwendigen Reparaturen selber“, sagt Walter Stieglecker: Um die Betriebskosten im Griff zu haben und Ausfälle zu minimieren, müssen die Anlagen gut gepflegt, regelmäßig gewartet und Verschleißreparaturen durchgeführt werden. Auch wenn viel selbst erledigt werden kann: Wenn es darauf ankommt, muss der Lieferant da sein, hier kommt Partner WashTec ins Spiel: „Der Service von WashTec hilft, auch außerhalb der normalen

Zeiten“, weiß Walter Stieglecker. „Wenn ich gerade bei Wartungsarbeiten auf der Leiter stehe und eine Frage habe, ist der WashTec-Techniker erreichbar“, ergänzt Michael. „Wir müssen Standzeiten vermeiden, dürfen keine Zeit verlieren. Das war eine Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit WashTec und es ist noch nie ein Ausfall passiert“, zeigt sich Walter zufrieden. „Probleme treten ja in der Regel nicht an ruhigen Tagen auf, sondern wenn ein großer Andrang herrscht. Da müssen wir schnell helfen“, weiß WashTec-­Gebietsleiter Norbert Eisl.

Das Team überzeugt

Bonuskarte von Wasch-Profi: jederzeit günstig saugen und waschen

Die Zusammenarbeit mit WashTec ist so alt wie das Unternehmen selbst. „Wir hatten am ersten Standort eine Softcare-Maschine, für die Expansion haben wir uns umgeschaut und verglichen“, erinnert sich Walter Stieglecker, und erklärt den entscheidenden Punkt: „Norbert Eisl war der kompetenteste Vertreter von allen. Der Ansprechpartner, das Team, ein gut aufgestellter Kundendienst machen den Unterschied aus.“ Im neuen Wash-Park in Puch-Urstein wurde in die 58 Meter lange Waschhalle die WashTec WS 100 eingebaut, wobei die Zahl für 100 Autos in der Stunde steht. Die Anlage ist voll ausgestattet, Highlight ist die Mitfahrtechnik der Bürsten, die sich länger mit dem Fahrzeug mitbewegen. Dazu kommen 6 SB-Plätze mit PowerFoam und SelfTecs sowie der Waschbürste, die Politur und Reinigung mit einem Gerät ermöglicht. Besonderheit der Wasch-Profi-Waschparks ist das Cash-Management mit Bonus-Card, mit der bis zum Staubsauger alles bezahlt werden kann. „Die Familie Stieglecker weiß, was der Kunde braucht und setzt das höchst professionell um. Im Mittelpunkt steht dabei die Sauberkeit“, fasst Eisl das Erfolgskonzept von Wasch-Profi zusammen. • (GEW)

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Foto: Adobe Stock

Dr. Nikolaus Engel

Geringerer Einbruch

„Auch wenn der erneute Lockdown für manche Branchen in Österreich ähnlich stark ausfällt wie im Frühjahr, zeigen die Aktivitätsniveaus in Österreich einen etwas geringeren Einbruch“, so Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Uni­Credit Bank Austria. „Trotzdem wird Österreichs Wirtschaft im 4. Quartal 2020 erneut in eine Rezession eintreten.“ Erwartet wird, dass Lockdowns mehr oder weniger in den meisten ­Ländern Europas bis zum Beginn des Frühjahres anhalten.

ÖAMTC nutzt Autopreisspiegel „Wie bereits der ARBÖ, die ‚Autorevue‘ und ‚Alles Auto‘ ist nun auch der ÖAMTC auf die Fahrzeugbewertung Autopreisspiegel (APS) umgestiegen“, berichtet Betreiber Dr. Wolfgang Pfeffer: „Ab Dezember 2020 setzt der ÖAMTC in ganz Österreich den Autopreisspiegel zur profes­ sionellen Gebrauchtwagenbewertung ein.“

Frey: Nachmieter für Betriebsflächen gesucht Komm.-Rat Friedrich Frey bietet seine Immobilien zur Nachmietung an. Das betrifft laut Immobilienmakler ÖRAG/1010 Wien die Betriebsliegenschaften in 1030 Wien (Arsenal), 1210 Wien (Prager Straße 131), 1220 Wien (Wagramer Straße 256), 1230 Wien (Richard-Strauss-Straße 34) und 2700 Wiener Neustadt (Stadionstraße 17).

Jungwagen online leasen Die Porsche Bank (www.porschebank.at/shop) hat einen Online-Vertriebskanal auf den Markt gebracht. Interessenten profitierten von einer Auswahl an Jungwagen aus dem Fuhrpark der Porsche Bank, von einem attraktiven Online-Paket, einer vollständig digitalen Vertragsabwicklung sowie von einem Porsche Bank Onlineshop-Bonus in Höhe von 1.500 Euro. „ Als Marktführer im Bereich Auto-­ Finanzierung wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit bieten, bequem und digital ein Fahrzeug zu leasen“, erklärt Hannes ­Maurer, CEO der Porsche Bank.

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„Betrachten wir das Heute als die Stunde null, ab der das Leben wieder neu beginnt, und fragen wir uns: Was können wir beibehalten, was müssen wir ändern?“ Prof. Dr. Willi Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen

„Bei Opel hat es in den vergangenen Jahren viele Veränderungen in kurzer Zeit gegeben. Da ist klar, dass der eine oder andere nicht glücklich ist.“ Opel-Chef Michael Lohscheller zum letzten Platz von Opel beim „Händlerradar“

„Wir könnten als Hersteller allein online verkaufen, doch wir tun es mit den Händlern gemeinsam und nicht in einer wettbewerbsähnlichen Situation.“ Hildegard Wortmann, Audi-Vertriebsvorstand

Das geht so weiter Die letzte (?) NoVA-­ Erhöhung dieses Jahres hat in Teilen der Fahrzeugwirtschaft Empörung ausgelöst. Doch sie folgt nicht nur dem Prinzip „Mit dem Kopf durch die Wand“, das Birgit Hebein ihren Posten als Wiener Vizebürgermeisterin gekostet hat. Diese Steuererhöhung hat sich einerseits die Umweltentlastung auf die Fahnen geschrieben und natürlich auch, einen Obulus für die durch Corona ausgezehrte Staatskasse zu holen. Gelingen könnte das aber, wie die Vergangenheit zeigt, bestenfalls vor Inkrafttreten der neuen NoVA, durch Vorziehkäufe. Dem steht zum Teil sicher die Lieferfähigkeit vieler Werke im Weg. Eine Illusion wäre zu glauben, dass sich diese Politik des BMK in der aktuellen Konstellation ändern wird: Das geht so weiter, weil die eine kompromisslos ihre Ziele verfolgt und die andere Seite froh ist, wenn sie endlich eine Chance erahnt, neue Geldquellen zu erschließen anstatt anzuzapfen.


WIRTSCHAFT

Einfach und schnell Die Motiondata Vector Gruppe hat die Buchung von Probefahrten vereinfacht – davon profitieren auch die Autohäuser.

­ rofitieren all jene Autohäuser, die ihren Kunden p bereits jetzt eine funktionierende Software anbieten, die alle Ansprüche erfüllt.

Probefahrt kann schnell gebucht werden Bei der Motiondata Vector Gruppe mit Hauptsitz in Seiersberg bei Graz hat man das Portfolio vor Kurzem wieder um ein wichtiges Stück erweitert: Das Website-Paket, das auf jeden Betrieb individuell abgestimmt ist, bietet mit dem Modul „Online ­Testdrive Booking“ (OTB) nun das einfache und schnelle Buchen einer Probefahrt mit nur wenigen Klicks. Davon profitieren nicht nur die Endkunden, die rund um die Uhr mit dem Betrieb in Kontakt treten ­können, sondern auch die Autohäuser.

Werkstatt-Termine online vereinbaren

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m mittlerweile zweiten Lockdown hat sich in den vergangenen Wochen wieder einmal gezeigt, wie wichtig perfekt funktionierende Homepages in der Autobranche sind. Die Zugriffszahlen der Endkunden sind wieder deutlich gestiegen – und davon

Denn die Anfrage gelangt direkt in die Terminplanung des DMS und wird dort per SMS, E-Mail oder Telefon bestätigt. Autohäuser können so nicht nur die Auslastung der Vorführfahrzeuge (und dadurch wohl zusätzlich den Absatz von Neuwagen) steigern, sondern erhöhen auch die Kundenbindung und die -zufriedenheit. Ebenso können mit dem Website-­Paket von Motiondata Vector Werkstatt-Termine online gebucht werden. Das trägt gleichfalls wesentlich zur Steigerung der Auslastung bei. • (MUE)

Verhältnis jene Kategorie, welche für die Kunden letztlich auch die wichtigste Bedeutung hat, da jeder dort gerne wieder kauft, wo dieses Verhältnis passt. Das alles wäre aber ohne unsere großartigen und engagierten MitarbeiterInnen nicht möglich. Daher gilt mein ganz besonderer Dank dem gesamten easyleasing Team!“

We Are the Champions

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis auch 2021!

„Im 1. Corona-Lockdown haben wir erneut bewiesen, dass wir uns sehr schnell und kundenorientiert auf für uns ebenfalls komplett neuartige Umstände einstellen können. Wir haben eine große Anzahl von Privat- und Geschäftskunden und auch unsere Händlerpartner mit schnellen und zielführenden Lösungen rund um das Thema Stundung von diversen Ratenzahlungen unterstützt. Wir sind auch in einem schwierigen Umfeld, welches wir für 2021 erwarten, hochmotiviert, unseren Kunden und Partnern weiterhin das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.“ •

D

ie Onlinebefragung wird branchenübergreifend und landesweit durchgeführt: Der easyleasing ist es gelungen, als Branchen Champion 2020 mit dem 1. Platz in der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis unter 14 Autobanken ­ ausgezeichnet zu werden. „In einem in jeder Hinsicht sehr herausfordernden Jahr sind wir besonders stolz, wenn unsere Bemühungen um unsere Kunden ausgezeichnet werden“, sagt Robert Hebenstreit, Geschäftsführer von easyleasing. „Aus unserer Sicht ist das Preis-Leistungs-­

Advertorial

Die Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) erhebt jährlich den Branchen Monitor, bei dem in einer Befragung die Kundenzufriedenheit, der Kundenservice und das Preis-Leistungs-Verhältnis beurteilt werden.

