Österreichische Post AG MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis €€8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotteundwirtschaft.at
02-03/2018
Was bringen die neuen Abgastests? Wie sich der WLTP vom NEFZ unterscheidet, warum die Autos aufgrund von realen Fahrtests auf der Straße sauberer werden und was das alles für NoVA und Sachbezug bedeutet. ab Seite 18
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Dauertest-Finale: Mazda6 Sport Combi Nach 27.300 Kilometern ist es Zeit, Bilanz zu ziehen ab Seite 38
Detroit Motor Show und CES Las Vegas:
Fuhrpark-Porträt: Men in Black
Dicke Pick-ups versus neue Mobilitätslösungen
Ein Blick hinter die Kulissen des Rauchfangkehrers Heller
ab Seite 6
ab Seite 16
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Editorial
Bild des Monats: Stronger Than Time – Die erste Generation der Mercedes G-Klasse wurde in Detroit in 44 Tonnen Kunstharz gegossen, um einen Bernstein-Look zu erreichen.
Flotte Worte
Aus automobiler Hinsicht hatten es die ersten Wochen des neuen Jahres in sich. Für heimische Kunden stand zunächst die Vienna Autoshow im Mittelpunkt des Interesses. Neben zahlreichen Neu erscheinungen wurde dort auch die Zulassungsstatistik 2017 präsentiert, mit 353.320 neu zugelassenen Pkw war das Vorjahr das zweitstärkste hinter 2011, das noch einmal um knapp 3.000 Einheiten stärker war. 62,8 Prozent davon wurden auf juristische Personen zugelassen, der Markt der Firmenkunden – auch wenn man Kurzzulassungen hier herausrechnen muss – ist nach wie vor das größte Stück vom Kuchen. Erst recht gilt das für die Elektroautos, dank Vorsteuerabzug und Sachbezugsbefreiung sind diese Fahrzeuge bei Firmen ganz besonders beliebt. Als Dienstnehmer sollte man dennoch aufpassen. Zwar lässt sich durch die Befreiung vom Sachbezug viel Geld sparen, im Umkehrschluss wirkt sich das aber auf Pension und Abfertigung aus, ganz besonders für jene, die noch in der „Abfertigung Alt“ sind. Bei diesem Modell kann der Dienstnehmer bis zu 11.520 Euro brutto verlieren, wie Steuerberaterin Dr. Patricia Hueber auf Seite 53 aufzeigt. Unsere Coverstory ist dieses Mal den neuen Abgastests WLTP und RDE gewidmet, die nun sukzessive inkraft treten. Ein wichtiger Stichtag ist der 1. September 2018, denn dann müssen auch bereits auf dem Markt befindliche Autos nach WLTP getestet werden. Wir haben mit Dr. Werner Tober von der TU Wien über die Unterschiede zum bisherigen NEFZ-Test gesprochen (ab Seite 18) und uns angesehen, welche Auswirkungen die bei den meisten Modellen steigenden CO2-Werte für die Fuhrparkbetreiber und die Dienstwagenfahrer im Hinblick auf NoVA und Sachbezug mit sich bringen. Eines ist schon jetzt klar, durch die RDE-Tests, die den Schadstoffausstoß im Realbetrieb auf der Straße messen, wird die Ein haltung der Emissionsgrenzwerte im Alltag sichergestellt – was unser aller Gesundheit zugute kommt. Der aktuellen Ausgabe der FLOTTE & Wirtschaft liegt der brandneue „NUTZFAHRZEUG KOMPASS“ bei. Darin finden Sie nicht nur die Produkthighlights der wichtigsten Hersteller, sondern auch eine Auflistung der leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen mit den wichtigsten Eckdaten und Preisen, vom Kastenwagen über den Bus bis zum Pick-up. Auf der ebenfalls neuen Website www.nutzfahrzeug-kompass.at können Sie mit wenigen Klicks das für Sie geeignete Fahrzeug finden. Meinem Team und mir bleibt a bschließend nur noch viel Spaß mit der neuen Ausgabe der FLOTTE & Wirtschaft zu wünschen, für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter redaktion@flotteundwirtschaft.at gerne zur Verfügung! Stefan Schmudermaier Chefredakteur
Save the Date: Am 14. Juni 2018 geht Österreichs größtes Fuhrpark-Event, die FLEET Convention, wieder in der Wiener Hofburg über die Bühne! www.fleetconvention.at
Inhalt 8
Aktuelles Thema: Blech oder Tech? Der Fokus der Autoshows in den USA differenziert sich immer stärker
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Fuhrparkporträt Rauchfangkehrmeister Heller: Arbeiten bis man schwarz wird!
WLTP & RDE: Was die neuen Abgastests für die Praxis bedeuten
News MO’ Drive: Österreichweit regional betreut Langzeitmietfuhrparks profitieren vom Flotten-Profi Fachkongress vernetztes Auto Datenhoheit und Umstieg auf E-Mobilität
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Das Autojahr 2017 in Zahlen: Die wichtigsten Statistiken zum Neuwagenwagen-Markt
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Fuhrparkporträt: Rauchfangkehrmeister Heller 16 Worauf ein kleines Unternehmen beim Fuhrpark achtet Adieu NEFZ! Emissionstests werden realistischer 18 Was die Umstellung auf WLTP & RDE in der Praxis bedeutet T-Mobile Car-Net im Test 22 Das kann der OBD-Stecker mit WLAN, Routenprotokoll u. Co Opel: Fuhrpark-Party beim Flotten-Spezialisten 23 Im Rahmen der Vienna Autoshow wurde ordentlich gefeiert Flotten-Check: Peugeot 3008 im großen Test 24 Ist die Neuauflage des Franzosen-SUV ein Siegerauto? Autohaus Tichy: Klein und sympathisch 28 Derendinger-Partnerbetrieb sichert eine Win-win-Situation Lukoil: Investitionen haben sich ausgezahlt 29 Der Ölkonzern erwirtschaftet hierzulande ein sattes Plus
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Aktuelles Thema: Blech-Muskeln vs. Hightech-Zukunft 8 Die US-Automessen fahren ein konträres Programm Neuwagen-Statistik 2017: Das Autojahr in Zahlen 10 Die wichtigsten Fakten zum Automarkt 2017 Mercedes-Benz Sprinter: Fit für die Zukunft 12 Die Stuttgarter digitalisieren ihr Van-Flaggschiff Fuhrparkverband Austria: Gebündeltes Know-how 14 Blick hinter die Kulissen und neue Seminartermine
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Geldvernichter E-Auto? Wie ein Stromer als Dienstauto die Höhe Ihrer Abfertigung beeinflusst
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Erster Test: Wie schlägt sich der neue Toyota Prius Plug-in in der Praxis?
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Mazda6 Sport Combi: Dauertest mit Bravour bestanden
Auto Ford Transit Custom: Luxus als Mehrwert 34 Der praktische Transporter überzeugt mit Pkw-Charakter Dacia Duster: Gefühlt ein paar Klassen besser 35 Die Neuauflage des Diskont-SUV hat sich gemausert Ford Ecosport: Mini-SUV plötzlich ganz groß 36 Das kleinste SUV der Kölner gibt’s jetzt auch mit Allrad Hyundai i30 Fastback: Sexy Abschluss 37 Das viertürige Limo-Coupé aus Korea im ersten Test Mazda6 Sport Combi: Abschluss mit Auszeichnung 38 Großer Endbericht über den Dauertest-Einsatz VW Polo: Dicker Bass im „beats“-Sondermodell 40 Taugt das Hipster-Modell auch für die Kleinwagen-Flotte? Kia Stinger: Angriff auf die Premium-Liga 41 Das neue Topmodell wird vor allem die Deutschen ärgern Alfa Romeo Giulia: Fesch, schnell, traktionsreich 42 Italienische Schönheit mit 210 Diesel-PS und Allrad im Test VW Arteon: Neues Flaggschiff aus Wolfsburg 43 Das viertürige Coupé überzeugt mit Platz und Leistung Renault Captur: Grundvernünftiger Pariser Chic 44 Der kleine Franzose ist für die Stadt gemacht Seat Ibiza: Kleiner Blickfang mit Mehrwert 45 Der fesche Insulaner ist spritzig und sparsam zu fahren Mercedes-Benz E-Coupé: Schöner Freigeist 46 Trotz kleiner Makel überzeugt der Feschak im Alltag Toyota Proace Verso Dauertest: Ein Wagen zum Gleiten 47 Zwischenbericht vom Leben mit dem Luxusbus Nissan X-Trail: Japanischer Langstreckenmeister 48 Das Nippon-SUV schätzt Stadt u. Gelände gleichermaßen
Umwelt Hyundai Nexo: Alle Fakten zum ix35-FCEV-Nachfolger 50 Das neue Wasserstoff-SUV steht in den Startlöchern Niederösterreich zündet E-Mobil-Turbo 51 Das Bundesland investiert weiter in die E-Auto-Förderung Toyota Prius-Plug-in: Mit der Zukunft angesteckt 52 Die Stecker-Variante des Bestsellers im Alltagstest Kein Sachbezug kann ziemlich teuer werden 53 Wieso der fehlende Sachbezug zum Bumerang werden kann Kolumne: Das Einmaleins der Ladeinfrastruktur 54 Philip Kalomiris über die wichtigsten Aspekte beim Umstieg
Freizeit Audi RS 3: Schrei With a Smile 56 Schärfster A3 mit Mörder-Sound und Raketenstart-Feeling Firmenautos im Rückspiegel: Citroën Jumper 57 Die Nachkriegsgeschichte des französischen Dauerläufers Cartoon & Impressum 67
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Audi RS 3: Der letzte Fünfzylinder seiner Art
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aktuelles thema
Blech-Tech-Cities Das Autojahr startete wie immer in Amerika. In Las Vegas gab man sich hochtechnologisch, in Detroit machte die Industrie engstirnig auf muskulös. Die beiden vollkommen verschiedenen Fahrzeug-Shows zeigen die atemberaubende Bandbreite, die verschiedenste Nutzergruppen in den Städten und auf dem Land heute weltweit erwartet. Von Mag. Leo Szemeliker
Aktu
ell: Detroit Motorshow CES las vs. vegas
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etroit Motor City. Über den Lake Michigan pfeift ein eisiger Wind. Downtown verfällt, Backsteinhäuser mit zerborstenen Fensterscheiben dominieren das Bild. Der unterhaltsamste Mann im hässlichen Cobo Center, dem Veranstaltungsort der North American International Auto Show, ist ein Deutscher mit immensem Schnauzbart und Cowboyhut. Im Weißen Haus sitzt jemand, den die halbe Welt nicht mehr ernst nimmt. Auf einem Stand prangt als Begrüßung der Besucher ein Spruch über einem riesigen Pick-up-Truck: „Biggest Bolt in the Industry“. Die wichtigste Aussage über den Wagen ist also, dass in ihm die größten Schrauben der Autoindustrie verbaut werden. America, great again? Mitnichten. Die Szene stammt aus dem Jahr 2007, zwei Jahre, bevor Barack Obama Präsident wurde. Sein Vorgänger hieß George W. Bush und die größten Schrauben der Industrie s teckten im F150-Pick-up-Truck von Ford, dem meistverkauften Modell in God’s Own Country.
Wie sich die Zeiten doch ähneln ... Mehr als ein Jahrzehnt später, zu Jahresbeginn 2018, ist der Amts inhaber im Weißen Haus unberechenbarer denn je. Nicht so die US-Auto industrie. Pick-up-Trucks und mächtige Geländewagen dominieren auch bis heuer das nicht schöner gewordene Cobo C enter. Die Innenstadt von Detroit ist nach wie vor eine Geisterstadt. Dieter Zetsche, in der Szene oben der Mann mit dem Schnauzer, ist nicht mehr Chrysler-Chef, sondern Herr über Daimler. Mit Arnold Schwarzen egger präsentiert er den neuen Mercedes G. Die beiden lassen sich fotografieren, während sie einen Schnaps trinken. Und auf dem Stand von GM steht ein Silverado, Nummer zwei der Verkaufsstatistik in den USA (Bild rechts unten). Donald Trumps Blech gewordener feuchter Traum. Seine Leistung: Er ist 200 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Der schwache 3,8 Tonnen wog. Aber im Design „more muscular, more manly“, wie ein GM-Manager betonte. In der Eingangshalle steht ein Modell gleich mit einem Schneepflug vorn montiert, „wie wenn er alle Leute gleich wieder hinauszuschieben“ scheine, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. America, great again! Die ganze Welt redet über Elektroautos und autonomes Fahren. Angeblich. Die nach wie vor
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wichtigste US-Motorshow zeigt dicke Trucks. Die Top 5 der meistverkauften Autos in den USA waren 2017 nur SUV und Trucks. Die Marge liegt bei diesen metallenen Machtdemonstrationen für den Hersteller mehr als das Dreifache über dem, was er mit einem Kompaktauto mit Stufenheck verdient.
Zwei völlig konträre Events Eine Woche zuvor war noch Tech statt Blech angesagt. Die Consumer Electronics Show (CES 2018) in Las Vegas ist die Messe für Computerspiel-Nerds. Und wird von Jahr zu Jahr mehr d afür genutzt, Technologie lösungen und Konzeptautos herzuzeigen. Ein spektakulärer Gegenpol zu den Monstertrucks von Detroit war etwa die E-Palette von Toyota, ein Lieferwagen/Wohnzimmer, ein Glasquader auf Rädern. „Das Geschäft kommt jetzt zu Ihnen“, sagt eine Toyota-Managerin und das besondere daran sei: „Niemand muss es zu Ihnen fahren.“ Toyota betont, dass jede Firma, die diese E-Palette irgendwann in der Zukunft einsetzen wolle, ihr eigenes autonomes Fahrsystem implementieren könnte. Der Unterschied zu Detroit besteht also nicht nur in Elektromotor versus Verbrenner, sondern auch darin, dass die klassische Messe den Fahrer anspricht, die CES hingegen den Mobilitätsnutzer. Es ist sinnbildlich: Die Lebensphilosophien der Stadtbewohner und der Landbewohner werden sich noch weiter auseinander entwickeln. Die CES ist des Weiteren auch die Plattform für neue Automodelle, teilweise real, teilweise frisch aus dem Wolkenkuckucksheim. „Die CES mutiert langsam zur Las Vegas Auto Show“, schreibt dazu auch die Tech-Seite des US-Nachrichtensenders CBS, „CNet“.
aktuelles thema
Fisker und Byton haben Tesla im Visier Ein Paar Beispiele: Der Däne Henrik Fisker, Designer des BMW Z8 und des Aston Martin DB9, hat für Las Vegas ein elektrisches Coupé gebaut, das nicht zwei Flügeltüren hat so wie Teslas Modell S, sondern gleich vier. Tesla und Fisker waren bereits einmal vor Gericht wegen angeblicher Industriespionage. Die Dänen kündigten an, bis 2023 eine Feststoffbatterie auf den Markt bringen zu wollen – Reichweiten von 800 Kilometern sollen damit möglich sein. Die sogenannte Solid-State-Battery soll im Vergleich zu den bisher gebräuchlichen Lithium-Ionen-Batterien eine 2,5 Mal so hohe Energiedichte bieten. Oder: Byton aus China, konstruiert von einer Reihe von abtrünnigen BMW-Technikern, will ebenfalls gegen Tesla, aber vor allem auch gegen BMW, Mercedes, Audi und Porsche im kommenden Markt der E-SUV reüssieren. Der erste Byton (Foto links unten) soll bei den Einstiegspreisen Kampflinie fahren, 45.000 Dollar seien angepeilt. Auffällig im Innenraum ist ein Touchscreen mit 1,25 Meter Breite. Ja, ein Meter und 25 Zentimeter. Laut einem US-Techjournalisten von „The Verge“ ersetzt er das klassische Armaturenbrett und ist unterteilt in mehrere Bereiche. „Es ist schwer, wegzusehen“ – keine gute Voraussetzung für einen Autoinnenraum, sollte man meinen. Zumindest so lang der Autopilot in den 45.000 noch nicht enthalten ist.
VW kooperiert mit Nvidia VW-Markenchef Herbert Diess war auch auf der CES. Mit nicht viel Neuem. Der neue Jetta, der in Europa gar nicht mehr verkauft wird, wurde in Detroit hergezeigt. Aber er stand mit einem auf und ab tänzelnden Jensen Huang auf der B ühne, dem Gründer und CEO von Nvidia. Der kalifornische Konzern ist Weltmarktführer bei Grafik prozessoren für S pielekonsolen. Alle Autohersteller sind inzwischen auch Kunden. „To create new cockpit environments and improve safety.“ Der Star der 2017erCES übrigens, das Elektro-SUV Faraday FF91, ein Projekt des chinesischen Internetmilliardärs Jia Yueting, wird immer noch nicht gebaut. Sein Erfinder macht indessen Schlagzeilen damit, dass er den Aufforderungen der chinesischen Wertpapier behörden nicht nachkommt und sich weigert, aus den USA nach China zu kommen, um die Schulden seines Konzerns LeEco zu regulieren.
Amazons Echo kommt ins Auto Weiters neu auf der CES: Aptiv, der jüngst abgespaltene Technologiearm von Delphi Automotive, zeigt gemeinsam mit Uber-Konkurrenten Lyft ein selbstfahrendes Auto, einen mit 20 Sensoren vollgepackten BMW 5. „Langweilig“, urteilt CNET, „was eine gute Nachricht ist.“ Hyundai zeigte den Nexo Fuel Cell EV, die jüngste Generation des
Mit der E-Palette präsentiert Toyota autonom fahrende Fahrzeuge für Logistiker und rollende Shops
Brennstoffzellenantriebs der Koreaner. Kia brachte das Elektro- Konzeptauto Niro. Zu sehen war auch ein weiterer Megatrend, der seinen Weg ins Automobil findet, die moderne Sprachsteuerung à la Echo im Wohnzimmer. Navigationskonzern Garmin hat sich zu dem Behufe auch gleich mit Handelsriesen Amazon, dem Unternehmen hinter der Echo-Sprachsteuerung (Schlüsselwort: „Alexa, wie weit ist es bis Maria Alm? Alexa, wird es morgen dort schneien?“) zusammengetan und stellte auf der CES das System „Speak Plus“ mit damit verbundener Kamera vor (etwa für Kollisionswarnungen).
To Get the Job Done Die anfangs beschriebene Realität aus Detroit spielte aber auch in der Glitzerstadt Las Vegas eine Rolle. Der „plug-in range e xtended electric pickup“ W15 mit BMW-Hilfsmotor, aus Serienteilen clever von der Workhorse Group auf Basis eines Chevy Silverado zusammengebaut, wurde erstmals vor knapp einem Jahr gezeigt. Lithium-Ionen-Batterie zellen von Panasonic böten eine rein elektrische Reichweite von 80 Meilen, während der eingebaute Generator sich während der Fahrt auflade, „to get the job done“, heißt es im Amerikanischen. Er fuhr auch auf der CES in Las Vegas, Electric Motor City, vor. Z ielgruppe seien laut der Techfirma aus Ohio vor allem fleet operators. •
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News
Vienna Autoshow Mercedes Sprinter Fuhrparkverband Austria
Der Weg ist noch lang A utonom fahren ist in aller Munde, die Fahrzeuge müssen aber erst fit gemacht werden, tatsächlich ohne jeglichen Eingriff über die Straßen – egal wie sie beschaffen sind – zu brausen.
Danke an das Militär Glaubt man beispielsweise Magna, die auf der NAIAS im Jänner ihr neues Icon Radar vorstellten, ist der Mitbewerb noch viel zu wenig präzise. Das neue System integriert vom US-Militär genutzte Zukunftstechnologien und scannt die Umgebung 300 Meter weit und 50 Mal schneller als ein Augenzwinkern ab. Ab 2019 soll es kontinuierlich Daten aus vier Dimensionen liefern: Höhe, Breite, Tiefe und Geschwindigkeit. Erfasst werden 100 Mal mehr Objekte als bisher, diese können außerdem klassifiziert und bei Bedarf – etwa Fußgänger, Radfahrer, Tiere – im „Auge“ behalten werden. „Magna hat einige der weltweit fortschrittlichsten Technologien identifiziert und sie für die Automobilindustrie nutzbar gemacht“, so Swamy Kotagiri, Chief Technology Officer von Magna. „Unser Icon Radar
In vier Dimensionen denkt das neue Icon Radar von Magna, das in Detroit vorgestellt wurde; eine perfekte Spielwiese zum Testen autonomer Systeme bei allen Wetterlagen ist Finnland, #snowtonomous ist das Motto
nutzt die Vorteile der aus dem Militärbereich stammenden Technologie und optimiert diese für den Einsatz in Fahrzeugen – ein wichtiger Schritt in Richtung vollständiger Autonomie.“ In Finnland wiederum trafen sich im Jänner Experten, um sich darüber auszutauschen, wie hochautomatisierter Verkehr bei jedem Wetter realisiert werden kann. Die finnische Bundesstraße 21 gilt bei Autoherstellern als perfekte Teststrecke dazu. Das Motto lautete: #snowtonomous.
Erratum: Platz genug im Qashqai In der letzten Ausgabe der FLOTTE & Wirtschaft ist uns beim Testbericht des Nissan Qashqai ein Fehler passiert, den wir richtig stellen möchten. Im Bildtitel hieß es „Hinten wenig Platz, der Einstieg ist etwas für Akrobaten.“ Das blieb leider vom Test eines Coupés stehen, im Nissan ist jedenfalls Platz genug!
Die schlucken fast nix Jährlich legt die US-Umweltbehörde EPA einen Verbrauchsbericht vor, in dem der reale Verbrauch der Fahrzeuge unter Alltags bedingungen widergespiegelt werden soll. Zum fünften Mal in Folge wird darin Mazda der niedrigste Flottenverbrauch in den USA bescheinigt.Die Japaner führen das auf die Skyactiv Technologie zurück, die nicht nur effiziente Antriebe, sondern auch konsequente Gewichtsreduktion beinhaltet. Mazda bemüht sich, Fahrspaß und Umweltbewusstsein unter einen Hut zu bringen.
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News
Wachstum durch Hybrid Welche Marken wachsen in Österreich? 2017 konnte Toyota mit 43 Prozent Wachstum hervorstechen. „Der Hybridantrieb hat sicherlich maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen“, sagt Dr. Friedrich Frey, Geschäfts führer von Toyota Frey Austria. „Wir freuen uns, dass sich immer mehr Österreicher für diese zukunfts weisende Technologie entscheiden.“
L200 bringt Street Food Seit zwei Jahren mischt die Daily Deli Solutions GmbH in der StreetFood-Szene mit. Auf der Suche nach einem passenden Pick-up stieß der Gastro-und Event-Profi Adnan Kutlu (im Bild rechts mit Mitsubishi Pressesprecher Ing. Friedrich Sommer) auf den Mitsubishi L200, der mit voller Sicherheits- und Komfortausstattung sowie Allrad beste Voraussetzungen für außergewöhnliche Konzepte bietet. 2018 sollen Pulled Pork und dergleichen nicht nur in Österreich und Deutschland, sondern auch in der Schweiz serviert werden.
BP verdoppelt Spenden Einen Scheck über 20.000 Euro konnte Gerlinde Hofer, Head of Country BP Austria, Ende letzten Jahres an die Ronald McDonald Kinderhilfe übergeben. Mitarbeiter der BP Austria hatten im Technical Center in Wiener Neudorf einen Flohmarkt organisiert und Restbestände des Marketing-Fundus verkauft. Der Erlös von 10.000 Euro wurde von BP verdoppelt. Eine schöne Tradition seit 2014.
Maric wechselt zu Alphabet Goran Maric, bisher Commercial Director bei Arval Austria, ist seit Anfang Jänner 2018 neuer Sales & Marketing Director bei Alphabet Austria in Salzburg. Er folgt dort Franz Müllner nach, der im August 2017 das Unternehmen in Richtung Porsche Bank – ebenfalls in Salzburg – verlassen hat und dort als Leiter Vertrieb Flottenmanagement fungiert.
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Jahre Nummer 1 ist der VW Golf in Österreich. Das passende Sondermodell „Rabbit 40“ bietet Preisvorteile bis 2.844 Euro.
+++ 2030 könnte jeder dritte Kilometer per Carsharing zurückgelegt werden, heißt es in einer aktuellen PwC-Studie. Vorausgesagt werden weniger Autobesitzer, dafür mehr zurückgelegte Fahrkilometer pro Person. 40 Prozent der Fahrleistung wird laut Studie (www.pwc.at/eascy) von selbstfahrenden Autos übernommen. +++
Volvo: XC40-Premiere im Cube Zum bereits dritten Mal geht Volvo bei der Präsentation neuer Fahrzeuge unkon ventionelle Wege. Statt auf der Vienna Autoshow präsent zu sein, hat sich Volvo entschieden, den XC40 auf dem Rathausplatz zu präsentieren. Umfeld ist der Wiener Eistraum, der Schwede ist dort bis 4. März also bestens aufgehoben. Und auch von Weitem schon bestens zu sehen, der dreistöckigeVolvo Design Cube – mit einem G ewicht von stolzen 60 Tonnen – beherbergt nicht nur einen XC40-Schauraum mit Blick auf Rathausplatz, Ringstraße und Burgtheater, sondern verfügt im Erdgeschoß auch über eine edle Lounge. Loic Claude, Geschäftsführer Volvo Austria, die neue Pressesprecherin Karin Stalzer sowie der ebenfalls neue Verkaufs- und Marketing-Direktor Samuel Bucket (Bild rechts, v. r.) sind jedenfalls stolz auf den jüngsten Spross der Marke.
