November 2019 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
www.autoundwirtschaft.at
UMFRAGE
Haben kleine Betriebe noch Chancen?
Hochvolt-Fahrzeuge Elektro und Hybrid willkommen
Abwicklung 2.0
Zukßnftige Zusammenarbeit zwischen Sachverständigen, Versicherungen und Betrieb
Paint PerformAir Die Welt ist nicht gemacht für den Stillstand.
ComingSoon Paint PerformAir bringt die Automatisierung in die Lackierkabine – mit und für den Lackierer!
editorial Haben die regionalen Betriebe eine Überlebenschance? E ffizienzsteigerung und Prozessoptimierung sind seit Jahren wohl die häufigsten Schlagwörter, die wir von der Lack-Industrie hören: noch schneller, noch effizienter, noch günstiger lackieren! Zweifellos ist das ein willkommener und auch ein erforderlicher technischer Fortschritt. Dabei stellt sich vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen in Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation die Frage: Hat der typische österreichische Karosserieunternehmer, der im internationalen Vergleich eher kleine, ländliche Familienbetrieb, eine Überlebenschance? Oder werden wir die Großbetriebe brauchen, die in anderen Ländern das Geschäft machen? • Österreich ist gänzlich anders aufgestellt als andere europäische Länder und hat mit 106 deutlich weniger Einwohner pro Quadratkilometer als Länder wie die Niederlande (505), Belgien (377) oder das Vereinigte Königreich (277), wo die Schadenssteuerung extrem hoch entwickelt ist. Aber auch Deutschland (235 Einwohner pro Quadratkilometer) ist deutlich dichter besiedelt und steht in der Schadensabwicklung wesentlich stärker unter Druck. • Große Betriebe und Ketten, die nur über fixe Auslastung (durch Schadenssteuerung) funktionieren, machen dort den Großteil des Geschäfts. In Österreich ist die Situation gänzlich anders. Aus dem Reifenbereich gibt es Studien, wonach mehr als die Hälfte der Kunden nicht länger als 10 Minuten zum Reifenwechsel fahren. Im Karosseriebereich mag diese Anfahrtstoleranz vielleicht etwas größer sein, aber auch dem sind Grenzen gesetzt. Der Kunde am Land wird also zu seinem kleinen Betrieb in der Gegend fahren. • Das bedeutet, dass der regionale Karosserieunternehmer, sofern er einen guten Job macht, für seine Umgebung weiterhin eine Existenzberechtigung hat. Zurücklehnen ist trotzdem nicht angesagt. Natürlich muss die aktuelle Lacktechnologie eingesetzt und beherrscht werden, es geht um Freigaben, Garantieund Gewährleistung, egal ob Flotte, Versicherung oder Privatkunden. Es geht um notwendige Kompetenz und um Mitarbeitersicherheit bei elektrifizierten Fahrzeugen, es geht um Kompetenz, Kalibrierung und Haftung bei Assistenzsystemen. Es geht um
Abwicklungs- und Abrechnungssysteme weil immer seltener der Fahrer der Besitzer des Fahrzeuges ist. • Die Chancen sind also intakt, ohne Veränderungen und Vorbereitung auf die zukünftigen Herausforderungen wird es nicht funktionieren, egal ob regional oder zentral, ob groß oder klein.
„Ohne Veränderungen und Vorbereitung auf die zukünftigen Herausforderungen wird es nicht funktionieren.“ • Übrigens: Mit diesen Herausforderungen, Lösungen und noch vielem mehr wollen wir uns beim ersten A&W WERKSTATT-Forum für Karosseriebetriebe, Werkstätten und Reifenspezialisten beschäftigen, das wir am 11. März 2020 im Wiener AllianzStadion veranstalten.
Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B
AUTO & Wirtschaft 11/2019
3
Thomas Farago, Verkaufsleiter Österreich für Sika Automotive Repair
Neues Experten-Team bei Sika Mit dem neuen Team „Automotive Repair“ will der Werkstatt ausrüster Sika künftig in Deutschland und Österreich punkten. Produkte, Vertrieb und Techniker sowie der Bereich Autoglas, Automotive OE und der gesamte Geschäftsbereich der part GmbH sollen zusammengefasst und ausgebaut werden. Die bewährte Kombination von Sika Kleb- und Dichtstoffen sowie Schleifmitteln von sia Abrasives, die Kunden bislang durch die part GmbH erhielten, sollen durch das neue Team fortgeführt und sogar noch ausgeweitet werden. So sollen Be triebe mit Autoglas, Karosserie, Lack und Mechanik Lösungen auf OE-Niveau aus einer Hand bekommen. Zuständig für das Vertriebsgebiet Österreich sind Sebasti an Zaufal als technischer Verkäufer und Thomas Farago als Verkaufsleiter.
Schneller aushärten EMM International hat auf der SEMA 2019 in Las Vegas die neue UV-Härtungslampe Colad vorgestellt. Wie der Hersteller verspricht, handelt es sich um ein ergonomisches Werkzeug für das schnellstmögliche Aushärten von kleineren und größeren Flächen. Die leistungsfähige Lampe besitzt hochin tensive UV-LEDs, deren Leistung mit 200 mW/cm2 angegeben wird. Die gehärteten Oberflächen können sofort weiter bearbeitet werden: Mit dem Polieren oder Schleifen muss nicht mehr gewartet werden. Die Lampe könne sowohl für Sofortre paraturen als auch zum Aushärten größerer Flächen oder Karosserieteile eingesetzt werden, heißt es.
Neue UV-Härtungslampe von EMM
4
AUTO & Wirtschaft 11/2019
„Die Zahl der Schadenfälle ist in den letzten Jahren stabil.“ Mag. Reinhard Seehofer, Generali
„Wir müssen uns jetzt mit der Digitalisierung und mit den Auswirkungen und Chancen auseinander setzen.“ Erik P. Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker
„Wir haben jede Woche mit E- und Hybrid- Autos zu tun.“ Dominik Denk, Geschäftsführer von CARREP-Profiteam
Rieser folgt Steingaß Christoph Rieser ist neuer Geschäftsführer der BASF Coatings in Eugendorf und somit Nachfolger von Christine Steingaß. Zuletzt war er als Direktor Prozess Management bei der BASF Coatings in Münster für 38 Mitarbeiter verantwortlich.
Ergo mit Online-Abwicklung Die Ergo Austria Interna tional bietet nunmehr über die Kfz Pflaster GmbH eine Online-Schadensabwicklung für Makler an. Kaskokun den erhalten ein Rundumpa ket aus Fahrzeug-Abholung, Leihauto und Reinigung. Schadensmeldungen und Terminverwaltung erfolgen über das Portal www.schaden-manager.com
Mo’Drive übernimmt Schadensmanagement für VAV Das Wiesenthal-Service Mo’Drive übernimmt das österreichweite Schadens management für von VAV abgedeckte Kaskoschäden. Kunden wird das Service u. a. durch kostenlose Abholung, Reinigung und Retournierung schmackhaft gemacht.
SATAjet® X 5500
™
Jetzt NEU als X-Modell mit dem SATA X-Düsensystem
Strahlform I- und O-Düse HVLP/RP
1.2 I
1.3 I
1.4 I
1.2 O
1.3 O
1.4 O
Das revolutionäre SATA X-Düsensystem ist jetzt auch für das Spitzenmodell „PHASER“ in den Düsengrößen 1,2 - 1,4 für HVLP und 1,2 - 1,3 für RP jeweils als I- und O-Variante verfügbar. Die elegante SATAjet X 5500 PHASER verbindet ein außergewöhnliches Design und gewährleistet dennoch eine praxisgerechte Funktion für den Arbeitsalltag in der Lackierwerkstatt. Je nach eingesetztem Material, Arbeitsgewohnheit oder klimatischen Bedingungen kann der Anwender in der bewährten HVLP- und RP-Technologie zwischen einer kontrollierten oder schnellen Applikation wählen.
LAck extra
Foto: AdobeStock
Schadensabwicklung
2.0
„Schadensabwicklung durch den Kfz-Versicherer“: Dieses spannende Thema lockte auch juristische Laien zum 13. ZVR-Verkehrsrechtstag in die Wiener Wirtschaftsuniversität. A&W hat die für den Kfz-Alltag relevanten Highlights zusammengefasst, die einige Veränderungen mit sich bringen. Von Dr. Friedrich Knöbl
M
it Dr. Stefan Perner, Dr. Martin Spitzer und Dr. Ernst Karner haben gleich drei prominente Universitätsprofessoren die Veranstaltung als Moderatoren geleitet und damit den wissenschaftlichen Ansatz untermauert. Zahlreiche Themen beschäftigen sich dabei natürlich mit der Zusammenarbeit von Versicherung, Sachverständigem und Kfz-Betrieb.
„Die Zahl der Schadenfälle ist in den letzten Jahren stabil, die unfallfreie Zukunft ist in der Realität noch nicht angekommen. Mag. Reinhard Seehofer, Generali
Auswirkungen auf Werkstätten und Versicherungen Wie wird sich das Geschäft mit den Unfallreparaturen und deren Abwicklung in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Werkstätten, sondern auch die Versicherungen. So auch Mag. Reinhard Seehofer, der als Geschäftsführer der Risk-Aktiv Versicherungsservice GmbH die Generali Versicherung AG im Kfz-Schadenausschuss des Versicherungsverbandes vertritt. Signifikant ist der Konzentrationsprozess bei den Kfz-Versicherungen. Die großen vier der Branche kommen zusammen auf 58 Prozent Marktanteil. „Der Wettbewerb ist dennoch scharf“, verweist See-
Univ.-Prof. Dr. Stefan Perner
6
AUTO & Wirtschaft 11/2019
hofer auf Preisschlachten bei Haftpflicht- und Kasko prämien. Daher muss bei den Kosten gespart werden. „Die Teleexpertise hat sich voll durchgesetzt“, deshalb werden 50 Prozent aller Schadenfälle ohne Vor-Ort-Besichtigung abgewickelt. „Neben niedrigeren Kosten verkürzt dies die Schadensabwicklung“, dadurch stehen aus seiner Sicht den Geschädigten die reparierten Autos schneller zur Verfügung. Den Prognosen der Zukunftsforscher steht Seehofer skeptisch gegenüber. Die haben durch Fahrassistenz systeme und autonomes Fahren für 2030 um 90 Prozent weniger Unfälle prognostiziert. Derartige Szenarien werden für ihn immer unwahrscheinlicher. „Die Zahl der Schadenfälle ist in den letzten Jahren stabil“, trotz aller Technik liegt der Anteil der Personenschäden bei Unfällen bei 7 Prozent. „Die unfall freie Zukunft ist in der Realität noch nicht angekommen“, zieht Seehofer nüchtern Bilanz.
