04-05/2021
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Ist die neue NoVA nur ein großer Bluff? Im Vergleich zu anderen Maßnahmen fällt die durch die NoVA-Erhöhung geplante CO2-Einsparung bei näherer Betrachtung ziemlich bescheiden aus. Die Belastungen sind dafür drastisch und treffen vor allem viele Unternehmen hart. ab Seite 6
Flottencheck: VW Golf Variant
Ohne Chips keine Autoproduktion
E-Fuels: Das sind die Hürden
E-Preisbrecher: Erste Ausfahrt Dacia Spring
Kann das KompaktklassenUrmeter gegen E-Auto, SUV & Co bestehen? Seite 48
Wie Lieferausfälle die Autohersteller unter Druck setzen Seite 20
Was in der Theorie verlockend klingt, hat in der Praxis noch Tücken Seite 24
Wie und wie weit das erste E-Auto von Dacia fährt und was es kostet Seite 62
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Editorial
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ielleicht werden Sie sich nicht mehr an den 23.11.2020 erinnern, dennoch hat der Tag Bedeutung. Vor allem für Ihr Budget im Hinblick auf leichte Nutzfahrzeuge. Denn an diesem Tag wurde der Gesetzesentwurf für die Steuerreform veröffentlicht und was anfangs wie ein Fehler anmutete – die Rede ist von der NoVA auf leichte Nutzfahrzeuge –, wurde nur wenig später schon im Schnellverfahren durchs Parlament gepeitscht. Dass die Grünen mit Leonore Gewessler an der Spitze des Verkehrs- und Umweltministeriums Gefallen daran finden, ist wenig überraschend und auch verständlich. Dass aber die ÖVP als (einstige) Wirtschaftspartei
Die NoVA-Reform ist eine Steuererhöhung unter grünem Deckmantel, für die Umwelt ist die positive Auswirkung gering.“ einer solchen Steuererhöhung tatenlos zusieht und diese sogar mitabsegnet, ist doch verwunderlich. Denn gerade in der Pandemie trifft diese Normverbrauchsabgabe viele Unternehmen schwer und die Zeche wird der Konsument am Ende des Tages zu zahlen haben. Nun könnte man natürlich sagen, zumindest der Umwelt bringt es was. Wenn dem nur so wäre! Wie Fuhrparkverband Austria und ÖAMTC errechnet haben, ist die Aktion aus Umweltsicht nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein extrem teurer Tropfen! Und wieder einmal eine Steuererhöhung, die weder „Öko“ noch sozial ist. Mein Kollege Roland Scharf hat im aktuellen Thema ab Seite 6 diese und weitere Hintergründe dazu! Wenn Sie aktuell (Nutz-)Fahrzeuge ordern, haben sie möglicherweise schon festgestellt, dass die Lieferzeiten derzeit deutlich länger als normal sind. Schuld an der Misere ist der Mangel an Halbleitern (Bericht auf Seite 20), der viele Werke dazu zwingt, die Produktionen herunterzufahren. Bitter ist das einmal mehr bei den
Bild des Monats Ford testet vorausschauende Scheinwerfer: Der Zugriff auf Echtzeit-Positionsdaten erlaubt es, Kurven optimal auszuleuchten und Gefahren frühestmöglich zu erkennen.
leichten Nutzfahrzeugen, die – um der NoVA noch ein Schnippchen zu schlagen – ja bis Ende Oktober ausgeliefert sein müssen. Leichte Nutzfahrzeuge nehmen in dieser Ausgabe einen großen Schwerpunkt ein, vom Thema Fahrzeugeinrichtung über neue Modelle wie den VW Caddy Cargo oder den Isuzu D-MAX bis hin zu neuen Technologien und Themen rund um die Vernetzung und Digitalisierung. Apropos: Wir bieten am 16. und 17. Juni 2021 zwei kostenlose, je 90-minütige FLOTTE-Live-Webinare rund um Digitalisierung und E-Mobilität an, gespickt mit kurzen und knackigen Vorträgen. Alle Infos dazu auf Seite 12 oder auf www.flotte-live.at, wo Sie auch die Möglichkeit zur Anmeldung finden. Und falls Sie sich jetzt fragen, wie es denn mit der FLEET Convention aussieht, dann sei verraten, dass wir das Event vorsichtig für den September planen. Selbstverständlich halten wir Sie dazu auf dem Laufenden! Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen und Information mit der neuen Ausgabe der FLOTTE! Stefan Schmudermaier Chefredakteur FLOTTE
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18 Exklusiv 06 Aktuelles Thema
20 Lieferengpass bei Microchips
Nachschub scheitert an vielen Gründen
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26 Einstieg Nutzfahrzeug-Extra 28 Ford Liive
Digitale Dienste für weniger Standzeiten
29 Iveco Over the Air Update
18 ARBÖ-Sommerreifentest
bott-GF über moderne LNF-Einrichtungen
Die sonderbare Welt von Bristol Cars
Der lange Weg zur Massenproduktion
14 Marcus Award
Facelift bringt mehr Technik & Design
VW-LNF-Chef über aktuelle Chancen
65 Rückspiegel
Digitalisierung und E-Mobilität
23 Service-News 24 Synthetische Kraftstoffe
16 Seat Ibiza & Arona
32 Interview Sepp Ebner
Der Evergreen im Vergleich
service
Alle Sieger des ÖAMTC Preises
Der lange Weg zur Massenproduktion
48 Flottencheck VW Golf Variant
News
10 Kurzmeldungen 12 Fuhrpark Live-Event
NoVA nützt der Umwelt wenig
38 Interview Willi Weber
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Software-Update unterwegs laden
Alle Pneus empfehlenswert
30 Geotab GO9-Telematik
19 Arval Mobility Barometer
Flotten-Trend geht zu Zusatzangeboten
20 Lieferengpass bei Microchips
Nachrüstlösung inklusive Unfallmelder
31 FIT-ZEL Speeder 2
Autotransporter mit cleveren Details
Autoproduktion steht vielfach
32 Interview Sepp Ebner
22 Fuhrparkverband
VW-LNF-Chef über aktuelle Chancen
Online-Plattform als Branchentreff
33 Webfleet Solutions
Erfahrungsbericht aus der Praxis
34 Würth Fahrzeugeinrichtungen
Smarte Lösungen nach Kundenwunsch
36 Isuzu D-Max V-Cross
Pick-up-Topmodell überrascht im Test
37 VW Cady Cargo
Basismodell mit optimaler Motorisierung
Auto
45 Auto-News Schon gefahren 46 Fiat Tipo 47 Hyundai Bayon Testberichte 48 Flotten-Check VW Golf Variant 52 Suzuki Swace 53 Hyundai i20 54 Ford Puma ST 55 Mazda CX-30 56 BMW 320d
38 Interview Willi Weber
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bott-GF über moderne LNF-Einrichtungen
39 Fiat E-Ducato
E-Antrieb für alle Aufbauvarianten
40 Wasserstoff für Nutzfahrzeuge Stellantis-Pläne & Toyotas H2-Ambulanz
42 Toyota Proace Electric
Japan-Transporter nun auch elektrisch
43 Hyundai Staria
Hingucker startet in Österreich mit Diesel
44 ÖAMTC Fahrsicherheit
Spezielles Eco-Training für Flottenbetreiber
Umwelt
57 Technik-News 58 Seat MO eKickScooter
Roller mit Akku zum Mitnehmen
59 Škoda Enyaq IV
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Warum der E-Tscheche zum Erfolg wird
60 Mitsubishi Eclipse
Rückkehr als Plug-in-Hybrid
61 Volvo C30 Electric
Kompakt-SUV mit allen Talenten
62 Dacia Spring
Harmonischer E-Preiskracher
freizeit 63 Freizeit-News 64 Cupra Formentor
Erstlingswerk mit gehörig Power
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65 Rückspiegel
Die sonderbare Welt von Bristol Cars
66 Abschluss & Impressum
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Aktuelles Thema
NoVA neu: Kostet viel, bringt der Umwelt wenig Kurz vor der Einführung der Normverbrauchsabgabe für Nutzfahrzeuge kommt die Branche nicht zur Ruhe. Viele Details geben Anlass, den Sinn anzuzweifeln. Auch, was den Nutzen für die Umwelt angeht. Text: Roland Scharf, Fotos: FVA, BMK/Cajetan Perwein, Adobe Stock
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s war mehr als das sprichwörtliche Salz, das man in offene Wunden streut: Nach langem Hin und Her rückte Verkehrsministerin Leonore Gewessler in der Pressestunde damit heraus, dass man eine Erhöhung der Mineralölsteuer plane. Die in Aussicht gestellte Erhöhung um 50 Prozent (also rund 20 Cent pro Liter), wenn Österreich die Klimaziele verfehle, wirkte in der derzeitigen Situation wie ein nicht richtig zugeschraubter Salzstreuer. Denn dieses Jahr bringt schon eine neue Abgabe, die es bisher überhaupt noch nicht gegeben hat: die Normverbrauchsabgabe für leichte Nutzfahrzeuge.
Sprung nach oben Wir erinnern uns: Nach der vorletzten Verschärfung der NoVA für Pkw am 1.1.2020 beziehungsweise einer Neuberechnung seit 1.1.2021 werden am 1.7.2021 erstmals auch leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht NoVA-pflichtig. Und weil die NoVA an
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den CO2-Ausstoß gekoppelt ist, werden gerade diese Fahrzeuge spürbar teurer – und zwar jedes Jahr. So wurde von der Regierung beschlossen, die NoVA zwischen 2021 und 2024 sukzessive zu verschärfen. Das bedeutet, dass die CO2Grenzwerte für die Berechnung und der Maluswert jährlich sinken. Zuerst wird der Freibetrag von 115 Gramm CO2 je Kilometer abgesenkt. 2021 um drei Gramm, von 2022 bis 2024 dann jeweils
Ebenso wird der Höchststeuersatz – die sogenannte Deckelung – zunächst auf 50 Prozent angehoben, wobei alle zwölf Monate dann weitere zehn Prozent dazukommen. 2024 liegt die neue NoVA-Obergrenze somit bei satten 80 Prozent! Maßnahmen, die für Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria (FVA), dramatische Auswirkungen haben: „Die Zahlen überfordern aktuell noch viele. Doch konkret bedeutet das, dass ein Mercedes Sprinter, der heute 48.959 Euro kostet, Wenn die Politik die ab 1. Juli um 19.563 Unternehmer nun zum Umstieg Euro teurer wird. Im zwingt, riskiert sie den langJahr 2024, wenn der fristigen Erfolg der E-Mobilität.“ maximale NoVA-Satz Henning Heise laut Regierungsplan bei 80 Prozent liegt, wird der Transporter dann für 76.000 Euro (+ 55 %!) beim um fünf Gramm. Auch der Malusbetrag Händler stehen. Ähnliches gilt für den erhöht sich in diesem Zeitraum von 50 Opel Movano, der sich in drei Jahren auf 80 Euro pro Gramm. Ab 2021 wird er von 42.647 Euro gar auf stolze 73.545 ab einem CO2-Ausstoß von 200 Gramm Euro (+ 72 %!) verteuern wird.“ fällig, ab 2024 bereits bei 155 Gramm.
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Nutzfahrzeuge ausverkauft Hier von Gewitterwolken zu sprechen, die sich über eine eh schon krisengebeutelte Branche zusammenbrauen, ist also nicht übertrieben. Zumal das Donnerwetter für die Händler schon längst begonnen hat. Aufgrund der Übergangsfrist (mit unterschriebenem Kaufvertrag bis Ende Mai und einer garantierten Auslieferung bis 31. Oktober 2021 können Nutzfahrzeuge noch ohne NoVA zugelassen werden) überrennen die Kunden die Autohäuser regelrecht. Heise: „Teilweise verbuchen Händler, Importeure oder Handelsgesellschaften mehr als 500 Prozent mehr Kundeninteresse gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Großteil der daraus resultierenden Verkäufe sind freilich Vorziehkäufe – Firmen ersetzen beziehungsweise beschaffen sich jetzt Fahrzeuge, deren Kauf sie in den nächsten Monaten und Jahren geplant hätten –, weil sie sich ein paar Tausender pro Fahrzeug sparen wollen.“ Diesem Ansturm muss man erst einmal gerecht werden. Zwar werden derzeit europaweit alle freien Nutzfahrzeugkontingente nach Österreich geschleppt. Viele Modelle sind dennoch bereits so gut wie ausverkauft, was den Händlern derzeit zwar Traum umsätze beschert. Im Umkehrschluss entkommen alle, die kein Fahrzeug mehr bekommen haben, nicht mehr der NoVA – der Nachschub-Engpass bei Halbleitern (siehe Seite 20) verschärft die Lage zusätzlich. Und das Nutzfahrzeuggeschäft wird im zweiten Halbjahr 2021 in ein großes tiefes Loch fallen. Ob man sich wieder derappeln wird? „Auch die Automobilindustrie selbst kann keine weiteren Belastungen vertragen”, steht für Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure fest. Sie stelle nach wie vor einen der größten und bedeutendsten Wirtschaftszweige in Österreich dar. In einer Langzeitbetrachtung seien aber genau deren Produkte, nämlich das Automobil als notwendiges Mittel zur Aufrechterhaltung der individuellen Mobilität, zumindest einer Steuererhöhung jährlich ausgesetzt gewesen. Jede weitere Steuerhöhung bringe jedoch die Gefahr, dass dieser wichtige Wirtschaftszweig weiter geschwächt wird und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen. Für Kerle steht weiter fest, dass Anreize für den Kauf neuer Technologien der richtige Schritt sind: „In
Österreich steige die Zahl der neuzugelassenen elektrifizierten Fahrzeuge kontinuierlich, was insbesondere auch auf die Ankaufsförderung und die steuerlichen Vorteile bei der Anschaffung eines E-Autos zurückzuführen sei. Dennoch sei klar, dass es auch noch weiterhin einen Markt für Verbrennungsmotoren geben werde, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, aber auch in der Gesamtflotte. Experten schätzen, dass 2030 rund die Hälfte der europäischen Fahrzeugflotte elek-
betreibenden Unternehmen, dass viele aus eigener Motivation auf alternative Antriebe umsteigen wollen. Doch der Markt gibt aktuell noch nicht für jeden das passende Modell her, auch wenn die Auswahl in den vergangenen Jahren gewachsen ist.“ Kral ergänzt: „Simpel ausgedrückt macht es einen riesigen Unterschied, ob wir von einem Zusteller reden, der nur im urbanen Raum tätig ist, einem obersteirischen Bauunternehmen, das auch viele Projekte in Wien abwickelt, oder einem Lieferanten, der hauptsächlich zwischen Wir wissen aus der täglichen Wien und SalzPraxis, dass viele Unternehmen aus burg Kilometer auf der Autoeigener Motivation auf alternative bahn abspult. Antriebe umsteigen wollen.“ Direkt auf einen Marcella Kral E - Tr a n s p o r t e r umsteigen könnte aktuell nur der Zusteller im urbanen Raum trifiziert, die andere Hälfte aber noch und das eigentlich auch nur dann wirtmit Verbrennungsmotoren betrieben werden.“ schaftlich sinnvoll, wenn er über eine Abstellfläche mit Ladestation verfügt. Für alle anderen leisten die Modelle Frühzünder am Markt über alle Jahreszeiten Den bereits begonnenen Wandel der betrachtet noch nicht das, was der Flotten beobachtet auch Marcella Kral, stellvertretende Obfrau des FuhrparkEinsatzzweck in puncto Reichweite erfordern würde.“ verband Austria und glühende Anhängerin der E-Mobilität, unkritisch: „Die höheren Kosten sind die eine Der große Einsparungs-Bluff? Seite, die andere ist der Zeitpunkt. Wir Bleibt natürlich die Frage, ob man wissen aus der täglichen Praxis und das alles immer nur negativ sehen der Kommunikation mit den fuhrparkmuss. Schließlich geht es hier um die Umwelt, deren Schutz uns allen am Herzen liegen sollte. Allein: Ausgerechnet Bruder Baum steigt bei all den zusätzlichen Belastungen für UnterElektrisch betriebene leichte Nutzfahrzeuge gibt es nehmer weit schlechter aus als angezwar schon und es werden immer mehr. Dennoch nommen. „Ein Beamter des Finanzmifehlen gerade bei höheren Kilometerleistungen die nisteriums hat bei einer Veranstaltung Alternativen, schließlich sind die Aufgabengebiete öffentlich zugegeben, dass durch die breit gestreut. Und genau diese Problematik zeigt auch die Umfrage des Fuhrparkverband zur NoVA: NoVA-Erhöhung gerade einmal mit Knapp 180 Unternehmen mit insgesamt fast 40.000 einer zusätzlichen CO2-Einsparung Fahrzeugen haben daran teilgenommen. Der Umstieg von 140.000 Tonnen über zehn Jahre zu bei den leichten Nutzfahrzeugen scheitert laut den rechnen ist“, sagt Bernhard Wiesinger, Befragten an zu geringer Reichweite (87 %) oder Leiter der ÖAMTC InteressenvertreZuladung (62 %) sowie an fehlenden Möglichkeiten für Sonderaufbauten wie Pritschen oder Verkaufsfahrtung. Der Wert klingt zwar beeindruzeugen und nicht zuletzt deshalb geben 99 Prozent ckend, muss aber richtig interpretiert aller Studienteilnehmer an, dass sie die Fahrzeuge werden. in Zukunft länger nutzen wollen. Heise: „Was heißt Zu diesem Zweck hat der ÖAMTC eine das? Die alten ‚Stinker‘ bleiben auf der Straße und Studie bei der Österreichischen Enerdas bringt auch dem Klima rein gar nichts. Damit man ein Gefühl dafür bekommt: Aktuell sind in Österreich gieagentur in Auftrag gegeben. Und die eine Million Fahrzeuge zugelassen, die der Abgasnorm besagt, dass die Einführung von E10, Euro 4 oder älter entsprechen. Es bräuchte also auch also die Anhebung der BioethanolMaßnahmen, um diesen Bestand an Altfahrzeugen Beimischung im Benzin von fünf auf sukzessive zu verringern.“ zehn Prozent CO2-Einsparungen in derselben Höhe realisieren würde –
Schwerer Umstieg
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Aktuelles Thema pro Jahr! Und das ist noch lang nicht alles: Allein durch den Einsatz von nachhaltigen biogenen Kraftstoffen könnten pro Jahr in Summe 1,2 bis 1,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, also 100-mal mehr als durch die NoVA-Erhöhung möglich ist. „Insgesamt entsteht der Eindruck, dass es – zumindest bei Teilen der Regierung – bei Maßnahmen im Verkehrsbereich im Namen des Klimaschutzes nicht um das Einsparen von CO2 geht, sondern lediglich um Kostenerhöhungen für Autofahrer. Nur die Steuern zu erhöhen, löst die Klimafrage nicht“, meint Wiesinger weiter.
Nur 59 Kilometer weniger In der Praxis sieht der angestrebte Wert sogar noch winziger aus, wenn man sich die Fuhrpark-Landschaft in Österreich etwas näher ansieht. Laut Statistik Austria waren Ende 2020 719.957 Pkw und 341.234 Nutzfahrzeuge auf Unternehmen angemeldet. „In Summe fahren die 1.061.191 gewerblich genutzten Fahrzeuge also rund 37.141.685.000 Kilometer pro Jahr“, so Heise. Umgemünzt auf Emissionen kommt man laut Umweltbundesamt also auf 249,2 Gramm bei Pkw und auf 296,5 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer bei LNF. „In Summe ergibt das einen CO2-Ausstoß von 9.248.280 Tonnen pro Jahr. Wir sehen schon, die 140.000 Tonnen sind nicht der riesige Wurf”, stellt Heise fest, wobei die eigentliche Ernüchterung erst kommt, wenn man die prognostizierten 140.000 Tonnen entsprechend auf die Anzahl der Fahrzeuge auf den
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angegebenen Zeitraum von zehn Jahren aufteilt. Heise: „Jedes der derzeit 1.061.191 gewerblich genutzten Fahrzeuge müsste pro Jahr also nur 59 Kilometer pro Jahr weniger fahren, um die gleiche CO2-Einsparung zu erreichen, wie die Regierung als NoVAWirkung prognostiziert.“
Betrieb statt Besitz Natürlich gibt es angesichts der fast zehn Millionen Tonnen CO2 pro Jahr nichts zu beschönigen. Hier muss dringend etwas getan werden. Doch benötigt es dafür Maßnahmen ganz anderer Natur. Passendes Know-how, passende Ausbildung und natürlich die richtigen Fahrzeuge, all das braucht einfach seine Zeit. „Wenn die Politik die Unternehmer nun zum Umstieg zwingt, riskiert sie aufgrund von schlechten Alltagserfahrungen den langfristigen Erfolg der E-Mobilität in Österreich“, meint der FVA-Obmann und fordert wirksame Maßnahmen, die sofort Ergebnisse liefern würden. Etwa Förderungen von Ausbildung und Schulungen für Mitarbeiter zu Mobility & Travel Management oder einen Zuschuss für betriebliche Fahrgemeinschaften. „Würden mehr Dienstreisen und beruflich veranlasste Wege per Bahn oder Rail & Drive absolviert werden, dann würde die Jahreslaufleistung der Fahrzeuge nicht nur um 59 Kilometer pro Jahr sinken, sondern um das Dutzendfache. Das österreichweite 1-2-3-Ticket zielt in die richtige Richtung. Um die Akzeptanz zu steigern,
Für Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC steht fest: „Die Regierung hätte längst E10 einführen können. Stattdessen forciert Verkehrsministerin Gewessler (Bild) in der EU ein generelles Verbrennerverbot und will damit nachhaltige E-Fuels von vornherein verhindern.“
braucht es aber mehr Sensibilisierung und Know-how in den Unternehmen, auch um die Sicherheits-, Kosten- und Zeitvorteile dieser Reiseart bekannter zu machen.“ Und auch für den ÖAMTC steht abschließend fest, dass neue Abgaben das Problem allein nicht lösen werden. Wiesinger: „Es wäre sinnvoll – anders als jetzt –, den Betrieb anstatt den Besitz von Fahrzeugen stärker zu besteuern. Eine Rückverteilung mittels Gießkanne wäre unfair. Daher fordern wir bei einer Erhöhung der Mineralölsteuer oder der Einführung einer zusätzlichen CO2-Steuer auf Kraftstoff eine Entlastung in selber Höhe bei der motorbezogenen Versicherungssteuer sowie einen Ausgleich für Pendler.“ •
DER Newsletter für Fuhrpark-Profis Als Fuhrparkmanager oder Verantwortlicher für Firmenautos in Ihrem Unternehmen steht das Thema Kosteneffizienz ganz oben auf Ihrer Agenda. Die FLOTTE hilft Ihnen dabei, verschiedenste Einsparungsmöglichkeiten zu nutzen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen alle Dienstleistungen rund ums Firmenauto vor und präsentieren die neuesten Fahrzeugmodelle, vom City-Flitzer bis zum großen Kastenwagen. Mit dem Newsletter der FLOTTE bekommen Sie diesen Überblick nun auch regelmäßig per E-Mail, damit Sie nichts verpassen!
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News
2020: Als sich der Stau auflöste
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er US-Amerikanische Datendienstleister INRIX führt in seiner Global Traffic Scorecard die staureichsten Städte 2020 samt der naheliegenden Veränderungen durch die Corona-Situation auf. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Sowohl Wien (minus 34 Prozent) als auch Bogotá (minus 31 Prozent) haben einen ähnlichen Staurückgang in Prozent zu verzeichnen. Dennoch: Während man in Kolumbien immer noch absolut irre 133 Stunden im Stau stand, waren es in unserer Hauptstadt gerade einmal 27. Den größten österreichischen Staurückgang konnte man in Innsbruck mit minus 56 Prozent verzeichnen, hier stand die Blechmasse bloß elf Stunden im Jahr.
Auch die Schnittgeschwindigkeit auf Pendelfahrten ins Zentrum wurde von INRIX berücksichtigt: Hier fällt Salzburg mit 16 km/h als Schleicher-City aus dem Rahmen, im rasanten Graz sind es immerhin 22 km/h. Im internationalen Vergleich sticht hier Vilnius (Litauen) aus den Tabellen hervor, aber sind 42 km/h auf den letzten Kilometern tatsächlich noch als Stau zu werten? Zur Berechnung der Zeitverluste hat INRIX die Daten zur Geschwindigkeit bei Stoßzeiten und freier Fahrt für die verkehrsreichsten Pendelstrecken und Teilbereiche ausgewertet. Für einen guten Vergleich wurden Daten aus den vergangenen drei Jahren herangezogen.
+++ Mit einer Spende in Höhe von 4.000 Euro unterstützt die Mercedes-Benz Trucks Österreich GmbH den Verein Fahrer für Kinder, der damit Therapien, Therapie-Geräte und andere Maßnahmen (Tablets, Lernsoftware etc.) für Familien mit Kindern in Notlage finanziert. +++
BMW und Mini im All-in-Abo Anfang April hat die BMW Group die neuen Abomodelle „BMW Abo“ und „Mini Abo“ vorgestellt. Online kann aus einer großen Anzahl an Modellen der beiden Marken ausgewählt werden, diese lassen sich dann zu einem festen Tarif für eine mehrmonatige, selbstbestimmte Laufzeit mieten. Ähnlich wie bei den anderen in Österreich möglichen Abomodellen sind Nebenkosten wie Zulassung, Reifen, Service, Versicherung, Steuern und Vignettengebühren in der Miethöhe inkludiert. Als Provider und Verwaltungspartner hat sich BMW Austria die Online-Plattform ViveLaCar Österreich für eine Kooperation ins Boot geholt. „Mit dem neuen Abomodell wollen wir einen zusätzlichen Vertriebsweg in Österreich erschließen. Das neue digitale Angebot und die attraktive Fahrzeugauswahl bieten ideale Voraussetzungen, unsere Marken einem breiten Publikum flexibler als je zuvor anzubieten“, so BMW-Geschäftsführer Christian Morawa.
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Eine Spende an die Special Olympics Ein Dienstrad zum Dienstauto Die Plattform willdienstrad.at spricht von einer Win-win-win-Situation für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Fachhandel, wenn Mitarbeiter E-Bikes als Dienstrad – das ist auch parallel zum Dienstauto möglich – bekommen. willdienstrad.at stellt ein Finanzierungsmodell mit erheblichen steuerlichen Vorzügen bereit, dazu lassen sich Förderungen in Anspruch nehmen. Alle Details zu dieser österreichischen Idee finden sich unter www.willdienstrad.at, darunter genau aufgeschlüsselte Beispiele, die unterschiedliche Bruttoverdienste und Radkaufpreise (vom Economy-Einsteiger bis zum High-End-E-Bike) berücksichtigen.
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Euro kostet ein Tagesticket (Pkw) für die Großglockner
Hochalpenstraße. Budget Direct, ein australischer Versicherer, hat weltweit verglichen: Die berühmte Strecke liegt auf Platz 2 hinter der Pennsylvania Turnpike (USA, 93,24 Euro).
Preis für Verkehrsplanung Herbert Neuhauser, BSc, aus Wien wurde mit dem Förderpreis 2021 der List Group bedacht. In seiner Masterarbeit analysierte er wissenschaftlich die geltenden Richtlinien für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr und überprüfte ihre Überlappungen und Wirksamkeit im Praxistest in drei Gebieten in Wien. Als Resultat konnte Neuhauser deren Zahl schließlich von 77 auf 30 reduzieren. Sein Fazit: Nicht möglichst viele, sondern die richtigen lokalen Schutzmaßnahmen bewirken mehr Sicherheit für Kinder. Der Parkgaragenbetreiber List Group vergab zudem zwei Anerkennungspreise: Bojan Vujic, BSc, beschäftigte sich mit der Auslastung von „Park + Ride“-Anlagen, ein Autorenkollektiv stellte ein Stadtseilbahnprojekt auf.
Toyota Austria sorgte Ende 2020 für zahlreiche Weihnachtsgrüße. Für jede virtuell verschickte Weihnachtskarte sammelte der Importeur einen Euro. Nun wurden 2.500 Euro von Rudolf Glass, Leiter Öffentlichkeitsarbeit (r.), an Jörg Hofmann, Nationaldirektor der Special Olympics Österreich, übergeben. Alle zwei Jahre kommt es zu nationalen Spielen der Special Olympics Österreich für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, zuletzt war es im Jänner 2020 in Villach und Umgebung so weit. 2022 sind Sommerspiele im Burgenland geplant.
Mehr Bewusstsein Mit dem Programm „Hallo Auto“ von ÖAMTC und AUVA lernen Kinder viel über den Verkehr. In acht speziell umgebauten Suzuki Swift Hybrid können Volksschüler künftig vom Beifahrersitz aus selbst ins Bremspedal steigen, um die Rechnung „Anhalteweg ist Reaktionsweg plus Bremsweg“ live zu erleben.