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NEWS
Dr. Peter LAIMER Direktion Raumwirtschaft Wien 10. Jänner 2018
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Neuzulassungen Gebrauchtzulassungen TagesͲ und Kurzzulassung
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www.statistik.at
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Pkw stellen auch heuer das Gros der Neuzulassungen; daneben wurden noch 40.744 Zweiräder und 44.127 Lkw neu zum Verkehr zugelassen
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ür die heimische Autobranche begann das Jahr mit einem 240.000 überaus zufriedenstellenden Rückblick: Im Jahr 2017 wurden insgesamt nämlich 353.320 Pkw neu zugelassen. Das entspricht e iner Steigerung von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bedeutet den 180.000 +7,2 zweithöchsten jemals gemessenen Wert. Nur im Rekordjahr 2011 wurden mit 356.145 Stück mehr Autos neu angemeldet. Zulegt – um 120.000 nen tiomit satte 10,4 Prozent – haben erneut auch die Lkw-Zulassungen, die Wir bewegen Informa 44.127 Stück ein Rekordhoch erreichten. Dass der Anteil der Pkw-Tageszulassungen beziehungsweise -Kurz 60.000 zulassungen bis 120 Tage nach einem Tief im Jahr 2016 erneut um 17,3 beziehungsweise zehn Prozent gestiegen sind, sei laut Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, zwar weniger erfreulich, aber 0 Pkw „kein Schönrechnen des Marktes“. Mit 353.320 Pkw-Zulassungen hätte 2017 fast das Rekord Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen. niveau von 2011 erreicht Anteile 2017 Q: STATISTIK AUSTRIA. –
A Betrachtet man die Statistik 2011 genauer, dann fällt auf, dass der 2012 Diesel in Österreich nach wie vor 8,9 der2013 beliebteste Kraftstoff bei den 2014 Pkw darstellt. Eine 77,3 Veränderung 9,7 des2015 Markts ist jedoch nicht von der2016 Hand zu weisen, da der 4,2 Abstand 2017 zwischen Benzin und Diesel von 2016 auf 2017 von 457.174 KfzͲN 17,3 auf 3,4 Prozent zusammengeschmolzen ist, weil um 7,1 Prozent weniger Diesel und um 24,2 Prozent mehr Benziner als im Vorjahr zugelassen wurden. Darüber hinaus zeigtͲ6,6 sich, dass der Anteil alternativ betriebener L Pkw mitZweiräder Elektro-, Erdgas- und Hybridantrieb mit vier Prozent Gesamtanteil beziehungsweise 14.161 Stück zwar weiterhin gering ist, aber erneut eine verhältnismäßig hohe relative Steigerung von 56,9 Prozent erfahren hat. Benzin-Hybride stellen bei den alternativen Antriebsformen mit 8.161 Stück (85,8 Prozent) nach wie vor das Gros der Neuzulassungen, wenngleich die Zulassungen von 46.922
353.320
329.604
308.555
303.318
336.010
F
319.035
300.000
356.145
360.000
46.047
u im Vorjahr in Österreich neu 457.174 wurden chtzulass rauKraftfahrzeuge Geb zum Verkehr zugelassen, das entspricht einemn ge Anstieg von n u ss la zu rz u K d n 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. u sͲ ge Ta
n 8
Rundungs Q: STATISTIK AUSTRIA. –
Folie 8| 10.0
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www.statistik.at
Service news
06 Ͳ 2017 PkwͲNeuzulassungen 20 in %) nach Zulassungsbesitzern
„ Der Abstand zwischen Benzin und Diesel ist von 2016 auf 2017 von 17,3 auf 3,4 Prozent zusammengeschmolzen.“
(Anteile
100%
90%
80%
51,4
47,1
47,8
48,4
46,0
43,3
39,8
36,8
35,3
36,3
37,2
56,2
70%
60%
50%
reinen E-Autos um 42 Prozent auf 5.433 Stück gestiegen sind. Satte 78,6 40% Prozent aller Elektro-Pkw werden dabei übrigens gewerblich g enutzt. 30%
Großteil wird gewerblich genutzt
48,6 20%
52,9
52,2
51,6
54,0
56,7
60,2
63,2
64,7
63,7
62,8
43,8
Generell lagen die Zulassungen durch juristische Personen, Firmen Private Personen en, etc. en, Gebietskörperschaft oder Gebietskörperschaften auch 2017 mit 62,8 Prozent auf sehr Juristische Personen, Firm 10% hohem Niveau, auch wenn die privaten Zulassungen gegenüber 2016 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 um 1,1 Prozent gestiegen sind. Aufgesplittet nach 0%Segmenten hat 2010 2009 8 200 7 200 2006 die Kompaktklasse eine deutliche Steigerung von knapp 6.000 Stück ht ausgeglichen. . – Rundungsdifferenzen nic Folie 9| 10.01.2018 IK AUSTRIA erfahren, ebenso die SUV-Klasse, die sich auf knapp 90.000 Q: STATIST Die PrivatzulasAnteile 2017 verkaufte Einheiten steigern konnte. Während 2017 .at tatistikwieder sungen sind leicht www.sauch in % mehr Kleinwagen abgesetzt werden konnten, mussten vor allem die gestiegen, 62,8 Benzin/Elektro (hybrid) 38,4 Prozent aller Pkw Mittel- und Oberklasse sowie die Vans kleinere Rückgänge verbuchen. Elektro wurden von jurisBenzin/Erdgas (bivalent) tischen Personen VW weiterhin Platzhirsch Diesel/Elektro (hybrid) angemeldet (o.); 57,6 2,3 Erdgas Markenseitig hatte 2017 VW mit 16,6 Prozent Marktanteil die Nase vor 2017 wurden Skoda (7,1 Prozent), Opel (6,0 Prozent), Ford (5,9 Prozent) und Renault insgesamt 5.433 0,9 E-Autos zugelassen, (5,6 Prozent). Unter den Top 10 konnten alle Marken mehr Autos als 0,8 78,6 Prozent davon im Vorjahr verkaufen, einzig Opel, BMW und Audi mussten ein Minus 14.161 Pkw Neuzulassungen von gewerblichen mit alternativen Kraftstoffen von 5,9, 1,7 beziehungsweise 13 Prozent einstecken. • (PSP) Nutzern
news
Dynamische Routen führung und das Management der Kühlkette beim e-Grocery werden in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen
Branche im Umbruch Eine Handvoll gesellschaftlicher, technischer und kultureller Entwicklungen wird die Logistikbranche in den nächsten Jahren deutlich umkrempeln. Der neue Mercedes-Benz Sprinter will dabei eine Schlüsselrolle spielen. Von Mag. Pascal Sperger
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igitalisierung, Globalisierung, Urbanisierung, Automatisierung und Elektrifizierung: Schlagworte an sich sind wenig greifbar. Konkrete Beispiele untermauern aber die Tragweite dieser Prozesse: So werden etwa im Jahr 2025 bereits 25 Prozent der gesamten Welt bevölkerung in den größten 600 Städten der Erde wohnen und dort 60 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung generieren. Daraus und aus der sich weiter steigenden Beliebtheit des Online-Shoppings wird sich die bereits brandheiße „Last-Mile“-Debatte weiter verschärfen, muss heute ein Paketfahrer doch bereits im Schnitt 120 Adressen pro Tag anfahren. UPS allein koordiniert etwa derzeit bereits 155.000 Routen täglich. Dazu kommt: Der Online-Handel mit Lebensmitteln wird weiter Fahrt aufnehmen. Experten rechnen hier mit Steigerungsraten bis zu 25 Prozent pro Jahr – vor allem die deutschsprachigen Länder werden laut Prognosen in den nächsten Jahren kräftig aufholen.
Schlüsselrolle im Lieferprozess Beim Lieferprozess ist die Logistikbranche besonders von der Fahrzeugbranche abhängig, da den Kasten- und Lieferwagen eine Schlüsselrolle bei der Zustellung von Waren zukommt. Mercedes hat diesen Umstand bereits Mitte der 1990er-Jahre erkannt, als der Online-Handel und die Digitalisierung in Fahrt kamen. Ihre Antwort war damals der Sprinter, der dank seiner Eigenschaften eine ganze Fahrzeugklasse definierte und ihr einen neuen Namen gab. Der neue Sprinter, der in ein paar Monaten zu den Händlern rollen wird, soll seinem Vorgänger in diesem Punkt in nichts nachstehen und die Stuttgarter Van-Sparte zukunftsfit aufstellen. Dabei konzentriert sich Mercedes vor allem auf die Aspekte Personen transport, e-Grocery (Online-Lebensmittelhandel), die Erfüllung der vielfältigen Anforderungen im Handwerksbereich und die Elektrifizierung (der Elektro-Sprinter soll 2019 auf den Markt kommen). Laut Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, „verkörpert der neue Sprinter den Ansatz einer Gesamtsystem lösung“, wobei „umfassendes Branchen-Know-how, ein Fahrzeug, das sich an unterschiedliche Transportanforderungen anpassen lässt,
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und innovative Vernetzungsdienste zu einem ganzheitlichen Angebot verschmelzen“ werden. In allen Punkten spielen jedoch praktische Punkte wie Varianten vielfalt und hoher Alltags nutzen sowie digitale Prozesse, Stichwort Big Data, eine wesentliche Rolle. „Das breite Portfolio des Sprinter haben wir an relevanten Stellen erweitert und um eine Vielfalt an neuen Produkteigenschaften ergänzt. So können wir noch besser auf die Anforderungen unserer gewerblichen Kunden in den unterschiedlichen Branchen eingehen“, so Dr. Ulf Zillig, Sprinter-Gesamtprojektleiter bei Mercedes-Benz Vans.
Effizienzsteigerungen
Der neue Sprinter wird das Rüstzeug für eine digitale Arbeitswelt mitbringen
„ Ändert sich die Branche, müssen sich auch die Kasten- und Lieferwagen verändern.“
Er streicht dabei vor allem die „digitale Vernetzung, die eine Fülle an neuen Möglichkeiten hinsichtlichEffizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen in den jeweiligen Kundenprozessen bietet“ heraus und betont, dass der „der Sprinter Teil des Internets der Dinge“ und sich „nahtlos in die digitale Welt“ einfügen wird. Dadurch sollen vor allem das Flotten-Controlling, die Routenplanung und die Kommunikation zwischen Flottenmanager und Fahrer optimiert werden und so den Arbeitsalltag für alle Beteiligten leichter und effizienter machen. • Mehr Informationen zum neuen Sprinter lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
PRAXIS Erfahrungsaustausch und Networking mit Fuhrparkmanagern
DIESEL-RESTWERTE Sind Ihre Fahrzeuge nach Ablauf der Nutzungsdauer noch das wert, womit Sie kalkuliert haben?
EFFIZIENZ Nutzen Sie das volle Optimierungspotenzial in Ihrem Fuhrpark
KOSTEN Mit professionellem Fuhrparkmanagement die Kosten im Griff
MANAGEMENT Die richtigen Tools zur Verwaltung Ihrer Firmenautos BLICK IN DIE ZUKUNFT Elektroauto und Robocar, Herausforderungen für Fuhrparks
www.fleetconvention.at Am 14. Juni veranstaltet FLOTTE & Wirtschaft in der Wiener Hofburg die 4. FLEET Convention, DAS größte unabhängige Fach-Event für Flottenbetreiber, Fuhrparkmanager und KMU, egal ob 3 oder 300 Fahrzeuge, in Österreich. Neben spannenden Fachvorträgen zu aktuellen Themen bleibt auch genügend Zeit zum Netzwerken. Informieren Sie sich über Grundlagen und Strategien zu Fortbildung, Kostenoptimierung und Schadenmanagement und machen Sie Ihren Fuhrpark effizienter. Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer der FLEET Convention ein Marktplatz, auf dem unterschiedlichste Aussteller – von Fahrzeugherstellern bis zu Fuhrparkmanagement-Profis – ihre Produkte, Dienstleistungen und Problemlösungen präsentieren.
Fuhrparkverband Austria
Blick hinter die Kulissen Wie kommen die Leasingrate und die -zinsen zustande und unter welchen Aspekten ist ein Flotten-Reporting erst sinnvoll? Diese Fragen beantwortete Andreas Kral von JATO Dynamics im Seminar „Leasing & Fuhrparkmanagement.“
Z
entrales Ziel des Fuhrparkverband Austria ist der Wissensund Erfahrungsaustausch. Spezielle Fachseminare, in denen aktuelle und latente Flottenthemen von Experten behandelt werden, spielen dabei eine Hauptrolle. So wie auch Mitte Jänner im Seminar „Leasing & Fuhrparkmanagement“, bei dem Andreas Kral, Country Manager von JATO Dynamics (Bild o. l.), in seinem Vortrag einen spannenden Blick in die Arbeitsweise von Leasinggesellschaften offenbarte und Praxistipps für rechtliche Aspekte des Fuhrpark managements weitergab.
Die Tücken der Praxis So erklärte Kral unter anderem, wie beispielsweise Leasingraten zustande kommen und auf welcher Grundlage diese berechnet werden. Dabei ging er im Besonderen darauf ein, wie die Leasinggeber die Zinsen festsetzen, wieso sich die Ratenhöhe während der Laufzeit ändern kann und unter welchen Bedingungen eine Vertragsänderung während der Laufzeit auch für den Leasingnehmer sinnvoll sein kann. Ebenso konzentrierte er sich im Zuge der aktuellen Diskussion rund um die Umstellung der Normverbrauchsermittlung (Stichwort: NEFZ auf WLTP) auf wichtige Vertragsbestandteile. Kral: „Beim Abschluss von Leasingverträgen sollte man derzeit dezidiert darauf achten, dass ein Zusatz im Vertrag enthalten ist, der besagt, dass der Kauf nur gültig ist, wenn die Fahrzeugwerte – beispielsweise der CO2-Ausstoß – tatsächlich eingehalten werden.“ So würde sich zwar „niemand beschweren, wenn die Werte niedriger sind“, allerdings könnten „höhere Werte als vertraglich fixiert“ unter anderem zu „Problemen im Bereich des Sachbezugs des jeweiligen Dienstwagennutzers“ führen. Darüber hinaus referierte er über die „Sinnhaftigkeit von Reportings“. Dabei sei in der Praxis besonders wichtig, dass man vom Reportinganbieter stets „einen aussagekräftigen fuhrparkrelevanten Vergleichswert“ erhalte, also wisse, was „normal“ ist und was nicht, um handlungsfähig zu sein. • (PSP)
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Termine Fuhrparkverband Seminar „Rechtliche Fallen für den Fuhrparkleiter“ • Verantwortung und Haftung? • Wann haftet er wofür? • Wofür haftet er in welcher Form und in welchem Umfang? • Bedingungen für eine Haftung? • Liegt die Haftung beim Fuhrparkleiter oder beim Geschäftsführer? Vortragender: Dr. Martin Brenner, Brenner+Klemm Rechtsanwälte Datum: 20. Februar 2018, 18.00–20.30 Uhr Ort: Kelly GmbH, Hermann-Gebauer-Straße 1, 1220 Wien
Seminare „Car Policy“ • Rechte und Pflichten des Unternehmens und der Mitarbeiter • Wer bekommt wann ein Fahrzeug? • Welches Fahrzeug steht den Mitarbeitern bei welcher Funktion zu? • Welche Sonderausstattungen sollten verpflichtend sein? • Welche Sonderausstattungen sollten zugelassen sein? • Welche Sonderausstattungen sollten ausgeschlossen sein? • Welche Themen sollten in einer Car Policy wie genau geregelt werden? • Wie lang muss eine Car Policy sein? Vortragende: Marcella Kral (ÖAMTC), Steffen Peschel (Siemens AG) und Wolfgang Schrempf (Coca-Cola HBC Austria) Datum: 15. März 2018, 18.00–20.30 Uhr Ort: Star Inn Hotel, Linke Wienzeile 224, 1150 Wien Preis: Die Seminarteilnahme für Mitglieder des Fuhrpark verband Austria ist kostenlos. Für Nichtmitglieder beträgt die Seminargebühr 55 Euro. Anmeldung: Per Mail an office@fuhrparkverband.at oder über die Webseite www.fuhrparkverband.at Weitere Termindetails und Infos zur Mitgliedschaft: www.fuhrparkverband.at
Fuhrpark-Porträt Cover-Story WLTP T-Mobile Opel Standparty Flottencheck Werkstatt & Service Derendinger MO`Drive
Service
Schneller in den Norden
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ie A5 zwischen Schrick und Poysbrunn ist mittlerweile für den Verkehr freigegeben, nur noch wenige Bundesstraßen kilometer verbleiben bis zur Grenze vor der Stadt Mikulov. Ing. Dan Tok, Verkehrsminister der Tschechischen Republik, verspricht, dass 2019 mit deren Umfahrung begonnen werde. Dann soll rasch die Verbindung zur tschechischen Autobahn D52 hergestellt werden. Vonseiten der ASFINAG heißt es über einen der wichtigsten neu eröffneten Abschnitte des letzten Jahrzehnts, dass er 60 Prozent weniger Durchzugsverkehr und dazu weniger Lärm und geringere Luftschadstoffe bringt. 282 Millionen Euro wurden in die neue Autobahn investiert. Die 25 zusätzlichen A5-Kilometer kommen ohne zusätzliche Tempolimits aus, was laut ASFINAG-Vorstandsdirektor Dr. Klaus Schierhackl keine Selbstverständlichkeit im hochrangigen Straßennetz Österreichs darstellt. 130 km/h gelten natürlich trotzdem und auch Radarüberwachungen soll es geben. Die Politik erwartet sich vor allem wirtschaftliche Impulse für das
nördliche Weinviertel. Neue Arbeitsplätze sollen geschaffen und bestehende erhalten werden. Bereits beim Bau der A5 wurde der Wettbewerb angekurbelt, indem sie in vier Abschnitte eingeteilt wurde. Um eine komfortable Fahrt durch die hügelige Region zu gewährleisten, wurden in der zweieinhalbjährigen Bauzeit sechs Millionen Kubikmeter Erde abgebaggert und wieder aufgeschüttet. 14 Pannenbuchten, 28 Notrufsäulen und 17 Kameras zur Verkehrssteuerung sind entlang der Strecke zu finden. Stolz ist die ASFINAG auf ein Forschungsprojekt, das gemeinsam mit der Technischen Universität Wien ins Leben gerufen wurde. Es geht um integrale Brücken, die ohne herkömmliche Übergänge aus Stahl auskommen und daher wartungsärmer sowie leiser beim Überfahren sind. Mit 112 Metern ist die Brücke über den Satzengraben im Gemeindegebiet Wilfersdorf Österreichs längste integrale Brücke. Mit Sensoren wird erforscht, mit welchen Maßnahmen deren Längsbewegungen abzufedern sind.
Cool bleiben mit dem Proace
Jeder hat eine Meinung
Pannenhilfe über die App
Mobidrome, der offene Online-Marktplatz für alle Marken, Modelle und Händler, setzt auf Rezensionen von anderen Fahrern zur Bewertung einzelner Modelle – jeder, der ein Auto fährt, ist Testfahrer. Auf der Vienna Autoshow wurden Besuchermeinungen in Echtzeit auf den Mobidrome-Kanälen angezeigt.
Die bestehende Fuhrparkmanagement-App von Raiffeisen-Leasing wird ab sofort durch „bCall“, die Pannenhilfe auf Knopfdruck, erweitert. Das Team des Raiffeisen- LeasingFuhrparkmanagements wird indes durch Vladimir Arthofer (45) für die Leitung der Themen Qualitätsmanagement und Risiko erweitert.
Toyota bietet für alle drei Radstände des Proace mit Außenlängen von 4,6 bis 5,3 Metern nachrüstbare Kühlsysteme an. Während die Webasto Pordoi 2000 für die Grundversion und L1 ausreicht, ist bei der Langversion L2 die leistungsstärkere 3000er-Variante anzuraten, um verderbliche Ware zu transportieren. Inklusive Isolierung und Typisierung kosten die Umbauten ab 11.000 Euro. Durch die Montage im Inneren des Proace verändern sich dessen kompakten Abmessungen nicht. 1,9 Meter Breite und 1,9 Meter Höhe sind die unveränderten Maße des ab 21.000 Euro teuren Transporters mit den praktischen Schiebeund Doppeltüren. Motorenbandbreite: 95 bis 177 PS.
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service
Arbeiten, bis man schwarz wird Der Beruf des Rauchfangkehrers umfasst weit mehr, als Kamine zu fegen: Christof Heller gibt Einblicke in seinen Job und erzählt, warum eine Ironimus-Karikatur seine Firmenflotte ziert. Von Petra Mühr
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chwindelfrei muss man sein, körperlich fit und gern an der frischen Luft. Zudem kontaktfreudig, kommunikativ und es darf kein Problem sein, dass man ordentlich schmutzig wird. – Wer diese Anforderungen erfüllt, hat die besten Voraussetzungen, viel Freude am Rauchfangkehrerberuf zu haben! Wie Christof Heller, der in dritter Generation den vom Großvater gegründeten Betrieb führt und schon als Zehnjähriger seinen Vater begleitet hat. „Mir hat das immer schon Spaß gemacht“, erzählt der Rauchfangkehrermeister und zweifache Familienvater, der Schorn steine und Kamine von gewerblichen Betrieben, Ein- und Mehrfamilien häusern oder auch einem Schloss betreut. Letzteres ist das Schloss Schönbrunn, sein prominentestes Objekt. Und zugleich das herausforderndste, denn dort gibt es in der Orangerie nach wie vor aus der Zeit Maria Theresias in Verwendung stehende „schliefbare“ Fänge, die gereinigt werden müssen. Was bedeutet: Man steht nicht auf dem Dach, putzt mit Stoßbürste und Kehrkugel den Rauchfang und holt im Anschluss beim Putztürl im Haus mit Schöpfer und Bartwisch den Ruß heraus, sondern kraxelt höchstpersönlich durch einen circa 80 mal 80 Zentimeter großen Kamin. „Am besten übrigens barfuß“, fügt Heller hinzu, „weil man da den besten Halt hat.“ Reißen darum tut sich zwar keiner in seinem Team, das drei Gesellen zählt, aber als Schönbrunner Haus- und Hofrauchfangkehrer muss auch das sein.
Chim-Chimeney, Chim-Chim cheree Im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen das Kehren stark verrußter Fänge an der Tagesordnung stand, hat sich seit der Verbreitung moderner Gasheizungen das Berufsbild stark verändert. Abgese-
Fuhrpark Rauchfangkehrermeister Heller Marke: Volkswagen Pkw: 1 Nfz: 4 Laufleistung: 5–7.000 km/Jahr Behaltedauer: 5 Jahre
hen davon, dass die Arbeit ein wenig „sauberer“ geworden ist, haben sich die technischen Ansprüche stark erhöht. Regel mäßige Abgas messungen und die seit einer Gesetzesnovelle 2012 vorgeschriebene Über prüfung der Verbrennungsluftzufuhr haben dazu geführt, dass die Kohlenmonoxid unfälle in Wien um zwei Drittel g esenkt wurden. Die positive Bilanz: Seit drei Jahren muss kein einziger Toter aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung b eklagt werden. Öfen, Kamine oder Kessel sind aber nach wie vor zu reinigen und der Trend zum Zweitofen für die Gemütlichkeit, der mit festen Brennstoffen geheizt wird und somit wieder Ruß erzeugt, steigt. – Über mangelnde Arbeit kann sich der Familienbetrieb nicht beklagen. Neben dem Schornstein fegen, den erwähnten Abgas messungen, dem Feststellen von Gefahren quellen im Zuge der Kehrung und der Befund erstellung bei Neuanschlüssen ist der vorbeugende Brandschutz ein wesentlicher Aspekt
Von links: Florian Zenk, Christof Heller, Rene Lukestik, Konstantin Pförtner 16
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service
dieses Berufs. Der Hinweis auf brandgefährliche Lagerungen und das Freihalten von Fluchtwegen verhindert das Entstehen von Bränden beziehungsweise rettet im Brandfall Menschenleben. „Wir halten immer die Augen offen und weisen die Kunden daraufhin, wenn sie beispielsweise aus Unwissenheit auf dem Dachboden Papier, Textilien oder alte Reifen stapeln“ schildert Heller und erläutert: „Das ist gefährlich und kann das Leben kosten. Oder zumindest bedeuten, dass unter Umständen die Versicherung im Brandfall nicht zahlt. Unsere Verantwortung ist wirklich groß, daher sind Schulung und Weiterbildung in unserem Job unumgänglich.“
Aus dem Nähkästchen plaudern Diskretion wird ebenfalls groß geschrieben, so Heller, schließlich sind die Rauchfangkehrer in den intimsten Bereichen der Wohnungen und Häuser seiner Kunden unterwegs: „Oft ist das Kaminputztürl im Schlafzimmer, wir haben viele Termine bereits um sieben Uhr in der Früh … da haben uns schon einige in Pyjama oder Unterwäsche begrüßt“, schmunzelt Heller, der etliche Bonmots zu erzählen hat. Beispielsweise die Geschichte von zwei ehemaligen Kundinnen, die panische Angst davor hatten, von den Nachbarn vergiftet zu werden. Heller und sein Team waren die einzigen, die in die Wohnung durften, in der jede Ritze, jeder Spalt, jedes noch so kleine Löchlein, durch das hätte „Giftgas dringen können“, mit buntem Plastilin zugeklebt war, „als spazierte man durch eine Plastilinhöhle!“ Oder über jenen dreifachen Doktor, der seine Wohnung vom Boden bis zur Decke mit Zeitungstapeln vollgeräumt hatte, so dass man sich nur mit angelegten Armen durchschlängeln konnte. Als Heller nach dem Putzen den üblichen Durchzugstest durchführen wollte und um ein Zeitungsblatt bat, das er im Kaminrohr entzünden wollte, meint der Kunde entrüstet: „Ich kann Ihnen keines geben, die Zeitungen muss ich alle noch lesen!“
allem Formulare und Schreibutensilien verstaut sind. Die Autos werden sowohl im Laderaum als auch im Cockpit erwartungsgemäß schnell schmutzig – für die Sauberkeit ist jeder Geselle selbst zuständig, Heller hat allerdings immer ein Auge drauf.
