Dezember 2017 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
www.autoundwirtschaft.at
Trends
Hat das Öl-Geschäft noch Zukunft?
Wie hat sich die Kundenloyalität verändert? Wir fragen die Industrie.
Die vielfältigen Anforderungen der Automobilhersteller erfordern laufend neue Produkte
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er automotive GUIDE ist DAS Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft und bietet in kompakter Form alle relevanten Informationen für Unternehmer, Geschäftsführer, Entscheidungsträger und Einkäufer. Hier sind alle namhaften Firmen aufgelistet, bei den Partnerfirmen des automotive GUIDE werden zusätzlich Informationen zum Unternehmen, zu Produkten und Dienstleistungen sowie detaillierte Kontaktdaten und Ansprechpartner veröffentlicht.
Der automotive GUIDE hilft den Unternehmern der Kfz-Branche bei der Suche nach den richtigen Partnern und Lieferanten. In der Online-Version wird diese Suche noch deutlich vereinfacht. Alle Daten der Anbieter sowie einige Keywords sind in der Datenbank hinterlegt und führen zu einem raschen Ergebnis.
Wollen Sie mit dabei sein? Anfragen bitte an: amg@autoundwirtschaft.at
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EDITORIAL Der Kunde ist bestens informiert
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eden Sie im nicht-autoaffinen Freundes- oder Bekanntenkreis manchmal über die Autobranche? Nach mühevoller, gemeinsamer Arbeit, das Image der Autohäuser und Werkstätte in den vergangenen Jahrzehnten dorthin zu bringen, wo es deren seriöse Arbeit auch verdient hat, beginnt nun alles wieder zu schwinden. Das größte Problem sind dabei die Neuwagenstützungen, die über alle Medien des Landes in Hochglanzinseraten publiziert werden. Fast obszöne Geschenke werden unter dem Deckmantel „Ökoprämie“ angekündigt. Der Kunde vermutet: Zu den 15 Prozent Rabatt, die er bislang immer erhalten hat, kommen noch bis zu 10.000 Euro Verschrottungsprämie dazu. Und diese ganze Summe hat der Händler früher verdient. • Weiter geht’s bei Reifen, Ersatzteilen, Arbeitsstunden oder Jahresservice. Alles ist bei irgendeinem Anbieter im Internet „billiger“. Hier können Argumente wie Dienstleistung, Qualität, geschulte Mitarbeiter, Sicherheit und vieles mehr den Kunden noch überzeugen. Lediglich beim Öl wird es immer schwieriger, weil die Unterschiede mittlerweile so groß und nicht nachvollziehbar sind. Das mitgebrachte Öl ist dabei
ist es egal, ob es die Schmierstoffe in dem entsprechenden Volumen tatsächlich gibt oder nur eine Dose als Lockangebot angepriesen wird. Auch die Preisunterschiede bei der vorgeschriebenen Befüllung bei Flotten- und Leasingfirmen sind irreführend. Wie soll ein Kunde verstehen, dass bei seinem modernen Firmenfahrzeug das Öl nur die Hälfte kostet wie beim 4 Jahre alten Kompaktdiesel seiner Ehefrau? • „Wir haben keine Schwierigkeiten, die Kunden akzeptieren unsere Ölpreise“, bekommen wir oft zu hören. Sind Sie sicher? Denn das Schlimmste ist, wenn der Kunde einfach nicht mehr kommt, weil er sich unseriös behandelt fühlt. Oder die Ehefrau, die Tochter oder der Sohn deshalb die Werkstatt meiden. Die Kunden sind heute bestens informiert und erkennen die Preisgestaltung. Gehen Sie mit dem Schmierstoff-Aufschlag sehr achtsam um, damit Sie das Geschäft noch möglichst lange erhalten können und dem Kunden das Gefühl geben, dass er hier fair behandelt wird.
Das Schlimmste ist, wenn der Kunde nicht mehr kommt, weil er sich unseriös behandelt fühlt. das kleinste Problem und kommt auch sehr selten vor. Viel schlimmer ist, dass die Produkte online angeboten (von welchen offiziellen oder inoffiziellen Quellen auch immer) und verglichen werden. Dabei
Gerald Weiss, Prokurist, Redaktioneller Verlagsleiter B2B
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Hat das Ölgeschäft Zukunft? Der Verbrennungsmotor wird verteufelt, der E-Motor gehypt. Wie schnell wird die E ntwicklung wirklich passieren und was bedeutet sie für die Werkstatt und das Schmierstoffgeschäft? Von Gerald Weiss
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ieses Thema beschäftigt die Branche natürlich sehr, in Gesprächen und Umfragen bekommt man meist optimistische Antworten. Von Potenzialen und neuen Geschäftsmodellen für Werkstatt und Lieferanten ist da die Rede. Einige Vertreter der Industrie blicken gar nicht allzu weit in die Zukunft, sehen momentan oder „in den nächsten drei bis vier Jahren“ kein Problem. Das stimmt mit Sicherheit. Aber sind die prognostizierbaren Jahre ausreichend für die notwendigen Investitionen, die eine Werkstatt
Die E-Mobilität ist fix, dennoch besteht noch genug Zeit für das Geschäft mit dem Verbrennungsmotor. heute leisten muss? Zumal der Ölpreis ohnehin unter Druck steht und nicht mehr lange aufrecht zu erhalten ist?
Setzt sich die E-Mobilität durch? Die Skepsis über die tatsächliche Durchsetzung der Elektromobilität ist eines der häufigsten Argumente. Viele Anbieter sehen sich hingegen längst als Energieanbieter und haben sich in den Siegeszug der
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erneuerbaren Energie bereits vorsichtig eingereiht. Den Werkstätten hilft es herzlich wenig, wenn ihr Schmierstofflieferant schon weiß, womit er nach dem Ende von Benzin, Diesel und Motoröl noch Geld verdient. In manchen Fällen werden alternative, CO2-neutrale Kraftstoffe als entscheidende Entwicklung gesehen, die auch dem Verbrennungsmotor und damit dem Motoröl eine Zukunftschance bieten.
Die Autohersteller setzen auf Elektro Das alles mag eine Rolle spielen, dennoch: Die E-Mobilität ist fix, daran besteht seit der jüngsten IAA in Frankfurt und dem Entwicklungsplan von Volkswagen als einem der wichtigsten Hersteller kein Zweifel mehr. Egal wie sauber die Verbrennung, egal wie CO2-neutral der Kraftstoff: Der Wirkungsgrad des E-Motors ist viel höher, die Entwicklungs- und bald auch die Produktionskosten viel niedriger und die Gestaltungsmöglichkeiten beim E-Fahrzeug aufgrund der kompakten Antriebseinheit deutlich großzügiger. Oder wie VW-Vorstand Herbert Diess sagt: „Mit einem E-Antrieb schaffen Sie das Raumangebot eines Passat auf der
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Fläche eines Golf.“ Die Leistungsfähigkeit der Batterien wird sich rasant verbessern, ebenso das Thema Ladung und Infrastruktur. Bei den aktuellen Prognosen wird von einer linearen Verbesserung ausgegangen, diese wird aber sehr dynamisch erfolgen, disruptiv, wie das moderne Wort dafür heißt.
