04/2019
Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotte.at
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Nutzfahrzeuge: Vielfalt ist Trumpf Das Angebot an leichten Nutzfahrzeugen – vom klassischen Kastenwagen über Personentransporter bis hin zu den Pick-ups – wird stetig modernisiert. Grund genug, die neuesten Modelle ausführlich auf Herz und Nieren zu testen. ab Seite 42
Erster Test mit dem Tesla Model 3
Fuhrpark-Porträt: Installateur Fischer
DAS NERVT GEWALTIG!!!
Genfer Salon: Die Highlights
Was der begehrte Strom-Ami kostet, wie weit er kommt und was er alles kann Seite 58
Der Weinviertler Selfmade-Installateur mit Kleinfuhrpark Seite 32
Von Mittelspur-Fahrern über Nichtblinker bis hin zu Smartlöchern … Seite 10
Wir haben eine Runde auf der wichtigsten Frühjahrsmesse gedreht Seite 18
Die neuen FORD TRANSIT Modelle. So vielseitig wie Ihr Business.
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Symbolfoto | 1) Unverbindlich empfohlener nicht kartellierter Aktionspreis (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung sowie Ford Bank Bonus) exkl. USt, gültig bis 31.03.2019 bzw. solange der Vorrat reicht bei Ford Bank Leasing. Leasingrate Transit Courier: € 59,– Transit Connect: € 49,– zzgl. € 200,– Bearbeitungsgebühr und 1,17 % gesetzlicher Vertragsgebühr, Laufzeit 36 Monate, 30 % Anzahlung, 30.000 km Gesamtfahrleistung, Fixzinssatz 4,4 %, Gesamtbelastung Transit Courier: € 9.984,57, Transit Connect: € 11.107,95 vorbehaltlich Bonitätsprüfung der Ford Bank Austria. Aktion gültig bei Ihrem teilnehmenden Ford-Händler. 2) Unverbindlich empfohlener nicht kartellierter Aktionspreis (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung) exkl. USt, gültig bis 31.03.2019 bzw. solange der Vorrat reicht. * Der max. Unternehmervorteil (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung) inkl. USt, inkl. etwaiger NoVA ist ein unverbindlich empfohlener Preisnachlass der vom unverbindlich empfohlenen, nicht kartellierten Listenpreis des Neufahrzeuges abgezogen wird. Aktion nur gültig für Gewerbekunden. Unternehmervorteil abhängig von der Kundenfuhrparkgröße und dem gewählten Modell. Aktion gültig bei Ihrem teilnehmenden Ford-Händler. Nähere Informationen bei Ihrem Ford Händler oder auf www.ford.at. ** Werte nach dem Prüfverfahren WLTP ermittelt und zurückgerechnet auf NEFZ. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der bei allen Ford Vertragspartnern unentgeltlich erhältlich ist und unter http://www.autoverbrauch.at/ heruntergeladen werden kann.
Editorial
Bild des Monats Die Elektronik moderner Autos funktioniert wie Neuronen und Arterien. Beim Seat Ateca sind etwa 2,2 Kilometer Kabel mit einem Gewicht von 42 Kilogramm verbaut.
K
ennen Sie das? Sie fahren auf einer drei- oder mehrspurigen Autobahn und auf der linken Spur herrscht dichtgedrängter Verkehr, während sich auf den rechten Spuren gähnende Leere breit macht? Oder Sie wollen in einen Kreisverkehr einfahren und die ausfahrenden Fahrzeuge blinken nicht? Es gibt genug Beispiele von Fahrmanövern, die einen im täglichen Verkehr zur Weißglut treiben. Wir haben uns die nervigsten herausgepickt und unseren Senf dazu
Es gibt genug Beispiele, die einen im täglichen Verkehr zur Weißglut treiben … gegeben. Also Hand aufs Herz oder vielmehr an den Blinker! Tut nicht weh und trägt dazu bei, den Verkehrsfluss zu verbessern und Unfälle zu vermeiden. Themenwechsel. Anfang März geht traditionell der Genfer Auto mobilsalon über die Bühne, ein Event, das wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Allerdings kehrte beim erstmaligen Betreten der Hallen zunächst eine gewisse Ernüchterung ein, hatten doch Marken wie Ford, Opel, Hyundai, Jaguar/Land Rover oder Volvo die Teilnahme abgesagt. Jene, die die Reise an den Genfer See doch antraten, hatten fast ausnahmslos elektrische Neuigkeiten im Gepäck, einiges davon bereits seriennahe. Mehr dazu in unserem Rundgang mit den wichtigsten Highlights ab Seite 18. Während es viele MesseSchaustücke erst in den nächsten Wochen, Monaten oder teils Jahren in den Handel schaffen werden, haben wir uns jene neuen Nutzfahrzeuge gekrallt, die bereits zu haben sind. Herausgekommen ist eine mit 16 Seiten sehr umfangreiche Nutzfahrzeug-Strecke, die sowohl Personentransporter und Kastenwagen als auch Pick-ups beinhaltet, Fahrzeugeinrichter dürfen hier natürlich auch nicht fehlen.
Und weil wir schon bei den Transportern sind, erstmals hat der ÖAMTC speziell für diese Fahrzeugkategorie eigene Reifentests durchgeführt, mit teils ernüchternden Ergebnissen. Neun von 16 Modellen haben im Nassen dermaßen gepatzt, dass sie mit einem „nicht empfehlenswert“ abgestraft wurden, darunter namhafte Premiumhersteller. Man tut also als Fuhrparkverantwortlicher gut daran, auch in diesem Bereich besser zwei Mal hinzusehen. Um Sie bei den unterschiedlichsten Entscheidungsprozessen bestmöglich zu beraten und zu unterstützen, empfehlen wir Ihnen nicht nur regelmäßig einen Blick in die FLOTTE, dem führenden Fach magazin rund ums Firmenauto in Österreich, zu werfen, sondern auch den 4. Juni 2019 rot im Kalender anzustreichen. Dann findet nämlich die mittlerweile fünfte FLEET Convention in der Wiener H ofburg statt, mit hochqualitativen und unabhängigen Fachvorträgen und dutzenden Ausstellern rund um Ihr Business. Alle Details dazu finden Sie auf den Seiten 6 und 7 in dieser Ausgabe. Bei der Gelegenheit möchte ich Ihnen auch noch unsere neue Website www.flotte.at mit top aktuellen News und Service-Artikeln ans Herz legen, viel Spaß beim Surfen! Stefan Schmudermaier Chefredakteur
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FLEET Convention 2019 Welcher Antrieb passt zu meinem Fuhrpark? Überblick der Antriebs formen, von Diesel und Benzin bis zu Erdgas und Elektro
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In welchem Umfang haftet der Fuhrparkleiter? Networking und Informationsaustausch auf Augenhöhe Daten und Fakten zum Fuhrparkmarkt
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Heinz Hollerweger Als ehemaliger Entwicklungschef Gesamtfahrzeug bei Audi gibt der Oberösterreicher Aus- und Einblicke in künftige Mobilitäts- und Antriebskon zepte bis hin zum autonomen Fahren.
„ Tolle Kombination aus historischem Ambiente und Zukunftsthemen wie der Elektromobilität, die in unserem Unternehmen zusehends eine größere Rolle spielt.“
Horst Ulrich Mooshandl Der Fuhrparkleiter der Post AG, Österreichs größter Fuhrpark, spricht über Herausforderungen und Chancen, vom Fuhrparkmanagement bis zur E-Mobilität.
Sascha Stepanov, Flottenver antwortlicher Österreichische Lotterien
Silber-Partner
Inhalt
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Flotte 04/2019
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12 Exklusiv 10 Aktuelles Thema
Das nervt uns im Straßenverkehr
20 Fuhrparkverband Austria Die Highlights seit der Gründung
32 Fuhrparkporträt
Fischer vertraut auf Ford und Renault
42 Großes Nutzfahrzeug-Spezial Testberichte, Neuheiten, & Einrichtung
65 Rückspiegel
Ford Capri im Portrait
News
service
Die Evolution der Scheinwerfer
Winterreifen für das Unberechenbare
16 Für jeden was dabei
23 Pirelli Sottozero & Scorpion
16 Volvo am Rathausplatz
24 Sicherheit & Effizienz
18 Genfer Automobilsalon
26 ÖAMTC Sommerreifen-Test
20 Fuhrparkverband Austria
27 Internationales Flottentreffen
12 Kurzmeldungen 14 Opel geht ein Licht auf
Das aktuelle Skoda-Modellprogramm Business-Besuch im Cube
Die Elektro-Highlights der Messe Die Highlights seit der Gründung
35
21
57
21 Service-News 22 Bridgestone Blizzak LM 005
Breitreifen für die kalte Jahreszeit
Welchen Wert Reifen für Flotten haben Viele Transporterreifen fallen durch
Eindrücke vom Genfer Fleet-Meeting
28 Eberspächer kühlt runter Kühltransporter leicht gemacht
28 Leasingverband Österreich
Finanzierungsform wird noch beliebter
29 Raiffeisen Leasing FPM
Wachstum stärker als der Markt
29 Arval auf gutem Kurs
National und internationales Wachstum
30 Staus bald Geschichte?
Wie Verkehrsbehinderungen entstehen
30 Preissegen für DKV
Tankkartenanbieter erhält Auszeichnungen
Auto/NFZ 35 Auto-News Schon gefahren 36 Toyota Corolla 36 Toyota RAV4 37 Ford Egde Testberichte 38 VW Touareg 39 Kia Ceed 40 Audi A6 Avant
Nutzfahrzeug-Extra 42 Mercedes V-Klasse 43 Volkswagen T6.1 44 Ford Tourneo Dauertest 46 Wiesenthal Nutzfahrzeuge 47 Sortimo 48 bott 49 Nissan Navara N-Guard 50 Mercedes Sprinter 51 Mitsubishi L200 Black Line 52 Toyota Hilux 52 Toyota Proace Verso 4x4 53 Opel Combo Cargo 54 Mercedes X-Klasse 55 Hyundai Starex & H-1 56 Iveco Daily CNG
umwelt
57 Umwelt-News 58 Tesla Model 3 im Test
Erste Kilometer im Kompakt-Stromer
31 Schlüssel sicher versorgt
Moderner Schlüsselkasten von Pamack
32 Fuhrparkporträt
Fischer vertraut auf Ford und Renault
34 MO’ Drive schult Mitarbeiter
Neues Ausbildungsprogramm gestartet
60 El-Motion 2019
Starker Jahresauftakt der E-Mobilisten
61 Chrysler Pacifica Plug-in
Der große Van überzeugt im Alltag
62 Audi e-tron quattro
Strom-Flaggschiff im Kurztest
63
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freizeit 63 Freizeit-News 64 Sicher auf Schnee
Winterfahrtraining bei Volkswagen
65 Rückspiegel
Ford Capri im Porträt
66 Abschluss & Impressum
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Exklusiv
Aktuelles Thema
Zwischen Rowdys und Schleichern Von Dränglern und Quenglern. Von Mittelspur-Schleichern und Raser-Rambos. Von Aggressoren, schwachen Lenkern und Niemals-Mitdenkern. So gerne man auch mit dem Auto fährt, die anderen Verkehrsteilnehmer gehen einem häufig auf die Nerven. Als Vielfahrer kennen Sie diese Typen sicher auch, oder? Text: Mag. Pascal Sperger, Foto: Fotolia
Die Hinterm-Steuer-Dampfablasser
Die Möchtegern-Profifahrer
Der Haussegen hängt schief, der Chef hat einen auf dem Kieker, der Lieblingsverein hat schon wieder 13 zu null verloren. Das drückt auf die Stimmung, logisch. Doch anstatt eine Runde joggen zu gehen, mit dem besten Kumpel drei Bier zu trinken oder ein paar Stunden zu meditieren, um den inneren Druck abzubauen, setzt sich diese Spezies Mensch ins Auto und entlädt ihre Wut beim Fahren mit Aufblenden, Hupen, Mittelfinger strecken, Schneiden und Drängeln. Häufig sind diese Typen mangels Hausverstand, Logik und Verantwortungsbewusstsein eh ganz der Typ „Tickende Autobombe“ oder schlicht der „Vollidiot-ausÜberzeugung“.
Laut eigener Aussage haben sie die gefährliche Abfahrt, die jeder normal denkende Mensch mit 50 km/h befährt, schon mit Tempo 220 genommen. Und das mit der linken Hand am Lenkrad eines mit Starrachsen ausgerüsteten Pick-ups, während sie mit der rechten eine Zigarette gewuzelt hätten. Das Spannungsfeld zwischen Übertreibung und Selbstüberschätzung ist diesem Personenkreis eigen. Und um ein Gleichgewicht zwischen eigener Wahrnehmung und Außenwirkung herzustellen, fährt diese Spezies in Begleitung auch gerne nah am Limit von Maschine und Material, was durchaus schon weit über den Zumutbarkeitsgrenzen des Beifahrers liegen kann. Gut nur, dass ihre Heldentaten meist nur Geschichten sind – und es zum Glück vielfach auch bleiben.
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exklusiv
Die Über-drüber-Vorsichtigen
Die Vor-roter-Ampel-Beschleuniger
Auf den Straßen herrscht ein undurchschaubares Chaos, alle anderen fahren wie die Henker und hinter jeder Kurve lauert der Tod: Wer mit dieser Einstellung ins Auto steigt, fährt auch so. Die „Über-drüber-Vorsichtigen“ fallen anderen Verkehrsteilnehmern meist mit besonders langen Kommt-eh-nix???-Kontrollphasen beim Abbiegen, permanent deutlich reduziertem Fahrtempo und halbherzig durchgeführten Manövern auf. Bissi links, bissi rechts fahren – als könnten sie sich nicht entscheiden. Als nachfolgender Verkehrsteilnehmer sind sie schwer zu durchschauen. Unser Rat: Am besten sicher überholen – und dabei nur nicht verschrecken.
Wir wagen die kühne Behauptung, solang Autofahrer vor roten Ampeln noch (stark) beschleunigen, ist der Sprit zu günstig. Anders kann man dieses sinnlose, laute, umweltverschmutzende und lästige Gehabe nicht erklären. Gefährlicher sind nur noch die „Beim-Grünblinken- beschleunigen-und-dann-doch-Bremser“, denn wer hinterherfährt und glaubt, die Ampel schafft man auch noch, knallt eventuell voll hinten rein. Und ist dann auch noch schuld am Unfall.
Die Eigentlich-von-allem-totalÜberforderten
Der Beschleunigungsstreifen heißt so, weil dort beschleunigt werden soll. An seinem Ende lauert keine Betonmauer, meist geht er direkt in den Pannenstreifen über. In einem durchschnittlich motorisierten Fahrzeug schafft man auf den paar hundert Metern locker 120 km/h, kann währenddessen den Verkehrsfluss beobachten und sich am Ende gefahrlos einreichen. Und falls nicht, dann fährt man einfach auf dem Pannenstreifen weiter. Häufig sieht man jedoch Autofahrer, die sich schon nach drei Metern mit Tempo 40 auf die linke Spur werfen und andere zum Abbremsen oder gefährlichen Ausweichen zwingen. Für viele Vielfahrer ist das ein unerklärliches Mysterium, genauso wie die „Reißverschlusssystem-undRettungsgassen-Verweigerer“. Was daran so schwer zu kapieren ist? Keine Ahnung, vielleicht ist es die Psychologie? Jetzt komme ich – und du musst warten. Dass es deshalb für alle länger dauert, ist dabei wohl vernachlässigbare Nebensache.
Wer einmal einen Mann beobachtet hat, der auf der Sperrfläche bei der Autobahnabfahrt das Auto parkt, um am Pannenstreifen zurückzuwandern, um das Schild mit den Richtungsangaben zu lesen, der weiß, dass diese Person wohl auch in geschlossenen Räumen den Kohlegrill anheizt. Zwangsweise fragt man sich: Wie konnte der das Leben bisher überleben? Glück war’s wohl, denn an einem ausgeprägten Gefahrenbewusstsein, Hausverstand oder schützender Logik mag es durchaus mangeln.
Die Parkplatz-Verschwender und die Nicht-einparken-Könner In Längsrichtung einparken: Wer es nicht übt, kann es nicht. Hat man es aber durchschaut, ist es keine Hexerei, wird quasi zur Selbstverständlichkeit. Gegenüber Anfängern, Überforderten oder älteren Verkehrsteilnehmern muss man Verständnis und Geduld zeigen, da fehlt die Übung oder die körperliche Bewegungsfähigkeit für den weiten Blick über die Schulter. Keinen Respekt verdienen hingegen jene, die ihren Kleinwagen mittig in eine Lücke stellen, sodass weder vorn noch hinten ein Kleinstwagen reinpasst, in Summe aber die Länge eines Kombis frei bleibt. Kurz: Das ist Verschwendung von begrenzten Ressourcen. Wer abends in der Stadt auf der Suche nach einer Abstellfläche um den Häuserblock kreist, kennt die Verzweiflung und Wut, die in einem beim Anblick dutzender solcher Freiräume aufsteigt.
Die In-letzter-Sekunde-überholenund-dann-direkt-Abfahrer Tatort Autobahn, Tempo 130, 350 Meter vor der nächsten Ausfahrt. Man selbst fährt auf der Mittelspur, links neben einem Lkw und jenen, die sich schon für die Abfahrt eingereiht haben. Plötzlich wird eine Limousine im Rückspiegel rasant größer, überholt mit knapp 200 km/h, haut sich direkt nach dem Passieren der eigenen Stoßstange von der linken über die mittlere auf die rechte Spur, quetscht sich förmlich mit einem abrupten Bremsmanöver zwischen zwei Laster und verlässt die Autobahn über die Sperrfläche. Da darf man den Kopf schütteln – oder wegen Gefährdung der Allgemeinheit auch das Kennzeichen an die Exekutive weiterreichen.
Die Nach-drei-Metern-auf-dieAutobahn-Auffahrer
Die Blind-aufs-Navi-Vertrauer Sie fahren mit ihrem Auto auf die Skiabfahrt, bleiben in Fußgängerunterführungen stecken oder werden an der überfluteten Furt vom Wasser davongespült. Wieso? Sie vertrauen einer elektronischen Frauenstimme mehr als ihren eigenen Augen. Das Navi befiehlt, sie folgen. Wieso? Keinen Schimmer! Dabei haben sie von ihren Müttern sicher auch gehört, nur weil einer was sagt, muss man es noch lang nicht machen. Das sollte man sich auch als Navi-Nutzer immer wieder verinnerlichen.
Die Nimm-dich-an-deiner-eigenenNase-Fahrer Sind wir uns ehrlich: Auch wir sind nicht perfekt. Auch wir machen Fehler, verhalten uns nicht immer vorschriftsmäßig, haben mal einen schlechten Tag und ein dünnes Nervenkostüm. Seien wir uns dessen bewusst, dann verzeiht man auch mal die ein oder andere Verzögerung. Oder noch besser: Denken wir einfach alle ein bisschen für den anderen mit. Parken nachsichtig, lassen Platz zum Einspuren und Auffahren, zeigen Respekt und verhalten uns höflich. Kurzum: Gehen wir es alle etwas entspannter an, dann kommen auch alle besser an. •
Welches Verhalten anderer Autolenker nervt Sie als Vielfahrer besonders? Schreiben Sie uns: redaktion@flotte.at
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News Trainieren und A-Klasse gewinnen
Noch mehr Infos auf www.flotte.at eit Kurzem ist die neue, komplett überarbeitete Website unseres Magazins www.flotte.at online. Neben dem modernen Look überzeugt vor allem das Service-Angebot des neuen Internet-Auftritts. So finden interessierte Fuhrparkleiter unter dem Menüpunkt „Fuhrpark ABC“ die wichtigsten Fach begriffe in einfachen und verständlichen Worten erklärt, von A wie Abschreibung über M wie Mängelrüge bis Z wie Zinssatz. Darüber hinaus finden sich alle Magazine seit der Erstausgabe im Jahr 2011 im Bereich „E-Paper“ übersichtlich und chronologisch gegliedert und kostenlos zum Nachschlagen. Einzigartig ist der Überblick über aktuelle Marktdaten. Mit nur wenigen Mausklicks bekommen Sie hier den detaillierten Überblick über die verkauften Fahrzeuge nach Marke oder Segment
sowie eine Entwicklung der gesamten Neuzulassungen in Österreich.
Selbstverständlich sind die Webseiten unserer Spezialpublikationen Fuhrpark Kompakt (www.fuhrpark-kompakt.at) sowie des großen Nutzfahrzeug-Kompass (www.nutzfahrzeug-kompass.at) ebenso in unsere neue Seite integriert wie www. fleetconvention.at, wo wir sie umfassend zur größten Fuhrpark-Fachveranstaltung Österreichs informieren. Um keine wichtigen News zu verpassen, laden wir Sie ein, sich für den FLOTTE-Newsletter anzumelden. Der erscheint jeden Mittwoch und informiert sie über aktuelle Neuheiten auf dem Flotten- und Fuhrparksektor, die neuesten Fahrzeug-Tests und vieles mehr.
Auf der umfassend überarbeiteten Website www.flotte.at finden Sie ab sofort auch das „Fuhrpark ABC“ sowie ein chronologisches Archiv aller bisherigen Ausgaben als E-Paper
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Hotels mit Taxibutler
Alle Infos unter einem Dach
Rund 120 Taxibutler sind bereits in Wien und Salzburg im Einsatz. Zu den Hotelketten, die den Dienst nutzen, zählt etwa Motel One. Wie es funktioniert: Der Butler ist ein Gerät in Smartphone-Größe, das auf Knopfdruck ein Taxi ruft und Angaben über Wagen, Fahrer und Ankunftszeit (geschätzt) gibt. Steht das Fahrzeug vor der Tür, gibt der Butler ein optisches Signal. Auch Lokale, Arztpraxen und Co setzen auf die zeitsparende Möglichkeit, das Taxi zu rufen.
Leasing: Österreichweiter Datenpool Mit der Asset-Datenbank der KSV1870 können finanzierende Stellen wie Banken, Leasingunternehmen und Pfandleiher vor Betrugsversuchen gewarnt werden. „Damit wird der rechtswidrige Verkauf oder das Belehnen von Leasingobjekten deutlich erschwert“, erklärt KSV1870-CEO Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA. Erst kürzlich betraf das einen Range Rover in Österreich. Ein Schaden von über 60.000 Euro konnte verhindert, das Fahrzeug rasch eingezogen werden. Foto: Petra Spiola
S
Kostenlose Fahrtechniktrainings stehen im Mittelpunkt der Aktion Lady Day, die 2019 bereits zum 22. Mal abgehalten wird. Zu den Kooperationspartnern zählen Mercedes-Benz – der Hauptpreis ist eine A-Klasse – und die ÖAMTC Fahrtechnik. Anmelden können sich nur Frauen, neben Fahrkönnen und Geschicklichkeit gilt es auch, Autowissen zu beweisen. Ein gültiger Führerschein und Wohnsitz in Österreich sind Voraussetzung. Unter www.ladyday.at sind die nach Bundesländern unterschiedlichen Anmeldeschlüsse ersichtlich. Das Finale findet vom 6. bis zum 8. September in Teesdorf (NÖ) statt.
Richtig bereift in den Tiefschnee Auf der Suche nach Neuschnee hat sich eine Gruppe Freerider spezielle Expeditions fahrzeuge aufgebaut, um Fahrer und Filmer – noch heuer sollen mehrere AlpenWebisoden folgen – überall hinzubringen. Die sogenannten Snowmads sind bereits drei Jahre aktiv, heuer wurde eine Partnerschaft mit Semperit eingegangen. Priscilla Steurer (Semperit GmbH): „Wir freuen uns, das Projekt mit unseren Reifen zu unterstützen und sicherzustellen, dass den Snowmads keine Grenzen gesetzt sind.“
Österreich ist ready Mit dem „EV Readiness Index 2019“ untersuchte der „Car-as-a-Service“-Provider LeasePlan, welche Länder wirklich bereit für die Elektromobilität sind. Dazu gehören neben Infrastruktur und staatlicher Anreize nicht zuletzt die Erfahrung der LeasePlan-Experten mit der Integration von E-Fahrzeugen in den Fuhrpark. Österreich liegt nach drei Nordländern auf Rang vier!
Wenig Platzbedarf ist Trumpf Beim Seat Minimo ist der Name Programm, das schmale, wendige Fahrzeug soll in wachsenden, dicht bebauten Städten punkten. Die Premiere des Elektrofahrzeugs fand am 2019 Mobile World Congress statt, in Barcelona gingen die Türen erstmals nach oben. Für den urbanen Einsatz reichen die mehr als 100 Kilometer Reichweite einer Batterieladung aus, die Akkupacks können auf Wunsch auch ausgetauscht werden, um nicht das Aufladen abzuwarten. Im Vergleich zu einem konventionellen Stadtauto benötigt der Minimo nur 3,1 statt 7,2 Quadratmeter Platz. Seat hat ihn mit Blick auf künftige Carsharing-Möglichkeiten entworfen, dazu passen auch der digitale Schlüssel und die drahtlose Android-Auto-Technologie.
+++ Mit optimierter Technologie filtern die Filter Cubes von Mann+Hummel nun nicht nur Feinstaub, sondern – mit zusätzlichen Aktivkohlelagen – auch NO2 aus der Luft. Je nach Bedarf können die Würfel zu Säulen verbaut werden. Drei solcher Cubes reinigen 14.500 Kubikmeter Luft in der Stunde. +++
Ideen umsetzen
Panzerschrank Ab sofort wird der Range Rover auch als gepanzerter „Sentinel“ angeboten. Entwickelt und produziert von der Abteilung Land Rover Special Vehicle Operations sind Panzerglas, ein Dach-Explosionsschutz und ein Notausstieg inkludiert.
Entwickler aus aller Welt wurden von Porsche gemeinsam mit dem Berliner Technologie- Start-up High Mobility eingeladen, an den Mobilitätslösungen der Zukunft mitzuarbeiten. Der offene Innovationswettbewerb läuft noch bis zum 30. April, dafür stehen mehr als 300 Datenquellen und Funktionen zur Verfügung, auch der Porsche Mission E Cross Turismo (Bild) ist Teil der Plattform. Gesucht werden Anwendungen, die der Kunde vor der Fahrt, auf der Fahrt und bei der Ankunft einsetzen kann. Mehr dazu unter: www.porsche-next-oi-competition.com
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news
Ein bunter Frühlingsstrauß Mit dem neuen Kodiaq RS rundet Skoda die Modellpalette nach oben ab, neben dem Power-SUV gibt es aber auch jede Menge flotten- und fuhrparktaugliche Fahrzeuge im Angebot.