Von Tür zu Tür Die Kunden des Rauchfangkehrerbetriebs wohnen im 13., 14. und 23. Wiener Gemeindebezirk. Heller ist mit seiner Mannschaft also ausnahmslos auf beanspruchenden Kurzstrecken unterwegs. Kilometer bringt der Feger-Fuhrpark daher kaum zusammen. Fünf bis maximal 7.000 sind es pro Auto pro Jahr, Autobahnvignette klebt nur auf einem einzigen (seinem) Auto. Oberste Priorität bei der Autoauswahl für Heller ist Verlässlichkeit. „Die Autos müssen funktionieren, wir müssen mobil sein.“ Je weniger Aufwand, desto lieber ist es dem Unternehmer, der deswegen vor drei Jahren von der Kaufauf die Leasingvariante umgestiegen ist. „Das war die beste Entscheidung“, so Heller, „Service, Reparaturen … unser Autohaus kümmert sich um alles. Nach fünf Jahren werden die Autos – drei Caddys und ein Amarok – voraussichtlich gegen neue getauscht.“
„ Unsere Verantwortung ist wirklich groß, daher sind Schulung und Weiterbildung in unserem Job unumgänglich.“
Kamingeschichten
Jeder Rauchfangkehrer trägt Bartwisch und Schöpfer (o.) bei sich; zur Ausrüstung zählen auch Abgasmessgerät (m.) oder Kehrkugel und Stoßbürste, die Christof Heller umgehängt hat
Klimaanlagen sind ein Muss Must-have bei der Ausstattung der Caddys sind eine Klimaanlage – „schließlich sitzen wir im Sommer mit schwarzem Gewand drin“ – und eine seitliche Schiebetür, damit das Ein- und Ausladen der Ausrüstungsgegenstände von allen Seiten möglich ist. Der große Laderaum ist ohnehin vorhanden, in dem Stoßbürsten, Abgasmessgerät, Kehrkugeln etc. mitgeführt werden. Auch ein Schubladenschrank ist montiert, in dem einige kleine Ersatzteile, aber vor
Kunst hat bei Heller einen großen Stellenwert – und ziert die Kalender zum Jahreswechsel
Die abschließende Frage, ob bei seinem Anblick die Leute nach wie vor einen Knopf halten und sich etwas wünschen, bejaht Heller schmunzelnd. „Immer. Wir sind nach wie vor Glücksbringer. Jeder freut sich, wenn er uns sieht.“ Ganz besonders übrigens zum Jahreswechsel, wenn es den traditionellen Rauchfangkehrer kalender gibt. Denn der ist bei Heller nicht einfach irgendein Kalender, sondern immer mit einem besonderen Foto oder Kunst werk versehen: Bilder von Paul Flora über Manfred Klimek bis Ironimus prangen auf den jeweiligen K alendern – und übrigens auch auf den Fahr zeugen. Heller ist eben ein besonderer Rauchfangkehrer. •
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Mehr Praxisnähe, mehr Sauberkeit Neue Abgastests hängen wie ein Damoklesschwert über der Autoindustrie. Während die Ingenieure schwitzen, um die Motoren entsprechend sauber zu machen, ist so mancher Flottenkunde ob der neuen Spielregeln verunsichert. Wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen und erklären die neuen Testprozedere und deren Auswirkungen. Von Stefan Schmudermaier
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rotz guter Verkäufe im Vorjahr ist die Autobranche nervös. Und das nicht nur in Österreich, sondern europaweit. Grund d afür ist der neue Verbrauchszyklus WLTP, das Kürzel steht für „World Harmonized Light Vehicles Test Procedure“ und geistert bereits seit Monaten durch die Medien. Und wo genau liegt das Problem, könnte man nun fragen. Nun, grundsätzlich geht es um mehr Transparenz, was den Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge anbelangt. Was für den Käufer eine zunächst durchaus gute Nachricht ist. Bei näherer Betrachtung könnte sich das aber ins Gegenteil drehen, auch für Firmenkunden. Denn durch die neue Messmethode wird sich der ausgewiesene CO2-Ausstoß für die allermeisten Modelle erhöhen. Und damit eigentlich auch NoVA und Sachbezug, die ja beide an den Verbrauchs- beziehungsweise Emissionswert gekoppelt sind. Eigentlich deshalb, da das Finanzministerium bereits durchblicken hat lassen, bis inklusive 2019 weiterhin den NEFZ-Zyklus zur Berechnung heranzuziehen. Und auch mit dem Auslaufen der NEFZ-Angaben 2021
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wurde eine Diskussion zur Umstellung mit den Interessensvertretern in Aussicht gestellt. Bleibt zu hoffen, dass man sich dann auch noch daran erinnert.
Heißes erstes Halbjahr? Dr. Werner Tober, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, hat sich intensiv mit WLTP und RDE beschäftigt
Die Nervosität auf Seiten der Kunden sollte damit etwas eingedämmt sein, die Branche selbst ist aber ob der Umstellung stark gefordert. Zudem werden einige Modelle schlichtweg aus dem Programm fallen, da es zu großer Investitionen Bedarf, um die Fahrzeuge auf die neuen
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egeln hochzurüsten. Seit September 2017 müssen neu homologierte R Modelle bereits nach WLTP getestet werden, ab September 2018 gilt das auch für bestehende Fahrzeuge. Einige Importeure gehen daher davon aus, dass das erste Halbjahr bei den Verkäufen spürbar über 2017 liegen wird und sich der Markt im Herbst abkühlt. Hinter den Kulissen läuft die Arbeit jedenfalls bereits auf Hochtouren, denn die Ermittlung des CO2-Ausstoßes wird wesentlich komplexer als das bisher der Fall war.
NEFZ, WLTP & RDE: Das steckt hinter den Kürzeln Da es immer wieder vorkommt, dass zwar mit den Kürzeln NEFZ, WLTP oder auch RDE (Real Driving Emissions) jongliert wird, aber ein entsprechendes Detailwissen fehlt, wagen wir einen kleinen Exkurs in die Welt der Technik. Vergleichen wir den auslaufenden NEFZ, also den Neuen Europäischen Fahrzyklus, mit WLTP. Im Zuge eines Vortrages vor den Mitgliedern des Fuhrparkverband Austria erklärte Dr. Werner Tober, u. a. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fahrzeug antriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, Sachverständiger und technischer Experte für das Verkehrsministerium, in einem sehr spannenden Referat die Unterschiede der Messverfahren. „Im e rsten Teil erfolgt die so genannte Fahrwiderstandsermittlung“, so Tober, „die dient im anschließenden Rollenprüfstandtest als Grundlage.“
Aus für die Gummi-Paragraphen Zunächst unterscheiden sich NEFZ und WLTP noch gar nicht voneinander. Bei beiden Verfahren muss das Fahrzeug aus circa 130 km/h ausrollen, in 10-km/h-Schritten wird dabei die Zeit gestoppt. Die Fahrbahn muss eben und trocken sein und darf nur geringe Windgeschwindigkeiten aufweisen, wobei es beim WLTP zu einer Windkorrektur kommen kann. Bei den Umgebungstemp eraturen gibt es beim NEFZ keine Vorgaben, bei WLTP muss man sich in e inem Temperaturfenster zwischen plus 5 und plus 35 Grad Celsius bewegen. Bei den Aerodynamik-Optimierungen wird künftig wohl zurückhalten-
„ Im Vergleich zum NEFZ bieten WLTP und RDE deutlich realitätsnähere Abgasund Verbrauchswerte.“
der als bisher agiert. So mancher Hersteller hat bisher die Fugen bei der Karosserie abgeklebt, wodurch der Luftwiderstand und somit auch der Fahrwiderstand spürbar geringer wurde. Optimiert wurde auch bei den Reifen dimensionen, für die NEFZ-Tests war die Verwendung der zweitbreitesten Variante vorgeschrieben. Wenn ein Hersteller zum Beispiel zwei ident breite Reifen in der Erstausrüstung hat, wurde eine dritte, schmälere Version zusätzlich aufge nommen, mit der dann – ganz legal – der Test gefahren wurde. Apropos legal, die Hersteller haben natürlich alles daran gesetzt, den Test bis an seine Grenzen auszunutzen: „Der Test ist mit der Zeit gewachsen, ursprünglich dienten die Messungen nur dazu, um zu kontrollieren, ob der Katalysator funktioniert. Viele Richtlinien sind einfach nicht mehr konform mit modernen Autos. 2009 wurde ein Beschluss gefasst, einen neuen, weltweit gültigen Testzyklus, nämlich WLTP, ins Leben zu rufen.“ In den USA ist die Übernahme von WLTP allerdings noch offen.“
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Das WLTP-Prüfverfahren wird nach bestimmten Parametern weiterhin im Labor durchgeführt
Deutlich mehr Praxisnähe
„ Bis Ende 2019 gewährt das Finanzministerium eine Schonfrist, so lang dient der NEFZ als Berechnungsgrundlage für NoVA und Sachbezug.“
Zurück zum Testprozedere. Wäre NEFZ nicht auf Teufel komm raus optimiert worden, lägen die Fahrwiderstände zwischen zehn und 60 Prozent (!) höher. Kein Wunder, dass die Praxisverbräuche immer mehr vom Normverbrauch abweichen. Wurde der Fahrwiderstand berechnet, wird s elbiger auf dem Rollenprüfstand abgebildet, womit wir beim 2. Teil des Messverfahrens angelangt wären. Unter Laborbedingungen, sprich ohne Sonne, Regen, Wind, Kurven, Steigungen oder Gefälle wird hier ein fix vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil gefahren. Und auch das unterscheidet sich deutlich zwischen NEFZ und WLTP. So wurde etwa die mittlere Geschwindigkeit von 34 auf 47 km/h angehoben, die Höchstgeschwindigkeit von 120 auf 130 km/h. Die Beschleunigungsvorgänge sind deutlich stärker und einen Konstantfahranteil, sprich längeres Fahren mit identer Geschwindigkeit, gibt es gar nicht mehr. Zudem sind die Schaltpunkte nicht mehr fix vorgegeben, sondern werden spezifisch ermittelt. Unterm Strich also alles Maßnahmen, die deutlich mehr Praxisnähe haben als bisher.
Jedes Extra wirkt sich künftig auf den Verbrauch aus Diese Tatsache könnte auch Auswirkungen auf künftige Motorengenerationen haben, schließlich sind die Downsizing-Triebwerke – Motoren mit wenig Hubraum und Turboaufladung – vielfach ein E rgebnis der im Hinblick auf den NEFZ-Test gemachten Optimierungen. Die Techniker haben auch die Start-Stopp-Automatik hinterfragt, hier wurde aber auch mit der neuen Norm die Sinnhaftigkeit bestätigt. Durch WLTP werden die Normverbräuche gegenüber NEFZ um durchschnittlich 20 Prozent steigen, bei kleinvolumigen Motoren übrigens mehr als bei großen. Was den Auto-Importeuren je nach Land und Steuergesetz besonders Bauchschmerzen verursachen dürfte, ist die Tatsache, dass künftig jede Sonderausstattung beim CO2-Ausstoß berücksichtigt wird. Umgelegt auf Österreich bedeutet das, dass sich nach der Übergangsfrist durch den Kauf von Extras – von breiteren Reifen oder einer Dachreling bis zu allen gewichtsrelevanten Ausstattungen – auch NoVA und Sachbezug ändern können. Die da20
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Unter Mithilfe spezieller Messgeräte wird der Schadstoffausstoß nach RDE auch im Realverkehr gemessen
hinterliegenden Berechnungen halten aktuell ganze Abteilungen auf Trab, schließlich müssen die Daten zum Beispiel im Online-Konfigurator hinterlegt sein.
Praxistests als Ergänzung Um zu überprüfen, wie sich der Schadstoffausstoß unter realen Bedingungen entwickelt, gibt es zusätzlich zu WLTP noch RDE, „Real Drive Emission“. Das Testfahrzeug führt das Labor quasi huckepack mit und ermittelt mit verschiedenen Fahrern und auf definierten Strecken den realen Schadstoffausstoß, mit Schwerpunkt auf NOX und Partikel. Da die Vergleichbarkeit durch Wetter-
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einflüsse und unterschied liche Streckenprofile aber nicht so exakt möglich ist wie bei WLTP, ist RDE eine zusätzliche Messung. Die ist aber insofern wichtig, als derzeit die Typge nehmigungen der NOX-Werte im NEFZ und jenen im Realbetrieb oft um mehr als das hundertfache voneinander abweichen. Das gehört künftig der Vergangenheit an, so Tober: „Je mehr Fahrzeuge mit zumindest Euro-6d-TEMP auf unseren Straßen unterwegs sind, desto drastischer fällt die Verbesserung der Luftqualität in Zukunft aus.“
Euro 6 ist nicht gleich Euro 6 Aufpassen muss man bei der genauen Definition der Abgasnorm. Die neuen Prüfverfahren WLTP und RDE erfüllen nur jene Fahrzeuge, die nach der erwähnten Euro-6d-TEMP-Norm eingestuft sind, Euro 6 beziehungsweise Euro 6a/b/c erfüllen diese Norm nämlich noch nicht. Tober rechnet damit, dass sich einige Hersteller in bestimmten Segmenten vor allem vom Dieselmarkt zurückziehen könnten, da der Aufwand für die Abgasnachbehandlung schlichtweg zu groß wird. Der Produktionspreis für einen durchschnittlichen Vierzylinder-Turbo diesel – ohne Entwicklungskosten – liege bei rund 1.400 Euro, für eine entsprechende Abgasnachbehandlung sei nochmals eine ähnliche Summe zu veranschlagen.
Das Fazit Zunächst liegt der Ball bei den Fahrzeugherstellern, ihre Modellpalette auf WLTP und RDE vorzubereiten. Die Verbraucherinformationen wie Prospekte müssen übrigens noch nicht zwingend adaptiert werden, die EU-Kommission empfiehlt eine einheitliche Umstellung mit dem 1. Jänner 2019. Für die Kunden gibt es vom Finanzministeriums n och eine Schonfrist bis Ende 2019. So lang werden – mittels eines speziellen Umrechnungsfaktors – die WLTP-Werte in NEFZ-Werte zurück gerechnet,diese bilden weiter die Basis für NoVA und Sachbezugsgrenze, die aktuell ja bei 124 Gramm pro Kilometer liegt und jedes Jahr um weitere drei Gramm fallen wird. In diesem Zusammenhang ist zu hinterfragen, ob auch die Car-Policys, die oftmals CO2-Grenzen beinhalten, auf NEFZ- oder WLTP-Daten zugreifen, was einen, je nach Fahrzeug, gravierenden Unterschied ausmachen kann. Besonderes Augenmerk sollte auch auf jene Autos gelegt werden, die jetzt auf Basis des aktuellen NEFZ-Wertes angeschafft, aber erst nach Inkrafttreten der WLTP-Norm ausgeliefert beziehungsweise zugelassen werden, da es hier zu unterschiedlichen Angaben beim CO2-Ausstoß kommen kann. Eines gilt laut Tober übrigens als fix: Das neue WLTP-Testverfahren bietet den Herstellern so gut wie keine Möglichkeit mehr, Lücken auszunutzen. Zudem hat die Typgenehmigungsbehörde die Möglichkeit, das Fahrzeug jederzeit zu überprüfen. Sollte es durchfallen, würde die Typgenehmigung des entsprechenden Modells zumindest wackeln. Und das will sicher kein Hersteller riskieren. •
Die technischen Details Euro-6d-TEMP: Die EU legt in Verordnungen die Emissionsgrenz werte für Kraftfahrzeuge fest. In der Emissionsstufe Euro-6dTEMP sind in einer RDE-Fahrt sowohl die Euro-6-Stickoxidgrenz werte als auch die Euro-6-Grenzen für die Partikelanzahl unter Berücksichtigung gesetzlich definierter Konformitätsfaktoren zu bestätigen. Weiterhin sind wie in der Emissionsstufe Euro 6c die Euro-6-Grenzwerte auch im Labor gemessen nach WLTP zu bestätigen. Euro-6d-TEMP gilt für neue Emissions-Typen seit dem 1.9.2017, für alle Neuzulassungen ab dem 1.9.2019. Ab 2020 sind Emissionen nach dem Nachfolgestandard Euro 6d zu ermitteln. NEFZ: Bisher wurden Abgas- und Verbrauchswerte in Europa nach dem NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) ermittelt. Mit dem Ziel, Kunden herstellerübergreifend vergleich- und reproduzierbare Werte zur Verfügung zu stellen, trat 1970 der erste europäische Fahrzyklus inkraft. 1992 wurde dieser über den Stadtverkehr hinaus erweitert. Seit der Berücksichtigung des Kaltstartanteils im Jahr 2000 wurde der NEFZ nicht mehr grundlegend verändert. Bis Ende 2020 werden für jedes Neufahrzeug weiterhin NEFZ-Werte parallel zu den WLTP-Werten ermittelt, um die Flottenzielerreichung überprüfen zu können. RDE: RDE steht für „Real Driving Emissions“ und ist ein Straßentest zur Überprüfung von Schadstoffemissionen. In Verbindung mit der Einhaltung von Emissionsgrenzwerten unter Anwendung von Konformitätsfaktoren soll für Partikel ab der Emissionsstufe Euro 6c nach WLTP beziehungsweise zusätzlich für NOX ab der Emissionsstufe Euro-6d-TEMP überprüft werden, dass die Euro-6-Grenzwerte auch in Straßentests innerhalb der gesetzlich gültigen Rahmenbedingungen nicht überschritten werden. In der Vergangenheit fanden Abgasmessungen zur Typengenehmigung ausschließlich auf Prüfständen statt. Seit März 2016 sind Emissionen innerhalb eines definierten Rahmens auch im realen Fahrbetrieb nachzuweisen. Seit September 2017 müssen für neue Emissions-Typen im RDE sowohl für Stickoxide NOX als auch für die Partikelanzahl PN die Euro-6-Schadstoffgrenzwerte unter Anwendung von Konformitätsfaktoren in Straßentests eingehalten werden. Ab 1. September 2019 gilt dies für alle Neuzulassungen. WLTP: Die Abkürzung steht für „Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure“. Dieses Prüfverfahren ermittelt Verbrauchs- und Abgaswerte eines Fahrzeugs auf einem Rollenprüfstand. Seit dem 1. September 2017 wird der WLTP schrittweise eingeführt und löst das vorherige Prüfverfahren NEFZ sukzessive ab. Der WLTP ist durch seine dynamische Ausrichtung deutlich näher am tatsächlichen Fahrgeschehen als bisher. Gleichzeitig sind viele Anforderungen zum Beispiel an die Ermittlung von Fahrwiderständen oder die Durchführung des Rollentests gegenüber dem NEFZ deutlich verschärft worden. Insbesondere diese geänderten Randbedingungen führen zu einem numerischen Anstieg der CO2-Werte, obwohl sich die Effizienz der Fahrzeuge durch das neue Messverfahren nicht ändert.
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Vernetzung für alle Immer mehr Neufahrzeuge, vor allem im Premiumbereich, bieten verschiedene Vernetzungsfunktionen, die das Leben einfacher machen sollen. T-Mobile bringt nun eine Nachrüstlösung für alle Fahrzeuge mit OBD-Schnittstelle. Von Stefan Schmudermaier
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onnectivity ist eines jener Schlagwörter, das in den letzten Jahren Einzug in viele Lebensbereiche gehalten hat. Von der vernetzten Alarmanlage, die auf Wunsch Livebilder aufs Smartphone sendet, über Amazons Alexa, die sich per Sprachbedienung etwa ums Steuern der Heizung kümmert, bis hin zum vernetzten Fahrzeug reicht das Angebot. Und gerade hier hat sich sehr viel getan. Einige Hersteller haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, BMW stellte das System „Connected Drive“ zum Beispiel bereits vor zehn Jahren vor. Was mit einem simplen Webbrowser im Fahrzeug begann, bietet mittlerweile umfangreiche Funktionen. Zu den Standards gehört die Ortung des Fahrzeuges mit dem Smartphone oder auch die Fern steuerung der Zentralverriegelung. In Tagen wie diesen ist auch die Aktivierung einer Standheizung – besonders bei Elektrofahrzeugen – eine Annehmlichkeit, die die Vernetzung mit sich bringt.
Vernetzung über die OBD-Schnittstelle Zumeist sind diese Connectivity-Features aber nach wie vor im oberen Preissegment und bei den Premium-Marken zu finden. Dass sich hier eine Marktlücke auftut, hat bereits der ein oder andere Anbieter im Telematik-Bereich erkannt, seit Kurzem zählt auch T-Mobile dazu. Der Mobilfunkanbieter bietet mit dem CarConnect-Stick und der dazugehörigen Smartphone-App nun auch jenen Autofahrern die Möglichkeit der Vernetzung, die fahrzeugseitig keine Möglichkeit dazu haben. Voraussetzung zur Nutzung ist eine OBD-Schnittstelle, die bei so gut wie allen Fahrzeugen seit Jahren zum Standard gehört. Nachdem die SIM-Karte in den Stick eingelegt und aktiviert wurde, muss selbiger einfach im Fahrzeug angesteckt werden. Während der Vorgang selbst ein Kinderspiel ist, wird man aber je nach Autotyp mit dem Problem konfrontiert, dass etwa Verkleidungsteile danach nicht mehr angebracht werden können beziehungsweise der Stick selbst im fahrerseitigen Fußbereich störend in den Innenraum ragt. Ein Verlängerungskabel beizulegen wäre daher durchaus sinnvoll.
Automatisches Fahrtenbuch Dreht man die Zündung des Fahrzeuges auf, erfolgt eine Initialisierung, bei der der Fahrzeugtyp erkannt wird, eine e ntsprechende Meldung bestätigt das auf der App am Smartphone. Damit ist die Installation abgeschlossen und der CarConnect-Stick ist aktiv. So nicht manuell in den Einstellungen deaktiviert, werden nun sämtliche Fahrstrecken aufgezeichnet und zudem mit einer Statistik versehen. Neben der Entfernung und der Dauer der Fahrt werden auch die maximal gefahrene und die durchschnittliche Geschwindigkeit sowie die Höchstdrehzahl erfasst. Zudem zeigt die App, wie oft und wo auf der Strecke stark b eschleunigt oder gebremst wurde, was bei unserem Test nicht zuverlässig funktioniert hat, aber auch nicht nötig ist.
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„ Der T-Mobile CarConnectStick dient als Fahrtenbuch, Diagnosetool und mobiler WLAN-Hotspot.“
Fehlerhafte Fehlercodes Spannender ist da schon das Auslesen von Fehlercodes aus dem Auto selbst. Allerdings sind diese mit Vorsicht zu genießen. Lässt man nach dem Abstellen des Motors etwa das Radio weiterlaufen, kommt fahrzeugseitig die Info, dass man das im Batteriebetrieb nicht zu lang tun soll. Dramatischer dann der Hinweis auf der App: Die Batteriespannung sei niedrig und man solle eine Werkstatt aufsuchen. Leider eine Fehlinterpretation.
Auf Wunsch mit WLAN
Der CarConnect-Stick wird an die OBD-Diagnoseschnittstelle angesteckt und kommuniziert mittels SIM-Karte mit der Smartphone-App
Der CarConnect-Stick stellt darüber hinaus ein WLAN-Netz für maximal fünf Geräte zur Verfügung. Das Datenvolumen ist abhängig vom gebuchten Paket. Beschränkt man sich auf die Telemetrie-Services, so ist der Starttarif für monatlich 3,49 Euro ausreichend, der Stick kostet dann 149 Euro. Für 8,99 Euro gibt’s sechs GB LTE-Daten im Monat, der Stick kommt dann auf 72 Euro. Bei Bedarf kann zusätzlich weiteres Datenvolumen aufgebucht werden. Alle Infos und die Kompatibilität zu Ihrem Fahrzeug finden Sie auf www.t-mobile. at/carconnect •
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Opel: Großkunden machen Party Opel Austria durfte bei der Messestand-Party im Rahmen der Vienna Autoshow wieder zahlreiche Firmen- und Flottenkunden begrüßen.
E
s ist bereits Tradition, dass Opel am Abend des zweiten Messe tages die Firmen- und Flottenkunden zur Standparty lädt. Opel Austria Generaldirektor Mag. Alexander Struckl ließ es sich nicht nehmen, die Eröffnungsworte zu sprechen und sich für die Treue zu Opel zu bedanken. Er unterstrich auch, dass trotz der Übernahme durch den PSA-Konzern die markentypischen Werte weiter hochgehalten werden. Das betonte auch Ladislaus Bandri, Direktor Flottenverkauf, der eine Vielzahl langjähriger und loyaler Kunden am Messestand begrüßen konnte. Kabarettist Christof Spörk sorgte im Anschluss für – auf das autoaffine Publikum abgestimmte – Unterhaltung, ehe es dann zum gemütlichen und zum kulinarischen Teil überging. • (STS)
Sie betreiben einen Fuhrpark – egal ob klein oder groß – und stöhnen über die Kosten der Firmenfahrzeuge. Eine Möglichkeit zur Optimierung wäre, die Leistungen des Fuhrparkverband Austria in Anspruch zu nehmen und damit Schritt für Schritt den Fuhrpark kosteneffizienter zu führen. Zwölf Seminare zu unterschiedlichen Themenbereichen pro Jahr bilden dabei die Grundlage für Veränderungen. Dabei steht nicht nur graue Theorie am Programm. Der Dialog mit anderen Mitgliedern, die verschiedene Maßnahmen bereits umgesetzt haben, schafft Sicherheit, auch im eigenen Unternehmen diesen Weg zu gehen, und bildet die Grundlage, Erfahrung und Wissen zu teilen.
Die „Opel-Gang“, eine Gruppe langjähriger Fuhrparkkunden (o.), freute sich ebenso wie Ladislaus Bandri, Direktor Flottenverkauf (l.), und OpelAustria-Generaldirektor Mag. Alexander Struckl über eine gelungene Messestand-Party im Vienna-Autoshow-Rahmen
FLOTTE & Wirtschaft bietet Ihnen die Möglichkeit, das Seminar „Car Policy“ am 15.3.2018 in Wien kostenlos* zu besuchen. FLOTTE & Wirtschaft übernimmt die Kosten von 55,00 Euro für Ihre Teilnahme. Besuchen Sie dazu einfach www.fuhrparkverband.at, buchen unter den Veranstaltungen das Seminar „Car policy“ und geben bei der Anmeldung den Aktionscode „Flotte2018“ ein. *Diese Aktion gilt nur für Unternehmen mit mindestens fünf Fuhrpark-Fahrzeugen.
Advertorial
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Service • flottencheck
Ein echtes Siegerauto? Mit dem neuen 3008 hat Peugeot 2017 den begehrten Titel „Auto des Jahres“ geholt, wir haben uns angesehen, ob diese Lorbeeren auch verdient sind und wo die Stärken und Schwächen des kompakten SUV-Franzosen liegen. Darüber hinaus gibt’s einen Kosten- und Restwertcheck mit Hyundai Tucson, Nissan Qashqai und Seat Ateca. Von Stefan Schmudermaier
Serie:
Flotten Ceheck 008 ugeot 3 P
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Service • flottencheck
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ls Carlos Tavares 2014 die Zügel bei PSA Peugeot Citroën übernahm, war es nicht gut bestellt um Frankreichs größten Autobauer. Mit harten Sanierungsmaßnahmen schaffte der Portugiese aber den Turnaround und darf sich über größere Renditen, Margen und Umsätze freuen. Glücklicherweise hat Tavares aber nicht die gleichen Fehler gemacht wie José Ignacio López in den 1990er-Jahren bei Opel, mittlerweile ja ebenfalls Teil der PSA Gruppe. Dort wurde zwar auch gespart, aber zulasten der Qualität. Und das kann man den neuen Produkten der PSA Gruppe mit Sicherheit nicht vorwerfen, im Gegenteil. Ein gutes Beispiel für den tollen Lauf ist der Peugeot 3008, der im Vorjahr auch von einer Expertenjury zum „Auto des Jahres“ gewählt wurde. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ wollten wir uns aber natürlich selbst ein Bild von den Qualitäten des kompakten SUV machen.
