THEMA
Wie Betriebe
E-Auto-fit werden
INDUSTRIE-UMFRAGE
Starker Reparaturmarkt
lässt Lackhersteller
jubilieren
INNUNG
HV-2 fixer Bestandteil in Berufsschulen
Wie Betriebe
E-Auto-fit werden
Starker Reparaturmarkt
lässt Lackhersteller
jubilieren
HV-2 fixer Bestandteil in Berufsschulen
Seit Generationen stehen wir als in Österreich gegrün detes Familienunternehmen und inhabergeführter Traditionsbetrieb für höchste Qualität und absolute Verlässlichkeit. Modernste Technologien und umsichtig es Handeln sorgen dafür, dass wir diesen Ansprüchen auch in Zukunft gerecht werden.
Ihr Peter Berger – peter@berger.at
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Ob es einen nun freut oder nicht, die E-Mobilität ist da und wird auch nicht wieder verschwinden. Noch ist der Anteil am Fahrzeugbestand überschaubar, aber mit steigender Marktdurchdringung wird die Reparatur von E-Autos auch für die Karosserie- und Lackierbetriebe ein Thema, an dem sie nicht (mehr) vorbeikommen.
„Es lohnt, sich auf die neuen Gegebenheiten in der Unfallreparatur einzustellen.“
Die Durchführung diesbezüglicher Arbeiten stellt die Werkstätten aber vor neue Aufgaben, denn längst reichen handwerkliches Geschick und Routine nicht mehr aus. Das Stichwort lautet Qualifizierung, Mitarbeiter müssen entsprechend geschult werden. Und auch die Betriebe selbst müssen ihre Hausaufgaben erledigen, und das heißt zunächst einmal investieren: in Hochvolt-Arbeitsplätze, geeignetes Werkzeug und Diagnosegeräte sowie in die Bereitstellung von speziellen Abstellflächen, falls ein E-Fahrzeug den Gang in die Quarantäne antreten muss. Nicht vergessen werden darf auch der richtige Umgang mit Fahrerassistenzsystemen (FAS). Diese Systeme müssen nach der Reparatur entsprechend (re-)kalibriert werden, das betrifft Verbrenner und Stromer gleichermaßen. Das ist kein „nice to have“, sondern unabdingbar. Wenn Betriebe dies unterschätzen oder gar negieren, entsteht daraus ein Sicherheitsrisiko.
Auch E-Fahrzeuge etablierter und auch neu auf dem Markt eintretender Marken können qualitativ instandgesetzt werden. Hilfestellung dazu kommt von den Herstellern – allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Ein gewisses Leistungsgefälle zeigt sich etwa bei den Herstellervorgaben oder der Ersatzteil versorgung samt der damit in Verbindung stehenden Preispolitik.
Davon sollten sich Betriebe aber nicht entmutigen lassen. Denn hier heilt die Zeit viele Wunden, anfängliche Schwierigkeiten lassen sich in vielen Fällen rasch beheben. Es lohnt also, sich auf die neuen Gegebenheiten in der Unfall reparatur einzustellen.
Mag. Andreas Granzer-Schrödl, Redakteur
Seit mehr als 45 Jahren beschäftigt sich das Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) mit der Schaden- und Reparaturforschung. Aktuell setzen sich die Experten unter anderem mit der Reparaturfähigkeit von E-Autos auseinander und wie sich Betriebe darauf einstellen können.
Zu den Gesellschaftern des KTI zählen deutsche Verbände und Branchenunternehmen, darunter der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik (ZKF), Versicherungen, die Sachverständigenorganisation DEKRA und Branchenplayer wie DAT oder Audatex. Anknüpfungspunkte an den österreichischen Markt gibt es über DEKRA oder ZDK und ZKF, mit denen die österreichischen Fachverbände in Kontakt stehen. Obwohl es laut KTI-Geschäftsführer Helge Kiebach etwa bei der E-Mobilität eine rechtlich abweichende Situation zwischen Deutschland und Österreich gibt, sind allgemeine Voraussetzungen und Trends, die das KTI ebenfalls in seine Forschungen einfließen lässt, durchaus auch für den österreichischen Markt von Belang.
Qualifizierung ist entscheidend Rund um die E-Mobilität spiele die Qualifizierung der Betriebe eine wichtige Rolle, wie KTI-Projektingenieur
KTI-Geschäftsführer Helge Kiebach
Philipp Fuchs betont. Dazu zählen unter anderem die Qualifikationen der Mitarbeiter und die betriebliche Ausstattung, zum Beispiel das Vorhandensein von Quarantänestellflächen für verunfallte E-Fahrzeuge. Die Kriterien, die an eine E-Auto-Reparatur gestellt werden, könnten dem KTI zufolge in nahezu allen Betrieben, egal ob markengebunden oder frei, erfüllt werden. In ganz wenigen Fällen gebe es hingegen noch Verbesserungsbedarf, etwa dass alle Schritte im Reparaturprozess nach Herstellervorgabe erfolgen. „Treten hier Fehler auf, dann meist aus Unwissenheit“, erklärt Fuchs. Mit 1,4 Millionen rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen in Deutschland (Bestand) stünde man erst am Beginn. Angebot und Nachfrage müssten sich erst entwickeln, ebenso die Reparaturmöglichkeiten, ergänzt Rainer Kühl, Leiter Projektmanagement. In Deutschland gibt es die beiden Konzepte „Fachbetrieb E-Mobilität“ (ZKF) und „eCar Service“ (ZDK), die nach außen die Kompetenz der Betriebe bezüglich der alternativen Antriebsart ausweisen würden. „In pun-
Bei E-Autos werden Reparaturen, wenn überhaupt, derzeit nur an der Hochvolt-Batterie durchgeführt, bei allen anderen Komponenten wird im Wesentlichen getauscht
cto Qualifizierung zeigen sich im Wesentlichen keine Unterschiede zwischen Markenbetrieben und freien Werkstätten. Je nach Marke wird einmal mehr und einmal weniger geschult. Wichtig ist das Vorhandensein einer hohen Prozesssicherheit in den Unternehmen“, erklärt Fuchs. Allein der Umstand, dass Tesla Approved Body Shops sowohl in Österreich als auch in Deutschland in der Regel freie Betriebe sind, zeigt, dass die markenungebundenen den an die Hersteller angeschlossenen Werkstätten bei der Reparaturqualität um nichts nachstehen. Auch dürfe nicht vergessen werden, dass sich neue auf den Markt kommende (momentan vor allem chinesische) Marken erst festigen müssten, nicht nur hinsichtlich der Markenbekanntheit, sondern in sämtlichen Aftersales-Belangen.
