Österreichische Post AG MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotteundwirtschaft.at
06/2018
Ausgebremst: Tempo 80 auf Autobahnen? Der Verkehrsminister plant Teststrecken mit Tempo 140, Umweltschützer fordern ein Limit von maximal 80 km/h. Welche Argumente die Gegner und Befürworter vorbringen und wie sich diese in der Praxis auswirken. ab Seite 8
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Fuhrpark-Porträt: EQOS Energie Fuhrparkmanagement unter Hochspannung ab Seite 44
Tank-Management: Der große Überblick
Flottencheck: BMW 218d Gran Tourer
Welche Anbieter Ihnen die größten Vorteile bieten
Der Fuhrpark-Liebling im Kostenvergleich
ab Seite 38
ab Seite 34
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Editorial
Flotte Worte
Bild des Monats: Vorzeitiges Ende einer Dienstfahrt, unserem Test-Mercedes wurde an einer Stopptafel der Vorrang genommen ...
Manche Unfälle lassen sich nicht vermeiden, das musste ich vor Kurzem leider selbst feststellen. Beim Durchfahren einer Kreuzung in einer 30er-Zone hat meine Unfallgegnerin die Stopptafel übersehen, das Testauto hinten rechts gerammt und um 180 Grad gedreht. Außer einem kleinen Schock ist glücklicherweise nur Blechschaden entstanden. Nach dem Einsatz von Polizei und Feuerwehr – das AdBlue aus dem geplatzten Tank musste gebunden werden – ging es daran, den nicht mehr fahrbereiten Mercedes abzutransportieren. Wohl dem, der in so einer Situation weiß, an wen er sich wenden kann, sei es die Hotline des Herstellers, jene des Fuhrparkmanagement-Anbieters oder die des Schaden-Dienstleisters. In meinem Fall wurde das Fahrzeug an die nächstgelegene Mercedes-Niederlassung gebracht, hätte ich ein Ersatzauto benötigt, wäre auch das umgehend bereitgestellt worden. Dass der Unfall just zu unserer Ausgabe mit dem Schwerpunkt Schadensmanagement (ab Seite 24) passiert ist, dürfte Ironie des Schicksals sein ... Für Ärger der anderen Art sorgt die aktuelle Diskussion rund um die Senkung von Tempolimits. Während Verkehrsminister Norbert Hofer auf einzelnen Streckenabschnitten Erfahrung mit Tempo 140 sammeln möchte, tun sich andere Stimmen auf, die ein generelles Limit von 80 km/h auf Österreichs Autobahnen fordern. Dass das jene Autofahrer, die beruflich unterwegs sind, nicht freuen dürfte, liegt auf der Hand. Schließlich bleibt damit noch mehr Arbeitszeit im wahrsten Sinn des Wortes auf der Strecke, ein Umstand, der auch die Unternehmen betrifft, sinkt doch die Produktivität. Die Befürworter bringen aber auch einige Argumente vor, mein Kollege Pascal Sperger hat diese ab Seite 8 für Sie gegenübergestellt. Für Diskussionsstoff ist jedenfalls gesorgt, so viel steht fest. Diskutiert wird auch bei der diesjährigen FLEET Convention im Zuge der Podiumsdiskussion zur Zukunft des Antriebs. Zu diesem Thema konnten wir Automobil-Papst Prof. Ferdinand Dudenhöffer gewinnen, der in seiner Keynote darauf eingehen wird und sich im Anschluss auch der Diskussion stellt. Weitere spannende Themen sind die Haftung des Fuhrparkmanagers, die Auswirkungen des neuen WLTP-Abgastestzyklus und viele weitere spannende Themen, die Sie den nachfolgenden Seiten entnehmen können. Sollten Sie sich noch nicht angemeldet haben, so wird es höchste Zeit, alle Infos zum Event finden Sie auf www.fleetconvention.at. Nutzen Sie die Chance und informieren Sie sich über aktuelle Trends und Produkte am Fuhrparksektor und netzwerken Sie mit Ihren „flotten“ Kollegen. Ein Besuch der FLEET Convention in der Wiener Hofburg lohnt sich in jedem Fall, egal wie viele Autos Sie in Ihrem Fuhrpark betreiben. Stefan Schmudermaier Chefredakteur
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FLEET Convention 2018 DAS Fache vent rund ums Firmenauto in der Hofburg! Programm Welcome Desk 08:30–09:15 Eintreffen, Check-in, Frühstück Catering „Motto“
E-Mobilität & Erdgas als Alternative
Networking & Info-Austausch mit anderen Flotten-Profis
Daten und Fakten zum Fuhrparkmarkt
09:15–09:20 Welcome, Christian Clerici
Erprobte Praxis-Tipps von Flotten-Managern
Marktplätze & Networking 09:30–09:40 Marktplatz TÜV Austria Automotive 09:45–09:55 Marktplatz BMW Group Austria
In welchem Umfang haftet der Fuhrparkleiter?
10:00–10:10 Marktplatz BP Austria
Vorträge & Top-Speaker 10:25–10:35 Eröffnung 10:35–10:50 Zahlen & Fakten zum österreichischen Flottenmarkt Mag. Roland Strilka, Director Insight & Market Analysis Eurotax 10:50–11:10 Best Practice vom Global Fleet Manager of the Year Jürgen Freitag, Fuhrparkleiter Siemens AG & Global Fleet Manager
Jetzt anmelden: www.fleetconvention.at
11:10–11:25 WLTP: Was der neue Abgas-Messzyklus mit sich bringt Andreas Kral, Country Manager JATO Dynamics Austria 11:25–11:45 e-fleet – Gesamtheitliche Lösung für den Fuhrpark der Zukunft Ing. Mag. Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive 11:45–12:05 Die Haftung des Fuhrparkmanagers Dr. Martin Brenner, Rechtsanwalt 12:05–12:15 Startschuss Europäischer Fuhrparkverband EUFMA Henning Heise, Ralf Käser, Axel Schäfer
Networking 12:15–14:00 Lunch, Catering „Motto“
Vorträge & Top-Speaker 14:10–14:15 Re-Opening 14:15–14:50 Kriegen Sie die Kurve? Herausforderungen für Fuhrparks Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Center Automotive Research 14:50–15:20 Diskussion: Die Antriebe der Zukunft Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer (Center Automotive Research) Dipl.-Ing. Heimo Aichmaier (Austrian Mobile Power) Prof. Dipl.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Stockmar (TU Wien) 15:20–15:30 Resümee
Bild: Fotolia
Networking
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15:30–17:00 Lounge, Catering „Motto“ Programmänderungen vorbehalten!
Fahrzeug- & Gold-Partner
„ Der Mix aus hochinteressanten Vorträgen, das historische Ambiente und die Möglichkeit zum Networking machen die FLEET Convention zu einer spannenden Veranstaltung.“ Steffen Peschel, Fuhrparkleiter Siemens Jürgen Freitag Der int. Fuhrparkleiter der Siemens AG weiß um aktuelle Branchen-Herausforderungen
Mag. Roland Strilka Zahlen, Daten und Fakten zum heimischen Fuhrpark-Markt gibt’s vom Eurotax-Spezialisten
Tickets: 94,– Euro (exkl. MwSt.) inklusive Verpflegung www.fleetconvention.at
Ing. Mag. Christian Rötzer Der Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive blickt auf den Fuhrpark der Zukunft
Dipl.-Ing. Heimo Aichmaier Als Geschäftsführer der Austrian Mobile Power setzt er sich für die E-Mobilität ein
„ Ein repräsentativer Ort samt einer guten Mischung bei den Ausstellern. Ich bin das erste Mal hier und bin mir sicher, es ist nicht das letzte Mal.“ Franz Kovacs, Fuhrparkleiter Panalpina
Kontakt: A&W Verlag GmbH Inkustraße 16 3400 Klosterneuburg Renate Okermüller T: 0664 1381689 info@fleetconvention.at
Prof. Ferdinand Dudenhöffer Der anerkannte wie provokative Automobil-Experte wird die Zukunft des Autos beleuchten und die Chancen der E-Mobilität aufzeigen
Andreas Kral Der Country Manager von JATO Dynamics Austria beleuchtet den neuen WLTP-Messzyklus
Dr. Martin Brenner Die Haftung des Fuhrparkleiters als spannendes Thema des Rechtsanwalts
Prof. Jürgen Stockmar Der Technikexperte sieht den klassischen Verbrennungsmotor noch lang nicht am Ende
Christian Clerici Der Auto-Afficionado führt auch 2018 durch das Programm der FLEET Convention
Silber-Partner
Modernes GPS-Fuhrparkmanagement
Inhalt
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Aktuelles Thema: Warum Tempo 80 auf den Autobahnen kommen könnte und welche Folge es hätte
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FLEET Convention 2018: Das erwartet Sie am Flotten-Event des Jahres
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Fuhrpark-Porträt: Energie-Dienstleister EQOS managt allein in Österreich 340 Fahrzeuge
News Aktuelles Thema: Kommt Tempo 80 auf der Autobahn? 8 International geht der Trend Richtung niedrigere Limits EurotaxAwards: Die größten Restwert-Kaiser 12 Diese Fahrzeuge verlieren besonders wenig an Wert FLEET Convention 2018: Am Puls der Zeit 14 Vorschau zum Fuhrpark-Event des Jahres 2018 Lexus: Luxus in Lounge und auf Rädern 16 Neues Business-Modell und Geschäftsfeld vor Einführung Arval: So ticken die heimischen Flotten 18 Die Angst vorm Diesel nimmt offenbar weiter zu Firmenauto-Geheimnisse: Es bleibt spannend 20 Was kommt von BMW, Audi, Opel und Co im nächsten Jahr? Fuhrparkverband: Ablenkung kann tödlich enden 22 Das Smartphone ist die Unfallursache Nummer 1
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urer d Gran To BMW 218 heck! -C Flotten im großen
Firmenauto-Geheimnisse: Was Audi, BMW, Volvo und Co im Köcher haben
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Service Schadensmanagement: Kein Geld verschwenden! 24 Schon etwas mehr Kontrolle kann viel bringen Kolumne Fuhrpark: Aus Schäden wird man klug 26 Kleine Rempler können moderne Assistenten beeinflussen Denzelcare: Die Mitarbeiter, das Rückgrat der Firma 27 Der Konzern fordert und fördert die Angestellten Innovation Group startet in Österreich durch 28 Erstmals ein Full-Service-Schadenmanager am Markt Mo’ Drive: Abheben und reparieren lassen 29 Der Reparatur-Profi ist am Flughafen Schwechat aktiv Anhänger-Schwerpunkt: Laden ohne Ende 30 Teil 2 des großen Anhänger-Specials BMW 2er Gran Tourer im Flotten-Check 34 Wie viel Fuhrpark steckt im bayerischen Kompakt-Van? Tankkarten: Der Mitarbeiter tankts 38 Die Vorteile der praktischen Tankkarten im Überblick Tankkarten in Tabellenform 40 Alle Infos zu allen Anbietern im großen Vergleich Genol: Die Tankkarte fürs Land 41 Neue Tankkarte gibt’s beim Lagerhaus und Online DKV: Interview mit Vertriebsleiter Volkmar Link 42 Wie profitieren heimische Flotten vom starken Partner? fleetcompetence: Erfahrung in allen Bereichen 43 Matthias Engel ist neuer Global Sales Director Fuhrpark-Porträt: EQOS sorgt für Spannung 44 Der Energiedienstleister betreibt mehr als 340 Fahrzeuge Bundesverwaltungsgericht genehmigt Lobau-Tunnel 46 Die Fakten des wichtigen Verkehrsprojekts zusammengefasst
Bild: Fotolia (4)
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Großer Anhänger-Schwerpunkt: Praktische Helferlein und nützliche Tipps und Tricks
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Energieanbieter Vattenfall elektrifiziert den kompletten Fuhrpark mit 3.600 Fahrzeugen
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Luft: Nobel an der frischen 400 Cabriolet Das Mercedes-Benz E
Schadensmanagement-Special: Richtig reparieren und viel Geld sparen
Auto
Umwelt
VW Touareg: Neue Noblesse am SUV-Markt Das größte Volkswagen-SUV wird edler und total digital Mini One: Individualisierbar bis ins kleinste Detail Der stylische Kleinwagen überzeugt mit größter Vielfalt Audi S5: Tarantel im Businessanzug 354 PS machen den Ingolstädter zur Firmenrakete Citroën C3 Aircross: Stormtrooper für die Flotte Frecher Frenchboy überzeugt mit erprobter Technik Peugeot 308 SW GT: Starke Kompakt-Alternative Ist der französische Löwe der bessere Golf Kombi? Skoda Karoq: Besonders praktisch & clever Das tschechische SUV trifft genau den Puls der Zeit Dacia Duster: Der Diskonter legt vor Der Preisbrecher hat ordentlich an Qualitäten zugelegt
Smatrics & ÖBB: Stromer tanken am Bahnhof 56 60 neue Ladepunkte sollen in den nächsten Jahren eröffnen BMW i3s: Elektrisierender Fahrspaß 57 Den Stromer gibt es ab sofort auch als sportliche Variante Vattenfall krempelt kompletten Fuhrpark um 58 Insgesamt 3.600 neue E-Autos werden angeschafft Mercedes-Diesel unterbietet strenge Grenzwerte 60 Neueste Motorengeneration emittiert besonders wenig NOX Maxus EV 80: Maske zeigt großen Strom-Transporter 60 Das E-Nutzfahrzeug wird komplett individualisiert Seat Leon ST TGI: Gas im Tank, mehr Geld im Börserl 61 Den Spanier gibt es ab sofort auch als Erdgasvariante Renault Kangoo Z.E.: Mehr Reichweite für das E-Nfz 62 Mit neuer Batterie schafft der Franzose nun 270 Kilometer
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Freizeit 38
Mercedes E400 Cabriolet: Nach oben offener Luxus 64 Bombastisches Cabriolet mit Understatement en masse Firmenautos im Rückspiegel: Opel Combo 65 Die Geschichte des vielfältigen Verwandlungskünstlers Cartoon & Impressum 66
Tankkarten im Fokus: Alle heimischen Anbieter im Vergleich
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aktuelles thema
Chance oder Schikane?
ll: Aktue
Pro und Contra Tempolimits
Aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes wird in regelmäßigen Abständen eine emotionale Diskussion über niedrigere Tempo-Limits geführt. Die Wahrheit ist, es sprechen viele Gründe dafür – aber auch dagegen. Von Mag. Pascal Sperger
B
ei Diskussionen über strengere Tempolimits drehen viele Autofahrer sofort in den hochroten Bereich, sprechen von Überregulation, Schikane und grünem Umweltschwachsinn. Dabei geht der Trend international ganz klar in Richtung Entschleunigung: Selbst im Hochgeschwindigkeitsparadies Deutschland sind de facto nur mehr knapp zwei Prozent aller Autobahnabschnitte wirklich limitfrei, alle anderen wurden auf eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 80 und 130 km/h eingespurt. Eine generelle Abschaffung der „Freie Fahrt für freie Bürger“-Politik, die eine Einführung eines Tempo-130-Zwangs mit sich bringen würde, lässt im Nachbarland dennoch alle paar Jahre die Emotionen hochkochen. So wie derzeit auch in Frankreich, wo gerade heiß diskutiert wird, weil auf Landstraßen ab dem 1. Juli das Tempolimit von 90 auf 80 km/h reduziert werden soll. Die Automobilclubs laufen Sturm und für eine Petition dagegen wurden bereits knapp 500.000 Unterschriften gesammelt. Kurz: Tempolimits sind eine höchst emotionale Sache, schon ein paar km/h auf oder ab haben massives Aufregerpotenzial.
Die Räder drehen langsamer In Skandinavien drehen sich die Räder hingegen schon seit vielen Jahren langsamer: Während in Norwegen auf Autobahnen ein Maximaltempo von 90 km/h erlaubt ist, dürfen die Finnen und Schweden – wie im Übrigen auch die Schweizer, Spanier, Iren und Portugiesen – mit höchstens 120 km/h das hochrangige Straßennetz benutzen. In Österreich gilt, wie im übrigen Europa auch, eine Höchstgeschwin-
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digkeit von 130 km/h. Hierzulande will Verkehrsminister Norbert Hofer jedoch ab Juli auf ausgesuchten Autobahnabschnitten, v orerst wohl nur auf der A1, Teststrecken für legale 140 km/h freigeben. Eine Anhebung auf Tempo 160, wie es einst Hubert Gorbach p lante, schloss der Burgenländer, der laut Eigenaussage ein „Freund des zügigen Verkehrs, nicht der Raserei“ ist, in der ORF-Pressestunde Ende April jedoch kategorisch aus. Gleichsam sei er gegenüber dem „Luft-Hunderter“ oder „Luft-Achtziger“, die aus Gründen der Luftqualität etwa auf der dreispurigen A1 bei Salzburg, der Tauernautobahn A10 oder gar auf dem 90 Kilometer langen A10-Abschnitt zwischen Kufstein und Zirl eingerichtet wurden, skeptisch eingestellt. Hofer betont zwar, dass er „rechtlich keine Möglichkeit“ habe, den „Luft-Hunderter“ zu verhindern, aber er versprach, sich gemeinsam mit den Verantwortlichen der Länder die Maßnahmen anzuschauen und gegebenenfalls zu prüfen.
Fällt IG-L für E-Autos? Ein erstes Resultat dieser Maßnahmenkontrolle könnte der Vorstoß von ÖVP-Umweltministerin Elisabeth Köstinger sein, die Mitte Mai in einem Boulevardblatt bekanntgab, die „IG-L“-Tempolimits für Elektroautos abschaffen zu wollen. Davon, dass ein Höchstgerichtsurteil vor etwa einem Jahr diese Besserstellung von E-Autos noch abgelehnt hatte, ließ sie sich nicht beeindrucken, man wolle damit die E-Autos schließlich endgültig auf die „Überholspur“ bringen. Fraglich ist hingegen, in wie weit dies die „Beschenkten“, sprich die
aktuelles thema
Fahrer von Model S, i3 und Co, nützen werden. Vor allem weil diese, wie häufig zu beobachten ist, auf Autobahnen offensichtlich wegen besserem Wissen um den reichweitenfressenden Speed gerade langsamer fahren und im effizienten Tempobereich zwischen 100 und 120 km/h unterwegs sind.
Tempo 80 besonders effizient Verkehrsexperten wie etwa Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt schalten sogar noch einen Gang zurück und empfehlen als besonders effizientes Reisetempo 80 km/h. Hintergrund dafür sei im Besonderen der Luftwiderstand eines Autos, der mit zunehmender Geschwindigkeit und besonders stark ab 80 km/h überproportional steigt, so Lichtblau. Denn je höher der Widerstand, desto mehr muss der Motor leisten – und damit steigen Verbrauch und Emissionen: Bei 80 km/h sinkt im Vergleich zu Tempo 100 der Ausstoß von Stickoxiden um 15 und der Kraftstoffverbrauch um fünf Prozent. Darüber hinaus sei die Lärmbelastung um zwei Dezibel niedriger, was gefühlt einer Reduktion des Pkw-Aufkommens von rund einem Drittel entspräche. Die Grundvoraussetzung für möglichst spritsparendes Fahren ist jedoch ein gleichmäßiger und störungsfreier Verkehrsfluss. Laut Lichtblau würde auch das in letzter Konsequenz den Weg in Richtung niedrigere Tempolimits weisen, da bei 80 km/h der Autodurchsatz einer Straße, sprich wie viele Autos in einer bestimmten Zeit einen Abschnitt passieren können, am größten sei. Wenn die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern zu groß sind, müssen schnellere Fahrer hingegen zuerst abbremsen und dann wieder beschleunigen, um auf die erlaubte Geschwindigkeit zu kommen. Beschleunigung verbraucht aber wiederum Sprit und verursacht Lärm – ganz abgesehen davon, dass durch die Geschwindigkeitsunterschiede auch gefährliche Situationen entstehen können, die das Durchsatzpotenzial im Extremfall auf null drücken können, wenn etwa wegen eines Unfalls ein Stau entsteht.
utobahnen das Gehirn spazieren geht, sprich die Konzentration A nachlässt. Seriöse Studien dazu gibt es allerdings nicht. Die Arbeitgeber mögen ob der drohenden Schneckenfahrt jedoch stöhnen, weil Fahrzeit schließlich Arbeitszeit ist und der Mitarbeiter künftig auf der Straße fleißig Überstunden sammelt, aber de facto nicht produktiv ist. In der Tat ist es laut Milchmädchenrechnung so, dass man auf der 634 Kilometer langen Strecke Wien – Lustenau, wenn man statt 130 nur mehr 80 km/h fahren dürfte, etwa drei Stunden (Dauer bei 130 km/h: 4 Stunden, 53 Minuten; Dauer bei 80 km/h: 7 Stunden, 56 Minuten) zusätzlich einplanen müsste. Das stimmt jedoch in der Praxis nicht, weil eben nicht sämtliche Kilometer auf Autobahnen zurückgelegt werden und Tankstopps, Pausen, Baustellenabschnitte oder Staus gar nicht eingerechnet sind. Dazu kommt der Umstand, dass auch auf der Autobahn nie ein Durchschnittstempo von 130 km/h erreicht wird. Laut Zahlen des ÖAMTC liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf österreichischen Autobahnen nämlich nur knapp über Tempo 100. Kritiker bringen bei strengeren Tempolimits auch gerne die Verkehrssicherheit als Argument in Diskussionen ein. Doch gerade auf Autobahnen lässt sich dies r elativ einfach entkräften, weil dort im Vergleich mit Stadt- und Land straßen ohnehin verhältnismäßig wenig Unfälle passieren: 2017 wurden von den 17.017 registrierten Verkehrsunfällen mit Personenschäden laut Statistik Austria 927 auf dem hochrangigen Straßennetz verursacht. Von den insgesamt 170 tödlich verunglückten Personen kamen 14 auf Autobahnen ums Leben.
„ Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt auf den heimischen Autobahnen knapp über Tempo 100.“
Zeitverlust verschmerzbar? Das mag ja alles stimmen, mögen viele nun denken, aber wenn ich auf Autobahnen nur noch 80 km/h fahren darf, dann schaffe ich meine Termine nicht mehr. Gleichsam berichten viele Vielfahrer davon, dass bei langen Slow-Speed-Passagen auf perfekt ausgebauten
Österreicher gegen Verschärfung Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und das geltende 130-km/h- Tempolimit, das seit 1. Mai 1974 die Österreicher auf der Autobahn daran hindert, ungehemmt Gas zu geben, hat sich bewährt. Das zeigt auch eine aktuelle Studie des ÖAMTC, der 1.997 Mitglieder nach ihrer Meinung zu den derzeit in Österreich geltenden Tempolimits befragt hat. Das Ergebnis: 64 Prozent halten 130 km/h auf Autobahnen für angemessen, 33 Prozent würden gerne schneller fahren, nur drei Prozent empfinden Tempo 130 als zu hoch. Noch deutlicher ist die Meinung der Befragten zum Hunderter auf Freilandstraßen: 87 Prozent halten diese Geschwindigkeit für angemessen, nur sieben Prozent wollen ein niedrigeres Limit durchgesetzt wissen. •
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News
Eurotax Awards FLEET Convention 2018 Lexus ES & Lounge Arval Firmenauto-Erlkönige Fuhrparkverband Austria
Papst-Lambo bringt 715.000 Euro B ereits im November 2017 bekam Papst Franziskus einen personalisierten Huracan RWD von Automobili Lamborghini überreicht. Trotz der aufwendigen Gestaltung der Abteilung „Ad Personam“ – unter anderem goldgelbe Streifen auf der weißen Karosserie als Hommage an die Farben der Flagge der Vatikan stadt – war für den Argentinier sofort klar, dass er das Fahrzeug versteigern lässt. Bevor er selbst 580 PS auf die Hinterachse loslässt, sollte lieber eines seiner Schäfchen davon profitieren. Am 12. Mai fiel im Grimaldi Forum in Monte Carlo schließlich der Hammer. Bei der von RM Sotheby’s durchgeführten Versteigerung wurde die Summe von 715.000 Euro eingespielt. Der Erlös wird laut seiner Heiligkeit für folgende Projekte verwendet: Wiederaufbau der Ninive-Ebene im Irak, um eine Rückkehr der Christen dorthin zu gewährleisten; Gemeinschaft Papst Johannes XXIII – für Frauen, die Opfer des Menschenhandels und der Zwangsprostitution sind;
Mit dem Erlös werden Opfer des Menschenhandels genauso unterstützt wie in Afrika tätige Vereine oder ein Projekt zum Wiederaufbau der Ninive-Ebene
und schließlich für zwei italienische, vorwiegend in Afrika tätige Vereinigungen: eine für Handchirurgie und eine, die jedes Jahr vor allem an bedürftige Frauen und Kinder gerichtete Projekte umsetzt. Wer den italienischen Sportwagen, der in 3,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und ein Maximaltempo von 320 km/h erreichen kann, ersteigert hat, wurde nicht bekanntgegeben. Man erkennt ihn an den goldgelben Streifen.
Angereicherte Realität
Sedric nur virtuell zu sehen Das erste vollautonome Konzeptfahrzeug des Volkswagen K onzerns ist in der Autostadt in Wolfsburg zu bewundern. Angreifen kann man es jedoch nicht. Nicht, weil Absperrbänder das verhindern, einfach weil es nur virtuell in der Piazza steht. Mit einer neuen Augmented-Reality-App (ein QR-Code für den Download findet sich vor Ort) lässt sich das Fahrzeug samt Innenraum erleben. Sogar Fotos können davon gemacht und gleich verschickt werden. Sedric ist ein 2017 vorgestellter, markenübergreifender Ideenträger des Konzerns, die Abkürzung steht für „Self Driving Car“.
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Mit dem Einsatz von Wellenleitertechnologie möchte Continental die derzeitigen Head-up-Displays revolutionieren. Die Vorteile in Kürze: Durch den Entfall von Spiegeln zur Lenkung und Vergrößerung der Bilder verkleinern sich die Systeme. Größere Projektionen als bisher sind dennoch möglich, weshalb der Weg für Augmented Reality am Steuer geebnet wird. Um rasch zur Markt reife zu g elangen, erhöhte Continental die Beteiligung am Unternehmen DigiLens aus dem Silicon Valley auf 18 Prozent.
News
Neue Maßstäbe Die von Hella realisierten dynamischen HDMatrix-LED-Scheinwerfer mit Laserfernlicht lassen den Audi A8 die Straße noch präziser ausleuchten. Die Anzahl der LEDs ist gestiegen, das Lasermodul bietet mehrere hundert Meter Leuchtweite sowie Lichtanimationen für Coming- und Leaving-HomeFunktionen.
Sporthilfe mit neuem Partner Volvo: Dieselverzicht Der neue Volvo S60 wird das erste Modell der Marke sein, das ohne Dieselmotor angeboten wird. Künftig werden alle Modelle der Marke nur noch als Mild-Hybrid, Plug-in- Hybrid oder BEV verkauft. „Wir werden keine neue Generation von Dieselmotoren mehr entwickeln“, erklärt CEO Håkan Samuelsson.
Als Mobilitätspartner der Österreichischen Sporthilfe sorgt die Hyundai Import GmbH ab sofort für den passenden Antrieb auf dem Weg zum Sporterfolg. Anfang Mai hat die offizielle Vertrags unterzeichnung in der Wiener Innenstadt stattgefunden. Mit dabei, im Bild von links nach rechts: Komm.-Rat Michael Heilmann (Direktor Fleet & Remarketing Hyundai Import GmbH), Johann Leitner, MBA (stellvertretender Geschäftsführer Österreichische Sporthilfe), Mag. Harald Bauer (Geschäftsführer Österreichische Sporthilfe), Mag. Roland Punzengruber (Geschäftsführer Hyundai Import GmbH). Vorerst wurde der Vertrag auf drei Jahre festgelegt. Die gemeinnützige und unabhängige Sporthilfe unterstützt derzeit etwa 270 Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg.