Spannende Formen und ein sehr kleines Lenkrad Rein optisch ist der Unterschied zum Vorgänger in jedem Fall als positiv zu verbuchen, der erste 3008, gebaut von 2009 bis 2016, wirkte aus manchem Blickwinkel etwas unförmig. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, dass aus der Raupe nun ein Schmetterling geworden ist. Erst recht, wenn man sich für die gehoben-sportive GT-Line-Ausstattung entscheidet, die neben anderen Goodies auch 18-Zoll-Alufelgen mit sich bringt. Die Linienführung beweist Charakter und ist alles andere als langweilig, in ähnlicher Form geht es im Innenraum weiter. Hier sticht zunächst einmal das wirklich kleine Lenkrad ins Auge, das vom Umfang gefühlt auch von der Playstation stammen könnte. Hintergrund der Verkleinerungsaktion: Die Armaturen sind so hoch angeordnet, dass der Fahrer diese besonders gut sehen kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Designs, wo Tacho und Co – die beim 3008 übrigens volldigital in einem Display zu finden
sind – unter dem Lenkradkranz abgelesen werden, ist die Anordnung im Peugeot darüber. Im Grunde eine gute Idee, die in der Praxis von Fahrern unterschiedlicher Größen und Sitzpositionen konterkariert werden kann. Ob man sich mit der Anordnung wohlfühlt, klärt nur ein Probesitzen beim Händler. Beim Fahren liegt das Lenkrad mit dem dicken Kranz gut in der Hand, beim Einparken stört die Tatsache, dass es oben und unten abgeflacht ist.
Flugzeug-Feeling im Cockpit Das Layout des Cockpits erinnert an ein Flugzeug, der zentrale Touchscreen ist zum Fahrer geneigt, darunter mittels metallisch schimmernder Tasten der Direktzugriff auf die Menüs, an deren Aufbau man sich zu Beginn etwas gewöhnen muss. Dass die Temperaturregler für den Innenraum ebenfalls in ein Menü verbannt wurden, ist ergonomisch nicht ganz ideal. Der Wählhebel der Automatik erinnert mehr an den Griff einer Handbremse, die Bedienung gibt aber keinerlei Rätsel auf. Fein auch die Sportsitze der GT-Line-Ausstattung, die nicht nur guten Seitenhalt bieten, sondern – vor allem für größere Fahrer ein Segen – auch eine ausziehbare Schenkelauflage mitbringen.
Ordentlich Platz und viel Serienausstattung Die Platzverhältnisse sind tadellos, auch im Fond, dort wird es erst für Passagiere über 1,80 Meter im Kopfbereich etwas enger. Der Kofferraum ist mit 520 Litern ausreichend groß, der Laderaumboden lässt sich in zwei Höhen arretieren. Klappt man die Rücksitzlehnen um, schluckt der 3008 bis 1.482 Liter. Eine ebenfalls umklappbare Beifahrer sitzlehne ermöglicht den Transport besonders langer Gegenstände. Die Liste der Serienausstattung ist bei der GT-Line mehr als ordentlich, so zählen unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, Totwinkel- und Spurassistent, der variable i-Cockpit-Screen und eine (Kunst-)Leder-Stoff-Ausstattung dazu. Ebenfalls inkludiert ist die 3D-Navigation samt Online-Anbindung, die zum Beispiel Infos zu Verkehr, Wetterbericht oder Spritpreisen bereitstellt. Die zugehörige SIM-Karte ist für drei Jahre im Preis inkludiert.
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Service • flottencheck
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Ordentliche Fahrleistungen, sparsamer Verbrauch Womit wir beim Antrieb wären. Und auch hier haben Peugeot und Citroën in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt und viele Mit bewerber sogar überholt. Die gute Nachricht gleich vorweg, fast alle Motorisierungen (die Range reicht von 100 bis 180 PS) schaffen die aktuell gültige 124-Gramm-Grenze, teilweise sogar deutlich. Und es gibt mit dem 1,5-BlueHDi mit 130 PS und 6-Gang-Schaltung sowie dem 2,0 BlueHDi 180 mit 177 PS sogar zwei Modelle, die bereits nach WLTP und RDE getestet wurden und die aktuell strengste Abgasnorm Euro-6d-TEMP (siehe dazu auch den Artikel auf Seite 18) erfüllen. Unser Testwagen war mit dem 1,6-Liter-BlueHDi mit 120 PS und 6-Gang-Automatik ausgestattet. Eine wirklich feine Kombination, die nicht nur ordentliche Fahrleistungen mit sich bringt, sondern auch beim Praxisverbrauch mit 5,7 Litern nicht über die Strenge schlägt.
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Grip-Control statt Allradantrieb Auf Allradantrieb – und das ist vor allem in Österreich für den ein oder anderen Käufer ein Manko – muss man beim Peugeot 3008 leider verzichten. Eine spezielle Grip-Control, die die Antriebsschlupfkontrolle per Drehrad auf rutschige Untergründe wie etwa Schnee vorbereitet, unterstützt den Fahrer zwar, kann aber natürlich nicht vier angetriebene Räder ersetzen. Das Fahrwerk des Löwen ist agil, aber nicht zu hart abgestimmt, die Sport-Taste in der Mittelkonsole wirkt sich aber nur auf das Ansprechverhalten des Motors, nicht auf die Federung aus. Unterm Strich hat Peugeot einen sehr ernstzunehmenden Gegner im Segment auf die Räder gestellt, wenngleich 37.050 Euro für unser _Testauto kein Sonderangebot sind. Aber schließlich ist Herr Tavares angetreten, um die Profitabilität wieder herzustellen und zum anderen startet die Preisliste bereits bei 25.850 Euro. 2 1
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Ungewöhnlich kleines Lenkrad mit ergonomischen Vor- und Nach teilen beim Handling 2 Der Touchscreen ist online vernetzt und spielt auf Wunsch z. B. Spritpreise ein 3 6-Gang-Automatik als Alternative 1
1 Ausreichend Beinfreiheit in der zweiten Sitzreihe 2 Der Kofferraum fasst zwischen 520 und 1.482 Liter 3 Ungewöhnlicher AutomatikWählhebel 4 Wählrad für Grip-Control 5 „Klaviatur“ für die Menüs des Touch-Screens 6 Virtuelles Cockpit mit zahlreichen Ansichtsvarianten
Flottencheck Auf der rechten Seite haben wir den Peugeot 3008 in der besonders sparsamen Eco-Version mit 120 PS Turbodiesel drei M itbewerbern gegenübergestellt und sowohl laufende Kosten als auch die Restwerte miteinander verglichen. •
Peugeot 3008
Grundmodell: 1,2 PureTech 130 Access
Testmodell: 1,6 BlueHDi 120 EAT6 GT-Line
Hubraum | Zylinder
1.199 cm3 | 3
1.560 cm3 | 4
Leistung
130 PS (96 kW) bei 5.500/min
120 PS (88 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
230 Nm bei 1.750/min
300 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
10,6 s | 188 km/h
11,6 s | 185 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,0 l Super | 115 g/km (EU6)
4,2 l Diesel | 108 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 520–1.482 l | 656 kg
520–1.482 l | 675 kg
Basispreis | NoVA
37.050 € (inkl.) | 4 %
25.850 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: komplette Ausstattung, sparsame Motoren, tw. Euro-6d-TEMP Das vermissen wir: Allradantrieb, ein konventionelles Lenkrad Die Alternativen: VW Tiguan, Renault Kadjar, Nissan Qashqai, Ford Kuga etc. Werksangaben
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Service • flottencheck
Der Peugeot 3008 und seine Herausforderer im FLOTTEN-Check* Serie:
Flotten Check 3008 eugeot P
Peugeot 3008 1,6 BlueHDi 120 ECO Active
Hyundai Tucson 1,7 CRDi Premium
Nissan Qashqai 1,5 dCi N-Connecta
Seat Ateca 1,6 TDI Style
Hubraum | Zylinder
1.560 cm3 | 4
1.685 cm3 | 4
1.461 cm3 | 4
1.598 cm3 | 4
Leistung
120 PS (88 kW) bei 3.500/min
116 PS (85 kW) bei 4.000/min
110 PS (81 kW) bei 4.000/min
115 PS (85 kW) bei 3.250/min
Drehmoment
300 Nm bei 1.750/min
280 Nm bei 1.250–2.750/min
260 Nm bei 1.750–2.500/min
250 Nm bei 1.500–3.500/min
Beschleunigung | Vmax
11,2 s | 189 km/h
13,7 s | 176 km/h
11,9 s | 182 km/h
11,5 s | 184 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
3,8 l Diesel | 100 g/km (EU6)
4,6 l Diesel | 119 g/km (EU6)
3,8 l Diesel | 99 g/km (EU6)
4,5 l Diesel | 118 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung
520–1.482 l | 676 kg
513–1.503 l | 500 kg
430–1.585 l | 517 kg
510–1.579 l | 535 kg
Garantie
2 Jahre ohne Km-Beschränkung
5 Jahre ohne Km-Beschränkung
3 Jahre / 100.000 km
5 Jahre / 100.000 km
Ausstattung und Preise in Euro Automatikgetriebe
nicht bei ECO-Variante
nicht bei dieser Motorisierung
nicht bei dieser Motorisierung
LED-Scheinwerfer
- (ab Allure möglich)
- (Serie ab Style)
975
Navigationssystem
1.000
1.900
•
Einparkassistent (hi. | vo. & hi.)
• | 170
• | - (Serie ab Style)
-|•
adaptiver Tempomat Basispreis | NoVA
nicht bei ECO-Variante
-
-
30.350 € (inkl.) | 2 %
28.990 € (inkl.) | 6 %
29.316 € (inkl.) | 2 %
* Spezifikation entspricht nicht zwingend dem Testmodell. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen.
nicht bei dieser Motorisierung
1.450 Euro (Österreich-Paket)
28.090 € (inkl.) | 6 % (• Serie/- nicht verfügbar) Werksangaben
Wartungs- und Verschleißkosten in Euro 120.000/36
100.000/60
120.000/36
100.000/60
120.000/36
100.000/60
120.000/36
100.000/60
Servicekosten
1.051,44
1.296,05
1.503,96
1.065,96
1.146,31
1.687,59
1.291,19
1.222,48
Verschleißkosten
1.437,43
1.815,04
1.357,96
1.632,15
1.341,16
1.721,35
1.383,92
1.747,42
Gesamtkosten
2.488,87
3.111,09
2.861,92
2.698,11
2.487,47
3.408,94
2.675,11
2.969,90
Kosten pro Kilometer
0,021
0,031
0,024
0,027
0,021
0,034
0,022
0,030
Kosten pro Monat
69,14
51,85
79,50
44,97
69,10
56,82
74,31
49,50 Quelle:
Kilometer/Monate
Hyundai ix35 1,7 CRDi Premium
Nissan Qashqai 1,5 dCi N-Connecta
Seat Ateca 1,6 TDI Style
Quelle:
Peugeot 3008 1,6 BlueHDi 120 Active
Hyundai ix35 1,7 CRDi Premium
65,90
44,30
51,30
kein Vorgängermodell vorhanden
32,40
47,20
33,00
5.000
90 80 70 60 50 40 30 20 10
47,60
19.000
15.100
18.100
14.100
19.300
15.100
15.000
36M/25TKM 48M/40TKM
Restwert in Prozent Händlereinkauf
31,90
kein Vorgängermodell vorhanden
20.000
Restwert in Prozent Vorgängermodelle
46,40
36M/25TKM 48M/40TKM
25.000
Peugeot 3008 1,6 BlueHDi 120 Active
Seat Ateca 1,6 TDI Style
Quelle:
Wertverlust in Euro Vorgängermodelle
10.000
34,90
53,80
Peugeot 3008 Hyundai Tucson Nissan Qashqai 1,7 CRDi 1,6 BlueHDi 120 1,5 dCi Premium Eco Active N-Connecta
Seat Ateca 1,6 TDI Style
Quelle:
Wertverlust in Euro (inkl.) Händlereinkauf
12M/30TKM 36M/30TKM
34,30
39,80
26,50
60,60
40,40
18.026
15.423
9.442
19.261
Peugeot 3008 Hyundai Tucson Nissan Qashqai 1,5 dCi 1,7 CRDi 1,6 BlueHDi 120 N-Connecta Premium Eco Active
13.485
21.547 13.544
17.648
17.278
19.090
19.771 11.422
5.000
15.394
21.366 12.899
17.269
15.000
46,90
20.000
90 80 70 60 50 40 30 20 10
36M/15TKM 60M/15TKM
31,80
25.000
Restwert in Prozent Händlereinkauf
57,50
12M/30TKM 36M/30TKM
37,10
36M/15TKM 60M/15TKM
43,10
Wertverlust in Euro (inkl.) Händlereinkauf
10.000
Die FLOTTEN-Check-Bilanz
Restwert in Prozent
29,60
Wertverlust in Euro
Nissan Qashqai 1,5 dCi N-Connecta
Seat Ateca 1,6 TDI Style
Ein Blick auf die Wartungs- und Verschleißkosten offenbart, dass es keine großen Ausreißer gibt, alle vier Autos bewegen sich auf ähnlichem Niveau. Das gilt auch für den Kofferraum, e inzig der Nissan Qashqai b ietet beim Standard volumen etwas weniger als die Konkurrenz. Der Peugeot 3008 punktet – gemeinsam mit dem Nissan – mit dem zumindest am Papier sparsamsten Motor, mit einem CO2-Ausstoß von 100 Gramm pro Kilometer ist man jedenfalls auf der sicheren Seite. Der Wertverlust ist beim Franzosen mit am höchsten, der Restwert bewegt sich im Mittelfeld, leider gibt es hier nur die Standardgarantie von zwei Jahren. Der Hyundai Tucson ist nicht ganz so spritzig wie der Mitbewerb, dafür gibt’s nur bei ihm fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung, was sich auch beim Restwert positiv auswirkt. Der Nissan Qashqai bringt viel Serienaus stattung und einen sparsamen Motor mit, liegt beim Restwert aber hinter den anderen drei Fahrzeugen zurück. Der Seat Ateca überzeugt mit dem niedrigsten Grundpreis und einem attraktiv eingepreisten Österreich- Paket sowie starkem Restwert.
Quelle:
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
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Qualität ohne Markenzeichen Auch die kleine Traditionswerkstätte ohne große Marke im Hintergrund kann für Flottenkunden eine interessante Alternative zum Großbetrieb darstellen. Wie, das zeigt das Autohaus Tichy in Wien Liesing. Von Mag. Bernhard Katzinger
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as Autohaus Tichy ist eine Wiener Traditionswerkstätte im 23. Gemeindebezirk. In den frühen 1970ern als kleiner Betrieb zur Reparatur und Instandhaltung von Oldtimern gegründet, ist seit 2005 Seyfi Erdem der Geschäftsführer. Er leitet die Geschicke des Betriebes direkt neben der U6-Station Siebenhirten. Platz ist hier im dicht bebauten Wohn- und Gewerbegebiet Mangelware, große Stellflächen sucht man vergeblich. „Unser Reifenlager mit einer Kapazität von 3.900 Reifen ist um die Ecke“, erzählt Erdem. Zuvor war das Lager im Besitz der Elektronikkette Niedermeyer. Früher war das Autohaus Tichy Markenwerkstatt für Toyota, Saab und Nissan. Im Jahr 2012 hat Erdem dann alle Verträge gekündigt. „Mit unserem großen Kundenstamm kommen wir auch ohne Vertrag gut durch. Immer wieder sind Kunden gekommen und haben nachgefragt, ob wir denn nicht auch andere Marken betreuen. Außerdem brauche ich keinen Markenbetreuer, der kommt und mir erzählt, wo die Kaffeemaschine stehen muss“, lacht Erdem. „Als freie Werkstätte können wir den Kunden bessere Preise bieten und sind technisch dank plusService trotzdem immer auf dem aktuellsten Stand.“
Erprobte Partnerschaft, die dem Kunden zugute kommt Mit Teile-Großhändler Derendinger, der auch Anbieter des erwähntenWerkstattkonzepts „plusService“ ist, verbindet das Autohaus Tichy eine lange Geschäftsbeziehung, nicht nur wegen der geografischen Nähe zur Filiale in der Erlaaer Straße. „Benötigte Teile bekommen wir innerhalb desselben Tages. So können wir einen Kunden, der beispielsweise für die §-57a-Überprüfung neue Pneus braucht, schnell und ohne zusätzliche Wartezeit versorgen.“ Auf die neuen Reifen bietet Tichy als eines von 180 plusService- Unternehmen in Österreich eine 24-monatige LongDrive-Garantie an, die bei Schäden durch Vandalismus, eingefahrene Gegenstände oder Randsteinkontakt einspringt. Für Kunden bietet man auch einen Abschleppservice an, fünf Ersatzfahrzeuge stehen gratis zur Nutzung bereit –, wenn auch viele Privatkunden einfach mit der U-Bahn weiterfahren, die direkt neben dem Werkstattgelände hält.
Win-win für Werkstatt und Kunde Endkunden können sich bei einer Werkstatt mit dem plusService auf die Einhaltung hoher Standards verlassen. So kommt moderne Diagnosetechnologie zum Einsatz, jedes Fahrzeug wird gemäß den Vorgaben des Fahrzeugherstellers serviciert, und es ist garantiert, dass die Mitarbeiter auch entsprechend geschult sind. Aus Sicht des Werkstattbetreibers eine Win-win-Situation: „Gerade heute, wo man für eigentlich banale Arbeiten – Reifentausch, Scheinwerfer überprüfung beim Pickerl – moderne Diagnosetechnik braucht, sind wir dank der Schulungen immer auf dem letzten Stand.“ Das honorieren die Kunden, sodass sich Erdem mit der Geschäftsentwicklung zufrieden zeigen kann. „Wir bekommen immer mehr Flotten als Kunden“, wobei die Größe im Schnitt zwischen 30 und
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„ Dank regel mäßiger Schulungen sind wir technisch immer auf dem aktuellsten Stand.“
40 Fahrzeugen liegt. Und er beobachtet: „Immer mehr Leute kommen mit relativ neuen Autos zu uns in die freie Werkstätte und erzählen, dass sie unzufrieden sind mit Preis und Beratung in den großen Betrieben“, so Erdem. Das Autohaus Tichy soll weiter wachsen, zwei Standorte sollen dazukommen. Das Stammhaus wird jedoch erhalten bleiben, verspricht Erdem. •
service
Wiener Schmierstoff Die milliardenschweren Investitionen der Lukoil Lubricants Europe GmbH haben sich bezahlt gemacht, konnte der Konzern die Umsätze am Standort Wien im vergangenen Jahr doch um 56 Prozent steigern.
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ine nachhaltige Wachstumsstrategie hat Lukoil in den ver gangenen Jahren zu einem der größten Mineralölkonzerne der Welt gemacht. Auch im Schmierstoffbereich ist das russische Unternehmen zum „Global Player“ geworden. Über 300 Hersteller aus der Fahrzeugindustrie vertrauen auf die erstklassigen Motoröle von Lukoil, um ihren Kunden maximale Leistung und Zuverlässigkeit zu garantieren.
Wien spielt in der Strategie von Lukoil eine wichtige Rolle
Die Eröffnung unserer Europa zentrale in Wien war dafür ein wichtiger Baustein. Wien ist für uns die Brücke in andere Märkte in Zentraleuropa.“ Und die sollen weiter ausgebaut werden, stieg 2017 im gesamten westeuropäischen Raum der Umsatz an Premium-Schmierstoffen doch um rund 30 Prozent. • (RED)
Win-win-Situation Österreich spielt in der Schmierstoffstrategie von Lukoil eine besonders wichtige Rolle. 2013 hat der Konzern den entsprechenden Geschäftsbereich der OMV übernommen und in der Folge umfangreiche Investitionen getätigt. Beispielsweise wurde der Produktionsund Abfüllstandort in der Wiener Lobau zu einem der modernsten Schmierstoffwerke in ganz Europa ausgebaut. Weiters wurde Ende 2017 mit einer Kapitalerhöhung von 6,2 Milliarden Euro die größte Finanzinvestition in der Unternehmensgeschichte der in Wien an sässigen Lukoil International GmbH vorgenommen. Die umfang reichen Investitionen erweisen sich als Win-win-Situation für Unter nehmen und Wirtschaftsstandort. Einerseits entstehen wichtige ökonomische Impulse für den Standort Wien, andererseits konnte sich das Unternehmen dadurch selbst einen Mehrwert schaffen. So hat die Lukoil Lubricants Europe GmbH im vergangenen Jahr die Umsätze am Standort Wien um 56 Prozent gesteigert. Das Wachstum geht dabei vor allem auf das „First-Fill“-Geschäft mit Fahrzeugherstellern zurück, das sich 2017 äußerst positiv entwickelt hat: Drei große namhafte Automobilhersteller aus Deutschland werden bereits von Lukoil aus Wien bedient. Darüber hinaus wird der Konzern in Österreich zukünftig mit Matik zusammenarbeiten, ein Unternehmen, das auf Nutzfahrzeug-Ersatzteile und Dienstleistungen spezialisiert ist.
Wachstumskurs „Die positiven Umsatzzahlen zeigen, dass sich unsere Investitionen in den Wirtschaftsstandort Österreich bezahlt machen“, sagt Managing Director Oleg Tolochko und ergänzt: „Wir konnten im letzten Jahr strategisch wichtige Deals mit Fahrzeugherstellern abschließen.
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service
Österreichweit regional betreut Der Fuhrpark-Spezialist MO’ Drive baut die Bundesländerpräsenz aus, erweitert dabei sukzessive das Geschäft mit der Fahrzeug-Langzeitmiete und eröffnet in Kürze einen Vor-Ort-Service am Wiener Flughafen.
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as Geschäft von MO’ Drive steht seit dem vergangenen Jahr auf zwei Beinen. Neben dem Stammgeschäft als Fuhrparkdienstleistungsspezialist für Karosserie-, Scheiben- und Lack-Reparaturen sowie der Außen- und Innenreinigung von Fahrzeugen konzentriert sich MO’ Drive nun auch verstärkt auf Logistikaufgaben für Kfz-Leasinggesellschaften und Direktkunden, die große Mietfuhrparks betreiben. Dazu hat das Team rund um Geschäftsleiter Ing. Wolfgang Weinberger den Stammsitz in Wien- Simmering um 6.000 auf 20.000 Quadratmeter erweitert und einen zweiten Betrieb in Wien-Liesing übernommen.
Individuelle und regionale Betreuung in ganz Österreich Dahinter steckt betriebswirtschaftliches Feingefühl und ein Sinn für Trends, denn die Kunden von MO’ Drive fragen immer öfter nach „Mobility on Demand“-Lösungen. Besonders häufig werden derzeit etwa Dienst- und Flottenfahrzeuge für mehrere Mietmonate nachgefragt, wobei „All-inklusive“-Angebote sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Diese Fahrzeuge benötigen die Kunden etwa zur Überbrückung von Lieferfristen, für Mitarbeiter in der Probezeit oder für ein bestimmtes, zeitlich befristetes Projekt. D ieses Angebot kann MO’ Drive nun in ganz Österreich anbieten, wie Weinberger erläutert: „Die Fahrzeuglogistik im Großraum Wien, Niederösterreich und Burgenland war der Anfang, mittlerweile decken wir das gesamte Bundesgebiet logistisch ab.“ Damit trägt man laut Weinberger dem Umstand Rechnung, dass „der Langzeitmieter das Auto genau dort übernehmen und zurückgeben will, wo es regional gebraucht wird“. Ausgehend von jeder Landeshauptstadt kann MO’ Drive alle Kundenwünsche erfüllen und die Lösung an den Bedarf der Leasingunternehmen und Flottenkunden individuell und regional anpassen. Um die dahinter liegende Fahrzeuglogistik wie etwa den Hol- und Bring-Service und gesicherte Stellplätze zur Zwischenlagerung österreichweit zu meistern, greift MO’ Drive sowohl auf eigene Mitarbeiter als auch auf ausgewählte Partner unternehmen zurück. Weil Langzeitmietfahrzeuge, die über mehrere Monate nach dem „All-in“-Prinzip vermietet waren, überdurchschnittlich
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Qualität im Visier: Ing. Wolfgang Weinberger, Geschäftsleiter MO‘ Drive (r.), und Andreas Giessriegl in der Lackiererei im Betrieb in der Troststraße
„ Der Langzeitmieter will das Auto genau dort übernehmen und zurück geben, wo es regional gebraucht wird.“
s trapaziert wurden, häufiger Lack- und Scheibenreparaturen sowie eine gründliche Innenraumaufbereitung benötigen, plant Weinberger bereits den nächsten Expansionsschritt. So soll in naher Zukunft das Partnerbetrieb-Netzwerk um erstklassige Fachwerkstätten im Wartungs-, Karosserie-, Lackund Innenraumbereich ausgebaut werden, damit die Fahrzeuge in möglichst kurzer Zeit wieder in perfektem Zustand dem nächsten Kunden zur Verfügung stehen. „Wir freuen uns über jeden professionellen Kontakt“, zeigt sich Weinberger für neue Partner offen, der betont, dass die Ausweitung des Reparatur- und Dienstleistungsangebots nach dem Konzept „One face to the customer“ erfolgt, sprich der Kunde in ganz Österreich „alles aus einer Hand geboten bekommt und auch nur eine Rechnung erhält“.
Besonderer Service Eröffnen wird MO’ Drive darüber hinaus in Kürze auch einen Vor-Ort-Service im Mietwagenbereich des Terminals 1 am Flughafen Wien. Nach Vor anmeldung unter der Hotline (+43 1 7695690) oder online (www.modrive.at) übernimmt der Flottenspezialist am Airport das Fahrzeug und stellt bei der Rückkehr das reparierte Fahrzeug wieder zur Verfügung, mit dem der Kunde direkt nach Hause fahren kann. „Alles andere erledigen wir“, so Weinberger. • (PSP)
Es geht um Vertrauen
MADE in AUSTRIA
www.lukoil-lubricants.eu
service
Vernetzung: Chance und Gefahr Beim Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ ging es unter anderem um die zukünftige Mobilität und die Frage, wem die dabei erzeugten Daten denn eigentlich gehören. Keynote-Speaker Prof. Dr. Stefan Bratzel warnte davor, den Umstieg auf die E-Mobilität zu verpassen.
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ährend sich ein paar Schritte weiter die Tore der Vienna Autoshow zum 1. Publikumstag öffneten, spannten im Congress Center der Messe Wien ausgewiesene Branchenexperten ihren Bogen über das Reizwort „Vernetzung“. Dr. Ronald Kopecky von Komdat Datenschutz GmbH mahnte eindringlich, die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Walter Birner, Mitgründer des Vereins Carmunication, forderte Datenzugang für die freie Werkstatt. Elektrische und vernetzte Mobilität bildeten weitere Referatsthemen, zum Abschluss gab Markus Kreisel Einblick in Projekte des Mühlviertler Batterie-Spezialisten.
Tauziehen um die Daten Zum Einstieg warnte Veranstalter Raimund Wagner von Carsulting davor, angesichts des Wandels auf Zeit zu spielen. Ein Startschuss für das vernetzte Auto fällt am 31. März, wenn dank eCall die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, dass Fahrzeuge Daten kabellos aussenden und empfangen. Wem dieses Netz nützt, ist umstritten. Die besten Karten haben derzeit die Fahrzeughersteller und Markenwerkstätten. Mehrere Vorträge lieferten einen Input zur Elektromobilität: „Für die letzte Meile und die Innenstädte ist E-Mobilität mit Sicherheit die richtige Technologie“, so Dipl.-Ing. Fabian Schmitt von StreetScooter. Mag. Alexander Wagner, Carpanion GmbH, und Martin Klässner, has.to.be GmbH, präsentierten Konzepte, Firmenflotten auf E-Autos umzurüsten, von der Bedarfsanalyse bis zur Ladeinfrastruktur und dem elektronischen Fahrtenbuch.