„Entscheidend ist die Etablierung von soliden Prozessen.“ Rainer Kühl, Leiter Projektmanagement
Noch wird wenig repariert
In E-Fahrzeugen kann bezogen auf das HV-System laut dem KTI in den meisten Fällen lediglich die HV-Batterie, zum Beispiel durch den Tausch einzelner Zellmodule, repariert werden. „Hier zeigt sich herstellerseitig eine große Bandbreite. Es gibt Hersteller, die gar keine Reparaturen erlauben, und jene, die spezielle Reparaturlösungen anbieten“, stellt Kühl fest. Wichtig für die Zukunft sei, von Herstellerseite noch stärker herauszuarbeiten, ob Reparaturen möglich und praktikabel seien und auch preislich Sinn machen würden.
Tiefgehende Diagnose notwendig
Reparaturleitfäden unterschiedlich gestaltet
Wichtig für die Reparatur von E-Fahrzeugen sind die Reparaturleitfäden der Hersteller, die eine hohe Dynamik in der Weiterentwicklung aufweisen. Das KTI konnte aber auch erheben, dass die Leitfäden mancher Hersteller zu wenig Informationen beinhalten, womit den Reparaturbetrieben die Arbeit erschwert wird. Man dürfe hier nicht alle neuen Anbieter „über einen Kamm scheren“, halten die KTI-Experten fest. Und auch mache es meist keinen Unterschied, ob eine Marke via Direktvertrieb oder über ein Handelsnetz angeboten würde. Entscheidend, so Kühl, sei vielmehr die Etablierung von soliden Prozessen, etwa in der Ersatzteilversorgung. „Wenn Marken neu auf den Markt kommen, könnte der Fall auftreten, dass die Herstellervorgaben noch nicht umfassend definiert sind. Mit dieser Situation müssen alle Reparaturbetriebe zurechtkommen“, so der Projektmanager.
„In puncto Qualifizierung zeigen sich keine Unterschiede zwischen Marken- und freien Betrieben.“
Projektingenieur Philipp Fuchs
Bei einem Karosserie- und Lackschaden rückt der Schadensprozess in den Mittelpunkt. Bereits bei der Annahme sollte eine Erstbewertung erfolgen, ob es sich um einen reinen Karosserieschaden handelt oder HV-Komponenten betroffen sind. Gegenwärtig entfallen mehr als 90 Prozent auf reine Schäden an Fahrzeug-Außenhaut – hier unterscheidet sich das E-Auto nicht von einem Verbrenner. Der nachgelagerte Prozess kann dann in der herkömmlichen Art und Weise stattfinden. Ist allerdings eine HV-Komponente betroffen, so ist eine tiefgehende Diagnose unerlässlich. „Saubere Prozesse und eine Gefährdungsbeurteilung sind zentrale Punkte im Annahmeprozess“, sagt Kühl. Dazu zählt auch die Quarantäneerforderlichkeit: „Wir sehen, dass Fahrzeuge zurzeit zu häufig und zu lange in Quarantäne genommen werden“, verweist Fuchs auf die Wahl des richtigen Reparaturwegs. Das KTI arbeitet dazu gemeinsam mit einem Diagnosegerätehersteller an einer Dongle-Lösung, die aus dem Batterie-Management-System (BMS) heraus Werte (Temperatur im Inneren der HV-Batterie, Zellspannung, Isolationswiderstand etc.) an ein mobiles Endgerät liefert und mögliche Gefährdungspotenziale darstellt. • (GRA)
Die Verantwortlichen der in Österreich tätigen Lackhersteller blicken zufrieden auf 2023 zurück. Nachhaltigkeit auf allen Ebenen steht auch bei diesen im Mittelpunkt.
Von Mag. Andreas Granzer-SchrödlA&W: Das Reparaturaufkommen ist groß, die Betriebe gut ausgelastet. Wie stark hat sich dieser Trend auf Ihre Geschäftstätigkeit 2023 ausgewirkt?
Werner Lanzerstorfer, PPG: Ja, das ist richtig. Obwohl es regionale Unterschiede gibt, hat sich das Geschäft für PPG im Bereich der Fahrzeugreparatur sehr positiv entwickelt. Auch die Neukunden, die wir im Laufe des Jahres gewonnen haben, haben einen großen Anteil an unserem positiven Ergebnis. Alles in allem sind wir mit dem Gesamtjahr 2023 sehr zufrieden.
Christoph Rieser, BASF: Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2023 sehr zufrieden und dank unseren innovativen Produkten und innovativen Lösungen, gepaart mit unserer kompetenten Serviceleistung, wachsen wir in unserem Markt.
Marco Windbüchler, Axalta: Wir waren insgesamt sehr zufrieden mit unserem Geschäftsjahr 2023. In einem sich stark wandelnden Markt muss man stets flexibel und innovativ sowie bereit sein, sich weiterzuentwickeln. Ich bin sehr zuversichtlich, gemeinsam mit unserem kompetenten, langjährigen Team, auch die nächsten Jahre erfolgreich gestalten zu können. Unser praxisbewährtes und energiesparen-
des Lacksystem (FCLE) sowie die vollautomatische Mischanlage Axalta Irus Mix geben uns hier noch einen extra Kick mit auf den Weg.
Daniel Kapeller, AkzoNobel: Das erhöhte Reparaturaufkommen hat sich im Jahr 2023 sehr positiv auf die Geschäftstätigkeit von AkzoNobel ausgewirkt.
Dabei ist es uns gelungen, technologiebedingte Rückgänge im Lackbereich durch ein überdurch-
„Betriebe suchen vermehrt nach kosteneffizienten Reparaturmethoden.“
Rudolf Weismann, Lack & Technik (Cromax)
Fließtext
schnittliches Volumen zu kompensieren. Dieses Wachstum ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir unseren enorm hohen Kundensupport weiterhin sicherstellen können. Darüber hinaus haben wir auf die wachsende Nachfrage reagiert, indem wir unser Team erweitert haben. Parallel dazu sind unsere Strukturen und Arbeitsabläufe effizienter geworden, und wir haben in die Qualifikation unserer Mitarbeiter investiert. Mit diesen Maßnahmen haben wir die Grundlagen geschaffen, noch schneller und maßgeschneiderter auf die Bedürfnisse
unserer
Kunden einzugehen und unsere Position am Markt in Österreich und Europa zu festigen.
Rudolf Weismann, Cromax: Das Reparaturaufkommen war in der Tat im Jahr 2023 signifikant und hat sich deutlich auf unsere Geschäftstätigkeit ausgewirkt. Wir verzeichnen definitiv eine gestiegene Nachfrage nach Produkten für die zeitwertgerechte Reparatur. Mit der alternden Fahrzeugflotte suchen Betriebe vermehrt nach kosteneffizienten Reparaturmethoden, die es ermöglichen, ältere Fahrzeuge wieder in einen guten Zustand zu versetzen. Wir bieten eine breite Palette an Produkten an, die auf diese Bedürfnisse abzielen, einschließlich Rostschutzmittel wie WestColor Unterbodenund Hohlraumschutz, Reparaturlacke, Schulungen zur Dellenreparatur, Aufbereitung sowie Kunststoff- und Lederreparatur. Unser Ziel ist es, Betrieben die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um zeitwertgerechte Reparaturen effizient durchführen zu können.
