ÖL & Wirtschaft 06/2019

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Juni 2019 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

Markt

Wer gewinnt das Match um die Schmierstoff-Margen?

Technologie

Emissionsarmes Schmieren

Industrie-Umfrage

Technologie, Vertrieb, Markt: Wird’s kompliziert?


Premium MotorenĂśle vom ErstausrĂźster www.fuchs.com/at


EDITORIAL Das größte Stück vom Kuchen B eim wichtigen Thema Öl, dem wir – übrigens als einziges Fachmedium im deutschsprachigen Raum – zweimal jährlich eine eigene Sonderausgabe widmen, scheint sich die Situation noch weiter zuzuspitzen. Die problematische Schere geht immer weiter auf. Durch die technologische Weiterentwicklung und den Druck durch die vorgeschriebene CO2-Reduktion werden die Anforderungen an die Schmierstoffe immer höher, die Vielfalt und Komplexität der Produkte nimmt laufend zu (TU-Professor Geringer erklärt auf Seite 10 dieser Ausgabe die Entwicklung). Es gäbe also genug Gründe für den Konsumenten, den Fachleuten zu vertrauen, das Öl in der Werkstätte zu beziehen und einen vernünftigen Preis dafür zu zahlen. Doch genau hier gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum das Gegenteil passiert (Details dazu beleuchten wir auf Seite 6 dieser Ausgabe). • Für die Schmierstoffhersteller wird der Anteil am Ertragskuchen immer kleiner. Das ist kein Grund für Mitleid, aber die Ölmultis verlieren langsam die Lust am kleinteiligen Öl-Geschäft mit den Werkstätten. Die Kfz-Betriebe zählen ebenfalls langsam,

Von einer Partnerschaft kann man dabei längst nicht mehr reden, aber es ist auch ungeschickt, weil die Importeure die Kunden aus ihren Markenbetrieben vergraulen und in die freien Betriebe drängen. Der ohnehin schon problematische Preisunterschied in den Stundensätzen, der sich auch aus dem hohen Anteil unproduktiver Arbeit in den Markenwerkstätten ergibt, wird durch fehlende Ertragsmöglichkeiten verschärft. Während freie Betriebe am freien Markt zugreifen können, wird der Spielraum für die Markenbetriebe immer kleiner. • Beschriftung, Betriebsausstattung, Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien, Reifen, Lack und nun auch Öl: Alles soll über den Importeur bezogen werden, der fast überall mitschneidet. Damit baut sich eine Wettbewerbsverzerrung auf, die den Markenbetrieben schadet und früher oder später auch den Importeuren auf den Kopf fallen wird.

„Hier baut sich eine Wettbewerbsverzerrung auf, die auch den Importeuren auf den Kopf fallen wird.“ aber sicher zu den Verlierern, weil die Autohersteller und deren Importgesellschaften sich mittlerweile ein kräftiges Stück vom Kuchen genehmigen, sich immer mehr von den Margen ihrer Händler und Werkstätten holen.

Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B

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„Leichtlauföle, also Niedrigviskoseöle, sind gerade bei Hybrid-Verbrennern sinnvoll.“ Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, TU Wien

Von Basis bis Elektro Nach der Vorstellung des Cool-Tech sind die nächsten Neuigkeiten bei Petronas Lubricants bereits in der Pipeline. Mit dem neuen Basisöl Etro+ bietet der erfolgreiche Formel-1-Partner (5-maliger Weltmeister mit Mercedes) ein Grundöl der Gruppe III+, das die Kraftstoffeffizienz fördert und die CO2-Emissionen reduziert. Etro+ wird nicht nur in den eigenen Schmierstoffen verwendet, sondern auch an andere führende Schmierstoffhersteller weltweit vertrieben. Mit den E-Fluids der IONA-Reihe für Pkws steigt Petronas in den Markt für Elektrofahrzeuge ein. Damit begegnet das Unternehmen der Klimaherausforderung und entwickelt für seine Partner Fluid-Lösungen, die zur Reduzierung der CO2Emissionen beitragen.

Ohne Gewinn macht es keinen Sinn Am 22. und 23. November 2019 findet in Salzburg der bereits etablierte „Unternehmertag“ von Castrol-Vertriebspartner Obereder statt. Gemeinsam mit der FH Kufstein und dem IfM in Salzburg wurde ein Programm mit hohem Praxiswert erstellt. Unter dem Motto „Ohne Gewinn macht es keinen Sinn!“ finden an diesen 2 Tagen auf der Gersberg Alm in Salzburg Vorträge u. a. zu den Themen „Wo werden Ressourcen verschwendet?“, „Service – Verkaufen von Teilen und Werkstattkapazität“ oder „Teile – der Teiledienst als Vermögensverwaltung“ statt.