Alu-Verkehrsschilder sind von gestern Als eines von rund 260 österreichischen Unternehmen ist ITEK nun EMAS-zertifiziert. Vom europäischen „Eco-Management und Audit Scheme“ bewertet werden Umweltleistungen, im konkreten Fall etwa die Verkehrsschilder aus Bambus und dem Material Accoya, die Hightech-Funktionen aufweisen und dennoch 25 bis 50 Jahre haltbar sind. ITEK setzte zudem auf mehr Fotovoltaik, Erweiterung des Batteriespeichers und Maßnahmen wie zwei Elektroautos im Fuhrpark.
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Live-Event: Digitalisierung und E-Mobilität im Fuhrpark Sie haben keine Lust, stundenlang an langatmigen, virtuellen Events teilzunehmen? Um sich rund um die E-Mobilität und die Digitalisierung zu informieren, reichen beim Live-Event der FLOTTE 2 x 90 Minuten! Text: Stefan Schmudermaier, Foto: Shutterstock
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iele Fuhrpark- und Firmenautobetreiber stehen vor großen Herausforderungen. Ein Mobilitätswandel wartet, die NoVA auf Nutzfahrzeuge beschleunigt diesen zusätzlich. Der Kostendruck auf die Unternehmen steigt und nie zuvor war es wichtiger, seinen Fuhrpark möglichst effizient zu führen. Die E-Mobilität hat in den letzten Monaten weiter Fahrt aufgenommen, sowohl bei den Pkw- als auch den Nutzfahrzeug-Modellen. Vielfach herrscht Unsicherheit, ob der Umstieg schon sinnvoll und auch wirtschaftlich ist oder ob man vielleicht noch zuwarten soll. Zudem herrscht ein wahrer Dschungel rund um Förderungen von Bund, Land und Gemeinden. Darüber hinaus hat die Digitalisierung in fast allen Bereichen Einzug gehalten, vom Schadenmanagement bis zum Remarketing.
Information im kompakten Format Ob die Durchführung der FLEET Convention im gewohnten Format heuer klappt – merken Sie sich bitte vorsichtig den 21. September vor –, ist
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noch offen. Bedarf an Informationen ist natürlich in jedem Fall vorhanden. Stundenlange Online-Events sind aber oft ermüdend, deshalb haben wir FLOTTE Live ins Leben gerufen. Dieses neue Format bringt ihnen geballtes Wissen an zwei Tagen zu jeweils rund 90 Minuten. Im kostenlosen LiveStream wird pro Tag ein Informieren Sie Thema – sich im kompakten E - Mo b i l i t ä t und DigiFormat zu den Themen talisierung E-Mobilität und Digitali– behandelt, sierung im Fuhrpark.“ statt langer Vorträge gibt es kurze und knackige Impulsvorträge mit einer Länge von rund 20 Minuten. In Verbindung mit dem Fuhrparkverband Austria kommen auch Fuhrparkleiter zu Wort, die bereits praktische Erfahrungen in diesen Bereichen gesammelt haben. Alle Infos zum LiveEvent „Digitalisierung und E-Mobilität im Fuhrpark“ finden Sie im Kasten rechts, melden Sie sich am besten gleich kostenlos an! •
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Eine feierliche Preisübergabe fiel Corona-bedingt heuer aus, die Vertreter der siegreichen Modelle nahmen den Marcus Award daher outdoor entgegen; neun von elf stammten aus den Marken des VW-Konzerns, einzig Mazda und Mini konnten die Phalanx sprengen
Mit gleich neun siegreichen Modellen war der VW-Konzern der große Abräumer beim diesjährigen Marcus Award des ÖAMTC, darüber hinaus sicherten sich Mazda und Mini je eine Kategorie-Wertung. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: ÖAMTC/Erich Reismann, Hersteller
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Sonderpreis für Fahrrad-E-Antrieb Es drehte sich beim Marcus Award 2021 aber nicht alles um Autos. Einen Sonderpreis vergab die Jury für FAZUA Evation, einen Elektroantrieb als Assist-System für Fahrräder. Das System der deutschen Start-up-Firma ist leicht (4,6 kg), abnehmbar bei Nichtbenutzung und relativ kostengünstig. Das Produkt ermöglicht damit einen einfachen Einstieg ins E-Radfahren für alle Nutzergruppen. •
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Seat Mii Electric
Mini Cooper SE
VW ID.3
Audi A3 Sportback / A3 Limousine
Škoda Octavia / Octavia Combi
Škoda Octavia / Octavia Combi
Mazda MX-30
Audi Q5
Audi e-tron Sportback
Audi e-tron Sportback
Kompaktklasse
Kleinwagen
Marcus-Sieger Voting ÖAMTC Mitglieder
Mittelklasse
Zwar wurde Corona-bedingt keine große Preisübergabe zelebriert, ein Blick in den Porschehof in Salzburg könnte aber den Eindruck erwecken, dass die Show dort über die Bühne ging. Und das tat sie in gewisser Weise auch, wenngleich dort nur die siegreichen Modelle des VW-Konzerns ausgezeichnet wurden. Aber das waren nicht weniger als neun von elf Fahrzeugen! Was ein Blick auf die Sieger in der Tabelle rechts offenbart, ist auch die Tatsache, dass die E-Mobilität mittlerweile voll angekommen ist. Mit dem Seat Mii Electric, dem VW ID.3, dem Mazda MX-30, dem Audi e-tron Sportback und dem Škoda Enyaq iV – als „Wegweiser“ ausgezeichnet – wählte die Expertenjury lediglich einen klassischen Verbrenner, den Škoda Octavia Combi, in der Mittelklasse an erster Stelle. In der Gunst der Mitglieder standen der Mini Cooper SE und ebenfalls der Audi e-tron Sportback bei den Kleinwagen und in der Luxusklasse ganz oben, auch beim Octavia war man sich mit den Experten einig. Abweichungen gab es in der Kompaktklasse und bei den SUV und Crossover-Modellen, wo sich der Audi A3 und der Audi Q5 großer Beliebtheit erfreuten.
Marcus-Sieger Gesamtwertung
SUV & Crossover
VW-Konzern räumt ab
Die Gewinner des Marcus 2021
Luxusklasse
um bereits neunten Mal wurde heuer der Marcus Award des ÖAMTC vergeben, nicht weniger als 47 Automodelle, die 2020 auf den Markt gekommen sind, standen dabei zur Wahl und wurden sowohl von einer Expertenjury als auch von den ÖAMTC Mitgliedern – 60.000 nahmen teil – bewertet. „Bei der großen Vielfalt an Fahrzeugen, Antriebs- und Ausstattungskonzepten bietet der Marcus den Konsumenten Orientierung. Wir haben nach den Kriterien Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit – jenen Merkmalen, die Käufern am wichtigsten sind – für jede der fünf Fahrzeugkategorien einen Gesamtsieger errechnet“, erklärt ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.
Der Škoda Enyaq iV wurde als „Wegweiser“ ausgezeichnet, die Jury würdigte den Elektro-Tschechen u. a. in den Bereichen Reichweite, Schnellladung und Preiswürdigkeit
usgabe A e t s h c Die nä 021! 2 i n u J e Mitt erscheint
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News
Spaniens Bestseller voll aufgefrischt In Österreich haben es sich Seat Ibiza und Arona in den automobilen Top 10 gemütlich gemacht. Der Kleinwagen und der Crossover werden upgedatet. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Seat
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er Kleinwagen-Klassiker Ibiza trägt nun serien mäßig LED-Scheinwerfer. Frische Leichtmetallräder bis 18 Zoll und der geschwungene Schriftzug am Heck gehören zur Optik ebenso wie das in zweifarbigem Chrom funkelnde Seat-Logo. Innen wirkt der Ibiza dank Softtouch-Armaturenbrett um einiges wertiger, dazu trägt auch das größere InfotainmentDisplay – maximal 9,2 Zoll – bei.Vollumfängliche Vernetzung bietet das Wireless-Full-Link-System für Android Auto und Apple CarPlay, die Sprachsteuerung kennen wir aus den größeren Modellen. Mit der dazugehörigen Seat-Connect-App können bestimmte Daten ebenfalls aus der Ferne abgefragt werden, die Routenplanung ist so schon vorab möglich.
Travel Assist und Co an Bord Beim Thema Sicherheit hat Seat ebenso aufgestockt. Im Ibiza kann man per Travel Assist halbautonom unterwegs sein, dazu kommen Lane Assist, Distanzregelung ACC, Spurwechselassistent Blind-SpotSensor, Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtassistent. Keine News unter der Haube, brav verrichten Benziner zwischen 80 und 150 PS ihren Dienst, auch die Erdgasversion bleibt im Angebot.
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Handschriftlicher Modellname am Heck, neue Felgen, aufgefrischtes Cockpit mit teils 9,2 Zoll großem Screen; der Ibiza wird immer lässiger
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Voll-LED-Scheinwerfer Die oben beschriebenen Änderungen treffen nahezu vollumfänglich ebenfalls auf den Arona zu. Es gibt also Voll-LEDs, das neue Logo, den handschriftlichen Schriftzug hinten und besonders hübsche Aluräder. Doch während manch Assistenz für den Ibiza ganz neu ist, wurde sie beim Arona schlicht verbessert. Und den Parkassistenten, der automatisch einparkt, gibt es nur für den Arona. Kommt Seat auf das Cockpit zu sprechen, fallen weitere Neuheiten auf. So wird neben dem aufgeschäumten Armaturenbrett ein Nappa-Lenkrad sowie der Einsatz von LED-Lichttechnik erwähnt.
Rubuster „rugged-look“ Ein optisches Highlight beim Arona: Aus der Ausstattung Xcellence wird ab sofort Xperience, damit geht ein Plus an Robustheit im Look einher, im Marketingsprech „rugged“ genannt. Hierbei helfen nicht zuletzt die neuen Nebelscheinwerfer an der Front, neu gestaltete Stoßfänger und eine neue Heckschürze mit Diffusor-Optik. Auch für den Arona ist Erdgas eine Option, 2018 galt der Arona TGI als erstes SUV mit CNG-Tanks, unseres Wissens ist er das nach wie vor. Allerdings tut sich diese umweltfreundliche Antriebsform weiterhin schwer mit der Marktdurchdringung. Die Leistung der deutlich beliebteren Benziner rangiert zwischen 90 und 150 PS. Der Marktstart ist für beide Modelle ab Juli 2021 geplant, die Preise folgen Ende Mai und werden sich an jenen der erfolgreichen Vorgänger orientieren. •
Als Optionen möglich: Parkassistent, Nappalenkrad; die neue Linie Xperience mit ihren Schürzen lässt den Arona schön robust erscheinen
Hybrid von seiner schönsten Seite. Der Kia Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid. Vollendet in Design und Technik.
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Durchwegs positive Ergebnisse Die wichtigste Erkenntnis des heurigen ARBÖ-Sommerreifentests: Es gibt offenbar keine schlechten Pneus mehr. Alle Kandidaten konnten ausnahmslos mit guten Wertungsnoten überzeugen. Text: Roland Scharf, Fotos: ARBÖ
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in Ergebnis, das versöhnlich stimmt: Den vom ARBÖ, dem ACE ( Auto Club Europa) und der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) durchgeführten Sommerreifentest schlossen alle Kandidaten zumindest mit einem „empfehlenswert“ ab. Einen Reifen mit schlechten Eigenschaften zu erwischen, ist also nur mehr schwer möglich, solang man einen der neun getesteten Modelle nimmt.
Keine Ausreißer Konkret hat sich der Autofahrerclub Typen des Formats 225/45 R 17 unter die Lupe genommen. Diese Größe passt für zahlreiche Kompakt- und Mittelklasse-Pkw, ist also für viele Autofahrer relevant. Neben dem
Das Ergebnis Sommerreifen 225/45 R17 91V 1. Michelin Primacy 4 2. Nexen N’fera Sport SU2 3. Falken Azenis FK510 4. Nokian Wetproof 5. Continental Premium Contact 6 6. Maxxis Premitra 5 7. Goodyear EfficientGrip Performance 2 8. BF Goodrich Advantage 9. Laufenn S Fit EQ+
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generell positiven Ergebnis gibt es gleich zwei dritte Plätze und zwei Sieger: Der Michelin Primacy 4 und der Nexen N’fera Sport SU2 teilen sich mit einer Gesamtpunktezahl von 138 den ersten Platz. Besonders im Kapitel „Sicherheit Trocken“ überzeugen die beiden Sieger, während es in der Kategorie „Sicherheit Nass“ Reifen gibt, die besser abschneiden. Hier setzte sich der Falken Azenis FK510 mit Bestwerten durch, hingegen reichte es auf trockener Bahn und in der Kategorie „Umwelt/Wirtschaftlichkeit“ nicht zu einem Spitzenplatz, was „nur“ Platz 3 ergab. Diesen teilt er mit dem Nokian Wetproof, der in sämtlichen Kapiteln solide Topwerte abliefert. Alle vier Reifen erreichten aber ein „sehr empfehlenswert“.
nehmen der BF Goodrich Advantage und der Laufenn S Fit EQ+ ein, die dennoch mit einem „empfehlenswert“ abschließen konnten, was Erich Groiss, technischer Koordinator des ARBÖ, besonders freut: „Wir können heuer alle und zwar wirklich alle getesteten Reifen empfehlen. Die Reifen leisten nur in Nuancen bessere oder weniger bessere Leistungen. Insgesamt ein sehr erfreuliches Ergebnis.“ •
Alle Pneus empfehlenswert Das heißt aber nicht, dass die anderen Probanden schlechte Performance ablieferten. Mit 133 Punkten reiht sich der Continental Premium Contact 6 nur knapp dahinter auf den fünften Platz ein, der besonders auf nasser Fahrbahn zu den besten gehört. Nur einen Punkt dahinter: der Maxxis Premitra 5, der vor allem beim Aquaplaning glänzen konnte. Auf Platz 7 landet der Goodyear EfficientGrip Performance 2, der in allen Kategorien solide Ergebnisse einfuhr. Die letzten Plätze
Beim diesjährigen Sommerreifentest des ARBÖ unterschieden sich die Testprobanden nur in Nuancen, entsprechend bekamen alle ein „empfehlenswert“
news
Grüne Vielfalt auf Rädern Das Arval Mobility Observatory Barometer 2021 zeigt klare Tendenzen für die Art, wie Betriebe in Zukunft ihre Flotten ausrichten werden. Österreich ist bei der Neuorientierung vorn mit dabei. Text: Roland Scharf, Fotos: Arval
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in Mitarbeiter, ein Job, ein Firmenwagen: So sieht die Welt der Flotten aus, oder? Mitnichten. Denn der jüngste Mobility Observatory Barometer von Arval schreibt ein völlig anderes Bild. Zu diesem Zweck wurden 5.197 Flottenmanager aus 20 Ländern vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Kantar befragt, allein 251 davon in Österreich. Viele von ihnen nutzten das Krisenjahr 2020, um aus der Not eine Tugend zu machen. Bereits 76 Prozent der heimischen Unternehmen haben unterschiedliche Mobilitätsangebote für Mitarbeiter im Angebot. Mit 71 Prozent stehen Fahrgemeinschaften hoch im Kurs, Kurz- und Langzeitmieten von Autos oder E-Bikes folgen mit 68 Prozent dicht darauf.
Das Interesse für Operating Leasing steigt bei allen Unternehmensgrößen, bei Firmen über 250 Beschäftigten wird Operating Leasing sogar zur Finanzierungsmethode Nummer 1.“ Stark im Kommen: freie Mobilitätsbudgets zur flexiblen Nutzung von Öffis, Rad oder Auto. „Fast die Hälfte der Fuhrparkmanager erwartet, dass diese Mobilitätsangebote das klassische Dienstauto ergänzen oder teilweise ersetzen“, berichtet Brigitte Bichler, Commercial Director von Arval Austria.
Laut aktueller Arval-Umfrage wollen Mitarbeiter mehr Mobilitätsangebote als nur einen Firmenwagen
Österreich nicht mehr im E-Mobilitäts-Spitzenfeld Vier von zehn Firmen planen dennoch, ihre Flotte innerhalb der nächsten drei Jahre zu vergrößern. Bereits heute haben 37 Prozent Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Fuhrpark. In drei Jahren werden es schon 72 Prozent sein. Die geringeren Betriebs- und Wartungskosten sind natürlich ein gutes Argument. „Im Europavergleich liegt Österreich beim Umstieg auf E-Mobilität allerdings nicht mehr im Spitzenfeld“, sagt Bichler, wobei es oftmals an der mangelnden Ladeinfrastruktur scheitert. Nichtsdestotrotz wollen 41 Prozent der Befragten in den nächsten drei Jahren in Ladesäulen an ihren Standorten investieren, sogar 60 Prozent Mitarbeiter bei der Installation von Wallboxen finanziell unterstützen. Egal welche Antriebsart, Operating Leasing ist ganz klar auf dem Vormarsch. 68 Prozent der Teilnehmer wollen diese Art der Finanzierung künftig erstmals oder verstärkt nutzen. Letztes Jahr waren es erst 41 Prozent. Bichler: „Das Interesse für Operating Leasing steigt bei allen Unternehmensgrößen, bei Firmen über 250 Beschäftigten wird Operating Leasing sogar zur Finanzierungsmethode Nr. 1.“ „Die im letzten Quartal 2021 durchgeführte Studie bestätigt den Trend der letzten drei Jahre: Die Flotten werden insgesamt „grüner“ und die Mobilitätslösungen vielfältiger“, bestätigt auch Yaël Bennathan, Leiterin des Arval Mobility Observatory. •
Ein Trend für Brigitte Bichler, Commercial Director von Arval Austria: Operating Leasing als bevorzugte Finanzierungsform
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Exklusiv
Lieferengpässe bei Microchips
Halbleiter-Mangel bremst Industrie aus! Lieferengpässe bei Microchips machen der Autoindustrie schwer zu schaffen. Das hat viele Ursachen, hängt primär aber mit der schwachen Position der Branche auf diesem Markt zusammen. Text: Roland Scharf, Fotos: Shutterstock
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er Schnee war nur noch die Draufgabe. Dass es rund um Austin, der Hauptstadt von Texas, im Februar wilde Winterstürme und damit einhergehende Stromausfälle gab, betraf zwar viele Firmen, die in der Chip-Produktion tätig sind. Die einhergehende Krise in der Autoindustrie hat dieser kurze Fertigungsausfall der begehrten Elektronikbausteine aber kaum schlimmer gemacht. Ist eh schon wurscht, wäre der passende Begriff, denn was sich hier abspielt, ist beinahe schon ein Paradigmenwechsel im Spannungsfeld von Autokonzernen und Zulieferern, wie es das so noch nie gegeben hat.
Grundsätzliche Thematik Die klassische Zulieferindustrie beschäftigt sich traditionell praktisch ausschließlich mit dem Bau von Fahrzeugteilen. Das heißt, dass man in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis zur Branche steht und bei manchen Betrieben ist es sogar so, dass sie so eng mit einer Marke verbandelt sind, dass sie praktisch alle ihre Auflagen erfüllen müssen, um überleben zu können. Das zeige sich an der Übernahme von Entwicklungsarbeiten bis hin zu Just-in-time-Lieferungen, aber was tut man nicht alles für seinen einzigen Kunden. Eine gewohnte und perfektionierte Praxis – bis jetzt. Chip-Hersteller haben auf diese dominante Art der Zusammenarbeit nicht nur keine Lust. Sie sind auf die Autoindustrie auch überhaupt nicht angewiesen, denn sie haben eine Reihe an wesentlich interessanteren Geschäftspartnern zur Auswahl. Computer, Smartphones, ja sogar neue Backrohre benötigen Halbleiterchips und allesamt würden sie zudem weit größere Mengen abnehmen als die Fahrzeughersteller. Warum sich von denen also knebeln lassen? Eher dreht man den Spieß um und gibt den Ton an. Sie diktieren die Preise, teilweise sogar die Bestellmengen und wer das alles nicht erfüllt, tja, der hat halt Pech gehabt. Und das gilt sogar für die ohnehin schon leidgeprüfte klassische Zulieferindustrie genauso. Wirtschaft ist eben knallhart.
Notwendige Vorsicht Dass die Autokonzerne zudem ein so schlechtes Standing am Weltmarkt für Microchips haben, liegt aber nur zum Teil an der möglichen Arroganz diverser Abteilungsleiter in den Einkaufsabteilungen. Eher auch daran, dass diese Industrie auf diesem Spielfeld nur ein kleiner Player ist. Zwar stimmt es, dass in jedem Auto Halbleiterbauteile im Wert von mehreren Hundert Euro stecken. Die Branche bildet mit insgesamt 40 Milliarden Dollar pro Jahr aber nur rund ein Zehntel des weltweiten Gesamtmarktes. Zum Vergleich: Allein Apple ist ein größerer Abnehmer als alle Autohersteller zusammen und da haben wir von den Massenherstellern wie Samsung noch gar nicht gesprochen. Der zweite Punkt, warum die Chip-Industrie so wenig auf die Fahr-
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zeugsparte setzt: Diese verlangt nach vergleichsweise simplen Bauteilen, die nur geringe Margen abwerfen. Also gibt man anderen Kunden natürlich gerne den Vorzug. Andererseits ist gerade dieses Vorgehen für die Autohersteller eine gewisse Zwickmühle. Denn die vergleichsweise simple Technik ist ausgereift und robust und damit gerade für den Einsatz in einem Fahrzeug genau die richtige Wahl. Einen Totalausfall würde man bei seinem Handy noch schmerzhaft hinnehmen. Bei einem Pkw aber könnte das tödlich enden. Es ist also die richtige Entscheidung, nicht auf den letzten Schrei zu setzen.
Corona Als strafverschärfend kamen zu dieser eh schon heiklen Situation die Nachwehen der Covid-Krise dazu – und das gleich doppelt. Da praktisch alle Werke am Höhepunkt der Lockdowns vor einem Jahr weltweit still standen, stornierte man natürlich alle Chip-Bestellungen. Dessen Hersteller hatten aber keine Probleme, diese Verluste auszu-
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gleichen, ganz im Gegenteil. Seither boomen nämlich Produkte der Unterhaltungselektronik. Jeder deckt sich für die langen Tage daheim ein, entsprechend haben die Hersteller von Smartphones, Smart TV und Tablets den Halbleitermarkt so gut wie leergekauft. Dieser Trend hält nach wie vor an, die Geschäfte laufen dank der höherwertigeren Produkte sensationell, entsprechend mussten sich die Vertreter der Autofirmen nach dem Anlauf der Produktion bei den Chip-Herstellern nicht nur hinten anstellen, sie sind auch im Ansehen noch weiter abgerutscht, da man mit ihnen einfach nicht so gute Geschäfte machen kann.
Machtgefüge und Auswirkungen
noch mehr ins Stocken bringen kann. Wie es weitergehen wird, ist natürlich schwer einzuschätzen. VW-China-Chef Stephan Wöllstein geht davon aus, dass es erst im zweiten Quartal zu einer Entspannung kommen könnte. Geht es nach Infineon-Strategievorstand Helmut Gassel sogar erst etwas später, wie er in einem Interview verriet: „In der ersten Jahreshälfte rechnen wir nicht mit nennenswerten Entlastungen.“ Und bei Audi kam auch noch dazu, dass eine Ladung elektronischer Bauteile am Suez-Kanal im Stau stand, weil ein querstehendes Schiff beinahe den gesamten Welthandel blockierte. Wenn einmal der Wurm drin ist ...
Die Autoindustrie verlangt
Rohstoffmangel
Wäre das nicht alles schon genug, tut Es dauerte also nicht lang, ehe die ersten nach vergleichsweise simplen sich eine andere Branche mit dem Hiobsbotschaften aus den großen AutoBauteilen, die nur geringe Margen neuerstarkten Interesse der Autoinwerken dieser Welt in den Nachrichtenabwerfen.“ dustrie schwer: die Siliziumprodukagenturen eintrudelten. Bei Renault geht man davon aus, dass man heuer rund tion. Das wichtigste Ausgangsmaterial 100.000 Autos nicht bauen wird können. Ford musste Werke in Louisfür Chips stammt zu einem großen Teil aus chinesischer Hand und dort war man von der immensen Nachfrage gerade in den letzten ville (Kentucky) und Köln zeitweise anhalten. Als Notlösung lasse man Monaten schlicht überwältigt. Und zwar dermaßen, dass sie noch bestimmte Teile bei zwei Modellen einfach weg, um sie dann zu komlang nicht auf dem Niveau vor der Corona-Krise arbeiten, was derplettieren, sobald die notwendigen Chips angeliefert werden. Besonzeit auch nicht ausreichen würde. Noch weiter wurde die Situation ders ärgerlich, da hier auch das meistgebaute Fahrzeug der Welt, der durch massiven Strommangel verschärft. Eine lange Trockenperiode Pick-up F-150 betroffen war, mit dem Ford richtig Kohle macht. Grob drückte auf den Output der Wasserkraftwerke, sodass laut der Deutgeschätzter Gewinnentgang: an die 2,5 Milliarden Dollar. Toyota ging es mit dem Werk im tschechischen Kolin nicht besser. Hier standen schen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in den 20 die Fließbänder für zwei Wochen still. Ärgerlich vor allem: Für dieses größten chinesischen Schmelzanlagen von der jährlich nutzbaren Werk stehen demnächst hohe Investitionen an, da künftig dort nicht Kapazität von fünf Millionen Tonnen Silizium derzeit gerade einmal nur der Aygo, sondern auch der Yaris montiert werden soll. nur knapp 2,2 Millionen abgebaut werden. VW konnte allein in den chinesischen Betrieben 50.000 Autos nicht montieren, wobei es VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh in einem Wie geht’s weiter? Interview auf den Punkt brachte: „Wir haben ein gravierendes ProWenig erbauend kann gesagt werden: abwarten und die Auflagen der Chip-Hersteller erfüllen. Das würde zwar den ganzen Produkblem, aber das hat nicht nur die Autoindustrie allein.“ Schließlich beträfe es langjährige Zulieferer ebenso, was die Autoproduktion tionsplan der Autofirmen über den Haufen werden, da man wieder größere Mengen abnehmen und Lagerbestände aufbauen müsste. Aber alles noch besser, als einen erneuten Produktionsausfall hinzunehmen. •
Was sind Halbleiter? Rein, raus, aus, so einfach die Basisfunktion eines Halbleiters, so wichtig ist dieser für alle Funktionen eines modernen Autos. Bricht man einen Chip auf dessen Grundfunktion herunter, geht es nur darum, Strom entweder durchzulassen oder zu blockieren. Daher nennt man diese Bauteile auch Halbleiter, weil sie eben nur zum Teil leitend ausgelegt sind und man dies aktiv beeinflussen kann. Genau auf dieser Technik basieren alle elektronischen Funktionen: dem gezielten Steuern von Strömen. Den Anfang machte der gute alte Transistor, der im Endeffekt auch schon eine Schalterfunktion hatte. Legte man elektrische Spannung an, konnte man damit Ströme steuern, der Beginn jeglicher Art von Steuerelektronik. Heute befinden sich auf der Größe eines Microchips Abertausende von diesen Schaltelementen und man benötigt sie im Auto für jede Funktion, die mit Strom zu tun hat. Entsprechend stecken bis zu 5.000 dieser Chips in einem Fahrzeug – und schlimmer noch: Allein aufgrund der komplexen Einspritzsysteme oder bei E-Autos generell wäre ein Betrieb selbiger ohne diese Halbleiterbauteile schlicht unmöglich. „Chips sind fast wichtiger geworden als der Antrieb selbst“, meinte zum Beispiel Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management der Fachhochschule Bergisch-Gladbach in einem Interview, und damit hat er mehr als nur recht, denn: Alles, was nach dem Vergaser und der rein mechanischen Einspritzung auf den Markt kam (also seit 50 Jahren), würde keinen einzigen Meter fahren.
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News • Fuhrparkverband Austria
Multifunktionale Online-Plattform Der Fuhrparkverband Austria stellt seinen Mitgliedern eine eigene Online-Plattform zur Verfügung, auf der Meetings ebenso abgehalten werden können wie virtuelle Events und vieles mehr.