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Prof. Dr. Willi Diez

ANSICHT

In der Stunde null werden die besten Unternehmer geboren! N achdenklichkeit ist keine Eigenschaft, die man von einem Unternehmer oder Manager erwartet. Gefragt sind vielmehr Entscheidungsfreude und Durchsetzungskraft, soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Das ist auch richtig so. Doch gibt es nicht auch Situationen, in denen es lohnt nachzudenken? Viele Manager antworten auf diese Frage zumeist mit einem Augenzwinkern und erklären zwischen zwei Terminen: „No time to think.“ Sie sind so geschäftig, dass sie es fast schon als eine Beleidigung

„Betrachten wir das Heute als die Stunde null, ab der das Leben wieder neu beginnt, und fragen wir uns: Was können wir beibehalten, was müssen wir ändern?“ auffassen, wenn man ihnen empfiehlt, doch auch einfach einmal innezuhalten und nachzudenken. Dabei geht es nicht um besinnliche Stunden, wie wir sie über die Feiertage hoffentlich alle gehabt haben. Es geht auch nicht um ein Nachdenken über die allgemeinen Fragen des Lebens, über den Wert der Dinge und die Bedeutungen von Beziehungen in unserem Leben. Nein, es geht auch und gerade um das Geschäftliche, die Frage, wie geht es in der Branche, wie geht es in meinem Unternehmen weiter. Wir haben ein schlimmes und gleichzeitig verrücktes Jahr hinter uns. Wir haben in der Pandemie so viele Einschnitte erlebt, wie wir sie uns wahrscheinlich noch vor 12 Monaten nicht hätten vorstellen können. Wir haben im Sommer Hoffnung geschöpft, dass alles schon vorbei sei und wir schöpfen jetzt wieder Hoffnung, dass uns ein Impfstoff unser altes Leben zurückgeben wird. Vieles wird in der Tat w ­ ieder so

Prof. Dr. Willi Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D), schrieb diese Analyse exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“

werden, wie es einmal war. Für Zukunftsangst besteht kein Anlass. Doch haben sich in der Pandemie vielleicht Dinge verändert, die sich nicht mehr zurückdrehen lassen und auf die sich der Autohandel und das Kraftfahrzeuggewerbe werden einstellen müssen?

Wie wird sich die Mobilität entwickeln? Nehmen wir es einfach so, wie man es nach einem schweren Schicksalsschlag machen sollte: Betrachten wir das Heute als die Stunde null, ab der das Leben wieder neu beginnt und fragen wir uns: Was können wir beibehalten, was müssen wir ändern? Wie wird sich, um mit einer ganz grundsätzlichen Frage zu beginnen, die automobile Mobilität weiter entwickeln? Viele Menschen haben in der Pandemie völlig neue Erfahrungen gemacht: Zum Beispiel jene, dass man auch von zu Hause aus arbeiten kann, dass man auf persönliche Besprechungen verzichten und sie stattdessen über eine Videokonferenz machen kann. Wird diese Erfahrung Bestand haben, wenn das Virus verschwunden ist? Es spricht vieles dafür, dass das so sein wird. Was heißt das dann aber für die Mobilität der Zukunft: Wenn die Menschen nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren, brauchen sie dann noch ein Auto? Wenn Besprechungen virtuell durchgeführt werden, braucht man noch einen Geschäftswagen?

Wird das Auto ein Profiteur der Pandemie sein? Umgekehrt haben viele Menschen in der Pandemie auch die Erfahrung gemacht, dass Kontakte mit anderen Menschen gefährlich sein können. In vielen Ländern sind die Fahrgastzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgegangen, weil die Menschen Angst hatten, sich mit dem Virus anzustecken. Viele haben die Privatheit des eigenen Autos als Schutzhülle schätzen gelernt. Wird das so bleiben, wird das Auto also nicht doch ein Profiteur der Pandemie sein? Möglich ist aber auch, dass die beiden gegenläufigen Tendenzen – man braucht das Auto seltener, man will aber auch nicht Bus oder Bahn nutzen – dazu führt, dass flexible Fahrdienste, Carsharing oder Auto-Abos an Bedeutung gewinnen. Oder wird sich der eine oder andere Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel vielleicht doch einen Gebrauchtwagen zulegen? Ist jetzt nicht die Zeit, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen? Ein anderes Thema, das zum Nachdenken zwingt, ist die Verlagerung vieler Käufe ins Internet. Wird, wer

Der A&W-Verlag bildet eine breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

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ANSICHT in der Pandemie sein Essen, seine Kleider und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs online bestellt und dabei gemerkt hat „Ja, es funktioniert!“ jetzt nicht auch sein Auto online kaufen?

Eine Stunde in aller Ruhe nachdenken! Auch wer weiterhin skeptisch ist, dass der Kunde auf persönliche Beratung und vor allem auf eine Probefahrt ganz verzichten will, muss sich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, ob nicht der Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen in seinem Unternehmen neu organisiert werden muss. Braucht man – um auch hier nur ein Beispiel zu nennen – neben dem „analogen“ Verkäufer, der weiterhin sein Geschäft im Showroom macht, nicht auch den „digitalen“ Verkäufer, der Verkaufsabschlüsse online vorbereitet und vielleicht in dem einen oder anderen Fall auch online abschließt? In der Pandemie ist nicht nur die Bereitschaft, sondern auch die Fähigkeit, mit Online-­ Medien professionell umzugehen, bei den Kunden dramatisch gestiegen. Darauf gilt es, sich einzustellen. Schließlich hat die Pandemie auch das Klima in den Unternehmen verändert. Viele Autohaus-­Unternehmer berichten, dass in ihren Betrieben das Wir-Gefühl, die gegenseitige Rücksichtnahme und die ­Wertschätzung

Prof. Dr. Willi Diez

„Dass die Online-Beratung des Kunden künftig einen anderen Stellenwert als in der Zeit vor der Pandemie haben wird, dürfte außer Frage stehen.“ für einen sicheren Arbeitsplatz gestiegen seien. Die Flexibilität der Mitarbeiter habe zugenommen, in Notsituationen seien Mitarbeiter für einen Kollegen eingesprungen und haben dort ausgeholfen, wo es besonders notwendig war. Wie kann man den Team-Gedanken, die Bereitschaft sich gegenseitig zu helfen und sich gegenseitig zu unterstützen, nach der Pandemie am Leben erhalten und weiter fördern? Auch das ist eine Frage, über die nachzudenken lohnt. Irgendjemand hat einmal gesagt: „In guten Zeiten kann jeder Geld verdienen. In schlechten nur die Besten.“ Das ist richtig und doch noch nicht die ganze Wahrheit. Die ganze Wahrheit ist, dass wer eine Krise nutzt, die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen, danach, wenn die Zeiten wieder besser werden, erfolgreicher sein wird als er es vorher war. In der Krise werden die besten Unternehmer geboren. Die Einstellung „No time to think“ ist daher eine schlechte Einstellung. Manchmal gibt es nichts Gewinnbringenderes, als eine Stunde lang in aller Ruhe nachzudenken. •

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WIRTSCHAFT

Stefan Binder, Geschäftsführer A&W Verlag Dr. Nikolaus Engel – für uns im Team Klaus – hat die Branche über mehrere Jahrzehnte mit beinahe enzyklopädischem Fachwissen, stets sorgfältig vorbereitet und mit großem Respekt für seine Gesprächspartner begleitet. Besonders wenn es um die Interessen des Autohandels geht, war Klaus beharrlich im Standpunkt und dabei gleichzeitig in hohem Maße sachlich. Seine Leidenschaft für die Branche, für unser Produkt Auto – vom praktischen Nutzfahrzeug bis zum emotionalen Oldtimer – sowie sein fundierter journalistischer Einsatz sind Inspiration für alle Kollegen im Team.

„Immer gut vorbereitet“ Dr. Nikolaus Engel, als Chefredakteur der AUTO Information jahrzehntelanger journalistischer Begleiter der österreichischen Autobranche, ist in Pension: Wegbegleiter erinnern sich.

Stefan Binder

Gerhard Lustig, Kollege über Jahrzehnte In Helmuth H. Lederers „Wiener Redaktion“ der Eurotax Auto-Information kreuzten sich erstmals unsere Wege. Ein größerer Kontrast zwischen Engel und Lustig war kaum denkbar. „Der Piefke“, der niemals den Wiener Dialekt angenommen hat, mit einem von seinem Großvater vermittelten Faible für Nutzfahrzeuge, machte mit Gründlichkeit seinen Job: Nahezu 365 Tage im Jahr! Ich hatte fortan – ein Vierteljahrhundert lang – einen „Engel“ an meiner Seite. Beim Umzug nach Klosterneuburg war er im Team der AUTO-Information unter den Pionieren zur Schaffung von Lederers Medienwelt. 2004 eröffnete er in Lederers Wahlheimat der AUTO&Wirtschaft Schweiz ganz neue Perspektiven und Kontakte im Automarkt. Die Heimkehr zur expandierenden AUTO & Wirtschaft Österreich (2006) sollte 2009 mit der Übernahme der AUTO-Information durch A&W die Rückkehr zu den Anfängen bringen. Die Chefredaktion war die logische Folge. Seine Arbeit reflektierte 2019 in der Sonderausgabe „50 Jahre AUTO-Information“. Mit Respekt für seine Gesprächspartner verstand Engel die kommerzielle Interessenverknüpfung zwischen Produzenten, Groß- und Einzelhandel feinsinnig zu kommunizieren. Lederers Vermächtnis „Stimmt es oder stimmt es nicht!“ war sein Credo, unternehmerisches Mitgefühl sein feiner Charakterzug. „Für mich gibt es nichts Tristeres als ein geschlossenes leeres, Autohaus: zumal, wenn es das Ende des Traums von Menschen abbildet, die all ihre Kraft auf ein Ziel gerichtet haben, ist es mehr als der Verlust der vom Hersteller erwünschten Kultur.“

Gerhard Lustig

Josef Schirak

Hermann Becker

Manfred Kandelhart

Josef Schirak, wortgewaltiger Branchenvertreter Ich war mit Nikolaus Engel immer sehr verbunden. Er war stets ein Ruhepol in der Branche, nicht lästig und auch nicht unsachlich. Ich rechne ihm hoch an, dass er sich stets in meine Situation versetzen konnte und er immer alles abgewogen hat, was er schreiben darf und was nicht.

Max Egger

Hermann Becker, Ex-Sprecher der Porsche Holding Was mir an Klaus Engel sofort einfällt: Er ist ein

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WIRTSCHAFT

Deutscher, und zwar nicht nur in der Sprache, sondern in seinem ganzen Wesen. Besonders positiv ist mir in Erinnerung, dass er bei allen Interviews extrem gut vorbereitet war. Er hatte einen Fragenkatalog und wusste immer eine Abzweigung, wenn eine Antwort so oder so ausfällt. Dann fragte er auf eine ganz bestimmte Art weiter.