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„Auf dem Markt werden rund 250 Ölsorten angeboten und diese Zahl wächst.“ Thomas Paukert, Liqui Moly

„Die steigende Vielfalt braucht die Beratung von Fachleuten mit Schulungsangeboten für die Werkstätten.“

Team-Änderung Mit Jahresende wird der langjährige Total-Gebietsleiter für Wien und das südliche Niederösterreich, Roland Mayer, in den Ruhestand wechseln. Für eine Veränderung der Gebietsverantwortung sucht Vertriebsdirektor Günther Katzengruber einen KeyAccount-Manager.

Nachfolger steht fest Am 11. Juni 2019 wird Mag. Miso Curcic de Jong bei Lukoil Lubricants Europe GmbH/Wien die Nachfolge von Gerald Kaspar antreten. Curcic de Jong war zuletzt Head of Marketing Austria, Switzerland and Adriatic Markets bei Sony Mobile Communication.

Johann Berger, MaierKorduletsch (Mobil)

„Politik hat schon öfters Technologien den Weg bereitet – ob sinnvoll oder nicht.“ Mag. Andreas Obereder

Österreichisches Umweltzeichen Scheibenfrostschutzmittel kommen ohne Verdünnung direkt in die Umwelt. Aus diesem Grund ist es bei diesem Produkt besonders wichtig, die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. So ist man bei Eurolub besonders stolz, dass der Scheibenfrostschutz „Klare Sicht Winter -30 °C“ das Österreichische Umweltzeichen tragen darf.


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ÖL exTrA

Wer gewinnt das Match um die Schmierstoff-Margen? Nicht nur die Technologie und die Schmierstoffe werden immer komplexer, auch das Öl-Geschäft an sich wird komplizierter. Wir haben die verschiedenen Entwicklungen und Einflussfaktoren eines bislang ertragreichen Business zusammengefasst. Von Gerald Weiss

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ie Schmierstoffe sind nach wie vor der Hauptgrund für den regelmäßigen Werkstattbesuch, zumindest bei jungen Fahrzeugen, wo noch keine Reparaturen und kaum Verschleiß auftreten. Der mit der Wartung verbundene Ölwechsel ist – neben dem Reifenwechsel – das wichtigste Kundenbindungsinstrument und der mit Abstand wichtigste Ertragsbringer in den Werkstätten, der viele wirtschaftliche Probleme in den Betrieben seit Jahren überdeckt. Doch diese Erträge – und das beklagt die Branche ebenfalls seit Jahren – geraten immer mehr unter Druck, und das aus verschiedenen Gründen:

„Das alles geht zugunsten der Erträge der Automobilhersteller, aber zulasten der Erträge der Markenwerkstätten.“

Der Flotten- und Leasingtrend

Firmenwagen, Flotten, Leasing und operating Leasing (also inklusive Wartung) gewinnen an Marktanteil. Vor allem beim All-inclusive-Modell sind die Wartungskosten sehr unter Druck und ein wichtiges Entscheidungskriterium. In diesem Fall bietet das Motoröl ein enormes Einsparungspotenzial, die Schmierstoffe und vor allem deren Preise sind – von den Leasing-Anbietern – meist fix vorgegeben.

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Online-Handel und Preisdruck Die Preise für Motoröle findet man als Konsument heute mit wenigen Wischbewegungen am Smartphone. Teilweise sind die Ölkonzerne selbst dafür verantwortlich und nutzen aktiv diese Vertriebswege, teilweise sind es unsaubere Vertriebskanäle und teilweise sind es einfach Glücksritter, die auf Basis günstiger Werkstattkonditionen in den Onlinehandel einsteigen. Die hohen Margen sind verlockend. Nicht zu unterschätzen sind auch die kriminellen Marktteilnehmer, die Plagiate verkaufen und dazu billige Schmierstoffe in (gut) kopierten Gebinden anbieten. Letztlich ist es egal, ob die falsche Spezifikation aus dem Supermarkt oder das Plagiat aus dem Internet für den Preisvergleich des Kunden herangezogen wird: Die Werkstatt wird mit dem – deutlich – günstigeren Preis konfrontiert und steht unter Preisdruck.

Weniger Direktgeschäft Die Ölkonzerne verlieren das Interesse am aufwändigen, regionalen Vertrieb der Schmierstoffe. „Das Direktgeschäft geht massiv zurück“, beklagt ein Brancheninsider. Lediglich bei den freien Werkstät-


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ten sieht man noch Potenzial, wobei hier der Teilehandel mit der etablierten Logistik kräftig mitspielt.