M
it 277.000 Fahrzeugen nach zwei Jahren Bauzeit hat sich Umfangreiche Modellpalette das größte SUV von Skoda rasch zu einem echten BestAbseits des sportlichen SUV-Modells hat Skoda ein breites Angebot. Vom Cityflitzer Citigo über den Evergreen Fabia, der vor Kurzem in seller gemausert. Grund genug, das Motorenangebot nach oben neuer Generation an den Start ging und abzurunden und mit dem sportlichen RSauch als Kombi – pardon Combi – zu haben Label zu versehen, das die Autos als Teil der Rallye-Sport- Familie adelt. Um dem Mit 240 PS ist der Vier- ist, bis hin zum Octavia, einem echten Anspruch gerecht zu werden, wurde ein zylinder-TDI des neuen Skoda Bestseller bei den gewerblichen Kunden, und dem Topmodell Superb reicht die 240 PS starker Turbodiesel – im Übrigen Kodiaq RS – dem RekordPkw-Modellpalette der tschechischen VWder stärkste in der Skoda-Geschichte – halter in der „Grünen Hölle“ Tochter. Nicht minder groß ist das Angebot unter die Haube verpflanzt, der auf der – der bisher stärkste Turbomittlerweile bei den boomenden SUV-VariNürburgring Nordschleife mit einer Zeit von 9:29,84 gleich einen neuen Rundenreanten, neben dem erwähnten Kodiaq gibt diesel in der Geschichte der es den kleineren Karoq, der auch als Sportkord für siebensitzige SUV in den Asphalt tschechischen Marke.“ gebrannt hat. Trotz der sportlichen Ambiline-Modell zu haben ist. Und demnächst ist auch der in Genf p räsentierte Kamiq tionen ist der Kodiaq RS aber natürlich voll alltagstauglich. Und mit Preisen ab 55.590 Euro zwar kein Schnäpp(siehe Seite 19) als legitimer Nachfolger des beliebten Yeti zu haben, gemeinsam mit dem ebenfalls neuen Scala, dem Nachfolger des chen, in Anbetracht der Leistung und Ausstattung aber immer noch Rapid Spaceback, das jüngste Werkstück aus Mlada Boleslav. • (STS) ein sehr guter Deal.
Välkommen im Cube Auch heuer war Volvo wieder mit dem Cube am Rathausplatz zu Gast, Business-Kunden inklusive.
D
ie Location des Volvo-Würfels am Rande des Wiener Eistraums am Rathausplatz ist zwar bereits bekannt, dennoch immer wieder durchaus beeindruckend. Auf gleich drei Ebenen präsentiert sich die schwedische Marke in coolem Ambiente gegenüber dem Burgtheater und spricht dabei nicht nur Privatkunden an, sondern hat auch ganz klar die Firmenkunden im Visier.
_14 | Flotte 04/2019
Cooles Ambiente Dietmar Rath, Fleet Manager bei Volvo in Österreich, nutzte die Gelegenheit und lud zum abendlichen Empfang, bei dem nicht nur Probefahrten mit den neuesten Modellen unternommen werden konnten, sondern auch ein V60 Cross Country dem Publikum quasi im ersten Stock der Installation präsentiert wurde. • (STS)
Dietmar „Didi“ Rath, Manager Fleet & Financial Services, lud Firmenkunden in den Volvo Cube am Wiener Rathausplatz
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news
Da geht einem ein Licht auf Opel demonstriert anhand seiner 120-jährigen Automobilgeschichte, wie sich die Ausleuchtung der Dunkelheit eindrucksvoll geändert hat. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Werk
B
Manager Exterieur Lighting, zeigt der FLOTTE anhand einer ganzen Reihe an Klassikern, welche Schritte über die Jahrzehnte gesetzt wurden. Schon beim „Doktorwagen“ (Opel 4/8 PS) ab 1909 gab es Paraffin- und Petroleumlampen, bald darauf wurden die ersten Glühlampen eingesetzt. Als Abblendeinrichtung diente eine mechanische Blende, die per Bowdenzug aktiviert wurde. 1925 folgt die erste Glühlampe mit zwei Wendeln für Abblend- und Fernlicht. Auch beim Design ist Opel oft ganz vorn dabei: Der „Kapitän“ von 1938 gehört zu jenen Autos, die sich von Die Zukunft bringt Eco-LED-Licht runden Scheinwerfern verabschieden. Mit der Ankündigung, auch die neueste Mit sechseckiger Form waren sie voll Version des Kleinwagens damit auszuin die Kotflügel integriert. Beim Kapitän A von 1964 geht der Trend wiederum RichLicht ist das am tung Rechteck, um die Breite des Wagens zu meisten unterschätzte betonen und für eine Sicherheitssystem.“ flache Erscheinung zu Ingolf Schneider, Exterior Lighting sorgen. Ein weiteres Highlight der 1960er-Jahre ist der Opel GT (1968), rüsten, bekräftigt Opel sein Vorhaben, der als erstes deutsches Auto über beste Technologien für alle anzubieten. Klappscheinwerfer verfügt. Seilzüge Das IntelliLux-System besteht aus 32 und ein Hebel an der Mittelkonsole LEDs, die einzeln angesteuert werden stecken hinter der neuen Designmögkönnen, um blitzschnell das für die Situation nötige Licht zu liefern. Damit lichkeit. Im Grill unterhalb der Stoßkann etwa das Fernlicht bei nächtlichen stange sind Halogen-Weitstrahler für Landstraßenfahrten anbleiben und nur Fern- und Standlicht versteckt. einzelne LEDs werden im richtigen Flow automatisch abgeschaltet, um Xenon als Meilenstein den Gegenverkehr „auszublenden“. 30 Jahre später heißt es Xenon! Im Opel Von der automatisch hochgedrückten Omega B sind die GasentladungsKerze – beim Lutzmann galt eine Feder scheinwerfer serienmäßig an Bord. schon als geniale Lösung – bis zur Im Vergleich zu den üblichen Haloheutigen Lichtrevolution hat sich bei genscheinwerfern sind sie nicht nur Opel viel getan. Ingolf Schneider, Group dreifach so lichtstark, sondern auch
ei niedrigen Geschwindigkeiten und kaum Verkehr reichen zwei Bordlaternen aus. 1899 rollte der OpelPatentmotorwagen „System Lutzmann“ mit Kerzenbeleuchtung durch die Nacht. 120 Jahre später fahren die Deutschen ganz andere Geschütze auf, um der Dunkelheit Herr zu werden, die Gegebenheiten haben sich schließlich geändert. IntelliLux LED-Matrix heißt die Technik der Scheinwerfer, die derzeit für helle Fahrt in Astra, Insignia und bald schon im Corsa sorgen.
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Die FLOTTE konnte in Dudenhofen Opel-Modelle quer durch die letzten 120 Jahre vergleichen; Kerzerl im Patentmotorwagen „System Lutzmann“ versus IntelliLux LED-Matrix-Scheinwerfer im brandneuen Opel Corsa (M.)
effizienter. Überspringen wir das adaptive Fahrlicht des Opel Signum (2003), das Kurvenlicht des Opel Astra (2004) und AFL+ samt Bi-Xenon-Scheinwerfer im Insignia (2008), dann kommen wir wieder zum Thema Effizienz: Schneider verrät, dass Opel an einem Eco-LED-Licht arbeitet, das künftig die CO2-Emissionen zu senken hilft. •
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news • genfer salon
Strom am See
Der Genfer Automobilsalon stand heuer unter Strom. Fast jede Marke präsentierte ein Elektroauto. Die Ansätze könnten dabei nicht unterschiedlicher sein.
7.-17. MÄRZ 2019
Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk
Citroën Ami Concept One Mit dem 2,50 Meter kurzen Zweisitzer will die französische Marke zeigen, wie urbane Mobilität in Zukunft aussehen soll. Die konkrete Vorstellung: rein elektrisch, günstig, aber individualisierbar, und als geplantes Microcar in vielen europäischen Ländern schon mit 16 Jahren fahrbar.
Audi Q4 e-tron Alfa Romeo Tonale Eines der schönsten Modelle in den Hallen war am Stand von Alfa Romeo ausgestellt, der Tonale. Nach eine Studie sollen große Teile der Karosserie in Serienproduktion gehen – und zwar in Form eines Plug-in-Hybrids rund um 2020/21.
Das zweite E-Auto von Audi soll 2020 auf den Markt kommen. Und zwar mit Allradantrieb, 306 PS (ein E-Motor an jeder Achse) und 82 kWh großem Akku, was nach WLTP eine Reichweite von rund 450 Kilometern möglich machen soll.
BMW Plug-in-Hybride Die Bayern rückten die neuen Plug-in-Hybride in den Fokus. Dabei verfügen der 3er, 5er und der X3 über den gleichen Antriebsstrang und werden wahlweise mit Allradantrieb angeboten. Später folgt dann auch ein Stecker-5er mit 4WD-Antrieb. Alle Modelle haben eine E-Reichweite von mindestens 40 Kilometern.
Honda e-Prototype Fiat Centoventi Fiat plant offenbar ein günstiges Basis-Elektroauto. Die Studie Centoventi jedenfalls könnte darauf hindeuten, dass die Italiener an einem elektrifizierten Panda-Nachfolger arbeiten, der laut Infos mit vier Batteriepaketen, aber nur in einer Farbe angeboten wird.
Mercedes-Benz CLA Shooting Brake Mercedes spendiert dem kompakten Kombi in der Neuauflage 48 Millimeter mehr Länge und 53 Milli meter mehr Breite. Ebenso wurde die Kofferraumöffnung größer, was das Beladen einfacher machen soll.
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Die Studie Honda EV Concept hat 2017 auf dem Genfer Salon für großes Staunen gesorgt, heuer enthüllten die Japaner den e-Prototype, eine fünftürige Version, die „ganz nah an der Serie“ sein soll. Geblieben sind die hinreißende Optik und eine WLTPReichweite von mindestens 200 Kilometern.
Jeep Renegade PHEV
Imagine by Kia
Jeep zog in der Schweiz die Tücher von den Plug-in-Versionen der Erfolgsmodelle Renegade (Bild) und Compass. Beide sollen laut dem NEFZ-Zyklus auf 50 Kilometer E-Reichweite kommen und rein elektrisch bis zu 130 km/h schnell sein.
Das koreanische Schwester-Unternehmen von Hyundai präsentierte heuer quasi ein Best-of-Electro in Genf. Neben dem neuen Soul (250– 452 Kilometer WLTP-Reichweite) und der Plug-in-Version des Nexo (49 Kilometer Elektroreichweite) zeigte Kia auch die Studie „Imagine“, die mit 21 Innenraum-Bildschirmen einen Ausblick in die noch weiter entfernte E-Auto-Zukunft geben soll.
news • genfer salon
Mitsubishi Engelberg Tourer Die japanische Allradmarke Mitsubishi präsentierte in Genf die Studie „Engelberg Tourer“, die mit 70 Kilometer Elektro- und 700 Kilometer Gesamtreichweite wohl auch einen Ausblick auf die nächste Generation des Outlander PHEV gibt, dessen Ladevorgänge sich dann auch mittels Smartphone-App überwachen lassen.
Mazda CX-30 Mit dem CX-30, der sich als schickes SUV-Coupé größenmäßig zwischen dem CX-3 und dem CX-5 einordnet, läutet Mazda auch erstmals eine zweistellige Nomenklatur ein. Der 4,4 Meter lange Crossover kommt im Herbst mit drei Motoren (zwei Benziner, ein Diesel) und zahl reichen Assistenzsystemen auf den Markt. Preis? Noch unbekannt!
Nissan IMq Dass Nissan weiß, wie E-Autos funktionieren, müssen sie seit der Markteinführung des Leaf nicht mehr beweisen. Wie ein Elektro- Power-SUV aussehen könnte, zeigt der IMq, der 340 PS leistet und wohl auch eine optische Vorschau auf den nächsten Qashqai liefert.
Peugeot 208
Polestar 2
Die Neuauflage des Kleinwagens nimmt äußerlich große Anleihen an der Frontgestaltung des 508 und wird auch in Zukunft mit einem Diesel (und zwei Benzinern) angeboten. Dazu gibt es mit Marktstart auch eine Elektroversion mit 340 Kilometer WLTP-Reichweite.
Volvo verzichtete diesmal auf einen Auftritt in Genf, stattdessen nutzte die Standfläche die Elektroauto-Tochter Polestar, um ihr zweites Modell, den „2“, zu präsentieren. Das 408 PS starke Kompaktfahrzeug kommt dank 78-kWh-Batterie bis zu 500 Kilometer weit.
Renault Clio Optisch deutlich erwachsener, wird der neue Clio ab September mit drei Benzin- und zwei Dieselmotoren angeboten, die zwischen 75 und 130 PS leisten. Dazu gibt’s unter anderem zehn Karosseriefarben und einen 391 Liter großen Kofferraum. Eine Hybrid-Version ist für 2020 geplant.
Skoda Kamiq Mit dem Kamiq (ab Herbst im Handel) will Skoda die Vorzüge eines Klein wagens und eines SUV verbinden. Neben viel Platz im Innenraum gibt’s einen 400 bis 1.395 Liter großen Kofferraum und 95 bis 150 PS starke Motoren.
Seat el-born Einer von Seats Beiträgen zur Elektrifizierung des VW Konzerns ist die Studie elBorn, der große Chancen auf Serienfertigung attestiert werden. Hieße dann: 420 Kilometer Reichweite dank 62-kWh-Akku und maximale 100-kW-Ladeleistung.
Toyota Corolla Trek
VW Passat GTE
Der Nachfolger des Toyota Auris heißt ab sofort Corolla und steht mit Anfang April auch wieder als Touring Sports bei den Händlern. Darunter auch als „Trek“-Variante, die mit 20 Millimeter mehr Bodenfreiheit und Unterfahrschutz auf Offroader macht. Allrad gibt’s nicht, dafür einen Hybridantrieb.
Der Passat ist der Business-Bestseller von VW und seit ein paar Jahren als Plug-in-Hybrid erhältlich. Die neue Version kommt dabei auf 55 Kilometer Elektroreichweite und bringt neue Assistenzsysteme (u. a „Travel-Assist“) mit.
Was kann man für 16,60* bis 76,20* Euro im Monat erwarten? Eines der größten Ziele jedes Fuhrparkleiters ist es, die Kosten zu optimieren. Wer die wirklich geringe Mitgliedsgebühr des Fuhrparkverbandes Austria einspart, der spart aber definitiv am falschen Eck.
Operativer Start des Fuhrparkverbandes Austria im September 2017. Leitfaden zur Erstellung einer Car Policy sowie gesetzliche Bestimmungen zum Thema Reifen im Mitgliederbereich der Website.
Persönliche Meinungen von Mitgliedern auf der laufend aktualisierten Website www.fuhrparkverband.at.
Laufende Entwicklung der Neuzulassungen nach Antriebsart sowie Aufbau für Angebote Testfahrzeuge im Mitgliedsbereich.
Kostenlose Erstberatung bei Rechtsfragen für Mitglieder beim Verbandsjuristen.
Kostenlose Beratung vom Spezialisten für Karosseriereparatur. Bewertungssystem für Veranstaltungen wurde eingeführt. Aktuell erhalten wir von den Mitgliedern 4,7 von 5 möglichen Sternen.
20 eigene Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung von Fuhrparkverantwortlichen von September 2017 bis Februar 2019, kostenfrei für Mitglieder. Insgesamt 380 Teilnehmer bei den Veranstaltungen, das entspricht einem Schnitt von 19 Personen.
35 ordentliche Mitglieder per Ende 2018 mit 15.200 Fahrzeugen im öster reichischen Bestand.
8 Partnerveranstaltungen, für Mitglieder gratis oder vergünstigt, wie etwa FLEET Convention, Vienna Autoshow etc.
Im März 2019 erstes Ganztagesseminar zum Thema Ladungssicherheit.
Seminar: Karosserie- & Alternativreparatur Problemsituation im B2B-Bereich 14. Mai 2019, 16.30 bis 18.30 Uhr • Alternativen für den Fuhrpark • Reparieren statt tauschen • Einsparungspotenziale Zeit und Geld • Lösungen für „blinde Scheinwerfer“ • Warum kann Scheibentausch teuer werden? • Wo ist die Diebstahlnuss von Felgen? • Spotrepair • Kalibrieren, aber richtig
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Vortragender: Alex Guillaume Ellinger Ort: Rennbahnweg 80, 1220 Wien Kein Unkostenbeitrag für Mitglieder Seminargebühr für Nichtmitglieder: 55 Euro
Anmeldungen unter office@fuhrparkverband.at oder www.fuhrparkverband.at
*abhängig von der Fuhrparkgröße
news • Fuhrparkverband Austria
Service
Abbiegen ab 2021 sicherer?
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eht es nach dem EU-Parlament, werden ab 2021 keine neuen Lkw-Typen ohne Abbiegeassistenten mehr marktzugelassen, ab 2023 würden dann keine Neufahrzeuge ohne e ntsprechender Technik in Betrieb genommen werden. Nicht alle Mitgliedsstaaten sind für diesen Plan, eher ist von 2024 die Rede. Othmar Karas, Mitglied des zuständigen Binnenmarktausschusses des EU- Parlaments: „Ich fordere von den Mitgliedstaaten, dass sie beim Datum der Einführung einlenken.“ Beim ÖAMTC betont Direktor Oliver Schmerold, dass der technische Fortschritt allein nicht reicht, um Unfälle zu verhindern, und verweist auf Sensibilisierung für Radfahrer und Fußgänger zum Thema „Toter Winkel“ sowie Trainings für Berufkraftfahrer. Als Obmann des Wiener Fahrzeughandels ruft Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst zur freiwilligen Nachrüstung auf: „Auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung gibt, so sollten Lkw-Hersteller, Bus- und Transport-Unternehmen die technischen Möglichkeiten ausschöpfen.“
Optimierte Logistik
Aquaman in Salzburg
Reduzierung von Staus und geringere Lieferzeiten verspricht Ford mit seinem neuen Ansatz für Paket lieferungen, der gerade mit dem britischen Zusteller Gnewt getestet wird. Hintergrund ist eine cloud basierte, multimodale Routing- und Logistiksoftware, die den Lieferdienst vom Depot bis zur Haustür steuert. So lassen sich nicht nur Zeit und Geld einsparen, sogar die Kapazität ließe sich steigern, meint der Autohersteller. „Für die sogenannte letzte Meile der Zustellung, die aufgrund von Staus und Parkplatzmangel mitunter eine echte Herausforderung darstellen kann, ist es sinnvoll, Lieferungen auf flexiblere, effizientere und kostengünstigere Verkehrsmittel zu verlagern“, meint Tom Thompson, Project Lead, Ford Mobility. Infrage kommen daher auch Fahrradkuriere und Fußgänger.
Mit einem Dreizack bewaffnet – der Filmheld Aquaman lässt grüßen – stürzte sich der Salzburger Moderator Philipp McAllister in Österreichs leistungsstärkste Textilwaschstraße, die im Februar erst Eröffnung feierte. Nach seinem Abenteuer bei der CarWash Factory in Wals-Siezenheim meinte der 29-Jährige: „Es ist schon extrem für den Körper – meine Haut ist ja nicht aus Metall. Das Wasser hat gerade mal sieben Grad Celsius und der Wasserdruck tut dann schon weh auf der Haut. Aber das war es wert!“ Achtung: Profi-Stunt, bitte nicht nachmachen!
Preis für Produktdesign Ein 46-köpfiges Expertengremium zeichnete die modulare Recaro Performance Seat Platform mit dem German Design Award 2019 aus. Das flexible Produkt bietet „verschiedene Sitzkonfigurationen und Konstellationen sowie verschiedene technische Ausstattungen“, so die Begründung.
Drei Große mit fünf Sternen Der ÖAMTC und seine Partnerclubs crashten Honda CR-V, Mercedes G-Klasse und Seat Tarraco nach EuroNCAP. Grundsätzlich bekamen alle die Topwertung, wir fokussieren auf die Schwachstellen: Verletzungsgefahr besteht für die Passagiere auf dem Rücksitz und auch die A-Säulen bieten beim Crash Potenzial für Verletzungen.
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service
Bereit für das Unerwartete Mit dem neuen Bridgestone Blizzak LM 005 Winterreifen zeigt der japanische Weltmarktführer Weitblick. Soll in den Bergregionen wie zum Beispiel in Frankreich die situative Winterreifenpflicht demnächst durch eine grundsätzliche Ausrüstungspflicht ersetzt werden? Text: Gerhard Lustig, Fotos: Werk, Gerhard Lustig
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geschneit hat, gehören mittlerweile zu den größten Herausforderungen. Bridgestone entwickelte deshalb den Blizzak LM005, um Autofahrern das Fahren im Winter angenehmer zu machen und Flottenbetreibern zusätzlich Sicherheit bei der Fahrzeug nutzung zu geben. Der Blizzak LM005 wurde auf Basis von Erkenntnissen entwickelt, die Bridgestone im Rahmen einer Kundenbefragung mit 20.000 Teilnehmern aus ganz Europa gesammelt Unsere Priorität hat. Hierbei lag das ist der Autofahrer, für besondere Augenmerk den wir unsere Reifen auf den Herausfordeentwickeln!“ rungen, denen sich Autofahrer tagtäglich stellen Christian Mühlhäuser, Bridgestone müssen. Die Teilnehmer gaben zu Protokoll, dass sie sich von sätzliche Ausrüstungspflicht gegeben einem Winterreifen insbesondere werden. Damit ist anzunehmen, dass hervorragende Kontrolle über das Fahrim EU-Kontext à la longue auch andere Mitgliedsländer dem Vorschlag der zeug bei Nässe sowie eine überzeuFranzosen folgen werden. gende Performance auf Schnee und Eis wünschen. Ein Winterreifen sozusagen, der bestimmt ist für das Unerwartete. Ideal für Einsatz im Flottenbetrieb Die Winter in Europa werden immer unberechenbarer – Starkregen, MinusEU-Reifenlabel A für Nasshaftung grade und Schneefall in Gebieten, in Der TÜV Süd attestiert dem Blizzak denen es seit Jahren nicht mehr richtig LM005 als ersten Winterreifen überie von Reifenexperten ausdrücklich begrüßte Ausrüstungspflicht für Winterreifen im festgelegten Zeitraum gewinnt immer mehr an Bedeutung. In Frankreich zum Beispiel soll anstelle der kurzfristigen, situativen Anordnung auf bestimmten alpinen Strecken in Zukunft in einem festgelegten Zeitraum (etwa zwischen 1. November und 31. März) eine grund-
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haupt das EU-Reifenlabel A für Nasshaftung in allen verfügbaren Dimensionen.
92 Prozent Abdeckungsgrad Der in Europa entwickelte und produzierte Reifen ist zum Markt start in 2019 in 116 Dimensionen (14 bis 21 Zoll)vorrätig. 2020 werden 40 zusätzliche Größen angeboten und das Line-up wird auf 22 Zoll ausgeweitet. Mit der Markteinführung des neuen Reifens umfasst das Bridgestone- Winterangebot sowohl Pkw als auch SUV und deckt bis 2020 insgesamt 92 Prozent der Nachfrage ab. Zusätzlich werden bis dahin die 24 gängigsten Größen mit der integrierten Drive Guard-Technologie angeboten, ein System, das nach einer Reifenpanne noch 80 Kilometer Reichweite bei maximal 80 km/h ermöglicht. Mit den 3PMSF- und M+S-Kennzeichnungen ist der Blizzak LM005 auf alle Winterbedingungen in Europa vor bereitet, verspricht Bridgestone. •
service
Alpine Weltmeister auch bei den Winterreifen Als Leader im Prestige-Reifensegment präsentierte sich Pirelli bei den jüngsten Alpinen Ski-Weltmeister schaften in Schweden auf dem elektrischen Audi e-tron in Bestform. Text: Gerhard Lustig, Fotos: Werk
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ie Fahrzeughersteller rüsten ihre Fahrzeuge ab Werk verstärkt mit größeren und breiteren Reifen aus. Größentechnisch fährt der Audi e-tron zwischen Q5 und Q7, befindet „Auto Bild“, füllt im Prinzip also die Q6-Lücke. Reifentechnisch somit eine Pflichtübung für Pirelli, das Beste auf die Fahrbahn zu bringen, was der Markt zu bieten hat. Bei schwierigen Nässeund Schneeverhältnissen mag die schmalere Dimension Vorteile haben, bei meist trockenen Oberflächen bringen zum Beispiel die 225er-Reifen ihre Vorteile bei Fahrsicherheit und Lenkgefühl voll zur Entfaltung. Kurz: Sportlichkeit ist Trumpf!
Auf höchstem Niveau viel zu er„fahren“ Sport ist das Stichwort für den jüngsten Pirelli-Auftritt: Während der Ski-WM im schwedischen Are nahm sich der Pneuhersteller die Zeit, seine technische Führerschaft im Breitreifensegment mit S ottozero und Scorpion wieder einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Mit dem auf der Lauffläche eingearbeiteten Verschleißanzeiger (Snow Wear Indicator) und weiteren Hinweisen verankert Pirelli seinen Spitzenplatz im Hochleistungsreifen-Business. •
Reinhard Münzker, Verkaufsleiter Pirelli in Österreich, bietet praktisch in allen Fahrzeugsegmenten auch das richtige vom Hersteller homologierte Reifenangebot an; so auch im hochrangigen Eletrofahzeug- Segment wie zum Beispiel dem Audi e-tron mit Sottozero und Scorpion; das Reifen ersatzgeschäft bedient Pirelli – länderübergreifend – mit der Kompetenz von Markenautohäusern und freien Reifenspezialisten
service
Im Fuhrpark geht es um Sicherheit und Effizienz Bei der Qualität der Reifen sollte man tunlichst nicht sparen, steht doch die Sicherheit der Mitarbeiter auf dem Spiel. Der Wechsel lässt sich effizient gestalten.
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ie Fahrzeuge werden zwar immer intelligenter, aber die Reifen sind nach wie vor die einzige Verbindung zur Straße und allein deswegen erklärt sich die Wichtigkeit der Pneus. Jede Witterung bringt spezielle Bedürfnisse mit sich, Sommer- und Winterreifen müssen dementsprechend darauf reagieren. Dabei sind Grip, Bremsweg, Kurven- und Aquaplaning-Verhalten wesentlich. Leider wird der Reifen gerne einfach nur als „rund und schwarz“ wahrgenommen. In Wirklichkeit ist der Reifen aber ein hochtechnologisches Produkt, in dem viel Entwicklung steckt. Der VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) engagiert sich unermüdlich, das Sicherheitsbewusstsein der Autofahrer im Hinblick auf die Fahrzeugbereifung zu fördern. Die zunehmende Komplexität des Themas Bereifung erfordert eine immer höhere Qualifikation der Reifenspezialisten und Unternehmen, die sich mit Rad und Reifen beschäftigen. Auch für Fuhrparkleiter sollte es selbstverständlich sein, sich mit der Materie intensiv zu befassen und nicht am falschen Ende zu sparen.
Sicherheit für unsere Mitarbeiter Eveline Stöger, verantwortlich für den Fuhrpark bei der TELE Haase Steuergeräte GmbH, legt jedenfalls großen Wert auf das Thema Sicherheit: „Es war beim letzten Seminar des Fuhrparkverbandes interessant zu hören, welche Innovationen in einem Reifen stecken.
