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Renault Arkana
from FLOTTE 09/2021
Die Welt ist flach
Mit dem neuen Arkana möchte Renault die idee des SUV-Coupés in den Massenmarkt hieven. nur dem bevorzugten Hybrid-Modell könnte der kleinere Bruder frecherweise den Rang ablaufen.
Text: Roland Scharf, Fotos: Mag. Severin Karl
Natürlich ist die Idee eines SUV, das ein flach abfallendes Heck hat, nicht neu. Sogar die Vortragenden bei der Präsentation des Arkana erwähnten nicht nur ein Mal den X4 von BMW als Vorbild, der gezeigt hat, dass eine unpraktische Karosserieform in einem praktischorientierten Fahrzeugsegment durchaus Erfolg haben kann. Und genau das möchte jetzt Renault auch anbieten, nur eine Klasse weiter unten.
Milde Vorzüge
Die technische Basis ist natürlich die CMFBPlattform, auf der praktisch alle aktuellen Renault mittlerer Größe – von Megane bis zum Kadjar – aufbauen. Im Vergleich zu Letzterem ist der Arkana ein Stückchen länger und sichtbar niedriger, wirkt von den Proportionen her also völlig eigenständig. Trotz der flachen Dachlinie bietet er in beiden Reihen durchaus brauchbare Platzverhältnisse. Der Kofferraum ist zwar nicht übertrieben hoch, dank des doppelten Ladebodens aber dennoch ordentlich geräumig ausgefallen. 513 Liter Basisvolumen hat unser Modell mit dem 1,3LiterTurbobenziner inklusive MildHybridStütze, den Nissan beigesteuert hat. Dass die VollHybridVersion aufgrund des Akkus im Unterboden nur noch 480 Liter fasst, ist nur ein Punkt dafür, dass die kleinere Variante womöglich sogar die schlauere ist. So zeigt sich der japanische Vierzylinder als äußerst quirlig, hängt spontan am Gas und lässt nie das Gefühl aufkommen, einen Selbstzünder oder mehr Hubraum zu benötigen. Natürlich trägt die schlaue Automatik ihr Scherflein dazu bei und so kann man es durchaus als erwähnenswert nennen, dass man problemlos auf einen Verbrauch von knapp über sechs Liter kommt. Wer sich bemüht, erntet sogar eine Fünf vor dem Komma. Bleibt die Frage, für wen der Hybrid die schlauere Lösung ist? Er kostet schließlich 2.000 Euro mehr und wirkt in vielen Lebenslagen einfach wesentlich angestrengter. Klare Antwort: Bei jedem, der einen Firmenwagen sucht. Dank des geringen Normverbrauchs kommt man ganz ohne NoVA davon und das auch noch 2022.
Höhensport
Für alle anderen gilt: Die Kohle lieber in eine bessere Ausstattung investieren, zum Beispiel in die R.S. Line mit tollen Sitzen, schicken Alufelgen und sportlichen Zierteilen. Und dank des knackigeren Fahrwerks ergibt auch der niedrigere Schwerpunkt nicht nur optisch Sinn. Für ein SUV ist der Arkana nämlich überaus kurvenfreudig, sodass es eigentlich keine ernsthaften Gründe gibt, sich die 500 Euro Aufpreis im Vergleich zu einem praktischeren Kadjar schönreden zu müssen. •
Rundumsicht natürlich nicht optimal beim schrägen Arkana-Heck; der Kofferraum ist flach, aber groß genug; üblich übersichtliches Renault-Cockpit mit vertikal stehendem Touchscreen; üppiges Platzangebot im Fond
Renault Arkana Flotten-Tipp: E.TECH Hybrid Intens Testmodell: TCe 140 EDC R.S. Line
Hubraum | Zylinder 1.598 cm3 | 4 1.333 cm3 | 4 Leistung 143 PS (105 kW) 140 PS (103 kW) Drehmoment 144 Nm bei 3.200/min 260 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax 10,8 s | 172 km/h 9,8 s | 200 km/h Getriebe | Antrieb Multimode | Vorderrad 7-Gang-Aut. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 4,9 l B | 111 g/km (EU6) 6,1 l B | 138 g/km (EU6) Kofferraum | Zuladung 480–1.263 l | 526 kg 513–1.296 l | 465 kg
Basispreis | NoVA 32.340 € (inkl.) | 0 % 33.590 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Fahrverhalten, vor allem aber der Motor Das vermissen wir: eine hellere Farbe, mehr Klima-Kühlleistung Die Alternative: am ehesten noch der Mitsubishi Eclipse Cross
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