Neues Gesicht und weniger Emissionen
+++ Neuer Verkaufsleiter bei Sortimo Österreich: Mag. Roland Prackelberger verantwortet ab sofort das österreichische Stations- und Partnernetzwerk sowie das Außendienst-Team. Die Weiterentwicklung der Vertriebsstrategie und die weitere Markterschließung zählen zu seinen primären Aufgaben. +++
Kia-Clubmobile Es ist bereits das 7. Mal, dass der ÖAMTC Steiermark auf Fahrzeuge des Autohauses Robinson setzt. Anfang Mai wurde eine Flotte von zehn Kia Rio an ÖAMTC Geschäftsführer Dir. Dr. Paul Fernbach (im Bild links) übergeben. Robinson-Vertriebsleiterin Sabine Trummer und Geschäftsführer Prok. Paul Schweighofer übergaben die Clubmobil-Schlüssel in Graz. Beim Rio handelt es sich um einen wendigen Stadtwagen, der seit 2017 in 4. Generation erhältlich ist.
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neue Partner für SsangYong Österreich: Das Autohaus Kastner in Graz führt die Korea-Modelle bereits, im Juni stößt ein Händler im Bezirk Neunkirchen dazu. Noch vor dem Sommer soll ein Wiener Standort vorgestellt werden, mit einem Werkstättenbetrieb in Kärnten finden gerade finale Gespräche statt.
Expansionskurs Von einer künftigen Verdoppelung der Filialen in Österreich spricht Lucky Car. Der Kfz-Spezialist für Lack und Karosserie ist derzeit mit 24 Standorten – vor allem im Osten des Landes – vertreten. Bald kommt man auch in Salzburg, Innsbruck, Graz und Linz in den Genuss schneller Reparaturen zum kleinen Preis. Gegründet wurde das Unternehmen mit dem lächelnden gelben Auto als Logo 2008 von Ostoja Matic. Mit einem effizienten und nachhaltigen Franchise-System konnte schon bisher rasch expandiert werden.
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news
In aller Ehre Mitte Mai lud Eurotax zum traditionellen Branchentreffen in neuer Form: Dabei wurden auf dem entspannten Sommerfest zum ersten Mal die wertbeständigsten Autos in drei Kategorien gekürt.
Kategorie „City“:
Platz 1: Mini mit einem Restwert von 64,7 Prozent Platz 2: Auch der Swift verliert nur 35,3 Prozent an Wert Platz 3: Nach drei Jahren wird der Audi A1 noch um 63,1 Prozent vom Listenpreis gehandelt
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eine Jury, kein Publikum, sondern reine Fakten bilden die Basis der Eurotax Awards für die wertbeständ igsten Personenwagenmodellen in Österreich, die anlässlich des Branchentreffens hierzu lande erstmals verliehen wurde. Dabei wurden für die Auszeichnung ausschließlich dreijährige Fahrzeuge (jeweils ein Variantenmix aus der jeweiligen Modellreihe) mit einer Kilometerleistung von 50.000 berücksichtigt, die in den zurückliegenden drei Monaten signifikant oft gehandelt wurden.
Kategorie „Business“.
Platz 1: Der CLA hat nach 50.000 Kilometern noch 65,3 Prozent Restwert Platz 2: BMW 3er verliert in drei Jahren nur 37,2 Prozent Platz 3: Der Octavia überzeugt mit einem Restwert von 62,5 Prozent
Wer den stabilsten Preis? In die Schlusswertung schafften es dann wiederum nur die drei wertstabilsten Gebrauchtwagen in den drei wichtigsten Consumer-Kategorien „City“, „Business“ und „SUV“. Prämiert wurden jene Fahrzeuge, die als dreijährige Gebrauchtwagen gemäß Eurotax-Marktanalyse den geringsten Wertverlust aufweisen. • (PSP) Das sind jeweils die drei wertstabilsten Modelle der einzelnen Kategorien, wobei der Restwert in Prozent vom Listenpreis 2015 die Fahrzeuge zu Wertkaisern macht.
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Kategorie „SUV“:
Platz 1: SUV-Wertkaiser Duster mit einem Restwert von 69,4 Prozent Platz 2: Knapp dahinter BMW X5 mit einem Restwert von 67,6 Prozent Platz 3: Auch der Evoque verliert in drei Jahren nur 37,9 Prozent an Wert
Audi Vorsprung durch Technik
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Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 3,8 – 4,7. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 98 – 123. Stand 05/2018. Symbolfoto.
news
Am Puls der Zeit Auf der 4. FLEET Convention, die am 14. Juni 2018 stattfindet, wird die Wiener Hofburg erneut zum heimischen Flotten- und Fuhrpark-Kompetenzzentrum. Auf dem Programm stehen dieses Jahr vor allem Best-Practice-Beispiele, die Antriebe der Zukunft sowie die Haftung des Fuhrparkmanagers. Von Mag. Pascal Sperger
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euer wird die FLEET Convention bereits zum vierten Mal vom Fuhrparkfachmagazin FLOTTE& Wirtschaft organisiert und geht traditionell in der Wiener Hofburg über die Bühne. Das größte unabhängige Flotten-Event Österreichs rückt dabei auch am 14. Juni 2018 aktuelle und zukünftige Herausforderungen
Informieren und netzwerken: Die FLEET Convention hat sich innerhalb weniger Jahre als DAS Event in der heimischen Flottenbranche etabliert
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des Fuhrparkmanagements in den Fokus, wobei wie im vergangenen Jahr knapp 670 Flottenmanager und Fuhrparkverantwortliche die Veranstaltung besuchen werden. Auch heuer wird die Hauptbühne von internationalen und nationalen Top-Referenten bespielt, die aktuelle und künftige Herausforderungen im Flotten management in den Fokus rücken: So wird etwa wieder Roland Strilka von Eurotax Österreich einen genauen Blick auf die heimische Fuhrparkbranche werfen und viel Interessantes zum Flottenfahrzeugmarkt präsentieren.
Service news
Von Praktikern lernen
Programm nach Wunsch
Darüber hinaus wird Jürgen Freitag, Fuhrparkleiter der Siemens AG und „Global Fleet Manager“, über die Management-Besonderheiten eines 48.000 Fahrzeug starken Fuhrparks referieren. Seine Erkenntnisse in puncto Schadensmanagement und Co können dabei auch weitaus kleineren Flotten als Denkanstoß dienen. TÜV- Austria-Automotive-Geschäftsführer Christian Rötzer wird wiederum das Zukunftsthema E-Mobilität in den Fokus rücken.
Als Besucher können Sie sich dank der einzigartigen Kombination aus Hauptbühnen- und Marktplatz-Vorträgen darüber hinaus heuer wieder ein individuelles Tagesprogramm nach Ihren Interessen zusammenstellen. Fast 50 Aussteller aus dem heimischen Fuhrpark-Business informieren darüber hinaus über ihre neuen Dienstleistungen, Services und Flotten-Fahrzeuge. Moderiert wird die FLEET Convention übrigens wieder von Christian Clerici, der in gewohnt launig-kompetenter Art durch den Tag führen wird. •
Was passiert mit dem Verbrennungsmotor? Die „Antriebe der Zukunft“ sowie die „Zukunftschancen des Verbrennungs- und E-Motors“ werden dann das Thema der Keynote von Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom Center of Automotive Research sowie der anschließenden Podiumsdiskussion bilden, an der unter anderem auch Dipl. Ing. Heimo Aichmaier von Austrian Mobile Power sowie Prof. Dr. Jürgen Stockmar von der Technischen Universität Wien teilnehmen werden.
Haftung und Messverfahren im Fokus Überaus praxisnah sind auch die Themen von Andreas Kral, Countrymanager von JATO Dynamics Austria, der die teils massiven Auswirkungen des neuen WLTP-Messzyklus anhand plastischer Beispiele erklären wird, und von Rechtsanwalt Dr. Martin B renner, der sich der Haftung des Fuhrparkmanagers im Berufsalltag widmen wird. Ebenso werden auf der FLEET Convention die Vertreter der D-A-CH-Verbände des neugegründeten Europäischen Fuhrparkverbands EUFMA ihre Pläne vorstellen und ausführen, welche Ziele sie auf europäischer Ebene verfolgen möchten.
Auch heuer wird Christian Clerici durch das Programm der FLEET Convention führen
Infos und Anmeldung: www.fleetconvention.at
Das vollständige Programm und die komplette Speaker- und Ausstellerliste finden Sie auf den Seiten 4 und 5.
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news
Uberraschung für Europa Die ersten sechs Generationen des Lexus ES schafften es nicht nach Europa, Nummer sieben wird ab Anfang 2019 mit Hybridantrieb aber auch hierzulande erhältlich sein.
eines Audi A6, BMW 5er oder Mercedes E-Klasse. Durch eine tiefere Sitzposition bleibt übrigens die Kopffreiheit trotz der coupéhaften flachen Silhouette ausreichend gewährleistet.
Von Stefan Schmudermaier
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ährend sich der Toyota-Luxusableger Lexus in der Heimat Japan, Asien und in den USA längst etabliert hat und so manchen europäischen Premiumanbieter in den Schatten stellt, war die Eroberung Europas ein mitunter steiniger Weg. Dass es mittlerweile dennoch spürbar aufwärts geht, sieht man an den 75.000 im Vorjahr ausgelieferten Fahrzeugen, bis 2020 peilt Lexus die 100.000er- Marke an. Dazu beitragen soll die nun erstmals in Europa erhältliche ES-Baureihe. In Österreich steht die Hybridversion ES 300h ganz klar im Fokus.
4,7 Liter Schnittverbrauch
Die europäische Konkurrenz ist hart Wir konnten uns bei der Europapremiere des Lexus ES bereits einen ersten Eindruck verschaffen. Neben der eleganten Linienführung sticht vor allem das großzügige Platzangebot ins Auge. Der Fond hat durchaus Chauffeurqualitäten, mit ein Grund, warum der ES auch bei Fahrdienstleister Uber für die gehobene „Black“-Kategorie q ualifiziert ist. Dort trifft er auf die deutschen Premium-Kaliber vom Schlage
Lexus-Luxus-Lounge
W
er künftig die Business Lounge der Brussels Airlines in Brüssel besucht, der kann sich auch in der neuen Lounge by Lexus entspannen. Ziel der japanischen Nobelmarke ist es, den Besuchern die Lexus-Welt näherzubringen, ohne dabei in einem der Fahrzeuge Platz zu nehmen. Denn Autos sucht man in der Lounge vergebens. Dafür gibt es aber gleich mehrere Bereiche, die sich mit jenen in den Lexus-Fahrzeuge decken sollen. Auf 700 Quadratmetern haben bis zu 175 Gäste Platz und können dort unter anderem duschen, in eigenen Schlafkapseln schlafen, sich auf speziellen Sesseln massieren lassen oder in einem eigenen Hörraum Musik aus den Mark-Levinson-Soundsystemen lauschen. Hochwertige Möbel mit integrierter Lademöglichkeit für Smartphones sowie eine Bar runden das Angebot ab. • (STS)
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Schicke Linien, hochwertige Verarbeitung und jede Menge Platz kennzeichnen den Lexus ES
Wie sich der neue Lexus ES fährt, können wir Ihnen zwar noch nicht verraten, Chef-Ingenieur Yasuhiro Sakakibara verspricht jedenfalls herausragenden Akustik- und Federungskomfort und ein leichtfüßiges Handling. Apropos Handling, im Gegensatz zum größeren LS werden beim ES ausschließlich die Vorderräder angetrieben. Der 2,5-Liter-Vierzylinder bringt es gemeinsam mit einem E-Motor auf eine Systemleistung von 218 PS und soll sich mit 4,7 Litern begnügen. •
www.leaseplan.at
Mobil bei jeder Auftragslage Ob Großkonzern, KMU oder Start-up – alle Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie wollen effiziente Flottenlösungen, die laufend an den eigenen Bedarf und die eigenen Mobilitätsansprüche angepasst werden. Ganz nach dem Motto: Any car. Anytime. Anywhere. Hier kommt professionelles Fuhrparkmanagement ins Spiel.
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uhrparkmanager wie LeasePlan sind Experten darin, Firmenflotten optimal an die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen anzupassen. Denn nicht nur die richtige Wahl von Marke und Modellen macht einen Fuhrpark effizient, sondern auch eine stimmige Car Policy, Expertise in Sachen Steuerrecht und Versicherung sowie eine laufende Anpassung der Flotte. Die Auslagerung des Firmenfuhrparks lohnt sich, denn zeitintensive Aufgaben werden vom Profi übernommen: Von der Finanzierung über die komplette Verwaltung bis hin zum strategischen Management der Dienstwagen bei gleichzeitiger Auslagerung des Restwert-, Service- und Reifenrisikos. So können Unternehmen Kosten sparen und ihren Fuhrpark nachhaltig optimieren und das bereits ab dem ersten Fahrzeug.
Die flexibelste Flotte Bei Firmenflotten zeichnet sich ein deutlicher Trend ab: Neben klassischen Operating Leasing-Verträgen ab einer Laufzeit von 24 Monaten sind für mehr und mehr Unternehmen kurz- und mittelfristige Leasing-Optionen interessant. Das Bedürfnis nach maximal flexiblen und kostentransparenten Mobilitätskonzepten steigt vor allem bei Unternehmen kleiner und mittlerer Größe. Sie sind besonders häufig mit unklaren Kapazitätsprognosen und schwankenden Auftragslagen konfrontiert und wollen nur dann mobil sein, wenn der Bedarf auch da ist. Mit „FlexiPlan“ schließt LeasePlan die vorhandene Lücke zwischen Kurzzeitmieten und langfristigen Operating Leasing-Verträgen. Vom kompakten Stadt-
flitzer, über den Allrad-Kombi bis hin zum Nutzfahrzeug – die FlexiPlan-Flotte ist so vielfältig, dass für jeden Mobilitätsbedarf das optimale Fahrzeug vorhanden ist. Auch auf das Thema E-Mobilität reagiert der Fuhrpark-Pionier, so wird die Fahrzeugauswahl bis 2018 um Elektroautos erweitert. „Diese Lösung ist viel einfacher als herkömmliche Leasing-Optionen. Der Vertrag kann jederzeit kostenfrei beendet oder verlängert werden, sollte sich der Mobilitätsbedarf plötzlich ändern. Es wird nur für die tatsächliche Nutzungsdauer bezahlt und ein weiterer Vorteil: Die FlexiPlan-Fahrzeuge sind sofort verfügbar“, so LeasePlan Österreich Geschäftsführer Nigel Storny. Kurz und bündig: Mit einem professionellen Fuhrparkmanager an der Seite, passen Unternehmen ihre Flotten der Auftragslage an – und nicht umgekehrt. • www.leaseplan.at
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news
So ticken die heimischen Fuhrparks Arval hat auch heuer wieder rund 300 heimische Fuhrparks zu unterschiedlichen Themen befragt. Während sich bei den Basics kaum etwas geändert hat, ist die Angst vor dem Diesel offenbar allgegenwärtig. Von Stefan Schmudermaier
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iner der wichtigsten Parameter, die Fuhrparkgröße, blieb größtenteils konstant, einzig große Fuhrparks haben noch einmal zugelegt. Auch in Sachen Finanzierung hat sich in Wahrheit nicht viel verändert, 50 Prozent kaufen die Fahrzeuge, die andere Hälfte least lieber. Full-Service-Leasing wird von 30 Prozent der Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern gewählt. „Während im Alltag business as usual gilt, stehen Fuhrparkmanager vor großen strategischen Herausforderungen“, kommentiert Gwénael Cevaer, General Manager von Arval Austria, die Ergebnisse.
Kostenoptimierung weiter im Fokus Im Hinblick auf die größten Herausforderungen brennt den Fuhrparkmanagern vor allem eine Frage unter den Nägeln: 39 Prozent wollen die Kosten optimieren. Hoch im Kurs stehen dabei Fahrer trainings, Spritspar-Bewerbe aber auch alternative Antriebe. Bewusst auf bestimmte Fahrten zu verzichten ist heuer – im Gegensatz zum Vorjahr – kein Thema mehr. Die zweitgrößte Heraus forderung ist der rasante Technologiefortschritt, danach folgen Gesetzesänderungen wie zum Beispiel die neue WLTP Norm, die sich auch auf den CO2-Ausstoß auswirken kann.
Brigitte Becksteiner-Bichler, Commercial Director bei Arval Austria, berichtet von einem spürbar gestiegenen Interesse an der E-Mobilität
Elektroauto-Zunahme und die Angst vor dem Diesel Viel getan hat sich bei den alternativen Antrieben, der Anteil hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Der Trend geht ganz klar zum Elektroauto. „Wir haben bereits auf das gestiegene Interesse an der E-Mobilität reagiert und bieten gezielte Beratung in diesem Bereich an“, erzählt Brigitte Becksteiner-Bichler, Commercial Director bei Arval Austria. „Wir planen gerade ein umfangreiches E-Mobilitätsangebot inklusive Ladeinfrastruktur für Büro und Zuhause.“
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Was sind die Herausforderungen für Ihren Fuhrpark in 2018?
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Kosten optimieren Technolog. Fortschritt
31%
Quelle: Arval Fuhrparkstudie 2018
28%
39%
5%
h (Mehrfachnennungen möglich)
rreic n=278 Unternehmen in ganz Öste
2017 kstudie 2018
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Mehr Ablenkung und Druck Im Hinblick auf die Bedürfnisse der Fahrer hat sich gezeigt, dass sich die Anforderungen ans Fahrzeug und die Ausrüstung geändert haben, gleiches gilt für das Fahrverhalten. 32 Prozent berichten von sinkender Aufmerksamkeit und größerer Ablenkung, problematisch sind auch das gesteigerte Verkehrsaufkommen und der ebenfalls im11% mer stärker werdende Zeitdruck. • 2018
Haben Sie in Ihre m mit alternativem Fuhrpark bereits Fahrzeuge Antrieb?
Gesetzesänderungen
Quelle: Arval Fuhrpar
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Laut Gwénael Cevaer, General Manager von Arval Austria, stehen die Fuhrparkmanager vor großen strategischen Herausforderungen
Interessant sind die Aussagen im Hinblick auf die Zukunft des Dieselmotors, die Verun sicherung ist offenbar groß. So rechnen 51 Prozent der Fuhrparkmanager damit, dass der Dieselpreis steigen wird, immer hin 44 Prozent h alten Fahrverbote für möglich. 35 Prozent gehen davon aus, dass Steuervorteile wegfallen werden. Nur 28 Prozent zweifeln daran, dass es bald derlei Änderungen geben wird. Falls es zu Einschränkungen oder Einfahrtsverboten kommen würde, was derzeit aber nicht absehbar ist, wären stolze 89 Prozent der Unternehmen betroffen. Kein Wunder, dass 64 Prozent der Befragten bestehende Dieselfahrzeuge aus gliedern und 46 Prozent weniger Selbstzünder anschaffen wollen. Immerhin 17 Prozent überlegen, die Car Policy anzupassen.
Alternative Antrie
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n=278 Unterne hmen in ganz Österreich
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News
Es bleibt spannend! Elektrisch angetriebene SUV, fesche Business-Neuauflagen oder reine Stromer: Die nächsten Jahre bringen spannende Neuheiten. Dabei fällt auf, dass alle auf den E-Antrieb, digitale Dienste und eine starke Konnektivität setzen. Illustrationen: Reichel CarDesign
BMW i4 Der i4 soll das eleganteste i-Modell der Bayern werden. Geschmack liegt zwar immer im Auge des Betrachters, Gerüchten zufolge soll der Tesla-Model-3-Gegner jedoch in der Top-Variante über Allradantrieb und -lenkung verfügen. Interessant: Die Kunden sollen bei der Batterie konfiguration zwischen den Extremen „Dynamik“ und „Reichweite“ wählen können.
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Opel Mokka X
Peugeot 2008
Mit der Neuauflage, die 2019 auf den Markt kommen soll, bleibt vom Mokka X im Prinzip nur der Name übrig, basiert er doch auf dem PSA-Baukasten EMP2. Ebenso stammen alle Motoren aus dem Regal des PSA-Konzerns, was auf aufgeladene Drei- und Vierzylindermotoren hindeutet. Allradantrieb wird es wohl ebenso keinen mehr geben.
Kantiges, charakterstarkes Design wird den neuen 2008 prägen, der ebenso im Jahr 2019 auf den Markt kommen soll. Technisch teilt er sich die Basis mit dem Opel Mokka X, wird aber wohl auch als Hybrid- und reine Elektrovariante auf den Markt kommen.
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news
Audi A3 Nächstes Jahr wird Audi seinen „Golf“, den A3, in aufgefrischter Form vom Stapel lassen. Gröbste Änderung: Der edle Kompakte wird nur noch als fünftüriger Sportback angeboten und in der Basis nur mehr von Dreizylindermotoren angetrieben. Dafür gibt’s Konnektivität und Fahrsicherheitsassistenten en masse – freilich hauptsächlich gegen Aufpreis.
Volvo S60 Die Schweden haben von ihrer 60er-Baureihe die Limousine in der Pipeline, die Ende 2018 auf den Markt kommen soll. Optisch eng verwandt mit dem großen Bruder S90, wächst auch der S60 um knapp zwölf Zentimeter in der Länge. Motorisch setzt Volvo nur auf Benziner und Plug-in-Hybride, einen Diesel wird es gar nicht erst geben.
Mercedes GLB
Das Stuttgarter Lifestyle-SUV soll ebenfalls Ende 2019 auf den Markt kommen. Es basiert auf der neuen A-Klasse, was einen riesigen Schritt in Sachen Konnektivität – Stichwort „MBUX“ – bedeuten wird. Der GLB soll rund 4,6 Meter lang werden, wahlweise mit Allrad sowie mit Benzin- und Dieselmotoren zu haben sein. Ebenfalls offenbar fix ist eine E-Version.
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Fuhrparkverband Austria
Gefährliche Ablenkungen Unsere Autos werden zwar immer sicherer, die Ablenkung des Fahrers steigt aber an. Der Fuhrparkverband Austria hat im jüngsten Seminar erschreckende Erkenntnisse präsentiert.
Michael Närr
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Wie lang sind Sie bereits als Fuhrparkleiter tätig?
ngeregt durch die Tatsache, dass durch Ablenkungen im Straßenverkehr 150 Verkehrstote in Österreich zu beklagen sind, hat der Fuhrparkverband Austria ein Seminar zu diesem Thema durchgeführt. Unterstützt durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit wurden erschreckende Erkenntnisse präsentiert. Firmenfahrzeuge verursachen drei Mal mehr Schadensfälle als Privatfahrzeuge. Ablenkung, speziell die Nutzung des Smartphones, ist die häufigste Ursache für Unfälle. Auch das Programmieren des Navigationsgerätes während der Fahrt – die Hälfte aller Autofahrer geben das als gelebte Routine an – forciert die Unfallgefahr. Das Seminar des Fuhrparkverbandes soll Fuhrparkleiter und deren Mitarbeiter anregen, auf jedwede Ablenkung zu verzichten. Zum Beispiel wirkt die erlaubte Nutzung einer Freisprecheinrichtung auf die Reaktion des Fahrers wie ein Alkoholgehalt von 0,5 Promille. Schlimmer wird es noch, wenn das Handy in der Hand gehalten wird – da hat man dann bereits „0,7 Promille im Blut“. Erschreckend ist w eiters die Tatsache, dass pro Stunde in Österreich 8.000 SMS beziehungsweise WhatsApp-Nachrichten und dergleichen aus dem Auto geschickt werden. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ist man fünf Sekunden abgelenkt, umgelegt auf alle Autofahrer sind die Österreicher allein aufgrund dieser Ablenkung jede Stunde 1.000 Kilometer (!) im Blindflug unterwegs, so die Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Vor der Fahrt • Handy abschalten • Zielort im Navi einstellen • Radiosender auswählen, ggf. Kurzwahltasten programmieren • Sitzflächen nicht als Ablage verwenden, alles gut verstauen Während der Fahrt • Telefonieren, SMS lesen/schreiben nur im parkenden Auto • Heikle Gespräche unterlassen, auch mit Freisprecheinrichtung • Musik-Lautstärkepegel darf Verkehrsgeräusche nicht übertönen • Musik-Wechsel vermeiden oder dem Beifahrer überlassen
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Zentrale Verwaltung und Fuhrparkmanagement Niederösterreichische Versicherung AG Ich bin seit 30 Jahren bei der Niederösterreichischen Versicherung AG tätig. Vor rund 20 Jahren habe ich angefangen, mich um die Fahrzeuge der eigenen Abteilung (Einkauf/Verwaltung) und um die Dienstwagen der Direktion zu kümmern. Seit knapp 10 Jahren betreue ich nun den gesamten Fuhrpark.
Wie viele Fahrzeuge verwalten Sie? Ich verwalte eher einen kleinen Fuhrpark, aber mit umfangreichem Service. Das heißt, ich kümmere mich vom Service über Reifen und Schäden bis zum kaputten Lamperl. Im Durchschnitt legen die Fahrzeuge 42.000 Kilometer im Jahr zurück.
Wie wurden die Fahrzeuge finanziert? Bis vor 10 Jahren über die eigene (Leasing-)Tochterfirma, danach wurden die Fahrzeuge gekauft. Seit 2017 haben wir bei manchen Fahrzeugen eine Mietvariante.
Seit wann sind Sie Mitglied des Fuhrparkverbandes? Ich bin seit der Gründungsphase Mitglied im Verband.
Welche Vorteile haben Sie dadurch im Arbeitsalltag? Ich konnte schon so manche Information aus Seminaren und Gesprächen in unseren Fuhrpark mitnehmen. Und dadurch konnten wir in unserem Unternehmen bereits Einsparungen erwirken.
Haben Sie eine Empfehlung für Fuhrparkleiter-Kollegen? Gerade für kleinere Fuhrparks und KMU rechnet sich eine Mitgliedschaft durch Tipps von anderen Fuhrparkleitern und Informationen aus den Seminaren in kürzester Zeit. Den täglichen Arbeitsablauf behindern die Seminare keineswegs, da sie am frühen Abend stattfinden. Anschließend an diese Veranstaltungen gibt es immer einen regen Austausch unter den Fuhrparkleitern.
Schadensmanagement Kolumne Denzelcare Innovation Group MO‘ Drive Anhängerschwerpunkt Flottencheck Tankkarten-Vergleich Genol DKV fleetcompetence Fuhrparkportrait EQOS Lobau-Tunnel
Service
Datentausch in Echtzeit
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nonymisiert, sicher, im Einklang mit den geltenden Gesetzen. Das wird von Volvo Cars und Volvo Trucks vorausgeschickt, wenn der cloud-basierte Austausch von Echtzeit-Fahrdaten angekündigt wird. Mit der Vernetzung von Pkw und Lkw soll eine kritische Masse an Fahrzeugen erreicht werden, um die Verkehrs sicherheit durch bestimmte Warnungen zu erhöhen. Unser Bild oben zeigt den klassischen Fall einer unübersichtlichen Kurve: „Vernetzte Sicherheit ermöglicht Volvo-Fahrern, quasi um die Ecke zu schauen und kritische Situationen und Unfälle zu vermeiden, bevor sie passieren“, sagt Malin Ekholm, Vice President des Volvo Cars Safety Centre. Weiters: „Je mehr Fahrzeuge ihre Sicherheitsinformationen in Echtzeit teilen, desto sicherer werden unsere S traßen. Wir streben darüber hinaus auch weitere Kooperationen mit anderen Partnern an, die sich wie wir zur Verkehrssicherheit bekennen.“ In Schweden und in Norwegen beginnt der Datenaustausch noch im Laufe dieses Jahres. Voraussetzung ist die Ausrüstung der Fahr zeuge mit einem entsprechenden Warnsystem.
