Einzelverkaufspreis: € 8 • P.b.b. • 11Z039084 M A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotteundwirtschaft.at
04/2015
Was haben BMW, Bott, Arval, TÜV Austria, Rinspeed und Christian Clerici gemeinsam?
Nehmen Sie Platz!
Die Antwort lesen Sie auf Seite
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Kleinbusse im Vergleich: Mercedes Vito Tourer trifft auf Renault Trafic Passenger, Ford Tourneo Custom und VW T5 Caravelle ab Seite 30
Saubere Autos, schmutzige Politik Ökologisierung als Steuer-Daumenschraube ab Seite 6
Weiterbildung ungültig?
Die Achtelliter-Klasse startet durch
Bei den Code-95-Kursen droht ein amtliches Chaos
Die coolsten Roller und Bikes mit 125ccm
Seite 60
ab Seite 68
Wer sagt, dass Business keinen Spaß macht?
DER NEUE FORD MONDEO Ford Dynamic LED-Scheinwerfer
Anspruchsvolles Design, viele technische Innovationen, modernste Motoren und erstklassiger Fahrkomfort – der neue Ford Mondeo überzeugt in der neuesten Generation. Die Ford Dynamic LED-Scheinwerfer passen sich automatisch jeder Umgebung und Fahrsituation an und sorgen für den absoluten Durchblick. Genießen Sie Fahrspaß pur und Komfort mit dem sprachgesteuerten Kommunikationssystem Ford SYNC 2, dem adaptiven Tempomat oder aktiven Einpark-Assistent. Für optimale Sicherheit sorgen neu entwickelte Gurt-Airbags, die Ihre Mitfahrer auf der Rückbank im Bedarfsfall ideal schützen. Auch mit Hybrid- und in Kürze mit Allradantrieb erhältlich.
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Editorial
Bild des Monats: Im Tesla Model S macht das Lesen der FLOTTE & Wirtschaft ganz besonders Spaß, den Test lesen Sie im Elektro-Special in der kommenden Ausgabe
Flotte Worte
Egal, ob Fuhrparkchef eines internationalen Großkonzerns oder Kleinunternehmer mit drei Fahrzeugen, in der Optimierung Ihres Fuhrparks liegt viel Geld begraben. Das beginnt bei der Wahl des geeigneten Fahrzeuges und der richtigen Finanzierung, geht über professionelles Fuhrparkmanagement bis hin zur Tankkarte oder der Verwertung des Altfahrzeuges. Anbieter in diesen Segmenten gibt es dutzende, mit der FLEET Convention hat es sich FLOTTE & Wirtschaft zur Aufgabe gemacht, ein unabhängiges Fachevent auf die Beine zu stellen, das die wichtigsten Anbieter unter einem Dach zusammenfasst. Konkret unter dem Dach der Wiener Hofburg am 23. Juni 2015. Diesen Termin sollten Sie sich bereits jetzt rot im Kalender anstreichen und die eigens eingerichtete Website www.fleetconvention.at besuchen, wo Sie nicht nur die Eckdaten sowie die Aussteller finden, sondern auch ermäßigte Vorverkaufskarten bestellen und sich für den Newsletter anmelden können. Als Keynote-Speaker konnten wir niemand Geringeren als den Schweizer Auto-Visionär Frank Rinderknecht gewinnen, der mit seiner Firma Rinspeed auf dem Genfer Salon regelmäßig für Furore sorgt. Den Budii – ein zukunftsweisendes Elektrofahrzeug auf Basis des BMW i3, das soeben in Genf präsentiert wurde – bringt er exklusiv für die FLEET Convention mit nach Wien. Unter den Referenten befinden sich aber auch andere Experten ihres Fachs. So wird etwa der aus dem ORF bekannte Politologe Prof. Dr. Peter Filzmaier die aktuelle Situation rund ums politische Umfeld des Firmenautos beleuchten oder Motorenexperte Univ. Prof. Dr. Bernhard Geringer Fragen zur Zukunft des Verbrennungsmotors und alternativer Antriebe beantworten. Fuhrpark-Profi Henning Heise wirft einen Blick auf den aktuellen Fuhrparkmarkt in Österreich, TÜV-Austria-Automotive-Geschäftsführer Mag. Christian Rötzer stellt erstmals den österreichischen Lehrgang zum zertifizierten Fuhrparkmanager vor. Auf dem Podium diskutiert ein Experte vom ÖAMTC mit Frank Rinderknecht und ASFINAG-Vorstand Dr. Klaus Schierhackl über die Chancen und Risiken des vernetzten Autos. Und auch zwischen den Fach-Präsentationen auf der Hauptbühne wird bei der FLEET Convention einiges geboten. Sie können als Besucher selbst entscheiden, welchen Marktplatz sie besuchen und welcher Praxisvortrag sie besonders interessiert. Unser Event ist für Unternehmen aller Größen die richtige Anlaufstelle, wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen auf einen spannenden Tag in der Hofburg. Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der aktuellen FLOTTE & Wirtschaft, wo dieses Mal ein Kleinbus-Vergleichstest sowie die zahlreichen neuen Nutzfahrzeugmodelle im Fokus stehen. Stefan Schmudermaier Chefredakteur
Auf www.fleetconvention.at informieren wir Sie zu unserem Fach-Event für Fuhrparks, Flottenbetreiber und KMU. Sichern Sie sich vergünstigte Vorverkaufstickets!
DAS Fach-E Flottenbet Die Gegenwart meistern und die Gegenwart
Warum kostet mein Fuhr park ein Vermögen? Wie verringere ich die Schadens quote? Was kann ich tun, um die Verwaltung zu vereinfachen? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie auf der FLEET Convention direkt vom Profi – im Vieraugengespräch.
Zukunft
Wird das Auto bald noch höher besteuert? Fahren wir alle bald nur mehr elektrisch und autonom? Macht uns das „vernetzte Auto“ zum gläsernen Lenker? Die Referenten und Keynote-Speaker der FLEET Convention wissen, was die Zukunft bringt.
Die Besonderheit des Events Zwischen den Fachpräsentationen auf der Hauptbühne können die Besucher der FLEET Convention auf dem Marktplatz jene Praxisvorträge besuchen, die sie ganz besonders interessieren.
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Fahrzeug- & Gold-Partner
Event für Fuhrparks, reiber und KMU Zukunft gestalten: am 23. Juni 2015 in der Wiener Hofburg
Christian Clerici führt als Moderator durch das Programm
Ing. Mag. Christian Rötzer Der Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive setzt auf die Zertifizierung von Fuhrparkmanagern
Frank M. Rinderknecht Der Schweizer Autovisionär bringt sein jüngstes Rinspeed-Werkstück (Bild links) mit und gibt einen Ausblick in die Zukunft
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier Der Politologe wirft einen Blick auf die angespannte politische Lage im Hinblick auf Firmenwagen-Besteuerung
Henning Heise Der Fuhrparkmanagement-Profi präsentiert Zahlen und Fakten zum aktuellen Flottenmarkt in Österreich
Dr. Klaus Schierhackl Der ASFINAG-Vorstand spricht über Verkehrsleitsysteme im Zusammenhang mit dem vernetzten Auto
Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer Der anerkannte Motoren-Experte zeigt das Potenzial von unterschiedlichen Antriebsformen auf
Ermäßigte Vorverkaufskarten zur FLEET Convention sind für 69,– Euro (exkl. USt) inkl. Verpflegung statt 89,– Euro bis 4. Mai 2015 erhältlich!
www.fleetconvention.at Kontakt: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Renate Okermüller, T: 0664 138 16 89, info@fleetconvention.at
Silber-Partner
Inhalt 8
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Gewinn en Sie e in Woch im Hote enende l Schlos s Matze n
Aktuelles Thema: Autos werden immer umweltfreundlicher. Die Politik spricht trotzdem von „Stinkern“
20 14
Besuch auf der Mega-Baustelle des neuen Crafter-Werks in Polen
Die Highlights des Genfer Automobilsalons
Fahrzeugaufbereitung: Professionelle Hände und Mittel machen müde Autos munter
24
News Aktuelles Thema 8 Wie die Ökologisierung den Neuwagenmarkt abdreht 12 ÖAMTC Marcus Award: So sehen Sieger aus Der Club kührte die sichersten und sparsamsten Autos Jaguar XE: Der neue Firmenauto-Schlager? 13 Interview mit Chris McKinnon über die neue Jag-Limo Highlights des Genfer Automobilsalons 14 Diese Neuheiten versüßen den Fuhrpark-Markt 2015 Renault Kadjar: Der Bruder vom Qashqai 16 Was kann das neue Kompakt-SUV der Franzosen? Skoda Superb: Neuer Tscheche sprengt die Klasse 17 Das Skoda-Flagschiff düpiert die Oberklasse-Bestseller 18 Branchentreffen am Fleet Meeting in Genf Tipps, Trends und netzwerken beim Business-Talk Verband der Österreichischen Leasinggesellschaften 18 Firmenkunden: Komplettpakete liegen im Trend Universal-Öle erleichtern Fuhrpark-Handling 19 Neue mapo-Produkte schmieren alle Motoren Besuch auf VWs Mega-Baustelle in Polen 20 Das neue Crafter-Werk in Poznan entsteht in Rekordzeit
Service Das große Fuhrpark- und Leasing-ABC 22 Diese Begriffe müssen Flottenmanager kennen Fahrzeugaufbereitung: Aus alt wird fast neu 24 Was leisten professionelle Aufbereiter wirklich? Forstinger: Checkpoint Sommerreifen 25 Warum Sie im Sommer keine Winter-Pneus fahren sollten
6
Flotte & Wirtschaft 04/2015
ARBÖ & ÖAMTC testeten die neuen Sommerreifen 26 Welche Pneus können überzeugen? Und fallen durch? 27 Bridgestone & Firestone: Reifen für Kleinwagen Zwei neue Pneus speziell für Opel Corsa & Co Apollo & Vredestein: Neue Ganzjahres-Pneus 28 Ein Reifen für vier Jahreszeiten Alcar: Stylische Felgen für Transporter und Pickups 29 Schöne Schlapfen für VW Amarock, Merceds Vito & Co Der große Personen-Transporter-Vergleich 30 VW Vito, Renault Trafic, Ford Tourneo und VW T5 im Test Alle 9-Sitzer im Marktüberblick 37 Alle wichtigen Infos & Preise sämtlicher Bus-Modelle 38 Renault Master: Platz im Übermaß Wie bewährt sich der größte Renault-Transport im Alltag? Opel Vivaro: Pkw-Feeling erleichtert das Hackeln 40 Rüsselsheimer Lademeister punktet mit Praktikabilität VW Caddy: Neuauflage des Transport-Bestsellers 42 Wolfsburger spendieren dem Caddy ein großes Facelift Mercedes Citan: Sieben auf einen Streich 43 Wie gut ist der frankophile Schwabe mit sieben Sitzen? Mercedes Vito 4x4: Mit Sack und Pack ins Gelände 44 Allradantrieb macht den Stuttgarter zum Offroad-König Fiat Doblò: Erste Ausfahrt mit dem Turiner 45 Der praktische Italiener kann alles besser als sein Vorgänger Citroën Jumper: Citroëns Größter im Praxis-Test 46 Der blechgewordene Raum-Traum aller Lieferhelden
26
Reifen-Spezial: Sommerreifen-Tests und wichtige Pneu-Neuheiten
30
Die Kleinbusse von Ford, Mercedes, Renault und VW im großen Vergleichstest
62
Mila Plus: Plug-in-Hybrid-Sportler des österreichischen Zulieferers Magna
70
Rückspiegel Mercedes Sprinter: Die Geschichte des Stern-Transporters
Auto Neue „Flüster-Diesel“ für Opel Mokka und Insignia 48 Leiser, stärker und sparsamere Motoren für die Bestseller 49 Suzuki Vitara: Nippon-SUV zum interessanten Tarif Erste Fahrt im neuen Kompakt-Kraxler Hyundai i20: Polo-Konkurrent im feschen Anzug 50 Der Koreaner überzeugt mit fescher Optik Ford Mondeo Traveller: Dynamischer Lademeister 51 Der Kombi fährt sportlich und bietet viel Platz fürs Gepäck Mazda6 AWD: Für Österreich gebaut 52 Den Firmenauto-Liebling gibt’s jetzt auch mit Allrad Toyota Aygo: Freches Auto für freche Typen 53 Der kleine Japaner lässt sich bis ins Detail individualiseren 54 Peugeot 508: Eine Alternative zum VW Passat? Der Frechboy punktet mit 1A-Verarbeitung Skoda Octavia Scout: Durch den Dreck ins Paradies 54 Der beplankte Allrad-Kombi kann auch Offroad Nissan X-Trail: Vom Matsch auf den Boulevard 55 Der große Bruder des Qashqai macht nun optisch viel her Seat Leon ST Dauertest: Er läuft und läuft und läuft ... 56 Der Spanier entpuppt sich als bequemer Dauerläufer
Lkw MAWEV-Show & Liebherr-RoadShow: Events für Profis 58 Worin sich die zwei größten Messen unterscheiden Chaos bei der Berufskraftfahrer-Weiterbildung 60 Ein Erlass aus dem Jahr 2013 sorgt für Verwirrung
Umwelt Mila Plus: Elektro-Sportwagen-Konzept von Magna 62 Sparsam & sexy ist das E-Konzept-Auto aus der Steiermark 62 Caruso Carsharing: Erfolgreiches E-Projekt E-Autos des Carsharing-Anbieters fuhren um die Welt Batterie-Technik: E-Auto-Knowhow aus Europa 64 Bosch bastelt schon heute an der Batterie der Zukunft Erdgas-Tagung: Unterschätzter Kraftstoff 65 Trotz niedrigem Spritpreis hat Erdgas Kostenvorteile Nissan e-NV200: Stromer mit sieben Sitzen 66 Der Japaner bietet jetzt Platz für die große Öko-Familie
Freizeit Überblick: Die heißesten 125-ccm-Roller & -Bikes 68 Auf quasi führerscheinfreien Spaßmachern in den Sommer Firmenautos im Rückspiegel: Mercedes Sprinter 70 Die Entstehungsgeschichte des Transport-Tausendsassas Alfa Giulietta Quadrifoglio Verde: Scharfe Signorina 71 Kurven wie Sofia Loren, Temperament wie Ornella Muti Gewinnspiel 72 Gewinnen Sie ein Wochenende im Märchenhotel Matzen Cartoon & Impressum 74
68
Rauf auf den Bock! Die coolsten 125-ccm-Neuheiten des Jahres!
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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Aktuelles thema
Mit grünem Gewissen Jahr für Jahr gehen die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte zurück. Dennoch spricht die Regierung von „Ökologisierung“, wenn sie die Steuerschrauben für Autofahrer noch stärker anziehen will.
110,1 108,4 Branchenprimus: Renault wies 2014 die niedrigsten CO2-Emissionen unter den zwanzig volumenstärksten europäischen Automarken auf
Von Philipp Hayder
D
urchschnittlich 127,4 Gramm CO2 pro Kilometer stieß ein in Österreich neu zugelassener Pkw im Jahr 2014 aus. 2013 waren es dagegen noch 130,5 Gramm und im Jahr 2000 sogar 167 Gramm – ein umso eindrucksvollerer Fortschritt, wenn man bedenkt, dass die Fahrzeuge im selben Zeitraum deutlich schwerer und leistungsstärker geworden sind.
Innovative Hersteller
Bei den CO2Emissionen der Neuwagenflotte liegt Österreich im europäischen Mittelfeld
Wie sehr die Autobauer um die CO2-Reduktion bemüht sind, zeigen die europäischen Daten des Marktbeobachters JATO. Im Vorjahr erzielte Nissan mit einem Minus von 15,4 Gramm auf nunmehr 113,8 Gramm CO2 pro Kilometer die größte Verbesserung. Renault war mit 108,4 Gramm nach wie vor der Branchenprimus, der Marktführer Volkswagen lag mit 123,3 Gramm auf Platz 10. Bei Mercedes-Benz wirkte sich naturgemäß der hohe Anteil an großen und schweren Fahrzeugen aus, sodass die Marke mit dem Stern mit 133,5 Gramm den letzten Platz unter den zwanzig volumenstärksten Autoherstellern belegte.
CO2 als Wohlstandsindikator Nach Staaten betrachtet, wiesen 2014 die Niederlande mit 106,8 Gramm den niedrigsten CO2-Ausstoß auf. Dahinter folgten Griechenland und Portugal, während die Schweiz mit mehr als 141 Gramm am anderen Ende der Skala lag. Der Ländervergleich macht deutlich, dass die Emissionswerte einerseits von den staatlichen Rahmenbedingungen abhängen: In Holland gewährt die öffentliche Hand derart hohe Förderungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, dass es beispielsweise den rein elektrischen Nissan Leaf (nationaler Listenpreis 24.110 Euro) schon ab 7.450 Euro gibt. Andererseits sind die CO2-Emissionen ein Indikator für den wirtschaftlichen Wohlstand: In den Krisenländern Griechenland und Portugal werden, wenn überhaupt, fast nur noch kleine und entsprechend verbrauchsarme Neuwagen gekauft. Die selbe Logik macht die reiche Schweiz zum europäischen CO2-Schlusslicht.
Vermeintlicher Umweltnutzen Im ebenfalls wohlhabenden Österreich sollen noch höhere steuerliche Belastungen für Autofahrer die „Ökologisierung“ des Fuhrparks voran-
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
treiben. Aktuell betrifft dies vor allem Firmenwagennutzer, nachdem schon 2014 die Sachbezugsberechnung verschärft sowie die motorbezogene Versicherungssteuer und vor allem die Normverbrauchsabgabe (NoVA) erhöht wurden. Doch hat die höhere NoVA der Umwelt tatsächlich genützt? Nein, wenn man die Daten der Statistik Austria betrachtet: Laut diesen sanken die durchschnittlichen CO2-Emissionen 2013 bei Dieselfahrzeugen von 138 auf 134 Gramm und bei Benzinern von 134 auf 130 Gramm. Im Jahr 2014, in dem ab März die höhere NoVA zum Tragen kam, wurde dagegen eine geringere Reduktion von jeweils nur drei Gramm verzeichnet.
Aktu elles Them Emissions a:
bilanz
127,8 123,3 Mit 123,3 Gramm CO2 pro Kilometer liegt Volkswagen laut den Daten von JATO im Mittelfeld der europäischen Autobauer Übrigens ging auch für den Finanzminister die Rechnung nicht auf: Aus den erhofften 50 Millionen Euro an zusätzlichem NoVA-Aufkommen wurden schlussendlich rund 80 Millionen Euro an Mindereinnahmen, weil die höhere Steuerlast dazu beitrug, den Neuwagen markt abzuwürgen – ein Szenario, das sich heuer wiederholen könnte.
Fördern statt abkassieren Wie Emissionsoptimierung tatsächlich geht, zeigen Staaten wie die bereits erwähnten Niederlande oder auch Norwegen: Dort hat die Regierung ein massives Förderprogramm für Elektrofahrzeuge gestartet, sodass der Marktanteil der Stromer 2014 bei 12,4 Prozent lag. Parallel sind die CO2-Emissionen binnen Jahresfrist um beinahe 13 Gramm gesunken. Ob derartige Markteingriffe wünschenswert sind, kann diskutiert werden. Jedenfalls ist die norwegische Politik konsequent – im Gegensatz zur heimischen Regierungsriege, die konsequent wirksame Förder ungen für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge verweigert, aber niemals um das Argument „Ökologisierung“ verlegen ist, wenn es um einen neuerlichen Griff in die Geldbörsen der Autofahrer geht. •
CO2-Werte Europäische Märkte Österreich
130,5 127,4
Belgien
123,7 121,1
Dänemark
113,4 110,8
Deutschland
135,8 131,9
Finnland
132,8 128,2
Frankreich
117 113,9
Griechenland
111,3 107,3
Großbritannien
128,1 124,6
Irland
120,4 116,9
Italien
120,7 117,9
Kroatien
125,4 115,7
Niederlande
108,9 106,8
Norwegen
123,2 110,4
Polen
136,1 132,7
Portugal
111,7 108,6
Rumänien
129,2 126,3
Schweden
135,1 130,8
Schweiz
144,6 141,5
Slowakei
133,2 131,1
Slowenien
125,3 120,8
Spanien
122,2 118,7
Tschechien
135,1 131,2
Ungarn
133,8 131,5
2013
Qualitätsprodukte für den Profieinsatz Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, dann greifen Sie zu mapo Lackaufbereitung für Kraftfahrzeuge
2014
CO2-Vergleich: Mit den bis 2014 erzielten Fortschritten (l.) liegt Österreich laut JATO auf Platz 15 von 23 europäischen Märkten (o.)
139,4 133,5 Der Premiumhersteller Mercedes-Benz belegt zwar nur Platz 20 der CO2Statistik, konnte 2014 aber eine überdurchschnittlich hohe Emissionsreduktion erzielen
mapo Schmierstofftechnik GmbH Industriestraße 23a 2325 Himberg Tel: 02235/872 72-0 Fax: 02235/872 72-22 E-Mail: mapo@mapo.at www.mapo.at
News
ÖAMTC Marcus Award Jaguar XE Genfer Automobilsalon Renault Kadjar Skoda Superb Fleet Meeting Genf VÖL-Bilanz Mapo Crafter-Werk Poznan
„Der Luft-80er ist gefährlich“ S eit dem 4. März gilt auf der Autobahn A1 zwischen der Auffahrt Salzburg-Nord und dem Knoten Walserberg der flexible Umwelt-80er. Bei hoher Laufbelastung gilt also statt Tempo 100 eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Schnelle Lkw bedrängen langsame Autos Wie der Unfallsachverständige Gerhard Kronreif sagt, steige damit die Unfallgefahr um das Fünffache an. Er sieht deshalb keinen Sicherheitsgewinn für die Autofahrer, da das flexible Tempo-Limit bereits vor einem Jahr für drei Monate getestet wurde und es in dieser Zeit zu 20 Unfällen mit Verletzten und Lkw-Beteiligung kam. Dies entspreche „einer Verfünffachung der Unfallhäufigkeit“. Gründe dafür sieht der Experte vor allem darin, dass es beim Auf-
5 mal mehr Unfälle als vorher ereigneten sich in der dreimonatigen Pilotphase auf der 80-km/h-Teststrecke
und Ab fahren sowie beim Spurwechseln bei Tempo 80 „immer wieder zu gefährlichen Situationen komme“, weil die Lastwagen schneller unterwegs seien. So komme es dazu, dass „Pkw, die sich an das Tempo halten, von hinten von Lkw bedrängt werden“. Parallel dazu bringt der „80er“ eine Flut an Strafen: In der Pilotphase wurden 18.000 Lenker geblitzt.
+++ Gemeinsam mit Samsung will Seat seine Modelle vernetzen. Schon in wenigen Monaten soll eine eigene Produktlinie auf den Markt kommen, die dem Kunden eine ständige Verbindung zu seinem Fahrzeug gewährleistet und ihm neue Funktionen bietet. Fixer Bestandteil: Mittels Mirror-Link werden Apps ins Auto geholt. +++
Auf welche Autos kann man sich verlassen? Der deutsche Dekra Gebrauchtwagen-Report, der Gebrauchtwagen-Käufer auch hierzulande mit wichtigen Informationen über die Zuverlässigkeit einzelner Fahrzeugmodelle versorgt, hat dieses Mal mehr als 15 Millionen „Pickerl“Untersuchungen der vergangenen zwei Jahre ausgewertet. Die Sieger der einzelnen Klassen: Audi A1 – Kleinwagen. Kompaktklasse: Toyota Prius. Mittelklasse: Volvo S60/V60. Obere Mittelklasse: Mercedes-Benz E-Klasse. Sportwagen: BMW Z4. Geländewagen: Mercedes-Benz GLK. Van: Ford C-Max. Kleintransporter: VW Amarok. Transporter: Opel Movano. Wichtig beim Kauf ist die Tatsache, dass laut Dekra „die Laufleistung in puncto Mängelanfälligkeit wichtiger ist als das Alter des Fahrzeugs. Weitere interessante Details: www.gebrauchtwagenreport.com
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RestwertChampion Laut Schwacke ist kein Kompaktklasse-Fahrzeug derzeit so wertstabil wie der Audi A3 Sportback e-tron, der nach vier Jahren noch einen Restwert von 57,3 Prozent aufweisen soll.
Zum Einsatzort Auf 3 neue Mercedes-Benz Sprinter setzt das Retterwerk Hall: In den speziellen Rollcontainern können sowohl 6 Personen wie auch das Material zum Einsatzort transportiert werden.
VW Passat ist „Car of the year“ Europas „Auto des Jahres“ ist ein Volkwagen. Und zwar der neue VW Passat. Der renommierte Preis, der jährlich im Vorfeld des Genfer Automobilsalons auf Grundlage der Bewertung von 58 europäischen Fachjournalisten vergeben wird, wurde von Heinz Jakob Neußer, Volkswagen Entwicklungsvorstand, entgegen genommen: „Dieser Preis hat eine besondere Bedeutung für uns, da er von unabhängigen Journalisten verliehen wird und eine großartige Bestätigung unserer Arbeit darstellt.“ Der Passat konnte sich mit einer Gesamtpunktezahl von 340 Punkten klar gegen seine sechs Konkurrenten durchsetzen. In jüngster Vergangenheit konnten bereits der Polo (2010) und der Golf (2013) die Jury überzeugen.
Opel geht mit OnStar online Opel bringt mit dem Spätsommer sein neues hochgeschwindigkeitsfähiges Infotainment- und Multimediasystem „OnStar“ auf den Markt. Was bringt das dem Kunden? Mehr Sicherheit und Komfort wie etwa Service- und Notfalldienste, WLAN im Auto für bis zu sieben Personen oder Apps, mit denen sich etwa von unterwegs Reifendruck oder Öllebensdauer per Smartphone auslesen lassen. Darüber hinaus ruft das OnStar-System nach einem Unfall, bei dem ein Airbag ausgelöst wurde, automatisch die Rettung.
Im Driftmode
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Jahre lang wird der Bulli bzw. die T-Baureihe von Volkswagen bereits gebaut. Wir wünschen: Happy Birthday!
Ford hat sich beim neuen Focus RS mit Allradantrieb wohl folgende Frage gestellt: Wie hebt man ein besonders sportliches Kompaktklassemodell gegen seine Konkurrenten vom Schlage eines Golf GTI, Renault Megane RS oder Kia Ceed GT ab? Mit mehr Motorleistung? Nur bedingt, auch wenn 320 PS mehr als genug sind. Etwa mit Hubraum? Jein, auch wenn 2,3 Liter im Downsizing-Zeitalter schon massiv viel sind. Oder würde vielleicht ein Fahrmodus die Spreu vom Weizen trennen? Ja! Deshalb hat Ford dem neuen Focus RS einen „Driftmode“ spendiert, der auf der Rennstrecke kontrolliertes Übersteuern ermöglichen soll! Ziemlich verrückt, aber dadurch kann nun jeder RS-Fahrer um die Hüterl zirkeln wie Ken Block. Und das, bis die Reifen rauchen!
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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News
„Tatsächliche Kaufempfehlungen“ Der Automobilpreis des ÖAMTC, der „Marcus Award“, folgte heuer anderen Bewertungsstrukturen – glückliche Gewinner aller Couleur gab es trotzdem. Keiner konnte jedoch in so vielen Fahrzeugsegmenten punkten wie Mercedes-Benz. Von Pascal Sperger
B
ereits zum dritten Mal wurde vom ÖAMTC der Marcus Award verliehen. Prämiert wurden insgesamt 13 Fahrzeuge in drei Kategorien (Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Innovation) aus einem 48 Neuerscheinungen umfassenden Auto-Pool des Jahres 2014.
„Sicherheit“ als neue Kategorie Erstmals hat der Autofahrer-Club dieses Jahr auf „die Wahl der beliebtesten Fahrzeuge durch die Clubmitglieder verzichtet“, sagte Oliver Schmerold, ÖAMTC-Verbandsdirektor, weil die Kategorie immer von „Bauchentscheidungen geprägt gewesen sei“. Letztendlich habe die Diskussion um den Skandal bei der letztjährigen ADAC-Verleihung den Ausschlag gegeben, diesen Preis durch die „Neueinführung einer objektiven Sicherheits-Kategorie“ zu ersetzen und damit „tatsächliche Kaufempfehlungen auszusprechen“. Grundlage dieser Bewertung stellte laut Schmerold die „Minimalausstattung mit Sicherheitsfeatures eines Autos dar“, wobei für die Punktevergabe stets „das günstigste Modell herangezogen wurde“. Unterm Strich glänzte hier vor allem der Hersteller Mercedes-Benz: Gleich vier Fahrzeuge konnten sich gegen die Konkurrenz durchsetzen, während mit Mini bei den Kleinwagen und BMW in der Kompaktklasse ein zweiter deutscher Premium-Hersteller das Feld komplettierte.
Welche Autos sind besonders wirtschaftlich? Wie im Vorjahr wurde auch heuer wieder in jeder Fahrzeugklasse das Fahrzeug mit den geringsten monatlichen Kosten mit einem Marcus ausgezeichnet. Grundlage der Punktevergabe stellten unter anderem die Anschaffungskosten, der Spritverbrauch sowie die Kosten für Versicherung, Reparaturen oder der Wertverlust dar.