Franz Weinberger

Manfred Kandelhart, Wirtschaftskammer Ich kenne Dr. Nikolaus Engel seit nunmehr ca. 25 Jahren. Er war stets ein hochinformierter, bestens vorbereiteter und verlässlicher Gesprächspartner. Auch interne Informationen wurden von ihm stets vertraulich behandelt. Ich wünsche ihm für seine Pension nur das Beste, weniger Arbeit und hoffe, dass er der Branche verbunden bleiben wird.

Philipp Hayder

Max Egger, Skoda-Chef seit 30 Jahren Dass Nikolaus Engel in einem so gemischten Team wie dem A&W Verlag mitarbeitete, war toll: Er war immer der Präzise, der nachgefragt hat. Durch seine ruhige Art habe ich auch oft mit ihm plaudern können, was immer total nett war. Ich habe zu ihm stets vollstes Vertrauen gehabt.

Franz Weinberger, MAN Franz Schönthaler

Andreas Grünzweig

Ich habe dich immer wesentlich jünger eingeschätzt! Wahrscheinlich halten journalistische Neugier, Begeisterung für die Aufgabe und Engagement in der Sache jung. Dass du für deine Tätigkeit brennst, spürt man in jedem Gespräch. Dein Netzwerk muss ausgesprochen dicht gewoben sein. Du hast dir bei der Recherchearbeit nie eine Blöße gegeben. Was ich am meisten an dir schätze, ist deine Empathie, die du trotz des hohen Drucks des Tagesgeschäfts aufbringst, Fairness und Handschlags-Qualität gehören untrennbar zu deiner Person.

Philipp Hayder, Ex-Kollege

Marko Fischer

Peter Affolter

listisches Ethos war über alle Zweifel erhaben. Das wussten seine Gesprächspartner selbst dann zu schätzen, wenn sie am Ende eines langen Präsentationsabends vor sein Aufnahmegerät gebeten wurden, um bis ins letzte Detail über Stückzahlen und Vermarktungspläne Auskunft zu geben – obwohl sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon viel lieber ein entspanntes Gläschen getrunken hätten …

Es gibt kein Wikipedia für die österreichische Autobranche. Braucht es auch nicht, denn es gibt Dr. Nikolaus Engel: Mit unvergleichlicher Akribie hat er 3 Jahrzehnte lang Namen, Fakten und Hintergründe zusammengetragen, wöchentlich in der „AUTO-Information“ veröffentlicht und geradezu enzyklopädisch in seinem Gedächtnis gespeichert. Vergessen hat Klaus fast nie etwas – schon gar kein Gesicht, was mich in unseren gemeinsamen Jahren als Branchenjournalisten außerordentlich beeindruckt hat. Ebenso beeindruckend war für mich, wie Klaus den Versuchungen der Branche widerstand, obwohl er als leidenschaftlicher Oldtimer-Liebhaber (Stichwort Borgward) dem Thema Auto keineswegs emotionslos gegenüberstand. Trotz seines einzigartigen Detailwissens verließ Klaus nie die Rolle des informierten Beobachters. Machtspiele waren nicht sein Metier, sein journa-

Franz Schönthaler, Fiat-Händlersprecher Ich habe Dr. Nikolaus Engel im Frühjahr 1999 kennen gelernt: Anlass war ein aufsehenerregender Rechtsstreit zwischen dem Fiat-Händlerverband und dem Hersteller. Durch Ihre eigene Art, neugierig und konsequent Fragen zu stellen, haben Sie mich stets aus der Reserve gelockt. Doch mir ist schnell klar geworden, dass hierbei Vertrauen aufgebaut wurde. So ergaben sich im Laufe der Jahre viele – auch emotional geführte – Gespräche, die Sie dann stets punktgenau journalistisch verarbeitet haben. Als erklärter Fan eines in die Jahre gekommenen Alfa 156 gab es auch abseits des Tagesgeschehens viel gemeinsamen Gesprächsstoff. Sie haben – wenn man das heute überhaupt noch sagen darf – Benzin im Blut und ich würde mich freuen, wenn Sie unserer Branche nicht völlig abhanden kämen.

Andreas Grünzweig, Autohaus Grünzweig Nikolaus Engel war immer ein Journalist mit der feinen Klinge. Ich kenne ihn schon aus meiner Zeit beim Autohaus Zitta und vor allem in meiner Zeit als Importeur von Fisker hatten wir viel miteinander zu tun. In der Abstimmung von Texten war er immer sehr seriös und äußerst gebildet, weshalb er auch ein angenehmer Erzähler war.

Marko Fischer, Autohaus Fischer Lieber Klaus, ich bin einerseits unsagbar stolz und gleichzeitig erschrocken. Wo ist die Zeit nur hin? Ich durfte dich in einer Branche, die so viele Emotionen mitbringt und gleichzeitig so kalt ist, sehr persönlich kennenlernen. Einen Journalisten mit Herz, Verstand, Weitblick und mit viel Menschlichkeit. Ein Partner, auf den man sich verlassen kann. Wenn etwas im Vertrauen besprochen wurde, wusste ich, das wird nicht gleich abgedruckt. Du bist ein sogenannter „Benzinbruder“ und wirst immer Teil dieser Branche sein. Wenn COVID hinter uns liegt, werden wir uns sicher wieder auf ein Plauscherl sehen.

Peter Affolter, A&W-Eigentümervertreter Dr. Nikolaus Engel ist DER Beobachter der Automobilbranche. Ohne emotional zu werden, gleichwohl aber mit Herz, bescheiden, sachlich, immer aktuell, fundiert und akribisch, hat er die Branche informiert. Und dabei hat Nikolaus Engel auch in hektischen Zeiten Ruhe und Übersicht nicht verloren. •

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WIRTSCHAFT

Firmengründer Johann Weichberger „der Erste“ … das Fahrrad am Anfang

Geschäftsführer Mag. Matthias Leichtfried mit Seniorchef Johann Weichberger … das Fahrrad heute und ganz modern

Ohne Optimismus kein Erfolg Mit Leidenschaft durch alle unternehmerischen Hochs und Tiefs. Der Name Weichberger steht – über Generationen – für bestes „Handelshandwerk“ im Reifengeschäft. Von Gerhard Lustig

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ediglich im April nahm man Kurzarbeit in Anspruch, um danach sofort wieder im dicht gesponnenen Filialnetz positiv in die Zukunft zu blicken. „Wir haben danach viel aufholen können und jetzt erleben wir leider den nächsten Lockdown.“ Mit Schwierigkeiten, aber am Ende auch mit Erfolg umgehen kann der Weichberger-Clan allemal. Geholfen hat – damals wie heute – das langjährig bestehende Team der Oberndorfer Reifenfirma – Garant der Vertrauensbildung zu den Kunden. „Das über Jahrzehnte gepflegte Weichberger-Service hat letztendlich immer unsere Arbeit belohnt“, betont ­Geschäftsführer Mag. Matthias Leichtfried.

„Die Logistik wurde optimiert und das Warenlager den Kundenerwartungen entsprechend erweitert!“ Prok. Christian Fischer, Weichberger Gesellschaft mbH „Ein weiterer wichtiger Aspekt war und ist, die beste Logistik für die Wiederverkäufer bereitstellen zu können“, ergänzt sein langjährig im Reifengeschäft aktiver Prokurist und Verkaufsleiter Christian ­Fischer.

Rechtzeitig Änderungen in Gang gebracht Auf dem Weg in die Zukunft nach Corona setzte das Familienunternehmen zum Beispiel den Neubau ­eines Lagers in Traismauer und die Übernahme einer neuen Filiale in St. Pölten in die Tat um. „Gerade eine Krise bietet viele Möglichkeiten, die man aber auch nutzen können muss“, zeigt sich Leichtfried zuversichtlich.

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Ergo wird die Logistik permanent ­optimiert und das Warenlager entsprechend den Kundenerwartungen ständig erweitert. Weichberger verfügt über Reifen in allen Ausführungen und Kennungen (z. B. MB, * für BMW etc.). Für Weichbergers Verkaufspersonal im landesweiten ­Filialnetz sind das alles keine Fremdworte.

Ausblick 2021 Doch es wird ein spannendes Jahr. Auf der einen Seite erwartet sich Leichtfried eine „gesamtwirtschaftliche Erholung“. Auf der anderen Seite wird es für „viele unserer Kunden ein schweres Jahr“, da sei in der Betreuung viel Fingerspitzengefühl nötig. Eine mit seinen langjährigen Lieferanten und Kunden auf Augenhöhe zu führende Diskussion stellt die wirtschaftliche Zukunft für den familiengeführten Reifengroß- und Einzelhändler sicher – besonders 2021. „Das ist auch dringend nötig, denn 2020 war übers Jahr betrachtet kein gutes. Bei nahezu zwei Betriebsstillständen ist eine Umsatzsteigerung die große Herausforderung. Ein Ausblick auf 2021 ist daher schwierig, weil die Nachwehen der Pandemie erst zeitverzögert die Wirtschaft erreichen werden.“ Dennoch blickt Leichtfried optimistisch in die Zukunft. „Das Weichberger-Team hat schon andere Krisen erfolgreich bewältigt“, pflichtet der rüstige Senior Weichberger bei. Die 90-Jahr-Feierlichkeiten zu seinen Ehren fielen zunächst der Pandemie zum Opfer. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! • (LUS)


WIRTSCHAFT

Medienpräsenz: Nur Ford legte zu Medienpräsenz, Marken 2020 vs. 2019

Top 3, Händlerwerbung 1. Platz: Ford mit 4.758.950 € 2. Platz: Kia mit 3.031.208 € 3. Platz Opel mit 2.967.486 €

Top 3, PR 1. Platz: VW mit 9.848.148 €

Fast alle Automarken waren im Vorjahr in Österreichs Medien weniger präsent als 2019. rgleichen e V ie Auswertung wurde von Stefanie Hinter-