Es geht beim Thema Reifen um die Sicherheit unserer Mitarbeiter.“ Eveline Stöger, TELE Haase Steuergeräte GmbH
Aufgrund aller Technologien, die wir in einem Auto zukünftig auch vermehrt finden werden, wird das Thema, einen wirklich guten und hochwertigen Reifen zu kaufen, immer präsenter. Wir achten im Fuhrpark immer auf gute Reifenqualität, diese im Fachhandel zu kaufen und nicht auf Billigprodukte zurückzugreifen. Die B eratung ist hier wichtig und kann nur vom Spezialisten erfolgen. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass durch eine schlechte Lagerung
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Der VRÖ zeichnet regelmäßig die Vertreter jener Marken aus, die am besten mit dem Fachhandel zusammengearbeitet haben
(auch schon vor dem Kauf) ein Reifen maßgeblich an Qualität verlieren kann. Es geht beim Thema Reifen um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und was nützt uns das modernste Auto, wenn der direkte Kontakt zur Straße vernachlässigt wird.“
Wir lassen nur die Spezialisten ran! Ähnlich der Zugang von Michael Närr, Fuhrparkmanager bei der Niederösterreichischen Versicherung AG: „Bereits Tage vor dem Räderwechsel werden eingelagerte Reifen gemeinsam mit einem Reifenspezialisten kontrolliert und jene Pneus aussortiert, die in der geplanten Nutzungszeit in die Nähe der Verschleißgrenze kommen
Eine rechtzeitige Vorbereitung sorgt für mehr Effizienz beim Räderwechsel.“ Michael Närr, Niederösterreichische Versicherung AG
werden. Die Reifen werden schon vor dem vereinbarten Termin montiert, gewuchtet und gewaschen vorbereitet, sodass die Verweildauer für die Mitarbeiter unseres Unternehmens extrem verkürzt wird. Es geht ja auch darum, unsere Arbeitszeit effizient einzusetzen. Im Autohandel, wo der Reifen ja nur ein „Nebenprodukt“ ist, kann ich nicht die Qualität und das Fachwissen eines Reifenfachhändlers erwarten. Deshalb setzen wir schon seit Jahren auf die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel, den ich auch dahingehend unterstütze, dass wir bereits mindestens vier bis acht Wochen vor den gesetzlichen Vorgaben gemeinsam den Reifentausch plane und festlege.“ • (RED, Fotos: VRÖ, ÖAMTC, Werk)
BESTER AUF NÄSSE. BESTER AUF TROCKEN. BESTER IM TEST.1
TESTSIEGER 1
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Beste Bewertung für Bremsen und Kurvenfahrten auf Nässe2 Herausragende EU-Labelwerte mit Nasshaftung „A“ in allen Dimensionen Verbesserte Laufleistung im Vergleich zum Vorgänger 3
In ausgewählten Dimensionen mit DriveGuard Technologie erhältlich4
ÖAMTC Sommerreifentest · 03/2019 · Testergebnis: 2x sehr empfehlenswert, 14x empfehlenswert · 2 Test durchgeführt vom TÜV SÜD im Auftrag von Bridgestone. TÜV SÜD Product Service GmbH Bericht Nr. [713126981-TG], Juni 2018, Dimension: 205/55 R16 91V, Test: www.bridgestone-daten.eu/TUEV-T005-Report.pdf · 311 % verbesserte Laufleistung gegenüber dem Vorgänger, Bridgestone Turanza T001 EVO. 4 Die Bridgestone DriveGuard Technologie ermöglicht im Pannenfall eine Weiterfahrt von bis zu 80 km bei max. 80 km/h. 1
Bridgestone Europe NV/SA Niederlassung Österreich www.bridgestone.at
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Durchgefallen
Mehr als die Hälfte der vom ÖAMTC getesteten Sommerreifen für Transporter kassierte heuer ein „nicht empfehlenswert“. In der Kleinwagenklasse fiel hingegen kein einziger durch. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: ÖAMTC
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rstmals hat der ÖAMTC heuer Sommerreifen für Transporter, Campingmobile oder Kleinbusse der Dimension 215/65 R16C T auf ihre Eigenschaften untersucht. Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache. Und die ist nicht sehr positiv: Von den 16 Modellen unterschiedlicher Preiskategorien fielen nämlich neun mit „nicht empfehlenswert“ durch. Zwei Reifen erreichten darüber hinaus nur ein „bedingt empfehlenswert“, fünf immerhin ein „empfehlenswert“.
Klassischer Zielkonflikt Der für den Reifentest verantwortliche Experte Friedrich Eppel identifiziert als Grund bei vielen Modellen einen „klassischen Zielkonflikt der Reifenentwicklung“. „Viele der getesteten Transporterreifen sind offensichtlich auf möglichst lange Einsatzdauer und geringen Kraftstoffverbrauch ausgelegt. Die guten bis sehr guten Werte in diesen Bereichen werden allerdings mit teils deutlichen Schwächen bei den Nassgriffeigenschaften erkauft.“ Die Folge sind lange Bremswege und instabile
Seitenführung auf nasser Fahrbahn. Dieser Umstand gelte „in unterschiedlichem Ausmaß für alle Transporterreifen im Test“, wobei der Apollo Altrust, Goodyear Efficient Grip Cargo, Pirelli Carrier, Nokian cLine und Continental ContiVanContact 200 noch „den besten Kompromiss“ darstellen.
Breite Auswahl Neben den Transporter-Sommerpneus wurden wiederum 16 Kleinwagen reifenmodelle (185/65 R15 H/V) einer umfassenden Prüfung unterzogen. Hier ist das Ergebnis „insgesamt zufriedenstellend“, berichtet ÖAMTC Reifenexperte Eppel. Zwar hätten nur „zwei der Testkandidaten mit sehr empfehlenswert“ abgeschnitten, „Ausreißer nach unten“ wären aber auch keine aufgefallen – 14 Modelle sind
Der häufigste Grund für die Abwertung eines Reifens ist in den Nassgriffeigenschaften zu finden.
„empfehlenswert“, wobei den Kunden folglich „eine breite Auswahl an guten Sommerreifen zur Verfügung“ stehe. Rundum überzeugen konnten der Bridgestone Turanza T005 und der Vredestein Sportrac 5. „Bridgestone hat in dieser Dimension den Reifen mit den besten Nassgriffeigenschaften am Start. Und auch auf trockener Fahrbahn ist der Turanza T005 – gemeinsam mit dem Firestone Roadhawk – der Stärkste“, fasst Eppel zusammen. Der Vredestein Sportrac 5 punktet hingegen mit sehr guten Werten beim Verschleiß. Der häufigste Grund für die Abwertung eines Modells von „sehr empfehlenswert“ auf „empfehlenswert“ ist einmal mehr in den Nassgriffeigenschaften zu finden. Hier überzeugen nur vier der 16 Sommerreifen, neben Bridgestone und Vredestein sind das der Michelin CrossClimate + und Continental Conti PremiumContact 5. •
Die Testsieger ÖAMTC: Sommerreifen 185/65 R15 T 1. Bridgestone Turanza T005 2. Vredestein Sportrac 5 3. Michelin CrossClimate + ÖAMTC: Sommerreifen 215/65 R16 C 1. Apollo Altrust 2. Goodyear Efficient Grip Cargo 3. Pirelli Carrier Die Tabellen sowie alle Details finden Sie unter www.oeamtc.at.
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Branchentreffen auf dem Genfer Automobilsalon Zum 6. Mal fand das International Fleet Meeting im Rahmen des Genfer Automobilsalons statt. Die Teilnehmer erlebten hochkarätige Redner, eine spannende Podiumsdiskussion sowie die Möglichkeit zum Networking. Text & Fotos: Rafael Künzle
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er zweite Pressetag des Internationalen Automobilsalons stand auch dieses Jahr im Zeichen der Flottenbranche. Am International Fleet Meeting trafen sich 200 Flottenmanager und Vertreter der Automobil-, Leasing- und Dienstleistungsindustrie aus der ganzen Welt. Die beiden Co-Veranstalter, fleetcompetence europe GmbH und unser Schweizer Schwestermagazin „aboutFLEET“, konnten der internationalen Flottenbranche in Genf dadurch eine einzigartige, englischsprachige Plattform anbieten.
Das International Fleet Meeting auf dem Genfer Autosalon hat sich als Fixpunkt der Branche etabliert; dieses Mal drehte sich alles um das Thema E-Mobilität
Elektrifizierung der Flotte Den internationalen Flottenexperten präsentierten die Veranstalter 2019 gleich zwei Top-Speaker: Tomas Björnsson, seines Zeichens Vice President, Head of Business Unit E-mobility Vattenfall AB, und Steffen Krautwasser, Global Head of Car Fleet SAP SE, lieferten spannende Einblicke zum Thema Elektrifizierung ihrer Flotten. Bei der nachfolgenden Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Converting a fleet into full electric“ gesellten sich auch Steven Schoefs, Chefredakteur von „Fleet Europe“, Michael Blumen-
stein, Chefredakteur „Autoflotte“ sowie Sandra Roling, Head of EV100, The Climate Group, dazu. Die Moderation übernahm Thilo von Ulmenstein, Managing Partner fleetcompetence Group. Selbstverständlich kam auch das Networking nicht zu kurz. Beim abschließenden Lunch konnten sich die Teilnehmer untereinander austauschen und neue Kontakte knüpfen. •
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Coole Sache Mobile Kühlung ist für viele Gewerbetreibenden tägliches Brot. Eberspächer bietet mit den KompressorKühlcontainern ein besonders flexibles System an.
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eien es temperatursensible Lebensmittel, Impfstoffe oder Wasser- und Gewebeproben: All das muss konstant gekühlt werden – auch unterwegs. Lange Zeit konnte man das nur in teuer umgebauten Kühltransportern machen, die aufwendig gewartet werden mussten und nach der Nutzungsdauer nur schwer zu vermarkten waren. Auch für gewöhnliche Transporte werden vollwertige Kühltransporter nicht gerade gerne eingesetzt, das teure Material muss schließlich geschont werden. Kurz: Flexibilität im Arbeitsalltag sieht anders aus.
Die Kühlcontainer passen genau in den Laderaum der Transporter, werden entweder per Stapler – bei den fast 1.000 Liter großen Exemplaren – oder von Hand eingeschoben. Große und kleine Größen Dabei gibt es für all diese Problemfelder eine Lösung. KompressorKühlcontainer lautet das Stichwort. Und die Produkte kommen unter anderem von Eberspächer. Dabei passen die Kühlcontainer passgenau in den Laderaum der gängigen Transporter, werden entweder per Stapler – bei den fast 1.000 Liter großen Exemplaren – oder von Hand eingeschoben. Um- oder ausgebaut werden muss dafür nichts am Fahrzeug.
Eigenständiges Gesamtsystem Weitere Vorteile: Die Anschaffungs- und Wartungskosten sind im Vergleich zu Kühlkofferaufbauten deutlich geringer. Darüber
hinaus sind keine zusätzlichen Kühlaggregate oder spezielle Fahrzeugausstattungen erforderlich. Je nach Modell werden die Ko m p re s s o r- K ü h l container einfach im Fahrzeug befestigt und mit Strom aus der Lichtmaschine versorgt. Sie stellen somit ein eigenständiges „Gesamtsystem“ im Fahrzeug dar. Einige KühlcontainerModelle können autonom betrieben Leicht zu befestigen und im Handumdrehen werden. Das bedeutet, ein- oder ausgebaut bieten die Kühlcontainer eine besonders große Flexibilität dass sie mit einer Batterie für den EinTages-Betrieb ausgestattet sind und nicht an die Fahrzeugbatterie angeschlossen werden müssen. Sie eignen sich daher besonders gut für den Einsatz in Elektrotransportern.
Leicht zu reinigen Der Transport von temperaturempfindlichen Gütern durch Elektro fahrzeuge ist somit gewährleistet. Für kälteempfindliche Produkte bietet Eberspächer zusätzlich Ausführungen mit integrierter Heizfunktion. Dies ermöglicht eine Temperaturregelung von minus 35 bis plus 40 Grad Celsius, um eine hohe Flexibilität in der Distribution sicherzustellen. Ebenfalls besonders praktisch: Alle Kühl- und Wärmecontainer bestehen aus robustem rotationsgeformten Polyethylen und sind besonders leicht zu reinigen. • (PSP)
Leasing gefragt wie nie Trotz eines Rückganges der Neuwagenzulassungen verzeichnet der KFZ-Leasingmarkt auch für 2018 wieder Top-Ergebnisse. Ebenso Full-Service-Verträge weiterhin im Aufwind.
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as heimische KFZ-Leasing-Volumen vergrößerte sich 2018 von 5,1 Milliarden Euro auf 5,5 Milliarden Euro (+ 7,8 Prozent). Parallel dazu stieg die Leasingquote auf 40,3 Prozent und die Anzahl der Neuverträge wuchs auf mehr als 216.000 Stück (+ 5,5 Prozent). Kurz: Mehr als vier von zehn Kraftfahrzeugen wurden im vergangenen Jahr mittels Leasing finanziert.
Fuhrparkmanagement bleibt voll im Trend Auch der Anteil der Full-Service-Leasingverträge stieg erneut um 8,8 Prozent auf 101.178 abgeschlossene Verträge. Einen minimalen
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Rückgang (- 0,4 Prozent) verzeichnete hingegen das Neugeschäfts volumen, das 2018 nach einem starken Vorjahr auf 864 Millionen Euro gesunken ist. Zurückzuführen ist dieser Ein Wunsch des VÖL-Vorstands rund um Präsident Dr. Alexander Nekolar (l.) wäre Rückgang im gesamten die Streichung der Mietvertragsgebühren österreichischen Fuhrbeim Abschluss von Leasingverträgen park-Leasingmarkt auf die Einführung des WLTP-Standards und die damit v erbundene mangelnde Verfügbarkeit von wichtigen Fuhrparkmodellen. Dennoch liegt das Fuhrparkmanagement bei Unternehmen weiterhin im Trend. So ist das finanzierte Bestandsvolumen um 7,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro angestiegen. • (PSP)
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Wachstumsschub in allen Märkten Die weltweite Leasingflotte von Arval wuchs um 8,2 Prozent auf 1.193.910 Fahrzeuge, in Österreich konnte der Kundenanteil um neun Prozent gesteigert werden.
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ie vier Kernmärkte von Arval verzeichneten 2018 allesamt ein Wachstum: Frankreich und Großbritannien steigerten sich um fünf Prozent, Spanien sogar um 19 und Italien um acht Prozent. Dazu gab es zweistellige Zuwächse in den BeneluxLänder (+ 12 Prozent), Südeuropa (+ 16 Prozent), Zentraleuropa (+ 14 Prozent) und Skandinavien (+ 25 Prozent). Dabei konnte Arval in allen FirmenkundenSegmenten punkten: Plus vier Prozent bei großen Unternehmen und im öffentlichen Bereich sowie 17 Prozent mehr bei den KMU. Internationale Kunden sind um über sieben Prozent gewachsen und machen nun mehr als 25 Prozent des Gesamtgeschäftes aus.
Plus neun Prozent Die Leasingflotte von Arval Österreich stieg im Jahr 2018 um neun Prozent. Dies ist laut Kálmán Tekse, General Manager Kálmán Tekse, General Arval Österreich, auf „ zufriedene Manager Arval Österreich: Neue Angebote und innovative Bestandskunden und den Lösungen schaffen eine hohe Gewinn von Neukunden zurückKundenzufriedenheit zuführen“. Dies wurde vor allem über neue Angebote wie etwa die flexible Mietauto-Lösung und die innovative „SMaRT“- Methode (steht für „Sustainable Mobility and Responsibility Targets“) erreicht: „2019 steht im Zeichen der Digitalisierung“, so Tekse. „Wir haben die Smartphone-App My Arval für die Fahrer verbessert und unsere Telematiklösung bietet jetzt auch ein digitales Fahrtenbuch und Lenkprotokoll. Damit nähern wir uns dem Ziel des papierfreien Büros.“ • (PSP)
Mit Nähe zum Erfolg Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement wuchs 2018 stärker als der Markt. Laut Geschäftsführer Renato Eggner liegt das an innovativen Produkten und der Nähe zum Kunden.
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uch die Raiffeisen-Leasing Fu h r p a r k m a n a g e m e n t GmbH (RLFPM) konnte das Geschäftsergebnis deutlich verbessern und wuchs mit 15,1 Prozent stärker als der Durchschnittsmarkt. Dies ist vor allem auf ein deutliches Plus bei der Neukundengewinnung zurückzuführen. So wuchs das Neugeschäftsvolumen von RaiffeisenLeasing Fuhrparkmanagement um fast ein Viertel (+ 24,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.
Renato Eggner: RaiffeisenLeasing FPM steht für maß geschneiderte Lösungen
Hohe Kundenzufriedenheit „Als österreichisches Unternehmen mit österreichischen Eigen tümern und Management sind wir sehr nahe am heimischen Kunden und können so maßgeschneiderte Services entwickeln. Mit unserem Engagement in der Elektromobilität, unseren innovativen Services – wie etwa unserer Fuhrpark-App, Telematik-Lösungen und der einzigartigen Fuhrparkleiterversicherung – konnten wir viele Kunden überzeugen“, ist sich der Geschäftsführer des Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagements Renato Eggner sicher. Die Investitionen in die Kundenzufriedenheit hätten sich bezahlt gemacht, so Eggner: „Ich freue mich, dass sich die Qualität der RLFPM-Leistungen – insbesondere die der Betreuungsqualität – in den Geschäftszahlen so positiv widerspiegeln.“ • (RED)
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Ein Arbeitstag ohne Stau? Der Schweizer Mobilitätsverband sffv hat über 100 interessierte Vertreter aus Wirtschaft und Politik geladen und die Frage gestellt, ob eine Mobilität ohne Staus überhaupt möglich sei.
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tauforscher Professor Dr. Michael Schreckenberg führte die Gäste ins Thema ein und zeigte auf, wie und warum Stau entsteht. Alles andere als wissenschaftlich und wie vielleicht erwartet trocken hat der renommierte Professor mit vielen anschaulichen Beispielen den Anwesenden die technische Grundlage der Stauentstehung erläutert. So sind vorwiegend Baustellen und Unfälle dafür verantwortlich, dass wir im Stau stehen. Eine sehr treffende Aussage war dann: „Im Auto werden wir alle zum Tier!“
Stau auch mit autonomen Fahrzeugen Für einige Lacher sorgten dann die gezeigten Straßenschilder, mit Parkverbotstafeln bei Parkfeldern oder mit U mleitungsschildern in ein Fahrverbot. Am Schluss des Vortrages von Schreckenberg wurden einige Vertreter zur Diskussion auf die Bühne gebeten. Dass selbstfahrende Autos Staus überhaupt nicht entstehen lassen, wurde klar verneint. Nach einigen spannenden Ausführungen seitens Politik und Wirtschaft – welche sowohl die Fahrweisen, Bautätigkeiten und moderne Arbeitsmodelle erörterten, war allen klar, dass wir für die kommenden Jahre auf den Hauptachsen vermehrt stehen anstatt fahren werden. Ein kleiner Lichtblick Andreas Pauli (Moderator), Timothy wurde allen dennoch Winiger (FDP Zürich), Anton Wyssen (Mini Schweiz), Prof. Dr. Michael Schreckenberg gezeigt. Mit den neu(Stauforscher Uni Duisburg), Patrick Bünzli esten Navigations(Mobilitätsverband sffv), Reiner Langensystemen wird aktiv dorf (Quality Alliance Eco-Drive) (v. l.) durch direkte Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern die Straßensituation angezeigt und möglichen Staus und anderen Gefahren ausgewichen. Real Time Traffic Information wird zwar keine Staus verhindern, den Autofahrern dafür die Ankunftszeit genauer berechnen. • (RED, Fotos: sffv)
Preisregen für DKV Der Tankkartenanbieter DKV wurde jüngst zur „Marke des Jahrhunderts“ sowie zum „Top Performer 2018“ gewählt.
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in Taschentuch ist ein Tempo, ein Aspirin eine Kopfschmerztablette, ein Uhu ein Klebestift und ein Fön ein Haartrockner. Längst sind diese M arkennamen zum Synonym für ganze Produktkategorien geworden. Und in genau diese exklusive Riege ist vor Kurzem auch DKV aufgenommen worden. Ende des Der DKV wurde zu einer der Marken des Jahrhunderts vergangenen Jahres wurde der gekürt Tankkartenspezialist zu einer der Marken des Jahrhunderts gekürt. Ganz oben: Volkmar Link, Director Sales D-A-CH (l.), und Unter der Schirmherrschaft der Ludger Schifferings (m.), Brand „ZEIT Verlagsgruppe“ wählte eine Communications, nahmen die Jury aus hochrangigen Markenbegehrte Auszeichnung von „Autoflotte“-Redakteur Rocco experten die Gewinner aus. „Wir Swantusch entgegen sind stolz darauf, zu den Marken zu gehören, die für eine ganze Produktkategorie stehen“, erklärt Ulrich Wolter, Director Marketing beim DKV Euro Service. „Der DKV ist seit über 80 Jahren in Deutschland präsent und hat seine Markenpräsenz kontinuierlich ausgebaut. Wir investieren fortlaufend in die Qualität unserer Produkte und Services, um auch weiterhin als Unternehmen und Marke zu wachsen.“
Top-Performer des Jahres Und dieses Qualitätsbestreben wird im Nachbarland auch von den Fuhrparkmanagern gewürdigt: So wurde der DKV Euro Service jüngst in der Kategorie „Tankkarten“ vom Magazin „Autoflotte“ zum „Top Performer 2018“ gekürt. Bemerkenswert: Nicht nur im
DKV holte sich dank einer Fuhrpark managerbewertung von 8,19 von zehn möglichen Punkten auch den Gesamtsieg. Vergleich zur direkten Konkurrenz, auch wettbewerbsübergreifend kann sich der DKV durchsetzen: Unter den 29 Fahrzeugherstellern und Fuhrparkdienstleistern, die in 30 Kategorien ausgezeichnet wurden, führt der Mobilitätsdienstleister aus Ratingen mit 8,19 von 10 Punkten das Imageranking an und holt den Gesamtsieg. • (RED)
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Sicherer Schlüsseldienst Sicher aufbewahrt und volle Kontrolle: Der elektronische Schlüsselschrank „Traka 21“ lässt sich individuell programmieren und garantiert so auch eine hohe Rückverfolgbarkeit. Fotos: Werk
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s ist paradox: In Handwerkerfahrzeugen lagern meist teure Werkzeuge und Material, aber die Ausgabe der Fahrzeugschlüssel wird, wenn überhaupt, nur mittels Unterschrift kontrolliert. Vergisst etwa jemand, seinen Namen zu hinterlassen, beginnt meist die langwierige Suche nach dem Autoschlüssel. Um diese Probleme zukünftig zu umgehen, bietet Pamack nun einen elektronischen Schlüsselschrank an: Der „Traka 21“ kann bis zu 21 Schlüssel aufnehmen. Dabei legen Administratoren mit voller Zugangsberechtigung vorher fest, welcher Mitarbeiter welche Schlüssel entnehmen darf. Die entsprechenden Schlüsselbunde werden jeweils an einem Sicherheitsstift, dem sogenannten „iFOB“, im Schrank an einem festgelegten Platz befestigt. Ebenso verfügt jeder Zugangsberechtigte über einen eigenen Code,
mit dem sich der Schrank öffnen lässt. Die Sicherheitsstifte sind wiederum so konzipiert, dass sie nur die Schlüssel freigeben, die vorher durch die Eingabe des Codes für den Mitarbeiter freigegeben worden sind.
Kontrolle garantiert Insgesamt lassen sich bis zu 2.500 individuelle Codes vergeben. Um den Schlüsselschrank zu öffnen, erfolgt die Eingabe der Kennzahl über das LCDDisplay. Nach der Eingabe des Codes wird bereits auf dem Farbdisplay angezeigt, an welchen Stellen Schlüssel hängen, für die der Mitarbeiter eine Autorisierung besitzt. Dies geschieht über spezielle Farbcodes: Grün markierte
Persönlichen Pin eingeben, Box öffnen und Schlüssel entnehmen – und zwar nur jene, für die eine Berechtigung besteht; damit weiß man stets, welcher Mitarbeiter welchen Schlüssel entnommen hat
Schlüssel dürfen entnommen werden, rot markierte Schlüssel nicht. Orange farbene Markierungen geben die Position an, an die ein entnommener Schlüssel zurückgesteckt werden muss. Und weil dadurch eine Rückverfolg barkeit garantiert wird, sinkt auf diese Weise das Risiko, dass Schlüssel lang gesucht werden oder sogar nachgemacht werden müssen. • (PSP)
exklusiv
Fuhrparkporträt
Hier packt der Chef mit an! Vom Kleinstunternehmer zum familiären Zehn-Personen-Betrieb: Helmut Fischer hat sein Installations unternehmen sorgfältig aufgebaut. In seinem Fuhrpark setzt er auf Nutzfahrzeuge – und ein E-Car. Text & Fotos: Petra Mühr
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ab, da werde meistens der Preis gedrückt, meint der Firmen-Chef, ach 16 erfolgreichen Jahren als Angestellter im Kunden und er sei wohl preisgünstig, wolle aber kein Preisdumping betreiben. dienst eines Flüssiggas-Unternehmens und weil ihn sein Vorgesetzter laufend animierte, doch die Meisterprüfung abzulegen, wagte Helmut Fischer 2009 den Schritt in die Was ist Ihr USP, Herr Fischer? Selbstständigkeit – und gründete sein eigenes InstallationsunterDer Großteil von Fischers Kunden kommt aus der Umgebung. Zuvernehmen in Flandorf bei Korneuburg. Ein großer Schritt, wie Fischer lässige und flexible Arbeit spricht sich eben herum. Vor allem für seine rückblickend feststellt. Zu Beginn wusste er oft nicht, ob er morgen Flexibilität und „Erste Hilfe“ ist Helmut Fischer mittlerweile bekannt: oder übermorgen noch Arbeit haben werde. Doch der Kleinst „Wir haben zwar keinen richtigen Notdienst und das Büro ist auch unternehmer packte an, 60 Arbeitsstunden nur werktags geöffnet, aber wenn’s wirklich ein und mehr pro Woche standen und stehen Notfall ist und wir sind daheim, dann bin ich Solang die Autos immer noch an der Tagesordnung. Behutsam, schon zur Stelle.“ Und zwar wirklich er, der Chef aber bestimmt steigerte er Arbeitsumfang und funktionieren und wir e in persönlich. Mitarbeiter – und gründete so bereits ein Jahr Darüber hinaus hat Fischer auch einige InklusivPickerl kriegen, behalten später eine Gmbh und begann im selben Jahr Goodies für seine Kunden. Stichwort: Heiz wir sie.“ mit dem Bau einer größeren Lager- und Werkskesseltausch. Fischer hat in seinem Betrieb Helmut Fischer eine eigene Umkehrosmoseanlage, also eine halle. Hightech-Wasserfilteranlage, in der das Heizungswasser für den Heizkessel aufbereitet „Wir machen alles“ wird. Diese stellt Fischer seinen Kunden beim Kesseltausch kostenlos Zehn Jahre später präsentiert uns Geschäftsführer Fischer nicht nur zu Verfügung, so mancher seiner Mitbewerber verkauft es teuer … seine Halle, die auf zwei Etagen in Summe 450 Quadratmeter Lagerfläche bietet, sondern er hat mittlerweile sein Team auf insgesamt zehn Personen aufgestockt. Für ihn eine ideale, weil überschaubare Groß und kräftig Größe, so Fischer, weiterwachsen wolle er nicht. Apropos Kessel und Kesselwasser. Beides ist sperrig und hat ordentAn der Größe des Teams orientiert sich auch sein Kundenkreis lich Gewicht – und auch wenn Fischer für XXL-Transporte einen beziehungsweise Auftragsportfolio: „Wir machen alles. Von der eigenen Anhänger angeschafft hat, müssen die InstallationstransKanalverstopfung bis zum Heizraum für Wohnhäuser, das komplette portfahrzeuge geräumige Lastenträger sein. Fischer setzt bei seiner Installateursangebot – und alles, was wir zu zehnt machen können“, Flotte vorwiegend auf Ford Nutzfahrzeuge, neben dem standardso Fischer. Von großen öffentlichen Ausschreibungen sieht er daher mäßigen Transit Courier für herkömmliche Reparaturen auf den
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großen Transit Custom. Der Grund: Er kennt die Marke schon aus seiner Zeit als Angestellter, war damit sehr zufrieden, der nächste Händler ist auch nur ein paar Kilometer entfernt … und schon hielten die Ford-Transits im Restwert-Leasing Einzug im Betrieb.