Verbrenner noch lange im Einsatz Gibt es auch eine gute Nachricht? Ja, denn trotz beschleunigter Entwicklung bei der Elektrifizierung wird der Verbrenner noch lange im Einsatz sein. Die Rechnung ist relativ einfach. Alle Fahrzeuge, die aktuell bzw. in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, sind hauptsächlich mit klassischen Verbrenner-Antrieben ausgestattet. Danach kommen erst die guten Jahre der Übergangstechnologie Hybrid, wo sich der Mildhybrid mit 48V das Volumen ausmachen wird. Aber auch die massiv an Bedeutung gewinnenden Vollhybrid-Lösungen sind noch sehr „werkstattfreundlich“. Zwar ist der Verschleiß beispielsweise bei den Bremsen durch das Rekuperieren und generell durch vorausschauende Fahrweise geringer, Motoröl wird aber weiter gebraucht. Dazu kommt der weiter steigende Anspruch der Schmierstoffe: Start-Stopp-Einsätze belasten den Motor und das Öl, durch die geforderten CO2-Einsparungen muss die Reibung im Motor immer stärker reduziert werden, das Öl wird noch dünner und damit hochwertiger sein. Die Aufrechterhaltung des Ölfilms ist damit eine große Herausforderung. Der Einsatz der exakt richtigen Spezifikation gewinnt ebenfalls an Bedeutung.
spricht noch für ausreichend (ältere) Verbrenner in der Werkstätte. Wie wir diese Jahre auch immer addieren: Seriöse Prognosen gehen davon aus, dass noch bis 2030 die Zahl der Verbrennungsmotoren (vor allem mit Hybrid) steigen wird. Erst danach wird der bis dahin bereits sehr stark wachsende Anteil an Elektromobilität (eventuell in Verbindung mit Wasserstoff) den konventionellen Motor zurückdrängen.
Rechtzeitig planen Zeit genug, um nicht in Panik zu verfallen, aber nah genug, um schon jetzt darüber nachzudenken, wo in zehn Jahren der Ertrag herkommen soll und welche Strategien und Investitionen heute und morgen für übermorgen sinnvoll sind. •
8 + 15 Jahre Ein Automodell hat einen Produktzyklus von 6 bis 8 Jahren und auch das letzte dieser Serie wird noch zumindest 12, eher 15 Jahre im Einsatz sein. Je höher das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in der Werkstätte, umso länger wird der klassische Ölservice erhalten bleiben. Auch die Prognose betreffend Bestandswachstum
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„Zwei Fass Öl im Sortiment – das ist Vergangenheit“ Bei stagnierendem bis sinkendem Marktvolumen setzen die Schmierstoff- Anbieter auf Vielfalt und Kundenprogramme, um zu bestehen.
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&W: Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung für den gesamten Markt bzw. für Ihr Unternehmen? Gerhard Wolf, Castrol: Der Schmierstoffmarkt in Europa und in Österreich verändert sich seit Jahren permanent. Die Kunst ist es, entsprechend vorausschauend zu handeln und mit den richtigen Business-Modellen und Programmen die Kunden weiterhin bestmöglich zu betreuen. Castrol ist in Österreich gut für die Zukunft aufgestellt und hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich.
„Langfristige, teilweise generationsübergreifende Partnerschaften sind für alle wichtig.“ Günther Katzengruber, Total
Armin Bolch, Motul: Motul hat ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 hinter sich, mit Wachstum in allen Segmenten. Wir sind sicher, dass sich diese Entwicklung 2018 fortsetzen wird. Das heißt, ich sehe positiv in die Zukunft. Motul bietet erfolgreich eine Fülle von Unterstützungskonzepten bei der Vermarktung von Schmierstoffen, wie z. B. das Grüne Dach, Motul Evo oder das Mehr-Wert-Konzept, um nur einige zu nennen. Der Markt wird sich stetig weiterentwickeln und darum müssen uns wir als Produzent von Hochleistungs-Schmierstoffen genauso weiterentwickeln, damit unsere Kunden bestens aufgestellt sind. Thomas Paukert, Liqui Moly: Die Ausgangslage im Markt ist unverändert: sehr intensiver Wettbewerb vieler Marken mit entsprechend überschaubarem Potenzial für Wachstum, da die Felle im Grunde
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g enommen verteilt sind. Umso mehr sind wir mit unserer Entwicklung zufrieden, weil wir Stand heute unser gestecktes Ziel für 2017 erreichen werden. Und wir setzen uns stets ambitionierte Ziele. Günther Katzengruber, Total: Wie auch schon in den letzten Jahren spürbar, schrumpft der Markt kontinuierlich zwischen 0,5 und 1 Prozent jährlich, was hauptsächlich kleineren Motoren geschuldet ist. Total konnte aufgrund der Marktstrategie Anteile dazugewinnen. Wir merken, dass es honoriert wird, die Margen zu schützen, indem wir nicht in Supermärkten verkaufen. Dietmar Neubauer, Veedol: Kurzfristig rechnen wir mit einem stabilen Marktumfeld, das aber zunehmend unter Druck gerät. Aufgrund der aktuellen Dieseldiskussion und den damit verbundenen Wechselprämien der Hersteller wird es Verschiebungen von den freien hin zu den markengebundenen Betrieben geben. Zudem ist der Wartungs- und Erhaltungsaufwand bei Neufahrzeugen naturgemäß geringer als bei älteren Fahrzeugen. Veedol bietet allen Werkstätten maßgeschneiderte Lösungen an, sich im Servicewettbewerb zu differenzieren und Margen zu steigern bzw. zu halten. Gernot Wendl, Shell: Der Bedarf an Schmierstoffen im Kfz-Bereich bleibt konstant – auf der einen Seite steigen die Fahrzeugbestände, auf der anderen Seite werden die Motoren kompakter und der Motorölbedarf pro Fahrzeug geringer. In diesem wettbewerbsintensiven Markt können wir seit Jahren durch unsere starke Positionierung als Qualitäts- und Technologieführer punkten und unseren Marktanteil stetig ausbauen. Wolfgang Schneider, Motorex: Die Entwicklung
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Günther Katzengruber, Total
Manfred Reitinger, Fuchs
geht eindeutig in Richtung Spezialöle, die auch die Herstellerfreigaben haben. Manfred Reitinger, Fuchs: Der Automotive Schmierstoffmarkt wird durch die erhöhten Anforderungen immer spezieller und verlangt nach Technologieführern, die als Entwicklungspartner auch im Aftersales-Bereich ihren Kunden die richtigen Produkte mit OEM-Freigaben anbieten können. Was den gesamten Schmierstoffmarkt betrifft, sind wir nach einem fulminanten ersten Halbjahr noch zuversichtlicher, das 9. Rekordjahr in Folge zu schaffen. Die größte Dynamik kam allerdings aus den Regionen Asien/Pazifik/Afrika, angetrieben vor allem vom China-Geschäft. Australien und Südafrika zeigten sich ebenfalls bärenstark. Die Antwort auf Ihre Frage lautet also: Wir sind sehr zuversichtlich. Wie hat sich das Verhalten Ihrer Kunden, also der Werkstätten, in den vergangenen Jahren verändert – hinsichtlich Loyalität, längerfristigen Verträgen, Gebindegrößen/Tanks und Qualitätsund Logistikanforderungen? Bolch, Motul: Wir haben klassisch eine hohe Loyalität in unserer Kundschaft, egal ob es sich um den
Gerhard Wolf, Castrol
Wolfgang Schneider, Motorex
Armin Bolch, Motul
Motorrad- oder Automotive-Bereich handelt. In der Tat gilt es zu bemerken, dass Logistikanforderungen sich verändern. Hier sind wir als SchmierstoffGesellschaft gefordert.