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ie liebgewonnenen Gewohnheiten im Geschäftsleben und im privaten Bereich hat uns die Pandemie weitgehend genommen. Treffen mit Geschäftspartnern, Freunden und Familie waren/sind beschränkt, weil Lokalitäten geschlossen waren oder sind und viele im Homeoffice ihrer Tätigkeit nachkommen mussten. Abgelöst wurde unsere Kommunikation teilweise durch digitale Lösungen. Der persönliche Kontakt wird auch in Zukunft unbezahlbar bleiben. Aber, wir sind bereits in der digitalen Transformation. Unternehmen und die Gesellschaft werden sich immer mehr digitalen Lösungen zuwenden. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass eine neue multifunktionale Online-Plattform auf den Markt gekommen ist, die künftig auch vom Fuhrparkverband Austria und seinen Mitgliedern kostenlos genutzt werden kann. • Verschiedene Themenmarktplätze mit Anbietern unterschiedlicher Branchen • Meetings zu topaktuellen Themen • Events/Messen zu festen Zeiten mit Ausstellern • VIP-Lounges zum Austausch mit Experten • Shop zur Vermarktung von Produkten • Tagesaktuelle gebündelte Branchennachrichten • Tagesaktuelle Jobbörse
Vorteile für Mitglieder des Fuhrparkverband Austria • Mitglieder des FVA sind automatisch kostenfreie VIP-Gäste • Kostenlos an verschiedenen Themen-Marktplätzen teilnehmen • Kostenlos an verschiedenen VIP-Lounges teilnehmen • Kostenlos netzwerken und andere Besucher kennenlernen • Kostenlos an zeitlich gebundenen Online-Events teilnehmen • Kostenlos Zugriff auf unsere Jobbörse • Kostenlos Zugriff auf gebündelte Branchennachrichten • Zugriff auf Sonderangebote der Aussteller, Anbieter und Partner • Kostenlos Zugriff auf alle Online-Meetings und Vorträge
Webinar: Das Kraftfahrzeug im Steuerrecht 27. Mai 2021, 15.00 bis 17.00 Uhr „Der Vortrag schafft einen Überblick über die steuerlichen Bestimmungen für Kraftfahrzeuge in betrieblicher Nutzung. Die gesetzlichen Grundlagen werden erläutert und anhand von Beispielen anschaulich gemacht. So entsteht die Grundlage zur Entscheidungsfindung zum steueroptimierten Fahrzeugkauf, speziell für Klein- und Mittelbetriebe.“
Themen:
• Fahrzeugkosten – Sonderregelungen für Pkw: Mag. (FH) Klaus Neufahrzeug, Gebrauchtfahrzeug, VorführPammer, LBG fahrzeug, steuerliche AngemessenheitsBurgenland prüfung, Anschaffungskosten, Steuerberatung Abschreibungsdauer GmbH • Abschreibung oder Kilometergeld: Wann ist das Kfz im Betriebsvermögen oder Privatvermögen? • Das Fahrtenbuch: Wie ist dieses zu führen? • Kfz-Leasing: steuerliche Zurechnung, Arten des Leasings, kann die Leasingrate für Pkw zur Gänze steuerlich berücksichtigt werden – Aktivpostenbildung • Kfz und Sachbezug: beim Dienstnehmer, Einzelunternehmer, GmbH-Geschäftsführer • Neue NoVA ab 2021 • Steuerfalle: Fahren mit ausländischem Kennzeichen in Österreich • Brennpunkt Elektrofahrzeuge: Wie sieht es steuerlich aus – Vorteile bei Einkommen- und Umsatzsteuer? Ist Sachbezug für Privatnutzung zu berechnen? Welche Förderungen gibt es? Investitionsprämie für Elektrofahrzeuge
Kein Unkostenbeitrag für Mitglieder Seminargebühr für Nichtmitglieder: € 55,–
Infos zur Online-Plattform simplefair sowie zum Fuhrparkverband Austria finden Sie auf der Website auf www.fuhrparkverband.at
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Anmeldungen unter office@fuhrparkverband.at oder www.fuhrparkverband.at
Service
Bitte Daten löschen!
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is zu acht Schritte benötigt man bei einigen Automodellen, um die persönlichen – vom Smartphone transferierten – Daten, die beim Thema Konnektivität nötig sind, wieder zu löschen. Bei einer stichprobenartigen Untersuchung des ÖAMTC fiel der Nissan Leaf ZE01 darüber hinaus negativ auf, da Standortdaten nicht abschaltbar waren. Zu den Modellen, bei denen man nicht allzu arg in die Menüs abtauchen muss, gehören der Opel Ampera-e (4 Schritte) sowie Suzuki Across 2,5 PHEV und Honda e (je 5 Schritte). Beim Suzuki kommt hinzu: Das Standortdaten-Thema entfällt, weil gar keine Remote-Zugriffsmöglichkeit besteht. Der Club rät auf jeden Fall, bei Mieten und Carsharing gar kein Benutzerprofil anzulegen. Teilweise werden unter dem Schlagwort Konnektivität die Daten aus dem Smartphone auch an die Autohersteller übertragen. „Man sollte sich also gut überlegen, ob es immer notwendig ist, die Konnektivität zu nutzen – und wie man seine Daten wieder aus dem Fahrzeug entfernen kann“, sagt ÖAMTC Techniker Friedrich Eppel. Ein Tipp ist etwa, sicherheitshalber die Werkseinstellungen des Infotainments wiederherzustellen.
AEZ Aruba für Audi und VW
Weniger Tote im Verkehr als bisher Zwischen dem 1. Jänner und dem 31. März des heurigen Jahres sind rund 28 Prozent weniger Verkehrsteilnehmer auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt als 2020. Die meisten der 50 Toten waren im Pkw unterwegs, 39 Prozent davon kamen bei Frontalkollisionen ums Leben. Oberöstereich (15 Tote) und Niederösterreich (12 Tote) führen die traurige Statistik an. Dennoch: Seit Aufzeichnungsbeginn 1976 ist das ein historischer Tiefstand.
Die Felgenmarke AEZ bringt karibisches Flair in den Frühling, denn Aruba nennt sich nicht nur eine Insel der Kleinen Antillen, sondern auch der neueste Streich in Größen von 18 bis 21 Zoll. Geeignet ist das Felgenmodell mit den fünf V-Speichen für Audi A4 bis A8 und beliebte VW-Modelle wie Passat, Tiguan und viele mehr. Die gegossene einteilige Felge mit Fünfloch-Bohrung gibt es in den beiden Farbvarianten Graphite-matt und Gunmetal-frontpoliert, ihre Tragkraft beträgt maximal 800 Kilogramm, sie ist zu 100 Prozent RDKS-fit.
Wann läuft die Maut ab? Ab sofort bietet die ASFINAG ihren Kunden einen Erinnerungsservice bezüglich Ablauf der JahreskartenStreckenmaut. Zudem kann die Gültigkeit jederzeit mit wenigen Schritten auf dem Smartphone per QR-Code selbst gecheckt werden. Laut Abteilungsleiter Stefan Zangerle ist der Gültigkeitsablauf eine der wichtigsten Infos für Kunden.
Maxus bei Denzel Die Denzel-Gruppe hat sich den Generalvertrieb der elektrischen Nutzfahrzeug-Marke Maxus für Österreich gesichert und wird dafür eine eigene Händler- und Servicenetzstruktur aufbauen. Zum Start Mitte des Jahres werden zwei Elektro modelle verfügbar sein, der kompaktere Kastenwagen Maxus eDeliver 3 sowie der größere eDeliver 9. Die Maxus-Muttergesellschaft SAIC (Shanghai Automobile Industriy Corporation) ist der siebtgrößte Autohersteller der Welt.
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E-Fuels als Rettung?
Die schwere Geburt synthetischer Kraftstoffe In der Theorie klingen künstlich hergestellte Benzin- und Dieselsorten wie ein Heilsbringer für die krisen gebeutelten Verbrennungsmotoren. Eine Vision mit Zukunft, die aber an diversen Startschwierigkeiten leidet. Text: Roland Scharf, Foto: Audi, Porsche
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atürlich stimmt der Denkansatz, dass es auch weiterhin Einsatzgebiete gibt, in denen der Benzin- und – mehr noch – der Dieselmotor weit schlauer und effizienter sind als ein Elektroantrieb. Und dennoch: Es wird halt einfach Erdöl verbrannt, ganz egal, wie sehr man die Abgase filtert. CO2 bleibt CO2 und auf dieser unvermeidlichen Tatsache wird immer jemand herumreiten. Die Versuche, die gute alte Wärmekraftmaschine sauberer zu bekommen, sind also aktueller denn je, wenngleich auch alles andere als neu. Man denke allein an Erdgas als Kraftstoff: massenhaft vorhanden, erstaunlich günstig und von der Umweltbilanz eine wahrlich saubere Angelegenheit. Aber abgesehen von diversen technischen Unpässlichkeiten schafft es dieser Kraftstoff trotz aller Anstrengungen seitens der Industrie auch nach Jahrzehnten einfach nicht, Fuß zu fassen.
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Aber vielleicht war das generelle Handling und die dünnere Tankstellendichte einfach zu mühsam im Vergleich zu den traditionellen Spritsorten, was eine neue Variante wieder auf die Bühne spült, die tatsächlich gehöriges Potenzial hat: E-Fuels. Man darf sich vom „E“ im Namen allerdings nicht täuschen
Die Produktion ist noch lang nicht so weit, dass man auch nur an eine flächendeckende Versorgung denken könnte.“ lassen. Hier geht es tatsächlich nämlich um synthetisch hergestellte Spritsorten (siehe Kasten), die simpel gesagt aus Wasser und CO2 produziert werden, was natürlich jede Menge Energie in Form von Strom benötigt. Daher setzte sich als Industriestandard die Bezeichnung des E-Sprits einfach durch.
Potenzial Das hört sich natürlich sensationell an. Zum einen wurde das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von E-Fuel freigesetzt wird, vorher der Umwelt entzogen, man wäre also CO2-neutral unterwegs. Zum anderen reden wir hier von Stoffen, die genauso flüssig sind wie Benzin oder Diesel, sich also ganz einfach mit Lkw transportieren und in bestehende Tankanlagen herkömmlicher Tankstellen lagern lassen und auch genau so einfach zu zapfen wären. Selbst alle vorhandenen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind für den Einsatz dieser E-Fuels geeignet und irgendwie hört sich das alles fast zu schön an, um wahr zu sein. Da muss ja irgendwo ein Haken sein. Und tatsächlich. Ganz so blumig sieht die Realität tatsächlich nicht aus. Zumindest noch nicht.
Wirkungsgrad Die Produktion ist nämlich noch lang nicht so weit, dass man auch nur an
exklusiv
eine flächendeckende Versorgung denken könnte. Deren Hauptproblem ist die immense Menge an Energie, die man in den Umwandlungsprozess stecken muss. Das ergibt natürlich keinen sensationellen Wirkungsgrad von derzeit nur 13 Prozent oder mit anderen Worten gesagt: Würde man den Strom einfach dazu verwenden, Elektroautos zu befüllen, käme man deutlich weiter. Und zwar bis zu sieben Mal so weit. Dazu kommt, dass die Herstellungskosten ungefähr doppelt so hoch sind wie jene für die klassischen Mineralölprodukte. Und der gern erwähnte Umweltvorteil ihrer chemischen Brüder kommt auch nur dann wirklich zum Tragen, wenn der verwendete Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Das mag in Österreich und skandinavischen Ländern noch irgendwie funktionieren. Aber in praktisch allen anderen Ländern der Welt? Wohl eher nicht. Vergleiche auf diesem Gebiet sind derzeit ohnehin nur mit Vorsicht zu genießen, denn scheinbar „saubere“ Länder wie Frankreich oder England haben zwar nur minimalen Kohlekraftanteil, setzen dafür fast ausschließlich auf Atomenergie. Eine zwar CO2-freie, wenn auch zweifelhafte Taktik.
Massenmarkt Aber da soll sich in der nächsten Zeit einiges tun. Zu diesem Zweck wurde eine Allianz der E-Fuels gegründet, denen Mazda als erster Autohersteller beigetreten ist. Schließlich geht es hierbei um mehr als nur das Betreiben von Fahrzeugen. Auch die chemische Industrie hat großes Interesse daran, klimaneutrales Rohöl als Basis für ihre Produkte zu haben. „Am Anfang müssen wir aber E-Fuels importieren, weil wir nicht genügend erneuerbare Energien haben, um entsprechende Mengen herzustellen“, sagt dazu Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander, der davon ausgeht, dass es so oder so noch mindestens fünf Jahre dauern wird, ehe man diesen Treibstoff in ausreichender Menge herstellen wird können. Und auch das Importieren wird wohl keine kurzfristige Lösung sein, sondern vielleicht ein notwendiges Übel bleiben. Frontier Economics etwa rechnete vor, dass nur Fahrzeuge, die mit E-Fuels betrieben werden, die an Orten mit viel Sonnen- und Windstrom hergestellt worden sind, eine ähnliche
Ökobilanz aufweisen wie batterieelektrische Fahrzeuge, die mit heimischem Ökostrom betrieben werden. Kein Wunder also, dass man bei Porsche nicht nur in ähnlichen Zeithorizonten denkt, sondern lieber auch sein eigenes Süppchen kocht. Und zwar in der chilenischen Provinz Magallanes. Dort entsteht gemeinsam mit Siemens, dem hiesigen Energiekonzern Andes Mining & Energy (AME), dem chilenischem Mineralölunternehmen ENAP und dem italienischen Energieriesen Enel eine Pilotanlage für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe. Die Wahl des Standortes war eine durchaus schlau überlegte. Im Süden des lateinamerikanischen Landes weht nämlich permanent ein kräftiger Wind aus der Antarktis kommend. Saubere Energie durch Windkraftwerke kann dort also ganz leicht in entsprechender Menge gewonnen werden.
Das synthetische Benzin, das Porsche produziert, soll künftig im CarreraCup eingesetzt werden
So entstehen synthetische Kraftstoffe Unter Elektro-Kraftstoffe versteht man synthetische Kraftstoffe, die aus Wasser und Kohlenstoffdioxid, also CO2, hergestellt werden. Dies geschieht mittels Elektrolyse des Wasserstoffs, wofür eben viel Strom benötigt wird, daher der Name E-Fuels. Nach besagter Elektrolyse und Wasserstoff als Basismaterial fügt man Kohlenstoffe hinzu, die man aus CO2 gewinnt. Es entstehen Kohlenwasserstoffe, vom chemischen Grundgedanken also genau jene Rezeptur, die auch Benzin und Diesel beinhalten. Der große Vorteil: Dieses CO2 holt man aus der Atmosphäre, Industrieabgasen oder zum Beispiel Biomasse. Man stößt somit nur Kohlendioxid aus, das vorher gebunden wurde, somit wären Verbrennungsmotoren klimaneutral unterwegs. Dazu kommt bei den OME-Varianten (Polyoxymethylendimethylether, eine spezielle Verkettung von Methanol und Formaldehyd), dass sie praktisch rußfrei verbrennen. Daher eignen sie sich speziell für Dieselmotoren, denn so könnten Stickoxide komplett vermieden werden.
Definitiv hat man Großes vor. Bereits 2022 soll die Haru Oni getaufte Anlage 130.000 Liter E-Fuel produzieren, die Porsche in weiterer Folge im Motorsport und in ihren Experience Centern bei Kunden-Events einsetzen möchte. Bereits 2024 sollen 55 Millionen und 2026 bereits 550 Millionen Liter auf der Agenda stehen, was nach einem unglaublichen Wert klingt. Bedenkt man aber, dass jährlich rund 10,5 Milliarden Liter Benzin und Diesel verfahren werden, sieht man erst, welch enormer Brocken da auf die Industrie zukommt. So oder so ist Porsche davon überzeugt, den wertvollen Sprit nach Beendigung der Pilotphase für zwei bis drei Euro je Liter anbieten zu können.
Am Ende doch zu teuer? Ein Punkt, der für Ferdinand Dudenhöffer vom Forschungsinstitut CAR das größte Problem darstellt. „Wahrscheinlich haben sie keine Steuer mit eingerechnet, dann würden sie sehen, dass der Verbrennungsmotor tot ist.“ Zumindest für den Pkw sieht Dudenhöffer nur wenig Chancen, hier etwas zu bewirken: „Wenn, dann kann man diese Synfuels für Schiffe und Flugzeuge nehmen, möglicherweise auch für Lkw, aber bei Pkw glaube ich nicht daran, weil es zu teuer ist.“ Seine These: Hier geht es nur darum, ein wenig Zeit zu schinden: „Weil so können die Mineralölkonzerne noch länger ihre konventionellen Produkte als Cashcow benutzen.“ •
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Die bunte Welt der großen Fracht Noch nie war die Welt der Nutzfahrzeuge so vielfältig und technisch fortgeschritten wie heute. Ein FLOTTE-Schwerpunkt zu den spannendsten Entwicklungen in diesem Gebiet. Text: Roland Scharf, Fotos: Shutterstock, Hersteller
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ls Held hat man es nie leicht. Tagtäglich darf man die Welt retten, Unmenschliches leisten, große Verantwortung auf seine Schultern lasten – und wirklich danken tut es einem eigentlich niemand. Geht es um den Straßenverkehr, trifft diese Bezeichnung wohl ohne Zweifel auf die Gattung der leichten Nutzfahrzeuge zu. Diese großen, meist weißen Kästen, die ein Grundpfeiler der Nahversorgung sind und in all ihren Ausbauformen – von Pritsche bis Pkw-Transporter – sämtliche Aufgaben übernehmen, die die KMUs dieses Landes für sie bereit halten. Diesen Fahrzeugen widmen wir den folgenden Themenschwerpunkt.
Technisch ambitioniert Wer jetzt aber meint, es handle sich bei diesen Modellen um möglichst simpel gestrickte Arbeitstiere, über die es eigentlich nur etwas zu den Themen Verbrauch und Ladevolumen zu berichten gibt, der sollte erst recht einen Blick auf die nächsten Seiten werfen. Denn die Innovationskraft, die die Industrie in dieses Segment steckt, kann mit den derzeitigen Umwälzungen auf dem Pkw-Sektor ganz locker mithalten.
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Schon längst hat die digitale Vernetzung in die Cockpits dieser Welt Einzug gehalten. Nirgendwo sonst ergeben Over-the-Air-Updates und drahtlose Telematik-Dienste auch mehr Sinn als bei unseren Helden, die ständig auf Achse sind. Und ebenso – oder gerade wegen ihren immensen Laufleistungen – lohnt es sich, das Thema der alternativen Antriebe hier stärker ins Rampenlicht zu stellen. Bewusst wählen wir hier die Mehrzahl, denn so sehr die Elektromobilität bei der Reichweite Fortschritte macht, der Weisheit letzter Stromanschluss ist sie im Bereich der Nutzfahrzeuge nicht für jeden Kunden. Wir zeigen, warum Wasserstoff hier ein interessantes neues Aufgabengebiet finden könnte.
Herausforderungen und Lösungen Natürlich werfen wir auch einen Blick auf aktuelle Neuerscheinungen, wobei wir das Portfolio bewusst breit gefächert haben. Vom schlichten Kleintransporter bis hin zum knallorangen Pick-up ist alles dabei, was nicht nur den seriösen Fuhrparkbetreiber, sondern vielleicht auch das Kind in uns allen ein wenig ansprechen könnte. Angesprochen haben wir übrigens
Zukunft für Wasserstoff bei Nutzfahrzeugen; professionelle Einrichtung für leichteren Arbeitsalltag; visionäre Optik für hemdsärmelige Talente; die E-Nutzfahrzeug-Flotte wächst stetig; Sonderaufbau für spezielle Kundenwünsche; digitale Telematik mit Echtzeit- Informationen
jemanden, der sich in der Branche auskennt wie kaum ein zweiter. Sepp Ebner leitet VW Nutzfahrzeuge in Österreich. Wie er die Branche sieht, was auf sie zukommt und wie es mit den Produkten aus seinem eigenen Haus weitergeht, all das und viel mehr lesen Sie auf den kommenden Seiten. •
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NFZ-Extra
Die Lösung aus der Luft gegriffen Ford bietet ab sofort speziell für Nutzfahrzeugkunden ein Service-Tool an, das rein digital, online und drahtlos den Alltag deutlich einfacher gestalten soll. Sein Name: Liive. Text: Roland Scharf, Fotos: Ford
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ir alle wissen es: Zeit ist Geld. Und Nutzfahrzeuge müssen laufen, um Geld zu verdienen. Da schmerzt jede Standzeit, auch wenn es sich dabei nur um einen geplanten Service handelt. Die Überlegung, hier ein Online-Tool zu kreieren, das speziell auf die Bedürfnisse von LNF-Kunden ausgelegt ist, lag also mehr als nahe und genau das hat Ford jetzt mit „Liive“ präsentiert.
„Ford Pass Pro“-App, die für kleine Fuhrparks bis zu fünf Fahrzeugen gedacht ist, oder bei größeren Flotten über Ford Telematics. Sowohl die App als auch Smart Maintenance sind kostenlos. Für Ford Telematics entstehen jedoch monatliche Abo-Gebühren.
Ford Service Pro
Dieser Punkt ist vor allem für die 800 Transit-Zentren in Europa von Relevanz. Also jene Händlerbetriebe, die speziell für die Betreuung von LNF-Kunden ausgelegt sind. Ihnen steht mit Service Pro „Smart Darunter verstehen die Kölner ein digitales Angebot, das kostenlos Diagnostics“ zur Verfügung. Hierbei geht es vor allem darum, noch allen mit Ford vernetzten Nutzfahrzeugbetreibern zur Verfügung vor dem Eintreffen des Kundenfahrzeugs bereits wichtige Daten steht, leicht nutzbar über den FordPass Pro oder Ford Telematics über eben dieses abzurufen. Diese sollen bis zu 60 Tagen zurückund bis Mitte 2022 für gut eine Million Fahrzeuge in Europa anwendbar ist. Das oberste Ziel: vor allem für weniger ungeplante reichen und dem Kundendienstberater einen Überblick über die Werkstattaufenthalte sorgen. Um das zu erreichen, gibt es drei Arbeiten geben, die durchzuführen sind. So kann er bereits im Kernpunkte. Vorfeld Teile bestellen, Termine freischaufeln und Mechaniker einteilen, damit es dann für den Kunden zu möglichst geringen Standzeiten kommt – Smart Maintenance und er sein Team möglichst effizient einAlle Transit Connect, Transit Custom, Transit und Ranger, die seit Mitte 2019 Optisch sieht alles ganz normal aus. setzen kann. gebaut wurden und über das „Ford Pass Doch dieser Rückspiegel hat mit einem Connect“-Modem verfügen, können auf Spiegel nichts zu tun. Denn dieses Ford-Liive-Zentren diesen Service zugreifen. Hierbei geht es Exemplar für Ford Nutzfahrzeuge ist Auch diese Maßnahme dient dazu, um eine Art drahtlose Standleitung zum ein hochauflösendes Farbdisplay, das Händlerbetriebe zu unterstützen, was im Hersteller. Smart Maintenance übermitdas Bild einer HD-Rückfahrkamera am Endeffekt ebenfalls der KundenzufriedenHeck des Fahrzeugs widergibt. telt alle relevanten Daten des Autos direkt heit dient. Diese Liive-Zentren können Der große Vorteil. Selbst bei Modellen an Ford und kann so erkennen, welche von Werkstätten kontaktiert werden, mit Trennwand oder fensterlosen HeckService arbeiten demnächst anstehen. wenn es zu unerwarteten Problemen Dadurch soll es den Kunden ermöglicht kommt. Die Mitarbeiter können sich türen kann so ein Blick zurück gewagt werden, Werkstattaufenthalte vorauszudann quasi online die Daten des betrofwerden – und dank automatischer Helplanen und Termine auszusuchen, die für ligkeitsregelung praktisch jederzeit. fenen Fahrzeugs ansehen und beratend sie gut in den Zeitplan passen. Weiters passt Was noch dazu kommt: Dank Weitzur Seite stehen. Und wenn alle Stricke Smart Maintenance auf die verbauten Verreißen, können Ingenieure von Ford winkel-Objektiv bietet dieser „Spiegel“ direkt zu Rate gezogen werden. Derzeit ein doppelt so großes Sichtfeld wie herschleißteile auf und kann so rechtzeitig Alarm schlagen, wenn demnächst etwas zu kömmliche Exemplare. Und wenn man gibt es zwei dieser Liive-Zentren, eines reparieren ist. So sollen zum einen Pannen doch lieber die Rücksitzbank im Blick im englischen Dunton und eines im und zum anderen ungeplante Werkstatthaben möchte, kann man das eigentspanischen Valencia. Für Österreich wichtig: Das für unseren Markt verantaufenthalte vermieden werden. Im Fall der liche Display deaktivieren und den anaFälle werden die Fahrzeughalter automalogen Spiegel verwenden. wortliche Team startet demnächst seinen Betrieb am Stammsitz in Köln. • tisch benachrichtigt, entweder über die
Digitale Stütze
Digitaler Rückblick
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NFZ-Extra
Leichte Fracht für schweres Gerät Mit dem Service „Over the Air Update“ bietet Iveco für Fahrzeuge mit Connectivity Box die Möglichkeit, Software-Updates mittels drahtlosem Internet automatisch aufzuspielen. Ganz ohne Werkstattaufenthalte. Text: Roland Scharf, Fotos: Iveco
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ie Digitalisierung macht auch vor der Welt der Nutzfahrzeuge nicht Halt. Und im Grunde ist das elektronische Hirn eines Transporters auch nichts anderes als der Chip in einem Smartphone. Beide gehören ab und zu aktualisiert, indem man den neuesten Stand der Betriebssoftware aufspielt. Das geht bei einem Handy meist drahtlos und bequem von daheim aus. Aber bei einem Transporter? Da musste man dafür immer extra in die Werkstatt fahren – bis jetzt. Bei Iveco kommt nun „Over the Air Update“ ins Spiel.
Schnell und überall Der Name ist hierbei selbsterklärend: Neue Datenstände können drahtlos und von überall auf der Welt mittels Übertragung übers Internet aufgespielt werden. Ganz ohne Werkstattbesuch und damit einhergehendem Ausfall eines Fahrzeugs. Das steigert natürlich die Produktivität der Flotte und ist für alle Iveco Dailys und S-Way mit Connectivity Box verfügbar. Der Prozess an sich ist denkbar einfach: Ist man bei „Iveco ON“ registriert und das Fahrzeug online verbunden, bekommt man automatisch eine Mitteilung auf das Display des Infotainmentsystems, sobald eine neue Software zur Verfügung steht. Ist der Iveco dann sicher geparkt, kann die Installation ganz einfach über den Touchscreen am Armaturenbrett oder die Easy-WayApp gestartet werden. Der Wagen sucht dann – ganz genau wie ein Smartphone – nach dem letzten Update und startet den Download. Und der Fahrer? Der
muss nur mehr warten, bis alles abgeschlossen ist und kann wieder durchstarten.
Smarte Verbesserungen Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten, muss also nicht zwangsläufig erst über Nacht durchgeführt werden. Er kann also genauso gut in der Mittagspause oder immer dann erledigt werden, wenn es irgendwo eine kurze Standzeit – und eine sichere Internetanbindung – gibt. Das macht die Sache noch flexibler und kann problemlos in den Arbeitsalltag integriert werden. „Bei Iveco suchen wir ständig nach Möglichkeiten, unseren Fahrern und Flottenmanagern den Arbeitsalltag zu erleichtern und ihnen zu helfen, noch effizienter zu arbeiten. Deshalb erweitern und verbessern wir kontinuierlich unser breites Angebot an vernetzten Diensten. Das neue ,Iveco Over the Air Update‘ macht es sehr einfach, die Software der Fahrzeuge mit neuen Funktionalitäten, Anwendungen und Verbesserungen zu aktualisieren. Unsere Kunden können so sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge immer auf dem neuesten Stand sind, geschützt sind und Höchstleistungen bringen, ohne Zeit in der Werkstatt zu verlieren. Einfach, schnell, effizient – in einem Wort: smart”, sagt dazu Thomas Hilse, Iveco Brand President. Und um alles noch ein Stückchen einfacher zu gestaltet, wird das „Over the Air Update“ demnächst auch in der „Business Up“-App für den Iveco Daily verfügbar sein. •
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Telematik für den Fuhrpark auf dem neuesten Stand Mit der aktuellsten Generation des Telematikgerätes GO kann auf individuelle Fuhrparkbedürfnisse eingegangen werden. Dabei bleibt es nicht beim Status quo, das GO9 kann sich mitentwickeln. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Geotab
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ie sich der eigene Fuhrpark entwickeln wird? Wer kann das in Zeiten wie diesen konkret sagen! Für verbesserte Sicherheit und Konformität sowie gesenkte Kosten lässt sich schon heute ein Telematikgerät implementieren, das den Wandel einfach mitmacht. Beim GO9 spricht Anbieter Geotab selbst von „einer Revolution der Fuhrparkverwaltung“ und liefert die Argumente gleich mit.