Die Karosserie- und Lackierbetriebe sind mit neuen Antriebstechnologien und Materialien konfrontiert. Sind die Werkstätten ausreichend auf die Zukunft vorbereitet, und wie können Sie als Lacklieferant hier unterstützen? Lanzerstorfer, PPG: Alle Veränderungen und Neuerungen bei Antrieben und Materialien lassen wir umgehend in unsere Trainings einfließen und sind hier am neuesten Stand. Auch unsere Techniker werden laufend zu diesen Themen weitergebildet und können den Betrieb vor Ort direkt unterstützen.
Rieser, BASF: Als Lacklieferant liegt unsere Expertise im Lackbereich. Unser Know-how geben wir natür-
lich an unsere Kunden weiter. Dafür stehen umfangreiche Seminare in unserem Schulungszentrum in Eugendorf zur Verfügung. Im Markt sind wir mit unseren Vertriebsmitarbeitern und Anwendungstechnikern bestens aufgestellt. Unser Know-how und Wissen als OEM-Partner in Serie und gleichzeitig als OEM-Partner im Aftersales geben wir an
„Unsere Produkte erfüllen die Anforderungen von morgen.“
Christoph Rieser, BASF (Glasurit, R-M)
unsere Partnerbetriebe weiter. So erfüllen wir mit unserem Produktportfolio bereits heute die Anforderungen von morgen, zum Beispiel Radar. Darüber hinaus können wir auf ein breites Netzwerk an Experten zurückgreifen. Gemeinsam mit einem Partner unterstützen wir beispielsweise mit unserem BOOST-Assessment die gesamte Werkstatt und können so Verbesserungspotenziale aufzeigen, die unseren Kunden Zeit und Geld sparen.
„Das Gros der Betriebe stellt sich den Veränderungen.“
Daniel Kapeller, AkzoNobel (Sikkens)
Windbüchler, Axalta: Mit unserer patentierten FastCure-Low-Energy (FCLE)-Technologie bieten wir unseren Kunden im Bereich der energiesparenden Produkte ein komplettes Portfolio an hoch effizienten Lacken an – seit 2014 und im Einsatz vielfach bewährt. Unsere Produkttechnologien ermöglichen Lackierungen in einem Arbeitsgang (1-visit-application). Höherer Durchsatz oder Energiekosten sparen – unsere Kunden haben die Wahl. Einen besonderen Schwerpunkt bildet unser Aus- und Weiterbildungsprogramm, das wir auf die professionellen Reparaturlackierer, Lehrlinge und Quereinsteiger maßgeschneidert haben. Vor Kurzem hat Axalta an seinem Standort in Mechelen/Belgien ein Broadcaststudio eröffnet. Damit ermöglichen wir unseren Kunden eine moderne, digitale Weiterbildung – schnell, effizient, am Handy, direkt im Betrieb. Ein umfassendes, brandneues Online-Training folgt bis zum Sommer. Kapeller, AkzoNobel: Es hängt individuell von den Betrieben ab, inwieweit sie auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet sind. Der Anpassungsbedarf ist in jedem Fall sehr vielschichtig und wirft viele Fragen auf. Was wir beobachten, ist, dass sich das Gros der Betriebe den Veränderungen stellt und wir als Lacklieferant dazu aufgefordert sind, die richtigen Produkte und Technologien bereitzustellen, damit die zukünftigen Anforderungen hinsichtlich neuer Antriebstechnologien oder des Klimaschutzes im Reparaturbereich erfüllt werden können. Hier nimmt AkzoNobel eine aktive Rolle ein. Dies spiegelt sich in unserer RETHINK-Initiative, dem Sustainable Repair Network sowie in den verschiedenen Analyse- und Beratungstools zur Senkung der CO2-Emissionen wider, wie etwa dem CO2e RepairCalculator oder dem Energierechner.
Weismann, Cromax: Die Herausforderungen im Zusammenhang mit neuen Antriebstechnologien und Materialien sind uns bewusst. Wir sind bestrebt, unsere Kunden kontinuierlich auf die Zukunft vorzubereiten, indem wir Schulungen und Weiterbildungen für deren Mitarbeiter anbieten. Als Lacklieferant sehen wir unsere Rolle darin, innovative Produkte anzubieten, die den Anforderungen
neuer Technologien gerecht werden. Ein konkretes Beispiel für unsere Unterstützung ist unsere Irus Mix, die erste automatische Lackmischanlage auf dem Markt. Diese ermöglicht es Lackierwerkstätten, Farben präzise und effizient zu mischen, was Zeit und Ressourcen spart. Durch die Nutzung modernster Technologie trägt die Irus Mix dazu bei, die Produktivität zu steigern und die Qualität der Lackierarbeiten zu verbessern.
Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben. Wie gestaltet sich die Nachfrage nach umweltschonenden Lacken, Lackmaterial und Zubehör – auch im Hinblick auf Produkte mit Recycling-Anteil?
Lanzerstorfer, PPG: Wir haben als PPG ein „Green Concept“ entwickelt, das dem Betrieb erlaubt, den Gesamtprozess der Karosseriereparatur zu betrachten und Verbesserungspotenziale sichtbar zu machen. Dies beginnt bei der Verwendung von lufttrocknenden Produkten, um Energie zu sparen, und reicht bis zur Abfallvermeidung.
„Unser ‚Green Concept‘ macht Verbesserungspotenziale sichtbar.“
Werner Lanzerstorfer, PPG (Nexa Autocolor)
Rieser, BASF: Die Nachhaltigkeit ist nicht zuletzt durch die gesetzlichen Regelungen auch bei den KMUs angekommen. Auch wenn sie nicht direkt von der CSRD betroffen sind, werden sie indirekt als Teil der Liefer- und Wertschöpfungsketten ihre Maßnahmen auf dem Gebiet nachweisen müssen. Unser Portfolio ist sehr gut aufgestellt. Zum einen können wir schon seit 2018 Produkte anbieten, die nach dem Biomassebilanzansatz gefertigt werden, wodurch bei der Herstellung weniger CO2 anfällt. Diese Ersparnis können wir direkt mittels Zertifikat an unsere Kunden weitergeben. Zum anderen haben wir mit der Reihe 100 die lösemittelärmste Basislackreihe im Markt: 250g/l, hier sind wir Vorreiter und unterbieten die gesetzlichen Vorgaben um 40 Prozent. Auf recyceltes Material setzen wir vor allem im Zubehörbereich. Hier haben wir bereits die ersten Produkte im Portfolio. Windbüchler, Axalta: Selbstverständlich wird die Nachfrage für Produkte, die nachhaltiger zu verarbeiten bzw. CO2-effizient sind, ständig größer. Mit unseren lufttrocknenden Füllern und Klarlacken ist es nicht mehr notwendig, die Lackierkabine aufzuheizen. Kunden bestätigen uns heute Energieeinsparungen jenseits der 50 Prozent. Mit unserem Energy-Scanner können wir Produktsysteme vergleichen und Energieeinsparungspotenziale errechnen. Weiters stellen wir unsere Gebinde sukzessive auf Flaschen um, die zur Hälfte aus recyceltem Kunststoff bestehen. Im Zubehörprogramm setzen wir auf eu-
ropäische Marken mit kurzen Lieferwegen. Bei der Axalta-Marke Audurra liegen wir hier schon bei knapp 80 Prozent.