„Verträge und langfristige Bindungen sind im Automotive-Segment nicht mehr aktuell.“ Manfred Reitinger, Fuchs
Paukert, Liqui Moly: Es gibt Werkstätten und Betriebe, die ausschließlich auf einen möglichst niedrigen Preis achten. Die wird es immer geben. Wir haben das Glück, dass unsere Kunden äußerst loyal sind und das gesamte Liqui-Moly-Paket im Blick haben. Sie wissen unser gesamtes Dienstleistungsspektrum mit ausführlicher Beratung und Betreuung durch einen eigenen Außendienst und die mannigfaltigen
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Gernot Wendl, Shell
Thomas Paukert, Liqui Moly
Dietmar Neubauer, Veedol
Konzepte von Liqui Moly zu schätzen. Als Vollsortimenter haben wir unter den Ölherstellern auch eine exponierte Stellung im Markt. Das Qualitätsbewusstsein der Kunden ist sicherlich auch wegen der immer komplexeren Freigabethematik gestiegen. Das deckt sich mit unserem eigenen, sehr hohen Anspruch. Der steigenden Zahl an Motorölen ist es auch geschuldet, dass vermehrt kleinere Gebinde nachgefragt werden. Wolf, Castrol: Mit unserer Marke „Castrol“ verbinden viele Kunden starke Emotionen – wir sind ja seit über 60 Jahren auf dem österreichischen Markt tätig! Auch wenn die Umstände sich in all den Jahren geändert haben: Unsere Kunden und Mitarbeiter sind sehr loyal. Für uns heißt das: Ihre Bedürfnisse stehen im Zentrum und daher entwickeln wir unsere
„Entwicklungs- und Aftersales-Partnerschaften mit führenden Herstellern sind ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolges.“ Gerhard Wolf, Castrol Produkte, die Logistik, Programme und Businessmodelle stetig weiter. Langfristige Entwicklungs- und Aftersales-Partnerschaften mit führenden Automobilherstellern wie Audi, Ford, Honda, Jaguar, Land Rover, Volvo, Seat, Škoda und Volkswagen und deren exklusive Empfehlungen sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolges. Katzengruber, Total: Der Österreicher bleibt seiner gewohnten Linie treu, und das ist wirklich gut so. Langfristige, teilweise generationsübergreifende Partnerschaften sind häufig und für alle Schmierstoff-Unternehmen wichtig. Demzufolge sind Verträge eher die Ausnahme. Ich denke, jeder Anbieter am Markt muss seine Gebindegrößen den Anforderungen der Partner anpassen und eine dementsprechende Versorgung gewährleis-
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ten. Hier hat Total seine Hausaufgaben gemacht, wenngleich eine Belieferung zwei- oder sogar dreimal am Tag bei vernünftiger Lagerhaltung nicht notwendig ist. Eine entsprechende Notfall-Lösung bieten wir aber natürlich trotzdem an. Wendl, Shell: Unsere Kunden legen immer größeren Wert auf Produktqualität und dezidierte Freigaben. Gleichzeitig geben sie sich mit der Aussage „erfüllt die Anforderungen“ immer weniger zufrieden, weil diese Schmierstoffe nicht ausreichend getestet wurden und dadurch ein Sicherheitsrisiko besteht. Durch unseren nachhaltigen Umgang mit Geschäftspartnern haben wir sehr loyale Kunden, weil sich diese bewusst für uns entscheiden. Schneider, Motorex: Durch die steigende Vielfalt an Herstellerfreigaben und Anforderungen greifen unsere Kunden gerne auf das Angebot von Derendinger zurück und lassen sich Spezialitäten „just in time“ in kleinen Gebinden liefern. Volumenprodukte werden nach wie vor im Tank oder Fass geliefert. Reitinger, Fuchs: Das klassische Bild mit zwei Fässern Öl als Produktsortiment gibt es nicht mehr. Mehr Produkte und verschiedene Gebindegrößen sind erforderlich. Schmierstoffe sind in der Entwicklungsphase auf die genauen Anforderungen des Motors zugeschnitten. Das heißt: Es gibt nicht das beste Öl für den Motor, sondern nur das richtige. Falschbefüllungen und Motoröle, die nicht mehr rückwärtskompatibel sind, erfordern entsprechend mehr als ein: „Nie was passiert und schmiert auch.“ Das wirkt sich insofern aus, als Fuchs-Partner sicher sein können, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der das Optimum an Technologie, Qualität und Service bietet. Mit unserem Lager in Salzburg-Thalgau verfügen wir über optimale Voraussetzungen zur raschen Belieferung unserer Partner. Verträge und langfristige Bindungen sind im Automotive-Segment nicht mehr aktuell. Neubauer, Veedol: Veedol erfreut sich einer hohen Kundenloyalität mit einem hohen Weiterempfehlungsgrad. Natürlich haben sich Strukturen in den letzten Jahren verändert. So sind die Zeiten vorbei, in denen die Betriebe mit wenigen Ölsorten ihre Kundenbedürfnisse abdecken konnten. Freie Werkstätten arbeiten überwiegend mit 2 Hauptprodukten, die durch verschiedene Spezialöle ergänzt werden müssen. So kann man in diesen Werkstätten vielfach allein 5 bis 6 verschiedene Motorenöle im Lager finden. Auch die markengebundenen Betriebe stehen oft Herstelleranforderungen gegenüber, die mehrere Sorten Motorenöl erfordern. Hinzu kommen eine ebenso hohe Vielfalt an Getriebeölen und ATF. Veedol bietet mit dem Distributor Omentu in Österreich einen starken regionalen Partner, der alle benötigten Artikel zeitnah zur Verfügung stellen kann und auch die entsprechende Beratung vor Ort sicherstellt. • (KAT)
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Die Kunden vertrauen uns Die französische Ölmarke Elf aus dem Total-Konzern feiert 50-jähriges Jubiläum. Total-Verkaufsdirektor Günther Katzengruber erzählt von Produkten und Vertriebsphilosophie. Von Gerald Weiss
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&W: Was sind die wichtigsten Neuigkeiten bei Total und Elf? Günther Katzengruber: Wir feiern heuer 50 Jahre Elf und im kommenden Jahr folgt gleich darauf das 50-Jahr-Jubiläum der Kooperation von Elf mit Renault. Für die neuen Renault-Anforderungen bringen wir in gewohnter Weise als erster Anbieter die richtigen Spezifikationen. Die neuen Lösungen zur Fuel Economy benötigen einen neuen, hochentwickelten Schmierstoff, der die Anforderungen von Partikelfilter und SCR-Katalysator erfüllt. Damit bieten wir die richtigen Produkte für den Einsatz bei autorisierten Werkstätten.