Und was arbeitet das Elektroauto? Unter den Pkw findet sich auch ein Renault Zoe. Dieser kam „per Inserat“ in die Firma: In einer Tageszeitung entdeckte das Ehepaar Fischer – Gattin Elfi kümmert sich um den Bürobetrieb – ein Inserat, in dem Elektroautos als Firmenfahrzeug angepriesen wurden. „Durch Vorsteuerabzugsfähigkeit und Förderung haben wir uns etwa ein Drittel der Anschaffungskosten erspart“, freut sich Elfi Fischer und fügt hinzu: „Unser Hallendach ist mit einer Fotovoltaikanlage gedeckt, wir produzieren unseren Strom selber. Ein weiterer Anlass, uns ein Elektroauto zuzulegen.“ Mit der zweiten Generation und damit akzeptablen Reichweite des Zoe sind die Fischers sehr zufrieden, der wendige Elektroflitzer hat neben normalen Fahrten schon etliche Male als verlässliches Ersatzfahrzeug brilliert.
In der Lagerhalle (o.) findet von Fittingen (Verbindungsteile, M. u.) in allen Größen bis hin zu Waschbecken alles Platz; in den Fahrzeugen (M. o.) sorgen Einrichtungen von Sortimo und Würth für Ordnung; im Büro Elfi Fischer und Hündin Senta (u. r.), das jüngste Teammitglied
Für die kleine Pflege zwischendurch Ob Pkw oder Nutzfahrzeug: Jeder Mitarbeiter hat „sein“ Fahrzeug, das er in der Früh am Firmenstandort übernimmt und für dessen Sauberkeit er zuständig ist. Er müsse schon dahinter sein, meint Fischer, der sich mit seiner Frau um Service- und Pickerl termine kümmert, aber in der Regel gelinge das System gut, dass die Mitarbeiter zwischendurch beim Materialholen oder kurz vor dem Feierabend die Autos putzen. Diese erwartet ein langes Leben im Installateurbetrieb, solang sie laufen und ordentlich ausschauen. Und sie halten sich brav, die Fischer-Fahrzeuge, die jährlich durchschnittlich 20.000 bis 30.000 Kilometer zurücklegen. Der „Dienstälteste“ hat bereits acht Jahre auf „der Karosserie“. Da zwei der Mitarbeiter Mechaniker sind, werden sie im Betrieb repariert – und „solang die Autos funktionieren und wir ein Pickerl kriegen, behalten wir sie“. •
Fischer Installationen in Fakten Unternehmen Geschäftsführer Helmut Fischer gründete Fischer Installationen 2009 in Flandorf bei Korneuburg als Einzelunternehmer, seit 2010 ist der Betrieb eine GmbH mit einem zehnköpfigen Team. Das Unternehmen betreut vorwiegend Privatkunden sowie Gemeinden und Hausverwaltungen. Fuhrpark Marken: Ford, Renault, Seat Anzahl Nfz: 4 Anzahl Pkw: 2 Laufleistung: durchschnittlich 20–30.000 km/Jahr
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Fit für den Fahrzeugbau von Morgen MO’ Drive rüstet sich mit einem innovativen Aus- und Fortbildungskonzept für den Fahrzeugbau von Morgen. Ing. Wolfgang Weinberger, Geschäftsleiter von MO’ Drive, und Wilfried Mennel, Geschäftsführer der Karosserie-Akademie in Alberschwende, über die Hintergründe und Lerninhalte.
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eichtbau für mehr Energieeffizienz, Stoßabsorption beim Crash und sensorgestützte Elektronik. „Im Ernstfall muss die Fahrgastzelle stabil bleiben. Damit das gelingt, verfügen moderne Autos über Knautschzonen, die sich bei einer Kollision in Bruchteilen von Sekunden nach einem ausgeklügelten Konstruktionsplan verformen und dabei die Aufprallenergie aufnehmen“, erläutert Wolfgang Weinberger. Der Wermutstropfen: Auch weniger dramatische Kollisionen setzen eine komplexe Verformung in Gang und müssen nach Herstellervorgaben wieder hergestellt oder ausgetauscht werden. Eine Aufgabe, die durch den Einsatz von alternativen Werkstoffen wie Aluminium, Magnesium und kohlefaserverstärkten Kunst stoffen immer höhere Anforderungen an das Know-how und die Werkstattausstattung stellen.
ortragenden für die theoretische und praktische V Wissensvermittlung von handwerklicher Perfektion und Werkstatt-Management gewinnen“, freut sich Weinberger. Dabei ist die Ausbildung modular aufgebaut. Von „Neue Fügetechniken im Automobilbau“ über die Instandsetzung der Karosserieaußenhaut und Aluminiumreparaturmethoden bis zum „Betriebsund Schadenmanagement im Kfz-Bereich“ sowie dem berufsbegleitenden Lehrgang zum „Karosserie Reparatur Manager“, der gleichzeitig als Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung dient, reicht das Spektrum. Ing. Wolfgang Weinberger, Geschäftsleiter MO’ Drive, bildet heuer vierzig Mitarbeiter in den modernsten Technologien der Fahrzeugund Lackier-Technik aus
Modulare Ausbildung „Wir haben uns daher entschlossen, ein eigenes Aus- und Fort bildungsprogramm auf die Beine zu stellen und werden heuer vierzig Karosserietechniker/innen unter anderem in den modernsten Fügeund Schweißtechniken ausbilden“, so Weinberger. Zusätzlich zu hausinternen Trainings sind externe Seminare in Zusammenarbeit mit der Karosserie-Akademie Wilfried Mennel in Alberschwende geplant. Die Karosserie-Akademie ist MO’ Drive-Netzwerk-Partner für Vorarlberg und zählt zu den führenden Ausbildungsstätten für modernen Karosseriebau. „Mit Wilfried Mennel konnten wir nicht nur einen hervorragenden Experten, sondern auch den besten Wilfried Mennel unterrichtet in der Werkstatt der Karosserie-Akademie die modernen Reparaturmethoden, unter anderem das Schweißen von hochfesten Stählen und Aluminium
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Lernen in Kleingruppen
Alle positiv abgeschlossenen Seminarbesuche werden in einen Fortbildungspass eingetragen. „Die im Pass vorgesehenen Ausbildungen können ab dem dritten Lehrjahr begonnen werden und sind ein zentraler Baustein für die Karriereplanung bei MO’ Drive“, erläutert Weinberger. „Sie sind aber auch ein Teil unseres Employer-Brandings, denn immer mehr junge Menschen schauen genau, welche Aus- und Fortbildungs möglichkeiten ihnen ein neuer Lehrherr oder Arbeitgeber bietet. Wir liefern ihnen eine starkes Argument, das engagierte Bewerber anzieht und zur langjährigen Firmentreue beiträgt.“ Im laufenden Jahr sollen vierzig Mitarbeiter in das neue Personalentwicklungskonzept einsteigen. Laut Wilfried Mennel steht dabei das „Learning By Doing“ im Fokus. Er verspricht, dass sich „die Kleingruppen mit sechs bis zwölf Teilnehmern die meiste Zeit in der Werkstatt aufhalten und dort die Anwendungsmethoden am praktischen Beispiel üben werden“. • (RED)
Auto Reduziertes Design, maximierte Features
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ild-Hybrid-System beim Benziner, sauberer Diesel auch ohne AdBlue-Nachbehandlung: Der neue Mazda3 betritt nicht nur optisch neue Wege. Der Kompakte im reduzierten Design führt in späterer Folge sogar eine absolute Neuheit ein, den weltweit ersten selbstzündenden Benziner namens Skyactiv-X.
Opulente Ausstattung Damit nicht genug: Sogar Allrad wird es ab dem 2. Halbjahr wieder geben. Im Vergleich zu den Systemen von vor über 25 Jahren allerdings sensorgesteuert, nicht permanent. Name: i-Activ-AWD. Die Preise für den Fünftürer starten bei 23.990 Euro, entsprechend opulent ist die Ausstattung an Bord. Headup-Display, LED-Licht, Einparkhilfe hinten, Apple CarPlay/Android Auto und ein 8,8-Zoll-Farbdisplay sind
Erstmals auch mit Automatik ebenso serienmäßig wie Assistenten zum Spurhalten, -wechseln und für Notbremsungen. Die höhere Linie bietet größere Felgen, Sitz- und Lenkradheizung sowie auch vorn Einparksensoren. Zusätzlich lässt sie sich mit vier Paketen aufwerten, womit unter anderem adaptive LED-Matrixscheinwerfer oder Müdigkeitsüberwachung per Infrarotkamera Einzug halten. Die CO2-Werte stellen zufrieden: Beim 122-PS-Benziner sind es 117 Gramm, beim 116-PS-Diesel 107 Gramm pro Kilometer. Optional: Automatik.
Mit Einführung der neuen Motorisierung IG-T 100 (ab 15.665 Euro), die den bisherigen 90-PS- Benziner ersetzt, liefert der Nissan Micra bessere Emissionswerte. Auch ein Automatikgetriebe findet bei diesem Motor erstmals Einzug ins aktuelle Micra-Programm – knapp 1.800 Euro Aufpreis. Ab der Ausstattungslinie Acenta können nun Smartphones (Apple, Android) gekoppelt werden, das Infotainment-System Nissan Connect lässt sich künftig per WLAN aktualisieren und bietet Echtzeit-Verkehrsinfos von TomTom Premium Traffic. Dieser Service ist fünf Jahre gratis dabei.
Wir sehen Rot Die Red Edition des Renault Captur bietet rote Akzente, Carbon-Look-Details, Alcantara-Polsterung und spezielle Felgen in 17 Zoll. Der starke Auftritt führt den neuen Topmotor ein, den TCe 150 PF. Preis: ab 27.190 Euro (28.790 Euro mit Doppelkupplung). Ebenso neu ist der TCe 130 PF, die Zahlen entspricht immer der PS-Leistung.
Zugreifen, solang noch welche da sind Tiefer und schneller: SQ2 Er kauert 20 Millimeter niedriger über dem Asphalt, trägt 18-Zoll-Räder und sprintet mit 300 Pferdestärken in 4,8 Sekunden auf 100 km/h. Audi bringt mit dem SQ2 ein Topmodell für das kleinste SUV des Hauses. Der Preis ist ent sprechend höher gelegt, bei 49.900 Euro geht es los. Als Powerpaket wurde ein 2.0 TFSI gewählt, eine S tronic wechselt flott zwischen sieben Gängen. Serie: Allrad für reichlich Grip und ein EffizienzModus zum Spritsparen.
Mit dem Zusatz Limited wertet Kia seinen Sportage schon im Namen auf. Das kompakte SUV gibt es, „solang der Vorrat reicht“. Die Ausstattung basiert auf der Linie Titan, an Bord finden sich Klima anlage, 7-Zoll-Display, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rückfahrkamera und USB-Mediaanschluss. Smartphones werden über Apple CarPlay oder Android Auto gekoppelt, optisch gefällt der Limited mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern. Bei Eintausch und Finanzierung kostet der 132-PS-Benziner 18.990 Euro.
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Auto • schon gefahren
Back to the Roots Schick im Auftritt und sparsam im Antritt lässt Toyota den Auris hinter sich und feiert ein Comeback mit dem Corolla.
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um Start der 12. Generation hat der kompakte Japaner auch seinen traditionellen Namen wieder. Technisch betrachtet blickt der Corolla aber klar nach vorn und nicht zurück. Der Dieselmotor wurde in Pension geschickt, unter der Haube gibt’s künftig gleich zwei Hybrid-Versionen und einen Benziner klassischer Machart mit 1,2 Liter Hubraum und turbo aufgeladenen 116 PS. Für die Verwendung im Fuhrpark sind freilich die beiden Teilzeitstromer prädestiniert. Die 1,8-Liter- Variante kommt auf eine Systemleistung von 122 PS (die 98 PS des Benziners sind dabei steuerlich relevant) bei einem Verbrauch von lediglich 3,3 Litern und einem CO2-Ausstoß von nur 76 Gramm pro Kilometer, der Zweiliter mit 180 PS Systemleistung (152-PS-Benziner) ist mit 85 Gramm nicht viel schlechter. Die Kraft wird dabei wie bisher über ein stufenloses CVT-Getriebe an die Vorderräder abgegeben, geblieben ist auch das systembedingte, höhere Akustikniveau bei voller Beschleunigung aufgrund der permanent hohen Drehzahl.
Sportlich & sparsam
Innen wie außen zeigt sich der neue Corolla – hier als Touring Sports – modern und gefällig Toyota Corolla Touring Sports
Flottenmodell: 1,8 Hybrid Active
Hubraum | Zylinder
1.798 cm3 | 4
Systemleistung
122 PS (98 PS Benzinmotor)
Drehmoment
142 Nm + 163 Nm E-Motor
0–100 km/h | Vmax
11,1 s | 180 km/h
Getriebe | Antrieb
stufenlos aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
3,3 l S | 76 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 598–1.606 l | 405–545 kg Basispreis | NoVA
30.790 € (inkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Optik, Antrieb, Technik Das vermissen wir: konventionelles Getriebe Die Alternative: Hyundai Ioniq Hybrid Werksangaben
Abgesehen davon weiß das Hybrid-System aber zu gefallen, erst recht, wenn der Corolla fast lautlos und rein elektrisch kurze Strecken dahingleitet. Sportliche Naturen werden sich über die stärkere Variante freuen, die 100 km/h sind je nach Karosserie form zwischen 7,9 und 8,1 Sekunden erreicht. Die Preisliste des neuen Toyota Corolla startet bei 20.990 für den 5-Türer mit Benziner, der 1,8-Hybrid ist ab 25.790, der Zweiliter- Hybrid ab 31.490 Euro zu haben, der Kombi namens Touring Sports kostet jeweils 1.300 Euro mehr. • (STS, Fotos: Werk)
Mutige Kante, schönes Eck Der neue Toyota RAV4 steigt optisch aufs Gas, gibt sich beim Normverbrauch aber zurückhaltend.
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chteinhalb Millionen Exemplare, davon zwei Millionen in Europa, hat Toyota seit der Markteinführung des RAV4 im Jahr 2004 weltweit verkauft. Damit setzte sich das „erste SUV überhaupt“ – wie Toyota gerne behauptet – nicht nur in Österreich über Jahre an die Spitze der segmenteigenen Verkaufscharts. Doch mittlerweile herrscht großes Gedränge in der Klasse, weshalb der RAV4 in seiner aktuellen Generation optisch deutlich progressiver auftritt als seine Vorgänger. Grund dafür ist die „TNGA“Plattform: Der neue Baukasten ermöglicht „größere optische Gestaltungsfreiheiten“ und ein verbessertes Platzangebot (79 Liter mehr Kofferraumvolumen, jetzt: 580–1.690 Liter, 1,02 Meter Die mutigere Optik steht dem RAV4 Standardlänge). gut, auch die Materialanmut und Gestaltung im Innenraum überzeugt
Günstig beim Sachbezug Als Fronttriebler – die Allradler kommen Anfang April – steht er schon bei den Händlern. Leistungsmäßig unterscheiden sich die AWD-iModelle und die 2WD-Varianten um vier PS (222 bzw. 218 PS), wobei die Hybridantriebsvarianten ausschließlich mit dem stufenlosen CVT-Getriebe erhältlich sind. Der konventionelle Benziner kommt auf 175 PS und ist wiederum nur mit 2WD und Sechsgang-Schaltung erhältlich. Vom Start weg offerieren die Japaner vier Ausstattungslevel, wobei die Bruttopreise Toyota Flottenmodell: in Österreich bei 32.990 Euro RAV4 2,5 Hybrid 2WD City (2,0-Liter-Benziner), 36.890 Hubraum | Zylinder 2.487 cm3 | 4 Euro (2,5 Hybrid, FrontanLeistung 218 PS (160 kW) trieb) bzw. 40.190 Euro (2,5 Drehmoment 221 Nm bei 3.600/min Hybrid AWD-i) starten. Inte0–100 km/h | Vmax 8,4 s | 180 km/h ressant für DienstwagenGetriebe | Antrieb 1-Gang CVT. | Vorderrad fahrer: Sämtliche Hybrid Ø-Verbrauch | CO2 4,5 l Super | 102 g/km (EU6d-T) modelle schaffen mit 102 Kofferraum | Zuladung 580–1.690 l | 545 kg beziehungsweise 103 Gramm CO2/km locker die derzeit Basispreis | NoVA 36.890 € (inkl.) | 2 % gültige 1,5-Prozent-SachbeDas gefällt uns: die neue Optik, Das vermissen wir: einen Diesel im Programm zugsgrenze von 121 Gramm Die Alternativen: Honda CR-V Hybrid und Co CO2/km. • (PSP, Fotos: Werk) Werksangaben
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Auto • schon gefahren
Ein würdiges Flaggschiff Ford hat sein SUV-Flaggschiff überarbeitet, ab sofort gibt es den Edge nur noch mit der Topmotorisierung samt Automatikgetriebe, auch bei der Ausstattung muss man keine Kompromisse eingehen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
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r ist schon eine beeindruckende Erscheinung, der in Kanada gebaute Edge. Aber das darf er als Flaggschiff der Marke ja auch sein, schließlich will Ford mit dem Auto den Beweis antreten, dass man auch über der Kompakt- und Mittelklasse etwas zu bieten hat. Und das gelingt durchaus, nicht nur wegen des bulligen Designs. Da ohnedies die große Mehrheit der bis herigen Edge-Kunden zur Topausstattung gegriffen hat, werden nunmehr gleich zwei Topausstattungen angeboten. Zwei deshalb, da man als Kunde nun die Wahl zwischen der sportiveren Version namens ST-Line oder der luxuriöseren Variante Vignale hat.
Günstiger Aktionspreis Preislich fällt der Unterschied normaler weise eher klein aus, der ST-Line kostet 61.250 Euro, der Vignale 64.900 Euro. Aber wie gesagt, normalerweise. Aktuell bietet Ford beim ST-Line bei Leasing einen echten Preishammer von 49.990 Euro, was für die Portion von Auto schon fast als Schnäppchen durchgeht. Schließlich bleiben auch bei der Serienausstattung fast keine Wünsche mehr offen. Navi, B&O-Soundanlage, Lederbzw. Leder-Stoff-Sportsitze, beheizbare Sitze und vieles mehr sind Standard, für 1.250 beziehungsweise 1.000 Euro gibt’s im Paket noch einen adaptiven Tempo maten, Totwinkel-Assistenten, EinparkAssistenten, LED-Scheinwerfer sowie einen Stau-Assistenten mit Stop-&-GoFunktion obendrauf. Hätten wir einen
Wunsch frei, dann wäre das ein Headup-Display.
Flüsterleise und sportlich Und wie fährt sich der Edge? Der neue, 238 PS starke Turbodiesel ist wie geschaffen für das mit 2.133 Kilogramm nicht ganz leichte SUV, das bei Bedarf auch bis zu zwei Tonnen Anhängelast an den Haken nimmt. Die Achtgang- Automatik harmoniert perfekt mit dem Selbstzünder, wer den Sportmodus wählt, bekommt noch einmal spürbar mehr Punch, 9,6 Sekunden sind jedenfalls aller Ehren wert. Absolutes Oberklasse-Niveau erreicht die Geräusch dämmung, unglaublich, wie leise es im Innenraum zur Sache geht. Und für Freunde der digitalen Vernetzung hat Ford ebenfalls aufgerüstet, so gibt es eine eigene App, über die der Standort des Fahrzeuges oder der Tankstand abgefragt oder das Fahrzeug ver- beziehungsweise entriegelt werden kann. •
Was die Ausstattung betrifft, so bleiben im Ford Edge beinahe keine Wünsche mehr offen; (Teil-)Ledersitze, Navi und eine B&O-Soundanlage sind jedenfalls neben vielen anderen Features serienmäßig an Bord
Ford Edge
Grundmodell: 2.0 EcoBlue ST-Line
Topmodell: 2.0 EcoBlue Vignale
Hubraum | Zylinder
1.997 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
Leistung
238 PS (174 kW)
238 PS (174 kW)
Drehmoment
500 Nm
500 Nm
0–100 km/h | Vmax
9,6 s | 216 km/h
9,6 s | 216 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Allrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,7 l D | 176 g/km (EU6d-T) 6,7 l D | 176 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 602–1.688 l | 582 kg
602–1.688 l | 582 kg
Basispreis | NoVA
64.900 € (inkl.) | 17 %
61.250 € (inkl.) | 17 %
Das gefällt uns: Preis-Leistungs-Verhältnis, Motor, Akustik im Innenraum Das vermissen wir: Head-up-Display Die Alternativen: Skoda Kodiaq, Hyundai Santa Fe, Kia Sorento Werksangaben
Die Active-Modelle
Die Active-Modelle von Ford erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit; zwar gibt es hier keinen Allrad, sondern nur ein etwas höher gestelltes Fahrwerk und optische Offroad-Goodies, dafür müssen auch keine Verbrauchs- und somit CO2-Nachteile in Kauf genommen werden
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Auto • test
Full-Size-SUV und Luxusliner Die dritte Generation des VW Touareg wurde sehnlichst erwartet. Und das Flaggschiff liefert mehr, als verlangt wurde. Ein Automobil auf allerhöchstem Niveau. Text & Fotos: Mag. Pascal Sperger
V
olkswagen wirft man ja ein wenig vor, in den vergangenen Jahren niemals ein Fahrzeugsegment als Pionier gegründet zu haben, sondern sich stets als Vorletzter mit einem Modell in der mittlerweile etablierten Klasse positioniert zu haben. Stimmt. Aber dafür schlägt der jeweilige Wagen dann ein wie die Bombe und entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller. So war es beim Tiguan, Sharan oder auch beim Touareg. Von Letzterem steht seit ein paar Monaten die dritte Generation beim Händler. Und die hat im Vergleich zum Vorgänger in allen Punkten massiv gewonnen, spannt den Bogen zwischen Full-size-SUV und Luxus-Liner so gut wie nie zuvor.
Außen hui, innen hui-iger Nicht nur, dass das neue Flaggschiff über 2,10 Meter an Breite und knapp fünf Meter Länge äußerlich dank dem zurückhaltenden Design auf Understatement macht und innen auch auf den Rücksitzen dank verschiebbaren Einzelstühlen fulminante Platzverhältnisse und einen 810 bis 1.800 Liter großen Kofferraum bietet, auch in puncto Multimedia-Einsatz gibt der Wolfsburger ganz den modernen digital Native: Besonderer Blickfang ist vor
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allem das riesige 15 Zoll große Display, das sich von der Fahrerseite bis über die Mittelkonsole spannt. Daran taugt vor allem die vollkommen selbsterklärende Bedienung wie auch die schiere Vielfalt an Einstellmöglichkeiten. Von A, wie der Farbe und Intensität der Ambientebeleuchtung, bis Z, wie den Zyklen und Intensität der fulminanten Massagesitze, lässt sich alles im Handumdrehen an den persönlichen Gusto anpassen. Was hingegen etwas nervt, ist die Einstellbarkeit der an sich tadellos arbeitenden Fahr- und Sicherheitsassistenten. Ein Spurhaltehelfer mag zwar in vielen Fällen ein feines Feature sein, im städtischen Umfeld sind die Lenkeingriffe jedoch – wie etwa beim Einfahren in einen Kreisverkehr – überflüssig. Dass man dafür den Assistenten nach jedem Motorstart aufs Neue deaktivieren muss, ist ein Nachteil, wenn auch kein großer. Richtig überzeugend liefert der Touareg hingegen beim Fahrkomfort ab, Schweben ist hier das Stichwort. Der kleine V6 reicht dabei für den Alltag vollkommen aus, vor allem weil er sich im Schnitt mit 7,7 Liter Diesel zufrieden gibt. Überraschend auch, wie handlich sich das Flaggschiff dank der o ptionalen Allradlenkung beim Rangieren anfühlt – wie ein Kompakter nämlich. •
Was VW in puncto Verarbeitung und Materialqualität im Cockpit abliefert, ist tauglich für die Luxusklasse; üppig ist auch das Platzangebot, der Kofferraum lässt sich von 800 auf 1.800 Liter erweitern
VW Touareg
Flotten-Tipp: 3.0 V6 4MOTION
Topmodell: 3.0 V6 4MOTION R-Line
Hubraum | Zylinder
2.967 cm3 | 6
2.967 cm3 | 6
Leistung
231 PS (170 kW)
286 PS (210 kW)
Drehmoment
500 Nm bei 1.750/min
600 Nm bei 2.250/min
0–100 km/h | Vmax
7,5 s | 218 km/h
6,1 s | 238 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Allrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,6 l D | 173 g/km (EU6d-T) 6,6 l D | 173 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 800–1.800 l | 855 kg
800–1.800 l | 855 kg
Basispreis | NoVA
81.190 € (inkl.) | 17 %
66.690 € (inkl.) | 17 %
Das gefällt uns: das Gesamtpaket, der neue Touareg ist fast perfekt Das vermissen wir: eine Car-Policy frei von Beschränkungen Die Alternativen: Audi Q7, Mercedes GLE, BMW X5, Jeep Gr. Cherokee Werksangaben
Auto • test
Tigerschnauze im Mainstream Der erste Eindruck mag wichtig sein. Die wahre Größe des Kia Ceed tritt jedoch nicht als Wow-Effekt zutage. Der Kompakte punktet überzeugend, aber ohne Schnörkel. Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger
K
ompaktklasse ist gleich Königsklasse, da sollten wir uns keinen Illusionen hingeben. Nach wie vor sind die prädestinierten Brot- und ButterAutos die ungeschlagenen Anführer in den Zulassungsstatistiken. Die wichtigsten Autos, wenn auch nicht die aufregendsten. Und mit dem Ceed – eigentlich schon mit seinen Vorgängern namens c’eed – hat Kia ein starkes Ausrufezeichen ins heiß umkämpfte Kompaktsegment hineingesetzt.