Der technische Aufwand wird höher Die durchschnittliche Schadenshöhe liegt derzeit bei 2.400 Euro je Sachschaden. Dies bei einem den Versicherungen durchschnittlich verrechneten Werkstätten-Stundenlohn von 140 Euro netto und jährlichen Steigerungsraten von 4 Prozent. „Der technische Aufwand der Werkstätten wird immer höher“, sagt Seehofer. Aus dessen Sicht wird die-
LACK EXTRA
mit einem Selektionsprozess zu Lasten der freien Werkstätten. Durch aufwendigere Lackierungen werden nicht nur die Lohnkosten, sondern auch der Arbeitszeitaufwand zunehmen.
Schadenshöhe wird steigen
Die neuen Herausforderungen in der Schadensreparatur
„Die Zahl der Betriebe, die das alles reparieren können, wird sicherlich sinken.“ Mag. Reinhard Seehofer, Generali
ser Preistrend anhalten. Auch durch die immer höhere Komplexität der Fahrzeuge mit zusätzlichen Assistenzsystemen – von den Einparkhilfen bis hin zum Fußgängerschutz. Das führt zu teureren Ersatzteilen und komplexeren Reparaturen. „Die Zahl der Betriebe, die das alles reparieren können, wird sicherlich sinken“, meint Seehofer. Er rechnet
„Die durchschnittliche Schadenshöhe wird mit Sicherheit steigen!“ Daher müssen nach Seehofers Überzeugung die Versicherungen diese Entwicklung in höheren Kaskoprämien berücksichtigen. Derzeit liegt das durchschnittliche Fahrzeugalter aller Unfallautos bei acht Jahren. „Das ist beachtlich hoch!“ Für Seehofer ist dies der Grund, dass sich bei diesem „Altbestand“ der zusätzliche Reparaturaufwand für neue Technologien derzeit noch nicht so bemerkbar macht. Er fürchtet jedoch, dass sich das schlagartig ändern kann. Die Versicherungen haben dieses künftige Reparaturkostenpotenzial bei allen neuen Fahrzeugmodellen deshalb unter genauer Beobachtung. Damit könnte sich das Verhältnis des Sachschadens zum Personenschaden – es liegt derzeit bei 70:30 – trotz der stabilen Zahl an Schadenfällen zu Lasten des Sachschadens verschieben.
Vom Schätzen zum Bewerten Ing. Dr. Wolfgang Pfeffer, Obmann der gerichtlich beeideten Kfz-Sachverständigen, hat die „Kfz-Bewertung“ auf neue Beine gestellt. „Früher haben die
AUTO & Wirtschaft 11/2019
??
LACK EXTRA
Sachverständigen noch Schätzmeister geheißen“, erinnert er sich an die Sachverständigengutachten zu Zeiten des SV-Doyens Ing. Fritz Sacher. Diese haben ohne Datenbasis aus persönlichen Erfahrungen Schäden und Schadensfolgen taxiert. Anstelle der ersten Listen des eurotax-Gründers Helmuth Lederer stehen den Sachverständigen heute Preisanalysen zur Verfügung, in welche die tatsächlichen Marktpreise aller wesentlichen IT-Gebrauchtwagenportale einfließen. Dies ist vor allem für die Reparaturwürdigkeit älterer Fahrzeuge von Relevanz. Zu deren Beurteilung werden die im unzerlegten Zustand geschätzten Repara-
„Der Sachverständige sollte bei seiner Arbeit stets den optimalen Reparaturerfolg im Auge haben.“ Ing. Dr. Wolfgang Pfeffer, SV turkosten des Unfallautos dem Zeitwert gegenübergestellt. Dabei verlassen sich die Unfallgeschädigten in der Praxis vertrauensvoll auf die Schadensabwicklung der Versicherungen. Bei einem Bestand von 6,9 Mio. Kfz – davon 4,9 Mio. Pkw (Ende 2018) – waren dies zuletzt 535.000 Haftpflichtschäden mit Versicherungsleistungen von 1,28 Mrd. Euro und 850.000 Kaskoschäden mit einer Schadenssumme von 1,14 Mrd. Euro. „Das sind 71 Prozent des gesamten Unfallreparaturaufwandes“, sagt Pfeffer. Aus seiner Sicht scheinen die Autofahrer trotz dieses großen Schadensvolumens mit der Schadensabwicklung der heimischen Kfz-Versicherer durchaus zufrieden. Nach seinen Hochrechnungen landen nur 2 Prozent aller Unfallschäden als „Verkehrssachen“ bei Gericht – 98 Prozent werden außergerichtlich erledigt.
Freie Sachverständigenwahl Dr. Bernhard Burtscher, Assistent am Zivilrechts institut der WU Wien, verweist in diesem Zusammenhang auf die österreichische Eigenheit, dass nicht der Geschädigte, sondern die Haftpflichtversicherung des Schädigers „Herr der Schadensregulierung“ ist. Der Geschädigte erstattet bei dieser bloß die Schadensmeldung – „alles andere läuft hinter den Kulissen – der Geschädigte bleibt Statist“. Bei diesem „Service für den Geschädigten“ erhebt sich jedoch die Frage, ob die Versicherungen die Grundsätze der schadenersatzrechtlichen „Naturalrestitution“ ausreichend berücksichtigen. Denn das ABGB ist nicht davon ausgegangen, dass der Schädiger anstelle des Geschädigten die Schadensabwicklung vornimmt: „Dass einer, der einen verletzt, bei dem auch gleich die Operation vornimmt“, wie Burtscher dies plastisch darstellt. Naturalrestitution im Sinne des ABGB bedeutet die Herstellung eines gleichartigen, wirtschaftlich gleichwertigen Zustands. „Das wird es zu hundert Prozent
8
AUTO & Wirtschaft 11/2019
nie geben“, lassen sich nach Burtschers Analyse die Interessen des Schädigers und des Geschädigten oft nicht auf einen Nenner bringen. Da kommt dem Sachverständigen bei der Festlegung der Reparaturmethode und bei der Beurteilung der Reparaturwürdigkeit „eine bestimmte Hebelwirkung zu.“ Die der Geschädigte nicht aus der Hand geben sollte. Schon deshalb, weil er im Streitfall vor Gericht für die Höhe des Schadens beweispflichtig ist. Die Kosten eines vom Geschädigten beauftragten Sachverständigen sind daher Teil seines Schadenersatzanspruches – und beim Alleinverschulden des Unfallgegners von diesem auch voll zu ersetzen. Allerdings nur in der Höhe eines ortsüblichen Honorars – und nicht bei Bagatellschäden unter 1.000 Euro. Andernfalls würde der Geschädigte gegen seine „Schadensminderungspflicht“ verstoßen. „Der Sachverständige sollte bei seiner Arbeit stets den optimalen Reparaturerfolg im Auge haben“, verweist Pfeffer auf den Unterschied zwischen einem Sachverständigengutachten und einer Schadens expertise der Versicherungen. Die von der Versicherung beauftragte Expertise kann richtig oder falsch sein – sie dient der Versicherung bloß als Kalkulationsgrundlage – und muss daher dem Geschädigten nicht einmal gezeigt werden. „Der unabhängige Sachverständige haftet nach § 1299 ABGB auch Dritten gegenüber – sowohl für Über- als auch für Unterschätzung“, daher kann dieser für sein Gut achten im Gegensatz zu den Versicherungsexpertisen laut Burtscher sowohl vom Unfallopfer als Auftraggeber als auch von der Versicherung des Unfallgegners für Fehler zur Kasse gebeten werden.
Kosten der Schadensabwicklung Dr. Johann Kriegner, Schadenersatzexperte der Arbeiterkammer Oberösterreich, ortet im § 2 des Kraftfahrzeughaftpflichgesetzes (KHVG) Schaden-
„Rechtlich ist der Geschädigte ‚Herr der Reparatur‘.“ Dr. Johann Kriegner, Arbeiterkammer Oberösterreich
ersatzansprüche, die über den reinen „Geldersatz“ des ABGB hinausgehen. Er betont, dass rechtlich der Geschädigte „Herr der Reparatur“ ist. Dem soll auch jener Aufwand ersetzt werden, der mit der ganzen Schadensabwicklung verbunden ist. So hat ihm die Versicherung etwa bei einem Totalschaden ein gleichwertiges Fahrzeug zu verschaffen – oder zumindest diesen Beschaffungsaufwand zu tragen. Angesichts der Probleme, mit denen Unfallopfer bei der Durchsetzung ihrer Schadenersatzansprüche – aktuell etwa dem neuen Versicherungsanbieter EuroHerc als Haftpflichtversicherer des Unfallgegners – zu kämpfen haben, stieß Kriegners Vorschlag auch bei den professoralen Moderatoren auf offene Ohren. •
LACK EXTRA
2 Jahre Basis, 2 Jahre Spezialmodul Damit die Digitalisierung und die Veränderungen in den Betrieben erfolgreich umgesetzt werden können, braucht es gut ausgebildete Mitarbeiter. Aus diesem Grund arbeitet Papinski an der Modernisierung des dualen Ausbildungssystems. Vorbild ist dabei die reformierte Berufsausbildung des Schweizerischen Karosserieverbandes. „Das modernisierte Ausbildungsmodell soll aus einer zweijährigen Grundausbildung und anschließenden Spezialmodulen bestehen“, so der Bundesinnungsmeister: „Mit 15 Jahren sind die meisten Jugendlichen noch nicht bereit, eine Berufsentscheidung für ihr ganzes Leben zu treffen“, so Papinski. Mit dem neuen Modell können sie den Beruf zwei Jahre lang kennenlernen. Danach bekommen die Lehrlinge ein Zertifikat und können weiterlernen oder mit
Ausbildungsystem mit 2+2 Bundesinnungsmeister Erik Papinski schlägt eine Modernisierung des dualen Ausbildungssystems vor.