Kapeller, AkzoNobel: Wir sehen nach wie vor starkes Interesse an unseren Klarlacken und Fillern mit UV- und Lufttrocknung sowie an der neuen Generation der schnelltrocknenden Filler Sikkens Autosurfacer Optima und Lesonal 2K Ultimate Filler. Sie ermöglichen energiesparendes und wirtschaftliches Arbeiten bei ausgezeichneten Ergebnissen. Neben der Energie- und Zeiteinsparung führen sie auch zu mehr Prozessflexibilität und Produktivität. Darüber hinaus findet auch unser Sustainable-Repair-Network-Konzept großen Anklang. Angesichts der steigenden Energiepreise ist gerade der Aspekt, Energiekosten signifikant mit gezielten Maßnahmen zu reduzieren, besonders attraktiv. Auch die vier Kernprinzipien Repair (Reparatur vs. Austausch), Recycle (Abfallmanagement), Re-Use (Einsatz von Gebrauchtteilen und Zubehör) sowie Reduce (CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Material, Abfall einsparen) finden immer mehr Beachtung. Weismann, Cromax: Die Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Lösungen sind ein integraler Bestandteil
„Wir ermöglichen Lackierungen in einem Arbeitsgang.“
Marco Windbüchler, Axalta (Standox, Spies Hecker)
unserer Produktpalette. Bereits vor der Energiekrise haben wir unsere Produktpalette um energieeffiziente Lösungen erweitert. Diese umfassen viele Cromax-Produkte wie Grundierung, Füller, Nass-in-Nass Füller, Basislack und Klarlack, die eine Aufheizung der Lackierkabine auf über 18 bis 20 °C überflüssig machen. Dies trägt nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten bei, sondern auch zur Verringerung der Emissionen. Wir bieten regelmäßig kostenlose Präsentationen in unserem Schulungszentrum in Linz an, um Inhaber und Mitarbeiter von Karosserieund Lackierbetrieben für diese energieeffizienten Lösungen zu begeistern. Wir empfehlen Betrieben, sich diese wirtschaftlichen Produkte anzusehen, bevor sie teure Investitionen in energiesparende Lösungen tätigen, da dies nicht nur Geld, sondern auch Zeit spart. Für die Pistolenreinigung verwenden wir seit ein paar Jahren anstatt Nitroverdünnung das umwelt- und nutzerfreundliche Eco Clean sowohl für Wasserbasis als auch Lösemittellacke. •
Die Langfassung der Umfrage finden Sie unter www.autoundwirtschaft.at/lack
PPG VisualizID-Software auf dem TouchMix
Mit PPG DigiMatch und PPG VisualizID hebt PPG die Farbtonbestimmung auf ein neues Level und erhöht damit auch die Wirtschaftlichkeit der Lack- und Karosseriebetriebe.
DFarbtonmessgerät
PPG DigiMatch mit
6 Kamerawinkeln und HD-Kamera
ie optimale Farbtonfindung ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg in der Karosserieinstandsetzung. „Und die hat es bekanntlich in sich: Kriterien wie das Modell, das Alter und der übliche Standort des Fahrzeugs wirken auf den Farbton eines Wagens ein, ebenso wie etwa die Nutzung unterschiedlichster Pigmente oder minimale Abweichungen bei der Originallackierung durch den Autobauer“, erklärt Sebastian Struber, Produktmanager PPG Austria: „Schnell hat ein Seriengrundton dann zig Varianten und Specials, und die Suche nach der perfekten Übereinstimmung ist zeitaufwendig und fehleranfällig. Den individuellen Farbton eines verunfallten Fahrzeugs optimal nachzustellen braucht viel Knowhow, Erfahrung und Sachkompetenz – und zusätzlich Zeit und Kosten.“
Vereinfachung und Qualitätsverbesserung
„Mit dem Gesamtkonzept LINQ Pro hebt PPG die Farbtonbestimmung auf ein ganz neues Level“, erklärt Hans Niederegger, Business Development Manager bei PPG Austria. „LINQ Pro besteht aus
dem FarbtonMessgerät DigiMatch sowie der 3DVisualisierungssoftware VisualizID“, so Niederegger: „Das Geräte arbeitet mit 6 Kamerawinkeln und 6 Reflexionswinkeln.
Schnell und exakt erfasst
Damit können Farb und Texturinformationen schnell und exakt erfasst werden. Darüber hinaus wird mit der integrierten hochauflösenden Kamera ein HDBild der zu bearbeitenden Oberfläche erstellt. Diese Daten werden dann an die VisualizIDSoftware übertragen, die im TouchMix Ultra, dem speziellen Computer mit Touch Screen, installiert ist.
VisualizID stellt dieses Foto nun den aus der Datenbank vorgeschlagenen Farbtönen gegenüber. „Dazu haben wir 70.000 Farbtöne fotografiert und in der Datenbank hinterlegt“, ergänzt Niederegger. Die
„Die Software ermöglicht einen umfassenden Vergleich der Farbtöne aus verschiedenen Blickwinkeln.“
Hans Niederegger, PPG Austria
Software ermöglicht einen umfassenden Vergleich der Farbtöne aus verschiedenen Blickwinkeln, als virtuelles Kurvenblech, mit unterschiedlichen Knickstufen und Beleuchtungen, um bei der Festlegung ganz sicher zu gehen. „Damit erreicht der Lackierer eine raschere und genauere Farbtonauswahl. Das erspart nicht das Spritzen einer Farbkarte zum finalen Abgleich, aber der Weg dorthin ist nun bedeutend einfacher und schneller“, weiß Niederegger. • (GEW)
BIM-Stv. Manfred Kubik sieht heimische Karosserie- und Lackierbetriebe gut auf Reparaturen an Fahrzeugen mit neuen Antriebsarten vorbereitet.