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Eine Riege namhafter Experten fand sich beim von Raimund Wagner (4. v. l.) organisierten Fachkongress im Messe zentrum ein
Großer E-Auto-Optimismus Keynote-Speaker Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management erläuterte seine Zukunftsvision: das Robotertaxi „on demand“, das sich nach getaner Beförderungsaufgabe selbsttätig die nächste – oder einen Parkplatz – sucht. Dabei gab es auch durchaus mahnende Worte an die Industrie: „Überleben werden nur jene Unternehmen, die sich schnell auf Veränderungen einstellen können.“ Die aktuellen drei Hauptprobleme der E-Mobilität hat er nicht zufällig mit dem Kürzel „RIP“ bedacht; die Reichweite, die Infrastruktur und den Preis. Der Siegeszug der E-Fahrzeuge sei jedenfalls nicht aufzuhalten. Laut Bratzels Prognose – der optimistischeren der beiden Varianten – sei die Dynamik bis 2020 mit einem Anstieg auf weltweit fünf Millionen E-Autos zwar noch gering, bereits 2025 könnten aber 23 Millionen und bis 2030 sogar 40 Millionen Elektroautos pro Jahr abgesetzt werden. • (KAT/STS)
Ford Transit Custom Dacia Duster Ford Ecosport Hyundai i30 Fastback Mazda6 Sport Combi Dauertest VW Polo Kia Stinger Alfa Romeo Giulia VW Arteon Renault Captur Seat Ibiza Mercedes E-Coupé Toyota Proace Verso Dauertest Nissan X-Trail
Auto
Komfortabler ins Gelände E
r gehört zu den letzten Gelände-Haudegen, die in Österreich angeboten werden und wird jetzt noch komfortabler. Der Toyota Land Cruiser, der bereits auf über 65 Jahre Offroad-Tradition verweisen kann, bringt nun eine Klimaautomatik mit sich, dazu lassen sich die Sitze hinten beheizen und die Vordersitze beheizen als auch kühlen. Neu gestaltet wurde die Armaturentafel mit einem acht Zoll großen Infotainmentsystem. Darauf angezeigt wird unter anderem – hier kommen wir zu den Feinheiten in Bezug auf Geländeoptimierungen – die Unterfluransicht der 360-Grad-Kamera. Damit auch Laien abseits der Straße zurechtkommen, verfügt das Multi-Terrain-Select-System über einen zusätzlichen Auto- Modus. Dieser wird mit der fünfgängigen Crawl-Control-Funktion automatisch aktiviert. Ein neuer Kühlergrill und eine Motorhaube mit Wölbungen kennzeichnen den aktuellen Land Cruiser, der ab sofort ohne Benziner auskommt. Ab 44.900 Euro steht der Dreitürer mit dem 177-PS-Diesel im Handel (Fünftürer ab 46.400 Euro).
Klein & komfortabel
Lucy in the Touran Sky
Nur weil Mitarbeiter in Kleinwagen unterwegs sind, müssen sie nicht darben. Nissan spendiert der N-Way Edition des Micra Sitzheizung, Klima anlage, Nebelscheinwerfer, Rückfahrkamera, Audiosystem mit 7-Zoll-Touchscreen und Apple CarPlay ab 13.4930 Euro. Kombinierbar mit allen Motor isierungen (71 bis 90 PS).
Bei VW ist es Tradition, Sonder modelle mit Panorama Schiebedach „Sky“ zu nennen. Touran, Tiguan und der kleine up! kommen nun mit der Frischluft-Option nach Österreich. Preisvorteil beim Touran: 1.516 Euro laut Importeur. Weitere inkludierte Extras: LED-Scheinwerfer und Keyless Access.
7 Jahre Garantie Der L200 ist nicht nur ein wichtiges Modell für Mitsubishi, er mischt auch in der Zulassungsstatistik der Pick-ups weit vorn mit. Ab sofort gibt es noch einen Grund mehr, sich für das Allroundtalent zu entscheiden, seit 1. Jänner 2018 verfügen alle L200-Modelle – also sowohl Klub- als auch Doppelkabine – nicht nur über die 5-Jahres- Neuwagen-, sondern auch eine zweijährige Anschlussgarantie und somit über stolze sieben Jahre Gesamtgarantie. Die Kilometerleistung ist dabei gestaffelt: Für die ersten 24 Monate gibt es kein Limit, vom 25. bis zum 60. Monat liegt die Grenze bei 100.000 Kilometern und vom 61. bis zum 84. Monat wurde das Limit sogar auf 150.000 Kilometer erweitert. Mitsubishi stellt damit einmal mehr das Vertrauen in die Produktqualität unter Beweis, die Preisliste des L200 startet mit dem 2,4 DI-D Work Edition 4WD als Klubkabine bei netto 19.408,33 Euro. Mehr Infos zum Mitsubishi L200 finden Sie auch im Sonderheft „Nutzfahrzeug-Kompass 2018“, das dieser Ausgabe beiliegt.
Runderneuert Es ist noch kein brandneuer Fabia, den Skoda am Genfer Automobilsalon im März zeigen wird. Die Runderneuerung macht den erfolgreichen Kleinwagen – vier Millionen Fahrzeuge seit 1999 – fit für die nächsten Jahre. Dazu gehört eine ausdrucksstarke Front mit LED-Scheinwerfern und auch hinten versehen erstmals optional Leuchtdioden ihren Dienst.
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AUTO • SCHON GEFAHREN
Mehr als nur Nutzwert Ford trifft mit der Nutzfahrzeugpalette aktuell voll ins Schwarze und hat sich zum Beispiel mit dem Transit Custom an die Spitze der Segment-Charts gesetzt. Jetzt gibt’s ein Update. Von Stefan Schmudermaier
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Hochwertiges Interieur
er Ford Transit Custom ist ein echter Bestseller. Damit das auch so bleibt, hat Ford den Nutzfahrzeugklassiker einem umfang reichen Update unterzogen. Am augenscheinlichsten wird das durch die neue Frontpartie, hier wurde der Kühlergrill der aktuellen Ford- Formensprache angepasst. Und auch wenn die Optik kein wirkliches Entscheidungskriterium bei einem Nutzfahrzeug ist, schaden wird’s wohl auch nicht, wenn der Kastenwagen fesch daherkommt. Wichtiger sind in diesem Fall aber eindeutig die inneren Werte. An den Lade kapazitäten hat sich durch das Update übrigens nichts geändert, das Grundmodell 260 L1H1 startup verfügt über einen sechs Kubikmeter großen Laderaum und eine Zuladung von 610 Kilogramm, maximal stemmt der Transit Custom 1.348 Kilogramm. Ausgeliefert werden die ersten Autos im März, zum Start gibt’s das erwähnte Einstiegsmodell zum Aktionspreis von netto 15.790 Euro.
Mehr Power, weniger Verbrauch und Automatik Unter der Haube des neuen Transit Custom arbeitet künftig ein neuer EcoBlue-Turbodiesel in drei Ausbaustufen mit 105, 130 und 170 PS. Im Vergleich zum Vorgänger ist nicht nur das Drehmoment um 20 Prozent gestiegen, sondern auch zugleich der Verbrauch um 13 Prozent g esunken. Die nochmals optimierte ECOnetic-Variante kommt auf einen Verbrauch von lediglich 5,7 Litern und einen CO2-Ausstoß von 148 Gramm pro Kilometer. Wichtig zu wissen: Das Modell ist mit einem nicht deaktivierbaren Geschwindigkeitsbegrenzer auf 100 2
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Unglaublich, wie hochwertig ein Nutzfahrzeug-Cockpit aussehen kann 2 Großer und in angenehmer Höhe positionierter Touchscreen für Navi und Co 3 Ein feines 6-Gang-Automatik-Getriebe gibt es als Option 1
km/h ausgestattet. Die 130 PS starke Variante erwies sich bei ersten Testfahrten als äußerst spritzig, besonders komfortabel ist das stärkste Aggregat mit 170 PS in Verbindung mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe.
Heckansicht und Innenraum haben sich kaum verändert, neu ist ein großer Touchscreen mit Smartphone-Anbindung
War schon die erste G eneration des Transit Custom in Sachen Interieur nahe am Pkw, ist d ieser Schritt nun endgültig vollzogen. Abhängig von der Modellversion und den gewählten Extras lässt sich das Nutzfahrzeug in ein rollendes Büro verwandeln, in dem keine Wünsche offen bleiben. Ein großes Touch screen-Navi mit Smartphone- Anbindung ist ebenso zu haben wie zahlreiche Assistenzsysteme, vom Querverkehrs- über den Totwinkel-Warner bis hin zum adaptiven Tempomaten, einem Seitenwindassistenten und vielem mehr. Wer optisch noch ein Schäuferl nachlegen möchte, dem sei die Topversion Sport empfohlen, die sich außen und innen von den anderen Varianten abhebt. •
Ford Transit Custom
Grundmodell Kastenwagen: Bestseller Kastenwagen: 260 L1H1 startup 300 L1H1 Trend
Hubraum | Zylinder
1.996 cm3 | 4
1.996 cm3 | 4
Leistung
105 PS (77 kW) bei 3.500/min
130 PS (96 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
360 Nm bei 1.375–2.000/min
385 Nm bei 1.500–2.000/min
0–100 km/h | Vmax
k. A.
k. A.
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,4 l Diesel | 167 g/km (EU6)
6,4 l Diesel | 167 g/km (EU6)
Laderaum | Nutzlast
6,0 m3 | 610 kg
6,0 m3 | 955 kg
Basispreis
15.790 € (exkl.)
26.990 € (exkl.)
Das gefällt uns: spritzige und sparsame Motoren, hochwertiger Innenraum Das vermissen wir: mittlerweile eine gute Frage Die Alternativen: Mercedes Vito, Fiat Talento, VW T6, Renault Trafic etc. Werksangaben
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AUTO • SCHON GEFAHREN
Topmodell unter 20.000 Euro
Steiler Aufstieg Seine guten Kletterqualitäten hat der neue Dacia Duster beibehalten und auch die Optik erinnert an den Vorgänger. Abgesehen davon blieb aber kein Stein auf dem anderen. Von Stefan Schmudermaier
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ls Dacia im Jahr 2010 den Duster auf den Markt brachte, ging ein Raunen durch die Automobilszene. Während manch Mitbewerber ob des Kampfpreises von 11.990 Euro den Kopf schüttelte, freuten sich viele Kunden über genau diese Tatsache. Das kompakte SUV entwickelte sich zu einem echten Bestseller. Und das, so zumindest unsere Prognose, für die wir uns aber nicht wirklich weit aus dem Fenster lehnen m üssen, wird sich bei der soeben in den Markt gestarteten zweiten Version noch verstärken.
Quantensprung bei Qualität und Ausstattungsfeatures Es ist nämlich erstaunlich, was die Ingenieure und Designer zustande gebracht haben. Zugegeben, das Design orientiert sich stark am Vorgänger, das war’s dann aber auch schon mit den großen P arallelen. Das Interieur ist eine, wenn nicht zwei Klassen hochwertiger geworden. Bessere Sitze, ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad und hochwertigere Materialien – besonders sichtbar zum Beispiel bei den Reglern der Klimaautomatik – und Assistenten wie Rundum-Kamera oder Totwinkel-Warner sorgen für Staunen. Gleiches gilt übrigens auch für die Geräuschdämmung, der Duster muss sich auch gegenüber teils deutlich teurerem Mitbewerb nicht verstecken.
Der neue Duster überzeugt dank viel besserer Materialien
Beibehalten wurde die Agilität, die man dem Rumänen ob der nicht überbordend starken Motoren nicht zugetraut hätte. Das liegt auch am geringen Gewicht von rund 1.200 Kilo gramm. Und so kommt es, dass die beiden Benziner mit 115 und 125 PS sowie die zwei Turbodiesel mit 90 und 109 PS geradezu ideal sind. Beide Ottos und der stärkere Diesel sind auch mit Allrad zu haben, letzteres Triebwerk alternativ auch mit 6-Gang-Doppel kupplung. Wer sich nun vor einer deftigen Preiserhöhung fürchtet, darf sich beruhigen. Der Duster ist weiter hin ab 11.990 Euro zu haben, mit zugegeben eher bescheidener Ausstattung. Doch selbst das Topmodell mit 109 PS dCi und Allrad bleibt mit 19.790 Euro absolut erschwinglich. Fein: Alle Diesel, auch mit Automatik oder Allrad, b leiben unter 124 Gramm. •
Dacia Duster
Grundmodell: SCe 115 Access
Topmodell: dCi 110 4WD Prestige
Hubraum | Zylinder
1.598 cm3 | 4
1.461 cm3 | 4
Leistung
115 PS (84 kW) bei 5.500/min
109 PS (80 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
156 Nm bei 4.000/min
260 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
11,9 s | 172 km/h
12,4 s | 169 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,6 l Super | 149 g/km (EU6C) 4,7 l Diesel | 123 g/km (EU6B)
Kofferraum | Zuladung 478–1.623 l | 533 kg
467–1.614 l | 579 kg
Basispreis | NoVA
19.790 € (inkl.) | 7 %
11.990 € (inkl.) | 12 %
Das gefällt uns: der große Qualitätssprung bei gleichen Preisen Das vermissen wir: nun wollen wir nicht unverschämt werden Die Alternativen: zu diesem Preis-Leistungs-Verhältnis wird’s schwierig Werksangaben
das Auswuchten notwendig, um ein optimales Zusammenspiel von Reifen und Felgen aus der Vorsaison wieder sicherzustellen. Die Abnutzung der vier am Fahrzeug zu montierenden Kompletträder ist nie gleich. Fachgerechtes Auswuchten schafft hier Abhilfe. Damit erreicht man optimalen Fahrkomfort, reduziert den Reifenverschleiß, die Treibstoffkosten und Reparaturkosten.“
Eine Unwucht der Reifen, die bereits beim einmaligen Überfahren einer Bordsteinkante oder durch zu geringen Reifendruck entstehen kann, reduziert nicht nur die Lebensdauer der Reifen, sondern über Darüber hinaus hat der VRÖ aktuell die „Reifenfibel“ veröffentlicht. die permanente Krafteinleitung auch die der Achs- und KarosserieDas Informationslexikon richtet sich an alle, die sich im Joballtag bauteile, so der VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs). mit Reifen und Rädern beschäftigen. Neben den Dabei gilt: Je größer die Unwucht, desto kleiner wird die Kongesetzlichen Grundlagen wird anhand einer taktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn, was wiederum die Menge von Grafiken, Abbildungen, Tabellen, Fahrstabilität, den Bremsweg und damit die Sicherheit negativ Musterformularen und praktischen Hinweisen beeinflusst. Außerdem verursacht ein „unrunder“ Reifen unanRE C H TS FI BE L der professionelle Umgang mit Rad und Reifen genehme Vibrationen am gesamten Fahrzeug. James Tennant, erläutert. Obmann VRÖ: „Auch beim Wechsel von Kompletträdern ist Ausgabe 2018 Verband der Reifenspezialis ten
Österreichs
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AUTO • SCHON GEFAHREN
Kleiner plötzlich ganz groß Ford hat sein kleinstes SUV ordentlich aufgehübscht und ihm in Verbindung mit dem neuen 125 PS starken Diesel auch erstmals Allradantrieb spendiert. Von Mag. Pascal Sperger
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ensch, ist der alt geworden!? Das hat sich beim Ecosport zwar noch keiner gedacht, dennoch spendieren die Kölner ihrem kleinsten SUV schon das zweite Facelift in fünf Jahren Bauzeit. Wichtigste Neuerung: Das kleine City-SUV ist ab sofort auch mit Allradantrieb, der bei Bedarf 50 Prozent der Kraft über die Hinter räder schickt, zu haben. Einziger Wermutstropfen: Den traktions reichen Antrieb gibt es nur in Verbindung mit dem ebenfalls neuen 125 PS starken Turbodiesel, der künftig den Will-man-haben-Antrieb für den Kleinen darstellt. Parallel dazu serviert Ford nach wie vor die EcoBoost-Benziner-Palette (von 100 bis 140 PS Leitung) – allerdings wie bisher ausschließlich mit Frontantrieb.
125 PS-Diesel mit Allrad gefällt im Alltag Doch zurück zum neuen Diesel: Der 1,5-Liter-Selbstzünder steht mit 300 Newtonmeter Drehmoment ordentlich unter Dampf und macht dem Hochstand-Mini zum kraftvollen Gefährten für Stadt & Land sowie Wald & Wiese. Und weil zudem die Federung optimiert, die Lenkübersetzung und -unterstützung angepasst, die Radführung an der Hinterachse modifiziert und das ESP neu programmiert wurde, hinterlässt der kleine Ford jetzt auch in puncto Handling und Komfort einen deutlich besseren Eindruck. Die Gänge sortiert man im Allradmodell übrigens nach wie vor per Hand, eine Sechsgangautomatik gibt’s vorerst nur beim 125-PS-Frontantrieb-Benziner.
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Spürbar höherwertige Materialien zieren das Cockpit Ein acht Zoll großer Touchscreen gehört in den höheren Ausstattungsstufen zur Serienmitgift 3 Sechsgang-Schaltung oder -automatik werden angeboten 1
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Der neue Ecosport hinterlässt innen wie außen als auch beim Fahren einen deutlich besseren Eindruck als der Vorgänger
Das Interieur wurde ebenfalls aufgewertet, bekommt in den höheren Ausstattungen u. a. einen acht Zoll großen Touchscreen, ein beheizbares L ederlenkrad und einen verstellbaren Koffer raumboden spendiert. Die Materialien und die Verarbeitung wirken dabei hochwertiger als bisher. Die Bedienung konnte dank der übersichtlich gestalteten Mittelkonsole ver einfacht werden. Keine Sorge: Die wichtigsten Funktionen wie Klimaanlage und Lautstärke werden nach wie vor über eigene Drehregler und S chalter gesteuert. Neue Sicherheitsund Komfortfeatures à la Tempomat, Tot-Winkel-Warner, Xenon-Scheinwerfer sowie eine Rückfahrkamera stehen ab sofort auf der Kann-man-haben-Liste. Und preislich? Bei den 2WD- Varianten geht’s los bei 20.300 Euro, der Allradler kommt im Sommer auf den Markt und wird mindestens 25.600 Euro kosten. •
Ford Ecosport
Grundmodell Benzin: 1,0 l EcoBoost Trend
Testmodell Diesel: 1,5 l TDCi
Hubraum | Zylinder
998 cm3 | 3
1.499 cm3 | 4
Leistung
100 PS (74 kW) bei 6.000/min
100 PS (74 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
170 Nm bei 1.400/min
215 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
12,7 s | 180 km/h
14,0 s | 160 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,2 l Super | 127 g/km (EU6)
4,1 l Diesel | 107 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 356–1.238 l | 450 kg
356–1.238 l | 447 kg
Basispreis | NoVA
22.200 € (inkl.) | 6 %
20.300 € (inkl.) | 7 %
Das gefällt uns: höherwertige Materialien und den neuen Allradantrieb Das vermissen wir: Automatik beim 4WD-Modell Die Alternativen: Fiat 500X, Hyundai Kona, Kia Stonic, Audi Q2, Nissan Juke Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
AUTO • schon gefahren
Entzückender Rücken Nach dem Fließheck und dem Kombi erweitert Hyundai die i30-Palette mit dem Fastback um eine weitere Karosserievariante, dem ersten viertürigen Coupé im C-Segment. Von Stefan Schmudermaier
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er i30 ist für Hyundai mittlerweile eine der wichtigsten Säulen im Modellprogramm, mit den Verkäufen ist man entsprechend zufrieden. Erst recht, da seit einigen Monaten der Kombi zum g leichen Preis wie der Fünftürer angeboten wird. Der Kombianteil ist dadurch auf 87 Prozent geklettert, die Gesamtverkäufe stiegen spürbar. Der neue i30 Fastback soll das Geschäft nun weiter ankurbeln, man ist jedenfalls stolz auf das erste viertürige Coupé im C-Segment. Der Heckabschluss darf als gelungen bezeichnet werden, der integrierte Spoiler sorgt zudem für einen Schuss Sportlichkeit. Die weit, m itsamt der Heckscheibe aufschwingende Heckklappe ermöglicht ein einfaches Beladen des Kofferraums, etwas störend ist die relativ hohe Ladekante. 450 Liter sind ein tadelloser Wert für das Gepäckabteil, das sich durch Umlegen der Rücksitzlehnen auf 1.351 Liter erweitern lässt.
Zwei Benziner zu Beginn
Umfangreiche Ausstattung Das Cockpit unterscheidet sich kaum von jenem des Fünftürers. Änderungen sind aber auch nicht nötig, schließlich ist die Ergonomie vorbildlich und auch die Materialwahl und die Verarbeitungs qualität passen. Die Serienausstattung präsentiert sich markentypisch umfangreich, 17-Zoll-Alufelgen sind ebenso Standard wie Navigationssystem, Rückfahrkamera, Zweizonen-Klimaautomatik und viele w eitere Annehmlichkeiten. Wem das noch nicht reicht, der kann zur Topausstattung „Style“ greifen, die für 3.500 Euro Auf-
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Das Cockpit ist bereits aus den anderen i30-Modellen bekannt und ergonomisch einwandfrei 2 Sogar das Navigationssystem ist serien mäßig mit an Bord 3 6-Gang-Schalter oder 7-Gang-Doppelkupplung 1
preis zusätzlich u nter anderem noch mit 18-Zoll-Alufelgen, Vo l l - L E D - S c h e i n w e r f e r n , Tot-Winkel-Assistent und Leder ausstattung mit beheiz- und belüftbaren Sitzen aufwartet.
Der Heckabschluss des Hyundai i30 Fastback ist wirklich gelungen; der Kofferraum fasst 450 bis 1.351 Liter
Zum Start gibt es zwei Benziner (120 und 140 PS), die stärkere Variante ist gegen einen Aufpreis von 2.000 Euro mit einem 7-Gang-Doppelkupplungs getriebe erhältlich. Die Diesel werden Mitte 2018 nachgereicht. Preislich ist der Fastback nicht zuletzt aufgrund der Ausstattung sehr attraktiv, der 120-PS-Benziner startet bei 24.990 Euro, die stärkere Variante beginnt bei 25.990 Euro. Im Hinblick auf den Sachbezug liegt mit 120 Gramm lediglich der kleinere Otto unter dem 2018 gültigen Grenzwert von 124 Gramm pro Kilometer. Die 5-jährige Garantie ohne Kilo meterbegrenzung ist ebenfalls ein starkes Argument. •
Hyundai i30 Fastback
Grundmodell: 1.0 T-GDI Premium
Topmodell: 1.4 T-GDI Style DCT
Hubraum | Zylinder
998 cm3 | 3
1.353 cm3 | 4
Leistung
120 PS (88 kW) bei 6.000/min
140 PS (103 kW) bei 6.000/min
Drehmoment
171 Nm bei 1.500–4.000/min
242 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
11,5 s | 188 km/h
9,5 s | 203 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,2 l Super | 120 g/km (EU6)
5,6 l Super | 129 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 450–1.351 l | 435 kg
450–1.351 l | 421 kg
Basispreis | NoVA
31.490 € (inkl.) | 8 %
24.990 € (inkl.) | 6 %
Das gefällt uns: elegante Linienführung, gute Serienausstattung Das vermissen wir: eine niedrigere Ladekante Die Alternativen: aktuell einziges viertüriges Coupé im Segment Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
37
AUTO • DAuertest-Abschluss
Musterschüler beweist Fuhrparktauglichkeit Etwas mehr als ein halbes Jahr und knapp 30.000 Kilometer hat uns der Mazda6 Sport Combi im Testalltag begleitet. Nun heißt es nicht nur Abschied nehmen, sondern auch Bilanz zu ziehen. Und die kann sich absolut sehen lassen. Von Stefan Schmudermaier
F
ragt man Fuhrparkleiter nach beliebten Fahrzeugen der Mittelklasse, hört man zumeist die üblichen Verdächtigen. In der Gruppe der User-Chooser, also jener Firmenautofahrer, die ein Mitspracherecht bei der Wahl des fahrbaren Untersatzes haben, sowie Freiberuflern oder Selbstständigen sieht das Bild schon etwas differenzierter aus. Und immer öfter findet sich in der Auswahl auch ein Mazda. Zum einen das SUV CX-5, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, zum anderen ist es der Mazda6, zumeist als praktischer Sport Combi. Grund genug, dem Japaner in rund acht Monaten etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Die Wahl des idealen Motors ist schnell getroffen, der 150 PS starke 2,2-Liter-Turbodiesel ist wie geschaffen für hohe Laufleistungen bei – vorerst noch theoretisch – niedrigem Verbrauch und einem CO2-Ausstoß von lediglich 116 Gramm pro Kilometer. Die Serien ausstattung ist bei Mazda traditionell bereits in der Einstiegsversion umfangreich, da die Preissprünge zur jeweils nächsthöheren Variante mit rund 2.000 Euro in Anbetracht der Mehrausstattung aber moderat ausfallen, sind wir schließlich beim Revolution gelandet.
Überdrüber-Ausstattung zum fairen Preis Für 37.490 Euro Listenpreis ist der Mazda6 Sport Combi CD150 Revolution so komplett, wie man es sich als Vielfahrer nur wünschen kann. Trotz der überkompletten Serienmitgift bleibt der Preis also im Rahmen. Ein paar Beispiele gefällig? Automatisch, partiell abblendende LED-Scheinwerfer sind hier ebenso selbstverständlich wie Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, ein ebenso beheizbares Lenkrad oder das Navigationssystem und Keyless-Go. Zusammen mit dem Tempomaten hat man das perfekte Package mit den Highlights vieler Firmenkunden in einem Auto. Einzig bei den ebenfalls serien
test: r e u a D lus4s5 h c s b A -Stand: 27.2 Km
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
mäßigen 19-Zoll-Rädern hat man es fast zu gut gemeint. Die schauen zwar richtig schick aus, treiben aber die TCO (Total Costs of Ownership) unnötig nach oben. Wobei man hier sicher einen Deal mit seinem Mazda-Händler finden kann und ein oder zwei Schuhgrößen kleiner fährt.