W Erik P. Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker
ir müssen uns jetzt damit auseinandersetzen, was die Digitalisierung für Auswirkungen und Chancen auf die Branche hat“, erklärt Erik P. Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker. „Dazu müssen wir jetzt die Weichen stellen.“ Dabei verweist Papinski auf die Lösung mit der Wissensdatenbank Repair-Pedia, die in Kooperation mit der Innung betrieben wird. „Damit sind wir unserer Zeit voraus.“ So können die Reparatur informationen über Repair-Pedia im Einzelabruf und auftragsbezogen genutzt werden.
dieser Basis in ein anderes Handwerk wechseln. Für die weitere Ausbildung in der Karosseriebranche können sie für die weiteren zwei Jahre aus Modulen wie zum Beispiel Karosserielackierer, Spengler oder IT auswählen. Das System würde das erfolgreiche duale Ausbildungssystem modernisieren und weiter aufwerten. „Von der zukünftigen Regierung erwarten wir, dass sie den Worten Taten folgen lässt und die Lehre fördert, da die Jugend unser wertvollstes Kapital ist“, so Papinski. • (GEW)
LACK EXTRA
Foto: WN-Technical Training
Der Hochvoltstecker ist gebrochen – Berühren ohne Spezialausrüstung kann lebensgefährlich sein
Reparaturschaden an der Stoßstange bei einem Elektroauto birgt eine unangenehme Überraschung
Hochvolt-Schulungen beinhalten viel Theorie, aber auch Praxis am Auto
Elektro und Hybrid willkommen! Mit der wachsenden Anzahl von Elektro- und Hybridfahrzeugen wird die HochvoltAusbildung für Mitarbeiter von Karosserie- und Lackierbetrieben zur Notwendigkeit.
D
er Anteil von E- und Hybrid-Kfz wächst kontinuierlich. 2020 kommt eine Vielzahl von neuen Hybrid- und E-Modellen auf den Markt. Für freie Karosserie- und Lackierfachbetriebe bedeutet diese Entwicklung, dass sie im Reparaturalltag auch mit Fahrzeugen mit Elektroantrieb rechnen müssen.
Immer mehr Hybrid-Fahrzeuge „Vor allem der Anteil an Hybrid-Fahrzeugen wächst stetig“, erzählt Reinhart Clark, Inhaber von Clark’s Karosserie-Dienst in Wien. Die Schäden betreffen alle Bereiche – vom Kleinschaden bis zur Unfall reparatur. „Kleinere Auffahrunfälle sind häufig“, so Clark. Er selbst und sein gesamtes Team sind seit Frühjahr nach HV1 ausgebildet. Die gleiche Erfahrung – immer mehr Kunden mit Hybridautos – macht auch Michael Braun von Car-Rep Autolackier GmbH. „Vorausblickend sind alle unsere Mitarbeiter nach der Ausbildungsstufe HV1 und 8 Personen nach HV2 geschult“, berichtet er. Das Karosserie- und Lackunternehmen mit 6 Standorten in Wien und NÖ und 55 Mitarbeitern ist gut aufgestellt, um Hybrid- und Elektroautos instand zu setzen.
Hagelschaden an E- und Hybrid-Autos Bei der Hagelschadenreparatur sind Dellentech-
10
AUTO & Wirtschaft 11/2019
niker mit neuesten Modellen mit Elektroantrieb konfrontiert, besonders wenn sie vor Ort in Auto häusern arbeiten. Dominik Denk, Geschäftsführer von CAR-REP-Profiteam Denk, sieht die HV1-Ausbildung als Standard für alle, die Autos reparieren. „Wir haben alle Mitarbeiter nach HV1 geschult, und ich kann es jedem in der Branche empfehlen“, sagt der Spezialist für Dellenreparatur. „Wir haben jede Woche mit E- und Hybrid-Autos zu tun. Mobile Del lendrücker können sich nicht aussuchen, welches Auto repariert wird.“ Seine Mitarbeiter wissen über den sicheren Umgang mit Hochvolt Bescheid. Es betrifft sowohl Zerlegearbeiten als auch die Wahl der Reparaturmethode – z. B. Hebel- oder Klebetechnik.
HV1 als Standard, HV2 und HV3 für Fortgeschrittene Bei der HV1-Schulung lernen Karosseriebautechniker und Lackierer die Bauweise des HV-Systems, Verhaltensregeln für Arbeiten an E-Fahrzeugen, Verwendung von Schutzausrüstung und Erste-HilfeMaßnahmen. In der Stufe HV2 geht es um Spannungsfreischaltung, Sicherung gegen Wiedereinschalten, Reparatur und Wiederinbetriebnahme des HV-Systems. HV3 ist für Experten bestimmt – hier lernt man u. a. die Reparatur an Fahrzeugen, die nicht nach
LACK EXTRA
WN-Technical Training
In der Werkstatt muss das HV-Kfz genau gekennzeichnet werden
Emanuel Wulgarellis und Andreas Nunberg, Kfz-Sachverständige mit über 15 Jahren Berufserfahrung, sind Gründer der WN-Technical Training GmbH. Die Profis aus der Kfz-Branche führen Hochvolt-Ausbildungen der Stufen HV1, HV2 und HV3 durch. Dabei berücksichtigen sie die Bedürfnisse der Reparaturwerkstätten, deren Abläufe sie aus ihrer langjährigen Tätigkeit in der Branche besonders gut kennen. Zum Thema „Brandursachen im Kfz-Bereich“ bieten die Experten Vorträge und Trainings mit realen Versuchen bei Kraftfahrzeugen aller Art an. Außerdem beraten sie Unternehmen zu den Themen Haftung und Recht, Arbeitssicherheit und Sicherheitstechnik, persönliche Schutzausrüstung, Arbeitsplatzgestaltung, Einrichtung von Quarantäneplätzen und Entsorgung. Emanuel Wulgarellis (l.) und Andreas Nunberg von WN-Technical Training
Herstellerangaben instand gesetzt werden können, z. B. nach einem Unfall, aber auch Messarbeiten am eingeschalteten HV-System oder das Erneuern von Batteriezellen. Die HV-Ausbildung ist wichtig, damit Werkstattmitarbeiter mit Elektro- und Hybridfahrzeugen umgehen lernen. Kennt man mögliche Gefahren und die nötigen Maßnahmen, verliert Hochvolt den Schrecken. Fahrer von Elektro und Hybrid sind dann in der Reparaturwerkstatt herzlich willkommen. • (POD)
AUTO & Wirtschaft 11/2019
??
LACK EXTRA
Die Chancen der Kleinen Haben kleine und ländliche Betriebe vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen in Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation noch Überlebenschancen? Diese und zwei weitere Fragen haben wir der Industrie gestellt.
W
Werner Lanzers torfer, PPG (Nexa Autocolor)
ir befinden uns in einem rückläufigen Markt, in dem Erfolge nur mit Verdrängung erzielt werden können. Was kann man tun, um einen Kunden zu behalten bzw. was motiviert einen Lackierbetrieb, die Lackmarke zu wechseln? Joachim Walbrodt, Standox: Diese Entwicklung gibt es ja schon seit Langem. Als Antwort darauf gibt es von Standox auf der Produktseite leistungsstarke Systeme mit hoher Produktivität bei Verarbeitung und kurzen Trocknungszeiten bei niedrigeren Tem-
„Persönliche Betreuung, schnelle Lösungen und Antworten sind auch im digitalen Zeitalter das wichtigste Kriterium bei Stamm- und Neukunden.“ Werner Lanzerstorfer, PPG
Joachim Walbrodt, Standox
12
peraturen. Damit werden Arbeits- und Energiekosten eingespart. Dazu kommen digitale Prozessoptimierungen. Auch nimmt die Bedeutung der Kundenberatung hinsichtlich Betriebsprozesse oder Aus- und Weiterbildung zu. Auf diesen Gebieten ist Standox führend. Durch optimierte Prozesse werden Kosten eingespart. Diese wiederum wirken sich positiv auf die Kalkulation und Gestaltung des Stundenverrechnungssatzes aus. Wenn der Stundenverrechnungssatz attraktiv ist und die Leistung stimmt, kann sich der Karosserie- und Lackierbetrieb erfolgreich im
AUTO & Wirtschaft 11/2019
erdrängungswettbewerb behaupten. Durch unsere V internationale Erfahrung kennen wir die Benchmarks und wissen, welche Potenziale in den Betrieben noch zu heben sind. Sascha Kluck, Lechler: Den Hauptanteil daran tragen unsere Vertriebspartner in Österreich, die den Kunden mit fachlich kompetenter Beratung und gutem Service zur Seite stehen. Wir aus dem Hause Lechler bieten die passenden Produkte, die durch Wirtschaftlichkeit und Effizienz überzeugen. Gemeinsam schaffen wir es auf diesem Weg, neue Kunden für uns zu gewinnen und unsere Bestandskunden zu sichern. Marco Windbüchler, Spies Hecker: Es gibt mehrere Motive für einen Lieferantenwechsel, angefangen von der Qualität des Lackierergebnisses über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, flexible und schnelle Hilfe durch Anwendungstechniker bzw. Vertriebsmitarbeiter bis hin zu modernen digitalen Lösungen, die den Kunden bei der täglichen Arbeit unterstützen. Wir bieten wirtschaftliche und äußerst effiziente Lacksysteme, die variabel einsetzbar sind und damit Energiekosten oder Prozesszeiten sparen. Mit unserer Phoenix Cloud und einem WLAN-fähigen Farbtonmessgerät, auch für Effekte, bieten wir digitales Farbtonmanagement in Perfektion. Ein breites Schulungsangebot mit einem modernen E-Learning-Programm sorgt für einen stetig aktuellen Wissensstand bei den Lackierern.