Sie sind speziell in den vergangenen Jahren sehr gut unterwegs. Was macht Total in Österreich aus? Katzengruber: Speziell in der hektischen Zeit, wo sich manche Anbieter neu orientieren und neue dazu kommen, können wir die Konstante am Markt bieten. Natürlich müssen Produkte, Qualität und auch der Preis stimmen. Aber die Kunden schätzen vor allem die langjährige Betreuung des Marktes und haben Vertrauen in unsere Mitarbeiter und die Organisation. Sie vertrauen auf das Knowhow, die Logistik und die Unterstützung durch unseren Außendienst. Einer Werkstätte, die oft ihre Ölmarke wechselt, fällt die Argumentation beim Kunden schwer. Wenn diese dauernd wechselt, wird die Werkstätte bei der Argumentation für das beste Produkt unglaubwürdig. Die Kfz-Betriebe wünschen sich loyale Kunden und sind daher meistens auch ihren Lieferanten gegenüber loyal. Welche Rolle spielt dabei das Vertriebskonzept? Katzengruber: Durch unsere konsequente Orientierung auf die Werkstätte sichern wir auch die Margen der Betriebe. Bei uns sind die Werkstätten nicht laufend mit Sonderangeboten der Fach- und Supermärkte konfrontiert. Können Sie dieses System halten? Wie sehen Sie die nahe Zukunft? Katzengruber: Total hat die Erfahrung in anderen Ländern, dass immer mehr über den Teile- und Mineralölhandel verkauft wird. In Österreich ist das
Günther Katzengruber, ÖsterreichVerkaufsdirektor für Total und Elf System ganz anders und wir setzen daher auch weiterhin auf die Werkstätten. Wie geht es Ihnen in den anderen Bereichen? Katzengruber: Der Zweirad-Bereich wächst, hier haben wir die richtigen Produkte für den Motorradhändler und sind auch gerade in Verhandlungen mit einer Marke. Die Erfolge im Motorsport helfen uns ebenfalls, zum Beispiel sind wir in der Superbike, aber auch bei Moto2 und MotoGP mit Kawasaki sehr erfolgreich unterwegs. Motorradfahrer legen sehr großen Wert auf das richtige Öl. Beim Lkw sind
Kooperationspartner elf bietet die erforderlichen Lösungen für die hohen Anforderungen von Renault
„Durch unsere konsequente Orientierung auf die Werkstätte sichern wir die Margen der Betriebe.“ Günther Katzengruber, Total die Entscheidungsgrundlagen natürlich gänzlich anders, aber auch hier sind wir in Österreich sehr gut aufgestellt. Neben den Produkten hilft unser Ölanalyse-System ANAC dem Anwender vor allem bei der Schadensvermeidung. •
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Breites Angebot an Schmierstoffen (l.) sowie Kühlerund Scheibenfrostschutz (r.) von Eurolub
In der Wachstumszone Eurolub ist stark in freien Werkstätten präsent und profitiert damit von einem nach wie vor wachsenden Fahrzeugbestand. Durch das breite Sortiment ist auch der Winter Hochsaison.
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ür Hubert Huber und sein Eurolub-Team herrscht gerade Hochsaison. Das eigentümergeführte Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur im Bereich Schmierstoff erfolgreich entwickelt, sondern ganz besonders bei Kühler- und Scheibenfrostschutz. „Nach einer Umfrage von GfK sind wir in den deutschen Werkstätten die Nummer 1 beim
„Dank wachsendem Fahrzeugbestand hat Eurolub noch einige Jahre die Chance, entsprechende Marktanteile und Volumen zu verteidigen.“ Hubert Huber, Eurolub
Schwerpunkt freie Werkstätten Kühlerschutz, die Nummer 2 beim Scheibenfrostschutz und die Nummer 4 bei Motorenöl“, freut sich Huber über den Lohn seiner Arbeit. Mit qualitativen Produkten, einem engagiertem Team und einer effizienten Logistik hat Eurolub sich vor zahlreichen Konzernen positioniert, obwohl die Marke nicht bei den großen, sondern eher bei den kleineren Teilehändlern gelistet ist. Qualität, Preis und Marke haben sich so entwickelt, dass Huber Eurolub als „die clevere Entscheidung“ positionieren konnte.
Kfz-Bestand wächst weiter Als einer der wenigen privaten Anbieter im ÖlBusiness sind nachhaltige Kundenbeziehungen, langfristige Ziele und Zukunftsentwicklungen ganz besonders wichtig. Huber beschäftigt sich daher
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intensiv mit den aktuellen Trends im Automobilbereich. „Dabei kann ich mich zwar nur auf deutsche Zahlen berufen, aber die sind der österreichischen Entwicklung sehr ähnlich. Laut GfK-Marktforschung wird der aktuelle Bestand in Deutschland von 45 Millionen Fahrzeugen in den nächsten Jahren jeweils um weitere 500.000 Autos wachsen“, so Huber: „Selbst wenn in den nächsten Jahren ein wachsender Prozentsatz an Elektrofahrzeugen dabei ist, wird der Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor noch immer stark zunehmen.“
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Aber auch hinsichtlich der Zielgruppe ist Huber für Eurolub optimistisch für die nächste Zeit: „Unsere exklusiven Vertriebspartner Teilefachhandel und Mineralölhandel beliefern hauptsächliche freie Werkstätten, die Fahrzeuge mit 7 Jahren und älter betreuen. Rechnet man also den wachsenden Bestand und das zu betreuende Fahrzeugalter zusammen, hat Eurolub – und somit die deutschen und österreichischen Werkstätten – noch einige Jahre die Chance, entsprechende Marktanteile und Volumen zu verteidigen.“ Die steigende Elektrifizierung macht Huber also noch keine großen Sorgen, dennoch: „Dass der Diesel medial so schlechtgemacht wird, stört mich ebenso wie dass der Elektroantrieb so in den Himmel gehoben wird. Das verunsichert die Branche und ist für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze nicht förderlich.“ • (GEW)
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Malaysia in Turin Mit der nahenden Fertigstellung des globalen Forschungsund Entwicklungszentrums in Turin im März 2018 wird Petronas Lubricants International der europäischen Automobilbranche noch ein entscheidendes Stück näher rücken.