Jury-Preis für innovativste Neuheit Die innovativste Neuheit ist der Audi A3 e-tron. In dieser Kategorie setzte er sich gegen 16 andere Mitbewerber durch. Bei diesem „Wegweiser“-Award beurteilte ebenfalls die Fachjury, zu der unter anderem Branchengrößten wie Peter Schoeggl (Leiter des Geschäftszweigs Racing, Fahrzeugentwicklung und -technologie, Antriebssysteme der AVL List GmbH) und Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien) zählten, nach folgenden Kriterien: Technologie, Umwelt, Breitenwirkung, Alltagstauglichkeit, Verfügbarkeit sowie Marktdurchdringungspotenzial und Sicherheit. •
Innovativste Neuheit 2015: Audi A3 e-tron
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Kleinwagen
Kompaktklasse
Die wirtschaftlichsten Neuerscheinungen
Peugeot 108 1,0 VTi 68
Citroën C4 Cactus 1,2 VTi82 Live
VW Passat Trendline 1,6 TDI
Ford Tourneo Courier 1,5 TDCi Ambiente
Ford EcoSport 1,5 TDCi Trend
Porsche Macan S 3,0 Diesel
Die sichersten Neuerscheinungen
Die Gewinner des Marcus 2015
Mini Cooper
BMW 2er Coupé
Mercedes-Benz C-Klasse
Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell
Mercedes-Benz GLA
Mercedes-Benz S-Klasse Coupé
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Mittelklasse
Kombis & Vans
SUV & Geländewagen
Luxusklasse
NEWS
XE for Business Mit dem XE bringt Jaguar nicht nur ein neues Einstiegsmodell, die Briten möchten mit dem Fahrzeug auch verstärkt bei Firmen- und Flottenkunden punkten.
I
m Gespräch mit Chris McKinnon betonte der Marketing Director XE auf dem Genfer Automobilsalon, wie wichtig der kleine Jaguar vor allem auch im Segment der Businesskunden sei: „Das ganze Package des Autos wurde in Richtung Effizienz und guter TCO-Werte hingetrimmt, wir wollen die Business- und Flottenkunden davon überzeugen, dass der Jaguar XE nicht nur gut aussieht, sondern auch wirtschaftlich absolut konkurrenzfähig ist.“ Mit einem Verbrauch von 3,8 Litern und einem CO2-Ausstoß von lediglich 99 g/km beim 163 PS starken Turbodiesel beweist Jaguar eindrucksvoll, dass das nicht nur leere Worte sind.
mittleren Managements für einen XE als Firmenwagen entscheiden werden.
Neidfaktor Jaguar
Drei Jahre Garantie und Service ohne Kilometerbegrenzung Damit nicht genug, wurde mit „Jaguar Care“ ein Programm ins Leben gerufen, das auch den Skeptikern den Wind aus den Segeln nehmen soll. Eine dreijährige Garantie ist ebenso im Paket wie sämtliche Wartungsarbeiten in diesem Zeitraum und das alles – mit Ausnahme bei Taxinutzung – ohne Kilometerbegrenzung. Dass „Jaguar Care“ serienmäßig für alle XE-Kunden ist, steigert die Attraktivität des Newcomers abermals. Gemeinsam mit ALD Automotive bietet Jaguar in Österreich auch attraktives Fuhrparkmanagement an, wenngleich man zum Start davon ausgeht, dass sich eher Selbstständige oder Vertreter des
Chris McKinnon, Marketing Director Jaguar XE, setzt mit dem neuen Modell verstärkt auf Firmenkunden
Schwierigkeiten macht Jaguar allerdings das zu noble Image. Während vor allem Audi und BMW auch kundenseitig akzeptiert sind, kommt bei Jaguar – preislich unbegründet – der Neidfaktor ins Spiel. McKinnon: „Unser Ziel ist es, dass sich die niedrigen Unterhaltskosten und der hohe Restwert rasch herumsprechen und die Leute verstehen, dass ein Jaguar auch wirtschaftlich eine Alternative zu anderen Premiummarken sein kann.“ Der neue Jaguar XE startet im Juni zu Preisen ab 37.000 Euro. • (STS)
News
Sway, iK-2, 20V20 & Co Der Genfer Salon eröffnet traditionell den Reigen der europäischen Auto-Messen. Auffallend: Elektro-Autos waren längst nicht so präsent wie in den vergangenen Jahren, dafür wurden wieder mehr Sportwagen ins Rampenlicht geschoben. Wir haben die Highlights quer durch alle Segmente für Sie zusammengefasst.
Das Midsize-SUV von Hyundai hört nun wieder auf den Namen Tucson, ist größer, höher positioniert und auch teurer als der Vorgänger ix35; ein kompaktes SUV darunter ist in Vorbereitung
Noch eine Studie, der 20V 20 von Seat nimmt Designelemente des künftig en Kompakt-SUV der Spanier vorweg
Noch eine Studie, könnte der Nissan Sway das Kleinwagen-Segment ordentlich aufmischen
: Der BMW Jetzt auch für Sieben rer Tou n Gra ive Act 2er
Der Opel Karl ist das neue Einstiegsmodell von Opel für deutlich unter 10.000 Euro
Kia Sportspace: Ausblick auf den Optima Kombi
Fuhrparks Der VW Touran ist auch in vielen rollt im ell Mod neue das , nner rbre ein Daue ßen Stra re Frühherbst auf unse
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
Das Mercedes GLE Coupé dürfte vor allem den Kunden in den USA gefallen
news
Gelungen: Der Mazda CX-3 zählt zu den Serien-Highlights von Genf
Smartes Kompaktflitzer-Konzept aus Japan: Suzuki iK-2
Im Juni rollt das Facelift des Citroën Berlingo als Nutzfahrzeug und Pkw zu uns
Der Audi Avant Prologue ist eine Studie, verrät aber bereits Details zum Design des kommenden A6 und des A9
nur eine Das Facelift hat dem Auris nicht ren Moto neue auch ern sond k, Opti neue gebracht
Mitsubishi XR-PHEV II: Vorbote für den nächsten ASX
Eyecatcher auf dem Stand von Ford: der neue GT
Rinspeed Budii: selbstfahrendes Auto auf Basis des BMW i3 – im Juni live auf der FLEET Convention in Wien (siehe Seite 4) Flotte & Wirtschaft 04/2015
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News
Kadjar, der schöne Lückenfüller Renault schließt die Lücke zwischen dem Captur und dem Koleos mit dem Kadjar. Das kompakte SUV auf Basis des Nissan Qashqai soll im Revier von VW Tiguan und Hyundai ix35 wildern. Von Pascal Sperger
I
n Europa ist mittlerweile jedes vierte verkaufte Auto ein SUV. In China und den USA sogar jedes dritte. Vor allem das C-Segment, also Fahrzeuge wie der VW Tiguan, Hyundai ix35 oder Jeep Renegade, wird hier und in Übersee immer beliebter. Renault will ein Stück von diesem Kuchen und schließt deshalb die Lücke zwischen dem kleineren Captur und dem größeren Koleos mit dem 4,45 Meter langen Kadjar.
steuerung. Sicherheitstechnisch lässt sich der Kadjar zudem mit allen modernen Annehmlichkeiten (Rückfahrkamera, Notbremsfunktion, Spurhalte warner etc.) ausrüsten.
Gemeinsam mit Nissan entwickelt
Allradantrieb möglich
Und weil der Crossover, der gemeinsam mit Nissan entwickelt wurde und sich die technische Basis mit dem Bestseller Qashqai teilt, weltweit die Kassen klingeln lassen soll, haben sämtliche Designbüros zusammengearbeitet. Und „international“ sieht er aus, der Kadjar, schließlich verdichten sich in ihm länderspezifische Vorlieben. Für die angestrebten 200.000 Verkäufe pro Jahr zählt im Endeffekt aber nur, dass der Wagen nicht wie ein optisches Kauderwelsch daherkommt, sondern ein dynamisch gezeichnetes Produkt darstellt, das zusätzlich mit einem niedrigen Verbrauch und hoher Variabilität punktet.
Als Motorisierungen für den Kadjar stehen zwei Turbodiesel (110 bzw. 130 PS) und ein 130 PS starker Turbobenziner der sogenannten Energy-Familie zur Wahl. Sämtliche Motoren können mit einem Allradantrieb kombiniert werden – was insofern sinnvoll ist, da sich der Kadjar mit einer Bodenfreiheit von 19 Zentimetern auch für unbefestigtes Gelände quali fiziert. In Frontantriebsvarianten sorgt zudem das optionale „Extended Grip“ für mehr Traktion auf rutschigem Untergrund. Die ersten Modelle rollen bereits im Sommer zu den Händlern. Preise hat Renault bisher noch nicht verraten. •
Praktische Vorzüge Zu den praktischen Vorzügen des Kadjar zählen etwa die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank oder der umlegbare Vordersitz, der den Transport von überlangen Gegenständen ermöglicht. Überaus respektabel ist auch das Kofferraum-Volumen von 472 Litern im Normalzustand oder die zahlreichen Ablagen im Cockpit, die in Summe 30 Liter Stauraum für Kleinzeug bieten. Auch in puncto multimedialer Unterhaltung und moderner Assistenten kann der Kadjar überzeugen. So verfügt das kompakte SUV mit dem neuen R-Link-2-System über die jüngste Evolutionsstufe der Infotainment-Anlage mit 7 Zoll großem Touchscreen und Sprach
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Feiner Innenraum, schmuckes Blechkleid – der Kadjar könnte wie der Qashqai viele Käuferherzen erreichen
news
Auf dem Weg in die Oberliga Skoda haucht dem Superb eine deutlich höhere Anmutung ein, bleibt preislich aber dennoch auf leistbarem Niveau. Von Mag. Heinz Müller
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s war eine sehr ambitionierte Präsentation, als im Februar in Prag die dritte Generation des Skoda Superb vorgestellt wurde – und eines scheint nach diesem Abend gewiss: Die 700.000 Exemplare, die seit 2001 unter der Bezeichnung Superb verkauft wurden, werden deutlichen Zuwachs erhalten. Nach Österreich kommen die ersten Vorführwagen zwar im Sommer, doch richtig los geht es erst im Herbst, wenn auch der Combi verfügbar sein wird – denn der wird in Österreich traditionell stärker verkauft.
Auf Wunsch auch mit Allradantrieb Mit seinen 4,86 Metern ist der Superb nun in der Länge auf dem Niveau der Mercedes E-Klasse angelangt und auch technisch gibt es zahlreiche Spielereien, die man in der tschechischen Oberklasse bisher vergeblich suchte (etwa eine adaptive Fahrwerkregelung oder eine Dreizonen-Klimaautomatik). Gewachsen ist auch der Kofferraum: 625 Liter sind 30 Liter mehr als beim Vorgänger. Wichtig war stets auch die Kniefreiheit im Fond: Nun
Die Limousine wird ab Sommer bei den Händlern stehen, der Combi ab Herbst
sind es immense 157 Millimeter, deutlich mehr als anderswo. Mittlerweile steht zumindest der Einstiegspreis fest: 26.680 Euro sind es für den 1.4 TSI mit 125 PS. Bei den Benzinern gibt es vier weitere Abstufungen bis zum Top-Modell mit 280 PS. In Österreich werden aber wohl die drei Diesel (120, 150 und 190 PS) den meisten Anklang finden. Mit Allradantrieb wird der Superb in je zwei Benzin- und Dieselversionen angeboten. •
NEWS
Flotten-Treffpunkt Beim 2. Internationalen Fleet Meeting im Zuge des Genfer Automobilsalons trafen einander über 200 Flotten- und Fuhrparkmanager Schweizer und internationaler Firmen.
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Studie finden Sie übrigens auf www.flotteundwirtschaft.at zum Download.
enn traditionell im März in Genf die neuesten Fahrzeuge so gut wie aller Hersteller präsentiert werden, tummeln sich natürlich auch dutzende Flottenmanager unter den Besuchern. Was lag da also näher, gleich ein Treffen ins Leben zu rufen, bei dem man sich austauschen kann und aktuelle Thematiken präsentiert bekommt. Balz Eggenberger, Managing Partner der fleetcompetence europe GmbH, sowie unser Schweizer Schwestermagazin „aboutFLEET“ haben mit Unterstützung von Alphabet im Vorjahr das International Fleet Meeting Geneva ins Leben gerufen.
Podiumsdiskussion
Großer Zuspruch zum Flottentreffen Das Branchentreffen fand großen Anklang und ging daher heuer in die zweite Runde, über 200 Vertreter der Branche sowie Fuhrparkmanager nahmen teil. Durchs Programm führte Christian Merten, Chefredakteur der deutschen Flotten-Fachzeitschrift „Autoflotte“, Prof. Dr. Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft präsentierte als Keynote-Speaker die Ergebnisse der Studie „Unternehmensmobilität 2020“. Das Bedürfnis nach mehr Flexibilität wird dabei ebenso steigen, wie die Anforderungen an die Fahrzeughersteller. Diese müssten sich vom Fahrzeug- zum Mobilitätsanbieter entwickeln, um die Bedürfnisse der Fuhrparks der Zukunft abdecken zu können. Einen Auszug der
Prof. Dr. Stefan Reindl (u.) präsentierte die Studie „Unternehmensmobilität 2020“
Abgerundet wurde das Treffen von einer Podiumsdiskussion, an der neben Merten und Reindl auch Alphabet International CEO Ed Fredericks, Lutz Hansen, Lead Buyer Fleet Management Bayer, sowie Csaba Csiszko, Global Environment Health & Safety Director Philipp Morris International, teilnahmen. Diskutiert wurde u. a. über den sinkenden Stellenwert des Firmenautos bei jüngeren Mitarbeitern sowie firmeninternes Carsharing. Ebenfalls thematisiert wurden Maßnahmen zur Verbrauchs- und RisikoReduzierung der Fahrer. • (STS)
Leas’ mal wieder! Im Vorjahr ist der Neuwagenmarkt zurückgegangen, doch die heimischen Kfz-Leasinggesellschaften konnten deutliche Zuwächse verbuchen. Bei Firmenkunden liegt vor allem komplettes Fuhrparkmanagement im Trend.
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in Ansprechpartner für alle Mobilitätsfragen, eine Monats rate für alle Ausgaben: Diese Vorteile überzeugen immer mehr Unternehmer vom Full-Service-Leasing. In Großbritannien oder den Benelux-Staaten werden bereits über 80 Prozent der gewerblichen Fahrzeuge von Fuhrparkmanagement-Unternehmen betreut. „Hierzulande sind wir von diesem Prozentsatz noch weit entfernt, doch der Trend zeigt eindeutig nach oben“, sagt Dr. Alexander Nekolar, Vizepräsident des Verbands Österreichischer Leasing gesellschaften (VÖL). Die Branchenbilanz des Vorjahres bestätigt diese Aussagen: Die Zahl der neu abgeschlossenen Fuhrparkmanagementverträge stieg um 11,7 Prozent auf 24.206 Stück. Das Neugeschäftsvolumen wuchs parallel um 11,5 Prozent auf rund 594 Millionen Euro, beim Bestand wurde ein Wachstum von 68.418 auf 73.658 Verträge verzeichnet. Heuer dürfte die Grenze von 75.000 Full-Service-Ver trägen überschritten werden.
Rekorde in Griffweite Anhaltend positiv sind auch die Aussichten für das klassische Finanzierungsleasing. 2014 stieg das Neugeschäft um 4,3 Prozent
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Zufriedene Leasingmanager: Die VÖL-Vorstände Dr. Alexander Nekolar, Mag. Klaus Klampfl und Dr. Michael Steiner mit Generalsekretär Wolfgang Steinmann (v. l.)
auf 3,617 Milliarden Euro, was dem höchsten Wert seit dem Rekordjahr 2008 entsprach. 34,5 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge wurden geleast, freut sich Nekolar: „Die Krise des Jahres 2009 und ihre Folgen sind damit endgültig überwunden.“ Beim Bestand bewegt sich die Leasingwirtschaft mit 487.232 Fahrzeugen beziehungsweise 7,861 Milliarden Euro übrigens bereits jetzt auf Rekordniveau. • (HAY)
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Schwarzes Gold für alle Betrieblich genutzte Fahrzeuge leisten an einem Tag oft mehr als manch Privat-Pkw in einem ganzen Monat. Schmierstoffe vom Profi sorgen dafür, dass dies auch so bleibt.
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pezielle Herausforderungen wie etwa bei Paket- und Liefer diensten, wo Stop-and-go-Passagen zur Tagesordnung gehören, können dem Motor zusetzen. Deshalb sollte vor allem in solchen Einsatzbereichen genau auf die Qualität der Schmierstoffe geachtet werden, um das eingesetzte Fahrzeug so lang wie möglich nutzen zu können.
hervorzuheben, dass die sogenannten „Low SAPS“-Öle mit einem sehr geringen Rußanteil die Abgasnachbehandlungen nicht beeinträchtigen. Die Öle von mapo sind deshalb mit allen gängigen Filtern, gleich ob EEV-Partikelfiltersystem, Common-Rail-Diesel mit Partikelfilter oder bei Motoren, die eine zusätzliche Harnstoffeinspritzung (AdBlue) verwenden, problemlos einsetzbar. • (ZIG)
Eines für alle Doch was tun, wenn man einen gemischten Fuhrpark betreibt, der sowohl Pkws, Nutzfahrzeuge, Lkws und eventuell auch Baumaschinen umfasst? Zig Öle lagern? Nein, mit den universell einsetzbaren mapo-Motorölen „Cargo Blue E5 SAE 5W/30“, „Cargo PLATIN SAE 10W/40“ und „Cargo Plus SAE 15W/40“ gehört das der Vergangenheit an, denn sie können in allen Fahrzeugen eingesetzt werden. Für die Lagerhaltung gibt es aufgrund der höheren Menge deshalb 20, 60 oder 208 Liter große Gebinde.
Der Faktor Öl Heute kommt dem Öl auch in puncto Schadstoffausstoß mehr Bedeutung zu, da sie einen Großteil zur Einhaltung der strengeren Abgasnormen – Stichwort Euro 6 – beitragen. Hierbei ist besonders
5-Liter-Gebinde speziell für den Einsatz in Nutzfahrzeugen
NEWS
Im Eiltempo aufgezogen Wo sich vor 200 Tagen noch Fuchs und Hase gute Nacht sagten, stehen heute schon die ersten Pfeiler des neuen VW-Crafter-Werks im polnischen Poznan. 800 Millionen investiert der Konzern in den Standort und lässt schon jetzt die Produktionsanlagen produzieren – obwohl noch keine einzige Halle steht. Von Pascal Sperger
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or einem Jahr konnte man hier noch den Blick über scheinbar endlose Weide- und Grünflächen schweifen lassen. Heute begrüßen sich auf der Baustelle des zukünftigen Crafter-Werks im polnischen Poznan-Wrzesnia täglich mehr als 2.000 Bauarbeiter. „Könnten wir 200 Tage zurückreisen, dann würden wir jetzt auf einer sumpfig-grünen Wiese stehen“, sagt Cezary Tadej, der nach der Fertigstellung den Job des Montageleiters im Werk übernehmen wird. „Das Tempo beim Bauen“, holt Tadej zu einer Erklärung aus, „ist extrem hoch“. Augenscheinlich, denn schließlich fiel in der Wolfsburger Konzernzentrale erst im März 2014 die Entscheidung, um für 800 Millionen Euro in der Gegend um Poznan ein weiteres Nutzfahrzeug-Werk zu errichten.
Beton wird vor Ort produziert „Seit November wird gebaut, der Boden entwässert, befestigt und pilotiert“, erzählt Tadej, als wir Anfang Februar inmitten des braunfrostigen Geländes stehen, aus dem bereits unzählige kranhohe Hallenpfeiler in den Himmel ragen. Und den typischen Häuselbauer, dessen eigener Bauplatz durch die Größe des 220 Hektar umfassenden Areals zu einem Sandkistl degradiert wird, beschleicht das Gefühl, die Monster-Baustelle würde halbstündlich ihr Gesicht verändern. Kein Wunder, karren täglich doch mehr als 500 Lastwagen Material auf die Baustelle und werden die angelieferten Rohstoffe, Maschinen und Werkzeuge innerhalb kürzester Zeit von einem der über 50 kirchturmhohen Kräne an ihren Einsatzort gehoben. Dabei wäre die Zahl der Lkws noch deutlich höher, wenn nicht drei eigene Betonmisch anlagen vor Ort unaufhörlich Nachschub produzieren würden. „Bisher haben wir circa 60.000 Kubikmeter Beton verarbeitet – dabei haben wir erst begonnen“, sagt der Montageleiter, der in seinem eleganten Anzug und seinen groben Arbeitsschuhen im Dreck steht. Und weil diese Menge in Pfeiler gegossen der Baustelle zusehends Struktur verleiht, kann sich der Besucher schon ausmalen, wo in wenigen Monaten die 92.000 Quadratmeter große Halle für den Karosseriebau, das 107.000 Quadratmeter große Gebäude für die Fahrzeugmontage, die 98.000 Quadratmeter große Lackiererei oder der 34.000 Quadratmeter große Logistikpark stehen werden.
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Volkswagen Poznan Die VW Volkswagen Poznan GmbH ist der größte Arbeit geber in der Region und fertigt in Poznan aktuell an drei Standorten Komponenten und Nutzfahrzeuge (Caddy, T5 Transporter): In Poznan-Antoninek befindet sich der Karosseriebau, die Lackiererei und die MontageAbteilung. In Stadtbezirk Wilda steht eine Gießerei und in Swarzedz bei Poznan werden Karosserieteile und Cockpits montiert. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 22.014 T5 und 148.861 Caddy hergestellt. Derzeit werden circa 6.960 Personen beschäftigt. Die Entfernung zu Warschau und Berlin beträgt jeweils rund 300 Kilometer.
100.000 Transporter Auf einer Baustelle, die insgesamt so groß wie 308 Fußballfelder ist, werden die Dimensionen aber ohnehin verschoben. Und auch der Zeitfaktor ist nur schwer zu erfassen – auch wenn Tadej leidenschaftlich versucht, sie einem klarzumachen. Fix sei nämlich, dass „schon ab der 2. Jahreshälfte 2016 hier mehr als 3.000 Mitarbeiter circa 50 VW Crafter-Derivate produzieren werden“. Insgesamt werde der Standort „eine Produktionskapazität von mehr als 100.000 Fahrzeugen pro Jahr“ erreichen. Ein enger Zeitplan, weshalb schon jetzt „parallel zu den ersten Hallen, die im April fertig gestellt werden, die Montage- und Roboteranlagen für die Fahrzeugfertigung produziert werden“.
10.000 Mitarbeiter Läuft die Produktion im CrafterWerk auf Hochtouren, wird die polnische VW-Tochter Volks wagen Poznan GmbH in ihren vier Standorten in der Region insgesamt knapp 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. In einer Gegend, in der knapp 44.000 Menschen leben, wird VW mit der Produktion von VW Caddy, Multivan, Crafter & Co damit endgültig das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Und wer weiß: Vielleicht wird das Crafter-Werk in einigen Jahren erweitert: „Genug grüne Wiese wäre rund herum nach wie vor vorhanden“, sagt Tadej. •
Fuhrpark- und Leasing-ABC Fahrzeugaufbereitung Forstinger Reifentests Reifen- und Felgen-News Vergleichstest Kleinbusse Transporter-Schwerpunkt
Service
So viele Rückrufe wie nie zuvor D
efekte Airbags, undichte Bremsleitungen oder Probleme mit Korrosion: Wegen Sicherheitsmängeln mussten im ver gangenen Jahr so viele Autos in die Werkstätten gerufen werden wie nie zuvor. Das geht aus einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hervor. Demnach wurden allein in den USA im vergangenen Jahr fast 63 Millionen Fahrzeuge wegen sicherheitsrelevanter Probleme zurückgerufen – mehr als doppelt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2004. Kurz: Fast vier Mal so viele Wagen wurden zurückgerufen, wie insgesamt neu auf die Straßen kamen. Weit überdurchschnittlich betroffen waren die japanischen Hersteller Subaru, Toyota und Honda. Aber auch Modelle von Premiummarken wie Jaguar, Landrover oder BMW waren tausendfach betroffen. Dabei werden die Automobilhersteller wohl auch im neuen Jahr unter Stress stehen, denn die Probleme mit defekten Zündschlössern (GM) oder explodierenden Airbags (Takata) zeigen, dass eine Qualitätskultur längst nicht in allen Firmen den nötigen Stellenwert habe, schreibt Stefan Bratzel in der Untersuchung.
LED blenden nicht mehr Der ÖAMTC hat sich auf vielfachen Mitgliederwunsch mit LEDHeckleuchten beschäftigt. Die Frage: Blenden die Licht-emittierenden Dioden beim Bremsen stärker als herkömmliche Rück- und Bremslichter? Die Antwort: Nein. Die wissenschaftliche Untersuchung habe ergeben, dass „LED nicht stärker blenden als eine Glühlampe“. Laut ÖAMTC könne jedoch die schnelle Reaktionsgeschwindigkeit der LED-Lampen wie auch die Bauform der neuen Heckleuchten zu einem subjektiven Blendgefühl beitragen. Der Club empfiehlt deshalb, vor allem beim Warten an der Ampel am Vordermann vorbeizublicken.
Kostensenkung bleibt trendy
Weltneuheit Der FahrzeugeinrichtungsSpezialist Sortimo präsentiert auf der Mawev-Show in Enns eine absolute Produktneuheit. Die „HD“-Linie (steht für „Heavy Duty“) soll extremsten Anforderungen genügen und bis zu 120 Kilo gramm aufnehmen können. Darüber hinaus lassen sich schwere Maschinen und Werkzeuge sicher verstauen.
Laut dem GE Capital Fleetbarometer wird in Firmenfuhrparks auch heuer auf die Kostenbremse gedrückt. So geben 47 Prozent der befragten Teilnehmer an, dass Fuhrparkentscheider 2015 „verstärkt auf schlankere Strukturen bei der administrativen Abwicklung von Leasingverträgen“ setzen werden. Wobei ein Drittel davon betont, dass sich Kunden eine engere Vernetzung zum Leasinggeber – insbesondere bei der Rechnungsstellung – wünschen würden. Darüber hinaus denken 43 Prozent der Befragten über „den Einsatz externer Fuhrparkmanager“ nach. Generell geht der Trend laut den Studienautoren weg von der alleinigen Senkung der Fahrzeugkosten hin zu einer tiefgreifenden Prozesskostenoptimierung.
Kooperation In Zusammenarbeit mit APCOA Parking bietet Smart nun allen Smart-Fahrern vergünstigte Parktarife an. So erhalten Besitzer der „smart card FOR parking“ 15 Prozent Nachlass auf den Normaltarif und sparen durch die Verwendung der Magnetkarte bei Ein- und Ausfahrt noch Zeit. Die Abrechnung erfolgt dabei bequem per Bankeinzug.
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Fuhrparkmanagementund Leasing-ABC Nur wer versteht, wovon gesprochen wird, kann auch mitreden. Deshalb präsentiert Ihnen FLOTTE & Wirtschaft in den nächsten Ausgaben das große Leasing- und Fuhrpark-ABC, in dem sämtliche Schlüsselwörter verständlich erläutert werden. Teil 3: Von M wie Maintenance bis R wie Rücktritt. Von Pascal Sperger
M
Maintenance Manche Leasing- und Fuhrparkmanagementanbieter haben eine „Maintenance“-Dienstleistung im Programm. Darunter versteht man die klassischen Wartungs- und Servicearbeiten am Fahrzeug.
Mängelrüge Liegen Mängel am Leasingfahrzeug vor, so ist der Lieferant zu rügen. Leasingunternehmen übertragen diese Geltendmachung an den Leasingnehmer. Der Lieferant ist verpflichtet, diese Mängel innerhalb der Garantie- beziehungsweise Gewährleistungszeit zu beheben.
Markenunabhängige Leasinggesellschaft Markenunabhängige Leasinggesellschaften sind unabhängig von einzelnen Automobilherstellern beziehungsweise -händlern. Sie stehen meist im Eigentum von Banken oder Versicherungen.
die Höhe der monatlichen Leasingrate verringern. Die Vorauszahl ung verbraucht sich während der Laufzeit und unterliegt steuer lichen Beschränkungen. So kann eine Leasingvorauszahlung maximal in der Höhe von 30 Prozent der Investitionskosten eingebracht werden.
Mietkauf Mietkauf entspricht einem Full-Payout-Leasing. Hier ist der Eigentumsübergang des Mietgutes am Vertragsende vereinbart. Daher hat die Aktivierung des Mietobjektes (z. B. ein Pkw) im Anlagevermögen des Mieters zu erfolgen (On-Balance).
Mobilien-Leasing Dieser Begriff steht für das Leasen von beweglichen Gütern wie zum Beispiel Autos, Bürogeräte, Computer, Maschinen, Schiffe etc.
N
Markenabhängige Leasinggesellschaften
Nebenkosten
Markenabhängige Leasinggesellschaften, auch Captives genannt, haben in der Regel als Eigentümer einen Automobilhersteller oder einen großen Automobilhändler als Gesellschafter im Hintergrund.
Die Nebenkosten wie Instandhaltung und Versicherung sind beim Leasing vom Leasingnehmer zu tragen.
Normverbrauchsabgabe (NoVA) Mehr-Minder-Kilometerabrechnung Bei kilometerabhängigen Verträgen (auch: Closed-End-Verträge oder Operating-Verträge) einigen sich Leasingnehmer und -geber auf eine Gesamtlaufleistung innerhalb der vereinbarten Leasingdauer. Bei Rückgabe des Fahrzeugs wird der tatsächliche mit dem fixierten Kilometerstand verglichen. Je nachdem müssen Mehrkilometer nachgezahlt werden oder werden Minderkilometer erstattet. Meist gibt es gewisse Freigrenzen, die außer Ansatz bleiben, und oft ist die Auszahlung der Minderkilometer limitiert. Hier ist der genaue Modus in den AGBs zu prüfen.
Miet-Leasing-Vertragsgebühr Die Leasingvertragsgebühr ist eine Gebühr, die für Bestandsverträge (Miete, Leasing, Pacht) einmalig an das Finanzamt zu entrichten ist. Im Fall von Fahrzeugen beträgt sie ein Prozent der Bemessungsgrundlage, die aus der Summe der Leasingraten inklusive Mehrwertsteuer zuzüglich vertragsbezogener Nebenleistungen wie zum Beispiel Vollkaskoversicherung, Betriebskosten und Leasingvorauszahlungen berechnet wird.