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leitner (Observer GmbH) exklusiv für den A&W Verlag durchgeführt und zeigt die Präsenz der Automarken in den Medien (Balkengrafik ganz oben): VW auf Platz 1 hält den Wert des Jahres 2019 ziemlich exakt, Ford auf Platz 2 konnte um 6,58 Prozent zulegen. Unter den Top 30 Marken stechen besonders Mazda (-46,99 %), Fiat (-48,03 %) und Alfa Romeo (-54,18 %) hervor. Bei der PR und der Werbung sind, wie zu erwarten, VW und Skoda oben auf, während die beiden Marken bei der Händlerwerbung eher nicht im v ­ ordersten Bereich vertreten sind. Im Vergleich dazu ist Ford bei der Werbung und Händlerwerbung stark vertreten, aber im Bereich der PR gerade mal unter den Top 10. Opel und Kia, die in der Kategorie Händlerwerbung

legeimcachht!t

2. Platz: Skoda mit 4.980.718 € 3. Platz Mercedes mit 4.734.891 €

Top 3, Werbung 1. Platz: Skoda mit 4.221.432 € 2. Platz: VW mit 3.106.316 € 3. Platz Ford mit 1.830.165 € in den Top 3 sind, haben wiederum bei Werbung und PR nicht die Nase vorn. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass VW, Ford und Skoda im Gesamtvergleich die Plätze 1 bis 3 belegen. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Herausgeber Helmut Kluger führte gewohnt souverän durch die Veranstaltung, diesmal im Studio

Aus Berlin ins Internet … … verlegt wurde im November der „Automobilwoche“-Kongress: Die Atmosphäre ging natürlich verloren, auch wenn ein Großteil der Referate und Diskussionen sehr interessant war. Von Mag. Heinz Müller und Gerhard Lustig

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ie waren wirklich nicht zu beneiden, die Organisatoren des „Automobilwoche-Kongresses“: Bis in den Sommer hielt man am traditionellen Veranstaltungsort Berlin fest, bevor im August aufgrund des Corona-Virus eine Verlegung nach Ludwigsburg (nahe Stuttgart) beschlossen wurde, um die strengen Hygienevorschriften einhalten zu können. „Endlich können wir uns wieder treffen“, schrieb Chefredakteur Burkhard Riering noch Mitte Oktober. „Es ist wohl das, was die Branche am meisten vermisst: sich zu treffen. Bis dann!“ Doch auch dieser Plan scheiterte – das Virus erzwang eine Verlegung ins Internet. Ein Kongress ohne Besucher? Das ist, wie man in Österreich sagen würde, wie ein Gulasch ohne Saft (genau deshalb hat unser Verlag schon vor dem Sommer den für Oktober geplanten A&W Tag in Wien abgesagt, Anm.). Zurück nach Berlin, nach Ludwigsburg, ja

„Bei Opel hat es in den vergangenen Jahren viele Veränderungen in kurzer Zeit gegeben. Da ist klar, dass der eine oder andere nicht glücklich ist.“ Opel-Chef Michael Lohscheller zum letzten Platz von Opel beim „Händlerradar“

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wohin eigentlich? Genau: nach München, denn dort stand das Studio, aus dem die Veranstaltung moderiert wurde – und wo auch einige Referenten bzw. Diskussionsgäste live begrüßt wurden. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo die knapp 400 Gäste viel Geld zahlten, um beim Kongress in Berlin anwesend sein zu können, war die Teilnahme heuer kostenlos. Einloggen am 11. November kurz vor 13 Uhr, und schon ging es los mit der Eröffnung durch Herausgeber Helmut Kluger und wenig später mit dem Referat von Opel-­ Geschäftsführer Michael Lohscheller. Da zeigte sich schon eine der Schwächen des Konzepts: Lohscheller saß in Rüsselsheim und hielt einen Marketingvortrag mit vielen (durchaus bekannten) Zahlen und Fakten. Wäre Opel beim CO2-Ausstoß der Autos von 2017 stehen geblieben, hätte der Hersteller heuer 2,5 Milliarden Euro an Strafen gezahlt, sagte er.

Opel startet in Uruguay Nachdem Opel heuer – mit Corona-bedingten Anlaufschwierigkeiten – nach Russland zurückgekehrt ist, folgt 2021 der Start in Uruguay. „In Südamerika kommt sicher noch der eine oder andere Markt dazu. Und wir schauen uns auch China an.“ Spannender wurde es dann in der Fragerunde: Dass Opel beim „Händlerradar“ in Österreich auf dem letzten Platz von 25 Marken gelandet ist, scheint


WIRTSCHAFT

BMW-Chef Oliver Zipse

Opel-Chef Michael Lohscheller

Lohscheller nicht ernsthaft zu beunruhigen: „Auf Opel-Seite hat es in den vergangenen Jahren viele Veränderungen in kurzer Zeit gegeben. Da ist klar, dass der eine oder andere damit nicht glücklich ist.“ Doch in Zukunft wolle man auch beim Absatz wieder wachsen, und dann werde man auch wieder bessere Werte in der Händlerzufriedenheit sehen.

Audi e-tron ist Weltmarktführer im Segment Nächster wichtiger Vortrag war dann jener von Hildegard Wortmann, Vertriebs- und Marketingvorstand bei Audi, die aus Ingolstadt zugeschaltet war: Der Hersteller will 30 elektrifizierte Modelle bis 2025 am Markt haben: „Der e-tron macht uns schon jetzt viel Freude, seit dem Start haben wir mehr als 60.000 Stück an Kunden verkauft.“ In seinem Segment sei der e-tron Weltmarktführer, und in Deutschland habe Audi von Jänner bis September mehr e-tron verkauft als Tesla von Model S und Model X zusammen. In Richtung Händler sagte Wortmann: „Sie verdienen unseren größten Respekt.“ Doch die Händler wüssten auch, dass es eine „Multikanalität“ geben müsse: „Wir könnten als Hersteller allein online verkaufen, doch wir tun es mit den Händlern gemeinsam und nicht in einer wettbewerbsähnlichen Situation.“

Mehr als 1.000 Online-Besucher am ersten Tag Spätestens am Abend, wo sich die Besucher und Referenten des Kongresses traditionell in Berlin beim Essen und Gedankenaustausch treffen, wurde klar: Da fehlt etwas, denn jeder Zuhörer drehte seinen Laptop ab und fuhr nach Hause – nur um am folgenden Tag wieder einzusteigen. Gut 1.000 Zuhörer habe der Premierentag gebracht, freute sich Kluger in seiner Einleitung und gab das Wort auch schon an Markus Schäfer, den aus Stuttgart

Mercedes-Vorstand Markus Schäfer

Audi-Vorstand Hildegard Wortmann

Chefredakteur Burkhard Riering

„Wir könnten als Hersteller allein online verkaufen, doch wir tun es mit Händlern gemeinsam und nicht in einer wettbewerbsähnlichen Situation.“ Hildegard Wortmann, Audi-Vertriebsvorstand

z­ugeschalteten Daimler-Vorstand für Forschung und Pkw-Produktion, weiter: Bis zum Jahr 2030 wolle Mercedes mehr als die Hälfte seines weltweiten Absatzes mit elektrifizierten Fahrzeugen machen, erklärte er. Als Übergangstechnologie sollen Plug-in-Fahrzeuge dienen: „Mit einer rein elektrischen Reichweite von 60 bis 70 Kilometern können die meisten Kunden ihre täglichen Wege erledigen und wir können sie an die rein elektrischen Fahrzeuge heranführen, die definitiv die Zukunft sein werden.“ Die E-Version der S-Klasse werde mit einer Reichweite von zumindest 700 Kilometern ­ einen Meilenstein setzen. Dennoch werde man ­ nicht auf eine einzige Technologie setzen, sondern mehrere parallel führen.

Keine Sorge um den BMW Z4 Gut gelöst war das Abschluss-Interview zwischen Riering und BMW-Chef Oliver Zipse, das aus Termingründen einige Tage vorher aufgezeichnet worden war. „Wenn der Kunde mehr Derivate will, werden wir das tun“, sagte Zipse über die Modellvielfalt: „Aber wenn er mehr Klarheit in der Modellpalette will, werden wir auch handeln.“ Vor allem im Bereich der Coupés, Roadster und Cabrios müsse man sich als Hersteller anschauen, was man weiterhin benötigen werde. Für den bei Magna in Graz gebauten Z4 gibt es aber keine Gefahr: „Der ist fast allein im Markt und ­extrem erfolgreich.“ •

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WIRTSCHAFT

Rabatt-Entwicklung im Jahr 2020

Seat Ob die hohen Preisnachlässe auch 2021 weitergehen, wagt Stephan Mühlmann noch nicht zu sagen: Er beobachtet mit seinem Team den österreichischen Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt. Von Mag. Heinz Müller

„Der Volumendruck wird bleiben“

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UTO & Wirtschaft: Mit Ihrem PromotionReport und dem Promo-Index beobachten Sie die Entwicklung der Rabatte bei den Neuwagen sehr genau. Wie haben sich diese 2020 entwickelt? Stephan Mühlmann: Wir haben ein turbulentes Jahr hinter uns, nicht nur bei den Neuzulassungen, sondern auch bei den durchschnittlich gewährten Kundenvorteilen, die wir in unserem Promo-Index messen. Nachdem das 4. Quartal 2019 bei den Kundenvorteilen neue Höchstwerte in unserem Index in der Höhe von ca. 155 bis 158 gebracht haben, wurden diese im 1. Quartal 2020 spürbar zurückgefahren. Der Promo-Index ging im 1. Quartal auf einen Wert von ca. 130 zurück. Mit der Corona-Krise und den dadurch bedingten Produktionsausfällen war ein Fokus auf Lagerfahrzeuge zu beobachten, was den Promo-Index wiederum in neue Rekordwerte auf der Höhe von zeitweise über 170 brachte. Dieses Niveau wurde in den Sommermonaten gehalten, erst mit Oktober können wir wieder eine spürbare Reduktion des Niveaus an durchschnittlich gewährten Kundenvorteilen beobachten. Ende November lagen diese sogar unterhalb des Vorjahresniveaus.

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Wie stark hat Corona die Nachlässe beeinflusst? Mühlmann: Wie schon gesagt, zwang Corona die Importeure und Händler, auf Lagerfahrzeuge zu fokussieren, da keine bis wenig Produktion nachkam. Dies hat die Rabatte deutlich in die Höhe schnellen lassen. Diese Produktionsausfälle waren im Herbst deutlich geringer, unter anderem ein Grund, warum die durchschnittlich gewährten Kundenvorteile im 2. Lockdown geringer sind als in der ersten Phase.