„Die Markenbetriebe sollten dem Druck ihrer Importeure beim Ersatzteil-Geschäft und dem -Bonus standhalten.“

Technische Komplexität als Vorteil Bei aller Fehlentwicklung im Geschäft spielt die technische Veränderung von Motoren und damit den Schmierstoffen der gesamten Branche in die Hände (lesen Sie dazu auch das Interview mit Prof. Geringer auf Seite 10). Die vorgeschriebene CO2-Reduktion bringt noch höhere Ansprüche, noch spezifischere Anforderungen an die Schmierstoffe: noch dünnere Öle für noch weniger Widerstand im Motor oder hohe Anforderungen durch häufige Kalt-Warm-Zyklen bei den zunehmenden Hybrid-Lösungen. Dafür braucht’s den Spezialisten. Dazu kommt die späte Erkenntnis der Autohersteller, dass Getriebeöle doch getauscht werden müssen: ein wichtiges Zusatzgeschäft, zumal sich ein massiver Trend zu Automatik- und automatisierten Getrieben entwickelt hat.

wort muss wohl jeder Unternehmer für sich selbst geben.

Wie geht es weiter? Der Kunde wird aufgrund der Komplexität die Beratung und Kompetenz der Fachwerkstätte wieder mehr benötigen. Die Ölkonzerne müssen ihre Vertriebskanäle sauber halten, die Werkstätten müssen die richtigen Partner auswählen und die Markenbetriebe sollten – und das ist wohl die schwierigste Aufgabe – dem Druck ihrer Importeure beim Ersatzteil-Geschäft und dem -Bonus standhalten. •

Druck der Autohersteller Wie schon im Vorwort auf Seite 3 erwähnt, mischen die Autohersteller (über First Fill, Service- und Eigenöle) und die Importeure (über die Integration in die Ersatzteilprogramme und den -Boni) immer stärker in diesem Business mit. Das Ergebnis sind, vor allem bei den „Eigenmarken“ (die natürlich von etablierten Multis erzeugt werden), zum Teil hohe Einstandspreise und damit eingeschränkte Verkaufserlöse, da von den Automobilherstellern die Endkunden-Aufschläge bzw. -Preise vorgegeben werden. Selbst wenn die Öle nicht vorgeschrieben sind, gibt es den sanften Druck über den Ersatzteilbonus. Das alles geht zugunsten der Erträge der Automobilhersteller, aber zulasten der Erträge der Markenwerkstätten. „Warum lassen sich die Betriebe das gefallen?“, fragt ein Brancheninsider. Die Ant-

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Emissionsarmes Schmieren Die Vorgaben zur CO2-Reduktion haben massive Auswirkungen auf den Motorenbau und damit auf die Anforderungen an die Schmierstoffe. Prof. Bernhard Geringer erklärt die Entwicklung. Von Dieter Scheuch

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&W: Wie hat sich die Motorenentwicklung in den vergangenen Jahren entwickelt? Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer: Die Verbrauchs­ einsparung ist in den letzten 10 Jahren im Zusam­ menhang mit den CO2­Vorgaben bei der Motoren­ entwicklung immer ein großes Thema. Ein Weg war über Verbrennungsmotor und Getriebe und das damit verbun­ dene Downsizing, also einen kleineren Grundmotor mit ho­ her Aufladung, was zu deutlichen Verbesserungen führte. Dabei stößt die Entwicklung an ihre Grenzen, wenn der Mo­ tor im Hubraum so klein wird, dass er im unteren Drehzahlbereich nicht mehr gut anspricht. Deshalb wurden diese Motoren oft um Doppelaufladung und elektrische Aufladung ergänzt, die viel Drehmoment im unteren Bereich bringen. Das hat man erfolgreich gemacht und ist technisch bereits auf einem weit entwickelten Stand. Da wirkt auch der Messzyklus, der in Europa relevante NEFZ­Zyklus, mit. Er ist ein sogenannter Niedriglastzyklus, also dort, wo wenig

Bild: Adobe Stock

„Der Verbrennungsmotor wird simplifiziert und der Elektromotor dort genutzt, wo er gut ist.“