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it der neuen Zentrale in Europa zeigt Petronas Lubricants International (PLI) ein klares Bekenntnis zum europäischen Markt und der Bedeutung der europäischen Automobilindustrie. So ist die Nähe zu den wichtigsten OEM-Partnern ein wichtiger Entscheidungsgrund für den Öl-Konzern aus Malaysia. Schon bisher hat Turin eine große Rolle innerhalb von PLI im Bereich Forschung und Entwicklung gespielt. „Petronas wählte bewusst Turin in Italien für
Der Öl-Konzern aus Malaysia baut sein größtes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Europa den Standort des Global Research & Technology Centers“, erklärt Giuseppe D’Arrigo, Group CEO und Geschäftsführer von Petronas Lubricants International. „Turin ist die Heimat innovativer Automobiltechnik und bietet damit die perfekte Umgebung. Außerdem ist hier bereits viel Herzblut und wertvoller Background im Bereich Schmierstofftechnologie verankert.“
Testen und besuchen In der neuen, topmodernen Anlage werden mehrere Laboratorien eine breite Testmöglichkeit bieten. „Neben Betriebsstätte und Testlabors umfasst das Zentrum Auditorien sowie eine Ausstellung für Besucher, um mehr über Schmierstoffe von Petronas zu erfahren“, so D’Arrigo. • (GEW)
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Jürgen Czernohorszky (3. v. l.) und Robert Gulla (Geschäftsführer Lukoil Holding GmbH, 5. v. l.) mit Schülerinnen und Schülern
Gebt acht, so wird Öl gemacht 33 Schüler einer zweisprachigen Wiener Volksschule besuchten die Lukoil-ÖsterreichZentrale in der Lobau und erfuhren, wie man in Wien hochwertige Schmierstoffe herstellt.
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roße Unternehmen haben mitunter großen gesellschaftlichen Einfluss. Nicht jeder Konzern ist sich der damit einhergehenden Verantwortung auch bewusst. „Als global agierendes Unternehmen tragen wir eine große Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen“, sagt hingegen Lukoil-Europa-Chef Oleg Tolochko. „Wir folgen deshalb auch gezielt dem Anspruch, verstärkt in nachhaltige Projekte zu investieren. Das bedeutet auch die gezielte Förderung junger
„Wir investieren verstärkt in nachhaltige Projekte, etwa die Förderung junger Menschen bei ihrem Eintritt ins Berufsleben.“ Oleg Tolochko, Lukoil Menschen bei ihrem Eintritt ins Berufsleben als eine wichtige Investition in die Zukunft.“
33 junge Gäste bei Lukoil Im November begrüßten die Verantwortlichen der neu eröffneten Österreich-Zentrale von Lukoil in der Wiener Lobau 33 Schülerinnen und Schüler der bilingualen Volksschule des Schulvereins Komensky. Dieser Verein betreibt in Wien private zweisprachige Einrichtungen von Kindergarten bis Realgymnasium, in denen Kinder tschechisch/slowakisch und deutsch unterrichtet werden. Beim Besuch vor Ort anwesend war auch der Wiener Integrationsstadtrat Mag. Jürgen Czernohorszky, der die hohe Bedeutung von Mehrsprachigkeit in
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der heutigen Zeit unterstrich: „Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Internationalität bieten in einer global vernetzen Welt wesentliche Vorteile – für die Verständigung in einer vielfältigen Gesellschaft, aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung einer modernen Großstadt. Besonders wichtig ist es, alle Potenziale und Begabungen zu erkennen und zu fördern, unabhängig von Herkunft oder Geldbörse.“
Ölerzeugung in einer mitteleuropäischen Großstadt Die Schüler konnten erleben, wie am Rande einer mitteleuropäischen Großstadt internationale Premium-Schmiermittel „Made in Austria“ hergestellt werden. „Hier in Wien haben wir mit einem Jahresausstoß von 60.000 Tonnen einen wichtigen Hub für unsere europäischen Kernmärkte schaffen können. Zusätzlich investieren wir nachhaltig in Forschung und Entwicklung innovativer Schmiermittel“, betont Tolochko. • (KAT)
Führender deutscher Premiumanbieter Keine deutsche Automarke kommt mittlerweile ohne Schmierstoffe von Fuchs aus. Mit Innovationen wie der XLT-Technology unterstreicht das Unternehmen seine führende Rolle als unabhängiger Anbieter.
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ir konzentrieren uns ausschließlich auf hochwertige Schmierstoffe und verwandte Spezialitäten“, erklärt Reinhold Amschl, Vertriebsleiter Automotive bei Fuchs Schmierstoffe in Österreich. „Keine deutsche Marke kommt heute ohne Produkte von Fuchs aus“, Reinhold Amschl, so Amschl: „Mit über 100.000 KunVertriebsleiter den und 57 Gesellschaften weltweit ist die Fuchs-Gruppe der führende unabhängige Anbieter von Schmierstoffen.“
Technologieführerschaft Mit dieser Position, die mit der hohen technologischen Kompetenz erreicht wurde, ist Fuchs nicht nur in der Erstbelieferung, sondern vor allem in der Entwicklung einer der ersten Ansprechpartner der Automobilindustrie. So werden die ständig wachsenden Anforderungen eines modernen Motors an die Schmierstoffe sehr oft von Fuchs gelöst. „Ein Beispiel dafür ist die weltweit einzigartige XTL-Technology“, so Amschl. Damit wird ein leichterer Start, niedrigerer Kraftstoffverbrauch sowie geringerer Verschleiß und höhere Zuverlässigkeit realisiert. „Das neue XTL-Motorenöl durchölt den Motor schneller, dadurch wird der Motor besser vor Startverschleiß geschützt“, ergänzt Amschl. Ein weiteres Beispiel für die führende Position des Premium-Herstellers ist Titan Supersyn D1 SAE 5W-30. Das Produkt wurde von Fuchs für die hochaufgeladenen GM-Benzinmotoren entwickelt, gemeinsam mit lediglich einem weiteren Premiumanbieter verfügt Fuchs über die exklusive Freigabe dexos1 - Gen 2. „Diese Spezifikation ist nun auch für das Aftersales verpflichtend“, ergänzt Reinhold Amschl. • (GEW)
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Der Betrieb der Meister Auf 20 Mitarbeiter bei Kfz Brandstetter in Artstetten kommen 8 Meisterbriefe. Firmenchef Alois Brandstetter legt höchsten Wert auf Qualität, bei den Mitarbeitern und dank Shell auch beim Öl.