Foto: AdobeStock
LACK EXTRA
rofessioneller Service und Unterstützung durch unP sere Mitarbeiter sehen wir natürlich als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Partnerschaft mit unseren Kunden. Daniel Kapeller, AkzoNobel: Die Lackmarke zu wechseln, ist für einen Kunden ein Eingriff in seine DNA – damit will ich sagen, es gehört einiges dazu, diesen Prozess in Gang zu setzen. Dass die Lackqualität passt, davon können wir bei Premiumanbietern ausgehen. Deshalb sprechen wir mit den Betrieben hauptsächlich über die Themen, die sie wirklich betreffen. Dabei geht es um Unterstützung in Form von Manpower und prozessunterstützenden Maßnahmen, wie Innovationen, digitale Technologien und Schulungen. Damit ist der technische Bereich abgedeckt. Für einen zukunftsorientierten Betrieb brauchen die Kunden aber auch ein Servicepaket, das kaufmännische Leistungen mit einbezieht und das vorausschauend Trends und Entwicklungen einschließt, hier kommen die Leistungen von Acoat Selected ins Spiel. Christoph Rieser, BASF: Unsere Stärke liegt in der technischen Betreuung und der Farbtonkompetenz. Wir punkten mit unserem Service sowie innovativen Produkten bei zuverlässiger und gleichbleibender sehr hoher Qualität. Werner Lanzerstorfer, PPG: PPG bietet neben der hohen Produktqualität und den laufenden Innovationen
eine stabile und professionelle Verkaufs- und Technikmannschaft. Die persönliche Betreuung, schnelle Lösungen und Antworten sind auch im digitalen Zeitalter das wichtigste Kriterium bei Stamm- und Neukunden. Auch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis ist aus meiner Sicht Garant für unseren Erfolg. Andreas Weismann, Cromax: Das Erfolgsrezept, um Kunden als langfristige Partner zu halten, beinhaltet nötigenfalls die Zutaten Top-Qualität und Service. Dazu benötigt man das beste und wirtschaftlichs-
Daniel Kapeller, AkzoNobel (Sikkens)
„Gerade ein kleinerer Betrieb kann durch Flexibilität auftrumpfen.“ Joachim Walbrodt, Standox te Lacksystem und eine hervorragende Kundenbetreuung. Karosserie- und Lackierwerkstätten, die für Autohäuser, Flotten oder Versicherungen tätig sind, müssen mit den wirtschaftlichsten und schnellsten Produkten arbeiten, damit auch diese Aufträge noch lukrativ sind. Als Lacklieferant können wir hier einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe leisten. Die hervorragende Qualität und Wirtschaftlichkeit der Cromax-Produkte bilden eine starke Motivation, um auf unsere Produkte zu wechseln. Im Gegenzug begeistern Betriebe, welche Cromax verarbeiten, ihre Kunden durch rasche und preiswerte
Marco Windbüchler, Spies Hecker
Reparaturen in perfekter Qualität. Zusätzlich hat Lack & Technik mit Five Star ein Netzwerk, welches unsere Kunden stärker am Markt auftreten lässt. Als zusätzliches Marketingtool steht Cromax-Betrieben mit Repscore eine einzigartige Plattform zur Vernetzung von Werkstätten und Auftraggebern zur Verfügung.
Andreas Weismann, Lack & Technik (Cromax)
Christoph Rieser, BASF (Glasurit, R-M)
Vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen in Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation: Haben kleine, ländliche Betriebe noch Überlebenschancen? Weismann, Cromax: Wir sind überzeugt, dass im ländlichen Raum auch in Zukunft Betriebe erfolgreich und profitabel geführt werden können. Lack & Technik bietet mit Cromax Pro ein von der Farbtonfindung über Grundierung und Basislack bis zum Klarlack perfekt durchdachtes und wirtschaftliches Lacksystem, mit welchem unsere Kunden für alle Herausforderungen der heutigen Zeit und für die Zukunft hervorragend gerüstet sind. Rieser, BASF: Wir tragen dazu bei, dass sich unsere Kunden in dem härter werden Marktumfeld behaupten können, gleich ob in ländlicher Region oder im Ballungszentrum. Windbüchler, Spies Hecker: Wir sehen hier nicht nur Überlebens-, sondern auch große Wachstumschancen. Mit sehr guter Qualität und einem hohen Servicegrad kann sich jeder Betrieb abheben, egal wo und wie groß er ist. Die Nähe zum Kunden, Vertraulichkeit, Loyalität und ein attraktives Preis-Leistungs-Angebot sind vier Trümpfe in der Hand dieser Betriebe. Werner Lanzerstorfer, PPG: Die Herausforderungen bedeuten für kleine Betriebe in Relation zum Umsatz höhere finanzielle Anstrengungen. Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation sind natürlich auch in kleineren, ländlichen Betrieben wesentlich für die strategische Geschäftsführung. Der richtige Einsatz dieser Tools führt unweigerlich zu mehr Effizienz und mehr Ertrag. Hier gilt das Prinzip „Wie im Großen, so im Kleinen.“ Tatsächlich ist es gerade für kleinere Betriebe sehr wichtig, jetzt ihre Hausaufgaben zu machen. Dann können auch sie nach wie vor ihren Platz im Markt finden und behaupten.
„Weil der Vater heute noch treuer Stammkunde für den Betrieb ist, muss das morgen nicht unbedingt auf den Sohn mit seinem Leasingauto zutreffen.“ Daniel Kapeller, AkzoNobel Walbrodt, Standox: Ein kleiner Betrieb wird es auf der einen Seite sicher schwerer bei Investitionen, Ausund Weiterbildung haben. Auf der anderen Seite aber kann gerade ein kleinerer Betrieb durch eine deutlich höhere Flexibilität im Servicebereich auftrumpfen. Kleine Betriebe müssen sich eine N ische suchen. Das kann zum Beispiel die Akquise von Aufträgen aus dem urbanen Umfeld in der Nähe sein. Oder aber die
14
AUTO & Wirtschaft 11/2019
Kunden des ländlichen Raums werden durch ein Nischenangebot besonders angesprochen und wandern deshalb gar nicht erst ab. Oder aber die Nische ist so spezialisiert, dass das Einzugsgebiet weit über das übliche Maß hinaus geht. Kapeller, AkzoNobel: Klein- und mittelständische Betriebe müssen sich besonders gut aufstellen, um erfolgreich zu bleiben. Wir beraten hier mit unserem Acoat-Selected-Programm zielgerichtet, denn knapp 50 Prozent der Mitgliedsbetriebe in Österreich fallen in den Bereich der Unternehmen mit – statistisch ausgedrückt – 0 bis 9 Mitarbeitern. Um sich behaupten zu können, müssen die kleinen Betriebe auf gute Qualität setzen. Das wiederum ist ein Erfolgsfaktor, auf dem wir mit Acoat Selected aufbauen können. Kluck, Lechler: Der Wettbewerb wird in allen Branchen stärker, aber dies steht aus meiner Sicht nicht im direkten Zusammenhang mit der Betriebsgröße oder der regionalen Anbindung. Dass Betriebe in neue Reparaturverfahren, Werkzeuge und in ihr Unternehmen investieren müssen, ist nichts Neues. Wie immer werden die zukunftsorientierten Unternehmer es hier einfacher haben als solche, die nicht mit der Zeit gehen. Wir von Lechler helfen dabei, die Prozesse mit unserer „Easy Efficiency“-Produktreihe zu optimieren und somit Zeit, Energie und auch Kosten einzusparen. Was sind in den nächsten Jahren die wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Lackierbetrieb? Kapeller, AkzoNobel: Meine Meinung ist, die Betriebe sollten auf drei Beinen stehen: Sie sollten auf Privatkunden, Schadenssteuerer und kleine Fuhrparks ausgerichtet sein. Sich nur auf eines dieser „Beine“ zu konzentrieren, kann riskant sein. Momentan ist es noch ruhig um das Thema Schadenssteuerung, aber Veränderungen am Markt sind bereits erkennbar. Heute verlässt sich der Betrieb vielleicht noch auf seine Stammkunden. Aber eines ist klar: Wenn der Vater im Betrieb heute noch treuer Stammkunde ist, muss dies morgen nicht unbedingt auf den Sohn mit seinem Leasingfahrzeug zutreffen. Werner Lanzerstorfer, PPG: Effiziente Produkte, wie wir von PPG sie liefern, sind eigentlich schon eine Grundvoraussetzung. Jedoch wird es ganz entscheidend auf die vorhin genannten Faktoren Prozessoptimierung, Digitalisierung und Marketing (Unternehmenspräsentation) ankommen. Das wird nur mit gut geschulten Fachkräften zu bewerkstelligen sein. Sie sind das Kapital der Zukunft. Das Thema Schulung ist – und bleibt auch in Zukunft – eine der wichtigsten Servicesäulen, damit die Fachkräfte des Betriebes immer am letzten Stand sind. Wir von PPG werden weiterhin unseren Teil zum Erfolg des Unternehmers beisteuern. Wir liefern Lösungen wie zum Beispiel ProzessManager und Inventory-Lagermanagement für die digitale Werkstätte von morgen. Wir beraten unsere Kunden bei der Umsetzung der Prozessoptimierung
Foto: AdobeStock
LACK EXTRA
LACK EXTRA
im Betrieb und liefern Innovationen wie zum Beispiel das MoonWalk-Konzept. Kluck, Lechler: Die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Betriebes ist sehr wichtig, denn nur wer seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen kennt, seine internen Prozesse kontrolliert und nötigenfalls optimiert, arbeitet langfristig erfolgreich. Mit den Produkten von Lechler können wir dazu beitragen und unterstützen gerne bei der Umsetzung. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass ein gesunder Kundenmix vorhanden ist und keine Abhängigkeit von einer einzelnen Kundengruppe entsteht. Weismann, Cromax: Unsere Kunden verfügen mit Cromax Pro über ein Lacksystem, das mit seinen enorm leistungsfähigen Produkten und der weltweit modernsten Farbtonfindung ein unschlagbares Gesamtpaket darstellt. Daneben widmen wir auch der Unterstützung unserer Kunden im Management-Bereich viel Aufmerksamkeit. Kunden, welche intensiver mit Flotten und Versicherungen zusammenarbeiten wollen, steht unser Five-Star-Programm zur Verfügung. Mit Repscore können unsere Kunden sich mit all ihren Vorzügen sichtbar machen. Aktuelles Wissen und kontinuierliche Weiterbildung sind ebenfalls wesentliche Erfolgsfaktoren. Deshalb unterstützen wir von Lack & Technik unsere Kunden mit jährlich über 40 Schulungen in einem breiten Themenspektrum, darunter auch Non-PaintThemen wie Marketing und Kundengewinnung. Walbrodt, Standox: Konsequente Weiterentwicklung,
Umsetzung von erkennbaren Verbesserungspotenzialen und vor allem Investitionen in Mitarbeiter. Denn das wird der größte Engpass für den Unternehmens erfolg in den nächsten Jahren sein. Rieser, BASF: Prozessoptimierung und Digitalisierung werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, Klimaschutz wird einen höheren Stellenwert einnehmen. Bei Endkunden können Unternehmen mit klimaschonenden Verfahren und Produkten punkten. Mit unseren Mass-Balance-Produkten haben wir einen Anfang gemacht. Die neue Produktlinie hilft dabei, fossile Rohstoffe und CO2 einzusparen. Außerdem müssen sich die Betriebe auf ein sich änderndes Schadensportfolio einstellen: Kleinere Schäden erfordern neue Produktlösungen und effiziente Prozesse. Auch hierfür sind wir bestens vorbereitet.