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Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (IFA), TU Wien

beschleunigt wird, viele Leerläufe hat, was bedeutet, dass der Motor in diesen Niedriglastbereichen gut sein soll. Dabei ist das Downsizing ein gutes Mittel, weil man den Motor in höhere Lastbereiche bringt und er damit überproportional gut wird. Mit dem neuen Messzyklus WLTP hat sich das ge­ ändert. Dabei hat man von Haus aus ein höheres Lastprofil und auch nicht so viele Stillstände, das be­ deutet, dass der Motor auch in einem höheren – also nicht nur im unteren und mittleren – Einsatzbereich gut sein muss, damit ist das extreme Downsizing nicht mehr so erfolgreich. Bringen Hybrid-Lösungen andere Anforderungen oder andere Lösungen im Motorenbau? Geringer: Gerade beim Hybrid­Antrieb hat sich das Atkinson­Prinzip als zweckmäßig erwiesen. Um die vorgegebenen CO2­Ziele zu erreichen, wird die Elek­ trifizierung der Fahrzeuge in Form von Mild Hybrid, Hybrid und Plug­in­Hybrid in kommenden Jahren stark zunehmen. Elektromotoren in Pkws werden also zum Einsatz kommen, damit muss der Verbrennungs­ motor in Zukunft nicht mehr so ausgelegt werden,


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dass er in jedem Betriebspunkt gut funkti­ oniert. Das betrifft etwa die gute Hochbe­ schleunigung bei niedrigen Drehzahlen oder im untersten Bereich. Das heißt, man erweitert den Bereich des besten Wir­ kungsgrades des Verbrennungsmotors (oft als Sweet Spot genannt) und blendet dafür ungünstige Bereiche (Leerlauf, Niedrigstlast) komplett aus indem der Verbrenner abgeschaltet wird und nur der E­Mo­ tor antreibt. Einfach gesagt: Der Verbrennungsmotor wird simplifiziert und der Elektromotor dort genutzt, wo er gut ist. Wenn eine Hybridisierung vorhanden ist, kann der Verbrennungsmotor dieser angepasst werden. Dabei zeigt sich, dass Atkinson ein günstiger Zyklus ist: ein eher hubraumgrößerer Verbrenner und aus Kostengründen auch oft ohne Aufladung. Grundsätzlich lasse sich der Trend weg vom extre­ men Downsizing hin zum vereinfachten Verbren­ ner erkennen. Es zeigt sich eine Tendenz, dass die vereinfachte Aufladung weiter ein Thema sein wird, was in Summe die Verbrauchswerte verbessert. Wie ändern sich die Anforderungen an Motor- und Getriebe-Schmierstoffe durch die erforderlichen CO2-Reduktionen und die neuen Technologien? Geringer: Was die Schmierstoffe betrifft, ist es grund­ sätzlich davon unabhängig, ob ein Fahrzeug hybridi­ siert ist oder nicht. Am wichtigsten ist auch hier das Thema Verbrauchseinsparung. Ein großes Thema ist

Hybrid-Lösungen bringen neue Motorkonzepte!

dabei die Reibung: Diese Maßnahme bringt zwar in Prozent das Wenigste, stellt aber gleichzeitig die günstigste Maßnahme dar und ist daher auch nach wie vor von Bedeutung. Leichtlauföle, also Nied­ rigviskoseöle, sind gerade bei Verbrennern, die in Hybridfahrzeugen eingesetzt werden, sinnvoll, da bei häufigen Kalt­Warm­Zyklen ein hochviskoses Öl schlechter rauskommt, weil es sich häufiger im kälte­ ren Bereich bewegt. Das heißt, die Anforderungen an die Schmierstoffe sind niedrigviskose Leichtlauföle, wobei wenig Viskosität Gift für den Verschleiß bedeu­ tet und sich noch dazu oft Mischreibung – also das Abstellen und Hochfahren – dazugesellt. Neben der Ölverbesserung durch Additivierung ist auch die hochwertige Beschichtung wie etwa von Zylinderlaufbahnen, Hauptgleitlagern oder spezielle Honungen für Kolben ein Thema. Im Bereich Laufflächenform und auch Materialwahl ist in diesem Zusammen­ hang einiges im Laufen, es gibt da meiner Mei­ nung nach bereits große Erfolge. Insgesamt ist es im Zusammenhang mit der Verbrauchseinsparung aber ein Bündel von Maßnahmen, die natürlich unterschiedliche Kosten verursachen. •

„Leichtlauföle, also Niedrigviskoseöle, sind gerade bei Hybrid-Verbrennern sinnvoll, da bei häufigen Kalt-WarmZyklen ein hochviskoses Öl schlechter rauskommt.“

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Wird’s kompliziert? Die Vertriebswege ändern sich ebenso wie die technischen Anforderungen. Wir haben die Industrie nach den Entwicklungen und ihren Strategien im Vertrieb gefragt.