In der Zwischenzeit wissen auch die Bestandswahrer, dass E-Autos gekommen sind, um zu bleiben“, so Österreichs oberster Branchenvertreter der Karosseriebautechniker und Fahrzeuglackierer. Er will aber nicht nur das Thema batterieelektrisches Fahrzeug, sondern auch den Hybridantrieb hier inkludiert wissen. „Die Betriebe und Berufsschulen setzen sich intensiv damit auseinander“, so Kubik. Ein Indiz dafür ist die Integration der HV-2-Ausbildung in den Berufsschulen im 3. Lehrjahr. Zur Notwendigkeit von Quarantänestellflächen bei verunfallten E-Fahrzeugen hat er eine klare Meinung: „Jeder Betriebsinhaber muss wissen, ob das Sinn macht oder nicht“, so der Verweis auf den Umstand, dass in frei-
BIM-Stv.
Mst. Manfred Kubik
en Betrieben kaum mehr
Totalschäden abgehandelt werden und bei der überwiegenden Zahl der Unfälle nur die Außenhaut des Fahrzeugs betroffen ist. Als aktuelles Thema für die Branche nennt er die Überarbeitung der Hagel-/ Dellenliste. Hier wurden die Zuschläge in manchen Bereichen (kleinere und mittelgroße Dellen) reduziert, in anderen (Klebetechnik, Aluminium) hingegen erhöht. „Der Druck von Versicherungsseite war groß, das Ergebnis ist insofern noch akzeptabel“, so Kubik, der weiter auf einen Schulterschluss aller Beteiligten setzt. • (GRA)
Mit ColorMatchic startet AkzoNobel nun auch in Österreich. Was die vollautomatische Lackmischanlage kann und bringt und wann sie auf den Markt kommt, erklären Country Sales Manager (VR) Daniel Kapeller und Distributionsleiter Norbert Weidmann. Von Mag. Andreas Granzer-Schrödl
A&W: Welche Vorteile bringt das neue Gerät?
Kapeller: AkzoNobel konnte über Jahre und Jahrzehnte viel Know-how bei elektronischen Mischanlagen aufbauen, und das wird durch ColorMatchic noch einmal unterstrichen. Der Markt hat das Produkt gefordert, denn die Schäden werden immer kleiner und damit auch die Volumina des ausgemischten Lacks. Mit der ColorMatchic bringen wir die mit Abstand beste Anlage auf den Markt – mit vielen Schnittstellen und einem eigenen Service- und Wartungsteam, das neben der neuen Lackmischanlage auch den Paint PerformAir (PPA) betreut. Der Support ist unser großer Vorteil: Mit dem „Tinting Service“ haben wir österreichweit zwei Techniker im Einsatz, die neben der Aufstellung auch den kompletten Service- und Wartungsablauf begleiten.
Was bedeutet ColorMatchic für die Abläufe in den Betrieben?
Die neue ColorMatchic soll hierzulande ab Juni Fahrt aufnehmen
Kapeller: Die neue Anlage minimiert das Risiko von Mischfehlern und bringt Vorteile hinsichtlich Zeit, Kosten und Materialverbrauch. Das Gerät erlaubt selbst kleine Dosiermengen, konkret bis zu einem Drittel eines Wassertropfens, und verfügt über hohe Dosiergenauigkeit.
Wann ist die Einführung in Österreich geplant?
Kapeller: Wir haben nach Ostern mit der intensiven Bewerbung gestartet und in unseren Forecasts genügend Anlagen für den österreichischen Markt reserviert. Die ersten 5 bis 10 Geräte sollen zügig aufgestellt werden. Richtig Fahrt aufnehmen soll das Gerät im Juni, dem offiziellen Bestellstart. Neben dem Direktvertrieb werden auch unsere Handelspartner die ColorMatchic aktiv vermarkten, auch für diese sind genügend Einheiten vorbestellt.
Für welche Betriebsgröße eignet sich die Anlage?
Kapeller: Im Prinzip für alle Karosserie- und Lackierwerkstätten. Es kommt auch auf die Ausrichtung des jeweiligen Betriebs an, die technikaffinen Firmenchefs werden das Gerät auf jeden Fall haben wollen.
Weidmann: Entscheidend ist die Innovationsfähigkeit des Betreibers. Was hat dieser für die Zukunft vor, oder steht vielleicht eine Betriebsnachfolge an? Nicht vergessen werden darf, dass die Lackausmischung – 8 bis 10 Mischfarben sind da keine Seltenheit – immer aufwendiger wird. Hier kann die Anlage die Mitarbeiter deutlich entlasten.
Was wird die Anlage kosten, wie rasch stellt sich eine Amortisation ein?
Kapeller: Es wird verschiedene Preismodelle geben, der genaue Kaufpreis steht noch nicht fest. Noch ist unklar, ob es überhaupt eine Kaufoption geben wird. Auf jeden Fall wird ein Service- und Wartungsvertrag angeboten. Generell wollen wir bei der Einführung nichts überstürzen, das Gerät ist sehr beratungsintensiv.
Weidmann: Der große Vorteil liegt in der Ausgereiftheit des Produkts. In intensiven Testläufen wurden Feinheiten korrigiert, und nun können wir mit der ColorMatchic im Juni ganz entspannt auf den Markt gehen. •
Als Lackhersteller beschäftigt sich Axalta schon seit Längerem mit Nachhaltigkeit. Die Kampagne BELEAF soll dies verstärkt zum Ausdruck bringen.
Von Mag. Andreas Granzer-SchrödlDie Bewusstseinsbildung für nachhaltige Prozesse ist wichtig, aus diesem Grund haben wir die neue Kampagne dringend erwartet“, unterstreicht MMst. Gerhard Steinbock, Technical and Training Manager Axalta Refinish Österreich. Schon jetzt gibt es viele Anfragen von größeren Auftraggebern hinsichtlich Berichtspflichten, diese werden sich wohl künftig bis auf den kleinen Einzelbetrieb auswirken. Steinbock verweist dazu auf eine innovative Onlineplattform, wo Betriebe den CO2-Fußabdruck ihrer eingesetzten Produkte ausgewiesen bekommen. „Das zeigt, wie transparent wir mit Inhaltsstoffen umgehen.“
„Fordern, fördern, umsetzen“
„Nachhaltigkeit ist das Thema der jetzigen Zeit, als global tätiges Unternehmen tragen wir eine gewisse Grundverantwortung und müssen einen ressourcenschonenden Umgang fordern, fördern und umsetzen“, betont Direct Business Manager Marco Windbüchler. Es geht darum, das Mindset zu verändern und einen nachhaltigen Umgang vorzuleben. „Den Zugang dazu wollen wir mit Schulungen erleichtern und damit vor allem die richtige Verarbeitung sicherstellen. Die Mitarbeiter müssen mit den neuen Produkten umgehen können“, so Windbüchler.