Sascha Kluck, Lechler
„Um Kunden zu halten bzw. zu gewinnen, benötigt man das wirtschaftlichste Lacksystem und hervorragende Kundenbetreuung.“ Andreas Weismann, Lack & Technik (Cromax) Windbüchler, Spies Hecker: Top-Qualität vorausgesetzt, werden gut ausgebildete Mitarbeiter, effiziente Prozesse in der Werkstatt und eine uneingeschränkte Nutzung der angebotenen digitalen Lösungen zum Erfolg führen. Weiters gilt es, Wachstumspotenziale zu erkennen und damit die Werkstattauslastung hochzuhalten. •
LAck extra
PPG-Austria-Geschäftsführer Werner Lanzerstorfer und Technical Manager Hans Niederegger
MoonWalk-Lackmischanlage offen (o.) und geschlossen (u.)
Mischen Sie noch selbst? Die Vorteile der automatischen Lack-Mischanlage MoonWalk von PPG hat zahlreiche heimische Karosseriebetriebe überzeugt, die bereits ein Gerät bestellt haben.
I
m Sommer hat PPG die automatische Mischanlage für Lackfarben vorgestellt, in Kürze kommen die ersten Geräte nach Österreich: „Die ersten Anlagen sind verkauft, die Betriebe warten bereits auf die Auslieferung“, berichtet Werner Lanzerstorfer, Geschäftsführer von PPG in Österreich. Die MoonWalk genannte Mischanlage wurde vom Lack-Konzern für seine Kunden der Marke Nexa und PPG entwickelt und bildet einen weiteren Meilenstein in der Verbes-
„MoonWalk bringt Zeit- und Materialersparnis, Sauberkeit und reduziert die Fehlerquellen.“ Werner Lanzerstorfer, PPG Austria serung des Reparaturprozesses. „MoonWalk bringt Zeitersparnis, Materialersparnis, Sauberkeit, reduziert die Fehlerquellen und erhöht die Qualität“, so Lanzerstorfer. Für das kommende Jahr plant der Österreich-Chef den Verkauf von 25 Maschinen. „Wir stellen die Anlage den Betrieben nun gebietsweise vor, laden die Kunden aber auch ein, sich im Schulungszentrum davon zu überzeugen, wo die erste Anlage bereits installiert ist.“
Anlage dokumentiert den Innovation „Die Anlage ist immer sauber und sieht so modern und innovativ aus, dass manche Lackierbetriebe das Gerät gerne in den Sichtbereich der Kunden stellen möchten“, erzählt Lanzerstorfer. „Dabei ist Sauberkeit einer der wichtigsten Vorteile“, ergänzt Techni-
16
AUTO & Wirtschaft 11/2019
cal Manager Hans Niederegger: „Sich verkrustende Lackreste beim Ausgießen sowie Verunreinigungen durch Staub und Partikel kommen in dem geschlossenen System nicht mehr vor, und das ermöglicht ein deutlich saubereres Arbeiten.“
Kleinstmenge, Sauberkeit und Materialeinsparung Ein weiterer, entscheidender Punkt ist die geringe Menge, die damit gemischt werden kann. „Sehr kleine Lackmengen waren bislang aufgrund der nicht darstellbaren Kleinstmengen der jeweiligen Farben nicht möglich“, so Lanzerstorfer. Sind etwa in Relation bei 100 Gramm einer Farbe 3 Gramm Weiß hinzuzufügen, ist es fast unmöglich, händisch eine deutlich kleinere Menge zu mischen. MoonWalk hingegen mischt mit absoluter Genauigkeit auch Kleinstmengen. „Damit sind einerseits geringe Volumen für Spots möglich, zudem kann der Lackierer genauer auf den Bedarf mischen“, so Niederegger. Bislang wurde immer eine großzügige Reserve einkalkuliert, da bei einer notwendigen Nachmischung kaum derselbe Farbton getroffen wurde. Dank MoonWalk wird der Ton 1:1 noch einmal hergestellt, in der minimal notwendigen Menge. Neben der Materialeinsparung durch die exaktere Menge wird auch eine Einsparung von 6 bis 9 % dadurch erzielt, dass die Lackdose auf dem Kopf steht und damit zu 100 % entleert wird. Nicht zuletzt: „Fehlmischungen kommen nicht mehr vor. Allein dadurch hat sich die Leasingrate schon amortisiert“, so Niederegger abschließend. • (GEW)
LACK EXTRA
Großes Bild: Werner Jost jun., Werkstattleiter Reinhard Reinbrecht, Sonax Master Trainer Bernhard Reitzer (v.l.)
Experten in Sachen Glanz Bei Werner Jost in Ligist und Krottendorf kommen seit Kurzem in der Aufbereitung und in der Waschanlage Produkte der Sonax-Profiline zum Einsatz. Von Mag. Bernhard Katzinger
S
eit 1963 kümmert sich die Familie Jost im südweststeirischen Ligist um alles, was Farbe braucht. Begonnen hat damals alles mit Johann Jost, der einen Maler- und Anstreicherbetrieb in Ligist gründete. Heute betreibt das Unternehmen – mittlerweile in 4. Generation an 2 Standorten in Ligist und Krottendorf mit 49 Mitarbeitern – zusätzlich einen Karosserie- und Lackierbetrieb, eine Industrielackie rung sowie einen Arbeitsbühnenverleih und installiert intelligente Systeme zur Taubenabwehr. Ach ja, und eine Waschanlage betreibt man am zweiten Standort in Krottendorf, mittlerweile der Hauptstandort, ebenfalls. Diese wird vom Betrieb genutzt, ist aber auch für Laufkundschaft offen.
Sonax für Profis und Private Seit Kurzem hat Jost in der Autoaufbereitung und in der Waschanlage Sonax-Produkte in Gebrauch. Die Pflegeprodukte, die man den Endkunden im eigenen Shop als praktische und wirkungsvolle Lösung für zu Hause anbietet, kommen in der Profivariante zum Einsatz, wenn es gilt, Kundenfahrzeuge nach der Karosserie- und Lackreparatur für den Kunden ansprechend aufzubereiten. „Die Aufbereitung ist bei uns hauptsächlich ein Instrument zur Kundenbindung. Es gehört dazu, dem Kunden ein sauberes Fahrzeug zu übergeben“, meint Werkstattleiter Reinhard Reinbrecht. „Der Unterschied zwischen den Heimprodukten für den Privatanwender und der Profiline liegt in der
Konzentration“, erklärt Master Trainer Bernhard Reitzer. Er steht den Betrieben zur Verfügung, wenn es Fragen rund um die Anwendung der Produkte gibt – und er kennt die Familie Jost, da er selbst in Ligist eine Firma für Autoaufbereitung betreibt. „Der Privatkunde darf nur Mittel in die Hand bekommen, mit denen er nichts falsch machen kann, während dem Profi zum Beispiel zugemutet werden darf, Mischungs- und Konzentrationsverhältnis zu variieren“, ergänzt Kundenbetreuer Franz Reinisch.
Stetige Weiterentwicklung Die Profiline – von der Schleifpaste „Cutmax“ über die Politur „Perfect Finish“ bis hin zum geeigneten Zubehör an Schwämmen, Mikrofasertüchern und dergleichen – deckt alles ab, was in der Aufbereitung benötigt wird. Das gilt auch für den Nutzfahrzeugbereich oder landwirtschaftliche Fahrzeuge. Gleichzeitig werden laufend neue Produkte auf den Markt gebracht, wie Reinisch erklärt. Immerhin unterhält der deutsche Hersteller eine eigene Forschungs- und Entwicklungs abteilung und kann so schnell auf neue Vorgaben – etwa umweltschutzrechtlicher Natur – reagieren. In der Sonax-Akademie werden Profis unterschiedliche Seminare zur Fortbildung angeboten – vom Einstieg in die Fahrzeugpflege bis hin zum Expertenstatus in Sachen Glanz. •
AUTO & Wirtschaft 11/2019
Sonax Profi produkte in der Aufbereitung bei Jost
17
LAck extra
Das neue Acoat Selected Partnerprogramm wird bei der Management-Konferenz in Berlin vorgestellt
Mehr als funktionierender Lack Bei der Acoat Selected Managementkonferenz will AkzoNobel seine Kunden mit einigen Neuheiten fit für die Herausforderungen der Zukunft machen.
