LACK & Wirtschaft 11/2021

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November 2021 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

E-AUTO-REPARATUR Kostentreiber Akku und HV-Kabel

WERKSTATT-FORUM Heißes Thema Schadenabwicklung

UMFRAGE

Der Hagel hat das Geschäft gerettet


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EDITORIAL Kalibrierung und Elektrifizierung

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ielleicht können Sie es schon gar nicht mehr hören, die Megatrends und die Hypes, die uns medial so beschäftigen. Dennoch: In den nächsten Jahren werden deutlich stärkere Veränderungen auf die Branche zukommen als in den vergangenen ­Jahrzehnten. • Da ist zum einen die Elektromobilität, die längst in der Breite angekommen ist. Die Zahl der Hochvolt-Fahrzeuge (reine Elektrofahrzeuge, Plug-in-­ Hybride, Voll-Hybride) wird in den nächsten Jahren deutlich steigen und damit auch ihr Anteil in den Werkstätten. Die technische Basis-Ausstattung (Absperrung, Sicherheitskleidung) sowie die Basis-Ausbildung aller Mitarbeiter (HV1) ist eine Grundvoraussetzung, damit ein Fahrzeug überhaupt auf den Hof darf. HV2-Ausbildung, entsprechende technische Kompetenz und Ausstattung sowie die richtige Kalkulation werden benötigt, um beschädigte Hochvoltfahrzeuge auch tatsächlich reparieren zu können. Lesen Sie im Artikel auf Seite 6 und 7 über die geänderten Kosten und Aufwände bei Elektroautos. • Markenbetriebe werden von den Herstellern geschult, freie Werkstätten haben teilweise noch etwas Zeit, bis diese Fahrzeuge in größerer Zahl in die Betriebe kommen, werden aber bereits von den Ersatzteil-Herstellern unterstützt. Lack- und Karosseriebetriebe sind hingegen schon jetzt mit unfallbeschädigten Hochvoltfahrzeugen konfrontiert und müssen sich selbst um das Know-how kümmern. Dabei liegt die Betonung auf Hochvoltfahrzeugen inklusive Hybrid, nicht nur reinen Elektroautos. Hier ist der Anteil bereits deutlich höher. • Vielleicht etwas einfacher im Kompetenzaufbau, dafür schneller in der Flächendeckung ist das Thema Assistenzsysteme, die nach und nach auch in den kleineren Fahrzeugen serienmäßig verbaut werden. Schon bald wird der überwiegende Teil der Fahrzeuge mit Kameras und Sensoren ausgestattet sein, die auch bei kleinen Instandsetzungen und natürlich beim Windschutzscheiben-Tausch kalibriert werden müssen. • Kann man mit vereinzelten Fahrzeugen noch zum benachbarten Markenhändler fahren, wird das allein aufgrund der Menge bald nicht mehr funktionieren. Können die Systeme nicht kalibriert werden, funktionieren sie entweder (zum Leidwesen

des Kunden) nicht, oder sie funktionieren mit allen ­haftungstechnischen Problemen falsch. • Ob und wie bei Assistenzsystemen lackiert werden darf, ist darüber hinaus eine weitere Herausforderung. Das benötigt Informationen vom Autohersteller und ist – bei Problemen – ebenfalls rechtlich relevant. • Für Partner von großen Flotten, Leasingfirmen und auch in der Versicherungsabwicklung wird die Kompetenz im Bereich Hochvolt und Assistenzsysteme bald als Grundvoraussetzung gelten. • Im Bereich der Digitalisierung – auch so ein Trend – werden die Anforderungen ebenfalls höher. Flotten, Fuhrpark und Versicherung, also alle Großauftraggeber, erwarten sich mehr und mehr die digitale Abwicklung und volle Transparenz. Das reicht von der Terminvereinbarung über digitale Schadenabwicklung bis zur vorgegebenen Abrechnung. • In vielen Bereichen sind die heimischen Lack- und Karosseriebetriebe bereits auf einem guten Weg, die Entwicklung geht aber rasant voran. Die Betriebe müssen also nicht erst zukunftsfit werden, sie müssen täglich daran arbeiten, zukunftsfit zu bleiben.

„Die Betriebe müssen nicht zukunftsfit werden, sie müssen täglich daran arbeiten, es zu bleiben.“

Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B

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Foto: Adobe Stock

Schadensabwicklung beim WERKSTATT-FORUM Beim A&W WERKSTATT-FORUM am 17. November im Wiener Allianz-Stadion werden die Rechte der Kfz-Werkstätten und deren Kunden bei der Schadensabwicklung diskutiert und erklärt. Mit dem Buch „Schadens­abwicklung durch den Kfz-Versicherer“ (Verlag Österreich) ist kürzlich eine juristische Klarstellung zu den Rechten der Kfz-Werkstätten und deren Kunden bei diesem Thema erfolgt. Dabei werden viele Fragen beantwortet, die sich in der täg­lichen Schadensabwicklung ergeben oder die bei strittigen Fällen auftreten. Beim A&W WERKSTATT-­ FORUM wird dieses Thema, das für abwickelnde Kfz-­ Werkstätten sowie reparierende Lack- und Karosseriebetriebe gleichermaßen relevant ist, in Form einer Podiums­ Mag. Ewald Ing. Martin Hannes Grabner, ­Freitag, Kfzdiskussion auf die Bühne Rechtsanwalt Sach­verständiger gebracht.

„Bei Elektroautos fehlen noch umfassende Erfahrungswerte.“ Mst. Manfred Kubik BIM-Stv. der Fahrzeugtechnik

„Bei der Entwicklung zeichnet sich ein sehr differenziertes Bild, abhängig von Region, Größe des Betriebes, freien Werkstätten oder Autohandel mit Werkstätten.“ Werner Lanzerstorfer Geschäftsführer PPG Austria

Würzburger Schadenstage

ZKF-Präsident Peter Börner

Die traditionellen Karosserie- und ­Schadenstage des Vogel-Verlages sind Ende Oktober in Würzburg über die Bühne gegangen. Unter dem Motto „Trennen und Fügen – Klagen oder fügen“ wurden die aktuellen Themen wieder juristisch (Tag 1) und technisch (Tag 2) behandelt. Juristisch steht in Deutschland die Rechnungskürzung nach wie vor in der juristischen Diskussion, aber auch die Verwendung von Ersatzteilen. „Der Betrieb ist für eine fachgerechte Reparatur verantwortlich und muss entscheiden, welche Ersatzteile verwendet werden“, so ZKF-Präsident Peter Börner.

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„Betriebe stehen vor der Herausforderung, bei wachsendem Kostendruck die Rentabilität zu halten oder zu steigern.“ Daniel Kapeller, Vertriebsleiter AkzoNobel

Schadenstag AutoZum Vom 15. bis 18. März 2022 wird mit der AutoZum die größte Veranstaltung der österreichischen Kfz-Branche des Jahres in Salzburg stattfinden. Neben hochkarätigen Ausstellern wird auch das Rahmenprogramm eine attraktive Veranstaltung garantieren. Im Rahmen des A&W Forums in Halle 10 wird der erfolgreiche A&W Schadenstag stattfinden. Schon 2019 waren die Reihen bei spannenden und brennenden Themen wie der Schadenabwicklung voll gefüllt. Gemeinsam mit seinen Partnern wird AUTO & Wirtschaft auch dieses Mal für ein interessantes ­Programm sorgen. Die Lack- und Karosserie­ branche ist mit namhaften Ausstellern auf der Auto­ Zum 2022, für die Besucher aus diesem Bereich wird damit ein attraktives Umfeld auf der AutoZum 2022 geschaffen, für Unternehmer, Geschäftsführer sowie für deren Mitarbeiter gleichermaßen.


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Kostentreiber Akku und HV-Kabel Laut der neuesten Untersuchung des Allianz Zentrums für Technik verteuern vor allem Hersteller­ vorgaben und die entstehenden Folgekosten die Schäden an Elektroautos.

Copyright: Wirtschaftsbund/Foto Weinwurm

Mag. Irina Podshibyakina

Das Allianz ­Zentrum für Technik unter­ sucht laufend Schäden von Elektroautos

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as AZT hat Schäden von Fahrzeugen mit elek­ trischem Ladeanschluss und nennenswerter elektrischer Reichweite im Zeitraum 2018 bis 2020 unter die Lupe genommen. Auf dem 9. Allianz Autotag wurden die Ergebnisse präsentiert. „Elektroautos unterscheiden sich äu­ ßerlich kaum noch von Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben. Aber sie sind aufgrund der Batterie schwe­ rer und meist auch steifer. Die Batte­ rie muss gegen Beschädigung beim Unfall bestmöglich geschützt werden. Deshalb sind Elektroautos unter dem Blech anders aufgebaut als Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben“, so Carsten Reinkemeyer, Leiter Sicherheitsforschung im AZT. Wichtigste Erkenntnisse der Studie sind, dass sich Elektroautos im Unfallgeschehen kaum von her­ kömmlichen Fahrzeugen unterscheiden, doch Nor­ men und Hersteller-Reparaturvorgaben treiben die Kosten in die Höhe. So muss die Batterie nach ei­ ner Airbag-Auslösung entsorgt werden. Ein Hoch­ volt-Kabel ist nach einem Marder-Biss zu ersetzen,

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der notwendige Kabelsatz kostet bis zu 7.000 Euro. Experten wie Reinkemeyer fordern modulare Repa­ raturmöglichkeiten, denn dadurch sind erhebliche Kostenreduktionen möglich. Werden z. B. Schutz­ ummantelungen eingesetzt, die getauscht werden können, sinken die Reparaturkosten um bis zu 97 Prozent. Auch das Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) setzt sich bereits seit Längerem für die zukünf­ tige Schlüsselrolle der Batteriereparatur ein. Die Vor­ aussetzung ist, dass die Hersteller Unterflurschäden oder kleinere äußere Schäden am Batteriegehäuse reparierbar machen.