Drei wichtige Säulen
Die Nachhaltigkeit fußt bei Axalta auf drei Säulen. Zunächst die Produktebene und hier vorrangig die 2014 eingeführte Fast-Cure-Low-Energy-Technolo-
gie, die für die hohe Energieeffizienz sorgt. Die zweite Säule ist der vollautomatische Farbtonfindungsprozess. Schulung, Beratung und Dienstleistung kennzeichnen die dritte Säule. Mit maßgeschneiderten Trainings in der Axalta Refinish Academy, mit Drivus, einer Kombination aus Service, Dienstleistung und Beratung, und mit weiteren innovativen Tools wie zum Beispiel dem Axalta Energy Scanner übererfüllt der Lackhersteller die Anforderungen bei Weitem. „Drivus ist ein essenzielles Angebot in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Kennzahlen durch den Einsatz digitaler Tools und Prozesse“, erklärt Andreas Auer, Loyalty Networks Manager & MC Specialist.
„Mit dem Energy Scanner ermitteln wir kundenspezifische Daten und zeigen konkrete Einsparungsmöglichkeiten auf“, verweist Key Account Manager Mario Litzellachner auf handfeste, einfach nachvollziehbare Einsparpotenziale.
„Wir schauen bereits beim Einkauf, ob die Produkte unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen.“
Klaus Sonnberger, Axalta
Nachhaltiges Zubehör
Aber nicht nur mit Lacken, sondern auch mit der Axalta-eigenen Zubehörmarke Audurra folgt man einer umweltfreundlichen Ausrichtung. Die „Grüne Linie“ steht hier für Produkte mit hohem Recyclinganteil oder für die Fertigung in Europa, wodurch die Transportwege kurz bleiben. „Wir schauen bereits beim Einkauf, ob die Produkte unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen“, erklärt Klaus Sonnberger, Axalta-Spezialist für Werkstattausrüstung und Lackzubehör. „Es gibt in Österreich Betriebe, die CO2-neutral arbeiten wollen. Hier setzen wir mit unserer Beratung an und liefern auch Know-how von außen.“ •
Lucky-Car-Gründer Ostoja „Ossi“ Matic und Geschäftsführer Mitar Kos schildern die Beweggründe für die Übernahme der A.T.U-Standorte in Österreich, die Zukunftspläne und warum geeignetes Personal den Unterschied ausmachen kann.
Von Mag. Andreas Granzer-SchrödlA&W: Was sind die nächsten Schritte nach der mit 1. Februar 2024 erfolgten Übernahme von 24 A.T.U-Standorten in Österreich?
Matic: Die Hauptaufgaben sind, die Firma zu sanieren und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, bei uns zu bleiben.
Kos: Wir befinden uns nach der Übernahme in einer Übergangsphase, die noch bis August 2024 andauern kann. Zunächst werden Lucky Car und A.T.U gemeinsam am Markt auftreten, die Marke A.T.U könnte noch bis zu einem Jahr nach der Übernahme bestehen bleiben.
Ein Schwerpunkt ist aktuell die Umstellung des IT-Systems. Bereits Ende Februar konnte hier der erste A.T.U-Standort umgestellt werden. Die Weiteren sollen rasch folgen, zudem werden parallel die Filialen auf das neue Erscheinungsbild umgestellt und Führungskräfte für die einzelnen Standorte bestellt, die wiederum ihre Teams aufbauen.
Wie sieht die künftige Unternehmensstruktur aus? Werden die Filialen von Lucky Car selbst oder im Franchise betrieben?
Kos: In einer ersten Phase werden alle A.T.U-Standorte in einer Gesellschaft bleiben, denn es gilt gewisse Standards zu erfüllen. Die Grundvoraussetzung ist, dass jeder Standort positiv wirtschaften muss. Falls sich einzelne Filialen nicht positiv entwickeln sollten, dann werden wir diese in ein Franchisesystem überführen.
Wie sind die Übernahmeverhandlungen konkret abgelaufen?
Kos: Zunächst war es wichtig, dass wir den Deal im Wesentlichen noch 2023 abgeschlossen haben. A.T.U steht vor großen Herausforderungen auf seinem Heimatmarkt Deutschland, auch deshalb sollte die Österreich-Tochter rasch abgestoßen werden. Dieser Umstand hat die Verhandlungen mit Sicherheit beschleunigt. Auch war es für A.T.U schwierig, aus gewissen Verträgen auszusteigen, und hier wurden gemeinsam mit dem „Local Hero“ Lucky Car entsprechende Lösungen gefunden.
Welches Sortiment soll angeboten werden?
Matic: Wir werden auf jene Produktgruppen fokussieren, die online nicht so stark angeboten werden. Preislich können und wollen wir mit Billiganbietern aus dem Internet nicht mithalten.
Kos: Es hat sich gezeigt, dass das bisherige Geschäftsmodell von A.T.U – und auch vergleichbaren Anbietern – nicht funktionieren kann. An die Übernahme sind auch einige Bedingungen geknüpft, etwa Shopflächen gänzlich zu streichen und damit Platz für eine Karosserie- und Lackierabteilung zu schaffen oder diese Flächen unterzuvermieten.
Wurde das A.T.U-Personal übernommen?
Matic: Durch die Übernahme bekommen wir Personal, das wir sonst auf dem Arbeitsmarkt, Stichwort Fachkräftemangel, nicht bekommen hätten. Dieses ergänzt perfekt unseren Personalstand.
Kos: Wir benötigen dringend zusätzliches Personal, vor allem Kfz-Techniker, aber auch Karosseriebautechniker und Lackierer. In rund der Hälfte der A.T.U-Betriebe ist eine Karosserie- und Lackierabteilung angedacht, dafür braucht es bis zu 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich pro Standort.
Aus diesem Grund werden wir ab September 60 bis 70 Lehrlinge selbst ausbilden. Wir richten uns auch explizit an Fachkräfte, die in ihrer jetzigen Position nicht weiterkommen, sich aber weiterentwickeln wollen. Wir brauchen engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sonst würden wir nur den Ist-Zustand verwalten. •
Jürgen Leitner, Markus Schlögl, Slawitscheck-GF
Ing. Mag. Johannes Luger, MBA, und Benjamin Gollner
Aus sehr guten Abläufen noch bessere zu machen – dieses Ziel hat sich BASF mit dem umfassenden digitalen Bewertungstool Body Shop BOOST gesetzt.