Viel Platz, feine Ergonomie
Ob beim Campen in Lutzmannsburg – der Mazda6 ist auch ein feines Zugfahrzeug – oder auf süditalienischen Küstenstraßen, der Japaner bekam fast ausschließlich positive Einträge im Fahrtenbuch
Das Platzangebot des Mazda ist so, wie man sich das von einem Kombi in dieser Klasse erwarten kann. Selbst hinter Sitzriesen lässt es sich im Fond gut aushalten, der Kofferraum bietet mit 522 bis 1.648 Litern Platz für Business und Familie, dem großen Urlaub steht also nichts entgegen. Apropos Urlaub, auch als Zugfahrzeug hat unser Testwagen eine gute Figur gemacht, der kräftige Motor meckert auch nicht, wenn man einen Wohnwagen an den Haken nimmt. Ergonomisch gibt sich das Cockpit auch keine Blöße, spätestens seit dem Facelift ist jeder S chalter
AUTO • Dauertest-Abschluss
1 2
intuitiv gut erreichbar und zu bedienen. Dass das zentrale Display auch mittels Touchscreen zu bedienen ist, ist zwar nett, aufgrund der Distanz klappt es dennoch besser mit dem Controller in der Mittel konsole. Die Kritik hielt sich in Grenzen, moniert wurde d ennoch das etwas zu träge auf aktuelle Verkehrssituationen reagierende Navi.
Spritzig und sparsam, so macht Autofahren Spaß
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1
3
Die Ergonomie im Cockpit des Mazda6 ist vorbildlich und übertrifft manch deutschen Hersteller 2 Navi: einfache Bedienung, Verkehrs daten nicht immer aktuell 3 Strapazierfähige und komfortable Sitze 1
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1 Viel Platz im Fond, auch hinter großen Fahrern und Beifahrern 2 Der Kofferraum ist riesig, das Volumen von 522 Litern lässt sich durch Umlegen der Rücksitze auf 1.648 Liter erweitern 3 Das zentrale Display lässt sich mit Touch-Funktion steuern ... 4 ... besser klappt es mit dem Controller in der Mittelkonsole 5 Lenkrad- und Sitzheizung erfreuen im Winter 6 Die 19-Zoll-Räder sehen verdammt gut aus, sind im Hinblick auf die TCO aber leider kontraproduktiv Mazda6 Sport Combi
Grundmodell: G145 Challenge
Testmodell: CD150 Revolution
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
2.191 cm3 | 4
Leistung
145 PS (107 kW) bei 6.000/min 150 PS (110 kW) bei 4.500/min
Drehmoment
210 Nm bei 4.000/min
380 Nm bei 1.800–2.600/min
0–100 km/h | Vmax
9,6 s | 206 km/h
9,2 s | 210 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,6 l Super | 131 g/km (EU6)
4,4 l Diesel | 116 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 522–1.648 l | 610 kg
522–1.648 l | 595 kg
Basispreis | NoVA
37.490 € (inkl.) | 5 %
31.490 € (inkl.) | 8 %
Das gefällt uns: Ausstattung, Verbrauch, Power, Platzangebot Das vermissen wir: Automatikversion unter 127 Gramm CO2/km Die Alternativen: Ford Mondeo, Opel Insignia, VW Passat, Kia Optima Werksangaben
Foto: Manfred Seidl
Alles andere als träge zeigte sich das Triebwerk unseres Testautos. Die 150 Pferde zeigten sich in Höchstform und verhalfen dem Mazda6 zu Sprintfähigkeiten, die so manchen Testfahrer überraschten, Subjektiv ging’s sogar noch schneller von 0 auf 100 km/h als das die 9,2 Sekunden im Prospekt suggerieren. Noch größer war die Überraschung dann aber an der Tankstelle und zwar im positiven Sinn. Unser Testdurchschnitt über insgesamt knapp 30.000 Kilometer pendelte sich knapp unter sechs Liter ein, in Anbetracht der Fahrzeuggröße und der 19-Zoll- Räder ein mehr als anständiger Wert. Ohne große Bemühungen kommt man auf durchschnittlich 5,5 Liter, längere Autobahn etappen oder Einsätze als Zugfahrzeug haben schließlich einen noch besseren Schnitt vereitelt. Das Fahrwerk harmoniert gut und bietet einen guten Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort, einzig das manchmal etwas hakelige Getriebe trübt den perfekten Gesamteindruck leicht. Freilich gäbe es auch ein Automatikgetriebe, das aber mit einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilometer und dem dadurch h öheren Sachbezug im Firmenbereich nicht übermäßig beliebt sein dürfte. Unterm Strich bekommt der Mazda6 Sport Combi CD150 ein mehr als ordentliches Zeugnis ausgestellt, den Japaner sollte man beim Fahrzeugkauf in diesem Segment jedenfalls in seine Überlegungen miteinbeziehen. •
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
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AUTO • test
Kleiner mit Boom Mit dem Polo beats präsentiert VW einen spaßigen Flitzer mit ordentlich Sound – in und außerhalb vom Cockpit. Aber taugt das „Hipster“-Modell auch für die Flotte? Von Mathias Morscher
I
st das ein Golf?“, hört man zuweilen öfter, wenn man mit dem neuen Polo von Volkswagen irgendwo zu Besuch ist. Das liegt vielleicht daran, dass der kleine Wolfsburger erstmals die Viermeter- Marke überschritten hat – er ist damit übrigens schon länger als die dritte Golf-Generation ... Die Länge macht sich auch im Innenraum bezahlt, besonders für die Passagiere auf den hinteren Plätzen, die nun auch bei längeren F ahrten nicht mehr ins Sudern verfallen. Für den Kofferraum b edeutet das 351 Liter Volumen, klappt man die Rücksitze um, sind es 1.125 Liter.
Schmerzfrei
95 PS und 300 Watt Auch sonst sorgt der Polo in der „beats“-Sonderversion innen für eine sorgenfreie Fahrt: modernes Design, sehr gute Verarbeitung, jede Menge technische Helferlein und das moderne Infotainment-System mit der namensgebenden 300-Watt-Sound anlage von „beats“ verwöhnt die Ohren – besonders bei bass lastiger Musik. Ebenfalls ins Ohr geht das typische Knattergeräusch des Dreizylinders, der die 95 Pferde unter der Haube noch böser wirken lässt, als sie sind. Die Einliter-TSI-Maschine – zur Wahl stehen beim Polo 65 und 75 PS ohne Turbo, 95 und 115 PS mit Turbo, 80 und 95 PS als Turbodiesel, 90 PS beim Erdgasantrieb und satte 200 PS in der GTI-Variante – überrascht dennoch bereits mit einem kräftigen Antritt im niedrigen Drehzahlbereich, dank dem Turbo 3 1
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Aluminium statt Plastik macht den Innenraum hochwertiger Schnittstellen, um den Lieblingshit vom Smartphone zu vertonen Sportlich wirken auch die Armaturen, der Übersicht schadet es nicht
gibt’s i mmerhin auch 175 Newtonmeter Drehmoment. Auch an der Tankstelle bleibt ein böses Erwachen aus, der Verbrauch lag in unserem Test bei 5,7 L itern auf hundert Kilometer.
Das „beats“-Logo findet sich überall, wohin das Auge blickt
Von seiner sportlichen Seite zeigt sich der Polo nicht nur bei den vergleichsweise kurzen Schaltwegen durch die fünf Gänge, sondern auch durch das insgesamt straff abgestimmte Fahrwerk. Dank der komfortablen Sitze ist der R ücken aber auch nach der Langstrecke noch heil und schmerzfrei. Genauso wie die Ohren, denn auch gedämmt ist der Kleine sehr gut. Der neue Polo macht einfach Spaß und überzeugt auch sonst auf ganzer Linie. Für die Zukunft stellt sich deshalb vor allem eine zentrale Frage: „Warum soll der nächste eigentlich ein Golf sein?“ •
Volkswagen Polo
Grundmodell: 1,0 TSI 65
Testmodell: „beats“ 1,0 TSI 95
Hubraum | Zylinder
999 cm3 | 3
999 cm3 | 3
Leistung
65 PS (48 kW) bei 5.000/min
95 PS (70 kW) bei 5.000/min
Drehmoment
95 Nm bei 3.000–4.300/min
175 Nm bei 2.000–3.500/min
0–100 km/h | Vmax
10 s | 164 km/h
7,2 s | 187 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,7 l Benzin | 110 g/km (EU6) 4,4 l Super | 103 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 351–1.125 l | 505 kg
351–1.125 l | 495 kg
Basispreis | NoVA
22.222,32 € (inkl.) | 3 %
13.990 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: die neuen Platzverhältnisse, der Sound der „beats“-Anlage Das vermissen wir: mittlerweile eine klarere Abgrenzung zum Golf Die Alternativen: Seat Ibiza, Skoda Fabia, Mazda 2, Renault Clio, Kia Rio Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
AUTO • Test
Angriff auf die Premium-Liga Mit dem neuen Flaggschiff Stinger baut Kia seine Modellpalette mit einem feinen Gran Tourismo nach oben aus. Das Fahrgefühl überzeugt, die Serienausstattung begeistert. Von Stefan Schmudermaier
V
erglichen mit manch anderem Hersteller zählt Kia zu den jüngeren, in Mitteleuropa vertretenen Marken, erfolgte der Markteintritt doch erst in den 1990er-Jahren. Anfangs noch belächelt hat sich die Marke vor allem in den letzten zehn Jahren ordentlich gemausert, da ist es nur konsequent, die Modellpalette mit einem echten Flaggschiff nach oben hin abzurunden. Die unter der L eitung von Designchef Peter Schreyer entworfene, coupéartige, aber vier türige Limousine besticht durch ihre sportliche, aber zugleich e legante Linienführung und ist im Straßenverkehr ein echter Hingucker, nach dem sich auch so mancher Fahrer einer Premium-Limousine den Hals verdreht hat.
Der Antrieb: Vernünftig oder extrascharf Als Kunde hat man die Wahl zwischen einem Turbodiesel mit 200 PS (Allrad optional) sowie zwei Benzinern mit 255 PS und Hinterrad antrieb beziehungsweise stolzen 370 PS und serienmäßiger Kraft verteilung auf alle vier Räder. Unschwer zu erraten, welche Variante den meisten Spaß macht, wir ließen dennoch die Vernunft walten und haben uns für den Turbodiesel samt Allrad entschieden. Und diese Kombination ist beileibe keine schlechte Wahl. Der 2,2 Liter hängt gut am Gas und beschleunigt in nur 7,6 Sekunden auf 100 km/h, die Achtgangautomatik hat sich hier als perfekter Partner erwiesen. Der Verbrauch von 7,5 Litern ist zwar nicht rekordverdächtig, aber noch im grünen Bereich. Mehrere Fahrmodi lassen sich mit einem D rehrad in der Mittelkonsole auswählen, in der Praxis hat sich die Eco- Einstellung als ausreichend erwiesen. 2
1
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1 Das Cockpit zeigt sich sehr ergonomisch, Lenkrad und Front- sowie Fondsitze sind beheizbar 2 Übersichtliches Navigationssystem mit sieben Jahren Karten-Updates 3 Feine Achtgangautomatik
Auch das Heck des Kia Stinger weiß zu gefallen; das Kamera system ermöglicht unterschiedliche Perspektiven; ausreichend Platz auch im Fond
Hier fehlt es an nichts Was die Serienausstattung betrifft, so wäre das Prädikat „Ausreichend“ geradezu eine Beleidigung, zumindest in der von uns gefahrenen GTLine. Hier sind unter a nderem adaptiver Tempomat, Keyless-Go, Totwinkel-, Spurhalteund Querverkehrsassistent, N avi, Soundsystem, Head-up-Display, Sitz- und Lenkradheizung, Ledersitze, LED-Scheinwerfer und einiges mehr an Bord. Das Platzangebot ist ordentlich, aber einem Gran Tourismo ent sprechend nicht üppig. Das gilt sowohl für die Beinfreiheit im Fond als auch den Kofferraum, der mit 406 bis 1.114 Litern aber ganz ordentlich ausfällt. Bleibt abschließend noch ein Blick in die Preisliste. Mit 44.090 Euro ist der Diesel lediglich 800 Euro teurer als der kleinere Benziner. Unser Testauto, der 2,2 CRDI Allrad in GT-Line kommt auf 56.090 Euro, der 370 PS starke 3,3 Liter V6 auf 62.790 Euro. Positiv: sieben Jahre Garantie und Navi-Update inklusive. •
Kia Stinger
Grundmodell: 2.0 T-GDI Platin
Testmodell: 2.2 CRDi AWD GT-Line
Hubraum | Zylinder
1.998 cm3 | 4
2.199 cm3 | 4
Leistung
256 PS (188 kW) bei 6.200/min 200 PS (147 kW) bei 3.800/min
Drehmoment
353 Nm bei 1.400–4.000/min
0–100 km/h | Vmax
6,0 s | 240 km/h
7,6 s | 230 km/h
Getriebe | Antrieb
8-Gang aut. | Hinterrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
7,9 l Super | 181 g/km (EU6b) 6,4 l Diesel | 169 g/km (EU6b)
440 Nm bei 1.750–2.500/min
Kofferraum | Zuladung 406–1.114 l | 485 kg
406–1.114 l | 501 kg
Basispreis | NoVA
56.090 € (inkl.) | 16 %
43.290 € (inkl.) | 18 %
Das gefällt uns: coole Linienführung, überkomplette Ausstattung Das vermissen wir: einen herkömmlichen Tempomaten Die Alternativen: Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé, VW Arteon Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
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AUTO • test
Wunderbar verwunderlich Die neue Alfa Romeo Giulia kann Gleiten und Glühen und betört Passanten wie Fahrer mit optischer Finesse. Doch nicht alles ist perfekt an der italienischen Schönheit. Gut so! Von Mag. Pascal Sperger
D
ie neue Giulia weckt Begehrlichkeiten. Und macht die M arke Hand in Hand mit dem feschen Stelvio wieder zu e iner Art Vollsortimentler. Die breitere Angebotspalette war auch zwingend notwendig, drohte Alfa Romeo aufgrund seiner jahrelangen Fokussierung auf Klein- und Kompaktwagen (Stichwort: Mito & Giulietta) im Automobilzirkus doch in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Da kamen das SUV und die Limousine gerade zur rechten Zeit, um die Italiener wieder verstärkt in den Fokus von potenziellen Kunden zu rücken. Der ein oder andere Nürburgring rekord einer besonders scharfen „Quadrifoglio“-Version half bei der Wiederbelebung der Marke freilich mit.
Fesch, sportlich und für Dienstwagenfahrer interessant Um bei den Dienstwagenfahrern und in Flotten richtig dick reüssieren zu können, fehlt bisher freilich noch der Kombiableger der Giulia. Doch mehr als Gerüchte dazu gibt es bisher nicht. Italophile und all jene, die etwas Außergewöhnliches als Dienstauto bewegen wollen, müssen sich bis auf Weiteres also mit der Limousine begnügen. Und das ist durchaus vergnüglich, vor allem, wenn man sich für die „Veloce“-Variante in der fantastischen Farbe „Blu M isano“ entschieden hat, die bevorzugt vom stärksten Diesel (210 PS) angetrieben wird und ihr Drehmoment von 470 Newtonmetern mittels Allradantrieb auf allen Fahrbahnzuständen auf die Straße bringt.
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3
1
Die Achtgangautomatik sortiert die Gänge schnell und fast immer richtig 2 Die Bedienung von Navi & Co ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig 3 An Materialwahl und Verarbeitung gibt’s nichts zu kritisieren 1
Die Giulia bietet wenig Angriffsfläche für Kritik, die Hebel zum Rückbankumklappen sind aber ungewöhnlich positioniert
Kurzum: Der Selbstzünder generiert für alle Lebens lagen und Fahrsituationen ausreichend Power, nach dem Kaltstart stört jedoch das hörbare Nageln den grazilen Auftritt der italienischen Schönheit. Sobald der Motor jedoch die Betriebstemperatur erreicht hat, tritt die Dieselakustik deutlich in den Hintergrund und der Vierzylinder knurrt wie ein waches Schoßhündchen. Ebenfalls top: Der Innenraum wirkt material seitig hochwertig, das Platz angebot ist durchaus g eräumig und mit einem Praxisverbrauch von 6,2 Litern muss er sich auch vor der Konkurrenz nicht verstecken. Weil laut Norm nur 122 Gramm CO2 pro Kilometer emittiert werden, bleibt der Dienstwagenfahrer beim Sachbezug auf der günstigeren Seite. Und für eine fesche sportliche Allrad-Limousine ist das in den heutigen Steuerzeiten schon ein ziemliches Highlight. •
Alfa Romeo Giulia
Grundmodell: 2.2 MTX RWD
Testmodell: 2.2 Diesel ATX AWD Veloce
Hubraum | Zylinder
2.143 cm3 | 4
2.143 cm3 | 4
Leistung
136 PS (100 kW) bei 4.000/min 210 PS (154 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
380 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
9,0 s | 210 km/h
6,8 s | 235 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Hinterrad
8-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,2 l Diesel | 109 g/km (EU6)
470 Nm bei 1.750/min
4,7 l Diesel | 122 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 480 l | 491 kg
480 l | 500 kg
Basispreis | NoVA
49.690€ (inkl.) | 6 %
34.300 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: der Antrieb, die direkte Lenkung und der Allradantrieb Das vermissen wir: definitiv eine Kombi-Version der Giulia Die Alternativen: Audi A4, BMW 3er, Mercedes C-Klasse, Kia Stinger etc. Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
AUTO • Test
Flaggschiff reloaded Von Stefan Schmudermaier
M
it dem Phaeton hat Volkswagen 2001 ordentlich auf den Putz gehaut und bewiesen, dass man qualitativ auch in der Oberklasse mitmischen kann. Ein großer Markterfolg war ihm in seinen knapp 15 Jahren Bauzeit – die Einstellung erfolgte 2016 – allerdings nicht beschieden, gegen Audi A8, 7er BMW und Mercedes S-Klasse anzukommen, ist eben nicht leicht. Jetzt hat VW den Spieß einfach umgedreht und den neuen Arteon, den Nachfolger des VW CC, zum neuen Flaggschiff erkoren. Fest steht, der Arteon ist nicht der Nach folger des handgefertigten Phaeton, dafür stecken zu viele Passat- Gene in ihm. Doch das ist alles andere als schlecht. Denn so ist zum Beispiel das Preisgefüge ein völlig anderes, die Preisliste startet bereits bei 38.390 Euro. Entsprechend motorisiert und ausstaffiert ist aber locker auch das Doppelte drin, wie im Falle unseres Testwagens.
Viel Platz und feine Ergonomiesitze Beim Einsteigen fallen zunächst die eleganten, rahmenlosen Seitenscheiben auf, die dem viertürigen Coupé zusätzliche Eleganz verleihen. Im Innenraum dann das bekannt hochwertige Passat-Cockpit, im Arteon geht es allerdings eine Spur luftiger zu. Ein großer Unterschied dann im Fond, hier ist selbst hinter großen Fahrern viel Platz, das hat Oberklasse-Niveau. Erfreulich: Auch der Kofferraum ist groß, unter der Heckklappe, die bis ins Dach reicht, finden 563 Liter Platz; klappt man die Rücksitzlehnen um, sind es bis zu 1.557 Liter. Erwähnenswert sind die feinen ErgoComfort-Sitze, die dank 14-facher Einstellmöglichkeiten vor allem für Vielfahrer ein Segen sind. Kehr seite: VW verlangt knapp 1.400 Euro für diesen Komfortgewinn.
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In die virtuellen Armaturen lässt sich auch die Navi-Karte einblenden Der große Touchscreen lässt sich wie ein Tablet steuern Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist beim Topmodell Serie
Elegant-sportlicher Heckabschluss und viel Platz im Fond sowie im Kofferraum (563 bis 1.557 Liter) kennzeichnen den VW Arteon
Sport & Vernunft Unter der Haube unseres Testwagens versah das stärkste Aggregat der Baureihe seinen Dienst. 280 PS beschleunigen den vierradgetriebenen Arteon in 5,6 Sekunden auf 100 km/h, die Gangwechsel erfolgen über ein serienmäßiges 7-Gang- Doppelkupplungsgetriebe, der Testverbrauch von 8,7 Litern geht in Ordnung. Das adaptive Fahrwerk zeigt sich je nach Fahrmodi auf der komfortablen oder der sportlichen Seite, in Verbindung mit den riesigen 20-ZollAlu rädern bleibt der Zustand der Fahrbahn dennoch nicht verborgen. Der stärkste Benziner wird wegen dem Preis von 59.110 Euro eine Ausnahmeerscheinung bleiben, aber es gibt preislich interessante Alternativen, die noch dazu allesamt unter 124 Gramm CO2/Kilometer bleiben: der 150-PS-TSI-Benziner (ab 38.390 Euro), der gleich starke TDI (ab 40.790 Euro) und der 190 PS TDI in Comfortline-Aus stattung und mit 7-Gang-DSG (ab 49.030 Euro). •
VW Arteon
Grundmodell: 1.5 TSI
Testmodell: 2.0 TSI 4MOTION Highline
Hubraum | Zylinder
1.498 cm3 | 4
1.984 cm3 | 4
Leistung
150 PS (110 kW) bei 5.000/min 280 PS (206 kW) bei 5.100/min
Drehmoment
250 Nm bei 1.500–3.500/min
0–100 km/h | Vmax
9,0 s | 222 km/h
5,6 s | 250 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Super | 117 g/km (EU6)
350 Nm bei 1.700–5.600/min
7,3 l Super | 164 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 563–1.557 l | 601 kg
563–1.557 l | 599 kg
Basispreis | NoVA
59.110 € (inkl.) | 15 %
38.390 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: großzügige Platzverhältnisse, perfekte Bedienung Das vermissen wir: eine serienmäßige Rückfahrkamera Die Alternativen: Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé, Kia Stinger
Foto: Christian Houdek
Nach dem Auslaufen des Phaeton ist der CC-Nachfolger Arteon nun das Flaggschiff von Volkswagen. Wir haben die Topversion zum Test gebeten.
Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
43
AUTO • Test
Gemacht für die Stadt Renault verpasst dem Erfolgs-Mini-SUV Captur ein kleines Facelift und spendiert ihm die Luxusausstattung Initiale Paris. Wir haben uns den Fronttriebler genauer angeschaut. Von Mathias Morscher
G
Alles beim Alten
rundvernünftig in der Motorisierung, Pariser Chic, wenn es ums Blechkleid geht. Das wären wohl die Worte, müsste man den Renault Captur Initiale Paris in einem Satz beschreiben. Mit dem Mini-SUV starteten die Franzosen vor fast fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte – der Captur gehörte in den letzten Jahre immer zu den meistverkauften Fahrzeugen im B-SUV-Segment –, die durch ein Facelift ihre Fortsetzung finden soll. Diese kleine Evolution macht sich vor allem bei der Front bemerkbar – die klar erkennbaren Ähnlichkeiten zum Kadjar und neuen Koleos sind dabei Absicht.
Schick, laut und schlau Richtig schick wird es im Innenraum vor allem dank der Topaus stattung „Initiale Paris“, die Renault erstmals für das Modell a nbietet. Edle Materialien treffen auf einwandfreie Verarbeitung, schlaue Raumkonzepte – das Handschuhfach ist wieder eine Schublade mit elf Liter Stauraum – auf eine hervorragende Soundanlage von Bose (dank der App Renault R&GO lässt sich ebenfalls das Smartphone via Bluetooth bequem mit dem Autoradio koppeln). Apropos Raum: Auch die Fondbank lässt sich bis zu 16 Zentimeter in der Längsrichtung verschieben und bietet somit mehr Kniefreiheit. Das geht natürlich auf Kosten des Ladevolumens, allerdings bietet der Kofferraum trotzdem mindestens 377/455 Liter und maximal 1.235 Liter. Ebenfalls bietet die Initiale-Paris-Ausstattung eine Reihe von
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praktischen Helfern wie den Toter-Winkel-Warner oder das selbstständige Einparken.
Jede Menge technische Helferlein nehmen dem Fahrer die Arbeit ab Guter Sound dank der serienmäßigen Bose-Anlage unseres Testautos Viel Platz – 11 Liter – in der praktischen Handschuhfachschublade
Stauraum, wohin man blickt: Besonders praktisch ist die Schublade beim Handschuhfach
Unter der Haube bleibt hingegen beim Captur fast alles beim Alten. Zur Wahl stehen bei den Aggregaten (Drei- und Vierzylinder) zwei Benziner (0,9 Liter mit 90 und 1,6 Liter mit 120 PS) und zwei Diesel (1,5 Liter mit 90 und 110 PS). Den stärkeren Benziner und den schwächeren Diesel gibt es auch mit einem Doppelkupplungs getriebe. Allrad sucht man beim Captur vergeblich, aber ein Geländefahrzeug will er auch nicht sein. Für die Stadt reicht der Frontantrieb und für die Städter ist es wichtiger, dass die Federwege grobes Kopfsteinpflaster ausbügeln, als dass er Berge erklimmt. Da lässt es sich dann auch mit einem Stadtverbrauch von 5,7 Litern beim 110-PS-Diesel gut leben. •
Renault Captur
Grundmodell: ENERGY TCe 90
Testmodell: Energy dCI 110 Initiale Paris
Hubraum | Zylinder
898 cm3 | x
1.461 cm3 | x
Leistung
90 PS (66 kW) bei 5.000/min
110 PS (81 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
140 Nm bei 2.250/min
260 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
13,1 s | 171 km/h
11,4 s | 182 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Benzin | 113 g/km (EU6) 3,7 l Diesel | 98 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 377/455–1.235 l | 423 kg
377/455–1.235 l | 482 kg
Basispreis | NoVA
24.516 € (inkl.) | 2 %
17.000 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: die großzügige Verglasung, nichts bleibt ungesehen Das vermissen wir: ein strafferes Fahrwerk dürfte es sein Die Alternativen: Opel Crossland, Peugeot 2008, Kia Stonic, Seat Arona Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
AUTO • Test
Fescher Insulaner Der quirlige Seat Ibiza punktet – in mittlerweile 5. Generation – mit modernem Design, sparsamem Aggregat, tadellosem Fahrwerk und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Von Dieter Scheuch
U
ns hat der Seat Ibiza vom ersten Augenblick an gefallen. Sein selbstbewusster Auftritt, gepaart mit sparsamer M otorisierung, und die tadellose Ausstattung sprechen für sich. Die auffällige Außenfarbe unseres Testwagens sorgte für Gesprächsstoff am Parkplatz vor dem Supermarkt und im Stau am Wiener Gürtel: Während sich mehrere Damen für das ins Auge stechende Rosé-Gold-Metallic begeisterten, lehnten andererseits diverse Herren den knalligen Anstrich kategorisch ab. Geschmäcker sind eben verschieden. Uns hat der glamouröse Auftritt gefallen, denn damit macht der I biza seinem Namen alle Ehre und rollt nun mit deutlich geschwellter Brust daher: Durch seine um 8,7 Zentimeter gewachsene Breite und seinen um 9,5 Zentimeter verlängerten Radstand bietet der Fünftürer mehr Platz als sein Vorgänger. Somit lässt es sich auch auf der Rückbank bequem sitzen, der Kofferraum fasst 355 Liter, bietet damit ausreichend Platz fürs Gepäck.