Spezialausbildung und höherer Werkstattaufwand Werkstätten, die Elektroautos reparieren, haben einen höheren Schulungsaufwand, brauchen Spe­ zialwerkzeug, eigene Hochvolt-Arbeitsplätze und qualifiziertes Personal. Ein besonderer Fall sind zer­ tifizierte Tesla Approved Body Shops mit sehr ho­ hen Standards, die über zertifizierte Mitarbeiter und eigene Werkstattausrüstung verfügen. Aus diesem Mehraufwand resultiert ein höherer Tesla-Stunden­ satz. „Der Kostenunterschied ist ähnlich wie bei VW und Porsche“, so Ing. Gert Puck, Geschäftsführer von Karosserie Puck in Kärnten, Tesla Body Shop und freie Karosseriewerkstatt. Die Sicherheitsstandards für Arbeiten an E-Autos sind für alle Reparaturwerkstätten gleich. „Es gelten für alle die gleichen Richtlinien“, sagt Mst. Franz Ofer, Leiter des Kompetenz-Centers Lack und Ka­ rosserie der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Mitglied im Lack- und Karosseriebeirat. „Für die Betriebsinhaber ist es wichtig, sich mit der Elektro-­ Mobilität auseinanderzusetzen und ihre Mitarbeiter zu schulen, um sicher zu arbeiten.“


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Folgekosten verteuern die Reparatur Laut AZT entstehen teure Folgekosten nach Unfäl­ len und Bränden durch zusätzliche Aufwendungen. Im Unterschied zur Unfallreparatur von Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben enthält der Akku ei­ nes elektrobetriebenen Fahrzeuges bei einer nicht mehr funktionsfähigen Anlage noch immer viel Energie. Nach einer Bergung werden dadurch zu­ sätzliche Kosten durch die notwendige Brandvor­ sorge fällig. Die AZT-Experten fordern einheitliche Standards für eine Vorgehensweise bei verunfallten brennenden Autos. Auch bei den Versicherungen rauchen zur Zeit die Köpfe, da es zu wenig Erfahrungen in den Bereichen Abstransport, Batteriebergung, Lagerung der Unfall­ fahrzeuge und Verhalten bei Bränden gibt. „Die Ver­ sicherungswirtschaft denkt intensiv über das Thema Elektroauto-Schadensabwicklung nach“, sagt Ed­ mund Frühwirt von carplus. Zur Zeit werden die Entscheidungen in Einzelfällen getroffen. „Die Entwicklung der Unfallschäden und Reparatu­ ren von Elektroautos wird zur Zeit von allen Markt­ teilnehmern beobachtet“, so Mst. Manfred Kubik, BIM-Stv. der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Vorsitzender der Berufsgruppe Karosseriebautech­ niker, Karosserielackierer und Wagner. Da geht es z. B. um den Transport der schwer beschädigten Elektroautos. „Wenn der Verdacht besteht, dass die Batterie beschädigt ist, wird es problematisch. Für

die Karosseure ist in 9 von 10 Fällen egal, welcher Antrieb drinnen steckt.“ Die AZT-Studie hat unter anderem ergeben, dass Elektrofahrzeuge in der Verteilung der Schaden­ arten den Benzinern – und Plug-in-Hybride den Die­ sel-Pkws ähnlich sind. Dies führt AZT auf die unter­ schiedlichen Nutzungen der beiden Fahrzeug­arten zurück. Rein elektrische Antriebe werden wie Ben­ ziner bislang hauptsächlich im städtischen Umfeld benutzt. Die Plug-in-Hy­ bride werden häufig in größeren und langstre­ ckentauglichen Modellen eingesetzt und sind daher im Schadengeschehen den ­Dieselfahrzeugen ähnlicher. Überraschendes Ergebnis Mst. Manfred Kubik, BIM-Stv. der der AZT-Untersuchung Bundesinnung der Fahrzeugtechnik war die Erkenntnis, dass bei Elektrofahrzeugen keine erhöhte Brand­ gefahr nachgewiesen ­ wurde. In Deutschland werden jährlich rund 15.000 Pkw-­ Brände gemeldet, davon sind Elektrofahrzeuge nur zu weit unter einem Prozent betroffen. „In unserer Untersuchung sehen wir weiterhin keine höhere Brandwahrscheinlichkeit bei Elektrofahrzeugen im Vergleich zu konventionellen Benzinern oder Dieselfahrzeugen“, sagt Reinkemeyer. •

„Beim Thema Abwicklung von Reparaturschäden an Elektroautos fehlen noch umfassende Erfahrungswerte, zum Beispiel in Bezug auf Abtransporte.“


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Der Hagel hat das Geschäft gerettet Die Karosserie- und Lack-Branche ist bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Die Industrie ist dennoch mit Logistik-Themen und Rohstoffkosten konfrontiert. Das und vieles mehr ergibt die große Industrie-Umfrage.

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&W: Wie hat sich Ihr Lack-Geschäft (im ­Bereich Autoreparatur) in den vergangenen 1,5 Jahren hinsichtlich Volumen, Lieferfähigkeit und Preis verändert, und welche weiteren Auswirkungen sind zu erwarten? Lanzerstorfer, PPG: Den Umständen entsprechend ein „Auf und Ab“. Trotz der widrigen Umstände sind wir als PPG ganz gut durch diese Zeit gekommen. Dies dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass wir einen sehr hohen Anteil an familiengeführten Karosserie-Werkstätten als Kunden haben. Diese konnten sich wesentlich flexibler durch diese Zeit manövrieren. Die Rohstoffkrise und die extrem gestiegenen Transportkosten und daraus folgenden Preisanstiege sind eine enorme zusätzliche Herausforderung. Wir können als Beschichtungsproduzent nicht alles abfedern und mussten natürlich unsere Preise den Gegebenheiten anpassen. Aus heutiger Sicht wird sich diese Situation frühestens Mitte 2022 entspannen. Kapeller, AkzoNobel: Bei Akzo Nobel Coatings VR Österreich sind wir verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen. Lediglich zu Beginn des Lockdowns mussten wir für wenige Wochen Kurzarbeit anmelden. Danach erfolgte die Arbeit von zu Hause aus, und unsere Mitarbeiter sind im Rahmen der Hygienevorschriften aktiv zu den Kunden hinausgegangen. Dadurch war ein organisches Wachstum möglich. Als europäisches Unternehmen sind wir in der glücklichen Lage, dass wir über kurze Lieferwege verfügen und daher in Österreich immer lieferfähig waren. Allerdings war und ist es auch für

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AkzoNobel ein Balanceankt, die Rohstoffe aus Fernost rechtzeitig zu erhalten, um die Farbproduktion weiterzuführen. Bislang ist es uns aber gelungen, die Fertigung lückenlos aktiv zu halten, ebenso die Lieferkette. Was die Zukunft betrifft, sind wir dank unserer 3.000 weltweit agierenden Wissenschaftler und den 80 Laboren zuversichtlich, dass wir über aus­reichendes Know-how und die notwendige Man­ power verfügen, um stets alternative Lösungen für die Herstellung von Farb- und Lackprodukten zu finden und gewisse Rohstoffe durch Neuentwicklungen zu ersetzen. Wegen stark gestiegener Liefer-

„Wie auch wir als Lieferant unterliegen auch die Autoreparatur-Werkstätten in dieser Zeit großen Schwankungen und schwer planbarer Auslastung.“ Werner Lanzerstorfer, PPG vorragend entwickelt und unsere Erwartungen sogar übertroffen. Einerseits haben die bestehenden Cromax Kundenbetriebe eine sehr gute Auslastung in den Lackierereien, und zudem konnten wir 17 Neukunden im Pkw-Lackierbereich gewinnen. Unsere Lieferfähigkeit konnten wir durch breit gefächerte Maßnahmen sicherstellen. So haben wir zum Beispiel unsere Lagerkapazitäten erweitert und Lagerstände so weit aufgestockt, dass wir die Zeit der Engpässe überbrücken und unsere Kunden ­zuverlässig beliefern können. Windbüchler, Axalta: Das Reparaturlackgeschäft bei Axalta hat sich insgesamt sehr gut entwickelt und bald nach dem ersten Schock im letzten Jahr erholt. Insgesamt ist die Liefersituation stabil, wobei wir hier sehr genau die Einflussfaktoren beobachten, um im Bedarfsfall unmittelbar zu reagieren. Unser gesamtes Team bringt enorme Anstrengungen tagtäglich dafür auf, agiert sehr fokussiert und professionell, und es

„Die individuelle Mobilität mit dem Auto hat sich verändert, gleichzeitig haben wir in Österreich einen hohen Bestand an jungen Fahrzeugen, die repariert werden.“ Marco Windbüchler, Axalta

kosten und der Distributionskostenerhöhung musste AkzoNobel die Preise nachjustieren. Allerdings achten wir darauf, dass die Preiserhöhungen so gering wie möglich und so hoch wie notwendig ausfallen. Weismann, Cromax: Unser Umsatz hat sich her-

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Werner Lanzers­torfer, PPG (Nexa Autocolor)

Marco Windbüchler, Axalta (Standox, Spies Hecker)

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Daniel Kapeller, AkzoNobel (Sikkens)