Miet-Leasing-Vorauszahlung Unter Umständen können Eigenmittel als Leasingvorauszahlung
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Seit 1992 muss bei der Neuzulassung von Pkws, Kleinbussen und Motorrädern in Österreich eine Normverbrauchsabgabe (NoVA) bezahlt werden. Sie bemisst sich bei Pkws und Kleinbussen nach dem CO2-Ausstoß (Formel: C02-90/5 = NoVA-Satz). Der Steuersatz wurde im März 2014 auf maximal 32 Prozent des Kaufpreises erhöht.
Null-Prozent-Leasing Hierbei entspricht die Summe der Raten, Sonderzahlungen und des Restwerts dem Listenpreis des Fahrzeugs. Häufig versuchen Hersteller durch diese Finanzierungsform den Absatz von bestimmten Modellen zu fördern und lassen hier Sonderstützen einfließen. Im Kleingedruckten ist genau zu prüfen, ob es sich um ein echtes NullProzent-Leasing handelt, das heißt, dass auch keinerlei Gebühren verrechnet werden oder der Leasingnehmer zum Abschluss anderer Leistungen verpflichtet wird.
Nutzungs-Abschreibungsdauer Die Dauer der Abschreibung richtet sich nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Der Gesetzgeber schreibt für gewisse Objekt gruppen eine Mindestabschreibungsdauer vor. Im Fall von Pkw sind das 8 Jahre – bei vorsteuerabzugsfähigen Fahrzeugen (Fiskal-Lkws) mindestens 5 Jahre.
Service service
O Operating-Leasing Im Gegensatz zu Deutschland, wo dieser Begriff für ein „Full- Service-Leasing“ verwendet wird, versteht man in Österreich unter Operating-Leasing eine „Geschlossene Abrechnung“. Dem Kunden darf weder Zinssatz noch Restwert des Vertrages bekannt sein, damit dieses Leasing bilanzneutral angesetzt werden darf.
Optionsrecht Das Optionsrecht räumt dem Leasingnehmer das Recht ein, das Leasingobjekt am Vertragsende zu einem vordefinierten Preis, meist zum Restbuchwert, zu erwerben.
Outsourcing Unter Outsourcing versteht man das betriebliche Auslagern von einfachen und komplexen Verwaltungstätigkeiten und anderer betrieblicher Aufgaben an Drittanbieter. Dies kann die direkten und indirekten Kosten des Unternehmens senken. Es ist jedenfalls darauf zu achten, dass das strategische und operative Management beim Fuhrparkbetreiber verbleibt.
P Patronatserklärung Anstelle von Bürgschaften können Patronatserklärungen seitens des Sicherungsgebers (Mutterkonzern, Gesellschafter etc.) abgegeben werden. Dies hat für den Kunden den Vorteil, dass keine Bürgschafts provisionen anfallen. Für den Patronatsgeber hat es den Vorteil, dass die Patronatserklärung im Gegensatz zur Bürgschaft bilanzneutral ist.
R Rating Beim Rating wird eine Bonitätsbewertung eines Unternehmens erstellt. Dabei wird die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens nach einem standardisierten Verfahren analysiert. Es wird überprüft, in wieweit das Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann beziehungsweise wie hoch das Ausfallrisiko ist. Das Ergebnis ist die Vergabe einer Bewertung, der sogenannten Ratingklasse. Diese beeinflusst sowohl die Zinsaufschläge als auch etwaige Sicherheitsleistungen.
Restwert, kalkulierter Der kalkulierte Restwert beschreibt den Wert, den das Leasingobjekt nach Ablauf der vereinbarten Mietzeit aufweist und sich aus der vereinbarten Nutzung unter Berücksichtigung der zukünftigen Marktpreisentwicklung ergibt.
Restwertleasing Bei Restwertleasing (Teilamortisation) wird das Leasingentgelt so festgelegt, dass zum Ende der Vertragsdauer ein kalkulierter Restwert angesetzt wird. Dieser Restwert wird in der Berechnung des Leasingentgeltes als nicht amortisierbarer Teil (nicht rückzahlbarer Betrag) angesetzt. Damit ist die Rate im Vergleich zu einer Vollamortisation bei gleichen Finanzierungskosten und gleicher Laufzeit entsprechend niedriger.
Restwertrisiko Je nach Leasingform wird das Restwertrisiko (Marktwert vs. vertraglichem Restwert) entweder vom Leasingnehmer oder Leasinggeber getragen.
Restzahlung Die Restzahlung beschreibt jene Summe, die der Leasingnehmer bei Beendigung des Vertrages für einen Ankauf des Leasingobjektes zu zahlen hat. Die Restzahlung ergibt sich aus dem Restwert abzüglich nicht verbrauchter Eigenmittel (z. B. Depotzahlungen).
Risikomanagement Das Risikomanagement bündelt alle strategischen und operativen Aufgaben, die dazu dienen, das Verhalten der Fahrzeuglenker bei der Benutzung der Autos positiv zu verändern, um damit die Schadenhäufigkeit und -höhe zu reduzieren. Dazu gehören etwa Maßnahmen wie Fahrsicherheitstrainings oder Bonuszahlungen für unfallfreie Zeiten.
Rückgabeprotokoll Bei der Rückgabe eines Fahrzeugs ist es üblich, ein Rückgabeprotokoll anzufertigen, in dem der Zustand des Fahrzeuges (Beschädigungen, überdurchschnittliche Abnützung) aufgelistet ist. Achtung: Das Protokoll als Leasingnehmer nur dann unterschreiben, wenn man vollinhaltlich einverstanden ist.
Rückgabeschäden Schäden oder Abnutzungen am Leasinggegenstand zum Zeitpunkt der Rückgabe. Generell wird zwischen tolerierbaren und nicht tolerierbaren beziehungsweise laufleistungsanalogen oder nichtlaufleistungsanalogen Schäden unterschieden.
Rückgabepflicht Nach Beendigung des Leasingvertrages hat der Leasingnehmer das Leasingobjekt an den Leasinggeber zurückzugeben. Kommt der Leasingnehmer dieser Pflicht nicht nach, kann die Leasinggesellschaft weiterhin Zahlungen der Leasingraten sowie gegebenenfalls auch zusätzlichen Schadenersatz verlangen oder das Leasinggut einziehen lassen.
Reifenmanagement Klassisches Zusatzangebot von Drittanbietern, das die Kosten für die Pneus und Räder über die gesamte Laufzeit beinhaltet und häufig auch die Montage, das Wuchten, Einlagern und Entsorgen miteinschließt.
Reporting Professionelles Fuhrparkmanagement ist ohne Reporting (Berichtwesen) unmöglich. Idealerweise sind die Berichte umfassend und vollständig, decken also sämtliche Kostenstellen ab und werden mit Zusatzinformationen wie Kilometerstand beim Tanken ergänzt. Nur so lassen sich tatsächlich 10 bis 15 Prozent der Kosten einsparen.
Rücktritt Tritt ein Leasingantragsteller innerhalb der Bindungsfrist oder nach Abschluss des Leasingvertrages jedoch vor Lieferung des Objektes vom Leasingvertrag zurück, hat er dem Leasinggeber alle daraus resultierenden eigenen und fremden Aufwendungen sowie einen Gewinnanteil zu ersetzen. Nach Vertragsbeginn, also nach Übernahme des Leasingobjektes durch den Leasingnehmer, ist ein Rücktritt grundsätzlich ausgeschlossen und allenfalls zu relativ hohen Auflösungskosten möglich. Teil 4 des großen Flotten-ABC lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
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Eine lohnende Investition Mit einem Einsatz von 200 Euro durch eine IntensivFahrzeugreinigung kann beim Verkauf ein Vielfaches herausgeholt werden.
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as Firmenauto ist eine nicht zu unterschätzende Visitenkarte für ein Unternehmen. Der Auftritt beim Kunden kann das Vertrauen in den Partner stärken oder – bei schmutzigen und heruntergewirtschafteten Fahrzeugen – dieses auch zerstören. Doch nicht nur für den Auftritt, auch für den Werterhalt und nicht zuletzt für den Restwert ist die Pflege des Fahrzeuges wichtig. Kümmert man sich nicht darum, bekommt man die Rechnung beim Verkauf oder bei der Leasing-Rückgabe präsentiert.
Neuer Glanz für alte Firmenwagen Eine professionelle Fahrzeugkomplettaufbereitung innen und außen gibt es je nach Fahrzeuggröße bereits für weniger als 200 Euro, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und einen älteren Fiat Bravo zur Firma „Die Aufbereiter“ in Klosterneuburg gebracht. Innen wie außen war der Italiener nach mehreren Jahren im Firmeneinsatz richtig abgewohnt. Nach einer gründlichen Wäsche, einer umfangreichen Innenraumpflege mit speziellen Reinigungsmitteln sowie einer abschließenden Politur sieht der Bravo zwar nicht aus wie ein Neuwagen, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.
Der Einsatz macht sich bezahlt Außen strahlen die Alufelgen in neuem Glanz, innen ist der Fiat tatsächlich als beinahe neuwertig zu bezeichnen, kein Vergleich zu vorher. Mit einem Einsatz von rund 200 Euro hat der Wert des Autos deutlich mehr zugelegt, als die Pflege gekostet hat. Eine Tatsache, die sich sowohl beim Verkauf als auch bei der Leasingrückgabe positiv bemerkbar macht. • (STS)
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Der Unterschied vorher/nachher fällt mehr als deutlich aus. Gerade im Innenraum wurde der Fiat Bravo wieder ansehnlich, aber auch gereinigte Alufelgen tragen zur Wertsteigerung des Gebrauchtwagens bei
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Sag dem Winter leise Servus Die kalte Jahreszeit verabschiedet sich langsam. Das heißt, es wird Zeit, sich um den Reifenwechsel zu kümmern. Denn Sommerreifen sind bei warmen Temperaturen den weicheren Winterpneus haushoch überlegen.
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pätestens am 15. April, wenn die Winterreifenpflicht endet und das Fahrzeug mit den Sommerreifen und den schönen, großen Alufelgen wieder auf die Bahn geht, ist es hoffentlich auch mit den kalten Temperaturen vorbei. Warum es ein absolutes Muss ist, auf Sommerreifen zu wechseln, und welche Vorteile und Empfehlungen damit einhergehen, weiß auch der Reifenspezialist Forstinger.
Volles Sortiment
Sommerreifen sind Pflicht Wie der Winterreifen speziell für die tiefen Temperaturen ausgelegt ist, so ist der Sommerreifen speziell für die warme Jahreszeit konstruiert. So empfiehlt Forstinger ab 7 Grad Celsius den Wechsel auf Sommerreifen, da die warmen Temperaturen dem Winterreifen deutlich stärker zusetzen und er sich stärker abnutzt. Durch die härtere Gummimischung ermöglicht der Sommerreifen darüber hinaus einen bis zu fünf Prozent geringeren Verbrauch. Außerdem verbessert ein Sommerreifen den Fahrkomfort, die Stabilität und das Handling.
Forstinger empfiehlt die regelmäßige Kontrolle der Profiltiefe
Forstinger hat in seinem flächendeckenden Filialnetz (115 Standorte in Österreich) alle gängigen Markenreifen im Angebot und vertreibt die Marke BP Goodrich exklusiv. Kunden profitieren bei rechtzeitiger Terminvereinbarung von kurzen Wartezeiten und den Reifen aktionen wie zum Beispiel dem Frühbucherbonus. • (ZIG)
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Ökonomie oder Sicherheit Der ÖAMTC hat bei seinem diesjährigen Sommerreifen-Test Eco-Modelle mit herkömmlichen Reifen verglichen. Das technische Ergebnis ist eindeutig, die Entscheidung für Flottenbetreiber dennoch schwierig. Von Gerald Weiss
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ie Dimensionen 185/60 R14 H und 205/55 R16 V hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnern ADAC, der deutschen Stiftung Warentest und dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) für den diesjährigen Sommerreifentest unter die Lupe genommen. Erfreuliches Ergebnis: 32 der 35 getesteten Reifen werden von den Testern mindestens empfohlen. In der Dimension 205/55 R16 V wurden 19 Modelle überprüft, 6 Fabrikate schnitten mit „sehr empfehlenswert“ ab, das Mittelfeld der „empfehlenswerten“ Reifen ist mit 12 Modellen sehr groß. Ähnlich das Bild bei der Dimension 185/55 R14 H: Ebenfalls 6 der hier 16 getesteten Fabrikate erhielten das Testurteil „sehr empfehlenswert“, „empfehlenswert“ waren immerhin noch 8 Modelle.
Vier Marken im Eco-Vergleich In der sehr gebräuchlichen Dimension 205/55 R16 konnte bei einigen Marken zusätzlich ein Vergleich zwischen normalen Modellen und den Eco-Ausführungen durchgeführt werden. „Es hat sich dieses Mal angeboten, weil wir mehrere vergleichbare Reifen hatten,“ erklärt Friedrich Eppel, Reifenexperte des ÖAMTC. Schließlich müssen alle Parameter vergleichbar sein, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten. So wurden von den Marken Michelin, Continental, Bridgestone und Hankook neben dem normalen Modell auch eine Eco-Version in den Vergleich mitaufgenommen. Diese Reifen haben Vorteile bei Spritverbrauch beziehungsweise Verschleiß und sind deshalb speziell für Flottenbetreiber ein Thema.
Eco-Reifen sind schlecht bei Nässe Das technische Urteil des Reifenexperten ist eindeutig: „Alle vier getesteten Eco-Modelle haben schlechtere Nassgriffeigenschaften als die Standard-Modelle des gleichen Herstellers. Dadurch liegen sie im Gesamtergebnis des Reifentests auch relativ weit zurück und keines davon kommt über die Note ‚empfehlenswert‘ hinaus“, so Eppel. Wenig überraschend, werden Insider sagen. Schließlich gibt es eine technische Schere, die zwischen Nassgriff und den ökonomischen Eigenschaften aufgeht. Der Autofahrer beziehungsweise der Fuhrparkbetreiber muss sich also zwischen diesen beiden Eigenschaften entscheiden. Der ÖAMTC legt natürlich Wert auf Nassgriff und damit auf Sicherheit. Speziell die Haftung im Nassen hat besondere Bedeutung. Denn bei Regen wird generell und speziell auf Autobahnen mit nahezu unver minderter Geschwindigkeit weitergefahren, obwohl die Haftung deutlich geringer ist. Der Fahrer bewegt sich dadurch deutlich näher an der Haftungsgrenze als bei anderen Verhältnissen. Im Vergleich dazu wird bei Schnee die Fahrgeschwindigkeit den schlechteren Haftungsbedingungen wesentlich besser angepasst.
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ÖAMTC-Sommerreifentest Dimension: 185/60 R14 biti 1. Continental ContiEcoContact 5 2. Goodyear Efficient Grip Performance 3. Nokian Line Dimension: 205/55 R16 1. Michelin Primacy 3 2. Goodyear Efficient Grip Performance 3. Continental ContiPremiumContact 5
ARBÖ-Sommerreifentest Dimension: 205/55 R16 1. Continental ContiPremiumContact 5 1. Goodyear Efficient Grip Performance 1. Pirelli Cinturato P7 blue
Die Tabelle sowie weitere Details finden Sie unter www.oeamtc.at bzw. www.arboe.at
Individuelle Entscheidung Dennoch gibt der Experte keine Empfehlung für oder gegen Eco-Reifen ab: „Die Entscheidung für oder gegen einen ‚Eco-Reifen‘ hängt stark vom persönlichen Fahrprofil ab. Bedenken muss man auf jeden Fall, dass die Nassgriffeigen schaften, wie an den vier Modellvergleichen sichtbar, schlechter sein können. Ob sich im Gegensatz dazu der geringere Spritverbrauch bezahlt macht, hängt von der jährlichen Kilometerleistung und den Fahrgewohn heiten ab, gleiches gilt für den Verschleiß“, hält der ÖAMTCExperte fest.“ •
Reifentest ARBÖ/ACE/GTÜ: unterschiedliche Ergebnisse Der Sommerreifen-Test des ARBÖ, der wieder in Zusammenarbeit mit Auto Club Europa (ACE) und der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) durchgeführt wurde, nahm diesmal 12 Fabrikate der Dimension 205/55 R16 unter die Lupe. Im Endergebnis des ARBÖ wurden vier Reifen mit „sehr empfehlenswert“ (drei davon ex aequo auf Platz 1), vier Modelle mit „empfehlenswert“ und noch einmal vier Pneus mit „bedingt empfehlenswert“ bewertet. Die deutschen Institutionen veröffentlichten etwas andere Ergebnisse: Hier gab es sechsmal „empfehlenswert“ und nur zweimal „bedingt empfehlenswert“. Während bei GTÜ und ACE das Preis-Leistungs-Verhältnis mitein bezogen wird, nimmt der ARBÖ dieses Kriterium heraus. Der Preis habe bei einem Sicherheitstest nichts verloren, ist der ARBÖ überzeugt. Das ändert natürlich auch die Gesamtbeurteilung. Verwirrung stifteten allerdings die Begleit- und Pressetexte der drei Testorganisationen. Beim gänzlich identischen Test interpretieren GTÜ und ACE die technischen Ergebnisse anders als der ARBÖ. Die beiden Modelle, die aufgrund der Preisbeurteilung von „empfehlenswert“ auf „bedingt empfehlenswert“ rutschen, werden im Text auch hinsichtlich der Technik anders beurteilt.
service
Freiheit für Jedermann Klein, aber oho! Firestone und Bridgestone stockten dieses Jahr jeweils ihr Reifenangebot für die Kleinwagen-Klasse auf. Die Reifen bieten zum fairen Preis viel Komfort und Sicherheit.
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er neue Sommerreifen „Multihawk 2“ spielt eine wesentliche Rolle bei der Wiederbelebung der Marke Firestone, die sich verstärkt auf die Unternehmensphilosophie konzentriert, „jedermann die Freiheit des Fahrens und Entdeckens zu ermöglichen“. Kurz: Die Reifen des Konzerns sollen hohe Qualität, Komfort und Sicherheit zu einem fairen Preis bieten. Der „Multihawk 2“ macht dabei keine Ausnahme.
Verbesserung der Stärken stand im Vordergrund Bei der Entwicklung des „Multihawk 2“ bauten die Ingenieure von Firestone deshalb auf die nachgewiesenen Erfolge des Vorgängermodells auf und konzentrierten sich auf die Verbesserung der drei Hauptbereiche Kraftstoffeinsparung, mehr Sicherheit bei Nässe und komfortableres Fahrverhalten. So konnte etwa durch eine Kombination von neuen Materialien und die Verwendung einer speziellen Gummimischung mit hohem Silica-Anteil der Reibungsverlust beim Abrollen um zwölf Prozent reduziert werden. Darüber hinaus hilft der spezielle Silica-Füllstoff in der Mischung bei der Verbesserung des Nässeverhaltens. Weiters
konnte der Widerstand gegen Aquaplaning um acht Prozent erhöht und der Kraftstoffverbrauch um zwei Prozent verringert werden. Schöne Schlapfen für die Kleinen: Den Bridgestone „B280“ gibt’s als 14- und 15-Zöller, den „Multihawk 2“ ebenso.
Fokus Kleinwagen Wie der „Multihawk 2“ bietet Bridgestone mit dem „B280“ einen Reifen für Kleinwagen an, der beim Handling auf Nässe und mit geringem Verschleiß überzeugt. Erhältlich sind Kleinwagen-typische Größen von 14 bis 15 Zoll. • (PSP)
SERVICE
Ein Reifen – Vier Jahreszeiten Selbst im Winterreifenland Österreich kann ein Ganzjahresreifen die richtige Wahl sein. Apollo Vredestein bietet ein hochwertiges und breites Angebot. Von Gerald Weiss
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icherheit geht vor, das trifft ganz besonders beim Reifen zu. Deshalb galt speziell in Österreich der Winterreifen als die einzig wahre Lösung in der kalten Jahreszeit. Das ist in vielen Segmenten noch immer der Fall. Überall, wo regelmäßige Einsätze im Überlandbereich notwendig sind, ist ein leistungsfähiger Winterreifen zu empfehlen. Dennoch gewinnen Ganzjahressreifen an Bedeutung. Speziell bei geringeren Kilometerleistungen und dem Einsatz in urbanen Gebieten, wo keine extremen Witterungsverhältnisse auftreten, können diese Modelle im Vorteil sein. Auf der Kostenseite punktet eindeutig der Ganzjahresreifen, da der regelmäßige Wechsel entfällt. Ein wichtiges Argument, da durch die Einführung der Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS) der halbjährliche Tausch noch teurer wird.
Sommer- und Winterreifen auf einer Lauffläche Apollo Vredestein kann auf mehr als 20 Jahre All-Season-Erfahrung zurückgreifen und hat mit dem neuen Quatrac 5 ein sehr modernes und ausgewogenes Modell in seiner Palette. Die Haftung bei allen Witterungsverhältnissen wird durch die asymmetrische Lauffläche gewährleistet, die eine ausgereifte Kombination von Sommer- und Winterreifen darstellt, die Lamellenseite ermöglicht entsprechenden Grip bei Eis- und Schnee. Der Quatrac 5 punktet mit geringem Rollwiderstand und senkt damit den Treibstoffverbrauch, dazu kommt die äußerst geringe Geräuschentwicklung. Das dreizackige Schneeflocken-Symbol sowie die Bezeichnung „M+S“ sind selbstverständlich für einen Reifen, der in Österreich als Ganzjahresreifen angeboten wird. Mit dem Apollo Alnac 4G All Season wird das Ganzjahresreifenan gebot von Apollo Vredestein komplettiert.
Spezialentwicklung für Carlsson Am oberen Ende der Apollo Vredestein-Performance Skala steht der Vredestein Ultrac Vorti, ein Ultra-High Performance-Reifen mit sportlicher und markanter Optik. Auf Basis dieses sportlichen Reifens wurde nun ein besonders exklusives Modell entwickelt. Seit mehreren Jahren arbeitet Apollo Vredestein intensiv mit Carlsson zusammen, dem exklusiven Tuner für Mercedes-Benz. Für die neue Carlsson Version der C-Klasse W205 wurde in enger Kooperation ein eigener Reifen auf Basis des Ultrac Vorti entwickelt. Besonderer Schwerpunkt wurde unter anderem auf die Fahr- und Lenkeigenschaften gelegt. Vorder- und Hinterreifen haben unterschiedliche Dimensionen, während vorne 225/40ZR19Gummis montiert sind, kommen hinten 255/35ZR19-Pneus zum Einsatz. • Carlsson-Vredestein Ultrac Vorti für die neue C-Klasse
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Quatrac 5: asymmetrische Lauffläche für Sommerund Wintereinsatz.
SERVICE
Eleganz in Alu Ob große Transporter, Pickups oder Kleinwagen vom Schlage eines Mini Coopers – Dezent hat für alle Fahr zeuge stylische Alufelgen im Angebot, die mit Qualität überzeugen.
P
ickups und Busse sind längst nicht mehr nur Nutzfahrzeuge, die hauptsächlich von Förstern oder Taxlern gekauft werden. In jüngster Zeit entscheiden sich auch immer mehr Privatkunden für die praktischen Alleskönner. Und die neue Käuferschicht legt Wert auf Optik, schließlich parkt das Fahrzeug in der Stadt neben SUV à la VW Tuareg oder Porsche Cayenne – und soll dabei genauso stylisch aussehen. Hier kommen die Räder von Dezent ins Spiel: Das neue, massive Fünfspeichen-Leichtmetallrad „TH Dark“ verleiht etwa dem VW Amarok, VW T5 oder der Mercedes V-Klasse eine stilsichere und sportliche Eleganz, setzt helle Akzente und betont dank der Dimensionen (16 bis 21 Zoll) die Präsenz der wuchtigen Schlitten. Darüber hinaus bietet es durch die attraktive Polierung einen äußerst ansprechenden Hingucker.
Groß und Klein Was das „TH Dark“ für große Fahrzeuge ist, ist das „TM“ für den kultigen Mini: Zehn abgerundete Speichen und ein schmales Zentrum passen perfekt in die coole Designsprache des Klein wagens. Kurz: Die „TM“-Felgen (16 bis 18 Zoll) kombinieren gekonnt traditionelle mit modernen Stilelementen und meistern damit einen Spagat zwischen Eleganz und Sportlichkeit. Angesichts
Für Groß und Klein – und das in vielen Dimensionen: Dezent bietet Aluräder für alle Fahrzeugklassen
der nun erhältlichen Felgengrößen ist es kaum noch vorstellbar, dass anno dazu mal in der FanCommunity die Wogen hoch gingen, als Mini von 12- auf 13-ZollRäder umgestellt hat. Keine Frage: Hier hat der Fortschritt definitiv die schönere Seite ... Ebenfalls wichtig: Das „TH Dark“ wie auch das Leicht metallrad „TM“ für den Kleinwagen er füllen selbstverständlich die seit November 2014 nötigen RDKSStandards. • (PSP)
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Alles einsteigen Ob Taxi, Hotel-Shuttle oder Baugewerbe, überall, wo bis zu neun Personen befördert werden müssen, sind die Busse bekannter Nutzfahrzeuge gefragt. Wir haben die Newcomer Mercedes Vito Tourer und Renault Trafic Passenger mit dem ebenfalls noch frischen Ford Tourneo Custom und dem Evergreen VW Caravelle verglichen. Von Stefan Schmudermaier und Pascal Sperger Fotos: Maximilian Lottmann
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M
inivans vom Schlag eines VW Sharan oder Ford Galaxy sind ohne Frage praktische Fahrzeuge. Geht es um die regelmäßige Beförderung von mehr als fünf Personen, stoßen diese aber naturgemäß an ihre Grenzen. Wer dann auch noch Platz für Gepäck oder Handwerkszeug benötigt, der landet im Segment des VW Busses. Der Dauerbrenner T5 ist vom einfachen Kombi über die Caravelle bis hin zum luxuriösen Multivan zu haben und steht kurz vor seiner Ablöse. Wir haben den Evergreen trotzdem noch einmal vor den Vorhang geholt und ihn mit drei Neuerscheinungen verglichen. Taufrisch ist der Mercedes Vito Tourer, der mit einem sparsamen Motor und der Mercedes-typischen Qualität punkten möchte. Im Vergleich zu den anderen drei Fahrzeugen ist der Aufbau niedriger, welche Vor- bzw. Nachteile dies mit sich bringt, klären wir später. Ebenfalls neu ist der Renault Trafic Passenger, den Opel baugleich auch als Vivaro Combi im Programm hat. Last but not least komplettiert der Ford Tourneo Custom unser Quartett. 2013 auf den Markt gekommen, ist er für die langen Modellzyklen im Nutzfahrzeug
SERVICE • VERGLEICHSTEST
VERG
LEICH
Ford Tou Merce rneo Cust om, des V Rena i t o T o ult Tr afic P urer, a ss & VW Carav enger elle
bereich auch noch neu. Das Modell ist zwar teurer als der Mitbewerb, dafür aber auch deutlich besser ausgestattet. Als einziges Fahrzeug im Vergleich handelt es sich beim Tourneo Custom um die Variante mit langem Radstand, nur um Missverständnissen vorzubeugen.
Innenraum Das Interieur der aktuellen Personentransporter hat beinahe PkwQualität erreicht. Was beim Kastenwagen zwar nett für den Fahrer, aber nicht zwingend nötig ist, hat bei diesen Fahrzeugen einen deutlich höheren Stellenwert. Schließlich möchte man weder als Hotelshuttle noch im Taxieinsatz einen kargen oder gar knausrigen Eindruck bei den Gästen machen, würde das doch negativ auf den Gesamteindruck abfärben. War der VW Bus vor nicht allzu langer Zeit das Maß der Dinge, hat er mittlerweile ernsthafte Konkurrenz bekommen. Im direkten Vergleich wurde die Caravelle sogar von den drei Newcomern überholt. Wenngleich nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Volkswagen relativ spartanisch ausgestattet war, als Multivan muss sich der T5 nach wie vor nicht verstecken, spielt dann aber auch preislich in einer anderen Liga.
Wohnliches Cockpit im Renault Trafic Im Renault sieht es da zwar etwas besser aus, dafür ist der Einstieg in Reihe drei beim Trafic nicht so elegant wie bei den anderen Autos. Statt des kompletten Sitzes klappt hier nur die Lehne um. Voll punkten kann der Franzose mit der Anmutung des Cockpits. Zweifarbig ausgeführt ist es im Vergleich zur Caravelle richtig wohnlich, auch die Bezugsstoffe der Sitze wissen auf Anhieb zu gefallen. Der Koffer raum lässt sich mit einer massiven Ablage – die sich auch weiter unten montieren lässt – horizontal teilen und vor Blicken schützen.
Kopfstützen teils extrem störend Und noch einen großen Pluspunkt hat das Modell. Als einziges lassen sich hier die Kopfstützen im Fond bei Nichtgebrauch versenken, was den Blick nach hinten freigibt und die Rundumsicht deutlich verbessert. Ein echtes Problem ist das beim Mercedes. Die Kopfstützen sind sehr wuchtig, die Sicht nach hinten ist für den Fahrer beinahe so schlecht wie in einem geschlossenen Kastenwagen. Die geringere Aufbauhöhe wirkt sich hier negativ aus, der Innenspiegel ist dadurch zu niedrig montiert, um wie bei VW und Ford einigermaßen über die Kopfstützen drüber zu sehen.
Schlichtes Ambiente im Evergreen VW T5
Der Ford Tourneo Custom hat sich in Schale geworfen
Vor allem beim eher tristen Cockpit und den Drehrädern der Lüftungs düsen sieht man dem VW sein Alter an. Ergonomisch leistet sich der Urvater aller Kleinbusse keine Schnitzer, die Sitz position passt perfekt, die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf. Auch die Passagiere sind schlicht, aber gut untergebracht. Der Einstieg erfolgt dank komplett vorklappendem äußeren Sitz in Reihe zwei problemlos auch nach ganz hinten. Weniger gut sieht es mit den Ablagen aus, wer etwa sein Handy unterbringen möchte, muss sich mit dem Becherhalter arrangieren, was mehr schlecht als recht klappt.