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ie Entwicklung von Alois Brandstetter und seinem Unternehmen ist beeindruckend. Schon mit 21 Jahren hatte der gelernte Kfz-Mechaniker die Meisterprüfung absolviert und war in die Selbstständigkeit gestartet. Die erste eigene Werkstätte hatte er in der Maschinenhalle des elterlichen Hofs eingerichtet. Seit 2016 ist nun die topmoderne Werkstätte am neuen Standort in Artstetten in Betrieb. Dabei ist der Zugang von Brandstetter ein ebenso einfacher wie schlauer. Der Unternehmer setzt immer schon auf Qualität, und zwar sowohl bei der Werkstattausrüstung, den Ersatzteilen und vor allem bei den Mitarbeitern. So ergeben sich immer neue Geschäftsfelder mit neuen Mitarbeitern, die auf ihn zukommen: „Eigentlich wollte ich nur mit Werkstätte und kleiner Spenglerei beginnen, dann sind 2 Lackierermeister zu mir gekommen. Dadurch hat auch die Spenglerei mehr Aufträge bekommen“, berichtet Brandstetter. Ähnliches ist im Bereich der Landmaschinen erfolgt, den heute 2 kompetente Mechaniker, einer davon mit Meisterbrief, abdecken.
„Ich hatte noch keine einzige Reklamation beim Öl.“ Alois Brandstetter
8 Meisterbriefe im Betrieb Christian Gruber, Shell-Schmierstoff-Betreuer bei Haberkorn, und Alois Brandstetter
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Während andere Unternehmen in der Branche unter Fachkräftemangel leiden, ist Brandstetter offenbar ein sehr guter Arbeitgeber, zu dem die Mitarbeiter gerne kommen. Mit ihm als Chef zählt das Unternehmen
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heute 20 Mitarbeiter. „5 Mitarbeiter haben den Meisterbrief, 2 davon sogar mehrere“, ist Brandstetter stolz. Die Kompetenz, die Qualität und natürlich der vergleichsweise günstige Preis bringen Kunden quer durch alle Marken von nah und fern: Bis Wien und Linz reicht der gute Ruf der freien Werkstätte.
Keine Kompromisse bei der Öl-Qualität Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die konsequente Qualitätsorientierung von Brandstetter und seinem Team, was die Arbeit und die verbauten Produkte betrifft. „Wenn ich was mache, mache ich es ordentlich.“ Aus diesem Grund vertraut Brandstetter fast seit Beginn seiner Selbstständigkeit auf die Schmierstoffe von Shell und die Betreuung durch Christian Gruber. „Das Produkt habe ich vorher schon gekannt und war davon überzeugt. Besonders wichtig sind mir die Betreuung von Christian Gruber und seine Handschlagqualität“, so Brandstetter. Gruber steht telefonisch immer zur Verfügung und gibt Auskunft über die passenden Produkte. Das ist besonders bei den vielfältigen Herausforderungen in der Mehrmarkenwerkstatt von Brandstetter wichtig. Gruber ist seit vielen Jahren – anfangs direkt für Shell und nun für Vertriebspartner Haberkorn – unterwegs und verfügt über umfassende Erfahrung. „Das schätzen die Kunden“, weiß der Schmierstoff-Spezialist. Mit seiner Philosophie liegt Brandstetter richtig: „Ich hatte noch keine einzige Reklamation beim Öl, weder bei der Qualität noch beim Preis.“ Gruber weiß, warum: „Shell wird nicht in Supermärkten verkauft und verwendet ausschließlich echte Freigaben, da ist die Werkstätte auf der sicheren Seite.“ • (GEW)
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Auf Wunsch mit eigenem Label
Die DBV-Eigenmarke wird in allen gängigen Gebinden geliefert
DBV Würzburg liefert Reifen, eigene Felgen sowie Schmierstoffe unter eigenem Label exklusiv an Werkstätten.
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as deutsche Unternehmen wurde als Brennstoffhändler in den 50er-Jahren gegründet und hat sich über die Jahre zum Schmierstoffspezialisten entwickelt. „1996 haben wir ein eigenes Abfüllwerk gebaut und können seither Schmierstoffe in allen gewünschten Gebinden unter DBV-Label, auf Wunsch aber auch mit einer Etikettierung des Kunden liefern“, sagt Michael Henneberger, der für den Innendienst in der Zentrale in Würzburg verantwortlich ist. So können größere Autohäuser oder Teilehändler ihr „eigenes“ Öl bestellen. „Für unsere Abfüllung beziehen wir ausschließlich Premium-Erstraffinate, die von unserem Lieferanten als Firstfill auch direkt an die deutsche Automobilindustrie gehen.“ DBV füllt jährlich 4 Millionen Liter ab. Das Angebot umfasst dabei nahezu alle Schmierstoffe, die im Fahrzeug verwendet werden.
Alle Schmierstoffe im Mischkarton Der DBV-Mischkarton: Alle Flüssigkeiten, die man für eine Fahrzeugwartung braucht, in einer Sendung
Speziell für freie Werkstätten, die nach Bedarf bestellen, bietet sich hier der Mischkarton an, der alle für eine Wartung nötigen Schmierstoffe enthält. Die Kunden werden über den eigenen Versand beliefert, innerhalb von zwei bis drei Tagen erhält die österreichische Werkstatt die bestellten Produkte. „Dabei verkaufen wir nur an registrierte Gewerbetreibende, nicht an Endkunden“, betont Henneberger. Für die persönliche Beratung und Betreuung steht mit dem Österreicher Philipp Gingl ein eigener Außendienstbetreuer für den heimischen Markt zu Verfügung. • (GEW)
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fahrzeugspezifische Datenbank und den Funktionsumfang erweitert. So kann der Nutzer jetzt noch schneller auf die Informationen und Dokumente zugreifen. Mit dieser Erweiterung kann der professionelle Getriebeservice in den Werkstätten mit Spülung und anschließendem Ölwechsel noch einfacher und effizienter durchgeführt werden.
Schneller und kompetenter
Genug Öl im AT-Getriebe
Neue Funktionen auf der Website MotulEvo
Die MotulEvo-Website für den professionellen Getriebeservice wurde hinsichtlich Funktions- und Datenumfang erweitert, um die Arbeiten zu erleichtern und zu beschleunigen.