Hier wird präzise gemessen GO9 kommuniziert innerhalb des 2G-, 3G- und in ausgewählten Regionen auch über das LTE-Netzwerk. Sind Updates oder Firmware-Aktualisierungen fällig, erfolgen diese Over the Air. Ans Morgen wurde mit der Erweiterbarkeit durch IOX-Technologie gedacht, ein eigener Port ist für die Integration der Lösungen von Drittanbietern vorgesehen. Add-on-Hardware für Fahrer erkennung, Bestandsverfolgung, Satellitenkommunikation und mehr sind im Geotab Marketplace erhältlich. Und, was kann das kompakte Gerät aus flammenhemmendem ABS denn so im Firmenalltag? Durch den automatisch kalibrierenden Beschleunigungssensor und das neu hinzugefügte Gyroskop lassen sich präzise Messungen zu harschem Bremsen oder starkem Beschleunigen durchführen. Ganz gleich, ob E- oder Verbrennerfahrzeug: Zustand und Status bleiben immer im Blick, egal, ob man Daten zu Motor- oder Batteriezustand, Kilometerstand oder den Sicherheitsgurten sammeln möchte. Unerwünschtes Verhalten am Steuer kann per intelligentem Fahrercoaching direkt im Fahrzeug korrigiert werden. Das reicht von langen Ans Morgen wurde Motor-Leerlaufzeiten bis zu Geschwinmit der Erweiterbarkeit digkeitsüberschreitungen. Nahezu in durch IOX-Technologie und Echtzeit liefert das GO9 Daten zum die Integration von Drittanaktuellen Standort, Fahrverhalten und bieterlösungen gedacht.“ vielem mehr. Die Kollisionserkennung gilt als bahnbrechend: Man erhält sofort eine Benachrichtigung und eine Zusammenfassung über das Ergebnis. Mit automatisch hochgeladenen Daten lässt sich eine Kollision forensisch rekonstruieren. Zum Thema End-to-end-Cybersicherheit ließen sich hier ganze Absätze schreiben, auf jeden Fall sorgen mehrere Sicherheitsmethoden samt FIPS 140-2 validiertem Kryptographiemodul für den nötigen Datenschutz. In Bezug auf die Software bietet Geotab eine Basis, die sich skalierbar anpassen lässt. Leistungsstarke Tools in Form verschiedener Funktionspakete helfen dabei, die Übersicht zu bewahren und schneller fundierte Entscheidungen für das Unternehmen treffen zu können. Unterstützt wird man in den Kernbereichen Produktivität, Sicherheit, Fuhrparkoptimierung, Konformität und Erweiterbarkeit. •
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Übersicht ist alles: Die Software MyGeotab bietet leistungsstarke Tools, die den Alltag erleichtern und darüber hinaus zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen; ein gutes Gefühl: Entscheidungen verschiedenster Art lassen sich so fundiert absichern
NFZ-Extra
Schnell, sicher, wirtschaftlich Mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften und besonders flachem Auffahrwinkel erleichtert der Speeder 2 den Alltag. Der FIT-ZEL Autotransporter bietet bis zu 2,5 Tonnen Nutzlast und es fallen keine Mautgebühren an.
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er leichte Autotransporter FIT-ZEL Speeder 2 hilft, Zeit zu sparen, wenn wieder einmal zu wenig davon vorhanden ist. Nicht nur gibt es eine Zentralverriegelung für die Ladeschienen, diese sind über Kunststoffgleitschienen leicht ausziehbar und seitlich verschiebbar. Serienmäßig bietet ALGEMA FIT-ZEL zwei Radanschlagbügel, die in Rot hervorstechen, sicher ist sicher. Für die Plateaukippung und die E-Winde steht eine Funkfernbedienung bereit. Auf Knopfdruck senkt die kompressorgesteuerte Luftfederung das elektromechanisch kippbare Vollaluminium-Plateau auto matisch ab, um einen perfekten Auffahrwinkel zu erreichen.
Ein echtes Leichtgewicht Bloß acht Grad sind es, da geht die Beladung schnell vonstatten. Per Knopfdruck findet der Speeder 2 wieder in seine Ausgangslage zurück und die automatische Niveauregulierung setzt ein. Nun wird der Pkw noch mit den beiden diagonal angebrachten Radspanngurten gesichert und die Fahrt kann losgehen. Mit seinem Leergewicht ab niedrigen 2,2 Tonnen gehört dieser Autotransporter zu den leich-
Der Aufbau FIT-ZEL Speeder 2 wird für VW und Ford angeboten; als leichter Aluanhänger mit Selbstkippmechanismus empfiehlt sich der FIT-ZEL Eurotrans (r.)
testen seiner Klasse und ist mit dem B-Schein zu fahren. Durch die 3,5-t-Gesamtgewicht-Regelung fallen keine Mautgebühren an und es Bedarf – ohne Anhängerbetrieb – keines Fahrtenschreibers. Auch Lkw-Überholverbote etc. gelten hier nicht. Mit dem FIT-ZEL EuroTrans – er ist in zwölf Sekunden ladebereit – können Fahrzeuge bis zu 2,8 Tonnen transportiert werden. Durch die X-Line-Pendelachse bleiben deren Räder in jeder Situation am Boden. Wer tief liegende Sportwagen transportieren will: Mit optionalen Zusatzschienen sinkt der Auffahrwinkel auf vier Grad! • (MSK, Fotos: FIT-ZEL)
NFZ-Extra • interview
Forderung nach Fristverlängerung Die bevorstehende NoVA auf leichte Nutzfahrzeuge hält die Branche aktuell ordentlich auf Trab. Wir haben mit Sepp Ebner, Markenleiter Volkswagen Nutzfahrzeuge, über Auftragslage, Fristen und mehr gesprochen. Text: Stefan Schmudermaier, Foto: Porsche Austria
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em Pkw-Bereich hat die Corona-Krise ordentliche Einbußen beschert, wie ist es Volkswagen Nutzfahrzeuge im Jahr 2020 ergangen?
so freuen wir uns auf den neuen Amarok, der 2022 auf den Markt kommen wird.
Wenn ich einen Blick auf die Nutzfahrzeuge-Varianten werfe, dann haben wir das Jahr besser abgeschlossen als gedacht, die Industrie funktioniert trotz Corona-Einschränkungen und auch die Bauwirtschaft – ein sehr wichtiger Treiber – hat sich schnell erfangen.
Die Nachfrage nach konventionell betriebenen Fahrzeugen wird im ersten Halbjahr sehr hoch ausfallen, wie ist der Stand bei VW Nutzfahrzeuge und wie sieht es mit der Lieferfähigkeit aus?
Stückzahlenmäßig hatte erstmals Ford in Österreich die Nase vorn, was waren die Ursachen dafür?
Mit dem neuen Caddy sind wir sehr gut lieferfähig, beim T-Modell und beim Crafter haben sich auch die Händler gut mit Fahrzeugen eingedeckt.
Wir waren im vergangenen Jahr bei mehreren Modellen etwas eingeschränkt, so sind etwa durch den Modellwechsel beim Caddy Produktionslücken entstanden, vor allem auch im Hinblick auf den Allradantrieb 4MOTION, der beim Caddy in Österreich 30 Prozent ausmacht. Der Amarok ist ausgelaufen, auch da haben wir daher Volumen verloren. Und schließlich gab es natürlich auch Auswirkungen durch coronabedingte Werksschließungen.
Die NoVA auf Nutzfahrzeuge hat große Wellen geschlagen, wir stark trifft diese mitunter empfindlich hohe Zusatzabgabe die Branche im Allgemeinen und Ihre Marke im Besonderen?
Im Hinblick auf die Elektrifizierung war VW Nutzfahrzeuge mit dem e-Crafter ein Vorreiter, seit damals ist aber nicht mehr viel gekommen. Andere Hersteller wie etwa der PSA-Konzern sind da mittlerweile deutlich weiter und haben in Kürze Angebote in allen Segmenten. Wann ist mit weiteren voll- oder teilelektrischen Fahrzeugen von VW Nutzfahrzeuge zu rechnen? Wir merken, dass vor allem im Segment des Caddy durchaus eine Nachfrage da ist, hier haben wir ja ein Plug-in-Hybrid-Modell in Planung. Der e-Crafter hat sich gut etabliert, bereits Ende des Jahres kommt der neue Multivan als Plug-in, kommendes Jahr dann der ID.Buzz, auf den wir uns schon sehr freuen.
Ob der Kurzfristigkeit der NoVA-Einführung sind die Auswirkungen immens, aber nicht nur bei uns, sondern vor allem auch in den Unternehmen. Es gibt sehr große Vorzieheffekte, ein hoher Prozentsatz wird die Fahrzeuge aber auch deutlich länger fahren, was den Wechsel Stichwort neuer Multivan, dieses auf emissionsärmere Fahrzeuge verzögert. Für Modell wird ja deutlich Pkw-hafter. 2022 ist davon auszugehen, dass der NutzfahrIst das eine Möglichkeit, die Kunden Sepp Ebner, Leiter VW Nutzfahrzeuge zeugmarkt auf das Niveau des Corona-Jahres des in absehbarer Zeit auslaufenden 2020 zurückgeht. Geholfen wäre uns – und auch VW Sharan oder auch Seat Alhambra den Mitbewerbern –, wenn man die auf Ende im Konzern zu halten? Gerade viele Oktober gesetzte Anmeldefrist noch weiter verlängern würde, diese Firmen werden sich in dieser Fahrzeugklasse ja nach Ersatz Gespräche sollten dringend geführt werden. umsehen, oder? Davon gehen wir aus, wir werden ein attraktives Angebot für diese Gibt es im Hinblick auf die NoVA schon Lösungen für spezielle Zielgruppe haben, zudem sollte das Modell ja auch vorsteuerabzugsfähig sein. Aktuell haben wir bereits den Caddy Maxi, der in der Auf- und Umbauten an Nutzfahrzeugen? 5. Generation mit neuem Design und digitalen Features sowie seiner Das ist ein durchaus komplexes Thema und hängt maßgeblich Geräumigkeit ein attraktives Angebot im Van-Bereich darstellt. davon ab, was die jeweiligen Auf- und Umbau-Anbieter an Unterlagen und Informationen zur Verfügung stellen können. Wir sind diesbezüglich jedenfalls im intensiven Austausch mit dem Seit Kurzem ist der neue Caddy auf dem Markt, wie ist das Hersteller, noch sind aber nicht alle Fragen geklärt. Fahrzeug angelaufen und wodurch zeichnet sich das Modell
Rechnen Sie mit starken Einbrüchen im Pick-up-Segment durch die neue Nutzfahrzeug-NoVA? Lifestyle-Pick-ups wird es aufgrund der neuen Besteuerung de facto nicht mehr geben, die Fahrzeuge werden für Private und Unternehmer deutlich unattraktiver. Wir gehen davon aus, dass das Segment auf 3.000 bis 3.500 Fahrzeuge pro Jahr schrumpfen wird und nur noch jene Unternehmen einen Pick-up kaufen werden, die so ein Fahrzeug auch wirklich unbedingt benötigen. Was uns betrifft,
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aus Ihrer Sicht ganz besonders aus?
Das Modell ist sehr gut angelaufen und nimmt immer weiter Fahrt auf, seit Kurzem ist ja auch die 4MOTION-Allradvariante verfügbar, für die sich in Österreich jeder dritte Kunde entscheidet und die uns auch von vielen Mitbewerbern abhebt. Der Caddy ist für uns so etwas wie ein Schweizer Taschenmesser, ein echtes Allroundtalent mit einer Vielzahl an Varianten im Pkw- wie auch im Nutzfahrzeugbereich. Er ist deutlich komfortabler als der Vorgänger und bietet eine große Bandbreite an Motoren und Antrieben. •
NFZ-Extra
Alles auf einen Klick, alle perfekt im Blick! Die Max Wild GmbH stellte 2019 auf Webfleet-Lösungen um und erzielte große Fortschritte in der Effizienz der Disposition.
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as Ziel war, unsere Disponenten in die Lage zu versetzen, alle Fahrzeuge unter ihrer Obhut allzeit im Blick zu haben – und zwar auf einen Blick”, berichtet Fuhrpark- Geschäftsfeldleiter Daniel Wild über die Beweggründe, sich an Webfleet zu wenden. „Der individuelle Disponent sollte jederzeit wissen, wohin ‚seine‘ Fahrzeuge unterwegs sind und wann sie dort ankommen werden, ohne die jeweiligen Fahrer kontinuierlich abtelefonieren zu müssen.“
Komplett vernetzt Für das 1955 mit Hauptsitz in Berkheim gegründete Familienunternehmen sind täglich mehr als 650 Mitarbeiter sowie etwa 300 Pkw und 100 Lkw im Einsatz. Dazu gibt es drei Niederlassungen, fünf Kiesgruben und sieben Baustoff-Recyclingplätze. Gute
Gründe, die Disposition zu digitalisieren und nicht nur das. Das Monitoring der Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer sowie etwaige Verstöße waren ebenso wichtige Herausforderungen. Hinzu kamen noch Themen wie Führerscheinkontrollen und Diebstahlüberwachung insbesondere von Baumaschinen und -fahrzeugen. All das ließ sich mit Webfleet realisieren. Die Disponenten planen sämtliche Touren, die entsprechenden Aufträge werden unmittelbar an die Fahrer gesendet. Dank Remote-Download lassen sich alle erforderlichen Tachographendaten herunterladen. Fertig ist man mit dem Umstellungsprozess übrigens noch lang nicht, so Wild: „Derzeit arbeiten wir intensiv daran, unsere bestehende Dispositionssoftware an Webfleet anzubinden.“ • (RSC, Fotos: Webfleet)
Fahrer von Max Wild GmbH erhalten ihre Fahrbefehle automatisch ins Cockpit geschickt; für die Leih-Baumaschinen gibt es bei Webfleet aufwendige DiebstahlAlarmsysteme; sehr zufrieden mit dem Webfleet-Service: Daniel Wild
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Komplettlösungen mit Sinn fürs Detail Mit der Fahrzeugeinrichtung hat es sich Würth zur Aufgabe gemacht, mit individuell konfigurierbaren Elementen die Nutzfahrzeuge ganz nach den Wünschen der Kunden zu gestalten. Dank cleverer Lösungen lässt sich somit praktisch eine komplette Werkstatt in einen Kastenwagen bauen. Text & Fotos: Roland Scharf
Der große Würth Shop im 23. Bezirk umfasst nicht nur das gesamte Montage- und Befestigungsmaterial, sondern auch eine große Werkstatt, in der an mehreren Fahrzeugen gleichzeitig gearbeitet wird.
Die Beratung inkludiert natürlich auch eine Planung mit modernen 3D-Hilfsmitteln, die dem Kunden schon vorab einen Eindruck vermittelt, wie die fertige Fahrzeugeinrichtung dann aussehen wird.
Schlicht und aufgeräumt wirkt der VorführTransit von Würth. Sieht nach wenig aus, doch dafür ist hier umso mehr untergebracht. Dank Modulbauweise befindet sich im Inneren eine komplette Werkstatt.
Und wenn man genau hinsieht: Sogar an Details wie einen Flüssigkeitstank und sogar einen Mistkübel wurde gedacht.
Genial einfach: Elemente wie die ausfahrbare Werkbank inklusive Schraubstock sind typisch für die platzsparenden Lösungen, die Würth für beide Einrichtungssortimente im Programm hat.
Elemente, die im harten Arbeitsalltag schnell zu erreichen sind wie etwa die Papierrolle, befinden sich direkt bei der Heckklappe. Das erleichtert auch entsprechend das Befüllen.
Der große Vorteil von Würth: Auch Werkzeug und Verbrauchsmaterial sind im Sortiment, sodass man Laden, Regale etc. perfekt auf die Nutzgegenstände auslegen kann; im Bild oben: eine Magnet-Lampe.
Großzügig dimensionierte Fächer am Fahrzeugboden bieten genug Raum, um Arbeitskoffer und -taschen schnell und sicher zu verstauen. Wichtig vor allem bei schweren Gegenständen.
Das Schubladensystem vertraut ausschließlich auf Metallbeschläge und Kugellager, damit auch bei schwerer Beladung ein sicheres Auf- und Zumachen jederzeit gewährleistet ist.
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NFZ-Extra
Ordnung mit System Interview mit Sascha Albiez, Leitung Fahrzeugeinrichtung bei Würth Was bedeutet Orsymobil? Der Begriff Orsy steht für „Ordnung mit System“ und stammt aus unserem Lagermanagement. Im mobilen Bereich sprechen wir jetzt aber nur noch von der Würth Fahrzeugeinrichtung.
Coole Idee: Die zweite Schiebetür wird benutzt, um nach außen öffnende Laden zu montieren. Praktisch zum Beispiel für Dokumente oder als Schreibunterlage oder Laptop-Arbeitsfläche.
Kisten können dank Gummispannbändern und des frei montierbaren Haltebügels selbst bei voller Beladung während der Fahrt nicht verrutschen.
Der Würth-Präsentations-Transit von außen. Das nächste Projekt wird ein langer Crafter, der sogar eine kleine Sitzecke für Besprechungen beinhalten wird. Aber das ist eine andere Geschichte!
Was zeichnet die Würth Fahrzeugeinrichtung besonders aus? Wir versuchen, ganz individuell in die Kundenbedürfnisse einzutauchen und Einrichtungen entsprechend anzupassen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Unsere Elemente sind für das Handwerk konzipiert und da Verbrauchsmaterial und Werkzeug ja unsere Kernkompetenzen sind, versuchen wir, alle Systeme ineinandergreifen zu lassen. Wie sieht es mit der Qualität aus? Darauf legen wir großen Wert. Alle Elemente, die besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind, zum Beispiel Schubladenauszüge, sind hochwertig gefertigt. Die Fronten bestehen bei uns ebenfalls aus Aluminium und nicht aus Kunststoff, damit es auch bei hohen Temperatur unterschieden keine Angriffspunkte gibt. Hohe Lebensdauer ist uns sehr wichtig.
nicht auf das letzte Gramm Gewichtsersparnis ankommt. Es sind zahlreiche Stahlkomponenten verbaut, was der Langlebigkeit natürlich zugute kommt und dank der einzelnen Module können die Einrichtungen ganz individuell zusammen gestellt werden. Und die variable Variante? Wie der Name schon sagt, ist diese Version besonders flexibel ausgelegt. Mit einem Raster von 30 Millimetern können wir die Einrichtung ganz auf die Arbeitsweise des Kunden anpassen. Zudem liegt hier der Schwerpunkt auf der Leichtbauweise mit hohem Aluminiumanteil. Wem empfehlen Sie also welches Fahrzeugeinrichtungs-System? Wo viel Material mitgeführt werden muss, empfehle ich natürlich die variable Ausführung. Wo die Ansprüche eher bei maximaler Belastbarkeit liegen, ist die Modul-Variante natürlich klar im Vorteil.
An wie vielen Orten können Fahrzeuge in Österreich umgebaut werden? Aktuell haben wir 26 externe Partner in ganz Österreich, mit denen wir zusammenarbeiten. 2019 starteten wir mit dem ersten eigenen Würth Service Standort in Wien, kurz danach mit einem zweiten in Villach.
Müssen die Umbauten vor Inbetriebnahme noch typisiert werden? Nein, sämtliche Einrichtungen von Würth sind abnahmefrei. Sie gelten als besondere Form der Ladungssicherung, da deren Schraubver bindungen sich mit handelsüblichen Mitteln ganz einfach demontieren lassen.
Wird es künftig noch mehr Würth Service Standorte geben? Eine Erweiterung ist geplant, voraussichtlich schon nächstes Jahr. Wir planen einen Standort im Westen Österreichs, wobei ich persönlich mittelfristig von sechs eigenen Standorten ausgehe, damit man in ganz Österreich den gleichen Service anbieten kann.
Wie lange dauert der Umbau? Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage, vor allem der bevorstehenden NoVa-Einführung geschuldet, haben wir derzeit eine längere Vorlaufzeit, bemühen uns aber sehr diese so knapp wie möglich zu halten. Der Einbau an sich liegt im Schnitt dann bei einem Tag.
Was ist der Unterschied zwischen der modularen und der variablen Fahrzeugeinrichtung? Die modulare Einrichtung steht für extreme Robustheit und maximale Belastbarkeit, wo es
Gibt es Kundenwünsche, die nicht erfüllbar sind? Wir freuen uns auf Herausforderungen und da wir in Deutschland eine eigene Fertigung haben, haben wir die Möglichkeit auch besondere Wünsche umzusetzen.
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NFZ-Extra • schon gefahren
Die knallige Alternative Dass Magna kräftig nachgeholfen und viel Feinarbeit geleistet hat, merkt man beim neuen Isuzu D-Max schon auf den ersten Metern. Vor allem beim auffälligen Topmodell V-Cross, mit dem wir auf erster Testfahrt waren. Text & Fotos: Roland Scharf
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hailand gilt wegen eigentümlicher Steuergesetze als größter Pick-up-Markt der Welt. Entsprechend sind knapp 80 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge derartige Modelle, womit nur logisch ist, dass alle japanischen Hersteller vor Ort ihre Pritschen-Werke haben. Isuzu ist übrigens die Nummer 1, sogar vor Toyota. Und bei uns bekommt das keiner mit.
Gediegen robust Ein Grund mehr, dass es jetzt wieder einen Isuzu bei uns gibt. Der D-Max wurde 2020 neu aufgelegt und für den Einsatz in Europa bei Magna kräftig überarbeitet. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Straff, aber nicht ungut hart gefedert, rollt der D-Max souverän auch über schlechte Wege. Die an Blattfedern aufgehängte hintere Starrachse bleibt angenehm ruhig und die Lenkung zählt zwar nicht zu den direktesten, arbeitet aber zielgenau und leichtgängig. Wichtiger Punkt natürlich: der Antrieb. Ein Vierzylinder mit 1,9 Liter Hubraum leistet standesgemäße 163 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment, die dezent brummend für absolut ausreichenden Vortrieb sorgen. Souverän verwaltet vom optionalen Automatikgetriebe, was gut ist, denn mit einer Anhänge-
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last von 3,5 Tonnen kann der D-Max ein wenig Morch gut vertragen. Wenn’s ein wenig mehr sein darf, empfiehlt sich der V-Cross, den es allerdings nur als Doppelkabiner mit 1,6 Meter kurzer Ladefläche gibt. Dieser hat neben auffälligen Felgen, Verbreiterungen und Trittbrettern auch Ledersitze, die überaus bequem ausgefallen sind. Der Innenraum zeigt sich ebenso hübsch angerichtet und passt wie angegossen. Fein auch der große Touchscreen, der bis auf Radio und Bluetooth-Audio (immerhin mit Apple CarPlay) aber nur wenig zu bieten hat. Und auch bei den Assistenzsystemen (von Spurhalteassistent bis Verkehrszeichenerkennung) gibt es nichts zu meckern. So kommt der V-Cross auf stattliche 40.575 Euro (alle Preise netto). Der zweckmäßigere LS, ebenfalls mit Allrad und Automatik, kostet nur 31.673 Euro – noch. Denn auch hier kommt demnächst die LNFNoVA zum Tragen, die dank des kleinen Motors mit im Schnitt 2.083 Euro aber noch verschmerzbar ausfällt. •
Nur den V-Cross zieren Beplankungen und mattschwarze Felgen; Innenraum mit Top-Sitzen und AnalogTacho; empfehlenswert: das Automatikgetriebe
Isuzu D-Max
Flotten-Tipp: LS 4WD
Testmodell: V-Cross
Hubraum | Zylinder
1.898 cm3 | 4
1.898 cm3 | 4
Leistung
163 PS (120 kW)
163 PS (120 kW)
Drehmoment
360 Nm bei 2.000/min
360 Nm bei 2.000/min
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 180 km/h
k. A. | 180 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
6-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,8 l D | 212 g/km (EU6d)
7,2 l D | 236 g/km (EU6d)
Ladefläche | Zuladung 1.570 x 1.530 mm | 1.100 kg 1.570 x 1.530 mm | 1.100 kg Basispreis | NoVA
35.765 € (exkl.) | 0 %
40.575 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: die Verarbeitung, das europäische Fahrverhalten Das vermissen wir: die Verfügbarkeit bis zur NoVA-Einführung Die Alternativen: Nissan Navara, Mitsubishi L200, Toyota Hilux Werksangaben
NFZ-Extra • Test
Einfach arbeiten Die Pkw-Variante des neuen VW Caddy haben wir bereits in der letzten FLOTTE gelobt, nun ist die Cargo-Variante zum Test angetreten, in jener Ausstattung, die auch gekauft wird. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
P
ressetestautos sind vielfach bis unters Dach mit Extras vollgestopft, schließlich wollen die Hersteller ja zeigen, was alles möglich ist. Dass das den Preis des Fahrzeuges in oft schwindelerregende Höhen treibt, ist die Kehrseite. Umso erfreulicher, dass VW uns keinen Caddy Kastenwagen für 30.000 Euro vor die Tür gestellt hat, sondern das Entry-Modell, das im Falle des Testautos bei 17.500 Euro netto beginnt. An Extras waren lediglich das Komfort-Paket-Klima, die Garantie-Eweiterung auf fünf Jahre beziehungsweise 150.000 Kilometer und ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel Heckflügeltüren mit Fenster oder eine Dachgalerie im Fahrerhaus mit dabei, für insgesamt 1.755 Euro netto. Kein Navi, kein Multifunktionslenkrad, ja nicht einmal ein Parkpiepserl, das freilich empfehlenswert wäre.
Spritziger Turbodiesel Motorisch gab es dafür keine Schmalkost, sondern den TDI mit 102 PS, der – zwischen den Versionen mit 75 und 122 PS angesiedelt – wohl die Idealbesetzung für den Caddy darstellt. Alle drei Selbstzünder verfügen erfreulicher weise über vier Zylinder und zwei Liter Hubraum und das merkt man auf den ersten Metern. Das Triebwerk geht mit einer Spritzigkeit ans Werk, die dem Fahrer ein Lächeln ins Gesicht zaubert und darüber hinwegtröstet, dass der Chef bei der Ausstattung geknausert
hat. Das Fahrgefühl ist im Vergleich zum in die Jahre gekommenen Vorgänger spürbar souveräner, kein Wunder, basiert der neue Caddy doch auf jener Plattform, die auch beim Golf VIII zum Einsatz kommt. Die ist technologisch up to date und auch im Hinblick auf Elektronik und Vernetzung auf dem Letztstand. Das merkt man etwa bei der Touchfläche für Licht und Heckscheibenheizung links vom Lenkrad. „Getatscht“ wird auch beim Bildschirm in der Mitte. Der beherbergt zwar kein Navi, dafür allerhand Einstellmöglichkeiten und ebenfalls die Temperaturregelung. Spätestens da wünscht man sich den guten alten Drehregler zurück, ist die Angelegenheit doch unnötig fummelig ausgefallen …
Platz für eine Euro-Palette Abgesehen davon hat sich der Caddy seine alten Stärken bewahrt, er ist das einzige Modell im Segment, das ab Werk mit Allradantrieb verfügbar ist, wenngleich leider nicht mehr in Kombination mit Doppelkupplungsgetriebe, das dem stärksten Fronttriebler vorbehalten bleibt. 664 Kilogramm darf unser Testmodell zuladen, bis zu 3,1 Kubikmeter finden Platz im Laderaum, beim längeren Caddy Maxi sind es 3,7 Kubikmeter. Fein: Zwischen den Radkästen des neuen Caddy ist nun mehr Platz, so lässt sich dort eine EuroPalette unterbringen. •
In der Entry-Version mit dem 102 PS TDI schluckt der neue Caddy bis zu 3,1 m3 und kann 664 Kilogramm zuladen; zwischen die Radkästen passt eine Euro-Palette
Weniger praktisch: die Touchslider zur Steuerung von Temperatur und Gebläse VW Caddy Cargo
Flotten-Tipp: Entry 75 PS TDI
Testmodell: Entry 102 PS TDI
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Leistung
75 PS (55 kW)
102 PS (75 kW)
Drehmoment
250 Nm bei 1.375/min
280 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
16,7 s | 157 km/h
12,6 s | 173 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,9 l D | 128 g/km (EU6)
4,8 l D | 127 g/km (EU6)
Laderaum | Nutzlast
3,1 m3 | 664 kg
3,1 m3 | 664 kg
Basispreis | NoVA
15.400 € (exkl.) | 0 %
17.500 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Platz für eine Euro-Palette, spritziger Motor Das vermissen wir: Drehregler für Heizung und Gebläse Die Alternativen: Ford Transit Connect, Peugeot Partner, Opel Combo Werksangaben
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NFZ-Extra • interview
Eine gute Visitenkarte, die sogar Leben retten kann Willi Weber, Geschäftsführer der Bott Austria GmbH, spricht über die aktuelle Lieferfähigkeit, Argumente für eine Fahrzeugeinrichtung, das Flaggschiff bott vario3, Sonderausbauten und mehr. Interview: Stefan Schmudermaier, Fotos: bott
D
urch die anstehende NoVA auf leichte Nutzfahrzeuge gibt es derzeit einen regelrechten Run in der Branche. Inwieweit spürt bott das und wie sieht es mit der Lieferfähigkeit der Fahrzeugeinrichtungen aus?
zahlreichen eloxierten Aluminium-Strangpressprofilen und hochstabilen Kunststoffen konnten im Durchschnitt weitere 15 Prozent Gewicht eingespart und gleichzeitig eine höhere Festigkeit erreicht werden. Das ausAuch wir spüren einen enorm ansteigeklügelte Baukastensystem mit der Integrierung des neuen Kofgenden Bedarf. Zurückzuführen auf Ein aufgeräumtes Fahrzeug ist Vorziehkäufe wegen der anstehenden fersystems Systainer³ ermöglicht eine gute Visitenkarte für ein UnterNoVA-Regelungen, ist unser Auftragseine Vielzahl von Einbaumöglichnehmen, zudem erhöht eine Fahreingang im ersten Quartal um rund keiten für nahezu alle Fahrzeugzeugeinrichtung die Sicherheit.“ 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr klassen und Anwender. Unsere gestiegen. bott mit seinen rund 1.000 weiterentwickelte 3D-PlanungsMitarbeitern produziert in drei Ländern Europas und ist trotz software ermöglicht uns nicht nur die Planung beim Kunden weltweit stark ansteigendem Bedarf in der Lage, ohne große vor Ort, sondern situationsbedingt sehr nachgefragt auch Live- Konfigurationen per Videokonferenz. Verzögerung jede individuell geplante Fahrzeugeinrichtung zu liefern.