Absolut fein auch das Cockpit des Ford Tourneo Custom. Der Ford Focus lässt bei vielen Details grüßen, auch das Lenkrad wurde vom Pkw-Bruder übernommen. Die in unserem Test angetretene Variante ist allerdings teurer als der schlichtere Variobus, dafür aber deutlich besser ausgestattet. Die Wahl des richtigen Modells hängt letztlich vom Einsatzzweck ab. Unser Testauto ist mit sechs Einzelsitzlehnen bestückt, die sich relativ weit in der Neigung verstellen lassen und somit den besten Komfort bieten. Erfreulich sind die vielen Ablagen und richtig preisverdächtig ist der Handyhalter, der Mobiltelefone
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Praktischer Klappmechanismus und höchster Sitzkomfort im Ford Tourneo Custom
unterschiedlicher Größen festhält und zudem so angebracht ist, dass das Gerät sogar als Navi zu benutzen ist. Perfekt!
Mercedes Vito Tourer: nüchtern, aber ergonomisch Der Vito Tourer wirkt sehr nüchtern, um der V-Klasse nicht gefährlich zu werden. Einzig das Lenkrad ist ident und damit auch haptisch das ansprechendste in unserem Vergleich. Die Sitze bieten den besten Seitenhalt und Ablagen gibt es auch genug, so stellt man sich seinen Arbeitsplatz hinterm Steuer vor.
Abmessung & Ladekapazität Womit wir bei den Abmessungen der Fahrzeuge wären. Den Ford gibt es wie erwähnt mit zwei Radständen, die Außenlänge liegt bei 4,972 Meter als L1 bzw. 5,339 Meter in der Variante L2. Der Längenzuwachs wirkt sich klarerweise auch auf den Passagier- bzw. Kofferraum aus. Im Gepäckraum der kürzeren L1-Variante finden zwischen 655 und 5.310 Liter Platz, im L2 zwischen 1.447 und 6.336 Liter. Die Zuladung bewegt sich zwischen 732 und 805 Kilogramm. Mit einer gebremsten Anhängelast zwischen 1.450 und 2.150 Kilogramm liegt der Ford im Mittelfeld.
Der universelle Handyhalter des Ford sollte auch in den PkwModellen übernommen werden; verdursten wird der Fahrer sicher nicht
Den Vito gibt’s als einziges Modell in drei Längen Der Mercedes Vito Tourer ist gleich in drei Längen zu haben, von der kompakten Variante mit 4,895 Meter über die lange Version mit 5,140 Meter bis hin zur extralangen Karosserie mit 5,370 Meter. Egal, für welchen Vito man sich entscheidet, bis zu neun Sitzplätze passen in alle drei. Das Kofferraumvolumen variiert indes von 580 über 990 bis hin zu 1.390 Liter, die Nutzlast bewegt sich je nach Ausstattung und
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1 Der Arbeitsplatz des Fahrers entspricht in vielen Details jenem des Ford Focus 2 Infotainment bis hin zum Navi gibt es gegen Aufpreis 3 Die Verarbeitungsqualität ist gut, die Farbkombination gefällt
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Ford Tourneo Custom 2,2 TDCi L2 Titanium
+ hochwertige Ausstattung + Sitzlehnen neigbar + perfekte Handyhalterung - Seitenhalt Fahrersitz
Länge zwischen 787 und 1.050 Kilogramm. Als einziges Modell im Vergleich ist der Mercedes ab Werk mit Vorder-, Hinter- und Allrad zu haben. Je nach Motor isierung und Antrieb liegt die gebremste Anhängelast zwischen einer und 2,5 Tonnen. Der Renault Trafic Passenger ist wie der Ford und der VW in zwei Längen zu haben. Die Normalversion liegt bei 4,999 Meter, der „Grand“ misst 5,399 Meter. Das Gepäckabteil fasst standard mäßig zwischen 673 und 5.024 bzw. 1.084 bis 5.935 Liter. Bei der Zuladung schafft der Renault zwischen 774 und 1.034 Meter und liegt damit fast exakt auf dem Niveau des Mercedes. Einheitlich bei allen Modellen hingegen die maximale Anhängelast von zwei Tonnen. Der VW ist wie Ford und Renault mit kurzem und langem Radstand zu haben, die Länge bewegt sich bei 4,892 und 5,292 Meter. Baut man alle Sitze aus,
Im Mercedes geht’s aufgrund des niedrigeren Aufbaus nicht ganz so luftig zu wie bei den anderen
schluckt der T5 5.800 bzw. 6.700 Liter. Bei der Anhängelast ist der VW King, alle Modelle packen bis zu 2,5 Tonnen an den Haken. Nicht ganz so gut ist die erlaubte Nutzlast. Die 4motion-Allradvarianten müssen teilweise mit mageren 475 Kilogramm auskommen – das kann mancher Pkw besser. Die Fronttriebler schaffen immerhin bis 872 Liter.
Der T5 überragt den Vito in der Höhe um zehn Zentimeter Nicht unwesentlich ist auch die Höhe der Fahrzeuge, vor allem für jene Kunden, die mit diesen Autos auch in Garagen fahren müssen. Mit 1,890 Meter baut der Vito Tourer am niedrigsten, mit 1,990 Meter ist der VW Caravelle exakt zehn Zentimeter höher. Ford (1,972 m) und Renault (1,973 m) liegen dazwischen, immer aber noch spürbar über dem Mercedes.
Antrieb & Verbrauch Die Motorenpalette der vier Busse ist umfangreich, wer – aus welchen Gründen auch immer – einen Benzinmotor möchte, dem bleibt nur der Volkswagen. Der dort angebotene 2.0 TSI mit 150 bzw. 204 PS punktet sicher mit seiner Laufruhe, beim Verbrauch muss er sich aber deutlich geschlagen geben. Unsere Fahrzeuge waren allesamt mit Turbodiesel-Triebwerken ausgestattet, die allerdings nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Im Kosten- und Restwertcheck am Ende des Artikels haben wir daher auf vergleichbare Motorisierungen zurückgegriffen.
Drei Ausbaustufen für das Ford-Triebwerk Ford hat für den Tourneo Custom drei Ausbaustufen des 2,2-Liter- TDCi im Programm. Unser Testwagen war mit dem 125 PS
Optischer und akustischer Einparkwarner im Mercedes Vito Tourer; Ablagemöglichkeit für größer Flaschen in der Tür
Mercedes Vito Tourer Pro 111 CDI lang
+ sehr niedriger Verbrauch + geringere Aufbauhöhe + Vorder-, Hinter- und Allrad - schlechte Sicht nach hinten
starken Aggregat ausgerüstet, darunter ist der 100-PS-, darüber der 155-PS-Selbstzünder positioniert. Der werksseitig angegebene Verbrauch ist inter essanterweise bei allen drei Variante und beiden Rad ständen ident, 6,5 Liter stehen in den technischen Daten. Auf unserer 100 Kilometer langen Praxisrunde, die Stadt, Landstraße und Autobahn beinhaltete, kamen wir auf 7,5 Liter, ein guter Wert für den Tourneo Custom. 350 Newtonmeter Drehmoment sorgen für ordentliche Fahrleistungen, auf Angaben zur Beschleunigung verzichtet Ford aber. Eins fällt aber gleich auf, das Fahrwerk zählt zu den besten seiner Klasse, auch hier hat man sich an den Pkw-Modellen orientiert. Der Seitenhalt des Fahrer sitzes kann mit der Agilität allerdings nicht ganz mithalten, wobei so ein Bus ja zugegeben kein Sportwagen ist.
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Das Lenkrad des Mercedes Vito Tourer gefällt haptisch am besten Die Mittelkonsole ist fast ein wenig zu nüchtern ausgefallen 3 Die Sitze bieten den besten Seitenhalt im Vergleichstest 1 2
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Beim Renault Trafic Passenger klappt nur die Lehne, nicht aber der ganze Sitz nach vorn
Handling und Verbrauch top beim Mercedes Mit seinen 114 PS aus lediglich 1,6 Liter Hubraum ist das MercedesTriebwerk das nominell schwächste im Vergleich. Auch wenn der Vito Tourer nicht ganz die Spritzigkeit des Ford erreicht, untermotorisiert kommt man sich mit diesem Motor keineswegs vor. Die echte Überraschung folgte dann an der Tankstelle, mit durchschnittlich 6,4 Litern lässt er die anderen drei hinter sich und liegt exakt auf dem Wert der Werksangabe. Zurückzuführen ist das vermutlich nicht allein auf die Effizienz des Selbstzünders, sondern auch auf die Tatsache, dass der Vito – wie erwähnt – deutlich niedriger ist als der Rest des Feldes. Das wirkt sich auch positiv auf’s Handling aus, das Fahrgefühl ähnelt am ehesten jenem eines Pkw.
Renault: sparsam aber nicht allzu spritzig Renault holt aus ebenfalls 1,6 Liter Hubraum 120 PS. Trotz TwinturboAufladung fühlte sich der Motor nicht übermäßig spritzig an, zumindest subjektiv blieb der Franzose hinter den Mitbewerbern zurück, auch die Sechsgang-Schaltung gab sich etwas knochig. Beim Verbrauch gibt’s keinen Anlass zur Kritik, mit durchschnittlich 6,8 Liter ist er dem Benz knapp auf den Fersen und liegt wie der Ford rund einen Liter über der Werksangabe. Beim Fahrverhalten zeigt sich der Trafic Passenger unauffällig und in Richtung Komfort getrimmt, was auch gut zum Anspruch des Fahrzeuges passt.
Höchste Leistung und höchster Verbrauch beim VW Spritzigster Testproband war der VW Caravelle. Das ist allerdings wenig überraschend, spielt der 140-PS-TDI ja eigentlich schon in der nächsthöheren Liga. Dafür bekommt er auch an der Tankstelle die Rechnung
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1 Auch Renault unterstreicht im Trafic das Pkw-Feeling 2 Günstiges Touchscreen-Navi mit großem Display samt Freisprecheinrichtung 3 Das zweifarbige Armaturenbrett unterstreicht den Wohlfühlcharakter
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An offenen Ablagen mangelt es dem Renault Trafic Passenger ein wenig; der Getränkehalter hält kleinere Gefäße nicht zuverlässig
Renault Trafic Passenger dCi 120 Twin-Turbo Expression
+ sparsamer Motor + Freisprecheinrichtung Serie + günstiges und großes Navi - keine Klimaautomatik lieferbar
präsentiert, acht Liter flossen auf unserer 100-Kilometer-Runde durch die Brennräume des 2.0 TDI. Mit der Ablöse des T5 halten auch neue, sparsamere Triebwerke Einzug in den VW Bus, die aktuelle Technik ist der nagelneuen Konkurrenz bereits etwas unterlegen. Dafür ist die Triebwerkpalette nach wie vor ungeschlagen umfangreich, zudem gibt’s bei einigen Motoren Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe. Was das Fahrverhalten betrifft, so kann der T5 das Bus-Feeling nicht abschütteln, was nicht nur am hohen Aufbau, sondern auch an der eher gefühllosen Lenkung liegt. Das optional verbaute Schlechtwegepaket mit Höherlegung dürfte den Eindruck noch verschärft haben.
Ausstattung & Kosten Wie Sie bereits festgestellt haben, geht die Ausstattung der Testfahrzeuge doch relativ weit aus-
Bewährte Klapptechnik im T5; der Innenraum ist aber spürbar nüchterner als beim Mitbewerb
lediglich 2.500 Euro mehr, bietet aber viele sinnvolle Extras im Paket günstiger.
einander. Vom ziemlich nackten VW Bus bis hin zu den sehr gut ausgestatteten Modellen von Ford und Renault reicht das Angebot, der Mercedes liegt da irgendwo dazwischen. Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, werfen wir einen Blick auf die Basisausstattung der jeweiligen Autos. Der VW Caravelle zeigt sich spartanisch, die Grundausstattung beinhaltet im Gegensatz zu den anderen drei Bussen zum Beispiel keine Klimaanlage. Die will ebenso extra bezahlt werden wie Seiten- und Kopfairbags, elektrische Fensterheber oder ein Radio. Mit einem Listenpreis von 28.775,36 Euro (alle genannten Preis verstehen sich netto) für den 114 PS TDI Caravelle Startline zeigt sich VW auch beim auslaufenden Modell noch selbstbewusst.
Ford: teurer aber komplett
Der Vito Tourer kommt mit echtem Kampfpreis Mercedes hat die Tatsache, dass der neue Vito standardmäßig nun mit günstigerem Vorderrad- statt Hinterradantrieb ausgestattet ist, offenbar, wie versprochen, an die Kunden weitergegeben. 25.650 Euro für den 114 PS starken Vito Tourer Pro 111 CDI sind attraktiv, die 23.850 Euro des ident motorisiert und ausgestatteten Sondermodells Vito Tourer Worker ein echter Kampfpreis. Noch dazu wo hier u. a. Klimaanlage, Fensterheber, Seitenwind-Assistent und sechs Airbags Serie sind.
Empfehlung für die Dynamique-Ausstattung beim Trafic Selbst der Renault Trafic Passenger dCi 120 Expression kann da mit 26.590 Euro nicht mithalten. Kopf- und Seitenairbags kosten hier extra, dafür ist im Vergleich zum Vito ein Radio samt Freisprecheinrichtung Standard. Und für günstige 490 Euro gibt’s ein feines Navi mit großem Touchscreen. Tipp: Die „Dynamique“-Ausstattung kostet
Gegen Aufpreis bringt die VW Caravelle eine extra Klimaanlage für den Fond mit; praktischer Becherhalter, dafür wenig Ablagen
VW T5 Caravelle
2.0 TDI BMT 140 PS Startline + kräftiger Motor + sehr gute Ergonomie + 2,5 Tonnen Anhängelast - sehr schlichtes Ambiente
Verkehrte Welt: Wer hätte gedacht, dass der Vito in diesem Vergleich das günstigste und jenes des Ford das teuerste Auto sein würde? Nun, spätestens der Blick auf die Serienmitgift relativiert einiges. Bereits die Trend-Ausstattung des Tourneo Custom beinhaltet mit Klimaanlage, sechs Airbags, Radio samt Bluetooth-Freisprecheinrichtung, beheizbarer Frontscheibe, Nebelscheinwerfern, elektrischen Fensterhebern, Wärmeschutzverglasung und zahlreichen weiteren Annehmlichkeiten deutlich mehr als der Mitbewerb. Wer es einfacher und günstiger möchte, der greift zum Transit Tourneo Variobus. • Details zu Preisen, Ausstattungen und Restwerten finden Sie auf der kommenden Seite!
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1 Bedienung ohne Fragezeichen: ergonomisch nahezu perfektes Cockpit im VW T5 2 Klimaanlage, Fensterheber und Radio lässt sich Volkswagen extra bezahlen 3 Die Sitzbezüge sind robust aber einfach
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SERVICE • VERGLEICHSTEST
Technische Daten, Ausstattung, Preis und Restwert im Vergleich1) H LEICstom, u C VERoG o urne er,
T our Ford Vito T r enge edes Merc rafic Pass T ult elle Rena Carav & VW
Hubraum | Zylinder
Ford Tourneo Custom Trend 300 L1 2.198 cm3 | 4
Mercedes Vito Tourer Pro 111 CDI lang 1.598 cm3 | 4
Renault Trafic Passenger dCi 120 Twin-Turbo Expression 1.598 cm3 | 4
VW Caravelle Startline 2.0 TDI BMT 1.968 cm3 | 4
Leistung
125 PS (92 kW) bei 3.500 U/min
114 PS (84 kW) bei 3.800 U/min
120 PS (88 kW) bei 3.500 U/min
114 PS (84 kW) bei 3.500 U/min
Drehmoment
350 Nm bei 1.450 U/min
270 Nm bei 1.500–2.500 U/min
320 Nm bei 1.500 U/min
250 Nm bei 1.500–2.750 U/min
Höchstgeschwindigkeit
157 km/h
k. A.
172 km/h
163 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,5 l Diesel | 172 g/km
6,4 l Diesel | 169 g/km
5,7 l Diesel | 149 g/km
6,8 l Diesel | 179 g/km
Kofferraum | Zuladung
655–5.310 l | 805 kg
990–6.300 l | 780 kg
673–5.024 l | 774 kg
650–5.800 l | 759 kg
Länge | Breite | Höhe
4,97 | 1,99 | 1.97 m
5,14 | 1,92 | 1,89 m
4,99 | 1,96 | 1,97 m
4,89 | 1,90 |1,97 m
Sitzplätze | Wendekreis
8–9 | 11,6 m
8–9 | 12,9 m
8–9 | 12,5 m
8–9 | 11,9 m
Ausstattung und Preise in Euro (netto) Klimaanlage | -automatik (vo.)
• | 332,50
• | 623
•|-
1.315
802
490
ab 973
98,17 | 500
- | 773 (inkl. Park-Assistent)
250 | -
310 | 539
Navigationssystem Parkpilot hinten | vo. & hi. Freisprecheinrichtung BT Basispreis | NoVA
1.190 | ab 941
•
251
•
244
29.852,94 € (exkl.) | 16%
25.650 € (exkl.) | 16%
26.590,91 € (exkl.) | 12%
28.775,36 € (exkl.) | 18 %
*ohne Außenspiegel
(• Serie / - nicht verfügbar) Werksangaben
Wartungs- und Verschleißkosten in Euro (netto) Kilometer/Monate
120.000/36
100.000/60
120.000/36
100.000/60
120.000/36
Servicekosten
759,04
837,25
120.000/36
100.000/60
970,17
695,42
1.216,63
995,11
Verschleißkosten
2.741,38
2.279,89
1.960,58
1.894,12
2.189,86
1.748,01
Gesamtkosten
3.500,42
3.117,14
2.930,75
2.589,54
3.406,49
2.743,12
Kosten pro Kilometer
0,029
0,031
0,024
0,026
0,028
0,027
Kosten pro Monat
97,23
51,95
81,41
43,16
94,62
45,72
Noch keine Daten verfügbar
1) Daten entsprechen nicht zwingend den Testmodellen des Vergleichstests. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen.
Ford Tourneo Custom Trend 300 L1
Mercedes Vito Tourer Pro 111 CDI lang
Ford Transit Tourneo Trend 2.2 TDCi
Mercedes Vito Bus 113 CDI
Renault Trafic Passenger 2.0 dCi
VW Caravelle Trendline 2.0 TDI BMT
Quelle:
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Ford Transit Tourneo Trend 2.2 TDCi
Mercedes Vito Bus 113 CDI
53,70
34,50
42,30
Renault Trafic Passenger 2.0 dCi
35,30
45,40
40,00
90 80 70 60 50 40 30 20 10
42,90 33,60
18.000
16.100
16.500
14.700
17.500
15.000
18.000
16.100
16.000
36M/25TKM 48M/40TKM
Restwert in Prozent Händlereinkauf
32,90
18.000
Restwert in Prozent Vorgängermodelle
41,40
36M/25TKM 48M/40TKM
20.000
12.000
VW Caravelle Startline 2.0 TDI BMT
Quelle:
Wertverlust in Euro Vorgängermodelle
14.000
29,10
57,30
Renault Trafic Passenger dCi 120 TwinTurbo Expression
Quelle:
Wertverlust in Euro (exkl.) Händlereinkauf
35,10
43,00
29,80
62,20 38,90
47,60
23.790
VW Caravelle Startline 2.0 TDI BMT
12M/40TKM 36M/40TKM
32,70
Renault Trafic Passenger dCi 120 TwinTurbo Expression
21.980
19.360
15.540
19.070
20.630 12.550
17.940
Mercedes Vito Tourer Pro 111 CDI lang
16.750
19.400
22.560
Ford Tourneo Custom Trend 300 L1
11.100
10.000
15.380
16.190
14.000
19.960
18.000
24.300
22.000
90 80 70 60 50 40 30 20 10
36M/20TKM 60M/20TKM
33,90
26.000
Restwert in Prozent Händlereinkauf
52,70
12M/40TKM 36M/40TKM
34,10
36M/20TKM 60M/20TKM
41,70
Wertverlust in Euro (exkl.) Händlereinkauf
Quelle:
Die Vergleichstest-Bilanz
Restwert in Prozent
29,00
Wertverlust in Euro
100.000/60
VW Caravelle Trendline 2.0 TDI BMT
Quelle:
Die Fahrzeuge unseres Vergleichstests haben zwar grundsätzlich das selbe Ziel, aber dennoch unterschiedliche Herangehensweisen, Personen von A nach B zu bringen. Vom einfach ausgestatteten VW Caravelle über den ebenfalls eher schlichten Mercedes Vito Tourer Pro bis hin zu den spürbar besser ausstaffierten Modellen Renault Trafic Passenger und Ford Tourneo Custom sind es teils große Schritte, die sich zumindest teilweise auch im Preis niederschlagen. Der Ford punktet nicht nur mit seiner Ausstattung, sondern auch mit dem sehr guten Fahrwerk und einigen cleveren Details. Bei den Wartungs- und Verschleißkosten liegt er knapp über dem Mitbewerb, beim Restwert knapp darunter. Hier schlägt die Stunde des neuen Mercedes Vito Tourer, der sich beim Restwert doch relativ klar absetzen kann und mit dem niedrigsten Testverbrauch auftrumpft. Der Renault Trafic liegt beim Restwert noch vor dem VW T5 und wartet mit einem hohen Ausstattungsniveau auf. Der T5 Caravelle zählt zwar keineswegs zum alten Eisen, man spürt aber, dass der Nachfolger bereits in den Startlöchern steht.
SERVICE • Marktüberblick
Marktüberblick der wichtigsten Kleinbusse mit mindestens 8 Sitzplätzen
Hubraum | Zylinder
Citroen Jumpy Multispace L2H1 HDI 125 Attraction 1.997 cm3 | 4
Fiat Scudo Kombi 130 MultiJet DPF L2H1 1.997 cm3 | 4
Ford Transit Custom Variobus L1 2.2 Duratorq TDCi 2.198 cm3 | 4
Hyundai Starex Comfort 2.5 CRDi 2.497 cm3 | 4
Leistung
128 PS (94 kW) bei 4.000 U/min
128 PS (94 kW) bei 3.500 U/min
100 PS (74 kW) bei 3.500 U/min
136 PS (100 kW) bei 3.800 U/min
Drehmoment
320 Nm bei 2.000 U/min
320 Nm bei 2.000 U/min
310 Nm bei 1.600 U/min
343 Nm bei 1.500–2.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit
170 km/h
170 km/h
157 km/h
168 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Hinterrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,6 l Diesel | 172 g/km
6,8 l Diesel | 179 g/km
6,4 l Diesel | 168 g/km
7,5 l Diesel | 197 g/km
Laderaum* | Anhängelast gebr.
1,56 m3 | 2.000 kg
1,24 m3 | 1.968 kg
0,92 m3 | 1.400 kg
0,85 m3 | 2.300 kg
Länge | Breite | Höhe
5,14 | 1,90 | 1,98 m
5,14 | 1,90 | 1,94 m
4,97 | 1,99 | 2,02 m
5,15 | 1,92 | 1,93 m
Sitzplätze | Wendekreis
5-9 | 12,59 m
5-9 | 12,18 m
5-9 | 11,6 m
5-8 | 12,3 m
Basispreis | NoVA
24.279 € (exkl.) | 16 %
24.840 € (exkl.) | 19 %
25.190 € (exkl.) | 16 %
28.518 € (exkl.) | 21 %
Mercedes-Benz Vito Tourer Pro 109 CDI Kompakt
Nissan Primastar Kombi 2.0 dCi 90 DPF L1H1
Opel Vivaro Combi 1.6 CDTI Ecotec L1H1
Peugeot Expert Tepee Kurz 2.0 HDI 130 FAP Access
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
2.299 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
Leistung
88 PS (65 kW) bei 3.800 U/min
90 PS (66 kW) bei 3.500 U/min
90 PS (66 kW) bei 3.500 U/min
128 PS (94 kW) bei 4.000 U/min
Drehmoment
230 Nm bei 1.500–2.000 U/min
260 Nm bei 1.500 U/min
260 Nm bei 1.500 U/min
300 Nm bei 2.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit
k. A
150 km/h
153 km/h
170 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,4 l Diesel | 169 g/km
6,7 l Diesel | 175 g/km
6,6 l Diesel | 174 g/km
6,6 l Diesel | 172 g/km
Laderaum* | Anhängelast gebr.
0,58 m3 | 1.000 kg
1,2 m3 | 2.000 kg
1,0 m3 | 2.000 kg
0,96 m3 | 2.000 kg
Länge | Breite | Höhe
4,90 | 1,93 | 1,89 m
4,78 | 1,90 | 1,94 m
5,0 | 1,96 | 1,97 m
4,80 | 1,90 | 1,98 m
Sitzplätze | Wendekreis
5–9 | 12,9 m
5–9 | 11,8 m
5–9 | 11,8 m
5–9 | 12,2 m
Basispreis | NoVA
23.960 € (exkl.) | 16 %
23.101 € (exkl.) | 17 %
24.904 € (exkl.) | 17 %
23.507 € (exkl.) | 16 %
Fazit: Beim Kauf auf die Ausstattung achten!
Renault Trafic Passenger Energy dCi90
VW T5 Caravelle Startline 2.0 TDI Kurzer Radstand
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Leistung
90 PS (66 kW) bei 3.500 U/min
84 PS (62 kW) bei 3.500 U/min
Drehmoment
260 Nm bei 1.500 U/min
220 Nm bei 1.250–2.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit
153 km/h
146 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,2 l Diesel | 164 g/km
6,8 l Diesel | 179 g/km
Laderaum* | Anhängelast gebr.
1,0 m3 | 2.000 kg
0,65 m3 | 2.500 kg
Länge | Breite | Höhe
5,0 | 1,96 | 1,97 m
4,89 | 1,90 |1,97 m
Sitzplätze | Wendekreis
5–9 | 11,8 m
5–9 | 11,9 m
Basispreis | NoVA
25.259 € (exkl.) | 15 %
*bei Maximalbestuhlung
26.355 € (exkl.) | 18 %
Als einziges Modell im Marktüberblick bietet der Hyundai Starex maximal Platz für acht Personen – alle anderen transportierten dank einer (optionalen) dreisitzigen Frontbank neun Passagiere. Dafür punktet der Koreaner wiederum mit der zweithöchsten Anhängelast von 2.300 Kilogramm – auch dank serienmäßigem Heckantrieb. Darüber hinaus bieten die Bus-Versionen ähnlich viele Varianten wie die Transporter-Pendants: Bis zu drei unterschiedliche Radstände, mehrere Längen und zwei Dachhöhen stehen bei fast allen Modellen zur Auswahl. Fest steht: Beim Grundpreis schenken sich die Konkurrenten nur wenig. Besonderes Augenmerk sollten potenzielle Käufer deshalb auf die darin inkludierten Ausstattungsfeatures wie Klimaanlage, Sitzheizung, Navigationssystem etc. werfen.
Werksangaben/Druck- und Satzfehler vorbehalten
Flotte & Wirtschaft 04/2015
37
SERVICE • Transporter
Den Meister gefunden Der Master ist das größte leichte Nutzfahrzeug in der Palette von Renault. Kürzlich überarbeitet, weiß er sowohl motorisch als auch in Sachen Vielfalt zu überzeugen. Von Stefan Schmudermaier
D
ie Anschaffung eines Nutzfahrzeuges wirft für den Käufer eine Menge Fragen auf. Für welchen Einsatzzweck benötige ich das Auto, wie viel Nutzlast und Platz sind gefragt und last but not least, welche Motorisierung ist die ideale. Die Spezialisten von Renault zum Beispiel haben auf diese Fragen die richtigen Antworten und das in allen Fahrzeuggrößen. Wir haben uns dieses Mal den vor Kurzem überarbeiteten Master näher angesehen und die HochdachVariante mit längstem Radstand (L3H2) und Hochdach sowie den 165 PS starken Turbodiesel einem Test unterzogen.
Zweckmäßige Ergonomie So ganz kann das Interieur sein Alter nicht verleugnen, in einem Arbeitstier braucht man aber auch nicht zwangsweise das Cockpit einer Luxuslimousine. Zweckmäßig und ergonomisch muss es sein und hier punktet der Master voll und ganz. Eine gute und er müdungsfreie Sitzposition ist ebenso schnell gefunden wie der Platz für die Dinge des täglichen Arbeitslebens. Die Ausstattung umfasst lediglich die Basics serienmäßig, wer noch Budget übrig hat, kann Annehmlichkeiten wie eine Klimaautomatik, Tempomat oder eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung ordern.
2 1
3
Der Arbeitsplatz ist ergonomisch gut eingerichtet, das Lenkrad ist griffig 2 Das praktische Klemmbrett lässt sich im Armaturenbrett einfahren 3 Genügend Ablagen machen den Arbeitsalltag leichter 1
Den Renault Master gibt es nicht nur als Kastenwagen, sondern auch als Pritsche, Personentransporter und Fahrgestell
Kräftig zupacken Der Dreh am Zündschlüssel erweckt mit dem 2,2 dCi ein putzmunteres Triebwerk zum Leben, das auch bei voller Zuladung – bis zu 1,45 Tonnen – noch über Leistungsreserven verfügt. Wer die Grenzen nicht ausreizt, überrascht ob der flotten Beschleunigung manch anderen Verkehrsteilnehmer. Mit einem Testverbrauch von 8,5 Litern (unbeladen) zeigt sich der Franzose durchaus sparsam. Noch ökonomischer wird der Master, wenn die Eco-Taste gedrückt wird. Das gezügelte Temperament drückt den Verbrauch noch einmal um rund einen Liter. Die Preisliste des Renault Master beginnt beim L1H1 mit 110 PS Turbodiesel als Kastenwagen bei 22.150 Euro (netto). Dass der Renault Master beim DEKRA-Report kürzlich den Sieg in der Klasse „Transporter bis 100.000 km Laufleistung“ eingefahren hat, unterstreicht die Zuverlässigkeit. •
Renault Master Kastenwagen
Grundmodell: L1H1 dCi 110
Testmodell: L3H2 dCi 165 Twin Turbo
Hubraum | Zylinder
2.298 cm3 | 4
2.298 cm3 | 4
Leistung
110 PS (81 kW) bei 3.500/min
165 PS (120 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
285 Nm bei 1.250–2.500/min
360 Nm bei 1.500–2.750/min
Beschleunigung | Vmax k. A. | 134 km/h
k. A. | 159 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,7 l Diesel | 201 g/km
6,7 l Diesel | 176 g/km
Laderaum | Nutzlast
8,0 m3 | 878 kg
13,0 m3 | 1.455 kg
Basispreis
22.150 € (exkl.)