Von Mag. Andreas Granzer-Schrödl
Zu den vielen Betrieben, die davon profitieren, zählt das Mehrmarken-Autohaus Slawitscheck mit angeschlossenem Lackierzentrum in St. Georgen am Ybbsfelde. Im Frühling 2023 hat der Lackhersteller sein innovatives Konzept in Obertrum präsentiert, damals war auch Slawitscheck-Geschäftsführer Ing. Mag. Johannes Luger, MBA, vor Ort und gleich sehr davon angetan. Nur wenige Monate später, im Sommer 2023, startete Body Shop BOOST dann in „seinem“ Betrieb. Zunächst mit umfassenden Audits im August und September, seither werden kontinuierlich Prozesse und Abläufe auf den Prüfstand gestellt. „Mit Body Shop BOOST wird nun noch detaillierter auf einzelne Prozesse eingegangen. Es werden laufend Daten übermittelt, diese bewertet und ein Maßnahmenplan erstellt, der uns als Basis für weitere Schritte dient“, erklärt Luger. „Die Mitarbeiter sind das wichtigste und größte Potenzial, wenn es um Prozessoptimierung geht“, weiß Benjamin Gollner, der von BASF-Seite Body Shop BOOST bei Slawitscheck begleitet. „Beim Bewertungstool sind 1.600 Fragen hinterlegt, aus deren Beantwortung ein Ist-Zustand abgeleitet wird. Das am Beginn stehende Audit geht dann Schritt für Schritt in ein Prozessmanagement über.“
Mitarbeiter bei Umstellungen nicht überfordern
„In jedem noch so guten Betrieb gibt es genügend
Optimierungspotenzial“, ergänzt Gollners Kollege Jürgen Leitner. „Body Shop BOOST zeigt mögliche Potenziale auf. Aufgrund des Audits wissen wir, an welchen Stellrädchen zu drehen ist.“ Dabei kommt es aber immer darauf an, dass die Mitarbeiter die veränderten Prozesse mittragen. „Ganz wichtig ist die Freude an der Arbeit, Verbesserungmaßnahmen müssen mit Bedacht umgesetzt werden“, betont Markus Schlögl, Leiter des Karosseriezentrums bei Slawitscheck. Konkret wurden beim Kfz-Betrieb bereits Optimierungen bei Arbeitsplätzen und Teileversorgung ebenso durchgeführt wie eine verbesserte Planung der beiden Lackierkabinen, die Druckluft-Anlage wurde überarbeitet und eine Umstellung auf UV-Füller vollzogen. „Das Karosserieund Lackiergeschäft wird digitaler und effizienter. Wachstum muss mit der bestehenden Infrastruktur bewältigt werden können“, hält Luger fest.
Transparenz schafft Optimierungspotenzial Body Shop BOOST setzt voraus, dass Kennzahlen transparent gemacht werden. Das geschieht regelmäßig, daraus werden wichtige Faktoren in Echtzeit abgeleitet und die Qualität bestimmt. Im Fall der Firma Slawitscheck heißt das: Die Gesamtqualität liegt aktuell bei über 70 Prozent, jene der Ausbildung bei über 90 Prozent und jene der Reparatur bei 100 Prozent. Als Zielsetzung nennt Luger eine Gesamtqualität von über 80 Prozent. Zeit dafür bleibt noch genug, die Projektdauer ist mit einem Jahr veranschlagt. „Auch im Karosserie- und Lackiersegment wird der Gegenwind stärker. Die Stundensätze entwickeln sich, wir können uns nur mit Effizienzsteigerungen am Markt behaupten“, so Luger. •
Lack & Technik konnte die ersten beiden vollautomatischen Lackmischanlagen Axalta Irus Mix in Österreich ausliefern.
Der konkrete Startschuss erfolgte bei VB-Karosseriebau in Vöcklabruck und Karosserie Kreilhuber in Braunau am Inn. An beiden Standorten versieht die Irus Mix seit einiger Zeit ihren Dienst ohne Fehl und Tadel. Die beiden Betriebe verfügen über eine technikaffine Führungsebene, und so überrascht es nicht, dass neue Technologien rasch nach deren Einführung bereits im Unternehmen Fuß fassen.
Bei Irus Mix handelt es sich laut eigenen Angaben um das weltweit erste vollautomatische Lackmischsystem, das mit einem vollständig automatisierten und
Oben: Christian Lacher (r.), Geschäftsführer VB-Karosseriebau, mit Lack & Technik-IT-Manager Manuel Weismann
Links: Manuel Weismann mit Kreilhuber-Geschäftsführer Hans Kreilhuber (2.v.r.)
digital integrierten Farbtonmanagementprozess Maßstäbe setzt.
Dabei gewährleisten ausgeklügelte Flaschen- und Automatisierungsprozesse eine präzise Dosierung und höchste Farbtongenauigkeit. Die Bedienung ist intuitiv und effizient und hilft, die Produktivität in den Lackierbetrieben zu erhöhen. • (GRA)
Acoat Selected, das Partnernetzwerk von AkzoNobel, bietet auch 2024 ein informatives Weiterbildungsangebot.
Inkludiert ist eine präzise abgestimmte Auswahl an Seminaren, Trainings und Beratungsangeboten, mit der AkzoNobel die Netzwerkpartner zu einem verantwortungsvolleren Handeln für die Umwelt führen
möchte. „Der Markt ist in ständiger Bewegung. Neue Technologien, gesellschaftliche Einflüsse und gesetzliche Klimaforderungen ziehen schnelle Wechsel nach sich“, unterstreicht Matthias Schramm, der als Sales Manager Direct Austria auch Acoat Selected in Österreich betreut. Beim Acoat Selected Partnerprogramm 2024 stünden die individuellen Bedürfnisse der Karosserie- und Lackierbetriebe noch stärker im Mittelpunkt, so Schramm.
Programm im Überblick
Ein Schwerpunkt des Programms ist das abteilungsund altersübergreifende Angebot zur Förderung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daneben finden sich Inhalte zur Unternehmensstrategie, zur Optimierung der Arbeitsabläufe, zum Online-Marketing sowie technische Trainings zum ressourcenschonenden Reparatur- und Lackierprozess. Zu den Highlights zählen unter anderem das zweitägige Seminar „Der Acoat Selected Annahmeprofi“, der Tagesworkshop „Digitale Schadenfotografie“ und eine zweitägige Studienfahrt ins italienische „Motor Valley“ zwischen Parma und Bologna. Die bis dato jährlich abgehaltene Management-Konferenz für den D-A-CH-Raum wird 2024 erstmals in vier regional ausgerichtete Fachtagungen unterteilt. • (GRA)
Gemeinsam mit Stakeholdern will BASF Coatings einen globalen Zertifizierungsstandard in der Autoreparaturlackindustrie schaffen und etablieren.
Ziel der Bemühungen ist es, die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Unfallreparaturlösungen zu bedienen. Der geplante Standard soll auf nachprüfbaren Kriterien basieren und einen einheitlichen Maßstab schaffen. Karosserie- und Lackierbetriebe erhalten damit einen Leitfaden für nachhaltiges Handeln sowie für die Vorbereitung auf gesetzliche Anforderungen wie CO2-Emissionsberichte etc.