Andreas Weismann, Lack & Technik (Cromax)

ist uns auch gelungen, einige Wachstumsprojekte umzusetzen – das ist eine wichtige Basis. Es ist allerdings keineswegs leichter geworden, ganz im Gegenteil, und maximale Sensibilität für die genannten Themen ist weiterhin notwendig. Rieser, BASF: Zum Glück gibt es bei uns bis jetzt keine Lieferprobleme. Unsere Logistik ist hier gut aufgestellt und kann Schwankungen gut abfedern. Momentan steigen die Kosten, v. a. auch für Rohstoffe, exorbitant. Diese müssen wir leider teils weiter­ geben, um unsere Innovationskraft abzusichern. A&W: Wie hat sich das Autoreparatur-Geschäft in den vergangenen 1,5 Jahren bei Ihren Kunden, den Betrieben, entwickelt, welche weiteren ­Auswirkungen sind hier zu erwarten? Windbüchler, Axalta: Diese Entwicklung ist aus meiner Sicht ambivalent verlaufen, lokal unterschiedlich und beeinflusst von der Kundenstruktur der Werkstätten. Die individuelle Mobilität mit dem Auto hat sich verändert, gleichsam haben wir in Österreich einen hohen Bestand an jungen Fahrzeugen, die repariert werden. Geschäft ist da, der Wettbewerbsdruck und Anspruch haben sich aber immens verschärft. Weismann, Cromax: Unsere Karosserie- und Lackierbetriebe hatten und haben eine großartige Auslastung. Einen wesentlichen Anteil daran haben auch die Unwetter mit vielen Hagelschäden im vergangenen Sommer. Auch die Nachschubprobleme vieler Lieferketten im Neuwagenbereich haben einen Anteil am Wachstum im Reparaturgeschäft. Vielfach verzögert sich der Neuwagenkauf, und bestehende Fahrzeuge werden repariert, was unseren Kundenbetrieben zugutekommt. Rieser, BASF: Einzelne Reparaturen werden komplexer und damit auch teurer. Durch die neuen As-

„Unsere Karosserie- und Lackierbetriebe hatten und haben eine großartige Auslastung. Einen wesentlichen Anteil daran haben auch die Unwetter mit vielen ­Hagelschäden im vergangenen Sommer.“ Andreas Weismann, Cromax sistenzsysteme und auch die steigende Anzahl der E-Autos werden die Reparaturen zudem anspruchsvoller. Die Werkstätten werden ihre Mitarbeiter ­darauf schulen müssen. Wir unterstützen sie dabei mit unserem Netzwerk an Experten. Kapeller, AkzoNobel: Das Geschäft unserer Kunden konnte dank staatlicher Hilfe aufrechtgehalten werden. Wir haben zum Glück keine Insolvenz zu verzeichnen. Zwar haben sich Auftragslage und Umsatz verringert, aber der Rückgang blieb im Rahmen. Eine Stellschraube war der große Hagelschaden,

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„Betriebe stehen vor der Herausforderung, bei wachsendem Kostendruck die Rentabilität zu halten oder zu steigern.“ Daniel Kapeller, AkzoNobel durch den sich das Geschäft unserer Partnerbetriebe erholen konnte. Dennoch blieb es unter dem Niveau von vor Covid. Für die Zukunft bedeutet das, dass wir als Lackhersteller noch mehr daran arbeiten, für unsere Kunden neue Geschäftsfelder zu eröffnen, damit sie zum klassischen Geschäft auf weitere Standbeine zurückgreifen können, wie etwa das Caravan-­Geschäft. Lanzerstorfer, PPG: Hier zeichnet sich ein sehr differenziertes Bild, abhängig von Region, Größe des Betriebes, freien Werkstätten oder Autohandel mit Werkstätten. Aber wie auch bei uns als Lieferant unterliegen auch die Autoreparatur-Werkstätten in dieser Zeit großen Schwankungen und schwer planbarer Auslastung. Durch die größeren Hagelunwetter in manchen Regionen und das erhöhte Verkehrsaufkommen über diesen Sommer hat sich die Lage etwas stabilisiert, aber ich denke, sicher noch nicht auf dem Niveau von 2019. Die weiteren Auswirkungen werden, natürlich wie die gesamte Wirtschaft, auf den weiteren Verlauf der Pandemie und in manchen Bereichen auch von den Lieferengpässen abhängen. A&W: Was sind derzeit die drei größten Heraus­ forderungen im Lack- und Karosseriebereich? Weismann, Cromax: 1) Die Preissteigerungen bei den Herstellern stellen die gesamte Branche vor Herausforderungen. Die können wir als Händler zwar nicht beeinflussen, jedoch unternehmen wir größte Anstrengungen, diese unseren Kunden gegenüber so weit wie möglich ­abzufedern. 2) Die Lieferfähigkeit von vielen Herstellern ist momentan stark eingeschränkt. Durch eine besonders intensive Lageraufstockung können wir dies aber ebenfalls abfedern. Dies sehen wir als unsere Pflicht als Händler, um unsere treuen Kunden und Partner unterbrechungsfrei und mit dem gewohnten Service ­bedienen zu können 3) Die sich häufig ändernden Corona-­Maßnahmen, die doch auf einige Branchen einen negativen Einfluss haben. Diese sind ein Faktor, den wir als Händler nicht beeinflussen können. Wir sehen aber im täglichen Kundenkontakt, dass die Betriebe sehr professionell damit umgehen, und sind somit zuversichtlich, dass auch diese Phase bis zum hoffentlich baldigen Ende der Pandemie von allen Betrieben gut überstanden wird. Rieser, BASF: Die automobile Entwicklung ist ge-


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rade in den letzten Jahren rasant vorangeschritten. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den After-­ Sales-Bereich. Wie erwähnt werden die Reparaturen komplexer werden. Hier gilt es Schritt zu halten. Und natürlich hat der Fachkräftemangel große Auswirkungen in den Werkstätten. Kapeller, AkzoNobel: 1) Betriebe stehen vor der Heraus­ forderung, bei wachsendem Kostendruck die Rentabilität zu halten oder zu steigern. Besonders die Themen Energieeffizienz und die Einsparung von CO2 werden in den nächsten Jahren neue Lösungen oder besondere Maßnahmen erfordern. In Österreich wird sich die Situation bereits 2022 wegen der CO2-Steuer verschärfen, sodass ressourcenschonende Reparatur- und Lackierprozesse unumgänglich sein werden. 2) Darüber hinaus wird die Farbtonfindung immer umfangreicher und anspruchsvoller. Inzwischen kommen jährlich 4.000 bis 5.000 neue Farbcodes inklusive Nuancen hinzu, die visuell nicht mehr darstellbar sind. Daher sind neue, digitale Lösungen zur Farbtonfindung, bestenfalls cloudbasiert, notwendig, um hier rentabel und kosteneffizient agieren zu können. 3) Als wesentlichen dritten Punkt sehen wir den zunehmenden Fachkräftemangel und die immer dünner werdenden Personaldecken in den Betrieben. Weitere Themen, die zu Herausforderungen erwachsen können, sind neue Technologien in der Fahrzeugtechnik wie E-Mobilität und Fahrzeugsicherheit, die besonderes Knowhow bei der Instandsetzung erfordern. Lanzerstorfer, PPG: 1) Die Auslastungsschwankungen und die Unsicherheiten der laufenden und kommenden Entwicklung. 2) Der Fachkräftemangel bzw. Lehrlingsmangel: die Lage ist in manchen Regionen äußerst dramatisch, und im Grunde ist keine Besserung in Sicht. 3) Die fortschreitende Digitalisierung, die auch in den

„Einzelne Reparaturen werden komplexer und damit auch teurer.“ Christoph Rieser, BASF Lackierbetrieben Einzug hält. Hier ist Offenheit für Neues und Flexibilität gefragt. Windbüchler, Axalta: Fachkräftemangel, Markt­ dynamik im Sinne der Marktteilnehmer (Auftrag­ geber), Modernisierung & Prozessoptimierung. •

Christoph Rieser, BASF (Glasurit, R-M)

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PPG ProcessManager: Überblick über alle Aufträge im Lack- und Karosserie-Betrieb mit entsprechendem Status: Arbeitsplatz, Ersatz­ teile, Mitarbeiter, Arbeitsfortschritt …

Der digitale Reparaturauftrag Mit dem ProcessManager digitalisiert und professionalisiert PPG die Werkstatt-Organisation im Lack- und Karosseriebetrieb.

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ie Digitalisierung ist einer der wichtigsten Trends, das betrifft auch in hohem Maße die Lack- und Karosseriebetriebe. PPG ist hier in mehreren Bereichen sehr aktiv. „Digitalisierung ist ein Zukunfts­ thema, wo wir viel tun und auch schon viel getan haben“, erklärt Werner Lanzerstorfer, G ­ eschäftsführer von PPG Austria. Dazu zählt natürlich „MoonWalk“, die automatisierte Farbmischanlage für PPG- und Nexa Auto­color-

nager macht alle Prozesse transparent und sichtbar.“ Dabei ist das System auf 3 Säulen aufgebaut: die digitale Auftragssteuerung, die Kapazitäts- und Ressourcenplanung für Arbeitsplätze, Leihautos oder Ersatzteile sowie die digitale Arbeitszeiterfassung. „Mit dem zunehmenden Kosten- und Effizenzdruck muss der Unternehmer heute in Echtzeit wissen, wo er gerade steht bzw. wo es hakt“, berichtet ­Niederegger.

Kalkulation als Planungsbasis Die Basis für die Planung bildet die Kalkulation des Schadens, derzeit existieren Schnittstellen zu den Lösungen von Audatex und DAT. Dazu kommt die elektronische Auftragserfassung und die ­Terminvergabe. „Nicht zuletzt wird alles dokumentiert und kann jederzeit abgerufen werden, beispielsweise bei ­Reklamationen“, beschreibt Hans Niederegger. Jeder Mitarbeiter arbeitet über ein Tablet, hat damit volle Transparenz und weiß genau, was momentan bzw. an diesem Tag zu tun ist. Darüber hinaus ist der Mitarbeiter an das gesamte PPG-System mit Schulungsvideos oder Produktblättern angeschlossen. „Der Markt geht davon aus, dass wir guten Lack anbieten. Mit diesen Lösungen können wir darüber hinaus unsere Effizenz unter Beweis stellen“, so Geschäftsführer Werner Lanzerstorfer. Im Endausbau können die Tools wie digitale Farbtonfindung, Moonwalk, Inventory und ProcessManager mit PPG LINQ vernetzt werden, und der gesamt Prozess im Betrieb digitalisiert werden. • (GEW)

„Mit dem zunehmenden Kosten- und Effizenzdruck muss der Unter­ nehmer heute in Echtzeit wissen, wo er gerade steht bzw. wo es hakt.“ Hans Niederegger, Technical Manager PPG Austria Partner. Mit „Inventory“ digitalisiert PPG das Lacklager und automatisiert beispielsweise mit Scannerlösungen – in 3 Ausbaustufen – das Bestellsystem. „Wir brauchen simple Abläufe“, bringt es Technical Manager Hans Niederegger auf den Punkt.