31.500 € (exkl.)
Das gefällt uns: der Motor mit ordentlich Schmalz, die Varientenvielfalt Das vermissen wir: einen aktiven Totwinkelwarner Die Alternativen: Opel Movano, VW Crafter, Mercedes Sprinter, Fiat Ducato Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
www.vw-nutzfahrzeuge.at
Der Transporter feiert 65 Jahre Geburtstag. Deshalb gibt es für Sie EUR 650,–* Jubiläumsbonus. Die Aufgaben eines modernen Nutzfahrzeugs sind vielseitig und komplex. Deshalb ist es wichtig, dass es optimal für die vielfältigen Herausforderungen des Arbeitsalltags gerüstet ist. Die Sicherheit spielt in allen Arbeitsbereichen eine große Rolle. Genau aus diesem Grund ist der Transporter serienmäßig mit einem umfangreichen Schutzpaket wie ESP, ABS und einem Berganfahrassistenten ausgestattet. Und damit Sie auch auf losem Untergrund sicher und souverän unterwegs sind, sorgt der optional verfügbare 4MOTION-Allradantrieb.
€ 1.500,–1) Unternehmerbonus
€ 1.000,–2) bei Finanzierung über die Porsche Bank
* Bei Kauf eines Transporter-Modells erhalten Sie EUR 650,− Jubiläumsbonus. Gültig für Unternehmer- und Privatkunden bei Kauf bis 30.06.2015 (Datum Kaufvertrag) und Anmeldung bis spätestens 31.12.2015. 1) Bei Kauf eines Transporter-Modells von Volkswagen Nutzfahrzeuges erhalten Sie EUR 1.500,– Unternehmerbonus. Erhältlich für Unternehmer mit gültiger UID-Nummer bei Kauf bis 30.6.2015 und Anmeldung bis 31.12.2015 bzw. solange der Vorrat reicht. 2) Bonus bei Porsche Bank Finanzierung, Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Gültig für Unternehmerkunden bis 30.4.2015 (Datum Kaufvertrag und Finanzierungsantrag). Nicht gültig für Sonderkalkulationen für Flottenkunden. Boni sind inkl. MwSt. und NoVA und werden vom unverb. empf. Listenpreis abgezogen. Nähere Infos bei teilnehmenden VW Betrieben. Symbolfoto.
Verbrauch: 6,8 – 8,5 l/100 km, CO2-Emission: 179 – 224 g/km.
SERVICE • Transporter
Laden ohne Leiden Der Opel Vivaro überzeugt im Alltag mit praktischen Lösungen und pfiffigen Details. Und freilich damit, dass er sich einfach auf vielfältige Weise beladen lässt. Von Pascal Sperger
V
Laderaum? Einfach zu entern!
ergangenes Jahr hat die zweite Opel-Vivaro-Generation den Vorgänger nach 13 Jahren Bauzeit in Rente geschickt. Und der Nachfolger – der wie das vorige Modell technisch auf dem Renault Trafic basiert – macht vor allem im Detail einiges besser. So wertet etwa das „Profi Paket“ um wohlfeile 480 Euro den Wagen extrem auf. Neben einem Laderaumboden aus Holz mit rutschhemmendem Belag sowie einer Trennwand mit Durchladefunktion ist etwa eine zweisitzige Beifahrersitzbank mit umklappbarem Mittelsitz, Staufach, Laptophalterung und Klemmbrett inkludiert. Eine durchdachte Lösung, die das Arbeiten unterwegs komfortabler, einfacher und effizienter macht.
Fescher Tausendsassa Die Verbesserungen betreffen aber auch die Optik, schließlich stellt sich ein großer Chrom-Kühlergrill selbstbewusst in den Fahrtwind und betonen muskulöse Seitenlinien und charakteristische Zacken in den Scheinwerfern das Markengesicht. Opel reagiert damit auf geänderte Marktanforderungen, denn die Zeit ist vorbei, in der die Kaufentscheidung für einen Transporter allein aufgrund des Praxis nutzens getroffen wurde. Heute muss ein Lastenesel in puncto Kosten, Nutzwert und Design überzeugen. Und der Opel tut dies auf
1
2 3
Das Volant ist angenehm griffig, die Lenkung beim Rangieren etwas zu schwerfällig 2 Mit der Zettel- und Laptophalterung wird der Vivaro zum fahrenden Büro 3 Materialien und Verarbeitung sind hochwertig 1
voller Länge, beginnt die Preisliste schließlich bei fairen 21.400 Euro und haben die Rüsselsheimer mit zahlreichen Varianten doch für jeden Einsatzzweck das passende Vivaro-Modell im Angebot.
Bullig elegantes Design trifft im Vivaro auf hohen Nutzwert; durch die Ladeklappe lassen sich etwa bis zu 4,15 Meter lange Gegenstände transportieren
Im Alltagseinsatz besonders überzeugen konnte neben dem 120 PS starken DoppelturboDiesel, der sowohl mit gutem Durchzug und niedrigem Verbrauch (7,1 Liter Testverbrauch) auffiel, vor allem die direkte Lenkung, das komfortabel abgestimmte Fahrwerk und der 5,2 Kubikmeter große Laderaum. Wichtiger Pluspunkt: Der Zustieg und das Verladen in den 1,67 Meter breiten, 2,54 Meter langen und 1,34 Meter hohen Laderaum gestaltet sich wegen der großen Türöffnungen und der niedrigen Ladekante sowohl von Hand als auch per Stapler sehr einfach. •
Opel Vivaro Kastenwagen
Grundmodell: 1.6 CDTI Ecotec L1H1
Testmodell: 1.6 CDTI BiTurbo L1H1
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
90 PS (66 kW) bei 3.500/min
120 PS (88 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
260 Nm bei 1.500/min
320 Nm bei 1.500/min
Beschleunigung | Vmax k. A. | 153 km/h
k. A. | 168 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,5 l Diesel | 170 g/km
5,9 l Diesel | 155 g/km
Laderaum | Zuladung
5,2 m3 | 1.000 kg
5,2 m3 | 1.000 kg
Basispreis
21.400 € (exkl.)
23.783 € (exkl.)
Das gefällt uns: der Antritt des BiTurbo-Diesels, die Funktionalität Das vermissen wir: eine Ablage in Fahrernähe fürs Smartphone Die Alternativen: Renault Trafic, Mercedes Vito, Ford Transit Custom etc. Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
DER NEUE DOBLÒ CARGO. VON IHNEN INSPIRIERT. VERBESSERTES ANSPRECHVERHALTEN
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1 TONNE NUTZLAST
Perfekt auf Ihren Arbeitsalltag abgestimmt: Der neue Doblò Cargo bietet Ihnen MEHR FUNKTIONALITÄT durch die neuen Touchscreen Infotainment-Systeme und den variablen Laderaum mit Bestwerten bei Nutzlast und Ladevolumen. MEHR LEISTUNG durch die große Motorenvielfalt mit bis zu 40% verbessertem Ansprechverhalten. MEHR WERT durch einen der besten Verbrauchswerte seiner Klasse und höhere Restwerte. Erleben sie den neuen Doblò Cargo – jetzt bei Ihrem Fiat Professional Partner und auf fiatprofessional.at
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SERVICE • Transporter
Alles im Kasten!
– „höchstwahrscheinlich in der Kalenderwoche 26“ – erfolgen wird, wie Mag. Gerhard Kisslinger, Leitung Marketing VW Nutzfahrzeuge, verriet. Er ist sich sicher, dass VW „mit dem neuen Modell an den Erfolg des vorigen Modells anschließen wird“ und „rund ein Drittel der Neuzulassungen im Bereich der VW-Nutzfahrzeuge erreichen kann“.
VW zeigte Anfang Februar die 4. Generation des Caddy erstmals der Öffentlichkeit. Die Markteinführung des Stadtlieferwagens wird im Juni erfolgen. Neu an Bord sind bessere Materialien, mehr Infotainment und Sicherheit. Preise verrät der Hersteller noch nicht. Von Pascal Sperger
U
mgangssprachlich nennt man das „einen Sprung“. Man könnte auch sagen, die Verbesserungen, die VW der 4. Generation des VW Caddy angedeihen ließ, sind ein „feiner Wurf“. Dies trifft vor allem auf den Innenraum zu, wo der Fahrer nun gegen Aufpreis auf Schalter, Tasten und Materialien blicken kann, die aus dem aktuellen Golf bekannt sind. Keine Frage, im VW-Stadtlieferwagen herrscht gegen etwas extra Kohle mittlerweile ein Ambiente wie in einem Pkw. Ebenfalls neu: Der geschlossene Kastenwagen ist nun– neben der klassischen Variante mit seitlich angeschla genen Heckflügeltüren – auch mit einer verblechten Heckklappe erhältlich.
Variantenreichtum Wie der Vorgänger wird der Kasten wagen auch in Zukunft mit kurzem und langem Radstand (3,2 bzw. 4,2 m3 Lade volumen) und als Zwei- oder Dreisitzer angeboten. Motorseitig stehen drei Benziner (84 bis 125 PS) sowie vier Diesel (75 bis 150 PS) und eine 110 PS starke Erdgasvariante zur Wahl. Einige Motoren sind optional mit Allradantrieb bzw. DSG kombinierbar – vor allem der serienmäßige Vierradantrieb stellt im Segment nach wie vor ein Novum dar, die andere Hersteller nur über Umrüstpartner realisieren können. •
Seit Anfang März bestellbar Der hochwertige Eindruck wird verstärkt durch die Tatsache, dass mit dem Modellwechsel zahlreiche neue Sicherheits- und Komfortfeatures erhältlich sind. Dazu zählen etwa die City-Notbremsfunktion, eine Fernlichtautomatik, mehrere Airbags und die automatische Distanzregelung ACC, die das Fahrzeug auf der Autobahn u. a. abbremst, wenn der Vordermann seine Geschwindigkeit verringert. Dass Sitzheizung, Klimaautomatik oder ein hochwertiges Multimedia-System zur Auswahl stehen, ist angesichts der Assistenten eh schon klar. In Österreich ist der Caddy seit wenigen Tagen bestellbar, wobei die Markteinführung im Juni
Wenige wissen: Der Caddy ist auch mit kurzem Radstand als Siebensitzer zu haben; gebaut wird der Kastenwagen übrigens im polnischen Poznan
1 1
2
3
2
3
1 Sehr praktisch, aber etwas farblos wirkt das Cockpit im Nutzfahrzeug 2 Eine manuelle Klimaanlage ist Serie 3 Zahlreiche Ablagen und Fächer bieten viel Raum für kleinere und größere Alltagsgegenstände
42
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
1 Extra Kohle bringt bei der Pkw-Variante auch im Innenraum Farbe ins Spiel 2 Zahlreiche Schalter und Tasten sind aus dem aktuellen Golf bekannt 3 Das Multimedia-Display ist zu niedrig positioniert
Raumgleiter Die extralange Variante des Mercedes Citan bietet sowohl für Personen- als auch im Bedarfsfall für Warentransport extra viel Platz.
D
er „schwäbische Franzose“ ist – baugleich mit dem Renault Kangoo – auch in einer extralangen Version erhältlich. Für alle, die viel Platz für Mitfahrer brauchen, ist die kleinste Trans porter-Baureihe aus dem Hause Mercedes eine gute Wahl.Unser Testauto war mit einem 110 PS starken, aber gleichzeitig sparsamen TurboDiesel, einem Sechsgang-Getriebe und ausreichend Platz ausgestattet. Im Fahrbetrieb macht der Citan eine tadellose Figur, bequeme Sitze und das gutmütige Fahrverhalten sorgen dafür, dass selbst längere Fahrten zum Kinderspiel werden.
Platz ohne Ende Auch auf der Autobahn lässt es sich mit ihm locker mitschwimmen, immerhin beträgt seine Spitzengeschwindigkeit 170 km/h. Der Radstand der Langversion wuchs auf 3,08 Meter, seine Gesamtlänge auf 4,71 Meter – genug Platz, um darin in drei Reihen sieben Personen zu transportieren. Der Einstieg via Schiebetüren ist bequem, die beiden Einzelsessel in der hintersten Reihe lassen sich ausbauen, wodurch der
Das Citan-Cockpit ist übersichtlich und funktionell, mit wenigen Handgriffen lassen sich die Einzelsitze der 3. Reihe ausbauen
Laderaum des Hochdachkombis von 400 auf 2.200 beziehungsweise 3.500 Liter wächst. Mit einem Testverbrauch von rund sechs Liter Diesel waren auch die Trinkgewohnheiten dem Ruf der Schwaben nach knausrig. • (DSC)
Mercedes Citan Bus
Grundmodell: 108 CDI Worker lang
Testmodell: 111 CDI extralang 7-Sitzer
Hubraum | Zylinder
1.461 cm3 | 4
1.461 cm3 | 4
Leistung
75 PS (55 kW) bei 4.000/min
110 PS (81 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
180 Nm bei 1.750–2.500/min
240 Nm bei 1.750–2.750/min
Beschleunigung | Vmax 16,3 s | 150 km/h
12,3 s | 170 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,6 l Diesel | 119 g/km
4,7 l Diesel | 123 g/km
Kofferraum | Zuladung 685–3.000 l | 635 kg
300–3.500 l | 570 kg
Basispreis | NoVA
19.340 € (exkl.) | 7 %
14.880 € (exkl.) | 6 %
Das gefällt uns: das große Platzangebot, das angenehme Fahrverhalten Das vermissen wir: höhere Verarbeitungsqualität im Detail Die Alternativen: Renault Kangoo, Opel Combo, VW Caddy, Ford Tourneo Courier Werksangaben
SERVICE • Transporter
Unsichtbare Traktion Dank neuer, ab Werk angebotener Allradtechnik ist der neue Mercedes-Benz Vito 4x4 nicht nur traktionsstark, er passt dadurch auch in fast jede Parkgarage.
genauso wie als Zugpferd für schwere Lasten und ebensolche Anhänger. Bei ersten Testkilometern im hohen Norden konnte die Kombination auf Eis und Schnee voll überzeugen. Das Verteilergetriebe leitet die Antriebskraft durch ein Zentral differenzial im Verhältnis 45:55 an die beiden Achsen weiter.
Von Johannes Mautner Markhof
A
uf Höhe des Polarkreises im sehr winterlichen Schweden mag es etwas seltsam klingen, wenn die Produktspezialisten von Mercedes-Benz nicht müde werden, die mit 1,91 Meter Höhe vorhandene Garagentauglichkeit der 4x4-Version des Mercedes-Benz Vito zu predigen. Weder gibt es hier in unmittelbarer Umgebung Tiefgaragen, wo sich das probieren ließe, noch gibt es hier so viele Autos, dass es notwendig wäre, diese in Garagen zu verstecken. Eine kräftige Standheizung, gute Winterreifen und natürlich Allradantrieb, das sind Themen, die die Menschen hier beschäftigen. Monatelang Minusgrade, dazu ziemlich wenig Sonnenlicht und fallweise meterhoher Schnee, da gilt es, ein Auto zu fahren, auf das man sich verlassen kann.
Riesige Modellvielfalt
Ein Maximum an Sicherheit und Komfort Der neue Vito könnte dabei vielen auf Anhieb gefallen. Bis zu neun Sitzplätze, jede Menge Platz und erstmals die aus dem Pkw- und SUV-Angebot bekannte Mercedes-Benz-Allradtechnologie an Bord (diese erlaubt es, auf die bisher unumgängliche Höherlegung der Karosserie zu verzichten), bietet er auch bei widrigsten Straßenbedingungen ein Maximum an Sicherheit und Komfort. Angetrieben von einem 190 PS starken 2,1-Liter-Dieselmotor, der fix mit einer Siebengangautomatik kombiniert wird, taugt er dabei als VIP-Shuttle
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1 Das Cockpit des Vito 4x4 ist ergonomisch vorbildlich, im Topmodell ist ein 7-Gang-Automatikgetriebe samt Lenkradschaltung Serie 2 Viel Platz in der Mittelkonsole 3 Das Navi ist nicht mehr ganz up to date
Ob auf Eis und Schnee oder mit Anhänger, die 4x4-Varianten des neuen Mercedes Vito bieten klare Traktionsvorteile
Schwächere Versionen (136 PS bzw. 163 PS) sollen in absehbarer Zeit folgen, während Kunden hinsichtlich des Aufbaus schon jetzt zwischen Kastenwagen, Mixto und Tourer in jeweils drei unterschiedlichen Außenlängen wählen dürfen. Preislich geht es beim Vito 4x4 bei 36.120 Euro (netto) los. Schnellentschlossene kommen zudem noch bis zum 30. April in den Genuss von 1.200 Euro Trennungs-Bonus und 1.440 Euro Finanzierungsund Servicevertragsbonus. •
Mercedes Vito 4x4
Grundmodell Kasten: 119 BlueTec kompakt 4x4
Grundmodell Tourer Pro: 119 BlueTec kompakt 4x4
Hubraum | Zylinder
2.143 cm3 | 4
2.143 cm3 | 4
Leistung
190 PS (140 kW) bei 3.800/min 190 PS (140 kW) bei 3.800/min
Drehmoment
440 Nm bei 1.400–2.400/min
440 Nm bei 1.400–2.400/min
Beschleunigung | Vmax k. A. | 199 km/h
k. A. | 199 km/h
Getriebe | Antrieb
7-Gang aut. | Allrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,4 l Diesel | 169 g/km
6,4 l Diesel | 169 g/km
Laderaum | Nutzlast
5,8 m3 | 954 kg
580 l | 805 kg
Basispreis
31.490 € (exkl.)
34.720 € (exkl.)
Das gefällt uns: volle Traktion bei niedriger Bauhöhe und kleinem Verbrauch Das vermissen wir: ein moderneres Navigationssystem Die Alternative: VW T5 4motion Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
SERVICE • Transporter
Frecher Frachter fördert Freude Kombi, Fahrgestell mit Flachboden und Pritsche angeboten. Wobei jeweils ein kurzer sowie ein langer Radstand und bei den geschlossenen Modellen auch eine Hochdach-Variante zur Auswahl stehen. Antriebsseitig gibt es vier Turbodiesel (75 bis 135 PS, alle Euro 5+) und einen Benziner (95 PS, Euro 6). In letzter Konsequenz bieten die Italiener auch wieder eine ErdgasVariante (120 PS) an.
Die 2. Generation des Fiat Doblò ist seit 2010 am Markt. Jetzt wird sie von einem schmuckeren, komfortableren und praktischeren Modell abgelöst. Die Preise für den Italo-Laster starten bei attraktiven 12.680 Euro. Von Pascal Sperger
A
uch wenn Käufer eines Transporters eher auf praktischere Vorzüge wie die Nutzlast oder das Ladevolumen schielen, wird es sie trotzdem freuen, dass sich die einstigen kargen Hackler-Kisten in puncto Komfort, Sicherheit und Materialqualität inzwischen stark an normale Autos angenähert haben. Der neue Fiat Doblò Cargo macht dabei keine Ausnahme, kombiniert er doch Pkw-ähnliches Fahrgefühl und Innenraum-Design mit der Funktionalität eines Transporters.
Platz? Mehr als genug! Höherer Fahrkomfort Zu spüren sind die Verbesserungen vor allem während der Fahrt, die neue „BiLink“-Einzelradaufhängung an den Hinterrädern macht das Abrollverhalten der italienischen Schubkarre deutlich komfortabler – dass man in einem Nutzfahrzeug sitzt, vergisst man fast. Auch weil die Materialien und die Verarbeitung im Vergleich zum Vorgänger gefühlte hundertmal besser geworden sind. Dass sich Fiat die Verbesserungsvorschläge der bestehenden Kunden genau angehört hat, merkt man auch. So wurden die Luftauslassdüsen der Klimaanlage deutlich vergrößert, da sich die Kunden dies, im Sinne einer rascheren Temperierung des Innenraums, gewünscht haben. Auch dem Wunsch nach mehr Ablagen kam Fiat nach und gibt stolz zu Protokoll, dass nun bis zu 23 größere und kleinere Fächer Platz für Krimskrams bieten. Wie der Vorgänger wird auch der neue Doblò Cargo als Kastenwagen,
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Das Cockpit überzeugt gegen Aufpreis mit Pkw-ähnlichem Design Die Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung genau 3 Die Ergonomie passt auch bei der höherwertigen Navi-Multimedia-Kombination 1 2
Den Fiat Doblò gibt es auch als Pkw, die Cargo-Variante überzeugt mit cleveren Lösungen
Der Laderaum ist zwischen 182 (kurzer Radstand) und 217 Zentimeter (langer Radstand) lang und 171 Zentimeter breit. Die Höhe beträgt 1,3 bzw. 1,55 Meter bei den Hochdachvarianten. Cockpit und Laderaum sind entweder mit einer Stahltrennwand oder einem Gitter abgetrennt. Und weil Mopar mittlerweile sogar Zubehör für den Doblò anbietet, lässt er sich weiter auf den individuellen Einsatzzweck hin optimieren. •
Fiat Doblò Cargo
Grundmodell Benzin: 1.4 L1H1 Basis
Grundmodell Diesel: 1.3 MultiJet L1H1 Basis
Hubraum | Zylinder
1.368 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
95 PS (70 kW) bei 6.000/min
75 PS (55 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
127 Nm bei 4.500/min
200 Nm bei 1.500/min
Beschleunigung | Vmax k. A. | 161 km/h
k. A. | 158 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,3 l Super | 169 g/km
4,9 l Diesel | 130 g/km
Kofferraum | Zuladung 3,4 m3 | 750 kg
3,4 m3 | 750 kg
Basispreis
13.630 € (exkl.)
12.680 € (exkl.)
Das gefällt uns: der Fahrkomfort, die vielen Ablagen, die große Modellpalette Das vermissen wir: in puncto Komfort und Laderaum nichts Die Alternativen: Ford Tourneo Connect, VW Caddy etc. Werksangaben
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SERVICE • Transporter
Sofort einsatzbereit
Varianten, unser Jumper hatte eine Länge von stattlichen 6.363 Millimetern und einen Laderaum von beeindruckenden 15 Kubikmetern. Die Nutzlast von 1.248 Kilogramm kann sich ebenso sehen lassen wie die gebremste Anhängelast von drei Tonnen.
In Zusammenarbeit mit Sortimo bietet Citroën den neuen Jumper mit verkleidetem Innenraum an. Der Käufer kann das Auto somit sofort nach der Auslieferung einsetzen. Von Stefan Schmudermaier
I
Kräftiger Turbodiesel
n den meisten Fällen ist es mit dem Kauf eines Nutzfahrzeuges nicht getan. Schließlich gilt es vor dem ersten Einsatz, dieses noch auf das geplante Einsatzgebiet vorzubereiten. Ob komplette Fahrzeugeinrichtung oder nur die Basisverkleidung, ein zusätzlicher Weg beziehungsweise Aufwand bleibt nicht aus. Schließlich kann es sich schnell rächen, mit den nackten, unverkleideten Blechwänden seiner Arbeit nachzugehen, unschöne Dellen gehören so zur Tagesordnung. Das hat sich auch Citroën gedacht und bietet den neuen Jumper – sowie auch den kleinere Jumpy – gemeinsam mit Fahrzeugausrüster Sortimo bereits ab Werk mit einer Grundausstattung an. Die hochwertigen Sortimo-Böden und -Seitenverkleidungen „Sortimo Ready“ werden fachmännisch montiert und sind für den späteren Einbau einer Sortimo-Fahrzeugeinrichtung oder zur Verwendung von Verzurrschienen vorbereitet. Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand, zusätzliche Wege und Bestellzeiten entfallen, die Effizienz steigt.
15 Kubikmeter Raum auf über 6,3 Meter Länge Kommen wir zu unserem Testwagen. Als L4H2 ist dieser das zweitgrößte Modell der gesamten Palette, mehr Volumen bietet nur noch der L4H3 mit nochmals höherem Dach. Eine stattliche Erscheinung sind beide
Die Rückfahrkamera macht das Rangieren deutlich leichter; innen ist der Jumper serienmäßig mit Sortimo-Verkleidungen bestückt
Dementsprechend zugkräftig muss daher auch der Motor sein: Im Fall unseres Fahrzeuges der 2,2 HDi mit 150 PS. Das drehmomentstarke Triebwerk (350 Nm) sorgt dafür, dass dem Franzosen auch bei voller Beladung nicht die Luft ausgeht, doch bereits unbeladen muss man mit einem Verbrauch von knapp zehn Litern rechnen. Bei über 2,2 Tonnen Leergewicht dennoch kein schlechter Wert. 33.610 Euro (netto) verlangt Citroën für unser Testmodell, optional gibt’s Navi, Rückfahrkamera, Frei sprecheinrichtung und weitere Goodies, die das Leben an Bord angenehm gestalten. •
Citroën Grundmodell: Jumper Kastenwagen 2.2 HDi 110 L1H1
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1 Mit dem Multifunktionslenkrad lassen sich Radio, Tempomat und Freisprecheinrichtung bedienen 2 Navigationssystem und Rückfahrkamera im Touchscreen 3 Gegen Aufpreis gibt’s sogar Klimaautomatik
Testmodell: 2.2 HDI 150 L4H2
Hubraum | Zylinder
2.198 cm3 | 4
2.198 cm3 | 4
Leistung
110 PS (81 kW) bei 3.500/min
150 PS (110 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
250 Nm bei 1.750/min
350 Nm bei 1.750/min
Beschleunigung | Vmax k. A. | 135 km/h
k. A. | 150 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,5 l Diesel | 199 g/km
8,7 l Diesel | 229 g/km
Laderaum | Nutzlast
8 m3 | 980 kg
15 m3 | 1.248 kg
Basispreis
25.080 € (exkl.)
33.610 € (exkl.)
Das gefällt uns: der große Laderaum und die Komfort-Optionen Das vermissen wir: eine Variante mit Allradantrieb Die Alternativen: VW Crafter, Mercedes Sprinter, Fiat Ducato Werksangaben
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Neue Opel-Dieselmotoren Suzuki Vitara Hyundai i20 Ford Mondeo Traveller Mazda6 AWD Toyota Aygo Peugeot 508 Skoda Octavia Scout Nissan X-Trail Seat Leon ST Dauertest
Auto
Große Feierei V
on allen Dacia-Fahrzeugen gibt es ab sofort ein „Celebration“Sondermodell, das mit Ausstattungsfeatures wie Radio, Klimaanlage oder Leichtmetall-Felgen, Tempomat und eigens gestalteten Sitzbezügen überzeugt. Darüber hinaus hält die neue MetallicLackierung „cosmos-blau“ Einzug in das Ausstattungsprogramm, die vorerst den Celebration-Sondermodellen vorbehalten bleibt. Die serienmäßigen Alufelgen sind im Anthrazitton „dark metallic“ gehalten, der auch die Außenspiegel der Sondermodelle ziert. Noch ein Pluspunkt: Das neue Navi-System kann erstmals Verkehrsinformationen empfangen. Zudem wurde die Konnektivität von Smartphone und Infotainment-System erweitert. Markentypisch ist auch der Preis: So ist der Dacia Sandero Celebration schon ab 9.390 Euro zu haben.
Sparsam, nicht spaßarm 184 Diesel-PS und 380 Newtonmeter beschleunigen den Golf Variant GTD in 7,9 Sekunden auf 100 km/h. Dabei ist der schnelle Lademeister mit einem Normverbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometer ein sehr sparsamer Sprinter, der damit auch lange Etappen bis zu 1.000 Kilometer ohne Tankstopp abspulen kann. Der Golf GTD ist bereits bestellbar. Die Preise beginnen bei exakt 32.200 Euro.
Cooler Kraftlackl Neuer Antrieb Der Renault Captur ist ab sofort mit einem neuen Dieselmotor erhältlich. Angetrieben vom neuen „dCi 110“-Triebwerk soll der Bestseller pro 100 Kilometer nur mehr 3,7 Liter verbrauchen. Dies entspricht einem CO2-Ausstoß von 98 Gramm pro Kilometer. Sehr fein: Damit wird für das Kompakt-SUV nur mehr zwei Prozent NoVA fällig.
207 PS Leistung, 280 Newtonmeter Drehmoment, 6,8 Sekunden auf Tempo 100 und 230 km/h Höchstgeschwindigkeit: Der neue Opel Corsa OPC gehört zu den ganz Großen unter den kleinen Sportlern, verweist er doch VW Polo GTI (192 PS) oder Ford Fiesta ST (182 PS) auf die hinteren Plätze. Gefördert wird die Kraft des sportlichen Rüsselsheimer in den vier Brennkammern des 1,6 Liter großen Turbobenziners. Und der braucht dafür vor allem viel Luft, weshalb ihm die Ingenieure nicht nur größere Einlässe in der Frontschürze spendierten, sondern auch eine Lufthutze in die Motorhaube schnitten. Preislich geht’s los bei 22.590 Euro. Geil!
Spitzenfeld Der Cayenne-Baureihe spendiert Porsche zwei besonders sportliche Versionen: So leistet der Turbo S ab sofort 570 PS und 800 Newtonmeter. Der GTS – das fahraktivste Porsche-SUV – bringt es auf 440 PS und 600 Newtonmeter. Dank nur mehr sechs Zylinder und 1,2 Liter weniger Hubraum soll der Verbrauch um 0,9 Liter reduziert werden.