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Günther Katzengruber, Total

Gernot Wendl , Haberkorn (Shell)

&W: Welche Aktivitäten, Dienstleistungen oder Produkte dürfen Ihre Kunden in naher Zukunft erwarten? Reinhold Amschl, Fuchs: Um unsere Kunden weiterhin mit dem gewohnten Service bedienen zu können, werden umfangreiche Erweiterungsund Modernisierungsmaßnahmen in Deutschland durchgeführt. Fuchs setzte in Schweden den Bau des neuen Werks fort, begann in Großbritannien mit der Errichtung eines Rohmateriallagers und schloss in Polen ein größeres Investitionsvorhaben im Bereich Produktion ab. Wenn ich hier nur einige Aktivitäten in Europa aufzähle. Gerhard Wolf, Castrol: Wir sind mit unseren Teams vor Ort bei unseren Kunden und bieten umfassende persönliche Beratung. Unser Außendienst steht mit seiner Expertise unseren Kunden bei allen Anliegen zur Verfügung. Zusätzlich verfügen wir über innovative Online-Tools, z. B. das neue Castrol iLearning, das Mitarbeiter der Werkstätten als App auf ihrem Handy nutzen können – mit denen wir ein nieder-

„Auf dem Markt werden rund 250 Ölsorten angeboten und diese Zahl wächst.“ Thomas Paukert, Liqui Moly schwelliges Schulungsangebot machen, das es unseren Kunden ermöglicht, sich jederzeit neues Wissen (sowohl technischer als auch betriebswirtschaftlicher Natur) aneignen können. Martin Englisch, Köb (Mobil): Permanente Weiterentwicklungen im gesamten Antriebssystem aller Kraftfahrzeughersteller fordern auch besondere, hochentwickelte Schmierstoffe. Daher ist unsere Hauptaufgabe, unseren Kunden mit kompetenter

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Beratung in Verbindung mit unserem hochwertigen Markenhersteller Mobil genau den richtigen Schmierstoff rechtzeitig zur Verfügung stellen zu können. Permanente Mitarbeiterschulungen sowie stete Optimierung der Bevorratung tragen daher für unsere professionelle Kundenbetreuung bei. Gernot Wendl, Shell: Das Shell EcoPack Ölregal stößt bei den Werkstätten auf großes Interesse, nachdem die Freigabekomplexität bzw. Vielfalt der benötigen Motoröle steigt. Als Antwort darauf werden wir in Kürze fünf weitere Motoröle für das Shell EcoPack Ölregal einführen. Die nächste Innovation steht bereits in den Startlöchern und wird demnächst präsentiert. Armin Bolch, Motul: Wir entwickeln derzeit neue Dienstleistungspakete, die den Kunden allumfassend im täglichen Geschäft unterstützen. Thomas Paukert, Liqui Moly: Das Thema Fuel Economy nimmt immer größeren Raum ein, weshalb es künftig noch mehr Produkte mit der Viskosität 0W20 geben wird, und auch Schmierstoffe im Bereich 0W-16 werden wir auf den Markt bringen. Parallel wächst unser Additiv-Sortiment. Johann Berger, MaierKorduletsch (Mobil): Die Vielfalt an Motorölen wird vor dem Hintergrund der gesetzlich geforderten Reduktion des Schadstoffausstoßes vermehrt zunehmen. Mit unserem Markenpartner Mobil werden wir alle benötigten Motorölqualitäten wie auch die Schmierstoffe für die E-Mobilität anbieten können. Die herstellerspezifische Freigabenvielfalt bei den Motorölen verändert die Bewirtschaftung in den Werkstattbetrieben. Mit unserem Oiltainer System und der MobilBoxx von Exxon Mobil bieten wir dazu zukunftsweisende, nachhaltige und umweltfreundliche Bewirtschaftungssysteme. Zudem gehört es inzwischen zu