„Den Importeuren ging es darum, das verlorene Volumen, zumindest was Kaufverträge angeht, durch attraktive Angebote möglichst aufzuholen.“ Stephan Mühlmann, Geschäftsführer M-CON Warum waren die Rabatte im Sommer und Herbst hoch, obwohl Neuwagen wegen der Produktionsanläufe in den Werken und der Umstellung auf Euro 6d-Full teilweise nicht geliefert werden können? Mühlmann: Meiner Einschätzung nach ging es darum, das verlorene Volumen, zumindest was Kaufverträge angeht, durch attraktive Angebote möglichst aufzuholen. Die Zulassungen folgen dann

Zusätzliche Informationen für Abonnenten unter www.auto-report.at


WIRTSCHAFT

Skoda

BMW

Ford

Foto: Adobe Stock

Quelle: Auto -Report

Volkswagen

zeitversetzt. Es ging auch darum, dem Handel zu helfen und positive Signale sowohl an den Handel als auch an die Kunden zu senden. Welche Segmente waren besonders stark von Nachlässen betroffen? Mühlmann: Bei allen Segmenten waren diese Steigerungen zu beobachten, zwar in etwas unterschiedlicher Ausprägung, aber die Tendenz war gleich. Welche Marken, die Sie mit Ihrem Team beobachtet haben, haben das Instrument am meisten genutzt? Mühlmann: Bei praktisch allen Marken waren ähnliche Entwicklungen zu sehen. Die Top 3 – VW, Skoda und Seat – sind ein Spiegelbild des Marktes: ein hohes Niveau an durchschnittlich gewährten Kundenvorteilen im Q4 2019, dann eine deutliche Reduzierung im Q1 2020, gefolgt von einem neuen Rekordniveau ab Mai 2020. Einzig die Seat-Zahlen zeigten im Sommer nach unten, bei VW und Skoda blieben die Zahlen hoch. Auch die Premiummarken zeigen ein ähnliches Bild: BMW als Nummer 4 im Markt verzeichnet in der Corona-Zeit von Mai bis Juli ein neues Hoch an Unterstützung, ist nun aber wieder auf einem „normalen“ Niveau angekommen. Bei der Nummer 5 Ford waren die Zahlen deutlich konstanter. Das Unterstützungsniveau ist generell sehr hoch und wuchs in der Corona-Zeit dadurch deutlich geringer als bei den anderen Marken.

Einige Marken haben auch bei Elektroautos hohe Nachlässe gewährt: Wie sieht es hier konkret aus? Mühlmann: Bei den Elektrofahrzeugen (BEV) muss man mit in Betracht ziehen, dass die Förderung mit Juli deutlich erhöht wurde, wodurch auch Gelder der Importeure darin gebunden wurden. Trotzdem gab es bzw. gibt es Bewegung bei diesen Fahrzeugen. So hat Nissan die Preise des Leaf um durchschnittlich rund 10 Prozent gesenkt. Aktuelle Aktionen anderer Marken wie Hyundai mit einem Sonder-E-Mobilitätsbonus von 1.200 Euro, Renault mit der doppelten

„VW, Skoda und Seat sind ein Spiegelbild des Marktes: ein hohes Niveau an Kundenvorteilen im Q4 2019, dann eine deutliche Reduzierung, gefolgt von einem neuen Rekordniveau ab Mai 2020.“ Stephan Mühlmann, Geschäftsführer M-CON Investitionsprämie oder Opel mit einem zusätzlichen E-Mobilitätsbonus bis 7.680 Euro zeugen von einem deutlich verschärften Wettbewerbsumfeld. Wagen Sie eine Einschätzung für 2021: Wie wird es da weitergehen? Mühlmann: Das ist schwer vorauszusagen. Der Volumendruck wird bleiben. Auf der anderen Seite herrscht auch Druck bei den CO2-Emissionen. Unterstützt von vielen interessanten Produkteinführungen (PHEV und BEV) wird das Jahr 2021 auf jeden Fall spannend. •

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WIRTSCHAFT

Foto: Adobe Stock

biti Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel CarGarantie, und Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure CarGarantie

Die Kunst der Kundenbindung Garantieanbieter CarGarantie empfiehlt Kundenloyalisierung als wirksames Mittel, um das eigene Unternehmen auch in Krisen wie der Corona-Pandemie abgesichert zu sehen. Mag. Bernhard Katzinger

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is zu 80 Prozent einbrechende Neuwagenverkäufe bescherte die Corona-Krise in den ersten Monaten des „Seuchenjahres“ 2020. Welche Rezepte gibt es, um auch solch umfassende Krisen bestmöglich überstehen zu können? Beim Versicherungs- und Garantieanbieter CarGarantie ist man sicher: Langfristige Kundenbindung ist eines dieser Rezepte.

„Kundenloyalisierung bleibt ein wichtiger Erfolgsfaktor für Marke und Handel – gerade in Zeiten der Veränderung.“ Peter Bachmaier, CarGarantie „Gerade in Zeiten der Veränderung gilt es, S ­ icherheit zu vermitteln und nah am Kunden zu sein. Die Kundenloyalisierung bleibt Erfolgsfaktor für Marke und Handel“, so Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure CarGarantie. „Für langfristige Kundenbindung sind nicht nur gute Angebote relevant, sondern auch ein emotionaler Bezug“, sagt Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel bei CarGarantie. Ein naheliegender Weg dahin seien etwa besondere Treue-Angebote für Bestandskunden.

Focus on the Customer Obwohl gerade die Pandemie auch die Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen vorangetrieben hat, ist der Fahrzeugverkauf noch immer stark

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von stationären Autohäusern abhängig. „Daher sollte Digitalisierung nie als Selbstzweck betrieben werden“, ist Bachmaier überzeugt. „Der Handel darf niemals aus den Augen verlieren, was der Anspruch ist: die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.“ Die Stärke des stationären Handels liege darin, dass Produkte vor Ort greifbar und erlebbar gemacht werden. Dennoch müsse der Handel auch auf die digitalen Ansprüche der Kunden vorbereitet sein. „Idealerweise entstehen dabei ein perfektes Zusammenspiel und ein reibungsloser Übergang von Online zu Offline oder umgekehrt.“ Das Kundenkontakt-Programm von CarGarantie versendet in regelmäßigen Abständen Anschreiben an Kunden, die im Corporate Design des auftraggebenden Unternehmens gehalten sind. Das Autohaus erhält im Gegenzug Reportings mit Informationen über die getätigten Kontakte, etwa um nachtelefonieren zu können. Statistiken zeigen, dass die Abschlüsse über das Kundenkontakt-Programm und telefonische Betreuung in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind. Das Kundenkontakt-Programm von Car­ Garantie ist unabhängig von einem etwaigen Garantieabschluss erhältlich. Aber, wie man betont: Fahrzeuggarantien sind ebenfalls ein Instrument für mehr Kundenkontakt, da die Kunden zur Aufrechterhaltung des Garantieanspruchs r­egelmäßige Wartungen vornehmen lassen müssen. •


WIRTSCHAFT

Mit Blitz und Stern Das Opel-Autohaus Krammer in Gleisdorf vertritt nun auch Mercedes-Benz und ist erster Anwender der CDK Global-Software Autoline in Österreich.

A

Gerald und Alexander Krammer mit Erwin Rader (Mitte) von CDK Global

uf das Jahr 1937 geht die Tradition des Auto­ hauses in Gleisdorf zurück, das die Familie Krammer 1991 übernommen hat und in dem heu­ te unter der Leitung von Gerald (After-Sales) und Alexander (Verkauf) bereits 3 Generationen aktiv ­ sind. „Wir sind mit der Familie und unseren lang­ jährigen Mitarbeitern ein eingeschworenes Team und sehr familiär auf­ gestellt“, erklärt Gerald Krammer. Das merkt und schätzt der Kunde. „Wir kommen beide aus der Werkstätte und haben be­ sonderes Augenmerk dar­ auf. Das betrifft die Quali­ tät, die Mitarbeiter, die Werkstattausrüstung und die Kundenbeziehung“, berichtet Alexander Krammer. Dazu gehören moderate Stundensätze, Zeitwertre­ paratur und das Bemühen um Lösungen für den Kunden: „Die notwendige Werkstattauslastung schafft man nur, wenn man auch ältere Fahrzeuge repariert. Wir haben das Vertrauen unserer Kunden, dass wir faire Preise anbieten.“ Die Marke Opel stand traditionell im Mittel­ punkt, auch als 2015 der neue Standort im neuen

Mit dem Autohaus Krammer in Gleisdorf startet CDK Global das Mercedes-Benz-DMS Autoline auch in Österreich. ­ ewerbegebiet von Gleisdorf eröffnet wurde. Um für G die Zukunft breiter aufgestellt zu sein, hat man heuer mit einem Servicevertrag von Mercedes-Benz, Pkws und Vans gestartet und damit das Angebot verstärkt.

Neue Marke, zusätzliche Software Dazu wurde natürlich auch eine entsprechende, freigegebene Software nötig. Für Opel arbeitet man seit 2012 mit CDK Global. „Wir hatten uns damals verschiedene Lösungen angesehen und dann das Vergnügen, Erwin Rader kennenzulernen. Das hat von der ersten Minute an gepasst“, erinnert sich Alexander Krammer an den Beginn mit dem DMS Optima21 zurück. Die persönliche Schiene und die Betreuung spielen eine entscheidende Rolle. Ein Gespräch mit CDK Global After-Sales Mana­ ger Erwin Rader hat Anfang 2020 ergeben, dass der Konzern mit Autoline eine der weltweit führenden Mercedes-Benz-Lösungen mit 60.000 Installatio­ nen betreibt, in Österreich dieses System allerdings noch nicht angeboten wurde. Rader hat sich im Weltkonzern stark gemacht und in kurzer Zeit dafür gesorgt, dass Autoline auch für Österreich adaptiert und angeboten wird. Nun ist das Auto­haus Kram­ mer der erste Autoline-Anwender in Österreich. „400 Mercedes-Aufträge haben wir bereits prob­ lemlos abgearbeitet“, so Gerald Krammer. Autoline hilft den MB-Neulingen, weil beispielsweise bei der Garantie-­ Prüfung eine Validitätskontrolle erfolgt und man damit schon vor der Überprüfung auf ­Fehler ­aufmerksam gemacht wird.“ „Die Familie Krammer ist extrem fleißig und clever. Sie wissen, wie der Hase läuft“, beschreibt Rader: „Damit haben wir den besten Pilotbetrieb, den wir uns vorstellen können.“ • (GEW)

AUTO & Wirtschaft 12/2020–01|2021

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WIRTSCHAFT

Fünf würdige Sieger

H

euer ist alles anders, daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt: Und so konnten die Sieger des vom A&W Verlag ins Leben gerufenen DIGITAL AWARDS nicht wie geplant auf die Bühne der Hofburg gebeten werden, wie dies im Vorjahr geschah. Ihre Bühne war zum Thema passend digital und online, die Siegerehrung fand im Rahmen eines Webinars zum Thema „Digitales Marketing“ statt. Die Jury unter Vorsitz von Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer von der FH Kufstein hatte in den vergangenen Wochen unter 68 Aussendungen in einem zweistufigen, demokratischen Prozess die besten Autohäuser ausgesucht, und zwar in 5 Kategorien. Letztlich gab es in der Kategorie „Beste Website“ zwei ex-aequo-Gewinner, dafür wurde bei der digitalen Fahrzeugpräsentation und dem besten digitalen Autohaus-Management derselbe Sieger gewählt.