Sparefroh
Spritziger Motor, feine Ausstattung Das 95 PS starke Einliter-Dreizylinder-Turbo-Aggreat in unserem Testwagen verleiht dem Ibiza auch angemessene Fahrleistungen. Dank seiner Abmessungen ist er der ideale Begleiter im Citydschungel und lässt sich dort entsprechend flott bewegen. Auch auf der Autobahn gibt er – nicht zuletzt aufgrund der guten Geräuschdämmung – eine feine Figur ab. 175 Newtonmeter und direktes Ansprech
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Farbakzente werden auch am Armaturenbrett gesetzt Das große Touch-Display dominiert das Cockpit, das Navigationssystem kostet leider extra 3 Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt 1
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verhalten, gepaart mit einem gutmütigen Fahrwerk – das mit einem Radstand von 2,5 Meter für tadelloses Fahrverhalten sorgt –, zählen zu weiteren Eigenschaften, mit d enen der Spanier punkten kann. Freude bereitet auch die Ausstattung des Testfahrzeugs: die (optionale) Adaptive Geschwindig keitsregelung (ACC) und die im Österreich-Paket enthaltenen Goodies wie Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfer, Media system Plus mit Touchscreen und Multifunktionslenkrad.
Rundum stimmig: Das knackige Heck des Spaniers beherbergt einen ausreichend großen Koffer raum (3.55 bis 1.165 Liter)
Ordentlich bedient wird auch, wer auf die Kosten schaut: Ein Verbrauch von durchschnittlich 5,8 Liter Super/100 Kilometer geht in Ordnung, auch das Preis-Leistungs-Verhältnis passt. Mit dem 5. Ibizia ist den Katalanen ein großer Wurf gelungen. Neueste Technik, gepaart mit flottem Design, machen das Modell attraktiver denn je. •
Seat Ibiza
Grundmodell: Reference
Testmodell: Xcellence EcoTSI Start-Stopp
Hubraum | Zylinder
999 cm3 | 4
999 cm3 | 4
Leistung
75 PS (52 kW) bei 6.200/min
95 PS (70 kW) bei 5.500/min
Drehmoment
95 Nm bei 3.000/min
175 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
14,7 s | 167 km/h
10,9 s | 182 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang man. | Vorderrad
5-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,9 l Super | 112 g/km (EU6)
4,7 l Super | 106 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 355–1.165 l | 519 kg
355–1.165 l | 518 kg
Basispreis | NoVA
17.890 € (inkl.) | 3 %
12.990 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: starker, kantiger Auftritt Das vermissen wir: gute Frage, eigentlich nichts Die Alternativen: VW Polo, Opel Corsa, Peugeot 208, Hyundai i20, etc. Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
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AUTO • test
Schönheit statt Nutzen Fragen beim Platznehmen im E-Coupé von Mercedes: Wo ist die Lenkradheizung? Wie komme ich hier wieder raus? Und: Wie war das nochmal mit der Warze von Cindy Crawford? Von Mag. Bernhard Katzinger
W
ie jeder weiß, baut Mercedes-Benz die derzeit schönsten Coupés am Markt (Anm.: ausgenommen aus allen ästhetischen Betrachtungen zur Bauform sind selbstverständlich die Wolpertinger des heutigen Straßenbildes „viertürige Coupés” und „SUV-Coupés”). Dies entspricht just in dem Segment, in dem der praktische Nutzen bewusst der Ästhetik geopfert wird, einer 100-prozentigen Aufgabenerfüllung.
Kraftmeier und Hybrid
Der Steg des Anstoßes Dass das elegant-sportliche E-Klasse-Coupé ästhetisch nicht ganz an C- und S-Klassenkollegen heranreicht, liegt an dem Steg, der die hintere Scheibe teilt und ein wenig wie die Notlösung für ein unbestimmbares designerisches Problem wirkt. Zum Glück hat jemand bei unserem Testwagen ein Kreuzerl beim „wärmedämmend dunkel getöntem Glas” gesetzt, das den leichten Makel gnädig überschminkt. Also Schwamm drüber, denn der Benz wartet ansonsten mit einer Fülle imposanter optischer Reize auf, von den Powerdomes auf der Motorhaube über die LED-Lichtspiele am Beginn und Ende der Fahrt bis hin zu den neugestalteten Luftdüsen im Inneren, die Turbinen nachempfunden sind.
Parkassistent at its best Dass es den Wagen mit allen derzeit machbaren Komfort- und Sicherheitsdetails gibt, überrascht nicht, das „E” am Kofferraumdeckelchen verpflichtet. Vollends mit dem Steg des Anstoßes versöhnt den F ahrer der perfekt funktionierende Parkassistent, dem er als Überwacher nur noch bremsbereit zusieht, während der Wagen vollautomatisch hin- und herrangiert, bis die 4,90 Meter Auto in der Lücke ruhen wie 1
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1 Unser Testauto war mit den konventionellen Armaturen ausgestattet, gegen Aufpreis gibt’s ein großes LED-Paneel für Tacho und Navi 2 Top Verarbeitung im E-Coupé 3 Automatikwählhebel an der Lenksäule
ein buddhistischer Mönch im Lotussitz. Es sei an dieser S telle behauptet, dass ein besserer Einparkassistent derzeit nicht existiert. Unter der erwähnten Heckklappe wartet eine mit 425 Litern überraschend geräumige Gepäckhöhle, die dank umlegbarer Rücksitzlehnen auch Skiausflüge mitmacht.
Im Fond ist wenig Platz, dafür ein großer Kofferraum; der Einstieg nach hinten ist allerdings etwas für Akrobaten, ...
Unser Testwagen ist innen wie außen in AMG-Line ausgestattet, optisch vielleicht ein bisschen „too much“ für die 184 PS des Basisbenziners, auch wenn der drehfreudige Vierzylinder gar nicht so sehr ins S chnaufen kommt, wie man vermuten würde. Passender wäre die Kraftmeier-Linie dennoch für die Variante mit 245 PS, den V6 mit 333 PS oder für den in Bälde kommenden E 350, der ganze 299 PS aus vier Zylindern mit zwei Liter Hubraum schöpft und darüber hinaus dank 48-V-Bordnetz ein paar interessante Hybrid- Fähigkeiten mitbringt. Zum Beispiel zehn Extrakilowatt bei Bedarf. Mit 220 d und 350 d stehen auch zwei Diesel im Angebot, die passen aber besser zu Fahrzeugen mit mehr Nutzcharakter. Den 4MATIC-Allrad ließen wir uns da schon eher einreden. •
Mercedes E-Klasse Coupé
Grundmodell Diesel: 220 d
Testmodell: 200
Hubraum | Zylinder
1.950 cm3 | 4
1.991 cm3 | 4
Leistung
194 PS (143 kW)
184 PS (135 kW)
Drehmoment
400 Nm bei 1.600/min
300 Nm bei 1.200/min
0–100 km/h | Vmax
7,4 s | 242 km/h
8,4 s | 242 km/h
Getriebe | Antrieb
9-Gang aut. | Hinterrad
9-Gang aut. | Hinterrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,2 l Diesel | 109 g/km (EU6)
6,2 l Benzin | 139 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 425 l | 565 kg
425 l | 535 kg
Basispreis | NoVA
57.551 € (inkl.) | 12 %
58.464 € (inkl.) | 4 %
Das gefällt uns: elegante Linienführung, großer Kofferraum Das vermissen wir: mehr körperliche Kompaktheit für die zweite Reihe Die Alternativen: Audi A5, BMW 6er, Infiniti Q60 Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
AUTO • Test
st: e t r e u Da Updda: 4t3e.338 an Km-St
Ein Wagen zum Gleiten Der Toyota-Proace-Dauertester läuft und läuft und läuft. Auf knapp 43.000 Kilometern hat er bisher viele Fans gesammelt, auch wenn sich in puncto Beladung ein Nachteil offenbart hat. Von Mag. Pascal Sperger
D
er Alltag offenbart die Tücken im Detail. Deshalb sind Dauer tests, die mehrere Monate oder wie in diesem Fall sogar ein ganzes Jahr dauern, immer besonders aussagekräftig. Bisher waren wir mit dem Toyota Proace überaus zufrieden. Zumindest fanden sich in dem Feedback-Büchlein, das stets im Handschuhfach mitfährt und in das jeder Redakteur seine Erfahrungen mit dem achtsitzigen Bus einträgt, kaum negative Kommentare. Zuweilen wurden die etwas nervösen Parkpiepser, die bei Verschmutzung manchmal auf Dauerbeschallung schalteten, oder die niedrige Auflösung der Rückfahrkamera kritisiert. Ansonsten waren trotz der stolzen Fahrleistung von über 43.000 Kilometern in zehn Monaten nur lobende Worte über den geräumigen Japaner zu lesen. Doch der Alltag ist bekanntlich schonungslos und beim letzten Trip ins oberösterreichische Tote Gebirge offenbarte sich ein Nachteil, den wir bislang nicht am Radar hatten.
Ein feiner Arbeitsplatz
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Die Multimediaeinheit überzeugt durch einfache Bedienung Die Fahrstufen werden über den Drehregler eingestellt, das schafft mehr Platz im Cockpit 3 Das Ledergestühl ist absolut langstreckentauglich 1
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Komfortmäßig serviert der Proace mit Massagesitzen und Co ein Luxusmenü; die Fahr profilauswahl hilft im Winter
Apropos Luxus, davon bekommt der Fahrer jede Menge serviert. Das beginnt mit einem lederumhüllten und beheizbaren Sitz, der sogar mit einer Massagefunktion ausgestattet ist, übrigens auch beifahrerseitig. Mehr als nur angenehm sind aber auch das Automatikgetriebe und das 177 PS starke Triebwerk, das selbst mit acht Personen über üppige Leistungsreserven verfügt und sich mit einem Verbrauch von knapp über acht Liter erfreulicherweise sehr zurückhält. Der Einstiegspreis von knapp 40.000 Euro netto für die Family-Variante ist definitiv ein guter Deal. •
Toyota Proace Verso
Grundmodell: 1.6 D-4D Compact Shuttle
Testmodell: 2.0 D-4D Medium Family
Hubraum | Zylinder
1.560 cm3 | 4
1.997 cm3 | 4
Leistung
116 PS (85 kW) bei 3.500/min
177 PS (130 kW) bei 4.000/min
Drehmoment
300 Nm bei 1.750/min
400 Nm bei 2.000/min
0–100 km/h | Vmax
16,1 s | 160 km/h
10,1 s | 170 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
6-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,1 l Diesel | 133 g/km (EU6)
5,7 l Diesel | 151 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 280–1.978 l | 1.024 kg
603–2.381 l | 1.040 kg
Basispreis | NoVA
39.918 € (exkl. MwSt.) | 12 %
28.192 € (exkl. MwSt.) | 9 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Ausstattung, Antrieb, Verarbeitung Das vermissen wir: nichts, da es jetzt auch Allradantrieb als Option gibt Die Alternativen: VW Caravelle, Mercedes Vito Tourer
Fotos: Christian Houdek
Geräumiger Innenraum mit kleinen Tücken Ein Skitag stand am Programm. Und der Autor dieser Zeilen dachte sich, in den großen Bus könnte man die Skier locker unter die Fondsitze schieben. Quasi Ladungssicherung mit wenig Aufwand betreiben. Doch falsch gedacht. So praktisch die verschiebbaren Einzel- und Doppelsitze auch sein mögen, weil man ansonsten rasch und ohne Kraftaufwand die Kofferraumgröße an das Transportgut
anpassen kann, so unmöglich war der Ski-Logistik-Plan in der Praxis. Die Crux an der Sache: Wegen der Schiebe mechanik bleibt unter den Sitzreihen nämlich zu wenig Platz, auch wenn das für viele ein Luxusproblem darstellt.
Werksangaben
Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
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AUTO • TEST
Im Raum durch die Zeit Mit aufgefrischter Optik und einem in seiner Top-Motorisierung bärenstarken Diesel lässt es sich im Bestseller Nissan X-Trail vor allem auf Langstrecken durchaus gemütlich reisen. Von Dieter Scheuch
W
eder hartgesotten, noch ruppig, stattdessen außen wie innen in geschmackvoll dezentem Blechkleid präsentiert sich der große Japaner und leistet sich auch kaum Schwächen: Der 177 PS starke 2-Liter-Turbodiesel hat mit dem 1,8 Tonnen schweren Fahrzeug leichtes Spiel. Etwas gewöhnungsbedürftig ist dabei nur das eine Spur zu schwerfällige Ansprechverhalten der CVT-Automatik, die ansonsten sehr unauffällig und ordentlich ihren Dienst versieht. Das kraftvolle Herz des X-Trail sorgt auch für entsprechende Fahr leistungen und – wenn nötig – auch Überholreserven. Tadellos ist auch das auf Komfort ausgelegte Fahrwerk, das Schwellen, Schlaglöcher und andere Lästigkeiten, die den Alltag sowohl in der Stadt als auch auf dem Lande trüben, unspektakulär, aber sehr effizient wegfiltert.
Sensible Sensoren
Platzverhältnisse bringen wahre Freude Auf der Langstrecke zeigt der bullige Japaner seine größten Stärken: Er glänzt mit einem gut verarbeiteten Innenraum, der in der Top-Ausstattung „tekna“ dank edler Materialien einen Hauch von Luxus versprüht. Ein Panoramaglasdach rundet das Fahrerlebnis ab, eine wahre Freude bringen die Platzverhältnisse. Selbst großgewachsene Erwachsene fühlen sich nicht nur auf dem Beifahrersitz, sondern auch auf der Rückbank pudelwohl. Darüber hinaus dürfen sich Mitreisende über einen angemessenen Kofferraum, der knapp 600 Liter Volumen bietet, freuen. Muss einmal mehr Ladegut transportiert werden, lässt sich der Innenraum durch Umklappen der Rückbank auf
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1
3
Leichter Einstieg: Das unten abgeflachte Lenkrad macht’s möglich Eher kleiner Navi-Screen mit mittelmäßiger Auflösung 3 Die CVTAutomatik reagiert etwas träge, macht sonst aber einen guten Job 1 2
fast zwei Kubikmeter erweitern. Den R eisespaß ein wenig t rüben kann da nur der Verbrauch: Forsche Fahrweise macht den Selbstzünder durstig und treibt ihn an die 10-Liter-Marke, zurückhaltendere Naturen kommen mit knapp acht Litern über die Runden.
Feine Optik innen und außen, dazu ein großer Kofferraum (585–1.996 Liter), der sich elektrisch öffnen und schließen lässt
Die an Bord befindlichen Helfer lein wie Verkehrszeichenerkennung, Einpark-, Totwinkel- und Notbrems-Assistent, Müdigkeits- und Spurhalte-Warner und 360-Grad-Kamera sind praktisch. Wermutstropfen: Bei Schlechtwetter und vor allem bei starkem Schneefall können sie auch Mucken in Form unaufhörlicher optischer und akustischer Warnsignale machen. Von den nervösen Sensoren einmal abgesehen gibt es aber sonst wenig zu meckern. Der Nissan X-Trail b ietet viel SUV, ordentlich Komfort, Platz ohne Ende und modernste Technik zu einem – unserer Meinung nach – durchaus fairen Preis von 45.827 Euro für den top ausgestatteten Testwagen. •
Nissan X-Trail
Grundmodell: 1,6 DIG-T visia
Testmodell: 2,0 dCi X Tronic tekna
Hubraum | Zylinder
1.618 cm3 | 4
1. 995 cm3 | 4
Leistung
163 PS (120 kW) bei 5.600/min 177 PS (130 kW) bei 3.750/min
Drehmoment
240 Nm bei 2.000/min
0–100 km/h | Vmax
9,7 s | 200 km/h
9,6 s | 199 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
5-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,2 l Super | 145 g/km (EU6)
380 Nm bei 2.000/min
5,8 l Diesel | 148 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 585–1.996 l | 595 kg
585–1.996 l | 557 kg
Basispreis | NoVA
45.827 € (inkl.) | 10 %
26.190 € (inkl.) | 11 %
Das gefällt uns: Platzangebot, Serienausstattung, Verarbeitung Das vermissen wir: schnelleres Ansprechverhalten der CVT-Automatik Die Alternativen: Skoda Kodiaq, Mitsubishi Outlander, Hyundai Santa Fe Werksangaben
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
Hyundai Nexo E-Mobil in Niederösterreich Carsulting-Tagung Toyota Prius Plug-in Hybrid Anfertigung E-Auto Kolumne Kalomiris
Umwelt
Wasser marsch! M
it Strom aus Wasserkraft senkt Volkswagen seinen öko logischen Fußabdruck. In Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich situierte Kraftwerke des Wiener Energieversorgers Verbund AG liefern saubere Energie, deren Herkunftsnachweis im Register des Umweltbundesamtes eingetragen ist. Benutzt wird der Strom in drei Produktionsstandorten der Volkswagen Sachsen GmbH. Das Ziel: Bis 2025 soll jedes Fahrzeug und Komponententeil 45 Prozent umweltfreundlicher hergestellt werden als noch 2010. Im Fall des Motorenwerks Chemnitz wird durch die Umstellung der Energieversorgung von einer CO2-Einsparung von rund 32.000 Tonnen im Jahr gesprochen. Seit heuer baut der Standort Dresden den e-Golf vollständig klimaneutral, denn nach der Stromversorgung wurde auch die Wärmeversorgung CO2-frei gestellt. Vor Ort fallen zwar weiterhin rund 400 Tonnen des Treibhausgases an, diese werden durch Einsparungen an anderer Stelle – konkret Klimaprojekte in China und ein Aufforstungsprojekt in Brasilien – ausgeglichen.
Jubiläumshybrid Bei Toyota Frey Austria war 2017 das Jahr der Hybridrekorde. Das Jahr begann mit der Zulassung des 15.000. Hybridautos, einem C-HR von Toyota, und endete mit Nummer 20.000, einem Lexus GS 300h. Die noble Limousine ist das Dienstfahrzeug von Staatsoperndirektor Dominique Meyer, der sich auf 223 PS verlassen kann, während der Normverbrauch bei 4,4 Liter Benzin liegt. Niedrige Emissionen und g eringe Instandhaltungskosten sind Hybrid vorteile, die sich mittlerweile 99 Prozent der österreichischen Lexus-Kunden nicht entgehen lassen wollen, bei Toyota greift die Hälfte der Käufer zur Elektrounterstützung.
Betriebskosten sparen im urbanen Verteilerverkehr Aus Freude an Brief & Paket Die Streetscooter GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Post, baut voll elektrische Lieferfahrzeuge. Ein Teil der gelben Flotte fährt mit Batteriemodulen, die baugleich mit denen des aktuellen BMW i3 sind. Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Gesamtkapazität von 33 Kilowattstunden.
Als Beitrag zu einem nachhaltigeren Flottenmanagement setzen global agierende Logistikunternehmen wie DHL, DB Schenker, Rhenus und Dachser auf den vollelektrischen Lkw Fuso eCanter, der über CharterWay, den Experten für das Nutzfahrzeugmietgeschäft innerhalb der Daimler AG, im Rahmen einer 24-monatigen Langzeitmiete bezogen wird. Mit etwa 600 Kilogramm schweren Batterien erreicht der 7,49-Tonner über 100 Kilometer Reichweite. Dank sechs Hochvolt-Lithium- Ionen-Batterien mit je 420 Volt und 13,8 Kilowattstunden wirkt die Beschleunigung nahezu Pkw-haft. Im Vergleich zum Diesel sollen sich 1.000 Euro Betriebskosten auf 10.000 Kilometer einsparen lassen.
Lösungen zum Laden Zu professioneller Überprüfung von Steckdose und Stromleitung rät die EVN all jenen, die Elektroautos zu Hause oder im Büro auf laden wollen. Mit speziell ent wickelten Ladeboxen könne man Schäden vorbeugen und sich auf die leistungsstärkste Lösung verlassen. Und ja, die EVN bietet solche Boxen an.
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umwelt
Saubere Konsequenz Hyundai schickt den in die Jahre gekommenen ix35 FCEV in die Rente, präsentierte mit dem Nexo jedoch schon den Wasserstoff-Brennstoffzellen-Nachfolger. Von Mag. Pascal Sperger
D
er Hyundai ix35 FCEV war das erste in Serie produzierte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt. Seine Markteinführung liegt jedoch bereits fünf Jahre zurück und auch wenn das Fahrzeug im Alltag mehr als überzeugen konnte, war die technische Basis doch niemals zu 100 Prozent auf den Einsatz als Wasserstoff angetriebener Pkw ausgelegt. Mit dem Nachfolger, dem Nexo, den Hyundai auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert hat, wird sich das jedoch alles ändern, ist er doch von Anfang an als Brennstoffzellenfahrzeug konzipiert worden, was neben der Reichweite auch das Platzangebot verbessern soll.
Komplettanbieter bei Alternativantrieben Der Nexo ist überaus wichtig für die Koreaner, komplettiert er als ix35-FCEV-Nachfolger doch das herstellereigene Portfolio der umweltfreundlichen Antriebstechnologien. Hyundai ist derzeit nämlich der einzige Hersteller weltweit, der sowohl Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Elektro- und Wasserstofffahrzeuge anbietet und damit alle wichtigen alternativen Antriebsarten in Serie produziert. Darüber hinaus stellt der Nexo einen wichtigen Zwischenschritt der Marke in der Strategie dar, bis 2025 weitere 18 umweltfreundliche Modelle auf den Markt zu bringen.
Rund 800 Kilometer Reichweite Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der 4,67 Meter lange Nexo ab diesem Sommer in Österreich erhältlich sein. Dank dem leicht verringerten Gewicht, den optimierten Brennstoffzellen und einem leistungsstärkeren Elektromotor soll die Reichweite pro Tankfüllung etwa 800 Kilometer betragen – was rund 30 Prozent mehr ist als beim aktuellen ix35 FCEV. Sein Elektromotor leistet 163 PS und erzeugt ein Drehmoment von 395 Newtonmetern. Dank der 20 kW höheren Systemleistung unterbietet der Nexo den ix35 FCEV in der Beschleunigung von null auf Tempo 100 um gut drei Sekunden und
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Flotte & Wirtschaft 02-03/2018
Das neue Brennstoffzellen-SUV soll eine Reichweite von rund 800 Kilometern mit einer Tankfüllung schaffen
erledigt den Standardsprint in etwa 9,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wurde um 25 Prozent erhöht und liegt nun bei knapp unter 200 km/h. In puncto Sicherheit stehen alle modernen Sicherheits- und Assistenzsysteme (Tot-Winkel- Warner, automatischer Einparkund Spurhalte-Assistent) bereit, auch teilautonomes Fahren auf der Autobahn soll möglich sein.
Moderne Ausstattung Weiteres Highlight: Im Cockpit wird das Wasserstoff-SUV einen großen Monitor, der von der Fahrer tür bis über die Mittel konsole reichen soll, mitbringen und viele Steuerungsfunktionen am Lenkrad bündeln beziehungsweise per Sprachbefehl ausführen können. Dazu gehören zusätzlich zu Radio, Telefon und Navigation b eispielsweise das Schiebe dach, die Klimaanlage und die Türschlösser. •
NÖ unter Strom Ein Fünftel aller E-Autos sind in Niederösterreich zugelassen. Bis 2020 sollen insgesamt 50.000 Stromer unterwegs sein.
L
aut aktueller Statistik ist jedes fünfte Elektroauto in Österreich auf niederösterreichischen Straßen unterwegs. Knapp 4.200 E-Autos sind derzeit im Bundesland zugelassen, wobei allein im Vorjahr 1.435 neue Elektro-Pkw angemeldet wurden. Dabei hat die Landespolitik für die nächsten Jahre noch starke Expansionspläne in Sachen nachhaltiger Mobilität, wie Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf und Technologielandesrätin P etra Bohuslav erklären: „In den nächsten Monaten wollen wir in Sachen E-Mobilität den Turbo zünden. In unserer Strategie haben wir uns vorgenommen, bis Ende 2020 den Elektromobilitätsanteil am bundeslandweiten Pkw-Bestand auf 50.000 Fahrzeuge zu steigern.“ Rund 46.000 weitere E-Autos sollen in den kommenden drei Jahren auf Niederösterreichs Straßen unterwegs sein.
Stetiger Ausbau der Ladeinfrastruktur Dafür wird unter anderem weiterhin in den Ausbau der Lade infrastrukur investiert, die eine Grundvoraussetzung d afür darstellt, dass die E-Autos zum vollwertigen Ersatz für konventionell angetriebene Pkw werden können. „Mit über 600 öffentlich zugänglichen Ladestationen in ganz Niederösterreich sind wir hier auf einem guten Weg. Dank der E-Mobilitätsförderung werden in den kommenden Jahren aber noch zahlreiche zusätzliche Ladepunkte in unserem Bundesland entstehen“, betonen
Technologielandesrätin Petra Bohuslav und Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf
Pernkopf und gleichermaßen.
Bohuslav
150 neue Arbeitsplätze
„ Rund 46.000 weitere E-Autos sollen in den kommenden drei Jahren auf Niederösterreichs Straßen unterwegs sein.“
Weiters freut sich die Techno logielandesrätin darüber, dass der chinesische Auto hersteller Great Wall Motors ein neues Forschungszentrum in Kottingbrunn eröffnen wird, wo in Zukunft Antriebs komponenten für Elektromotoren entwickelt werden und in Summe 150 neue Arbeitsplätze im Hightech-Bereich entstehen sollen. • (PSP)
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umwelt • Test
Mit der Zukunft angesteckt Der Hybrid-Vorreiter Prius ist in mittlerweile vierter Generation, ab sofort gibt’s den futuristischen Japaner auch als Plug-in-Variante mit 62 Kilometer E-Reichweite.
also auch hier. Immerhin lässt sich der Akku an der Schuko- Steckdose in rund drei Stunden wieder laden.
Von Stefan Schmudermaier
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Reichweitenangst ade
it dem ersten Prius hat Toyota eine neue Ära eingeleitet, wenn es um die Revolutionierung des klassischen Verbrennungsmotors geht. Die Ingenieure haben bereits früh erkannt, welches Potenzial in der Kombination aus Benzin- und Elektromotor steckt. Und vor allem war der Weltkonzern hartnäckig, musste sich von manch präpotentem Mitbewerber auslachen lassen. Die Zeiten sind vorbei. Ein ganz kurzer Technik-Exkurs: Beim Hybridantrieb wird der Verbrennungsmotor, zumeist ein Benziner, von einem E-Motor unterstützt. Das spart beim Wegfahren Energie, beim Bremsen dient der Elektromotor als Generator und lädt die Batterien. Bei Plug-in-Modellen lassen sich die Batterien auch extern aufladen und ermöglichen rein elektrische Etappen.