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it MotulEvo bietet der französische Schmierstoffspezialist Motul ein Servicekonzept für die professionelle Wartung von Automatikgetrieben. Um die tägliche Arbeit der Servicepartner zu unterstützen und noch weiter zu erleichtern, hat Motul nun die komplette Website neu aufgesetzt sowie die
Für leichtes Schalten Moderne Automatikgetriebe stellen hohe Anforderungen an das verwendete Öl.
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ass Automatikgetriebeöl (ATF) ein Getriebeleben lang für ausreichend Schmierung sorgt, wird von Profis in Zweifel gezogen. Veedol-Vertriebsleiter Dietmar Neubauer: „Viele Hersteller schreiben mittlerweile einen Wechsel nach 60.000 bis 80.000 km vor, da der Schaltkomfort deutlich nachlässt.“
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Neben einem beschleunigten Ablauf steht den Servicepartnern nun eine größere Auswahl an Marken, Modellen und Typen zur Verfügung. Auch freie Werkstätten können damit den Getriebeölwechsel gemäß den Vorgaben der Fahrzeughersteller für alle Marken durchführen. Die entsprechenden Dokumente mit Informationen zu Adaption und Füllständen können jetzt noch einfacher gesucht und eingesehen werden. Zudem ist es möglich, konkret auf Daten und Statistiken zuzugreifen, wie zum Beispiel auf die zuletzt gewarteten Fahrzeuge. Das MotulEvo-Paket umfasst das komplette MotulGetriebeölsortiment für Automatik-, CVT- und Doppelkupplungs-Getriebe, ein Servicegerät für die Spülung und den Wechsel der Flüssigkeit, ein komplettes Adapterset sowie die entsprechende Unterstützung und Schulung. • (GEW)
Die Werkstattgeräte AGS 10 und AGS 20 sind ausgelegt, das Öl schnell zu wechseln und das Getriebe zu reinigen. „Die Spülmaschine kommt ohne Additive aus und arbeitet nur mit Wärme und Fließgeschwindigkeit“, so Neubauer. Denn ein bloßer Austausch des Schmierstoffs reiche nicht aus. Um die volle Leistungsfähigkeit des Getriebes zu erhalten, sei auch eine Reinigung von Ablagerungen notwendig. Auf 3 Werkstatt-Tagen im Sommer wurden die Geräte, die Reinigung und Wechsel in einem Arbeitsgang ermöglichen, vor Publikum vorgeführt.
Die Ansprüche an ATF sind hoch
Veedol beim asp Werkstatt-Tag Die Traditionsölmarke Veedol war Mitte November als Unterstützer beim asp-Werkstatt-Tag in Bamberg vertreten. Hauptanliegen der Veranstaltung war ein Fitmachen der Betriebe für Vorschriften des deutschen „Pickerls“, der Hauptuntersuchung. „Eine alte Verbundenheit mit der Kfz-Branche“, nannte Neubauer als einen Grund für die Partnerschaft – immerhin nimmt Veedol für sich in Anspruch, jene Marke zu sein, die Henry Ford für das erste in Serie gefertigte Automobil der Welt, das Model-T, auswählte. • (RED)
ÖL EXTRA
Bestmarke für neue Wege Motorex setzt im Vertrieb auf eine neue Verpackungsart und wird in der Schweiz erneut „beste Schmiermittel-Marke“.
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nnovationskraft ist nicht zuletzt der Wille und die Beweglichkeit, in allen Bereichen seiner Geschäftstätigkeit auf neue Lösungen zu setzen. Das gilt dann auch nicht nur für das „Kerngeschäft“, sondern durchaus auch fürs Drumherum. Ab Jänner 2018 setzt Motorex für seine Car Line auf 20-Liter-„Bag-in-Box“-Gebinde, die von Derendinger vertrieben werden. Diese Verpackungsform kommt aus der Lebensmittelbranche, wo sie höchsten Hygieneanforderungen genügt: Der „Beutel in der Schachtel“ wird völlig luftfrei und somit rein mit dem Füllgut befüllt, die Schachtel sorgt einerseits für Lichtschutz, andererseits für Stabilität bei Transport und Lagerung. „Die Verpackungsform ist äußerst nachhaltig. Der Karton ist falt- und recycelbar, der Beutel im normalen Abfall zu entsorgen“, sagt Wolfgang Schneider, Marketing-Manager Motorex.
Innovationen machen Marken, ob im Kerngeschäft oder bei der Produktverpackung Im 100. Jahr seines Bestehens freut sich Motorex zum 7. Mal in Folge über eine besondere Auszeichnung. Die Leser des Schweizer Magazins „Auto Illustrierte“ kürten Motorex erneut zur besten Schmiermittel-Marke des Jahres.
100 Jahre – zum 7. Mal beste Marke „Vergleicht man die Beziehung eines Unternehmens zu seinen Kunden mit einem Motor, dann ist Vertrauen das Schmiermittel“, sagt Schneider. „Mit der 7. Kür zur besten Marke wurden wir dafür belohnt, die Kundenbedürfnisse konsequent in den Vordergrund zu stellen.“ • (RED)
Leichtermacher Das neue Löseschlüssel-Set von Mann-Filter erleichtert den Filterwechsel.
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as Lösen von Ölwechselfiltern zählt insbesondere bei beengten Verhältnissen im Motorraum nicht zu den leichtesten und beliebtesten Handgriffen in der ServiceWerkstatt. Unter seiner Marke Mann-Filter bringt Mann+Hummel nun einen Koffer mit Löseschlüsseln in einer praktischen Verpackung auf den Markt. Das Set besteht aus 8 Kunststoff- und 1 Stahl-Löseschlüssel, die laut Auskunft des Herstellers für „nahezu alle Ölwechselfilter“ im Kfz- und Nfz-Bereich ausreichen. Bisher war für diese Werkzeuge Aluminium in Gebrauch, Kunststoff soll hier einen Gewichtsvorteil bieten. Der Koffer, beziehbar über den Kfz-Teile-Großhandel und den Mann-Filter-Produktkatalog, wiegt samt Inhalt nur 2,5 kg. • (RED)
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Öl ohne Footprint Auch Autofahrer lassen vermehrt ökologische und ethische Gesichtspunkte mit in ihre Kaufentscheidungen rund um das Kfz einfließen. Eine Geschäftschance für Anbieter von klimafreundlichem Motoröl.
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ängst ist es kein Geheimnis mehr, dass mit ökologisch unbedenklichen Produkten gute Geschäfte zu machen sind. Dass das sogar mit Öl geht, beweist Castrol mit seinen CO2-neutralen Motorölen. Seit 2014 seien alle Castrol-Professional-Produkte CO2-neutral, sagt der Hersteller. Das funktioniert einerseits durch Verringerung des KohlendioxidAusstoßes, wo immer möglich. Durch solche Maßnahmen sei der CO2-Fußabdruck um 10 Prozent verringert worden.