D
ie Margen gehen zurück, die Investitionen werden höher: Das bringt steigende Kosten pro Repara tur“, prognostiziert Daniel Kapeller, VR Premium Sales Manager bei AkzoNobel Österreich. Die Basis für ein erfolgreiches Geschäft ist aus seiner Sicht aber weiterhin gegeben. „Der Fahrzeugbestand wächst nach wie vor“, so Kapeller. Die Betriebe müs sen sich für die Zukunft aber auf zahlreiche Verän derungen einstellen: die zunehmende Komplexität der Fahrzeuge, vielfältige Materialien, verschiedene Schweiß- und Verbindungstechniken, umfassende Vermessungs- und Kalibrierungstätigkeiten sowie grundsätzliche Veränderungen im Ablauf und der Arbeitsweise. Die wohl größte Veränderung ortet Kapeller im deutlichen Rückgang der Schadenshöhe. „Während die durchschnittliche Aufprallgeschwindigkeit ohne Notbremsassistent bei 9 Stundenkilometer liegt, bleibt mit Assistent nur mehr 1 km/h übrig. Dem entsprechend kleiner ist damit der Schaden, der nur mit hocheffizienten Abläufen ertragreich repariert werden kann“, so Kapeller: „Aber es ist noch genug Zeit, sich zu spezialisieren.“ Genau dabei will Akzo Nobel seine Kunden unterstützen. „Dass unser Lack funktioniert, ist ohnehin klar, wichtig ist das Drum herum: Positionierung, Image, Abläufe. Denn dafür hat der Betrieb im Tagesgeschäft keine Zeit.“ Dafür wurde der Partnerklub Acoat Selected ins Leben gerufen, der rund 380 Betriebe in Deutsch
18
AUTO & Wirtschaft 11/2019
land, Österreich und der Schweiz zählt. „Hier bieten wir Lösungen, die weit über das Verkaufen von Lack hinausgehen“, erklärt Daniel Kapeller. Bei der Acoat Selected Management-Konferenz, die Ende November in Berlin stattfindet, wird das neue Schulungsprogramm samt neuen Veranstal tungen vorgestellt.
Immer die gleichen Arbeitsbedingungen? Auch im technischen Bereich wird die Manage ment-Konferenz ein Highlight bringen. „Dabei
„Dass unser Lack funk tioniert, ist ohnehin klar, wichtig ist das Drum herum.“ Daniel Kapeller, AkzoNobel Armin Dürr, Technical Manager DACH, und Daniel Kapeller, Premium Sales Manager
handelt es sich um ein System, das die Prozesse in der Lackierkabine schneller, sicherer und profi tabler macht“, verrät Armin Dürr, Technical Mana ger DACH. „Paint PerfomAir“ optimiert sowohl die Leistung in der Kabine als auch die gesamten Prozess- und Energiekosten. Weitere Details zur Standardisierung der Arbeitsbedingungen in der Lackierkabine werden in Berlin live vor Ort und unmittelbar danach auch bei AUTO & Wirtschaft präsentiert. • (GEW)
LACK EXTRA
Turbo oder Sparefroh Je nach Anforderung bzw. Werkstattauslastung wird die Lackreparatur schneller oder energiesparender.
M
öglich macht dies das Speed-TEC-Sortiment von Spies Hecker. Die auf Axalta Technology basierende Produktfamilie umfasst den Permasolid HS Nass-in-Nass Speed Füller 5550, den Perma solid HS Speed Füller 5500 und den Permasolid HS Speed Klarlack 8800. Diese wird zusammen mit dem Permahyd Hi-TEC Basislack 480 verwendet.
Der neue HS Nassin-Nass Speed Füller 5550 ist in den Farben Weiß, Grau und Schwarz erhältlich
Neuteil-Lackierung in 36 Minuten Versprochen werden verkürzte Arbeitsprozesse, reduzierter Energieverbrauch – eine Einsparung bis zu 70 Prozent ist möglich. Auch gute Ergebnisse lassen sich erzielen. Dabei ermöglicht die Systemlösung den kompletten Trocknungsprozess bei 60 °C, 40 °C oder sogar ohne forcierte Trocknung bei 20 °C. Die Betriebe können damit je nach Auslastung im Betrieb oder bei Terminvereinbarungen mit dem Kunden frei wählen, ob sie im Arbeitsprozess auf Geschwindigkeit setzen oder ob Energie- und damit Kostensparen im Fokus steht. Der neue Permasolid Speed-TEC HS Nass-in-Nass Speed Füller 5550 kann bereits nach
5 Minuten Ablüftzeit überlackiert werden. Mit den anderen Speed-TEC Produkten, die ebenfalls mit kurzen Trocknungszeiten auskommen, lässt sich eine Neuteil-Lackierung im Idealfall in 36 Minuten erledigen. Zudem zeichnet den Nass-in-Nass Speed Füller 5550 – erhältlich in den Farben Weiß, Grau und Schwarz – ein hohens Standvermögen an senkrechten Flächen aus. In Kombination mit Basislack und Klarlack ergibt sich einen guter Decklackstand und ein brillantes Erscheinungsbild. • (MPI)
Fachkongress und Ausstellung für Kfz-Service, Karosserie und Reifen 11. März 2020, Allianz Stadion Wien Für Werkstätten, Karosseriebetriebe, Reifenfachbetriebe und den Independent Aftermarket Vorträge, Workshops und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen: Digitalisierung, Elektrifizierung, Kalibrierung, freier Datenzugang, Versicherungsabwicklung, Fachkräftemangel, ... Fachausstellung, Lösungen, Kontakte, Netzwerke Eintrittspreis: € 87,– www.werkstattforum.at AUTO & Wirtschaft 11/2019
??
LACK EXTRA
wird per WLAN mit der IP-Waage gekoppelt und die notwendigen Daten zum Ausmischen werden übermittelt. Weitere Geräte wie Etikettendrucker oder Barcode-Scanner lassen sich per WLAN ebenfalls über die Cloud integrieren und zu einem effektiven Arbeitsfluss beitragen. Dabei hilft auch der Zugriff auf die sich automatisch aktualisierende Datenbank Standowin iQ mit über 200.000 Farbtonformeln ebenso wie eine übersichtliche Zusammenfassung von Prozesskennzahlen im KPI Dashboard.
iQ Cloud: 100 %, Plus und TOP Manuelle Aktualisierungen, Wartungen und Datensicherungen sind nicht mehr erforderlich
Kabelsalat adieu
Mit Standowin iQ Cloud kann das Farbtonmanagement ab sofort auf allen mobilen Geräten erledigt werden.
D
abei stellt Standox je nach Anforderung 3 verschiedene Paketangebote bereit. Basis des Angebots sind die Standowin iQ Cloud und das Farbtonmessgerät Genius iQ, die für präzise Messwerte und exakte Farbtonformelermittlung sorgen. Das mobile Gerät oder Computer-System der Werkstatt
„Früher mussten Lackierbetriebe nahezu alle Farbtonmanagement-Prozesse im Mischraum durchführen“, so Olaf Adamek, Brand Manager bei Standox für Europa, Mittlerer Osten und Afrika: „Mit der drahtlosen Farbtonmanagement-Technologie von Axalta ermöglicht Standox seinen Kunden eine benutzerfreundliche, zuverlässige und wirtschaftliche Arbeitsweise.“ Erhältlich sind 3 iQ Cloud-Pakete. Sie reichen von der LAN-basierten Variante, der Standowin iQ Cloud 100 %, über eine teilweise kabellose Version, die Standowin iQ Cloud 100 % Plus, bis hin zur komplett drahtlosen Einbindung aller Komponenten ins WLAN, der Standowin iQ Cloud 100 % TOP. Was alle 3 vereint: Aktualisierungen, Wartungen und Datensicherungen erfolgen automatisch über die Cloud. • (MPI)
Tintometers Erben Die heute zu BASF gehörige Lackmarke R-M feierte in der Salzburger Panzerhalle ihren 100. Geburtstag. Begonnen hat alles mit lackierten Holzenten und dem „Tintometer“.
D
er Markenname R-M leitet sich von den Namen der beiden Gründer her, den Amerikanern Rinshed und Mason, und die begannen 1919 mit der Herstellung von hübsch lackierten Holzenten zur Dekoration, ehe sie sich auf die Autobranche fokussierten. Schon 1926 konnte Cadillac als Kunde gewonnen werden; seit 1963 bearbeitet man den europäischen Markt, seit 1986 ist man als eigenständige Marke Teil von BASF.
Historische Einblicke Diese und mehr geschichtliche Einblicke lieferte das Fest zum 100-jährigen Bestehen der Marke in der Salzburger Panzerhalle im Oktober. Besucher konnten zum Beispiel einen „Tintometer“ bestaunen – ein Gerät, mit dem Mitte des 20. Jahrhunderts Lacke ausgemischt wurden. Auch die Anfänge der digitalen Farbtonmessung wurden gezeigt. Vertriebsleiter Norbert Grimmeisen: „Für mich ist es eine besondere Freude, heute 100 Jahre R-M zu
20
AUTO & Wirtschaft 11/2019
Bei der Feier wurde dieses Bobby Car vom Salzburger Georg Raffetseder lackiert – der glückliche Gewinner eines Schätzspiels durfte das Exponat dann mit nach Hause nehmen
feiern. 2007 durfte ich den Vertrieb der Marke R-M in Österreich übernehmen.“ „Die Innovationsstärke von R-M ist in der Ausstellung deutlich zum Ausdruck gekommen. Diesen Pionierspirit möchten wir auch in die Zukunft tragen“, so Christoph Rieser, Geschäftsführer der BASF Coatings Services GmbH. • (KAT)
LACK EXTRA
Satajet X5500 Phaser
Mit der neuen PremiumSpritzpistole X5500 Phaser bringt Sata die X-DüsenTechnologie in seinem Spitzenmodell. Von Mag. Bernhard Katzinger
licht eine einfachere und schnellere Reinigung – und damit nimmt die Wartung weniger Zeit in Anspruch. Auch die Lautstärke des Geräts – Sata spricht von einer „Flüsterdüse“ – während der Applikation sei spürbar reduziert und gebe dem Lackierer so ein weicheres, angenehmeres Gefühl beim Lackieren, wie es vonseiten des Herstellers heißt. Dabei garantiere die
Lackieren auf der Enterprise D
ie Satajet X5500 Phaser – der Name bürgt für Hochtechnologie, fragen Sie nur einen Anhänger der Science-Fiction-Serie „Star Trek“! –, die der Spritzpistolenhersteller im Oktober auf der Equip Auto in Paris vorstellte, ist nunmehr im Fachhandel verfügbar. Damit hält das X-Düsensystem auch im Spitzenmodell Einzug: für HVLP in den Düsengrößen 1,2 bis 1,4, für RP von 1,2 bis 1,3. „Je nach eingesetztem Material, Arbeitsgewohnheit
„Bei gleicher Anwendungsweise ist eine Materialeinsparung von bis zu 15 Prozent möglich.“ Christopher Bihr oder klimatischen Bedingungen kann der Anwender in der bewährten HVLP- und RP-Technologie zwischen einer kontrollierten oder schnellen Applikation wählen“, sagt Christopher Bihr, Leiter Marketing Services und Online-Marketing bei Sata.