Die Bedeutung des Online-Auftritts Zu Beginn der Veranstaltung hob Kampfer unter dem Titel „Und dann kam 2020“ die Bedeutung des Online-Auftritts von Auto­ häusern hervor: „Dieses Jahr hat uns allen einen Megaschub in der Digitalisierung verpasst.“ Die Nutzung digitaler Kanäle sei um 28Prozent gestiegen: „70 Prozent dieser Personen können sich vorstellen, langfristig auch ein Auto digital zu kaufen.“

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AUTO & Wirtschaft 12/2020–01/2021

Aus 68 Einreichungen hat die Jury die 5 Gewinner des AUTO & Wirtschaft DIGITAL AWARDs gewählt und in einer Online-Siegerehrung ausgezeichnet. Autohäuser sollten im digitalen Marketing aber „nicht aus dem Bauch heraus“ entscheiden, sondern einige Prinzipien befolgen, wie etwa die „Customer Journey“ zu verstehen. Außerdem müsse man­ ­analoge und digitale Kanäle perfekt verknüpfen.

2 Unternehmen: online und offline Marius Kaufhold, Online-Experte und Geschäftsführer von Mister ATZ, hat in seinem Vortrag die Diskrepanz zwischen online- und offline sowie die Bedeutung von Empfehlungen in einer digitalen Welt behandelt. „Im Jahr 2020 besitzt jeder Unternehmer zwei Unternehmen. Eines in der analogen Welt, eines in der digitalen Welt“, so Kaufhold: „Doch wie ist seine Energie auf beide Unternehmen verteilt?“ Die Zahl der Einreichungen ist gegenüber dem ­DIGITAL AWARD 2019 gleich geblieben. Die Qualität der Einreichungen sowie der Lösungen und Kampagnen hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. „Was letztes Jahr noch einen Wow-­ Effekt erzeugt hat, war heuer bereits Standard“, so Kampfer. Wir freuen uns auf 2021. • (MUE/GEW)


WIRTSCHAFT

Die Gewinner:

So sehen digitale Siegerehrungen aus: Applaus der Jury bei der Online-­ Veranstaltung. Das Video finden Sie unter www.autoundwirtschaft.at / digitalaward2020

Josef Nußbaumer, Auto­ haus Schmidt: beste Autohaus-Website

Die Jury:

Doppelsieger Manuel Weitmann: innovativstes digitales Autohaus Management und beste digitale Fahrzeug­ präsentation Mag. Ernst Kohla und Elisabeth Garger, Autohaus Kohla-Strauss: beste digitale Autohaus-Kampagne Julian und Christoph Kienzl, Autohaus Huber: beste Social-Media-Kampagne

Julia Pravda und Herbert Sparer, Autohaus Sparer: beste Autohaus-Website

Beste Autohaus Website 1. Platz Auto Sparer GmbH, St. Johann in Tirol 1. Platz Oskar Schmidt GmbH, Salzburg 3. Platz Keusch GmbH, Wien

Beste digitale Autohaus-­ Kampagne Wolfgang Stiendl und Ing. Heinz Strohbichler (S4 Computer/OneDealer International)

1. Platz Autohaus Kohla-Strauss GmbH, St. Michael im Burgenland 2. Platz Oskar Schmidt GmbH, Salzburg 3. Platz Autowelt Linz GmbH, Linz

Bester Social-Media-Auftritt 1. Platz Autohaus Huber, Bruck an der Mur 2. Platz Ford Danner, Schlüßlberg 3. Platz Autohaus Strauss, St. Michael im Burgenland

René Buzek (Autorola/Indicata), Michael Gawanda (willhaben), Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer (FH Kufstein)

Innovativstes digitales ­Autohaus-Management 1. Platz Autohaus Weitmann GesmbH, Amstetten-Neufurth 2. Platz August Gaberszik OHG, Graz 3. Platz Keusch GmbH, Wien

Beste digitale FahrzeugPräsentation Ing. Mag. Christian Lausmann (TÜV SÜD), Mag. (FH) Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA (Autohaus Digital)

1. Platz Autohaus Weitmann GesmbH, Amstetten-Neufurth 2. Platz Autohaus Hösch GmbH, Pasching 3. Platz Autohaus Strauss, St. Michael im Burgenland

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WIRTSCHAFT

Man sieht den Lockdown Durch die Schließung der Schauräume in Teilen des Novembers für Privatkunden sank das Niveau der Neuzulassungen weiter; kumuliert liegt Österreich nach 11 Monaten 2020 bei einem Minus von 26,64 Prozent. In anderen europäischen Ländern wie etwa Italien, Spanien oder Portugal sieht es noch viel schlechter aus.

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

Burgenland

564 -26,94 %

Kärnten

996 -12,09 %

Niederösterreich

3.469 -17,46 %

Oberösterreich

3.198 -19,61 %

Salzburg

1.765 -14,53 %

Steiermark

2.510 -15,35 %

Tirol

1.881

Wien

4.821

66

AUTO & Wirtschaft 12/2020–01/2021

-14.325 -3.700 -4.031 -3.441 -5.268 -3.996 -2.286 -4.235 -1.625 -7.703 -2.570 -4.319 -2.336 -3.277 -2.508 -1.848 -1.310 -3.026 -1.043 -1.476 -1.450 -211 -772 -1.663 -47 48 -837 -514 -306 -23 -121 -81 14 -97 -1.342 164 -58 -70 10 -34 -81.713

-29,10 -14,37 -21,65 -19,57 -29,52 -24,67 -16,19 -27,31 -13,90 -46,87 -24,48 -36,29 -26,35 -34,15 -29,43 -26,00 -20,40 -38,42 -25,49 -34,25 -36,53 -7,84 -24,81 -46,09 -3,09 3,78 -39,97 -37,93 -39,13 -5,48 -24,25 -18,49 6,33 -31,80 -87,03 0 -28,86 -50,72 21,74 -34,96 -26,64

15,51 9,8 6,49 6,29 5,59 5,42 5,26 5,01 4,47 3,88 3,52 3,37 2,90 2,81 2,67 2,34 2,27 2,16 1,36 1,26 1,12 1,10 1,04 0,86 0,65 0,59 0,56 0,37 0,21 0,18 0,17 0,16 0,10 0,09 0,09 0,07 0,06 0,03 0,02 0,12 100,00

Top 5 G-Segment

November 2020 November 2019

Vorarlberg

Abweichung zu November 2019

November 2020

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

34.900 22.045 14.592 14.144 12.578 12.201 11.832 11.274 10.064 8.732 7.930 7.583 6.528 6.320 6.014 5.261 5.112 4.850 3.049 2.834 2.519 2.479 2.340 1.945 1.473 1.318 1.257 841 476 397 378 357 235 208 200 164 143 68 56 271 224.968

Marktanteil in % Sept. 2020

Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

25 -179 217 6 -661 -451 -216 -788 376 -66 34 -311 -139 -571 -15 58 -207 -207 -62 -135 -49 84 26 -45 63 -101 -36 59 16 1 4 48 -2 -7 3 18 -8 -6 -1 9 -3.216

Abweichung 2019/2020 in %

3

3.566 1.711 1.043 1.753 939 1.071 955 829 1.144 788 788 717 509 497 628 504 394 292 299 140 189 203 205 119 182 76 105 111 41 22 42 92 17 13 24 18 8 0 1 20 20.055

Abweichung 2019/2020

2

1 VW 2 Skoda 3 Seat 4 BMW 5 Ford 6 Renault 7 Mercedes-Benz 8 Hyundai 9 Audi 10 Opel 11 Peugeot 12 Fiat 13 KIA 14 Mazda 15 Dacia 16 Citroën 17 Toyota 18 Suzuki 19 Volvo 20 Mitsubishi 21 Nissan 22 Tesla 23 Mini 24 Jeep 25 Land Rover 26 Porsche 27 Honda 28 Alfa Romeo 29 Jaguar 30 Subaru 31 Abarth 32 Cupra 33 DS Automobiles 34 Lexus 35 Smart 36 MG 37 SsangYong 38 Lada 39 Ferrari Sonstige Gesamt

Jän.–Nov. 2020

Belgien 29.103 -15,8 401.413 -22,3 Bulgarien 1.544 -45,2 20.661 -36,4 Dänemark 18.168 +0,3 175.394 -16,5 Deutschland 290.150 -3,0 2.606.284 -21,6 Estland 1.504 -25,8 17.285 -30,0 Finnland 7.374 -15,1 88.280 -16,7 Frankreich 126.047 -27,0 1.463.795 -26,9 Griechenland 7.641 +2,4 74.463 -30,7 Irland 913 +20,0 87.723 -24,9 Italien 138.405 -8,3 1.261.802 -29,0 Kroatien 2.646 -23,5 33.953 -42,4 Lettland 1.234 -17,1 12.754 -25,7 Litauen 4.306 -0,3 35.987 -16,2 3.808 -3,6 41.834 -19,4 Luxemburg1 Niederlande 33.499 -14,3 315.501 -21,8 Österreich 20.055 -13,8 224.968 -26,6 Polen 41.675 -8,2 376.840 -25,1 Portugal 11.826 -27,9 131.165 -36,4 Rumänien 13.253 +1,2 110.377 -25,3 Schweden 26.571 -12,9 257.362 -16,4 Slowakei 6.927 -13,4 69.228 -26,2 Slowenien 3.565 -33,0 51.346 -25,3 Spanien 75.708 -18,7 745.369 -35,3 Tschechien 17.484 -13,3 182.638 -21,0 Ungarn 13.265 -6,7 115.307 -18,7 Zypern 1.021 +10,9 9.402 -17,4 Europäische Union (EU) 897.692 -12,0 8.911.131 -25,5 2 789.268 -12,2 7.875.353 -25,6 EU14 3 108.424 -10,5 1.035.778 -24,6 EU12 Island 557 -13,2 8.565 -23,1 Norwegen 12.533 +24,9 120.838 -7,8 Schweiz 22.846 -5,7 207.377 -25,0 EFTA 35.936 +3,0 336.780 -19,6 Großbritannien 113.781 -27,4 1.498.382 -30,7 TOTAL 1.047.409 -13,5 10.746.293 -26,1 Westeuropa 938.985 -13,9 9.710.515 -26,3 1

Neuwagenzulassungen Österreich 11/2020

Abweichung 2019/2020 in %

Jän.–Nov. 2020

Abweichung zu Nov. 2019 in %

November 2020

Neuwagenzulassungen Europa 11/20201

+1,90 %

BMW X3 203

261

November 2020 November 2019

Skoda Kodiaq

Mercedes GLC

Renault Kadjar

BMW X5

165 281

161

132 105

131 121

227

851 -20,62 % -7,94 %

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


-87,03 %

Es war zu erwarten, dass smart 2020 deutlich verliert, da es nur mehr E-Autos gibt. 200 Stück wurden zugelassen.