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AUTO • schon gefahren
Schweigsamer Murl Opel spendiert Mokka und Insignia neue „Flüsterdiesel“. Die Motoren überzeugen mit hoher Laufruhe, niedrigem Verbrauch und gesteigertem Drehmoment.
Sauberer Topdiesel
Von Pascal Sperger
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ie Fahrtrichtung ist bekannt: Mit insgesamt 27 neuen Modellen und 17 neuen Motoren fährt Opel bis 2018 eine umfassende Produktoffensive. Teil dieser Evolution sind auch zwei neue Selbstzünder für den Mokka und den Insignia, die Opel als „Flüsterdiesel“ tituliert. Zu Recht: Die Motoren mit 1,6 bzw. 2,0 Liter Hubraum arbeiten vor allem nach dem Kaltstart und unter Volllast deutlich leiser, das störende und vielfach kritisierte Brummen gehört damit endgültig der Vergangenheit an.
Deutlich leiser Auf dem Papier klingt die Lärmreduktion um fünf Dezibel nach nichts, dabei entspricht dies in der Realität einer Verringerung des Geräuschniveaus um rund 70 Prozent. Keine Frage: Sowohl das Komfort-Level des Kompakt-SUV Mokka als auch das des Flaggschiffs Insignia steigt dadurch deutlich an. Führt man sich vor Augen, dass sich 83 Prozent der Insignia-Kunden und über 40 Prozent der Mokka-Käufer für einen Dieselmotor entscheiden, wird klar, wie wichtig dieses Produkt-Update für Opel ist.
Mehr Kraft, weniger Verbrauch Die Ingenieure haben dem 136 PS starken 1.6 CDTI bzw. dem 170 PS starken 2.0 CDTI aber nicht bloß mehr akustische Contenance beigebracht, sondern auch die Vibrationen um 83 Prozent reduziert, den Verbrauch gesenkt und das Drehmoment gesteigert. So begnügt sich der 1,6-Liter-Diesel im Mokka, der das in die Jahre gekommene 1,7-CDTITriebwerk ersetzt, laut Norm mit lediglich 4,1
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
Liter Diesel auf 100 Kilometer (109 g CO2/km) und leistet 320 Newtonmeter – um 20 mehr als sein Vorgänger.
Die neuen Dieselmotoren liefern konstant Leistung übers ganze Drehzahlband; entwickelt wurden die Motoren im Headquarter in Turin, Rüsselsheim und den USA
Noch besser steht die motorseitige Verjüngungskur dem Insignia: Der 2.0 CDTI leistet 170 PS und verfügt nun über ein beeindruckendes Drehmoment von 400 Newtonmetern. Besonders überzeugen konnte am neuen Top-Diesel das hervorragende Ansprechverhalten, das vor allem auf den neuen, elektrisch angesteuerten Turbolader zurückzuführen ist. Kurz: Der Motor überzeugt mit Leistung übers gesamte Drehzahlband – und das ist ein Charakterzug, den wir bisher nur von Selbstzündern mit zwei Turboladern kannten. Dass er sich laut Norm mit nur 4,3 Liter zufrieden gibt, ist das Tüpfelchen auf dem i. •
AUTO • schon gefahren
Großer, kleiner Bruder Der neue Suzuki Vitara ist ein echtes Leichtgewicht und dadurch sparsam sowie agil, die erste Testfahrt mit dem Kompakt-SUV verlief durchaus vielversprechend.
Bedienung liegt. Der Touchscreen (Navigationssystem Serie im Topmodell) gefällt mit hoher Auflösung, feiner Rückfahr kamera und voller Smart phone-Integration.
Von Stefan Schmudermaier
Der Diesel ist ein Schnorrer
B
ei Suzuki geht es in den nächsten Jahren Schlag auf Schlag. Von 2013 bis 2017 wollen die Japaner jedes Jahr ein neues Auto präsentieren. Dementsprechend sollen auch die Verkäufe in Europa steigen, von 200.000 auf 300.000 Einheiten im gleichen Zeitraum. Im April 2015 rollt der neue Vitara zu den Händlern, FLOTTE & Wirtschaft war bereits auf erster Testfahrt. Dass Suzuki auf das „Grand“ im Namen verzichtet, hat gute Gründe. Der neue Vitara ist – obwohl man das optisch zunächst gar nicht glauben mag – sogar eine Spur kleiner als der 2013 präsentierte SX4 S-Cross. Wobei beide Fahrzeuge technisch so eng beisammen liegen, dass letztlich der persönliche Geschmack entscheidet.
Genügend Platz und ein feines, neues Navi Der Vitara ist jedenfalls deutlich auf Offroad getrimmt und verfügt auch über mehr Bodenfreiheit. Das Platzangebot im Innenraum ist tadellos, im Fond lässt es sich selbst für große Erwachsene, nicht zuletzt dank üppiger Kopffreiheit, gut aushalten. Der Kofferraum schluckt zwischen 375 und 1.120 Liter, so man die Rücksitzlehnen umklappt. Obwohl Hartplastik das Geschehen im Cockpit dominiert, fühlt man sich wohl, was auch an der ergonomisch einwandfreien
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1 Ergonomisch tadelloses Cockpit 2 Die farblichen Akzente sind gewöhnungsbedürftig, es gibt aber auch gedecktere Farben 3 Der neue Touchscreen gefällt mit hoher Auflösung, Navi im Topmodell Serie
Doppelter Kofferraumboden als Sichtschutz; das Smartphone lässt sich perfekt ins Fahrzeug integrieren
Die beiden Motoren – ein Benziner und ein Turbodiesel mit je 120 PS – kennt man aus dem SX4 S-Cross, der Selbstzünder ist dabei die ganz klare Empfehlung. Besonders erwähnenswert ist das geringe Gewicht des neuen Vitara, das sich je nach Ausstattung zwischen 1.075 und 1.295 Kilogramm bewegt. Daraus resultiert nicht nur ein agiles Handling, sondern auch ein sehr niedriger Verbrauch von lediglich 4,0 Litern beim 2WD-Diesel. Ebenfalls attraktiv der Einstiegspreis des Benzin-Fronttrieblers mit 17.990 Euro sowie 19.990 Euro für die 4WD-Variante. Wie sich der Vitara in der Praxis schlägt, zeigt der im April startende Dauertest. •
Suzuki Vitara
Grundmodell Benzin: 1.6 clear 2WD
Grundmodell Diesel: 1.6 DDiS clear 2 WD
Hubraum | Zylinder
1.586 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
105 PS (77 kW) bei 6.000/min
120 PS (88 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
156 Nm bei 4.400/min
320 Nm bei 1.750/min
Beschleunigung | Vmax 11,5 s | 180 km/h
11,5 s | 180 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,3 l Super | 123 g/km
4,0 l Diesel | 106 g/km
Kofferraum | Zuladung 375–1.120 l | 655 kg
375–1.120 l | 640 kg
Basispreis | NoVA
20.490 € (inkl.) | 3 %
17.990 € (inkl.) | 7 %
Das gefällt uns: dank niedrigem Gewicht sparsam und agil Das vermissen wir: eine Automatik für den Dieselmotor Die Alternativen: Opel Mokka, Dacia Duster, Renault Captur, Nissan Juke Werksangaben
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AUTO • Test
Neuer Standard
Der alte Hyundai i20 war schon ein schmucker Kleinwagen. Doch die neue Generation stellt den Vorgänger in allen Punkten in den Schatten. Von Pascal Sperger
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ußerlich eigenständiger, markanter und sportlicher gezeichnet, überzeugt die Neuauflage des Hyundai i20 vor allem wegen der hohen Ergonomie. Nach dem ersten Einsteigen genügt ein kurzer Blick auf die übersichtlich angeordneten Schalter und Tasten, um zu wissen, wo die Sitz- und Lenkradheizung aktiviert, der Radiosender gewechselt, die Innenraum-Temperatur eingestellt oder die Außenspiegel elektrisch justiert werden. Ohne Zweifel: In puncto Bedienung hat Hyundai mit dem i20 fast alle Konkurrenten hinter sich gelassen.
Innen und außen fröhlich elegant Und auch sonst ist der Hyundai-Innenraum ein Ort, an dem man gern länger sitzen bleibt. Die ansprechende Farbkombination des braun-schwarzen Armaturenbretts vermittelt eine fröhliche Eleganz, die wir in dieser Konsequenz von der Marke bisher nicht gekannt haben. Und wenn es daran etwas zu kritisieren gibt, dann fällt das definitiv in die Erbsenzähler-Sparte. Wir tun es der Vollständigkeit halber trotzdem und würden uns wünschen, dass das aufgeschäumte Cockpit-Material noch ein Euzerl hochwertiger wäre. Dann nämlich würde das i20-Interieur endgültig den Konkurrenten die Schau stehlen und quasi in Einklang mit der preisgekrönten Optik (der Hyundai wurde im Februar mit dem renommierten „iF Design Award“ geadelt) stehen.
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Die Schwarz-Braun-Kombination verleiht dem Cockpit ein elegantes Ambiente 2 Die Materialqualität ist gut, aber nicht überall hochwertig 3 Dem Getriebe fehlt ein 6. Gang – vor allem auf der Autobahn 1
Zwischen 326 und 1.042 Liter finden im Kofferraum Platz; optional gibt’s sogar Features wie eine Lenkradheizung
Sparsamer Saugbenziner Dafür punktet der i20 wiederum mit dem Motor. Der 84 PS starke Benziner gehört zwar eher zur gemütlichen Partie, überzeugt dafür aber mit kleinem Durst. Im Schnitt verpufften während des Tests nur 6,5 Liter Super in den Brennkammern des Vierzylinders – obwohl wir ihm öfters die Sporen gegeben haben. Vor allem auf der Autobahn, wo das Drehzahlniveau wegen des fehlenden 6. Gangs bei 130 km/h jenseits der 3.000 Touren liegt, hat uns seine Sparsamkeit überzeugt. Darüber hinaus fällt auf, dass der Lärm im Innenraum trotz der Emsigkeit des Benziners auf einem angenehmen Level bleibt. Dies und die alltags- und reisetaugliche Größe des Kofferraums machen den in Europa designten und gebauten Koreaner zu einem attraktiven Kleinwagen, der fast schon als KompaktKlässler durchgeht. •
Hyundai i20
Grundmodell: 1.25
Testmodell: 1.25 Premium
Hubraum | Zylinder
1.248 cm3 | 4
1.248 cm3 | 4
Leistung
75 PS (55 kW) bei 6.000/min
84 PS (62 kW) bei 6.000/min
Drehmoment
122 Nm bei 4.000/min
122 Nm bei 4.000/min
Beschleunigung | Vmax 13,6 s | 170 km/h
13,1 s | 170 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Super | 119 g/km
5,1 l Super | 119 g/km
Kofferraum | Zuladung 326–1.042 l | 600 kg
326–1.042 l | 422 kg
Basispreis | NoVA
16.490 € (inkl.) | 6 %
11.990 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: der elegante Innenraum, das Preis-Leistungs-Verhältnis Das vermissen wir: auf der Autobahn eine 6. Getriebestufe Die Alternativen: Fiat Punto, Ford Fiesta, Mazda2, Opel Corsa, Toyota Yaris Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
AUTO • Test
Was lange währt ... Mit über zweijähriger Verspätung startet der Ford Mondeo nun auch in Europa. Ob sich das Warten gelohnt hat, zeigt der Test von FLOTTE & Wirtschaft.
ebenso State of the Art wie mit dem großen, zentralen Touchscreen, der Navi und Infotainment beinhaltet. Kleine Kritik auf hohem Niveau: Die darunter angebrachten Schalter für die Heizung wirken im Vergleich zum Rest reichlich altbacken, schade. Und die Infos in den Armaturen sind zu umfangreich, wer schnell einmal die Außentemperatur sucht, wird durch Momentanverbrauch, Durchschnittsverbrauch und bunte Statuslogos abgelenkt.
Von Stefan Schmudermaier
D
a Ford die Produktion des neuen Mondeo nach Valencia verlagerte, musste das alte Modell noch eine lange Ehrenrunde drehen, ehe nun die Ablöse erfolgt ist. Rein optisch sorgt das neue Flaggschiff bei vielen für einen Wow-Effekt. Während andere Hersteller konservativ wie eh und je sind, traut Ford sich und seinen Kunden deutlich mehr zu. Mut, der sich durchaus lohnt, schnittiger als mit dem Mondeo ist man in dieser Klasse aktuell jedenfalls nicht unterwegs. Beim Einsatz im Firmenfuhrpark – mehr als jeder zweite Mondeo wird gewerblich genutzt – ist freilich mehr Pragmatismus gefragt. Aber auch hier kann das Auto punkten, vor allem der Traveller.
Viel Platz, feines Fahrwerk
Perfekte Kombination: 180 PS Diesel plus Automatik Die Motorenpalette bietet für jeden Geschmack das passende Triebwerk, die meisten werden vermutlich zum Turbodiesel mit 115 oder 150 PS greifen. Im Falle unseres Testautos durfte es etwas mehr sein, der Top-Diesel bringt es auf 180 PS, passend dazu ein sechsstufiges Automatikgetriebe. Die Kombination ist nahezu perfekt: Kräftiger Durchzug in allen Lebenslagen, schnelle Gangwechsel sowie ein durchaus akzeptabler Verbrauch. Knapp über sieben Liter in unserem Test sind für ein Fahrzeug dieser Kategorie absolut im Rahmen. Nichts zu meckern gibt es auch bei der Verarbeitungsqualität, innen wie außen. Das Cockpit ist mit einem Monitor anstelle klassischer Armaturen
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Das Display zwischen den Armaturen wartet mit zu vielen Infos auf Großer Touchscreen mit einfacher Bedienung von Navi und Co Das Verarbeitungsniveau des neuen Mondeo überzeugt
Die Linienführung des neuen Ford Mondeo Traveller gefällt ebenso wie das Platzangebot im Fond; der Kofferraum fasst zwischen 525 und 1.630 Liter
Dafür versöhnt der neue Ford Mondeo mit großzügigem Platzangebot, sowohl im Fond als auch im Kofferraum. Und er schließt auch an die Fahrwerktradition des Hauses an, auch ohne adaptive Verstellung gelingt der Spagat aus Sportlichkeit und Komfort. Die Preisliste startet bei 30.400 Euro, wer aus dem Vollen schöpft, knackt auch die 50.000-Euro-Hürde. •
Ford Mondeo Traveller
Grundmodell: 1,0 EcoBoost Trend
Testmodell: 2,0 TDCi Titanium Powershift
Hubraum | Zylinder
998 cm3 | 3
1.997 cm3 | 4
Leistung
125 PS (88 kW) bei 6.000/min
180 PS (132 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
170 Nm bei 1.500–4.500/min
340 Nm bei 2.000–3.250/min
Beschleunigung | Vmax 12,1 s | 195 km/h
8,7 s | 218 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Super | 120 g/km
4,8 l Diesel | 128 g/km
Kofferraum | Zuladung 525–1.630 l | 720 kg
525–1.630 l | 771 kg
Basispreis | NoVA
39.750 € (inkl.) | 8 %
30.400 € (inkl.) | 6 %
Das gefällt uns: harmonische Motor-Getriebe-Kombination Das vermissen wir: eine bessere Spracherkennung Die Alternativen: VW Passat, Opel Insignia, Hyundai i40, Citroën C5 Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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AUTO • Test
Made for Austria
obere Ende der Modellpalette, der Kunde bekommt dafür aber auch einiges geboten. Die weißen Lederpolster (200 Euro Aufpreis) versprühen Glamour, wie lang sie so schön bleiben, ist freilich eine andere Sache. Ein Radar-Abstands-Tempomat ist ebenso Serie wie vier Mal Sitzheizung, elektrisch verstellbare Vordersitze mit Memory sowie LED-Scheinwerfer.
Das Facelift hat den Mazda6 vor allem technisch aufgewertet, die Kombination aus Dieselmotor, Automatik und Allradantrieb könnte vor allem in Österreich punkten. Von Stefan Schmudermaier
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acelifts sind für Autohersteller immer so eine Sache. Einerseits will man damit neue Kunden in die Schauräume holen, andererseits jene, die das nunmehrige Vorgängermodell vor Kurzem erst gekauft haben, nicht vergraulen. Rein optisch ist Mazda das absolut gelungen. Die Konturen wurden geschärft, die Charakteristik des alles andere als in die Jahre gekommenen 6er wurde aber beibehalten. Auf der technischen Seite hat sich da deutlich mehr getan, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.
Perfekte LED-Scheinwerfer
Komplettpaket mit Diesel, Allrad und Automatik Da wäre zum Beispiel der Allradantrieb, eine Premiere im Mazda6. Die Technik dafür hatte man mit dem CX-5 ja bereits im Haus, was lag da also näher, als diese auch in Limousine und Sport Combi zu verbauen. Gerade in Österreich ein Modell mit großem Potenzial, erst recht, wo es das 4x4-Modell auch in Kombination mit Automatik gibt. Grund genug, dieses vielversprechende Paket genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Soul-Rot-Metallic glänzt in der Sonne und unterstreicht den Premium-Anspruch, den das Spitzenmodell Revolution Top durchaus erfüllen kann. Mit einem Preis ab 43.390 Euro markiert der 175 PS starke (der Allrad-Handschalter hat 150 PS) Automatik-Allrad-Kombi das
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2 1 Der Arbeitsplatz des Fahrers ist ergonomisch top, das Lenkrad dürfte etwas griffiger sein 2 Die Bedienung von Navi, Audi und Co erfolgt mittels zentralem Drehregler 3 hochwertige Materialien, fesche Farben
Zwischen 522 und 1.648 Liter passen in den Kofferraum. Das weiße Leder ist allerdings Geschmackssache
Und die zählen zu den besten, die es derzeit auf dem Markt gibt. Sie leuchten nächtens fast immer im Fernlichtmodus und blenden andere Fahrzeuge auto matisch aus dem Lichtkegel aus, top! Die 175 Turbodiesel-PS unseres Testwagens gaben sich in Kombination mit der 6-GangAutomatik etwas zurückhaltender als erwartet, allerdings hatte das Auto noch keine 500 Kilometer auf dem Tacho. Das Fahrwerk ist ausgewogen, der Verbrauch mit knapp unter sieben Litern ebenfalls in Ordnung. •
Mazda6 Sport Combi
Grundmodell: 2.0i Challenge
Testmodell: CD175 AWD AT Revolution Top
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
2.191 cm3 | 4
Leistung
146 PS (107 kW) bei 6.000/min 175 PS (129 kW) bei 4.500/min
Drehmoment
210 Nm bei 4.000/min
420 Nm bei 2.000/min
Beschleunigung | Vmax 9,6 s | 206 km/h
9,1 s | 209 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,5 l Super | 129 g/km
5,4 l Diesel | 143 g/km
Kofferraum | Zuladung 522–1.648 l | 675 kg
522–1.648 l | 665 kg
Basispreis | NoVA
43.390 € (inkl.) | 11 %
30.490 € (inkl.) | 8 %
Das gefällt uns: Premium-Anmutung, Antriebsvarianten Das vermissen wir: kleinerer Diesel mit Automatik und Allrad Die Alternativen: VW Passat 4motion, Ford Mondeo Allrad, Opel Insignia 4x4 Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
AUTO • TEST
Nix von der Stange Toyota’s Aygo überzeugt als „x-clusive“ mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten und umfangreicher Ausstattung.
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leinwagen sind trendy und manchmal sogar sexy. Und das nicht nur, weil sie seit Jahren in der Gunst der Käufer zulegen, sondern sich mittlerweile bis ins Detail mit optionalem Aufputz in Form von Zwei-Farben-Lackierungen, individuellen Folierungen und anderem funkelnden Zubehör innen und außen personalisieren lassen. Dazu kommt, dass heutzutage ab Werk viele Sicherheits- und Komfortfeatures in den City-Flitzern verbaut sind, die vor Jahren noch viel teureren und größeren Autos vorbehalten waren.
Ausbildung zum Individualisten Der neue Toyota Aygo treibt diese Entwicklung auf die Spitze. So stehen allein acht unterschiedliche Farben für den Saum der Fußmatten zur Verfügung. Und überspitzt formuliert, könnte Toyota einen eigenen Uni-Lehrgang einrichten, in dem Kunden über die unzähligen Möglichkeiten, den Kleinwagen vom Dach bis zur Einstiegsleisten, mit geometrischen Mustern, verspielten Blümchen oder dynamischen Rennstreifen zu individualisieren, aufgeklärt werden.
Komfortlevel macht Laune Gute Laune vermittelt das jüngste Toyota-Familienmitglied aber nicht nur wegen seines Stylings, sondern auch aufgrund seiner Ausstattung: Klimaanlage, Licht-Automatik, Rückfahrkamera und ein modernes Multimediasystem mit Bluetooth- und USB-Anschluss gehören etwa
Hier scheppert nix; die Verarbeitung im Cockpit ist tadellos
bei der „x-clusive“-Linie zur Serienmitgift. Dass der Dreizylinder-Benziner darüber hinaus mit einem Testverbrauch von 5,8 Litern halbwegs sparsam ist, komfortabel federt und in der Stadt mit Wendigkeit und Übersichtlichkeit punktet, sind weitere Pluspunkte. • (PSP)
Toyota Aygo
Grundmodell Benzin: 1,0 VVT-i x
Testmodell: 1,0 VVT-i-x-clusive
Hubraum | Zylinder
998 cm3 | 3
998 cm3 | 3
Leistung
69 PS (51 kW) bei 6.000/min
69 PS (51 kW) bei 6.000/min
Drehmoment
95 Nm bei 4.300/min
95 Nm bei 4.300/min
Beschleunigung | Vmax 14,2 s | 160 km/h
14,2 s | 160 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,1 l Super | 95 g/km
4,1 l Super | 95 g/km
Kofferraum | Zuladung 168–750 l | 325 kg
168–750 l | 325 kg
Basispreis | NoVA
14.190 € (inkl.) | 1 %
9.870 € (inkl.) | 1 %
Das gefällt uns: Wendigkeit, Ausstattung und Individualisierungsmöglichkeit Das vermissen wir: einen noch etwas niedrigeren Verbrauch Die Alternativen: Citroën C1, Hyundai i10, VW up!, Kia Picanto Werksangaben
AUTO • TEST
Chapeau Peugeot
Wuchtige Eleganz
Das Facelift des Peugeot 508 bringt nicht nur schmerzlich vermisste Ablagen, sondern schärft auch Optik und Technik auf ein sehr hohes Niveau.
Der Skoda Octavia Scout wirkt wegen seiner Kunststoffbeplankungen ziemlich wuchtig. Schön, dass er trotzdem noch elegant aussieht und als Praktiker überzeugt.
I
m Vergleich zu VW Passat, Ford Mondeo oder Opel Insignia fristet der Peugeot 508 ein Mauerblümchendasein. Die französischen Hersteller tun sich seit jeher schwer, in den größeren Fahrzeug klassen abseits ihres Heimmarktes Fuß zu fassen. Im Fall des 508 völlig zu Unrecht, wie der Test der soeben facegelifteten Modellreihe beweist. Der Viertürer strahlt eine Solidität aus, die den Vergleich zu den deutschen Mitbewerbern nicht zu scheuen braucht. Die Türen fallen satt ins Schloss, das Interieur ist sehr hochwertig und auch bei der Ergonomie gibt es kaum Grund zur Klage. Sogar ein Ablagefach in der Mittelkonsole hat mit dem Facelift Einzug gehalten.
W
as der X-Perience für Seat ist, ist der Scout für Skoda: Ein praktischer Kombi, der sich dank Allradantrieb, mehr Bodenfreiheit und kräftiger Motoren auch auf weniger gut gepflegten Straßen beziehungsweise in leichtem Gelände pudelwohlfühlt. Dabei gibt es trotz der Gleichteile-Strategie im Porsche-Konzern abseits der Optik noch andere Unterschiede. So ist etwa die Lenkung und das Fahrwerk im Seat eine Spur direkter und straffer ausgelegt als im Skoda. Der Tscheche federt, lenkt und fährt sich einfach ein Euzerl weicher und komfortabler als der Spanier. Oder anders gesagt: Der X-Perience ist – passend zur Seat-Philosophie – einfach sport licher abgestimmt.
Cockpit zum Wohlfühlen Die Bedienung mittels Touchscreen hat man nach ein paar Tagen intus, dankenswerterweise sind Funktionen wie die Steuerung der Klimaanlage nach wie vor analog gelöst. Die Sitze sind straff und mit dem nötigen Seitenhalt gesegnet, für lange Beine gibt es zusätzlich eine Hochwertige Verarbeitung und ausziehbare Schenkelauflage. Die beste Ergonomie im Cockpit Platzverhältnisse im Fond sind zwar nicht Benchmark in der Klasse, aber allemal ausreichend.
Reisefreudiger Rückenschoner
Besonderes Lob gibt es für den Motor unseres Testwagens. Das Triebwerk leistet 140 PS und überzeugt nicht nur mit großer Laufruhe, sondern auch mit mächtig Power. Das Drehmoment von 340 Newtonmetern liegt bereits im Drehzahlkeller an, in Kombination mit der gut abgestimmten 6-Gang-Schaltung ist die Fahrfreude groß und der Verbrauch mit knapp sechs Litern klein. Die Preisliste startet bei 30.600 Euro. • (STS)
Um eines klarzustellen: Der Scout ist alles andere als eine Sänfte. Auch mit ihm machen schnelle Kurven mächtig Spaß – auch weil er im Grenzbereich sehr sanft über die Vorderräder schiebt. Seine eigentliche Stärke spielt der Scout aber Die Sitze gehören zu den beohnehin auf großen Touren aus. quemsten, der Kofferraum zu Und das keineswegs nur in der 184 den größten seiner Klasse PS starken Top-Version. Schon mit dem 150-PS-Diesel ist man sehr, sehr flott unterwegs. Und das sparsam dazu: Im Alltag kamen wir trotz Allradantrieb und Minustemperaturen nur auf längeren Fahrten auf der deutschen Autobahn über einen Durchschnittswert von 7,1 Litern. Ebenso positiv: Auch auf Etappen, die länger als acht Stunden dauern, drückt oder zwickt aufgrund der bequemen Sitze kein Nerv in Popo oder Rücken. Schmerzlich vermisst haben wir an dem Testwagen eigentlich nur das Multifunktionslenkrad, das für 136 Euro zu haben wäre. • (PSP)
Peugeot 508
Grundmodell: 1.6 e-HDi 115 FAP Access
Testmodell: 2.0 HDi 140 FAP Allure
Skoda Octavia Scout
Grund-/Testmodell: 2.0 TDI 4x4
Topmodell: 2.0 TDI DSG 4x4
Hubraum | Zylinder
1.560 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Große Power, kleiner Verbrauch
Leistung
114 PS (84 kW) bei 3.600/min
140 PS (103 kW) bei 4.000/min
Leistung
150 PS (110 kW) bei 3.500/min 184 PS (135 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
270 Nm bei 1.750/min
320–340 Nm bei 2.000/min
Drehmoment
340 Nm bei 1.750–3.000/min
Beschleunigung | Vmax 11,3 s | 200 km/h
9,8 s | 210 km/h
Beschleunigung | Vmax 9,1 s | 207 km/h
7,8 s | 219 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
6-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,1 l Diesel | 109 g/km
5,1 l Diesel | 129 g/km
380 Nm bei 1.750–3.000/min
5,1 l Diesel | 134 g/km
4,4 l Diesel | 115 g/km
Ø-Verbrauch | CO2
Kofferraum | Zuladung 473–1.381 l | 520 kg
473–1.381 l | 522 kg
Kofferraum | Zuladung 610–1.740 l | 645 kg
610–1.740 l | 645 kg
Basispreis | NoVA
33.350 € (inkl.) | 5 %
Basispreis | NoVA
36.180 € (inkl.) | 9 %
27.000 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: hohe Qualität, komplette Ausstattung, niedriger Verbrauch Das vermissen wir: ein vollwertiges Automatikgetriebe für kleinere Motoren Die Alternativen: VW Passat, Ford Mondeo, Hyundai i40, Opel Insignia Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
33.110 € (inkl.) | 8 %
Das gefällt uns: die Verarbeitung, die tadellose Bedienung, die Optik Das vermissen wir: ein Multifunktionslenkrad als Teil der Serienausstattung Die Alternativen: Seat Leon X-Perience, VW Golf Alltrack etc. Werksangaben
AUTO • Test
Sparen ohne Verzicht
raum bestenfalls durchschnittlich. Wer auf die dritte Sitzreihe verzichtet, bekommt 105 Liter mehr.
Der neue Nissan X-Trail überrascht mit asketischem Verbrauch und überzeugt mit feiner Ausstattung. Einzig die Kombination aus Allrad und Automatik ist nicht zu haben.
Sparsamer Allround-Diesel
Von Stefan Schmudermaier
D
ass das SUV-Segment nach wie vor boomt, ist vor allem den kompakten Vertreten zuzuschreiben. Aber auch die MidSize-Fahrzeuge erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Zwar kann der X-Trail keinen so großen Erfolg für sich verbuchen wie der kleinere Crossover-Bruder Qashqai, die Erbanlagen sind aber auch beim großen Bruder sehr stimmig. Optisch fällt es allerdings sogar Autokennern schwer, die Geschwister auseinander zu halten, vorn wirken die beiden Modelle beinahe wie Zwillinge. Wobei das kein Nachteil sein muss, handelt es sich doch um fesche Zwillinge.