Es gibt noch immer Unternehmen, die aus Kostengründen auf eine Fahrzeugeinrichtung verzichten oder auf selbstgebastelte Lösungen setzen. Wie versuchen Sie, diese Firmen zu überzeugen? Für Einsteiger bieten wir unsere Starterpakete an. Diese Module sind in drei verschiedenen Größen erhältlich und wir bieten diese zum Beispiel für die Sprinterklasse (Größe L) schon ab 2.590 Euro an. Die „eingebaute Sicherheit“ für Mitarbeiter und Material, welche durch zahlreiche Crashtests bewiesen wurde, sollte jeden Verantwortlichen überzeugen, in eine sinnvolle, professionelle Ladungssicherung zu investieren. Kurze Suchzeiten, eingesparte Mehranfahrten und gleichzeitig ein professionelles Auftreten beim Kunden vor Ort mit einem top aufgeräumten Fahrzeug ist sicherlich auch ein Argument und eine gute Visitenkarte für jedes Unternehmen.
Die Anforderungen an ein Nutzfahrzeug sind je nach Branche ziemlich unterschiedlich. Ist es überhaupt möglich, als Fahrzeugeinrichter flexibel darauf zu reagieren? Mit unserem flexiblen System sind wir in der Lage, jeden vorhandenen Stauraum praxisgerecht auszustatten. Die im Vorfeld mit 3D-Scannern ausgemessenen Karosserien werden millimetergenau für unser Planungssystem aufbereitet. Mit sehr guten Kontakten zu den Nutzfahrzeugherstellern bekommen wir schon sehr früh Informationen zu den anstehenden Fahrzeugen und möglichen Trends. Neu hinzu kommt bei uns am Standort Wiener Neudorf eine Montagebox, die speziell für den Einbau von Elektrofahrzeugen ausgerüstet ist, um auch diesem steigenden Bedarf nachzukommen.
Bietet bott auch individuelle Sonderausbauten nach Maß an?
Die bott vario3 Fahrzeugeinrichtung ist das derzeitige Flaggschiff. Was sind die wichtigsten Merkmale und wie versucht man, sich vom Mitbewerb abzusetzen? bott vario3 ist eine konsequente Weiterentwicklung unserer erfolgreichen Fahrzeugeinrichtung. Durch Verwendung von
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Willi Weber, Geschäftsführer der Bott Austria GmbH
Ja durchaus. Fahrzeuge für Tierärzte, Fahrradenthusiasten oder für den Motorsport, um nur einige zu nennen. Besonders im Blaulichtsektor haben wir große Erfahrung im Sonderausbau. Im Übrigen haben wir kürzlich eine maßgefertigte Lösung für Österreichs mutmaßlich erfolgreichsten Surfer Marco Lang realisiert. Boards und Segel im Nutzfahrzeug optimal zu verstauen, war auch für uns Neuland. •
NFZ-Extra • Vorstellung
Die elektrische Geburtstagstorte Vor zwei Jahren das erste Mal präsentiert, kommt der batterieelektrische Fiat E-Ducato nun endlich auf den Markt. Sein modulares Konzept ist hierbei besonders erwähnenswert. Text: Roland Scharf, Fotos: Fiat
N
atürlich handelt es sich um einen Zufall, dass der E-Ducato zum 40. Geburtstag der Baureihe präsentiert wird. Aber es ist ein schönes Zeichen des Wandels, den diese Fahrzeugklasse derzeit durchmacht.
Von Rakete bis Schildkröte Die Technik ist modular konfigurierbar, je nachdem, wie viel Reichweite man benötigt und wie dick der eigene Geldbeutel ist. Die „kleine“ Version hat einen 47-kWh-Akku, die nach WLTP-Zyklus für 170 Kilometer gut sind, wobei Fiat betont, dass im Stadtzyklus sogar 235 Kilometer erreichbar sind. Wer zur größeren Ausführung mit 79-kWh-Stromspeicher greift, kommt schon 280 Kilometer weit und in der Stadt sogar bis zu 370. Was vielen auch zusagen dürfte: In einer halben Stunde kann genug Energie für 100 Kilometer nachgeladen werden. Hier muss man aber aufpassen. Die kleine Variante hat nur einen 7-kW-Lader an Bord. Ein 11-kW-On-Board-Lader für 3-phasiges Laden kostet für den Kleinen 1.500
Euro Aufpreis. Wer mit 22-kW-Wechselstrom laden will, muss bei beiden Optionen bis zu 4.000 Euro aufzahlen. So oder so stehen 122 PS und 280 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, wobei die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h limitiert ist. Die erreicht er übrigens nach 20 Sekunden. Die 50-km/h-Schallmauer ist schon nach fünf Sekunden durchbrochen. Vielfalt: Fahrgestell bis Pritsche Alle 400 Ducato-Versionen können als Stromer geordert werden, also auch Busse, Pritschen und nackte Fahrgestelle. Was sie alle eint, ist die schlaue „All-Forward“-Architektur mit weit auseinander liegenden Seitenholmen, die es ermöglicht, die Batterieelemente im Fahrzeugboden zu implementieren. So bleibt der Laderaum vollständig erhalten. Der Vorverkauf startete übrigens schon im März, somit ist der E-Ducato bereits ganz normal erhältlich. In Österreich beginnen die Preise bei 55.950 Euro netto. •
Mit großem Akku kommt der E-Ducato 280 Kilometer weit; dank schlauer Bauweise bleibt trotz Akku im Boden der Laderaum komplett erhalten Fiat E-Ducato
Grundmodell Kasten: L2H1 47KW
Topmodell Kasten: L4H3 79KW
Leistung | Drehmoment 122 PS (90 kW) | 280 Nm
122 PS (90 kW)
0–100 km/h | Vmax
20,0 s | 100 km/h
20,0 s | 100 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang Aut. | Vorderrad
1-Gang Aut. | Vorderrad
Reichweite (max.)
170 km (WLTP)
261 km (WLTP)
Ø-Verbrauch
29,1 kWh/100 km
34,9 kWh/100 km
Ladedauer
4,5–0,5 h
8–0,5 h
Laderaum | Nutzlast
10 m3 | 1.160 kg
17 m3 | 690 kg
Basispreis
55.950 € (exkl.)
75.500 € (exkl.)
Das gefällt uns: dass jede Ducato-Variante auch elektrisch erhältlich ist Das vermissen wir: dreiphasiges AC-Laden als Standard Die Alternativen: VW e-Crafter, Peugeot e-Boxer, Renault Master Z.E. Werksangaben
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NFZ-Extra
Der kalkulierte Krieg der Antriebswelten
Wasserstoff gilt für den Pkw als wenig zukunftsträchtig. Für den Lkw hingegen als mögliche Lösung. Aber leichte Nutzfahrzeuge? Auch hier wäre der Einsatz sinnvoll, meint die PSA-FCA-Allianz Stellantis und stellt eine konzernweite Strategie vor, die Opel aus strategischen Gründen anführen wird. Text: Roland Scharf, Fotos: Shutterstock, Stellantis
I
n der Autowelt ist es nie leicht, es allen Recht zu machen. Das Goldene Mitte gilt bei Pkw, aber noch mehr bei leichten Nutzfahrzeugen. So verwendet man den Wasserstoffantrieb weder als Range Extender Man muss sich nur einmal überlegen, wie viele unterschiedliche noch als alleinigen Antrieb, sondern kombiniert ihn mit einer Sparten auf die meist weißen Transporter zurückgreifen und sie 10,5-kWh-Batterie und 4,4-kg-Wasserstofftank, was im Endeffekt wirklich überall einsetzen. Die Bandbreite an Ansprüchen hat einen Fuel-Cell-Plug-in-Hybrid ergibt. Denn gefahren werden kann die Industrie zwar mit einer unüberschaumit Power aus der Brennstoffzelle oder dem Akku. Zudem sollen sich die Antriebe sinnbaren Vielfalt an Modellvarianten einigermaßen im Griff, aber wenn es um die Frage voll ergänzen, sprich: Wasserstoff kommt Der Laderaum bleibt nach einer Alternative zum bewährten nur dann zur Anwendung, wenn er seine in voller Größe erhalten und Vorteile ausspielen kann. Zum Beispiel im Dieselmotor geht, dann gibt es vielfach die Gewichtszunahme hält Kaltlauf oder beim starken Beschleunigen nach wie vor lange Gesichter, trotz E-Mobisich in sehr engen Grenzen, lität. Zuerst sollte einmal geklärt werden, kommt ausschließlich die Batterie als um welche Problematik es sich genau hanLeistungsquelle zum Einsatz. Alles in allem was der Nutzlast natürlich sollen damit 400 Kilometer Reichweite realisdelt. Laut konzernweiter Statistik von Stelsehr zugute kommt.“ lantis ist es nämlich so, dass man mit einem tisch sein, genauso wie 140 km/h Höchstgerein batterieelektrisch angetriebenen Nutzschwindigkeit. Das Auftanken dauert nur drei Minuten und wenn der Akku zu leer ist, was nach rund 50 Kilometern fahrzeug schon gar nicht so schlecht aufgestellt ist. Die meisten der Fall sein dürfte, kann dieser extern geladen werden. befragten Kunden fahren nicht einmal 200 Kilometer pro Tag, die Das hat zudem den produktionstechnischen Vorteil, dass man viel werden heute schon mit den elektrischen leichten Nutzfahrzeugen vom E-Modell übernehmen kann, was die Kosten dramatisch senkt. glücklich. Immerhin 44 Prozent gaben an, weniger als 300 Kilometer Der Stromspeicher stammt etwa direkt von den Plug-in-Hybridtäglich zu fahren, wo es dann schon etwas knapp wird, mit kurzem Modellen des PSA-Konzerns, genauso wie der Elektromotor. Die Zwischenladen klappt aber auch das noch. Dann gibt es doch noch Brennstoffzelle ist dank dieses Konzepts zudem preiswerter und komeinen gehörigen Teil, der weitere Strecken fährt und hier bringt Stellantis Wasserstoff ins Spiel. Wobei man für die Transporterwelt pakt, da sie ja nicht als alleinige Antriebsquelle herhalten muss. Und keinen klassischen FCEV-Antrieb im Auge hat. als wichtigen Punkt bringt man alles auch noch in die bestehenden
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NFZ-Extra
Mittelklasse-Nutzfahrzeuge vom Schlage Opel Vivaro-e unter. Unter der Haube sitzen die Motoren, im Unterboden anstelle der großen Akkus die drei Wasserstofftanks und der Stromspeicher nimmt unter der Sitzbank Platz. Was im Endeffekt bedeutet: Der Laderaum bleibt in voller Größe erhalten und die Gewichtszunahme hält sich in sehr engen Grenzen, was der Nutzlast sehr zugute kommt.
Vorteil Rüsselsheim Die ersten Prototypen, von Hand umgerüstete E-Versionen des Vivaro, rollen bereits eifrig durch die Gegend rund um Rüsselsheim, da Opel für den Bau der Versuchsträger (die Konstruktion stammt großteils aus Frankreich) auserkoren wurde. Das liegt aber nicht nur an der Kompetenz der deutschen Stellantis-Tochter. Hier geht es auch um finanzielle Beweggründe. Der Deutsche Bund vergibt im Zuge der Deutschen Wasserstoff-Strategie Förderungen an heimische Unternehmen. Und so erhielt allein Opel eine Unterstützung in der Höhe von 5,7 Millionen Euro. Ob das der Grund war, mit der schon tot geglaubten Wasserstoftechnologie ausgerechnet jetzt wieder durchzustarten, bleibt vorerst offen. Ebenso, mit welchen Stückzahlen oder Preisen für die FC-PHEV-Transporter zu rechnen ist. Zumal die alten Probleme der Infrastruktur weiterhin bestehen bleiben. Das Tankstellennetz kann man im positivsten Fall nicht einmal als dünn beschreiben. Dazu kommen der im Vergleich zur batterieelektrischen Antriebsform schlechte Wirkungsgrad und die sehr energieintensive Produktion vom Rohstoff Wasserstoff an sich. Doch der Vorteil des schnellen Betankens könnte auf dem LNFMarkt in Zukunft vielleicht noch ein immenser Vorteil werden. •
Die Stellantis Plug-in-HybridFuel-Cell-Technik im Detail Als Basis nimmt Stellantis die aktuellen E-Modelle vom Schlage Opel Vivaro-e. Statt der großen Akkus sitzen drei zylinderförmige Wasserstofftanks. Unter der Rücksitzbank lauert der Akku aus dem 3008 PHEV, unter der Haube das Duo bestehend aus E-Motor und Brennstoffzelle. Diese kompakte Bauform ermöglicht es, dass der Laderaum ohne Einschränkungen komplett erhalten bleibt. So können 400 Kilometer Reichweite insgesamt und 50 Kilometer rein elektrische Reichweite ermöglicht werden. Zudem bleiben dank der bereits vorhandenen Basis die Produktionskosten gering.
Mit Wasser auf Einsatz Toyota zeigt gemeinsam mit dem Kumamoto-Krankenhaus einen Rettungswagen mit Brennstoffzelle, der als rollende FCEV-Klinik eingesetzt werden soll.
A
uslöser waren die letzten Überschwemmungen in Japan, die auch die ohnehin schon fragile Stromversorgung in weiten Gebieten des Landes unterbrochen haben, was die ärztliche Versorgung der Opfer noch schwerer gestaltet hat. Eine mobile Klinik, die energieautark arbeiten kann, hätte große Vorteile geboten, was Toyota dazu verleitet hat, auf Basis des Coaster einen FCEV-RettungswagenPrototypen zu bauen.
Zellforschung Der Vorteil von Wasserstoff bei medizinischer Nutzung: Das schnelle Auftanken und die damit schnelle Verfügbarkeit kann über Leben und Tod entscheiden. Dazu gibt es zahlreiche medizinische Gerätschaften, die ebenso mit Energie versorgt werden müssen und dafür eignet sich eine Brennstoffzelle natürlich optimal. Die Technik spendete der Mirai und besteht aus einem 182 PS starken
Die mobile Klinik auf Basis des Toyota Coaster kann dank Brennstoffzelle alle medizinischen Gerätschaften völlig autark betreiben; Die Reichweite? 210 Kilometer
E-Motor, der seine Energie aus einer 114-kW-Brennstoffzelle bezieht. Wasserstoff wird in drei Tanks mit einem Fassungsvermögen von 7,2 Kilogramm gelagert. Den Verbrauch gibt Toyota mit 0,89 kg/100 km an. Das alles reicht aus, um den sieben Meter langen und 5,5 Tonnen schweren Coaster bis zu 100 km/h zu beschleunigen und eine Reichweite von 210 Kilometern zu generieren. Dazu sind an den Außenseiten des Wagens mehrere Steckdosen montiert. Ein Feature, das in entlegenen Gebieten sehr praktisch sein kann. Selbst wenn es nur darum geht, Blutspendebusse mit Strom zu versorgen oder – aktueller denn je – mobile C o v i d - Te s t e i n heiten oder Impfstationen. • (RSC)
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NFZ-Extra • schon gefahren
Quartett komplett In Kürze sind auch der Toyota Proace bzw. der Pkw-Ableger Proace Verso als rein elektrische Variante zu haben, die technische Basis steuert wie bisher Kooperationspartner PSA bei. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Toyota
S
eit wenigen Wochen sind Peugeot Partner, Citroën Jumpy und Opel Vivaro – sowie die entsprechenden Pkw-Varianten – rein elektrisch zu haben, in der letzten Ausgabe von electric WOW waren bereits entsprechende Testberichte zu finden. Nun zieht auch Kooperationspartner Toyota nach und bietet sowohl den Kastenwagen Proace als auch den bis zu neun Sitzen ausgestatteten Proace Verso als „Electric“ an. Damit ist das mittlere Segment der leichten Nutzfahrzeuge um ein weiteres Angebot reicher.
Bewährte Qualität Der Toyota Proace Verso konnte vor mittlerweile knapp drei Jahren im 12-monatigen Dauertest seine Qualitäten unter Beweis stellen. 50.000 problemlose Kilometer haben wir damals abgespult, der beliebte Bus war
fast immer auf Achse, von Italien bis Weißrussland, und hat definitiv seine Qualitäten. Mit der Elektrifizierung des technisch identen PSA-Trios war es bei Toyota nur noch eine Frage der Zeit, bis die Elektrifizierung auch beim Proace Verso und beim Kastenwagen Proace Einzug hält. Wir hatten sowohl den Citroën e-Spacetourer – im Vergleich mit dem Mercedes-Benz e-Vito Tourer Pro – als auch den Citroën e-Jumpy bereits im Test, wodurch die ersten Testkilometer mit dem Toyota Proace Verso Electric erwartungsgemäß ausfielen. So gibt es auch im Toyota zwei Akkugrößen mit 50 bzw. 75 kWh Bruttokapazität, die für Reichweiten von 230 bzw. 330 Kilometer nach WLTP gut sein sollen. Auf unserer Testrunde – innerstädtisch, auf Landstraßen und der Autobahn – kamen wir mit dem identen Citroën mit der größeren Batterie umgerechnet rund 280 Kilometer weit, das Einsatzgebiet der Toyota-Electric-Modelle ist aber ganz klar der urbane Bereich, „Autobahnraser“ – bei 130 km/h ist ohnedies schluss – schaffen je nach Witterung und Beladung mitunter nur noch 150 Kilometer. Preise hat Toyota noch keine bekannt gegeben, orientiert man sich an Deutschland ist Geladen werden können Toyota Proace und Proace Verso Electric einphasig mit 7,4 kW (optional dreiphasig 11 kW) Wechselstrom oder mit 100 kW am Gleichstrom-CCS-Schnelllader
Der Toyota Proace Verso Electric weiß mit guter Ausstattung, viel Platz und sehr guter Verarbeitung zu überzeugen und unterscheidet sich damit nicht von den Diesel-Modellen
mit etwa 35.000 Euro für den Kastenwagen und 49.000 Euro (beides netto) für den Verso Electric zu rechnen. Ab Anfang 2022 folgen übrigens die E-Versionen des kleineren Proace City. • Toyota Proace Electric
Verso Pkw 75 kWh
Leistung | Drehmoment 136 PS (100 kW) | 260 Nm 136 PS (100 kW) | 260 Nm 0–100 km/h | Vmax
12,1 s | 130 km/h
13,3 s | 130 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Vorderrad
1-Gang aut. | Vorderrad
Reichweite (max.)
230 km (WLTP)
330 km (WLTP)
Ø-Verbrauch
25,1 kWh/100 km
26,9 kWh/100 km
Ladedauer AC | DC
7 h1 | 24 min2 (80 %)
10 h1 | 36 min2 (80 %)
Laderaum | Nutzlast
5,3–5,8 m3 | 1,0–1,275 t
550 l | 1.056 kg
Basispreis
noch offen
noch offen
Das gefällt uns: Ausstattung, Verarbeitung, Platzangebot Das vermissen wir: dreiphasiges AC-Laden serienmäßig Die Alternativen: Citroën e-Jumpy, Peugeot e-Expert, Opel Vivaro-e 7,4 kW einphasig AC; 2100 kW CCS DC;
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Kastenwagen L1 50 kWh
Werksangaben
NFZ-Extra
So klappt es auch mit dem Bus Nur SUV sind lässig? Mitnichten, Hyundai zeigt mit dem Staria, wie cool man viel Raum auf die Straße bringen kann. Ab Herbst kommt der 5,25-Meter-Bus mit Dieselmotor auf den Markt. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hyundai
D
er Marktstart des Hyundai Staria ist noch weit weg, entsprechend lässt er sich preislich noch nicht einordnen. Wir sind gespannt, wie er gegen die Langversionen des VW T6.1 und der Mercedes V-Klasse positioniert wird, denn rein optisch findet hier eine Revolution statt. Das glattflächige Design mit der durch gehenden schmalen LED-Leiste vorn und der lässig tiefen Schulterlinie, die ein luftiges Innenraum-Feeling verspricht, gefällt und versprüht Futurismus.
Staria-Start mit Diesel Bis das Angebot hinter dem breiten Kühlergrill mit der auffälligen Grafik diesem Ansatz entspricht, muss man noch ein wenig warten. Vorerst sorgt ein 177 PS starker 2,2-Liter-VGT-Diesel – gekoppelt an ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine 8-Gang-Automatik – für Vortrieb. „In den kommenden Jahren“ verspricht Hyundai weitere Antriebe, der Staria könnte durchaus auch als Elektrobus für Furore sorgen. Firmen wird zudem eine Transportervariante versprochen. Derzeit finden im 5.253 Millimeter langen, 1.997
Milli meter breiten und 1.990 Millimeter hohen Fahrzeug sieben bis neun Passagiere Platz, es gibt ein Basis- und ein High-End-Modell. Letzteres bietet auf Wunsch nicht nur eine 64-farbige Ambiente-Beleuchtung und Sitze mit Relaxfunktion – diese sollen das Gewicht des Fahrgastes optimal ausbalancieren –, sondern auch eine Freisprechanlage, mit der sich Fahrer und Beifahrer mit den hinteren Passagieren unterhalten können.
Safety first Beim Thema Sicherheit spricht Hyundai von maximal sechs Airbags, einem autonomen Notbremsassistenten und einem aktiven ToterWinkel-Assistenten. Der weltweit erste kabellose Gurtwarner erinnert auch hinten, trotz stufenlos verschiebbarer Sitze, ans Anschnallen. Öffnet ein Fondpassagier seine Schiebetür, wenn sich von
Digitale Armaturen, maximal neun Sitzplätze, Schaltgetriebe oder Automatik mit Tasten statt Hebel; die PremiumVersion bietet Relaxsitze und eine Freisprechanlage für Gespräche zwischen Fahrer und Passagieren
hinten ein Fahrzeug nähert, ertönt ein Warnsignal. Ein Blick ins Cockpit zeigt hoch angesetzte Digital-Armaturen im 10,25-Zoll-Format, einen Touchscreen in der Mittelkonsole und Tasten für die Gangwahl. Eine Dachkonsole und eine gut durchdachte Box in der Mittel konsole sollen reichlich Ablageflächen bieten. •
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service
Effizient unterwegs durch Training Die richtige Fahrtechnik bringt für Firmen nicht nur ein Plus an Sicherheit. Auch Umwelt und Budget werden entlastet. Mobile A1-Mitarbeiter haben dahingehend bei der ÖAMTC Fahrtechnik eigene Kurse absolviert. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: A1/APA-Fotoservice/Juhasz
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it unterschiedlichen Trainingsmodulen geht die ÖAMTC Fahrtechnik auf die Bedürfnisse von Firmen ein. Neben der Sicherheit der Mitarbeiter ist vielen Unternehmen wichtig, dass wirtschaftliche Mehrkosten vermieden werden können. Mitte April absolvierten elf Servicetechniker von A1 ein entsprechendes Training im Fahrtechnik Zentrum Teesdorf im Süden von Wien.
Material- und umweltschonend Über seine Mitarbeiter, die jedes Jahr 530.000 Kunden besuchen, sagt Martin Stiedl, Director A1 Field Service: „Dafür legen Sie mehr als 26 Millionen Kilometer auf Österreichs Straßen zurück. Die umfangreichen FahrtechnikTrainings des ÖAMTC ermöglichen es uns, ungewohnte Verkehrssituationen auf sicherem Terrain auszuprobieren und gleichzeitig kosten- und umweltbewusste Fahrweisen zu trainieren.“ Hermann Wirrer, Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik für Nutzfahrzeuge, weiß, worauf es ankommt: „Wir haben den Fahrzeuglenkern nähergebracht, wie sie ihren Dienstwagen in kritischen Situationen im Straßenverkehr unter Kontrolle bringen können und sie für eine wirtschaftliche Fahrweise sensibilisiert. Denn schon kleine Adaptionen des Fahrstils können den Sprit- oder Stromverbrauch – je nach
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Fahrzeugmodell – nachhaltig senken.“ Zu einer material- und umweltschonenden Fahrweise zählt genügend Abstand zum Vordermann, denn häufiges Bremsen kostet Energie, Zeit und Geld. „Durch eine vorausschauende Fahrweise kann man Rollphasen auch im Ortsgebiet, zum Beispiel vor roten Ampeln, optimal nutzen“, so Wirrer, „auf Freilandstraßen kann man bis zu 500 Metern vor dem Ortsgebiet schon den Fuß vom ‚Gas‘ geben, um die im Ortsgebiet erlaubte Höchstgeschwindigkeit ohne unnötiges Bremsen zu erreichen. Dabei sollte man weder zum Verkehrshindernis werden noch die Flüssigkeit des Verkehrs durch zu langes und langsames Rollen behindern.“
Oft sogar rascher am Ziel Wirtschaftliches Fahren muss also nicht gleich langsames Fahren bedeuten. Wer das Fahrzeug im Bewegungsfluss hält, ist gleich schnell, oftmals sogar rascher am Ziel, auch wenn in den Köpfen dynamischer Autofahrer eine vorausschauende Fahrweise gern mit Zeitverlust gleichgesetzt wird. Pro Jahr besuchen etwa 220 Servicetechniker von A1 die Eco- und Fahrtechniktrainings der ÖAMTC Fahrtechnik. • Alle Infos dazu: www.oeamtc.at/fahrtechnik
Die Servicetechniker von A1 durften kennenlernen, wie man ein Fahrzeug professionell im Bewegungsfluss hält; pro Jahr legt A1 26 Millionen Kilometer zurück
Auto
Reißzähne für den neuen Peugeot 308
N
ahezu die ganze Peugeot-Familie ist daran zu erkennen, nun ist das Kompaktmodell dran: Fortan ist auch der 308 mit Tagfahrlichtern im Look des Säbelzahntigers bestückt.
Erstmals als Plug-in Das ist natürlich nicht alles, der neue Franzose bietet ein Heck mit durchgehendem Balken samt integriertem Kofferraumgriff, das neue Peugeot-Logo im Retro-Look und die nächste Generation des iCockpits. Manches wirkt ähnlich, alles ist aber angeschärft und mit noch mehr Hightech versehen. Auffällig ist der Wegfall der Klaviertasten für die Schnellwahl, ein zweiter schmaler Screen ist für Klima und Co verantwortlich. Hinter dem alten neuen Löwen-Logo im Grill wartet die Radartechnik auf ihren Einsatz. Auffällig in der Liste der Fahrassistenten ist der Spurwechselassistent, der auf Blinkertipp die Spur wechselt, falls
diese frei ist. Bei den reinen Verbrennern hält Peugeot am Diesel (130 PS) fest, auch Benziner (110, 130 PS) sind im Angebot. Eine Automatikoption gibt es beim starken Benziner. Steuerlich interessant werden die Plug-inHybridmodelle mit 180 bzw. 225 PS und etwa 55 Kilometer Reichweite. Preise ab Juni, Start Oktober.
Berühmter Name Für Škoda-Kenner ist die Ausstattung Monte Carlo seit zehn Jahren ein Begriff, doch nur die echten Spezialisten wissen, dass bereits vor 85 Jahren der Škoda Popular Monte Carlo den sportlichen Beinamen trug. Heuer wird das 120. Jubiläum des Motorsport-Engagements von Škoda gefeiert. Die Siege bei der Rallye Monte Carlo kommen da nicht zu kurz. Und, was hat das mit aktuellen Autos zu tun? Noch nichts, doch die neue Fabia-Generation wird auch als Monte Carlo starten.
Feuriges Mazda-SUV Im Japanischen ist Homura die Flamme. Derart heiß bezeichnet startet ein Sondermodell des Mazda CX-5. Schwarze 19-Zoll-Felgen, schwarze Halbledersitze mit roten Nähten, umfangreiche Technik-Extras (LED-Matrix-Scheinwerfer, 360-Grad-Monitor) und viel Luxus (Bose-Sound, E-Heckklappe) gehören dazu. 37.790 Euro als 2WD, 3.000 Euro Allrad-Aufpreis.
Nicht alles ist hier Geschmacksfrage Beim 500 wird jetzt gegoogelt Die drei Modelle Fiat 500, 500X und 500L tragen als Sondermodelle „Hey Google“ die Technologie des US-Giganten in sich. Im Package dabei ist das smarte Display Google Nest Hub, darüber lassen sich auch vom Arbeitsplatz aus diverse Infos checken. Mit „Hey Google, frag MyFiat“ beginnt die Abfrage nach dem Standort, der Tankfülle etc. Für Firmen praktisch: MyFiat Action informiert, wenn vorab definierte Parameter (Bereich, Tempo) gebrochen werden.