DREITAUSENDSIEBENHUNDERT Exakt so viele Autos lag Skoda 2020 nach 11 Monaten hinter dem Vorjahr, das ist ein Minus von 14,37 Prozent: Da der Gesamtmarkt aber deutlich mehr verlor, kletterte der Marktanteil der tschechischen VW-Tochter auf das ­Rekordniveau von 9,8 Prozent.

MAR K DES E MON ATS

Marktanteil in % Jän.–Nov. 2020

-4,80 -2,25 +0,69 -0,25 +3,63 -5,16 -10,96 -1,91 -3,81 -5,34 -8,16 -6,06 -3,91 -6,91 -9,77 -2,71 -12,88 -11,12 -3,22 +5,91 -11,38 +8,00 -14,49 +10,13 -13,98 -4,54 -1,06 -13,45 -4,97 +1,56

170.302 77.942 65.189 49.777 41.759 44.480 47.368 33.843 32.933 29.304 24.004 22.961 17.878 17.903 17.978 13.677 14.221 11.758 9.762 6.619 7.222 5.578 5.899 4.461 5.644 4.847 3.875 4.148 3.584 2.308

-0,01 +2,28 +0,96 +2,52 +9,37 -1,40 -2,67 +3,13 -9,05 -8,82 -6,19 -3,38 -5,10 -6,25 -7,76 -3,10 +5,28 -12,08 -1,03 -1,30 -6,99 +7,15 -13,74 +4,42 -4,19 +0,35 +10,30 -8,31 -1,02 +1,94

21,01 9,61 8,04 6,14 5,15 5,49 5,84 4,17 4,06 3,61 2,96 2,83 2,21 2,21 2,22 1,69 1,75 1,45 1,20 0,82 0,89 0,69 0,73 0,55 0,70 0,60 0,48 0,51 0,44 0,28

TOTAL

777.726

-4,07

810.691

-1,11

100,00

-1

Jän.–Nov. 2020

162.122 76.191 65.636 49.651 43.273 42.186 42.176 33.195 31.677 27.738 22.046 21.569 17.179 16.666 16.222 13.306 12.390 10.450 9.448 7.010 6.400 6.024 5.044 4.913 4.855 4.627 3.834 3.590 3.406 2.344

Abweichung zu November 2019

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Skoda 6 Ford 7 Opel 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Fiat inkl. Abarth 12 Mazda 13 Hyundai 14 Citroën 15 Toyota 16 KIA 17 Suzuki 18 Nissan 19 Volvo 20 Dacia 21 Mitsubishi 22 Mini 23 Alfa-Romeo 24 Porsche 25 Honda 26 Jeep 27 Land Rover 28 Chevrolet/Daewoo 29 Smart 30 Jaguar

November 2020

Abweichung 2019/2020

Gebrauchtwagenumschreibungen 11/2020

Ferrari kam 2020 (1-11) auf 56 Neuzulassungen, um 10 mehr als 2019. Der November steuerte 1 weiteres Stück bei, das ist allerdings um 1 Auto weniger als im Vergleichsmonat 2019.

BMW schaffte im November 2020 mit einem Marktanteil von 8,74 Prozent Rang 2 in der Zulassungsstatistik (+0,34 Prozent).

R BE M VE 20 NO 20

Audi gab im November 2020 ein kräftiges Lebenszeichen von sich: Ein Plus von 48,96 Prozent bei den Neuzulassungen brachte einen Marktanteil von 5,7 Prozent, kumuliert sind es 4,47 Prozent.

I

nsgesamt steht bei den Ingolstädtern nach 11 Monaten 2020 zwar ein Neuzulassungs-Minus von 13,94 Prozent zu Buche. Damit liegt die Marke mit den vier Ringen aber deutlich besser als der gesamte österreichische Pkw-Markt, der Corona-bedingt um 26,64 Prozent hinter dem Ergebnis von 2019 hinterherhinkt. Der Marktanteil von Audi stieg zwischen Jänner und November 2020 im Jahresvergleich von 3,81 auf 4,47 Prozent. Kein Wunder, dass auch Dr. Hans Peter Schützinger, Vorstandssprecher der Porsche Holding Salzburg, zufrieden ist: „Audi wird mit dem neuen Portfolio auch 2021 zulegen, das sehen wir schon jetzt in den Vorbestellungen.“

A4 vor Q3, A3 und A6 Die Modellpalette von Audi ist in den vergangenen Jahren – wie bei allen anderen Premiummarken – stark angewachsen: Der A4 holte sich heuer mit 1.963 Stück Rang 1 in der internen Statistik vom Q3 (1.737) zurück. Dahinter folgen nach den ersten 11 Monaten A3 (1.381), A6 (1.972), A1 (885) und Q5 (664). Der neue e-tron reihte sich mit 645 Einheiten bereits auf Platz 7 dieser Liste ein. Auf den flotten R8 entfielen heuer 4 Stück, das ist nur mehr die Hälfte des Vorjahres. • (MUE)

Mercedes musste im November ein Minus von 18,45 Prozent bei den Neuzulassungen hinnehmen. Marktanteil: 4,76 Prozent.

Tesla kletterte im November mit 203 Einheiten auf einen Marktanteil von 1,01 Prozent, kumuliert sind es 1,10 Prozent.

AUTO & Wirtschaft 12/2020–01/2021

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WIRTSCHAFT

„Das Angebot von Kfz-Versicherungen kommt dem Autohaus in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleich dreifach entgegen.“ Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter Garanta Versicherungs-AG Österreich

Jetzt versichern Besonders in schwierigen Zeiten braucht es Zusatzangebote, Kundenbindung und starke Partner, weiß Garanta-Chef Kurt Molterer.

A

&W: Was waren aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen und Veränderungen im ­Corona-Jahr 2020? Kurt Molterer: Die Corona-Pandemie war für uns alle neu und auch nicht mit vergangenen Finanzund Wirtschaftskrisen zu vergleichen. Sie stellte sowohl den Handel als auch die Werkstätten und Kunden sowie uns als Branchenversicherer vor eine komplett ungewohnte Situation. Unsere wichtigste Aufgabe in der Krise war und ist es, den Kontakt zu unseren Autohauspartnern zu halten und dabei auch Hilfestellungen anzubieten. Wie hat Garanta ihre Partner im schwierigen ­Corona-Jahr unterstützt? Molterer: Hier konnten wir feststellen, dass sich unsere Angebote im Online- und Servicebereich gerade in der Krise sehr bewährt haben. Wir bieten unseren ­Autohauspartnern schon seit einigen Jahren die Möglichkeit der Online-Polizzierung über unser Vertriebs­ partner-Informations- und Polizzierungssystem VIPS an. Dieser Prozess wurde seit heuer um die Möglichkeit der „digitalen Signatur“ erweitert. So können Kfz-­ Versicherungsverträge auf einfachem Weg digital und auf Wunsch auch kontaktlos abgeschlossen ­werden.

68

AUTO & Wirtschaft 12/2020–01/2021

Autohäuser, die sich nicht mit dieser Abwicklung befassen möchten, aber auch kleinere Betriebe, die ihren Kunden einen ganzheitlichen Rundum-­Service bieten wollen, nutzen die Unterstützung des Garanta Sales Teams. Das übernimmt dabei auf telefonischem Weg die komplette Beratung und den Verkauf der Kfz-Versicherung für den Autohausmitarbeiter. Außerdem hat sich in der Schadenabwicklung die Möglichkeit der Video-Begutachtung gerade in Corona-Zeiten als sehr zweckmäßig erwiesen. Gut genutzt wurden im Corona-Jahr auch die Online-­Schulungsangebote der Garanta Akademie. So konnten über eine eigene Moodle-Plattform 15 IDD-Fortbildungskurse mit insgesamt 8 Ausbildungsstunden absolviert werden. Damit ist die Hälfte der von IDD geforderten 15 Stunden Ausbildung pro Jahr für das Autohaus abgedeckt. Wird das von Garanta oft thematisierte One-StopShopping weiter an Bedeutung gewinnen? Molterer: Wir sind der Überzeugung, dass das Angebot von Kfz-Versicherungen dem Autohaus gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleich dreifach entgegenkommt. Erstens: zusätzliche Erträge, die sich der Kfz-Betrieb durch die Beratung und die Vermittlung von Versicherungen erwirtschaften kann. Zweitens: ein verbessertes Serviceangebot für die Kunden, da das Autohaus im Sinne eines One-StopShoppings nicht nur den Verkauf und den Service abwickelt, sondern auch die Versicherung, Schadenabwicklung und eventuell auch die Fahrzeugzulassung. Der dritte Vorteil betrifft die Gestaltung der Versicherungstarife, die dazu beitragen, die Frequenz im Autohaus zu erhöhen und die ­Kundenbindung zu verstärken. • (GEW)


Robuste Handleuchte mit 360°-Schwenkbarkeit

Ein Werkstattwagen für alle Anwendungsfälle

Im Sortiment Elparts von Herth+Buss wird mit der Handleuchte LED Shine 360 nun eine Leuchte mit Drehbarkeit um 360 Grad und zusätzlicher Schwenkbarkeit um 90 Grad geführt. Die Leuchtkraft beträgt 900 Lumen und kann auch zugunsten der Akkulaufzeit um 50 Prozent reduziert werden. Geliefert wird inklusive eines Ladegeräts. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com