Werner Lanzers­ torfer, Geschäftsführer PPG Austria (li) und Hans Niederegger, Technical Manager

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Professionelle und digitale Prozesse Mit dem neuen ProcessManager können die Partner von PPG und Nexa Autocolor nun auch ihre Abläufe und Prozesse digital und hochprofessionell organisieren und steuern. „Der ProcessManager ist eine IT-Lösung für mehr Effizienz in der Werkstätte“, ergänzt Niederegger: „Bislang haben die Betriebe mit Arbeitsmappe oder Arbeitskarte gearbeitet. Der ProcessMa-

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Die Luft macht den Unterschied

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n der Industrie ist das Lackieren mit Stickstoff seit über 15 Jahren üblich. In den Lack- und Karosseriebetrieben der Schweiz etabliert sich seit einigen Jahren das System Nitrotherm-Spray des italienischen Herstellers Eurosider.

Das Nitrotherm von Eurosider wird in Österreich exklusiv von Blutech vertrieben

Erprobte Technologie für Österreich Auch in Österreich ist – dank des Schweizer Werkstattausrüsters Blutech, der das Gerät exklusiv in Österreich vertreibt – das Lackieren mit Stickstoff auf dem Vormarsch. „Das System Nitrotherm-Spray entzieht der normalen Druckluft den Stickstoff. Somit entsteht ein reines Medium, welches sich ionisieren und erwärmen lässt“, umreißt Roger Blum, Gründer und Chef der Schweizer Blutech AG, die Vorteile des Systems. Farbnebel werden

um bis zu 60 Prozent reduziert, die Ionisation lädt die Stickstoffmoleküle entgegengesetzt dem Werkstoff auf, was zu einer gleichmäßigen und seidenglatten Beschichtung beiträgt. Resultate: geringerer Materialverbrauch beim Lack, aber auch bei den Filtern, die weniger oft ausgewechselt werden. Und: Durch kürzere Abluft- und Trocknungszeiten erhöht sich die Produktivität im Betrieb um bis zu 40 Prozent. Dies alles gilt bei höchster Qualität des Endergebnisses. •

Foto: Adobe Stock

Wird in der Pistolenluft der Sauerstoff durch Stickstoff ersetzt, macht das dem Lackierer das Leben leichter. Die Blutech AG vertreibt dazu das passende Gerät.


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Atemschutz in der Lackier­ kabine sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden

Sicher atmen beim Lackieren Trotz umfassender gesetzlicher Regelungen gibt es beim gesundheitsschonenden Arbeiten in der Lackierkabine sozusagen Luft nach oben, sagt Michael Russ von Sata. Der Lackier­ pistolenhersteller hat auch für den Arbeitsschutz ein umfassendes Sortiment parat.

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ass der Gesundheitsschutz im Kfz-Betrieb oft vernachlässigt wird, könnte einen gelernten Österreich doch überraschen – bei all der Über­ regulierung, die oft beklagt wird. Dennoch dürfte es wohl so sein – gerade in Bereichen, in denen der Gesetz­geber hierzulande nicht so genaue ­Vorschriften macht. „Zwar sind die heute üblichen Lacke auf Wasserbasis besser für die Umwelt, aber dennoch nicht minder gefährlich für den Menschen“, warnt Sata-­ Kundenbetreuer Michael Russ, Sata Michael Russ. Lacke auf Wasserbasis würden vom Körper über Haut und Atmung zum Teil sogar einfacher aufgenommen als Lacke auf ­Lösemittelbasis.

nungsphase bedürfe, so Russ. „Hat sich der Lackierer einmal daran gewöhnt, gehen die wenigsten wieder zurück zu einer filtrierenden Halbmaske.“ Dass in Österreich überhaupt so viele nur zur Halbmaske greifen, liege daran, dass der Gesetzgeber hier im Gegensatz zu Deutschland nachsichtiger sei. Anbieter Sata hat neben Vollhauben-Atemschutz mit der Sata Air Vision 5000 auch eine Menge an sinnvollem Zubehör für den Arbeitsschutz in der Lackierkabine im Sortiment. Die Air vision 5000 gibt es auch im „carbon set“ mit Aktivkohleadsorber inklusive ­Haube, Gurt und Luftreguliereinheit.

„Hat sich der Lackierer einmal an die Haube gewöhnt, geht er normalerweise nicht mehr zurück zur Halbmaske.“

Guter Schutz verfügbar, aber unbeliebt Wichtig sei folglich nicht nur der Schutz der Atemwege, sondern auch der Haut und der Augen. „Eine umgebungsluftunabhängige Haube, die das ganze Gesicht abschließt und mit aufbereiteter Atemluft versorgt, ist einer umgebungsluftabhängigen filtrierenden Halbmaske vorzuziehen.“ Bei letzterer gibt es nach Erfahrungen von Russ entscheidende Anwendungsfehler – die Argumente wurden zuletzt durch die Diskussion um die FFP2-­ Masken als Corona-Schutz auch in der breiten Öffentlichkeit geführt: Bartträger zum Beispiel werden von Halbmasken nicht optimal geschützt. Die Haube sei unbeliebt, weil sie einer Eingewöh-

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Betriebe sensibilisieren Auch der Umgang mit Filtern werde in vielen Betrieben zu lax gehandhabt. „Der Vorfilter sollte täglich erneuert werden, die Aktivkohle zumindest wöchentlich.“ Auch die Masken selbst würden oft nicht in der empfohlenen geschützten Umgebung aufbewahrt, sondern einfach in der Kabine oder im Misch­ raum aufgehängt, wo die Aktivkohle weiter mit Schadstoffen in Kontakt ist. „Wir schulen den Außendienst unserer Vertriebs­ partner beim Thema Atemschutz“, erklärt Michael Russ. Das Ziel sei es, möglichst alle Betriebe für das ­Thema zu sensibilisieren. • (RED)


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Mst. Ing. Stefan Wiener und Helmut Hirschmann (Mautner Lackvertriebsges.m.b.H für AkzoNobel)

Michael Hirschauer und Daniel Kroboth wissen den Paint PerformAir zu schätzen

Starke Farben im Südosten Auto Wiener hat die Farben gewechselt und mit den Lacken von AkzoNobel auch gleich ­einen Paint PerformAir in Betrieb genommen: Zufriedene Gesichter beim Lokalaugenschein. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ls wir uns nach einem neuen Lacksystem umgeschaut haben, spielte der Paint PerformAir eine wichtige Rolle dafür, dass Akzo Nobel den Zuschlag bekommen hat“, sagt Stefan Wiener, der den Betrieb des Vaters – welcher nach wie vor als Burgenlands Kfz-Innungsmeister und zertifizierter Sachverständiger aktiv ist – im Jahr 2016 übernahm. Den zweiten entscheidenden Grund lieferte die Firma Mautner Lackvertriebsges.m.b.H, Händler von AkzoNobel-Produkten, mit Kundenbetreuer und technischem Verkäufer Helmut Hirschmann. „Die Zusammenarbeit mit Mautner muss ich lobend erwähnen“, betont Wiener. „Vom Aufstellen über die laufende Betreuung und technische Unterstützung bei etwaigen Problemen bis hin zur Lieferfähigkeit klappt alles.“

mussten. „Gleich, ob so erfahrene Facharbeiter wie hier bei Auto Wiener oder unerfahrene, weniger gut ausgebildete damit arbeiten: Die Ergebnisse werden durch den PPA besser“, ist Hirschmann überzeugt.

Nach vorne schauen mit alten Autos Eine Zäsur in der Firmengeschichte war die Trennung von Opel nach fast 30 Jahren Haupthändlerschaft. „Der Schauraum ist jetzt ein großzügiger Platz für Oldtimer“, scherzt Wiener, dem klar war, dass er trotz der unseligen Querelen mit dem Konzern nach vorne schauen musste: Der Fokus wird

„Die Entscheidung für AkzoNobel fiel zu 70 Prozent aufgrund der Firma Mautner, zu 30 Prozent wegen des Paint PerformAir.“

Qualitätsbewusste Kunden Im Betrieb ist neben der Premium-Marke Sikkens auch das Dynacoat-Lacksystem in Verwendung. „Wir haben einen sehr hohen Anteil von Selbstzahlern. Der PPA setzt grundsätzlich auf Sikkens-Produkte auf, wir verwenden ihn aber auch mit Dyna­ coat“, so Wiener. Der Paint PerformAir hält die Oberfläche antistatisch, gleichzeitig wird nur mehr die Spritzluft an der Düse auf über 40 Grad Celsius erwärmt und befeuchtet. So werden rund 70 Prozent Energiekosten eingespart – bei gleichzeitiger Verbesserung der Oberflächenqualität. Die Lackierer berichteten, dass sie deutlich weniger nacharbeiten

Mst. Ing. Stefan Wiener jetzt auf das Werkstattgeschäft und historische Fahrzeuge gelegt – ein Bereich, in dem der Betrieb österreichweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Gleichzeitig hält sich das junge Team durch Weiterbildung fit für die Zukunft. Alle Werkstattmitarbeiter sind hochvoltzertifiziert, ein Mitarbeiter verfügt über die HV3-Ausbildung. Hier schließt sich ein Kreis, denn beim Lackieren von E-Autos bringt der PPA einen weiteren Vorteil ins Spiel: Man braucht keine Sorgen wegen maximaler Kabinentemperaturen zu haben, welche E-Autohersteller vorgeben. •

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MMst. Gerhard Steinbock, Marco Windbüchler und Andreas Auer (v. l.)