Derzeit fehle es an einheitlichen Instrumenten, um das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich abzubilden, erklärt Dr. Rahel Reichmann, Head of Sustainability bei BASF Global Automotive Refinish Coatings Solutions. Erste Gespräche über einen künftigen Nachhaltigkeitsstandard haben bereits stattgefunden, unter anderem haben sich im Februar 2024 relevante
Erarbeitet wird unter anderem ein Leitfaden für nachhaltiges Handeln
Branchenvertreter dazu beim TÜV Rheinland eingefunden. Ausgangspunkt für die Überlegungen ist der deutsche Markt, von dort aus könnte der neue Standard europa- bzw. weltweit ausgerollt werden.
Pilot von „Body Shop BOOST“ in Österreich
Gleichzeitig wird BASF Coatings die Nachhaltigkeitskriterien als Teil der digitalen Werkstattplattform „Body Shop BOOST“ mit Kunden aus den Pilotländern Österreich und Schweiz testen. Über den konkreten Einsatz bei einem Betrieb in Österreich lesen Sie auf Seite 15 in dieser Ausgabe • (GRA)
Ärgerlich ist das Auftreten von Lackstörungen nach dem Auftrag von Basis- oder Klarlack. Die Ursachen dafür sind auch in der Druckluft zu suchen.
Es kann vorkommen, dass aufgrund verschlissener Filter in der Druckluftanlage Öl- und Wassertröpfchen in die Luft gelangen und Fehler im Lackbild verursachen. Um das zu verhindern, sollte regelmäßig die Qualität der Druckluft geprüft werden. Als sinnvolles Tool gibt es den SATA air tester – ein Druckluft-Schnelltester mit einem speziellen Spiegel in einem flachen, verschließbaren Aluminiumgehäuse. Die hochreflektierende Testfläche gibt rasch Aufschluss über unerwünschte Partikel in der Druckluft.
Einfach in der Verwendung
Die Handhabung ist denkbar einfach. Beim Herausnehmen aus der Verpackung und beim Aufklappen sollte die beschichtete Oberfläche möglichst nicht berührt werden. Anschließend wird der SATA air tester
Der SATA air tester gibt rasch darüber Aufschluss, ob die Druckluft verunreinigt ist
mit einem Mikrofasertuch und Silikonentferner gereinigt. Auf der Testfläche dürfen keine Rückstände zu sehen sein. Für den Test wird eine Ausblasepistole oder -düse mit etwa 5 Millimeter Abstand auf die gereinigte Oberfläche gerichtet. Dann wird Druckluft mit ca. 2 bar für 30 Sekunden auf die Testfläche geblasen. Treten wässrige oder schlierenförmige Rückstände auf, so deutet dies auf eine Verschmutzung der Druckluft durch Kondensat oder Öl hin. Dann müssen die Luftfilter gewartet und eventuell auch die Schläuche getauscht werden. • (GRA)
Für 26. und 27. September 2024 ist die 2. Auflage der KLS-Fachtage für Karosserie, Lackierung und Schadensmanagement in der Messe Wieselburg terminiert.
Im Wesentlichen ist laut Projektleiter Ing. Werner Roher alles im Laufen, die konkreten Planungen sind weit fortgeschritten. Gegenüber der Premiere im Herbst 2022 wird es in einigen Punkten Änderungen geben. Die Veranstaltung findet nun Donnerstag und Freitag und nicht mehr Freitag und Samstag statt. Auch ist im Ticketpreis nicht mehr das Mittagessen inkludiert, in jeder Halle wird es zwei bis drei Pausenzonen mit Snacks und Getränken geben, an denen sich die Besucher kostenlos laben können. Nicht geändert hat sich die Gestaltung des Begleitprogramms. An beiden Tagen wird es jeweils am Vormittag und am Nachmittag (zeitlich knapp gehaltene) Vortragsblöcke zu relevanten Branchenthemen geben. Und auch der Branchentreff am Abend des ersten Veranstaltungstages soll wieder stattfinden.
Mirka hat seinen neuen Elektro-Schwingschleifer Deos II auf den Markt gebracht.
Die nächste Generation des Deos verfügt über langlebige, bürstenlose Elektromotoren und bietet 20 Prozent mehr Schleifkraft. Damit lassen sich auch anspruchsvolle Schleifaufgaben mühelos bewerkstelligen. Beim Bedienkomfort verspricht Mirka das gewohnt hohe Niveau, der geringe Geräuschpegel soll auch längeres, unbeschwertes Arbeiten ermöglichen. Zur Überwachung des Vibrationspegels sind die Deos-II-Modelle über Bluetooth mit der myMirka-App kompatibel. Die neue Deos-Generation ist in vier Größen erhältlich und passt sich damit den unterschiedlichen Arbeitsanforderungen an. Mit seiner kompakten Höhe von 10 Zentimetern verfügt der Deos II über hohe Wendigkeit und sorgt zusammen mit seinem geringen Gewicht und der ausgezeichneten Balance für optimale Schleifergebnisse. • (GRA)
Der Mirka Deos II ist in vier Größen erhältlich
Ziel sind 90 Aussteller
Mit dem Buchungsstand zeigen sich die Verantwortlichen, neben Roher ist das der Messe-erfahrene Dipl.-Ing. Matthias Limbeck, so weit zufrieden. 70
Direkt- und 20 Subaussteller setzen sich die Messemacher zum Ziel, 2022 lautete die Verteilung 50:20. Fanden sich bei der Premiere rund 700 bis 800 Besucher in Wieselburg ein, so rechnet man für dieses Jahr mit 1.300 bis maximal 1.500. • (GRA)
Für ergonomisches und rückenschonendes Arbeiten legt der Werkstattausrüster Kastner seinen Kunden aus dem Karosserie- und Lackierumfeld eine hydraulische Hebebühne mit pneumatischen Schwenkarmen, die automatisch aus- und wieder eingefahren werden können, nahe. Die Hebebühne hat eine Tragfähigkeit von 3.000 Kilogramm und eine Hubhöhe von 1.490 Millimetern. Mit Dimensionen von 2.000 x 1.900 x 300 Millimetern ist sie prädestiniert für Karosseriearbeiten bei engen Platzverhältnissen, zum Beispiel in der Lackierkabine. Die Hub- und Senkzeit beträgt 50 Sekunden – unterschiedliche Höhenniveaus während der Lackierarbeiten lassen sich damit einfach und mühelos realisieren. • (GRA)
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Materialkosten reduzieren
Nachhaltigkeit fördern
ColorMatchic ist das vollautomatische Mischsystem von AkzoNobel. Sie hilft dem Lackierer, Mischfehler zu vermeiden, spart Zeit beim Mischen und dosiert den Lack mit höchster Präzision. Der Lackierbetrieb profitiert von ColorMatchic durch Zeitersparnis bei der Arbeit, Reduzierung der Materialkosten und des Lackabfalls für einen effizienteren und nachhaltigeren Lackierprozess.
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Zeitersparnis Produktivität erhöhen