Volle Ausstattung, schwache Touchscreen-Auflösung Der Optik ebenso zuträglich sind die schicken 19-Zöller, die der X-Trail in der Topausstattung Tekna sogar serienmäßig montiert bekommt. Tekna heißt aber auch Lederpolsterung, Klimaautomatik, Keyless-Go, Totwinkelwarner u. v. m. Im Gegensatz zum Vorgänger ist allerdings das Touchscreen-Navi nicht mehr Serie. Die im selben Display untergebrachte Rückfahrkamera samt VogelperspektivenAnsicht enttäuscht etwas, die Auflösung ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die relativ kompakten Abmessungen lassen gar nicht vermuten, dass der Japaner auch mit sieben Sitzen zu haben ist. Dass es in der dritten Reihe eng zugeht, ist nicht verwunderlich. Dank geteilt verschiebbarer Rücksitzbank lässt sich die Beinfreiheit der Hinterbänkler immerhin noch erhöhen. Mit 445 Litern ist auch der Koffer-
1 2
3
Übersichtliche Armaturen und ergonomisch einwandfreier Arbeitsplatz 2 Das Navigationssystem ist eines der wenigen Extras des Topmodells 3 Wer Allrad möchte, muss auf eine Automatik verzichten 1
Die Auflösung des Touchscreens ist nicht mehr ganz up to date; bei Bedarf transportiert der X-Trail bis zu sieben Personen
Bei der Motorisierung nimmt Nissan den Kunden die Qual der Wahl ab, es gibt lediglich einen Turbodiesel. Der ist mit 130 PS aus 1,6 Liter Hubraum zwar schwächer als beim Vorgänger, in der Praxis hat sich der Selbstzünder aber als Idealbesetzung erwiesen. Die Fahrleistungen sind auch mit voller Beladung ordentlich und an der Tankstelle zaubert das Triebwerk seinem Halter ein Lächeln ins Gesicht. Langer Autobahnetappen sowie voll beladener Bergwertungen zum Trotz kamen wir unterm Strich nicht über 6,5 Liter. Ein beachtlicher Wert für ein allradgetriebenes Fahrzeug dieser Klasse. Schade: Wer Allrad möchte, muss auf Automatik verzichten, die gibt’s nur beim Fronttriebler. 40.463 Euro sind für das gefällige Package o. k., los geht’s bereits bei 27.990 Euro. •
Nissan X-Trail
Grundmodell: 1.6 dCi Visia 2WD
Testmodell: 1.6 dCi Tekna 4WD 7-Sitzer
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
130 PS (96 kW) bei 4.000/min
130 PS (96 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
320 Nm bei 1.750/min
320 Nm bei 1.750/min
Beschleunigung | Vmax 10,5 s | 188 km/h
11,0 s | 186 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,9 l Diesel | 129 g/km
5,3 l Diesel | 139 g/km
Kofferraum | Zuladung 550–1.982 l | 515 kg
445–1.877 l | 561 kg
Basispreis | NoVA
40.463 € (inkl.) | 10 %
27.990 € (inkl.) | 8 %
Das gefällt uns: sehr niedriger Verbrauch, komplette Ausstattung Das vermissen wir: Automatik für das Allradmodell Die Alternativen: VW Tiguan, Ford Kuga, Hyundai ix35, Kia Sportage Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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AUTO • dauerTest
Ay Caramba! Der Löwe rennt Unser Dauertest-Leon ST hat mittlerweile mehrere tausend Kilometer abgespult. Das bisherige Fazit: Der spanische Kombi schafft einen beeindruckenden Spagat zwischen effizientem Verbrauch, Komfort und Fahrspaß. Von Peter Langs
U
nser Seat Leon ST hat seine Fähigkeiten mittlerweile auf tausenden Kilometern mehrfach unter Beweis gestellt. Denn er zeichnet sich nicht nur durch einen schicken Look aus, sondern auch durch seinen munteren Antrieb und jede Menge Alltagsnutzen.
Reichen 105 PS?
Praktisch und noch mehr Ein Kombi muss praktisch sein, klar. Aber Lademeisterqualitäten haben schon viele ehemalige Kombifans in die offenen Arme des SUV-Segments getrieben. Hier macht es der 4,54 Meter lange Fünftürer richtig, in dem er nicht allein auf normative Werte setzt. Der lange Radstand, die sportliche Front und das scharf abfallende Heck heben den Leon Kombi wohlwollend von so manchem langweiligen Konkurrenten ab. Im Innern geht es nüchtern, aber alles andere als unansehnlich zu. Die verbauten Materialien wirken nicht nur wertig, sie sind es auch. Ein Plus ist auch das Armaturenbrett mit den gut lesbaren Rundinstrumenten, dem informativen Multifunktionsdisplay und der übersichtlich gestalteten Mittelkonsole.
Sparsam und flott Der Normverbrauch für unseren Seat liegt bei 3,8 Liter Diesel. Nach vielen gefahrenen Kilometern auf Stadt-, Land- und Autobahnstraßen lässt sich sagen: In der Praxis ist dieser Wert schwer zu schaffen, aber mit 5,1 Liter auf 100 Kilometer muss sich der Kompaktklasse-
1 2
3
Das Cockpit verdient in puncto Ergnomie und Haptik nur wenig Kritik Das Lenkrad könnte etwas dicker sein und die Auflösung des zentralen Displays höher 3 Das DSG sortiert die Gänge schnell und richtig 1 2
Kombi, was die Wirtschaftlichkeit betrifft, nicht vor der Konkurrenz verstecken. Vor allem, weil wir bisher nur auf Erfahrungen im Winterbetrieb zurückgreifen können.
Der Kofferraum schluckt bis zu 1.470 Liter; multimediamäßig ist der Seat up to date
Und wie hält es unser Seat Leon ST mit der Sportlichkeit? Geht so. Denn mit 105 PS ist er gut, aber nicht sportlich motorisiert. Aber auch wenn man mit dem Seat wohl kein Rennen am Red Bull Ring gewinnen wird, lässt er sich durchaus flott und dynamisch bewegen. In Kombination mit dem famosen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe vermag das Triebwerk seine Kraft perfekt zu dosieren. Die Fahrwerkabstimmung bietet darüber hinaus genügend Langstreckenkomfort. Die Kritik der Fahrer hält sich in Grenzen, ein dickerer Lenkradkranz wird hier ebenso gewünscht wie eine höhere Auflösung des Navi-Touchscreens. •
Seat Leon ST
Grundmodell: 1.2 TSI Reference
Testmodell: 1.6 TDI DSG Style
Hubraum | Zylinder
1.197 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
86 PS (63 kW) bei 4.300/min
105 PS (77 kW) bei 3.000/min
Drehmoment
160 Nm bei 1.400–3.500/min
250 Nm bei 1.500–2.750/min
Beschleunigung | Vmax 12,1 s | 178 km/h
11,0 s | 191 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
7-Gang DSG aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,2 l Super | 119 g/km
3,9 l Diesel | 102 g/km
Kofferraum | Zuladung 587–1.470 l | 567 kg
587–1.470 l | 509 kg
Basispreis
25.840 € (inkl.) | 2 %
18.340 € (inkl.) | 6 %
Das gefällt uns: die Kombination von Motor und Getriebe, die Verarbeitung Das vermissen wir: ein griffigeres Lenkrad, höhere Navi-Auflösung Die Alternativen: VW Golf, Skoda Octavia, Opel Astra, Ford Focus, Hyundai i30 Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
Lkw
Liebherr Roadshow – Mawev Probleme bei der C95-Weiterbildung von Lkw- und Busfahrern
45 Trucks zum Geburtstag
Z
um 45. Geburtstag hat sich die Transportlogistik-Gruppe Jerich aus Gleisdorf in der Steiermark 45 neue Mercedes-Benz Actros geschenkt. Über viele Jahre einer der wesentlichen Großkunden der Marke DAF sehen die Firmenchefs, Kommerzialrat Herbert Jerich und Ingenieur Herbert Jerich, die Anschaffung der Mercedes-Benz-Modelle auch als Weichenstellung für eine erfolgreiche Zukunft. Nach einer ausführlichen Testphase hat man sich zugunsten des Modells 1845 LS Euro 6 entschieden. Mitverantwortlich dafür ist auch die persönliche Betreuung durch die Konrad Wittwar GmbH, ein Unternehmen der Pappas Gruppe.
Weniger ist mehr Continental bietet ab sofort einen neuen Reifen, der speziell für den Volumentransport entwickelt wurde. Dank des reduzierten Durchmessers des Reifens in der Dimension 315/45 R 22,5 ist es möglich, die Innenladehöhe von drei Metern optimal zu nutzen, ohne dabei die erlaubte Gesamthöhe von vier Metern zu überschreiten. Entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern von Zugmaschinen und Aufliegern, bietet dieser für die Nutzung an der Antriebsachse konzipierte Reifen bei Zwillingsanordnung eine Achslast von 11,6 Tonnen.
Verbrauchsoptimiert Der mit dem Green Truck Award 2014 ausgezeichnete Scania G 410 mit Euro 6 durch SCR-Emissionstechnik ist das umweltfreundlichste Nutzfahrzeug 2014. Zu diesem Entschluss kamen die deutschen Fachmagazine „Trucker“ und „Verkehrsrundschau“. Damit auch die Verkaufsberater das Besondere dieses Trucks verinnerlichen, erfolgte die Übergabe von 25 Vorführfahrzeugen direkt vor dem Schloss Klessheim in Salzburg. Schon demnächst sollen die ersten Kunden die Möglichkeit bekommen, den Verbrauchsvorteil des neuen Scania selbst zu erfahren.
Übergreifend
Verlängerung
Über die Abwicklung eines Großauftrags freut sich die Vorarlberger Niederlassung des Nutzfahrzeughändlers DanubeTruck in Rankweil. Insgesamt 37 neue DAFLkws werden in den nächsten Wochen an die Schweizer JCL Logistic ausgeliefert. Damit einher geht die Aufbereitung, die Schulung der Mitarbeiter sowie die Übernahme der Reparatur- und Wartungsverträge.
Einstimmig wurde Mag. Franz Weinberger anlässlich der Sitzung des Ausschusses Nutzfahrzeuge in der Industriellenvereinigung als Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure bestätigt. Für den seit 1979 in der Nutzfahrzeugbranche und seit 1991 für MAN tätigen Weinberger ist das bereits die zweite Wiederbestellung.
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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Lkw
Eine Idee, zwei Lösungen Auf den ersten Blick erinnert die Situation mit der MAWEV-Show und der Liebherr-RoadShow ein wenig an die „Twix“-Werbung. Auf den zweiten offenbaren sich gravierende Unterschiede. Von Johannes Mautner Markhof
E
inig ist man sich in der heimischen Baubranche nur, dass die bauma in München die wichtigste Branchenmesse der Welt ist, an der für keinen namhaften Anbieter ein Weg vorbei führt. Ganz anders die Situation dann, wenn es darum geht, alle drei Jahre eine heimische Baumaschinen-Show auf die Beine zu stellen. Da steht auf der einen Seite die MAWEV-Show, die vier Tage lang das Angebot von rund 400 Ausstellern zeigt, während sich auf der anderen Seite die Liebherr-RoadShow im Prinzip auf das Angebot dreier Hersteller konzentriert und dies bei insgesamt vier Veranstaltungen in ganz Österreich zeigt. Die MAWEV bringt es dabei auf etwas mehr als 30.000 Besucher, die Liebherr-RoadShow auf rund 7.000 Besucher.
Drei Lkw-Hersteller in Enns Geht es um das Thema Lkw, so kann die heurige MAWEV die offizielle Teilnahme von MAN, Volvo und Iveco bestätigen. Renault Trucks tritt hingegen nur als Partner einzelner Aussteller auf, während alle anderen gänzlich fehlen. Mit etwas Glück ist vielleicht noch der ein oder andere Lieferwagen zu entdecken, gleiches gilt für Spezialfahrzeuge auf Lkw-Basis. MAN ist dabei die einzige Marke, die sich bei ihrem heurigen Auftritt auf die Wurzeln (die Grundidee war die vollständige Abkehr von statischen Demonstrationen hin zu einer aktiven Messe) der MAWEV stützt und einen kleinen, aber feinen Testparcours für alle Interessenten bereithält, während Volvo und Iveco sich darauf beschränken, ihre Bau-Trucks am Stand zu präsentieren.
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
Fahraktiv präsentiert sich auf der MAWEV nur MAN; der zur Verfügung stehende Parcours dürfte dabei jedoch sehr kompakt ausfallen
Erlebnis im Mittelpunkt Natürlich ist das einfacher und kostengünstiger und doch ist es im Grunde nur beschränkt sinnvoll. Zu gering sind heute die technischen und preislichen Unterschiede im Bausegment, wodurch der potenzielle Kunde auch emotional bedient werden muss. Nur wer Vorteile selbst erfahren kann, wird diese auch verinnerlichen und sich für ein Produkt entscheiden. Dieses Phänomen ist längst auf unterschiedlichsten Messen zu erleben – so auch auf der bauma – und wird von vielen Veranstaltern konsequent umgesetzt. Das geht in speziellen Segmenten so weit, dass es etwa in Österreich eine Messe gibt, bei der Besucher mehr als 70 neue AllradFahrzeuge selbst im Gelände fahren können. So oder so ähnlich dürfte dies auch Liebherr sehen. Die Premium-Marke hat sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis schon lang von der zu
LKW
statisch gewordenen MAWEV verabschiedet und geht heuer bereits zum vierten Mal mit der eigenen Roadshow einen ebenso teuren wie konsequenten Weg hin zum Kunden.
Komplettes Showprogramm Vier Termine auf österreichischem Boden stehen dabei 2015 am Plan und überall, wo die Liebherr-RoadShow auftritt, wird intensiv gearbeitet. Dafür bringt Liebherr nicht nur 22 modernste Baumaschinen, sondern auch das mehr oder weniger komplette Lkw-Programm von Mercedes-Benz und die Technologie von Trimble mit. Somit sind es drei Premium-Anbieter, die an den jeweils zweitägigen Veranstaltungen ihr Angebot praxiskonform präsentieren. Neben der Möglichkeit, sehr viele Geräte selbst ausprobieren zu können, sind es die mehrmals täglich stattfindenden Shows, die das Publikum begeistern. Dass diese Stimmung auch kaufentscheidend sein kann, hat sich bei der letzten Liebherr-RoadShow dadurch gezeigt, dass alle präsentierten Maschinen noch vor Ende der Veranstaltungsreihe verkauft waren. Bedingt durch das hohe Preisniveau von Baumaschinen und die damit verpflichtend einhergehende hohe Kaufkraft der Kunden bringt Mercedes-Benz nicht nur große Lkw-Modelle, sondern auch Sonderfahrzeuge wie den Unimog mit zu den einzelnen Stationen. Zusätzlich sorgt die Pappas Gruppe für einen Fuhrpark mit verschiedenen SUV- und Geländewagenmodellen. Die Möglichkeit, auch diese Fahrzeuge vor Ort zu testen, freut die Besucher und sorgt in Einzelfällen auch zu einem Kauf vor Ort, wodurch auch dieser Aufwand gerechtfertigt wird. Wer mehr bewegt, darf zu Recht auch auf mehr Feedback hoffen. Bleibt abzuwarten, ob die MAWEV-Veranstalter dies in der Zukunft beherzigen werden oder ob es weitere Firmen im Bausegment – allen voran der eine oder andere Lkw-Hersteller – geben wird, die künftig ihr eigenes Süppchen kochen werden. Die MAWEV 2015 findet vom 18. bis zum 21. März am Gelände des Hafen Enns direkt an der A1 statt. Die Liebherr-RoadShow startet am 10. und 11. April in Roppen in Tirol, ist am 17. und 18. April in Unterpremstätten bei Graz und am 8. und 9. Mai in Vorchdorf zu erleben, bevor es dann am 29. und 30. Mai zum Finale nach Markgrafneusiedl geht. •
Auf der Liebherr-RoadShow werden die ganze Zeit die neuesten Lkw-Modelle durch Liebherr-Fahrzeuge beladen. Genau damit wirbt auch die MAWEV bzw. Volvo Trucks als Aussteller. Live zu erleben wird dies jedoch zumindest in Enns nicht sein
MAWEV: Sehr großes Angebot in allen Preis- und Gewichtsklassen, der Bereich, in dem aktive Gerätepräsentationen stattfinden, ist jedoch sehr klein
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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Lkw
Amtliches Chaos? Mangelnde Gesprächsbereitschaft könnte bei der Berufskraftfahrerweiterbildung schon bald zu Gerichtsverfahren führen. Von Johannes Mautner Markhof
S
eit dem 3. Mai 2008 zwingt die Richtlinie 2003/59/EG die Lenker und Lenkerinnen von Schwerfahrzeugen der Klasse C1/C sowie D1/D alle 5 Jahre für 35 Stunden auf die Schulbank. Ziel ist es, die Fahrer weiterzubilden und damit die Sicherheit auf Europas Straßen zu erhöhen. Wer die Weiterbildung absolviert hat, bekommt den für die Ausübung seines Berufes relevanten Code 95 von der jeweiligen Behörde im Führerschein eingetragen. So weit, so gut.
Erlass aus 2013 Damit die Richtlinie auch wirklich umgesetzt wird, wurde sie im Güterbeförderungsgesetz ebenso verankert wie im GelegenheitsVerkehrs-Gesetz und im Kraftfahrliniengesetz. Hinzu kommt eine Grundqualifikations- und Weiterbildungsverordnung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Um die Umsetzung dieser Richtlinie kümmern sich seit 2008 österreichische Weiterbildungsstätten wie beispielsweise Fahrschulen oder die ÖAMTC Fahrerakademie. Sie alle haben in der Regel einen Ermächtigungsbescheid des jeweiligen Bundeslandes, in dem eine Modulaufteilung auf fünf Tage mit fünf verschiedenen Inhalten angeführt ist, welche auch konsequent umgesetzt wird. Für jede Menge Aufregung sorgt jetzt ein 2013 erschienener Erlass des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, der besagt, dass nicht wie bisher üblich einzelne Bereiche der vier echten Module verlängert werden dürfen, sondern dass vier Module an vier Tagen absolviert werden müssen und der fünfte Tag (immer jeweils sieben Einheiten) ausschließlich dazu dient, eines der vorangegangenen Module zu vertiefen.
Ing. Oliver Köck: Fahrschul inhaber und gefragter Spezialist bei allen Lkw-Themen, von der Ladungssicherung bis zu den Ruhezeiten
Warten auf die EU-Kommission In der Praxis haben wir es somit mit einer Situation zu tun, die viele Probleme birgt – zumindest dann, wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird. So hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, der Landesregierungen, der Fahrschulen und der ÖAMTC Fahrerakademie einen Vorschlag ausgearbeitet und an das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie übergeben. Das BMVIT zeigt jedoch keinerlei Bereitschaft, das Problem durch Änderung einer Verordnung zu lösen. Verantwortlich dafür sind einzelne Personen, die der Redaktion namentlich bekannt sind. Als Grund für diese Haltung gibt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie an, dass eine Evaluierung dieser Richtlinie durch die EU-Kommission abzuwarten sei. Wann dies geschehen soll, ist allerdings nicht bekannt. So lang hier jedoch nichts passiert, droht allen, die eine Weiterbildung absolviert haben, die Gefahr, dass die Ausbildung nicht anerkannt wird und damit eine Wiederholung aller fünf Kurstage fällig wird. Selbst bei einer umgehenden Änderung der Ausbildungsstättenbescheide blüht all jenen, die seit 2013 Teile der Fortbildung absolviert haben, ein kompletter Neustart. Schätzungen zufolge sollen das mehrere tausend Fahrer sein. Aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet dies enorme Schäden durch die neuerliche Bezahlung von rund 450 Euro für die Weiterbildung – dazu müsste freilich noch die aufgewandte Zeit hinzugerechnet werden, wodurch sich die Kosten nochmals deutlich erhöhen würden.
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Flotte & Wirtschaft 04/2015
Fahrtrainer Andreas Thürriedl: Er macht MAN Fahrer zu ProfiDrivern und blickt dabei auf eine lange Berufserfahrung zurück biti
Gerhard Blümel: Seit Jahren an vorderster Front, wenn es darum geht, die Sicherheit im Lkw- und Autobusbereich zu verbessern
Stimmen zum Thema: Ing. Oliver Köck (Fahrschulinhaber): „Die aktuelle Situation ist für uns als Ausbildungsstätte überaus problematisch. Wir haben einerseits eine gesetzliche Vorgabe zu erfüllen und müssen andererseits einen praxisfremden Erlass ignorieren, um die Weiterbildungen wie bisher durchführen zu können. Ich möchte mir nicht die Situation vorstellen, dass ein Fahrer, der ganz korrekt die 35 Stunden Schulung absolviert hat, den Code 95 nicht eingetragen bekommt, weil Ministerium und Land hinsichtlich der Module nicht einer Meinung sind.“ Andreas Thürriedl (MAN Profi Drive Training): „Die isolierte Interpretation einiger weniger Juristen im BMVIT über die Auslegung der Modulaufteilung wird sowohl von den Landesregierungen als auch von allen sonst damit befassten Institutionen und Ausbildungsstätten als unrichtig und praxisfremd zurückgewiesen. Zudem sind wir als Ausbildungsstätten bei unserer Vorgehensweise an unsere Ermächtigungsbescheide der jeweiligen Landesregierungen gebunden. Solang keine neuen Bescheide ausgestellt werden, wäre eine andere Modulaufteilung sogar rechtswidrig. Aus unserer Sicht besteht derzeit kein Handlungsbedarf und es ist zu hoffen, dass baldigst auf politischer Ebene eine Klärung erfolgt und somit der Amtsschimmel gezügelt wird. Wir werden die Angelegenheit jedenfalls aufmerksam beobachten.“ Gerhard Blümel (ÖAMTC Fahrer akademie): „Es kann doch nicht sein, dass die Unkoordiniertheit zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und den einzelnen Bundesländern beziehungsweise den Führerscheinbehörden auf dem Rücken der Fahrer und der Unternehmer ausgetragen wird. Wir brauchen hier schleunigst eine Lösung, zumal wir den entsprechenden Vorschlag längst eingereicht haben.“ •
Magna-Steyr Mila Plus Caruso Carsharing Bosch Batterietechnik Alternative Erdgas Nissan e-NV200 7-Sitzer
Umwelt
Sparen beim Fahren
T
esla Österreich hat mit Raiffeisen-Leasing ein Finanzierungs angebot geschnürt, mit dem Kunden das Model S für eine Monatsrate von 716 Euro fahren können. Darüber hinaus genießen sie dank steuerlicher Förderungen von E-Fahrzeugen eine monatliche Ersparnis von 244 Euro über die gesamte Laufzeit. Firmenkunden können zudem weitere Förderungen von einmalig bis zu 4.000 Euro geltend machen, wenn das geleaste Model S mit Strom aus erneu erbaren Energiequellen geladen wird. Das Angebot ist insofern interessant, weil es ähnlich stark motorisierte, konventionell ange triebene Fahrzeuge nur für deutlich höhere Raten gibt. Für Unter nehmen verlockend: Die bis zu 710 PS starke Limousine gehört zu den Exoten auf unseren Straßen. Werbewirkung ist also garantiert!
1.000 km weit Mit nur 48 Volt Nennspannung soll der elektrisch angetriebe ne Sportwagen Quantino mehr als 1.000 Kilometer zurück legen können. Darüber hinaus soll das E-Auto eine Spitzenge schwindigkeit von 200 km/h erreichen. Der Liechtensteiner Hersteller ist bislang allerdings den Beweis schuldig geblie ben, dass dies in der Praxis auch tatsächlich funktioniert. Ein Prototyp soll die Daten je doch noch heuer bestätigen.
E-Kompetenz Elf Landes- und kommunale Energieversorgungsunterneh men haben eine gemeinsame Interessensvertretung, den Bundesverband Elektromo bilität (BEÖ), gegründet. Ein Ziel: Der Aufbau eines landes weiten, offenen, interoperab len Ladestellennetzes. Weiters will der BEÖ aktiv an Geset zesvorschlägen mitarbeiten.
Das Netz wird feinmaschiger Smatrics eröffnete im Februar gleich sechs neue Ladestatio nen. Damit umfasst das Netz derzeit rund 170 Ladepunk te, die im Schnitt nur circa 60 Kilometer voneinander ent fernt sind. Neben der neuen ChaDeMo-Ladestation in Wien und zwei Schnelllade stationen in Niederösterreich, gibt es ab nun auch noch zwei neue Lademöglichkeiten in Oberösterreich.
Wichtiges Knowhow Audi erwarb vor wenigen Wochen ein Paket von Brennstoffzellen-Patenten des kanadischen Unternehmens Ballard Power Systems, das allen Marken des Konzerns zur Verfügung stehen wird. Mit dem Kauf sollen vor allem „neue Impulse bei der Weiterentwicklung“ gesetzt werden. Zudem verlängerte die Volkswagen AG die bestehende Partnerschaft bis ins Jahr 2019.
Flotte & Wirtschaft 04/2015
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umwelt
Hybrid in rot-weiss-rot Mittlerweile schon traditionell, hat Zulieferer Magna auf dem Genfer Automobilsalon auch heuer wieder ein Konzeptfahrzeug vorgestellt. Der MILA Plus ist ein zweisitziger HybridSportwagen, der nicht nur optisch auf reges Interesse stieß. Von Stefan Schmudermaier
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s sind nicht immer die großen Autohersteller, die mit Konzept studien auf sich aufmerksam machen, auch Österreich – und hier im speziellen Magna International – verdreht den Besuchern immer wieder den Kopf. Dieses Mal ganz besonders, hat die Mannschaft um Günther Apfalter, President Magna Europe und Magna Steyr, 2015 doch einen ganz speziellen Entwurf nach Genf gebracht: „Unser Fahr zeugkonzept MILA Plus spiegelt unseren Mehrwert und Vorteil inner halb der globalen Zulieferindustrie wider.“
Sparsam und nachhaltig Aufgebaut auf einem Aluminium-Spaceframe spart der MILA Plus nicht nur Gewicht, sondern bietet dank größerer Flexibilität auch die Möglichkeit, unterschiedliche Antriebsvarianten zu verbauen. Im Fall der Studie handelt es sich um ein Plug-in-Hybrid-System mit Emissi onswerten von lediglich 32 g CO2/km. Ein Dreizylinder-Benzinmotor wird von zwei zusätzlichen Elektromotoren – einer zwischen Verbren nungsmotor und Getriebe zum Antrieb der Hinterachse und einer in der elektrischen Vorderachse – unterstützt. Der dadurch entstehende Allradantrieb sorgt für mehr
Viel Power und Platz Die Studie MILA Plus ist nicht nur technisch beachtlich, auch optisch macht der Hybrid-Sportler einiges her
Elektrisch sechs Mal um die Welt Die Halbzeit-Bilanz des EU-Projektes „eBRIDGE“ fällt positiv aus: In 1,5 Jahren wurden 10.000 Elektroauto-Fahrten getätigt.
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eit dem Frühjahr 2013 untersucht das EU-Projekt „eBRIDGE“ die Chancen für elektrisch betriebene Fahrzeugflotten in ausgesuch ten europäischen Städten. Unter den 13 Partnern sind mit der For schungsgesellschaft Mobilität und dem Mobilitätsinstitut Vorarlberg mit Caruso Carsharing auch zwei österreichische Unternehmen. Die von Caruso Carsharing nun gezogene Zwischenbilanz kann sich sehen lassen. Bei 10.402 Fahrten in Elektroautos wurden stolze 250.836 Kilo meter zurückgelegt, was mehr als sechs Erdumrundungen entspricht.
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Dynamik und eine verbesserte Manövrierfähigkeit. Die rein elektrische Reichweite liegt bei 75 Kilometern, auch der vollständig recycelbare Alu-Rohbau trägt zur Nachhaltigkeit des Fahrzeuges bei. Diese Strategie setzt sich auch im Innenraum fort, nach wachsende Rohstoffe wie etwa Verkleidungskomponenten aus Bio-Kunststoff und Naturfasern machen den MILA Plus zu einem rundum grünen Sportwagen.
Die Akzeptanz des ElektroCarsharings ist sehr gut, die Buchung mittels App simpel
Die Leistungsdaten sind vielver sprechend, 272 PS und ein Dreh moment von 580 Newtonmetern ermöglichen eine Beschleuni gung in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Rein elektrisch zeigt der Tacho nach 3,6 Sekunden 80 km/h. In Summe 360 Liter Kof ferraumvolumen machen den Flitzer sogar alltagstauglich. •
eBRIDGE-Projektpartner Dipl.Ing. Christian Steger-Vonmetz freut sich: „Die Zahlen übertreffen unsere Erwartungen bei Weitem. Die Elektroauto-Nutzung läuft weitgehend reibungslos, wir hat ten uns in der Praxis größere Pro bleme erwartet.“ Das CarsharingStartup bringt das Knowhow auch verstärkt für Firmenflotten zum Einsatz. Anfang Oktober startete die Zürich Versicherung in der Schweiz ein CarsharingAngebot für Mitarbeiter, die Re sonanz ist absolut positiv. • (STS)
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THE ELECTRIC SIDE OF DRIVING. DER NISSAN LEAF.
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BATTERIE UND ALLE ELEKTROFAHRZEUGSPEZIFISCHEN BAUTEILE
umwelt
Batterieentwicklung läuft auf Hochtouren Lange Zeit galten die Asiaten als Vorreiter in der Batterietechnik, auch bei Elektroautos. Doch diese Zeiten sind vorbei, wie mittlerweile klar ist. Auch Bosch ist mittendrin. Von Mag. Heinz Müller
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ie sich die Zeiten ändern! Vor 30 Jahren, sinniert Otmar Frey, Geschäftsführer des Fachverbands Batterie, habe man in Deutschland bei Batterien kein Entwicklungspotenzial mehr gesehen: „Daher hat es auch keine Forschung mehr gegeben. Doch diese Zeit ging vor gut zehn Jahren zu Ende.“ Seither, so Frey, kämen auch wieder Studenten an die Universitäten – und die Absolventen würden von der Industrie regelrecht umworben.