An die neue Front des BMW 4er Cabrio werden sich einige Fans erst gewöhnen müssen, die sonstigen Änderungen sprechen für sich. Beim Verdeck lässt sich eine Gewichtsreduktion um 40 Prozent ins Treffen führen, der Akustik- und Klimakomfort sollen dennoch 1A sein. Erstmals steht ein Topmodell mit 374 PS neben den anderen Benzinern (184, 285 PS) und dem Diesel (190 PS). Zwei Sechszylinder-Diesel folgen noch. Top: Mit 385 statt 300 Liter Kofferraum ist das 4er Cabrio fast schon praktisch. Preise ab 56.750 Euro (420i).
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Auto • schon gefahren
Solide Arbeit Dem braven Tipo gönnt Fiat ein dezentes Facelift. Mit zahl reichen Detailänderungen, die den praktischen Italiener besser und im Falle des Cross etwas abenteuerlicher machen. Text: Roland Scharf, Fotos: Fiat
D
er Tipo ist der stille Held der Produktpalette. Mit seinen hemdsärmeligen Talenten und der hübschen Optik fand er eine treue Fangemeinde, weswegen es am grundsätzlichen Konzept nichts zu ändern gab. Also beließ man es bei Maßnahmen, die ein Modell zur Hälfte des Modellzyklus einfach mal benötigt.
Weniger ist mehr Die Front ziert ein neuer Kühlergrill, deutlich breiter und präsenter, in dessen Mitte das neue Logo in Form eines großen Fiat-Schriftzugs prangt. Dazu passend: Scheinwerfer, nun durchwegs mit LED-Technik und Tagfahrlicht-Leuchtenband bestückt. Eine wuchtigere Frontschürze mit Chromelementen verpasst dem Auto einen seriöseren Look, das Heck bekam umgestaltete Leuchten und Felgen im neuen Design lassen auch das Profil des Tipo in frischem Licht strahlen. Innen investierten die Turiner vor allem in die Technik. Die Armaturen arbeiten volldigital in Form eines hochauflösenden Kombiinstruments, zudem wurde der Touchscreen am Armaturenbrett gegen ein auf 10,25 Zoll angewachsenes Exemplar getauscht. Die wichtigere Neuigkeit aber: Dahinter steckt das brandaktuelle
46 | Flotte 04-05/2021
Infotainmentsystem Uconnect5, das Apple CarPlay und Android Auto auch kabellos beherrscht. Unter der vorderen Haube bleibt Fiat bewusst konservativ. Benziner gibt es künftig nur mehr einen. Der hat drei Zylinder, Turboaufladung, einen Liter Hubraum und 100 PS. Gedieselt wird mit 1,2 oder 1,6 Liter Hubraum und 95 oder 130 PS. Wir fuhren den Benziner und waren beeindruckt. Leise und dezent kernig klingend hängt der Primzahlmotor spontan am Gas und liefert tadellose Fahrleistungen. Toll: Vibrationen haben die Italiener dem Dreizylinder konsequent abgewöhnt.
Cross heißt: rustikalere Optik, mehr Bodenfreiheit und mehr Federweg; empfehlenswert: der neue 1,0-Liter-Benziner mit 100 Pferden
vermerken ist, dass das Mehr an Federweg ein Plus an Komfort beschert. Allrad wird es auch in Zukunft nicht geben. Preislich startet der geliftete Tipo bei 17.890 Euro als Fünftürer, der Cross-Aufschlag bewegt sich bei rund 3.000 Euro. Der Kombi kommt auf mindestens 19.090 Euro. •
Neue Variante Unverändert gibt es den Tipo als fünftüriges Schrägheck oder Kombi. Ja, die Limousine gibt es auch, aber die spielt bei uns wirklich keine Rolle im Vergleich zur neuen Variante Cross. Der Name verrät schon, worum es hier geht: Für ein wenig Crossover-Schick bekam der Fünftürer eine Fahrwerkhöherlegung um vier Zentimeter, größere Räder, hat markante Kotflügelbeplankungen in unlackiertem Plastik und einen angedeuteten Unterfahrschutz vorn wie hinten. Spezielle Schürzen und dicke Schweller runden den gelungenen Look ab, wobei positiv zu
Fiat Tipo
Flotten-Tipp: Testmodell: Kombi M-Jet 95 CityLife Cross FireFly Turbo
Hubraum | Zylinder
1.248 cm3 | 4
999 cm3 | 3
Leistung
95 PS (70 kW)
100 PS (74 kW)
Drehmoment
200 Nm bei 1.500/min
190 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
13,5 s | 180 km/h
12,2 s | 183 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,3 l D | 114 g/km (EU6)
5,7 l B | 132 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 550–1.450 l | 550 kg
440 l | 500 kg
Basispreis | NoVA
23.690 € (inkl.) | 4 %
22.190 € (inkl.) | 1 %
Das gefällt uns: der feine Benziner, die angenehme Preispolitik Das vermissen wir: etwas hübschere Materialien im Innenraum Die Alternativen: Hyundai i30, Kia Ceed, VW Golf, Ford Focus etc. Werksangaben
AUTO • schon gefahren
Quadratur des Crossovers Hyundai bringt mit dem Bayon ein neues Modell, dass die Lücke zwischen i20 und Kona schließen soll. Wir waren mit dem kompakten Crossover auf erster Testfahrt und haben dabei interessante Dinge festgestellt. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Hyundai
S
ie kennen das sicher. Da steht man vor einem Riesen von Auto und das Platzangebot im Innenraum ist dann eher enttäuschend. Und dann gibt es Autos, die schaffen es tatsächlich, aus einer kleinen Grundfläche unglaublich viel Raum herauszuholen. So ein Auto ist der neue Hyundai Bayon. Was die Abmessungen betrifft, so ist er mit einer Länge von 4,18 Metern verdammt knapp am Kona (4,21 Meter) dran und man stellt sich zunächst die Frage, wie Hyundai den Neuling denn eigentlich positionieren möchte. Erst recht, da der Bayon innen mehr Platz als der drei Zentimeter längere Bruder bietet.
Erstaunliches Platzangebot Und das macht sich vor allem im Koffer raum bemerkbar. Mit 411 bis 1.205 Litern schlägt der Bayon den Kona (374 bis 1.156 Liter) und auch im Fond ist etwas mehr Platz. Erstaunlich: Der Autor dieser Zeilen – 192 Zentimeter groß – fand knapp, aber doch „hinter sich“ im Fond noch Platz, stark für ein Auto in diesem Segment. Der Innenraum weiß auch optisch zu gefallen, zwar kommt man an Hartplastik in der Preisklasse nicht herum, das ist aber sauber verarbeitet. Hyundai-typisch top ist die Ausstattung, erst recht im von uns gefahrenen Topmodell „Trend Line“, das LED-Scheinwerfer, 17-Zoll-Alufelgen,
Keyless-System, Regensensor, digitale Armaturen, Rückfahrkamera und vieles mehr mitbringt. Erwähnenswert ist das bereits ab dem Niveau „i-Line plus“ serienmäßige 8-Zoll-Farbdisplay, das die kabellose Smartphone-Integration von Apple CarPlay und Android Auto ermöglicht und damit das im Paket 1.500 Euro teure Navi obsolet macht. Apropos Paket, aufbauend auf die Trend-Line-Ausstattung gibt es noch ein Technik-Paket für 1.090 Euro, das unter anderem Parksensoren vorn, Sitzheizung hinten und einen ToterWinkel-Warner beinhaltet.
Spritziger Dreizylinder Beim ersten Test stand uns der Bayon mit dem 100-PS-Dreizylinder-Turbobenziner zur Verfügung, jener Motor, der laut Hyundai auch der beliebteste sein dürfte. Zu Recht, denn das Triebwerk gefällt mit Spritzigkeit und gutem Durchzug, nur 10,7 Sekunden dauert der Sprint auf 100 km/h. Sowohl dieser Motor als auch die 20 PS stärkere 48-Volt-Mildhybrid-Variante sind übrigens auch mit einem 7-GangDoppelkupplungsgetriebe zu haben, für einen moderaten Aufpreis von 1.500 Euro. Das 84 PS starke Basismodell startet als Einführungsangebot bei 17.990 Euro. Der Hyundai Kona verliert übrigens dennoch nicht seine Berechtigung, ist der doch auch mit Diesel, Allrad als Plug-in-Hybrid und als vollelektrische Variante zu haben. •
Mehr Auto lässt sich auf 4,18 Meter Länge kaum unterbringen, das Platzangebot ist überraschend großzügig, die Ausstattung umfangreich und der 100 PS Benziner spritzig
Hyundai Bayon
Grundmodell: 1.2 MPI i-Line
Testmodell: 1.0 T-GDI Trend Line
Hubraum | Zylinder
1.197 cm3 | 4
998 cm3 | 3
Leistung
84 PS (62 kW)
100 PS (74 kW)
Drehmoment
118 Nm bei 4.200/min
172 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
13,5 s | 165 km/h
10,7 s | 183 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch* | CO2*
k. A. | 134–143 g/km (EU6d) k. A. | 122–134 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 411–1.205 l | 535 kg
411–1.205 l | 535 kg
Basispreis | NoVA*
21.990 € (inkl.) | 2–4 %
17.990 € (inkl.) | 4–6 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Ausstattung, spritziger Motor Das vermissen wir: Totwinkel-Warner für alle Ausstattungen Die Alternativen: Kia Stonic, Opel Mokka, Ford Fiesta Active Werksangaben, *Verbrauchswerte noch nicht homologiert
Flotte 04-05/2021
| 47
Exklusiv
Flotten-Check
Wer braucht noch einen Golf? Der Golf ist so etwas wie das Urmeter der Kompaktklasse und eines der erfolgreichsten Autos, die je gebaut wurden. In Zeiten zunehmender Konkurrenz – auch aus dem eigenen Hause – sowie steigender Elektrifizierung stellt sich aber die Frage: Wie fit ist die achte Generation und ist der Variant für Firmen immer noch eine gute Wahl? Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
48 | Flotte 04-05/2021
exklusiv
W
issen Sie, welches 2020 das meistverkaufte Auto gante Auftreten, das ein Golf schon immer mit sich brachte. Egal in der Welt war? Richtig, der Toyota Corolla vor dem welcher Branche, mit einem Golf ist man nie verkehrt „angezogen“ Toyota RAV4 und dem Honda CR-V. Überrascht? und Neider muss man definitiv nicht fürchten. Auch wenn man das Bester Europäer ist aber nicht der Golf, sondern der Tiguan, der Auto so ausstatten kann, dass es den Premiummarken um nichts hinter dem Honda Civic Rang fünf holt. Und der Golf? Nun, der nachsteht. Technisch wurde die achte Generation des Golf auf der folgt erst auf Rang acht und musste in den Top Ten am stärksten weiterentwickelten MQB-Plattform (modularer Querbaukasten) Federn lassen. Wer nun die Corona-Pandemie ins Spiel bringt, der aufgesetzt, die vor allem durch bessere Digitalisierung und Hybrihat natürlich nicht Unrecht, aber es gibt noch weitere Faktoren, disierung überzeugen soll. Bleiben wir gleich bei den Antriebsarten. die dem einst jahrzehntelangen Primus Plug-in-Hybrid gibt es wie erwähnt nur der österreichischen Verkaufscharts das beim Fünftürer, im Kombi – pardon, Leben schwer macht. Und viele Gründe Variant – sind aber drei Mild-Hybride Kompakte SUV-Modelle, sind hausgemacht im VW-Konzern. Da E-Autos und Konkurrenz aus dem mit 110, 130 und 150 PS zu haben. Die wären etwa der Škoda Octavia – der den eigenen Haus setzen dem Golf zu, Drei- bzw. Vierzylinder-Benziner werden Golf als meistverkauftes Auto in Österdabei von einem kleinen E-Motor unterseine Qualitäten hat er dennoch.“ stützt, mit dem man zwar nicht elektreich abgelöst hat – oder der neue Seat Leon SP Kombi, die beide mit ähnlirisch fahren kann, der aber für Entlaschen Platzverhältnissen, aber dem oft besseren Preis-Leistungstung des Verbrenners sorgt und etwa beim Bremsen die Batterie Verhältnis aufwarten. Der SUV-Boom trägt zudem dazu bei, dass wieder auflädt. Interessant: Die Mild-Hybride gibt es ausschließlich viele ehemalige Golf-Käufer nun in einem Tiguan oder einem T-Roc mit Doppelkupplungsgetriebe, die Handschalter bekommen die sitzen. Und last but not least sind es Elektroautos oder die beim identen Triebwerke ohne Hybrid-Unterstützung. Seit Kurzem gibt Golf nur beim Fünftürer erhältlichen Plug-in-Hybrid-Antriebe, die es den Golf 8 auch wieder mit einem Erdgasantrieb, der preislich Stückzahlen kosten. hinter dem 150 PS TDI DSG aber das zweitteuerste Aggregat ist und weiter ein Nischendasein fristen dürfte. Womit wir bei den DieselBenzin, Mild-Hybrid, Erdgas oder Diesel motoren angelangt wären. Aktuell gibt es zwei davon, einen mit Da drängt sich also die Frage auf, ob ein VW Golf Variant überhaupt 115 und einen mit 150 PS, jeweils mit und ohne DSG. noch Platz hat im veränderten Marktgefüge. Nun, bevor der Pressestelle in Salzburg das Frühstückskipferl im Hals stecken bleibt, Vernunft und Fahrspaß: 2.0 TDI mit 150 PS und DSG geben wir vorsichtig Entwarnung. Gerade als Variant hat der Golf für Wir haben uns für das Topmodell entschieden, den VW Golf Variant viele – und ganz besonders für Unternehmen – nach wie vor seine 2.0 TDI mit 150 PS und DSG in der sportlichen R-Line-Ausführung, Daseinsberechtigung. Da wäre zunächst einmal das zeitlos-elerein optisch würde man dem Wolfsburger so auch die doppelte Leistung zutrauen. Mit einem Listenpreis von 36.010 Euro ist das der derzeit auch teuerste Golf Variant, die Preisliste startet übrigens bei 22.190 Euro für den 110-PS-Benziner. Wer sich für Allrad interessiert, der muss sich noch kurz gedulden, der 150 PS TDI kommt im Laufe des Mai auch als 4MOTION, der Golf Alltrack wird in Österreich indes nicht angeboten. Der getestete 2.0 TDI mit Frontantrieb zeigt
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Exklusiv
sich im Golf Variant gut im Futter, 8,7 Sekunden vergehen beim 100er-Sprint, 360 Newtonmeter Dreh moment sorgen für Kraft bei niedrigen Drehzahlen. Niedrig fällt auch der Verbrauch aus, eine Vier vor dem Komma ist kein Hexenwerk im Eco-Modus, über sechs Liter dürften es nur bei schwereren Gasfüßen werden. Womit wir bei einem weiteren Argument für den Golf Variant angelangt werden. Denn bei aller Euphorie in Sachen E-Autos, für den Außendienstler auf der Langstrecke ist und bleibt ein Diesel das Maß der Dinge.
1
2 3
Viel Kofferraum, wenig Tasten und Schalter Apropos Maß, auch beim Kofferraumvolumen müssen sich die allermeisten E-Autos in einer vergleichbaren Preisklasse geschlagen geben. 611 Liter sind eine starke Ansage, erst recht, da auch auf der Rücksitzbank noch ordentlich Platz bleibt. Klappt man die Lehnen um, sind es gar bis zu 1.642 Liter Stauraum. Ein Blick ins Cockpit verrät, dass es VW mit der Digitalisierung mehr als ernst genommen hat. Statt Armaturen gibt’s ein Display, das sich je nach Ausstattung individualisieren lässt und zum Beispiel auch die Navi-Karte anzeigen kann, statt eines massiven Automatikwählhebels gibt’s nur noch einen kleinen Knubbel, der aber perfekt zu bedienen ist. Was die Bedienung der allermeisten Funktionen betrifft, sollte man mit Touchscreens auf Du und Du sein, mit Ausnahme der Schalter für Fensterheber und den vier Tasten rund um den Wählhebel sowie am Blinker wird nämlich ausnahmslos getoucht. Was modern anmutet und die Smartphone-Generation grundsätzlich vor keine Probleme stellt, ist ergonomisch – vor allem bei den Lenkradtasten – aber zu hinterfragen, trotz Eingewöhnung.
(K)eine Frage des Preises Ein Blick auf den Preis unseres Testautos verrät, dass die schönen Dinge des (Auto-)Lebens auch entsprechend Geld kosten und so kamen wir auf stolze 10.000 Euro an Extras und einen Endpreis von über 46.000 Euro. Darin eingepreist die wirklich feinen, aber mit knapp 2.000 Euro auch wirklich teuren LED-Matrix-Scheinwerfer, das 1.200 Euro teure Panorama-Glasschiebedach oder das 1.100 Euro teure Navi. Winterpaket, Rückfahrkamera, Head-up-Display, 18-Zoll-Räder, Anhängevorrichtung und weitere Goodies. Unterm Strich hat das Urmeter der Kompaktklasse also nichts von seiner Anziehungskraft verloren, wie er sich im Vergleich zu einigen Mitbewerbern schlägt, lesen Sie rechts. •
5_ 0 | Flotte 04-05/2021
4
5
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VW Golf Variant
Flotten-Tipp: 2.0 TDI Life
Testmodell: 2.0 TDI DSG R-Line
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Leistung
115 PS (85 kW)
150 PS (110 kW)
Drehmoment
300 Nm bei 1.600–2.500/min 360 Nm bei 1.600–2.750/min
0–100 km/h | Vmax
10,5 s | 202 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,6 l D | 120 g/km (EU6d)
5,2 l D | 142 g/km (EU6d)
8,7 s | 223 km/h
Kofferraum | Zuladung 611–1.642 l | 553 kg
611–1.642 l | 540 kg
Basispreis | NoVA
36.010 € (inkl.) | 6 %
27.990 € (inkl.) | 2 %
Das gefällt uns: Verbrauch, Platzangebot, Spritzigkeit Das vermissen wir: eine Plug-in-Hybrid-Version beim Variant Die Alternativen: Ford Focus, Kia Ceed, Seat Leon, Škoda Octavia etc. Werksangaben
1 Digitalisierung total: VW hat nahezu alle Tasten durch Touchflächen ersetzt 2 Großer Kofferraum mit 611 bis 1.642 Litern 3 Auch auf der Rückbank ist das Platzangebot ordentlich 4 Touchscreen-Navi mit feiner Auflösung, alternativ auch kabelloses Apple CarPlay oder Android Auto 5 Optisch cool, aber die Bedienung des Multifunktionslenkrades im Golf 7 war besser 6 Das Emblem dient nicht mehr als Kofferraumöffner und Rückfahrkameraschutz
exklusiv
Der VW Golf Variant und seine Herausforderer im FLOTTEN-Check*
Das Resümee VW Golf Variant 2.0 TDI DSG Life
Ford Focus Turnier Kia Ceed Sportswagon 2.0 EcoBlue Titanium Aut. 1,6 CRDi Gold DCT
Auf der Suche nach vergleichbaren Mitbewerbern zum 150 PS starken Golf Variant mussten wir feststellen, dass das Angebot in der Leistungsklasse dünn geworden ist. Wir haben den etwas schwächeren Kia Ceed aber dennoch dazugenommen. Was zunächst einmal auffällt ist, dass beim Listenpreis das Quartett ziemlich auf Augenhöhe liegt, ausstattungsbereinigt liegt der Golf dann zwar vorn, soviel Serienausstattung wie in der 8. Generation gab es aber noch nie. Auch bei Fahrleistung und Verbrauch gibt’s keine großen Unterschiede, mit Ausnahme des Kia – die 48-V-Mildhybridisierung kostet etwas Platz – gilt das auch für den Kofferraum. Allradantrieb gibt es indes nur für den Golf und den Leon. Ein Blick auf die prognostizierten Restwerte sieht den Golf knapp vor den fast ex aequo platzierten Leon und Ceed, einzig der Focus kann das Niveau der drei anderen nicht ganz halten. Letzter ist der VW indes bei der Garantie, lediglich zwei Jahre gibt es da. Der Kia liefert gar sieben Jahre bis 150.000 Kilometer, Ford und Seat bieten immerhin fünf Jahre bis 100.000 Kilometer.
Seat Leon SP Kombi 2.0 TDI DSG Style
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
1.995 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Leistung
150 PS (110 kW)
150 PS (140 kW)
136 PS (100 kW)
150 PS (110 kW)
Drehmoment
360 Nm bei 1.600–2.750/min 370 Nm bei 2.000/min
320 Nm bei 2.000–2.250/min 360 Nm bei 1.700–2.750/min
0–100 km/h | Vmax
8,7 s | 223 km/h
9,5 s | 205 km/h
10,1 s | 198 km/h
8,9 s | 218 km/h
Getriebe | Antrieb
7-Gang aut. | Vorderrad
8-Gang aut. | Vorderrad
7-Gang aut. | Vorderrad
7-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,6 l D | 121 g/km (EU6d)
4,8 l D | 126 g/km (EU6d)
4,6 l D | 121 g/km (EU6d)
4,6 l D | 120 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung
611–1.642 l | 540 kg
608–1.653 l | 546 kg
512–1.581 l | 553 kg
620–1.600 l | 589 kg
Garantie
2 Jahre ohne km-Limit
5 Jahre/100.000 km
7 Jahre/150.000 km
5 Jahre/100.000 km
Basispreis | NoVA
32.820 € (inkl.) | 2 %
32.500 € (inkl.) | 3 %
31.790 € (inkl.) | 3 %
31.690 € (inkl.) | 2 %
Aufpreise für ausgewählte Extras in Euro Allradantrieb
noch offen, ca. 2.000 €
–
–
LED-Scheinwerfer
•
•
•
1.800 € •
Navigationssystem
ab 936 €
•
•
990 € (Paket)
Parksens. hi. | vo. & hi.
•/•
•/•
•/–
• / 430 € (inkl. Parkassistent)
adaptiver Tempomat
•
500 € (Paket)
1.800 € (Paket)
280 € (Paket)
*Spezifikation entspricht nicht zwingend dem Testmodell. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen.
Wertverlust in Euro Händlereinkauf
36M/20TKM 60M/20TKM
(• Serie/- nicht verfügbar) Werksangaben
12M/40TKM 36M/40TKM
16.225 20.896 12.357
Restwert in Prozent
20.264
Händlereinkauf
20.436
Seat Leon ST 2.0 TDI DSG Xcellence
30,80
33,80
44,80
56,90
57,50 33,70
44,60 29,20
40
22.600
30 20
23.500 16.400
10
20.100 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000
Quelle:
50
23.300
VW Golf Variant 2.0 TDI DSG Comfortline
Ford Focus Traveller Kia Ceed Sportswagon 2.0 EcoBlue 1,6 CRDi Platin DCT Titanium Aut.
Seat Leon ST 2.0 TDI DSG Xcellence
Flotte 04-05/2021
Quelle:
19.900
36M/25TKM 48M/40TKM
30,70
Kia Ceed Sportswagon 1,6 CRDi Platin DCT
Händlereinkauf
43,00
19.400
Restwert in Prozent Vorgängermodelle
36M/25TKM 48M/40TKM
28,90
Ford Focus Traveller 2.0 EcoBlue Titanium Aut.
Kia Ceed Sportswagon Seat Leon SP Kombi 1,6 CRDi Gold DCT 2.0 TDI DSG Style
42,90
19.100
Ford Focus Turnier 2.0 EcoBlue Titanium Aut.
26,70
VW Golf Variant 2.0 TDI DSG Comfortline
VW Golf Variant 2.0 TDI DSG Life
40,30
0
31,40
10.000 20.000 30.000 40.000 50.000
Quelle:
20.968
Händlereinkauf
47,20
10
13.645
Wertverlust in Euro Vorgängermodelle
28,00
20
21.940
Quelle:
Seat Leon SP Kombi 2.0 TDI DSG Style
25,00
30
21.075 17.498
37,10
40
13.501
38,10
22.523
50,50
50
17.609
62,30
60
23.385
Kia Ceed Sportswagon 1,6 CRDi Gold DCT
12M/40TKM 36M/40TKM
70
24.363 17.166
36,20
Ford Focus Turnier 2.0 EcoBlue Titanium Aut.
36M/20TKM 60M/20TKM
43,70
VW Golf Variant 2.0 TDI DSG Life
| 51
Auto • test
Viel Platz für den „Swag“ Suzuki kauft regional ein und bringt zwei Zwillingsmodelle zu Verkaufsschlagern aus Toyoda: Wir beschnupperten als ersten der beiden neuen den Kompaktkombi Swace. Text, Fotos: Mag. Bernhard Katzinger
E
s mag daran liegen, dass auch der Corolla hierzulande noch keine Mörderpräsenz im Straßenbild aufweist, aber der blaue Swace erweist sich als beinahe so etwas wie ein Köpfeverdreher. So mancher schaut verstohlen hin, worum es sich denn dabei handeln könnte? Aha, Suzuki, Respekt, scheinen die Blicke zu sagen.
Swagger Space Feat. Suzi Toy Verdientermaßen. Und was ist ein Swace? Ist doch klar: ein Kunstwort aus „swag“ und „space“. Ersteres listet Wikipedia als „Jugendsprech“ für charismatisch-positive Ausstrahlung. Swag, Oida, mit Space, also viel Platz: Das ist ein Swace. Im Inneren – bis auf die Plakette am Pralltopf feiern wir ein Wiedersehen mit dem Corolla-Cockpit – reicht man wertige Kunststoffe mit einer
5_ 2 | Flotte 04-05/2021
Portion Hartplastik an Klavierlackgarnitur. Dass das Interieur auch im Suzuki keine Designpreise gewinnt, zählt zu den wenigen Minuspunkten. Das Innere des zweiten Kooperations modells, des Across, wirkt ein Äuzerl wertiger. Wobei im Swace sicher nicht das Cockpit Hauptthema ist, sondern das beeindruckende Platzangebot. Auch auf den hinteren Sitzen ist kommod zu reisen, der Kofferraum schluckt ordentlich, verfügt über eine niedrige Ladekante und die umlegbaren Sitze eröffnen eine gigantische Ladehöhle für Surfbrett, Mountainbike & Co – take that, SUV-Nation!
Swace mit space: Der Formfaktor Kompaktkombi überzeugt auch im neuen Suzuki-Modell voll
Gleichmut macht den Sparmeister Butterbrot statt Peitsche ist das Motto des Hybridantriebs: Gemeinsam mit den 98 Verbrennergäulen kurbeln maximal 53 elektrische Kilowatt an der Welle, was eine Systemleistung von, nein, nicht 170, sondern 122 PS ergibt. (Das liegt nicht daran, dass der Hybrid die Regeln des Adam Ries außer Kraft setzt, sondern dass für das Elektrische die Batterie- und nicht die E-Motorleistung herangezogen wird. Es google, wer’s genauer wissen muss.) Auf der Straße kommt durchaus ausreichende Leistung per stufenlosem CVT-Getriebe an, was recht zivilisiert, ohne Heulen und Zähneknirschen, aber halt auch ohne rechten Punch vonstatten geht. Dafür bekommt man den Verbrauch
mit Sommerreifen und stoischem Gleichmut sicher an die 5-Liter-Marke. Ob uns das auch gelingen wird, sehen wir ab Mai, dann tritt der Swace seinen einjährigen Dauertest an. • Suzuki Grundmodell: Swace Hybrid 1,8 shine
Testmodell: flash
Hubraum | Zylinder
1.798 cm3 | 4
1.798 cm3 | 4
Leistung
98 PS (72 kW)
98 PS (72 kW)
Drehmoment
142 Nm bei 3.600/min
142 Nm bei 3.600/min
0–100 km/h | Vmax
11,1 s | 180 km/h
11,1 s | 180 km/h
Getriebe | Antrieb
E-CVT aut. | Vorderrad
E-CVT aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,5 l S | 103 g/km (EU6d)
4,5 l S | 103 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 596–1.606 l | 1.185 kg
596–1.606 l | 1.185 kg
Basispreis | NoVA
30.690 € (inkl.) | 0 %
29.490 € (inkl.) | 0 %
Das gefällt uns: viel Platz, eleganter Auftritt, swagger space eben Das vermissen wir: ein bisschen Pfiff, ein bisschen Punch Die Alternativen: Toyota Corolla (eh klar), Kia Ceed SW, Seat Leon SP Werksangaben
Harte Schale, smarter Kern Die dritte Generation des Hyundai i20 macht fast alles richtig, überrascht Hyundai-Kenner aber nicht nur positiv.