Außergewöhnliches Design Die X-Düsen bestechen durch besonders feine Zerstäubung, durch die noch weiter verbesserte Luftverteilung im Pistolenkörper kann im neuen Modell auf den Luftverteilerring verzichtet werden. Das ermög-
Technologie eine optimierte Verteilung des Materials für eine gleichmäßigere und feinere Zerstäubung in beiden Materialvarianten. Insgesamt sei die X5500 Phaser passend für jede Applikationsanforderung, unabhängig von Eigenschaften des Lacksystems, klimatischen Bedingungen oder Lackiergewohnheiten, etwa Arbeitsgeschwindigkeit oder Kontrolle betreffend. „Bei gleicher Applikationsweise ist eine erhebliche Materialeinsparung von bis zu 15 Prozent möglich“, verspricht der Hersteller in Sachen Effizienz.
Online-Unterstützung Mit aufsteigender Düsengröße in der jeweiligen Technologie (HVLP/RP) und Strahlform („I“ oder „O“) steigt der Materialauswurf konstant – das bedeutet, dass die jeweilige Strahlhöhe und -breite über das gesamte Spektrum gleich groß bleiben. Der Anwender hat somit ein transparentes und logisches System, das ihm klare und strukturierte Entscheidungsmöglichkeiten gibt. Für die Bestimmung der passenden Düse bietet der Hersteller Lackierern umfassenden Support, etwa auf der Website oder in der eigenen Düsenfinder-App („Nozzlefinder“), die für Android- oder AppleSmartphones bereitsteht. •
AUTO & Wirtschaft 11/2019
21
LACK EXTRA
Macrofan Avantage UHS Clearcoat für Energieeinsparung und Prozessgeschwindigkeit
Zeit, Energie & Kosten sparen Die Herausforderungen für Lackierbetriebe wachsen. Lechler Coatings positioniert sich mit einer Produktlinie, die Zeit, Energie und Kosten einspart.
D
er Trend im starken Verdrängungswettbewerb im Lackgeschäft entwickelt sich zu unseren Gunsten“, berichtet Sascha Kluck, Sales & Marketing Manager bei Lechler Coatings Deutschland, der in seiner Funktion auch für den österreichischen Markt verantwortlich ist und die drei österreichischen Vertriebspartner betreut. Der Grund ist leicht erklärt: „Weil der Kostendruck in den Lackierbetrieben sehr
attraktiven Produktkosten, andererseits von den Einsparungen im Prozess. „Das ist ein Türöffner, da die Betriebe immer mehr auf die Kosten achten müssen“, lautet das Resümee des erfahrenen Lack spezialisten: „Wir sehen auch aus Deutschland, dass die Herausforderungen größer werden. Da können wir als Alternative punkten. Die Effizienzsteigerung ist dabei unser wichtigstes Merkmal.“ Nicht zuletzt sieht Kluck die Prozessoptimierung auch als wichtigen Umweltaspekt. Die Klimadiskussion wird in den nächsten Jahren verstärkt auch die Lackierbetriebe treffen, weil hier viel Energie eingesetzt wird. Vor allem bei den ölbeheizten Anlagen rechnet Kluck mit wachsenden Diskussionen.
„Wir sehen auch aus Deutschland, dass die Herausforderungen größer werden. Da können wir als Alternative punkten. “ Sascha Kluck, Lechler Coatings hoch ist und – wie wir vor allem in Deutschland sehen – noch weiter steigt.“ Bei der Produktentwicklung legt Lechler dabei großen Wert auf Effizienzsteigerung. „Mit Easy Efficiency haben wir die richtigen Produkte, sowohl im Wasserlack- als auch im Klarlackbereich“, so Kluck. Jüngstes Beispiel ist der Macrofan Avantage UHS Clearcoat, ein ultrafestkörperreicher Klarlack mit breitem Applikationsspektrum und schneller Trocknung. Kluck: „Entscheidend ist die Einsparung von Energiekosten und Prozesszeit.“
Attraktive Einstiegspreis, höhere Effizienz Die Lackierbetriebe profitieren doppelt: einerseits von den im Vergleich zu anderen Premiummarken
22
AUTO & Wirtschaft 11/2019
Weiteres Wachstum in Österreich Vertriebsseitig setzt Lechler in Österreich unverändert auf die drei bewährten Vertriebspartner: Ragfa Farbenhandel in Klagenfurt, Eibegger in Rothenthurm (Steiermark) und Jägert in Mils (Tirol). „Österreich funktioniert sehr gut, sowohl in der Autolackierung als auch in der Industrie haben wir auch heuer wieder ein leichtes Wachstum zu verzeichnen und gehen davon aus, dass das auch im nächsten Jahr der Fall ist“, bilanziert Sascha Kluck. „Um das Geschäft auszuweiten, suchen wir gegebenenfalls noch einen weiteren Vertriebspartner für Österreich.“ • (GEW)
LACK EXTRA
Oben: Skoda Decker – Autohaus am Wiener Neubaugürtel Rechts: 35 Meter hoher Abluftturm der Lackiererei Unten: Digitales Farbtonmessgerät Ratio Scan 12/6
Martin Kanizsaj, Harald Ruzicka, Thomas Decker (v.l.)
Lackieren in schwieriger Lage Bei der Blechklinik Decker in Wien 15 kommt Glasurit von BASF zum Einsatz. Sowohl die digitalen als auch die analogen Qualitäten von Produkt und Service werden geschätzt. Von Mag. Bernhard Katzinger
W
er öfter den Wiener Gürtel auf Höhe der Hauptbibliothek befährt, dem wird der Standort von Skoda Decker schon aufgefallen sein. Seit 1977 besteht das Autohaus am Neubaugürtel, seit 1993 wird dort mit der tschechischen Marke gehandelt. Thomas Decker, Chef und Sohn des Fimengründers, betreibt seit 2015 neben dem Autohaus auf der Hinterseite des Häuserblocks als Schwesterfirma die Blechklinik Decker GmbH, einen Karosseriebau- und Lackierbetrieb. Hier wird mit Glasurit von BASF gearbeitet. „Ich konnte damals ein komplettes Team übernehmen, und da haben wir die Lackmarke beibehalten“, erzählt Decker. In der Blechklinik arbeiten 6 Mitarbeiter, einer davon ist Lehrling. Im Kfz-Handel mit Werkstatt sind 18 Personen (davon ebenfalls 1 Lehrling) beschäftigt. Eine Frage, die sich angesichts des Standorts geradezu aufdrängt: Wie schätzt der Chef die Lage seines Geschäfts ein? „Für die Kunden ist sie sehr gut, für die Arbeit bedeutet sie ein paar Schwierigkeiten.“ So behilft man sich mit Parkplätzen in umliegenden Tiefgaragen. Genehmigung und Errichtung der Lackiererei sei auch keine Leichtigkeit gewesen. „Wir haben ein Jahr gebraucht, um die Betriebsanlagen genehmigung zu bekommen“, so Decker. Unter anderem musste für die Abluft ein 35 Meter hoher Kamin aufgestellt werden. Die Lackierkabine errichtete eine Spezialfirma, nachdem mehrere große Anbieter sich den Auftrag nicht antun wollten.
Digitale und analoge Qualitäten Neben dem Vorteil, dass Glasurit bei VW gelistet ist, schätzen die Profis bei Decker unter anderem die moderne digitale Farbtonfindung. „Das Ratio Scan 12/6 verfügt über integriertes Licht mit weißen und blauen LEDs, misst 12 Geometrien und besitzt eine integrierte Kamera zur Kratzer-Kontrolle“, erklärt Glasurit-Kundenbetreuer Martin Kanizsaj. „Zur Farbtonfindung arbeitet das Gerät mit zuverlässigen, von BASF patentierten Algorithmen, und es greift auf die weltweit größte Farbtondatenbank zu.“ Aber nicht nur die Farbtonfindung wird digital, auch in der internen Kundenabwicklung sorgt Vernetzung für effizientere Abläufe und
„An unserem Standort eine Lackiererei zu bauen, war schon abenteuerlich und aufwendig.“ Thomas Decker lückenlose, reparaturbegleitende Dokumentation. Gleichzeitig schätzen die Lackierer um Standort leiter Harald Ruzicka auch die analogen Qualitäten: „Glasurit ist ein guter Partner, schnell erreichbar, und wenn nötig, ist ein Techniker auch schnell bei uns vor Ort.“ •
AUTO & Wirtschaft 11/2019
23
LAck extra Hochwertige Produkte und Werkzeuge zum Scheibenkleben von WestColor und Sika Automotive Repair (o.) Unbedingt notwendig: Kalibrierung mit Dokumentation auf dem aktuellsten Stand (u.) Otmar Hainsching und Gregor Schörg (Lack & Technik), Inge und Marcel König, Thomas Farago (Sika Automotive Repair)
Königsdisziplin Autoglas Für Autoglas König in Linz hat Qualität oberste Priorität. Das gilt auch für Lieferanten, und so setzt man auf Lack & Technik und die Produkte von Sika Automotive Repair.