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unseren Standardangeboten, dass wir Zapfsysteme für AdBlue beistellen und Angebote zur Werkstattausrüstung für Ölwechsel und Ölspülung der Automatikgetriebe sowie Service und Pflege vom Klimaanlagen, Kühlsystemen usw. für unsere Kunden im Portfolio haben. Gerhard Graf, LSA (Mobil): Neben der konstanten Weiterentwicklung und Konsolidierung unserer Produktpalette steht in den kommenden Monaten die Einführung der Mobil 1 Motorenölgarantie im Vordergrund. Durch den Einsatz von Mobil 1 erhält der Verbraucher einen zusätzlichen Schutz für weitere 5 Jahre bzw. 160.000 Kilometer. Zusätzlich werden wir das bereits sehr erfolgreiche Mobil 1 Werkstattprogramm weiter aktiv vermarkten sowie bei der MobilBoxx weitere Produkte anbieten. Günther Katzengruber, Total: Wir werden in den nächsten Monaten unsere neuen Kleingebinde präsentieren – das Total-Projekt PURE (Packaging Upgrade and Range Efficiency) kommt mit Riesenschritten auf uns zu und wir (und hoffentlich auch unsere Kunden) freuen uns schon auf das neue Design. Wolfgang Schneider, Motorex: Motorex ist bestrebt, rechtzeitig die seitens der Hersteller freigegebenen Öle verfügbar zu haben. Des Weiteren ist eine persönliche Beratung unumgänglich für Betriebe, denen die Einhaltung der Herstellervorschriften ein Anliegen ist. Um alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, werden die Hersteller in Zukunft noch stärker auf den Einsatz von automatisierten Getrieben setzen. Motorex hat dafür ein eigenes Gerät entwickelt, um diese Getriebe zu warten. Ebenso werden die entsprechenden Öle dafür laufend weiterentwickelt und wir werden weitere Öle in den Markt bringen. Hubert Huber, Eurolub: Wir versuchen dem Kunden allzeit ein komplettes Produktsortiment zu bieten, welches die neuesten Entwicklungen auf dem Schmierstoffmarkt abdeckt. Somit erweitert sich unsere Produktrange laufend mit den neuesten Freigaben und Viskositätsklassen, wie z. B. unser Eurolub ECO FE-LL4 0W/20. Zudem versorgen wir unsere Kunden mit werbewirksamen Materialien, um unsere Produkte bestmöglich anbieten zu können. Welche Anforderungen müssen Motor- und Getriebeöl für die erforderlichen CO2-Reduktionen und die damit verbundenen Technologien heute und in Zukunft erfüllen? Graf, LSA (Mobil): Die Messlatte für die Reduktion der Emissionen ist sehr hoch gelegt. Um diese zu Erreichen, werden wir gemeinsam mit unserem Partner ExxonMobil laufend neue Produkte am Markt vorstellen, um diesem Trend Rechnung zu tragen. Die Anzahl an Leichtlaufölen mit immer geringerer Viskosität wird die Produktpalette zunehmend dominieren. Mit der Marke Mobil sehen wir uns für diese Herausforderungen gut gerüstet.

Gerhard Wolf, Castrol

Reinhold Amschl, Fuchs

Johann Berger, MaierKorduletsch (Mobil)

Amschl, Fuchs: Fuchs forscht intensiv zur Steigerung der Energieeffizienz im Pkw-Antriebsstrang. Der EU Gesetzesentwurf an die Autohersteller den CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren, stellt auch den Schmierstoffproduzenten vor technische Herausforderungen. Der dadurch immer weiter nach unten gehende HTHS-Wert ist hierbei die Herausforderung. Bei diesen niederen Werten muss in allen Lagen die perfekte Schmierung gewährleistet sein. Natürlich auch um den Verschleiß so gering wie möglich zu halten. Zu beachten ist bei diesen Schmierstoffen, dass sie durch ihre spezifische Spezialisierung meist nicht mehr rückwärtskompatibel zu anderer Motorentechnology sind. Bolch, Motul: Wir sehen, dass Schmierstoffe heute ein integraler Bestandteil in der Motorentwicklung sind. Neben der hoher Laufleistung und möglichst geringem Verschleiß ist hier das Hauptziel, den Verbrauch zu senken. Durch die Tendenz, immer spezifischere Öle zu entwickeln, steigt die Komplexität und damit auch die Produktvielfalt. Genau das stellt Werkstätten vor eine neue Herausforderung, denn sie müssen immer mehr Produkte anbieten. Heute hat man mindestens sieben verschiedene Motoröle im Regal. Kombiprodukte gehören der Vergangenheit an. Berger, MaierKorduletsch (Mobil): Die EU CO2-Flottenrichtlinie verpflichtet die Automobilhersteller, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ab 2020 auf 95g/km zu senken. Nur mit den Produktionsanteilen zur E-Mobilität und den bereits im Markt befindlichen Hybridsystemen kann das nicht gelingen. Neue Antriebs- und Motorentechnolo-