Das neue Design des Hyundai i20 ist überaus selbstbewusst und wird mit seinen vielen Ecken und Kanten wohl polarisieren
Text & Fotos: Johannes Posch
V
iel Ausstattung und hohe Qualität um faires Geld. Dafür kennt man Hyundai. Und ja, auch der neue i20 ist da im Großen und Ganzen keine Ausnahme. Zwei Punkte überraschen aber. Erstens: Will man den kleinen Koreaner Marke „volle Hütte“ sein Eigen nennen, muss zusätzlich zur höchsten Ausstattungslinie noch das eine oder andere Extra geordert werden. Navigation, adaptiver Tempomat, Toter-WinkelWarner, Schiebedach und mehr sind nämlich weder in der zivilen „Trend Line“ noch der sportlichen „N Line“ enthalten, der übrigens die 120-PSTop-Motoren mit Mild-Hybrid-Power vorbehalten sind. Und zweitens: So gut wie alles im Interieur, das nicht zum Lenken, draufsitzen oder als Boden gedacht ist, besteht aus Hartplastik. Fein verarbeitetem Hartplastik zwar, aber eben doch einem, das laut „klonk, klonk“ macht, wenn man draufklopft. Aber gut: Irgendwoher muss er ja kommen, der ausstattungsbereinigte Kostenvorteil zu Konkurrenten wie dem Ford Fiesta, dem VW Polo oder auch dem Konzernbruder Kia Rio.
Genug gemeckert Das war ehrlicherweise auch schon alles, was wir dem i20 vorwerfen können. Die angebotene Ausstattung liegt auf dem
Niveau einer Klasse darüber, das Platzangebot ist für Mensch und Gepäck gleichermaßen tadellos, die Sitze sind okay, die Ergonomie ist einwandfrei und das Infotainmentsystem absolut auf der Höhe der Zeit sowie angenehm schnell. Und dass Hyundai sich trotz des bis zu 10,25 Zoll (!) großen Touchscreens darauf besonnen hat, zusätzlich Drehregler für die Lautstärke und echte Tasten für die Klima-Bedienung zu verbauen, gibt Extrapunkte.
An den „inneren Werten“ gibt’s aber nix zu meckern, weder in Sachen Platz, noch Ausstattung, Bedienung oder Antrieb
Sparsamer Dreizylinder Gleich noch welche bekommt er für seine Manieren auf der Straße. Der von uns getestete 100-PS-DreizylinderTurbo-Benziner wird laut Hyundai der Bestseller werden, zu Recht, wie wir finden. Für einen Dreiender akustisch und vibrationstechnisch angenehm zurückhaltend bietet er adäquaten Vortrieb und ist dabei auch einigermaßen sparsam: 5,9 Liter Testverbrauch; haarscharf an der maximalen WLTP-Angabe von 5,8 vorbei. Auch die Doppelkupplung macht ihre Sache gut. Lenkung und Fahrwerk wissen ebenso zu gefallen. Erstere ist recht leichtgängig, aber angenehm direkt, und letzteres zwar fast überraschend hart, gibt sich dafür in Kurven aber keine Blöße und taugt trotzdem noch für die Langstrecke. •
Hyundai i20
Basis-Version: 1,2 MPI i Line
Testmodell: 1,0 T-GDi DCT Trend Line
Hubraum | Zylinder
1.197 cm3 | 4
998 cm3 | 3
Leistung
84 PS (62 kW)
100 PS (74 kW)
Drehmoment
118 Nm bei 4.200/min
172 Nm bei 1.500–4.000/min
0–100 km/h | Vmax
13,1 s | 173 km/h
11,4 s | 185 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l S | 117 g/km (EU6d)
5,3 l S | 119 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 352–1.165 l | 537 kg
352–1.165 l | 540 kg
Basispreis | NoVA
22.990 € (inkl.) | 2 %
15.990 € (inkl.) | 1 %
Das gefällt uns: Ausstattung, Bedienung, Platzangebot Das vermissen wir: Softtouch-Materialien im Innenraum Die Alternativen: VW Polo, Ford Fiesta, Kia Rio, Seat Ibiza etc. Werksangaben
Flotte 04-05/2021
| 53
Auto • test
Wahre Werte, hoch verdichtet Wie man aus einem Mini-SUV einen Renner zaubert, der das bietet, wonach man in anderen Segmenten schon suchen muss. Text & Fotos: Roland Scharf
E
s grenzt fast schon an Ironie, dass man wahre Sportlichkeit nicht mehr bei Coupés und Kompakten findet. Sondern ausgerechnet bei den Mini-SUV. Der Puma ST ist ein schönes Beispiel. Hier gibt es den 200-PS-Benziner aus dem Fiesta ST, ein Sechsgang-Handschaltgetriebe und sogar eine mechanische Handbremse. Fast so wie in den guten alten Zeiten!
Sportlicher Kompromiss Aber bei den Sportversionen konnte man Ford noch nie etwas vorwerfen und entsprechend selbstbewusst tritt das Topmodell der Baureihe auf. Der schnelle Puma protzt mit muskulösen Schürzen, riesigen 19-Zoll-Rädern, einem Auspuff, der sein fröhliches Dreizylinderlied singt und in unserem Fall dem knalligen Furious-Grün, das 1.000 Euro extra kostet. Innen umklammern einen kräftig konturierte RecaroSchalensitze, die aus gutem Grund verbaut sind. Schließlich passte Ford das Fahrwerk dem neuen Leistungsspektrum an. Und tatsächlich: Gemeinsam mit der punktgenauen Lenkung carvt es sich durch Kurven, als wären die Grenzen der Physik ein wenig dehnbarer als gedacht. Kein Wanken. Keine Unsicherheit. Es bleibt nur der ungewohnte Eindruck, so hoch zu sitzen
5_ 4 | Flotte 04-05/2021
und dennoch mit hohen Fliehkräften zurecht kommen zu müssen. Ungewohnt, aber cool! Generell ist es erstaunlich, wie problemlos das Chassis die Power auf den Boden bringt. Wir sprechen ja immerhin von 320 Newtonmeter Drehmoment, die ab 2.500 Umdrehungen vollständig vertreten sind. Das erlaubt natürlich schaltfaules Fahren, wobei dadurch die schöne Drehfreude des Primzahlschüttelhubers ein wenig untergeht. Und auch die Kompromissbereitschaft, die der ST von seinen Fahrern einfordert, schlägt ein wenig auf den Gesamteindruck. Schlechte Wege quittiert das knüppelharte Fahrwerk mit brutalen Stößen. Und auch das Gedröhne des Auspuffs kann auf langen Strecken etwas nerven. Oder anders gesagt: Den ausgewogenen Mix aus Platz, Komfort und Fahrspaß hat Ford beim ST bewusst in Richtung Dynamik verschoben und das muss man bei einem so familientauglichen Vehikel schon wirklich wollen. Genauso wie die Preise. Los geht es bei 33.907 Euro inklusive LED-Licht, manueller Klima und Lenkradheizung. Wer sich den ST X krallt, der zudem noch Keyless Go, besagte Recaros und glanzgedrehte Aluräder beinhaltet, kommt auf sportliche 37.407 Euro. •
Der Puma ST sieht nicht nur schnell aus, mit 200 TurboPS ist er das auch; tolle Recaros und volldigitale Instrumente machen auch den Innenraum dynamisch
Ford Puma
Flotten-Tipp: 1,5 EcoBlue Titanium
Testmodell: Puma ST X
Hubraum | Zylinder
1.499 cm3 | 4
999 cm3 | 3
Leistung
120 PS (88 kW)
200 PS (147 kW)
Drehmoment
285 Nm bei 1.750/min
320 Nm bei 2.500/min
0–100 km/h | Vmax
10,3 s | 185 km/h
6,7 s | 220 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,5 l D | 119 g/km (EU6)
6,8 l B | 155 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 456–1.216 l | 492 kg
456–1.216 l | 452 kg
Basispreis | NoVA
37.390 € (inkl.) | 9 %
26.190 € (inkl.) | 1 %
Das gefällt uns: die schiere Performance und fünf Jahre Garantie Das vermissen wir: irgendeine Art von Komfort Die Alternativen: Mit der Power in diesem Segment? Keine! Werksangaben
Auto • test
Und dann kam Mazda Einen hochverdichteten Benzinmotor mit dem Verbrauch eines Dieselmotors? Daran hat sich so mancher Hersteller schon die Zähne ausgebissen. Mazda zeigt aber, dass es funktioniert. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Xaver Ziggerhofer
A
ufmerksame FLOTTE-Leser werden die Story zum e-Skyactiv-X-Motor in der letzten Ausgabe vielleicht noch im Kopf haben, damals haben wir über die neueste Generation von Mazdas „Wundermotor“ berichtet. Kurz zusammengefasst: Dieses Triebwerkkonzept schafft es durch eine für einen Benzinmotor untypisch hohe Verdichtung auf Verbrauchswerte ähnlich eines Dieselmotors zu kommen. Was in der Theorie gut klingt, haben wir uns beim CX-30 nun auch in der Praxis angesehen.
Diesel gibt es keinen mehr Ein Blick in die Preisliste offenbart, dass Mazda den Diesel gleich ganz aus dem CX-30 verbannt hat, es gibt zwei konventionelle Benziner mit 122 und 150 PS sowie den neuen e-Skyactiv-X mit 186 PS, um den es sich in diesem
Test dreht. 186 PS klingen nach einer Menge Holz, daraus aber einen SemiSportwagen abzuleiten, wäre nicht ganz korrekt. Mit einer Beschleunigung von 8,3 Sekunden auf 100 km/h ist der Japaner zwar durchaus flott, den vor allem von Turbodieseln bekannten Punch bekommt man hier aber nicht serviert. Es geht gleichmäßig, aber bestimmt vorwärts. Da das maximale Drehmoment von 240 Newtonmetern aber erst bei 4.000 U/min anliegt, darf man sich vor höheren Drehzahlen nicht scheuen, die knackige Sechsgang-Schaltung ist jedenfalls ein guter Partner, Automatik gibt’s ebenso gegen Aufpreis wie Allrad.
6,2 Liter Praxisverbrauch Die große Frage ist natürlich, wie sich der Spritverbrauch in der Praxis so gestaltet. Und da überrascht das e-Skyactiv-X-Triebwerk positiv, 6,2 Liter sind nicht nur haarscharf am WLTPWert dran, sondern auch aller Ehren wert. Und der Beweis dafür, dass sich der technische Aufwand durchaus gelohnt hat und der Verbrauchsvorteil nicht nur auf dem Papier existiert. Und sonst? Unabhängig vom Antrieb erfreut der CX-30 mit ergonomischer und logischer Bedienung. Hervorzuheben ist, dass der adaptive Tempomat auch deaktiviert werden kann und man dann mit einem herkömmlichen Tempomaten unterwegs ist. Ebenfalls fein
Das Cockpit des Mazda CX-30 zeigt sich sehr aufgeräumt und ergonomisch; der Kofferraum schluckt 430 bis 1.406 Liter
ist die umfangreiche Serienausstattung, die in „GT+“-Ausstattung von MatrixLED-Scheinwerfern über Head-upDisplay bis Navi alles Wesentliche enthält. Und dafür ist der Preis von 31.690 Euro eine mehr als starke Ansage. • Mazda CX-30
Basismodell: Testmodell: Skyactiv-G122 Comfort Skyactiv-X GT+
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
1.998 cm3 | 4
Leistung
122 PS (90 kW)
186 PS (137 kW)
Drehmoment
213 Nm bei 4.000/min
240 Nm bei 4.000/min
0–100 km/h | Vmax
10,6 s | 186 km/h
8,3 s | 204 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,9 l S | 134 g/km (EU6d)
5,7 l S | 128 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 430–1.406 l | 532 kg
430–1.406 l | 522 kg
Basispreis | NoVA
31.690 € (inkl.) | 3 %
26.290 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: Praxisverbrauch, umfangreiche Serienausstattung Das vermissen wir: ein bisserl mehr Durchzug Die Alternativen: Seat Ateca, Toyota C-HR, Fiat Tipo Cross Werksangaben
Flotte 04-05/2021
| 55
Auto • TEST
Sportlich-sparsames Dreierlei Wortspiele mit zweideutigem Hintergrund, Vorurteile zu vermeintlich wenig kultivierten Fahrern und böse Tuning-Sünden. Der 3er muss sich viel gefallen lassen, aber wir mögen ihn! Text & Fotos: Johannes Posch
S
eit nunmehr über 45 Jahren steht BMWs 3er wie kein anderes Auto der Bayerischen Motoren Werke sinnbildlich für den Claim „Freude am Fahren“ und gilt als unangefochtener Sportler-König der Mittelklasse. Ein Titel, den auch Generation 7 ohne Zweifel für sich beanspruchen darf. Einen G20 – so der interne Modellcode – zu fahren, vor allem einen mit M-Paket wie bei unserem Testwagen, ist also zwangsläufig auch immer ein Statement. Dass einem Fahrspaß wichtiger ist als Federungskomfort etwa, hart ist er nämlich schon. Oder, dass man gern ein bisserl Kofferraumvolumen auf dem Altar der hübschen Linie opfert, 480 Liter sind nicht rekordverdächtig. Einfach, dass einem Autofahren des Fahrens willen nicht wurscht ist. Immerhin kann dem Dreier auch Anno 2021 kaum ein Auto das Wasser abgraben, wenn es um Fahrspaß und Agilität geht. Und ja, das gilt auch für einen 320d mit seinem vermeintlich biederen, weil vernünftigen Zweiliter-Diesel: Der ist nämlich nicht zuletzt dank der Mild-HybridUnterstützung antrittsstark, kultiviert und bullig gleichermaßen. Kurz: Er ist im städtischen Stop-&-Go-Verkehr ebenso daheim wie beim Cruisen auf der Autobahn oder der Kurvenjagd in freier Wildbahn. Dass bei letzterer die 5,7 bis 4,9 Liter nach WLTP auch
trotz allem „efficient dynamics“ mit aktiven Klappen im Kühlergrill und der häufigen Segeleinlage der schlicht fantastischen Achtgang-Automatik eher Wunschdenken sind, ist aber klar. Bleibt man aber sittsam, zahlt sich das alles aus: 5,8 Liter Testverbrauch sind immerhin nur knapp daneben.
Schöner Wohnen BMW kann aber freilich nicht nur Fahrspaß, sondern auch Hightech. Vor allem, wenn man in der zugegebenermaßen sehr langen und mit hohen Beträgen gespickten Aufpreisliste nicht mit Kreuzerln spart: Laser-Licht, semiautonomes Fahren, Head-up-Display, großer Touchscreen, … Die Liste ist lang, der Effekt kostspielig. Zumindest die guten Platzverhältnisse vorn wie hinten sind ebenso Serie wie die gute Rundumsicht und die ausgezeichnete Ergonomie. Preislich liegt man mit 47.399 Euro auf Augenhöhe mit dem Plug-in-Hybriden 320e, der aber über keinen Allrad verfügt. Für den niedrigeren Sachbezug qualifizieren sich übrigens beide Bayern. •
Gerade in Relation zu seinen Vorgängern geht es im 3erCockpit angenehm luftig zu; technisch spielt der Dreier in Sachen Infotainment und Sicherheit alle Stückerl
BMW 3er Limousine
Flotten-Tipp: 320e (PHEV)
Testmodell: 320d xDrive M Sport
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
1.995 cm3 | 4
System-Leistung
204 PS (163 + 83 kW)
190 PS (140 + 8 kW)
Drehmoment
350 Nm
400 Nm
0–100 km/h | Vmax
7,6 s | 225 km/h
6,8 s | 233 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Hinterrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
1,3 l S | 30 g/km (EU6d)
4,7 l D | 129 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 375 l | 535 kg
480 l | 585 kg
Basispreis | NoVA
47.399 € (inkl.) | 4 %
46.100 € (inkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Antrieb, Lenkung, Fahrwerk (auf guten Straßen) Das vermissen wir: mehr Serienmitgift Die Alternativen: Mercedes C-Klasse, Audi A4, Volvo S60, Jaguar XE Werksangaben
5_ 6 | Flotte 04-05/2021
Umwelt Nachhaltige Lösungen
M
it der neuen Mobilitätsmarke Mobilize möchte die Renault Gruppe Lösungen für die Zukunft entwickeln und anbieten, Personen- und Güterbeförderung gehen dabei Hand in Hand. Zurückgegriffen wird dabei natürlich auf die gut verteilten 6.000 Renault-Händler in Europa. Das derzeit griffigste Konzept von Mobilize ist der Prototyp EZ1 als Fahrzeug für die urbane SharedMobility. Der 2,3 Meter lange Flitzer besteht zur Hälfte aus recycelten Materialien und ist am Ende seines Lebenszyklus zu 95 Prozent recycelbar. Ein Batteriewechselsystem soll dafür sorgen, dass die Nutzungsdauer bei Bedarf verlängert werden kann. Das Elektrofahrzeug lässt sich aber auch konventionell laden. Um das traditionelle Modell des Autobesitzes zu ergänzen, sollen weitere flexible Mobilitätsdienstleistungen für Personen und Güter an die Erwartungen von Unternehmen und Gemeinden angepasst werden. Versprochen wird dabei „eine Nutzungsdauer von einer Minute bis zu mehreren Jahren.“
Als Partner für einen einfachen Zugang zu Finanzierungslösungen und Dienstleistungen, von Abonnement und Leasing bis hin zu Pay-asyou-go wird die RCI Bank & Services genannt. Eigene Algorithmen und Softwares kümmern sich um eine bessere Vorhersage der Nutzernachfrage.
Richtpreis für Polestar genannt
Auszeichnung für Elektro-Roller Die Horwin Europe GmbH mit Sitz in Kammersdorf (Niederösterreich) freut sich über die Auszeichnung mit dem „Red Dot Design Award 2021“. Preisträger ist der Elektro-Roller EK3, der durch eine moderne, glattflächige Gestaltung auffällt. Sehr speziell ist vor allem die auffällige Lichtsignatur an der Front und auf der Seite. Produziert wird der EK3 in China. Im Juni 2021 soll in Essen (Deutschland) die Preisverleihung auf einer Gala erfolgen. Die Preisträger werden in den Red Dot Design Museen, in der Online-Präsentation und nicht zuletzt im Red Dot Design Yearbook präsentiert.
Lang schon geistert der Polestar 2 in den hiesigen Medien herum, nun wurde endlich ein Richtpreis für Österreich verlautbart. Der vollelektrische Schwede wird ab 55.900 Euro zu haben sein, Vorbestellungen werden bereits entgegengenommen. Bis die Auftragsbücher offiziell geöffnet werden, muss man sich allerdings noch bis Oktober gedulden. Mehrere Volvo-Händler bilden das Servicenetz für die Fahrzeuge, die ausschließlich online (www.polestar.com) gekauft werden können. Österreich gehört somit zu den sieben europäischen Märkten, in denen Polestar überhaupt ins Rennen geht. Mit zwei Elektromotoren leistet das Fahrzeug 408 PS (660 Nm), das Batteriepaket (78 kWh) soll eine WLTPReichweite von 470 Kilometern sicherstellen. Zu den wenigen Optionen zählt das Performance-Paket mit manuell einstellbaren Öhlins-DFV-Stoßdämpfern, Brembo-Bremsen und 20 Zoll großen Schmiederädern. Zum Erscheinungsbild dieser Topversion zählen zudem goldfarbene Sicherheitsgurte, Bremssättel und Ventilkappen. Kunden bekommen Zugang zu den Plugsurfing-Ladestationen, 5.800 davon befinden sich in Österreich. Mit einer einzigen Zugriffs- und Zahlungsmethode soll ein reibungsloser Alltag sichergestellt werden. Das Netz wird ständig weiter ausgebaut.
Mehr Garantie, gratis Service Mazda nennt es schlichtweg Rundum-sorglos-Paket, was gerade für Neukunden des vollelektrischen MX-30 angeboten wird. Bis Ende Juni ist der Japaner mit dem ungewöhnlichen Türenkonzept – die Hintertüren öffnen nach hinten – mit fünf Jahre Mazda-Plus-Garantie und Mazda-Plus-Servicepaket (inklusive Servicekosten) für vier Jahre zu haben. Mit den aktuellen Förderungen ist der MX-30 für Gewerbekunden ab 22.990 Euro zu haben. Was man wissen muss: Beim Wettkampf um die größte Reichweite macht Mazda nicht mit, die Batterie (hier gibt es keine Auswahl) hat 35,5 kWh Kapazität.
Flotte 04-05/2021
| 57
Auto umwelt • schon gefahren
Cleverer E-Roller der 125er-Klasse Die E-Mobilität ist längst nicht mehr auf vier Räder beschränkt, auch in der Zweiradklasse tut sich einiges. Seat möchte hier ebenfalls mitmischen und bringt mit dem MO ein besonders cleveres Vehikel.
M
it den in zwei Akkugrößen erhältlichen MO eKickScootern 25 und 65 – die Zahl steht jeweils für die Reichweite in Kilometern – hat Seat bereits vor einiger Zeit im Zweiradsektor vorsichtig Fuß gefasst. Der nun folgende MO eScooter 125 buhlt nun in der Klasse der 125er um neue Kundschaft. Die Konkurrenz dort ist groß, es tummeln sich benzin- und strombetriebene Billiganbieter aus China ebenso wie zumeist in Japan oder Italien angesiedelte renommierte Marken.
Akku zum Aufladen mitnehmen In Kooperation mit dem spanischen E-Scooter-Spezalisten Silence hat man einen Roller mit einem 5,6 kWh
großen Akku, der für eine Reichweite bis zu 137 Kilometern gut ist, auf die Räder gestellt. Besonderer Clou ist der Akkublock, der zum Laden mittels integriertem Trolly – immerhin wiegt der Akku stolze 41 Kilogramm – einfach entnommen werden kann. In rund sechs Stunden ist die Batterie an der Haushaltssteckdose dann wieder voll. Erste Testfahrten attestieren dem MO eScooter 125 mehr als ausreichende Fahrleistungen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 95 km/h. Seat Geschäftsführer Mag. Wolfgang Wurm sieht die Stärken des MO im urbanen Bereich: „In großen Städten wie Wien ist ein Roller eine echte Alternative oder auch eine Ergänzung zum Auto.
Clever: Wer nicht die Möglichkeit hat, den Roller anzustecken, kann den Akku mittels Trolly einfach zum Laden mitnehmen
Eisige Tests bestanden Am nördlichen Polarkreis stellte Cupra die optimale Performance des neuen Elektromodells Born sicher
M
ehr als tausend Tests bei Temperaturen von etwa 30 Grad unter dem Gefrierpunkt. Was bereits für ein Verbrennermodell als Extremtest eingestuft wird, ist für ein Elektrofahrzeug alles andere als ein Vergnügen.
Fahrstabilität am gefrorenen See Kurz vor der Weltpremiere musste der Cupra Born diese Prozedur über sich ergehen lassen. Technik, Dynamik
5_ 8 | Flotte 04-05/2021
und Komfort wurden insgesamt zwei Jahre lang auf einem sechs Quadratkilometer großen zugefrorenen See überprüft. Kürzlich wurde der Born dort zum letzten Mal über die Piste gescheucht. So mussten die Bremsen und die adaptive Fahrwerkregelung mit verschiedenen Fahrbahnglätten zurechtkommen und die Klimatisierung vom Einstieg weg heizen. • (MSK)
In Kürze wird der Cupra Born der Welt öffentlichkeit präsentiert; der ElektroSpanier wurde vorab ordentlich ans Limit gebracht
Bestellt werden kann der MO online, auf Wunsch wird der E-Roller dann direkt vor die Haustür gebracht oder bei einem Händler abgeholt.“ Der Listenpreis liegt bei 6.699 Euro, davon kann man die Förderung von 700 Euro abziehen und landet bei 5.999 Euro. • (STS, Fotos: Christian Houdek/Seat)
umwelt • schonAuto gefahren • test
Willhaben.cz E-Autos schießen derzeit ja wie die vielzitierten Schwammerl aus dem Boden. Die Nachfrage nach dem Škoda Enyaq ist ganz besonders hoch, wir sind den E-Tschechen bereits gefahren. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Škoda
W
as vor ein paar Jahren noch exklusiv und entsprechend teuer war, wird nun langsam demo kratisiert. Die Rede ist von jener Gattung E-Autos, die mit gutem Platzangebot und großer Reichweite aufwarten. Hier gibt der VW-Konzern derzeit ordentlich Gas oder vielmehr Strom, erstes Modell war der kürzlich gelaunchte VW ID.4, wenig später hat Škoda den auf der gleichen Plattform aufbauenden Enyaq iV nachgeschoben. Und der steht auf der Wunschliste vieler Neo-Stromer offenbar weit oben, denn – und damit die schlechte Nachricht gleich am Anfang – wer jetzt bestellt, bekommt sein Auto erst in 2022 …
Konventionell und simply clever Aber warum ist der Run auf den Enyaq so groß, während man den ID.4 bereits im Sommer haben kann? Nun, da wäre zunächst einmal die Optik, die offenbar mitten ins Schwarze trifft. Trotz kaum vorhandener Größenunterschiede ist der Škoda präsenter und wuchtiger, dafür aber optisch nicht so konsequent auf Zukunft getrimmt wie der ID.4. Das setzt sich im Innenraum fort. Wer sich in einem Octavia auskennt, wird sich auch beim Enyaq sofort zurechtfinden. Das Multifunktionslenkrad kommt ohne Touch-Spielereien aus, der Gangwählhebel ist in der Mittelkonsole und für jedes Fenster gibt es einen eigenen Schalter. Langweilig, könnten nun die einen sagen, simply
& clever, die anderen. Klar ist, vieles bleibt natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Den treffen jedenfalls auch die Materialien im ElektroTschechen, je nach Ausstattungsstufe ist das Armaturenbrett in Stoff oder Leder gehüllt, schaut gut aus, greift sich gut an. Škoda-typisch großzügig sind die Platzverhältnisse, immer wieder erstaunlich, wie es die Ingenieure der VW-Tochter schaffen, dort und da ein paar Extra-Zentimeter herauszuholen. Das Platzangebot im Fond ist fürstlich, auch der Kofferraum kann sich mit 585 bis 1.710 Litern absolut sehen lassen.
Praktisch: Für Ladekabel und anderes Zubehör ist im doppelten Ladeboden Platz; feine Materialwahl und einfache Bedienung zeichnen den Enyaq iV aus
480 Kilometer Testreichweite Die erste Ausfahrt haben wir mit dem iV 80 absolviert, also dem Modell mit der größeren Batterie. Die bringt es auf eine Nettokapazität von 77 kWh und eine Reichweite von 536 Kilometern nach WLTP. Auf unserer Testrunde kamen wir bei nahezu perfekten Bedingungen auf einen Verbrauch von knapp 16 kWh, was einer hochgerechneten Reichweite von circa 480 Kilometern entspricht. Im Winter oder bei höherem Autobahnanteil werden diese Werte freilich nicht zu erreichen sein. Abschließend der Blick in die Preisliste, der Enyaq iV 60 (412 km Reichweite) startet bei 33.383 Euro (alle Preise netto), unser iV 80 mit größerem Akku bei 38.725 Euro. Eine RS-Variante mit mehr Leistung sowie ein Modell mit Allrad werden nachgereicht. Alles, was es jetzt noch braucht, ist Geduld. •
Škoda Enyaq
Grundmodell: iV 60
Topmodell: iV 80
Leistung | Drehmoment 180 PS (132 kW) | 310 Nm 204 PS (150 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax
8,7 s | 160 km/h
8,5 s | 160 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Hinterrad
1-Gang aut. | Hinterrad
Reichweite (max.)
412 km (WLTP)
536 km (WLTP)
Ø-Verbrauch
15,7 kWh/100 km
16,7 kWh/100 km
Ladedauer AC | DC
6:15 h1 | 35 min2
7:30 h1 | 38 min3
Kofferraum | Zuladung
585–1.710 l | 544 kg
585–1.710 l | 583 kg
Basispreis | NoVA
33.383 € (exkl.) | 0 %
38.725 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Reichweite, Bedienung, Materialien, Platzangebot Das vermissen wir: kürzere Lieferzeiten Die Alternativen: VW ID.4, Audi Q4 e-tron, Tesla Model Y 11 kW 3-phasig AC; 2100 kW DC auf 80 %; 3125 kW DC auf 80 %
1
Werksangaben
Flotte 04-05/2021
| 59
Umwelt • schon gefahren
Fescher, moderner und elektrischer! Mitsubishi wird auch weiterhin neu entwickelte Modelle in Österreich verkaufen, der Eclipse Cross PHEV ist das erste davon. Text: Mag. Heinz Müller, Fotos: Mitsubishi
S
ie erinnern sich: Mitsubishi hat im Juli 2020 angekündigt, keine neu entwickelten Fahrzeuge mehr in Europa auf den Markt zu bringen. Alarmstimmung beim Importeur, bei den Händlern, bei den Kunden! Erste Entspannung Ende Oktober: Man sei zuversichtlich, zumindest den fertig entwickelten Eclipse Cross PHEV in Österreich verkaufen zu können, meldete der Importeur. Doch erst Anfang April wurden die Verhandlungen mit Mitsubishi Europe abgeschlossen. Und siehe da: Österreich erfüllt alle Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Import-Aktivitäten; in anderen Ländern sieht es da nicht so gut aus.