Mit dem Performance Plus Werkstattwagen hat KS Tools nicht nur den Wagen von Rollen bis zur Arbeitsfläche neu konzipiert, sondern bringt mit durchdachten Zusammenstellungen auch bei den „inneren Werten“ sein Premium-Werkzeug zum Einsatz. Die Produktlinie umfasst eine ganze Reihe verschiedener Werkstattwagen, zu der KS Tools die eigene Website www.myperformanceplus.de zur Verfügung stellt. KS Tools Werkzeug-­ Maschinen GmbH; www.kstools.com

Rückkehrer & Neulinge Neben der Reaktivierung von kurzfristig nicht verfügbaren Injektoren für Modelle von Mazda, Mitsubishi, Nissan und Opel stellt Denso in seinem Common-Rail-Diesel­Programm 17 neue Dieselprodukte für ­Aftermarket-Kunden bereit: 14 Diesel-Injektoren, 2 Hochdruckpumpen und 1 SCV-Kit in OE-Qualität. Mit den nun verfügbaren Diesel-Komponenten werden 45 OE-Referenzen bzw. 158 TecDoc-Fahrzeugtypen abgedeckt. Dies entspricht einem Bestand von insgesamt 375.000 zugelassenen

Diesel-Pkws in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Freien Werkstätten will Denso damit nicht nur Geschäftspotenzial im Dieselsegment ermöglichen, sondern auch Sicherheit bei Wartung und Reparaturen durch die Zuverlässigkeit von Originalersatzteilen, die die Herstellerspezifikationen erfüllen, geben.

Für viele Modelle Das Sortiments-Update umfasst 15 Common-Rail-Injektoren der Typen G2 und G3S. Zurück ist die HP3-Hochdruckpumpe Art.-Nr. DCRP301010, neu verfügbar jene unter DCRP302610. Insgesamt bietet das Denso-­ Diesel-Programm nun 35 Hochdruckpumpen, 81 Common-Rail-Injektoren und 12 SCV-Kits für hunderte von Fahrzeugtypen. Denso Automotive ­Deutschland GmbH; www.denso-am.de

Anhängerkupplung und Fahrradträger für Stromer Für jene, die mit ihrem Hyundai Kona Electric auch Räder mitnehmen wollen, bietet Rameder nun 2 Varianten an Anhängerkupplungen an. Einerseits gibt es eine starre Version mit geschraubtem Kugelkopf, aber auch eine abnehmbare Variante, wo ein integriertes Schloss vor Diebstahl schützt. Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH; www.kupplung.at

Intelligent dämpfen Beim neuen intelligenten Dämpfungssystem IDC (Intelligent Damping Control) von KYB Europe kommt eine Monokamera hinter der Windschutzscheibe zum Einsatz, die das Straßenprofil analysiert und an die Zentraleinheit IDC weitergibt, die die optimalen Stoßdämpfereinstellungen für die Dämpfer leitet und so Unregelmäßigkeiten ausgleichen. KYB Europe GmbH; www.kyb-europe.com

AUTO & Wirtschaft 12/2020–01/2021

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Bei der Porsche Holding Salzburg leitet Johann Lechner (B.) den mit Jahresbeginn neu geschaffenen Finanzbereich. Rainer Schroll ist nun für den gesamten Einzelhandel zuständig, Vorstands­ sprecher Hans Peter Schützinger für Großhandel, Personal und Porsche Bank.

Bei Suzuki Austria wurde Matthias Garbe zum neuen Sales Manager Automobile ernannt. Garbe arbeitet mit einer einjährigen Unterbrechung seit 2011 bei Suzuki und war zuletzt Gebietsleiter Automobile für Westösterreich.

Neuer Technik-Vorstand bei Skoda Dr. Johannes Neft (l.) ist seit 1. Jänner neuer Vorstand für Technische Entwicklung bei Skoda: Er folgt auf Christian Strube (r.), der seit 2015 in dieser Funktion tätig war und nun in den Vorruhestand trat. Unter seiner Leitung wurde unter anderem der Enyaq iV entwickelt. Neft ist promovierter Werkstoffmechaniker und war zuletzt Leiter der Aufbauentwicklung bei der ­Volkswagen AG.

Neuer Holding-Sprecher Richard Mieling (63, r.), der die Öffentlichkeitsarbeit der Porsche Holding Salzburg in den vergangenen 9 Jahren geleitet hat, ist mit Jahresende in den Ruhestand gewechselt: Vor seiner Tätigkeit als Pressesprecher war Mieling 17 Jahre lang Österreich-Chef von Audi. Sein Nachfolger ist Mag. Hermann Prax. Der 49-Jährige kennt die Porsche Holding aus seiner Zeit als Pressesprecher von Volkswagen und Audi (2005 bis 2012). Durch seine Auslandsaktivitäten in Indien, Wolfsburg und Mlada Boleslav hat er sich im VW-Konzern einen guten Namen gemacht.

Bei der Santander Consumer Bank wurde Michael Schwaiger vor wenigen Wochen Chief Commercial Officer. Er bleibt Chef des Kfz-Finanzierungsgeschäfts, hat aber nun zusätzlich die Leitung des Filial-, Online- und Karten­geschäfts in Österreich übernommen.

Bei Renault Österreich wurde Gerd Schober zum neuen Vertriebsdirektor ernannt. Damit folgt er auf Judith Porstner, die sich auf ihre Funktion als Marketingchefin konzentriert.

Seit 1. Dezember 2020 ist Mag. Tassilo Rodlauer neuer Sales General Manager bei Goodyear Dunlop Tires Austria. Er trat die Nachfolge von Ing. Wolfgang Stummer an, der das Unternehmen verlassen hat. Rodlauer arbeitete bereits von 2007 bis 2014 bei Goodyear.

Christoph Wittmann ist operativer Leiter der DCI Car Import GmbH, die vornehmlich zur Jung- und Gebrauchtwagenbeschaffung der Denzel Retail- und Denzel Partnerbetriebe gegründet wurde. Er war zuvor Vertriebskoordinator bei Mitsubishi.

Ivica Orsolic organisiert seit Jahresbeginn den Vertrieb bei der Fahrzeugverwaltungs-Software „Probefahrtenbutler“. Er war zuletzt bei der News on Video GmbH in Wien tätig.

Steffen Obst, der 4 Jahre lang Sales Manager von Nissan in Österreich war, hat das Unternehmen mit Jahresende verlassen. Seine Funktion übernahm interimistisch Geschäftsführer Michael Kujus.

Ausgabe: 12/2020-01/2021, 34. Jahrgang; Cover-Werbung: AVL DITEST; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chef­redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@ awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231,E: nikolaus.engel@awverlag.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Mag. Michael Binder, Mag. Christian Grossek, Dr. Friedrich Knöbl, Horst Pohl; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@ awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/­August sowie gegebenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2021; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwester­publikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


SCHLUSS mit Lustig Ein Jahr wie kein anderes A

uch zum Ende eines Jahres, in dem das Automobil in eine noch nie da gewesene Krise geraten ist, müssen die Hersteller weltweit weitere Horrorzahlen verkraften, zum Beispiel einen Produktionsrückgang in Millionenhöhe. Im Schatten der globalen Pandemie wird den Kunden das Autofahren durch vielfältige Restriktionen immer mehr erschwert. Mitten in der Krise wird (Stichwort Klima) politisch eine Absatzkrise heraufbeschworen, mit Millionen Jobs, die auf dem Spiel stehen. Und etliche Konzernbosse machen mit. Irreparable Strukturbrüche im Verkauf und Service bei den Autohäusern sind nicht ausgeschlossen, zumal die aktuell wenig optimistischen Prognosen „normale Zeiten“ je nach Szenario erst wieder 2022 oder danach sehen.

„Irreparable Strukturbrüche im Verkauf und Service bei den Autohäusern sind nicht ausgeschlossen, zumal aktuell kommerziell wenig optimistische Prognosen ,normale Zeiten‘ in weite Ferne rücken.“ 2020 war ein Jahr wie kein anderes. Die Normverbrauchsabgabe spannt sich unter dem Vorwand der Ökologisierung bald über alle leichten Nutzfahrzeuge N1. Somit bleiben trotz der absehbaren Verfügbarkeit von Impfstoffen weitere Hilfsmaßnahmen unverzichtbar. Und damit sind nicht nur zusätzliche Milliarden an Zuschüssen, Kurzarbeitergeld usw. gemeint, sondern dringend auch eine bessere internationale Abstimmung der Regierungen. • Die Verantwortlichen im Autogeschäft drängen in Zeiten des Abschwungs auf eine fairere Unterstützung durch die Politik, schließlich sind sie bislang verlässliche Steuerbringer und Steuern braucht der Staatshaushalt dringend, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. • Es gibt weiter „einen starken Appetit“, Auto zu fahren“, was sich besonders in der Coronakrise verdeutlicht, man muss nur möglichst sofort die Wirtschaft mit tragfähigen Prozessen öffnen. Das bedingt einen starken Zusammenhalt und nicht nur gespielte Euphorie pro E-Mobilität und Klimaschutz. Letzteres wird zunehmend als Schutzbehauptung erkannt, um vom Wachstumseinbruch abzulenken.

Das kann man von Dr. Nikolaus „Klaus“ Engel wahrlich nicht behaupten. Akademisch, vornehm, zurückhaltend, souverän sind seine Charakterstärken. Nicht das böse Wort, Sachlichkeit markiert seinen journalistischen Weg. Seit 1995 ist der gebürtigen Ostwestfale, jedoch in Wien aufgewachsene Kollege führendes Redaktionsmitglied. Zu jeder Zeit ist Engel eine redaktionell wichtige Stütze in Lederers Medienwelt, die er in der Eurotax mit der AUTO-Information begann, die in der AutoService von ORF-Autofan Franz Robert Billisich ihre Fortsetzung fand. In der Schweiz hat er für die qualitative Verfestigung des Fachjournalismus nach österreichischem Muster gesorgt. Seine journalistische Heimat ist die AUTOInformation, seine Detailverliebtheit lebt er in der AUTO & Wirtschaft aus. Jetzt mit 65 geht Engel in Pension. Ich hatte stets einen „Engel“ an meiner Seite. • Ja, es ist ein Jahr wie kein anderes. Begrüßen wir uns 2021 zu neuen Taten! Ihr

Der A&W-Verlag bildet eine breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

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