„Diese Schmierstoffe sind durch ihre Spezialisierung meist nicht mehr rückwärtskompatibel zu anderen Motorentechnologien.“ Reinhold Amschl, Fuchs gien sind erforderlich, die den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge deutlich reduzieren. Nur so kann die Emissionsreduzierung erreicht werden. Für diese neue Antriebs- und Motorentechnologie bedarf es entsprechender Getriebe- und Motoröle. Diese gewährleisten die Funktion dieser Antriebssysteme und tragen mit ihrer Formulierung zur besonderen Reibungsminderung und damit zur Emissionsreduzierung durch Kraftstoffeinsparung bei. Aufgrund dieser Entwicklungen gewinnen die Getriebe- und Motoröle zunehmend an Bedeutung und werden zu einem konstruktiven Bauteil für diese Aggregate. Mit Mobil als langjährigen Entwicklungspartner der Getriebe und Motorenhersteller wird MaierKorduletsch auch in Zukunft die benötigten, modernen Motorund Getriebeöle anbieten können. Wendl, Shell: Die Öle müssen so dünnflüssig wie möglich sein und dennoch die hohen Hersteller-

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anforderungen für einen sicheren und lang andauernden Betrieb erfüllen. Weiters sollen sich die Schmieröle während der Einsatzdauer nur wenig in ihrer Leistungseigenschaft verändern, um die Kraftstoffeinsparung bzw. CO2-Reduktion während des gesamten Ölwechselintervalls liefern zu können. Hierfür sind synthetische Öle mit hervorragendem Oxidationsverhalten, thermischer Stabilität und ausgezeichnetem Detergier- und Dispergiervermögen notwendig. Englisch, Köb (Mobil): Von politischer Seite wurde mit der EU-weiten CO2-Flottenrichtline für die Pkw-Hersteller ab bereits dem kommenden Jahr 2020 eine schwierige Aufgabe gestellt, welche allein mit elektrischen Antrieben oder Hybridsystemen nicht zu schaffen ist. Somit forschen die Hersteller aktuell stark bzgl. Optimierungen im gesamten Bereich des Antriebes sowie auch möglichen Veränderungen der Kraftstoffe mit Alternativen in Richtung synthetische und biogene Kraftstoffe. Mit einbezogen sind in diesen Forschungsarbeiten auch die Hersteller der Schmierstoffe. Neue Antriebstechniken (Motorendesign, Kolbenmaterial und -design, Turbolader, Getriebe etc.) bedeuten zum Teil erheblich stärkere Belastungen für die Schmierstoffe, daher werden diese als konstruktionsbedingtes Element zusammen mitentwickelt. Huber, Eurolub: Der Trend bewegt sich zu immer dünneren Motor- und Getriebeölen. Eine Senkung des CO2-Ausstoßes ist zum Großteil nur noch durch Minimierung des Treibstoffverbrauchs durch dünnere Öle möglich. SAE-Klassen wie 0W-20 oder auch 0W-16 sind bereits zu einer Vielzahl in den neuesten Motoren vertreten. Bei Hybridmotoren sind bereits Öle mit einer Viskositätsklasse von 0W-8 auf dem Markt erhältlich. Folglich steigen die Anforderungen an das Öl stetig, da Parameter wie HTHS-Viskosität, hoher Viskositätsindex und niedriger Verdampfungsverlust erhalten bleiben müssen. Schneider, Motorex: Diese modernen Öle müssen neben den bisherigen Aufgaben die innere Reibung reduzieren. Das hat Auswirkung auf die Viskosität. Sehr dünnflüssige Öle mit niedrigen HTHS Werten werden gefordert. Dennoch sollen sie die Motoren sauber halten und vor Verschleiß schützen. Katzengruber, Total: Dieses Thema ist zu umfassend, um hier ins Detail gehen zu können. Aber natürlich: Die neuen Anforderungen machen uns allen das Leben nicht leichter und nahezu jeder Hersteller hat eigene Ideen und so wird die Vielfalt der notwendigen Öle in der Werkstätte größer und größer. Wir als technisch orientiertes Schmierstoff-Unternehmen haben natürlich kein Problem mit den neuen Herausforderungen – für die Werkstätten bedeutet das allerdings zusätzlichen Aufwand – allerdings auch eine bessere Abgrenzung zu anderen Ölanbietern.

Wolf, Castrol: Aus unserer Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Werkstätten neben einem perfekten Kundenerlebnis technisch hoch entwickelte und die letzten Standards erfüllende Produkte anbieten und verwenden. Treibstoffeffizienz als eine Grundlage für CO2-Reduktion kann

„Die Anzahl an Leichtlaufölen mit immer geringerer Viskosität wird die Produktpalette zunehmend dominieren.“

Martin Englisch, Köb (Mobil)

Gerhard Graf, LSA (Mobil)