Bessere Koordinierung Mit dem E-Bike sind die ÖAMTC Pannenhelfer bereits seit 2015 in der Wiener Innenstadt unterwegs. Ihre Fähigkeiten werden von Jahr zu Jahr besser, da an allen Ecken und Enden nach Optimierungen gestrebt wird. Ein leichteres Powerpack für die Starthilfe schaffte letztes Jahr etwa Platz für einen Wagenheber, womit selbst Reifenpannen nicht den Ruf nach e inem automobilen Kollegen verlangen. Für die neue Saison wurden die radelnden Gelben Engel besser mit der Zentrale vernetzt. Eine eigens k reierte App dient gleichzeitig als Back-up für sämtliche ÖAMTC Pannenfahrer. 2017 wurden von den E- Bikern in Wien 1.065 Pannen behoben.
So lässt Ford Blinde die Landschaft erleben Professionelle Ladung Das vollautomatische Batterie- Ladegerät Accucharger Pro 25A erweitert ab sofort das Sortiment der Banner GmbH. Für tiefentladene Batterien gibt es einen eigenen Refresh-Modus, die Anwen dung wird durch ein großes Grafikdisplay vereinfacht. Bei Batteriewechsel verhindert ein Stützbetrieb Datenverlust.
Immer wieder fällt Ford mit Denkweisen „out of the box“ aus dem Rahmen. Diesmal ist uns Feel the View aufgefallen, der Prototyp eines intelligenten Autofensters, der es blinden oder sehbehinderten Menschen ermöglicht, die vorbeiziehende Landschaft zu ertasten. Nach einem Druck auf den Auslöseknopf wandelt eine in der Frontscheibe platzierte Digitalkamera monochrome Bilder in Vibrationen unterschiedlicher Intensität, 255 Ab stufungen sind möglich. Ford of Italy hat sich dafür mit dem Start-up Aedo zusammengetan: „Die Technologie ist innovativ, aber das Konzept einfach“, sagt Marco Alù Saffi von Ford, der damit für unvergessliche Momente sorgen will.
BMW: Lidar von Magna Radar, Lidar, Kameras und Ultraschallsensoren stellen eine umfassende Rundumsicht für autonome Fahrzeuge sicher. Die BMW Gruppe hat nun den ersten Serienauftrag für hochauflösende Lidar-Technologie an Magna vergeben. Selbstfahrende Systeme bis Level 4 und Level 5 werden damit unterstützt.
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service
Schwe rpunk t: Schadens
Alles für die Quote Viele Firmen werfen sprichwörtlich Geld auf die Straße, weil sie den Bereich des Schadensmanagements nicht anpacken. Dabei ließe sich mit etwas gezielter Optimierung schon einiges einsparen.
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uhrparkmanager wissen: Es kann immer was passieren. Dabei ist ein Unfall ohne Personenschaden immer eine ärgerliche Sache, weil viel Bürokratie erledigt werden muss. Selbst wenn der Schaden klein ist, also die Stoßstange zerkratzt, die Seitentür eingedrückt oder die Heckklappe demoliert wurde, der Aufwand ist im Verhältnis dazu riesig. Dabei wird laut aktuellen Daten jedes Firmenfahrzeug im Schnitt einmal pro Jahr beschädigt und muss um rund 1.000 Euro repariert werden. Insofern ist es unverständlich, dass die Kosten, die daraus entstehen, selten Niederschlag in den TCO (Total Cost of Ownership) finden, machen Schäden im Durchschnitt doch 15 Prozent der laufenden Kosten aus.
„ 15 Prozent der TCO eines Fahrzeugs entfallen durchschnitt15 Prozent der TCO Dabei stecken in diesen 15 Prozent all jene Kosten, die ein Unternehlich auf Remen für Selbstbehalte, Mietwagen, Arbeitszeit und Reparaturen am paratur- und Fahrzeug bei der Rückgabe, die während der Nutzung nicht behoben wurden, bezahlen muss. Anders ausgedrückt: Die Vollkosten für ein Folgekosten Fahrzeug erhöhen sich um 15 Prozent, ohne dass für das Unternehmen ein Mehrwert entsteht. Logisch, je nach Zustand des Wagens kann es von Schäden.“ in manchen Fällen auch noch deutlich teurer werden. Setzen Sie Maßnahmen Was ist also zu tun, um die Kosten in den Griff zu bekommen? Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, wie hoch die Schadensquote im Betrieb ist – regelmäßige Reportings sind Pflicht. Andererseits sollten die Mitarbeiter in die Pflicht genommen und über die durch Schäden verursachten Kosten aufgeklärt werden. Das schafft Bewusstsein und kann helfen, weitere Schäden zu vermeiden. Ebenso wichtig: Setzen Sie präventive Maßnahmen und investieren Sie beim Kauf eines neuen Firmenautos ein paar hundert Euro in eine Rückfahrkamera oder Parkpiepser – und halten Sie diese Ausstattungsmerkmale in der Car Policy als Pflicht-Extras fest. Wenn das
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Manage ment -
alles nichts hilft, schicken Sie unverbesserliche Mitarbeiter zu Fahrertrainings. Letzter Punkt: Wenn etwas repariert wird, dann sollte dies möglichst „smart“ passieren, also mittels Spotrepair-Methoden.
Smartrepair spart Kosten Konkret heißt das: Statt bei einem Steinschlag die komplette Windschutzscheibe zu tauschen, wird der Schaden ausgeharzt. Dafür muss der Mitarbeiter den Pecker allerdings sofort mit einer Folie abkleben, damit kein Schmutz eindringen kann. Ist das passiert, dann dauert die Reparatur im Schnitt 20 Minuten und ist logischerweise deutlich kosten- und energieeffizienter, als ein neues Glas einzusetzen. Ähnliches gilt bei kleinen Beschädigungen an der Karosserie in Form von Steinschlägen oder kleinen Beulen. Auch diese lassen sich oftmals durch sogenannte Spot- oder Smartrepair-Methoden reparieren. Der Vorteil: Die Kosten sind um durchschnittlich 50 Prozent geringer, nehmen deutlich weniger Zeit in Anspruch, was in weiterer Folge auch die verlorene Arbeitszeit des Mitarbeiters reduziert. • (PSP)
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Henning Heise ist Geschäftsführer der fleetconsulting GmbH und unabhängiger Fachmann im Flotten- und Fuhrparkmanagementbereich, er steht vielen Firmen beratend zur Seite. Darüber hinaus ist er Obmann des Fuhrparkverbandes Austria.
Schadensmanagement in neuen Dimensionen S
chon öfters habe ich in redaktionellen Beiträgen, Schulungen oder Vorträgen auf die Wichtigkeit des Schadensmanagements sowohl aus der monetären Sicht, einer der größten Preistreiber im Bereich der Fuhrparkkosten, auf der anderen Seite aufgrund der Verantwortung des internen Fuhrparkleiters, der für die Sicherheit und Fahrtüchtigkeit zuständig ist, hingewiesen.
Erstmals ein spezialisiertes Unternehmen am Markt 2018 hat die Innovation Group, eines der internationalen führenden Unternehmen im Bereich des Schadensmanagements, seine operative Tätigkeit in Österreich aufgenommen. Somit bietet erstmalig ein professionelles, auf diesen Bereich spezialisiertes Unternehmen seine Dienste in unserem Land an. Die Reaktionen der Flotten betreiber zeigen eindeutig, dass diese Art der Dienstleistung längst fällig war und es einen regen Zuspruch gibt. Neben den Aufgaben der Abwicklung einer Reparatur, der Organisation der Mobilität der Mitarbeiter und schließlich des Berichtswesens, kommt dem Karosserie- Reparaturbereich in Zukunft noch eine ganz andere Dimension hinzu. Im Zuge der Entwicklung in Richtung autonomes Fahren bekommen die Fahrzeuge immer mehr Assistenzsysteme, die für den Fahrer Tätigkeiten komplett übernehmen oder ihn darin sehr stark unterstützen. Diese Assistenten sind nur dann hilfreich, wenn sie einwandfrei und fehlerlos arbeiten. Gemeint sind damit Funktionen wie den aktiven Tempomaten, der die Geschwindigkeit am vorherfahrenden Fahrzeug orientiert, oder die Bremsassistenten. Beides sehr nützliche S ysteme, vor allem der Bremsassistent. Was ist aber, wenn sie Objekte fehlinterpretieren? So wurde mir letztens berichtet, dass ein Bremsassistent bei einer Autobahnabfahrt die Leitplanke als bewegliches Objekt einstufte und sofort, bei circa 90 km/h, eine Vollbremsung des Fahrzeugs einleitete. Das dahinterfahrende Auto konnte, der völlig überraschend und scheinbar ohne sichtlichen Anlass
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ausgelösten Aktion, zum Glück noch ausweichen und verhinderte damit einen größeren Unfall. Wie kann es zu einem solchen Fehler des Systems kommen? In diesen hochkomplexen Rechnern ist natürlich die Geometrie des Fahrzeugs gespeichert. Schon bei einem „relativ simplen“ Blechschaden kann sich an der Karosserie, der Radauf hängung oder anderen wichtigen Teilen etwas verziehen, was auf den ersten Blick mit freiem Auge nicht zu erkennen ist. Das verändert die Geometrie des Fahrzeugs aber und der Rechner arbeitet mit falschen Ausgangspunkten.
Eine gewissenhafte Reparatur ist essenziell Das heißt, der gewissenhaften und genauen Reparatur des Fahrzeugs, der anschließenden Vermessung und Kalibrierung der Systeme, kommt eine essenzielle Bedeutung zu. Gerade Fuhrparkleiter, die für die Sicherheit vieler Fahrzeuge zuständig sind, bekommen eine neue Art der Verantwortung. In Zukunft gilt es nicht nur vernünftige Stunden sätze zu verhandeln, sondern sicherzustellen, dass die Werkstatt über die technische Ausstattung und das Know-how verfügt, um die Reparatur in der notwendigen Qualität und Gewissenhaftigkeit auszuführen. In den Medien ist ja öfters zu lesen oder zu hören, dass bei „selbstfahrenden“ Fahrzeugen die Systeme versagt haben und es zu Unfällen mit tödlichen Ausgängen kam, was nicht nur den Fahrer betraf, sondern mitunter auch unschuldige Passanten oder Radfahrer. Dies kann bei Firmenfahrzeugen, die mit Logo oder Firmennamen versehen sind, zu unerwünschter, negativer PR führen. Somit kommt dem Thema Schadensmanagement neben dem monetären Aspekt noch eine neue Dimension der Verantwortung zu und lässt es noch viel bedeutender werden. Da sind darauf spezialisierte Firmen mit ihren Dienstleistungen noch wichtiger und es werden somit hoffentlich mehr solcher Anbieter ihren Weg nach Österreich finden. •
service
Ein Mitarbeiter mit vielen Stärken: Die langjährige Werkstatterfahrung hilft Dejan Gudzic auch bei seinem neuen Job als Kundendienstberater
Fördern & fordern Weil Facharbeiter Mangelware sind, müssen sich Firmen selbst um die Ausbildung ihrer Mitarbeiter kümmern. Denzelcare setzt dabei seit Jahren erfolgreich auf eine eigene Strategie. Von Mag. Pascal Sperger
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er Facharbeitermangel in Österreich ist ein brandheißes Thema. Und stellt betroffene Firmen vor fast unlösbare Aufgaben. Vor allem in den Spezialbereichen Karosserie und Lack ist es beinahe unmöglich, kompetente Mitarbeiter zu finden, betont Hannes Bauer, Leiter von Denzelcare. Seit vielen Jahren investiert der Lack- und Karosserie-Spezialist deshalb im Besonderen in die eigenen Lehrlinge und Mitarbeiter, um konstant eine hohe Arbeitsqualität bieten und natürliche Abgänge kompensieren zu können. Darüber hinaus ist man laut Bauer auch aufgrund des 16 Automobilmarken starken Portfolios in der Lage, den Lehrlingen und Mitarbeitern im Denzel-Konzern eine Anstellungsgarantie sowie Aufstiegs- und Veränderungsmöglich keiten bieten zu können.
Personallücke nur dank Ausbildungsplan geschlossen Jüngstes Beispiel dafür ist Dejan Gudzic, der seit 1. Februar als Kunden dienstberater bei Denzelcare tätig ist und vorher „einer der stärksten Mitarbeiter im BMW-Team“ war, wie Bauer resümiert. Der Wechsel war eigentlich bereits vor zwei Jahren geplant, da es am freien Arbeitsmarkt aber keinen würdigen Nachfolger für ihn gab, musste zuerst ein anderer Mitarbeiter intern für seine Stelle ausgebildet werden. Bauer: „Die Lücke konnte nur aufgrund unseres Bestrebens bei der Lehrlingsausbildung, die wir vor fünf Jahren gestartet haben, geschlossen werden. Die Mitarbeiter mit den Kompetenzen, die wir brauchen, sind am Markt nämlich leider nicht vorhanden.“ Der Vorteil: Die vorhandenen Mitarbeiter werden wertgeschätzt, gefordert und gefördert. Das sieht auch Gudzic so: „Ich hatte schon länger Ambitionen, mehr Verantwortung im Betrieb zu übernehmen und die Karriereleiter hin aufzusteigen. Gleichzeitig wollte ich aber auch meine langjährige Erfahrung in der Werkstätte weiter nutzen und der Denzelgruppe treu bleiben. Die Arbeitsatmosphäre und das Mitarbeiterklima g efallen
mir nämlich sehr gut, vor allem, weil man als Mitarbeiter viele Weiterb ildungsmöglichkeiten hat und vom Betrieb dazu ermutigt wird.“ Bauer ergänzt: „Beim Personal planen wir mehrere Jahre voraus. Kurzfristiges Denken wäre zu risikobehaftet. Denn würden die Arbeitskompetenzen plötzlich wegfallen, könnten wir unseren täglichen Betrieb nicht aufrechterhalten.“
Versprechen müssen halten
Kundendienstberater Dejan Gudzic (l.) und Hannes Bauer, Leiter Denzelcare: „Die Flügel bekommt der Mitarbeiter von uns, aber fliegen muss er selbst!“
Schwe rpunk t: Schadens
Manage ment -
Die berufliche Veränderung hat Gudzic nicht bereut: „Der enge und direkte Kundenkontakt macht mir Spaß. Man spürt einfach, wie man den Leuten eine Freude macht. Nach einem Unfall sind viele verunsichert und durch den Wind, da muss man beruhigen, helfen und unterstützen. Und das taugt mir sehr, weil wir dieses Negativ erlebnis positiv beeinflussen können.“ Bauer ist sich sicher: „Die Vertrauensbasis ist besonders wichtig, weil die Menschen uns ihr Auto, sprich ihr Eigentum anvertrauen. Im Gegenzug h alten wir unser Versprechen und kümmern uns von A–Z nicht nur um das Fahrzeug, sondern auch um unseren Kunden. Ehrliche und kompetente Beratung und die fristgerechte Einhaltung der Reparatur- und Abholtermine müssen deshalb halten.“ •
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Bild: Fotolia
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Alles aus einer Hand Die Innovation Group ist der erste Full-Service-Schadenmanager in Österreich und übernimmt die komplette Schadenbearbeitung – von der Schadenaufnahme über die Rechnungsprüfung bis zur Versicherungsbürokratie und Ersatzmobilität. Von Mag. Pascal Sperger
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eit Anfang 2018 ist die Innovation Group als erstes auf Schadensmanagement spezialisiertes Unternehmen in Österreich aktiv. Die deutsche Firma ist bereits in 13 Ländern tätig, betreut 1.200 Kunden und managt 300.000 Kfz-Schäden pro Jahr. Laut René Dietzel, Business Development Manager der Innovation Group, verfügt die Innovation Group hierzulande über ein flächendeckendes Partner netzwerk mit 70 Stationen, wobei die Kunden neben qualitativ hochwertigen Reparaturen vor allem von dem „transparenten und effizienten Kfz-Schadensmanagement“ profitieren werden. Konkret geht es dabei vor allem um „diverse Einsparungen im Bereich der Fahrzeugreparatur, Ersatzmobilität und der merkantilen Wertminderung“. Darüber hinaus wird laut Dietzel „der Prozess des Schadensmanagements an den jeweiligen Fuhrpark angepasst“, wodurch sich der administrative Aufwand für den Fuhrparkbetreiber verringert und der Dienstwagennutzer im Schadenfall entlastet wird.
Vor der Prüfung hätte die Reparatur dieses Schadens 6.250 gekostet, nachher 2.460 Euro
Bis zu 60 Prozent sparen Laut Dietzel können Kunden dank der Zusammenarbeit mit der Innovation Group „bis zu 60 Prozent der Reparaturkosten einsparen“. Grundlage dafür ist im Besonderen die Schadenbearbeitung durch eigenes Fachpersonal, welches die Kostenvoranschläge sowie die Wertminderung und die Reparaturdauer auf Plausibilität prüft und gegebenenfalls nachverhandelt. Zweite Voraussetzung ist freilich ein hochqualifiziertes Werkstattnetz, das laut Dietzel „einen effizienten und kostenoptimierten Prozess“ erst möglich macht. Ein eindrucksvolles Beispiel für die möglichen Kosteneinsparungen ist jedenfalls die Erneuerung eines Schadens an der Seitenwand rechts hinten (siehe kleines Bild): Während vor der Prüfung noch Reparaturkosten in Höhe von 6.250 Euro im Kostenvoranschlag von der Werkstatt angeführt wurden, konnten die Kosten dank der Prüfung des Innovation- Group-Fachpersonals auf 2.460 Euro korrigiert werden. Gleiches gilt für die Wertminderung, die durch die Kontrolle von 650 Euro auf 350 Euro berichtigt wurde. Weiterer Vorteil:
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Schwe rpunk t: Schadens
Manage ment -
alkulierte die Werkstatt zuK nächst mit neun Werkstatt tagen, waren nach der Prüfung nur mehr fünf notwendig. Dietzel: „Neben einer qualitativen Fahrzeugreparatur nach Herstellervorgabe liegt der Fokus immer auf der Reduzierung der Schadenaufwände. Aus diesem Grund prüfen wir alle Dokumente unabhängig, um somit aktiv den Prozess zu steuern.“ Dies bedeutet, dass alle Kostenvoranschläge auto matisiert auf Einhaltung der Konditionen geprüft und alle Fälle hinsichtlich des Reparaturweges, Befolgung der Herstellervorgaben und Verwendung von Originalersatzteilen überwacht werden. Dietzel: „Übersteigen die Reparaturkosten eine mit dem Kunden vereinbarte Höhe, wird automatisch ein Gutachter hinzugezogen.“
Weitere Vorteile Dass darüber hinaus für die Kunden der Innovation Group keine Zusatzkosten für den Hol- und Bring-Service oder das Ersatz fahrzeug entstehen und er über ein Online-Tool jederzeit Einblick in die Dokumentation des Schadenfalls nehmen kann, sind weitere Vorteile für die Praxis und ein Dienst an der Transparenz. •
Ready for Take-off MO’ Drive hat am Flughafen Wien-Schwechat eine Holund Bring-Station für Reparaturen eröffnet. Dabei kann das beschädigte Auto ganz einfach im Parkhaus 3 abgegeben werden.
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O’ Drive, der Spezialist für Lack, Karosserie und Glas steht ab sofort auch am Flughafen Wien-Schwechat mit einem Holund Bring-Service zur Verfügung. Zum vereinbarten Termin fährt man einfach ins Parkhaus 3 beim Terminal 1 in die erste Parkebene, wo schon der MO’ Drive-„Ground-Staff“, der das reparatur bedürftige Fahrzeug übernimmt, wartet. Bei der Rückkehr steht für die Heimfahrt das instandgesetzte Auto oder ein attraktives Ersatzfahrzeug bereit. Angenehmer Nebeneffekt: Die Parkgebühren sind im Reparaturpreis inkludiert.
Mobil sein und bleiben
Einfache Terminvereinbarung Den Abgabe- beziehungsweise Abholtermin kann man sich ganz einfach bis spätestens 48 Stunden vor der Abreise über die MO’ Drive- Hotline (+43 1 7695690) oder unter www.modrive.at vereinbaren. Auch für Früh- oder Spätflüge ist vorgesorgt: „Außerhalb der MO’ Drive-Öffnungszeiten wirft man die Autoschlüssel einfach in einen Schlüsseltresor“, wie Marc Sperl, Leiter Fleet Management bei MO’ Drive, erklärt. Er gibt jedoch zu: „Je eher wir davon erfahren, dass ein Auto gebraucht wird, desto besser können wir uns auf den Kundenbedarf einstellen und den Hol- und Bringservice individuell abstimmen.“ Fakt ist jedoch auch, dass Geschäfts- oder Urlaubsreisen mit dem Flugzeug Vielfahrern ein ideales Zeitfenster bieten, um das Auto zur Reparatur von Schäden an Lack, Karosserie und Glas dem Spezialisten zu überlassen. „Mit unserem Airport-Service ermöglichen wir den Kunden die selbständige Hin- und Rückfahrt zum und vom Flughafen Wien-Schwechat. Während ihrer Abwesenheit erledigen wir alle vereinbarten Arbeiten“, erläutert Sperl.
Einfahren, abgeben, wegfliegen und parallel das Auto reparieren: MO’ Drive macht das am Wiener Flughafen möglich
Je nach Abwesenheitsdauer und Zeitbedarf des Werkstattaufenthalts steht bei der Rückkehr ein modernes Ersatzauto oder das mittlerweile instandgesetzte Kundenfahrzeug bereit. „Wir übergeben das Auto im Parkhaus 3. Sollte ein Ersatzfahrzeug benötigt werden, entspricht es dem Platzbedarf und Einsatzzweck des Fahrzeugs, das uns der Kunde zur Reparatur überlassen hat“, betont Sperl. Auch für den Fall, dass ein Kunde mit der späten „Abendmaschine“ und somit außerhalb der Öffnungszeiten zurückkehrt, bemühen sich Sperl und sein Team um die Mobilität für die Heimfahrt und die nächsten Arbeitstage: „Keeping Drivers on the Road ist für MO’ Drive Prinzip“, so Sperl. • (RED)
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Serie:
Anhänger Teil 2
Ab heute lassen wir arbeiten Anhänger-Schwerpunkt, Teil 2: Wir plaudern ein wenig über die erforderliche Ausrüstung des Zugfahrzeuges und stellen elektronische Helferlein in den Vordergrund, die den Alltag des Anhängerfahrers bequemer und sicherer gestalten. Von Alexander Seger, Inhaber der Fahrschule Fürböck in Mödling
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m ersten Teil unseres Anhänger-Schwerpunktes haben wir einen Blick auf die technisch und rechtlich im Anhängerbetrieb zu beachtenden Gewichtsgrenzen geworfen. Nach diesem eher trockenen Paragraphenslalom geht es heute in die Praxis: Muss man eine abnehmbare Anhängerkupplung entfernen, wenn kein Anhänger gezogen wird? Wo wird die Reißleine korrekt montiert? Und: Wie kann ich mit Anhänger ohne Kopfschmerzen rückwärts fahren?
Rückspiegel Wenn der Anhänger so breit ist, dass die Rückspiegel des Zugfahrzeuges keine ausreichende Sicht auf nachfolgende Fahrzeuge bieten, werden zusätzliche Spiegel erforderlich. Sie werden entweder direkt am Spiegelgehäuse oder am Kotflügel montiert.
Notlösung toleriert. In den Niederlanden und der Schweiz ist das explizit unzulässig.
Durchsichtiger Anhänger
Fahrtenschreiber
Unter dem Titel „Transparent Trailer“ arbeitet Land Rover an einem Kamerasystem, das dem Lenker den Verkehrsraum hinter seinem Anhänger anzeigt. Das kann vor allem bei großen Anhängern, die einen gewaltigen toten Winkel erzeugen, hilfreich sein. Die gleiche Kamera kann dann auch beim Rangieren den unmittelbaren Nahbereich hinter dem Anhänger anzeigen. Ein Versuchsfahrzeug wurde 2015 präsentiert, ein Serieneinsatz ist derzeit aber nicht absehbar.
Wenn die Summe der höchsten zulässigen Gesamtgewichte von Zugfahrzeug und Anhänger über 3.500 Kilogramm liegt, müssen gewerblich genutzte Nutzfahrzeuge einen digitalen Fahrtenschreiber zur Aufzeichnungen der Fahrdaten eingebaut haben. Der Fahrer ist verpflichtet, den Fahrtenschreiber bei allen gewerblichen Fahrten zu verwenden und die zulässigen Lenkund Ruhezeiten penibel zu beachten! Während diese Bestimmung in Österreich nur für Zugfahrzeuge mit Lkw-Typisierung (N1, N2, N3) angewendet wird, fallen in Deutschland auch Kombis (M1) unter die Ausrüstungs- und Verwendungspflicht.
Anhängerkupplung Abnehmbare Anhängerkupplungen sind obligat, wenn das Kennzeichen des Zugfahrzeuges durch den Kugelhals teilweise verdeckt wird. Wenn kein Anhänger gezogen wird, muss diese Anhängerkupplung grundsätzlich entfernt werden. Davon abgesehen, muss der Haken für Fahrten in Österreich nicht demontiert werden, wenn kein Anhänger gezogen wird. In Deutschland ist das Abnehmen des unbenützten Hakens hingegen vorgeschrieben. Am Fahrzeug dauerhaft angebrachte, aber ausklappbare Anhänger kupplungen werden entweder manuell oder mit einem in die Kofferraumverkleidung integrierten Taster entriegelt. Der Kupplungshals der Anhängerkupplung kann einfach mit dem Fuß arretiert werden, wenn er nicht von selbst in der Endstellung einrastet. Ein Tipp zur Pflege der Anhängerkupplung: Vor dem Auftragen von frischem Fett sollte die Kugel gereinigt werden, damit vorhandener Schmutz nicht wie Schmirgelpapier wirkt. Als Reinigungsmittel eignen sich zum Beispiel Nitro-Verdünnung oder Spiritus. Besitzt der Anhänger einen Schlingerdämpfer, darf der Kopf hingegen nicht gefettet werden!
Nachträglicher Kauf einer Anhängerkupplung
Zukunftsmusik: „Transparent Trailer“ macht den Anhänger bzw. die Ladung mittels Kamera durchsichtig
Navigationssystem Der Hebel der Feststellbremse wird mittels Reißleine mit dem Fahrzeug verbunden; löst sich der Anhänger, wird die Bremse aktiviert
Wenn an einem Fahrzeug nachträglich eine Anhänger kupplung montiert werden soll, muss diese nicht typisiert werden, wenn die Marke und Type der Kupplung ohnehin b ereits im Genehmigungsdokument eingetragen ist oder diese Anhängerkupplung ein E-Prüfzeichen besitzt und für das jeweilige Fahrzeug als geeignet erklärt wurde. Der entsprechende Nachweis muss bei jeder Fahrt mitgeführt werden. Übrigens: An Fahrzeugen, die nach dem 8. September 1999 typisiert wurden, dürfen ausschließlich EG-genehmigte Anhängervorrichtungen montiert werden.
Reißleine Der Hebel der Feststellbremse des Anhängers wird mit dem Zugfahrzeug über ein Seil verbunden. Das Seil soll dabei möglichst straff gespannt sein. Löst sich der Anhänger, wird durch das Seil die Bremse angezogen. Anschließend reißt das Seil ab. Das Abreißseil wird dazu in der vorgesehenen Öse (am Rahmen des Zugfahrzeuges oder am Haken selbst) eingehängt. Das Reißseil mit einer Schlinge (eventuell mehrfach) um den Zughaken zu wickeln, ist in Österreich nicht verboten. In Deutschland wird das bei Fahrzeugen ohne Öse als
Moderne Navigationssysteme können bei der Routenwahl auch starke Steigungen, gefährliche Gefällestrecken oder Höhen beschränkungen berücksichtigen, wenn die entsprechenden Informationen in den Kartendaten enthalten sind. Das gleiche gilt für die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, die für die Errechnung der prognostizierten Fahrzeit von Bedeutung ist.
Rückfahrkamera Moderne Navigationssysteme berücksichtigen etwaige Anhänger bei der Routenwahl oder bei der Einblendung von Verkehrszeichen
Zum Ankuppeln des Anhängers ist eine Rückfahrkamera Gold wert. Mitunter ist es sogar möglich, statt der Einparkhilfslinien, die den Bewegungspfad des Fahrzeugs abhängig von der Lenkradstellung symbolisieren, eine einzelne Linie für den Kugel kopf der Anhänger kupplung auszuwählen.
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Bild: Fotolia
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Luftfederung Ein höhenverstellbares Luftfahrwerk hilft beim Ankuppeln des Anhängers, dennoch muss der Fahrer aussteigen, um die elektrische Verbindung anzuschließen, das Reißseil einzuhängen und das Stützrad hochzuziehen. Für das Anhängen vor Publikum ist es natürlich sehr cool, wenn sich das Auto in die Höhe pumpt und die Anhängerkupplung bereits schließt, während der Fahrer am Weg zum Wagenheck ist.
Rangierassistent Das von vielen Gelegenheitsfahrern gefürchtete Rangieren mit dem Anhänger wird durch moderne Assistenzsysteme dramatisch erleichtert. Als erster Anbieter hat Volkswagen mit dem 2014 vorgestellten Passat eine supereinfach zu b edienende Rangierhilfe vorgestellt. Der erweiterte Parklenk-Assistent kann nicht nur das Auto ohne Lenkeingriff des Fahrers in Parklücken bugsieren, er erkennt auch über die Rückfahrkamera die Stellung der Anhängerdeichsel und errechnet die erforderlichen Lenkkorrekturen, um (je nach Wunsch des nicht lenkenden Lenkers) gerade zurückzusetzen oder verkehrt um eine Ecke zu schieben. Gesteuert wird der Anhänger dabei über den Einstellknubbel der Außenspiegel, der wie ein Joystick bewegt wird. Während der Fahrer bei handgeschalteten Modellen leicht Gas geben muss, reicht es bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe, den Fuß von der Bremse zu nehmen, damit sich das Gespann in Bewegung setzt. Für das Bremsen bis zum Stillstand ist generell der Fahrer verantwortlich. An seine Grenzen gerät das System, wenn der Knickwinkel zu groß ist, – dann hat aber auch ein geübter Pilot bereits Schwierigkeiten, den Anhänger noch zielgerichtet zu steuern. Mittlerweile ist der Trailer Assist auch für andere Modelle und Marken des VW-Konzerns, darunter zum Beispiel auch der VW Crafter, bestellbar.
Rangierassistenten wie etwa der Trailer Assist von VW erleichtern das Rückwärtsfahren und Einparken deutlich
Wer allein unterwegs ist und die Beleuchtungskontrolle durchführen möchte, kann sich zum Beispiel mit einem Schneebesen behelfen
Gespannstabilisierung Bei jeder Fahrt regen Straßenunebenheiten, Windböen oder Ausweichmanöver den Anhänger zum Pendeln an. Breite Wohnwagen sind besonders gefährdet, da deren Räder gerne in den seitlich versetzten Lkw-Spurrillen nachlaufen. Die Pendelschwingungen klingen bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit immer langsamer ab, ab der kritischen Geschwindigkeit, die jeweils von den Eigenschaften der Fahrzeuge, der Ladung und anderen Bedingungen abhängt, gar nicht mehr. Diese Pendelschwingungen machen das Gespann schließlich unbeherrschbar. Die Anhänger-Antischleuder-Elektronik ist eine Softwareerweiterung im ESP-Steuergerät, die bei prak-
Um die Stützlast des Anhängers zu prüfen, gibt es spezielle Federwaagen, es klappt aber auch mit der Badezimmerwaage
tisch allen Herstellern verfügbar ist. Bei Mercedes wird das System zum Beispiel Trailer Stability Assist (TSA) genannt. Die Querbewegungen des instabilen Anhängers übertragen sich auf das Zugfahrzeug, das seinerseits zu schlingern beginnt. Der Gierratensen sor des Pkw bemerkt diese Bewegungen, das ESP-Steuer gerät nimmt daraufhin Gas weg und leitet eine Bremsung ein, die freilich ziemlich k omplex abläuft. Verzögert wird an allen vier Rädern und zwar mit höchstens einem Drittel der vollen Bremskraft. Die Entwickler wollen damit vermeiden, dass zum Beispiel ein soeben überholter Lkw einem heftig bremsenden Pkw-Gespann ins Heck rauscht. In Hinblick auf die Stabilität beginnt die Bremsung genau dann, wenn der Anhänger bei seiner Pendelschwingung die „neutrale“ Null-Lage passiert. Die Querkräfte, die er auf das Zugfahrzeug schickt, gleicht das ESP-Steuergerät aus, indem es den Vorderrädern wechselweise unterschiedlich hohe Bremskräfte zuteilt. Wichtig ist, dass der Fahrer bei auftretenden Pendelschwingungen das Lenkrad festhält und nicht gegenlenkt, nur dann kann das System erkennen, dass die Pendelbewegung unerwünscht ist. Wenn der Fahrer das Gespann hingegen selbst durch ständiges Lenken aufschaukelt, wird die Elektronik nicht wirksam, denn die Instabilität wird nicht durch den Anhänger, sondern durch das Lenken des Fahrers verursacht.
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Anhänger Teil 2
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Spurstabilisator („Schlingerdämpfer“) Ein mechanisch arbeitender Schlingerdämpfer presst die Deichsel des Anhängers besonders fest auf den Kugelkopf. Damit hemmt er die Drehbewegung des Anhängers um den Kupplungspunkt und dämpft so die Pendelschwingungen des Anhängers. Der Kugelkopf darf in diesem Fall nicht geschmiert werden!
Beleuchtungskontrolle Die Anhänger-Beleuchtungskontrolle von Land Rover ermöglicht eine Kontrolle der Anhängerbeleuchtung ohne eine zweite Person. Das System wird über den Touchscreen oder per Knopfdruck im Kofferraum aktiviert und lässt die Lampen am Anhänger aufleuchten, während man hinter dem Gespann steht. Die analoge Lösung ist ähnlich einfach: Man zwicke ein Schneebeserl zwischen Bremspedal und Fahrersitz ein, – eine Lösung, die in Österreich freilich leichter umsetzbar ist als in Arizona oder Kalifornien.
Die Führerschein-Klassen Klasse B, leichter Anhänger Leichte Anhänger dürfen mit der Klasse B gezogen werden, wenn das um 75 Kilogramm erhöhte Eigengewicht des Zugfahrzeuges mehr als doppelt so schwer ist wie das aktuell vorliegende Gesamtgewicht des Anhängers (meist zur besseren Unterscheidung „momentanes Gesamtgewicht“ oder auch „tatsächliches Gesamtgewicht“ genannt). Natürlich ist es mitunter mühsam, den Anhänger abzuwiegen, um die Einhaltung der Gewichtsparität prüfen zu können. Wenn das Gewichtsverhältnis nicht passt, braucht man andererseits nur Dinge vom Hänger ins Auto umzuräumen, bis das passende Gewicht stimmt. Die 75 Kilogramm sollen den Fahrer und sein Handgepäck berücksichtigen – aber pauschal, auch ein Sumoringer darf nicht mehr dazurechnen. Die allerschwerste erlaubte Kombination für B-Besitzer wiegt daher 3.500 kg + 750 kg = 4.250 kg höchstes zulässiges Gesamtgewicht.
Stützlastkontrolle Die Deichsellast des Anhängers soll die mögliche Stützlast des Zugfahrzeuges möglichst erreichen, aber nicht überschreiten. Einige Hersteller haben eine Stützlastkontrolle an Bord, die eine Überladung verhindert. Die Stützlastkontrolle wird entweder über den Touchscreen oder per Smartphone mittels App aktiviert. Die analoge Lösung besteht im Ankauf einer Federwaage im Camping-Fachhandel oder man verwendet einfach die Badezimmerwaage.
Das Resümee Mit ein wenig Übung ist das Fahren mit Anhänger keine Hexerei, wenn man sich an grundlegende Dinge hält. Dazu gehört auch der Erwerb der entsprechenden Lenkerbewilligung, im Kasten rechts haben wir noch einmal alle Varianten und die dadurch ermöglichten Anhänger-Gewichtsklassen für Sie zusammengefasst. Eines gilt beim Fahren mit Anhänger in jedem Fall: Das Fahren erfordert vollste Aufmerksamkeit vom Fahrer, Ablenkungen jeglicher Art sind dabei absolut tabu. Zudem ist immer Sorge zu tragen, dass die Ladung – egal ob Schüttgut, ein Fahrzeug oder andere Dinge – entsprechend den Vorschriften gesichert werden. Wird all das beachtet, steht einer guten Fahrt mit Anhänger nichts mehr im Wege. •
Klasse B, schwerer Anhänger Schwere Anhänger sind B-Schein-tauglich, wenn die Summe beider höchstzulässigen Gesamtgewichte höchstens 3.500 Kilo gramm ausmacht. Oftmals ist es ärgerlich, dass das Entladen des Anhängers nichts nützt, da ja das höchste zulässige Gesamtgewicht maßgebend ist und ein leerer Anhänger vom Auto wohl sehr locker gezogen wird, wenngleich er bereits „zu schwer für den Führerschein ist“. Das Überschreiten der Gesamtsumme von 3.500 Kilogramm ist zudem auch von Organen der Straßenaufsicht mit den Fahrzeugdokumenten durch einfaches Addieren sehr leicht feststellbar.
Klasse B, Code 96 Nach drei Kurseinheiten und vier Fahrstunden in einer Fahrschule – aber ohne Prüfung! – darf auch ein schwerer Anhänger gezogen werden, mit dem die höchste zulässige Gesamtmasse der Fahrzeugkombination bis zu 4.250 Kilogramm beträgt. Diese Berechtigung wird im Führerschein mit dem im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum gültigen Code 96 vermerkt.
Klasse BE Der Führerschein der Klasse BE umfasst ein Zugfahrzeug der Klasse B und einen Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von höchstens 3.500 Kilogramm. Die erforderliche Ausbildung beträgt wie beim Code 96 drei Stunden Kurs und vier Fahrstunden, zusätzlich sind ein Termin beim Arzt sowie eine Theorie- und eine Fahrprüfung zu absolvieren.
Klasse BE bei Besitz der Klasse F Der erleichterte Zugang zur Lenkberechtigung für die Klasse BE (nur eine praktische Fahrprüfung, der theoretische Teil am Computer entfällt) ist für alle Personen möglich, die die Lenkberechtigung der Klassen B und F mindestens drei Jahre besitzen und dabei Praxiserfahrung beim Ziehen von schweren Anhängern gesammelt haben.
Code 79.06 für Besitzer der Klasse B+E Eine vor dem 19. Jänner 2013 erworbene Lenkberechtigung B+E (diese umfasste alle schweren Anhänger hinter Zugfahrzeugen der Klasse B, also auch jene Kombinationen der Klasse BE, bei denen die höchstzulässige Gesamtmasse des Anhängers 3.500 Kilogramm übersteigt) wird zur Wahrung der erworbenen Rechte mit dem Code 79.06 in einen neu ausgestellten Führerschein eingetragen.
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Der Dynamiker unter den Vans Der 2er Gran Tourer hat viele Käufer anderer Marken zu BMW gebracht. Anfangs wegen seines Frontantriebs kritisiert, zählt er mittlerweile zu den echten Bestsellern der Marke, vor allem auch bei Firmenkunden. Wir waren mit dem brandneuen Facelift-Modell 218d unterwegs und haben ihn mit einigen Mitbewerbern verglichen. Von Stefan Schmudermaier
Serie:
Flotten Check W 2er BM urer Gran To
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Service • flottencheck
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as war das doch für ein Aufschrei unter den puristischen BMW-Fans, als der erste Van der BMW-Geschichte angekündigt wurde. Und damit nicht genug, waren 2er Active Tourer und Gran Tourer auch noch mit Frontantrieb und teilweise Motoren mit drei Zylindern ausgestattet, was für ein Skandal! Nun steht das Facelift – das am ehesten an der adaptierten Frontpartie samt größeren Nieren zu identifizieren ist – vor der Tür und die Wogen haben sich geglättet. Mehr noch als das. Die beiden Modelle haben sich zu echten Bestsellern gemausert und das ganz besonders auch bei Firmenkunden. Eigentlich kein Wunder, schließlich sind sie die perfekte Symbiose zwischen den Markenwerten von BMW und den Anforderungen, die viele Firmenautofahrer an ihr Fahrzeug stellen.
Großer Kofferraum, viel Platz für Passagiere Da wäre zunächst einmal das Platzangebot. Klassische Limousinen und Kombis mögen vielleicht etwas eleganter sein, spätestens bei der Stauraummaximierung ziehen sie aber im Regelfall den Kürzeren. Hier kann vor allem der größere 2er Gran Tourer punkten. Der Koffer raum fasst 645 Liter, klappt man die zweite Sitzreihe um, schluckt der Bayer bis zu 1.905 Liter. Optional gibt’s zudem eine dritte Sitzreihe, die aber eher für Kinder denn Erwachsene gedacht ist. Durch die verschiebbare Rücksitzbank lässt sich die Beinfreiheit in Reihe drei auf ein durchaus erträgliches Maß erweitern, bei fünfsitzigerer Konfiguration kann man so das Kofferraumvolumen mit nur einem Handgriff erweitern. Tadellos sind aber auch Bein- und Kopffreiheit im Fond, sogar hinter großen Fahrern bleibt da mehr als genug Platz.
Tempomat fährt, der wird feststellen, dass die Bedienung vereinfacht wurde. Und bei BMW kann man sich auch ruhigen Gewissens für einen adaptiven Tempomaten entscheiden, der den Abstand zum Vordermann automatisch durch Bremsen und Beschleunigen regelt. Denn der ist – im Gegensatz zu vielen anderen Marken – per Knopfdruck auch auf einen herkömmlichen Tempomaten umschaltbar, was bei einigen Verkehrssituationen durchaus angenehm sein kann. Empfehlenswert sind die in Neigung und Lehnenbreite verstellbaren Sportsitze, die das Modell „Sport Line“ neben größeren Felgen und weiteren Goodies automatisch mit sich bringt.
Perfekte Bedienung mit i-Drive und Sprachsteuerung Die Armaturen sind im Gegensatz zu anderen BMW-Modellen noch analog, was aber nicht weiter stört, da zum Beispiel Navi-Hinweise darunter dennoch eingeblendet werden. Ein ebenfalls empfehlenswertes Extra ist das Head-up-Display, das neben der Geschwindig keit auch andere Hinweise im Sichtfeld des Fahrers einblendet. Vorbildlich ist die Bedienung mittels i-Drive-Controller gelöst. Die wichtigsten Menüs sind per Tastendruck direkt ansteuerbar, den Rest schüttelt man förmlich aus dem Handgelenk. Und auch bei der Sprachsteuerung setzt BMW Maßstäbe. So lässt sich etwa das Navi-Ziel in einem Zug diktieren und ohne weiteren Schritt startet sofort die Zielführung, perfekt. Je nachdem, wie viel Budget bei der Konfiguration des Autos zur Verfügung steht, hat man die Wahl zwischen dem „Business-Navi“ mit etwas kleinerem Bildschirm und dem „Professional“, das neben dem größeren Bildschirm auch die Möglichkeit einer Zeicheneingabe am Controller mit sich bringt.
Ergonomisches Cockpit Den Fahrer erwartet ein komfortabler Arbeitsplatz, der auch in Sachen Ergonomie alle Stückerl spielt. Wer gerne und oft mit
Sparsamer Turbodiesel Made in Austria Kommen wir zum Antrieb, seit jeher eine Stärke der Bayerischen Motorenwerke. Wobei das Triebwerk im 218d ein waschechter Österreicher ist und aus Steyr kommt. Der 150 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel weiß gleich aus mehrfacher Hinsicht zu gefallen. Zum einen hängt der Motor sehr gut am Gas und bietet dank 350 Newtonmeter Drehmoment auch genügend Punch, zum anderen erfreut er den Fuhrparkleiter mit niedrigem Verbrauch. Wer im Eco-Pro-Modus unterwegs ist – den man unverständlicherweise bei jedem Start erneut aktivieren muss – der nimmt dem Selbstzünder zwar ein klein wenig seiner Spritzigkeit, segelt (das Getriebe wird beim Gaswegnehmen automatisch entkoppelt) aber richtig weit und spart damit Sprit. Wir kamen auf sehr gute 5,3 Liter im Durchschnitt. Wer lieber im Comfort-Modus sorglos und mit dem ein oder anderen Zwischensprint unterwegs ist, der kommt auf 6,4 Liter und immer noch einen tadellosen Wert.
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121 Gramm CO2-Ausstoß für niedrigeren Sachbezug Das Aggregat ist übrigens bereits nach der aktuell strengsten Emissionsklasse Euro-6d-TEMP zertifiziert und somit auch in der Praxis ein absoluter Saubermann. Mit einem CO2-Ausstoß von 121 Gramm kommt man in den Genuss des niedrigeren Sachbezugs, das gilt auch bei Anschaffung im kommenden Jahr, wo die Grenze dann genau bei 121 Gramm liegt. Nicht nur für Vielfahrer ist die 8-GangAutomatik eine uneingeschränkte Empfehlung. Die Gangwechsel sind harmonisch und perfekt, Zugkraftunterbrechung gibt es keine und auch der Verbrauch unterscheidet sich nicht vom Handschalter. Die Abstimmung des Fahrwerks ist sportlich, aber nicht zu hart, in der Sport-Line zählt ein Sportfahrwerk zum Standard. Für einige Varianten des BMW 2er Gran Tourer – darunter auch beim von uns getesteten 218d – steht optional Allradantrieb zur Verfügung.
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Smartphone-Vernetzung Zu den Vorreitern zählt BMW ebenfalls bei der Fahrzeugvernetzung, auch hier geben die Bayern bei der Bedienung den Ton an. Die Verbindung wird auf Knopfdruck hergestellt, auf dem Smartphone kann man dann das Auto nicht nur orten, sondern auch auf- bzw. zusperren, den Tankfüllstand einsehen oder die Standlüftung aktivieren. Schade, dass sich der 2er Gran Tourer bei den Assistenzsystemen einen kleinen Patzer leistet, ausgerechnet der wirklich praktische Totwinkel-Warner ist in der Baureihe auch nach dem Facelift nicht verfügbar. Last but not least ein Blick in die Preisliste. Der BMW 2er Gran Tourer startet bei 30.950 Euro für den 216i Benziner, unser 218d Automatik beginnt bei 38.042 Euro. Und damit ist natürlich noch nicht Schluss, zu verlockend sind die Extras, die BMW anbietet. Die Preise der wichtigsten sehen Sie rechts, dort haben wir den 218d 2
1 3 1 Sportsitze mit ausziehbarer Schenkelauflage 2 Der Screen des Business-Navis ist etwas kleiner als jener des Professional-Systems 3 Die Achtgang-Automatik bekommt eine absolute Empfehlung
1 Ausreichend Bein- und Kopffreiheit im Fond 2 Optional gibt es eine dritte Sitzreihe im Kofferraum 3 Der Kofferraum fasst zwischen 645 und 1.905 Liter 4 Mittels Smartphone-App lässt sich das Auto orten und sogar auf- und zusperren 5 Perfekte Menüführung mit dem i-Drive-Controller
Gran Tourer mit einigen Mitbewerbern im Hinblick auf Kosten und Restwert verglichen. Zudem sollte man die Total Costs of Ownership bei der Fahrzeugwahl berücksichtigen, hier zeigt sich BMW traditionell sehr stark und relativiert mitunter den höheren Einstiegspreis. •
BMW 2er Gran Tourer
Grundmodell: 216i
Testmodell: 218d A
Hubraum | Zylinder
1.499 cm3 | 3
1.995 cm3 | 4
Leistung
109 PS (80 kW) bei 4.300/min
150 PS (110 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
190 Nm bei 1.380–3.800/min
350 Nm bei 1.750–2.500/min
0–100 km/h | Vmax
11,7 s | 188 km/h
9,4 s | 207 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
8-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,9 l Super | 134 g/km (EU6d-T) 4,6 l Diesel | 121 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 645–1.905 l | 630 kg
645–1.905 l | 630 kg
Basispreis | NoVA
38.042 € (inkl.) | 6 %
30.950 € (inkl.) | 9 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Bedienung, Verbrauch, Fahrleistung Das vermissen wir: Totwinkel-Warner, Auto-Hold bei Automatik Die Alternativen: VW Touran, Citroën C4 Spacetourer, Renault Grand Scenic Werksangaben
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Service • flottencheck
Der BMW 2er Gran Tourer und seine Herausforderer im FLOTTEN-Check* Serie:
Flotten Check er BMW 2 urer Gran To
BMW 218d A Gran Tourer
Citroën Grand C4 Spacetourer Shine BlueHDi 150 EAT6
Renault Grand Scenic Bose dCi 160 EDC
Volkswagen Touran 2.0 TDI DSG Comfortline
Hubraum | Zylinder
1.995 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
1.600 cm3 | 4
1.968 cm3 | 4
Leistung
150 PS (110 kW) bei 4.000/min
150 PS (110 kW) bei 4.000/min
160 PS (118 kW) bei k. A.
150 PS (110 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
350 Nm bei 1.750–2.500/min
370 Nm bei 2.000/min
380 Nm bei 1.750/min
340 Nm bei 1.750–3.000/min
Beschleunigung | Vmax
9,4 s | 207 km/h
10,2 s | 207 km/h
10,9 s | 200 km/h
9,3 s | 206 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,6 l Diesel | 121 g/km (EU6d-TEMP) 4,3 l Diesel | 112 g/km (EU6)
4,7 l Diesel | 122 g/km (EU6b)
4,7 l Diesel | 121 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung
645–1.905 l | 630 kg
645–1.843 l | 625 kg
718–1.901 l | 723 kg
834–1.980 l | 535 kg
Garantie
2 Jahre ohne Km-Beschränkung
2 Jahre ohne Km-Beschränkung
4 Jahre | 100.000 km im 3./4. Jahr
2 Jahre ohne Km-Beschränkung
Ausstattung und Preise in Euro Allradantrieb
2.360
-
-
-
LED-Scheinwerfer
ab 954
- (Xenon 1.036)
•
975 ab 1.245
Navigationssystem
ab 1.380
•
•
Einparkhilfe (hi. | vo. & hi.)
490 | 859
•|•
•|•
- | 611
1.603 (Paket mit zus. Umfängen)
811 (Paket mit zus. Umfängen)
954 (Paket mit zus. Umfängen)
- (Serie bei Highline)
38.042 € (inkl.) | 6 %
35.620 € (inkl.) | 4 %
35.490 € (inkl.) | 6 %
adaptiver Tempomat Basispreis | NoVA
* Spezifikation entspricht nicht zwingend dem Testmodell. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen.
36.070 € (inkl.) | 6 % (• Serie/- nicht verfügbar) Werksangaben
Wartungs- und Verschleißkosten in Euro Kilometer/Monate
120.000/36
100.000/60
120.000/36
100.000/60
Servicekosten
1.318,34
960,54
1.536,76
1.331,90
Verschleißkosten
1.970,88
2.146,60
1.622,51
1.957,42
Gesamtkosten
3.289,22
3.107,14
3.186,27
3.289,32
Kosten pro Kilometer
0,027
0,031
0,027
0,033
Kosten pro Monat
91,37
51,79
88,51
54,82
keine Daten vorhanden
Quelle:
keine Daten vorhanden
Volkswagen Touran 2.0 TDI DSG Comfortline
BMW 218d A Gran Tourer
Citroën Grand C4 Spacetourer Shine BlueHDi 150 EAT6
BMW 218d A Gran Tourer
Citroën Grand Renault Grand C4 Picasso Shine Scenic Bose HDi Aut. dCi 160 EDC
VW Touran Comfortline 2.0 TDI DSG
Quelle:
57,60
33,80
44,80
BMW 218d A Gran Tourer
kein Vorgängermodell mit dieser Motorisierung vorhanden
29,60
42,70
90 80 70 60 50 40 30 20 10
Citroën Grand Renault Grand C4 Picasso Shine Scenic Bose HDi Aut. dCi 160 EDC
30,80
36M/25TKM 48M/40TKM
Restwert in Prozent Händlereinkauf
30,40
23.000
25.800
18.900
10.000
21.100
26.700
21.200
15.000
kein Vorgängermodell mit dieser Motorisierung vorhanden
30.000
Restwert in Prozent Vorgängermodelle
45,00
36M/25TKM 48M/40TKM
20.000
Volkswagen Touran 2.0 TDI DSG Comfortline
Quelle:
Wertverlust in Euro Vorgängermodelle
25.000
29,50
51,50
Renault Grand Scenic Bose dCi 160 EDC
Quelle:
Wertverlust in Euro (inkl.) Händlereinkauf
31,20
41,30
28,50
55,90
31,50
25.125
24.595 15.103
24.421
Renault Grand Scenic Bose dCi 160 EDC
19.695
25.363 17.216
24.408
20.841
25.963
Citroën Grand C4 Spacetourer Shine BlueHDi 150 EAT6
12M/40TKM 36M/40TKM
45,30
BMW 218d A Gran Tourer
15.696
23.583 15.374
15.599
10.000
20.781
24.531
20.000
41,70
25.000
90 80 70 60 50 40 30 20 10
36M/20TKM 60M/20TKM
27,10
30.000
Restwert in Prozent Händlereinkauf
57,20
12M/40TKM 36M/40TKM
34,30
36M/20TKM 60M/20TKM
45,40
Wertverlust in Euro (inkl.) Händlereinkauf
15.000
Die FLOTTEN-Check-Bilanz
Restwert in Prozent
31,70
Wertverlust in Euro
VW Touran Comfortline 2.0 TDI DSG
Mit dem Facelift des BMW 2er Gran Tourers wurden auch die Motoren auf die neueste Abgasnorm EU6d-TEMP gebracht, was sich in einem geringen Mehrverbrauch und etwas höheren CO2-Werten niederschlägt. Die drei Vergleichsfahrzeuge wurde noch nach älteren Normen zertifiziert. Wichtig: Alle Vier bleiben unter dem 2018 gültigen Grenzwert von 124g CO2/Kilometer. Bei den Wartungsund Verschleißkosten liefern sich BMW 218d Gran Tourer und VW Touran 2.0 TDI ein Kopfan Kopf-Rennen, das sich bei den Restwerten fortsetzt. Im Vergleich zu den beiden Franzosen – die sich bei den Restwerten wacker schlagen – muss man vor allem ausstattungsbereinigt tiefer in die Tasche greifen, Citroen Grand C4 Spacetourer und Renault Grand Scenic bringen mehr Serienausstattung mit. Großer Pluspunkt bei BMW: Der Bayer ist als einziges Fahrzeug im Quartett optional auch mit Allradantrieb zu haben und verfügt über die perfekte Smartphone-Vernetzung mit Fahrzeugortung sowie der Möglichkeit, das Auto aus der Ferne zu Öffnen und zu Schließen. Wichtig ist die Betrachtung der Gesamt kosten, die TCO können selbst vermeintlich teurere Fahrzeuge zu Siegern küren.
Quelle:
Flotte & Wirtschaft 06/2018
37
service • tankkarten
Tankbare Leistung Tankkarten sind zu echten Alleskönnern geworden. Während alle Fuhrparkgrößen von besseren Einkaufskonditionen profitieren, kann das Online-Tool für kleine Flotten auch für wichtige Reportings genutzt werden. Von Mag. Pascal Sperger
E
ine Tankkarte bietet viele Vorteile, wobei vor allem größere und mittlere Fuhrparks vom Spritkauf mittels Tankkarte profitieren. Einerseits bringt die Bezahlung mittels Karte nämlich Ordnung in die Buchhaltung, da sämtliche Tankkarten-Anbieter ihren Kunden in regelmäßigen Abständen eine Sammelrechnung per Post oder E-Mail schicken und so der Papierkram mit Einzelbelegen vermieden wird. Weiter Pluspunkt: Auch der Firmenautofahrer hat es besser, muss er doch kein Geld für die Bezahlung des Treibstoffs vorstrecken.
Alles im Blick, Kosten im Griff
Praktische Online-Portale mit Mehrwert Über diese Online-Portale kann der Fuhrparkverantwortliche beispielsweise auch festlegen, welche Produkte (z. B. Kühlerfrost-
38
Flotte & Wirtschaft 06/2018
Bild: Fotolia (3)
Durch die fuhrparkweite Betankung über Tankkarten hat der Fuhrparkverantwortliche darüber hinaus den Überblick. Für das Unternehmen ergibt sich durch die Benützung der Tankkarten nämlich eine bessere Kontrolle über die Firmenflotte, weil Kilometerstände, Spritverbrauch sowie andere Kostenstellen wie Fahrzeugwäsche, Scheibenfrostschutz etc. auf einen Blick transparent dargestellt werden. Über ein Online-Portal können nämlich bei allen – bis auf Turmöl – Tankkarten-Anbietern detaillierte Berichte (Reportings) für (vordefinierte) Warengruppen, einzelne Fahrzeuge und Fahrer sowie Sonderausgaben wie Fahrzeugwäsche erstellt werden. Das schafft gerade in kleinen Unternehmen, die wenige Fahrzeuge in Eigenregie verwalten, Transparenz und die Möglichkeit, Einsparungspotenziale zu heben. Nicht nur Sprit, sondern auch Wagenwäsche, Frostschutz und Co lassen sich mit Tankkarten bezahlen
service • tankkarten
schutz) oder Dienstleistungen (z. B. Autowäsche) bezahlt werden können, zu welcher Uhrzeit, in welcher Region die Karte b nutzt werden und wie viel Sprit in einem bestimmten Zeitraum getankt werden darf. Einzelne Anbieter haben zudem im Hintergrund eine Software laufen, die den Fuhrparkmanager bei ungewöhnlichen beziehungsweise auffälligen Tankvorgängen, die etwa auf einen Diebstahl oder Missbrauch hindeuten, benachrichtigen. Daneben verfügen alle Karten über analoge Schutzmaßnahmen: etwa den Zufalls-Pin oder ein individueller Code sowie ein auf der Karte angebrachtes Hologramm. Außerdem besteht o nline (und auch per Notfallnummer) rund um die Uhr die Möglichkeit, die Karte sperren zu lassen.
Schwe rpunkt :
tankmanagement
Fahrzeuge umfasst, summiert sich der Vorteil laut Milchmädchenrechnung folglich auf fast 9.500 Euro. • Welche Services die Tankkarten im Detail beinhalten, was sie kosten und wie viele Akzeptanzstellen es gibt, entnehmen Sie bitte der Tabelle auf der nächsten Seite.
Überschaubare Kosten, großer Nutzen Diese Dienstleistungen lassen sich die Anbieter freilich bezahlen, aber mehr als ein paar Euros k ostet die zusätzliche Sicherheit und das höhere Maß an Kontrolle bei keinem Anbieter. Vor allem, wenn man die Rabatte und Einkaufskonditionen gegenrechnet, wird klar, dass eine Tankkarte einen guten Deal darstellt. Dabei spielt es prinzipiell keine Rolle, ob der Fuhrpark drei oder 300 Fahrzeuge umfasst. Selbst vermeintlich kleine Rabatte von beispielsweise drei Cent pro Liter rechnen sich unterm Strich zu größeren Summen zusammen. Bei einer angenommen Jahresfahrleistung von 45.000 Kilometern und einem Durchschnittsverbrauch von sieben Litern pro Fahrzeug spart man jährlich etwa 94,50 Euro. Wenn der Unternehmensfuhrpark also 100
„ Bei 100 Fahrzeugen lassen sich mit Tankkarten im Schnitt 9.500 Euro pro Jahr bei den Spritkosten einsparen.“
Flotte & Wirtschaft 06/2016
39
service • tankkarten
t: rpunk Schwe
tank-
Die wichtigsten Tankkarten-Anbieter im Vergleich
Name der Tankkarte Internet-Adresse Tankkartenanbieter seit Anzahl Kunden
BP Tankkarte
NOVOFLEET Card
IQ Card
OMV Card
euroShell Card
Turmöl Quick Tankkarte
UTA Full Service Card
DKV Card
bpplus.at
novofleet.com
iqcard.at
omv.at
euroshell.at
turmöl.at
uta.com
dkveuroservice.de
Anfang 1990er
2011
2007
Anfang 1990er
seit über 50 Jahren
2012
1963
1934
ca. 12.000
k. A.
ca. 12.000
k. A.
k. A.
k. A.
über 89.000
über 170.000
firmenmäßige Nutzung der Karte
firmenmäßige Nutzung der Karte
Gewerbetreibender mit gesicherter Bonität
gesicherte Bonität
Voraussetzungen
firmenmäßige Gewerbetreibender Nutzung der mit gesicherter Karte; einwandfreier Bonität Leumund
Akzeptanzstellen Österreich/Europa
ca. 1.000/ca. 18.000
ca. 108/5.000
300/1.600
ca. 1.000/ca. 17.000
354/ca. 20.000
65/-
ca. 2.000/ca. 55.000
1.600/70.000
max. 4 Jahre
k. A.
kein Ablaufdatum
3–5 Jahre
4 Jahre
kein Ablaufdatum
2 Jahre
3 Jahre
Leistungen
Bezug von Kraftund Schmierstoffen; freie Warengruppen- definition; Abwicklung von Maut und Fähren; Pannendienst; MwSt- und MöStRückerstattung; Reportings etc.
Bezug von Kraft- und Schmierstoffen; Wagenwäsche und -reinigung bei Kooperations partnern; 2 Warengruppen- definitionen; Reportings etc.
Bezug von Kraftund Schmierstoffen (Sonderkonditionen); Produktbeschränkungen; Abfragemöglichkeit von Kennzeichen, km, Fahrer; Kostenstelle auf Wunsch; 24-h- Limit festlegbar; KlimaschutzTankkarte etc.
Bezug von Kraftund Schmierstoffen; Wagenwäsche und -reinigung; Abwicklung von Maut und Fähren; MwSt- und MöStRückerstattung; 5 Warengruppen- definitionen; Reportings etc.
Bezug von Kraftund Schmierstoffen; Wäsche; Abwicklung von Maut, Tunnel, Brücken und ROLA; LapID, MwSt- und MöST-Rückerstattung; Online-Berichte und Auswertungen etc.
Bezug von Kraftstoffen
Bezug von Kraftund Schmierstoffen, fahrzeugbezogenen Artikeln; Wagenwäsche und -reinigung; Abwicklung von Maut und Fähren; Mobilitäts- u. Reparaturservice; MwSt- und MöSt-Rückerstattung; Reportings etc.
Bezug von Kraftund Schmierstoffen, Wagenwäsche und -reinigung; Abwicklung von Maut und Fähren; Mobilitäts- u. Reparaturservice; MwSt- und MöSt-Rückerstattung; Fuhrpark analyse; Reportings etc.
Alternative Kraftstoffe
AdBlue, Erdgas, Biodiesel, Autogas, Strom
ja
k. A.
AdBlue, Erdgas, Wasserstoff
AdBlue, Erdgas, Autogas
nein
Autogas, Erdgas, AdBlue, Biodiesel, Strom
Autogas, Erdgas, AdBlue, Strom
Kosten (€) der Tankkarte pro Monat
1,50 oder 1 % der Rechnungssumme
monatliche Cardgebühr oder wahlweise Servicefee
kostenlos
1,30 Servicegebühr: 0,7 % der Rechnungssumme
nach Vereinbarung
kostenlos
nach Vereinbarung
nach Vereinbarung
Kosten bei Kartenverlust
keine
keine
keine
keine
keine
keine
Abrechnungs verfahren
wöchentliche bis monatliche Abrechnung als signiertes PDF per E-Mail oder in Papierversion; Bankeinzug bevorzugt
14-tägige Rechnung mittels Bankeinzug; Rechnungsdaten auch als Download im Online-Kundenbereich
wöchentlich, 14-tägig oder monatlich mit Sepa-Abbuchung; PrePaid; Rechnungskopie per E-Mail oder als Download; Barbezahlung nach Betankung
14-tägige bzw. monatliche Sammelrechnung; Bezahlung mittels Bankeinzug oder Überweisung; Rechnungsdaten als Download im Online-Kundenbereich; sortiert nach Kostenstelle
14-tägige bzw. monatliche Sammelrechnung
24-h-ServiceHotline
ja
ja
nein
für Kartensperre und Mobiltätsservice
Reportingzyklus
individuell nach Kundenwunsch
individuell im Online-Kundenbereich festlegbar
individuell
Online-Services
Kartenverwaltung und -kontrolle; Transaktionsübersicht; Kostenstellenverwaltung; Vignetten bestellung; Limitfestlegung pro Karte nach Uhrzeit, Produkt und Betrag; PIN-Verwaltung inkl. Online-PIN; Import von Rechnungsdateien
Kartenverwaltung und -kontrolle; Transaktions übersicht nach Zeitraum, Kennzeichen, Produkten oder Kundennummern etc.
Sicherheits maßnahmen?
achtstelliger Pin; Hologramm; Transaktionslimits; 24-h-Plausibilitätscheck durch Software
Pin; autorisierte Akzeptanzstellen mit Online- Anbindung; individuell festlegbare Limits
Gültigkeitsdauer der Karte
40
management
Flotte & Wirtschaft 06/2018
Gewerbetreibender Gewerbetreibender mit gesicherter mit gesicherter Bonität Bonität
keine Haftung nach keine Haftung nach Verlustmeldung Verlustmeldung
monatliche Sammelrechnung
14-tägige Sammelrechung sortiert nach Kostenstellen; Rechnung in Fremdsprachen; Rechnungsdaten als Download im Online-Kundenbereich
14-tägige Sammelrechnung per DFÜ, E-Mail, Download, Post
ja
nein
Pannen-Notruf und Kartensperre
ja
individuell
individuell
keiner – auf Anfrage telefonisch
individuell
individuell
Kartenverwaltung und -kontrolle; Transaktionsund Konditionsübersicht; Rechnungsdaten (PDF/CSV) etc.
Kartenverwaltung und -kontrolle; Limitfestlegung; Transaktionsübersicht nach Kennzeichen, Produkten, Kostenstellen oder Nieder lassungen etc.
Kartenverwaltung und -kontrolle; Transaktions übersicht; Kostenstellenverwaltung; Limitfestlegung pro Karte nach Produkt/Betrag; PIN-Verwaltung; Import von Reportings; Vignettenbestellung, MwSt-Rückerstattung etc.
PIN-Verwaltung (Zufalls- oder Wunsch-PIN)
Kartenverwaltung und -kontrolle; Limit-Festlegung; Transaktionsübersicht; Routenplaner; Import von Rechnungsdateien; UTA Stationsfinder App etc.
DKV-Smartphone-App mit Umkreissuche und Preisdarstellung; Kartenverwaltung und -kontrolle; umfangreiche Reportings, Transaktionsund Kostenübersicht etc.
Zufalls-, Flottenoder Wunsch-Pin; Transaktionslimits; 24-h-Limit; Kartensperre rund um die Uhr; Real-Transactions
(individueller) Pin; Hologramm; Online-Kartensperre; festlegbare Limits; Alarmierung bei ungewöhnlicher Benutzung
individueller Pin; Real-Time- Transactions; Limits; Alarm
Zufalls-Pin
Pin; Online-Kartensperre; festlegbare Limits; Alarmierung bei ungewöhnlicher Benutzung etc.
Pin; Flotten-Pin; festlegbare Limits; Alarmierung bei ungewöhnlicher Benutzung etc.
service • tankkarten
Die Tankkarte fürs Land Die neue Genol G+ Card ermöglicht ein flexibles und bargeldloses Bezahlen an etwa 160 Tankstellen in Österreich und ist besonders für Klein- und Mittel betriebe interessant.
M
it der überregionalen Genol G+ Card können Kunden ab sofort an rund 160 Tankstellen in Österreich ihre Tankrechnungen begleichen. Der Clou daran: Der Großteil der Akzeptanzstellen ist in ländlichen Regionen angesiedelt. Daher ist die Tankkarte vor allem für regional tätige Betriebe interessant.
Online-Portal als feiner Zusatzservice Darüber hinaus hat man über ein online basiertes Kundenportal stets den Überblick über alle Tankvorgänge und kann sich detaillierte Auswertungen zu Spritverbrauch und Co erstellen lassen. Gleichsam können über die Webseite die Karten verwaltet, Limits festgelegt, Transaktionen eingesehen und Karten bei Missbrauchsverdacht gegebenenfalls gesperrt werden.
Kostenlose Tankkarte Wie kommt man an die Karte? Die Genol G+ Card kann entweder persönlich in den Filialen von Lagerhaus oder direkt und bequem über die Genol-Homepage www.genol.at bestellt werden. Weiterer,
„ Die Genol- Tankkarte ist komplett kostenlos, es fallen keinerlei Gebühren an.“
besonders großer Pluspunkt: Die Karte ist komplett kostenlos. So fallen beispielsweise keinerlei Karten-, Service- oder Nebengebühren an. Weiters besteht die Möglichkeit, aufwendige Einzelabrechnungen durch eine monatliche Gesamtrechnung zu ersetzen, die mittels SEPA-Lastschrift bequem bezahlt wird. Angesprochene Zielgruppen sind laut Anbieter vor allem Kleinund Mittelbetriebe. • (RED)
service • tankkarten
„Alles mit einer Karte“ Mit 70.000 Akzeptanzstellen in 42 Ländern bietet DKV das größte Versorgungsnetz der Branche. Wir haben uns mit Volkmar Link, Vertriebsleiter D-A-CH, über die Vorteile für Pkw-Flottenkunden unterhalten.
Herr Link, wie sprechen Sie den Fuhrparkbetreiber an, wenn der Markt doch schon längst aufgeteilt ist? Am Anfang der Gespräche hören wir vor allem zu. Was will der Kunde, woran hakt es vielleicht im Moment? Hier setzen wir an und bieten ihm Antworten und Alternativen in Form eines individuellen Versorgungskonzepts. Das reicht von speziellen Lösungen von der IT-Schnittstelle bis zu Kostenstellenfragen. Das DKV-Netz ist auch weiterhin für Lkw-Flotten ausgelegt. Müssen Betreiber von Pkw-Fuhrparks hier irgendetwas beachten? Wir haben auf Pkw-Flotten bezogene Services entwickelt. Dazu zählen etwa Reifenservices oder Autowäschen. Beispielsweise können DKV-Kunden seit Anfang des Jahres 29 weitere Waschstraßen von IMO Wash und weitere Stationen von CleanCar in Wien nutzen. Unterscheiden Sie zwischen Pkw- und Transporter-Kunden? Nein. Denn es gibt für jeden Kunden nur die eine DKV- Karte, egal ob er einen Fuhrpark mit Lkw, Transportern oder Pkw betreibt. E ntscheidend ist hier das für den jeweiligen Kunden maßgeschneiderte Leistungsspektrum. Können Sie ein Beispiel geben? Die DKV-Karte kann zum einen für den Begleitservice von Lkw mit Überlänge genutzt werden, aber auch zur Abrechnung von Waschleistungen für einen Pkw. Das Portfolio ist also riesig. Der Nutzer kann sich aus all den Bereichen das raussuchen, was er braucht. Alles mit einer Karte. Sollte der Fuhrparkbetreiber zusätzlich sein wählbares Karten angebot in der eigenen Car Policy festlegen? Ganz genau. Wir monitoren dann für den Kunden die Abbuchungen
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
Volkmar Link, DKV-Vertriebsleiter im D-A-CH-Raum: „Am Anfang hören wir vor allem zu.“
Schwe rpunkt :
tankmanagement
und weisen darauf hin, wenn es Ausreißer gibt. Der Fuhrparkleiter kann sich Benachrichtigungsfunktionen anlegen, die Alarm schlagen, wenn der Fahrer beispielsweise unerlaubt im Ausland tankt oder Premium kraftstoff bezieht. Das sind alles Echtzeit-Reports. Zudem bieten wir konsolidierte Wochen- oder Monatsreports an. Mineralölgesellschaften gehen dazu über, selbst Ladekonzepte für E-Autos anzubieten. Shell kaufte vor Kurzem etwa den Anbieter New Motion. Verfolgt DKV ähnliches? E-Mobilität ist ein Wachstumsthema, aber ein langsames. Wir schließen bei der Kartenabrechnung neben den erwähnten 10.000 öffentlichen Ladepunkten – derzeit in Deutschland und Frankreich – auch jene mit ein, die der Fuhrparkbesitzer selbst betreibt. Und bald werden wir auch private Ladepunkte bei den Dienstwagenfahrern ins Netz einbinden können. Aus den Wallboxen gehen die Transaktionen an uns und anschließend konsolidiert an den Fuhrparkbetreiber. Wir arbeiten daran, so etwas bald auch in Österreich anbieten zu können. • (RED)
service
Erfahrung zählt Als Global Sales Director wird Matthias Engel die Entwicklung des fleetcompetence-Neukundengeschäfts – unter Einbindung des weltweiten Partnernetzwerks – verantworten.
eit nahezu 25 Jahren ist Matthias Engel in der nationalen und internationalen Flottenmanagementbranche aktiv. Nach operativen Tätigkeiten bei diversen deutschen L easinggesellschaften übernahm er die Leitung des Vertriebs von Alphabet in Deutschland. Es folgten fast zehn Jahre beim Automobilhersteller Opel, bei dem Engel verstärkt internationale Tätigkeiten übernahm, zuletzt als European Leasing & B2B Sales Director. Vor seinem Wechsel zur fleetcompetence Group war er beim internationalen Fuhrpark managementunternehmen ARI Fleet Services für den Vertrieb in der Region Deutschland-Österreich-Schweiz verantwortlich.
Bild: Fotolia
S
Internationales Netzwerk
Ausgewiesener Experte „Wir freuen uns sehr, mit Matthias Engel einen hochprofessionellen Experten für die Ausweitung des Neukundengeschäfts gewinnen zu können. Engel weist hierzu eine beeindruckende Vita auf. Er bringt aufgrund seiner Erfahrung mit namhaften internationalen Kunden eine exzellente Expertise in diesem Bereich mit“, erläutert Thilo v. Ulmenstein, Managing Partner fleetcompetence Group. „Hinzu kommen seine ausgezeichneten Branchenkenntnisse. Denn Matthias Engel beherrscht das Thema Flottenmanagement aus der Perspektive der Leasinggesellschaften, des Fahrzeugherstellers und des Fuhrparkmanagement-Dienstleisters.“
Matthias Engel ist neuer Global Sales Director der fleetcompetence Group
Tobias Kern, Managing Partner fleetcompetence Group, ergänzt: „Unser Unternehmen erweitert permanent seine Organisationsstrukturen und Services rund um die hochspezialisierte Beratung von internationalen Flottenbetreibern. Matthias Engel wird dabei das internationale Netzwerk von weltweit über 55 spezialisierten Beratern in seine Aktivitäten integrieren. Dies ermöglicht die frühzeitige Identifizierung von Kundenbedarfen.“ • (RED)
service
Diese Firma sorgt für Höchstspannung! Als einer der führenden Energiedienstleister ist „EQOS Energie“ der Spezialist im Bereich Energie-, Kommunikations- und Bahntechnik. Das Unternehmen, das in fünf Ländern mit 20 Standorten vertreten ist, betreibt allein in Österreich eine Flotte mit 340 Fahrzeugen.
Eine energiegeladene Flotte: Markus Rapp (in der Mitte) mit einigen Mitarbeitern und repräsentativen Flotten-Nutzfahrzeugen von EQOS Energie
Von Petra Mühr
W
enn ein Unternehmen Mobilfunkmasten auf 2.000 Meter Höhe im Hochgebirge und irgendwo im „Niemandsland“ baut, Oberleitungen bei der Bahn installiert oder Beleuchtung und Schaltanlagenbau mitten in der Innenstadt wartet, dann ist leicht nachzuvollziehen, dass die Anforderungen an diese Firmenflotte unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Fuhrpark der Firma EQOS Energie Österreich GmbH reicht vom Skoda Octavia Kombi über den VW Crafter bis zum MAN-Lkw und umfasst 340 Pkw und Nutzfahrzeuge (zu je circa 50 Prozent) sowie sechs eigene Lkw. In Deutschland sind es nochmals 450 plus sechs Lkw, was für die Österreichniederlassung insofern relevant ist, da ein Mann für all diese Fahrzeuge gesamtverantwortlich ist: Markus Rapp, Prokurist und Leiter Einkauf der EQOS Energie, verantwortet seit 2016 den österreichischen Fuhrpark und mittlerweile auch den für Deutschland. Derzeit werden die beiden gerade harmonisiert, was konkret bedeutet, dass „Prozesse wie Beschaffung, Servicierung, Abwicklung und Wartung auf die gleiche Logik gebracht werden“, erläutert Rapp. In weiterer Folge ist EQOS Energie dabei, die eigene Verwaltung auf das Wesentliche zu reduzieren. Bei einem Fuhrpark dieser Größenordnung ist man permanent auf der Suche nach Optimierung von Kosten und Prozessen.
Schlank organisiert Prinzipiell sieht die Fuhrparkstruktur Rapp als Hauptverantwort lichen vor, je ein Mitarbeiter in Deutschland und Österreich fungiert als Ansprechpartner und First Level Support bei Problemen und Anregungen und schließlich der jeweilige Mitarbeiter, dem vor allem bei den Nutzfahrzeugen eine hohe Eigenverantwortung zuteil wird. Sukzessive werden aus genannten Optimierungsgründen diverse
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
Fuhrpark EQOS Marken: Ford, Renault, Skoda, Audi, VW PKW: 160 Nfz: 180 Laufleistung Pkw: ø 40.000 km/Jahr Laufleistung Nfz: ø 50 bis 55.0000/Jahr Behaltedauer Pkw: Operating Leasing Behaltedauer Nfz: max. 170.000 km/5 Jahre
Teilbereiche ausgelagert, denn Rapp vertritt die Ansicht: Sind die Ressourcen beim Fuhrparkmanagement knapp bemessen, dann gilt es jene Dinge, die nicht in die Kernkompetenz des Mitarbeiters oder des Unter nehmens fallen, auszu lagern und somit effizienter und kostengünstiger zu agieren.
Kostenoptimierung im Fokus Als erster Schritt wurden die Beschaffungsaktivitäten outgesourct. Das bedeutet, dass die Händler, über die die A utos bezogen werden, dafür verantwortlich sind, dass die jeweiligen Fahrzeuge in den richtigen Abständen, die sich durch Leasingvertrag oder gefahrene Kilometer ergeben, retourniert beziehungsweise durch neue ersetzt werden. Dazu erhält der jeweilige Händler Informationen über die zu tauschenden Fahrzeuge – jährlich rund 100 Fahrzeuge pro Land, also im Schnitt zwei
service
Autos pro Woche. Die Händler nehmen rechtzeitig Kontakt mit dem Fahrer auf und konfigurieren die Fahrzeuge nach Vorgaben der Car Policy. Dieses Vorgehen stellt eine Win-win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen dar, bedarf aber zum reibungslosen Ablauf klarer Vorgaben und entsprechender Vorbereitung. Bei der Pkw-Flotte ist der optimale Rückgabezeitpunkt durch die jeweilige, von der Leasingfirma zu errechnende optimale Leasingdauer definiert. Diese beträgt, je nach Fahrzeug und Kilometerstand, zwischen 16 und 48 Monate. Bei den Nutzfahrzeugen liegt die maxi male Kilometerleistung bei 170.000 beziehungsweise fünf Jahren Behaltedauer, – hinter jeder Neubeschaffung bei den Nutzfahr zeugen steckt eine präzise TCO-Kalkulation, die alle relevanten Komponenten beinhaltet. Hier müssen auch etwaige Fahrzeuge inbauten berücksichtigt werden.
Im Schadensfall Auslagerungspunkt zwei ist das Schadensmanagement. Das Stichwort lautet: Smart Repair. Rapp: „Wir versuchen, kostengünstig zu reparieren: also Dellen ausbeulen, statt gleich den Fahrzeugteil zu ersetzen, oder die Windschutzscheibe reparieren, bevor sie komplett ausgetauscht wird.“ In einigen Wochen wird daher ein Drittanbieter der alleinige Ansprechpartner sein, was Schäden und Pannen betrifft. Dem Mitarbeiter steht künftig eine 24-Stunden- Hotline zur Verfügung, an die er sich hinsichtlich Reparaturen, Werkstattterminen oder Leihwagen wenden kann.
Viel Verantwortung übertragen Die Philosophie und Strategie der EQOS Energie machen klar: Effizienz ist wichtig, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter hoch. Vor allem bei den Nutzfahrzeugen hat der Mitarbeiter nicht nur eigenständig darauf zu achten, dass das Fahrzeug in einem vernünftigen und sauberen Zustand ist und in einem passablen Zustand retourniert wird, sondern wird auch in die Auswahl des Autos und letztlich zur Konfiguration zu einem Großteil miteinbezogen. „Vor allem der Mitarbeiter weiß, was er in seinem Anwendungsbereich tatsächlich braucht, welcher Radstand notwendig ist oder welche Dachhöhe … was das Fahrzeug also leisten muss“, erklärt Rapp die relativ große Freiheit bei der Beschaffung der Nutzfahrzeuge.
Oben: Wenn es um Infrastruktur in Energie- oder Kommunikationstechnik geht, sind die Spezialisten zur Stelle Unten: Für den EQOS-Fuhrpark ist Markus Rapp verantwortlich
Gut ausgestattet Bei den Pkw ist einerseits viel vorgegeben, anderseits wird auch hier der Mitarbeiter stark miteinbezogen. Der Grund: der Motivationsfaktor. Das Unternehmen achtet darauf, dass die Firmenfahrzeuge nicht nur akzeptiert, sondern auch die diversen privaten Anforderungen abgedeckt sind. „Der eine surft, der andere hat Kinder, … Vom kleinen Kombi bis zum Familienvan stehen unseren Mit arbeitern daher einige Fahrzeuge zur Auswahl“, so Rapp. „Das Auto ist nicht nur das Aushängeschild des Unternehmens, sondern auch die Verbindung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen. Mit diesem identifiziert sich der Mitarbeiter und hat das auch im Hinterkopf, wenn es um Loyalität der Firma gegenüber geht.“ Großer Wert wird seitens EQOS Energie auf eine ordentliche Standard ausstattung der Autos gelegt, die sowohl der Sicherheit als auch dem Komfort dient: Navigation, elektronische Abstandsmessung und Tempomat. Assets, die sich „in einer besseren Unfallstatistik und am Ende des Tages in einer besseren Versicherungsrate niederschlagen“.
Wichtiges Thema Die Fahrzeuge so zu definieren, dass sowohl die Gesamtkosten stimmen, als auch die Mitarbeitermotivation gegeben ist, ist für Rapp immer wieder eine große Herausforderung. Beim Auto selbst wird also nicht gespart, vor allem in den vergangenen eineinhalb Jahren
“ Die Kostenwahrheit liegt meist nicht im Kaufpreis, sondern in den Totalkosten.“
aber zunehmend mehr Augenmerk auf ein Totalkostenprinzip als auf Anschaffungs preis gelegt. Restwertbeständigkeit und monatliche Gesamtkosten stehen im Vorder grund. Bis dato sei das Feedback der Mitarbeiter durchaus positiv, zu einem Großteil sicher auch durch die bedeutende „Mitsprache“ bei Fahrzeugwahl beziehungsweise der generellen Fuhrparkmatrix. Rapp appelliert generell d aran, dem Thema „Fuhrpark“ die entsprechende Wertigkeit zuzuschreiben und sich nicht darauf zu verlassen, dass „das Sekretariat das schon nebenbei mitmacht. Das wird wohl funktionieren, aber wahrscheinlich nicht kostenoptimiert ablaufen. Der Fuhrpark ist in den meisten Unternehmen einer der wesent lichsten Kostenblöcke, wird aber in vielen Betrieben noch unterschätzt und das Fuhrparkmanagement nicht seiner Bedeutung gerecht betrieben. Die Kostenwahrheit liegt meist nicht im Kaufpreis, sondern in den Totalkosten. Dies auf den jeweiligen Fuhrpark zugeschnitten zu berechnen, kontrollieren und zu steuern, bedarf unternehmerisches Denken. Für Fuhrparkbetreiber, die sich auf diesem Gebiet weiterbilden möchten, bietet sich eine Mitgliedschaft im Fuhrparkverband Austria an. Hier kann man sowohl von den Erfahrungen anderer profitieren, als auch durch permanente Schulungen seine Expertise entsprechend erweitern.“ •
Flotte & Wirtschaft 06/2018
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service
Licht am Anfang des Tunnels Der jahrelange Stillstand hat endlich ein Ende, das Bundesverwaltungsgericht hat nun entschieden, dass der Bau des Lobautunnels unter Auflagen genehmigungsfähig ist. Von Stefan Schmudermaier
S
eit mittlerweile fast zehn Jahren wird um einen wichtigen Verkehrsabschnitt zur Umfahrung Wiens gepokert, die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde bereits im Jahr 2009 gestartet. Immer wieder legten sich die Gegner quer und versuchten alles, damit das Tunnelprojekt durch die Lobau verhindert wird. Allen voran Wiens grüne Vizebürgermeistern Maria Vassilakou, für viele seit Langem ein rotes Tuch. Sie werde auch nach der Entscheidung alles tun, um den Tunnel zu verhindern und nennt das Projekt ein Milliardengrab für die Steuerzahler. Als Reaktion fordert sie jetzt eine City-Maut für Pendler nach Wien. Bleibt zu hoffen, dass sich der neue Bürgermeister Michael Ludwig gegen diese fragwürdigen Ideen stellt.
Entlastung von Tangente, Donaustadt und Marchfeld Zurück zum Lobau-Tunnel. Bereits 2019 soll der Bau begonnen werden, die Kosten beziffert die ASFINAG mit 1,9 Milliarden Euro. Ist das Projekt fertiggestellt, wird der sogenannte Regionen-Ring rund um Wien geschlossen sein. Die Wiener Außenringschnellstraße S1 wird dann vom Knoten Schwechat weg mit dem Knoten Süßenbrunn (von dort zweigt die S2 in Richtung Tangente ab) verbunden. Das Teilstück hat eine Länge von insgesamt 19 Kilometern. Während Vassilakou von Verkehrsbelastungen für Wien spricht, wird laut Ansicht der ASFINAG sowohl die Tangente als auch die Donaustadt sowie das Marchfeld entlastet. „Bestmöglicher Schutz von Mensch und Umwelt in der Bau- und Betriebsphase der S1 waren die Grundlage für sämtliche Planungen. Das bestätigt uns jetzt auch der positive Ausgang der UVP“, betont Mag. Karin Zipperer, Vorstandsdirektorin der ASFINAG. •
46
Der Tunnel entspricht den neuesten Sicherheitsanfordungen; mit dem Bau des Lobau-Tunnels wird der Regionen-Ring rund um Wien endlich geschlossen und die Südosttangente (A23) entlastet
DER REGIONENRING
Knoten Jettsdorf
Knoten Stockerau West Knoten Eibesbrunn
Knoten Korneuburg West
Knoten Süßenbrunn Knoten Nordbrücke
Knoten Steinhäusl Knoten St. Pölten
Länge Gesamt: Fertiggestellt:
203 km 184 km
Knoten Deutschwagram Knoten Raasdorf
Knoten Kaisermühlen Knoten Prater Knoten Inzersdorf Knoten Vösendorf
Knoten Schwechat
Knoten Guntramsdorf
Knoten Bruckneudorf
Letztes fehlendes Teilstück: 19 km, S 1 Schwechat - Süßenbrunn
Flotte & Wirtschaft 06/2018 Knoten Wr. Neusttadt
Knoten Eisenstadt
Auto
VW Touareg Mini One Audi S5 Citroen C3 Aircross Peugeot 308 SW Skoda Karoq Dacia Duster
Limitierte Sonderserie A ls Online-Bestellung (Kauf oder Leasing) bietet Peugeot den neuen 508 in einer First Edition an. Im Oktober 2018 erfolgen die ersten Auslieferungen. Die Sonderserie, nur in zwölf europäischen Ländern im Angebot, ist mit einem 225 PS starken PureTech-Benzinmotor und einer 8-Gang-Automatik ausgerüstet. Hochwertige Ausstattungen sind Kennzeichen der First Edition. Aus der Liste hervor stechen etwa das Nachtsichtsystem Night Vision, das Menschen und Tiere auf 200 Meter vor dem Fahrzeug erkennt und anzeigt, sowie das Premium-Soundsystem von Focal samt eigens entwickeltem, kabellosen Kopfhörer. Die Gestaltung
des Cockpits bleibt der i-Cockpit-Philosophie mit kleinem Lenkrad und darüber angeordneten Armaturen treu. Weiters finden sich Alcantara-Ledersitze mit Ziernähten, Dekorelemente aus Echtholz in Zebrano-Optik, ein 10-Zoll-HD-Touchscreen, Pedale aus A luminium und ein schwarzer Dachhimmel. Für die Dauer von fünf Jahren oder 90.000 Kilometern ist der Optiway-Service- Wartungsvertrag kostenfrei inkludiert. Dazu gehören u. a. der Ersatz von Verschleißteilen und ein 24/7-Assistenzdienst. Die C oupé-Limousine um 49.950 Euro wird in Blau oder Rot angeboten, die Bestellung ist über http://reservierung-neuer508.peugeot.at möglich.
Opel macht Tempo
Anschluss an die S-Klasse
Bei der Euro-6d-Temp-Offensive lässt sich Opel nicht aufhalten. Ab sofort verfügen etwa die 1,6-Liter- Diesel im Insignia über ein SCR-System mit AdBlue- Einspritzung und der 200 PS starke 1,6-Liter-Benziner des Astra reduziert die Feinstaubemissionen mit einem motornah verbauten Benzinpartikelfilter. Als Schritt nach der raschen Umstellung auf die neue Norm hat Opel die Einführung von vier elektrifizierten Modellen bis 2020 ins Auge gefasst. Die nächste Corsa-Generation zum Beispiel wird auch als reines Elektroauto angeboten.
Mit einer Erweiterung der Assistenzsysteme schließt die Mercedes E-Klasse (Limousine und T-Modell) zum Topmodell auf. Die aktiven Assistenten zum Lenken und Abstand halten arbeiten komfortabler, es wird etwa vor Kreisverkehren automatisch abgebremst. Die spannendsten Flottenautos bleiben E 200 d und E 220 d.
462 PS leistet das System Kaum mehr Leistung beim Verbrenner, aber eine um 43 Prozent stärkere E-Maschine machen den Porsche Cayenne E-Hybrid deutlich souveräner. Ebenso wichtig: die vom 918 Spyder abgeleitete Boost- Strategie, wodurch der Elektro schub (Systemdrehmoment 700 Nm) jederzeit zur Ver fügung steht. Ab 92.458 Euro.
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AUTO • SCHON GEFAHREN
Hier kommt der Big Boss VW hat wieder ein echtes Flaggschiff. Der neue Touareg sieht bullig aus, ist vielfältig hochzurüsten – von digital bis luxuriös – und stellt den Diesel in den Mittelpunkt. Von Mag. Severin Karl
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Diesel ist Trumpf
ie Chefetage ist oben. Entsprechend ist nun der Touareg, der wortwörtlich eine Etage höher als der Arteon liegt, das neue Topmodell im Hause Volkswagen. Neben einem bulligen Auftritt gibt es zahlreiche neue Optionen, die diesen Anspruch rechtfertigen. Wer in die Vollen greift, kann das 4.878 Zentimeter lange SUV (plus 77 Millimeter zum Vorgänger) durchaus in sechsstellige Euro-Regionen bringen. Am auffälligsten ist der Innenraum eines bestens konfigurierten Touareg, die Bildschirmlandschaft gab es in dieser Art noch nie bei VW. Zum zwölf Zoll großen Screen für die digitalen Instrumente kommt ein 15 Zoll großer Touchscreen, der ebenso individuell konfiguriert werden kann. Das funktioniert sogar recht intuitiv, wie wir auf ersten Testfahrten rund um den Wilden Kaiser in Tirol feststellen konnten.
Allradlenkung sorgt für Agilität Dort konnten wir auch die neue Agilität der dritten Generation erfahren. Kein Wunder, war doch die Allradlenkung an Bord, die bei höheren Geschwindigkeiten für schnelle Spurwechsel sorgt, während sie bei Stadttempo gegenläufig einschlägt, um den Golf beim Wenden herauszufordern. Luftfederung, Wankausgleich, zahlreiche Sicherheits- und Komfortsysteme und nicht zuletzt die Gewichtseinsparung ermöglichen Fahrten auf Topniveau. Die zuletzt stark g esunkenen Touareg-Verkaufszahlen (erste Generation: 8.464 Exemplare in Öster
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Statt klassischer Armaturen gibt es einen großen Screen Der 15-Zoll-Bildschirm kostet extra, die Bedienung ist erstaunlich intuitiv 3 Hochwertigste Verarbeitung, wohin das Auge blickt 1
reich, zweite Generation: 4.027 Exemplare) sollten sich auf diese Art wieder anheben lassen.
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Die Felgen sind mindestens 18 Zoll groß; 113 Liter mehr Kofferraum als bisher; LEDMatrix-Scheinwerfer als Option
Motorisch setzt VW den Diesel in den Fokus, zum Start gibt es nur den 286-PS-TDI, Ende Juni folgt bereits das 231-PS- Pendant. Im Frühjahr 2019 wird mit 421 PS die V8-TDIStufe gezündet. Die Prognose des Importeurs: Nur drei Prozent der Kunden werden sich für den V6 TSI (340 PS) entscheiden, der im August 2018 dazustößt. Ein Hybrid ist vorerst nur für China geplant. Ja, er soll anders k onfiguriert auch nach Europa kommen. Details? Ungewiss. Sicher ist: Ein Untersetzungsgetriebe bekommt der Allradler nicht mehr, das Ziehen von 3,5-Tonnen-Lasten ist möglich und ein hervorragender Trailer- Assistent unterstützt auch Unbeholfene beim Rangieren. •
VW Touareg
Grundmodell: V6 TDI 4Motion
Testmodell: V6 TDI 4Motion
Hubraum | Zylinder
k. A. | 6
2.967 cm3 | 6
Leistung
231 PS (170 kW) bei k. A.
286 PS (210 kW) bei 2.250/min
Drehmoment
500 Nm bei k. A.
600 Nm bei 2.250/min
0-100 km/h | Vmax
k. A.
6,1 s | 235 km/h
Getriebe | Antrieb
k. A. | Allrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
k. A.
6,9 l D | 182 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung 810 - 1.800 l | k. A.
810 - 1.800 l | 472 – 855 kg
Basispreis | NoVA
72.690 € (inkl.) | 18 %
66.690 € (inkl.) | k. A.
Das gefällt uns: Tolle Features möglich, sogar eine Wärmebildkamera Das vermissen wir: Mehr Motorvarianten vom Marktstart weg Die Alternativen: Mercedes GLE, BMW X5, Audi Q7, Volvo XC90 Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
AUTO • SCHON GEFAHREN
Individueller denn je Ein Mini ist ja schon per se kein Auto von der Stange, zumindest verlässt kaum ein Auto ohne Sonderzubehör das Werk. Jetzt geht die Individualisierung noch einen Schritt weiter.
alle Motoren die derzeit strengste Abgasnorm EU6c, nach der entsprechenden Zertifizierung im Realbetrieb wird demnächst auf EU6d-TEMP umgestellt. Die Antriebsvielfalt beim Mini ist groß, für Drei- und Fünftürer gibt es vier Benziner und drei Turbodiesel (75 bis 192 PS), beim Cabrio sind es drei Benzin- und zwei Selbstzünder (102 bis 192 PS). Eine 6-Gang-Handschaltung ist Serie, je nach Motorisierung gibt’s optional ein 7-GangDoppelkupplungsgetriebe oder eine 8-Gang-Automatik.
Von Stefan Schmudermaier
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ie Marke Mini ist eine echte Erfolgsgeschichte für die BMW Group. Seit der Übernahme im Jahr 2000 und dem ersten Mini der Neuzeit im Jahr darauf hat sich viel getan. Aus einem einzigen Modell wurden mittlerweile zahlreiche Derivate, vom Cabrio über den Füntürer bis hin zu eigenen Modellreihen wie etwa dem Countryman. Die eigentlichen Werte der Marke liegen aber weiter in den Genen des Dreitürers, der gemeinsam mit Cabrio und Fünftürer nun ein Facelift spendiert bekam. Auf den ersten Blick stechen die Unterschiede zwar nicht allzu sehr ins Auge, wer sich näher mit dem Fahrzeug beschäftigt, findet dann aber doch einige Neuheiten wie etwa ein neues Logo. Neben neuen Farben sind es vor allem die nochmals erweiterten Möglichkeiten der Individualisierung, die sich vom Vorgänger abheben.
Feinstes Gokart-Feeling
Große Vielfalt beim Zubehör und den Motoren Der Mini war schon immer prädestiniert für Zubehör, von Zusatzscheinwerfern über Spiegelkappen mit dem Union Jack bis hin zu Aufklebern aller Art. BMW freut’s, schließlich spülen diese Dinge ordentlich Geld in die Kasse. Ab sofort geht die Individualisierung noch einen Schritt weiter. So lassen sich die beifahrerseitige Blende am Armaturenbrett, der Bereich beim vorderen Seitenblinker und sogar die in der Tür integrierte Umfeldbeleuchtung (siehe Bilder rechts) zum Beispiel mit dem eigenen Namen verzieren. Im Innenraum zeichnet sich das neue Modelljahr mit einem neuen Lenkrad, einem überarbeiteten Navi und der Möglichkeit des kabellosen Handy-Ladens aus. Aber auch unter der Haube hat sich einiges getan. So erfüllen aktuell
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Mit dem Facelift hält auch ein neues Lenkrad Einzug in den Mini Das Navigationssystem wurde ebenfalls überarbeitet 3 Die Möglichkeiten der Individualisierung sind größer denn je zuvor 1 2
Ob der Union-Jack in den Heckleuchten oder der Name in, am oder neben dem Mini, der Individualität sind fast keine Grenzen gesetzt
Der Mini-typische Fahrspaß wurde damit noch einmal ein Stück weit optimiert, das Gokart-ähnliche Fahrverhalten ist eines der Alleinstellungsmerkmale des bayerischen Briten. Die Preisliste startet bei 18.900 Euro für den Mini-One-First-3-Türer mit 75 PS, das Mini One Cabrio mit 102 PS beginnt bei 24.600 Euro. Nach oben offen ist nicht nur das Cabrio, sondern auch die umfangreiche Preisliste. •
Mini
Grundmodell Cabrio: ONE
Grundmodell 3-Türer: ONE First
Hubraum | Zylinder
1.198 cm3 | 3
1.198 cm3 | 3
Leistung
102 PS (75 kW) bei 4.000/min
75 PS (55 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
180 Nm bei 1.400/min
150 Nm bei 1.400/min
0–100 km/h | Vmax
10,6 s | 190 km/h
12,8 s | 175 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,0 l Super | 115 g/km (EU6c) 4,9 l Super | 111 g/km (EU6c)
Kofferraum | Zuladung 215 l | 460 kg
211 l | 480 kg
Basispreis | NoVA
18.900 € (inkl.) | 4 %
24.600 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: knackiges Fahrverhalten, Verarbeitung, Individualisierung Das vermissen wir: Toter-Winkel-Assistent Die Alternativen: Audi A1, Opel Adam, DS3, Fiat 500 Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 06/2018
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AUTO • TEST
Gleiten und Hetzen Den Audi S5 als Wolf im Schafspelz zu bezeichnen, wäre wohl übertrieben. Dennoch vereint er gekonnt eine nobel-zurückhaltende Ausstrahlung mit dem Temperament einer Tarantel. Von Stefan Schmudermaier
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b es an dem dunklen Blau oder den edlen, abgesteppten S itzen liegt, das lässt sich schwer sagen. Fakt ist, unser Testwagen wirkt mehr wie ein edler Gran Tourismo denn ein reinrassiger Sportwagen. Doch da ist dann noch dieses S5-Badge, das den Zweitürer als bösen Buben identifiziert. Doch das ist er nur, wenn sein Fahrer das auch möchte, denn Gleiten liegt dem Ingolstädter ebenso gut wie Hetzen. Spätestens beim Druck auf den Startknopf wird deutlich, dass die vierflutige Auspuffanlage am Heck mehr als optische Show ist. Ein dumpfes Grollen macht sich breit, breit wird auch der Grinser des Fahrers. Erst recht, wenn der Klappenauspuff auf Knopfdruck zum Leben erweckt wird. Nur gut, dass man sich sein Lieblings-Setup selbst mixen kann, sprich das Fahrwerk komfortabel, den Motor ebenso, den Sound dafür auf „Sport“.
Hoher Komfort, hoher Preis
Die Leichtigkeit des Seins Grundsätzlich gilt, egal in welcher Einstellung, der Dreiliter-Sechszylinder-Benziner hat immer genügend Power in der Hinterhand. Auch kein Wunder bei stolzen 354 PS unter der Haube und einem Drehmoment von 500 Newtonmetern. Wenn es denn sein muss, zeigen die virtuelle Tachonadel und das Head-up-Display nach nur 4,7 Sekunden 100 km/h an, Schluss wäre erst bei Tempo 250. Theoretisch natürlich. Besonders beeindruckend ist die Leichtigkeit, die der S5 vermittelt, was natürlich am Motor, aber auch an der Abstimmung
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In die virtuellen Armaturen lässt sich auch die Navi-Karte einblenden Großer Bildschirm mit Google-Maps-Optik beim Navigieren Feine Achtgang-Automatik mit blitzschnellen Gangwechseln
von Lenkung, Fahrwerk und Allradantrieb liegt. Das Achtgang- Automatikgetriebe sortiert die Gänge blitzschnell, der Auspuff untermalt das Schauspiel akustisch. Unser Testverbrauch hat sich bei knapp zehn Litern eingependelt, in Anbetracht der Leistung geht das durchaus in Ordnung.
Die Platzverhältnisse sind für ein Coupé in Ordnung; 465 Liter passen in den geräumigen Kofferraum des Audi S5
Der Komfort der Passagiere ist dennoch über alle Zweifel erhaben, erst recht, wo Fahrer und Beifahrer optional sogar Massagen genießen dürfen. Die Verarbeitung ist auf sehr hohem Niveau, die vielen Menüs und Untermenüs, die sich mit dem Drehregler in der Mittelkonsole ansteuern lassen, sind mitunter etwas unaufgeräumt. Der S5 kostet mit 75.770 Euro fast das Doppelte vom Basismodell (150-PS-TDI, 40.510 Euro), bietet dafür aber ebenso mindestens doppelt so viel Spaß. •
Audi A5 Coupé
Grundmodell: 2.0 TDI
Testmodell: S5 quattro
Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
2.995 cm3 | 6
Leistung
150 PS (110 kW) bei 3.250/min 354 PS (260 kW) bei 5.400/min
Drehmoment
320 Nm bei 1.500–3.250/min
0–100 km/h | Vmax
8,9 s | 221 km/h
4,7 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,1 l Diesel | 106 g/km (EU6)
500 Nm bei 1.370–4.500/min
7,5 l Super | 170 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 465 l | 455 kg
465 l | 425 kg
Basispreis | NoVA
75.770 € (inkl.) | 16 %
40.510 € (inkl.) | 3 %
Das gefällt uns: Harmonie aus Power und Komfort, Verarbeitung Das vermissen wir: Auto-Hold bei der Automatik Die Alternative: Mercedes C43 AMG 4MATIC Coupé Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
AUTO • Test
Stormtrooper mit Pfiff Zu den interessanteren Erscheinungen in der kleinen SUV-Kategorie zählt der Citroën C3 Aircross jedenfalls. In ihm mischen sich interessante Details mit erprobter Technik. Von Mag. Bernhard Katzinger
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ie Front, welche die jüngste Generation von Citroën-Fahrzeugen ziert, kann man mögen. Rund um den Trend, auch Kleinwagen auf Stelzen zu stellen und sie als Stadt-Indianer an den Kunden zu bringen, stellt sich dieselbe Wahl. Im Fall des Citroën C3 Aircross präsentiert sich eine auf den ersten Blick innen wie außen grundsympathische Mischung aus beidem. Dass der Wagen in der von uns getesteten Farbvariante (mich) ein bisschen an einen Sturmtruppler aus „Star Wars“ erinnert, tut dem keinen Abbruch.
Starker Diesel
Leider schwerhörig Der Hersteller fordert Kunden mit frischem Design und pfiffigen Details auf, auch bei der Farbwahl ein bisschen über das Übliche hinauszugehen. So lässt sich das „Compact SUV“ mittels sogenannter Style-Pakete mit Farbakzenten an Dachreling, Scheinwerferein fassung und Außenspiegelgehäuse aufpeppen. Da sind äußerst ausdrucksstarke Kombinationen drin, chapeau! (Die Polsterung auf den Bildern heißt „Hype Colorado“, für den Stichwortzettel.) Will man sich allerdings mit dem Aircross anlegen, braucht man ihn nur „anzureden“. Vermutlich kein oft verwendetes Feature, ist die Sprachsteuerung in Autos generell ein bisschen ein proverbiales Stiefkind, mit positiven Ausreißern deutscher Fertigung. Bei allen Bedenken hinsichtlich Datenschutz und „gläserner Mensch“: Für jemanden, der am Smartphone beispielsweise den sagenhaft gut funktionieren-
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Leder-Stoff-Mix in gefälliger Farbkombination im Interieur 2 Das Display muss für viele Funktionen benutzt werden 3 Nicht unter den Präzisesten bei den Schaltwegen: die manuelle 6-Gang-Schaltung 1
den „Google Assistant“ nützt, ist es im Jahr 2018 nur schwer einzusehen, wieso es derart mühsam ist, Funktionen per Sprachbefehl abzurufen. Dies gilt vor allem, wenn man bedenkt, welches Potenzial in Sachen Sicherheit in diesem Feature steckt.
Die robusten Radhäuser vergrößern optisch die 16-Zöller; die Rücksitzbank lässt sich umlegen und längs verschieben
Beim Motorischen ist Schluss mit Avantgarde, die Auswahl beschränkt sich auf Benziner und Diesel. Wir hatten den 120-PS- Diesel (23.090 Euro in Topausstattung) ausgefasst, worüber nach ein paar hundert Kilometer Autobahn plus letzte Meile auf der Landstraße keine Beschwerden laut wurden. Der Verbrauch pendelte sich um die sechs Liter-Marke ein. Da die manuelle Schaltung sich ein wenig hakelig gebärdet, scheint ein Automatikgetriebe überlegenswert. Dies ist allerdings lediglich in Kombi mit dem 110-PS-Benziner oder -Diesel erhältlich. •
Citroën C3 Aircross
Grundmodell: Pure Tech 82
Testmodell: Shine BlueHDI 120
Hubraum | Zylinder
1.199 cm3 | 3
1.560 cm3 | 4
Leistung
82 PS (60 kW) bei 5.750/min
120 PS (88 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
118 Nm bei 2.750/min
300 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
14 s | 165 km/h
9,8 s | 183 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Super | 116 g/km (EU6)
4,1 l Diesel | 107 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 410–1.289 l | 575 kg
410–1.289 l | 637 kg
Basispreis | NoVA
23.090 € (inkl.) | 3 %
15.490 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: frisches Farbkonzept, pfiffiges Design Das vermissen wir: einen Schritt vorwärts in Sachen Sprachsteuerung Die Alternativen: Renault Captur, Kia Niro, Hyundai Kona Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 06/2018
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AUTO • test
Sorgenfreier Dieselspaß Sportlich, schick und praktisch präsentiert sich der 308 SW GT. Dass er darüber hinaus zu den saubersten Fahrzeugen im Segment zählt, macht den Franzosen doppelt interessant. Von Mathias Morscher
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eicht hat es der Dieselmotor dieser Tage – mittlerweile sind es Wochen und Monate – nicht, wurde der Selbstzünder doch fast schon zu einem Motor non grata gemacht. Im Hinblick auf eine effiziente Abgasreinigung zählt Peugeot zum Beispiel zu den Vor reitern. Die Dieselaggregate der Franzosen erfüllen bereits seit Ende des vergangenen Jahres die strengste Abgasnorm Euro-6d-TEMP – und waren damit nicht nur unter den Ersten, sondern auch noch zwei Jahre früher, als gesetzlich mit September 2019 gefordert. Nicht nur das macht den Peugeot 308 zu einer Alternative im Kompaktsegment.
Ladung ist sicher
Lustvolles Kraftwerk Sorgenfrei kann jeder der angebotenen vier Dieselmotoren – B enziner gibt es natürlich auch – geordert werden, denn um Fahrverbote in (deutschen) Innenstädten muss sich niemand Gedanken machen. Nicht nur sorgenfrei, sondern auch lustvoll fährt es sich mit dem 308er. Und wie! Die 180 PS unter der Haube des Testwagens treiben die gut 1,4 Tonnen Leergewicht in 8,4 Sekunden auf Tempo 100 – Schluss ist bei 223 km/h. Mehr als ausreichend. Das ruckelfreie und sanft schaltende 8-Gang-Automatikgetriebe, die direkte Lenkung und die kräftig zupackenden Bremsen unterstreichen den sportlichen C harakter des GT. Wem das noch nicht reicht, der kann im Cockpit auf den Sportmodusknopf drücken. Dann ist das Ansprechverhalten nicht nur noch direkter, auch die Armaturen wechseln die Farbe und leuchten von nun an 1
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1 Das kleine Lenkrad sorgt für freien Blick auf die Armaturen 2 Fast alles muss über den Touchscreen gesteuert werden 3 Leuchten die Armaturen rot, ist man im Sportmodus – samt nervigem Sound
böse in Rot. Und: Im I nnenraum klingt es plötzlich, als ob sich ein V8 unter die Haube geschlichen und einen Sport auspuff mitgenommen hätte. Ob man den künstlichen Sound mag, ist wohl Geschmackssache, wir jedenfalls waren nach ein paar Kilometern genervt. Erfreulich ist der Verbrauch, rund 6,5 Liter bleiben im Rahmen.
Schienen und Ösen sorgen im Kofferraum (610–1.660 Liter) für den richtigen Halt
Eingerahmt von Schienen, garniert mit Ösen zeigt sich der Kofferraum von einer sehr gefälligen und sicheren Seite. 610 Liter finden (1.660 bei umgeklappten Rücksitzen) Platz. Die Verarbeitung und Ausstattung ist insgesamt hochwertig und durchdacht, dass man sogar Basics der Bedienung in die Touchscreen-Menüs verbannt, ist aber zu viel des Guten. Die höchste Ausbaustufe des Kompaktlöwen hat mit 42.181 Euro ihren Preis, lässt aber keine Wünsche offen. •
Peugeot 308 SW
Grundmodell: 1,2L PureTech 110 S&S
Testmodell: GT HDi 180 Automatik
Hubraum | Zylinder
1.199 cm3 | 3
1.997 cm3 | 4
Leistung
110 PS (81 kW) bei 5.500/min
180 PS (130 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
205 Nm bei 1.500/min
400 Nm bei 2.000/min
0–100 km/h | Vmax
11,6 s | 195 km/h
8,4 s | 223 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
8-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Super | 116 g/km (EU6dT) 4,6 l Diesel | 120 g/km (EU6dT)
Kofferraum | Zuladung 610–1.660 l | 585 kg
610–1.660 l | 595 kg
Basispreis | NoVA
42.181 € (inkl.) | 6 %
21.500 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: der spritzige und gleichzeitig saubere Dieselmotor Das vermissen wir: die Möglichkeit, den künstlichen Sportsound abzudrehen Die Alternativen: VW Golf, Ford Focus, Opel Astra, Hyundai i30 Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
AUTO • Test
Ein Jeep namens Karoq Praktisch sei das SUV, hilfreich und gut(aussehend): Wir durften eine Extraportion Skoda Karoq mit 150 PS-Diesel und vielen praktischen Clever-Beilagen verkosten. Von Mag. Bernhard Katzinger
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issen Sie, was ein „Jeep“ war, ehe er zur Automarke wurde? Nun, „Eugene the Jeep“ war ein Wesen aus den „Popeye“Comic-Strips, das ein bisschen wie ein gelber Hund aussah und über übernatürliche Fähigkeiten verfügte. Weil der „Jeep“ an den unmöglichsten Orten unerwartet auftauchen konnte, soll Willys-Overland Motors in den 1940ern ihr neues Alleskönnervehikel für die US Army nach dem Fabeltier benannt haben.
Der Skoda Karoq, ein echter „Jeep“ Wofür „Karoq“ steht, ist nicht letztgültig geklärt, im Internet kursierende Videos dazu sind sicherlich nur „fake“. K und Q sind die Eckpfeiler der aktuellen SUV-Nomenklatur bei Skoda, aber für eine richtig gute Geschichte rund um das Kunstwort „Karoq“ war die Zeit seit der Markteinführung zu kurz. So was braucht ein bissl. Wäre da nicht diese lästige Sache mit den Markenrechten, könnte man frech behaupten: Der Jeep von heute ist ein Skoda und heißt Karoq. Weil er nämlich so praktisch ist und unerwartet hilfreich beispringt – wenn’s beispielsweise darum geht, ein im Kofferraum verloren gegangenes Dings im Schein einer Taschenlampe zu suchen, die wie von Zauberhand plötzlich griffbereit ist, oder um die randvollen Einkaufstaschen sicher für die Heimfahrt zu verstauen. Oder – ein Klassiker – um das Parkticket gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe festzuklemmen. Auch der auf großer Fahrt anfallende Unrat und Getränkegebinde verlieren angesichts des Mobil-Mistkübelchens im Türfach und allerhand Getränkehaltern und Ablageflächen ihren Schrecken. Die Frage drängt sich auf, welche praktischen G adgets den Ingenieuren 1
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Eher gediegen als sportlich das Cockpit – das ist Skoda 2 Das 7-Gang-DSG harmoniert perfekt mit dem starken Diesel 3 An Ablageflächen, Gepäcknetzen, Halterungen herrscht kein Mangel 1
in Zukunft noch einfallen werden. Unseren Testwagen erheben seine Geländefähigkeiten dank Allrad, die robuste Bauform und der bärige Zwei-Liter- Diesel deutlich über die derzeit stark nachgefragten „City-SUV“. Ebendort bleibt er dank SCR-Kat vermutlich noch ein Weilchen länger geduldet, auch wenn er sich im Echtbetrieb gut und gern sieben Liter pro 100 km genehmigt. Angst vor engen Häuserschluchten und Parklücken braucht man angesichts der verbauten Manövrierhilfen ohnehin nicht zu haben. Im Gegenteil: Der Karoq vermittelt das stimmige Gefühl von Größe ohne Größenwahn.
Gediegene Portion
Herausstechen macht sich bezahlt: Die einen stehen für Eleganz oder Robustheit, Skoda hat die Cleverness für sich gepachtet
Škoda-Käufer wissen längst, dass in Jungbunzlau b esonders große Portionen gereicht werden. Immer ein bisschen mehr Platz, ein Quäntchen Qualität mehr fürs Geld. Das gilt auch für den Karoq. Ein Hühnchen bleibt jedoch zu rupfen: Ein bisschen mehr von der Eigenständigkeit des genialen Vorgängers Yeti hätte schon übrig bleiben dürfen. •
Skoda Karoq
Grundmodell: Ambition TSI ACT
Testmodell: 4x4 Style TDI DSG SCR
Hubraum | Zylinder
999 cm3 | 3
1.968 cm3 | x
Leistung
115 PS (85 kW) bei 5.000/min
150 PS (110 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
200 Nm bei 2.000/min
340 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
10,6 s | 187 km/h
9,3 s | 195 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,3 l Super | 119 g/km (EU6)
5,2 l Diesel | 137 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 521–1.630 l | 532 kg
521–1.630 l | 380 kg
Basispreis | NoVA
37.360 € (inkl.) | 10 %
25.790 € (inkl.) | 6 %
Das gefällt uns: ein SUV im „richtigen“ Format Das vermissen wir: eine gute Geschichte rund um „Karoq“ Die Alternativen: Kia Sportage, Dacia Duster, Nissan X-Trail, Suzuki Vitara, ... Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 06/2018
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AUTO • test
Erstaunlicher Preisbrecher Der Duster ist untrennbar mit der Erfolgsstory von Dacia in Westeuropa verbunden. Die zweite Auflage setzt qualitativ noch einmal ordentlich eins drauf, der Preis erstaunt. Von Stefan Schmudermaier
A
ls Dacia im Jahr 2005 mit dem ersten Stufenheck-Logan den Eintritt in den westeuropäischen Markt wagte, wurde die rumänische Renault-Tochter milde belächelt. Dass daraus eine echte Erfolgsstory werden sollte, konnten sich damals nicht einmal die kühnsten Optimisten ausmalen. Die Modellpalette wuchs und spätestens als 2010 der Duster präsentiert wurde, kam der endgültige Durchbruch. Und das ist eigentlich alles andere als ein Wunder. Wirft man einen Blick in die Preislisten von Duster, Sandero und Co, ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, dürfte v erdammt schwer werden. Wer sich bisher einen Gebrauchten gekauft hat, konnte sich plötzlich einen Neuwagen leisten. Und auch immer mehr Firmen interessieren sich für Dacia, wie auch die Fiskal-Version des neuen Duster unter Beweis stellt.
Eine Klasse hochwertiger, moderne Technik-Features Zugegeben, diese Preise sind nur dann möglich, wenn man gewisse Abstriche bei der Technik und den Materialien macht. Wie sonst wäre es möglich, den Duster ab unglaublichen 11.990 Euro anzubieten. Mit der zweiten Generation muss man diese Abstriche aber schon mit der Lupe suchen, ist die Qualität des gesamten Autos doch spürbar gestiegen. Und zwar so stark, dass man sich subjektiv in der nächsthöheren Klasse befindet. Der neue Duster kann es jedenfalls durchaus mit den Kompakt-SUV anderer Hersteller aufnehmen und das nicht nur preislich. Die Ausstattungsfeatures reichen vom Totwinkel-Warner, Klimaanlage, Einparkhilfe und Navigationssystem (im Topmodell Prestige übrigens alles Serie) bis hin zu einem Multiview-
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1 Das neue Multifunktions-Lederlenkrad liegt gut in der Hand 2 Das Navigationssystem ist beim Topmodell Prestige serienmäßig 3 Auch bei den Sitzen hat Dacia nachgebessert, der Unterschied ist spürbar
Kamerasystem, Ledersitzen und Keyless Entry & Drive. Das Platzangebot ist mehr als ordentlich, der Kofferraum ist mit 467 bis 1.614 Litern beim 4WD ausreichend groß, die Zuladung mit 579 Kilogramm ebenfalls üppig.
All-inclusive für 21.260 Euro
Der Kofferraum des Duster 4WD schluckt zwischen 467 und 1.614 Liter
Den neuen Dacia Duster gibt es auch in einer vorsteuerabzugsfähigen Fiskal-Version
Der 109-PS-Turbodiesel macht seine Sache dabei tadellos und begnügt sich im Testschnitt mit 5,3 Litern, der Vierzylinder hat sich zudem als äußerst spritzig erwiesen. Das Getriebe ist zunächst gewöhnungsbedürftig, da der erste Gang extrem kurz übersetzt ist. Der soll im Gelände die Untersetzung sparen, im Alltag kann man problemlos mit dem zweiten Gang losfahren. Der sechste ist dafür eher lang übersetzt, was das Drehzahl niveau und den Spritverbrauch auf der Autobahn senkt. Unser mit fast allen Extras ausgestattetes Testmodell, der 110-PSTurbodiesel mit Allradantrieb in Prestige-Ausstattung, kommt auf erstaunliche 21.258,40 Euro. •
Dacia Duster
Grundmodell: SCe 115 Access
Testmodell: dCi 110 4WD Prestige
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
1.461 cm3 | 4
Leistung
115 PS (85 kW) bei 5.500/min
109 PS (80 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
156 Nm bei 4.000/min
260 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
11,9 s | 172 km/h
12,4 s | 169 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,5 l Super | 149 g/km (EU6c) 4,7 l Super | 123 g/km (EU6b)
Kofferraum | Zuladung 478–1.623 l | 533 kg
467–1.614 l | 579 kg
Basispreis | NoVA
20.090 € (inkl.) | 7 %
11.990 € (inkl.) | 12 %
Das gefällt uns: Preis-Leistung, Verbrauch, Ausstattung Das vermissen wir: Automatik für die Allradmodelle Die Alternativen: Jeep Renegade, Mitsubishi ASX, Opel Mokka X
Fotos: Christian Houdek
Werksangaben
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Smatrics & ÖBB BMW i3s Vattenfall Mercedes-Benz Maxus EV 80 Seat Leon TGI Renault Kangoo ZE
Umwelt
Roadster zum Anstecken
B
ereits 2012 begeisterte der BMW i8 Roadster als Studie, nun steht das heißeste Plug-in-Hybridfahrzeug unter der Sonne gemeinsam mit seinem upgedateten Coupé-Bruder vor der Tür. Frischluftgenuss gibt es nur für zwei Passagiere (Coupé: 2+2), dafür entsteht durch einen Falttrick – das Textilverdeck wird vertikal im Heck verstaut – eine 100 Liter große Ablage hinter den Sitzen. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der Kofferraum im Heck gerade einmal 88 Liter fasst. Die Tüfteleien am E-Antrieb fallen beim Roadster noch mehr ins Gewicht, da einem hier noch unvermittelter auffällt, dass der Benziner seltener zum Einsatz kommt. Allein die von 20 auf 34 Amperestunden gesteigerte Zellkapazität der Lithium-Ionen-Batterie hat daran großen Anteil, auch die Betriebsstrategie des intelligenten Energiemanagements wurde optimiert. Als neue rein elektrische Reichweite gibt BMW 53 Kilometer für den Roadster und 55 Kilometer für das Coupé an. Offen und herrlich steigt man bei BMW Roadster um 161.500 Euro ein, um 15.400 Euro mehr als beim Coupé.
ElektroGespann
DS schmiedet E-Fahrplan
Am berühmten Wörthersee treffen im Mai stahl der ursprünglich nur für virtuelle Rennen auf der PlayStation entwickelte Audi e-tron Vision Gran Turismo den GTIs die Show. Angereist kam er gezogen vom Audi e-tron-Prototyp, der damit seine Alltagstauglichkeit als Zugfahrzeug beweisen konnte.
2019 startet der DS 7 Crossback E-Tense 4x4. Der Plug-in-Hybrid ist der Start für die durchgehende Elektrifizierung der französischen Marke. Ab 2025 wird DS Automobiles nur noch elektrifizierte Fahrzeuge – von Hybrid bis BEV (Vorstellung im Herbst) – anbieten. Erfahrung sammelt man seit 2014 in der Formel E.
Seat testet eMii & Carsharing Ein besseres Testumfeld kann sich ein Autohersteller kaum wünschen: Eine Flotte an eMii- Prototypen steht den 1.000 Mitarbeitern von Seat Metropolis:Lab Barcelona und Pier 01 Barcelona Tech City im Carsharing-Betrieb zur Verfügung. Sowohl das Auto als auch die Mobilitätsanforderungen können so im Detail abgeklopft werden. Für Fahrten zu Meetings und zurück reichen die 160 Kilometer Reichweite locker, an Schnellladestation reichen 35 Minuten Pause zum Auffüllen der Stromspeicher. Im Pilotprojekt werden reichlich Daten für spätere Projekte gesammelt.
Europapremiere im Oktober Noch in diesem Jahr soll der Kia Niro EV zu den Händlern kommen, auf dem Pariser Salon wird das Elektro-Crossover vorgestellt. Die Reichweiten der beiden Batterieversionen wurden bereits nach WLTP ermittelt. Das System mit 39,2 kWh ist für über 300 Kilometer gut, mit dem 64-kWh-Pack sind über 450 Kilometer drin.
Flotte & Wirtschaft 06/2018 09/2015
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umwelt
Mit dem Strom reisen Die ÖBB bauen in den nächsten Monaten 60 neue Stromtankstellen. 47 davon werden von Smatrics an Bahnhöfen in ganz Österreich errichtet und betrieben. Von Mag. Pascal Sperger
M
Weitere Ladepunkte
it Elektromobilität kennen sich Smatrics und die ÖBB gleicher maßen aus. Nun errichten die beiden Unternehmen mehrere Dutzend neue E-Auto-Ladestationen an Bahnhöfen in ganz Österreich. Mit von der Partie ist auch die Energie Steiermark, die den Zuschlag für zehn neue Stationen erhielt. „Wir kommen dem Ziel, ein nahtlos umweltfreundliches Reiseerlebnis von Haustür zu Haustür anbieten zu können, deutlich näher“ freut sich Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin der ÖBB Infrastruktur AG. „Unsere Bemühungen um den Bau dringend notwendiger Infrastruktur für die elektrische Mobilität bringen nun einen großen Fortschritt, von dem alle heutigen und künftigen Nutzer von Elektrofahrzeugen in Österreich profitieren werden“, so die ÖBB-Managerin.
Smatrics als starker Partner für die ÖBB Den Zuschlag für die Ausstattung und den Betrieb von 47 Standorten bekam Smatrics, der größte und wohl bekannteste Gesamtanbieter für Ladelösungen in Österreich. Das Unternehmen übernimmt von der Planung bis zum laufenden Betrieb sämtliche Agenden rund um die Stromtankstellen. Im Auftrag der ÖBB wird der E-Mobilitäts-Dienstleister sowohl die Errichtung, den Betrieb, die Wartung als auch die Tarifierung und die Abrechnung durchführen. Wichtiger Bestandteil der Ausschreibung seitens der ÖBB war die gegenseitige Anerkennung der Ladekarten aller großen österreichischen Anbieter an den ÖBB-Ladestationen. So wird es in Zukunft möglich sein, mit einer Ladekarte der ÖBB in allen großen Netzen ein E-Auto zu laden. „Als E-Mobilitätsdienstleister demonstrieren wir unser Know-how im Betrieb von maßgeschneiderten Ladenetzen für Dritte. Smatrics kann hier alle Erfahrungen aus dem Aufbau des eigenen Ladenetzes einbringen und von der Planung über die Errichtung bis zum laufenden Betrieb und der individuellen Abrechnung sämtliche Aufgaben übernehmen. Wir freuen uns, dieses renommierte und wegweisende Projekt gemeinsam mit den ÖBB umzusetzen“, so Dr. Michael-Viktor Fischer, Geschäftsführer von Smatrics.
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Flotte & Wirtschaft 06/2018
Dr. Michael-Viktor Fischer: „Smatrics kann hier alle Erfahrungen aus dem Aufbau des eigenen Ladenetzes einbringen.“
Um den Kunden der ÖBB auch abseits der vom Ausbauplan betroffenen Bahnhöfen weitere Lademöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, wurde mit der Energie Steiermark vereinbart, dass zehn zusätzliche Stromtankstellen in den kommenden Monaten in der Steiermark errichtet werden können. Der Baustart dafür wird bereits im Sommer erfolgen. „Die gezielte Verknüpfung der Elektromobilität auf Schiene und Straße ist ein wesentlicher Fokus unserer Arbeit, die entsprechende Aufrüstung der Passagierknotenpunkte in der Steiermark ein wesentlicher Erfolgsfaktor in Sachen CO2-freier Mobilität“, so die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.
Hohenems bis Wr. Neustadt Unter anderem werden in Kürze Ladestationen in Gleisdorf, Korneuburg, Mödling, Stockerau, Hohenems, Wr. Neustadt, Steyr, Tullnerfeld, Mürzzuschlag, Schladming, St. Michael, Kapfen berg und Hartberg gebaut werden. Die restlichen PR-Standorte befinden sich derzeit im Genehmigungsprozess und werden im Laufe des Jahres 2018 bekanntgegeben. •
Umwelt • Test
Noch ein bisserl sportlicher Wer schon einmal das Vergnügen hatte, mit einem BMW i3 zu fahren, der weiß, dass der Fahrspaß groß ist. Der i3s will nun noch ein Schäuferl draufpacken, nötig ist das aber nicht. Von Stefan Schmudermaier
B
eim Batterie-Update vor knapp zwei Jahren war es das Blau des BMW i8, das den neuen Jahrgang auch optisch erkenntlich machte. Das kürzlich lancierte Facelift ist nun unter anderem am neuen Melbourne-Rot zu erkennen, oftmals verbirgt sich der gleichzeitig eingeführte i3s darunter. Zu erkennen ist der vor allem an den verbreiterten Radkästen und den größeren sowie breiteren Felgen; bei unserem Testauto waren allerdings noch Winterräder verbaut. Eine wichtige Neuerung bei allen 2018er-i3-Modellen: Ab sofort sind LED-Scheinwerfer (für Abblend- und Fernlicht) serienmäßig, der Unterschied zu den Standard-Halogen-Lampen ist gewaltig. Wo bis dato das Fernlicht war, finden sich nun LED-Blinker.
Sport kostet (Reichweite)
Bisserl schneller, bisserl sportlicher Im Innenraum hat die neue Menüführung Einzug gehalten, abgesehen davon blieb aber alles beim Alten. Die verwendeten Materialien stammen großteils aus Recycling-Stoffen, was die Nachhaltigkeit des i3 unterstreichen soll. Und beim i3s gibt es nun auch einen Sport-Modus zusätzlich zu den bekannten Modi „Comfort“, „Eco pro“ und „Eco pro +“. Letzteres Setup sorgt durch Deaktivierung der Heizung/Kühlung sowie deutlich indirekterem Ansprechverhalten des Gaspedals für die maximale Reichweite, im Sport-Programm ist das Gegenteil der Fall. Der E-Bayer spurtet um 0,4 Sekunden schneller auf 100 km/h. Wirklich gebraucht hat es das aber nicht, da
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Das kleine Display liefert Infos zu Geschwindigkeit und Reichweite Als Bediensatellit ausgeführter Automatikwählhebel 3 Die Kommandozentrale ist vernetzt und liefert auch Wetter und News ins Auto 1 2
das Standardmodell den Sprint in durchaus beachtlichen 7,3 Sekunden erledigt. Auch auf das Sportfahrwerk kann man verzichten, ist doch bereits das Serienfahrwerk straff ausgelegt.
Mittels App lässt sich der Ladezustand überwachen, die Klimatisierung starten oder das Auto ver- und entriegeln
Die zusätzlichen 14 PS des E-Motors (nun sind es 184) sowie die breiteren Reifen kosten leider auch Reichweite. Der Sport-Elektriker muss sich nun mit 280 statt 300 Kilometern begnügen. In der Praxis gilt wie für so gut wie alle E-Autos, dass man im Winter die Hälfte dieser Reichweite abziehen muss und im Sommer je nach Fahrprofil zwischen 200 und 250 Kilometer weit kommt. Unterm Strich bleibt die Empfehlung, den Sport-Aufpreis von 3.000 Euro netto besser in Ausstattung zu investieren und zum normalen i3 zu greifen. Den gibt es bereits ab 32.000 Euro netto und natürlich ohne Sachbezug. •
BMW i3
Grundmodell: i3 94 Ah
Testmodell: i3s 94 Ah
Leistung
170 PS (125 kW)
184 PS (135 kW)
Drehmoment
250 Nm
270 Nm
Beschleunigung | Vmax 7,3 s | 150 km/h
6,9 s | 160 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Hinterrad
1-Gang aut. | Hinterrad
Batterie | Reichw. NEFZ) 27,2 kWh | 300 km
27,2 kWh | 280 km
Verbrauch
14,3 kWh/100 km
12,9 kWh/100 km
Kofferraum | Zuladung 260–1.100 l | 425 kg
260–1.100 l | 425 kg
Basispreis | NoVA
35.041,67 € (exkl.) | 0 %
32.000 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Beschleunigung, Verarbeitung, Vernetzung Das vermissen wir: beheizbares Lenkrad, Totwinkel-Warner Die Alternativen: Renault Zoe, Nissan Leaf Werksangaben
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umwelt
Entdecke die Möglichkeiten Auf die Fuhrparkmanager des schwedischen Energieerzeugers Vattenfall wartet ein echtes Mammutprojekt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der komplette, 3.600 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark in mehreren Ländern auf E-Fahrzeuge umgestellt werden. Begleitet wird das Projekt auch von einem externen Expertenteam. Von Stefan Schmudermaier
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as schwedische Energieunternehmen Vattenfall ist der fünft größte Stromerzeuger in Europa und vollständig im Besitz des schwedischen Staates. Seit 1996 ist das Unternehmen auch international tätig, darunter in den Niederlanden und in Deutschland. Dass es für ein Energieunternehmen naheliegt, seine Fahrzeuge sukzessive auf Elektromobilität umzustellen, liegt auf der Hand. Solche Aktivitäten kennt man auch aus Österreich, wenngleich nicht in der Intensität, die Vattenfall nun plant. In den nächsten fünf Jahren soll nämlich nicht weniger als die gesamte Fahrzeugflotte elektrifiziert werden und die beträgt immerhin 3.600 Fahrzeuge, rund die Hälfte davon Nutzfahrzeuge. Im Vorjahr hat sich Vatten fall gemeinsam mit neun weiteren Unternehmen (darunter auch IKEA) der Initiative EV100 angeschlossen.
Innerhalb von fünf Jahren soll die gesamte Flotte von 3.600 Fahrzeugen elektrifiziert werden.
3.600 Fahrzeuge werden umgestellt „Der Klimawandel ist eines unser größten Probleme und wir freuen uns sehr, dass wir an der EV100-Initiative teilnehmen“, sagt Magnus Hall, Präsident und CEO von Vattenfall. „Elektroautos können einen wesentlichen Beitrag bei der Reduzierung der
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Pieter Dumas, Project und Portfolio Manager bei Vattenfall, ist für die Umstellung auf elektrische Nutzfahrzeuge zuständig
Ko h l e n d i o x i d - E m i s s i o n e n leisten. Der Austausch der 3.600 Fahrzeuge unserer Firmen flotte durch Elektrofahrzeuge in den kommenden fünf Jahren, eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur und Nord europas größtem zusammenhängenden Netz von L adestationen sind nur drei Beispiele für die Förderung einer nachhaltigen und klimafreundlicheren Gesellschaft für Kunden und Bürger.“ Nun ist eine Teilumstellung auf rein elektrische Fahrzeuge bereits für kleine Firmen eine große Herausforderung, diese Größenordnung hat es aber in sich. Um sich einen Überblick über bestehende Angebote und Möglichkeiten, vor allem im Hinblick auf die leichten Nutzfahrzeuge zu verschaffen, wurde vor Kurzem in Hamburg ein eigenes Event auf die Beine oder vielmehr die Räder gestellt.
umwelt
Schaulaufen der Hersteller Unter der Regie von Pieter Dumas, Project und Portfolio Manager bei Vattenfall, und den Experten von fleetcompetence europe, vertreten durch Tobias Kern, wurden Hersteller eingeladen, ihre Produkte beziehungsweise den aktuellen Entwicklungsstand selbiger zu präsentieren. Beim zu erwartenden, sehr großen Auftragsvolumen ließen es sich namhafte Hersteller wie Mercedes-Benz Vans, Renault-Nissan, PSA und Ford nicht nehmen, der Einladung Folge zu leisten. Mit dabei war auch die Deutsche Post mit dem Streetscooter sowie das chinesischen Unternehmen SAIC. Das Ziel des Events lag klar auf der Hand, wie Dumas erklärt: „Für uns war das eine exzellente Gelegenheit, zu sehen, was derzeit angeboten wird, sowohl von bereits bestehenden als auch zukünftigen Modellen.“ Und wie sieht es mit den TCO aus? Ist der Umstieg auch wirtschaftlich darzustellen? Kern erklärt: „Ursprünglich war der Ansatz mehr ökologischer Natur. Doch wenn die Batterien günstiger werden, dann sieht die Sache anders aus und beginnt sich auch zu rechnen. Und wenn die Spritpreise steigen, dann kommt der Break-Even sogar noch früher.“ Wichtig ist Vattenfall auch die Produktion der Elektrofahrzeuge, man erwarte von den Herstellern, dass dies CO2-neutral passiert.
Ursprünglich war der Ansatz mehr ökologischer Natur, doch wenn die Batterien günstiger werden, rechnet sich die Umstellung auch.
Spezialanforderungen als große Herausforderung Wie sich die Anbieter geschlagen haben, wollte Dumas zwar nicht verraten, worauf es für Vattenfall ankommt, ist aber kein G eheimnis: „Wir haben teilweise sehr spezifische Anforderungen an u nsere Nutzfahrzeuge, vor allem in Schweden. Für viele unserer Mitarbeiter ist das Auto ein rollendes Büro, das für alle Eventualitäten gerüstet sein muss. Allradantrieb zählt da ebenso dazu wie zum Beispiel ein Mikrowellenherd. Natürlich ist die Reichweite sehr wichtig, entsprechend müssen wir auch festlegen, was aus Sicht des Fahrers ,nice to have‘ ist oder eben unbedingt notwendig.“ Man habe den Herstellern klargemacht, dass sie diese Spezifikationen bei den Fahrzeugen berücksichtigen oder mit entsprechenden Drittanbietern zusammenarbeiten müssen. Stichwort Fahrer, d eren Einbeziehung in das Projekt sei enorm wichtig, da es natürlich zu Beginn etliche Vorurteile gab. Bei den Vendor Days haben aber auch Business Units teilgenommen und für die Fahrer wird es eigene Events geben, um diese Vorurteile weiter abzubauen.
Keine Kohle, aber Atomstrom
Tobias Kern, Partner bei fleetcompetence Europe, begleitet den Umstellungsprozess als externer Fuhrparkexperte
Bleibt noch die Frage, wie Vattenfall den Strom produziert, mit dem diese E-Fahrzeuge dann auch fahren sollen. Nun, der Wandel vom einstigen Kohle konzern ist bereits voll zogen und Vattenfall möchte als erster Stromanbieter gänzlich fossilfrei werden. Entsprechend intensiv arbeitet und investiert man derzeit an Offshore-Wind rädern an der Nordsee. Nicht verschwiegen werden soll, dass auch die Kernkraft einen hohen Stellenwert für Vattenfall hat, zehn Kernreaktoren sind im Besitz der Schweden, ein weiterer Ausbau ist derzeit aber kein Thema. •
Hürden bei der Ladeinfrastruktur Wer in großem Stil seinen Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umstellt, der muss sich natürlich auch um die Ladeinfrastruktur kümmern. Als Energieanbieter mag da manches natürlich leichter von der Hand gehen, wenn es um die gesetzlichen Vorgaben geht, gibt es dennoch genügend Herausforderungen, wie Dumas erklärt: „Wir sind in verschiedenen Ländern aktiv, die Gesetze zur Errichtung von Ladestationen sind dabei höchst unterschiedlich. Das macht konzernweite Überlegungen natürlich um einiges komplexer und schwieriger. Wir hoffen daher, dass so manche bürokratische Hürde in absehbarer Zeit fällt.“ Die Umstellung der Flotte ist bereits voll im Gange, den Beginn machen die Pkw, da das Angebot hier deutlich größer und die Anforderungen nicht so spezifisch sind.
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umwelt
Elektrisch liefern Im Zuge des E-Mobilitätstages auf dem Wachauring konnten sich die Besucher auch von den Qualitäten des elektrischen Lieferwagens Maxus EV 80 überzeugen.
M Strenge Grenzwerte werden unterboten Wer einen Blick auf die neueste Dieselmotoren-Generation von Mercedes wirft, der sieht, dass der Selbstzünder noch lang nicht tot ist, ganz im Gegenteil.
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ine effektive Abgasnachbehandlung ist das Um und Auf für einen sauberen Motor. Dass Mercedes hier seine Hausaufgabe gemacht hat, stellen die neuesten Dieselmotoren eindrucksvoll unter Beweis. Und zwar nicht nur auf dem Prüfstand, sondern vor allem auch im realen Test auf der Straße. Bei den RDE-Tests (Real Driving Emission) wurden bei unterschiedlichen Vier- und Sechs zylinder-Triebwerken durchschnittliche NOX-Werte zwischen 40 und 60 Milligramm pro Kilometer gemessen, vor allem auch im innerstädtischen Betrieb. Damit liegen die Mercedes-Motoren deutlich unter dem derzeit gültigen RDE-Grenzwert von 168 Milligramm pro Kilometer.
it dem Maxus EV 80 hat Langzeitvermieter Maske ein rein elektrisches Nutzfahrzeug bis 3,5 Tonnen im Programm. Firmeninhaber Andreas Maske (siehe auch Interview in FLOTTE & Wirtschaft 05/2018) importiert das Fahrzeug in Eigenregie aus China und adaptiert es für den europäischen Markt. Mit einem Ladevolumen von 10,2 Kubikmetern und einer Nutzlast von 950 Kilogramm nimmt es der Maxus EV 80 auch mit konventionell betriebenen Fahrzeugen im Segment auf. Die (Norm-)Reichweite liegt bei 200 Kilometern, womit sich der EV 80 vor allem für urbane Aufgabengebiete empfiehlt.
Adaptierung an die Anforderungen der Kunden Mehrere heimische Unternehmen haben sich bereits für den Elektro- Transporter entschieden, darunter auch die Bäckerei Felber, die bereits elektrisch an die rund 50 Filialen liefert. Eigentümerin Doris Felber zeigt sich zufrieden: „Das Fahrzeug wurde nach unseren Vorstellungen umgebaut, sodass es unseren Anforderungen perfekt entspricht.“ Dieter Rosenkranz, Prokurist von Maske Langzeitvermietung in Österreich, ist entsprechend erfreut: „Spezialwünsche von Firmenkunden sind unser tägliches Patricia Ruszczycki (Vertrieb) Brot, wir richten die Fahrzeuge so und Nina Edlinger (Fuhrpark) betreuten die Interessenten auf ein, dass der Kunde den maximalen Nutzen daraus ziehen kann.“ dem Wachauring
Besonders effizientes System Ein Geheimnis der effektiven Abgasnachbehandlung ist die Motornähe des Systems, das vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten und Temperaturen den Wirkungsgrad deutlich steigert. „Wir haben zwar schon enorme Fortschritte erzielt, aber unsere Ingenieure treiben die Entwicklung natürlich weiter“, so Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. „Unser Ziel für 2020 ist, bei durchschnittlichen NOX-Emissionen um die 30 Milligramm pro Kilometer in RDE-Fahrten der Stufe 2 zu landen. Und wir haben uns fest vorgenommen, dass wir in den Jahren danach Mittelwerte in Richtung 20 Milligramm erreichen. Diese Werte streben wir insbesondere auch für RDE-Fahrten unserer Fahrzeuge in der Stadt an.“ • (STS)
Die aktuellen Dieselmotoren von Mercedes unterbieten den NOX-Grenzwert deutlich
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Maske rät zur Miete, Kauf ist aber auch möglich Maske bietet den Maxus EV 80 sowohl als Miet- als auch als Kauf variante an, die Flexibilität der Firmen hat somit oberste Priorität. Die monatliche Miete startet bei 745 Euro netto, was nur knapp über den Preisen aktueller Dieseltransporter liegt. Wer das Fahrzeug lieber kauft, kann das zu Preisen ab 49.750 Euro netto tun. Wobei die Empfehlung von Andreas Maske klar ist: „Ich kann nur jedem raten, ein solches Fahrzeug zu mieten und nicht zu kaufen. Denn in vier Jahren gibt es andere Technologien und Reichweiten und dann wird der Restwert eines vier Jahre alten elektrischen Lieferwagens ein großes Thema sein.“ • (STS)
Umwelt • Test
Sieg der Vernunft Kühle Rechner kommen weiter, nicht nur am Steuer, sondern auch bei der Steuererklärung. Der Seat Leon TGI bietet die Wahl: hohe Reichweite oder niedrige Kilometerkosten. Von Mag. Bernhard Katzinger
L
ang stiefmütterlich behandelt, legten mit Erdgas betriebene Fahrzeuge in den ersten Monaten des Jahres in der österreichischen Neuzulassungsstatistik einen regelrechten Höhenflug hin, der sich besonders als Wachstumsrate (circa 265 Prozent im Vorjahresvergleich) imposant anhört. In Stückzahlen relativiert sich die Begeisterung zwar ein wenig, eine Steigerung von 54 auf 197 Stück in drei Monaten ist aber auch nicht zu verachten. Die Rede ist hier von bivalenten Autos, bei denen ein ausgewachsener Benzin tank die Reichweitenangst nimmt.
Für Rechner „all-inclusive“
CNG im Trend So hat man auch im von uns gefahrenen Leon ST TGI dank 50-Liter-Benzintank die Wahl, ob der althergebrachte Flüssigtreibstoff die Reichweite weit über die 1.000-Kilometer-Marke hinaus erweitert oder ob man die volle Kostenersparnis mitnimmt und ca. 300 Kilo meter um die 15 Euro fährt, die eine Gasfüllung kostet. (Um 20 Prozent günstiger als der Landesrest fahren Tiroler, bei denen kostet das Kilo gramm Erdgas nur 0,80 Euro.) Unser Testverbrauch pendelte sich folgerichtig auf weniger als 5 kg/100 km ein. Hat man sich einmal für ein CNG-Auto entschieden, ist es sowohl ökologisch als auch ökonomisch günstiger, so viel wie möglich mit Gas zu fahren. Es schlägt in Sachen Feinstaub und Emissionen Benziner wie Diesel, mit Biogas ist völlig klimaneutrales Fahren drin. 2 1
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1 Wer genau hinschaut, erkennt das CNG-Auto an den beiden Tankuhren 2 Der Screen des Navis ist deutlich gewachsen 3 Das 7-GangDSG ist bequem, ein 6-Gang-Handrührwerk ebenfalls erhältlich
In „power-to-gas“-Anlagen lässt sich CNG sogar aus Ökostrom herstellen. Nicht umsonst stellten am Wiener Motorensymposium im Mai mehrere Hersteller neue Erdgas-Triebwerke vor.
Mehr Raum als man glaubt: Kompakt-Kombis sind ein zu Unrecht ins Hintertreffen geratenes Automobil-Format
Dass sich der höhere Anschaffungspreis (der sich in etwa an den Tarifen für Dieselmodelle orientiert) im Betrieb erst einmal amortisieren muss, macht den geräumigen Kompakt-Kombi vor allem als Firmenfahrzeug interessant. Umso mehr, als Seat Firmenkunden derzeit ein „All-inclusive-Paket“ anbietet, das Finanzierung, Versicherung, Wartung sowie fünf Jahre Herstellergarantie beinhaltet. Die Finanzierung übernimmt dabei die Porsche Bank, als „Wartung“ gelten sämtliche Servicearbeiten gemäß Herstellervorgaben, Pickerl-Überprüfungen sowie Verschleißreparaturen. •
Seat Leon ST
Grundmodell: Reference 1,2 TSI
Testmodell: Style TGI DSG
Hubraum | Zylinder
1.197 cm3 | 4
1.395 cm3 | 4
Leistung
86 PS (63 kW) bei 4.300/min
110 PS (81 kW) bei 4.800/min
Drehmoment
160 Nm bei 1.400/min
200 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
12,1 s | 178 km/h
11 s | 194 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Benzin | 119 g/km (EU6) 3,5 kg CNG | 96 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 587–1.470 l | 567 kg
482–1.365 l | 505 kg
Basispreis | NoVA
27.063,67 € (inkl.) | 1 %
16.990 € (inkl.) | 6 %
Das gefällt uns: „Vollgetankt? Macht dann 15 Euro.“ Das vermissen wir: eine monovalente Variante mit größerem Erdgastank Die Alternativen: Skoda Octavia G-TEC, Opel Astra Sports Tourer CNG Werksangaben
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umwelt • test
Mehr Reichweite, mehr Ladezeit Renault hat nun auch dem Kangoo Z.E. eine größere Batterie verpasst, die Normreichweite liegt damit bei 270 Kilometern, leider dauert der Ladevorgang sehr lang.
tionssystem nicht zum Serienumfang. Ein Radio ist im Cool-&Sound-Paket (1.250 Euro netto) enthalten, das darüber hinaus noch eine Klimaanlage und eine Wärmepumpe beinhaltet und somit ohnedies Pflicht ist.
Von Stefan Schmudermaier
V
on einem Boom der Elektroautos zu sprechen, wäre zweifellos übertrieben, ein Blick in die Zulassungsstatistik zeigt aber immerhin, dass die E-Mobilität langsam in die Gänge kommt. Vor allem im gewerblichen Bereich geht’s vorwärts, dank Sachbezugsbefreiung und Vorsteuerabzug lässt sich das E-Auto hier auch wirtschaftlich bereits darstellen. Das nach wie vor größte Thema ist und bleibt aber die Reichweite, die vielen Unternehmen beziehungs weise deren Dienstwagennutzern oftmals nicht ausreicht. Das wissen natürlich auch Hersteller wie Renault, es war daher nur eine Frage der Zeit, bis die französischen E-Autos ein Reichweiten-Update bekommen. Der erfolgreiche Kleinwagen Zoe hat dieses bereits vor rund eineinhalb Jahren bekommen, nun wurde auch der Kangoo Z.E. mit dieser Batterie bestückt.
120–200 km Praxisreichweite
Mehr Batterie, wenig Ausstattung 33 Kilowattstunden – elf mehr als bisher – stehen nun zur Verfügung, der Kangoo Z.E. ist wie bisher als Kastenwagen in zwei Radständen sowie als fünfsitzige Pkw-Variante zu haben. Und genau der haben wir in unserem Test auf den Zahn gefühlt. Optisch gibt es keine Unterschiede zum Vorgänger mit der kleineren Batterie, auch das Interieur wurde belassen, wie es war. Bereits beim Einsteigen wird klar, dass es sich bei diesem Auto um ein Nutzfahrzeug und keinen schicken Minivan wie etwa den Scénic handelt. Die Atmosphäre ist nüchtern und sachlich, coole Gadgets sucht man vergebens. Im Gegensatz zum Zoe zählen hier R-Link-Infotainment und Naviga-
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Die Armaturen geben Auskunft über Akkustand und Reichweite Ein Navigationssystem gibt es gegen Aufpreis 3 Die Materialien im Innenraum sind einfach, dafür sehr pflegeleicht 1 2
Fünf Personen finden ordentliche Platzverhältnisse im Kangoo Z.E. Maxi vor; der Kofferraum fasst zwischen 1.300 und 3.400 Liter
Die Beschleunigung des 44-kWE-Motors ist innerstädtisch ausreichend, von den 270 noch nach dem NEFZ-Zyklus bemessenen Kilometern bleiben im Sommer rund 200 übrig, im Winter sind es laut Renault noch 120 Kilometer. Und damit ist der Franzose für viele Anwendungen durchaus interessant. Einen Haken hat die Sache dann aber doch noch, Schnellladen kann der Elektro-Kangoo nämlich nicht und so verbringt er bis zu 11:30 Stunden an der Wallbox, bis die Akkus wieder vollge laden sind. Wer die B atterie (ab 58 Euro monatlich) mietet, bekommt den Kangoo Maxi Z.E. Pkw ab 23.450 Euro netto, bei Batteriekauf geht’s bei 29.650 Euro netto los. •
Renault Kangoo Z.E.
Grundmodell: 2-Sitzer Kastenwagen
Testmodell: Maxi 5-Sitzer Pkw
Leistung
60 PS (44 kW)
60 PS (44 kW)
Drehmoment
225 Nm
225 Nm
Beschleunigung | Vmax 20,6 s | 130 km/h
22,3 s | 130 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Vorderrad
1-Gang aut. | Vorderrad
Batterie | Reichw. (NEFZ) 33 kWh | 270 km
33 kWh | 270 km
Verbrauch
15,2 kWh/100 km
15,2 kWh/100 km
Kofferraum | Zuladung 3.000–3.500 l | 625 kg
1.300–3.400 l | 640 kg
Basispreis* | NoVA
23.450 € (exkl.) | 0 %
21.450 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Platzangebot, größere Reichweite Das vermissen wir: Möglichkeit zum beschleunigten Laden Die Alternativen: Nissan e-NV200 *bei Batteriemiete; Werksangaben
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Mercedes-Benz E400 Cabrio Rückblick Opel Combo Cartoon
Freizeit
U-Boot à la Bond E
s war 1977, als James Bond (damals: Roger Moore) mit einem Lotus Esprit auf Tauchstation ging. Wo doch bereits in den 1960er-Jahren der Aston Martin DB5 zum Bond-Auto hoch stilisiert wurde! Über 40 Jahre hat es also gebraucht, bis sich die Jungs aus Gaydon von ihrer Schockstarre erholt haben und das erste U-Boot von Aston Martin präsentieren. Zumindest das letztgültige Design des mit Triton Submarines entwickelten „Project Neptune“ steht bereits fest, später im Jahr sollen die ersten Exemplare produziert werden. Eine Limitierung der Stückzahlen gilt als gesetzt, die genaue Anzahl jedoch noch nicht. Produziert wird in der Triton-Manufaktur in Florida. Zu den wenigen Fakten, die bekannt sind, zählen die drei Sitzplätze für einen Piloten und zwei Passagiere, die Geschwindigkeit von fünf Knoten sowie die maximale Tauchtiefe von 500 Metern. Dem Luxus verpflichtet sind das handgenähte Leder und Carbon- elemente im Interieur. Drei grundsätzliche Designlinien – sportlich, luxuriös oder maritim – stehen fest, trotzdem bleibt noch genügend Raum für Individualisierungen. Das dazugehörige Programm nennt sich „Q by Aston Martin“, was für ein Zufall!
Benz-Garage für’s Handy Beswingt unterwegs Zwischen Gypsy Swing und Wienerlied ist die Band Buntspecht angesiedelt. Für ihre Fahrt zu mehr als 45 Festivalund Soloshows in den nächsten Monaten ist nun ein Opel Vivaro Tourer als zusätzliches Bandmitglied hinzugekommen. Das mobile Multitalent transportiert Kontrabass, Cello, Saxophon, Gitarre und Co.
In passendem Design zu den Fahrzeugen bietet Mercedes mit Partner CG Mobile aus Paris eine neue Kollektion edler Hüllen für die iPhones 7 bis X sowie Taschen für Laptops und Tablets an. Zur Materialauswahl gehören Silikon, Leder und Karbonfaser, hochwertige Details sorgen für lange Freude im Alltag.
Tiroch und sein Bumlebee Nein, der bekannte Airbrush-Künstler Knud Tiroch wird nicht in einem Transformers-Movie mitspielen. Sein neues Alltagsauto sieht dem sympathischen Charakter Bumblebee einfach nur sehr ähnlich. Wie es sich für einen Dotz-Teamrider gehört, war die Wahl der passenden Felge eine Herzensangelegenheit. Wir finden: Die Revvo dark komplettiert den Look des Chevrolet Camaro mit ihrem polierten Tiefbett und der Gunmetal-Lackierung bestens. Die sportlich-filigrane Felge gibt es an sich schon ab 17 Zoll. In Tirochs Fall sind es 9,5 x 20 Zoll auf 275er-Reifen, die für einen mächtigen Auftritt sorgen.
Hattrick für Volk Bereits zum dritten Mal hintereinander konnten Erich und Roswitha Volk mit ihrem Ford Mustang die Vredestein Pannonia-Carnuntum gewinnen. Die internationale Historic-Rallye fand vom 10. bis zum 12. Mai mit Start und Ziel in Illmitz statt. Thomas Körpert und Harald Kilzer vom Sponsor Vredestein lieferten sich auf den Routen durch das Burgenland samt Ungarn-Abstecher ein motiviertes Duell, wobei Körpert im Austin-Healey 3000 am Ende die Nase vorn hatte: Rang 14 gesamt. Kilzer brachte den MG C Roadster auf Rang 17 ins Ziel. In der Klasse der Vorkriegsfahrzeuge – die Topografie kommt den Oldies sehr entgegen – entpuppte sich der Ford Speedster (1930) von Ing. Peter Maierhofer als Siegertyp.
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freizeit • test
Auto macht Frühling Höchstens drei Monate dauert die Cabrio-Saison, dazwischen ist es entweder zu kalt oder zu heiß? Für Fahrer eines Mercedes E-Klasse Cabrios stimmt das nicht mehr ganz. Von Mag. Bernhard Katzinger
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as Hauberl bleibt unten! Dieses Cabriolet beharrt, so scheint’s, auf nach oben offenem Fahrzustand. Nicht, dass sich das elektrische Verdeck sträubte. Das flutscht in beide Richtungen bis Tempo 50 in gerade einmal 20 Sekunden. Es sind vielmehr die d urchdachten Annehmlichkeiten, die dargeboten werden, um nur ja so lang wie möglich keinen Dachhimmel zwischen sich und den lichten Äther schieben zu müssen: Aircap (Windabweiser, Windschott), Airscarf (separat ansteuerbare Genickheizung in den Kopfstützen) und beheizte Armlehnen verlängern den Frühling in Richtung Herbst und Winter, – das sonnenreflektierende schwarze Leder und die Klimaanlage gen Hochsommer. Und wenn die Sonne sehr arg herunterbrennt, hilft ein schickes Mercedes-Benz-Kapperl.
Macht auch mit Haube eine gute Figur; Gepäck für 4 (Buddhistenmönche) hat auch Platz
Die schöne Farbe des Vehikels auf den Bildern heißt übrigens „smaragdgrün metallic“ – merken und ankreuzen! Das tiefdunkle Grün wirkt im Schatten fast schwarz, kommt erst bei richtigem Licht zur Geltung und ist so dezent, dass manches „british racing green“ dagegen mit der Brachialität von 1980er-Jahre-Frisuren aufs Auge einwirkt. Die 20-Zöller des AMG-Exterior-Pakets fügen sich in dieses Under statement nahtlos ein und haben noch eine Zusatzfunktion: Bei Unebenheiten erinnern sie den Fahrer, die Dynamikvorwahl auf „Comfort“ zu stellen.
Souverän durch den Alltag
Viel Freude, viel Geld
Auch von der Jahreszeit abgesehen, bestehen die Erbauer aus Stuttgart darauf, ein besonders alltagstaugliches Cabrio geschaffen zu haben. So kann der 310 beziehungsweise bei geschlossenem Verdeck 385 Liter fassende Gepäckraum des 4,83 Meter langen Zweitürers durch umlegbare hintere Sitzlehnen nach vorn erweitert werden, sodass man vermutlich sogar ein paar Carving-Ski einfädeln könnte. Ebenfalls mit allen Anforderungen spielend fertig wird die Motorisierung unseres Testwagens, welche dieselbe Souveränität an den Tag legt, mit der die Zielgruppe des Schlittens Finanzgeschäfte tätigt. Als smoother Assistent werkt die 9G-Tronic-Wandlerauto matik, die in Sachen unbemerkt perfekter Dienstbeflissenheit nach wie vor am Markt keine Konkurrenz kennt.
Weil von Finanzgeschäften und Ankreuzen schon die Rede war: Die Preisliste des Zweitürers ist eine 72-seitige Lektüre. Wer sie gründlich nutzt, hat am Ende einen schönen 6-stelligen Betrag zusammen: im Fall unseres Testwagens 111.822 Euro. Angesichts des Testverbrauchs von nicht unter elf Litern sei empfohlen, vor Unterschrift ein paar Netsch für Benzin einzukalkulieren. •
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Das Breitbildkino gibt’s jetzt auch in der A-Klasse, wir mögen’s trotzdem gern 2 Die schicken neuen Düsen sollen an Flugzeugturbinen erinnern 3 Das sportliche Lenkrad fügt sich nahtlos ins Ambiente ein 1
Fürs Auge lässt sich der Windabweiser beim Parken versenken Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet
Grundmodell: E200
Testmodell: E400 4Matic
Hubraum | Zylinder
1.991 cm3 | 4
2.996 cm3 | 6
Leistung
184 PS (135 kW)
333 PS (245 kW)
Drehmoment
300 Nm bei 1.200/min
480 Nm bei 1.600/min
0–100 km/h | Vmax
8,4 s | 242 km/h
5,3 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Hinterrad
9-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,5 l Benzin | 159 g/km (EU6)
8,3 l Benzin | 187 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 310–385 l | 495 kg
310–385 l | 480 kg
Basispreis | NoVA
81.670 € (inkl.) | 19 %
56.480 € (inkl.) | 12 %
Das gefällt uns: souveränes Gleiten durchs Vogelgezwitscher Das vermissen wir: jemanden, der uns einen zum Geburtstag schenkt Die Cabrio-Alternativen: Audi A5 ‚Cabrio, BMW 6er Cabrio Werksangaben
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Freizeit
Ein Laster kann mehr
Firmena utos im
Rückspiegel Der Ope
l Combo
Halbtonner-Kleinlaster haben bei Opel seit den Dreißigern Tradition, als Opel P4 und dessen Vorläufer, der in Österreich als Steyr-Opel 4,5/22 PS montiert und auch von Opel & Beyschlag/Wien noch als Kastenwagen angeboten wurden. Von Dr. Nikolaus Engel
M
achte Opel bis dahin durch die Verblechung der Fenster von Kombimodellen aus dem Fahrgast- einen Laderaum, so war der im Vauxhall/Bedford-Werk Ellesmere Port gebaute Combo A (1986 bis 1993) auf Kadett-E-Basis der erste Opel-Kleinlieferwagen mit einer speziellen Nutzfahrzeugkarosserie. Ein ab der B-Säule verbreiterter und erhöhter Kasten erweiterte den Laderaum mit 2,4 Quadratmeter Grundfläche, in den sich eine Europalette (längs) einladen ließ, und machte den Fronttriebler mit niedrigem cw-Wert („Windei“) für den gewerblichen Einsatz noch nützlicher als auf Rekord beziehungsweise Olympia CarAVan basierende Kastenwagenversionen der Vorgänger.
So wurde ein Pkw aus dem Laster Dass dieser vergrößerte Raum mit großzügiger Verglasung auch für den Personentransport ideal war, bewies aber erst der mit einem Corsa-Triebkopf erstellte Combo B (1993 bis 2001) zwei Jahre nach der Lancierung als Kastenwagens. Mit diesem gelang die weitere Nutzenoptimierung – er hatte immerhin 3,12 Kubikmeter Laderaum.
Europäer, allesamt: gefertigt in Ellesmere Port/GB (Combo A), Azambuja/P (Combo B und C), Zaragossa/E (Combo C ab 2007), Bursa/TR (ComboD) und nun der neue Combo in Vigo/E
ration mit Fiat Chrysler Automobiles beim Nachfolgemodell Combo D optisch noch deutlicher erkennbar werden: Mit dem Opel-Blitz dekoriert, lief er als Parallelmodels des Fiat Doblo ab Frühjahr 2012 in der Türkei vom Band: mit einer bislang ungekannten Vielzahl von M otorund Karosserievarianten, als Pkw bis zu 4,6 Kubikmeter Raum sowie als Lkw bis zu einer Tonne Nutzlast und Platz für zwei Paletten. Ab Herbst ist der neue Combo, entstanden in Kooperation mit PSA, im Handel. Der tritt das Erbe des erfolgreichen „Verwandlungskünstlers“ an. •
Neue Modellgenerationen mit neuen Kooperationen Der Combo C (2001 bis 2011) basierte auf dem Corsa C und war verglichen mit den beiden älteren Corsa-Geschwistern formal deutlich mehr Pkw. Natürlich gab es das Modell als Kastenwagen und den erstmals mit beidseitig bestellbaren seitlichen Laderaumschiebetüren. Doch auch beim Tour genannten Hochdachkombi, der eigentlich ein Van war, bewies Opel Liebe zum Detail und Gespür für aktuelle Trends. Denn beim wie stets frontgetriebenen Combo-Sondermodell Tramp (2005) war nicht nur der Unterfahrschutz, sondern auch die um zwei Zentimeter höhergelegte Karosserie schon ein „Praktiker-SUV“. Neu war auch die – alternativ zu den Doppelflügeltüren beim Combo Pkw, der mit einem Radstand und in einer Dachhöhe angeboten wurde, – große, nach oben öffnende Hecktür. Kooperierte Opel zu dieser Zeit nicht nur bei der Fahrzeugentwicklung mit dem Fiat-Konzern, sodass sich auch Motoren und Getriebe aus Aspern in Modellen beider Konzerne fanden, so sollte die Koope-
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Illustration: Thomas Kriebaum
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