Fertigung in Europa noch zu teuer „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Knowhow aufgebaut“, bestätigt auch Dr. Joachim Fetzer, der für die Elektromobilität zuständige Bereichsvorstand bei der Robert Bosch GmbH. Allerdings gebe es noch immer Nachholbedarf, etwa im Bereich der Zellfertigung: „Da gibt es nur Fabriken in Asien.“ Ob Bosch (vermutlich gemeinsam mit einem asiatischen Partner) eine Fabrik in Deutschland bauen wird, ist derzeit noch nicht klar. „Im Moment ist das wegen der geringen Nachfrage aber sicher nicht sinnvoll“, sagt Fetzer: „Das kann sich aber in den kommenden fünf Jahren ändern. Dann wird sich zeigen, ob sich der Einstieg für uns lohnt.“
Preisverfall bei Akku-Packs
„ 98 Prozent der Fahrzeuge werden in fünf Jahren noch immer mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein“
Der Grund für die momentane Zurückhaltung liegt in den ohnehin schon hohen Kapazitäten der bestehenden Werke und in den hohen Kosten. Die Investitionen für eine Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien würden 500 Millionen bis eine Milliarde Euro betragen, so Fetzer. Und dieses Geld müsse man ja auch wieder verdienen. Noch dazu, wo die Preise für die Batterien in den vergangenen Jahren deutlich gesunken seien, wie Prof. Gerhard Hörpel von der Universität Münster erklärt. Wurden vor einigen Jahren noch bis zu 1.000 Euro für ein kWh-Pack bezahlt, so seien es jetzt bereits nur knapp mehr als 200 Euro. Weitere Reduktionen seien zu erwarten.
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Sollte die Nachfrage nach Elektroautos steigen, könnte Bosch eine Batteriefabrik in Europa bauen
Unklar sei jedoch, welches System in Zukunft die derzeit vorherrschenden Lithium-IonenBatterien ablösen werde, so Hörpel. Hier seien mehrere Varianten (oder auch eine Kombination derselben) denkbar. Erprobt werden derzeit beispielsweise Lithium-Schwefel-Batterien. „Hier sind aber zum Beispiel die Sicherheitsaspekte noch nicht final gelöst“, sagt Hörpel: „Da gibt es viele Träume, wenig Fakten.“ Erst 2025 sei eine großflächige Fertigung realistisch.
Start-Stopp bringt Ersparnis Große Erwartungen in die Zukunft haben auch die Hersteller herkömmlicher Bleibatterien: „98 Prozent der Fahrzeuge werden in fünf Jahren noch immer mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein“, sagt Dr. Rainer Wagner von Moll. „Auch wenn Bleibatterien ein sehr altes System sind, gibt es noch immer Verbesserungsmöglichkeiten, etwa bei der Zyklenfestigkeit und der Ladungsaufnahme.“ In den vergangenen Jahren hätten sich die Batterien auch immer mehr vom reinen Starthelfer zum Bordnetz-Assistenten gewandelt: „Und die Ersparnis an CO2, die es durch die vielen Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen gibt, ist wesentlich höher als durch Elektroautos.“ •
umwelt
Erdgas: Stark unterschätzt Der Rohstoff ist wohl jedem ein Begriff – vor allem beim Heizen. Dass man damit umweltfreundlich und günstig Autofahren kann, wissen – und nutzen auch – weniger.
Alle Infos online
Von Matthias Kreutzer
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or 17 Jahren wurde das erste Erdgasauto in Österreich zugelassen. Auf etwas mehr als 10.000 haben sie sich bis dato vermehrt, doch bei 300.000 Pkw-Neuzulassung jährlich ein verschwindend geringer Anteil. Das entspricht weder dem europäischen Trend noch den Werten der Erdgasfahrzeuge, denn sie sind umweltfreundlicher und sparsamer als Diesel- und Benzinfahrzeuge und je nach Förderung oftmals sogar günstiger in der Anschaffung. Warum sich das Erdgasfahrzeug bis dato nicht durchsetzen konnte, ortet Robert Grüneis, Obmann des Fachverbands für Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen, vor allem bei den Händlern: „Wenn Kunden schon mit dem Wunsch nach einem Erdgasfahrzeug ins Autohaus kommen und der Verkäufer rät mangels Wissen oder aufgrund veralteter Vorurteile dennoch zum Diesel, werden viele Kunden unsicher.“ Auch in Sachen Leistung haben viele potenzielle Kunden noch Bedenken. Waren die ersten umgerüsteten Erdgasfahrzeuge noch recht „müde“, sind die neuen Motoren in den für den Endnutzer wichtigen ersten drei Sekunden gleichwertigen Benzinmotoren sogar überlegen (siehe unten).
So sollte es an der Tankstelle aussehen: Nicht die Kilogramm sind relevant, sondern die benötigte Menge im Vergleich zu Benzin
Neben der medialen Bewerbung bieten die Händler freilich weiter hin auch klassische Probefahrten für Interessierte an. Auf www.erdgasautos.at sind zudem alle Informationen über sämtliche Förderungen abrufbar sowie viele weitere wichtige Fakten anschaulich aufbereitet und auf einen Blick ersichtlich. •
Auch VW setzt auf Gas „Unsere Botschaft ist klar: Volkswagen steht voll zu Erdgas. Dieser Kraftstoff ist ein wesentliches Element in unserer Strategie zur Reduzierung der CO-Emissionen“, erklärt Dr. Wolfgang Demmelbauer-Ebner, Leiter der Ottomotoren Entwicklung bei VW. Mit diesem Commitment des zweitgrößten Automobilherstellers der Welt sowie die Bemühungen des Fachverbands in diesem Bereich ist auch der Trend in Österreich klar: Erdgas wird kommen – früher oder später. Unterstützend startet der Verband eine groß angelegte Werbekampagne.
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umwelt
Sieben auf einen Streich In Kürze gibt es den Nissan e-NV200 auch als praktischen 7-Sitzer, einem Einsatz als Taxi oder Hotel-Shuttle steht damit nichts mehr im Wege. Von Stefan Schmudermaier
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m Sommer 2014 feierte der e-NV200 als Kastenwagen und 5-Sitzer seine Weltpremiere, ab sofort kann man den praktischen Japaner auch als 7-Sitzer ordern. Zusätzlich zur dreisitzigen Bank in Reihe zwei verfügt das Elektroauto auf Wunsch nun auch über zwei Einzelsitze in Reihe drei. Der Kofferraum ist dennoch groß genug, um auch das Gepäck der Passagiere zu transportieren. Unter der Abdeckung finden 443 Liter Platz, bei dachhoher Beladung sind es sogar 870 Liter. Klappt man alle Sitze weg, liegt das Stauvolumen bei 2,94 Kubikmetern, groß genug also, um zum Beispiel drei Fahrräder ohne Demontage des Vorderrades unterzubringen.
Den Nissan e-NV200 gibt es nun als Kastenwagen, 5- oder 7-Sitzer
7-Sitzer startet in Kürze Die Markteinführung des 7sitzigen Nissan e-NV200 erfolgt Mitte des Jahres, die Kunden haben die Wahl zwischen dem Combi und dem voll ausgestatteten Evalia. Beide Modelle verfügen über eine Reichweite von 167 Kilometern, wie sich der Elektro-Transporter in der Praxis schlägt, erfahren Sie im Elektro-Special der nächsten Ausgabe von FLOTTE & Wirtschaft, die Mitte April erscheint. •
Batterie: mieten oder kaufen Eine der Besonderheiten des Nissan e-NV200 Evalia ist die Tatsache, dass man selbst entscheiden kann, ob die Batterie mit dem Fahrzeug gekauft oder lediglich gemietet werden soll. Die Preisliste startet oder bis zu einer Fahrbei 33.025 Euro im Flex-Modell, leistung von 100.000 je nach Fahrleistung kommt hier Kilometern übernimmt eine monatliche Batteriemiete ab Nissan die Garantie auf 73 Euro (10.000 km jährlich, über die Batterien und ersetzt drei Jahre) hinzu. Wer die Batterie diese beim Unterschrei- lieber kauft, der zahlt ab 38.925 ten eines Grenzwertes Euro für den e-NV200 Evalia.
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Umfangreiche Garantieleistungen Aber auch die Garantie kommt bei den Elektrofahrzeugen von Nissan nicht zu kurz. Egal ob e-NV200 oder Leaf, sollte die Ladekapazität im Fahrzeug innerhalb von fünf Jahren oder 100.000 Kilometern auf unter neun von zwölf Balken fallen, tauscht Nissan die Batterie des Fahrzeuges kostenlos aus. Darüber hinaus gibt es eine dreijährige Garantie (bis 100.000 km) auf das Fahrzeug selbst sowie 12 Jahre gegen Durchrostung.
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Der Nissan Leaf leuchtet im Dunkeln Als erster Hersteller hat Nissan eine Autofarbe entwickelt, die tagsüber die UV-Strahlung speichert und in der Nacht leuchtet. Die fluoreszierende Lackierung „Starpath“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem britischen Erfinder Hamish Scott und lässt den Leaf im Dunkeln bis zu zehn Stunden lang sanft glimmen. Dadurch ist das Elektroauto auf unbeleuchteten Parkplätzen oder Seitenstraßen leichter auszumachen. Das Besondere an der Mixtur: Der Lack besteht zu hundert Prozent aus organischen Stoffen und lässt sich auf allen festen Untergründen wie Beton, Asphalt oder Holz auftragen. Ein Einsatz in der Großserie ist derzeit allerdings noch nicht geplant, doch Nissan rechnet im Fall einer Freigabe mit einer Lebensdauer von 25 Jahren. • (PSP)
125er Roller und Motorräder Rückblick Mercedes Sprinter Alfa Romeo Giulietta 1.750 TBi Gewinnspiel Cartoon
Freizeit
Die Welt im eigenen Bus erfahren F ür alle, die besonders gern im eigenen VW Bus die Welt erkunden und dabei mit Gleichgesinnten unbekannte Ecken entdecken wollen, gibt es seit vergangenem Jahr ein neues Reisekonzept: Die deutsche Experience GmbH organisiert speziell für Fahrer von Campingmobilen auf Basis des Volkswagen Transporters naturnahe Routen abseits festgetretener Touristenpfade. „In Zeiten stetig wachsender Reglementierungen und Durchfahrtsverboten wird es immer schwieriger, passende Routen zu finden. Das hat uns auf die Idee gebracht, mit lokalen Reiseveranstaltern Touren zu konzipieren,
die einen hohen Erlebniswert bieten und genau auf den Bulli von Volkswagen zugeschnitten sind“, sagt Matthias Göttenauer, Geschäftsführer der Eperience GmbH. Während letztes Jahr bereits Albanien, Island und Polen erfahren wurden, werden heuer Spanien, Marokko oder Alpenpässe in Europa erkundet. Während die An- und Abreise stets auf eigene Faust erfolgt, kann nachher zwischen „Aktivtouren“, „Familientouren“ und „Offroadtouren“ gewählt werden, wobei die Kind-und-Kegel-Varianten mit kürzeren Etappen punkten. Alle Infos und Preise: www.vwbus-reisende.de
Opel, Karl und die Katze
TFT mit Patina Moderne Technik in RetroOptik: Die Klassik-Abteilung von Porsche hat ab sofort ein neues Radio-System im Angebot, das mit klassischer Optik und modernen Features, wie Bluetooth, Navigation und USB-Schnittstelle, punktet. Das Gerät ist für die 911-Generationen einschließlich 993 und der frühen Front- und Mittelmotor-Modelle 924, 944, 968 und 914 geeignet. Preis? 1.190 Euro, ohne Einbau.
Mit einer Vernissage im Palazzo Italia in Berlin hat Modedesigner und Fotograf Karl Lagerfeld die Ausstellung „Corsa Karl und Choupette“ zum Opel-Fotokalender 2015 eröffnet. Unter den Gästen waren neben Prominenten wie Iris Berben, Bettina Zimmermann, Ken Duken, Christoph Metzelder und Jasmin Gerat auch der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Marketing-Chefin Tina Müller findet: „Diese Ausstellung verbindet auf eindrucksvolle Art und Weise die Kunst des Autobaus mit der künstlerischen Arbeit eines Karl Lagerfeld.“ Neben den zwölf Motiven des Corsa-Kalenders und privaten Polaroid-Fotos von Choupette sind außerdem noch unterschiedliche Aufbaustufen des Corsa zu sehen.
Ausverkauft! In zehn Jahren Bauzeit entstanden nur knapp 450 Exemplare des automobilen Überfliegers von Bugatti. Nun hat die VW-Tochter den letzten Veyron an einen Kunden in den Nahen Osten verkauft. Die Ära des über 400 km/h schnellen und über eine Million Euro teuren Supercars geht damit zu Ende. Ein Nachfolger ist bereits beschlossene Sache, der Hersteller verriet aber noch keine Details.
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freizeit
Auf die Roller, fertig los! Der Frühling naht mit Riesenschritten, die ersten warmen Sonnenstrahlen wecken in uns die Freude am Zweirad. Ob in schickem Design-Kleid oder in supersportlicher Optik – alle auf diesen Seiten gezeigten 125er-Modelle können mit Führerschein B111 gefahren werden. Von Dieter Scheuch und Pascal Sperger
Schickes Italo-Design Ein 15 PS starker Motor und große 16-ZollRäder verleihen der Scarabero 15ie Flügel. Optional kann der Italo-Roller mit einem schicken Top Case ausgestattet werden, das zusätzlichen Stauraum schafft. 2.599 Euro, www.faber.at
Schnittig und schnell Ein Einzylinder-Motor mit 15 PS sorgt in der KTM 125 Duke für ordentlichen Vortrieb. Im aufregenden Kleid steckt auch feinste Technik. Unter anderem sorgt das serienmäßige ABS für mehr Sicherheit. 4.198 Euro, www.ktm.at
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Für Stadt und Land Die Derby Cross City 125 fühlt sich in der Stadt genauso wohl wie im Gelände. Ein moderner, schadstoffarmer Motor, laut Hersteller mit niedrigem Verbrauch und geringem Wartungsaufwand, liefert die nötige Power. 2.599 Euro, www.faber.at
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Für jeden Geschmack Während die Race-Optik Honda 125 CBR (re., 3.590 Euro) vor allem sportliche Fahrer anspricht, punktet die Honda MSX 125 (li., 3.290 Euro) mit frechem Design, 12-Zoll- Rädern und LED-Rücklicht. Ein Einzylinder-Viertakter mit 10 PS Leistung, Mono-Backbone-Rahmen und Upside-Down-Gabel sorgen für Fahrspaß. www.honda.at
Flott und günstig Neu im Programm bei Forstinger ist der Generic Soho 125. Der schnittige Roller, dessen Motor 12 PS leistet, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h 1.999 Euro, www.forstinger.at
Auf großer Tour Luxus-Cruiser Die Piaggio X 10 125ie ist das Flaggschiff der Piaggio GT Familie. Mit an Bord hat sie LCD-Anzeige, LED-Leuchten , 12-V-Anschluss sowie serienmäßig auch ABS und ASR. 4.499 Euro, www.faber.at
In einer Touring-Variante ist die Vespa PX 125 erhältlich. Sie trägt eine schimmernde Speziallackierung und ist serienmäßig mit einem Gepäckträger an Front und Heck sowie einem Windschild ausgestattet. 4.399 Euro, www.faber.at
Ich will Fahrspaß
Retro-Design
Das neue Modell des GroßradRollers Xenter von Yamaha bietet dank rutschfestem Sitzbezug und hochwertigen Nähten mehr Komfort. Ein sparsamer, spontan ansprechender 12,5 PS starker Motor sorgt für entsprechenden Fahrspaß. ca. 3.300 Euro, www.yamaha-motor.eu/at
Die Lambretta LN 125 ist ein Tribut an die Legende, entwickelt und designt von italienischen Experten. Der 109 Kilogramm schwere Roller verfügt über einen Motor mit 9 PS und ist in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich. ab 3.300 Euro, www.lambrettascooter.eu
Blitzstarter Beim Ampelstart sorgt der 14,5 PS starke 125 ccm-Motor der Yamaha X-Max dafür, dass Sie vorn dabei sind. Komfort bietet auch einen großer Stauraum fürs Gepäck. 4.599 Euro, www.yamaha-motor.eu/at
Der Umwelt zuliebe Dass es auch elektrisch ordentlich zur Sache gehen kann, zeigt Govecs mit dem bis zu 85 km/h schnellen Go! T3.4. Seine Reichweite beträgt bis zu 70 Kilometer. 7.499 Euro, www.govecs.info
Sparsam und günstig Mit dem Wave 110i bietet Honda ein kostengünstiges und verbrauchsarmes Leichtkraftrad. Da der Benzinverbrauch die Zweiliter-Grenze unterschreitet, reicht eine 3,7-LiterTankfüllung laut Honda für über 200 Kilometer Aktionsradius. 2.290 Euro, www.honda.at
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freizeit
autos im Firmen
setzt printer lasse S RDückspiegel le l e K er aktu seiner M a ß st ä
Die Sprinter legen los Mit dem auf der IAA 1955 vorgestellten und von 1956 bis 1968 angebotenen Mercedes-Benz L 319 begann Mercedes-Benz die systematische Erschließung des Transportermarkts. Von Dr. Nikolaus Engel
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er erste Mercedes Frontlenkertransporter hatte 1,75 Tonnen Nutzlast und war mit dem 1,8-Liter-Diesel, der 43 PS entwickelte, gerade einmal 80 km/h und mit dem ab Februar 1957 angebotenen (kultivierteren) 65 PS-Benzinmotor 95 km/h schnell. Mit Starrachse und Blattfedern konventionell ausgelegt, gab es den 319 als Kasten wagen, Fahrgestell mit Kabine sowie – als O 319 in drei Busvarianten – darunter auch in einer Luxusversion. Während die Transporter im Werk Sindelfingen entstanden, baute das Werk Mannheim die Omnibusse.
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mit Hanomag-Henschel-Front. Mitte 1977 hatte Mercedes-Benz die Transporterreihe TN mit kurzem Vorbau vorgestellt, die bis 1986 insgesamt 460.000 Mal, davon 350.000 Mal im (vormaligen Borgward-)Werk BremenSebaldsbrück produziert wurde. Nicht nur die Umstellung der Vorkammer- auf (kultiviertere) Direkteinspritzer-Diesel erfolgte 1982, sondern auch die Erweiterung der Baureihe um die 4,6-Tonner 407 D/409 D.
Ein Sprinter sprintet halt
L 319: harte Kritik der Zeitgenossen Die Form des Fahrzeugs, von dem 120.000 Einheiten gefertigt wurden, empfanden Zeitgenossen übrigens als „unbeholfen“: Das Modell lasse „jeden Pfiff vermissen“. 1961 wurde die Fertigung von Lkws und Bussen im ehemaligen DKW-Werk Düsseldorf zusammengelegt. Ab Herbst dieses Jahres kam ein 2-Liter-Diesel mit 50 PS, ab 1965 mit 55 PS zum Einbau. 1967 löste ihn der L 406 D beziehungsweise der Kleinautobus 0 309 D ab, ebenfalls im Werk Düsseldorf in mehreren Höhen, Längen, 2 Breiten (u. a. für die Busse) sowie Tonnageklassen gebaut, nach der Übernahme des Hanomag-Henschel-Vertriebs auch
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Variantenvielfalt war stets eine Stärke der MB-Transporter: Kipper, Kasten oder Autobus, vom Karosserier oder vom Werk selbst
1995 bringt Mercedes-Benz den Sprinter auf den Markt: Die neue Gemeinschaftsbaureihe mit dem VW LT, deren „Röhre“ derzeit noch für die aktuelle Crafter-Reihe bei Daimler gefertigt wird, ist ab der A-Säule identisch. Eingebaut werden starke Motoren, die zum Teil auch in größeren Fahrzeug modellen von Mercedes-Benz Verwendung finden. Das Fahrzeug ist schnell und fährt sich im Vergleich zu den Vorgängern wie ein Pkw. In kleiner Stückzahl entstehen batterieelektrische Blue-Efficiency-Sprinter, im großen Stil dagegen baut die Mercedes-Benz Minibus GmbH in Dortmund sowohl teilfertige Kastenwagen als auch die – nun aus dem Werk Ludwigsfelde bei Berlin stammenden – Fahrgestell-Kabinen zu Omnibussen mit bis zu drei Achsen aus. •
freizeit
Schöne, wilde Signorina Sie ist kurvig wie Sophia Loren und scharf wie Ornella Muti – Alfa Romeos aufgefrischte Giulietta Quadrifoglio Verde ist eine wahrlich heißblütige Italienerin. Von Dieter Scheuch
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enn Autos Frauennamen tragen, müssen dafür noch lang nicht Eigenschaften wie Sanftmut, Güte oder Vernunft stehen. Die Giulietta geizt nicht mit ihren Reizen, erfreut uns mit ihren ansehnlichen Rundungen und kutschiert uns bei moderater Fahrweise durchaus gemütlich durch Stadt und Land – wäre da nicht der verflixte Schalter des an Bord befindlichen Alfa Romeo D.N.A-Systems, mit dem sich unterschiedliche Fahrmodi einstellen lassen.
Trinkfeste Italienerin
Sie verliert schnell die Beherrschung Einmal Dynamik gewählt und kurz danach aufs Gaspedal gedrückt, verliert die knackige Italienerin in der Sekunde die Beherrschung und wird zur hysterisch kreischenden Furie. Ihr Herz, ein nur 1.742 Kubikzentimeter großer, aber 241 PS starker Turbo-Benziner, der auch in Alfas Brachial-Leichtflunder 4C seine Dienste verrichtet, sorgt für brutalen Vortrieb. In nur 6,0 Sekunden durchbricht die Giulietta die 100er-Marke und stürmt auch danach so weiter, als wäre eine ganze Abteilung der Polizia Stradale hinter ihr her. Rasche Gangwechsel bei Verfolgungsjagden ermöglicht Alfas TCT-Doppelkupplungsgetriebe, das mit einem Handgriff auch den Wechsel zwischen Automatik und 1 2
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Die Armaturen der Giulietta entsprechen nicht ganz der gewohnten Alfa-Ästhetik 2 Praktisch: der 6,5 Zoll große Farb-Touchscreen 3 Mit dem D.N.A-Schalter lässt sich die Charakteristik des Autos ändern 1
sequenzieller Schaltung ermöglicht. Dass die Giulietta eine echte Sportlerin ist, verraten vor allem zwei Merkmale: Zum einen die armdicken Doppelrohre unterm Knackpopo der schönen Signorina, zum andern das vierblättrige Kleeblatt auf weißem Grund, das sie stolz auf ihren vorderen Kotflügeln trägt. Es steht im Serienbau für besonders leistungsstarke Fahrzeuge.
Schön gestalteter Innenraum und atemberaubende Felgen im typischen Alfa-Design
Bei all dem Fahrspaß und der kompletten Ausstattung, den tadellosen Sitzen und einem vielleicht nicht ganz der AlfaÄsthetik entsprechend gestaltetem Armaturenbrett bleibt dennoch ein Wermutstropfen: Der vom Werk angegebene Normverbrauch von sieben Litern ist in der Praxis nicht ansatzweise zu erreichen, gibt man der Giulietta die Sporen, kann dieser auch deutlich über zehn Liter/100 km liegen. •
Alfa Romeo Giulietta
Grundmodell: 1.4 TB Progression
Testmodell: 1.750 TBi Quadrifoglio Verde
Hubraum | Zylinder
1.368 cm3 | 4
1.742 cm3 | 4
Leistung
105 PS (77 kW) bei 5.000/min
241 PS (177 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
215 Nm bei 2.500/min
340 Nm bei 1.750/min
Beschleunigung | Vmax 10,6 s | 180 km/h
6,0 s | 244 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,4 l Super | 112 g/km
7,0 l Super | 120 g/km
Kofferraum | Zuladung 350–1.045 l | 430 kg
350–1.045 l | | 430 kg
Basispreis | NoVA
36.940 € (inkl.) | 14 %
21.770 € (inkl.) | 12 %
Das gefällt uns: schickes Kleid, brachiale Power Das vermissen wir: ein exakter abgestimmtes Doppelkupplungsgetriebe Die Alternativen: Golf GTI, BMW 125i, Renault Megane R.S. Werksangaben
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Ein Schloss für magische Momente Wer abseits des Mainstreams für seinen Urlaub das Besondere sucht, der sollte einen Blick auf das Hotel Schloss Matzen werfen. In den historischen Gemäuern wird einiges geboten, nicht nur Romantiker kommen hier voll auf ihre Rechnung. Von Stefan Schmudermaier
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ei der Wahl des richtigen Feriendomizils gibt es zahlreiche Kriterien, wer das wirklich Außergewöhnliche sucht, für den schränkt sich die Auswahl schlagartig ein. Das Hotel Schloss Matzen in Reith im Alpbachtal kann dann seine Trümpfe voll ausspielen. In einem echten Schloss zu übernachten, ist schließlich alles andere als alltäglich. Das Schloss Matzen kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Erbaut im 12. Jahrhundert auf einem gut geschützten Hügel, veränderte sich das Aussehen der Burg im Laufe der Jahrhunderte. Die verschiedenen Besitzer sind heute Namensgeber für die Zimmer und Suiten des einzigartigen Hotels.
Luxushotel in historischen Gemäuern Bis 1957 war Schloss Matzen im Besitz von Kapitän Tom Michael Baillie Grohmann, der es dann an den österreichstämmigen, amerikanischen Architekten Ernst Kump verkaufte. 2008 wurde es von den heutigen Besitzern übernommen und mit großem Aufwand komplett renoviert. Heute dient die Anlage nicht nur als Hotel, sondern ist nach wie vor eine der bedeutendsten historischen Anlagen Tirols. Unterhalb findet man das Gut Matzen, das die Gäste des Schlosses mit Restaurant, Café und romantischem Gastgarten direkt am See willkommen heißt.
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Eintauchen ins Mittelalter
In den Zimmern und Suiten des Schlosses Matzen fühlt man sich in eine andere Welt versetzt
Bereits die Anreise in das Tiroler Alpbachtal ist vielversprechend, wenn das Schloss dann am Horizont auftaucht, ist man schlichtweg überwältigt. Passiert man das schwere Eingangstor, taucht man in eine andere Welt ein und fühlt sich versetzt in eine ferne Zeit. Trotz der alten Gemäuer kommt der zeitgemäße Komfort nicht zu kurz, die 12 exklusiven Suiten – von der Fieger Classic bis zur Fugger Grand Romantic
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de Luxe Suite – sind mit Flat-TV, Espresso-Maschine, Kachelofen und weiteren 1.001 Annehmlich thalt ufen en A sive keiten ausgestattet, um Prinz und Prinzessin der in e n Sie en inklu inne Neuzeit zu empfangen. Der Rundgang durch das otel Gew 2 Person im H eith für tück R s h in ü Schlossinnere präsentiert historische Juwelen Fr atzen al t ss M Schlo Alpbach Tirols wie etwa die gotische Kapelle, den Ritterim saal mit offenem Kamin oder die original erhaltene Bibliothek mit zahlreichen Jagdtrophäen. Das Hotel Schloss Matzen eignet sich nicht nur für Individualgäste, auch Hochzeiten in der eigenen Schlosskirche oder kleinere Seminare auf hohem Niveau werden hier gern gebucht.
gewinn spiel
Wellnessoase im Burgfried Absolutes Highlight des Schlosses ist der Burgfried aus dem Jahre 1150. Die einzelnen Stockwerke des runden Turms beherbergen eine Wellnessoase der Luxusklasse. Eine Luis-Trenker-Infrarotkabine darf da ebenso wenig fehlen wie eine finnische Sauna, ein türkisches Dampfbad und ein Fitnessrefugium mit hochwertigen Geräten. Gemütliche Kuschelecken sorgen dafür, dass die Romantik nicht zu kurz kommt. In der Turmspitze erwartet die ruhesuchenden Gäste eine edle Wellnesslounge mit Bar und Relaxmöglichkeiten.
Romantik-Arrangements und Gewinnspiel Das Hotel Schloss Matzen bietet seinen Gästen unterschiedliche Arrangements wie zum Beispiel das „Romantik & Wellness Special“. Neben fünf Übernachtungen im Classic Zimmer ist ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ebenso inkludiert wie ein Parkplatz direkt vor dem Schloss, der Besuch des Wellness-Turms sowie NachmittagsKaffee, Tee und Kleingebäck. Der Spezial-Pauschalpreis beträgt 450 Euro pro Person. Oder Sie machen mit beim Gewinnspiel von FLOTTE & Wirtschaft, wir verlosen einen romantischen Aufenthalt für zwei Personen und zwei Nächte inklusive Frühstück. Einfach untenstehenden Abschnitt ausfüllen und rechtzeitig per Post schicken, faxen oder mailen. •
Hotel Schloss Matzen Matzen 5 A-6235 Reith im Alpbachtal T: 0676 445 99 97 reservierung@schlossmatzen.at www.schlosshotel-matzen.com
Auch Wellness und Fitness kommen in den historischen Mauern nicht zu kurz
Mitspielen und gewinnen! Gewinnen Sie einen Gutschein für einen Aufenthalt im Hotel Schloss Matzen in Reith im Alpbachtal für 2 Nächte/2 Personen inkl. Frühstück. Termin nach Absprache mit dem Hotel. Formular vollständig ausfüllen und bis spätestens 15.04.2015 einschicken, faxen oder mailen. Post: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg; Fax: 02243 36840-593, E-Mail: redaktion@flotteundwirtschaft.at
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Ja
PLZ, Ort
Nein
Telefonnummer
Leichte Nfz
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Wir haben bereits ein E-Fahrzeug im Fuhrpark E-Mail
Der Gewinner wird telefonisch verständigt und gibt seine Zustimmung zur Veröffentlichung in der nächsten Ausgabe. Die Teilnahme ist nur gültig, wenn alle Felder ausgefüllt sind. Dem Empfang des FLOTTE-&-Wirtschaft-E-Mail-Newsletters (jederzeit kündbar) wird zugestimmt. Keine Barablöse. Der Gewinn kann nicht auf Zweite übertragen werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Illustration: Thomas Kriebaum
Freizeit
Österreichische
Auflagenkontrolle
Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 2. Halbjahr 2014: 23.950
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Flotte & Wirtschaft 04/2015 04/2014
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