Innovationen für Lackbetriebe Bei Axalta Refinish in Österreich wurden dieser Tage zwei Innovationen vorgestellt, welche Karosseriebetrieben das Arbeiten künftig in vielen Aspekten leichter machen könnten. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ass neben dem handwerklichen Können Faktoren wie Effizienz oder Prozess-Know-how für den Erfolg von Handwerksbetrieben immer ausschlaggebender werden, hat sich längst auch in die Karosserie- und Lackbranche durchgesprochen.

„Wir verstehen die Herausforderungen, denen die Betriebe gegenüberstehen, und wissen, dass der Bedarf für Drivus groß ist.“ Andreas Auer, Marketing Axalta Refinish

Den Sprung von halb- zu vollautomatisch macht Axalta mit dem Daisy Wheel 3.0

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Doch speziell in kleineren Betrieben liegt gerade dort noch großes Entwicklungspotenzial. Grund genug für Axalta Refinish, im Bereich Unternehmensdienstleistungen noch aktiver zu werden und mit „Drivus“ eine Palette an Tools für Unternehmer unter einem eigenem Markennamen zu lancieren. „Drivus soll Betriebe in Sachen Produktivität, Leistung und Rentabilität unterstützen“, so Andreas Auer, Marketing-Verantwortlicher bei Axalta Refinish. Den Start des modularen Pakets, das sukzessive erweitert werden soll, macht die intelligente Lagersoftware AIM (Advanced Inventory Management). Sie spielt alle Stückln eines

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modernen Warenwirtschaftssystems – von der Erstellung eigener Strichcodes über genauen Bestands­ überblick bis hin zur Warnung vor nahenden Verfallsdaten. Gerade in Lackbetrieben sei eine solche Software noch nicht überall die Regel. Später soll das Portfolio auch Verkaufs- und Managementschulungen, Smart-Repair-Systeme, Netzwerkdienste oder Finanzdienstleistungen umfassen. „Wir verstehen die Herausforderungen, denen Lackund Karosseriebetriebe gegenüberstehen. Daher wissen wir, dass der Bedarf für Drivus groß ist.“

Wie die Kaffeemaschine Nach den ersten beiden „Daisy Wheels“, die als halb­ automatische Mischsysteme einen Schritt in die Zukunft des Lackierens darstellten, steht nun mit der Version 3.0 eine vollautomatische Lösung am Start. MMst. Gerhard Steinbock, Axalta Refinish Produkt und Coloristik Manager: „Das wird durch vorbefüllte Flaschen erzielt, welche eine Feindosierung auf bis zu 0,05 Gramm ermöglichen. Die neue Generation macht die Farbtonmischung präzise, sauber und reduziert Materialabfall. Das System kann man sogar ganz ohne Mischbank einsetzen.“ Angeboten werden die Basislacke Cromax Pro, ­Permahyd Hi-TEC 480 und Standoblue. Das Daisy Wheel 3.0 ist mit dem cloudbasierten digitalen Farbtonmanagement kombiniert, was die die Prozess­ zeiten um bis zu 50 Prozent herunterschraubt und das Verfahren außerdem einfacher und sicherer macht. •


LACK EXTRA

Firmenchef Bernhard Aumayr mit Kastner-Gebietsleiter Christian Weidinger

Local Heroes mit starkem Partner Bei zwei Großprojekten im Mühlviertel – E&S Motors in Freistadt und Ford Aumayr in Schönau – setzten die Unternehmer auf die Expertise von Kastner. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ir waren auf der Suche nach etwas Nachhaltigem und haben uns letztendlich entschlossen, den Standort um eine völlig neue Spenglerei und Lackiererei für alle Marken zu erweitern“, erzählt Unternehmer Bernhard Aumayr, Ford-Händler und -Servicepartner aus Schönau im Mühlkreis. Der gelernte Maschinenschlosser, der in den Betrieb eingeheiratet (und den Namen des Autohauses angenommen) hat, beschäftigt etwa 40 Mitarbeiter – 6 davon im neuen, seit 2021 laufenden „Carosserie Center“. Dass es sich um einen Familienbetrieb handelt, sieht man schon daran, dass nicht nur der Seniorchef noch aktiv ist, sondern auch die Gattin (als Geschäftsleiterin) und deren beide Schwestern mitarbeiten.

Bild oben: Carosserie Center bei Ford Aumayr Bild unten: neuer Standort E&S Motors in Freistadt man die Kabine aufheizen muss. „Für die Belüftung des Mischraums haben wir hier eine spezielle Lösung ausgetüftelt“, so Weidinger, der um die B ­ edeutung von Energieeffizienz im Lackbetrieb weiß. Dreißig Kilometer weiter, in Freistadt, hat sich das Unternehmerteam von E&S Motors – Christoph Eibensteiner, Dominik Senegacnik und Johann Seiberl – entschlossen, die Firma um ein Karosseriezentrum zu erweitern, zusätzlich mit speziellem Fokus auf Reisemobile. Der mittlerweile 3. Standort der Firma verfügt über 1 Lackierkabine und 3 modern ausgestattete Vorbereitungsplätze, die Kastner ebenso geliefert hat wie weitere Bühnen, eine Direktannahme mit Achsvermessung und einen Bremsenprüfstand. Auch hier ist Christian Weidinger ein gern gesehener Besucher, der von den Unternehmern freundschaftlich begrüßt wird. In Kastner haben Kfz-Betriebe – nicht nur im Mühlviertel – einen starken Partner, wenn Expertise und Innovation gefragt sind. •

Expertise auf derselben Wellenlänge „Karosserieschäden werden bleiben“, ist Aumayr sicher, „trotz Assistenzsystemen gibt es weiterhin Park­ rempler, und bei Wildunfällen, wie wir sie hier in der Gegend häufig sehen, hilft sowieso keine Elektronik.“ Mit Christian Weidinger, Gebietsleiter bei Kastner, dem führenden Spezialisten für Werkstättenausrüstung, hat sich rasch eine freundschaftliche Zusammenarbeit entwickelt. „Von der Beratung angefangen hat alles super gepasst“, so Aumayr. Insgesamt 6 Hebebühnen wurden geliefert, dazu die Blowtherm-­ Lackierkabine und der Vorbereitungsplatz, der für kleinere Reparaturen bestens geeignet ist, ohne dass

E&S-MotorsGF Christoph Eibensteiner und Dominik Senegacnik mit Christian Weidinger (v. l.)

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LACK EXTRA

Assistenzsysteme werden sowohl bei Lkw wie auch bei Pkw zum Standard

Thomas Hermanky, Saint Gobain Autover, beim Webinar von Würth und „Der Österreichische Transporteur“

Die Funktion der Scheibe In einem gemeinsamen Webinar von Würth und „Der Österreichische Transporteur“ erklärt Thomas Hermanky von Saint Gobain das Thema Assistenzsysteme beim Scheibentausch.

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ie Windschutz-Scheibe ist ein wichtiger, sicherheitsrelevanter Bauteil für die Struktur und Steifigkeit der Karosserie. Zudem beinhaltet die Scheibe Kamera- und Sensorik-Systeme für die wachsende Zahl an Assistenzsystemen“, erklärt Thomas Hermanky, der bei Saint Gobain Autover Österreich für den technischen Vertrieb und das Produktmanagement verantwortlich ist. Aus dieser Funktion und Erfahrung ist Hermanky auch Spezialist für die notwendige Kalibrierung von Assistenzsystemen. „Die Kenntnis der Herstellervorgaben ist hier ebenso entscheidend wie die exakte Einhaltung aller Parameter, die nach dem Scheibentausch auch wieder kalibriert werden müssen“, so Hermanky. Toleranzen, die im Produkt vorhanden sind und

„Wenn es schon beim Produkt scheitert, kann am Ende der Montage keine erfolgreiche Kalibrierung durchgeführt werden.“ Thomas Hermanky, Saint Gobain Autover die sich durch die Montage ergeben, werden zwar ganz klein gehalten, müssen für eine einwandfreie ­Funktion aber wieder ausgeglichen werden. „Andernfalls besteht das Risiko, dass das System fehlerhaft oder gar nicht funktioniert“, so Hermanky. Das kann auch bei der Verwendung von billigen Nachbauprodukten passieren. „Dann muss die Scheibe erneut getauscht werden. Mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand.“

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Die Qualität und die Fertigung des Glases, exakt nach Herstellervorgaben, ist dabei ganz entscheidend. Das reicht von der Festigkeit über die asymetrische Bauweise mit unterschiedlichen Stärken von äußerem und inneren Glas über Härtungsverfahren und Beschichtungen bis zur optischen Genauigkeit. „Die Kamera muss auf 500 bis 600 Meter exakt arbeiten, da geht es bei der Glasoptik um Millidioptrien-­ Werte“, berichtet Hermanky.