Keine Experimente Nun also die jüngste Auflage des unauffällig eleganten, auf analoge Weise praktischen, in Europa gebauten Koreaners mit nun vereinfachter Schreibweise. Die üppige Ausstattung überrascht nicht, eventuell stellt sich Erleichterung ein, dass man keine Experimente in Sachen virtuellen Instrumentariums vorfindet – stattdessen Drehregler, Knöpfe, Schalter. Wer will, kann sich ja einen iPad-Halter einbauen. Allerdings ist der verbaute Touchscreen nicht nur bedienerfreundlich hoch angeordnet, sondern reagiert auch schnell und bietet ein logisches User Interface, mit dem man sich schnell anfreundet. Das Fehlen von innovativen Bedien
elementen trägt allerdings auch dazu bei, dass der Puls beim Hineinsetzen in den Ceed verdächtig ruhig bleibt. Keine Aufregung, das Interieur strahlt Qualität aus, der man sich ohne zu zögern anvertraut. Ruhige Fahrt voraus. Vielleicht ein bisschen zu ruhig. Denn der 1,6-Diesel mit 136 PS, im Testwagen mit einer präzisen 6-Gang-Handschaltung kombiniert, lässt sich etwas bitten. Man wünscht sich im Alltagsgewühl, jedenfalls aber auf der Autobahn, oft ein bisschen mehr Punch. Die Motoren palette reicht bei den Benzinern von 100 bis 140 PS, bei den Selbstzündern sind 116 oder 136 PS erhältlich.
Überzeugender Verbrauch Wenn schon gemütlich, dann bitte auch die 7-Gang-DoppelkupplungsAutomatik ankreuzerln. Zumal selbst hektisches Herunterschalten aus dem Wagen keinen Renner macht. Dafür kann sich die Wirtschaftlichkeit mit einem Testverbrauch von knapp fünf Litern sehen lassen. Platz ist dank 4,3 Meter Länge und einem Radstand von 2,65 ausreichend. Wer zum Kombi (oder gar zum ProCeed) schielt, dann wohl auch, weil dieser eine Spur eleganter wirkt. •
Wenig Aufregendes, dafür innen wie außen umso überzeugender; das Platzangebot ist klassenüblich, das Bedienkonzept angenehm analog; der Kofferraum fasst zwischen 395 und 1.291 Liter
Kia Ceed
Flotten-Tipp: 1,6 CRDi Silber
Testmodell: 1,6 CRDi Platin
Hubraum | Zylinder
1598 cm3 | 4
1598 cm3 | 4
Leistung
116 PS (85 kW)
136 PS (100 kW)
Drehmoment
280 Nm bei 1.500/min
320 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
10,9 s | 192 km/h
9,9 s | 200 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
3,8 l D | 99 g/km (EU6d-T)
4,2 l D | 108 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 395–1.291 l | 517 kg
395–1.291 l | 517 kg
Basispreis | NoVA
31.490 € (inkl.) | 4 %
24.890 € (inkl.) | 2 %
Das gefällt uns: ein Kompakter wie aus einem Guss Das vermissen wir: eine Unze Nervenkitzel Die Alternativen: VW Golf, Hyundai i30, Opel Astra, Ford Focus etc. Werksangaben
Flotte 04/2019
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Auto • test
Zu viel des Guten? Der neue Audi A6 Avant ist ein richtig feines Auto geworden und lässt sich sogar mit kleinem Sachbezug fahren. Bei den Assistenzsystemen ist man aber teilweise übers Ziel hinausgeschossen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
A
uch wenn die Verkaufszahlen von Audi im Vorjahr nicht ganz auf dem gewünschten Niveau waren, Begehrlichkeiten weckt die Marke allemal, das hat man auch auf der Vienna Autoshow gesehen. Der neue A6 Avant ist da keine Ausnahme, im Gegenteil. Wer zur S-Line-Ausstattung greift, der bekommt einen optischen Muskelprotz, die neue Nomenklatur – auf unserem Testauto prangte 45 TDI – ließ manchen Beobachter vermuten, dass da gar ein 4,5-Liter-AchtzylinderTurbodiesel unter der Haube wäre. In Wahrheit werkelt da der kleine Sechs zylinder TDI mit 231 PS, der seine Sache tadellos macht. Alle Motoren sind übrigens mit Mild-Hybrid-Technik ausgestattet, ein Start-Generator unterstützt dabei den Verbrenner und spart Sprit, das Start-Stopp-System schaltet das Triebwerk bereits beim Hinrollen zur Ampel aus. In nur 6,5 Sekunden ist der quattrogetriebene A6 Avant auf 100 km/h, der Durchschnittsverbrauch von rund 7,5 Litern ist in Ordnung.
Knackt sogar noch die 121 Gramm Wer den A6 als Firmenauto ins Visier nimmt, sollte sich allerdings v ielleicht doch für den 40 TDI, einen Vierzylinder mit 204 PS entscheiden, denn der schafft – vorderradgetrieben – je nach Ausstattung auch noch die für den Sachbezug wichtige Grenze von 121 Gramm CO2 pro Kilometer. Wie man aus dem Vollen schöpft, hat Audi bei unserem Testwagen eindrucksvoll gezeigt. Die Liste aller Extras aufzulisten, würde den Rahmen sprengen, jedenfalls
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wurden zum Grundpreis von 69.500 Euro stolze 46.500 Euro an Optionen investiert. Mehr als 8.000 Euro davon in alle möglichen Assistenzsysteme, die teilweise aber mit Skepsis beobachtet wurden.
Bevormundung durch Assistenten Wer nicht möchte, dass der Computer permanent mit Lenkeingriffen die Linie korrigiert, der muss vor jedem Start den Spurhalteassistenten in Pause schicken. Und ein Totwinkelassistent ist zwar eine feine Sache, wenn man beim Spurwechsel aber gegen das Lenken des Assistenten ankämpfen muss, der selbst nach dem kritischen Bereich spürbar protestiert, wird auch dieses Helferlein deaktiviert. Und schlimmstenfalls kann zu viel Assistenz sogar gefährlich werden, wie der ÖAMTC mit just unserem Testauto festgestellt hat. Ist der prädiktive, also vorausschauende Effizienzassistent aktiv, arbeiten Abstandstempomat und Navi zusammen, um möglichst viel Treibstoff zu sparen. Im ÖAMTC-Test hat der Audi aber unerwartet auf der linken Spur zu bremsen begonnen, da der Fahrer dem Navi nicht auf die Autobahnausfahrt gefolgt, sondern weiter gefahren ist. Der Assistent wähnte das Fahrzeug offenbar aber bereits am Verzögerungsstreifen, ein schwerwiegender Irrtum. Auch wenn viele Assistenzsysteme das Autofahren sicherer gestalten, zu 100 Prozent verlassen sollte man sich nach wie vor nicht darauf. •
Wer die Allradlenkung ordert, bekommt dank mitlenkender Hinterachse (Bild oben) eine eindrucksvolle Fahrdynamik
Audi A6 Avant
Flotten-Tipp: 40 TDI S tronic
Testmodell: 45 TDI quattro tiptronic
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
2.697 cm3 | 6
Leistung
204 PS (150 kW)
231 PS (170 kW)
Drehmoment
400 Nm bei 1.750–3.000/min 500 Nm bei 1.750–3.250/min
0–100 km/h | Vmax
8,3 s | 241 km/h
6,5 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
7-Gang aut. | Vorderrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,5 l D | 119 g/km (EU6d-T) 5,7 l D | 147 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 565–1.680 l | 545 kg
565–1.680 l | 595 kg
Basispreis | NoVA
65.730 € (inkl.) | 12 %
58.040 € (inkl.) | 7 %
Das gefällt uns: Motor, Verarbeitung, Agilität, Kofferraum Das vermissen wir: mehr Genauigkeit bei den Assistenzsystemen Die Alternativen: BMW 5er, Mercedes E-Klasse, Jaguar XF Werksangaben
Alle leichten Nutzfahrzeuge auf einen Klick! • Daten der aktuellen Kastenwägen, Busse und Pick-ups • Praktische Suchfunktion nach Zuladung, Sitzplätzen, Anhängelast, etc. • Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben • Fahrzeugausbauten und –zubehör
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Nutzfahrzeug-extra • Neuvorstellung
Mehr Power und Luxus Seit fünf Jahren ist die Mercedes V-Klasse mittlerweile auf dem Markt, das nun anstehende Facelift bietet Komfort- und Sicherheits-Updates sowie einen Ausblick auf ein elektrisches Modell. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
M
it dem Launch der V-Klasse im Jahr 2014 stieg Mercedes in den Markt der Luxus-Vans ein, ein Segment, in dem sich Firmen- wie Privatkunden tummeln. Jetzt legen die Schwaben noch eins drauf und sorgen dafür, dass auch höchste Ansprüche befriedigt werden. Optisch ist der neue Modelljahrgang durch eine adaptierte Frontpartie, neue Lackfarben und neue Leichtmetallräder vom Vorgänger zu unterscheiden, im Innenraum gibt’s mit neuen Lüftungsdüsen, einer neuen Lederfarbe und neuen Zierelementen ebenfalls einen frischen Look.
Neues Triebwerk mit 239 PS Die ebenfalls adaptierte AMG-Line sorgt dafür, dass auch ein Großraumfahrzeug sportlich aussieht. Damit auch die Fahrleistungen mithalten, bringt Mercedes
eine neue Top- Motorisierung, den V 300 d. Dabei handelt es sich wie auch bei 200, 220 und 250 d um einen Vierzylinder-Turbodiesel. 239 PS und 500 Newtonmeter Dreh moment sorgen für ordentlich Power, 100 km/h sind nach lediglich 7,9 Sekunden erreicht. Die Gänge werden optional (auch bei anderen Motoren) durch ein erstmals verfügbares 9-Gang-Automatikgetriebe sortiert. Sehen lassen kann sich der Verbrauch des 300 d, Werte ab 5,9 Liter (154 g CO2) sind für diese Fahrzeuggattung mehr als ordentlich. Auch bei den Assistenzsystemen hat die V-Klasse nachgelegt, so ist etwa ein Brems assistent – der Auffahrunfälle mit Hindernissen oder Personen verhindert oder zumindest mindert – oder ein Fernlichtassistent, der andere Fahrzeuge ausblendet, verfügbar. •
Mercedes Concept EQV: Die Zukunft ist elektrisch Nicht nur Volkswagen Nutzfahrzeuge (siehe rechte Seite) möchte den neuen T6.1 elektrifizieren, auch Mercedes-Benz Vans hat Ähnliches vor. In Genf wurde die Studie Concept EQV gezeigt, die sich optisch an der neuen V-Klasse o rientiert, im Detail – vor allem im Frontbereich – dann aber doch eher den EQC als Vorbild hat. Eine 100 Kilowattstunden große Batterie soll dabei Reichweiten bis zu 400 Kilo metern erzielen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h. Mittels Schnellladung sollen innerhalb von 15 Minuten 100 Kilometer an Reichweite aufgenommen werden. Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche hat angekündigt, dass das Fahrzeug nicht lange eine Studie bleiben wird, ein genauer Starttermin für den EQV ist derzeit aber noch offen. Fix ist, dass das E-Modell in Sachen Variabilität ebenso flexibel wie die normale V-Klasse sein soll. • (STS)
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Neben optischen Retuschen an der Front zeichnet sich das Facelift der V-Klasse durch neue Felgen und Farben sowie einen überarbeiteten Innenraum aus
Nutzfahrzeug-extra • Neuvorstellung
Digital & multifunktional Zur Halbzeit des Lebenszyklus der aktuellen T6-Generation spendiert VW der Modellbaureihe ein Facelift, das sich besonders bei den Assistenzsystemen und der Vernetzung offenbart. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk
I
m Sympathie-Ranking steht der VW Transporter – oder wie ihn unsere deutschen Nachbarn nennen, der Bulli – ganz weit oben. Seit sechs Modell generationen am Markt, konnten allein in Österreich seit dem Jahr 1950 über 385.000 T-Modelle verkauft werden. Und mit jeder Generation wuchs der Anteil der Pkw-Versionen. Von der aktuellen T6-Version sind es gar 62 Prozent, die als Caravelle oder Multivan hierzulande Personen von A nach B befördern.
Ein Mehr an Assistenzsystemen Der Überhang zu den Personentransportern zeigt darüber hinaus eines: In puncto Fahrkomfort, Ausstattung und Materialwahl ist der aktuelle T6 ganz nah an den VW-Pkw-Modellen dran. Mit dem Facelift-Modell, das bei VW traditionell zur Hälfte des Modellzyklus eingeführt wird, soll dieser Abstand noch kleiner werden. Das offiziell „T6.1“ genannte Fahrzeug, das wiederum als Transporter, Reisemobil und in zwei Bus-Versionen angeboten wird, bekam im Zuge der Produktaufwertung nämlich zahlreiche neue Assistenz- und Info tainmentsysteme spendiert. Dazu wurde die Konnektivität auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Heißt konkret: Mit der Markteinführung
im Oktober 2019 ist serienmäßig ein Seitenwindassistent verbaut, dazu gibt es optional das Spurhaltesystem „Lane Assist“ und die selbsterklärenden „Park Assist“- sowie „Trailer Assist“-Systeme. Dazu wird die hydraulische L enkung gegen eine elektromechanische Variante getauscht. Ebenso sucht man im „Digital Cockpit“ in Zukunft vergeblich nach analogen Instrumenten, alle wichtigen Anzeigen laufen künftig über Displays. Je nach Ausstattungsstufe sind die Bildschirme zwischen acht und 9,2 Zoll groß, wobei alle InfotainmentVarianten über eine integrierte SIMKarte (eSIM) verfügen, die Features wie Digital-Radio und Musik- StreamingDienste nutzbar machen. Zur Markteinführung werden in Österreich vier TDI-Motorisierungen (90 bis 199 PS, jeweils 2.0-LiterHubraum) angeboten. Dazu gesellen sich später außerdem zwei rein elektrische Varianten von ABT, die mit einer 38,8 beziehungsweise 77,6 kWh großen Batterie angeboten werden. Damit soll eine Reichweite von 216 beziehungsweise 432 Kilometern (NEFZ) möglich sein. Was die TDI- beziehungsweise E-Versionen kosten sollen, ist derzeit noch unbekannt, die Preise werden im Sommer bekanntgegeben. •
Neben dem Digital Cockpit, das künftig gänzlich auf analoge Instrumente verzichtet, fallen außen am T6.1 die neuen Scheinwerfer und Rücklichter ins Auge
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Nutzfahrzeug-extra • dauertest
Dauertest Abschluss
Ein ganz schön großer Luxus
Sechs Monate und knapp 25.000 Kilometer lang hat uns der neue Ford Tourneo Custom nun begleitet. Zeit, Bilanz zu ziehen und einen Blick auf die Stärken aber auch die Schwächen zu werfen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
G
leich zu Beginn des Dauertests nahm der Ford Tourneo Connect eine echte Marathonetappe unter die Räder. Vier oberösterreichische Maturanten unternahmen einen Roadtrip bis ans Nordkap, die ausführliche Story dazu finden Sie in der FLOTTE 09/2018. Der dreiwöchige Trip sorgte dafür, dass wir den achtsitzigen Bus mit bereits knapp 10.000 Kilometern auf dem Tacho übernommen haben. Wie auch seine Dauertestvorgänger VW Caravelle (2015) und Toyota Proace Verso (2017) erfreute sich auch der Ford rasch großer Beliebtheit. Erst recht, wo es sich dabei um die Langversion handelt, die nicht nur komfortablen Platz für maximal acht Personen, sondern auch einen riesigen Kofferraum bietet.
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Platz ohne Ende Der lange Radstand sorgt nicht nur für ein fürstliches Pl a t z a n g e b o t , sondern ebenso für viel KomGleich zu Beginn des Dauertests fort. Wie auch fuhren vier Maturanten mit dem Ford bis ans Nordkap bei den Pkw- Modellen hat Ford einen gelungenen Fahrwerkkompromiss gefunden, sodass auch flott genommene Kurven kein Problem darstellen. Mit 170 PS aus zwei Liter Hubraum stand uns das stärkste Aggregat aus der Motorenpalette des Tourneo Custom zur Verfügung. Und das passt perfekt zur Pkw-Variante. Freilich kann Leistung bekanntlich
nur durch noch mehr Leistung ersetzt werden, wir hatten aber nie das Gefühl, das Auto wäre untermotorisiert, im Gegenteil. In Verbindung mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe ist für mehr als ausreichenden Vortrieb gesorgt, einzig eine Kickdown-Funktion wäre manchmal fein gewesen. Da direkt am Schalthebel (siehe Foto auf der rechten Seite) mit dem Daumen ein manueller Schaltwechsel per Knopfdruck einleitbar ist, war das in Wahrheit auch kein Thema. Der Durchschnittsverbrauch pendelte sich bei 9,5 Litern ein, sparsame Naturen schafften eine Acht vor dem Komma, auf flotten Autobahnetappen konnten es auch schon mal über zehn Liter sein. Alles in allem aber tadellose Werte für ein Fahrzeug dieser Größenordnung und mit diesem Motor.
Kritikpunkt Klimaanlage Während die meisten Einträge im Fahrtenbuch positiv waren, kam vor allem ein Kritikpunkt bei so gut wie allen Fahrern vor. Während es beim Vorfacelift-Modell zumindest eine kostengünstige, werksseitig angebotene Nachrüstlösung gab, muss der überarbeitete Tourneo Custom weiterhin ohne Klimaautomatik auskommen. So wird die Suche nach der richtigen Temperatur leider zum Geduldsspiel, permanentes Nachjustieren bleibt da nicht aus.
Nutzfahrzeug-extra • dauertest
Damit der Ford Tourneo Custom in der gehobenen Liga der Busse mitspielen kann, bräuchte es auch mehr Ausstattungsfeatures. Dazu zählen etwa ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, elektrische Schiebetüren oder auch ein Head-up-Display, alles Dinge, die beim Mitbewerb angeboten werden. Viele Kunden wären wohl auch bereit, dafür Aufpreise zu zahlen, für Ford die Chance auf ein zusätzliches Körberlgeld. Und da wir schon beim Meckern sind: Wer auf höhere Anhänge lasten – bis 2,1 Tonnen sind möglich – angewiesen ist, der muss leider auf die feine Automatik verzichten, hier sind maximal 1.050 Kilogramm möglich. Das war’s dann aber auch schon mit der Kritik, die doppelt schade ist, weil die Basis über alle Zweifel erhaben ist.
Komfortabel und schick Was man auch im Innenraum sieht. Die zweifarbig gehaltenen Ledersitze sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch wirklich guten Sitzkomfort. Und im Unterschied zu manchem Mitbewerber sind auch alle sechs Sitze in Reihe zwei und drei als Einzelsitze ausgeformt und mit jeder Menge Bein- und natürlich Kopffreiheit versehen, verschieben lassen sie sich zwar nicht, dafür kann die zweite Reihe aber auch gegen die Fahrtrichtung montiert werden. Der 2.000 Liter große Kofferraum kann mit wenigen Handgriffen auf stolze 2.800 Liter erweitert werden, mit Gasdruckfedern unterstützt, lassen sich die Sitze in Reihe drei um- und danach vorklappen. Auch der komplette Ausbau des Gestühls ist natürlich möglich, aufgrund des Gewichts sollte man das aber besser zu zweit machen.
den Fahrzeug-Touchscreen aufrufen, zudem lässt sich Google Maps als Navi verwenden. Ein tadelloses Navigationssystem bietet auch Ford selbst an, das SYNC 3 System überzeugt mit hochauflösender Grafik und präzisem Touchscreen, zudem lassen sich viele Befehle auch via Sprachsteuerung umsetzen. Der blickgünstig angebrachte Monitor zeigt beim Einlegen des Rückwärtsganges auch das Bild der Rückfahr kamera, damit geht nicht nur das Einparken, sondern auch das Ankuppeln eines Hängers leichter von der Hand. Apropos leichter, der Totwinkelwarner hilft dabei, beim Spurwechsel keine anderen Fahrzeuge zu übersehen und ein Kollisionswarner gibt zunächst optische und akustische Warnsignale aus, werden die ignoriert, wird auto matisch der Bremsvorgang eingeleitet.
Fair kalkuliert Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf die Preisliste. Der Ford Tourneo Custom Bus mit kurzem Radstand mit 105 PS TDCi und Ambiente- Ausstattung startet bei vorsteuerabzugsfähigen 41.340 Euro, unser – am anderen Ende der Range angesiedeltes – Testauto ist ab 55.390 Euro zu haben. Die meisten Annehmlichkeiten sind da schon inklusive, empfehlenswert ist das Titanium-X-Paket (u. a. Xenon, Rückfahrkamera, Lederausstattung) für 3.264 Euro oder der Totwinkel-Warner für 612 Euro. Mit dem neuen Tourneo Custom Bus in Topausstattung hat Ford fast zu den Premiumanbietern aufgeschlossen. Wenn die Ausstattungspatzer nicht wären, könnte er sich bereits jetzt als Alternative etablieren. •
Der Innenraum bietet nicht nur jede Menge Platz und Ablagen, zudem lässen sich die Einzelsitze variabel anordnen Mit den Tasten am Schaltknauf lassen sich die Gänge auf Wunsch manuell sortieren Ford Tourneo Custom
Flotten-Tipp: 2.0 TDCi Trend 320
Testmodell: 2.0 TDCi Titanium 310
Hubraum | Zylinder
1.997 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
Leistung
130 PS (96 kW)
170 PS (125 kW)
Drehmoment
385 Nm
405 Nm
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 165 km/h
k. A. | 175 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,7 l D | 178 g/km (EU6d-T) 7,0 l D | 183 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 1.300–2.100 l 817 kg
2.000–2.800 l | 690 kg
Basispreis | NoVA
55.390 € (inkl.) | 19 %
46.140 € (inkl.) | 18 %
Das gefällt uns: Verarbeitung, Fahrwerk, Platzangebot, Motor Das vermissen wir: Klimaautomatik, höhere Anhängelast Die Alternativen: VW T6 Caravelle, Mercedes Vito Tourer Werksangaben
Smartphone-Integration Vorbildlich zeigt sich das Cockpit. An Ablagen mangelt es wahrlich nicht, diese finden sich unter einer Rollo neben dem Schalthebel ebenso wie in zwei großen, mit einer Klappe versehenen Fächern auf dem Armaturenbrett, eines davon sogar mit einem zusätzlichen USB-Anschluss versehen. Apropos USB, hier gibt es auch für die P assagiere mehrere davon, um etwa Handys zu laden. Und ein Anschluss befindet sich in der Mittelkonsole, hier lassen sich Android- und Apple-Smartphones mittels Android Auto und Apple CarPlay mit dem Fahrzeug verbinden. Dadurch lassen sich einige Apps wie etwa Spotify oder WhatsApp direkt über
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Nutzfahrzeug-extra
Wiesenthal goes Transporter Bislang hat sich der Traditionshändler auf die Pkw-Sparte konzentriert, ab sofort bekommen Mercedes-Kunden das ganze Angebot aus einer Hand, vom smart bis zum großen Sprinter. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Marko Zlousic, neonhippo.net
D
neuer Stützpunkt mit angeschlossener Transporter-Werkstätte. Was ie Motivation bei Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Roland Löffler mich bei Wiesenthal besonders beeindruckt, ist der unglaublich tolle ist sichtlich groß, gemeinsam mit seinem Team brennt der Mix aus erfahrenen und neuen Mitarbeitern. Ich strebe jedenfalls Niederösterreicher, der bereits für Pappas, Mercedes-Benz Östereine Partnerschaft auf reich und Volvo Trucks tätig war, für Augenhöhe mit unseren seine neue Aufgabe. Die Marschrichtung Kunden an.“ Die ist klar. „Das Volumen im Nutzfahrzeug- Nieder l assungen von Segment wird stetig mehr, gemeinsam Wir wollen, dass jeder Wiesenthal wird durch mit unseren Spezialverkäufern wollen Gewerbekunde ein PremiumgeMO’Drive erweitert, wir die Wachstumspotenziale natürlich fühl verspürt, egal, ob er eines hier stehen österreichentsprechend nutzen“, so Löffler. Als Ziel oder dutzende Fahrzeuge hat.“ hat er sich 300 ausgelieferte Fahrzeuge weit 29 Stützpunkte Roland Löffler, Verkaufsleitung Nutzfahrzeuge bis Ende 2019 gesteckt, in Anbetracht der zur Verfügung, die zum Modellpalette kein unrealistisches Ziel. Beispiel im Falle eines Neben den Transportern Citan, Vito und Unfalls rasch weiterSprinter zählen neben den jeweiligen Pkw-Derivaten auch die V- und helfen. Darüber hinaus sorgen die Wiesenthal-Transporter-Stützdie X-Klasse zum Angebot von Mercedes-Benz Vans. punkte auch für eine entsprechende Ersatzmobilität, schließlich ist der Ausfall eines Fahrzeuges mit unangenehmen Kosten für den Unternehmer verbunden. Partnerschaft auf Augenhöhe Eine starke Marke und moderne Produkte sind zwar Voraussetzung für den Erfolg, aber bei Weitem nicht die einzige Zutat, weiß Löffler: Gerüstet für die E-Mobilität „Wir wollen, dass jeder Gewerbekunde ein Premiumgefühl verspürt, Große Chancen sieht Löffler auch bei der E-Mobilität: „Wir sind in ganz egal, ob großer Flottenkunde oder Kleinunternehmen mit und um Wien angesiedelt, da gewinnen rein elektrisch betriebene nur einem Fahrzeug. Das Kundenspektrum ist schließlich genauso Transporter stark an Bedeutung, da das Anforderungsprofil gut dazu groß wie unsere Modellpalette.“ In den drei auf Nutzfahrzeuge passt. Mercedes eVito und eSprinter stehen ja bereits in den Startspezialisierten Niederlassungen sieht der Niederösterreicher gute löchern, in der Donaustadt hat unser neuer Transporter-Stützpunkt Voraussetzungen: „In Brunn am Gebirge gibt es ein hervorragendes bereits jetzt vier Ladesäulen (je 22 kWh), im nächsten Schritt werden Flottenteam, hier können wir die Partnerschaften und Kundendie Lademöglichkeiten um weitere Schnell-Ladestationen mit 50-60 kWh erweitert. Damit sind wir auch für die Zukunft gerüstet.“ Hier kontakte gut nutzen. In der Troststraße bringt die eigene Nutzfahrwerde es künftig auch wichtig sein, dem Kunden Komplettpakete zeug-Werkstätte eine unglaubliche Erfahrung ein und in der Donau inklusive entsprechender Ladeinfrastruktur anbieten zu können. • stadt entsteht unser neues Nutzfahrzeug-Kompetenzzentrum, unser
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Roland Löffler, neuer Verkaufsleiter Nutzfahrzeuge bei Wiesenthal (r.), mit den beiden Verkäufern Werner Bodem (l.) und Andreas Gartner (Mitte)
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Nutzfahrzeug-extra
Verschärftes Risiko Die korrekte Ladungssicherung in Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen ist ab Mai 2019 noch wichtiger, weil wegen einer neuen Richtlinie mit verschärften Kontrollen durch die Exekutive zu rechnen ist. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk
A
m 20. Mai 2019 tritt die EURichtlinie 2014/47/EU inkraft. Was zunächst sperrig klingt, hat direkte Auswirkungen auf die heimischen Fuhrparkbetreiber. Schließlich werden ab diesem Zeitpunkt auch Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen von der technischen Unterwegskontrolle erfasst, sprich von der Exekutive unter anderem auch auf korrekt gesicherte Ladung kontrolliert. Korrekt gesichert heißt konkret, dass die Ladung so gesichert sein muss, dass „der sichere Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt wird und keine Gefährdung von Leben, Gesundheit, Sachwerten oder der Umwelt“ besteht. Dabei wird jede vorgenommene Ladungskontrolle in ein europaweites Verkehrsunternehmensregister eingetragen. Quasi „Punkte in Brüssel“, wie man in Anlehnung an das allgemeine Verkehrsstrafenvormerksystem in Deutschland zusammen fassen könnte. Denn auch bei der Kontrolle der Ladungssicherheit gilt: Je öfter Mängel bei einem Unternehmen festgestellt werden, desto höher fallen die zu bemessenden Geldstrafen aus. Dabei sind von der Strafzahlung nicht nur die Fahrer, sondern auch die „Anordnungsbefugten“ betroffen. Darunter fallen etwa der Fuhrpark manager, Staplerfahrer, Lagerleiter
oder auch der Einkaufschef, wenn er das Fahrzeug und die d azugehörige, aber nicht passende E inrichtung bestellt hat. Bringen hingegen mehrere Geldstrafen keine Besserung, dann kann der Strafrahmen bis zum Maximum – dem Entzug der Gewerbeordnung – ausgeschöpft werden, was bei vielen transportierenden Unternehmen einer Zwangsschließung gleichkommen würde.