In Summe null Beliefen sich die anfallenden CO2-Emissionen 2014 noch auf 1,89 kg pro Liter Öl, waren dies 2016 nur noch 1,69 kg. Im nächsten Schritt werden die
Gerhard Wolf, Geschäftsführer Castrol Austria GmbH
erbleibenden Emissionen durch v Castrol ausgeglichen, sodass der Footprint auf null reduziert wird. „Seit 2014 wurden dank dieser Initiative über 1 Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernt“, so Castrol-Österreich-Geschäftsführer Gerhard Wolf in seinem Vortrag am diesjährigen A&W-Tag in der Wiener Hofburg. „Der Effekt ist der, als ob man in Europa 500.000 Fahrzeuge von der Straße genommen hätte.“ Bloßes Greenwashing? Dass Hersteller und Partner einen Imagegewinn lukrieren wollen, der für einen Konkurrenzvorteil sorgt und sich nach Meinung der Verantwortlichen im Geschäftserfolg niederschlägt, tut dem positiven Öko-Effekt wohl keinen Abbruch. • (KAT)
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it den neuen Abgasnormen führt in naher Zukunft kein Weg an der SCR-Lösung, also der Einspritzung von Harnstoff beim Dieselmotor, vorbei. Nahezu alle neuen Diesel-Pkws benötigen das AdBlue genannte Mittel, das regelmäßig nachgefüllt werden muss. „Ein Diesel-SCR-Pkw verbraucht 2 bis 3 Liter AdBlue pro 1.000 km. Der Kunde muss also auch zwischen den vorgeschriebenen Wartungsaufenthalten AdBlue nachtanken“, erklärt Mag. Andreas Obereder, Geschäftsführer von AdBlue-Marktführer Obereder.
Do it yourself oder Fachwerkstätte AdBlue-Spezialist: Mag. Andreas Obereder
Potenzial zur Kundenbindung Mit teuren und aufwendigen Marketingtools versuchen Hersteller und Autohäuser, die Frequenz in den Betrieben zu erhöhen. Mit AdBlue von Obereder ist es ganz einfach.
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Der Kunde kann nun selbst AdBlue im Kanister beim Fachmarkt oder der Tankstelle kaufen und sich in weiterer Folge mit unangenehmen Flecken der hochkorrosiven Flüssigkeit im Kofferraum, am Lack oder auf der Bekleidung ärgern. Oder die Werkstätten betreuen ihn schnell, professionell und günstig. „AdBlue bietet hohes Kundenkontaktpotenzial für die Werkstätten. In den nächsten Monaten wird sich entscheiden, wer die wachsende Zahl an AdBlue-Modellen betreut.“ Obereder verfügt nicht nur über Knowhow und Logistik, sondern bietet auch die entsprechenden Geräte für die Werkstätte, die einen effizienten und professionellen Umgang ermöglichen. • (GEW)
ÖL extra
In den Labors von Liqui Moly wird eifrig geforscht, die Fabrik ständig erweitert
„Die Anforderungen steigen“ Wegen des Downsizings muss die Arbeit in den Motoren durch geringere Mengen an Schmierstoffen bewerkstelligt werden. Dazu kommt die Herausforderung durch Hybridautos. Doch wie reagiert Liqui Moly darauf? Oliver Kuhn, Teamleiter Anwendungstechnik, hat Antworten.
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s ist noch nicht allzu lange her, da wurden Autos von Motoren mit 2,3 Liter Hubraum angetrieben, die 110 kW leisteten, eine 4-Gang-Automatik besaßen und 9,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer benötigten. Und das Motoröl? 10W-40 oder 5W-40. Dann bauten die Ingenieure Fahrzeuge, die aus 2,0 Liter Hubraum 162 kW holten, ein 6-stufiges Doppelkupplungsgetriebe hatten und nur noch 6,0 Liter Benzin benötigten. 0W-30 bzw. 0W-20 lauteten jetzt die Viskositäten für das Motoröl. Fakt ist, dass der Trend zum Downsizing weiter gehen wird: noch kleinere Aggregate, mehr Gänge, weiter sinkender Verbrauch und noch geringere Viskositäten. Klar ist damit auch, dass die Techniker bei den Schmierstoffherstellern immer tiefer in ihre Trickkiste greifen müssen, um mögliche Motorschäden zu vermeiden: Denn das Ölvolumen in den Motoren wird ja geringer, die thermischen und mechanischen Belastungen aber immer höher. Daher führte das Downsizing bei den Motoren (höchst selten, aber doch) auch zu einem Problem, das bisher nicht bekannt war – jenes der vorzeitigen Entflammung. Kapitale Motorschäden waren die Folge.
Aschearme Motoröle schützen Partikelfilter Ebenso wichtig sind Antworten auf die Frage, wie die immer öfter auf den Markt kommenden Benziner mit Partikelfiltern gewartet werden müssen. „So wie es seit Jahren bei den Dieselmotoren üblich ist, erfordern auch die Partikelfilter bei Benzinmotoren aschearme
Motoröle zum Schutz des Partikelfilters“, sagt Oliver Kuhn, stellvertretender Laborleiter Schmierstoffe bei Liqui Moly. Für ihn ist klar, dass der Anteil niedrigviskoser Motoröle kontinuierlich zunehmen wird: „Außerdem werden durch die Verwendung immer dünnerer Grundöle die Anforderungen an die Additivpakete um ein Vielfaches steigen.“ Hier gehe es vor allem um die weitere Verbesserung des Verschleißschutzes im Bereich der Grenzreibung.
Benzin ist oft sehr lange im Tank Dazu kommen noch die Herausforderungen, die durch Hybridautos entstehen: Da diese oft auch auf längeren Strecken rein elektrisch fahren, wird der Benzinmotor – falls er dann doch gebraucht wird – in kaltem Zustand betrieben, außerdem schaltet er sich häufig zu und dann wieder ab. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass das Benzin oft schon lange im Oliver Kuhn, stellvertretender Laborleiter Schmierstoffe Tank ist. „Die Hybrid-Technologie erschwert also die Arbeit der Schmierstoffe“, lautet das Fazit. Daher gibt es zur Stabilisierung des Kraftstoffes bei Liqui Moly seit Kurzem ein eigenes Additiv, das Ablagerungen entfernt und vor Oxidation, Alterung und Korrosion schützt. Der Rat von Kuhn an die Werkstätten: „Keinesfalls Motoröle älterer Art in neuen Motoren verwenden.“ • (MUE)
„Die Hybrid-Technologie erschwert die Arbeit der Schmierstoffe.“
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