Exakt nach Herstellervorgaben Die Qualität des Produkts ist für die Werkstätte dabei kaum erkennbar, lediglich bei den ebenfalls sehr wichtigen Anbauteilen, also der Befestigungsmöglichkeit für Kamera- und Sensor-Systeme, sind Differenzen manchmal merkbar. Auch hier sind bereits minimale Abweichungen problematisch. „Wenn es schon beim Produkt an den Voraussetzungen scheitert, kann am Ende der Montage keine erfolgreiche Kalibrierung durchgeführt werden“, so Hermanky. Qualitative Produkte und Know-how sind also die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Scheibentausch bei modernen Fahrzeugen. „Wir bieten für unsere Kunden neben OE-konformen Produkten auch Unterstützung bei der Umsetzung, in Form von Informationen, Schulungen, Zubehör und Montagematerial“, erklärt Hermanky. „Der Betrieb muss sich heute den Herausforderungen stellen, dann ist es auch eine Chance. Denn die Billiganbieter arbeiten in einem kleiner werdenden, sterbenden ­Segment, mit kleineren Margen und höherem Risiko.“ • (GEW)


LACK EXTRA

Robert Seywald, Kerstin Jochinger (Kommunikation), Yvonne Rohde-Hofbauer, Christoph Rieser

Unter der VOC-Schallmauer Schneller, grüner, ökonomischer – im Rennen um den besten Lack für den innovativen Karosseriebetrieb im scharfen Wettbewerb von heute bringt Glasurit nun fast 30 Jahre nach dem Vorgänger die Reihe 100 auf den Markt. Beim VOC-Wert unterbietet man die 250 g.

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issen Sie noch, wann Bill Clinton zum US-Präsidenten gewählt wurde? Richtig, im Jahr 1992. Genau so lange ist es her, dass das Glasurit-­ Lacksystem Reihe 90 eingeführt wurde, die jetzt mit der Reihe 100 eine völlige technische Neuentwicklung als Nachfolgesystem bekommt. Wie Robert Seywald, Leiter New Business Development bei BASF Coatings Services in Eugendorf, bei der Präsentation des neuen Systems betonte, wird Reihe 90 allerdings nicht vom Markt verschwinden, sondern parallel weiter in Gebrauch bleiben.

Vorreiter in Sachen VOC und Schnelligkeit „Wir betreten neues Territorium“, stapelt Christoph Rieser, für Österreich verantwortlicher Geschäftsführer bei BASF, nicht gerade tief, wenn er von Reihe 100 spricht. Man habe bei der Entwicklung im Blick gehabt, die Ansprüche des Konzerns an die

„Mit einem VOC-Wert von unter 250 Gramm pro Liter verfügen wir mit der Reihe 100 über die ‚grünste‘ Lösung auf dem Markt.“ Christoph Rieser, GF BASF Coatings Services GmbH Nachhaltigkeit des eigenen Tuns voll zu erfüllen – sowohl in ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Hinsicht. Technisch erreicht die neue Reihe um bis zu 30 Prozent kürzere Durchlaufzeiten durch neue Pigmente und neue Tiefstwerte bei den Lö-

sungsmitteln – unter 250 Gramm pro Liter. „Damit liegen wir bis zu 40 Prozent unter dem Mitbewerb und verfügen über die ‚grünste‘ Lösung auf dem Markt“, ­betont Rieser. Durch die schnellere Applikation sowie kürzere Ablüftzeiten sollen Kunden mit bis zu 35 Prozent kürzeren Prozesszeiten und bis zu 20 Prozent ­Material­ersparnis rechnen können.

Zusatzleistungen für Lackierer und Unternehmer Zu den Produkten wird ein ganzes Spektrum an Tools und Dienstleistungen gelauncht, um Prozesse auf allen Ebenen zu optimieren und die tägliche Arbeit zu erleichtern. „Da ist für den Unternehmer genauso etwas dabei wie für den Lackierer“, sagt ­Technical Manager Yvonne Rohde-Hofbauer. Mix100 etwa ist ein neu konzipiertes Mischregal auf Basis eines modularen und ergonomischen Gesamtkonzepts, das optimal auf die individuellen Bedürfnisse von Karosseriewerkstätten zugeschnitten werden kann. Ein webbasiertes KPI-Reporting-Tool namens Perform100 bietet alle Kennzahlen auf einen Blick und unterstützt die Werkstattleiter dabei, immer einen klaren Überblick über ihr Geschäft zu haben. Mit Solve100 können Betriebe per Express-Service knifflige Farbtöne direkt vom Labor in Münster analysieren lassen. Um vom Nachhaltigkeitstrend gegenüber dem Endkunden zu profitieren, ist eine Zertifizierung ECOcert100 als umweltfreundlicher und nachhaltiger Dienstleister möglich. • (KAT)

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LACK EXTRA

Airffect wird separat aufgestellt und bietet mit Münzeinwurf eine gute Gelegenheit für mehr Umsatz mit SB-Wäsche

High Tech für bestes Ergebnis Das österreichische Unternehmen Airffect hat sich der Trocknung im Zuge der Selbstbedienungs-Wäsche angenommen. In der simpel aussehenden Lanze steckt intelligente Technik. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ndreas Pasching kam aus seinem privaten Bedarf heraus auf die Geschäftsidee, die der gelernte Maler und Anstreicher seit 2016 konsequent vorantreibt: Einfaches und effektives Trocknen nach der SB-Wäsche. 75 Airffect-Geräte stehen bereits an Waschplätzen in Österreich, Deutschland und der Schweiz in Betrieb.

„Wir bei Airffect wollen, dass die Käufer unseres Trocknungssystems sich als Partner fühlen.“ Andreas Pasching, CEO Airffect

„Für Entwicklung und Fertigung haben wir hauptsächlich mit 3 Partnern zusammengearbeitet, welche zu unserem heutigen und zukünftigen Erfolg entscheidend beigetragen haben“, erzählt der Gründer. Am Anfang der Entwicklung stand KTM Technologies, welche beratend hinsichtlich Wirkweisen, Konzepten und Technologien für ein ­performantes Trocknungssystem am Anfang der Entwicklung standen. „Airffect hat den Entwicklungsstand anschließend erfolgreich industrialisiert“, bescheinigen Matthias Rawa, Andreas Valentin und Stefan von Czarnecki von KTM Technologies. „Das Zusammenspiel von Luftvolumenstrom und Luftdüsengeometrie floss in ­patentierte ­Algorithmen“, ergänzt Pasching. Eine weitere entscheidende Rolle kommt der bayerischen Jell GmbH & Co. KG aus Bernau zu, einem Dienstleister für Industrie-Design, Entwicklung, Se-

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rienfertigung und Montage. „Wir schätzen die offene und ehrliche Zusammenarbeit, welche das Produkt Airffect reifen hat lassen und die es zu dem macht, was der Endkunde heute vorliegen hat – einen echten Mehrwert“, so GF Thaddäus Jell. Als Lohnfertiger hat MAFO Systemtechnik AG den Prototypen auf einen serienreifen Stand gebracht, „der sowohl die Betreiber als auch deren Endkunden zufriedenstellt“, erzählt Projektmanager Simon ­Birnbacher.

Beeindruckende Ergebnisse Die Technik des Geräts liest sich so beeindruckend, wie sich das Endergebnis am Fahrzeug präsentiert: Ein 450 km/h schneller Luftstrom schiebt das Wasser lackschonend vom Fahrzeug und auch aus kleinsten Ritzen und Rillen. „Das System ist wartungsarm, ­direkt bereit und kann sofort nach der Montage eingesetzt werden“, betont Pasching, der das Gerät zum Kauf und in einem Leasingmodell anbietet. Die Möglichkeit zur SB-Trocknung wird nicht zuletzt von Motorradfahrern sehr geschätzt, die nicht mit feuchtem Sattel wegfahren müssen. Partnerbetriebe – Pasching betont, dass er die Waschplatzbetreiber als Partner und nicht bloß als Kunden ansieht – bestätigen, dass mit Airffect eine Marktlücke geschlossen wird. Nicht zuletzt bietet das separat am Waschplatz aufgestellte Gerät mit Münzeinwurf eine gute Möglichkeit, signifikante Mehr-Umsätze zu generieren und sich vom Mitbewerb abzuheben. •


LACK EXTRA

Glanzleistung Sonax erweitert sein Versiegelungs-­ Produktprogramm für Aufbereitungsprofis mit der neuen Profiline CC One.

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it den beiden etablierten keramischen Versiegelungen „Profiline CC 36“ und „Profiline CC Evo“ setzt Sonax mit einer Standzeit bis zu 36 Monaten seit Jahren Standards in der Langzeitversiegelung. Mit der neuen CC One vereinfacht Sonax die Anwendung.

Sonax Profiline CC One – eine hochwertige Erweiterung des Versiegelungsprogramms

Je nach Pflegeverhalten beträgt die Standzeit von CC One bis zu 15 Monate – über diesen gesamten Zeitraum ist der Lack des Automobils mit dem neuen auf Basis der Si-Carbon Technology perfekt konserviert, und das bei einem sehr zeitsparenden, einstufigen

Anwendungsprozess. Die von den Sonax-Experten entwickelte Formel verleiht dem Lack strahlenden Tiefenglanz, eine überragende, intensive Farbtiefe und eine schmutzabweisende wachsartig glatte Oberflächenbeschaffenheit. Das Set enthält vier Applikationsschwämme, die für zwei Anwendungen ausreichen. Nach Sonax Erfahrungen beträgt der Applikationsaufwand etwa eine Stunde pro Pkw. • (KAT)

Maximaler Ertrag

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Zeitsparende Anwendung

Neues Design und ein zeitsparender Waschablauf prägen die neue Portalwaschanlagen-­Generation von Christ.

ach der Einführung der Modelle Cadis und Vega folgt jetzt die Alpha. Mit ihr erfülle Christ die Bedürfnisse von Waschcentern und Tankstellenbetrieben, betont der Hersteller. Die Alpha arbeite mit niedriger Geräuschemission und sei somit standortflexibel einsetzbar. Die Waschkapazität resultiere aus der hohen Durchsatzleistung, was mehr E ­ rtrag für ­Betreiber bedeute.