D
er Bereich Autoglas wird laufend komplexer, und dafür braucht es heute absolute Spezialisten, wie ein Besuch bei Inge und Marcel König in Linz Leon ding beweist. Die Basis ist dabei Qualitätsreparatur nach Herstellervorgaben. Das beginnt bei den OEMScheiben von Saint Gobain und Pilkington, geht über die richtigen Montageprodukte wie den Schei benkleber und reicht bis zur Kalibrierung. „Für den ordnungsgemäßen Einbau müssen alle Bestandteile
„Für den ordnungsgemäßen Einbau müssen alle Bestandteile stimmen.“ Marcel König, Autoglas König
stimmen“, erklärt Marcel König. Wichtigster Liefe rant ist in diesem Fall Lack & Technik aus Linz mit Beratung, Schulung und den richtigen Produkten wie beispielsweise die Lösungen von Sika Auto motive Repair. Denn für Lack & Technik endet die Zusammenarbeit nicht mit der Lieferung der Pro dukte: Beratung, Anwendungstechnik und umfas sende Schulungen gehören hier zur Partnerschaft. „Lack & Technik ist unser Multiplikator, der auch die Abläufe erklärt“, erklärt Thomas Farago von Sika Automotive Repair.
Kalibrierung und Produkthaftung Ein oft unterschätzter Aspekt ist dabei die Produkt haftung: „Dauerhaftes Kalibrieren ist erst erlaubt,
24
AUTO & Wirtschaft 11/2019
wenn der Klebstoff auf OEM-Niveau dauerhaft aus gehärtet ist“, so Farago. Die Grundvoraussetzung ist also ein OEM-Produkt wie Sika Tack Elite, das OEM-Level nach 60 Minuten gewährleistet. Der nächste Schritt ist die korrekte Kalibrierung samt Dokumentation. Im Falle eines Unfalls aufgrund ei nes fehlerhaften Assistenzsystems muss der Betrieb beweisen, dass vorschriftsmäßig gearbeitet wurde und die Assistenzsysteme nach der Reparatur funk tioniert haben.
Wegfahrbereit nach 30 Minuten Sika bietet für die Scheibenverklebung zwei hoch wertige Produkte an: „Sika Tack Elite und SikaTack Pro sind nach 30 Minuten wegfahrbereit und das bis zu minus 10 Grad Celsius“, so Farago. Dabei hält die eingeklebte Scheibe bereits nach diesen 30 Minuten einem Unfall stand, bei dem sich der Airbag an der Scheibe abstützt. „Herkömmliche Systeme brauchen dafür 2 bis 3 Tage“, erklärt Farago. „Bis her musste ich mich auf den Kunden verlassen, dass er das Fahrzeug nicht daheim am Randstein geparkt hat. Heute wird das Auto komplett fertig ausgelie fert“, beschreibt Inge König. Neben der hohen Zahl an zufriedenen Flotten-, Fuhr park- und Privatkunden kommen 20 Prozent der Auf träge von Werkstätten und Autohäusern. Dazu kommt die österreichweite Produktlieferung mit Full Service für die Werkstätte. „Die Werkstätte sagt, welches Auto, und wir liefern die Scheibe mit allen nötigen Lösungen und Kleinteilen“, so Inge König. • (GEW)
LACK EXTRA
Das Team von KfzKratochwill freut sich mit Andreas Auer (l.) und Hermann Schabauer (r.)
Erfolg im Mainstream-Segment I
n Österreich hält man bei 45 Betrieben. „Ich bin auf der AutoZum in Salzburg auf Syrox aufmerksam geworden und habe mich gleich auf der Messe bei Hermann Schabauer über das Produkt informiert“, so Unternehmer Arthur Kratochwill. Für das Mainstream-System von Axalta entschieden hat er sich dann recht spontan aufgrund der Einfachheit und Überschaubarkeit sowie der zuverlässigen digitalen Farbtonmessung – eine Entscheidung, mit der er nach wie vor sehr zufrieden ist.
Keine Abstriche bei der Leistung Das Unternehmen in Leopoldsdorf südlich von Wien ist vom Premium-System eines Mitbewerbers zu Syrox gewechselt und lackiert seither ausschließlich damit, während etwa die Hälfte der österreichischen Kunden noch eine zweite Lackmarke in Verwendung haben. Muss man bei der Arbeit mit dem günstigeren System Abstriche machen? Im Gegenteil, bekräftigt Kratochwill. Ihm sei noch kein Fall untergekommen, den er mit Syrox nicht habe lackieren können. Die Syrox-Produkte sind VOC-konform, kommen nur für Garantiereparaturen nicht infrage, da es für das System keine Hersteller-Approvals gibt. Alle Bestellungen werden ausschließlich online abge wickelt, Support und Trainings sind ebenfalls im Internet abrufbar. Obwohl seine Hauptaufgabe in der Kundenakquise besteht, hält Schabauer den persönlichen Kontakt zu seinen Kunden.
Persönlicher Kontakt trotz „digitalen“ Produkts „Es ist uns wichtig, dass der Kundenbetreuer ab und zu bei uns vorbeischaut, ob eh alles passt“, bestätigt
Die Axalta-Lackmarke Syrox knackt den „Tausender“: Kfz-Kratochwill in Leopoldsdorf ist der 1000. Betrieb im EMEA-Raum, der das innovative und nutzerfreundliche System nutzt. Von Mag. Bernhard Katzinger
Kratochwill. Und auch bei Axalta bekennt man sich dazu, dass man den persönlichen Kontakt mit den Kunden nicht verlieren will, auch wenn es sich bei Syrox um ein „digitales Produkt“ handelt. Letzteres gilt auch für die Farbtonfindung, welche nur noch mit einem elektronischen Farbtonmessgerät via Cloud erfolgt. Auf eine Farbtondokumentation wird im Unterschied zu Premium-Lackmarken verzichtet. Dass Syrox schnell wächst, ist für Hermann Schabauer, Vertriebsverantwortlicher für Syrox bei Axalta Österreich, keine Überraschung. „Wir werden heuer das Ziel, 20 neue Betriebe dazuzu-
„Wir werden heuer unsere Ziele überschreiten und wollen 2020 gleich schnell weiterwachsen.“ Hermann Schaubauer, Syrox Vertrieb und Technik gewinnen, deutlich überschreiten und wollen auch 2020 mit etwa der gleichen Geschwindigkeit weiterwachsen.“ Man überlegt deshalb auch, die Vertriebsmannschaft – die derzeit nur aus Schabauer besteht – aufzustocken. Damit will man dann auch im Westen Österreichs mit Syrox erfolgreich sein. •
AUTO & Wirtschaft 11/2019
25
LACK EXTRA
Der neue Betrieb wurde vor 6 Jahren auf der „grünen Wiese“ in Sollenau errichtet
Das beste Werkzeug Im Betrieb der Brüder Panzenböck in Sollenau setzt man auf Ausrüstung und Beratungsleistungen von Kastner. Von Mag. Bernhard Katzinger
E
s braucht schon Optimismus, um als junger Facharbeiter heute den Schritt zum eigenen Unternehmen zu wagen. Die Brüder Bernd und Mario Panzenböck gingen das Risiko vor 11 Jahren ein, und seit knapp sechs Jahren bewirtschaften sie den heutigen, damals neu auf der grünen Wiese errichteten Karosserie- und Lackierbetrieb.
Mario Panzenböck mit KastnerKundenbetreuer Rudolf Flatischler (v.l.)
Schon seit der Lehre mit Kastner „Schon während meiner Lehrzeit als Karosseriebautechniker hatte ich den Traum von meiner eigenen Lackierbox“, erzählt Mario Panzenböck schmunzelnd. Verwirklicht hat er ihn sich nicht zuletzt mit der Unterstützung von Werkstattausrüster Kastner. Auch Kastner kennt den Unternehmer noch aus seiner Zeit beim BMW-Betrieb, in dem er die Lehre absolvierte. „Mir war klar, dass es eine Blowtherm-Kabine sein musste“, so Panzenböck. Über die eigenen Vorstellungen und Erfahrungen hinaus hätten die kompetenten Berater von Kastner in so manchem Detail schon bei der Planung sinnvolle Verbesserungen vorgeschlagen – etwa die modernen Vorbereitungsplätze oder das Schnellrichtsystem. „Manfred Obermoser von Kastner hat uns ganz individuell beraten und mit viel Fachkompetenz Tipps gegeben.“ Über Kastner hat man sich auch ein Autel-Kalibrier-
26
AUTO & Wirtschaft 11/2019
system für moderne Assistenzsysteme angeschafft – eine Notwendigkeit, will man auch in Zukunft Windschutzscheibenreparaturen durchführen. „Auch ein Radarsensor, wenn man den Stoßfänger neu lackiert hat, muss kalibriert werden.“ Das AutelSystem hat den Vorteil, dass man keinen festen Platz dafür braucht. Innovationen wie diese passen den Brüdern gut ins Konzept: „Wir wollen fortschrittlich sein. Nur wenn man in die Zukunft schaut, wird’s weitergehen.“
„Wir wollen fortschrittlich sein. Nur wenn man in die Zukunft schaut, wird’s weitergehen.“ Mario Panzenböck Der Erfolg des Unternehmens gibt dieser Philo sophie Recht. „Wir haben den Betrieb step-by-step erweitert und stehen heute bei 8 Mitarbeitern, einer davon ist ein sehr motivierter und interessierter Lehrling, auf den wir richtig stolz sind.“ Erwähnenswert auch, dass im Betrieb eine weibliche Lackiererin zur Pistole greift. Überhaupt: „Die Mitarbeiter sind das Wichtigste, man braucht Leute, die nicht nur reinhackeln, sondern ein bisschen über den Tellerrand schauen. Erst danach kommt das perfekte Werkzeug.“ •
#SOEASY #SOEASY wie nass werden im deutschen Frühling #SOEASY wie 300km/h mit einem Ferrari zu fahren Wie die richtige Formel und den richtigen Farbton zu erhalten, wenn man COLOR MATCH Easy MAP benutzt
COLOR MATCH EASY MAP Die einfache Auswahl Die beste Formel Der richtige Farbton
Entdecken Sie, wie Sie effizienter werden: www.so-easy.org
MIT DEN STARS IN DER WERKSTÄTTE PUNKTEN.
Der ÖSV vertraut auf die Testsiegerqualität von SONAX. Geben Sie diese Sicherheit auch Ihren Kunden. Es zahlt sich aus. Wir unterstützen gerne mit rollbaren Abfüllstationen und individueller Betreuung. www.sonax.at