„noch einen Schritt weiter“, verspricht Schleinzer und verweist auf ein Ganztagesseminar am 26. März 2019, das gemeinsam mit dem Fuhrparkverband Austria am Sortimo-Stützpunkt in Wiener Neudorf veranstaltet wird. Mehr Informationen dazu unter: www.fuhrparkverband.at •
Keine Beanstandung bei Kontrollen Damit rücken auch die Fahrzeugeinrichtungssysteme in den Fokus, wobei Sortimo mit der Fahrzeugeinrichtung SR5 ein komplett neues Laderaumkonzept umgesetzt hat. „Mit den ,SoboPro‘-Böden und dem Ladungssicherungssystem ,ProSafe‘ haben wir die Ladungssicherung in eine neue Welt getragen“, so SortimoÖsterreich-Geschäftsführer Helmuth Schleinzer. „Wir von Sortimo haben unsere Hausaufgaben gemacht und mit der Fahrzeugeinrichtung SR5 ein neues wegweisendes Sicherungssystem umgesetzt. Somit helfen wir unseren Kunden, bei richtiger Nutzung unserer Systeme, ohne Beanstandung durch jede Unterwegskontrolle zu kommen“. Als Innovationsführer im Bereich der Ladungssicherung gehe Sortimo aber
Mit dem korrekt genutzten SR5-System von Sortimo ist man als Fahrer, Fuhrparkmanager und Zulassungsbesitzer im Fall einer Unterwegskontrolle auf der sicheren Seite
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Nutzfahrzeug-extra
Stauraum nach Maß Ob Werkbank, Koffersysteme oder Schubladensysteme: Die Fahrzeugeinrichtungen von bott organisieren den Stauraum im Transporter besonders effizient.
G
ibt’s nicht“, gibt’s nicht. Denn bott konfiguriert jede Fahrzeugeinrichtung individuell auf Kundenwunsch. Dank der modularen Bauweise sind dennoch alle Systemteile perfekt aufeinander abgestimmt. Auf diese Weise bietet die „bott vario“Fahrzeugeinrichtung größtmöglichen Stauraum, schafft ein übersichtliches Platzangebot und korrekte Möglichkeiten zur Ladungssicherung. So lässt sich sämtliches Equipment sicher verstauen und der Handwerker kann ergonomisch günstig darauf zugreifen.
Alles nach Maß Dabei wird Vielfalt auch bei besonderen Lösungen großgeschrieben: Mit einer Werkbank in der „bott vario“-Fahrzeugeinrichtung wird das Servicefahrzeug zur mobilen Werkstatt am Einsatzort. Die ausklappbare Arbeitsplatte mit Schraubstock erweitert diesen Arbeitsbereich am Heck des Servicefahrzeugs. Auf Wunsch lässt sich ein Gasflaschenhalter ergänzen, Gitterkörbe für Fittings und eine Langgutwanne für Rohre. Die vorgeschriebene Be- und Entlüftung des Laderaums beim Transport von Gasflaschen gewährleistet bott selbstverständlich ebenfalls.
Standardisierter Stauraum Viel Stauraum für Maschinen, Werkzeug und Kleinteile bieten die unterschiedlichen Koffersysteme: Der „varioSort“-Servicekoffer und die „varioSafe“Tragebox aus robustem und hochwertigem Kunststoff sind leicht und stabil zugleich. Sie lassen sich stapeln und fest mit einander verknüpfen, was ein Verrutschen während der Fahrt verhindert und wenig Platz im Fahrzeug einnimmt.
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Mit zum Arbeitsort Verbrauchsmaterial findet hingegen am besten in den „bottBoxen“ Platz. Die standardisierten Materialboxen wurden für den Einsatz in der Industrie, in der Werkstatt oder im Servicefahrzeug entwickelt. Durch ihr Profil an der Bodenplatte sind sie wie Schubladen aus dem Regal herauszuziehen und bei Bedarf auch ganz zu entnehmen. So können sie etwa vom Fahrzeug direkt zum Arbeitsplatz auf der Baustelle mitgenommen werden. Das spart Zeit und macht den Arbeitsalltag der mobilen Handwerker wiederum ein bisschen einfacher und effizienter. • (RED)
Alles nach Maß: Die v orgeschriebene Be- und Entlüftung des Laderaums gewährleistet bott ebenfalls
Nutzfahrzeug-extra • test
Für Land und Leute Mit dem N-Guard hat Nissan die Navara-Baureihe mit einem feschen Top-Modell gekrönt, das sowohl im legeren Alltag als auch bei handfesten Arbeitseinsätzen nicht so schnell an seine Grenzen kommt. Text & Fotos: Mag. Pascal Sperger
I
m Bereich der Pick-ups ist der Nissan Navara ein echter Kosmopolit. Neben Europa, Nord- und Südamerika wird er auch im Nahen Osten, der Türkei und in Südafrika vermarktet. Je nach Land unter einer anderen Bezeichnung: Navara, NP300 oder Frontier sind derzeit seine offiziellen Namen, zuvor wurde er aber auch schon als „Big M“, „Fiera“, „Skystar“, „Winner“ oder schlicht als „Pick Up“ angeboten. Quasi ein Welten kind, das wortwörtlich mit den Wassern aller Länder gewaschen ist. Kein Wunder, dass andere Marken, denen die Expertise in der P ritschen-Entwicklung bisher gefehlt hat, auf den japanischen Longseller vertrauen und ihre Fahrzeuge auf Basis des Navara verfeinern. Renaults Alaskan und die X-Klasse von Mercedes-Benz sind nur zwei Beispiele, international fertigen oder fertigten auch schon P eugeot, Dongfeng oder Suzuki auf der Nissan-Plattform ihre eigenen Pick-up.
Lifestyle als Entscheidungshilfe Doch zurück zum eigentlichen Nissan, genauer gesagt, der „N-Guard“-Version, die Nissan seit dem vergangenen Jahr in Europa anbietet und das Nonplusultra der Baureihe darstellt. Lifestyle wird auf dem alten Kontinent in dem Fahrzeugsegment nämlich immer wichtiger, weshalb neben den klassischen Arbeiterqualitäten sowie einer robusten Bauweise und einer möglichst hohen Anhängelast beziehungsweise Zuladung
auch Pkw-Features wie Teilledersitze, Navigationssystem oder Sitzheizung die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. All das hat der N-Guard serienmäßig mit an Bord. Einzige Einschränkung: Er wird hierzulande nur als „Double Cab“ mit zuschaltbarem Allradantrieb, 190-PS-Diesel, wahlweise mit 6-Gang-Schaltgetriebe (ab 37.370 Euro) oder 7-Gang- Automatik (ab 38.787 Euro) angeboten.
Alltagstauglicher Begleiter Für den Test haben wir die AutomatikVersion ausgefasst, die uns fast ohne Tadel über mehrere hundert Autobahnkilometer, einige Stunden über ausgefahrene Feldwege im Mühlviertel und zahlreiche Tage im Stadtverkehr begleitet hat. Klar, ein Pick-up wird nie den Komfort einer Limousine bieten, doch die Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern bügelt Stöße deutlich besser aus als mancher Konkurrent. Auch der Verbrauch hält sich trotz des hohen legalen Vollgasanteils auf der Autobahn mit 9,5 Litern in Grenzen. Einzig die Automatik findet nicht immer den wirklich passenden Gang, – schaltet manchmal etwa bei Tempo 130 vom 6. in den 5. Gang. •
Black is beautiful: Eine große Ladefläche, zuschaltbarer Allrad inklusive Sperren und Untersetzung sowie robuste Ösen und viel Platz im Fond adeln ihn zum Laster für den Alltag
Nissan Navara
Flotten-Tipp: DC 4x4 2.3 dCI Visia
Testmodell: DC 2.3 dCI N-Guard
Hubraum | Zylinder
2.229 cm3 | 4
2.229 cm3 | 4
Leistung
163 PS (120 kW)
190 PS (140 kW)
Drehmoment
403 Nm bei 1.500/min
450 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 172 km/h
k. A. | 180 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,1 l D | 159 g/km (EU6)
6,9 l D | 6,9 g/km (EU6)
Ladefläche | Zuladung 1,58 x 1,56 m | 966 kg
1,58 x 1,56 m | 966 kg
Basispreis | NoVA
38.787 € (exkl.) | 0 %
27.504 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: der böse Auftritt, die Straßen- und Offroad-Qualitäten Das vermissen wir: verstellbare Rücksitzlehnen Die Alternativen: von A wie VW Amarok bis X wie Mercedes X-Klasse Werksangaben
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Nutzfahrzeug-extra • TEST
Von wegen Lastesel! Mit dem neuen Sprinter setzt Mercedes ein Ausrufezeichen in der Klasse der großen Transporter. Sitz- und Fahrkomfort sind hoch wie nie, auf Wunsch gibt’s mit Pro Connect auch die komplette Vernetzung ab Werk. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
N
ur allzu oft haben Fachmedien darüber berichtet, dass Pkw-Feeling in die neuen Nutzfahrzeuge eingezogen ist. Wie echtes P kw-Feeling in einem 3,5-Tonner auszusehen hat, zeigt Mercedes mit dem neuen Sprinter. Seine Hemdsärmeligkeit hat der Transporter nicht verloren, ausstaffiert mit den entsprechenden Extras setzt sich der Mercedes-Transporter aber an die Spitze des Segments. Und das beginnt bereits beim Fahrersitz. Dank ausziehbarer Schenkelauflage ist der Komfort hoch wie nie, das Lenkrad kommt so auch in der A-Klasse und anderen Mercedes-Pkw-Modellen zum Einsatz. Auf Zuruf „Hey Mercedes“ wird die Sprachsteuerung aktiviert, mit der sich etwa ein Ziel ins Navi sprechen lässt.
Sprinter Tourer – also dem neunsitzigen Bus – als auch dem Kastenwagen auf den Zahn gefühlt. Und eines wird bei beiden Fahrzeugen schnell klar, der Fahrkomfort ist auf sehr hohem Niveau angesiedelt. Der Sprinter wirkt vor allem als Tourer wie eine Luxuslimousine, Vernetzung mit Pro Connect was natürlich auch den Passagieren Dass die Digitalisierung Einzug Der Sprinter Kastenwagen ist mit vier Längen und drei zugute kommt. Aber auch der Kasten gehalten hat, zeigt sich auch durch Dachhöhen für alle Aufgaben gerüstet; den Tourer gibt es in drei Längen und zwei Dachhöhen wagen federt sanft und erfreut mit Mercedes Pro Connect, hier hat der niedrigerer Geräuschkulisse vor allem Fuhrparkmanager seine Fahrzeuge im auf längeren Strecken. Während hier Blick und bekommt sogar Hinweise, Basispreise ab 24.230 Euro ein klassisches Sechsgang-Handschaltwenn etwa Kühlmittel fehlen sollte. Der Kastenwagen war mit dem 143 PS Eine eigene Smartphone-App rundet starken Selbstzünder bestückt, ebengetriebe zum Einsatz kam, verwöhnte das Angebot ab. Wir haben sowohl dem der Tourer mit einem Neungang- falls eine Idealbesetzung. Die PreisAutomatikgetriebe und listen starten bei 24.230 Euro (exkl.) Mercedes-Benz Grundmodell Kasten: Grundmodell Tourer: einem 163 PS starken für den 114 PS starken 211 CDI Kasten Sprinter 211 CDI kompakt 211 CDI kompakt Turbodiesel-Triebwerk, in der Kompakt-Variante, beim Tourer Hubraum | Zylinder 2.143 cm3 | 4 2.143 cm3 | 4 das perfekt zum Package geht’s in gleichem Setup bei 31.110 Leistung 114 PS (84 kW) 114 PS (84 kW) passt. Euro (exkl. MwSt. & NoVA) los. • Drehmoment
300 Nm bei 1.200–2.200/min 300 Nm bei 1.200–2.200/min
0–100 km/h | Vmax
k. A.
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,7 l D | 201 g/km (EU6c)
7,7 l D | 201 g/km (EU6c)
Laderaum | Nutzlast
7,8 m3 | 982 kg
k. A. | 832 kg
Basispreis
24.230 € (exkl.)
31.110 € (exkl.)
k. A.
Das gefällt uns: Komfortniveau, Ausstattungsmöglichkeiten, Vernetzung Das vermissen wir: USB Type A Anschluss statt USB Type C Die Alternativen: VW Crafter, Renault Master, Opel Movano etc. Werksangaben
5_ 0 | Flotte 04/2019
Nutzfahrzeug-extra • TEST
Blaumann im Nadelstreif Mit dem Sondermodell „Black Line“ schenkt Mitsubishi seinem city- und gatschtauglichen Arbeitstier L200 eine schicke Optik – seine Offroad-Gene bleiben aber unberührt. Text: Mathias Morscher, Fotos: Pascal Sperger
S
chwarz macht schlank!“ Und tatsächlich verleiht die „Black Line“-Ausführung dem L200 fast ungewohnte optische Leichtigkeit. Der schwarze Sportkühlergrill, das schwarze Mittelteil der Frontstoßstange, die schwarze Kotflügelverbreiterung, die schwarz lackierten Leichtmetallfelgen. All das lässt dem Blaumann-Outfit von Mitsubishis Arbeitstier L200 einen Anflug von Nadelstreif angedeihen; ein Slimfit ist es aber nicht, bullig wie er ist. Täuschen sollte man sich von dem schicken Äußeren aber nicht, der Pick-up bleibt ein rastloser Arbeiter. Knappe 1.000 Kilogramm schultert, 3.100 zieht er, selbst bringt der große Japaner aber nur knapp 2.000 Kilogramm auf die Waage, was für eine Pritsche quasi Leichtgewicht ist.
einem Drehschalter, was einfach und schnell zu bedienen ist. Doch nicht nur auf herausforderndem Untergrund, auch in engen Ecken sind Glücksgefühle an der Tagesordnung, auch weil der L200 über den kleinsten Wendekreis (11,8 Meter) des Segments verfügt und sich besonders handlich anfühlt. Selbst den Tiefgaragentest in der Wiener Innenstadt besteht er mit Bravour. Gibt man dem Lastentier die Sporen, hat man in 11,4 Sekunden Tempo 100 erreicht, Schluss ist bei 177 km/h. Mehr als ausreichend für eine Pritsche. „Ohne Mampf keinen Kampf“ gilt auch für den L200, der gut zehn Liter Diesel auf 100 Kilometer durch die Treibstoffader pumpt und sich damit weder positiv noch negativ von den Mitbewerbern abhebt.
Glücksgefühle inklusive
Geräumig & gut angezogen
Für standesgemäße Fahrleistungen sorgt ein 2,4-Liter-Dieselaggregat, das 181 Pferdestärken leistet und 450 Newtonmeter von den Zügeln lässt. Während das fünfstufige, gut abgestimmte Automatikgetriebe besonders auf der Autobahn und im städtischen Stop-and-go-Verkehr das Leben erleichtert, überzeugt der 4WD-Antrieb im Gelände. Mittel differenzial, Geländeuntersetzung und zuschaltbare Differenzialsperre an der Hinterachse lassen keine Wünsche unerfüllt. Gewählt wird die gewünschte Antriebsvariante mit
Gut angezogen zeigt sich die Black Line auch im Innenraum der auch im Fond geräumigen und angenehmen Doppelkabine: Lederausstattung mit elektrischer Fahrersitzverstellung, 2-Zonen-Klimaautomatik mit Kombi filter, schlüsselloses Schließ- und Startsystem, Xenon-Scheinwerfer, Spurhaltesystem, Tempomat, Berganfahrhilfe, Anhängerstabilitätsprogramm, um nur einige Annehmlichkeiten zu nennen. Zu haben ist der L200 ab 22.625 Euro netto (Klub kabine), in der Black-Line-Ausführung kostet das Ganze 33.208 Euro. •
Während sich das Cockpit übersichtlich und durchdacht zeigt, überzeugt die Pritsche mit stabilen Haken für die Ladungs sicherung Mitsubishi Flotten-Tipp: L200 Doppelkabine 2,4 DI-D Work Edition
Testmodell: 2,4 DI-D AT Black Line
Hubraum | Zylinder
2.442 cm3 | 4
2.442 cm3 | 4
Leistung
154 PS (113 kW)
181 PS (133 kW)
Drehmoment
380 Nm bei 1.500–2.500/min 430 Nm bei 2.500/min
0–100 km/h | Vmax
12,2 s | 174 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
5-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,9 l D | 180 g/km (EU6)
7,5 l D | 196 g/km (EU6)
11,8 s | 177 km/h
Kofferraum | Zuladung 1,52 x 1,47 m | 1.030 kg
1,52 x 1,47 m | 960 kg
Basispreis | NoVA
33.208 € (exkl.) | 0 %
24.375 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: die Rangierfähigkeit, die Optik, die Übersicht Das vermissen wir: Offroad-Gelände in der Stadt Die Alternativen: VW Amarok, Renault Alaskan, Fiat Fullback Werksangaben
Flotte 04/2019
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Nutzfahrzeug-extra • test
High five für den Hilux Die japanische Pick-up-Legende kommt im G-Tribute- Outfit eine Spur schicker und kräftiger daher. Text: Mathias Morscher, Fotos: Werk
R
obust, zuverlässig, kultig. Kurz: ein Urgestein. Dem Toyota Hilux wird viel zugeschrieben. Und das zu Recht: eine knappe Tonne Nutzlast, 3,2 Tonnen Anhängelast und als G- Tribute 170 PS und über 400 Newtonmeter ab Werk. Das ergibt völlig ausreichende Fahrleistungen im Alltag bei einem Testverbrauch von gut zehn Liter Diesel. Leider findet die Automatik nicht immer den passenden der sechs Gänge, das können andere besser. Dafür finden in der Doppelkabine fünf Personen ausreichend Platz und die Ausstattung (u. a. serienmäßiges Navi, Sitzheizung, Tempomat etc.) überzeugt.
G-Tribute Standardmäßig wird der Allrad und Untersetzung mittels Drehschalter, die Differenzialsperre Der massive Überrollbügel und die mittels Kippschalter aktiLaderaumwanne samt Montagesatz verleihen dem Hilux das gewisse viert. Preislich bleibt der Etwas Toyota für das Gebotene im Rahmen: So ist der Toyota Testmodell: 2,4 D-4D Hilux schon knapp ab Hilux DKB 4WD G-TRIBUTE 25.742 Euro zu haben, für 3 Hubraum | Zylinder 2.393 cm | 4 35.000 Euro (exkl.) gibt es Leistung 170 PS (125 kW) die Top-Ausstattung mit Drehmoment 400 Nm bei 1.600–2.000/min Doppelkabine. Will man 0–100 km/h | Vmax 12,8 s | 170 km/h den G-Tribute. „G“ steht Getriebe | Antrieb 6-Gang aut. | Allrad übrigens für Gazoo- Ø-Verbrauch | CO2 7,8 l D | 204 g/m (EU6b) Racing, müssen nochmal Ladefläche | Zuladung 1,56 x 1,54 m | 995 kg 5.975 Euro (exkl.) draufBasispreis | NoVA 40.975 € (exkl.) | 0 % gelegt werden. Dafür gibt Das gefällt uns: die richtig guten Schweinwerfer es eine LeistungssteigeDas vermissen wir: besser zugängliche Schalter rung von 20 PS gegenDie Alternativen: Mitsubishi L200, Nissan Navara über dem StandardmoWerksangaben dell und schicke Dinge wie einen Überrollbügel, seitliche Einstiegsrohre, diverse Blenden, Front- und Unterfahrschutz. Auch beim Pick-up kauft das Auge eben mit. •
Traktion ist Trumpf Mit dem Dangel-Allradantrieb wird der Toyota Proace Verso doch mehr als nur eine Spur aufgewertet. Text & Fotos: Mag. Pascal Sperger
D
ass der Proace ein zuverlässiger, vielseitiger, schicker, komfortabler und praktischer Personentransporter ist, hat er im einjährigen FLOTTE-Dauertest auf über 50.000 Kilometern ein drucksvoll unter Beweis gestellt (siehe FLOTTE 04/2018, S. 44). Die Grenzen im Alltag wurden ihm eigentlich nur einmal aufgezeigt, als wir im Waldviertel am Ende eines Kiesweges angekommen uns mit Frontantrieb nicht auf den Waldweg weitertrauten. Zu gatschig, zu weich war der Untergrund, zu groß die drohende Schmach beim Steckenbleiben.
Mehr Selbstvertrauen All das hat nun ein Ende, denn Das Sechsgang-Schaltgetriebe passt Toyota serviert den Businessgut zum drehmomentstarken Diesel; die Sperre wird per Drehrad aktiviert und Familienfreund in Zusammenarbeit mit Dangel nun auch mit permanentem Allradantrieb. Darüber hinaus wird die Bodenfreiheit um 40 Millimeter erhöht, der Unterboden mit Schutzblechen verkleidet und eine Hinterachsdifferenzialsperre verbaut. In Verbindung mit dem 150 PS starken Dieselmotor wird daraus eine durchzugsstarke und traktionsreiche Kombination, die vor oben geschildeter Situation sicher nicht zurückgeschreckt wäre. Oder zumindest dem Fahrer das nötige Selbstvertrauen gegeben hätte, die letzten Meter zur Waldhütte Toyota Testmodell: in Angriff zu nehmen. Proace Verso 2,0 D-4D150 Family 4x4 Allerdings: Auch wenn der Hubraum | Zylinder 1.997 cm3 | 4 Verbrauch mit 7,5 Litern Leistung 150 PS (110 kW) absolut in Ordnung geht, das Drehmoment 370 Nm bei 2.000/min fix im Kofferraum verbaute 0–100 km/h | Vmax 11,0 s | 170 km/h Reserverad ist ein Unding, das Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Allrad den nutzbaren Platz massiv Ø-Verbrauch | CO2 5,6 l D | 147 g/km (EU6b) einschränkt. Ebenso ist der Kofferraum | Zuladung 1.624–2.381 l | 800 kg Preis nicht ohne, schließlich steigert der Allradantrieb, die Basispreis | NoVA 54.875 € (inkl.) | 11 % Sperre und der UnterbodenDas gefällt uns: Allrad, Anmutung & Ambiente Das vermissen wir: nicht das Reserverad schutz den Preis von 44.190 Die Alternativen: VW Multivan 4motion etc. auf 54.875 Euro. • Werksangaben
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Nutzfahrzeug-extra • test
Schöpfen deluxe Die Lastesel werden immer komfortabler und punkten mit Assistenzsystemen aus ihren Pkw-Brüdern. Wie der Opel Combo Cargo beweist, schadet das seinen Hackler-Qualitäten nicht. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Werk
U
m es gleich vorweg zu nehmen: Der Combo Cargo – Nutzfahrzeug des Jahres – steckt einiges weg, an seiner Praktikabilität lässt er keinen Zweifel aufkommen. Zwei EuroPaletten fasst die hintere Ladefläche selbst in der Variante mit kurzem Radstand. Dabei schlägt sich die Vielseitigkeit nicht mit einem gewissen Komfort, den er Fahrer und Mitfahrer(n) bietet.
Transporter eben! Auch für das „Privatgepäck“ finden sich in der Fahrerkabine, die maximal drei Personen beherbergt, allerhand Ablageflächen, sogar eine im Instrumententräger vor dem Lenkrad. In den Überkopfstauräumen lassen sich Jacken etc. leicht unterbringen, wenn man nicht die Haken an der Trennwand hinter den Sitzen verwenden möchte. Nur auf der Suche nach Flaschenhaltern wird man verblüffenderweise nicht fündig. In puncto Fahrkomfort sind wir schnell wieder beim Thema „Pkw-Niveau“, die Abstimmung ist dabei bereits von GM-straff auf PSA-soft umgeschwenkt. Das Abrollverhalten des Fahrwerks ist tadellos, dazu passt, dass der 1,6 CDTIDiesel mit 99 PS geschmeidig und elastisch zu Werke geht, dabei aber auch dem beladenen Vehikel gut gewachsen ist. Dass die Geräuschdämmung nicht
ganz auf Pkw-Niveau liegt, wird den Professionisten kaum stören. Motor und Schaltung (in unserem Fall der 5-Gang-Handrührer) harmonieren gut, gerade im städtischen Lieferverkehr sorgt denn auch die im Segment noch nicht alltägliche Start-StoppAutomatik für ein gutes Öko-Gewissen. Den angegebenen Verbrauch von 4,2 Litern wird man trotzdem nur schwer erreichen, aber je nach Beladungs zustand dürften fünf bis sechs Liter wohl realisierbar sein.