Reduzierter Energie- und Wasserverbrauch

Die Christ Alpha in neuem, zeitlosem Design

Der reduzierte Energie- und Wasserverbrauch der Alpha schone die Umwelt – ein Effekt, welchen die Christ Wasseraufbereitungsanlagen noch unterstützen. Die optionale Gelenk­ einrichtung mache die vollflächige Seitenwäsche in jedem Überlauf durch vergrößerte Kontaktflächen möglich. Optimale Konturenerfassung, höchste Reinigungsleistung, geringer und gleichmäßiger Anpressdruck sorgten für effiziente und schonende Reinigung bei geringer Eintauchtiefe, dies ­biete nur Christ. • (DSC)

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LACK EXTRA

Trockeneisstrahlen leicht gemacht Kärcher zeigt mit dem IB 10/8 L2P ein mobiles Trockeneisstrahlgerät, das dank kompakter Abmessungen und leichter Handhabung der ideale Werkstattbegleiter ist.

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ass der Einsatz von Trockeneis als ideale Reini­ gungsvariante gilt, ist hinlänglich bekannt. Gleich­ wohl aber auch dessen mühsame Handhabe. Genau hier hakt Kärcher mit dem patentierten Trockeneis­ reiniger IB 10/8 L2P ein. Erstmals kann ein Trocken­ eisstrahler spontan und ohne lange Vorbereitung eingesetzt werden. Der Strahler ist sofort einsatzbe­ reit, weil er Trockeneispellets on demand herstellt.

Patentierte Verdichtereinheit Die Abkürzung L2P steht für „Liquid to Pel­ let“ und damit für die direkte Umwandlung von flüssigem CO2 in Trockeneispellets. Eine patentierte, in das Gerät integrierte Verdichter­ einheit erzeugt die Pellets direkt aus dem in der Gasflasche mitgeführten CO2 – genau nach Bedarf und ohne Verzögerung. Dies spart ge­ genüber dem herkömmlichen Verfahren den kompletten Logistikaufwand und die Bevorratung in Kühlbehältern, Trocke­

neisverlust durch Sublimation wird verhindert. Das ­Reinigungsergebnis ist dasselbe wie beim bisherigen Verfahren – nur unterm Strich viel flexibler, ein­ facher, unabhängiger und schneller einsatzbereit. Die Bedienung ist simpel: Dank der 1-Knopf-Bedienung und der Einstellung der Eismenge wird die Reinigungsleistung an jedes Objekt angepasst. Weiterer Vorteil: Der ext­ rem geringe Druckluftverbrauch von maximal 800 l/min ermöglicht den Betrieb mit kompakten Werkstatt­ kompressoren und gängigen Druck­ luftnetzen. Herzstück des Systems ist der Betrieb mit flüssigem CO2. All das macht die­ sen Kärcher-Reiniger nicht nur für Werkstätten zum Universaltalent, sondern auch für Fahrzeugaufberei­ ter. Er kann in Bereichen, wo Wasser tabu ist, einge­ setzt werden: bei sensibler Fahrzeugelektronik und Karosseriearbeiten an wertvollen Oldtimern. Kau­ gummi oder Fettflecken entfernen, Armaturenbret­ ter und Motorinnenräume makellos reinigen – all das gelingt mit dem IB 10/8 L2P spielend. Zudem erspart man sich auch den Einsatz aggressiver Che­ mikalien, was der Umwelt zugute kommt. • (RSC)

Neues Mietmodell WashTec bietet mit linx4 ein neues Pay-per-Wash-Mietmodell für Waschanlagen an. Die Miete richtet sich nach der Menge der verkauften Waschungen.

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Matthias Bertoldi, WashTec

Paul Bruckberger, linx4

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it einem völlig neuen Vertriebsmodell lässt die österreichische WashTec-Niederlassung auf­ horchen. Neben Kauf oder Leasing können sämtliche Waschsysteme von WashTec künftig auch gemietet werden. Zu diesem Zweck wurde eine Kooperation mit dem Finanzdienstanbieter linx4 abgeschlossen. Linx4 hat sich auf so genannte pay-per-use-­Modelle spezialisiert, was in diesem Fall bedeutet: Je mehr Wäschen der Betreiber verkauft, desto höher fallen die Mietkosten aus. WashTec Österreich GF Matthi­ as Bertoldi: „Die Vorteile für den Kunden sind, dass es völlig bilanzneutral für ihn abläuft. Es gibt keine Abschreibungen, Kostenbelastung oder Ähnliches. Er zahlt nur die Benutzung, was ein großer Vorteil ist. Das Waschgeschäft ist ja auch sehr saisonal.“ Das Konzept ist so aufgebaut: WashTec berät und verkauft dem Kunden eine Waschstraße. Diese wird von linx4 erworben und an den Kunden dann wei­ tervermietet. Material, Aufbau, Waschchemie und Service werden von WashTec gestellt, wobei sämt­

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liche Aufwendungen im Mietpreis inkludiert sind. Paul Bruckberger, Managing Director bei linx4: „Wir haben WashTec zudem ein Tool gegeben, mit dem er das Angebot beim Kunden bereits fixfertig durchkal­ kulieren kann. Laufzeit, Anzahlung, alles kann mit ein paar Klicks ausgefüllt und ein Angebot erstellt werden. Der Vertrieb weiß sofort, welche Kosten entstehen, und kann auch sofort einen Vertrag auf­ setzen.“ Interessant zudem das minimierte Risiko. Bruckberger: „So kann ich das Risiko leicht vertei­ len. Wir übernehmen bis zu 75 Prozent des Auslas­ tungsrisikos, wobei der Basisbetrag mindestens 25 Prozent der monatlichen Mietrate beträgt. Der Rest ist dann pro Waschung.“ Nach Ende der Laufzeit gibt es für den Betreiber die Möglichkeit, die Anlage herauszukaufen oder einen neuen Mietvertrag über eine neue Anlage abzuschließen. • (RSC)


LACK EXTRA

Speed und Qualität auf der Höhe In Mönichkirchen am Wechsel hat Harald Zingl ­seinen hochmodernen Betrieb errichtet, in dem er mit den ­Speed-TEC-Produkten von Spies Hecker lackiert.

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en Standort fast ganz oben am Wechsel hat sich Unternehmer Harald Zingl genau aus den Kundendaten seines ersten Betriebs – er war als junger Selbständiger etwas weiter unten auf der niederösterreichischen Seite am Standort einer ehemaligen Tankstelle eingemietet – ausgerechnet. Am neuen Standort, der auf der grünen Wiese errichtet wurde, beschäftigt er fünf Mitarbeiter. Beim Lack hat er sich für Spies Hecker entschieden, Michael Kotauschek ist der für ihn verantwortliche Kundenbetreuer im Sales Team Refinish bei Axalta.

Überzeugungsarbeit Zingl ist keiner, der gleich auf alles Neue aufspringt. „Ich setze meinen guten Ruf sicher nicht für jeden neuen Trend aufs Spiel“, bekräftigt der Unternehmer. Und so bedurfte es etwas Überzeugungsarbeit, bis er auf die Speed-TEC-Produkte von Spies Hecker setzte. Den Ausschlag gab, dass man die Geschwindigkeit der Produkte in zweifacher Hinsicht nutzen kann: entweder mit schnellerem Durchlauf oder durch das beachtliche Energiesparpotenzial. Der Speed-TEC Klarlack 8810 kann in 10–15 Minuten bei 40 Grad oder bei Lufttrocknung in 30–55 Minuten trocknen. Das Fahrzeug kann direkt nach der Trocknung aus der Kabine geschoben und nach kurzer Abkühlphase weiter bearbeitet werden. Die Kabinenzeiten reduzieren sich damit um bis zu 25 Prozent, und die Trocknung des Hi-TEC Basislacks und Speed-TEC Klarlacks kann durchgängig bei niedriger Standardtemperatur erfolgen. Damit liegen die Spies-Hecker-Produkte voll im Trend, was Nachhaltigkeit und Klimaschutz betrifft.

„Ehrlich und fair arbeiten, dann kann nix passieren. Auch meinen Lieferanten gegenüber sage ich offen und ehrlich, wenn etwas nicht passt.“ Harald Zingl, Zingl Karosseriebautechnik Zingl schmunzelnd: „Man muss fast schon aufpassen, dass man dem Kunden nicht erzählt, wie schnell das geht, sonst zweifelt der noch an der Qualität der Arbeit und stellt den Preis infrage.“

Unternehmer Harald Zingl mit Michael Kotauschek, Kundenbetreuer Sales Team Refinish Axalta (v. l.)

Der zertifizierte Dellendrücker – „oft bin ich an zwei bis drei Tagen in der Woche dafür unterwegs“ – setzt in seinem Unternehmen auf Flexibilität, Qualität und Sauberkeit. „Glauben Sie es oder nicht – bei uns sieht es immer so sauber aus“, sagt Zingl bei der Besichtigung der Werkstatt, in der man sprichwörtlich vom Boden essen könnte. Natürlich packt der Chef mit an, überhaupt ist ihm gutes Betriebsklima wichtig. „Wir brauchen keine ‚Hacklwerfer‘ in der Firma“, sagt er.

Offene Kommunikation Auch zum Kunden hin tritt Zingl ehrlich und offen auf. „Ehrlich und fair arbeiten, dann kann einem nix passieren“, sagt er, und es klingt wie ein persönliches unternehmerisches Mantra. Neben den Stammkunden aus der Region kommen vermehrt auch Wochenendbesucher der Wander- und Wintersportregion, denen der moderne Betrieb direkt an der Wechselstraße in der Höhe zwischen Steiermark und Niederösterreich aufgefallen ist, sowie Besitzer von Wochenendhäusern mit ihren Autos zu ihm. Auch der Axalta-Kundenbetreuer schätzt das ehrliche Gespräch mit dem Unternehmer Zingl. „Ich mag diese offene Art.“ • (KAT)

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LACK EXTRA

Das flexible Farbmanagement

ChromaConnect: Farbtonmanagement über Smartphone oder Tablet

ChromaConnect von Lack & Technik ist flexibel, effizient und ohne Computer verwendbar.