Ein Motor, drei Ausstattungen Soweit die Einleitung, denn sonst wäre es auch nicht möglich gewesen, den bereits zitierten Eclipse Cross PHEV während eines mehrstündigen Tests im Raum Frankfurt zu fahren. Ja, den Eclipse Cross gab es schon bisher. Doch nicht zuletzt wegen der eigenwilligen Heckpartie fand er nicht so viele Kunden, wie das Händler und Importeur gerne gehabt hätten. Alles Geschichte: Denn die neue Version, auf 4,54 Meter gewachsen, ist hübsch anzusehen – auch hinten! Die Neuausgabe des Eclipse Cross wird diesmal nur als
6 _ 0 | Flotte 04-05/2021
Das Heck des Eclipse Cross polarisiert nicht mehr, wie es beim Vorgänger der Fall war, und das Cockpit ist besser zum Fahrer hin orientiert
Plug-in-Hybrid angeboten. In diesem Fall sind es zwei Elektromotoren (82 PS an der Vorderachse, 95 PS hinten) und ein 2,4-Liter-Benziner mit 98 PS plus eine Lithium-Ionen-Batterie mit 13,8 kWh. Ein ausgeklügeltes System, das bei den Tests durchaus zu gefallen wusste. Natürlich hilft meist der Benziner, beim Überholen ebenso wie auf der Autobahn. Laut WLTP schafft der Eclipse Cross PHEV bis zu 45 Kilometer rein elektrisch, aufgeladen ist die Batterie an einer Haushaltssteckdose in vier Stunden. Schade: Unter 50 Kilometern E-Reichweite gibt’s keine 2.500 Euro Förderung in Österreich.
Innenraum wurde überarbeitet Und der Preis? Ab 34.475 Euro geht es los, drei Ausstattungsstufen stehen zur Auswahl; Firmenkunden werden am ehesten zur mittleren Version Intense+ greifen. Zu Herzen genommen hat man sich auch die Kritik am Innenraum: Der Bildschirm ist nun einfacher bedienbar, das Touchpad wurde entfernt, sodass es mehr Stauraum in der Mittelkonsole gibt. Übrigens: In knapp zwei Jahren kommen auch zwei neue Modelle aus den Werken des Allianzpartners Renault, mit MitsubishiGenen, das verspricht man. Doch das ist Zukunftsmusik … •
Mitsubishi Flotten-Tipp: Eclipse Cross PHEV Intense +
Testmodell: Diamond
Hubraum | Zylinder
2.360 cm3 | 4
2.360 cm3 | 4
Leistung
98 PS + 60/70 kW E-Motoren
98 PS + 60/70 kW E-Motoren
Drehmoment
193 Nm + 137/195 Nm E-Motoren 193 Nm + 137/195 Nm E-Motoren
0–100 km/h | Vmax
11,0 s | 162 km/h
E-Reichweite | Antrieb
45 km | Allrad
45 km | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
2,0 l S | 46 g/km (EU 6d)
2,0 l S | 46 g/km (EU 6d)
Kofferraum | Zuladung
471–1.108 l | 525 kg
471–1.108 l | 525 kg
Basispreis | NoVA
37.745 € (inkl.) | 0 %
42.745 € (inkl.) | 0 %
11,0 s | 162 km/h
Das gefällt uns: gefällige Optik, niedriger Verbrauch trotz hohen Gewichts Das vermissen wir: fünf Kilometer mehr E-Reichweite Die Alternativen: Ford Kuga PHEV, Hyundai Tucson PHEV, MG EHS Werksangaben
umwelt • schon gefahren
Zum Zehnjährigen die Großserie 2011 machte Volvo mit dem C30 Electric zaghafte Kleinserien-Schritte in Richtung Elektromobilität. Nun steht der XC40 Recharge Pure Electric mit zwei Mal 204 PS und 78-kWh-Batterie ab 55.100 Euro vor der Tür. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Volvo
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(4,40 Meter) und Mercedes EQA ( 4,46 Meter) ein, so bietet er doch „alles und scharf“. 408 PS und Allradantrieb (ein Motor an jeder Achse) findet man in der Klasse derzeit nicht. Zudem ist auch die Anhängelast von 1.500 Kilogramm erfreulich, zusätzlich darf man auf 80 Kilogramm Stützlast zählen. Bereits im Basismodell Plus unterstützen einen die sprachgesteuerten Google Services. Auf Zuruf wird die Temperatur geändert oder etwa die Reichweite in Kilometer angezeigt. Das Google-Sprachsteuerung an Bord digitale 12,3-Zoll-Display für den Fahrer Wie sieht das in der Realität aus? Auf versteift sich nämlich auf die Angabe in den ersten Kilometern auf unserer Prozent. Die Voll-LED-Scheinwerfer im Testrunde bei Wien kamen wir auf Look von „Thors Hammer“ sind erst 22,2 kWh Verbrauch, was in Relation bei der höheren Ausstattung Pro Serie. zur Nettokapazität (75 kWh) rechneAuch ein Panorama-Schiebedach, risch 338 Kilometer Reichweite ergibt. elektrische Sitzverstellung (Fahrer mit 24,3 kWh gönnt sich der XC40 laut Memory-Funktion), Harman-KardonVolvo, die Reichweitenlücke erklärt Soundsystem und mehr sorgen dann der Importeur mit der rekuperierten Energie. Durch das One-Pedal- für Luxus. • Driving, das über das Volvo Flotten-Tipp: Recharge Testmodell: Recharge neun Zoll große InfoXC40 Pure Electric Twin Plus Pure Electric Twin Pro tainment-Display jederLeistung 408 PS (300 kW) 408 PS (300 kW) zeit deaktiviert werden 0–100 km/h | Vmax 4,9 s | 180 km/h 4,9 s | 180 km/h kann, werden die Akkus Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad 1-Gang aut. | Allrad schließlich bei jedem Reichweite (max.) 410 km (WLTP) 410 km (WLTP) Pedallupfer mit Energie Ø-Verbrauch 24,3 kWh/100 km 24,3 kWh/100 km versorgt. Ladedauer AC | DC 8 h1 | 40 min2 8 h1 | 40 min2 Auch wenn der XC40 Kofferraum | Zuladung 31+414–1290 l | 462 kg 31+414–1290 l | 462 kg optisch auf braves SUV macht – mit 4,43 Meter Basispreis | NoVA 55.100 € (inkl.) | 0 % 59.150 € (inkl.) | 0 % Außenlänge reiht er Das gefällt uns: hohe Anhängelast, Allradantrieb, Power sich bei den Elektrikern Das vermissen wir: schwächere, günstigere Versionen; die sollen folgen Die Alternativen: mit Allrad keine; größenmäßig: Mercedes EQA zwischen Mazda MX-30 as waren früher zehn Jahre in der Entwicklung des Automobils? Gefühlt nichts im Vergleich zur Entwicklung der Elektromobilität. Als der kompakte C3 Electric vorgestellt wurde, war man auf 150 Kilometer Reichweite stolz. Bei der Vorstellung des XC40 Recharge Pure Electric geben die Schweden 410 Kilometer an. Die Batteriekapazität stieg von 24 kWh auf 78 kWh. Ein ganz schöner Sprung.
11 kW 3-phasig; 2150 kW CCS
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Bekannter Look, jetzt mit geschlossenem Grill; Felgen ab 19 Zoll und schwarzes Dach Serie; schon in der Basis reichlich luxuriös ausgerüstet
Werksangaben
Flotte 04-05/2021
| 61
umwelt • schon gefahren
Günstig ist nicht gleich billig Dacia bringt mit dem Spring ein E-Auto auf den Markt, das mit einem Preis von 14.992 Euro netto aufhorchen lässt und beweist, dass der günstige Preis nicht auf Kosten der Qualität geht. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Dacia
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lektroautos sind viel zu teuer, haben sie gesagt, unleistbar. Und dann kam Dacia mit dem Spring für 14.992 Euro netto und hat im Vorbeifahren das Gegenteil bewiesen. Wieder einmal, denn schon mit dem Duster, Österreichs günstigstem SUV, ist der rumänischen Renault-Tochter ein großer Wurf gelungen. Kann man einen solchen nun auch im Segment der E-Autos landen? Wir waren auf erster Testfahrt!
Kompakter als gedacht Und noch vor dem Einsteigen haben wir festgestellt, der Spring ist in natura deutlich kompakter, als er auf den Fotos wirkt. Mit 3,73 Meter Länge matcht er sich größenmäßig mehr mit einem VW up! als einem Polo, wer hätte das gedacht! Optisch gibt’s Dacia- typisch gute Hausmannskost ohne übertriebenen Esprit und das ist auch vollkommen okay. Der Innenraum ist schlicht, aber gut verarbeitet und bietet vieles, was das Autofahren angenehm gestaltet, vom Navi über eine Rückfahrkamera bis hin zu einer Klima anlage. Die Platzverhältnisse sind vorn absolut o. k., selbst großgewachsene Fahrer finden genügend Raum. Dass es dahinter eng wird, überrascht wenig, dafür bietet der Kofferraum mit 290 bis 1.100 Litern ordentlich Platz, die Batterien sind unter der Rücksitzbank untergebracht.
230 Kilometer Reichweite Knapp 27 kWh nutzbare Batterie sind nicht sonderlich üppig, dafür wiegt das Basismodell keine 1.000 Kilogramm und die WLTP-Reichweite von 230 Kilometern ist gar nicht schlecht. Klar ist, der Spring ist für den urbanen Bereich konzipiert, idealerweise mit Zugriff auf eine eigene Lademöglichkeit. An der Wechselstrom-Wallbox dauert es einphasig acht Stunden, bis die Akkus wieder gefüllt sind, über 30 kW kommt der Dacia optional auch am Schnelllader nicht hinaus, knapp eine Stunde vergehen bis 80 Prozent. Dafür ist der Viersitzer deutlich spritziger als es die 19,1 Sekunden auf 100 km/h suggerieren, auch bei Überlandfahrt voll ausreichend. Weniger fein die gefühllose Lenkung und das nicht verstellbare Lenkrad, vor allem für größere Personen. Toll indes, dass von den 14.992 Euro Dacia Flotten-Tipp: Topmodell: netto noch Spring Access Comfort Plus weitere 4.000 Leistung | Drehmoment 44 PS (33 kW) | 125 Nm 44 PS (33 kW) | 125 Nm Euro Förde0–100 km/h | Vmax 19,1 s | 125 km/h 19,1 s | 125 km/h rung abgeGetriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad 1-Gang aut. | Vorderrad zogen werden Reichweite | Batterie 230 km (WLTP) | 27,4 kWh 230 km (WLTP) | 27,4 kWh können und Ø-Verbrauch 13,9 kWh/100 km (WLTP) 13,9 kWh/100 km (WLTP) der ohnehin Ladedauer AC | DC ca. 8:30 h1 | ca. 1:00 h2 ca. 8:30 h1 | ca. 1:00 h2 kleine Preis auf Kofferraum | Zuladung 290–1.100 l | 330 kg 290–1.100 l | 330 kg knapp 11.000 Euro sinkt. Basispreis | NoVA 14.992 € (exkl.) | 0 % 17.325 € (exkl.) | 0 % Der MarktDas gefällt uns: Preis-Leistung, Ausstattung start erfolgt im Das vermissen wir: schnelleres AC- und DC-Laden, direktere Lenkung Die Alternativen: Renault Twingo, Seat Mii, VW e-up!, Škoda citigo Herbst 2021. • 3,7 kW einphasig AC; 230 kW DC
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6 _ 2 | Flotte 04-05/2021
Werksangaben
Das Cockpit ist schlicht, aber gut verarbeitet; der Ladeanschluss ist im Kühlergrill integriert
Andreas Aigner: Comeback im Fabia?
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er Rallyepilot aus der Steiermark absolvierte seinen letzten Auftritt in einem Škoda Fabia, das war 2019 bei der Santa Domenica Rallye-Show. Und wer erinnert sich an seine ersten WRCPunkte, bevor er 2008 die P-WRC auf Mitsubishi gewann? Richtig, das war 2006 bei der Rallye Deutschland mit einem Škoda Fabia. 15 Jahre später soll es zu einem Comeback im Tschechen, der in nationalen und internationalen Championaten eine äußerst siegreiche Geschichte aufweisen kann, kommen. Doch bis es konkrete Infos dazu gibt, ist das Team weiter auf Sponsorensuche. Speedlife-
Knobi.at nennt sich die Mannschaft rund um Günther Knobloch und Maximilian Koch, die Aigner unterstützt. Um Firmen, aber auch Privaten einen Mehrwert für ihr Geld zu bieten, wurden verschiedene Pakete geschnürt, die den nächsten Einsatz ermöglichen sollen. Ab 2.000 Euro können Sponsoren aufspringen, dafür gibt es auch ein tolles Event, wo man zusätzlich Fahrten mit dem Profi als Incentive anbieten kann. An der Seite von Aigner kann man auch für 800 Euro unterwegs sein, Selberfahren in einem seriennahen Fahrzeug ist ebenso inkludiert. Anfragen direkt an info@andreasaigner.at.
Das vierte Zeitalter Die Dampfmaschine ist ein Zeiterl her, die industriellen Revolutionen erfolgen in immer kürzeren Abschnitten. Um im vierten Industriezeitalter mithalten zu können, hat Michaël Valentin „Die Tesla-Methode“ auf 320 Seiten (Plassen Verlag) untersucht. Theorien werden vorgestellt und die Anwendung in der Praxis dargelegt. In jedem Kapitel bespricht ein CEO oder Topmanager eines Industrieunternehmens, wie die Tesla-Prinzipien angewandt werden können. Neue Einsichten für Unternehmer!
Autokauf beim Kino Für die Premiere ist der Plan zeitlich schon einmal nicht aufgegangen: Am 18. April hätte der erste Gebrauchtwagenmarkt auf den Flächen des Autokinos Groß-Enzersdorf in der Autokinostraße 2 stattfinden sollen. Egal, der nächste Versuch startet bald. Der Markt soll künftig zehn Mal im Jahr immer am dritten Sonntag im Monat stattfinden. Entsprechend den jeweils herrschenden Corona-Vorgaben wird ein Rahmenprogramm mit Gastronomie und Musik für Kurzweil sorgen. Auch automobile Themen wie Versicherungen, Reparaturkonzepte etc. sollen vor der großen Leinwand eine Plattform finden. Nicht vergessen wollen die Veranstalter (DLS Wertkarten vertriebs GmbH) auf die Oldtimer- und Tuningszene.
Man achte auf die Stützräder Ohne diesen Hinweis sehen die Elektroroller für Drei- bis Sechsjährige auf den Fotos ziemlich realistisch aus. Importeur Faber bietet die Vespa GTS mit 12-V-Antrieb ab 179 Euro an, die Vespa 946 kommt auf 189 Euro. Immer mit dabei: Bremsautomatik, LED-Licht und MP3-Sound, als Spitzentempo wird 3,6 km/h angegeben.
Fotos: www.ivi.at
Foto: Uros Modlic
Freizeit
16. Globetrotter Rodeo in Limberg Vom 27. bis zum 29. August soll das OTA Globetrotter Rodeo erstmals im Steinbruch Hengl in Limberg abgehalten werden. Die Veranstalter sprechen von besserer Anbindung an den öffentlichen Verkehr für Besucher, zudem konnten die Distanzen zwischen OffroadGelände, Messe, Camp-Area etc. verkürzt werden.
Flotte 04-05/2021
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freizeit • test
Cap-Racing Seat hat aus dem ehemaligen Label für sportliche Modelle eine ganze Sub-Marke abgeleitet und mit dem Formentor das erste eigenständige Modell auf den Markt gebracht. Das kompakte Power-SUV hat es in sich! Text & Fotos: Stefan Schmudermaier
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edem Mallorca-Urlauber, der sich auch außerhalb des Ballermanns bewegt hat, dürfte das Cap Formentor ein Begriff sein. Die Halbinsel ist ein beliebter Aussichtspunkt, die 13,5 Kilometer lange und kurvige Straße, die von Port de Pollenca dorthin führt, das perfekte Revier für den gleichnamigen Sportler von Cupra. Den es übrigens auch in „ziviler“ Ausführung mit 150 PS starken Benzin- und Dieselmotoren gibt. Und in Zeiten wie diesen, darf natürlich auch ein Plug-in-Hybrid nicht fehlen, der Formentor hat gleich zwei zu bieten, mit Systemleistungen von 204 und 245 PS.
Viel Power und ordentlich Platz Ganz oben ist ein auf 7.000 Einheiten limitierter Fünfzylinder-Turbo benziner mit satten 390 PS angesiedelt, der aber in Stückzahlen nach Österreich kommt, die schon längst ausverkauft sind. Somit bleibt als Speerspitze der Formentor VZ 2.0 TSI mit immer noch äußerst sportlichen 310 Pferden unter der Haube. Bevor wir dazu kommen, werfen wir zunächst einmal einen Blick auf die Optik des Formentor. Die macht beim Topmodell kein Hehl aus den sportiven Ansprüchen, erst recht in der matten petrol-blauen Lackierung, für die man aber auch über 2.400 Euro extra berappen muss. Die messingfarbenen Akzente des Cupra-Logos setzen sich
bei den Felgen und der Bremsanlage fort, die – gegen einen Aufpreis von 2.720 Euro – auch gerne etwas kräftiger zubeißt und von Brembo stammt. Wer den Spanier fordert und die 310 PS zum Galoppieren bringt, freut sich über die Performence-Stopper. 100 km/h sind nach nur 4,9 Sekunden erreicht, eine starke Ansage für ein Kompakt-SUV, der serienmäßige Allrad bringt die Kraft auch gut auf die Straße. Der Verbrauch bewegt sich je nach Fahrweise übrigens um die zehn Liter. Trotz dieser Performance kommt aber das Platzangebot zu kurz, sowohl auf der Rückbank als auch im Kofferraum, der immerhin 420 bis 1.475 Liter fasst. Dass der Fahrspaß auch seinen Preis hat, überrascht da wenig. 51.370 Euro kostet das schon gut ausgestattete Topmodell mit vorbildlichen fünf Jahren Garantie, der 150-PS-Benziner startet bereits bei 32.970 Euro. •
Die Farbe des Cupra-Logos zieht sich durch das ganze Auto, von den Felgen und Bremssätteln bis in den Innenraum
Cupra Formentor
Flotten-Tipp: 2.0 TDI
Testmodell: VZ 2.0 TSI DSG 4DRIVE
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
1.984 cm3 | 4
Leistung
150 PS (110 kW)
310 PS (228 kW)
Drehmoment
340 Nm
310 Nm
0–100 km/h | Vmax
9,3 s | 205 km/h
4,9 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,8 l D | 125 g/km (EU6d)
8,5 l S+ | 192 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 450–1.505 l | 592 kg
420–1.475 l | 571 kg
Basispreis | NoVA
51.370 € (inkl.) | 16 %
35.790 € (inkl.) | 3 %
Das gefällt uns: optischer Auftritt, Fahrleistungen, Platzangebot Das vermissen wir: einen nicht am Lenkrad untergebrachten Startknopf Die Alternativen: Audi SQ2, BMW X2 M35i, Jaguar E-Pace P300 Werksangaben
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exklusiv
Rückblick
Ritter aus Leidenschaft Keine andere Marke war so darauf aus, nicht zu expandieren wie Bristol. Dem Königreich verpflichtet, lehnte man konsequent neue Trends ab und hielt die Tradition klassischen Automobilbaus hoch. Kein Wunder, dass der Britannia wie ein blechgewordener Brexit wirkt. Text & Fotos: Roland Scharf
E
r hätte das Empire garantiert gerettet. Denn egal, was Anthony Crook tat, diente zum Wohle der Krone. Egal, ob als Pilot im Zweiten Weltkrieg, später bei Autorennen oder dann als Autohändler. Denn eine neue Firma hatte es ihm besonders angetan, die die vermutlich britischste von allen war: Bristol Cars.
Im Auftrag Ihrer Majestät Nach dem Krieg versuchte die Bristol Aircraft Company ein zweites Standbein hochzuziehen. Aus der Kriegsbeute schnappte man sich Konstruktionen von BMW und modelte diese gründlich um. Heraus kam der 400, ein Voll-Alu-Coupé mit atemberaubender Stromlinienform und einer Fertigungsqualität, wie man sie sonst nur von Jagdflugzeugen kannte. Wegen finanzieller Turbulenzen musste sich die Mutterfirma von der Autosparte trennen, Crook sah seine Chance. Sein oberstes Credo: so wenig wie möglich verändern. So galt es als Revolution, als 1958 eine neue Karosserie eingeführt wurde. Diese hielt bis 1976, ehe es noch einmal eine neue Hülle sein durfte. Darunter befand sich nach wie vor die schlanke Rahmenkonstruktion. Die Handvoll Mitarbeiter benötigten pro Fahrzeug bis zu 20 Wochen. Zahlreiche Anleihen am Flugzeugbau sorgten für das gewisse Alleinstellungsmerkmal.
Alles beim Alten Um so einen Laden am Laufen zu halten, musste man zu etwas anderen Methoden greifen. Der gepflegten Gaunereien nie überdrüssig, gelang es Crook, Girling ein aufwendiges Bremssystem entwerfen zu lassen. Für das Prestige des Zulieferers sei so ein Deal schließlich Gold wert. Ähnlich verhielt es sich mit der Lenkung von ZF, wobei beide Firmen aufgrund der explodierenden Kosten beinahe Pleite gegangen wären. Auch der Deal mit Chrysler gestaltete sich ähnlich kreativ. Man gewährte Bristol freien Zugriff auf alle Aggregate, was man über Jahrzehnte schamlos ausnutzte. Jedenfalls war es 1983 wieder Zeit für ein kleines Facelift. Der Britannia hatte optisch alles, was die eckigen 1980er-Jahre auszeichnet. Scheinwerfer und Rücklichter kaufte man preiswert in der Nutzfahrzeugsparte von Bedford ein, den großen Rest aber behielt man weitgehend bei, wobei die Armaturenlandschaft stellvertretend für Bristols Vorgehen
stehen. Bevor man neue Schalter verwendet, beleuchtet man die bestehenden lieber über externe Lampen.
Gekaufte Peinlichkeiten Journalisten und Neureiche hatten Hausverbot und so scharten sich schließlich Exzentriker und Individualisten in der Käuferschicht, die alle etwas aus der Masse hervorstachen. Und hatte es Crook einmal auf einen abgesehen, war er beim Verkaufen so gnadenlos wie auf dem Schlachtfeld. Los ging es erst bei der Probefahrt, natürlich nur mit dem Chef am Beifahrersitz, der schnell die richtigen Argumente fand. Ein Bentley, das ist ja wie ein großer übergewichtiger Hund, der dauernd furzt. Und Aston-Martin-Fahrern empfahl er, dass David Brown (der damalige Firmeneigner) am besten mit einem Satz Gabelschlüssel mitfährt, weil garantiert etwas kaputtgehen wird. Und diese neuen Jaguar, die seien doch wie Anzüge aus dem Kaufhaus katalog. Am Papier schauen sie ja recht nett aus. Aber wehe, man zieht sie an! Alle diese Peinlichkeiten könne man sich ganz einfach mit einem Bristol ersparen.
Über den Dingen Und tatsächlich ist es so, dass egal, welchen Bristol man auch fährt, stets konnte dieses ganz besonders Fahrgefühl bewahrt bleiben. Die perfekte Gewichtsbalance sorgt in Kombination mit dem Frontmittelmotor-Layout für gefühlvolles Fahrverhalten. Die Lenkung ist exakt, die Bremsen (wir erinnern uns: Girling) über alle Zweifel erhaben. All das führte dazu, dass es tatsächlich bis ins jetzige Jahrtausend noch Bristols mit dieser Uralt-Technik gab - wenn auch nur mehr eine Handvoll. Denn spätestens bei Themen wie Airbags, ABS und ESP musste das Empire den Rückzug antreten. Damit war es mit Bristol Cars im Prinzip vorbei. Alle Wiederbelebungs versuche blieben seither mehr oder weniger erfolglos. 2011 kam die erste große Pleite, 2012 starb mit Crook auch die Seele dieses Betriebs, die bis vor einem Jahr noch mit dem Restaurieren und Teileverkauf existierte. 2020 kam schließlich die finale Liquidation, auch die neuen Eigentümer schafften es nicht, das Ruder herum zureißen. Crook hätte die unwürdigen Manager vermutlich höchstpersönlich aus seinem Schauraum geworfen. •
Flotte 04-05/2021
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Freizeit • zum schluss
Mein GANZ spezielles Firmenauto Thomas Ringhofer Holzernte & Forstservice und sein Komatsu 931XC
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eine Hangneigung bis zu 40 Grad. Der maximale Fälldurchmesser liegt bei 70 Zentimetern.“ Ringhofers Firma wurde 1988 gegründet, seit 2017 hat er das Ruder oder vielmehr das Steuer in der Hand. Die technischen Eckdaten seines Komatsu sind beeindruckend: Gleich acht Räder – bei Bedarf mit Raupenketten versehen – sorgen für Fahrkomfort und Geländegängigkeit, mit mindestens 21,9 Tonnen ist der Harvester ein echtes Schwergewicht. Ein 7,4-Liter-6-Zylinder-Turbodieselmotor leistet 258 PS, die Zugkraft liegt bei 200 Kilonewton bzw. 20,4 Tonnen, die Länge beträgt über acht Meter. • (STS)
Fotos: Thomas Ringhofe
Kaum vorstellbar, wie kräfteraubend und langwierig die Holzernte und die Aufforstung vor der maschinellen Bewirtschaftung gewesen sein müssen. Mit bloßer Handarbeit und unter Zuhilfenahme von Pferdefuhrwerken war jeder Baumstamm eine Herausforderung. Und heute? Wir haben mit Thomas Ringhofer gesprochen, Spezialist für alle Waldarbeiten. „Ich setze einen Komatsu 931XC ein, gemeinhin bekannt als ‚Harvester‘. Die Maschine kann im Schnitt einen Baum pro Minute fällen und aufarbeiten und schafft mit Unterstützung von sogenannten Traktionswinden
21,9 Tonnen Gesamtgewicht • 20,4 Tonnen Zugkraft 1 Baum pro Minute • 7,4-Liter-6-Zylinder-Dieselmotor mit 258 PS
AUS DER REDAKTION
Vorschau
Prado, Prada und Odessa …
Die nächste FLOTTE erscheint Ende Juni 2021, Schwerpunktthemen sind unter anderem Fuhrparksoftware & Telematik, Fuhrparkmanagement & Finanzierung sowie Schadenmanagement. Selbstverständlich dürfen die neuesten Autos im Test ebenso wenig fehlen wie ein Rückblick auf unser Webinar „FLOTTE Live“.
In Zeiten wie diesen sind Reisen mit großen Auflagen verbunden. Grafiker Bernd ließ sich aber nicht davon abhalten. Und machte sich mit Frau, Kind und Kegel auf den Weg zum Geburtstag einer Freundin. In die Ukraine. Und im Wissen, dass bei der Heimkehr Quarantäne wartet. Flug gebucht, PCR-Test gemacht und ab ans Schwarze Meer nach Odessa. So weit, so gut, folgende Story hat er uns mitgebracht: Odessa schmiegt sich über viele Kilometer ans Meer und bietet jedem etwas. Historische Gebäude, die den Sowjets trotzten, Restaurants im Lockdown (bedeutet: Vorhänge zu, Gäste trotzdem drin; wir natürlich nicht), Protzvillen (im zweistelligen Millionenbereich) neben einfachen Baracken, vor denen Omas Blumen verkaufen, um ihre karge Rente aufzubessern. Alte Schigulis neben großen SUV (meist mit abgedunkelten Scheiben). Unsere Freunde sind stolze Besitzer eines Toyota Prado (Landcruiser heißt der bei uns) und die Schlag löcher der Stadt geben ihnen recht. Außerhalb der Stadt wird es nicht besser, im Gegenteil. Bei einem Ausflug nahmen wir am Hinweg die Seitenstraße, am Retourweg haben wir (typisch Mann) den Feldweg genommen, manchmal macht ein SUV wirklich so richtig Sinn! Unser Bub hat es uns bestätigt, bei der Hinfahrt hätte er sich fast übergeben, retour hat er geschlafen …
Österreichische
Auflagenkontrolle
Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 2020: 22.086
Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotte.at, I: www.flotte.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at, Verlagsleiter B2C, Prokurist & Chefredakteur: Stefan Schmudermaier, M: +43 664 2359053, E: stefan.schmudermaier@awverlag.at; Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Mag. Heinz Müller, Johannes Posch, Roland Scharf; Fotos: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Roland Scharf, Barbara, Jasmin & Stefan Schmudermaier, Werk, Hersteller, Archiv, Coverfoto: Adobe Stock; Lektorat: Renate Rosner, Anzeigenmarketing: Xaver Ziggerhofer (Ltg.), +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Winfried Rath, +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Alexander Keiler, +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (6 Ausgaben), Inland: 48 Euro inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 22.104 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April/Mai, Juni/Juli, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2021; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmenwagenbetreiber; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
6 _ 6 | Flotte 04-05/2021
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