Viele Assistenten Die erhältlichen Fahrerassistenz systeme entsprechen der Palette, die auch für die Pkw-Modelle erhältlich sind; Tempomat, kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselassistent, sogar eine 360-Grad-Kamera plus Parkassistent ist erhältlich. Im Testwagen unterstützte völlig ausreichend lediglich ein akustischer Parkassi hinten beim Rangieren, mehr wäre angesichts der guten Übersichtlichkeit der Karosserie ein Luxus. Luxus, der beim Infotainment dann wieder zur Selbstverständlichkeit wird. Das System mit 8-Zoll-Touchscreen kommuniziert tadellos sowohl mit Apple- als auch Android-Smartphones und lässt sich auf aktuellem PkwNiveau per Sprachbefehl bedienen. •
Der Arbeitsplatz mischt Pkw-Komfort mit den Zupacker-Qualitäten des Nutzfahrzeugs Opel Combo Cargo
Flotten-Tipp: 1,6 CDTI Basis L
Testmodell: 1,6 CDTI Edition L
Hubraum | Zylinder
1.560 cm3 | 4
1.560 cm3 | 4
Leistung
75 PS (55 kW)
99 PS (73 kW)
Drehmoment
230 Nm bei 1.750/min
254 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 152 km/h
k. A. | 166 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,3 l D | 111 g/km (EU6)
4,2 l D | 109 g/km (EU6)
Laderaum | Nutzlast
3,3–3,8 m3 | 592 kg
3,3–3,8 m3 | 593 kg
Basispreis
14.900 € (exkl.)
17.425 € (exkl.)
Das gefällt uns: Laderaum, durchdachte Features Das vermissen wir: einen Arbeitsauftrag für den Praxistest Die Alternativen: Peugeot Partner, Citroen Berlingo, VW Caddy etc. Werksangaben
Flotte 04/2019
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Nutzfahrzeug-extra • test
Neuer Pick-up-Star Bis dato war der VW Amarok der einzige Pick-up im Segment mit einem Sechszylinder-Turbodiesel. Nun zieht Mercedes mit der aufgerüsteten X-Klasse nach, ein gelungenes Package. Text & Bilder: Stefan Schmudermaier
D
ie Zeiten, in denen Pick-ups reine Arbeitstiere waren, sind längst passé, zumindest, wenn der Kunde das so möchte. Immer mehr sehen diese Fahrzeugspezies als Multifunktionstool, das auch in der Freizeit w illkommene Dienste verrichtet und dabei möglichst viel Komfort bieten soll. Kein Wunder, dass die fein ausgestatteten Topmodelle bei vielen Marken zugleich die Bestseller der Baureihe sind, bei Mercedes ist das nicht anders. Zwar ist man erst relativ spät auf den Markt gekommen, was das Interieur betrifft, so hat man sich aber auf Anhieb an die Spitze gesetzt, die billig an mutende Schaltkulisse des Automatikgetriebes einmal außen vor gelassen.
Der Bi-Turbo V6 macht Laune Wer sich in der Liste der Extras austobt und die X-Klasse mit allen Goodies ausstaffiert, der bekommt ein Cockpit, das sich vor den Pkw-Modellen nicht verstecken muss. Um mit dem sechszylindrigen Amarok von VW gleichzuziehen, war es aber nötig, neben den zwar tadellosen, aber nicht sonderlich bulligen Vierzylinder-Turbodieselmotoren auch eine Sechszylinder-Version anzubieten. Und genau das ist jetzt passiert. Frei nach dem Motto „klotzen statt kleckern“ haben die Stuttgarter
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gleich einen doppelt auf geladenen Sechsender verpflichtet, der Biturbo V6 holt aus drei Liter Hubraum stolze 258 PS und 550 Nm Dreh moment. Den Sprint auf 100 km/h erledigt der X 350 d fast in Sportwagenmanier in nur 7,9 Sekunden, Respekt! Unser Praxis verbrauch lag bei 9,5 Litern, was in Anbetracht von Fahrzeuggattung und Motorisierung ein tadelloser Wert ist.
Der X 350 d ist nicht nur motorisch eine Wucht, sondern kann sich auch innen absolut sehen lassen
Nie war ein Pick-up komfortabler Die beim Topmodell zum Einsatz kommende Mercedes-Automatik macht dabei ebenso einen hervorragenden Job wie das speziell auf den stärksten Motor abgestimmte Fahrwerk. Denn auch wenn ein Pick-up, der bis zu einer Tonne Nutzlast schafft, im leeren Zustand an der Hinterachse konstruktionsbedingt etwas „hoppelig“ ist, in Sachen Komfort steht er dem – mit ebenfalls 258 PS gleich starken – AmarokTopmodell um nichts nach. Selbst auf der Autobahn vergisst man schnell, in einem Pick-up zu sitzen, der Unterschied zu einem SUV war jedenfalls noch nie so klein wie im Topmodell der Mercedes X-Klasse. Im Unterschied zu den Vierzylinder-Modellen ist der Allradantrieb beim 350er übrigens permanent und nicht zuschaltbar. Die Preisliste für den Mercedes X 350 d
4MATIC in Progressive-Ausstattung beginnt bei netto 42.740 Euro, der Amarok im Vergleich startet als Highline bei 39.453 Euro knapp darunter. Unser mit vielen Extras, von Ledersitzen über Navi bis zur 360-Grad-Kamera ausgestatteten Topmodell „Power“ kam auf netto 55.642 Euro. • Mercedes-Benz X-Klasse
Basismodell: X 220 d 4MATIC Pure
Test- und Topmodell: X 350 d 4MATIC Power
Hubraum | Zylinder
2.298 cm3 | 4
2.987 cm3 | 6
Leistung
163 PS (120 kW)
258 PS (190 kW)
Drehmoment
403 Nm bei 1.500–2.500/min 550 Nm bei 1.400–3.200/min
0–100 km/h | Vmax
12,9 s | 170 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,6 l D | 200 g/km (EU6)
8,8 l D | 230 g/km (EU6)
7,9 s | 205 km/h
Anhängelast | Nutzlast 3.500 kg | 1.034 kg
3.500 kg | 1.001 kg
Basispreis | NoVA
45.686 € (exkl.) | -
29.900 € (exkl.) | -
Das gefällt uns: Motor, Komfortniveau, Fahrleistungen Das vermissen wir: eine edlere Schaltkulissen-Abdeckung Die Alternativen: VW Amarok 3.0 V6 TDI Werksangaben
Nutzfahrzeug-extra • Test
Aufgefrischte Nutzfahrzeug-Brüder Hyundai hat den Personentransporter Starex sowie das Kastenwagen-Pendant H-1 überarbeitet, das Ergebnis weiß zu gefallen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
A
uch wenn die beiden Hyundai Transporter Starex (Pkw) und H-1 (Kastenwagen) in der Grundform bereits über zehn Jahre auf dem Buckel haben, zum alten Eisen zählt das Duo noch lang nicht. Erst recht, da Hyundai immer wieder nachgeschärft und upgedatet hat, wie jüngst mit einem Facelift. Das lässt sich – nomen est omen – an der neu gestalteten Frontpartie erkennen, zudem ist nun auch ein modernes Navi zu bekommen.
Robuster Personentransporter Beginnen wir mit dem Starex. Der ist mit einem 2,5-Liter-Turbodiesel ausgestattet, mit Sechsgang-Handschaltung bringt er es auf 136, mit FünfgangAutomatik auf 170 PS. Abgesehen davon gibt es keine Unterschiede, auch nicht bei der Ausstattung. Die zeigt sich ordentlich, neben acht Sitzplätzen sind eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Lederlenkrad und beim Automatikmodell auch ein Tempomat serien mäßig. Die Liste der Extras ist kurz, neben einem Winterpaket für 350 Euro (Sitz- und Lenkradheizung) steht noch ein Navigationspaket inklusive Lichtsensor und Rückfahrkamera für 1.300 und ein Lederpaket für 1.100 Euro zur Wahl. In jedem Fall sollte man die Klimaautomatik für 350 Euro mitnehmen. Unser mit Automatik und 170 PS ausgestatteter Testwagen überzeugte mit ordentlichen Fahr leistungen, der Verbrauch von rund 9,5 Litern geht noch in Ordnung. Richtig heiß ist der Preis, der Handschalter kommt auf wohlfeile 35.490 Euro (inkl. MwSt. und NoVA), für die Automatikversion verlangt Hyundai 4.000 Euro mehr.
für 500, eine Heckklappe samt Einparkhilfe hinten für 250 sowie eine manuelle Klimaanlage für 1.000 Euro (alle Preise exkl. MwSt.). Hier sorgt der aus dem Starex bekannte Turbodiesel mit 136 beziehungsweise 116 PS für Vortrieb, jeweils an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt, mit auch hier ausreichenden Fahrleistungen. Neben der von uns gefahrenen Variante mit drei Sitzplätzen gibt es auch eine Doppelkabine mit sechs Plätzen. Die Nutzlast liegt bei allen Varianten bei knapp unter 1.000 Kilogramm, das Ladevolumen bewegt sich zwischen 2.511 und 4.426 Liter beim Dreisitzer. Die Preisliste startet bei 20.407 Euro, der größere Diesel kostet 600, der Sechssitzer 1.000 Euro Aufpreis. •
Der Hyundai Starex überzeugt mit viel Platz für maximal acht Personen und guter Ausstattung; nun ist auch ein integriertes Navi zu haben
Hyundai
Starex 8-Sitzer 2.5 CRDI 136 PS
H-1 Kastenwagen 2.5 CRDI 116 PS
Hubraum | Zylinder
2.497 cm3 | 4
2.497 cm3 | 4
Leistung
136 PS (100 kW)
116 PS (85 kW)
Drehmoment
343 Nm bei 1.500–2.500/min 343 Nm bei 1.500–2.250/min
0–100 km/h | Vmax
17,6 s | 168 km/h
22,1 s | 158 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Hinterrad
6-Gang man. | Hinterrad
Ø-Verbrauch | CO2
8,4 l D | 222 g/km (EU6d-T) 7,5 l D | 199 g/km (EU6b)
Kofferraum | Zuladung 851 l | 795 kg
4.426 l | 995 kg
Basispreis | NoVA
20.407 € (exkl.)
35.490 € (inkl.) | 26 %
Das gefällt uns: Preis-Leistungs-Verhältnis Das vermissen wir: mehr Ablagen im Cockpit Die Alternativen: Ford Transit Custom, Opel Vivaro, Nissan NV300 etc.
Übersichtliches Cockpit mit wenigen Ablagen und Platz für drei Personen im H-1; der Laderaum des Dreisitzers fasst bis zu 4.426 Litern
Werksangaben
Flexibler Kastenwagen Kommen wir zum H-1, dem Kastenwagen. Auch er hat die überarbeitete Frontpartie bekommen, der Innenraum wurde ebenfalls leicht überarbeitet. Optional gibt es ein Mediapaket mit CD-Radio und Bluetooth
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Nutzfahrzeug-extra • test
Alternativantrieb mit Vollausstattung Mit dem Daily Hi-Matic Natural Power hat Iveco einen Transporter mit Erdgas-Antrieb im Programm. Neben dem Alternativantrieb punktet der Italiener mit umfangreicher Ausstattung. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
R
ein äußerlich unterscheidet sich der Daily Blue Power kaum von anderen Transportern seines Segments, bei näherer Betrachtung stechen dann doch die blauen Elemente an der Frontpartie ins Auge. Iveco macht damit auf seine alternativ angetriebenen Fahrzeuge aufmerksam, in unserem Fall handelt es sich um einen CNG, sprich Erdgas-Antrieb. Die dafür nötigen Gastanks sind unterflur angebracht und fassen je nach Radstand zwischen 26,7 und 44,4 Kilogramm. Mit Ausnahme des Reserverades – das normalerweise unter dem Fahrzeug angebracht ist – wird der Laderaum nicht eingeschränkt, auch die Zuladung bleibt annähernd gleich.
Umweltfreundliche Alternative Das Netz an Erdgastankstellen ist mit über 170 Standorten in Österreich sehr gut, bis auf wenige weiße Flecken stellt die Infrastruktur also kein Problem dar. Und wenn gerade keine Möglichkeit zum CNG-Zapfen besteht, hilft ein 14 Liter großer Benzin-Nottank zur Überbrückung weiter. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen, der Drei liter-Vierzylinder mit Turboaufladung bringt es auf 136 PS und ein Drehmoment von 350 Newtonmetern, damit geht dem Daily auch im beladenen Zustand (Nutzlast je nach Variante zwischen 787 und 1.062 Kilogramm) nicht
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so schnell die Puste aus. Ein Achtgang- Automatikgetriebe sorgt für besonders komfortables Fahren, die weichen und schnellen Gangwechsel stehen denen eines Pkw um nichts nach. Wir waren rund 700, vorwiegend auf der Autobahn gefahrene Kilometer unterwegs, der Durchschnittsverbrauch lag bei ziemlich genau zehn Kilogramm CNG auf 100 Kilometer. Die Preise pro Kilogramm liegen aktuell bei rund 1,10 Euro, jene von Diesel bei circa 1,20 Euro. Kosten- und verbrauchsseitig hält sich das also in etwa die Waage, dennoch kann Erdgas punkten: Die Emissionen sind deutlich geringer (wer Biogas tankt, fährt sogar CO2-neutral), zudem fallen Dinge wie verstopfte Diesel partikelfilter bei überwiegend niedrigen Geschwindigkeiten weg. Zudem ist das CNG-Fahrzeug im Vergleich zum Diesel um 4,5 dBA leiser.
Umfangreiche Ausstattung Mit Klimaautomatik, Touchscreen-Navi samt Bluetooth-Freisprecheinrichtung und der erwähnten Achtgang-Automatik war unser Testwagen nahezu perfekt ausgestattet, der komfortable Schwingsitz trug das seine zum Komfort bei. Die Preisliste des Iveco Daily CNG startet bei 30.900 Euro exkl. •
Das Cockpit zeigt sich in Ausstattung und Ergonomie top; das Sondermodell „40 Jahre Iveco Daily“ kommt mit speziell designtem Armaturenbrett; Laderaumvolumen von neun bis 18 Quadrat meter zum Händler Iveco Daily CNG
Basismodell: 35S14N V H1
Testmodell: 35S14N A8 V H2
Hubraum | Zylinder
2.998 cm3 | 4
2.998 cm3 | 4
Leistung
136 PS (100 kW)
136 PS (100 kW)
Drehmoment
350 Nm bei 1.500–2.730/min 350 Nm bei 1.500–2.730/min
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 160 km/h
k. A. | 160 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Hinterrad
8-Gang aut. | Hinterrad
Ø-Verbrauch | CO2
9,5 kg CNG | 247 g/km (EU6) 9,2 kg CNG | 239 g/km (EU6)
Laderaum | Nutzlast
9,0 m3 | 1.062 kg
12,0 m3 | 787 kg
Basispreis
ab 30.900 € (exkl.)
ab 37.500 € (exkl.)
Das gefällt uns: Fahrleistung, Automatik, Ausstattungsmöglichkeiten Das vermissen wir: Totwinkel-Assistent Die Alternative: Fiat Ducato Natural Power Werksangaben
Umwelt
E-Bikes erweitern die Flotte
E
gal ob kurzer Besuch beim Kunden, schnelle Lieferung oder private Fahrt: Vor allem in urbanen Gebieten lassen sich viele Wege auch mit dem E-Bike erledigen. Movelo bietet Firmen ein Gesamtpaket, das von den Rädern samt Abstellplatz über die Versicherung und Support bis zur App und Fleetsoftware reicht. Auf Wunsch natürlich alles mit den Farben und Logos des Unternehmens gebrandet. Hinter der entsprechenden Qualität des Equipments stehen Namen wie Kalkhoff und Bosch, je nach Anforderung stehen verschiedene Ausführungen im Angebot. Ein Abstellplatz für fünf E-Bikes benötigt
eine Fläche so groß wie ein Pkw-Stellplatz, ein Stromanschluss (230 Volt, 16 Ampere) muss sich in der Nähe befinden. Als Komplettlösung für den sofortigen Einstieg bietet Movelo eine Abstell- und Lade anlage samt fünf E-Bikes, App, Fleetsoftware und Full-Service um 790 Euro (netto) im Monat. Im Service inkludiert sind Reparaturen und Instandhaltung, Vollkaskoversicherung inklusive Diebstahlschutz, Logistik sowie First- und Second-Level-Support. Mit seinem Konzept, das auch als Motivation für Mitarbeiter taugen soll, hat Movelo den Mobilitätspreis der Metropolregion 2018 gewonnen. Fun Fact: Pro 250 gefahrenen Kilometern pflanzt Movelo einen Baum.
Sonnenstrom
VW und Seat setzen auf Erdgas Mit Erdgas lassen sich die CO2Emissionen deutlich senken, noch mehr, wenn man Biomethan bzw. e-Gas (aus überschüssigem Grünstrom gewonnen) tankt. Bei VW wird diese Alternative mit dem Polo und Golf, bei Seat mit Ibiza, Arona und Leon dank größerem CNG-Tankvolumen interessanter denn je. Bei den Kompaktmodellen sorgt ein neuer 130-PS-Motor für deutlich mehr Spritzigkeit.
Aus Vorarlberg kommt der Fotovoltaik-Carport, der bei einer Ausschreibung der Porsche AG den Zuschlag erhielt. 15 Monate entwickelte i+R Energie am Prototyp, der auf Sylt getestet wurde. Der Systembau kann auf den gewünschten Standort angepasst werden. Die Ausbeute reicht für etwa 8.000 E-Kilometer pro Jahr.
Dieser Mond ist voll Luna ist der Name einer Sonderedition des Renault Zoe. Als Topversion ist sie voll mit Goodies wie Bose-Premium-Soundsystem, Rückfahrkamera, Sitzpolsterung in Stoff-Leder-Optik und Alurädern. Und hier beginnen die Entscheidungen: Dynamische 17-Zöller oder stromsparende 16-Zöller? Auch der Motor ist wählbar. Der R110 kostet ab 28.490 Euro, der Q90 (Schnelllademöglichkeit) 200 Euro mehr.
E-Fuhrpark vom TÜV Austria Unternehmen, die planen, den Fuhrpark zu elektrifizieren, bekommen beim TÜV Austria unabhängige Unterstützung. Das Angebot reicht von der Konzeption und der Errichtung bis zur regelmäßigen Prüfung von Ladestationen, aber auch bei der Wahl der Fahrzeuge stehen die Profis mit Rat und Tat zur Seite. Selbstverständlich kommt das Know-how auch bei den Niederlassungen des TÜV Austria selbst zur Anwendung.
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umwelt • test
Das Warten hat ein Ende!
Vor ziemlich genau drei Jahren stellte Tesla das Model 3 vor und löste damit einen nie gekannten Vorbestellungs-Run auf ein Auto aus. Jetzt rollen die ersten Exemplare auf Europas Straßen, FLOTTE hat bereits erste Testkilometer gesammelt. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
W
ährend die klassischen Autohersteller oft Mühe haben, die Kunden bei der Stange zu halten, so die Lieferzeiten einige Monate betragen, haben beim Model 3 von Tesla gleich mehr als 500.000 Interessenten auch noch jeweils 1.000 Dollar beziehungsweise Euro angezahlt. Dass einige davon in den letzten drei Jahren wieder abgesprungen sind, ist wenig überraschend. Zum Start gibt es lediglich das Modell mit der größeren Akkukapazität – Tesla hüllt sich hier in Schweigen, inoffiziell ist aber von 75 kWh die Rede – in zwei Ausführungen. Die Long RangeVersion schafft 560 Kilometer nach WLTP und beschleunigt in 4,8 Sekunden auf 100 km/h, die Performance-Variante kommt auf 530 Kilometer und sprintet in atemberaubenden 3,5 Sekunden auf Tempo 100. Dank Allradantrieb – je ein E-Motor treibt die Vorder- und Hinterachse an – ist die Traktion kein Thema.
Günstigere Variante folgt Preislich geht’s bei brutto 58.300 Euro für die Long-Range-Variante los, 69.100 Euro sind für den Performance fällig. Die Liste der Extras ist erfreulich kurz, lediglich Farbe, Felgen und die erweiterte Autopilot-Funktionalität (die bei
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unserem Testauto noch nicht verfügbar war) kosten extra. Ein vergleichbar ausgestattetes Modell im Segment der deutschen Premium-Hersteller knackt die (in diesem Fall nicht vorsteuerabzugsfähigen) 60.000 Euro ebenfalls mit links. Die Preise sind freilich weit von jenen entfernt, die vor drei Jahren durch die Medien geisterten. Tesla-Gründer Elon Musk kündigte aber an, dass das günstigste Model 3 mit kleinerer Batterie und Hinterradantrieb für knapp über 30.000 Euro (vor Steuern) kommen soll. Aktuell kommt die Einstiegsversion in den USA auf 35.000 Dollar, innerhalb des nächsten halben Jahres ist die auch für Europa angedacht. Durch die geplante Umstellung auf Online-Vertrieb sollen die Preise generell fallen, wie stark, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.
Gewöhnungsbedürftiges Cockpit Dadurch, dass das optisch verwandte Model S bereits zum Straßenbild gehört, erweckt das Model 3 zwar nicht mehr ganz soviel Aufmerksamkeit, das ein oder andere Handy wurde während unserer Testfahrten aber doch gezückt. Um die Größe richtig einschätzen zu können, mit einer Länge von 4,70
Das Cockpit des Model 3 ist extrem reduziert, alles dreht sich um den 15 Zoll großen Touchscreen, auf dem auch Atari-Games gezockt werden können, das Smartphone ist zugleich Fahrzeugschlüssel
umwelt • Test
einem akustischen Furz-Modus (ja, Sie haben richtig gelesen) versöhnt. Alles freilich noch keine Gründe, sich ein Tesla Model 3 zu kaufen.
Metern bewegt sich der Strom-Ami in etwa auf dem Niveau eines DreierBMW. Der Kofferraum fällt mit 452 Litern ordentlich aus, die Rücksitzlehnen können bei Bedarf umgeklappt werden. Sollte das immer noch nicht reichen, gibt’s vorn im sogenannten „Frunk“ noch einmal 85 Liter Stauraum. Das Interieur bietet genügend Platz für Fahrer und Beifahrer, die Beinfreiheit im Fond liegt im Klassenschnitt. Um die flache Linienführung des Daches zu realisieren, hat Tesla in die Trickkiste gegriffen. Das durchgängige Glasdach schafft hier zusätzlich Platz nach oben, da selbiges abgedunkelt ist, entfallen Rollos. Wer das erste Mal im Model 3 Platz nimmt, kommt sich zunächst etwas verloren vor. Klassische Instrumente gibt es nämlich ebenso wenig wie Bedienelemente in der Mittelkonsole. Einzig am Lenkrad, für die Fensterheber, die Sitzeinstellung und die Warnblinkanlage gibt’s noch Hardware-Taster, alles andere ist im großen 15-Zoll-Touchscreen zu finden.
Um die 400 Kilometer Reichweite Zwar konnten wir beim ersten Test noch keine Langstrecken fahren, unsere Standard-Route für E-Autos ließen wir dem Model 3 aber dennoch angedeihen. Gestartet wurde am Morgen bei rund drei Grad Celsius ohne Vorheizen, nach 50 Kilometern über Stadt, Land und Autobahn zeigte der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 20 kWh auf 100 Kilometer an. Umgelegt auf einen 75 kWh großen Akku bedeutet das knapp 380 Kilometer Reichweite, exakt jener Wert, den auch der Bordcomputer ausgewiesen hat. In Anbetracht der Temperaturen ist das in Ordnung, ist es draußen wärmer, sind die 400 Kilometer locker zu knacken, mehr wird ein ausgiebiger Test zeigen. Geladen werden kann an den Tesla-eigenen Superchargern bis zu 120 kW ebenso wie dreiphasig an Wechselstrom-Wallboxen mit 11 kW, wo der Akku nach rund sieben Stunden wieder voll ist. Zudem gibts einen CCS-Ladeanschluss der mit Gleichstrom-Schnelllade stationen kompatibel ist. •
Erfrischende Gags im Riesentablet
Zählt man den Kofferraum und den vorderen Frunk (Bild u.) zusammen, kommt man auf beachtliche 542 Liter Laderaumvolumen Mehrere Kameras überwachen die Umgebung und ermöglichen teilautonomes Fahren (Bilder l.)
Die Menüstruktur ist einfach und logisch aufgebaut, allerdings sollte man sich dem Setup im Stand und nicht während der Fahrt widmen. Dass auch der Tacho (im linken oberen Bereich) in den Screen integriert wurde, ist nicht ganz ideal, in einem solch technisch anspruchsvollen Fahrzeug hätten wir uns ein Head-up-Display gewünscht. Und weil wir schon dabei sind, auch ein automatisch abblendendes Fernlicht und eine induktive Lademöglichkeit fürs Handy wären kein Fehler. Verspielte Naturen werden dafür mit Atari-Games aus den 1980er-Jahren, einem Modus für einen offenen Kamin (das Knistern kommt aus den Lautsprechern, die Wärme aus den Lüftungsdüsen!) und
Tesla Model 3
Flotten-Tipp: Long-Range
Testmodell: Performance
Leistung | Drehmoment 346 PS (258 kW) | k. A.
450 PS (340 kW) | 639 Nm
0–100 km/h | Vmax
4,8 s | 233 km/h
3,5 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Allrad
1-Gang aut. | Allrad
Reichweite (max.)
560 km (WLTP)
530 km (WLTP)
Ø-Verbrauch
18 kWh/100 km
18 kWh/100 km
Ladedauer
80 % in 40 min am Supercharger, ca. 7 h bei 11 kW AC
Kofferraum | Zuladung 542 l (vo. & hi.) | k. A.
542 l (vo. & hi.) | k. A.
Basispreis | NoVA
57.583 € (exkl.)* | 0 %
48.583 € (exkl.)* | 0 %
Das gefällt uns: Reichweite, Beschleunigung, Ausstattung Das vermissen wir: Head-up-Display, automatisches Fernlicht Die Alternativen: in diesem Segment aktuell keine * Vorsteuerabzug bis max. 80.000 Euro brutto möglich, Eigenverbrauchsumsatzsteuer fällt ab 40.000 Euro brutto an
Das Model 3 bringt als erstes Fahrzeug von Tesla auch einen CCS-Anschluss mit, wodurch Schnellladen ohne Adapter an Gleichstrom-Stationen möglich wird; im Kofferraumboden befindet sich ein großzügig dimensioniertes Fach für Zubehör
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umwelt
E-Mobilität in allen Facetten Ende Jänner fand in Wien die 9. „EL-Motion“ statt. Der Elektromobilität-Event rückte auch heuer wieder sämtliche Aspekte in den Fokus, die B2B-Kunden, KMU und kommunale Anwender betreffen. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Tenora & Saurer/EL-Motion
V
on technologischen Fortschritten und Entwicklungen am Fahrzeugmarkt, im Bereich der Ladeinfrastruktur sowie dem Energie management über Fallbeispiele aus dem betrieblichen Alltagseinsatz und Handlungsoptionen für die Landwirtschaft bis hin zum Thermomanagement von Batterien und der Technik von Brennstoffzellen, – die neunte „El-Motion“ spannte den Bogen über sämtliche Aspekte der elektrifizierten Mobilität. Bespielt wurde das Thema an beiden Tagen mit dutzenden Expertenvorträgen, die flankiert wurden von einer ausgebuchten Fachausstellung von Fahrzeugherstellern, Anbietern und Dienstleistern.
