3 minute read

Kia Ceed SW

Einfach mit Finesse

Es muss nicht immer Kaviar sein, wusste schon Johannes Mario Simmel. Dass Brot und Butter, sprich: Diesel und Handschalter, auch gut schmecken, stellt der Kia Ceed SW unter Beweis.

Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Johannes Posch

unter den fünf (!) Karosserievarianten, in denen Kia sein kompaktes Erfolgsmodell auflegt, dürfte der SW (für Station Wagon, also Kombi) im Beliebtheitsranking ganz weit oben stehen. Auch an Antrieben ist kein Mangel. Wir durften den 1.6 CRDi mit der 48VoltMildhybridisierung samt 6GangSchalter verkosten.

Hohelied des Handrührers

Das klingt nicht gerade nach einem Trip in die Zukunft der Automobilität, erweist sich aber dafür als komfortable und allen Situationen des automobilen Daseins hoch angemessene Form der Fortbewegung. Außerdem ist es natürlich ein wenig unhöflich, das iMTGetriebe einfach als „Schalter“ zu bezeichnen: Erstens trägt dieses zusammen mit der „EClutch“ zur Sparsamkeit bei, indem die StartStoppAutomatik schon beim Ausrollen den Motor abstellt. Was bei den ersten Malen für Verblüffung sorgt, man gewöhnt sich aber schnell daran. Und zweitens lässt sich der mit 136 PS nicht gerade herkulische Vierzylinder mit der händischen Vorwahl ganz prächtig auf Trab oder gemächlich im Bummelmodus halten, ganz wie man das möchte. Wer trotz des feinen und gut abgestuften Handrührers lieber das automatische Doppelkupplungsgetriebe möchte, muss dafür über 2.000 Euro mehr berappen. Über den Kompaktkombi haben wir an dieser Stelle schon oft lobende Worte verloren, die können Sie 1:1 auf den gelifteten Ceed SW umlegen. Platz, Komfort und Energieeffizienz sind folglich auch Kernkompetenzen des langen Koreaners. Wer letzteres noch mehr betonen möchte, greift vermutlich von vornherein zum – ebenfalls erhältlichen – PluginHybrid. Wir waren mit der 48Volt Variante, die immerhin schon zwei Prozent NoVA abverlangt, auch ganz schön sparsam, nämlich durchaus im Bereich des Normwerts von 4,5 Litern, unterwegs.

never change ein gutes lenkrad

Mag so mancher auch die Nase rümpfen angesichts des in Würde alternden KiaInterieurs. Ja, ganz modern wirkt das Cockpit nicht mehr, aber es wird behutsam digitaler und behält gleichzeitig an physischen Knöpfen bei, was sinnvoll ist. Die Haptik und Wertigkeit der Materialien ist ja schon sprichwörtlich und ganz weit weg von billig. Brot und Butter eben, aber mit Finesse. •

Das wertige interieur wurde mit digitalen Tachoanzeigen aufgefrischt, das lenkrad nicht mit Touch verschlimmbessert, danke Platz ist eine der Kernkompetenzen des Koreaners: Sowohl die Hinterbänkler als auch das Gepäck reisen komfortabel; im Kofferraum können sich BaukastenFans einmal so richtig austoben

Kia Ceed SW Flotten-Tipp: 1,6 GDI PHEV Testmodell: 1.6 CRDI 48V iMT

Hubraum | Zylinder 1.580 cm3 | 4 1.598 cm3 | 4 Leistung 141 PS (104 kW) Systeml. 136 PS (100 kW) Drehmoment 147 Nm bei 4.000/min 280 Nm bei 1.500/min

0–100 km/h | Vmax 10,8 s | 171 km/h 10,4 s | 196 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang aut. | Vorderrad 6-Gang man. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 1,3 l S | 29 g/km (EU6d) 4,5 l D | 118 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 405–1.506 l | 497 kg 395–1.291 l | 550 kg

Basispreis | NoVA 34.790 € (inkl.) | 0 % 33.690 € (inkl.) | 2 %

Das gefällt uns: Platzangebot, Haptik und Understatement Das vermissen wir: vielleicht doch das optionale Automatikgetriebe Die Alternativen: VW Golf Variant, Toyota Corolla TS, Opel Astra ST

Werksangaben

This article is from: