FLOTTE 12/2020

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Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotte.at

Antriebsvielfalt: Die Qual der Wahl!

Als Fuhrparkleiter hat man es aktuell nicht leicht, wenn es darum geht, neue Pkw und Nutzfahrzeuge zu ordern. Ist die Zeit reif für die E-Mobilität? Macht ein Plug-in-Hybrid Sinn? Oder doch besser wieder den Diesel? Der große Überblick mit allen Vor- und Nachteilen! ab Seite 24

Dauertest-Auftakt: Lexus UX 250h

FPM-Umfrage: Anbieter im Talk

NoVA künftig auch auf Nutzfahrzeuge!

Geschenk-Tipps für Autofreunde

Startschuss für sechs Monate im kompakten Hybrid-SUV Seite 40

Fuhrparkmanagementanbieter sprechen zu aktuellen Themen Seite 30

Leichte Nutzfahrzeuge sollen ab 2021 massiv teurer werden Seite 6

Vom Lego-Lambo über die Röhrl-DVD bis zur Carrera-Rennbahn Seite 48


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Foto: Porsche

Editorial

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ass das Jahr 2020 ein schwieriges werden würde, stand bereits mit dem ersten Lockdown im März fest. Viele Unternehmen mussten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und massive Umsatzrückgänge in Kauf nehmen, die Autobranche hat es ebenso getroffen, die Verkaufszahlen rasselten nach unten. Der Staat nahm Milliarden in die Hand, Geld, das er sich auf dem ein oder anderen Weg wieder zurückholen würde, auch das war klar. Durchaus überraschend indes die Tatsache, dass man damit nicht einmal bis zum Ende des zweiten Lockdowns wartet, um die Pläne dafür zu verkünden. Und just den Unternehmen, die man gerade fördert, nur Monate später beinahe unverschämt das Geld aus der Tasche zieht. Die Rede ist von den Plänen zur NoVA-Reform, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ohne Anhörung auf die Reise geschickt und schon in absehbarer Zeit bestätigt werden könnten. Nicht genug damit, dass etliche Pkw-Modelle kräftiger zur Kasse gebeten

Die Einführung der NoVA auf Nutzfahrzeuge werden wir alle bezahlen müssen.“ werden, bricht man auch ein Tabu und stellt eine NoVA auf leichte Nutzfahrzeuge in Aussicht! Bei jedem einzelnen Fahrzeug geht es hier bereits ab Mitte 2021 um tausende Euro, mit jedem Jahr und niedrigeren CO2-Grenzen steigt diese Abgabe enorm an, wie Roland Scharf im aktuellen Thema ab Seite 6 aufzeigt. Dass die breite Masse der Bevölkerung davon nicht betroffen sein wird und alles öko-sozial abläuft – wie Ministerin Leonore Gewessler nicht müde wird, zu betonen –, das kann sich nur um ein nettes Märchen oder vielmehr einen schlechten Scherz handeln. Denn wer wird die Zeche am Ende des Tages bezahlen, wenn viele Branchen aufgrund solcher Mehrkosten die Preise erhöhen müssen? Jeder und jede Einzelne von uns! Egal ob Zustelldienst,

Bild des Monats Wow, was für ein Transporter! Porsche zeigte kürzlich 15 bis dato geheime Fahrzeugstudien aus den Jahren 2005 bis 2019, darunter diese Studie “Renndienst” aus 2018

Installateur oder Baumeister, diese NoVA wird in Waren und Dienstleistungen eingepreist, daran besteht kein Zweifel. Und zu sagen, die Unternehmen könnten sich ja jetzt Elektrotransporter kaufen, ist schlichtweg für etliche Anwendungen noch zu früh, ganz abgesehen davon, dass diese Fahrzeuge wohl nicht in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich glaube an die E-Mobilität, was Sie auch dem beiliegenden Magazin „electric WOW“ entnehmen können. Aber ich bin ebenso überzeugt davon, dass alles zu seiner Zeit geschehen muss und man nichts übers Knie brechen darf, wie es seitens der Regierung nun offenbar versucht wird … In der vorliegenden FLOTTE finden Sie selbstverständlich deutlich mehr Themen als nur die NoVA, von der spannenden Umfrage unter den Fuhrparkmanagementanbietern über Neuerscheinungen auf dem Autosektor bis hin zu Auto-Abos reicht das Angebot. Besonders ans Herz lege ich Ihnen das Titelthema „Die Qual der Wahl beim Antrieb“, ab Seite 24 haben wir die Vor- und Nachteile aller relevanten Techniken für Sie gegenübergestellt. Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen eine trotz der Umstände besinnliche Weihnachtszeit und gute Unterhaltung mit der FLOTTE! Stefan Schmudermaier Chefredakteur FLOTTE

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Inhalt

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Exklusiv

News

service

NoVA-Reform trifft Unternehmen hart

10 Renault Kangoo & Trafic

18 bott

12 ARBÖ Automobilpreis

18 1st Mobility

14 ÖAMTC Fahrtechnik

19 Auto-Abo

15 Mercedes S-Klasse

20 Sixt+

16 Fuhrparkverband

20 ViveLaCar

06 Aktuelles Thema

16 Fuhrparkverband

Neue Lieferwagen aus Frankreich

Forderung nach Vorsteuerabzug

19 Auto-Abo

Der VW-Konzern räumt ab

Mietmodell auch für Firmen interessant?

24 Coverstory

Spezielle Trainings für Firmen

Die Wahl des richtigen Antriebs

30 Umfrage Fuhrparkmanagement Die wichtigsten Anbieter im Gespräch

49 Rückspiegel

08 Kurzmeldungen

Neue Generation des Flaggschiffs Forderung nach Vorsteuerabzug

Die Bugatti-Speed-Rekorde

17 Service-News

Fahrzeugeinrichtung im Surfer-Mobil Schweizer Mobilitäts-Start-up Mietmodell auch für Firmen interessant? 30 Tage Mindestlaufzeit 70 Händler sind bereits dabei

21 Porsche Bank autoabo

Quer durch alle Konzernmarken

21 Vibe

E-Auto-Abo mit Lade-Flatrate

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22 Interview LeasePlan

E-Auto billiger als Verbrenner

23 EBV Leasing

Vorteil Fuhrparkmanagement

24 Coverstory

Die Wahl des richtigen Antriebs

26 Überblick Antriebsarten Die Vor- und Nachteile

28 Alphabet

Elektrisch und mit neuer App

28 ALD Automotive

Auto

freizeit

Schon gefahren

48 Geschenktipps

35 Auto-News 36 VW Caddy

37 Toyota Hilux 38 VW Tiguan 39 Mazda CX-3

47 Freizeit-News

Weihnachten für Autofans

49 Rückspiegel

Die Bugatti-Speed-Rekorde

50 Abschluss & Impressum

Flexibilität als Trumpf

29 Porsche Bank

Digitalisierung spart Zeit

30 Umfrage Fuhrparkmanagement Die wichtigsten Anbieter im Gespräch

34 Fleet Service Holzbecher

Beratung für große und kleine Flotten

34 Avrios

Fuhrparksoftware im Praxis-Check

Testberichte 40 Dauertest-Auftakt Lexus UX 250h 42 Mercedes V-Klasse 42 Mazda3 43 Audi A3 Sportback 44 Mercedes GLA 45 Renault Clio Fiskal

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46 Kia Sorento

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Exklusiv

Aktuelles Thema

Klimaschutz? Steuererhöhung!

Die kommende Steuerreform könnte nach einem ersten Gesetzesentwurf spürbare Erhöhungen für Fahrzeuge mit starken Verbrennungsmotoren bringen. Für Unternehmen deutlich drastischer: Leichte Nutzfahrzeuge würden ihre NoVA-Befreiung gänzlich verlieren und um tausende Euro teurer werden. Text: Roland Scharf, Foto: Shutterstock

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s ist noch gar nicht so lang her, da bekam VW-Chef Herbert Diess am Ende eines Vortrags auf der TU in Graz die Frage gestellt, ob sich die Elektromobilität denn jemals durchsetzen wird können. Seine fast schon prophetische Antwort: „Wenn es die Politik will, dann ja.“ Zwar gab es aus Brüssel schon erste Anzeichen, dass die kommende EU-7-Abgasnorm Benzinern und Diesel den Auspuff ziemlich zuschnüren könnte, doch ausgerechnet Österreich bietet jetzt überraschende Schützenhilfe in Form der sogenannten Ökosozialen Steuerreform. So soll es ab Mitte 2021 neben der permanenten Erhöhung der Normverbrauchsabgabe und Mineralölsteuer im Rahmen des Steuererhöhungsautomatismus auch eine grundsätzliche Ökologisierungswelle im gesamten Verkehrsbereich geben, die nicht nur den Individualverkehr auf der Straße betrifft.

Eckpunkte der geplanten Steuerreform • Abgabe von zwölf Euro auf jedes Flugticket • Stärkere Spreizung der Lkw-Maut nach Euro-Klassen • Treffsicherere Pendlerpauschale unter umwelttechnischen Gesichtspunkten • Kampfansage an den Tanktourismus, um den Schwerverkehr zu reduzieren • Umgestaltung und Neuberechnung der Normverbrauchsabgabe (NoVA)

NoVA wieder einmal neu … Bleiben wir gleich bei der NoVA, denn diese „Umgestaltung“ hat es in sich! Zuerst wird der bisherige Freibetrag von 115 Gramm CO2 je Kilometer weiter abgesenkt. 2021 um drei Gramm, von 2022 bis 2024 schon jeweils um fünf Gramm auf dann 97 Gramm. Der nächste Schritt ist die stufenweise Anhebung des Malusbetrags bis ebenfalls 2024. Dieser klettert in diesem Zeitraum von 50 auf 80 Euro. Ab 2021 wird er schon ab einem CO2-Ausstoß von 200 Gramm fällig, ab 2024 bereits bei 155 Gramm.

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Auch die letzte schützende Hand für besonders leistungsstarke Fahrzeuge, nämlich die Deckelung der NoVA bei 32 Prozent wird laut dem Gesetzesentwurf ab Mitte 2021 Geschichte sein. Geplant ist eine Anhebung auf 50 Prozent, wobei alle zwölf Monate dann zehn Prozentpunkte dazukommen. Bis 2024 liegt die neue NoVAObergrenze somit bei schlanken 80 Prozent. Als Randnotiz sei noch erwähnt, dass auch Motorräder von den Regierungsplänen nicht ausgenommen sind. So soll die Besteuerung besonders verbrauchsstarker Zweiräder von 20 auf 30 Prozent anwachsen.

Steuererhöhung unter dem Deckmantel des Klimaschutzes Die Aussage von Vizekanzler Werner Kogler, dass nur die so genannten Stinker teurer werden, darf zumindest kritisch hinterfragt werden – denn im Endeffekt trifft es nicht nur schwere SUV oder starke Sportwagen, sondern um praktisch jedes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Laut ÖAMTC kann sich durch diese Pläne die Neuwagenabgabe zum Beispiel für einen VW Sharan verdoppeln: Für das Modell 1,4 TSI Family mit 150 PS zum Beispiel – derzeit zu einem Nettopreis von 28.400 Euro zu haben – wären heuer noch 3.344 Euro NoVA fällig, 2024 aber schon 6.560 Euro. Für Martin Grasslober, Leiter Verkehrswirtschaft des ÖAMTC, starker Tobak: „Gerade Familien werden besonders tief in die Tasche greifen müssen, da sie größere und damit verbrauchsstärkere Autos benötigen.“ Was laut Autofahrerclub zudem ein wenig sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass die Koalition diesen Antrag im Eilverfahren und ohne jegliche Möglichkeit zur Begutachtung eingebracht hat. „Unverständlich ist, dass nicht einmal abgewartet wurde, welchen Effekt die erst kürzlich inkraft getretenen Änderungen im Steuersystem überhaupt haben“, so Grasslober weiter. „Offenbar geht es weniger um den Klimaschutz, sondern mehr um die schnelle Steuererhöhung.“


exklusiv

Wenig überraschend sieht das der ARBÖ ähnlich, wie ARBÖ-GeneralLeichte Nutzfahrzeuge würden massiv teurer sekretär Komm.-Rat Mag. Gerald Kumnig erklärt: „Im Jänner wurde Nur zwei Beispiele, was diese Pläne – so sie denn auch wirklich in eine neue Berechnungsformel für die NoVA eingeführt, im April das die Tat umgesetzt werden – für Auswirkungen hätten: Ein großes Testverfahren für die Ermittlung des Normverbrauchs von NEFZ auf Modell wie der Mercedes Sprinter 314 CDI in Langversion mit HochWLTP umgestellt, wodurch die private Dienstwagennutzung teurer dach und einem CO2-Ausstoß von 288 Gramm, würde laut Herstelwurde, und im Oktober die motorbezogene Versicherungssteuer lerangabe im neuen Berechnungsmodell eine Abgabenhöhe von ökologisiert. Alle drei Maßnahmen haben in unterschiedlicher knapp 11.200 Euro im Jahre 2021 aufgebrummt bekommen – 2024 bereits 17.026 Euro. Bei einem VW Crafter als DoKa-Pritsche käme Ausprägung zu einer Änderung und in vielen Fällen auch zu einer ein NoVA-Betrag von knapp 11.421 Erhöhung der Steuerlast geführt.“ Euro hinzu. Der in diesem Heft getesNoch drastischer aber kommen von Künftig sollen alle konventidiesen Maßnahmen PS-starke Exoten tete Renault Clio Fiskal (Netto 11.367 onell betriebenen, leichten Nutzzum Handkuss, die – so fair muss man Euro mit einem CO2-Ausstoß von 117 sein – in der Zulassungsstatistik aber Gramm), ist derzeit sogar als Pkw NoVAfahrzeuge NoVA-pflichtig sein, was auch schon bislang nur eine Statistenbefreit und mit einem Bonus von 350 die Fahrzeuge um tausende Euro Euro bestückt. Ab 2021 würde dann rolle einnahmen: Ein BMW X4 M etwa teurer machen würde! aber ein Prozent Normverbrauchs­ wird nur durch diese Neuberechnung abgabe fällig werden. Die würde mit 140 um 11.200 Euro teurer (32.800 statt Euro noch überschaubar ausfallen, sollte der Bonus wegfallen – die 21.600 Euro NoVA), ein Range Rover Sport SVR gar um 29.000 Euro Informationen hierzug gehen auseinander – würde der Zuschlag (67.000 statt 38.300 Euro NoVA). Im Umkehrschluss könnten besondennoch auf knapp 500 Euro anwachsen. Als schwacher Trost gilt ders verbrauchsarme Fahrzeuge sogar ein wenig günstiger werden, hier die Übergangsfrist bis 1. Juni 2021. Wer einen unwiderruflichen wobei das natürlich auch immer nur für zwölf Monate gilt. schriftlichen Kaufvertrag hat, der vor diesem Stichtag abgeschlossen wurde, kann sein N1-Vehikel noch bis 1. November 2021 nach dem NoVA-Befreiung künftig nur für Null-Emissionsfahrzeuge alten Regelwerk zulassen. Kritik vonseiten des Fuhrparkverbandes Damit aber nicht genug! So sieht das vom Ministerrat präsentierte Austria an den Vorhaben der Regierung ließ da nicht lange auf sich Gesetz vor, eine NoVA-Befreiung nur mehr für umweltfreundliche warten. Der FVA schlägt eine Adaptierung der Gesetzesvorlage vor. Fahrzeuge zu gewähren. Gemeint sind mit dieser weitläufigen ForWenn die Belastung durch Mobilitätssteuern in den nächsten Jahren mulierung alle Antriebsformen mit einem CO2-Ausstoß von null auto­matisiert ansteige, dann solle im Gegenzug jedes betrieblich Gramm – explizit somit nur noch Elektroautos sowie die wenigen genutzte Fahrzeug als vorsteuerabzugsberechtigt eingestuft werden. Modelle mit Wasserstoff-Brennstoffzelle. Mehr Ausnahmen soll es Obmann Henning Heise: „Das würde die Belastung deutlich verrinnicht mehr geben, was vor allem eine große Fahrzeuggruppe mit einem Schlag ausschließen würde: leichte Nutzfahrzeuge mit einem gern und den Unternehmen aus der Krise helfen. Ebenso wäre das höchst zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen! ein Ansatz, die Ökologisierung des Pkw-Bestands weiter zu fördern.“ Konkret sind hier alle Modelle zur Güterbeförderung der Klasse N1 gemeint. Für Bundesministerin Leonore Gewessler handelt es sich Höhere Mineralölsteuer als Draufgabe? hier um das Schließen einer Gesetzeslücke. Schließlich ist diese Und sogar um den Tanktourismus zu stoppen, gibt es schon erste Gruppe so weitläufig ausgelegt, dass sie als Möglichkeit genutzt innovative Ideen, die freilich alle Autofahrer treffen würden: Eine wurde, um zum Beispiel PS-starke Pick-ups als Leicht-Lkw unters Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel, und so wie es aussieht, Volk zu mischen. Nun aber sind alle betroffen und zwar jeder sicherheitshalber auch gleich auf Benzin. So viel Entgegenkommen Kasten- und Pritschenwagen mit Benzin- oder Dieselmotor, die hätte sich Herr Diess wohl auch wieder nicht erwartet … • auch wirklich nur betrieblich genutzt werden. Bei einem Markt von rund 44.000 Fahrzeugen pro Jahr ergibt das Steuereinnahmen in der Höhe von rund 150 Millionen Euro. Für Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, ein untragbarer Zustand: „Was jetzt passiert, ist der Versuch, Steuererhöhungen zu einem überraschenden Zeitpunkt inmitten des Lockdowns, ohne BegutFiat Ducato Fahrgestell L4 So berechnet sich die NoVA für 35 Maxi DK Kipper 2.3 Multij. 180 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge achtung und ohne Einbindung der Automobilwirtschaft durchzuNoVA 2020 € 0,00 ab Mitte 2021: bringen. Das ist de facto eine Steuererhöhung quer über alle FahrNoVA 2021 € 14.553,70 CO2-Emissionswert in Gramm zeugklassen. Und eine Verschärfung für eine Branche, die ohnehin je Kilometer minus 112 dividiert NoVA 2024 € 21.281,80 durch 5 = NoVA in Prozent, aufschon am Boden liegt.“ bzw. abgerundet. Plus 50 Euro MAN TGE 3.180 4x4 AQ je Gramm CO2 über 200 g/km. NoVA 2020 € 0,00 Deckelung bei 50 Prozent. NoVA 2021 € 13.473,00 NoVA 2024 € 24.255,00 Das erhöht sich bis 2024 auf: CO2-Emissionswert in Gramm Mercedes-Benz Sprinter Kasten je Kilometer minus 97 dividiert 314 CDI Hochdach, lang durch 5 = NoVA in Prozent (RunNoVA 2020 € 0,00 dung auf ganze Zahlen). Plus 80 NoVA 2021 € 11.200,00 Euro je Gramm CO2 über 155 g/ NoVA 2024 € 17.026,00 km). Deckelung bei 80 Prozent. VW Crafter DoKa-Pritsche Alle Angaben auf der Doppelseite NoVA 2020 € 0,00 Stand Redaktionsschluss NoVA 2021 € 11.420,80 04. Dezember 2020. NoVA 2024 € 17.348,20

Um so viel teurer werden NFZ*

*lt. Herstellerberechnungen

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News

Aus dem realen Geschehen lernen

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enn es rund um Göteborg irgendwo im Zusammenhang mit einem Volvo kracht, ist die markeneigene Unfallforschung nicht weit. Seit 50 Jahren ist das Team bereit, um Erkenntnisse aus der Realität in die Fahrzeugentwicklung einfließen zu lassen. So detailliert wie möglich wird alles vor Ort untersucht: Aufprallstärke, Eingriff der Sicherheitssysteme, Witterungsbedingungen, Uhrzeit, Zustand der Fahrbahnmarkierungen – jedes Detail kann helfen, künftige Fahrzeuge zu verbessern, wie Malin Ekholm, Leiterin des Volvo Cars Safety Centre, erläutert. Im Anschluss werden öffentlich zugängliche Polizeiberichte ebenso konsultiert wie der Fahrer, wenn dies mög-

lich ist. Hier werden Verhaltensforscher hinzugezogen, um bis in die Tiefe zu verstehen, wie der Fahrer den Unfall erlebt hat. Sollten die Unfallbeteiligten einen Einblick in die Krankenakten gewähren, analysieren Biomechanik-Experten und Physiker die Verletzungen, um den exakten Ursachen auf die Spur zu kommen. Diese Daten werden verschlüsselt und anonymisiert. Bis 50 Unfälle pro Jahr werden auf diese Weise untersucht. „Das Team der Unfallforschung (…) hilft uns enorm dabei, die Details zu verstehen“, sagt Ekholm. „Es passieren immer noch Unfälle, aber heute sind die Folgen deutlich milder und schwere Verletzungen viel seltener als früher.“

+++ Weniger Verkehrsaufkommen durch Fahrgemeinschaften, das versucht Carployee mit einer App. Über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft bekommt das Linzer Start-up nun 650.000 Euro für die Weiterentwicklung. Fast 100 Tonnen CO2 wurden heuer eingespart. +++

Nummer 5 ist 25 Jahre alt 1995 wurde Volkswagen Nutzfahrzeuge als fünfte Konzernmarke gegründet, um Produktplanung, Einkauf, Produktion und Vertrieb gezielt zu bündeln. Erster Vorsitzender der Geschäftsleitung wurde Bernd Wiedemann, der mit reichlich Erfahrung von VW do Brasil nach Hannover berufen wurde. Die Regelung der Verantwortlichkeiten war nicht einfach: „Es blieb eine Sisyphus-Arbeit angesichts der Vielzahl von Produktionsstandorten. Neben Hannover und Emden wurden auch in Polen, Tschechien, Spanien, Mexiko, Brasilien, Südafrika und Taiwan Nutzfahrzeuge gebaut.“ Die schwache Marktstellung in Europa musste gefestigt werden, was nicht zuletzt mit einer Produktpalette, die bedeutende Skaleneffekte in Großserie erzielte, erreicht wurde. 2003 kam der T5, 2004 der 3. Caddy, 2006 rundete der Crafter die Palette ab und Wiedemann ging in den Ruhestand. Seit 1. September 2020 ist Carsten Intra (Bild) Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen Nutzfahrzeuge.

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Innovationspreis für Flugtaxi Oberösterreichische Hochtechnologie wurde kürzlich vom Land OÖ mit Gold ausgezeichnet: Die FACC AG, die gemeinsam mit dem chinesischen Start-up EHang den EHang 2016 produziert, landete beim Innovationspreis auf dem 1. Platz. Rettungs­ einsätze, medizinische Transporte, aber auch stauloser Verkehr sind die Einsatzgebiete des autonomen Flugtaxis. Hocheffizienter Leichtbau, Elektroantrieb, ein Highspeed-Computer und Big Data gehören dazu.

Fahrrad und Auto legen zu Helden vor den Vorhang Stellvertretend für die 100 Heldinnen und Helden, die von Semperit mit einem Reifensatz bedacht wurden, bilden wir hier Jennifer Pfeiffer aus dem Burgenland bei der Übergabe vor dem Fachgeschäft Reifen Kreisel ab. Mit ihrem Hintergrund als Ordinationsassistentin in einer Arztpraxis hatte sie wie 99 andere die Garnitur verdient. Worum es ging? Bei Ausbruch der Pandemie meinte der Reifenhersteller „Österreichs Helden fahren Semperit“ und stellte für entsprechende Geschichten Reifen in Aussicht. Die nächste Heldenstory ist schon geschrieben: Semperit suchte Super-Eltern – sie bekommen bald ebenso neue Reifen für ihren Dauereinsatz.

Investitionen in die Zukunft Im BMW-Werk Steyr ging vor Kurzem eine neue Motorenmontagelinie, in die insgesamt 102 Millionen Euro gesteckt wurden, in Betrieb. An 50 Automatikstationen und 65 Handarbeitsplätzen werden – flexibel skalierbar – 4und 6-Zylinder-Benzinmotoren produziert. Je nach Nachfrage von 180.000 bis 360.000 Stück jährlich. Bald folgt die nächste Ausbaustufe in Steyr, schließlich werden hier auch Gehäuse für die neue Generation der E-Antriebe hergestellt. Bis 2021 soll eine Kapazität von 460.000 Einheiten pro Jahr erreicht werden. Derzeit liegt man bei 50.000 Stück.

Im Oktober 2020 führte die Plattform www.autoscout24.at eine Umfrage in mehreren europäischen Ländern durch, um herauszufinden, welche Transportmittel derzeit bevorzugt und welche gemieden werden. Dass das Flugzeug bei den Österreichern nur auf minus 49 Prozent kommt, überrascht fast. Der ÖPNV liegt bei minus 32 und der Zug (Lang- und Kurzstrecke) bei minus 25 Prozent. Viel häufiger geht man in der Alpenrepublik nun zu Fuß (+ 39 %), aber auch das Fahrrad (+ 27 %) und das Auto (+ 34 %) legen ordentlich zu. Im Ländervergleich der höchste Autozuwachs!

Mit KI zum Ziel: Null Verkehrstote Mit dem rein optischen EyeSight-System, also ohne Radartechnik wie meist beim Mitbewerb, möchte Subaru weiterhin die Unfallzahlen senken. Das selbst auferlegte Ziel sind null Verkehrstote in Unfällen mit oder in Subaru-Fahrzeugen – Mission Zero. In Österreich wurde EyeSight 2015 eingeführt, in Japan war der Marktstart bereits 2008. Um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit des Systems weiter zu erhöhen, hat Subaru nun die Eröffnung eines Entwicklungszentrums für Künstliche Intelligenz (KI) in Tokyo verkündet. Im „Subaru Lab“ wird das mehrfach preisgekrönte Fahrerassistenzsystem für die Zukunft fit gemacht.

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news

So leicht war Beladen noch nie! Wie es sich für eine neue Generation gehört, ist auch die dritte des Renault Kangoo markanter und moderner. Der eigentlich Clou sind jedoch die neuen Ladesysteme. Und: Für den Renault Trafic gibt’s ein Update. Text: Petra Walter, Fotos: Renault

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uf den ersten Blick fällt natürlich die markantere Karosserie des neuen Renault Kangoo auf: die ausgeprägtere Frontpartie mit Chromdetails und die akzentuierten Schultern. Vor allem aber verdient der Kangoo, den es wie gewohnt als Pkw- und Transportervariante geben wird und der nach wie vor mit enormem Platz und sehr variablem Laderaum punktet, Applaus für die Lade-Innovationen bei der Transportervariante: „Easy Side Access“ und „Easy Inside Gallery“ .

It’s so Easy! „Easy Side Access“ benennt die seitliche Ladeöffnung, mit 1.446 Milli­ metern doppelt so weit zu öffnen wie im Vorgängermodell und damit die breiteste auf dem Markt. Somit gelangt man auch in besonders beengten Situationen bequem zum Laderaum. Dank der „Easy Inside Gallery“ lässt sich nun sperrige und lange Fracht oben im

Laderaum transportieren, der Boden bleibt frei für weiteres Transportgut. Insgesamt beträgt das Ladevolumen 3,3 bis 3,9 Kubikmeter oder 4,2 bis 4,9 Kubikmeter – abhängig von der Karosserielänge; wie bisher zwei Varianten.

Drinnen und drunter Praktisch und komfortabel geht’s im Cockpit zu: strapazierfähige bequeme Sitze und viele Ablagemöglichkeiten. Für Fahrkomfort sorgen zudem zahlreiche Assistenzsysteme wie Notbremsassistent, Anhängerstabilitätskontrolle oder „Permanent Rear View“, der digitale Innenrückspiegel. Dieser zeigt, was sich hinter dem Fahrzeug abspielt – trotz Trennwand und verblechtem Laderaum. Neu ist auch das „Multimediasystem Easy Link“. Je nach Wunsch ist der Kompakttransporter wahlweise mit Schalt- oder Automatikgetriebe und mit Dieseloder Benzinmotor erhältlich. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es auch wieder eine Elektroversion geben.

Top für Klein- und Jungunternehmer

Im aufgeräumten Cockpit des neuen Renault Kangoo gibt es viele Ablagemöglichkeiten; erstmals an Bord ist das Multimediasystem Easy Link

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Speziell für Klein- und Jungunternehmer konzipiert ist der Renault Express. Die Eckdaten: 3,3 bis 3,7 Kubikmeter Ladevolumen, 48 Liter Stau- und Ablagefächer im Innenraum sowie Ausstattungs- und Optionsfeatures wie Toter-Winkel-Warner, Einparkhilfe vorn und hinten oder Multimediasystem Easy Link. Auf den Markt kommt die neue Kangoo-Familie im Frühjahr 2021. •

Aufgehübscht und modern

Flachere Motorhaube, steilerer Kühlergrill, neue Stoßfänger, Voll-LED-Scheinwerfer, neue 17-Zoll-Räder oder elektrisch anklappbare Außenspiegel sind die äußeren Merkmale des runderneuerten Renault Trafic Combi und SpaceClass. Der ebenfalls überarbeitete Innenraum bietet mehr Ablagemöglichkeiten bis zu 86 Liter Stauraum. Platzmäßig bleibt es im neuen Trafic Combi bei maximal neun Plätzen in drei Sitzreihen sowie einem Ladevolumen bis zu 1,8 Kubikmetern, 4,0 Kubikmeter sind es beim Grand Combi mit vier bis fünf Plätzen. Technisch trumpft der Trafic nun mit innovativen Fahrerassistenzsystemen und künftig drei effizienten und leistungsstarken Turbodieselmotorisierungen auf, Blue dCi 110, Blue dCi 150 und Blue dCi 170. Zu haben ist der neue Trafic Combi ab Frühjahr 2021.


FORM, FUNKTION, KONTEXT. W I E I N T E R N A T I O N A L E D E S I G N E R D E N N E U E N E L E K T R I S C H E N M A Z D A M X - 3 0 B E U R T E I L E N.

Minimalismus ist das Schlagwort der Stunde – sowohl in Designfragen als auch bei Lifestylethemen. Die beiden Designer Rachel Griffin und Wisse Trooster arbeiten nach der Devise: nur das Notwendige einsetzen und Unnötiges aussparen. Sie haben den neuen, rein elektrischen Mazda MX-30 unter die Lupe genommen. Erfahren Sie mehr unter www.mazda.at/mx-30

Rachel Griffin „Das Design und die Fülle an Technologie beim MX-30 sind im Zusammenspiel auch als ein Handwerk zu sehen.“ Rachel Griffin lebt und arbeitet in Rotterdam. Als Gründerin von „Earnest Studio“ beschäftigt sich die gelernte Grafikdesignerin vor allem mit dem Thema Multifunktionalität und arbeitet nach dem Motto „form follows function, function follows context.“ earnest_studio

Wisse Trooster Wisse Trooster hat als Industriedesigner seinen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gelegt. Seine Leidenschaft besteht darin, alten Gegenständen neues Leben einzuhauchen und aus ihnen neue Produkte zu machen. wisse_design

„Im MX-ḃḀ gibt es keine unnötigen Spielereien. Man findet nur Dinge, die wirklich benötigt werden.“

D E R N E U E M A Z DA M X- 3 0 . R E I N E L E K T R I S C H . Mit seiner reduzierten Designsprache sowie mit seinem Fokus auf das Wesentliche ist der Mazda MX-30 der perfekte Begleiter für den Beruf. Egal, ob kleines Start-up oder Großbetrieb: Bei Mazda profitiert man von attraktiven Angeboten für Firmenkunden bereits ab dem ersten Fahrzeug. Und den neuen Mazda MX-30 gibt es bereits ab netto € 18.990.1)

DER NEUE MAZDA MX-30 FÜR FIRMENKUNDEN A B N E T T O €  1 8 . 9 9 0 1)

NOCH BIS JAHRESENDE: E-MOBILITÄTSFÖRDERUNG S I C H E R N 2)

Angebot ausschließlich für Gewerbebetriebe abzüglich aller möglichen Verkaufsförderungen. Preisbeispiel auf Grundlage von Mazda MXḋ30 GTE, Listenpreis € 34.990, Nettopreis für Unternehmer € 29.158,33. Berücksichtigung der E-Mobilitätsprämie von € 5.000 netto (Staat + Importeur) und Ausnutzung der staatlichen Investitionsförderung von 14 % für Ökologisierung. Mindestbehaltedauer: 4 Jahre. Das Fahrzeug muss im Anlagevermögen aktiviert werden. Daraus ergibt sich der abgebildete Angebotspreis von netto € 18.990. Angebot gültig für Kaufverträge vom 01.10. bis 31.12. 2020 und bei Zulassungen auf einen Gewerbebetrieb bis 31. 03. 2021. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. 2)E-Mobilitätsförderung von Staat und Hersteller 1)


news

Hattrick für den VW-Konzern Der große Österreichische Automobilpreis des ARBÖ ging heuer zwar ohne Galaabend über die Bühne, gefeiert wurde trotzdem bei den drei Siegern aus dem Hause Porsche Austria. Text: Redaktion, Fotos: ARBÖ, Werk

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as ARBÖ-Klubjournal „Freie Fahrt“ kürt seit 37 Jahren durch eine Experten- und Prominentenjury sowie Leser des Klubjournals die beliebtesten Fahrzeuge Österreichs. Ermittelt werden die Siegerfahrzeuge durch die Punktevergabe der 100-köpfigen Jury in drei Kategorien (Start: Fahrzeuge bis 20.000 Euro; Medium: 20.001 bis 50.000 Euro; Premium: 50.001 Euro Einstiegspreis). Zur Wahl standen alle 32 Neuerscheinungen, die zwischen 1. November 2019 und 31. Oktober 2020 Markteinführung in Österreich hatten.

Seat Leon gewinnt die Start-Kategorie

Kategorie Start (bis 20.000 Euro) 1. Seat Leon 2. Renault Captur 3. Toyota Yaris

Kategorie Medium (20.001 bis 50.000 Euro)

Für viele ist diese Kategorie besonders interessant, versammeln sich darin doch viele beliebte Klein- und Kompaktfahrzeuge. In der Kategorie Start setzte sich heuer der Seat Leon gegen vier weitere Mitbewerber durch. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten der Renault Captur und der Toyota Yaris, die das Stockerl in dieser Kategorie komplettieren.

1. Škoda Octavia 2. Audi A3 3. BMW 2er Gran Coupé

Medium an Škoda Octavia

1. Porsche Taycan 2. BMW X6 2. Mercedes GLE Coupé

Die mittlere Kategorie ist die seit Jahren zahlenmäßig am stärksten besetzte Klasse. 20 zur Wahl stehende Modelle zeigten auch heuer wieder eindrucksvoll die Modellvielfalt, die den Konsumenten derzeit geboten wird. Vom Elektroauto über Limousinen bis hin zu SUV ist im mittleren Preissegment wohl für jeden Geschmack etwas dabei, was die Arbeit der Jury nicht leichter machte. Daher war auch der Sieg in dieser Kategorie hart umkämpft, den sich letztlich der Škoda Octavia sicherte. Knapp dahinter landete der Audi A3, Platz 3 ging an den BMW 2er Gran Coupé.

Elektro-Porsche sichert sich die Kategorie Premium Zum zweiten Mal in Folge (2019 gewann der Audi e-tron) sicherte sich mit dem Porsche Taycan ein Elektroauto die Kategorie Premium. Der Sportler ließ alle anderen prominenten Mitstreiter hinter sich, das Mercedes GLE Coupé und der BMW X6 landeten mit Punktgleichheit auf dem zweiten Platz. Dr. Peter Rezar, Präsident der ARBÖ-Bundesorganisation: „Heuer

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Kategorie Premium (ab 50.001 Euro)

ist alles anders, auch die Übergabe des großen Österreichischen Automobilpreises. Dennoch war uns wichtig, diese traditionsreiche Wahl durchzuführen und damit seit 37 Jahren ohne Der ARBÖ führt die Unterbrechung den Konsumenten einen Übertraditionsreiche Wahl blick über die aktuellsten seit 37 Jahren ohne Fahrzeuge zu bieten. Unterbrechung durch.“ Gerade in Zeiten der Pandemie erleben wir, wie wichtig das eigene Auto für die Mobilität ist. Mit unserer Auszeichnung bekommen Jahr für Jahr die beliebtesten Fahrzeuge des Landes ihre verdiente Bühne.“ •


Starten Sie jetzt elektrisch durch! Setzen Sie auf E-Mobilität und machen Sie Ihren Fuhrpark fit für eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft. Mit LeasePlan gelingt der Umstieg besonders einfach. Sie profitieren u.a. von individueller Beratung, Fördermanagement, Modellvielfalt und dem bewährten LeasePlan Full-Service.

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news

Großes Ziel: Schäden vermeiden Wer von Termin zu Termin stresst, baut leichter einen Unfall. Rund 2.400 Unfälle in Österreich wurden 2019 mit Beteiligung von Kleintransportern verzeichnet. Die ÖAMTC Fahrtechnik setzt auf spezielle Trainings. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: ÖAMTC Fahrtechnik/Christian Houdek

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en Termindruck im Arbeitsalltag kann einem auch das beste Fahrsicherheitstraining nicht nehmen. Und der Umgang mit Stress ist eine Sache für den persönlichen Coach. Was die speziellen Trainings bei der ÖAMTC Fahrtechnik aber tun können: Die richtigen Reaktionen gehen einem in Fleisch und Blut über, werden im Gefahrenfall automatisch abgespult. Außerdem, wer privat einen Pkw fährt und mit dem beruflichen Kleintrans-

In einigen Bundesländern lassen sich die ganztägigen Trainings, in denen Arbeitskräfte ihre Fahrtechnik schärfen, von der AUVA fördern. porter noch nie eine Notbremsung hingelegt hat, erfährt das besser auf sicherem Gelände, bei dem es nach dem ersten Herzklopfen gleich noch einmal besser absolviert werden kann.

Samt theoretischer Grundlagen Bei 2.398 Unfällen mit Personenschaden waren 2019 in Österreich Lkw bis 3,5 Tonnen involviert. Zehn tödlich Verunglückte waren zu beklagen. Im Jahr 2020 waren es bis zum 26. Oktober

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bereits elf tödlich Verunglückte (Quelle: Statistik Austria/Bearbeitung der ÖAMTC Unfallforschung). Vor diesem Hintergrund hat die ÖAMTC Fahrtechnik die ganztägigen Fachbetriebe Intensiv Trainings (kurz: FIT) entwickelt. Wie in allen Kursen sind nicht nur praktische Übungen zu absolvieren. Die theoretischen Grundlagen, die von Profis vermittelt werden, reichen von rechtlichen Aspekten bis zu Tipps zur richtigen Sicherung der Ladung im Transporter. „Abgesehen vom menschlichen Leid bei Verkehrsunfällen verursachen Mängel im Bereich der Ladungssicherung hohe Kosten durch Schäden sowie Strafen für Unternehmer und Fahrer. Mit unseren Instruktoren haben wir ein praxisbezogenes, kompaktes Kursprogramm ins Leben gerufen, das sich speziell an Arbeitskräfte richtet, die in ihrem Arbeitsalltag auf Pkw und Kleintransporter angewiesen sind“, erklärt Hermann Wirrer, Lkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. In einigen Bundesländern lassen sich die Trainings von der AUVA fördern. Und was lernen die Fahrer für den Alltag auf der Straße? Neben der Schärfung der Fahrtechnik geht es auch darum, sich mit den Assistenzsystemen anzufreunden. Auf den künstlich bewässerten Pisten und auf Rutschbelag lassen sich Herbst- und Wintersitu-

Mit Rutschbelag und bewässerten Pisten kann in den Zentren der ÖAMTC Fahrtechnik jederzeit eine Herbstoder Wintersituation nachgestellt werden; im Gegensatz zum Alltag gibt es hier reichlich Auslaufzonen

ationen jederzeit authentisch nachstellen. So sehen die Teilnehmer, wie wichtig angepasste Geschwindigkeit ist. Bei einer Notbremsung entscheidet die richtige Bremstechnik über die Länge des Bremsweges. Muss ein Ausweichmanöver durchgeführt werden, ist die Blicktechnik wichtig. Auf der Website www.oeamtc.at/fahrtechnik sind auch die Corona-Bestimmungen ersichtlich. •


news

Wendiges Flaggschiff Jede neue Mercedes S-Klasse überrascht mit Technik-Highlights. Diesmal ist eines darunter, das aus der Limousine gefühlt einen Kompakten macht.

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n den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 musste die automobile Luxusklasse in Österreich ein Minus von 36,10 Prozent einstecken. Vom deutschen Vorzeige-Trio verkaufte Audi die wenigsten Exemplare (A8: 42 Stück), BMW konnte mit 108 7er-Limousinen die Neuzulassungszahlen der Mercedes S-Klasse verdoppeln. Aber: In diesem Segment bestimmt das Angebot die Nachfrage. Sobald eine Neuerscheinung auf dem Markt ist, wird die Statistik im Regelfall ordentlich durcheinandergewirbelt.

Sicherheit auf neuem Niveau Auftritt Mercedes S-Klasse, Modelljahr 2021. In der Länge sind wieder fünf Zentimeter dazugekommen, minimal gleiten nun 5,18 Meter ab 112.420 Euro über den Asphalt. Mit einem Trick fühlt sich das Topmodell dennoch erstaunlich handlich an. In die optionalen Park-Assistenzsysteme ist eine Hinterachslenkung mit einem so noch nicht bekannten Lenkeinschlag integriert. Wenn die Hinterräder mit maximal zehn Grad mithelfen, verlieren selbst Auffahrten in engen Innenstadt-Parkgaragen ihren Schrecken. Mercedes spricht von zwei Meter weniger Wendekreis. Die S-Klasse bietet viele weitere Verbesserungen, die das derzeitige Ende der Fahnenstange markieren. Mit dem E-Active-Body-Control-Fahrwerk hebt sich das Fahrzeug bei einem drohenden Seitencrash seitlich an: Die Aufprallenergie kann vom Schweller besser aufgenommen werden.

Zentraldisplay mit 12,8 Zoll, dazu gibt es ein 3D-Fahrer-Display und gleich zwei HUD-Varianten, eine mit Augmented Reality; als 350 d kommt die S-Klasse optional mit Allradantrieb, bei 400 d und 500 ist er Serie

In der 5,29-Meter-Langversion sind die chauffierten Personen hinten von einem neuen Fond-Airbag geschützt, ein Mittel-Airbag kümmert sich darum, dass die Köpfe von Fahrer und Beifahrer bei einem Unfall keinen Kontakt haben. Motoren: 286 Diesel- bis 435 Benzin-PS, nur die Basis fährt ohne Allrad. • (MSK, Fotos: Mercedes)

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news • Fuhrparkverband Austria

Fuhrparkverband Austria gegen NoVA-Erhöhung in der Krise Die geplante Erhöhung der Normverbrauchsabgabe behindert die Modernisierung des Pkw-Bestands, belastet die Unternehmen in der Corona-Krise zusätzlich und hat Nachteile für die Umwelt. Der FVA fordert daher: Wenn schon NoVA-Erhöhung, dann auch Vorsteuerabzug für alle Firmenfahrzeuge.

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oste es uns, was es wolle. Jetzt ist klar, was die Regierung mit dem Credo zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gemeint hat: Steuererhöhungen für die Allgemeinheit. Anders ist der überraschende Regierungsvorstoß für eine weitere Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) nicht zu interpretieren. Und das aus mehreren Gründen. Erstens: Den in den vergangenen zwölf Monaten gesetzten Maßnahmen zur Ökologisierung der Mobilität hat man keine Zeit gegeben, Wirkung zu entfalten. Effekte konnten – auch aufgrund des veränderten Mobilitäts- und Kaufverhaltens in der Krise – nicht beobachtet, analysiert und interpretiert werden. Zweitens: Wie schon bei der Investitionsprämie für Elektrofahrzeuge wurden keine Experten aus der Praxis in die Planung des Gesetzesentwurfs miteinbezogen. Stattdessen soll die Erhöhung im Eilverfahren und ohne Begutachtung durchs Parlament gepeitscht werden. Drittens: Dass künftig auch leichte Nutzfahrzeuge wie Transporter und Pick-ups NoVA-pflichtig sein sollen, trifft vor allem die Unternehmen, die auf diese Fahrzeuge täglich angewiesen sind.

Die NoVA-Erhöhung sowie die Einführung der Abgabe auf leichte Nutzfahrzeuge ist ein Schlag ins Gesicht vieler Unternehmer. Wie sieht der Fuhrparkverband Austria die Lage? Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria (FVA): „Bei dem Gesetzespaket handelt es sich um populistische Politik, die an der Realität gänzlich vorbeigeht. Wahr ist: Zwischen 60 und 70 Prozent aller Neufahrzeuge werden auf Unternehmen zugelassen. Die durch Covid-19 gebeutelte Wirtschaft muss ab 2021 also noch höhere Aufwände für ihre Firmenfahrzeuge meistern. Vor allem bei den Transportern bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht werden die Kosten bei der Neuzulassung mehrere tausend Euro pro Fahrzeug ausmachen. Dazu kommt die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer.“

Die Reform soll ja öko-sozial sein und die E-Mobilität forcieren. Ist das nicht ein Schritt in die richtige Richtung? Heise: „Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind in vielen Bereichen bereits eine echte Alternative zum Verbrenner. Aber eben nicht für alle. Ladeinfrastruktur und -geschwindigkeit, hohe Kilometer­ leistungen sowie ein Bedarf nach einer hohen Nutzlast verhindern nach wie vor in vielen Unternehmen den Einsatz. Emissionsarme dieselbetriebene Fahrzeuge sind dann die einzige vernünftige Wahl. Wahr ist außerdem: Der Großteil der österreichischen Flottenbetreiber – und das sind die heimischen Unternehmen– tauscht seine Fahrzeuge aus Kosten- und Ökologiegründen alle drei bis fünf Jahre aus. Diese Verteuerung von Fahrzeugen wird dazu führen, dass nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen die älteren Fahrzeuge länger behalten und den Neuwagenkauf verschieben.

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Das heißt, die wahren „Stinker“ bleiben länger auf der Straße, anstatt durch schadstoffarme Motoren ersetzt zu werden. Auch SUV ist nicht gleich SUV. Unter diesem Begriff wird allerdings vom Suzuki Ignis bis zum Cadillac Escalade alles summiert, was eine höhere Sitzposition aufweist. Dabei sagt diese Marketingbezeichnung per se nichts über den Emissionsausstoß aus. So gibt es SUV, die sparsamer sind als manche Limousine, oder Vans, die mehr verbrauchen als ein Sportwagen.“

Wie lautet die Forderung des Fuhrparkverbandes Austria? Heise: „Neben einer Professionalisierung der Diskussionen rund um Mobilität innerhalb der Parteien regen wir einmal mehr die Zusammenarbeit mit Experten bei der Gestaltung von Gesetzesentwürfen an. Außerdem empfiehlt der FVA der Regierung eine Adaptierung der Gesetzesvorlage: Wenn die Belastung durch Mobilitätssteuern in den nächsten Jahren automatisiert ansteigt, dann sollte im Gegenzug jedes betrieblich genutzte FahrHenning Heise, Obmann zeug als vorsteuerabzugsberechtigt Fuhrparkverband Austria eingestuft werden. Das würde die Belastung deutlich verringern und den Unternehmen aus der Krise helfen. Ebenso wäre das ein Ansatz, die Ökologisierung des Pkw-Bestands weiter zu fördern.“ •

Online: OMV – was treibt die Mobilität der Zukunft an? 28. Jänner 2021, 15.00 bis 17.00 Uhr

„Aus heutiger Sicht gibt es weder aus technischer noch aus kaufmännischer Sicht die ‚Silver Bullet‘ in der Mobilität. In Zukunft wird deshalb eine Vielzahl von Technologien die unterschiedlichsten Anwendungsfälle abdecken.“ – Christoph Lewisch & Günther Kreuzhuber, OMV Aktiengesellschaft

Günther Kreuzhuber

Kurzbeschreibung des Seminars:

Diesel, Benzin, E-Fuels, CNG, Wasserstoff, Strom und Co: Derzeit gibt es nicht „DIE“ Technologie, die für alle Anwender und Bedürfnisse passt. Doch welche Faktoren werden den Mobilitätsund Antriebsmix in Zukunft beeinflussen und welche Regularien wirken dabei? Und wie gestaltet sich das Spannungsfeld zwischen Klimazielen und Nachfrageentwicklung? Das werden Cristoph Lewisch und Günther Kreuzhuber von der OMV AG in ihrem breitgefächerten Vortrag erläutern.

Christoph Lewisch


Service Keine Schadstoffe in den Kindersitzen

Begleiten, verbinden und fördern

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ehn Jahre Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) konnten Ende Oktober gefeiert werden. Eine Dekade, in der ein echtes Sprachrohr für Fuhrparkbetreiber entstand. Der BVF kümmert sich um die Entwicklung von Branchenstandards und fördert und begleitet die Qualifizierung der Mitglieder und deren Mitarbeiter, er vermittelt Branchenkontakte, intensiviert den Erfahrungsaustausch und stellt Know-how bereit.

kürzels als „Begleiten, Verbinden und Fördern“. „Dieses Motto steht wiederum für unseren Anspruch und die Aktivitäten für unsere Mitglieder“, unterstreicht Geschäftsführer Axel Schäfer. Die Liste der Ideen und umgesetzten Aktivitäten ist beeindruckend. Nur ein Teil: Fuhrpark-Regio-Treffs, die Aktion „Rettungskarten für alle Firmenwagen“, Studien wie der LeasingLeistungsindex, Online-Kurse, Workshops und FuhrparkRadio.

Lange Liste an Aktivitäten

Im aktuellen Kindersitztest des ÖAMTC wurden 13 Modelle überprüft. Es gab zwar keinen „sehr guten“ Kandidaten, dafür wurde acht Mal die Note „gut“ verteilt. „Sehr erfreulich ist, dass im Gegensatz zu vergangenen Tests kein einziger Kindersitz erhöhte Schadstoffbelastung aufweist“, betont Clubexperte Steffan Kerbl. Immer wieder konnten Bedienungsprobleme aufgedeckt werden, was vom komplizierten Einbau bis zum mühsamen Anschnallen reicht. Betont wird die Wichtigkeit des richtigen Einbaus, denn nur dann kann der Sitz die volle Schutzwirkung entfalten.

2021 ist apfelgrün Mit einem Preisanstieg von 1,5 Prozent startet der Verkauf von Vignetten für das österreichische Autobahn- und Schnellstraßennetz. Die apfelgrüne Klebevignette kostet genauso viel wie die digitale Vignette: 92,50 Euro für zweispurige Kfz bis 3,5 Tonnen, bei den Motorrädern liegt der Preis bei 36,70 Euro. Wie gewohnt gibt es jeweils auch 10-Tages- und 2-Monats-Vignetten. Ohne drohen Strafen: 120 Euro Ersatzmaut.

Wie geschmiert: neue Eigenmarke

Durch den Dialog mit der Industrie und der Politik stieg die Wahrnehmung des BVF. Auch das inzwischen stark gewachsene Netzwerk von und für Mobilitäts- und Fuhrparkmanager hat dazu beigetragen. Etabliert hat sich auch die Übersetzung des Verbands-

Es wird nicht einfacher Noch menschenähnlichere Dummys, verschärfte Anforderungen in mehreren Kategorien und neue Unfallszenarien: Die Crashtests des Verbraucherschutzprogramms Euro NCAP werden immer härter. Als erste Kandidaten bestanden Toyota Yaris und VW ID.3 die Prozedur mit fünf Sternen – der Topwertung. Kurze Zeit später waren wieder ein Kleinwagen und ein Elektriker am Start: Honda Jazz und Mazda MX-30 holten ebenso fünf Sterne.

Die Marke Bixxol wird künftig durch das neue OMV Automobil-Portfolio ersetzt, drei hochwertige Motoröle machen den Anfang. Für ultimative Performance steht special up SAE 5W-30 bereit, es folgt special C2/C3 SAE 5W-30 für Diesel- und Benzinmotoren mit Abgasnachbehandlung. Universal Top Up SAE 5W-30 ist für einen weiten Betriebstemperaturbereich optimiert: Ist das empfohlene Öl nicht verfügbar, klappt es damit im Notfall. Ein Online-Ölfinder ist per QR-Scann am Ölregal schnell aufrufbar, zudem kann das OMV-Personal bei der Auswahl unterstützen.

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service

Wenn es um jede Sekunde geht Schon bevor Marco Lang die Profis von bott Austria kennenlernte, war er extrem gut organisiert. In gemeinsamer Planung wurde der Transporter des Weltklasse-Windsurfers noch besser eingerichtet.

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ls Nummer 7 der Weltrangliste ist Marco Lang ein echter Profi, wenn es um das Thema Windsurfing geht. Darüber hinaus hält er mit 71,64 km/h den Geschwindigkeitsrekord am Neusiedler See und ist mehrfacher österreichischer Slalom-Champion. Spezialist im Einpacken des Equipments wird man da ganz nebenbei.

Bis auf den letzten Millimeter Als das Team von bott Austria das erste Mal den Transporter des in Linz geborenen Sportlers begutachtete, staunte es nicht schlecht: Abgesehen von den schweren Materialen – Marco verwendete vorrangig Stahl und Holz – war die Einrichtung sehr gut durchdacht und auch in Bezug auf die Ladungs-

sicherungen nicht schlecht beieinander. „Most organised van ever“ – mit diesem Slogan hatte Marco das Interesse von bott Austria geweckt. „Er als professioneller, penibler Surfer und wir als Profi-Ausstatter für Fahrzeugeinrichtungen“, beschreibt Geschäftsführer Willi Weber in der Fertigungshalle am Standort Wiener Neudorf die schicksalhafte Zusammenführung. Der neue Transporter, ein MAN TGE, sollte bis auf den letzten Millimeter ausgenutzt werden. Während der Vorderteil unberührt blieb, ist der hintere Teil eine komplette Sonderanfertigung. Da fühlten sich sogar die Ausstattungs-Profis herausgefordert, mussten sie sich doch zum ersten Mal mit einer Vielzahl an Segeln, Masten, Gabel-

bäumen und weiterem Zubehör beschäftigen. Georg Zwerger, Leiter ID/Technik, erzählt vom Pl a n u n g s p r o g ra m m , in dem jedes am Markt erhältliche Fahrzeug als 3D-Modell dargestellt werden kann, um die gewünschte Einrichtung virtuell platzieren zu können. Der Kunde Klein: der alte Van mit sieht sofort, ob Wannen, schwerem Interieur; jetzt gibt es lang ausziehbare Schubladen oder Koffer Laden, einen Tisch für die für die eigenen BedürfBoard-Reparatur und mehr nisse am richtigen Platz sind. Und bei Marco geht es im Wettkampf schließlich um jede Sekunde. • (MSK, Fotos: bott, Marco Lang)

Von der Car- zur Mobilitätspolicy Mobilität muss nicht allein mit dem Auto passieren, die 1st Mobility AG sieht das Thema ganzheitlich.

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ie 1st Mobility AG mit Sitz in der Schweiz hat eine Software entwickelt, die ihre Kunden dabei unterstützt, eine umfassende Mobilitätspolicy für deren Mitarbeiter zu entwickeln und Prozesse rund um die Umsetzung eines integrierten Mobilitätsprogramms zu automatisieren. 1st Mobility agiert dabei als unabhängiger „Mobility Enabler“ und verbindet Unternehmen über eine spezielle IT-Plattform mit deren ausgewählten Mobilitätsdienstleistern. „Unternehmen, die ein übergreifendes Mobilitätsangebot einführen, sehen sich mit einem erheblichen Maß an Komplexität konfrontiert, da die Mobilitätsbedürfnisse je nach Jobprofil, Bürostandort, persönlicher Situation des Mitarbeiters stark unterschiedlich sind“,

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Ab Mitte 2019 haben sich die fleetcompetence Group und fleetbay zusammen­ getan, um ihre langjährige Branchenexpertise in der 1st Mobility AG zu bündeln

so Geschäftsführer Tobias Kern. „Unsere Mobilitäts-KonfiguratorLösung unterstützt jeden Mitarbeiter dabei, sein individuelles Mobilitätspaket innerhalb der Vorgaben der Mobilitätsrichtlinie des Unternehmens zu konfigurieren.” Die 1st Mobility unterscheidet sich grundlegend von Mobilitätsanbietern wie z. B. E-Scooter-, Fahrrad- oder Autovermietungen et cetera. Die neutrale IT-Lösung ermöglicht den Kunden, gemäß deren Compliancy-Standards ein wettbewerbsrechtlich konformes Portfolio von Mobilitätsanbietern zu orchestrieren. • (RED, Foto: 1st Mobility)


exklusiv

Auto-Abo im Check

Der Trend zum Abo findet auch bei uns Anklang Kurze Laufzeiten und Kostenklarheit sind wohl die stärksten Argumente für ein Auto-Abo. Klassisches Leasing als Finanzierungsform ist dadurch aber nicht zu ersetzen. Text: Mag. Severin Karl, Grafik: Shutterstock

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ie Autowelt dreht sich gerade besonders schnell. Zur Vielfalt an Antrieben kommen die Digitalisierung mit all ihren Möglichkeiten und neue Konzepte von Autobesitz beziehungsweise vor allem Autonutzung. Wer bislang von einem Fahrzeug Gebrauch machen, es aber nicht zwangsweise kaufen wollte, konnte auf Leasing in verschiedenen Ausprägungen als Ausweg zurückgreifen. Heute können Firmen ihre Mitarbeiter auch anders mobil halten, in Städten sogar mithilfe von Carsharinganbietern und – warum nicht – elektrischen Leihrollern.

gezogen werden. Es ist klar, dass die nächsten Jahre kein Wechsel­ bedarf besteht und dass ein bestimmtes Auto die beste Wahl ist: In solchen Fällen kann die Firma ruhig auf Leasing vertrauen. Wunder darf man sich vom Auto-Abo also keine erwarten. Und vergleichendes Durchrechnen kann sowieso nie schaden. Stellt man Leasing und Auto-Abo nebeneinander, kommen zur monatlichen Leasingrate im Normalfall noch Versicherung, Steuer sowie Kosten für Service, Wartung und nicht zuletzt Reifen samt dem saisonalen Reifenwechsel. Diese Summen sind in den Rundum-sorglos-Paketen der Abo-Anbieter schon enthalten. Beeinflussen lassen sich die Preise War Cadillac zu früh dran? Sogar für die Kosten für das unter anderem mit längerer BinDerzeit schwappt der Trend zum Auto-Abo verstärkt nach Österreich. Zu den Anfängen dung oder geringeren Kilometer­ Tanken und Aufladen des Fahrin Europa zählte „Book by Cadillac“, wo ab leistungen. zeugs haben sich die Abo-Anbieter 1.500 Euro im Monat ab April 2018 relativ Kein Restwertrisiko, keine Wert­ etwas einfallen lassen. rasch zwischen den Modellen gewechselt minderung durch die Nutzung: Hier werden konnte. Innerhalb von 48 Stunden überschneiden sich einige Leasingbrachte ein Concierge-Service auf Wunsch etwa die Corvette und Formen und das Abo. Die Kosten für Tanken/Aufladen bleiben in holte den Escalade ab. SUV wie der XT5 zählten noch zu den gewöhnder Regel immer am Nutzer hängen. Doch sogar hier haben sich die lichsten Modellen im Fuhrpark. Bereits im November 2018 wurde der Abo-Anbieter etwas einfallen lassen – siehe nächste Seiten. Abo-Service eingestellt, auch heute noch liest man im Netz, dass im „frühen 2020“ ein neues Projekt starten soll. Schön für diejenigen, die Die Nachbarn campen schon im Abo mit Geduld gesegnet sind. Gespannt darf man darauf sein, was das Thema noch mit sich zieht. Auf den kommenden Seiten präsentieren wir vier Abo-Modelle, die Bei den deutschen Nachbarn locken zum Beispiel schon Campingin Österreich schon am Laufen sind (Vive la Car, Vibe) oder kürzlich vehikel im Abo (Roadsurfer). Den Sommer im T6.1 California Beach gestartet sind (Sixt+, autoabo). Was sie gemeinsam haben: Kosten­ um rund 1.000 Euro pro Monat verbringen? Bei den Blicken auf die klarheit und kurze Laufzeiten, ein klarer Vorteil im Vergleich zu Preise eines Campers durchaus eine Überlegung wert. Die Plattklassischen Leasingangeboten. form selbst zieht auch einen Vergleich mit einer Leasing-Möglichkeit heran, unterm Strich bleiben dem Abonnenten etwa 150 Euro im Monat übrig. • Goodie für den Mitarbeiter Ein Mitarbeiter benötigt projektbezogen für mehrere Monate ein Auto, Elektromobilität soll im Firmenalltag ausprobiert werden, Mitarbeiter empfinden die rasche Wechselmöglichkeit des Fahrzeugs als verlockendes Goodie? Dann können Auto-Abos durchaus in Betracht

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exklusiv

An zehn Standorten in Österreich erhältlich Bisher dachte man bei Sixt an die klassische Fahrzeugvermietung. Nun kommt das Abo Sixt+ dazu. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Sixt SE

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er internationale Mobilitätsanbieter Sixt SE ist nun also auch auf den Abo-Zug aufgesprungen. Innerhalb weniger Tage nach Vertragsabschluss sollen die Fahrzeugmodelle von Sixt+ verfügbar sein. Gewählt werden kann aus unterschiedlichen Kategorien vom Kleinwagen bis zum Luxussegment. Der Vorteil für bestehende Kunden von Sixt: Man muss sich nicht viel umgewöhnen, denn sowohl www.sixt.at – die Website wurde gerade umgestaltet – als auch die Sixt-App bleiben als Plattform erhalten. Nur das Angebot ist eben erweitert.

Der Startpreis bei Sixt+ beträgt 399 Euro pro Monat; inkludiert sind zahlreiche Faktoren wie Vollkaskoschutz, Werkstattkosten, Vignette etc.; monatliche Kündbarkeit gehört ebenso dazu wie unkomplizierter Wechsel zwischen den Fahrzeugklassen – egal ob nach oben oder nach unten

30 Tage Mindestlaufzeit 399 Euro pro Monat nennt Sixt+ als monatlichen Einstandspreis, ein Rundum-sorglos-Paket inkludiert: Haftpflichtversicherung, Vollkaskoschutz, Zulassung, Werkstattkosten, Pickerl, Vignette, Service und vieles mehr ist alles dabei. Die Mindestlaufzeit beträgt 30 Tage, dann ist das Abonnement jederzeit monatlich kündbar. „Es ist unsere konsequente Antwort auf die veränderten Mobilitätswünsche der Gesellschaft“, sagt Konstantin Sixt, Vertriebsvorstand der Sixt SE, „weit über die Corona-Zeit hinaus. Diese Veränderungen beobachten wir weltweit, ebenso wie den Trend zur Nut-

zung von Diensten anstelle des Besitzes von Produkten.“ Christoph Beisheim, Senior Vice President Sixt Austria & Switzerland, konkretisiert die Vorteile der Kunden: „Stehen einmal größere finanzielle Ausgaben an, wechseln Sie zum Beispiel jederzeit unkompliziert zu einer kleineren Fahrzeugklasse. Planen Sie einen Urlaub, buchen Sie einfach für diese Zeit zusätzliche Kilometer hinzu.“ Zum Start von Sixt+ ist das Abo an zehn Standorten in Österreich erhältlich: Wien, Salzburg, Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt, Villach, Dornbirn, Weiz und Kitzbühel. Weitere Standorte sollen folgen. •

Händler als Rückgrat Bei ViveLaCar können Kunden auf den reichhaltigen Bestand von etwa 70 österreichischen Marken-Händlern zugreifen. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: ViveLaCar

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it reichlich Know-how durch strategische Partner, starken Netzwerken und dem Einstieg neuer Investoren ist ViveLaCar – in Deutschland schon an über 300 Standorten vertreten – auch in Österreich ein wichtiger Player im Abo-Business.

Man bekommt, was man sieht www.vivelacar.at ist die Plattform, auf der über 300 Fahrzeuge, die sich mit fünf verschiedenen Kilometerpaketen kombinieren lassen, zur Wahl stehen. Digital können die Pakete (zwischen 200 und 2.500 Kilometer pro Monat) monatlich ohne Zusatzkosten gewechselt werden, nur die Abo-Rate passt sich an. Fixe Laufzeiten gibt es keine, im Preis sind alle Fixkosten wie Vignette, Versicherung, Wartungs- und Verschleißreparaturen,

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Bereifung sowie Zulassung, Steuer und Gebühren bereits enthalten. „ViveLaCar hat keinen eigenen Fahrzeugbestand, sondern macht den Bestand der Marken-Händler mobil“, erklärt Mathias R. Albert, Founder und CEO von ViveLaCar. Zurzeit bezieht man sich auf rund 70 Marken-Händler in Österreich als registrierte Partner, die 100er-Marke zu überspringen, ist als nächstes Ziel gesetzt. Der Bestand an Fahrzeugen soll sich damit verdoppeln und die Anzahl der angebotenen Marken soll sich auf 25 erhöhen. Beim Besuch der Website wird klar: Was man sieht, bekommt man auch. Hier gibt es keine Symbolbilder, es sind jene Autos abgebildet, die abonniert werden können. Die Bandbreite ist recht groß, auch Elektrofahrzeuge sind verfügbar. •

Bei ViveLaCar wird rasant am Ausbau gearbeitet, die Markenauswahl soll bald verdoppelt werden; bereits unter 400 Euro ist ein Einstieg möglich, die Kündigungsfrist beträgt drei Monate


exklusiv

Vibe ist rein elektrisch Aus Carl wurde Vibe, was blieb: der Fokus auf Elektrofahrzeuge. Neu ist die Auflade-Flatrate Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Hersteller

S Das Angebot der Porsche Bank Vom Škoda Fabia bis zum VW Multivan reicht die Palette. Monatlicher Wechsel der Kategorien möglich. Text: Mag. Severin Karl, Foto: Porsche Bank

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chlicht „autoabo“ nennt sich die Möglichkeit, Fahrzeuge aus vier Kategorien (Urban, Compact, Family, E-Car) mit Laufzeiten von drei, sechs oder zwölf Monaten zu abonnieren. Der Abschluss erfolgt über www.porschebank.at/autoabo, wo das Paket und die Zahlungsart gewählt wird. Kreditkartenzahlung oder Lastschriftverfahren sind möglich. Bald darauf setzt sich das Team mit dem Kunden in Verbindung, um die Fahrzeugübergabe zu vereinbaren. Das reicht von der Zustellung bis zur Abholung in der autoabo-Station.

Die Bandbreite des VW-Konzerns Mit den 4.000 Freikilometern pro Monat sollten die meisten zurechtkommen, ein Basis-Schutzpaket mit Selbstbehalt ist ebenso enthalten wie eine kostenlose Zweitperson, die das Auto fahren darf. Gibt es Projekte, bei denen in einem Monat ein Kleinwagen reicht und im nächsten Monat ein Kombi oder Van Sinn macht, kann ohne Zusatzkosten getauscht werden. Zwar sind nur VW-Konzernprodukte im Angebot, aber die machen schließlich einen Großteil des Marktes aus und decken eine große Bandbreite ab. Die Porsche-Bank verspricht mit dem autoabo ein Komplettpaket, das alle Leistungen zu einer fixen monatlichen Rate mit klarer Kostenübersicht abdeckt. Auch Startgebühr ist keine versteckt. Mit Urban (Seat Ibiza) beginnt das autoabo ab 584 Euro, mehr Platz bietet Compact (VW Golf) ab 634 Euro, elektrisch gefahren wird ab 799 Euro (VW e-Golf), die geräumigsten Fahrzeuge sind bei Family ab 999 Euro (Škoda Octavia Combi) im Monat zu finden. •

tadtflitzer ab 449 Euro, Kleinwagen ab 699 Euro, Crossover ab 799 Euro oder Repräsentables ab 1.349 Euro, die Palette von Vibe ist nicht an bestimmte Marken gebunden. Bloß eines ist fix: Nur batterieelektrische Autos kommen zum Kunden. Sogar der Polestar 2, den es offiziell in Österreich nicht zu kaufen gibt, kann abonniert werden. Neu bei Vibe ist die Möglichkeit, das Abo um die Strom-Flatrate namens „Boost“ zu erweitern. Je nach Bedarf gibt es das Paket Public, für jene, die vor allem unterwegs laden oder Home & Public für jene, die das Auto vorrangig zu Hause oder im Büro anstecken. Bei Preisen ab 55 Euro gilt das Ob Audi e-tron (o.) Fair-use-Prinzip. oder Opel Corsa: ab 55 Euro gibt es die Flatrate „Boost“ im Strom aus nachhaltigen Quellen Abo-Paket Kurzfristige Spitzen werden natürlich akzeptiert, wer langfristig das Limit sprengt, „wird informiert“, heißt es von Vibe. Boost funktioniert in Kooperation mit regionalen Energieanbietern, die Strom aus nachhaltigen Energiequellen liefern. Anbieter aus Niederösterreich, Wien, der Steiermark und dem Burgenland sind derzeit an Bord. Mit der Ladekarte ist dann tatsächlich alles inkludiert, was im Autoalltag anfällt. Bei Vibe kann im 6-Monats-Rhythmus umgestiegen werden. Und: Es gibt noch eine 5. Kategorie, die Topautos mit „Preis auf Anfrage“ … •

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service

E-Auto günstiger als Verbrenner! Nach wie vor hält sich so mancher Mythos rund um die E-Mobilität hartnäckig in den Köpfen einiger Fuhrparkleiterinnen und Fuhrparkleiter. Wir haben mit Norbert Streicher, dem Commercial Director bei LeasePlan Österreich, gesprochen und ihn mit den wichtigsten Vorurteilen konfrontiert. Interview: Stefan Schmudermaier, Fotos: LeasePlan

In etlichen Unternehmen ist die E-Mobilität bereits angekommen, andere sind noch mehr als skeptisch. LeasePlan zählt zu den größten Fuhrparkmanagementanbietern des Landes, wie stehen Sie als Commercial Director zum Thema?

Die mangelnde Modellvielfalt hat sich ja überholt, oder?

Bei LeasePlan laufen weltweit rund 1,9 Millionen Fahrzeuge, wir sind der international führende Car-as-a-Service-Anbieter und in 32 Ländern aktiv. Dementsprechend haben wir einen guten Überblick, was Trends in der Mobilität anbelangt. Ich kann natürlich verstehen, dass es da und dort noch Skepsis rund um die E-Mobilität gibt, sehe es aber auch als unsere Aufgabe, die Unternehmen zu beraten und zu der für sie idealen Mobilitätsform zu verhelfen. Dass wir als Unternehmen an Elektrofahrzeuge glauben, haben wir in mehreren Klimainitiativen festgeschrieben. So sind wir klimaaktiv-Partner und Mitglied der EV100-Initiative und setzen uns für Netto-Null-Emissionen der gesamten Flotte bis 2030 ein. Bereits kommendes Jahr werden wir unseren eigenen Fuhrpark elektrifiziert haben.

Absolut, es gab heuer ein richtiges Modellfeuerwerk an neuen Elektroautos in fast allen Klassen. Vom kleinen Cityflitzer für knapp über 10.000 Euro über Klein- und Kompaktfahrzeuge um die 30.000 Euro bis hin zu Luxusmodellen mit hohen Reichweiten über 60.000 Euro reicht das Angebot. Und auch bei den leichten Nutzfahrzeugen Norbert Streicher ist hat sich viel getan, auch hier gibt Commercial Director bei es in drei Klassen eine mittlerweile LeasePlan Österreich große Modellvielfalt, die im Hinblick auf Laderaum und Nutzlast nicht eingeschränkt sind.

Ein Argument, das man immer wieder zu hören bekommt, ist die vermeintlich zu geringe Reichweite, wie sind Ihre Erfahrungen dazu?

Der Preis ist ein gutes Stichwort. Auf den ersten Blick sind Elektrofahrzeuge deutlich teurer als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor.

Das Argument hätte man vielleicht noch vor ein paar Jahren gelten lassen können, mittlerweile ist es aber nicht mehr zutreffend. Viele Fahrzeuge schaffen bereits jetzt Praxisreichweiten von über 300, manche sogar über 400 Kilometer, wie Sie ja auch in der FLOTTE Car Costselbst Indexgetestet 2020 von LeasePlan immer wieder haben. Die Reichweiten werden in Car Cost Index 2020 von LeasePlan den nächsten Jahren weiter ansteigen, davon sind wir überzeugt. Und irgendwann muss man sich zudem fragen, wie viel Reichweite am Stück brauche ich denn eigentlich? Wichtig ist es, die Ladeinfrastruktur gesamtheitlich in den Anschaffungsprozess aufzunehmen und ein Konzept für ein Lademanagement zu erstellen.

Aber auch nur auf den ersten Blick! Als Unternehmen kommt man nicht nur in den Genuss des Vorsteuerabzugs, der Befreiung vom Sachbezug für den Mitarbeiter, dem Entfall der Kfz-Steuer und niedrigeren Service- und Wartungskosten, sondern profitiert auch von Förderungen. Und somit ist das Elektroauto über eine typische Laufzeit von vier Jahren bereits günstiger als Benzin- und Dieselfahrzeuge. (Siehe Grafik: LeasePlan Car Cost Index 2020)

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Elektro Elektro

700 € 700 €

718 718 € € 600 € 600 €

* Berücksichtigt den E-Mobilitätsbonus * Berücksichtigt den E-Mobilitätsbonus Höhe von 5.000 angenommener in in Höhe von 5.000 €€ beibei angenommener Laufzeit von Monaten. Laufzeit von 4848 Monaten.

Benzin Benzin

500 € 500 €

Die Zahlen zeigen den monatlichen Unterhalt Die Zahlen zeigen den Unterhalt in der Kleinwagenundmonatlichen Kompaktklasse. in der Kleinwagen- und Kompaktklasse.

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Quelle: LeasePlan Quelle: LeasePlan

Alles gut und schön, aber wie sieht es mit der Umweltbilanz aus, die gilt ja als nicht ganz so rosig, oder? Ich denke, man muss hier mit offenen Karten spielen. Klar ist, ein Elektroauto hat aufgrund der großen Batterie bei der Produktion einen größeren CO2-Rucksack als klassische Verbrennermodelle. Da die Treibhausgasemissionen – vor allem beim Einsatz von Ökostrom – bei einem E-Auto während des Betriebs deutlich niedriger oder sogar gegen null gehend sind, kommt es im Zuge des gesamten Autolebens zu dem Punkt, wo das E-Auto den Verbrenner überholt und am Ende unterm Strich weniger CO2 ausgestoßen hat. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die richtige Batteriegröße zu wählen, je kleiner der Akku ist, desto kleiner auch der CO2-Rucksack bei der Produktion.

Eine Frage oder vielmehr ein Mythos bleibt noch. Haben wir denn überhaupt genügend Strom, um im großen Stil auf Elektrofahrzeuge zu wechseln? Der Anteil des für das Laden von E-Autos notwendigen Stroms am Gesamtstrom wird oft deutlich überschätzt. Die aktuell rund 40.000 E-Autos benötigen 0,14 Prozent, selbst wenn der Anteil der elektrischen Fahrzeuge in den nächsten Jahren stark steigt, sind es laut Experten 2025 immer noch lediglich 1,16 Prozent am Gesamtstrom in Österreich. Es kann also keine Rede davon sein, dass zu viele Elektro­autos ein Blackout verursachen. Was es aber brauchen wird, ist ein intelligentes Lade- und Lastmanagement. •


service

Mobilität – die Triebfeder eines jeden Unternehmens Das Outsourcing des Fuhrparkmanagements an Profis reduziert den internen Aufwand erheblich und hilft dabei, am Ende sogar noch Geld zu sparen.

V

iele Unternehmen benötigen und verfügen über einen Fuhrpark. Egal wie viele Fahrzeuge, der interne Verwaltungsaufwand ist dafür nicht zu unterschätzen: Kosten müssen abgerechnet, Fahrzeuge getauscht, Reparaturen und Reifenwechsel organisiert werden und vieles mehr. Kein Wunder, dass viele Unternehmer den internen Aufwand dafür reduzieren und sich auf ihre eigentlichen Kernkompetenzen konzentrieren wollen, mit denen sie ihr Geld verdienen.

• Maßgeschneiderte Finanzierungslösungen

Auslagerung des Fuhrparkmanagements

• Spezieller, günstiger Flottentarif bei Haftpflichtund Kaskoversicherung (ohne Bonus/Malus)

Das Outsourcing an einen professionellen Flottenmanagementanbieter macht wirtschaftlich zweifellos Sinn. Die Spezialisten der Wiener Städtische ∙ Donau Leasing bieten den Kunden ein langjähriges Know-how rund um das Thema Fuhrpark. Sie beraten markenunabhängig beim Fahrzeugeinkauf und kümmern sich um die passende Finanzierung und Versicherung. Die Verrechnung der Kosten von Tanken, Wartung, Reparaturen und Reifen erfolgt ebenfalls über die Wiener Städtische ∙ Donau Leasing, sodass sich Unternehmer um nichts mehr kümmern müssen. Kostengarantien ermöglichen dabei auch noch absolute Planungssicherheit. Durch eine monatliche Kostenaufstellung und Abrechnung haben die Kunden immer den Überblick über ihre Kosten. • (RED, Foto: VIG)

Die Vorteile auf einen Blick • Ausführliche Analyse des bestehenden Fuhrparks • Umfassende Beratung anhand objektiver Kostenvergleiche • Einsparungspotenzial durch bessere Einkaufskonditionen und professionelles Kfz-Management

• Breite Dienstleistungspalette (Service, Reifen, Abschlepp-, Nebenkosten etc.) • Bargeldlose Betankung bei europaweit 20.000 Stationen • Übernahme von Kostengarantien • Laufende Kostentransparenz durch monatliche Kostenaufstellung und Abrechnung • Komplette Übernahme der Schadenabwicklung inkl. Hol-/Bring-Service und Ersatzfahrzeug • Organisation von Mietwagen zur Überbrückung von Mobilitätsengpässen • Rund um die Uhr Road Assistance


exklusiv

Antriebsarten im Vergleich

Qual der Antriebswahl In Zeiten von Dieselgate, drohenden Fahrverboten für Verbrenner und einer Vielzahl an neuen Antriebsformen wird die Antriebswahl für zahlreiche Flottenmanager zur sprichwörtlichen Qual. Text: Rafael Künzle/Stefan Schmudermaier, Fotos: Shutterstock

M

it welchem Antrieb soll die neue Flotte bestückt werden? Diese Frage verunsichert viele Flottenverantwortliche, schließlich war die Antwort noch bis vor wenigen Jahren klar: mit einem Diesel. Auch heute führt bei Langstreckenfahrern, beispielsweise im Außendienst, kaum ein Weg am Selbstzünder vorbei, doch die Konkurrenz nimmt zu.

Dafür profitieren Fahrer selbst bei großen Fahrzeugen und SUV vom kleineren Sachbezug, da diese Autos alle unter dem erforderlichen Grenzwert liegen. Zudem gibt es Förderungen in zumeist halber Höhe von E-Autos.

E-Autos mittlerweile auch preislich attraktiv

Womit wir auch schon bei den rein strombetriebenen Fahrzeugen angekommen wären, die sich mittelfristig einen beachtlichen Marktanteil im Flottengeschäft sichern werden. Ihre ModellvielDen Aufstieg alternativer Antriebe werden insbesondere benzin­ betriebene Autos zu spüren bekommen. Sie werden ihre Daseinsfalt nimmt stetig zu und auch die Reichweite wird laufend erhöht. Wobei auch hier gilt: Eine Ladeinfrastruktur ist essenziell und berechtigung künftig wohl vermehrt aufs „User-Chooser-Segment“ die Streckenprofile der Fahrer müssen wohlbedacht sein. Zudem begrenzen müssen. Apropos: Begrenzen sollte man bei solchen sind die längeren Ladezeiten und somit Standzeiten im Vergleich „Motivationsfahrzeugen“ auch die PS-Zahl sowie die Segmente. zu Modellen mit Verbrennungsmotor einzuberechnen. ZahlDies sollte schriftlich in der Car-Policy festlegt werden, um Ausuferungen, welche nicht im Firmeninteresse sind, zu verhindern. reiche Vorteile – Vorsteuerabzug, Entfall Sachbezug, Förderungen Kaum zu verhindern dürfte der fortwährende Kriechgang von – machen E-Fahrzeuge für Flottenbetreiber richtig interessant, Gasfahrzeugen sein. Dabei bieten CNGeinzelne Modelle unterbieten so mittFahrzeuge einige Vorteile und wären lerweile das Preisniveau von herkömmdurchaus eine Alternative für Flotten. DEN perfekten Antrieb gibt lichen Antrieben. CNG ist beispielsweise günstiger als es nicht, die Wahl des richtigen Diesel oder Benzin, verbrennt sauberer Wasserstoff eher bei Lkw und Schiff Konzeptes ist immer abhängig und dank eines zweiten Tanks kann auch Wegen der fehlenden Infrastruktur – vom Anforderungsprofil. rein konventionell gefahren werden. aktuell gibt es österreichweit fünf öffentTrotz aller Bemühungen – vorwiegend liche Tankstellen – sowie der kaum des VW-Konzerns und der OMV – hat es Erdgas nicht geschafft, Fuß vorhandenen Modellauswahl wird Wasserstoff momentan für die zu fassen, die Zulassungszahlen liegen mittlerweile deutlich hinter wenigsten Unternehmen infrage kommen. Experten gehen davon den E-Autos. aus, dass die Brennstoffzelle, die Wasserstoff in Strom umwandelt, weniger im Pkw-Bereich, sondern vielmehr bei schweren NutzfahrChancen für Voll- und Plug-in-Hybride zeugen, Schiffen oder auch Flugzeugen zum Einsatz kommen wird. Eine Grundvoraussetzung für den ökologischen Betriebe ist zudem Günstig sieht die Zukunft für Vollhybride aus, also jene Fahrzeuge, eine umweltfreundliche Erzeugung von Wasserstoff, aktuell wird die zumeist mit einem Benzinmotor bestückt sind, der von einem dieser derzeit größtenteils mit hohem Energieaufwand aus Erdgas E-Motor unterstützt wird. Die Brückentechnologie bietet zahlgewonnen. reiche Vorteile – vor allem auch kostenseitig – da die Modelle nur unwesentlich teurer als herkömmliche Verbrenner sind und im Gegensatz zu Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen nicht extern geladen Auf den Einsatzzweck kommt es an werden müssen. Bei Plug-in-Hybriden muss im Voraus das StreZusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht DEN perfekten Antrieb gibt, sondern sich dieser immer nach dem Anforderungsckenprofil der Fahrer bekannt und passend sein, denn nach rund 40 bis 50 Kilometern ist bei den heutigen Modellen der Akku leer. profil richten muss. Und so hat ein Dieselfahrzeug genauso seine Eiserne Ladedisziplin ist zudem Voraussetzung, was wiederum Berechtigung wie ein E-Auto oder ein mit Erdgas betriebenes Fahreine Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz sowie zu Hause erfordert. zeug. Um Ihnen einen Überblick mit allen Vor- und Nachteilen Last but not least sind Plug-in-Hybride meist deutlich teurer als zu geben, haben wir auf der folgenden Doppelseite die einzelnen herkömmliche Verbrenner, was sich negativ auf die TCO auswirkt. Antriebsarten gegenübergestellt. •

Benzin verliert, Erdgas kommt nicht vom Fleck

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exklusiv

Synthetischer Kraftstoff als Hilfe Um die Klimaziele zu schaffen, braucht es nicht nur die neuen Antriebe, sondern auch synthetische Treibstoffe aus Ökostrom.

U

m die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir die Elektromobilität. Das ist ein ganz wichtiger Baustein. Aber wir haben errechnet: Selbst wenn ab heute jedes zweite neu zugelassene Auto ein E-Auto wäre, würden wir die Klimaschutzziele von 2050 nicht erreichen. Als Ergänzung brauchen wir E-Fuels“, sagte Dr. Norbert W. Alt, COO bei der deutschen FEV Europe GmbH, in einem Interview dem Expertenblog „FutureFuels“.

Klimaneutrale Verbrenner Mit dieser Maxime ging im November bereits zum vierten Mal die FEV-Konferenz „Zero CO2 Mobility“, über die Bühne, diesmal aufgrund der Corona-Pandemie in einem rein virtuellen Format. E-Fuels seien geeignet, um auch den Fahrzeugbestand, der derzeit in Betrieb ist, zu „dekarbonisieren“. Sie haben, so ein Fazit der Veranstaltung, durchaus auch das Potenzial, Sektoren umweltfreundlicher zu machen, in denen ein batterieelektrischer Betrieb deutlich schwieriger ist als im Pkw-Sektor: etwa den Bereich der schweren Nutzfahrzeuge oder den Flugverkehr. Dementsprechend müsse die Politik rasch die Rahmenbedingungen für Erforschung und weitere Investitionen in das Erzeugen synthetischer Treibstoffe anstoßen, wurde gefordert.

Bei der 4. Internationalen Konferenz des EngineeringDienstleisters FEV aus Aachen diskutierten Experten über mögliche Anwendungen und Zukunftsperspektiven für alternative Treibstoffe abseits der rein batterieelektrischen Mobilität; COO Dr. Norbert Alt hielt in seinem Fazit fest: „Wir brauchen E-Fuels.“

Ein zweiter Gedankenanstoß aus der Tagung: Europa wird auch in Zeiten der Dekarbonisierung Energie importieren müssen – etwa in Form von Wasserstoff, der in sonnigeren Weltgegenden aus Solarstrom produziert werden müsse. „Elektrifizierung und der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sind nötig, dieses Rennen läuft bereits“, so Alt in seinem Resümee. Man werde neben Elektrofahrzeugen einen signifikanten Anteil von Brennstoffzellen-Fahrzeugen (FCEV) sehen – auch in Pkw. Dem Verbrenner schreibt Alt einen langen Atem bis 2050 und darüber hinaus zu, etwa in Plug-in-Hybriden oder Nutzfahrzeugen. • (KAT, Fotos: FEV, BP)


exklusiv

Vor- und Nachteile der verschiedenen, Kurzinfo

Benzin

Diesel

CNG

Vollhybrid

Der Benzinmotor verdankt den Namen „Ottomotor“ Nicolaus August Otto, der 1864 zusammen mit Eugen Langen die weltweit erste Motorenfabrik Köln gründete. Damals wie heute beruht das Prinzip auf einem verdichteten Luft-Benzin-Gemisch, welches im Zylinderraum zur Explosion gebracht wird. Beim Verdichten der Mischung werden Druck (8–18 bar) und Wärme (400–600 Grad Celsius) erzeugt, jedoch im geringeren Ausmaß als beim Selbstzünder. Die Abgase werden von einem 3-Wege-Katalysator gereinigt, der Partikelfilter kümmert sich um den Feinstaub.

• Der geringere Druck und die niedrigeren Temperaturen ermöglichen eine günstigere Motorproduktion mit niedrigeren Anschaffungskosten • Sportliches Fahrgefühl sowie mehr Lauf­ruhe • Die Emissionswerte von Stickoxid liegen unter jenen der Dieselmotoren

Der Dieselmotor, auch Selbstzünder genannt, wurde 1892 von Rudolf Diesel erfunden. Sein Hauptmerkmal ist die Selbstzündung des eingespritzten Treibstoffs in der komprimierten Verbrennungsluft. Im Gegensatz zu Benzinmotoren wird beim Diesel­ verbrennungsverfahren kein Luft-Treibstoff-Gemisch, sondern ausschließlich Luft zugeführt.

• Der Langstreckenmotor schlechthin • Günstigerer Wirkungsgrad als ein Benziner, welcher die höheren Kohlendioxid-Emis­sionen wieder ausgleicht • Höheres Drehmoment, dadurch mehr Zugkraft • Sparsam, zuverlässig und langlebig

Bei Gasmotoren unterscheidet man zwischen CNG (Compressed Natural Gas) und LPG (Liquified Petroleum Gas). Letzteres ist hierzulande aber kaum bekannt. Mit Gas betriebene Motoren sind eine Untergruppe der klassischen Verbrennungsmotoren. Die Zündung des Treibstoff-Luft-Gemisches erfolgt wie bei Ottomotoren durch Fremdzündung mittels Zündkerze.

• Weniger Schadstoffe als Benzin- oder Diesel­motoren • Bessere CO2-Bilanz im Vergleich mit Benzin/Diesel • Saubere Verbrennung • Mit 150 Tankstellen relativ dichtes Netz

In Hybridautos stehen sowohl ein Verbrennungsmotor und ein Treibstofftank als auch ein Elektromotor und eine Batterie zur Verfügung. Ein Steuersystem regelt, wann welcher Antrieb zum Einsatz kommt. Anders als in Plug-in-Hybrid-Modellen verfügen die sogenannten Vollhybride über eine kleinere Batterie mit geringerer rein elektrischer Reichweite. Dafür sind die Fahrzeuge leichter und die Akkus müssen nicht extern aufgeladen werden.

• Reduktion von Schadstoffausstoß und Lärm • Die Rückgewinnung der Bremsenergie lädt die Batterien des Elektromotors auf, keine externe Aufladung nötig • Gleichzeitige Nutzung beider Antriebe ermöglicht kraftvolles Beschleunigen • Keine Reichweitenthematik

Plug-in-Hybride unterscheiden sich von Vollhybriden durch die größere Batterie, welche mehr Reichweite – je nach Modell derzeit um die 40 bis 50 Kilometer in der Praxis – ermöglicht, aber extern aufgeladen werden muss, um wirtschaftlich und ökologisch zu sein.

• Reduktion von Schadstoffausstoß und Lärm • Wer lediglich Kurzstrecken fährt und Ladedisziplin an den Tag legt, kommt beinahe rein elektrisch – und entsprechend günstig – durch den Alltag • Keine Reichweitenthematik • Plug-in-Hybride werden von Bund und einigen Ländern gefördert

Bereits zu Beginn der Entwicklung des Automobils um 1900 und im folgenden Jahrzehnt spielten E-Autos eine wichtige Rolle im Stadtverkehr. Durch Fortschritte im Bau von Verbrennungsmotor­ fahrzeugen und das Tankstellennetz wurden sie jedoch verdrängt. Erst in den 1990er-Jahren stieg die Produktion von Elektrokraftfahrzeugen wieder an. In den 2000er-Jahren wurden leistungs­fähige lithiumbasierte Akkus für Fahrzeuge adaptiert. Diese speisen elektrische Energie, welche durch rotierende Bewegungen im E-Motor in mechanische Bewegungsenergie umgewandelt werden. Im Vergleich zum Verbrennungsmotor ist der Wirkungsgrad der Elektroantriebe sehr gut.

• Hoher Wirkungsgrad • Das maximale Drehmoment wird vom Stand weg erreicht • Keine Schadstoff- und Lärmemissionen beim Betrieb • Geringe Betriebs- und Wartungskosten • Entfall der Kfz-Steuer • Kein Sachbezug für Mitarbeiter • Vorsteuerabzug • Attraktive Förderungen und Prämien

Aus gasförmig gespeichertem Wasserstoff und Sauerstoff wird mittels einer Brennstoffzelle elektrische Energie gewonnen, die einen Elektromotor antreibt. Somit handelt es sich auch bei einem Wasserstoff-Brennstoffzellenauto um ein Elektrofahrzeug. Als Abfallprodukt bleibt nur Wasserdampf übrig.

• Keine lokalen Schadstoffemissionen • Durch Verwendung eines Elektromotors dieselben Vorteile wie bei Elektroautos • Kurzer Tankvorgang • Im Vergleich zu Elektroautos ist die Reichweite bei gerin­gerem Gewicht höher • Entfall der Kfz-Steuer • Kein Sachbezug für Mitarbeiter • Vorsteuerabzug • Attraktive Förderungen und Prämien

Plug-in-Hybrid

Elektro

Wasserstoffantrieb

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Vorteile


exklusiv

aktuell verfügbaren Antriebsarten Nachteile

Zukunftspotenzial

Fazit

• Der Verbrauch ist bei Benzin- höher als bei Diesel­motoren. Der Wirkungsgrad ist mit 30  Prozent relativ niedrig • Durch den höheren Treibstoffverbrauch wird mehr CO2 ausgestoßen • Die Direkteinspritzung führt zu höheren Feinstaubemissionen • Geringe Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich.

Es existiert noch immer Optimierungspotenzial, beispielsweise durch Direkteinspritzung, Hubraumverkleinerung und Aufladung (Downsizing), voll variable Ventilsteuerung, Schaltpunktanzeige, Bremsenergie­rückgewinnung etc. Der Benzinmotor dürfte mittelfristig im Fuhrpark nur noch in Kombination mit einem E-Motor (Plug-in-Hybrid) zum Einsatz kommen.

Für Fahrzeuge mit eher niedrigen Kilometerleistungen, da Preisvorteile bei der Anschaffung, dafür höhere Kosten im Betrieb.

• Höherer Stickoxidausstoß gegenüber Benzin • Höhere Produktionskosten • Schlechteres Leistungsgewicht im Vergleich mit dem Benzinmotor • Aufwendige Abgasreinigung, teilweise regelmäßige Zugabe von AdBlue (Harnstoffgemisch) nötig • Aufladung (Turbo, Kompressor) zwingend, um eine hohe Leistungsdichte zu erreichen

Der Dieselskandal brachte den Selbstzünder ins Wanken, bei der Politik ist er größtenteils zu Unrecht in Ungnade gefallen. Unabhängig oder als Resultat davon haben bereits heute erste Hersteller dem Diesel abgeschworen, ob­wohl diese Motoren bereits heute sehr sauber arbeiten und noch sauberer werden. Der Selbstzünder hat somit noch längst nicht ausgedient und wird in den nächsten Jahren nicht von der Bildfläche in Fuhrparks verschwinden.

Bei hohen Kilometerleistungen ist der Diesel nach wie vor der beste und auch wirtschaftlichste Antrieb.

• Weiße Flecken auf der CNG-Tankstellen-Karte • Relativ geringe Reichweite im reinen Gasbetrieb • Die Fahrzeugauswahl ist relativ klein • Gas wird in Drucktanks bis zu 300 bar im Fahrzeug mitgeführt, regelmäßige Überprüfungen sind nötig

Wirklich durchsetzen konnten sich Gasautos nie, obwohl sie durchaus alltagstauglich sind, Gas günstig und der Tankvorgang keineswegs gefährlich ist. Trotzdem hegen viele Fahrer Vorbehalte gegenüber Gasautos, welche teilweise auf Mythen basieren. Gasautos werden deshalb wohl auch in Zukunft ein Nischenprodukt bleiben.

CNG ist bei so gut wie allen Kilometerleistungen eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternative. Vielfahrer werden vermutlich aufgrund der geringeren Reichweite nicht glücklich.

• Anschaffungspreis und Gewicht etwas höher als bei klassischen Verbrennungsmotoren • Rein elektrischer Betrieb nicht oder nur über sehr kurze Strecken möglich • Größtes Einsparungspotenzial in der Stadt, auf der Langstrecke zumeist nicht so sparsam wie ein Diesel

Hybridantriebe verkörpern eine umweltfreundliche Brückentechnologie, bis sich noch effizientere Technologien auf dem Markt durchsetzen oder elektrische Fahrzeuge über noch mehr Reichweite verfügen. Da dies noch Jahre bis Jahrzehnte dauern könnte, bieten insbesondere Vollhybride viele Vorteile.

Außer bei sehr hohen Kilometerleistungen auf der Autobahn – siehe Diesel – ist der Vollhybrid in vielen Anwendungsfällen eine echte Alternative.

• Anschaffungskosten liegen deutlich über jenen von normalen Verbrennungsmotoren • Bedingt langstreckentauglich, Verbrauchswerte dann zumeist höher als beim Dieselmotor • Regelmäßiges Aufladen der Batterie notwendig • Das Fahrzeug ist durch zwei Systeme schwerer • Die Wartungskosten bei Plug-in-Hybriden sind höher als bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren

Plug-in-Hybride sind eine Brückentechnologie mit kurz- bis mittelfristigem Potenzial. Anders als bei Vollhybriden eignen sich Plug-in-Hybride primär für Kurzstreckenfahrer mit Ladedisziplin, da sich die Vorteile auf der Langstrecke schnell ins Gegenteil drehen.

Plug-in-Hybridfahrzeuge sind nur dann zu empfehlen, wenn die regelmäßig gefahrenen Strecken eher kurz sind – etwa Pendeln zum Arbeitsplatz – und die Batterien regelmäßig aufgeladen werden. Für Vielfahrer bedingt empfehlenswert, da der Verbrauch im reinen Verbrennermodus ansteigt.

• Geringere Reichweite als ein Verbrennerfahrzeug, vor allem auf der Autobahn und im Winter • Im Vergleich zu Diesel- und Benzinfahrzeugen lange „Tankzeiten“ • Zusätzliche Infrastruktur (Ladesäulen) notwendig • Akkuherstellung noch nicht nachhaltig genug • CO2-neutraler Betrieb nur beim Laden mit Ökostrom möglich

Europas Hersteller haben Milliarden in E-Fahrzeuge investiert und auch die Politik setzt mit Zuckerbrot und Peitsche (Steuervorteile, höhere Besteuerung von Verbrennern) auf die E-Mobilität. Somit führt mittelfristig kaum ein Weg daran. Zudem rollen laufend neue E-Modelle vieler Hersteller auf den Markt, die mit größeren Reichweiten aufwarten. Deshalb ist auch ein massiver Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur unumgänglich.

Die Reichweiten steigen laufend, aufgrund der Ladezeiten sind E-Autos aber (noch) nicht für Vielfahrer empfehlenswert. Voraussetzung ist jedenfalls eine Lademöglichkeit in der Firma und/oder zu Hause, nur mit öffentlicher Infrastruktur ist der Betrieb in der Regel nicht sinnvoll möglich.

• Aktuell nur zwei Modelle erhältlich • Lediglich fünf öffentliche Tankstellen in ganz Österreich • Hoher Anschaffungspreis • Wenn der Wasserstoff – wie aktuell zumeist der Fall – sehr energieintensiv aus Erdgas erzeugt wird, ist der Betrieb eines Wasserstoffautos ökologisch nicht sinnvoll

Wasserstoff steht mit Sicherheit eine große Zukunft bevor, allerdings weniger im Pkw-Bereich, sondern vielmehr bei Lkw, Schiffen, Flugzeugen etc. Dort ist die E-Mobilität aufgrund der nötigen Batteriegröße nicht umsetzbar. Durch den hohen Energieaufwand bei der Produktion – mit dem benötigten Strom käme ein E-Auto drei bis vier Mal weiter als ein Wasserstoff-Pkw – ist der Einsatz ökologisch und ökonomisch im Pkw zu hinterfragen.

Wasserstoffautos sind nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Infrastruktur und der hohen Anschaffungskosten derzeit nur für einen sehr, sehr eingeschränkten Nutzerkreis eine wirkliche Alternative.

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service

Elektrifizierung des Fuhrparks aus einer Hand Alphabet Austria bietet an E-Mobilität interessierten Kunden ein breites Beratungsspektrum, allen Fahrern eine neue App.

I

mmer mehr Unternehmen liebäugeln mit der Anschaffung eines E-Fahrzeuges und stellen schnell fest, dass viele Dinge anders laufen als bei konventionell betriebenen Fahrzeugen. Das beginnt zunächst bei der Fahrzeugwahl, bei der sich die Frage stellt, ob die TCO-Prüfung dem Wunsch standhält und wie es mit der Ladeinfrastruktur im geplanten Einsatzgebiet aussieht. Hier kommen die Spezialisten von Alphabet ins Spiel, die mit „AlphaElectric“ bereits über jahrelanges Know-how verfügen. Von der Analyse des bestehenden Fuhrparks über die Modellstrategie, eine speziell auf E-Autos ausgelegte Car Policy bis hin zu Förderungen und Ladekonzepten reicht das Angebot. Aber auch bei kurzfristigem Mobilitätsbedarf oder der Auslastung von E-Fahrzeugen steht

Alphabet mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt die Kunden.

Alle Infos in einer App Die App „AlphaGuide“ unterstützt nicht nur die Fahrer, sondern letztlich auch den Fuhrparkleiter. Neben Standards wie dem Auffinden einer Tankstelle ist vor allem die Abwicklung eines Schadens vereinfacht. Das Smartphone lokalisiert den Unfallort und übermittelt auf Tastendruck Bilder der Schäden. Die bisher in Papierform ausgegebene Servicekarte ist nun Bestandteil der App, alle wichtigen Informationen zum Fahrzeug – von der Leasing-Laufzeit über vertraglich inkludierte Serviceleistungen bis zur Möglichkeit, eine verloren gegangene Tankkarte neu anzufordern – reichen die Möglichkeiten. • (RED, Fotos: Alphabet)

Von der Beratung über die Implementierung bis hin zum Betrieb, Alphabet bietet unterschiedliche Serviceleistungen rund ums E-Auto aus einer Hand

Die neue AlphaGuideApp bietet dem Fahrer alle wichtigen Vertragsbestandteile auf einen Blick und vereinfacht die Meldung von Schäden

Flexibilität ist mehr als nur ein Schlagwort Nicht erst seit der Corona-Krise ist Flexibilität rund um die Mobilität gefragt, schließlich werden langfristige Planungen immer schwerer. Das neue ALD Flex deckt kurzfristigen Bedarf.

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er Fuhrpark befindet sich aktuell im Wandel. War in den letzten Jahren eine Fahrzeugbehaltedauer von drei bis vier Jahren die Regel, sind nun verstärkt auch kurzfristige und flexible Lösungen gefragt. Ob zeitlich begrenztes Projekt, Mitarbeiter in der Probezeit oder die Abdeckung von Auftragsspitzen, ALD Flex kombiniert den Komfort eines klassischen Firmenautos mit Services wie Wartung, Reparatur, Versicherung, saisonaler Bereifung sowie Road Assistance mit einer flexiblen Nutzungsdauer.

Kein Ersatz für klassisches Leasing Martin Kössler, Geschäftsführer Automotive Österreich, sieht in ALD Flex die ideale Ergänzung zum klassischen Full-Service-Leasing: „Mit unserem Angebot wollen wir den kurz-, mittelund langfristigen Mobilitätsbedarf

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decken und Unternehmen mit ganzheitlichen Mobilitätskonzepten zur Seite stehen. Alles aus einer Hand lautet die Devise, die sich schlussendlich auch in den Total-Cost-ofMobility bezahlt macht.“ Ersatz für klassisches Leasing sieht Kössler darin dennoch nicht: „Leasing ist auch weiterhin die attraktivste Lösung für Unternehmen mit einem langfristig planbaren Mobilitätsbedarf und punktet mit geringeren monatlichen Kosten und Fahrzeugindividualität. Wir sorgen für eine optimale Auslastung der Fahrzeuge, optimierte Kosten und geringeren Administrationsaufwand.“ • (RED, Foto: ALD)

Martin Kössler, Geschäftsführer ALD Automotive Österreich, spricht mit dem neuen Produkt ALD Flex Kunden mit flexiblem Mobiliätsbedarf an


service

Digitalisierung sorgt für effizienteres Arbeiten Die Porsche Bank stellt den Fuhrparkkunden gleich mehrere digitale Tools zur Verfügung, die dabei helfen, die Flotte effizienter und somit kostengünstiger zu managen.

H

ohe Kosten und großer Arbeitsaufwand, die Verwaltung eines Fuhrparks ist für Unternehmen mit vielen Herausforderungen verbunden. Egal ob Anschaffung, Fahrzeugverwertung, Abwicklung von Wartungs- und Reifenrechnungen, detaillierte Auswertungen des Fuhrparks, das PorscheBank-Flottenmanagement liefert das komplette Portfolio. Egal ob KMU oder ein weltweit agierendes Unternehmen, für die Kunden der Porsche Bank sind die sogenannten TCO (Total Cost of Ownership) entscheidend. Neben der Fahrzeuganschaffung dürfen Versicherungs- und Wartungskosten, aber auch die Tankabwicklung nicht vergessen werden. Das Fuhrparkmanagement der Porsche Bank schafft hier Full-ServiceLösungen, die zeitsparend und vor allem kostengünstig sind.

App, Car Configurator und Co „Mit den digitalen Tools wollen wir unseren Kunden den Arbeitsalltag erleichtern, Routineaufgaben werden beschleunigt und die Vernetzung zwischen Fuhrparkleiter und Dienstwagenfahrer verbessert. Das schafft Effizienz im Unternehmen und es bleibt mehr Zeit für das Kerngeschäft“, beschreibt Roland Leitner, Leiter des Flottenmanagements, die Vorteile der digitalen Möglichkeiten. Die Porsche-BankFlotte-App zeigt etwa auf Knopfdruck alle Informationen rund um den Fuhrpark. Und mit nur wenigen Klicks sind Vertragsdaten oder die nächstgelegene Werkstätte bei der Hand. Außerdem informiert die App über Reifenwechsel oder Erneuerung der Vignette. Der Flotten-Car-Configurator macht die Bereitstellung neuer Fahrzeuge noch

„Unterschiedliche digitale Tools erleichtern den Fuhrparkleitern die Arbeit und ermöglichen effizientes Arbeiten“, so Roland Leitner, Leiter Flottenmanagement der Porsche Bank

einfacher. Durch eine Einbindung der kundenspezifischen Car Policy werden die genauen Rahmenbedingungen bei der Bestellung vorgegeben. Aber auch weitere Online-Services wie das Fuhrpark-Informationssystem oder die elektronische Buchungsschnittstelle sind Beispiele einer unkomplizierten, zielorientierten und modernen Arbeit im Bereich des Flottenmanagements. • (RED, Fotos: Porsche Bank)


EXKLUSIV

Umfrage Fuhrparkmanagement

Die führenden Anbieter

Martin Kössler Geschäftsführer ALD Automotive

Mag. (FH) Nikolaus Engleitner CCO Alphabet Austria

Kálmán Tekse

Wie handhaben Sie die Investitionsprämie beim Leasing, kann diese über Sie in Anspruch genommen werden?

In den letzten Wochen sind mehrere AutoAbo-Anbieter auf den Markt gekommen, ist das eine Alternative zur Finanzierung?

Wir geben die Investitionsprämie zu 100 Prozent in Form reduzierter Leasingraten an unsere Kunden weiter. Für diese ist das eine optimale Unterstützung bei der Integration von E-Mobilität in den Fuhrpark. Ein Thema, das unsere Kunden mehr denn je beschäftigt.

Privatkunden möchten vermehrt sorgenfreie und flexible Mobilität und dennoch planbare Kosten. Deswegen bieten wir mit unserem Private-Rent-Angebot ein Abo-Modell an, das mit einer fixen monatlichen Rate alle fahrzeug­ bezogenen Leistungen inkludiert und jederzeit an geänderte Mobilitätsbedürfnisse angepasst werden kann.

Wir sind unverändert der Überzeugung, dass das Gesetz im Kontext KFZ und Leasing falsch aufgesetzt wurde. Es sollten direkt die Unternehmen profitieren, welche die Entscheidung treffen zu investieren. Es werden uns zudem diverse Pflichten überbunden, die nicht in unserem Einflussbereich liegen. Als Konzern mit einem unerreicht investitionsintensiven Fußabdruck in der österreichischen Wirtschaft, haben wir klar das Nachsehen, da auch die Konzernobergrenze rasch erreicht wurde.

Für temporären Mobilitätsbedarf durchaus, aber da es sich bei den Kunden dieser Angebote primär um Privatkunden handelt, sehen wir als reiner B2B-Anbieter unsere Kunden mit der bestehenden Produktwelt bereits sehr gut versorgt. Konkret spreche ich hier von AlphaRent, wo unsere Kunden seit jeher unkompliziert Ersatz- und Interimsfahrzeuge bei temporärem Bedarf buchen können.

Das ist natürlich möglich. Wir sind gerade dabei, entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Das Interesse unserer Kunden ist groß, auch im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Situation.

Auch Arval bietet mit dem Mid-term-Rental eine flexible Miete, von einem Monat bis zu 24 Monaten Laufzeit. Der Vorteil daran: hohe Flexibilität und Mobilität für einen kurzen Zeitraum mit allen gewohnten Vorteilen eines Full-Service-Leasingvertrags.

Leider nein, da die Investitionsprämie nur derjenige in Anspruch nehmen kann, der das Fahrzeug bei sich in der Bilanz aktiviert.

Bei unseren Kunden ist das grundsätzlich noch keine Alternative, da die Fahrzeuge nach den Bedürfnissen der jeweiligen Firma ausgewählt werden. Bei Nutzfahrzeugen ganz im Besonderen. Oft sind die Fahrzeuge aus Marketingzwecken auch mit dem Firmenlogo gebrandet.

Managing Director Arval Österreich

Dr. Hans-Peter Strasser EBV-Leasing

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EXKLUSIV

im Gespräch Im Gespräch mit FPM-Kunden ist öfter Unmut über Intransparenz und (zu) hohe Endabrechnungen zu vernehmen, wie gehen Sie dagegen vor?

Die Kluft zwischen Captives (herstellergebundene Anbieter) und Non-Captives wird auch preislich größer, wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?

Facts

ALD Automotive ist seit 2004 in

Das Thema Fahrzeugbewertung am Ende der Vertragslaufzeit ist sehr sensitiv. Für uns ist volle Transparenz jedoch die Basis einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung. Das beginnt bereits bei Vertragsabschluss. Unsere Kunden erhalten umfassende Informationen über die Fahrzeug­ rückgabe und den Ablauf der Bewertung durch einen unabhängigen Sachverständigen. Dadurch sind die Kosten bei Vertragsende auch nachvollziehbar.

Egal wie man es dreht und wendet, die Rückgabe bzw. Endabrechnung wird immer ein heikler Prozess bleiben. Insofern haben wir besonders in den letzten zwei Jahren diese Prozesse ganz genau beleuchtet und Verbesserungen implementiert, die für mehr Transparenz und Vertrauen sorgen. Folglich würde ich auch behaupten, dass sich bei uns ein gegenläufiger Trend zeigt. Das heißt, dass es immer seltener zu Beschwerden aufgrund von Endabrechnungen kommt.

Österreich tätig und betreut mit

Die preislichen Stärken von Captives liegen bei den Modellen der dahinterstehenden Marke. Bei unseren Kunden zeigt sich jedoch die Nachfrage nach zwei und mehr Marken in der Flotte. Hier können Non-Captives klar ihre Pluspunkte ausspielen. Eine markenunabhängige Beratung bei der Fahrzeugauswahl (z. B. mit unserem Tool Optifleet) ermöglicht uns, Kunden die wirtschaftlich beste Lösung zu bieten.

rund 80 Mitarbeitern internationale als auch österreichische Unternehmen jeder Größenordnung und unterschiedlicher Branchen. Die Flotte beläuft sich aktuell auf rund 8.200 Fahrzeuge.

www.aldautomotive.at

Alphabet Austria fungiert seit 2000 als separat aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen im rein gewerb-

Das können wir so nicht ganz bestätigen und sehen uns als Captive mit Multimarkenanspruch definitiv in keiner privilegierten Rolle. Bezogen auf die „Hausmarken“ lassen sich aber sicher im erweiterten Kreis gemeinsam mit dem Importeur und den Händlern vor Ort attraktive Paketlösungen schnüren, die einen klaren Mehrwert für unsere Kunden bieten.

lichen B2B-Fuhrparkmanagement für Flotten ab fünf Fahrzeugen. In Österreich werden 8.000 Pkw und Nfz verwaltet, weltweit sind es mehr als 700.000 Fahrzeuge.

www.alphabet.at

Arval wurde 1989 gegründet und ist seit 2001 in Österreich tätig. Weltweit umfasst die Arval-Flotte

Wir haben einen Katalog zur Fahrzeug­ bewertung, in dem akzeptierte und nicht akzeptierte Schäden aufgelistet sind und kommunizieren diesen schon vor Vertrags­ abschluss an die Kunden.

über 1,3 Millionen Fahrzeuge, in

Wir sehen Unterschiede nicht unbedingt in der Frage, ob es sich um einen Captive oder einen Non-Captive handelt, sondern vielmehr in der Risikobewertung und in der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung.

der globalen Element-Arval-Gruppe sogar drei Millionen.

www.arval.at

Die EBV-Leasing GmbH ist seit 1979 in Österreich tätig. Aktuell betreuen wir circa 8.000 ­gemanagte

Endabrechnungen können naturgemäß zu Auffassungsunterschieden führen. Diese werden unsererseits in einem persönlichen Gespräch gelöst.

Fuhrparkfahrzeuge und circa 63.000

Auf den ersten Blick erscheint es häufig so. Dennoch lohnt zu Vergleichszwecken ein Anbot eines markenunabhängigen „Non-Captive“. Bei vielen Kunden ist letztendlich auch nicht immer der Preis ausschlaggebend, sondern auch die persönliche Kundenbeziehung.

privat-finanzierte Kraftfahrzeuge.

www.ebv-leasing.at

Flotte 12/20-01/21

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EXKLUSIV

Umfrage Fuhrparkmanagement po

Norbert Streicher Commercial Director LeasePlan Österreich

Roland Leitner

Leitung Flottenmanagement Porsche Bank

Wie handhaben Sie die Investitionsprämie beim Leasing, kann diese über Sie in Anspruch genommen werden?

In den letzten Wochen sind mehrere AutoAbo-Anbieter auf den Markt gekommen, ist das eine Alternative zur Finanzierung?

Ja, wir beantragen die Investitionsprämie selbstverständlich für unsere KundInnen. Die notwendigen Voraussetzungen für die Prämie erfüllen die KundInnen selbst. Dazu zählen unter anderem das Laden aus rein erneuerbarer Energie, keine vorzeitige Vertragsauflösung oder die Mindestnutzung von 36 Monaten. Auch der E-Mobilitätsbonus wird von uns kalkulatorisch berücksichtigt, hier sind jedoch die dafür geltenden Bedingungen zu berücksichtigen.

Gerade in unsicheren Zeiten ist hohe Flexibilität gefragt. Für den kurz- bis mittelfristigen Mobilitätsbedarf sind AboModelle eine gute Alternative. Mit unserem Produkt „FlexiPlan“ bieten auch wir von LeasePlan eine ideale Lösung für den kurzfristigen Fahrzeugbedarf in Unternehmen: Die Fahrzeuge sind sofort verfügbar, jederzeit kündbar und mit unserem bewährten Rundum-Service. Aber bei längeren Laufzeiten und regelmäßiger Nutzung ist Leasing kostenmäßig nach wie vor erheblich attraktiver.

Gerne übernehmen wir die Beantragung der Investitionsprämie für unsere Kunden. Damit die Prämie möglich ist, müssen alle gesetzlichen Anforderungen für förderungsberechtige E-Fahrzeuge und PHEV eingehalten werden und wir brauchen einen klaren Auftrag vom Kunden. Die diesbezüglichen erforderlichen Dokumente stellen wir gerne zur Verfügung. Sofern der Porsche Bank die Investitionsprämie zuerkannt wird, werden wir diese am Vertragsende abzüglich zehn Prozent Handling-Fee an den Kunden weitergeben.

Mit „autoabo“ bietet auch die Porsche Bank flexible Mobilitätslösungen an. Der Kunde kann je nach gewünschter Abo-Laufzeit (3, 6 oder 12 Monate) und aktuellem Mobilitätsbedürfnis das optimale Fahrzeug wählen. In unserer heutigen Zeit wird eine individuelle und unabhängige Mobilität immer entscheidender. Diesen Trend haben wir im Flottenmanagement bereits erkannt und mit Fleet on Demand schon seit Langem ein Produkt, das unsere Unternehmerkunden für flexible Mobilitätslösungen in Spitzenzeiten nutzen.

Anm.: Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement wollte die Fragen nicht öffentlich beantworten und fehlt daher dieses Mal in der Umfrage.

Unterschiedliche Herangehensweisen Bei der Handhabung der Investitionsprämie gibt es unter den Anbietern große Unterschiede, weitgehende Einigkeit herrscht zu den Themen Auto-Abo und Fahrzeugrückgabe.

O

ffenbar war unsere Umfrage dieses Mal etwas brisanter als normal, so hat Raiffeisen Leasing Fuhrpark­management um Verständnis gebeten, aus Wettbewerbsgründen nicht daran teilzunehmen. Großes Thema ist und bleibt die Investitions­ prämie, die von den Anbietern völlig unterschiedlich gehandhabt wird. Während viele diese in verschiedener Art und Weise an die Kunden weitergeben, gibt es auch welche, die die Bestimmungen so auslegen, dass dies gar nicht möglich sei. In die Bredouille kommen jene, die die Prämie selbst nur schwer oder gar nicht für ihre Kunden in Anspruch nehmen können, da die Deckelung des Fördertopfs über den Gesamtkonzern ausgerollt wird und die Mittel schon ausgeschöpft sind. Das sind just jene Unternehmen, mit großen Investitionen in Österreich.

Fahrzeugrückgabe als Kundenbindung Durch die boomenden Auto-Abos, sieht man weniger Konkurrenz, diese würden sich vorwiegend an Privatkunden richten,

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zudem haben viele Anbieter flexible Mietmodelle im Angebot, um kurzfristig notwendige oder auch kürzere Mobilität entsprechend zu gewährleisten. Beim Thema Fahrzeugrückgabe verweisen so gut wie alle auf bestehende Maßnahmen, Schaden­ kataloge und unabhängige Gutachter. So weit, so gut, die Praxis zeigt aber – und dieses Feedback bekommen wir immer wieder von Fuhrparkverantwortlichen – dass offenbar doch nicht alles so glatt läuft, wie in der Theorie. Dabei tun die Fuhrpark­ management-Anbieter gut daran, großes Augenmerk auf diesen sensiblen Bereich zu legen. Denn auch diese Rückmeldung bekommen wir öfter zu hören: Firmen sind bereit, den ein oder anderen Euro mehr auszugeben, wenn man sich am Laufzeitende auf eine faire Behandlung verlassen kann. Das Match zwischen Captives und Non-Captives geht unentschieden aus, während die herstellergebundenen Anbieter von mitunter besseren Konditionen ihrer Marke profitieren, sehen sich die unabhängigen bei Mehrmarkenfuhrparks aber auch bei der Wiedervermarktung im Vorteil. • (STS)


EXKLUSIV

Im Gespräch mit FPM-Kunden ist öfter Unmut über Intransparenz und (zu) hohe Endabrechnungen zu vernehmen, wie gehen Sie dagegen vor?

Die Kluft zwischen Captives (herstellergebundene Anbieter) und Non-Captives wird auch preislich größer, wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?

LeasePlan Österreich ist Teil der

Bei LeasePlan haben wir klare und transparente Standards. Die Fahrzeuge werden nach Rückgabe an LeasePlan von innen und außen durch unabhängige Sachverständige von DEKRA Automotive Services genau geprüft. Die Fahrzeugbewertung erfolgt nach den Kriterien des „Fair Wear & Tear“, einem vom TÜV Nord zertifizierten internationalen Industriestandard.

Eine Kluft sehen wir nicht. Vielmehr ermöglicht uns die Markenunabhängigkeit ein deutlich größeres Spektrum an attraktiven Angeboten. Letztlich geht es für die Kundinnen und Kunden immer um das Gesamtpaket: Preis, Qualität und Beratung. Zwar profitieren Captives von möglichen Quersubventionen innerhalb der jeweiligen Konzerne, es gibt aber auch viele Nachteile wie beispielsweise die starke Anfälligkeit für Konjunkturzyklen, eine begrenzte Flexibilität bezüglich unabhängiger TCO-Analysen oder ein zu homogenes Wiedervermarktungsportfolio.

Als Marktführer ist uns Transparenz gegenüber den Kunden sehr wichtig. Während der Vertragslaufzeit analysieren wir laufend den Fuhrpark und kommen bei Abweichungen mit entsprechenden Anpassungsvorschlägen bzw. Maßnahmen aktiv auf unsere Kunden zu. Dadurch können wir Überraschungen zum Vertragsende ausschließen. Außerdem stellen wir unseren Kunden einen Schadenkatalog zur Verfügung, in dem die Fahrzeugrückgabe genau geregelt und die laufleistungsanalogen Schäden aufgelistet und mit Bildern veranschaulicht werden.

Aufgrund der Zuordnung als Captive oder als NonCaptive ergeben sich per se keine Preisunterschiede. Entscheidend ist, dass die Kunden den genauen Leistungsumfang der angebotenen Produkte sowie die Dienstleistungsqualität analysieren. Das bedeutet z. B. welche Leistungen sind in einem Wartungsvertrag enthalten, wie sieht die Regelung für Mehr-/Minderkilometer aus, welche Reifentypen dürfen verwendet werden etc. Bei der Dienstleistungsqualität ist darauf zu achten, ob es ein echtes All-in-Angebot ist oder ob für einzelne Leistungen zusätzliche Gebühren anfallen.

Die Porsche Bank kann auf mehr als

Facts

LeasePlan Gruppe, wurde im Jahr 1983 gegründet und ist der führende Spezialist für Flottenmanagement in Österreich. LeasePlan verwaltet weltweit über 1,9 Millionen Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern.

www.leaseplan.at

50 Jahre Erfahrung zurückblicken und ist die Nr. 1 am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt. Sie verwaltet weltweit mehr als 150.000 Fahrzeuge im Rahmen des Fuhrparkmanagements.

www.flottenmanagement.at


service

Das endgültige Ende der Zettelwirtschaft Was mit einem Praxis-Check begann, ist seit mittlerweile eineinhalb Jahren aus der Verwaltung unseres Fuhrparks nicht mehr wegzudenken, die Fuhrparksoftware von Avrios macht den Alltag einfacher.

Tipps und Tricks vom Fuhrpark-Profi Wer wie Christoph Holzbecher jahrelange Erfahrung in der Kfz-Branche und als Fuhrparkleiter hat, weiß, wie der Hase läuft. Er gibt dieses Wissen auch weiter.

D

ie letzten sieben Jahre hat Christoph Holzbecher selbst einen Fuhrpark mit über 300 Fahrzeugen geleitet, er weiß daher nur zu gut, worauf es ankommt. Dass er zudem ausgebildeter Kfz-Techniker ist sowie als Leiter einer Karosserieabteilung und Lackiererei gearbeitet hat, bewog Holzbecher zum Schritt in die Selbstständigkeit. Mit seiner Firma Car Service & Fleet Service Holzbecher steht er Fuhrparks als Partner rund um die Organisation und Optimierung der Firmenfahrzeuge zur Verfügung, von A wie Anschaffung bis Z wie Zahn­ riementausch.

Umfangreiches Know-how Das angebotene Portfolio ist Christoph Holzbecher steht umfangreich, von der kompletten mit seinem Car Service & Fleet Service Fuhrparkkunden mit Steuerung, Koordination und VerRat und Tat zur Seite waltung der Pkw- oder Nutzfahrzeugflotte über Ausschreibungen, Verwertung, Wartung bis zur professionellen und transparenten Rechnungs- und Kostenkontrolle reichen die Leistungen. Aber auch die Erstellung einer Car Policy,

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Kfz-Technik und in der Fuhrparkverwaltung profitieren meine Kunden in allen Aspekten des Fuhrparkmanagements.“ die Optimierung bestehender Verträge sowie die Analyse und Überwachung von Laufleistung, Treibstoffverbrauch und Schadenquote zählen zu Holzbechers Spezialgebieten. „Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Kfz-Technik und in der Verwaltung sowie Steuerung von Firmenfahrzeugen habe ich in allen Aspekten des Fuhrparkmanagements viel Erfahrung gesammelt. Damit ist es auch für kleinere Unternehmen und Fuhrparks möglich, die Fuhrparkkosten zu senken und Prozesse zu hinterfragen und von den Arbeitsmethoden großer Unternehmen in diesen Bereich zu profitieren“, so Holzbecher abschließend. • (STS, Fotos: Holzbecher, Adobe Stock)

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D

ass es einen großen Unterschied macht, ein Fahrzeug auf Bildern zu sehen oder damit zu fahren, muss wohl nicht groß erklärt werden. Aber auch bei der Software zur Verwaltung eines Fuhrparks gibt es große Unterschiede. Eins ist fix, besser als mit der vielzitierten Excel-Liste klappt es wohl mit allen Programmen. Als uns Avrios seine Software Mitte 2019 für den Praxistest angeboten hat, ließen wir uns nicht zweimal bitten. Unser Fuhrpark ist zwar deutlich kleiner als der Schnitt des Anbieters, gute Einblicke bekommt man aber auch mit einer Handvoll Fahrzeugen. Der größte Aufwand ist freilich, das System mit den Daten der Autos zu füttern, Auf einen Klick gibt es wichtije genauer das passiert, desto ge Infos wie etwa die Entwickaussagekräftiger sind dann etwa lung der Kilometerleistungen die TCO-Berechnungen. Dieses und etwaige Abweichungen vom Plansoll Tool zählt zu den praktischsten, schließlich bekommt man auf einen Blick einen Echtkostenvergleich, der jeden Service, jeden Reifenwechsel und natürlich auch die Kosten für Finanzierung und Versicherung berücksichtigt. Und das per Knopfdruck.

Automatische Erfassung und Zuordnung von Rechnungen Die Annehmlichkeiten gehen aber weit darüber hinaus, so lässt sich eine automatische, per Smartphone von den Fahrern durchzuführende Führerscheinkontrolle ebenso einbinden wie ein Blick auf die zu erwartenden Kilometerleistungen am Laufzeitende. Liegt man in etwa im Plan oder gibt es Abweichungen nach oben oder unten? Corona-bedingt sind unsere Fahrzeuge heuer deutlich weniger gefahren worden als prognostiziert. Als Fuhrparkleiter hat man nun die Möglichkeit, etwa den Vertrag entsprechend anzupassen. Ebenfalls schön zu sehen: Welche Fahrzeuge weichen im Hinblick auf den Verbrauch nach oben ab, ein Fakt, der mit einer Excel-Liste wohl ziemlich sicher durchrutscht. Die Buchhaltung ist indes ein Fan der automatischen Rechnungseinlesung. Per Scan wird die Rechnung über den Kopierer an eine Mailadresse von Avrios übermittelt, dort ausgelesen und vollautomatisch dem jeweiligen Fahrzeug zugeordnet! • (STS, Fotos: Screenshots)


Auto

Schalten lassen auf Basisniveau

N

och müssen echte Arbeitstiere nicht teuer sein. In Österreich bieten sich Pick-ups derzeit dafür an, zahlt man für sie doch keine NoVA. Änderungen bahnen sich hier an! Für Unternehmer fällt zusätzlich die Vorsteuerabzugsberechtigung ins Gewicht. Will man einen Pick-up mit Automatik, muss man meist dennoch tief in die Tasche greifen. Der Mitsubishi-Importeur ist daher zu Recht stolz, mit der L200 Work-Edition-Doppelkabine samt 6-Gang-Automatikgetriebe um 31.490 Euro (ohne MwSt. 26.242 Euro) die wohl günstigste Doppel­ kabine ohne Kupplungspedal in der Alpenrepublik anzubieten.

Unsere Umschau im recht kleinen Segment bestätigt das. Das auf Knopfdruck zuschaltbare Allradsystem Easy Select ist natürlich Serie, für den harten Arbeitsalltag stehen 3,1 Tonnen Anhängelast zur Verfügung. Den 2,2 ClearTec Turbodiesel (150 PS/400 Nm) kennen wir bereits aus unserem Testbetrieb – ein bäriger Kerl, der zum Charakter des L200 passt. Die Geschichte des L200 reicht bis 1978 zurück, die fünfte Generation ist seit 2015 auf dem Markt und wurde 2019 aufgewertet. Seitdem trägt der Pick-up das aktuelle Familiengesicht und wartet – ab der Ausstattung Intense – mit moderner Smartphone-Integration auf.

Der Q2 führt bei Audi eine neue Paketstrategie ein

Kompakt und höchst individuell Mit dem Facelift des C3 spricht Citroën von 97 statt 36 möglichen Außenvarianten, drei neuen Dachaufklebern und weiteren Möglichkeiten, sich den Bestseller persönlich zu gestalten. Der Basispreis beträgt 14.790 Euro mit dem 82-PSBenziner. Nachdem der 100 PS starke HDI erst ab der zweiten Ausstattungslinie erhältlich ist, beträgt der Diesel-Einstieg 18.590 Euro. Über eine App lassen sich Infos zum Fahrzeug vom Handy aus abrufen.

Einige Millimeter mehr Länge und ein markanteres Profil hat Audi seinem kleinsten SUV bei der Aufwertung nach vier Jahren am Markt mitgegeben. Der Q2 wurde zum Glück nicht nur neu gezeichnet: Zusätzliche Audi connect-Dienste und Fahrerassistenz­ systeme sorgen im Alltag für frischen Wind. LED-Scheinwerfer gehören nun zur Serienausstattung, optional lassen sich Matrix-LEDs bestellen. Mit diesen ist intelligentes Fernlicht, das andere Verkehrsteilnehmer ausblendet, möglich. Neu geordnet wurden die Interieur- und Sonderausstattungspakete, wobei versucht wurde, auf die Kundenwünsche einzugehen – diese Strategie soll künftig auf alle Modelle ausgeweitet werden. Mit 25.797 Euro stellt der Q2 30 TFSI (110 PS) die Basis, 150 PS stehen ab 29.470 Euro im 35 TFSI bereit. TDI-Versionen und der SQ2 folgen bald.

Es muss ja nicht Feuerland sein Es war noch in den 1990er-Jahren, als zwei Teams in VW Multivans die PanAmericana in Rekordzeit durchfuhren. Von Alaska bis Feuerland ist ein breiter Weg, der neue Multivan PanAmericana (ab 68.740 Euro mit 150 PS) bietet auch hierzulande Abenteuerflair. Allradantrieb und Aluminium-Riffelblech als robuster Bodenbelag im Fahrgastraum sind optional, zum Serientrimm gehören zweifarbige Ledersitze, 17-Zöller und Steinschlagschutzfolien.

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Auto • schon gefahren

Wenn der Caddy Golf spielt Über Generationen hinweg ist der VW Caddy ein äußerst erfolgreiches Nutzfahrzeug gewesen. Das wird er auch weiterhin sein, wer mag, bekommt aber auch einen Pkw ohne Abstriche. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Volkswagen

D

er VW Golf hat es derzeit nicht leicht. Zuerst wurde der Dauerbrenner 2019 durch den Škoda Octavia vom Zulassungsthron gestoßen und jetzt rückt ihm auch noch der VW Caddy auf die Pelle, ein Nutzfahrzeug noch dazu! Wie es dazu kommen konnte? Nun, der Caddy baut nun auf derselben Plattform wie der Golf auf und kommt dadurch in den Genuss vieler Features, die beim Vorgänger noch unmöglich gewesen wären. Eins dennoch gleich vorweg, so richtig ins Gehege werden sich die beiden Markenbrüder in der Praxis wohl kaum kommen, schließlich bedienen die beiden doch unterschiedliche Kundschaften.

Platz ohne Ende Denn allein die Optik unterscheidet die beiden Volkswagen deutlich voneinander. Während man beim Fahren

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kaum noch etwas von der Nutzfahrzeug-Herkunft sieht, rein optisch kann der Caddy kein Geheimnis aus seiner Herkunft machen. Muss er aber auch gar nicht, beim Platzangebot kann dem kleinsten VW Nutzfahrzeug bei diesen Außenabmessungen nicht so schnell jemand etwas vormachen. Die Kopffreiheit ist überhaupt kein Thema und auch die Beinfreiheit im Fond geht mehr als in Ordnung, auf Wunsch gibt’s den Caddy weiterhin auch mit sieben Sitzen. Die fünfsitzige Variante weiß mit Kofferraumabmessungen zu überzeugen, die man selbst als Familienvater gar nicht so rasch befüllen kann. 1.213 Liter sind es im Standard, klappt man die Rücksitzlehnen um, wächst das Volumen auf stolze 2.556 Liter an.

Überzeugendes Fahrgefühl Ebenso beeindruckend wie das Raumgefühl sind die technischen Features. Digitale Armaturen gibt’s ebenso wie volle Vernetzung, einen adaptiven Tempomaten und viele weitere Assistenten, die das Autofahren angenehmer und sicherer gestalten. Bei ersten Testkilometern stand uns der 122-PSTurbodiesel in Verbindung mit dem DSG-Getriebe zur Verfügung. Eine sehr harmonische Kombination, die im Zusammenspiel mit der niedrigeren Geräuschkulisse das Fahrgefühl im neuen Caddy zumindest eine Klasse höher ansiedelt. Gestiegen sind auch

Die Abstammung von einem Nutzfahrzeug macht sich bestenfalls durch das große Platzangebot bemerkbar; Cockpit und Bedienung sind nun endgültig auf Pkw-Niveau angelangt

die Preise, der Kombi mit 75 PS TDI startet bei netto 19.191, das Topmodell Style mit 122 PS TDI und DSG bei netto 31.025 Euro, der Caddy Cargo mit 75 PS TDI bei netto 15.400 Euro. • Volkswagen Caddy Pkw

Grundmodell: Kombi Entry 2.0 TDI*

Topmodell: Style 2.0 TDI DSG*

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

Leistung

75 PS (55 kW)

122 PS (90 kW)

Drehmoment

250 Nm bei 1.375/min

320 Nm bei 1.600/min

0–100 km/h | Vmax

13,5 s | 175 km/h

11,2 s | 187 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

7-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,7 l D | 123 g/km (EU6d)

k. A. (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 1.213–2.556 l | 582 kg

1.213–2.556 l | 525 kg

Basispreis | NoVA

31.025 € (exkl.) | k. A.

19.191 € (exkl.) | k. A.

Das gefällt uns: Komfort, technische Features, Platzangebot Das vermissen wir: die Kombination von Allrad und Automatik Die Alternativen: Renault Kangoo, Ford Tourneo Connect, Fiat Doblo etc. *Daten noch nicht final homogiert


Auto • schon gefahren

Unbesiegbar? Zumindest beinahe! Der Toyota Hilux zählt weltweit zu den beliebtesten Pick-ups, hierzulande stieß er mit dem 150-PS-Motor an seine Verkaufsgrenzen. Der neuen Generation fehlt es jetzt an nichts mehr.

Der neue Toyota Hilux sieht nicht nur richtig gut aus, sondern hat auch echte Gelände­ qualitäten

Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Toyota

I

nvincible – unbesiegbar – prangt in großen Lettern auf der Heckklappe des neuen Toyota Hilux, als wir uns den Testautos nähern. Das auslaufende Modell des Hilux war keinesfalls schlecht, aber unbesiegbar? Da hat die Marketingabteilung dick aufgetragen. Könnte man meinen. Das Interieur wirkt schon einmal hochwertig, für einen Pick-up sogar sehr hochwertig. Das Topmodell verfügt über Ledersitze, ein Touchscreen-Navi samt Apple CarPlay und Android Auto, auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Und selbst ein JBL-Soundsystem gibt Toyota dem geneigten Kunden mit auf den Weg, zumindest optional. Und unterstreicht damit mehr denn je den Lifestyle-Anspruch des neuen Modells.

Ein echter Hingucker Der Eindruck setzt sich außen fort, ein martialischer Kühlergrill, schwarze Leichtmetallfelgen, eine LadeflächenRollo – auf Wunsch sogar elektrisch – und ein perfekt zum Auto passendes Oxide-Bronze-Metallic machen den Hilux zu einem echten Hingucker. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der VW Amarok ausläuft und erst ab 2022 in Kooperation mit Ford erneut auf der Bildfläche erscheinen wird und

Mercedes der X-Klasse nach nur wenigen Jahren den Gnadenstoß versetzt, stehen die Chancen für den in Südafrika gebauten Japaner sehr gut, bei den Stückzahlen spürbar zuzulegen. Viele Argumente also, wobei das stärkste wohl unter der Haube zu finden ist. Zwar bleibt der 2,4-Liter-Turbodiesel mit 150 PS weiter im Programm, für 3.400 Euro mehr bekommt man nun 204 aufgeweckte Pferdchen serviert.

Das Interieur ist hochwertig, das Fahrverhalten überraschend komfortabel und absolut autobahntauglich

Der kann Autobahn und Gelände Dass unsere Testrunde auf der deutschen Autobahn beginnt, zeugt von Selbstbewusstsein, dass der Toyota auch bei 175 km/h noch ruhig und satt auf der Straße liegt, von Ingenieurskunst. Noch beeindruckender aber die Geländefähigkeit des Hilux; in einem Steinbruch wurde den Autos alles abverlangt, jenen Autos, mit denen wir im Anschluss wieder auf der Autobahn die Rückreise antraten, Chapeau! Die Preisliste beginnt bei netto 24.990 Euro für den 150-PS-6-Gang-Schalter-SingleCab, der 2,8-Liter-D-4D-Double-CabInvincible mit 204 PS und 6-Gang-Automatik kommt auf netto 39.908 Euro. •

Toyota Hilux

Grundmodell: 2,4 D-4D Single Cab Country

Topmodell: 2,8 D-4D Double Cab Invincible

Hubraum | Zylinder

2.393 cm3 | 4

2.755 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

204 PS (150 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 1.600/min

500 Nm bei 1.600/min

0–100 km/h | Vmax

13,2 s | 170 km/h

10,7 s | 175 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Allrad

6-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

9,6 l D | 252 g/km (EU6d)

9,4 l D | 245 g/km (EU6d)

Anhängelast | Zuladung 3.500 kg | 1.000 kg

3.500 kg | 1.155 kg

Basispreis

39.908 € (exkl.)

24.992 € (exkl.)

Das gefällt uns: kräftiger Motor, gutes Fahrverhalten, Geländegängigkeit Das vermissen wir: den eigenen Steinbruch Die Alternativen: Ford Ranger, Mitsubishi L200, Nissan Navara, Isuzu D-Max Werksangaben

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Auto • schon gefahren

Die hohe Kunst des Verfeinerns Mehr Technik und optische Anleihen der jüngsten Golf-Generation kennzeichnen den neuen Jahrgang des VW Tiguan. Technisch interessant auch die neue doppelte SCR-Filteranlage. Text: Roland Scharf, Fotos: Volkswagen

V

ier Jahre nach der Markteinführung war es auch bei der zweiten Generation des Tiguan an der Zeit, die Baureihe ein wenig aufzufrischen. VW beließ es aber nicht nur bei ein paar schlanken optischen Retuschen. Eine umgestaltete Schürze, frisch gezeichnete, weit nach hinten gezogene Scheinwerfer im Stile des Golf 8 und daran angepasste Kotflügel ließen die Buchhalter aufgrund des hohen Neuteileanteils vermutlich in Tränen ausbrechen. Diese Maßnahmen lassen das Kompakt-SUV auf der anderen Seite jedoch beinahe wie ein komplett neues Auto aussehen. Technisch schlummern nun bis zu 24 LED in jedem der beiden Leuchten, wenn man sich für die Matrix-Variante entscheidet. Am Heck hingegen gestaltete man nur die Grafik der Leuchten ein wenig um, ja und der Tiguan-Schriftzug parkt nun zentral unter dem VW-Logo, so wie es in der gesamten Modellpalette Sitte ist.

Im Detail noch besser Umgekrempelt hat VW auch das Ausstattungsportfolio. Es gibt neben dem Basismodell noch den Life, der neben Lane Assist, Notbremsassistent und Multifunktionslenkrad immerhin schon über Aluräder, Abstandsregeltempomat und eine Einparkhilfe verfügt. Dinge wie LED-Scheinwerfer und nicht wirklich notwendige Features wie die in 30 Farben wählbare Ambientebeleuch-

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tung besitzt der Elegance, wohingegen das Topmodell R-Line zusätzlich mit 19-Zoll-Alus, sportlichem Rundumverbau und Sitzheizung glänzt. Technisch gab es jede Menge Detailarbeit, Fahrwerk und Lenkung zeigen sich noch einen Tick feinfühliger als bisher. Die Benziner haben unverändert 1,5 Liter Hubraum, natürlich Turboaufladung und leisten 130 und 150 PS. Die Diesel verfügen durchwegs über zwei Liter Hubraum und kommen auf 122, 150 oder 200 PS.

Doppelt gefiltert Wer mehr möchte: Der Tiguan R bekam den Motor des Golf R verpasst, hat also einen Vierzylinder-Benziner mit 320 Pferden. Ob diese Variante aber ihren Weg nach Österreich finden wird, ist noch offen. Ebenso, wann die Plugin-Hybrid-Version namens eHybrid mit 150-Benzin- und 115-Elektro-PS lanciert werden soll. Interessant ist die Abgasnachbehandlung bei den Selbstzündern: Twindosing nennt sich ein System aus zwei SCR-Katalysatoren, die hintereinander im Auspuff stecken und jeweils eigene AdBlue-Einspritzungen besitzen. Die Idee dahinter: Der erste sitzt nahe am Motor, wodurch vor allem die Kaltlaufphase besser kontrolliert werden kann. Kat Nummer zwei versteckt sich weiter hinten im Abgastrakt, kann effektiver die Stickoxide bei höheren Lastzuständen verarbeiten. •

Touch-Felder ersetzen im Cockpit zahlreiche Knöpfe, an der Ergonomie gab’s nie etwas auszusetzen; tadellos: die Ergo-Aktiv-Sitze sowie das Platzangebot im Fond und im Koffer­ raum

Volkswagen Tiguan

Flotten-Tipp: 2,0 TDI

Testmodell: 2,0 TDI 4Motion

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

200 PS (147 kW)

Drehmoment

360 Nm bei 1.600/min

400 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

k.A. | 198 km/h

k.A. | 216 km/h

Getriebe | Antrieb

7-Gang aut. | Vorderrad

7-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,5 l D | 145 g/km (EU6)

6,5 l D | 172 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung 615–1.655 l | 580 kg

615–1.655 l | 535 kg

Basispreis | NoVA

50.990 € (inkl.) | 11 %

36.990 € (inkl.) | 6 %

Das gefällt uns: Verarbeitung, Fahrverhalten, Platzangebot Das vermissen wir: Allrad beim Benziner, die Rückkehr der Drehregler Die Alternativen: Seat Ateca, Škoda Kodiaq, Toyota RAV4 etc. Werksangaben


Auto • schon gefahren

Hundertjähriger mit Knackarsch Mazda schickt nächstes Jahr das Crossover-SUV CX-3 aufgefrischt ins heiß umkämpfte Rennen um die Käufergunst. Wir durften die Jubiläums-Edition zum Hunderter des Herstellers Probe fahren. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Mazda

U

m keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich habe verstanden. Wink mit dem Zaunpfahl angekommen. Klar wusste man bei Mazda, dass wir Schmierfinken über das ewige Rot der Testautos schon ein wenig die Nase rümpfen, so schön die Farbe auch sein mag. Deshalb bringen sie die „100 Years“-Sonderedition in einem atemberaubend schönen schmelzigen Weiß, nur um im Inneren das Rot ein fulminantes – um nicht zu sagen: brachiales – Comeback feiern zu lassen.

Üppig von der Basis weg Kein Comeback, sondern eher eine Fortsetzung des Erfolgslaufs soll das Update des CX-3 hinlegen, indem es den Rivalen in der heiß umfehdeten Kompakt-SUV-Klasse mit deutlicher Aufwertung schon ab dem Basismodell die Schneid abkauft. Serienmäßig sind zum Beispiel Klimaautomatik, 16-Zöller, 7-Zoll-Display, Wireless Apple Car Play, Tempomat, Berganfahrhilfe, Notbrems­ assistent mit Fußgängererkennung und G-Vectoring für die dynamische Kurvenfahrt. Wie von Mazda gewohnt, verzichten die Hiroshimannen auf Downsizing und Elektrifizierung, sondern setzen stattdessen auf Zylinderabschaltung und „Rightsizing“, um Verbrauchs- und Abgaswerte zu drücken. Ein effizienter Vierzylinderbenziner, zwei Getriebe- und vier Ausstattungen plus die limitierte „100 Years“-Sonderedition sollen’s richten.

Dieses Geburtstags­modell ist eine Sahneschnitte, so viel steht nach zwei Tagen mit dem Auto fest. Die Ausstattung ist mit 360-Grad-Kamera, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner, Lenkradheizung und Bose Soundsystem, adaptiven LED-Matrixscheinwerfern et cetera überkomplett. Motor und Getriebe harmonieren, auch der Verbrauch hielt sich auf unserer kurzen Testrunde fast im Rahmen des Versprochenen. Fehlt noch die „offizielle“ Version der Farbgebung: Als Reminiszenz an den ersten von Mazda gebauten Pkw, das R360 Coupé, soll das Sondermodell ausschließlich in Snowflake-Weiß-Metallic erhältlich sein, aha. Ledersitze und Fußmatten sind natürlich auch nicht mazda-typisch „Soul“, sondern burgunder­ rot. Hm. Jedenfalls ein stimmiges Paket, der Jubiläumsmazda. • Mazda CX-3 Skyactiv-G

Grundmodell: G121 Life Plus

Testmodell: G121 „100 Years“

Hubraum | Zylinder

1.998 cm3 | 4

1.998 cm3 | 4

Leistung

121 PS (89 kW)

121 PS (89 kW)

Drehmoment

206 Nm bei 2.800/min

206 Nm bei 2.800/min

0–100 km/h | Vmax

9,1 s | 192 km/h

9,1 s | 192 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,2 l S | 140 g/km (EU6d)

6,2 l S | 140 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 350–1.260 l | 513 kg

350–1.260 l | 513 kg

Basispreis | NoVA

30.990 € (inkl.) | 5 %

19.990 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: der Mut, die Dinge ein bisschen anders zu lassen Das vermissen wir: Wankel-Range-Extender mit 787B-Soundchip Die Alternativen: Ford Puma, Renault Captur, Škoda Kamiq

Hundert und kein bisschen leise: mit Knackarsch und rotem Salon im Inneren feiert der CX-3 „100 Years“, das dreistellige Jubiläum von Mazda

Werksangaben

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Auto • Dauertest-Auftakt

Der letzte Samurai reitet wieder Startschuss für den Dauertest mit dem Lexus UX 250h F-Sport; zwar kein Raumriese, dafür viel Fahrdynamik und effiziente Hybridtechnik. Ein interessanter Ansatz in dem sonst so dieseldominierten Kompakt-SUV-Segment, der eine Frage förmlich aufdrängt: Ist das vielleicht das alternative Geheimrezept für Kilometerkönige? Text: Roland Scharf, Fotos: Stefan Schmudermaier

L

eicht hat man es heutzutage nicht in der Welt der Kompakt-SUV. Man muss sich an den Besten der Besten messen, hat eine schier unendliche Zahl an Konkurrenten vor einem – und deren Eckdaten liegen alle auch überraschend nah beieinander. Insofern kann man es dem Lexus UX schon positiv anrechnen, dass er mit vielen Regeln aus dem goldenen Buch der SUV-Bauregeln bewusst bricht. Man fällt auf, dafür sorgt allein schon das zackige Design. Der knackige Hintern schränkt dafür den Kofferraum mehr als nur ein wenig ein, Diesel gibt es im Toyota-Konzern aus Prinzip nicht mehr, und dann wäre da noch die Sache mit dem ungewohnten Bedienkonzept im Innenraum. – Versucht der Technik-Verwandte des souveränen RAV4 einfach zu hart, anders zu sein? Oder ist der bewusst schräge Zugang vielleicht sogar ein probates Mittel, um heutzutage noch aus der metallicgrauen Masse hervorzustechen? Genau das gilt es herauszufinden, weswegen wir uns den UX für ein halbes Jahr in den Teststall holen, manche Qualitäten brauchen schließlich eine Weile, bis sie sich wirklich bewähren können. Und so fair muss man sein: Die Japaner haben mit dem bereits erwähnten Toyota RAV4 ohnehin einen Vertreter dieses Segments im Programm, das von viel Platz über schlaue Ausstattungsdetails bis hin zu klassischen Designlinien all das bietet, was man sich von Fahrzeugen dieser Art erwartet. Warum sollte man sich also unnötige interne Konkurrenz züchten?

Ein Duo für alle Fälle Was bietet der kleine Lexus also? 152 Benzin-PS treffen auf 109 E-Pferde, die gemeinsam 184 PS Systemleistung an die Vorderräder schicken. Typisch für die Japaner wird alles von einem stufenlosen Getriebe verwaltet, das keine fixen Gangabstufungen bietet. Selbstzünder sind wie schon erwähnt nicht mehr im Programm, genauso

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wenig wie reine Benzinversionen. Anfang 2021 folgt noch eine rein batterieelektrische Fassung mit dem Namen UX 300e, doch bis dahin gilt der Bi-Motor-Mix als einzige Antriebsoption. Bleiben also nur mehr die Ausstattungen als Spielmöglichkeiten und da kann man zwischen vier Typen wählen: Bereits die „Basis“ für 37.690 Euro kommt mit LED-Scheinwerfern, Klimaautomatik und Abstandsregeltempomat daher. Die 2.000 Euro Aufpreis auf den „Business“ sind dennoch gut investiert, da es dann nicht nur eine Rückfahrkamera, sondern auch einen Regensensor, 18- statt 17-Zoll-Aluräder, DAB-Empfang und automatisch abblendende Rückspiegel gibt. Unser Modell ist der „F-Sport“, der bei stolzen 47.390 Euro startet, dafür aber mit adaptivem Fernlicht, E-Heckklappe, Sitzheizung, Einparkhilfe und induktivem Handyladen nahezu vollbestückt ist. Der F-Sport ist also eine gute Wahl, der Top-UX „Executive“ hat zwar noch Gimmicks wie Lenkradheizung oder Sitzlüftung an Bord, kostet aber schon knapp 51.000 Euro. Stattdessen investierten wir in das adaptive Fahrwerk (1.098 Euro) für mehr Fahrspaß, in das Premiumpaket (2.074 Euro) für Ledersitze und das Navigationssystem mit 10,4-Zoll-Display. Das reicht. Ach ja, und dann gäbe es noch den Allradler E-Four. Dessen 2.000 Euro Aufpreis kann man sich bei unseren lauen Wintern aber getrost sparen.

Fahren statt (be-)laden Was jedenfalls gleich auf den ersten Metern klar wurde: Je nachdem, wie man den Lexus einsetzt, kann er begeistern oder ein wenig enttäuschen. Wer viel Platz benötigt, stößt beim Kofferraum (320 Liter inklusive Fach im Boden) schnell an seine Grenzen. Nicht nur das reine Volumen – die schräg stehende Heckscheibe und die geringe Bauhöhe – schränkt die Variabilität stark ein. Platz im Innenraum gibt


Auto • Dauertest-Auftakt

rtest Daue Auftakt

es hingegen genug, der Ausflug zu viert ist kein Problem – und überhaupt: Das Fahren ist die wahre Domäne des 4,50 Meter langen SUV. Fahrwerk und Bremsen leisteten sich in den ersten Testwochen keine Schwächen, dämpfen Unebenheiten souverän weg, sorgen dennoch für erstaunliche Agilität und hohe Langstreckentauglichkeit. Gerade in Kombination mit dem Hybridantrieb sorgt das für interessante Einsichten. Spontaner Schub ist mehr als ausreichend vorhanden, natürlich bleibt der laut aufheulende Verbrennungsmotor bei Volllast Geschmacksache. Das Getriebe lässt den Vierzylinder systembedingt immer mit konstanten Drehzahlen laufen, was bei durchgetretenem Gaspedal nun einmal ziemlich wild klingt. Das clevere Zusammenspiel der zwei Motoren bescherte dafür schon auf den ersten Etappen ein entspanntes Geldbörserl. Verbräuche von rund sechs Litern sind zu erreichen. Wer nicht dauernd auf der Autobahn dahinbrettert, nähert sich sogar der Fünf-Liter-Grenze.

Die Sache mit der Ergonomie

Zackig gezeichnet ist der Es kristallisiert sich also immer mehr heraus: Langstrecke, so lang UX außen wie innen, die man nicht zu viert auf Urlaub fahren möchte, liegt dem Lexus überaus Ergonomie ist bis auf das gut und so bleibt als großer Wermutstropfen vorerst einmal nur das Touchpad in der Mittelkonsole tadellos; gute ungewohnte Infotainmentsystem. Die Bedienung funktioniert nach Sitzposition, Platz gibt es wie vor nicht über einen Touchscreen so wie etwa beim RAV4, sonin beiden Reihen ausreidern mittels Bedienfeld in der Mittelkonsole. Zwar hat Lexus dazuchend; der Kofferraum baut flach und niedrig, gelernt und die lederbezogene Bedienmouse in der Mittelkonsole hat aber immerhin ein gegen ein Touchfeld ausgetauscht. Bis man sich durch die Untergroßzügiges Fach darunter zu bieten menüs geklickt hat, vergeht dennoch eine Menge Zeit und während der Fahrt verdrückt man Lexus Flotten-Tipp: Testmodell: sich leider allzu leicht. UX 250h Business 250h F-Sport Immerhin: Seit heuer Hubraum | Zylinder 1.987 cm3 | 4 1.987 cm3 | 4 sind Apple CarPlay und Leistung 184 PS (135 kW) 184 PS (135 kW) Android Auto in vielen Drehmoment 190 Nm bei 4.400/min 190 Nm bei 4.400/min Lexus-Modellen Stan0–100 km/h | Vmax 8,5 s | 177 km/h 8,5 s | 177 km/h dard oder per SoftwareGetriebe | Antrieb stufenlos aut. | Vorderrad stufenlos aut. | Vorderrad Update nachrüstbar. Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l B | 120 g/km (EU6) 5,6 l B | 126 g/km (EU6) Die Bedienung erfolgt Kofferraum | Zuladung 284/320–1.194 l | 570 kg 284/320–1.194 l | 570 kg zwar weiterhin über das Touchpad, geht aber Basispreis | NoVA 39.690 € (inkl.) | 2 % 47.390 € (inkl.) | 3 % deutlich einfacher vonDas gefällt uns: Fahrdynamik, Sitzposition, Verarbeitung, Verbrauch Das vermissen wir: mehr Kofferraumvolumen statten als mit der werksDie Alternativen: Audi Q3 Sportback, BMW X2, Mercedes GLA seitigen Lösung. • Werksangaben

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Auto • test

Pfeif aufs Tiny House Es ist nicht alles schlecht an der Überflussgesellschaft – Gedanken bei der großen Reise im Mercedes-Benz V300d.

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as Streben nach weniger, ein Megatrend unserer Tage, manifestiert sich in KonMari-Seminaren, Tiny-Häusern, Klamottentauschbörsen, Gemüsekooperativen, offenen Bücherschränken, … Gleichzeitig gibt aber auch der Überfluss – etwa in Form der V-Klasse von Mercedes – kräftige Lebenszeichen von sich: viel Platz, viel Komfort, viel bärige Dieselkraft. (Elektrisch betrieben für Freunde der New Mobility: Fensterheber, Sitzverstellung, Schiebetüren, Heckklappe, …)

Komfort liegt im Detail Die Klientel des Business-Jets ist weniger der Privatkunde, sondern Unternehmen, welche haupt- oder nebensächlich wichtige Personen transportieren. Doch Bequemlichkeit erschöpft sich im V300d nicht in der Qualität der feinen, lederbezogenen Einzelsitze, wahlweise sind auch Dreierbänke zu haben. Als praktisch erweist sich die separat zu öffnende Heckscheibe für schnellen und platzsparenden Zugang zum Kofferraum. Dahinter sitzt eine massive Laderaumabdeckung samt herausnehmbarer Klappkörbe – Fixplatz für das Gemüsekisterl? Der Fahrer Stimmiges Ambiente sowohl im freut sich über den schon Cockpit als auch auf den variabel einsetzbaren Einzelsitzen erwähnten 239-PS-Diesel, der im Zusammenspiel Mercedes-Benz Testmodell: V300d mit der famosen 9-stuV-Klasse 4Matic Avantgarde figen Automatik und AllHubraum | Zylinder 1.950 cm3 | 4 radantrieb höchst souLeistung 239 PS (176 kW) verän agiert, aber auch Drehmoment 500 Nm über das ansprechende 0–100 km/h | Vmax 7,8 s | 220 km/h MBUX-Assistenzsystem Getriebe | Antrieb 9-Gang aut. | Allrad samt gut funktionieØ-Verbrauch | CO2 8,2 l D | 214 g/km (EU6d-T) render Sprachsteuerung. Kofferraum | Zuladung 1.030–4.630 l | 855–955 kg Das kann man nur anerkennen: Hey, Mercedes! Basispreis | NoVA 81.197,20 € (inkl.) | 20 % Ich pfeif aufs Tiny House. Das gefällt uns: First Class auf der Straße Das vermissen wir: Gemüsekisterl als Extra • (Text & Fotos: KAT) Die Alternative: VW T6.1 Multivan

Werksangaben

Fête blanche zum Hunderter Da runde Geburtstage ordentlich gefeiert gehören, legt Mazda eine ganze Palette Jubiläumsmodelle auf, zu Beginn die kompakten Erfolgsmodelle.

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eben dem CX-30 ist das kompakte Erfolgsmodell Mazda3 auserkoren, den Geburtstagsreigen zum hundertjährigen Bestehen des japanischen Herstellers anzuführen, dem sich im Lauf des Jahres 2021 alle Modelle anschließen sollen. Der DressCode zum Birthday-Bash könnte festlicher nicht sein: weiße Lackierung mit burgunderrotem Interieur. Doch der Kompakte ist mehr als ein hübsches Gesicht. So kommt in ihm der SkyactivX-Motor zum Einsatz, einer von mehreren Beweisen dafür, dass Mazda-Ingenieure sich mit dem Ende des Verbrennungsmotors noch lang nicht abgefunden haben. Dass der Das Weiß der Karosserie setzt sich „Diesotto“ nicht ganz die im Inneren stimmig in den Türen und am Armaturenträger fort erhoffte Quadratur des Kreises schafft und sich im Test in der Novemberkälte regelmäßig knapp acht Liter genehmigt, tut der Freude über das spritzige, drehfreudige Aggregat im Zusammenspiel mit der leichtgängigen und knackigen Schaltung wenig Abbruch.

Jenseits des Chic Freude, die aus einer reichhaltigen Ausstattung schöpft, die keine Wünsche in Sachen Komfort, Sicherheit oder Konnektivität offen lässt. Um es zum Hundertsten richtig krachen zu lassen, Mazda 3 „100 Years“ Edition nimmt man die eh schon Hubraum | Zylinder 1.998 cm3 | 4 üppige GT+-Ausstattung, Leistung 180 PS (132 kW) unter anderem mit 18-Zöllern Drehmoment 224 Nm bei 3.000/min oder Head-up-Display, und 0–100 km/h | Vmax 8,2 s | 216 km/h packt dann ein paar nützliche Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad Sicherheits- und KomfortfeaØ-Verbrauch | CO2 5,8 l S | 131 g/km (EU6d) tures von 360-Grad-Kamera Kofferraum | Zuladung 330–1.022 l | 443 kg über ein Bose-Soundsystem bis hin zum City-NotbremBasispreis | NoVA 33.790 € (inkl.) | x % sassistenten mit ein. Da biegt Das gefällt uns: ein eigenständiger Kompakter Das vermissen wir: bessere Sicht nach hinten sich der Gabentisch. • (Text & Die Alternativen: Kia Ceed, Toyota Corolla Fotos: KAT)

Werksangaben

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Auto • Test

Hallo Fahrer, danke fürs Klicken Im A3 Sportback fährt man nicht nur gern, sondern sitzt auch gern einfach so drin. Warum es sich trotzdem lohnt, den Wagen zu starten, lesen Sie hier. Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

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it dem Sportback hat Audi dereinst den Fehler korrigiert, einen reinen Dreitürer des A3 einst auf den Markt gebracht zu haben. Zugegeben, das ist nicht die offizielle Geschichtsschreibung, aber der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die sich im jüngsten Aufguss des A3 Sportback fortschreibt. Das Interieur aller Audis ist bekanntermaßen über jeden Zweifel erhaben, folgerichtig ist auch die Haptik im A3 ganz großes Tennis. Alles greift sich gut an, Knöpfe und Drehräder kommunizieren per sanftem Klicken mit dem Lustzentrum des Fahrers: Du hast mich gerade betätigt, danke. Weniger Euphorie löst das abgeflachte Sportlenkrad aus, das schärfer aussieht, als es beim innerstädtischen Kurbeln praktisch ist.

Widerwillige Sprachsteuerung Als geradezu lustfeindlich erwies sich im Tester die Sprachassistenz, die allzu oft nichts mit den Wünschen der zu Assistierenden anzufangen wusste. Positiv sei hingegen angemerkt, dass im Gegensatz zu größeren Audis das Bordklima nicht mit einem weiteren Fingerabdrucksammler, pardon: Touchscreen, sondern per Drück-/Drehregler zu regulieren ist. Jenen, die mit dem Gerede übers An- und Begreifen des Autos als

Schnittstelle zwischen Mensch und Antrieb nur wenig anzufangen wissen, sei versichert: Angriffslust vermittelt – zumindest in legalen Sphären – auch das Sportfahrwerk, das in Kombination mit der sauber-direkten Lenkung wohl noch mehr Leistung begeisternd leichtfüßig um die Ecken zirkeln könnte. Allerdings sind die 150 PS mit dem knackigen Sechsgang-Handrührer uns Älteren eine schöne Reminiszenz an die gute alte Zeit, als man bei solchen Eckdaten schon von einer waschechten Rennsemmel sprechen konnte. Kein Zweifel, mit dem munteren TFSI ist ein Kompaktwagen mit knapp 1,4 Tonnen mehr als adäquat motorisiert, dabei trüben auch die gut acht Liter Echtverbrauch die Freude nicht. Ein nicht überraschend etwas leidigeres Kapitel bei Autos mit dem Ring-Emblem ist der Preis. Während der Grundpreis im Kasten ja noch bezahlbar anmutet, löst das Studium der Preisliste des Testwagens mit der stolzen Endsumme von 49.301,90 Euro dann doch Schlucken aus. Preziosen wie Automatik oder Allradantrieb fehlen dabei noch. Dienstwagenfahrer werden Abstriche in Erwägung ziehen müssen, um Flottenverantwortliche vom A3 Sportback zu überzeugen. •

Mit dem Sportfahrwerk fährt sich der A3 mehr als tadellos, aber schon das Drinsitzen, das Knöpfedrücken ist ein Erlebnis; in Sachen Haptik macht Audi keiner was vor

Audi A3 Sportback

Flotten-Tipp: 30 TDI

Testmodell: 35 TFSI S line

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

1.498 cm3 | 4

Leistung

116 PS (85 kW)

150 PS (110 kW)

Drehmoment

300 Nm bei 1.600/min

250 Nm bei 1.500/min

0–100 km/h | Vmax

10,1 s | 206 km/h

8,4 s | 224 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

3,9 l D | 116 g/km (EU6d-T) 6,4 l S | 145 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 380–1.200 l | 485 kg

380–1.200 l | 475 kg

Basispreis | NoVA

34.760 € (inkl.) | 3 %

29.600 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: das Human-Machine-Interface, sprich Cockpit Das vermissen wir: bessere Sprachassistenz Die Alternativen: Mercedes-Benz A-Klasse, BMW 1er-Reihe, VW Golf Werksangaben

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Auto • test

Positionierungsspagat geglückt Der erste GLA steckte noch ein bisserl in einer Identitätskrise, war aber trotzdem erfolgreich. Sein Nachfolger weiß nun genau, was er sein will. Vor allem auch in Sachen Abgrenzung zu seinem Bruder, dem GLB. Text & Fotos: Johannes Posch

E

in Kompakter, eine Limousine, eine Coupé-Limo samt KombiBruder und gleich zwei SUV. Wie viele Modelle Mercedes aus einer einzigen Baureihe rausquetschen kann, ringt auch einem gestandenen Motorjournalisten Bewunderung ab. Vor allem, weil dabei keines einem anderen nennenswert ins Gehege kommt. Und ja, das gilt auch für den jetzt zum „echten SUV“ gewordenen GLA im GLB-Vergleich: Obgleich technisch nah beieinander, sind die Zielgruppen klar abgesteckt. Überspitzt formuliert: Der GLB ist das besternte Kompakt-SUV für Hirn-, der GLA jenes für Herz-Menschen.

Wahrlich kompakt

GLA als praktische Familienkutsche zu verkaufen, wird also schwer. Als dynamischen Abenteurer für Asphalt und Schotter hingegen ist deutlich leichter; vor allem im getesteten AMG-Trim und mit Top-Benziner. Die Lenkung ist direkt und gefühlvoll, das Fahrwerk kurvenfreudig abgestimmt, ohne die Bandscheiben zu malträtieren, Traktion dank Allrad nie ein Thema und das Turbomotor-Doppelkupplungs-Duo in jeder Lebenslage souverän. Und selbst beim Verbrauch gibt es wenig zu meckern: 7,4 Liter standen am Ende unserer Testrunde am Display. Das ist wohlgemerkt sogar weniger als laut WLTP. „Günstig“ fährt man mit dem GLA trotzdem nicht: Der Startpreis ist deftig, die Aufpreisliste lang und voller Begehrlichkeiten. Dass BMW X1 und Audi Q3 nur wenig günstiger und ausstattungsbereinigt sogar teurer sind, tröstet wohl nur bedingt. •

Eckpfeiler der geglückten Abgrenzung ist neben dem zweifellos schnittigeren Design die Größe: Der GLA ist über 22 Zentimeter kürzer als der GLB. Ja sogar eine A-Klasse überragt ihn um ein Euzerl: um neun Mercedes-Benz Flotten-Tipp: Testmodell: Millimeter. DementspreGLA 200 d 250 4matic chend ist auch innen Hubraum | Zylinder 1.950 cm3 | 4 1.991 cm3 | 4 unwesentlich mehr Platz Leistung 150 PS (110 kW) 224 PS (165 kW) als im Hatchback; nur Drehmoment 320 Nm bei 1.400–3.200/min 350 Nm bei 1.800–4.000/min zur Seite und nach oben 0–100 km/h | Vmax 8,6 s | 208 km/h 6,7 s | 240 km/h nämlich. Auf dem Papier Getriebe | Antrieb 8-Gang Aut. | Vorderrad 8-Gang Aut. | Allrad landet somit zumindest Ø-Verbrauch | CO2 5,4 l D | 141 g/km (EU6d) 7,7 l S | 174 g/km (EU6d) das Kofferraumvolumen Kofferraum | Zuladung 435–1.430 l | 520 kg 435–1.430 l | 525 kg des Kraxlers mit 435 zu 370 Litern einen Stich. Basispreis | NoVA 42.140 € (inkl.) | 5 % 49.360 € (inkl.) | 11 % Der GLB wiederum spielt Das gefällt uns: das Oberklasse-Feeling, die Sprachsteuerung Das vermissen wir: etwas mehr Platz, aber dafür gibt’s ja den GLB mit 560 Litern in einer Die Alternativen: Audi Q3, BMW X1, Volvo XC40, Jaguar E-Pace ganz anderen Liga. Den

Werksangaben

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Verarbeitung und Materialien sind erstklassig, Ergonomie und Übersicht gut; das Platzangebot ist aber eben „kompakt“


Auto • Test

Expressfracht zum Spartarif Renault kehrt mit dem Clio Fiskal zurück in den Markt kleiner Lieferwagen. Die Vorsteuerabzugsfähigkeit ist nur ein Vorteil.

Praktisch die Hälfte des Clio Fiskal besteht nur aus Laderaum, der ist stolze 1.250 Millimeter lang und hat strenge Beladeregeln

Text & Fotos: Roland Scharf

I

rgendwie sind sie völlig verschwunden. Die umgebauten Kleinwagen mit nur einer Sitzreihe und entsprechend großem Kofferraum, die ja durchaus ihre Vorzüge haben: klein, wendig, wirklich preiswert und vor allem vorsteuerabzugsfähig. Nun kehren die Pariser mit dem Clio Fiskal zurück. Fiskal bedeutet beim kleinen Franzosen: Die Basis bildet die PkwEinstiegsversion Life SCe 65, die nach der Lieferung nach Österreich entsprechend umgerüstet wird. Die Rücksitzbank wird entfernt, die hinteren Fondscheiben verblecht, ein Trenngitter zwischen Vordersitzen und Laderaum montiert. Dass die Griffe der hinteren Türen außer Funktion gesetzt werden, stört keineswegs – im Gegenteil. Da sie ja in den C-Säulen integriert sind, wirkt der Clio als Nutzversion sogar optisch erstaunlich stimmig. Und auch die Rechnung fällt unterm Strich ziemlich attraktiv aus.

Rund ein Kubikmeter Laderaum Zwar kommen noch 1.772 Euro Umbaukosten auf den Kaufpreis von 11.367 Euro dazu. Dank acht Prozent Lkw-Bonus und fünf Prozent Finanzierungsbonus (wenn man über Renault Finance den Leasingvertrag abschließt) kommen im Endeffekt nur 10.290

Euro Nettokosten heraus. Und dafür bekommt man neben knapp 1.000 Liter Laderaum noch Regen- und Lichtsensor, LED-Scheinwerfer und eine Basisbestückung an Assistenzsystemen serviert. Sogar einen Tempomaten gibt es, viel mehr aber auch nicht. Das Cool&Sound-Paket für 1.050 Euro netto ist dennoch gut investiertes Geld, denn sonst gibt es weder Klimaanlage noch Bluetooth-Radio.

Übersichtlich das Cockpit; Klima und Navi kosten beim Basismodell aber extra

Spritzig und sparsam Wer etwas mehr möchte, kann auch die von uns getestete Turboversion mit 90 PS (oder jede andere Motorvariante) ordern. Damit wuselt man nur so durch den Großstadtverkehr, kommt im Alltag relativ locker ganz nahe an den Normverbrauch heran und dank der direkten Lenkung kommt zudem für einen Transporter erstaunlich viel Fahrfreude auf. Einzige wirkliche Einschränkung ist das Einparken, da es keine akustische Einparkhilfe gibt, die fehlenden FondSeitenscheiben den Blick nach schräg hinten aber massiv einschränken. Thema Laden: Sicher ist die Ladekante höher als bei Kastenwagen wie etwa dem Kangoo. Das gebotene Volumen ist dennoch ausreichend, wenn man nicht sperrige Gegenstände zu transportieren hat. •

Renault Clio Fiskal

Flotten-Tipp: SCe 65

Testmodell: TCe 90

Hubraum | Zylinder

999 cm3 | 3

999 cm3 | 3

Leistung

65 PS (49 kW)

90 PS (66 kW)

Drehmoment

95 Nm bei 3.600/min

160 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

17,1 s | 160 km/h

12,2 s | 180 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

5-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,1 l B | 116 g/km (EU6d)

5,2 l B | 117 g/km (EU6d)

Laderaum | Nutzlast

ca. 1 m3 | 450 kg

ca. 1 m3 | 450 kg

Basispreis

13.138 € (exkl.)

15.930 € (exkl.)

Das gefällt uns: knappe Abmessungen gepaart mit viel Laderaum Das vermissen wir: eine Rückfahrkamera, zumindest ein Einpark-Piepserl Die Alternativen: Dacia Duster Lkw, sonst ist das Feld leer Werksangaben

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Auto • test

Oberklasse-Feeling zum Eco-Tarif Mit dem neuen Sorento hat Kia ein Flaggschiff auf die Räder gestellt, das Maßstäbe für die Marke setzt. Das SUV muss sich vor der PremiumKonkurrenz nicht verstecken. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

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ereits der erste, 2002 vorgestellte Sorento war ein Ausrufezeichen für die koreanische Marke und ein echter Erfolg. Was man mit der nunmehr vierten Generation geschafft hat, verdient höchsten Respekt. Mit einer Länge von 4,81 Metern und eine Höhe von 1,70 Metern ist er eine stattliche Erscheinung, die gefällige und selbstbewusste Linienführung steht dem weißen Riesen richtig gut und setzt sich auch im Innenraum fort. Alles wirkt wie aus dem Vollen gefräst, feine Materialien in hervorragender Verarbeitung würden auch dem Mitbewerb aus der Premium-Liga gut zu Gesicht stehen. Und während sich so manche Marke derzeit mit der radikalen Streichung nahezu aller Schalter und Tasten selbst von der Ergonomiespitze schießt, schafft Kia die Gratwanderung zwischen moderner Anmutung und ergonomischer Bedienung mit Bravour.

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Der Bildschirm hinterm Lenkrad schafft zudem die Möglichkeit, beim Setzen des Blinkers ein Kamerabild einzublenden (Bild rechts), das mögliche Gefahren im Toten Winkel aufzeigt. Das Platzangebot ist formidabel, fünf Personen finden reichlich Beinund Kopffreiheit vor, für einen extra Tausender gibt es zwei einzeln aus dem Kofferraumboden herausklappbare Sitze. Apropos Kofferraum, der ist mit 910 bis 2.011 Litern echt riesig.

Der neue Kia Sorento überzeugt auf der ganzen Linie; viel Platzangebot, eine Allinklusive-Serienausstattung und das alles zu einem sehr attraktiven Preis

Alles inklusive zum Top-Preis Besonders erfreulich: Man muss sich nicht den Kopf über Extras zerbrechen, im Sorento ist ALLES Serie, vom Headup-Display über belüftete Ledersitze bis hin zum Navi. Einzig für spezielle Lackierungen lassen sich bis zu 900 Euro extra ausgeben. Für den Vortrieb ist ein 201 PS starker VierzylinderTurbodiesel verantwortlich, der in flotten 9,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und sich in der Praxis mit guten 7,5 Litern zufrieden gibt. Das Fahrverhalten passt ebenfalls zum hohen Anspruch des Sorento, gut gedämmt fühlt man sich sofort ähnlich geborgen, wie das bei oft doppelt so teuren SUV der Fall ist. In Anbetracht des Gebotenen sind die aufgerufenen 61.990 Euro fast ein Schnäppchen, in

Kürze geht’s aber sogar noch günstiger. Im Jänner startet der Sorento Plug-in Hybrid, der auf einem 265-PS-Benziner aufbaut, ab 51.490 Euro, im April ein Vollhybrid ab 46.890 Euro. • Kia Sorento

Flotten-Tipp: 2.2 CRDi AWD 5-Sitzer

Testmodell: 2.2 CRDi AWD 7-Sitzer

Hubraum | Zylinder

2.151 cm3 | 4

2.151 cm3 | 4

Leistung

201 PS (148 kW)

201 PS (148 kW)

Drehmoment

440 Nm bei 1.750/min

440 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

9,2 s | 202 km/h

9,2 s | 202 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,8 l D | 176 g/km (EU6d)

6,8 l D | 178 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 910–2.011 l | 604–733 kg

187–910–2.011 l | 646–781 kg

Basispreis | NoVA

62.990 € (inkl.) | 13 %

61.990 € (inkl.) | 12 %

Das gefällt uns: Ausstattung, Qualität, Platz, Verbrauch Das vermissen wir: eine Frontscheibenheizung Die Alternativen: Ford Edge, Hyundai Santa Fe, Jaguar F-Pace Werksangaben


Freizeit 50 Jahre Urraco

W

ill man bei Lamborghini heute das Publikum vergrößern, wirft man einen SUV auf den Markt. Mit dem Urus werden seit 2018 bisher unvorstellbare Verkäufe generiert. Vor 50 Jahren war das noch anders. Ferruccio Lamborghini wollte 1970 die Fahrzeugproduktion ausweiten, um neben dem viersitzigen Espada und dem Jarama ein günstigeres Eisen im Feuer zu haben. Ein Konkurrent für den Porsche 911 musste her, was schließlich zum Urraco führte. Von Beginn an waren bei seiner Produktion weniger handwerkliche Schritte vorgesehen als bislang üblich.

Zu den weiteren Neuheiten zählten die Einzelnockenwelle pro Zylinder­reihe desV8-Mittelmotors und die vierWeber-Doppelvergaser. Als P250 mit 2,5-Liter-Hubraum leistete der Urraco 220 PS und lief 245 km/h schnell. Der wirtschaftliche Erfolg blieb allerdings aus, bis 1976 liefen 520 Exemplare vom Band. Für den Heimmarkt wurde ab 1974 eine P200-Version mit 182 PS aufgelegt, hier sind 66 Exemplare hinzuzurechnen. Der P300 mit 265 PS stellte den Höhepunkt und 1979 auch den Abschluss des Urraco dar, hier blieb es bei 190 Exemplaren. Im Geiste hat man es hier mit dem Vorfahren des Huracán zu tun.

Doch abgesagt Es hätte eine schöne Klammer gebildet: Die Jännerrallye konnte vor Corona abgehalten werden, die W4 wurde von Christian Schuberth-Mrlik und Dr. Heidelinde Schuberth mit viel Rücksicht auf die Pandemie geplant – nicht zuletzt komplett ohne Zuseher. Schon der Semi-Lockdown mit Hotelschließungen machte der Veranstaltung Mitte November den Garaus: „Abgesehen davon, dass eine Rallye in einer Zeit, in der fast das ganze Land stillsteht, aus ethischen Gründen mehr als kontraproduktiv gewesen wäre“, so Schuberth-Mrlik.

4 Meter auf Adrenalin Als 2008 der erste Hyundai i20 vorgestellt wurde, hätte man nicht gedacht, dass dieser Kleinwagen einmal so scharf werden würde. Mit dem i20 N, der ab dem Frühjahr 2021 nach Österreich kommt, bringen die Koreaner einen echten Konkurrenten für den Polo GTI von VW. Mit 204 PS kann der 6-Gang-Handschalter in 6,7 Sekunden auf 100 km/h gebracht werden, die Spitze ist bei 230 km/h erreicht. Eine verwindungssteifere Karosserie, ein verstärktes und angepasstes Fahrwerk sowie eine Hochleistungsbremsanlage stellen klar, dass nicht nur an der Leistungsschraube gedreht wurde. Feinheiten wie die Launch Control, spezielle Fahrmodi, die Pirelli P-Zeros oder die Sportsitze sorgen für den täglichen Adrenalin-Kick.

Habsburg landete in den Top 10

Classic Expo erfolgreich

Die DTM-Saison 2020 ist Geschichte, 2021 soll es mit der GT-Pro-DTM endlich wieder eine größere Markenvielfalt geben und in späterer Folge wird die DTM elektrisch. Zu den Ergebnissen: Der Wahl-Bregenzer René Rast holte sich seinen dritten Titel, bester Österreicher wurde Ferdinand Habsburg auf Rang 10.

Mitte Oktober zeigte die Classic Expo in Salzburg, dass auch mit 11.000 Besuchern alle CoronaMaßnahmen eingehalten werden können. Zu den Highlights zählte 110 Jahre Austro-Daimler durch eine Sonderschau von fahr(T)raum. Die Motorsport IG Bad Mühllacken präsentierte ihr Bergrennrevival 2021 mit Termin 7. August.

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Freizeit

Für große und kleine Kinder Automobiles zum Bauen, Spielen, Lesen und Anschauen: Unsere Geschenketipps zielen auf Kinder wie Erwachsene ab und erstrecken sich von schlanken 9,90 bis etwa 300 Euro. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Anbieter

Mitfeiern!

Monat für Monat Wunderbare Reisemotive mit diversen Bulli­ modellen laden im Kalender von Weingarten zum Träumen ein. Die Landschaften sind wichtige Nebenakteure! Von Heye stammen die legendären Autos. Darunter fallen nicht nur Mercedes, Ferrari und Rolls-Royce, sondern auch Buick und Plymouth.

40 Jahre quattro wollen zelebriert werden, Audi-Freunde bekommen als Möglichkeit dazu das Buch „Audi quattro“ von Dirk-Michael Conradt serviert. Mit dabei: alle technischen Daten, Produktionszahlen sowie die vollständige Chronologie vom Ur-quattro bis zum letzten Modell. Erschienen im Delius Klasing Verlag.

Mit den Transformers zurück in die 1980er In der Welt der Transformers hat sich nichts geändert, seitdem sie 1984 in den Kinderzimmern landeten. Immer noch kämpfen „die Guten“ gegen „die Bösen“, werden Äxte geschwungen und Maschinengewehre getragen. Im Zuge des Netflix-Erfolges, wo die Episoden jederzeit abgespielt werden können, gibt es neue Figuren von Hasbro.

Lego-Steinchen auf Speed Wenn der Lamborghini Sián FKP 37 als LegoTechnic-Modell ins Haus kommt, sind die älteren Kids oder die Eltern dran: Das 1:8-Modell besteht aus 3.696 Teilen und verfügt über ein voll funktionsfähiges sequenzielles 8-GangGetriebe samt beweglicher Schaltwippen. Jedes Detail wurde minutiös nachgebildet.

Simpel, aber leiwand Manchmal reicht eine simple Grafik, um einen zum Schmunzeln zu bringen. „Autofahren in leiwanden Grafiken“ vollbringt das auf 56 Seiten. Humorvolle Einblicke in die Welt der Autofahrer. www.holzbaumverlag.at

Autonome Autos im Krimi Die Autorin Barbara Wimmer taucht in „Tödlicher Crash“ in die Hacker-Szene ein. Ihre Heldin steht im Verdacht, das autonome Auto eines verunglückten Politikers manipuliert zu haben. Spannender WienKrimi auf 408 Seiten, der auch als E-Book zu haben ist: www.gmeiner-verlag.de/buecher

Käufliche Österreicher Das Jahr des Walter Röhrl Vier Siege, zwei zweite Plätze, ein fünfter Platz und natürlich der Weltmeister-Titel: 1980 ist der RallyePilot Walter Röhrl mit Co-Pilot Christian Geistdörfer auf Fiat nicht aufzuhalten. Der Film von Helmut Deimel zeigt die Höhepunkte aller zwölf WM-Läufe samt den trockenen Kommentaren des „Langen“. Deimel wurde 1981 von Audi für Rallye-Dokus engagiert. DVD mit 62 Minuten Laufzeit, www.deimelfilm.at

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Die DTM Saison kann im Carrera GO!!!-Set „Winners“ mit den Fahrzeugen von Nico Müller und Mike Rockenfeller (beide: Audi RS 5 DTM) im Maßstab 1:43 auf der 6,2 Meter langen Rennstrecke mit Looping, Spurwechsel und Fly-Over nachgespielt werden. Österreicher wie Philipp Eng (BMW M4 DTM) lassen sich extra kaufen.


exklusiv

Rückblick

Rekorde, Rekorde, Rekorde! Seit 1903 stellt Bugatti immer wieder Geschwindigkeitsrekorde auf. Wir werfen einen Blick auf die Bugatti Speedline, ein durchaus beeindruckendes Dokument! Text: Petra Walter, Foto: Bugatti

M

it dem Bugatti Chiron Super Sport 300+ gelingt 2019 eine Sensation: Er durchbricht als erstes seriennahes Fahrzeug die magische 300-Meilen-Grenze: 304,77 Meilen pro Stunde bzw. 490,484 km/h. Dieser Rekord ist allerdings nicht der erste von Bugatti. Seit 1903 stellt die Marke Geschwindigkeitsrekorde auf …

Runde 100!

250 km/h mit dem ersten 16-Zylinder 1929 wird der Type 45, der erste Rennwagen mit 16-Zylinder-Motor, vorgestellt. Er leistet 270 PS bei 5.000 Umdrehungen und schafft mehr als 250 km/h.

Weit über 300

1903 erreicht Ettore Bugatti mit dem De Dietrich 60 CV Course Bugatti Type 5 ein Tempo von über 100 km/h. Sogar 120 km/h schafft der 60 PS starke 12,86-Liter-Vierzylinder-Motor.

1992 bricht Romano Artioli, der die Bugatti-Markenrechte 1987 kauft, die magische Grenze. Er baut den EB110, DEN Supersportwagen der 1990er-Jahre mit einem 3,5-Liter-V12-Mittelmotor und 560 PS (GT) bis 610 PS (Supersport SS). Neuer Geschwindigkeitsrekord: 342 km/h.

Plus 20 macht 120 …

Ein Jahr später 350 km/h

Gemeinsam mit Automobilproduzenten Émile Mathis gründet Bugatti 1904 die Firma Hermes-Simplex und entwickelt das Modell 40/50 PS mit einem 7,5-Liter-Vierzylinder. Die über 120 km/h schnellen Fahrzeuge gehen hauptsächlich bei Rennen an den Start.

Ein 610 PS starker EB110 SS toppt 1993 mit 351 km/h (Chassis 008) den eigenen Rekord. Ein ebensolches Modell mit Naturgas fährt 344,7 km/h schnell – auch ein Rekord.

Über 130 km/h 1904 bis 1906 entstehen mehrere Hermes-Simplex-Modelle, darunter das Modell 80/90 PS mit einem 12-Liter-Vierzylinder, über 130 km/h schnell.

140 km/h mit Prinz Heinrich Bugatti hat sich mittlerweile von Émile Mathis getrennt, die Firma Hermes-Simplex aufgelöst und entwickelt ab 1906 bei der Gas­ motorenfabrik Deutz AG in Köln Anfang 1909 den Bugatti Deutz Prinz Heinrich Type 9 C, einen über 140 km/h schnellen Rennwagen.

150 km/h mit nur 300 Kilogramm Im Jahr 1910 gründet Ettore Bugatti seine eigene Marke und baut den nur 300 Kilogramm leichten Bugatti Type 13 mit einem 1,4-Liter-Vierzylinder, der über 150 km/h schnell ist.

Die 200er-Marke fällt Das Resultat beim 140-PS-Type 35 B mit 2,3 Liter Hubraum und Kompressor: Geschwindigkeiten über 215 km/h. Bugatti gewinnt etwa 2.000 Rennen mit diesem erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten. Mit einem reinen Straßenauto durchbricht Bugatti erstmals die 200-km/h-Marke mit dem Type 57 S im Jahr 1934.

400 km/h! It’s magic! Der Bugatti Veyron (8,0-Liter-16-Zylinder-Motor/1.001 PS) schafft 2005 als erster Hypersportwagen über 400 km/h: 408,47. Der Veyron ist damit weltweit der schnellste Seriensportwagen. Fünf Jahre später übertrifft ihn der Bugatti Veyron 16.4 Super Sport mit 431,072 km/h und ist damit schnellster Seriensportwagen. 2013 wird der offene Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse mit 408,84 km/h schnellster straßenzugelassener Roadster.

Rekord bis heute: 490 km/h! Bis heute hält der Rekord des Chiron Super Sport 300+ (8,0-Liter-W16Motor/1.600 PS), dem im Sommer 2019 als erstes Serienfahrzeug mehr als 300 mph gelingen: Exakt sind es 304,773 mph oder 490,484 km/h.

500 km/h in Reichweite!? Im Oktober 2020 präsentierte Bugatti den Bolide: Karosserie und Motor wiegen nur 1.240 Kilogramm, der 8,0-LiterW16-Motor leistet 1.850 PS! Die experimentelle Studie erreicht eine simulierte Höchstgeschwindigkeit von mehr als 500 km/h. Damit ist er der erste Bugatti mit über 500 km/h.

Bugatti steht seit 1903 für Geschwindigkeitsrekorde, der aktuelle eines Serienfahrzeuges liegt bei 490,484 kmh

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Freizeit • zum schluss

UNNÜTZES AUTOWISSEN

… das Lenkrad des Porsche 919 Hybrid insgesamt 24 Knöpfe auf der Vordersowie sechs Wippen auf der Rückseite hat?

… Ford und Ketchup-Hersteller

… ein Postler im Schnitt rund 300 Mal pro Tag ins Auto ein- und wieder aussteigt?

Heinz einen Kunststoff aus Tomatenfasern entwickelt haben?

AUS DER (Video-) REDAKTION Bitte auf den Punkt bringen! Erinnern Sie sich noch an früher? Also an die Zeit vor Corona? Damals saß man noch persönlich zusammen, wenn es galt, Dinge zu besprechen oder besuchte als Journalist Pressekonferenzen. Besonders die Meetings konnten sich manchmal ziemlich ziehen, aus der geplanten Stunde wurden schnell zwei oder gar drei. Mit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr wurde dann von heute auf morgen alles virtuell, die Besprechungen fanden über Microsoft Teams statt, persönliche Kontakte blieben fast zur Gänze aus. Das hatte auch Vorteile, ging der Austausch doch nicht nur regelmäßiger, sondern mitunter auch effizienter vonstatten. Mittlerweile beginnen die Videomeetings aber überhandzunehmen, es gibt Tage, an denen man stundenlang an Konferenzen, Team-Meetings oder Pressevorstellungen teilnimmt. Bei solchen Marathons bleibt dann mit Fortdauer immer weniger hängen, die Konzentration nimmt ab. Viele Autohersteller übertragen ihre Präsentationen auch über digitale Kanäle, einige haben aber noch nicht verstanden, dass es ein anderes Setup braucht. Statt viel Drumherum auf großer Bühne würde sich unsere Zunft daher über kurze und knackige Informationen und Fakten freuen und nicht unbedingt eine blumige Ausführung. Das gilt nicht nur für Pressekonferenzen, sondern auch die ein oder andere Videokonferenz, vielleicht kennen Sie das ja auch … • (STS)

Vorschau Die nächste FLOTTE landet Anfang März 2021 in Ihrem Briefkasten, dann unter anderem mit einem Schwerpunkt rund um Werkstatt, Service und Reifen sowie einem „electric WOW“-Schwerpunkt rund um elektrische Nutzfahrzeuge. Apropos Nutzfahrzeuge, bereits im Jänner bekommen Sie den „NUTZFAHRZEUGKOMPASS“ 2021 mit komplettem Marktüberblick und den Highlights der verschiedenen Marken von A bis Z.

Österreichische

Auflagenkontrolle

Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. HJ 2020: 22.433

Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotte.at, I: www.flotte.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), T: +43 2243 36840-522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at, Verlagsleiter B2C, Prokurist & Chefredakteur: Stefan Schmudermaier, M: +43 664 2359053, E: stefan.schmudermaier@awverlag.at; Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Johannes Posch, Roland Scharf, Dieter Scheuch, Petra Walter; Fotos: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Barbara, Jasmin & Stefan Schmudermaier, Werk, Hersteller, Archiv, Coverfoto: Shutterstock; Lektorat: Renate Rosner, Anzeigen­marketing: Xaver Ziggerhofer (Leitung), T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Winfried Rath, T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (8 Aus­gaben), Inland: 64,– inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 22.104 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April, Mai, Juni, Juli/August, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2020; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmen­wagenbetreiber; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

_50 | Flotte 12/20-01/21


DER Newsletter für Fuhrpark-Profis Als Fuhrparkmanager oder Verantwortlicher für Firmenautos in Ihrem Unternehmen steht das Thema Kosteneffizienz ganz oben auf Ihrer Agenda. Die FLOTTE hilft Ihnen dabei, verschiedenste Einsparungsmöglichkeiten zu nutzen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen alle Dienstleistungen rund ums Firmenauto vor und präsentieren die neuesten Fahrzeugmodelle, vom City-Flitzer bis zum großen Kastenwagen. Mit dem neuen Newsletter der FLOTTE bekommen Sie diesen Überblick nun auch regelmäßig per E-Mail.

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