Wandel findet statt Aussteller und Besucher einte dabei der Gedanke, dass die Transformation der Mobilität „von konventionellen hin zu alternativen Antrieben“ nicht nur im Pkw-, sondern auch im Nutzfahrzeugbereich längst mehr „keine Vision, sondern Realität“ sei, wie es Erik Bergboer, Sales Director e-Trucks Europe BYD, auf den Punkt brachte. „Die Zukunft hat längst angefangen, allerdings in Europa etwas langsamer als in Asien, wo die Anfrage in einer ganz anderen Dimension stattfindet.“ Dabei würden auch die europäischen Staaten den Wandel zum abgasfreien Verkehr erzwungenermaßen mittragen, was sich im gestiegenen Förderangebot widerspiegeln würde.
Weitere Probleme zu lösen Doch das reiche noch nicht aus, wie etwa in der Podiumsdiskussion, an der unter anderem Jürgen Josef Plank (BMNT), Andreas Reichardt (BMVIT), Ingmar Höbarth (Kimafonds), Thomas Weninger (Städte bund), Stephan Schwarzer (WKÖ) teilnahmen, herausgearbeitet wurde. Neben den Erfolgen, die in den vergangenen Jahren bei der Verbreitung der E-Mobilität erreicht werden konnten, gäbe es immer noch viele Baustellen. Darunter fallen etwa lange Lieferzeiten, die Wallboxinstallation im mehrgeschoßigen Wohnbau oder die fehlende Umsetzung der IGL-Tempolimit-Ausnahme für Elektrofahrzeuge, die bisher an der Anbringung der vorgeschriebenen Zusatztafeln gescheitert sei.
Ausbau absolut notwendig Laut Günter Pauritsch (Energieagentur) wird der Anteil von Elektro autos in einem „konservativen Wachstumsszenario bis 2030 von zwei auf 25 Prozent“ steigen, womit „595.000 batterieelektrische und 533.000 Plug-in-Hybride“ in Österreich zugelassen wären. In gleichem Maße müsste laut Pauritsch ab sofort auch das Angebot öffentlicher Ladestationen „von derzeit 4.866 auf 113.000 Ladepunkte“ ausgebaut werden. Denn obwohl nur zehn bis 20 Prozent aller Ladungen „öffentlich“ stattfinden würden, gäbe es gerade im urbanen Raum ein Problem mit der Heimlademöglichkeit. Denn, wie Pauritsch erklärt: „Je größer die Stadt, desto weniger eigene Abstellmöglichkeiten stehen für die Errichtung eines eigenen Ladepunkts zur Verfügung.“ So hätten „in Wien nur 24,9 Prozent aller Autobe-
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El-Motion 2019: wiederum ein fachkundiges Publikum, überaus kompetente Redner wie Silvia Kaupa-Götzl (ÖBB Postbus) und ein entspannter Rahmen zum Informationsaustausch
sitzer einen eigenen Parkplatz“, während in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern „87,6 Prozent der Autobesitzer den Pkw auf eigenen Parkplätzen“ abstellen würden.
E-Öffis hoch im Kurs Neben den klassischen batterieelektrischen Fahrzeugen wird auch dem Brennstoffzellenantrieb in Zukunft eine größere Rolle zugeschrieben. Einzug halten wird die allerdings wahrscheinlich im breiten Ausmaß zuerst in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Etwa bei der ÖBB Postbus GmbH, wie Geschäftsführerin Silvia Kaupa-Götzl in ihrem Vortrag ausführte. Nach einem dreiwöchigen Testeinsatz eines Wasserstoffbusses habe man jedenfalls „keinen einzigen Ausfall“ der Technik erlebt und von Fahrern wie Kunden „ausschließlich positives Feedback“ erhalten. Die Wasserstoffbus-Technik sei ausgereift und vermeide mit der Einsatzreichweite von „400 bis 450 Kilometern“ große Änderung an den derzeitig gültigen Fahrplänen. Derzeit fehle aber die Tankinfrastruktur für Wasserstoff-Schwerfahrzeuge, laut Kaupa-Götzl sei keine einzige Tankstelle vorhanden. So musste der Testbus an einer mobilen Tankstelle von Linde betankt werden. Weiteres Hindernis sind die Anschaffungskosten, die etwa dreieinhalbmal so hoch sind wie bei konventionellen Dieselbussen. „Förderungen auf nationaler Ebene wie von EU-Seite in Höhe von 80 Prozent der Delta-Kosten“ seien deshalb nötig, um Busunternehmen den Umstieg zu ermöglichen. Auch weitere reine Elektrobusse, vor allem als zweigelenkige XL- Ausführungen, werden in nächster Zeit von den Wiener Linien auf die Straße gebracht. •
Umwelt • TEST
Voyagers teilelektrische Rückkehr Der Chrysler beziehungsweise Lancia Voyager war ein von vielen Unternehmern hoch geschätztes Auto, der Nachfolger namens Pacifica mit Plug-in-Hybrid dürfte den Fans auf Anhieb gefallen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Stefan Gruber, Stefan Schmudermaier
M
it dem Voyager hat Chrysler in Europa Anfang der 1990erJahre so richtig ins Schwarze getroffen. Minivans und Vans waren Neuland und der Amerikaner verband Platzangebot und Vorsteuerabzug und mauserte sich schnell zum Liebling vieler Unternehmer. Auch wenn der große Boom nicht zuletzt aufgrund des erstarkenden Mitbewerbs Anfang 2000 etwas nachließ, der Voyager gehörte auch Jahre später noch zum Straßenbild. Mit der Übernahme Chryslers durch den FiatKonzern lief das Modell in Europa bis 2015 als Lancia Voyager vom Band, dann war endgültig Schluss.
Innen und außen riesig Als Nachfolger wurde in Amerika der Chrysler Pacifica in Stellung gebracht, in Europa wird das Modell aber nicht offiziell angeboten, was auch an der V6-Benzinmotorisierung liegen könnte. Dabei gäbe es eine durchaus reizvolle Plug-in-Hybrid-Variante, die über Umwege den Weg nach Österreich findet. Das Autohaus A. Ebner – stationiert in Guntramsdorf und Baden – holt den Van ebenso in Eigenregie über den großen Teich wie ein paar andere Anbieter. Wir hatten die Gelegenheit, dem Teilzeitstrom-Ami auf den Zahn zu fühlen. Zunächst einmal sticht die stattliche Größe ins Auge, ist der Pacifica doch mit knapp
5,2 Metern mehr als 30 Zentimeter länger als etwa ein VW Sharan. Entsprechend luftig geht’s innen zu, die Sitze sind im 2-23-System angeordnet. Die dritte Sitzreihe lässt sich im Boden versenken, unter Ausnutzung des gesamten Stauraums wächst der Kofferraum auf knapp 4.000 Liter an.
40 km rein elektrisch Die 16 kWh große Batterie wird über eine Wallbox extern in rund vier Stunden geladen und ermöglicht in der Praxis rund 40 Kilometer rein elektrisches Fahren, abhängig von Außentemperatur und Geschwindigkeit. Ist der Akku leer, kommt der 252 PS starke V6-Benziner ins Spiel, dann – und das ist die Kehrseite – sollte man mit rund zehn Liter Super im Schnitt rechnen. Unternehmer profitieren gleich doppelt, dank des niedrigen Mixverbrauchs sind 1,5 Prozent Sachbezug kein Problem, zudem ist der Chrysler Pacifica vorsteuerabzugsfähig, was den All-in-Preis von 75.000 auf 62.500 Euro reduziert. Der Blick auf die umfangreiche Ausstattung macht den sympathischen und gut verarbeiteten Amerikaner zu einem echt guten Deal. •
Dank großer Abmessungen – der Chrysler Pacifica ist über 30 Zentimeter länger als ein VW Sharan – ist jede Menge Platz im Innenraum; Vorsteuerabzug und 1,5 Prozent Sachbezug machen den Ami auch für Firmen interessant Chrysler Pacifica
Testauto: eHybrid
Hubraum | Zylinder
3.605 cm3 | 6
Leistung
252 PS + zwei E-Motoren mit 86 bzw. 116 PS
Drehmoment
312 Nm
0–100 km/h | Vmax
8,5 s | 210 km/h
E-Reichweite | Antrieb 53 km | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2
2,8 l S | 67 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 915–3.979 l | 681 kg Basispreis | NoVA
62.500 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Ausstattung, elektrisches Fahren Das vermissen wir: sparsamerer Benzinmotor Die Alternativen: in diesem Segment derzeit alternativlos Werksangaben
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umwelt • schon gefahren
Unscheinbarer Trumpf Optisch zurückhaltend will der e-tron quattro bei der E-Auto-Technik künftig den Ton angeben. Erste Ausfahrt mit dem Ingolstädter Super-Stromer in Salzburg. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Christian Houdek/Werk
D
ass man im modernsten derzeit erhältlichen Audi sitzt, ist den Passanten nicht bewusst. Rein optisch transportiert der Audi e-tron quattro nämlich kaum etwas von seiner Pionierrolle, die er im Elektroauto-Portfolio des Konzerns einnimmt. Ein weiteres großes SUV im eleganten Designanzug könnte man unbedarft denken, wenn der von zwei Elektromotoren angetriebene e-tron an einem vorbeizischt. Und die gibt es zugegebenermaßen ja schon zuhauf …
Andere Welt Hinterm Lenkrad sieht die Welt jedoch ganz anders aus. Nach dem Betätigen des Startknopfs und nachdem man den massiven Wählhebel auf „Drive“ geschoben hat, rollt das Elektro-SUV motorseitig völlig lautlos an, um dann bei entsprechender Beschleunigung wie vom Gummiband gezogen in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Da bleiben einem sprichwörtlich die Wörter im Hals stecken. Die 300 kW im Boostmodus – ansonsten liegen 265 kW an – werden nämlich per Allradantrieb traktionsverlustfrei in Vortrieb verwandelt, was auf nasser Fahrbahn darüber hinaus für ein hohes Sicherheitslevel sorgt. Bei der ersten engeren Kurve wird einem jedoch schlagartig bewusst, dass man hier in
einer 2,5-Tonnen-Rakete sitzt. Die Bremsen packen zwar mit Vehemenz zu, beim Durchfahren spürt man, wie die Masse nach außen drängt. Kurz: Gerade auf engen Landstraßen kann der Audi sein Gewicht und seine Größe nicht verleugnen.
Souverän auf Asphalt Summa summarum fährt es sich jedoch Luxusklasse-typisch überaus souverän, Straßenunebenheiten werden im Komfort-Modus fein austariert – und wer will, kann dank einer Bodenfreiheit von 172 sowie einer Wattiefe von 300 Millimetern sogar ins leichte Gelände abbiegen. Am wohlsten fühlt sich der e-tron aber auf Asphalt, wobei sich der Verbrauch im winterlichen Alltag rund um 28 kWh einpendelt, was in der Milch mädchenrechnung bei pomaler Fahrweise dank des 95 kWh großen Akkus eine Reichweite von knapp 340 Kilometern möglich machen sollte. Laden an der Wallbox ist mittels Drehstrom mit elf beziehungsweise optional 22 kW (neun bzw. 4,5 Stunden auf 100 Prozent) möglich, dazu ist der Audi mit 50 beziehungsweise 150 kW Gleichstrom (84 bzw. 30 Minuten auf 80 Prozent) auch schnellladefähig, was zumindest am Papier den e-tron über
Bärenstarker Antrieb, alltagstaugliche Reichweite und ein feinsinnig gestalteter Innenraum: Der e-tron überzeugt, spielt preislich aber schon in der luxuriösen Oberliga
die Teslas und den Jaguar i-Pace stellt und ihn bei entsprechender Netzdichte langstreckentauglich macht. Apropos Laden: Der e-tron verfügt trotz eines 1-Gang-Getriebes über Schaltpaddels am Lenkrad, darüber kann man ad hoc die Stärke der Rekuperation einstellen. In Stufe 2 fährt man dabei den e-tron schon zu 90 Prozent ohne Fußbremse spazieren. Aber das und die tatsächliche Reichweite werden wir in Bälde auf unserer Verbrauchsrunde verifizieren. • Audi e-tron quattro
Testmodell: 95 kWh, 296 kW
Leistung | Drehmoment
360 PS/265 kW (Boost: 408/300) | 561 (664) Nm
0–100 km/h | Vmax
5,7 s | 200 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Allrad
Reichweite (max.)
417 km (WLTP)
Ø-Verbrauch | Akku
22,6–26,2 kWh/100 km | 95 kWh
Ladedauer
30 min (150 kW auf 80 %) – 8,8 h (11 kW)
Kofferraum | Zuladung
600–1.725 l | 565 kg
Basispreis | NoVA
82.000 € (inkl.)* | 0 %
Das gefällt uns: Reichweite & Lademöglichkeiten im Alltag Das vermissen wir: ein etwas geringeres Leergewicht Die Alternative: Mercedes EQC, Jaguar I-Pace, & Tesla Model X * Vorsteuerabzug bis max. 80.000 Euro brutto möglich, Eigenverbrauchsumsatzsteuer fällt ab 40.000 Euro brutto an
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Freizeit
Drifts mit 1.500 PS
T
ausche Q7 e-tron gegen Chiron. Audifahrer Hermann Maier durfte diesen konzerninternen Wechsel für das Bugatti-Kundenmagazin „ettore“ vornehmen und das französische 1.500-PS-Monster über eine abgesperrte Eisstrecke in Altenmarkt im Pongau bewegen. Der Ski-Held hatte seinen Spaß beim Fotoshooting, die Drifts des Allradlers wurden vom Sound des acht Liter großen W16 begleitet. „Trotz der Urgewalt dieses Autos habe ich mich von Beginn an sicher und als Herr der Lage gefühlt. Ich bin daher sehr bald eine Stufe höher gegangen und habe in den Handling-Modus gewechselt. Es
ist unglaublich, aber danach hatte ich noch mehr Spaß als vorher schon! Der Chiron lässt selbst das Schwerste so leicht und mühelos aussehen“, so der vierfache Gesamtweltcupsieger und dreifache Weltmeister. Mit idealer Gewichtsverteilung und penibel abgestimmter Antriebsschlupfregelung waren auf dem glatten Untergrund perfekte Drifts drin. „Praktisch mein ganzes Leben habe ich auf Skiern v erbracht. Ich hätte nie gedacht, dass ich auf vier Rädern genauso viel Freude haben kann wie auf zwei Skiern“, so Maier. „ettore“ ist Kunden aktueller Bugatti-Modelle vorbehalten.
Events für Klassiker Wo lassen sich stolze Oldtimer-Besitzer heuer blicken? Eine Empfehlung ist die Vredestein Pannonia-Carnuntum, die vom 30. Mai bis zum 1. Juni stattfindet, genauso wie die Höllental Classic (Bild), die am 28. und 29. Juni abgehalten wird. Interessante Gegensätze stellen wir uns beim 16. internationalen Rolls-Royce- und BentleyTreffen (26. bis 30. Juni) beziehungsweise beim Rollin Dudes Festival (12. bis 14. Juli) für US-Cars und -Bikes vor. Wer passende Veranstaltungen in der Nähe suchen will, findet unter www.oldtimerevents.at eine große Auswahl.
Der brave Soldat G Die Schweizer Armee ist auf die Mercedes G-Klasse umgestiegen. Autoveredler Lorinser sicherte sich die ausgemusterten Puch-Modelle und unterzog sie einer dezenten Kur. Neben Mattlack und bunten Planen glänzen die Geländewagen mit LED-Arbeitsscheinwerfern in den Stoßfängern und einer modernen Seilwinde. „Mit einem G, egal welchen Alters, muss man jederzeit durch dick und dünn gehen können“, meint Geschäftsführer Marcus Lorinser. Das abgebildete Modell wird in Deutschland um 39.500 Euro verkauft und weist bei Baujahr 1993 einen Kilometerstand von 117.000 Kilometern auf. Für den Antrieb sorgt ein 116 PS starker Benziner, der an eine Automatik gekoppelt ist. Kontakt unter www.lorinser.com
Ein Kunstwerk zum Hundertsten Jean-Baptiste Sénéquier hat aus 263 Objekten, die in der Geschichte der Marke Citroën verwurzelt sind, ein Kunstwerk geschaffen, mit dem die Franzosen ihren 100. Geburtstag feiern. Von weiter weg sieht man den berühmten Doppelwinkel, wer näher herantritt, erkennt Türgriffe, Schraubenbolzen, die hydraulische Federung der DS und vieles mehr.
Ein Sondermodell zum Dreißigsten Racing Orange, Recaro-Sportsitze, Brembo-Bremssättel, spezielle Alu felgen und eine Plakette, die eine Zahl zwischen eins und 3.000 zeigt: Das limitierte Jubiläumsmodell des Mazda MX-5 ist etwas Besonderes. Für Österreich sind 50 Exemplare eingeteilt, der 30th Anniversary kommt im Sommer als Roadster oder RF mit E-Klappdach.
Flotte 04/2019
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Freizeit
Gruppendynamik Fahrsicherheitstrainings gehören zu den spannendsten und spaßigsten Lehrstunden überhaupt. Als Gruppe absolviert, wird darüber hinaus sogar die Stimmung unter den Mitarbeitern verbessert. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Christian Houdek/Werk
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ine Alltagsweisheit unter Fuhrparkmanagern lautet: Nicht jeder, der einen Führerschein hat, fährt tatsächlich souverän. Häufig ist die Diskrepanz zwischen der eigenen Überzeugung und dem tatsächlichen Talent sogar riesig. Grund dafür ist, dass über viele Jahre hinweg der Mitarbeiter unfallfrei unterwegs ist, – auch oder gerade deshalb – weil er in keine brenzlige Situation geraten ist. Er oder sie war also nie gezwungen, die sprichwörtliche Komfortzone zu verlassen, musste also beispielsweise nie bei hohem Tempo auf rutschigem Untergrund ausweichen oder ein ausbrechendes Heck einfangen, um einen Einschlag zu vermeiden. Der Mitarbeiter glaubt also, er sei ein sicherer Fahrer, dabei weiß er vielleicht nicht einmal theoretisch, wie er in einer solchen Situation reagieren müsste. Ebenfalls ein Fakt: Das trifft vor allem auf jene Mitarbeiter zu, die vor 2003 den Führerschein gemacht haben, also damals auch kein verpflichtendes Fahrsicherheitstraining absolvieren mussten, bei dem das richtigeVerhalten in Notsituationen trainiert wird.
Spaß & sinnvoll Der Vorteil: Die Diskrepanz lässt sich einfach auflösen – und dabei das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Dabei hat sich vor allem die Marke Volkswagen mit zahlreichen Trainings breit aufgestellt und bietet von mehrtägigen Events in Nordschweden bis hin zu Tages-Events in Österreich ganzjährig solche Schulungen an. Ein Standort – genauer gesagt für die Winter Experience – liegt im Salzburger Faistenau.
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Am Ende liegt der Drift In dem Schnee- und Kälteloch herrschen von Dezember bis März optimale Bedingungen, um unter Anleitung professioneller Trainer das richtige Bremsen und Ausweichen auf Eis- und Schneefahrbahn zu verinnerlichen. Dabei decken die Sessions von Tagesbeginn – mit einer theoretischen Einschulung zu korrekter Sitzposition und richtiger Blickführung – bis zum Schluss, bei dem in vielen schnellen Runden der 300 PS starke Golf R von den Teilnehmern gekonnt im Drift um die schneebedeckten Rundkurskurven gezirkelt wird, alles ab. Dazwischen wird bei unzähligen Wiederholungen verinnerlicht, wie viel Lenkeinschlag beim Ausweichen – jeder Zentimeter zu viel ist zu viel – tatsächlich nötig ist und wie man ein ausscherendes Heck richtig und rechtzeitig wieder einfängt. Kurz: Das „Popometer“ – das Gefühl für das Verhalten des Fahrzeugs – und die Reaktionsfähigkeit werden
Am Anfang steht die Theorie, dann folgen zaghafte Bremsmanöver; am Schluss geht’s quer um die eisigen Ecken des Rundkurses; ganztägiger Spaß inklusive
s ensibilisiert und verbessert. Und das Beste daran: All das macht unfassbar Spaß und verbessert – wenn man es etwa gemeinsam mit anderen Mitarbeitern macht – auch noch den Teamspirit und die Gruppendynamik. • Infos zu den Trainingsangeboten und Preisen: www.vw.de/drive
exklusiv
Rückblick
Nach Mustang-Muster Im Jänner 1969 stellen die Ford-Werke Köln und Dagenham das – ebenso wie der ein davor Jahr präsentierte Escort – gemeinsam für die Zielgruppe Familien entwickelte Coupé Capri vor, das bereits ab März 1969 die Marke im Sporteinsatz positionierte. Text: Dr. Nikolaus Engel, Fotos: Werk & Dr. N. Engel
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er Name Capri taucht im Ford-Konzern 1952 bei einem Lincoln wohl erstmals auf. In Österreich war ab 1961 nicht nur das von Ford England hergestellte Modell Consul, sondern auch dessen Coupé-Derivat Consul Capri als Alternative zu VW Karman Ghia oder Opel Rekord Coupé auf der Straße. Mit dem 1969 landete Ford nach Branchen meinung seinen Volltreffer des Jahrzehnts: „Er kam genau zur rechten Zeit für den Markt und das Werk“, erklärt der „Auto-Katalog“ 1971/72. „Es gelang, den Bombenerfolg des Mustang in Amerika mit dem Capri in Europa zu wiederholen: Lange Haube und Stummelheck galten als Erfolgslinie.
Mehr Schwung durch Design Ford Austria als Importeur beider FordWerke hatte damals Zugriff auf britische wie deutsche Capri, die sich zwar nicht formal, aber durch eine abweichende Motorisierungsvielfalt unterschieden. „Von vornherein nicht zu empfehlen, ist der Capri 1300“, fanden die Zeitgenossen angesichts von 50 PS. Der Capri, der 1969 vergleichsweise günstig eingepreist war, brachte vor allem in Deutschland ganz neuen Schwung in den Verkauf; in Österreich war Ford aufgrund der Preise schon lange vor dem („Knochen“-)Escort vor allem mit englischen Modellen populär und
gut im Geschäft gewesen. Mit seiner gelungenen Form, einem breiten Motoren- und Ausstattungsangebot sowie Sport aktivitäten brachte der 4-sitzige Capri, der gegenüber den Limousinen und Kombimodellen Kompromissbereitschaft in Sachen Raumangebot erforderte, w eiteren Schwung in den Verkauf, auch wenn die kleinsten M otorisierungen nicht so recht zum Charakter des Modells und schon gar nicht zum 1972/73 in einer Straßenversion Sportfahrern (noch vergleichsweise günstig) angebotenen RS 2600 mit 150 PS. Laut „Auto- Katalog“ „ein halber Rennwagen mit 2,6-Liter-V6-Einspritzmotor und 150 giftigen PS“. Der war oft Basis für intensives Tuning. In Österreich musste man beim Ford-Händler 1977 für den Capri II 1600 L 100.750 Schilling, 1980 dann schon 124.100 Schilling hinblättern.
Kabriolets aus Köln und Kent Cabrios auf Capri-Basis existierten sowohl von Karl Deutsch in Köln wie auch in England von Crayford Engineering in Westerham, die sich generell mit Cabrioumbauten von vielen Zweitürern und Verfeinerungen befassten; Capri Cabrios wurden wohl so behütet, dass man sie kaum auf der Straße zu sehen bekam. Die „braune Pest“ hat nur wenige von mehr als 1,9 Millionen Capri verschont. •
Französische Rarität In Wien begegnet man ihn mit Glück noch im Samstagsverkehr: Der rare Ford Capri GT der letzten MK1- Evolutionsstufe (die ab 1972 bis 1974 hergestellt wurde und die Kenner als MK 1 1/2 bezeichnen) hat tiefgreifende Änderungen wie das verbesserte Fahrwerk. Er ist äußerlich an vergrößerten Scheinwerfern (und den Blinkern darunter in der Stoßstange) vorn sowie den im Vergleich zum Vorgänger-MK1 doppelt so großen Rückleuchten und verkleinerten seitlichen „Kiemen“ erkennbar. Das Interieur ist in vielen Details ein Vorgriff auf den Capri II, der bereits 1974 erscheint. Dieses schöne Auto holte der heutige Wiener Besitzer aus Südfrankreich.
Die 1. Version des Capri MK 2 gab es bereits ab 1974, Automatik schon beim MK 1; in Europa hieß bereits das Consul-Coupé Capri; elegant oder sportlich: Beim Capri II waren Vielfalt und Auswahl an Motoren und Ausstattungen dann schon eingeschränkter
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Freizeit • zum schluss
UNNÜTZES AUTOWISSEN
… Elvis Presley seinen weißen BMW 507 rot lackieren ließ, weil dauernd fremde Damen Lippenstift-
… ein österreichischer Postler pro Tag rund 300 Mal ins Auto ein- und wieder aussteigt.
… der Taxler Jacob German am 20. Mai 1899 den ersten Strafzettel wegen zu hoher Geschwindigkeit
Kussmünder auf dem Lack
kassierte. Er fuhr in seinem
hinterließen.
Elektroauto sechs km/h zu schnell.
Vorschau In der nächsten Ausgabe von FLOTTE stellen wir im großen Schwerpunkt „Fuhrparkmanagement und Finanzierung“ neue Dienstleisterprodukte, Services und Ansätze vor und widmen ein Special dem Thema „Fuhrparksoftware und Telematik“. Dazu vergleichen wir in einem großen Test die beiden Elektroautos Kia e-Niro und den neuen BMW i3.
AUS DER REDAKTION: Wer bastelt mit? Kurz vor Druckfreigabe: Allgemeine Anspannung, alle wollen in den Feierabend. Die Redakteure feilen an den letzten Zeilen. Der Grafiker verpasst dem Layout den Feinschliff und macht die Bildbearbeitung. Der Chef vom Dienst fügt da und dort noch einen Bildtitel ein, korrigiert die Zeilenumbrüche und schaut wieder und wieder über die Seiten. Und wo steckt der Chef redakteur? Der sitzt im stillen Kämmerlein, faltet und arrangiert, schneidet und drapiert seelenruhig Papierstreifen von filetierten Nutzfahrzeugen. Auch ein Job, den einer machen muss – gerade in so hektischen Zeiten, könnte man anmerken. Zu seiner Ehrenrettung: Das war Schwerstarbeit fürs Cover – und die hat sich gelohnt. Für die nächste Ausgabe spende ich noch Buntstifte, Plastikperlen und Glitzerkleber. • (PSP)
Österreichische
Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. Halbjahr 2018: 23.125 Auflagenkontrolle
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