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amit sorgt das digitale Farbmanagement von Cromax für größtmögliche Flexibilität und Freiheit im gesamten Prozess. Denn ChromaConnect ist das erste digitale Farbtonmanagementsystem, das ohne einen Computer verwendet werden kann. „Die digitalen Werkzeuge von ChromaConnect helfen den Lackierbetrieben, signifikante Verbesserungen in Bezug auf Produktivität, Effizienz und Flexibilität zu erreichen“, erklärt Andreas Weismann, Geschäftsführer von Cromax-Vertriebspartner Lack & Technik. „Der Anwender greift mit seinem Smartphone oder Tablet mobil und kabellos auf das System zu und beschleunigt den Arbeitsablauf durch die kabellose Übertragung von Messergebnissen des ChromaVision Pro Mini Spektrometers zur Software und der Rezepturen zur Waage.“

500.000 Farbtonrezepturen Die Anbindung an ChromaWeb, die weltweite, volldigitale Farbton- und Rezepturdatenbank von Cromax, ermöglicht dem Lackierer Echtzeit-Zugriffe auf mehr als 500.000 Farbtonrezepturen. „Mit Cromax Pro geht der Anwender keine Kompromisse bei Geschwindigkeit und Qualität ein, mit einer einzig­ artigen Effizienz. Das macht Cromax Pro zum weltweit wirtschaftlichsten Wasserbasislacksystem“, so ­Weismann. • (GEW)

Grenzenlose Vielfalt Vielfalt, Gleichzeitigkeit und Nachhaltigkeit sind die Eigenschaften der Automotive Color Trends von BASF.

Das bedeutet, dass Dinge nicht nur schwarz oder weiß, Kopf oder Zahl oder eins oder null sind. Vielmehr werden die unzähligen Variationen der Natur in der neuen Kollektion aufgegriffen.

Spezielle Farbtöne für jede Region

Kollektion 2021–2022: Automotive Color Trends von BASF

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o haben die Designer des Unternehmensbereichs Coatings von BASF für die Kollektion 2021–2022 der Automotive Color Trends völlig neue Farbräume erschlossen. Die Kollektion basiert auf der Besonderheit aus der Quantenmechanik und wurde Superposition genannt. Dabei gelten die Einschränkungen binärerer Systeme nicht, es gibt also eine Gleichzeitigkeit statt Linearität.

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„Die Farbtöne für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) setzen dabei auf gewohnte Farbbereiche und bringen mit neuen Effekten, subtilen Farbverläufen und Glitzereffekten Veränderungen ins Spiel. Grautöne verändern ihr Aussehen je nach Blickwinkel, während die hellen und reflektierenden Blautöne der Oberfläche Struktur verleihen“, so Mark Gutjahr, Leiter ­Automotive Color Design EMEA Die Designer von BASF Coatings beobachten jährlich die Zukunftstrends und nutzen diese als Grundlage für die Entwicklung neuer Oberflächen, Strukturen und Farbtöne. Die Forschungsergebnisse werden mit den Designern der Automobilbauer geteilt, um die Zukunft der Serienfertigung ­mitzugestalten. • (GEW)


LACK EXTRA

Neue wasserbasierte Refinish-Lacke von Lechler

Prozesse und Systeme W

Lechler erweitert sein Wasserlack-System und möchte Kunden und potenzielle Neukunden mit flexiblen Lösungen und Systemen überzeugen.

ährend der Corona-Pandemie wurden in vielen Betrieben die Prozesse und Abläufe überdacht“, berichtet erklärt Julius Steinbrück, der bei Lechler Coatings seit Anfang des Jahres als Business Support Manager für Deutschland und Österreich zuständig ist. „Unsere Philosophie ist es, Prozesse und Systeme anzubieten. Es macht einen Unterschied, ob man Lack verkauft, das können viele, oder ob man Systeme anbietet.“ Als mittelständisches Unternehmen punktet Lechler mit Flexibilität, beispielsweise bei Forschung und Entwicklung. „Wir entwickeln unterschiedliche Strategien für unsere Kernmärkte“, so Steinbrück.

Arnold, der bei Lechler als Key Account Manager Österreich und Süddeutschland betreut.

Wasser, Luft und Licht

„Die neue Effizienz ist transparent wie Wasser, preisgünstig wie Luft und schnell wie Licht“, so erklärt Lechler sein neues Portfolio an wasserbasierten Refinish-Lacken. „Damit haben unsere Kunden die Möglichkeit, Beschichtungsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten“, ergänzt Julius Steinbrück. Das Lechler-Sortiment umfasst bereits die beiden wasserbasierten Produkte Hydrofan HE Basecoat in der dritten Generation sowie den HS611–Hydrofan 1K Sealer Light Grey, einen 1K-Isolier­primer für Nass-in-Nass- und Trocken-auf-Trocken-­ Zyklen. Nun erweitern zwei neue Produkte die Aqua-Tech-Produktreihe: Zum einen der Julius Steinbrück, Business Support Manager, Lechler Coatings HS626 Hydrofan 2K HB Surfacer Light Grey, Neben Produkten, die auf die Anforderungen der ein zweikomponentiger, hellgrauer Füller auf WasBetriebe abgestimmt sind, legt Lechler großen Wert serbasis, der sowohl beim Nass-in-Nass- als auch auf die Unterstützung seiner Kunden. Das erfolgt beim Trockenauftrag hohe Füllkraft ohne die Geteilweise durch die ebenfalls geschulten Vertriebs­ fahr von ­Kocherbildung bieten soll. Zum anderen partner oder direkt durch Lechler: teilweise über der HC200-Hydrofan 2K Hi-Tech-Clearcoat, ein ­Videoschulungen und – seit Kurzem wieder möglich 2K-Klarlack auf Wasserbasis. Der Wasserklarlack – im Centre for Excellence, dem einzigartigen Traiverspricht schnelle Trocknung und hohen Glanz ningscenter in der Lechler-Zentrale am Comer See. und zeichnet sich durch eine einfache Anwendung In Österreich werden die Lechler-Autoreparatur-­ mit minimalem Läuferrisiko aus. „Mit den neuen Lacke unverändert von der Ragfa Farbenhandels wasserbasierten Lacken möchte Lechler Groß- und GmbH (Klagenfurt) und Jägert GmbH - FarbenKleinkunden gleichermaßen erreichen“, erklärt fachhandel (Mils) vertrieben, unterstützt von Rainer Steinbrück. • (GEW)

„Unsere Philosophie ist es, Prozesse und Systeme anzubieten.“

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LACK EXTRA

Unbedingte Qualität Im Betrieb von Martin Ettenauer steht Qualität im Vordergrund – daher lackiert er mit Syrox von Axalta. Von Mag. Bernhard Katzinger

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enn Syrox-Verantwortlicher Hermann Schabauer in der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Höbenbach bei Martin Ettenauer vorbeischaut, besucht er einen alten Bekannten. Denn der Unternehmer hat 5 Jahre lang selbst für Axalta als Anwendungstechniker gearbeitet – und schwört naturgemäß auf die Axalta-Produkte. Im eigenen Betrieb, den er 2008 im ehemaligen Bauernhof seiner Eltern angesiedelt und sukzessive ausgebaut hat, kommt die Marke Syrox zum Einsatz.

Hermann Schabauer (Syrox), Martin und Sonja Ettenauer (stehend v. l.) mit Team

Qualität hält höchsten Ansprüchen stand 2018 mit starkem Online-Fokus bei Bestellung und Support gelauncht, ist das kompakte und dennoch komplette Lacksystem besonders wirtschaftlich, ohne dass man auf digitale Farbtonfindung verzichten müsste. Insgesamt 61 Kunden hat Schabauer mittlerweile gewinnen können, davon 11 allein im laufenden Jahr. „Vier bis fünf mehr sollen es heuer noch werden.“ Was für Unternehmer Ettenauer den Ausschlag gegeben hat: „Für mich muss vor allem die Qualität stimmen. Dadurch, dass die Anwendung einfach ist, können wir oft auch Aufträge annehmen, die in der Markenwerkstatt als Totalschaden in die Wrackbörse gehen würden.“ Zu 80 Prozent werden die Aufträge

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Das Syrox-System besticht durch Einfachheit. Um keinen Tropfen zu verschwenden, werden die Flaschen zum Schluss einfach auf den Kopf gestellt

über Versicherungen abgewickelt. Auch dass die Bestellungen online abgewickelt werden, passt dem Unternehmer gut ins Konzept – „das kann ich dann machen, wenn ich Zeit habe“. Zumal der persönliche Kontakt nicht zu kurz kommt. „Syrox ist kein anonymes, virtuelles Produkt“, versichert S ­ chabauer. „Wenn es Probleme gibt, ist schnell jemand da.“ Zu Syrox passend kommt in dem blitzsauberen Betrieb auch die Audurra-Zubehörpalette von Axalta zum Einsatz.

Volle Auftragsbücher Die Qualität, die Ettenauers Team liefert, sorgt für volle Auftragsbücher – welche Gattin Sonja als administrative Kraft des Betriebs führt. „Ich habe in 13 Jahren als Unternehmer noch keine Woche erlebt, in der ich keine Arbeit gehabt hätte“, erzählt er. Ein anderes „klassisches“ Branchen-Problem, der Facharbeitermangel, erwischte ihn aber vor ein paar Jahren voll. Was ihn dazu bewog, sich künftig verstärkt selbst um Nachwuchs zu kümmern. Zwei Lehrlinge bildet er derzeit aus, „alle zwei Jahre will ich einen neuen dazunehmen“, so Ettenauer. •


Lackieren mit Stickstoff Die Revolution für jede Lackierkabine „Spritzen Sie noch oder lackieren Sie schon?“

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