Die Solar-Paneele am Dach des Prius sollen jährlich Strom für 1.000 Kilometer bringen
Elektrische Reichweite stark witterungsabhängig Womit wir also beim Prius Plug-in Hybrid wären. Um die Bedeutung des Modells zu unterstreichen, unterscheidet sich dieser auch optisch leicht vom normalen Prius. Der eigentliche Unterschied liegt unterm Blechkleid. Ein Akku mit einer Kapazität von 8,8 Kilowattstunden erlaubt rein elektrische Strecken bis zu 62 Kilometern; allerdings nur bei besten Bedingungen. Während unseres Tests bei Temperaturen um die null Grad blieben davon nur rund 35 Kilometer übrig, die Faust regel von E-Autos, dass die Normreichweite im Winter um rund 50 Prozent sinkt, da zum Beispiel das Heizen sehr energieintensiv ist, gilt
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Im Fond ist nur Platz für zwei Personen; der Kofferraum fällt mit 191–1.025 Litern klein aus
Und Reichweitenangst kennt der Plug-in-Fahrer ohnedies nicht, ist der Akku leer, fährt man einfach mit dem 1,8-Liter- Benziner weiter. Spannend ist der Blick auf die Durchschnittsverbräuche: Bei der 100-Kilo meter-Runde, mit voller Batterie gestartet, waren es am Ende rund 3,5 Liter Super, ohne Aufladen kamen wir auf circa 4,7 Liter. Ein guter Wert, der bestenfalls mit einem sehr effizienten Diesel zu erzielen ist. Perfekt ist der Prius Plug-in Hybrid freilich für Pendler oder auf Kurzstrecken im rein elektrischen Betrieb, eine Lademöglichkeit ist freilich unbedingt notwendig. Die Preisliste des „Ansteck-Prius“ beginnt bei 38.890 Euro, jene des normalen Prius bei 29.990 Euro. •
Toyota Prius Plug-in Hybrid
Grundmodell: 1,8 Lounge
Testmodell: 1,8 Solar
Hubraum | Zylinder
1.798 cm3 | 4
1.798 cm3 | 4
Leistung
98 PS + 53 kW E-Motor
98 PS + 53 kW E-Motor
Drehmoment
142 Nm + 163 Nm E-Motor
142 Nm + 163 Nm E-Motor
0–100 km/h | Vmax
11,1 s | 162 km/h
el. Reichweite | Ladedauer 62 km | 2–3 h 2
Das Cockpit ist wie das gesamte Design sehr futuristisch, sämtliche Armaturen sind zentral angebracht 2 Der Wählhebel ist vielmehr ein kleiner Joystick 3 Großer, zentraler Touchscreen für Navi und Co 1
Ø-Verbrauch | CO2
1,0 l Super | 22 g/km (EU6)
11,1 s | 162 km/h 62 km | 2–3 h 1,0 l Super | 22 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 191–1.025 l | 350 kg
191–1.025 l | 350 kg
Basispreis | NoVA
40.980 € (inkl.) | 0 %
38.890 € (inkl.) | 0 %
Das gefällt uns: gute Verbrauchswerte im Hybrid-Modus Das vermissen wir: einen größeren Kofferraum Die Alternativen: Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid, VW Passat/Golf GTE Werksangaben
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umwelt
Kein Sachbezug kann ziemlich teuer werden! Immer mehr Mitarbeiter liebäugeln nicht zuletzt durch das Wegfallen das Sachbezugs mit einem E-Auto. In bestimmten Fällen kann daraus aber ein ziemlich teurer Bumerang werden, wie die Berechnungsbeispiele von Steuerberaterin Dr. Patricia Hueber zeigen.
D
ie Anschaffung von Elektroautos ohne CO2-Ausstoß bietet neben der Förderung für den Kauf auch weitere abgaben rechtliche Anreize. So ist für die Privatnutzung eines E-Fahrzeuges bei den Arbeitnehmern kein Sachbezug in der laufenden Personal verrechnung anzusetzen. Damit entfallen auf Arbeitgeberseite Lohnnebenkosten im Bereich der Sozialversicherung (sofern mit dem Sachbezugswert die Höchstbemessungsgrundlage, Wert 2018 5.130 Euro, nicht überschritten wird), Beiträge zur betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse, der Dienstgeberbeitrag, Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag und Kommunalsteuer. Auf der Arbeitnehmer seite entfallen die Lohnsteuer und auch Sozialversicherungsbeiträge, was in weiterer Folge zu einem höheren Nettobezug führt.
Bis zu 11.520 Euro Verlust bei der Abfertigung alt! Dies erscheint auf den ersten Blick überaus attraktiv, hat aber bei genauerer Betrachtung auch Nachteile für den Arbeitnehmer. Durch den Wegfall des Sachbezugswertes sind sowohl die Bemessungsgrundlage für die Abfertigung, die Urlaubsersatzleistung und auch die Pension niedriger.
Beispiel „Abfertigung alt“ Ein Arbeitnehmer hat bereits 25 Dienstjahre, scheidet abfertigungsfreundlich aus dem Unternehmen aus und hatte in den letzten zwölf Monaten ein Auto zur Privatnutzung. Er erhält bei Austritt zwölf Monatsentgelte an Abfertigung. Variante 1: Privatnutzung eines E-Fahrzeuges Monatsentgelt daher ohne Sachbezugswert 5.250 Euro, ergibt brutto 63.000 Euro gesetzliche Abfertigung. Variante 2: Privatnutzung eines konventionellen Fahrzeuges Monatsentgelt mit Sachbezugswert in Höhe von maximal 960 Euro, insgesamt 6.210 Euro, ergibt brutto 74.520 Euro an gesetzlicher Abfertigung.
zung eines Fahrzeuges für die Bemessung der Abfertigung „Neu“ für vier Jahre zugrunde, so werden i nsgesamt 705,02 Euro an A bfertigungsbeiträgen gesammelt. Diese entfallen für den Arbeitnehmer bei Privatnutzung eines E-Fahrzeuges.
Beispiel „Pension“ Dr. Patricia Hueber ist Steuerberaterin und Partnerin bei HHP, Hammerschmied Hohenegger und Partner
„ Wer in das Modell der ,Abfertigung alt‘ fällt, kann durch den Wegfall des Sachbezuges durch ein E-Auto bis zu 11.520 Euro brutto verlieren!“
Dem Pensionskonto würde bei Berücksichtigung von maximal 960 Euro Sachbezug für die Privatnutzung eines Fahrzeuges für einen Zeitraum von vier Jahren ein Betrag von 820,22 Euro gutgeschrieben werden. Bei Privatnutzung eines E-Fahrzeuges wären es null Euro. Es werden daher immer mehr Stimmen laut, die fordern, dass im Sinne einer gerechten Abfertigung und Pension für alle Arbeitnehmer, die als „Entlohnung“ ein vom Arbeitgeber zur Verfügung gestelltes E-Fahrzeug privat nutzen dürfen, es zu keiner Benach teiligung kommen darf und ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden soll. Ob dies auch so umgesetzt wird, bleibt noch abzuwarten. •
Im ersten Fall erhält der Arbeitnehmer also um satte 11.520 Euro brutto weniger an gesetzlicher Abfertigung!
Beispiel „Abfertigung neu“
Foto: Fotolia
Nachteile gibt es zwar auch bei der „Abfertigung neu“, die sind allerdings nicht so schwerwiegend. Legt man ei nen Sachbezugswert von maximal 960 Euro für die Privatnut-
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umwelT
kolumne
Philip Pascal Kalomiris, Geschäftsführer von Kalomiris Consulting, berät und begleitet zahlreiche Unternehmen beim Einstieg in die Elektromobilität und bei der Modernisierung ihrer Mobilitätssysteme. Zudem steht er regelmäßig bei Informationsveranstaltungen und Kongressen als Diskutant und Vortragender auf der Bühne.
Das Einmaleins der Ladeinfrastruktur S
eit Jahren steigen die Zulassungszahlen von Elektrofahr zeugen stark an. Allein im Vergleich zum Vorjahr wurden über 40 Prozent mehr vollelektrisch betriebene Pkw zugelassen. Unter den Plug-in-Hybriden stiegen die Zulassungszahlen ebenfalls um 40 Prozent an. Das bedeutet, dass immer mehr Autos auf unseren Straßen unterwegs sind, welche eine elektrische Lademöglichkeit benötigen. In meinen zahlreichen Beratungen zur Mobilität der Zukunft und Elektromobilität hat sich gezeigt, dass sich mehr und mehr Unternehmen dem Thema Ladeinfrastruktur widmen, sei es für die eigenen Elektrofahrzeuge im Fuhrpark oder beispielsweise als zusätzlichen Service für Mitarbeiter oder Kunden. Hier möchte ich die häufigsten Fragen für Sie festhalten, die es vor der Errichtung einer Lademöglichkeit zu beantworten gilt.
Für wen? Unternehmen, die eine Installation von Ladeinfrastruktur andenken, sollten sich als erstes darüber klar werden, für wen die Lademöglichkeit gedacht ist. Sind es nur die eigenen Fahrzeuge, die eigenen Mitarbeiter oder sollen auch Externe und Kunden laden können? Je nach Anwendungsgebiet gibt es hierbei hardware- und software basierte Zugangsbeschränkungen, die sicherstellen, dass die Ladeinfrastruktur auch wirklich von der gewollten Nutzer gruppe genutzt wird. Sollen zum Beispiel auch Kunden die Ladestelle nutzen, dann muss vorab geklärt werden, ob der Strom (pro kWh) oder die Ladezeit (z. B. pro 30 Minuten) verrechnet oder verschenkt wird. Eine ent sprechende Analyse zeigt, ob sich damit die Investitionskosten reduzieren beziehungsweise sogar amortisieren lassen. Auch eine Einbindung in ein öffentlich zugängiges Ladenetz ist abzu klären beziehungsweise ob die Stromtankstelle als Ganzes extern b etrieben wird. In jedem Fall ist ein objektiver Gesamtkostenvergleich sinnvoll, um den besten Anbieter auswählen zu können.
Wohin? Die zweite Grundsatzfrage dreht sich um den Aufstellungsort. Gibt es oder
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sind Parkplätze mit Leerverrohrung in Planung beziehungsweise sind sogar welche mit entsprechend leistungsstarker Verkabelung vorhanden? Welche Anschlussleistung steht am vorgesehenen Aufstellungsort zur Verfügung? Besonders wichtig für öffentlich zugängliche Ladepunkte: Möglichkeiten, um am g ewünschten Standort die so genannte „Ladeweile“ sinnvoll nutzen zu können, etwa um einzukaufen oder essen zu gehen. Weiters sollte sicher gestellt sein, dass diese Standorte über einen langen Zeitraum, i dealerweise rund um die Uhr, zugänglich sind.
Welche? Gleich nach dem „Wohin?“ stellt sich die Frage der passenden Ladelösung. Hier gibt es im Kern zwei Varianten: entweder als freistehende Standsäule oder als Wallbox an einer Wand. Während viele glauben, freistehende Standsäulen seien besser wahrnehmbar, sind die Kosten für solche Lösungen meist höher. In der Regel d eutlich günstiger sind Wallboxen, die an einer Wand montiert werden. Mit entsprechender, zum Beispiel farblicher Markierung einer Wand kann die Wahrnehmbarkeit einer Wallbox deutlich erhöht werden. Schlussendlich gilt es noch technische Details zu klären, etwa welche und wie viele gängige Ladeanschlüsse eine Ladestation haben sollte und welche Ladeleistungen für den jeweiligen Anwendungsbereich Sinn machen.
Was ist weiters zu beachten? Sobald die oben genannten Punkte geklärt sind, ist es wichtig, sich über einige Detailfragen zu informieren. So gibt es zahlreiche Förderungen von Bund und Ländern. Weiters ist es wichtig, einen kompetenten Partner für die Montage, Initialprüfung und die vorgeschriebene jährliche Prüfung der Stromtankstelle zur Hand zu haben. Durch Eintragungen in Ladestations datenbanken kann die Auf findbarkeit weiter erhöht werden. Und abschließend sollten Vorkehrungen rund um die Ladeinfrastruktur g eklärt werden, etwa Pflege und Schnee räumung, Beschilderung oder Rammschutz der Ladestation. •
Audi RS3
Rückspiegel Citroën Jumper
Freizeit
Cartoon
Es ist vollbracht E
ine historische Rallye Dakar fand am 20. Jänner ihr Ende in Cordoba. Österreichischer Sieger, österreichisches M otorrad, österreichisches Team, heißt es nach dem Sieg von Matthias Walkner, Salzburger Pilot des Red Bull KTM Rally Factory Racing Team. Auch wenn das Team den bereits 17. Dakar-Sieg in F olge feiern konnte, noch nie stand ein Pilot aus der Alpenrepublik ganz oben (Anm.: Heinz Kinigadner wurde 1994 wegen eines Motortausches disqualifiziert). „Dieses Jahr war die Navigation wirklich schwierig! Alle Top- Piloten sind die längste Zeit extrem eng beisammen gewesen. Ich habe einfach versucht, keine Fehler oder irgendetwas Dummes zu machen. Am Ende ist meine Taktik voll aufgegangen. Auch wenn man beim größten Event unseres Sports mit einem derart großen Vorsprung führt: Der Gedanke, dass man gewinnen kann, fühlt sich bis zum Schluss unwirklich an. Ich hab es aber geschafft!“, freute sich Walkner im Ziel. 16,53 Minuten nach ihm kam der Argentinier Kevin Benavides auf Honda als Zweitplatzierter ins Ziel.
Customize me „Battle of the Kings“, der Customizing-Wettbewerb von Harley- Davidson wird 2018 weltweit ausgetragen. Über 200 autorisierte Händler zeigen mit den verrücktesten Kreationen, wie man eines der sieben Basismodelle individualisieren kann. Street 750, Street Rod, Iron 883, Forty-Eight und Roadster sowie die neuen Softail-Modelle Fat Bob und Street Bob müssen danach noch zulassungsfähig sein, zudem darf das Budget 6.000 Euro nicht sprengen. Bald findet man die nationalen Sieger als Inspirationsquelle unter www.h-d.com/customkings, die internationale Krone wird im November verliehen.
Karriere-Kickstart im Markenpokal von Suzuki Camping online Mit einer Kooperation zwischen www.maxcamping.de und www.camping.info soll unter anderem das Buchen von Campingurlauben einfacher gemacht werden. Maximilian Möhrle und Erwin Oberascher schwebt es vor, das auch unterwegs vom Smartphone erledigen zu können.
Nach 14 erfolgreichen Saisonen zieht der Suzuki Motorsport Cup eine kleine Bilanz seiner Bemühungen um leistbaren Motorsport. Fazit: Wer im kleinen Flitzer beginnt, komme in Österreich rasch voran. Als Beispiele genannt werden Hermann Neubauer (Österreichischer Rallye Staatsmeister 2016), Felix Wimmer (zweifacher Porsche Supercup Endurance Meister), Michael Böhm, Erich Weber, Hermann Berger und Maximilian Hofer.
Profis am Drücker Erstmals sucht Carrera mit einer eigenen Profiliga nach den besten deutschen und österreichischen Piloten am Handregler. Bis zum 31. März 2018 können sich Einzelfahrer und Clubs anmelden, diese können sich sogar als Austrag ungsort für Duelle bewerben. Das Finale findet in der Carrera World in Nürnberg statt.
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freizeit • test
Drive With a Smile
Brutale Leistung, hoher Preis
Nicht zuletzt wegen seines brachialen, 400 PS starken Fünfzylinder-Triebwerks zählt der Audi RS 3 quattro zum schärfsten, was der Markt an kompakten Sportlern zu bieten hat. Von Stefan Schmudermaier
E
s gibt Autos, die einem künstlich generierten Sound in den Innenraum liefern, um Sportlichkeit vorzugaukeln. Und es gibt Autos wie den RS 3 von Audi. Der hat es nicht nötig, seinem Fahrer irgendwas vorzumachen. Und er tut auch nicht nur so, als ob. Nein, er macht kein Hehl aus seinem Fünfzylinder und seiner Sportabgasanlage und lässt die Welt wissen, hier bin ich! Im Downsizing-Wahn ist der Ingolstädter fast schon ein Saurier oder können Sie spontan ein Modell mit Fünfzylindermotor einer anderen Marke aufsagen? Eben. Ford hat den Focus RS auf vier Zylinder reduziert und auch der A 45 AMG muss mit vier Zylindern auskommen. Wer die Begriffe Audi, Quattro und Fünfzylinder in den Mund nimmt und nur ein wenig für Motorsport übrig hat, landet zwangsläufig beim Rallye- Boliden von Walter Röhrl in den 1980ern. Und wer sich – und sei es nur aus den zahlreichen Youtube-Videos – an den legendären Klang erinnert, der bekommt beim RS 3 garantiert feuchte Augen.
Was für ein Sound! Bereits beim Drücken des Startknopfs gelangt über die Ohren eine wohlige Wärme zum Herzen, erst recht, wenn die Auspuffklappen offen sind und der Fünfender frei atmen kann. Dank mehrerer Fahrmodi (optional auch mit verstellbarem Fahrwerk) geht es auf Wunsch auch beim RS 3 etwas dezenter zur Sache, was sich spätestens bei längeren Autobahnfahrten als dankbar erweist, denn bei gewissen Drehzahlen nervt das sonore Dröhnen auf Dauer. Spätestens bei der Abfahrt wird dann aber wieder der Dynamic-Modus aktiviert und der Schalthebel des 7-Gang-DSG-Getriebes in die manuelle Schaltgasse gelegt. 1
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Das „virtual cockpit“ wurde von manchen Fahrern als ablenkend empfunden, vor allem bei Dunkelheit 2 Ein 7-Gang-DSG ist im RS 3 Standard 3 Die RS-Sportsitze hinterließen gemischte Gefühle 1
Das virtuelle Cockpit kostet ebenso Aufpreis wie die RS-Sportsitze, bei denen die integrierte Kopfstütze für größere Personen zu niedrig ausfällt
Selberschalten ist schließlich mit den Wippen am Lenkrad auch ein akustisches Vergnügen. Dank 400 PS aber nicht nur das. Der Kompaktsportler legt mit lautem Karacho wie von der Tarantel gestochen los und erreicht nach 4,1 Sekunden 100 km/h. Wer hier nicht grinst, ist entweder ein gefühlskalter Ignorant oder hat neben dem RS 3 auch einen Supersportwagen in der Garage stehen. Richtig brutal ist die Launch-Control, die mittels e ines bestimmten Prozedere aktiviert wird und die maximal mögliche Beschleunigung vom Stand weg bietet. Mit solch einer Vehemenz, dass man fast Mitleid mit den mechanischen Teilen hat. So weit, so gut, aber Sie ahnen bereits, dass die Sache einen Haken hat. Weniger den Verbrauch, der sich irgendwo zwischen 8,9 und 15 Liter bewegt, sondern vielmehr den Preis. 67.210 Euro sind es im Minimum, unser mit vielen Extras bestückter Test wagen brachte es auf 89.344 Euro. Eine Menge Kohle für den stärksten A3. Und spätestens da könnte er auch schon wieder weg sein, der fette Grinser. •
Audi A3 Sportback
Grundmodell: 1.0 TFSI
Testmodell: RS 3 2.5 TFSI quattro
Hubraum | Zylinder
999 cm3 | 4
2.480 cm3 | 5
Leistung
115 PS (85 kW) bei 5.000/min
400 PS (294 kW) bei 5.800/min
Drehmoment
200 Nm bei 2.000–3.500/min
480 Nm bei 1.700–5.850/min
0–100 km/h | Vmax
9,9 s | 206 km/h
4,1 s | 250 km/h (opt. 280 km/h)
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Vorderrad
7-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,5 l Super | 104 g/km (EU6)
8,3 l Super+ | 189 g/km (EU6)
Kofferraum | Zuladung 380–1.220 l | 485 kg
335–1.175 l | 425 kg
Basispreis | NoVA
67.210 € (inkl.) | 20 %
26.410 € (inkl.) | 3 %
Das gefällt uns: die brachiale Power, der Fünfzylinder-Sound Das vermissen wir: höhenverstellbare Kopfstützen bei den RS-Sportsitzen Die Alternativen: BMW M2, Mercedes A 45 AMG Werksangaben
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freizeit
Einfach genial? Genial einfach! Die Ära frontgetriebener Citroën-Transporter begann nicht mit der Wellblechkasten-Legende „H“. Aber der Urahn des Citroën Jumper wurde zum Dauerläufer der Nachkriegszeit. Von Dr. Nikolaus Engel
D
as für moderne Transporter richtungsweisende Konzept brachte Citroën bereits 1939 mit TUB und TUC (Transport Utilitaire série „B“ bzw. „C“) auf den Markt: Sie basierten auf den („Gangster-“) Citroën-Pkw C7 („B“) beziehungsweise C11 („C“) und hatten daher auch Frontantrieb, einen flachen Ladeboden und wogen nur knapp 1.400 Kilogramm. 850 Kilogramm Nutzlast konnten sowohl durch eine Heck- als auch eine seitliche Schiebetür eingeladen werden.
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nd mper u Rückspiegel oën Ju hren r it C r De orfa seine V
Citroën H: Der Wellblechkasten wird zum Dauerbrenner Blieben die nur bis 1942 gebauten TUB, TUC wie auch die Ambulanzversion TAMH mit 1.749 Stück eine Seltenheit, so stellte Citroën im Pariser Automobilsalon 1947 mit der Weiterentwicklung, dem Modell „H“, den Nachfolger vor, dessen Wellblech die Stabilität der Karosserie erhöht. Von diesem wurden bis Dezember 1981 rund 483.000 Stück gebaut, zeitweise auch in Belgien und den Niederlanden. Den in unzähligen Varianten und aufgrund der Eignung als günstiger Triebkopf ebenso universell mit Aufbauten nutzbaren H/HY löste 1981 der Citroën C25 ab: gemeinsam mit Fiat Ducato und Peugeot J5 entwickelt und auf einem Band mit ihnen bei Sevel in Italien in unzähligen Varianten, auch mit Allradan1981 löst der C25 den 33 Jahre lang gebauten „H“ bzw. „HY“ ab, der als günstiger Frontantriebskopf die perfekte Basis für Aufbauten mit niedrigem, flachem Boden bildete
trieb, für Personen- wie Warentransport gebaut; unter anderem auch in den in Österreich nicht angebotenen Versionen Alfa Romeo AR6 und bis Dezember 1993 als Talbot Express, womit er das letzte Talbot-Modell darstellt.
Kooperation Fiat-PSA
Bereits beim TUB (o.) machte der Frontantrieb den flachen Laderaumboden möglich; darunter die facegeliftete zweite Generation des Citroën Jumper
Die Kooperation von PSA- und Fiat-Konzern wird über Fahrzeuggenerationen und Facelifts zwischendurch bis heute fortgesetzt, nachdem sich zeigte, dass gemeinsamer Komponenten einkauf und gemeinsame Fahrzeugproduktion Variantenvielfalt und günstige Produkte ermöglichen, auch wenn nicht alle Partner stets alle Motoren und Varianten anbieten durften. Der C25 bekam 1990 ein Facelift, die zweite Generation 1994 den Namen Jumper und 2002 ein markantes Restyling. Die dritte Fahrzeugfamilie mit dem stark vorgewölbten Stoßfänger wurde 2006 lanciert. •
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Illustration: Thomas Kriebaum
freizeit
Österreichische
Auflagenkontrolle
Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. Halbjahr 2017: 23.125
Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotteundwirtschaft.at, I: www.flotteundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@flotteundwirtschaft.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), T: +43 2243 36840-522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@flotteundwirtschaft.at, Red. Verlagsleiter B2C, Prokurist & Chefredakteur: Stefan Schmudermaier, M: +43 664 2359053, E: schmudermaier.stefan@flotteundwirtschaft.at; Chef vom Dienst: Mag. Pascal Sperger; Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Nikolaus Engel, Dr. Patricia Huemer, Philip Kalomiris, Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Mathias Morscher, Petra Mühr, Dieter Scheuch, Mag. Leo Szemeliker, Xaver Ziggerhofer; Fotos: Christian Houdek, Barbara & Stefan Schmudermaier, Hersteller, Archiv; Anzeigenmarketing: Xaver Ziggerhofer, T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 2359051, E: ziggerhofer.xaver@flotteundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (8 Aus gaben), Inland: 64,– inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 22.625 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April, Mai, Juni, Juli/August, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2017; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmenwagenbetreiber; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
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Date: 7 th March 2018 (2 nd press day) Place: Geneva International Motor Show Location: Room K, Congress Center Target groups: International Fleet Managers / International Fleet Procurement Managers Capacity max. 250 people Access only with admission ticket and an official ticket for the press day. Registration and additional information: www.internationalfleetmeeting.com Limited number of participants. Timetable: From 09:00 11:00 11:30 12:30 13:00 14:00 14:30 – 18:00
Welcome Desk opened Start of the event / networking 2 Top speakers (in English) Michael Müller, Senior Director Head of Mobility & Facilities, Daiichi Sankyo Europe GmbH Marc A. Odinius, Managing Director, Dataforce GmbH Panel discussion – Moderator, Thilo von Ulmenstein, Managing Partner fleetcompetence europe GmbH «Mobility Management – Vision and Reality» Lunch buffet and networking End of the official event Lounge-service for sponsors, media partners and guests (only with admission ticket)
Contact: aboutFLEET / A&W Verlag AG | Mrs. Jasmin Eichner | Riedstrasse 10 | CH-8953 Dietikon Phone +41 (0)43 499 18 60 | Fax +41 (0)43 499 18 61 | Mobile +41 (0)79 766 99 00 | je@auto-wirtschaft.ch | www.aboutfleet.ch fleetcompetence europe GmbH • Mr. Balz Eggenberger | Alte Landstrasse 106 | CH-9445 Rebstein Phone +41 (0)71 777 15 32 | Fax +41 (0)71 777 15 31 | balz.eggenberger@fleetcompetence.com | www.fleetcompetence.com
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Form folgt Faszination.
Der neue Arteon. Der innovative Gran Turismo wurde vor allem nach einem Maßstab gebaut: Faszination. Entstanden ist eine völlig neue Form von Volkswagen. Er überträgt seine konsequente Linienführung auch auf die Straße. Dank Lane Assist bleiben Sie nämlich immer auf der Ideallinie. Und die Distanzregelung ACC kann nun sogar Navigationsdaten und Verkehrszeichen für eine vorausschauende Fahrweise berücksichtigen. Die weit öffnende Heckklappe und sein großes Gepäckraumvolumen von bis zu 1.557 Litern verstärken das großzügige Raumgefühl.
Wir bringen die Zukunft in Serie. Verbrauch: 4,2 – 7,3 l/100 km. CO2-Emission: 110 – 164 g/km. Symbolfoto.