Thomas Paukert, Liqui Moly

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Gerhard Graf, LSA (Mobil) auch der modernste Motor nur mit modernstem Motoröl erfüllen – moderne Castrol Edge Professional Motoröle erfüllen diese Anforderungen. Gleiches gilt natürlich für Castrol Spezial-Getriebeöle. Paukert, Liqui Moly: Grundsätzlich geht der Trend hinsichtlich der Viskosität eindeutig in Richtung niedrigviskose, dünnflüssige Motorenöle, um eine möglichst hohe Kraftstoffersparnis zu bewirken. Dünnere Öle erfordern weniger Energie, beispielsweise für den Anlasser und sie sind hohen Drehzahlen beim Startvorgang besser gewachsen. Um neue Technologien wie Downsizing, Turboaufladung, Direkteinspritzung auch bei Benzinmotoren und alternative Kraftstoffe können die Fahrzeughersteller und so auch die Ölentwickler keinen Bogen machen – anders lassen sich CO2-Limits nicht einhalten. Die Fortentwicklung der Öle bedeutet auch eine Weiterentwicklung der Additivpakete. Das hängt wiederum mit den Veränderungen in der Antriebstechnologie zusammen. Neue Materialien und andere Motorenanforderungen bedingen anders bestückte Additivpakete; beispielsweise für permanent auf einer Drehzahl laufende Hybridmotoren oder Aggregate mit drei Zylindern. Auch wie sich der Kraftstoff zusammensetzt, hat Auswirkungen auf den Motor. Welche Vertriebswege werden beim Schmierstoff in Zukunft überwiegen: Onlinehandel B2B, Onlinehandel B2C, Direktvertrieb, Autoimporteur, Teilehandel, Mineralölhandel? Berger, MaierKorduletsch (Mobil): Mit der Modernisierung der Fahrzeugflotte im B2C-Bereich steigt der Anteil der Service- und Kundenbindungsangebote der Markenwerkstätten. Damit wird der Anteil an den Self-Service-Ölwechsel und damit verbunden der Onlinehandel für B2C abnehmen. Für den Bereich der Kfz-Werkstätten sehen wir nach wie vor den Vertrieb über die Kompetenz des Schmierstoffhändlers. Die steigende Vielfalt an unterschiedlichen Motoren- und Getriebeölen aufgrund der verschiedenen Herstellerfreigaben braucht die Beratung von Fachleuten mit Schulungsangeboten für die Werkstätten. Jedoch halten hier immer mehr Systeme zur automatischen, kundenspezifischen


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Fachinformation, Preisbildung und Bestellabwicklung Einzug, welche MaierKorduletsch in Kürze seinen Kunden anbieten wird. Bolch, Motul: Die Branche und deren Vertrieb befinden sich im Wandel oder, besser ausgedrückt, in der Weiterentwicklung – genauso wie unsere Kunden. Da muss man das Ohr am Markt haben! Wir sind hier sehr serviceorientiert und stehen mit unseren Kunden in engem Austausch. Die Beratung spielt nach wie vor eine wichtige und zentrale Rolle, aber auch der Online-Vertrieb wird weiter wachsen und mit einfließen. Huber, Eurolub: Der Schmierstoffmarkt ist immer noch ein klassischer Markt, der auf dem traditionellen Vertrieb bestehen bleibt. Der Onlinehandel direkt zum Endkunden gewinnt zwar an Beliebtheit, jedoch ist der fachmännische Rat vom Verkäufer vor Ort nicht zu ersetzen. Aus diesem Grund legen wir auch Wert auf beste Informationsweitergabe an unsere Kunden, so dass diese dem Endkunden optimale Auskunft geben können. Englisch, Köb (Mobil): Die Vertriebswege sind ebenso in einer Veränderung stehend. Jedermann(-frau) kann zu jedem Zeitpunkt per Internet weltweit einkaufen. Auch so im Bereich der Schmierstoffe. Hier sind die Grenzen des Machbaren (im positiven sowie auch im negativen Sinn) inzwischen weit gesteckt. Wir stellen uns dieser Gegebenheit mit unserem Know-how als zertifizierter und kompetenter Fachhandel mit einem weltweit anerkannten Markenhersteller Mobil. Als vertrauenswürdiger Partner mit Handschlagqualität sind wir daher bei unseren Kunden geschätzt und ermöglichen zudem mit unserer Regionalität mit kurzen Wegen auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Paukert, Liqui Moly: Ein Blick in die Glaskugel kann nur fern jeder Verbindlichkeit erfolgen. So massiv wie der Einzelhandel die Verlagerung der Warenströme in das Internet zu spüren bekommt, wird es im Schmierstoffvertrieb nicht der Fall sein, weil Schmierstoffe als solche eine vergleichsweise beratungsintensive Materie darstellen. Auf dem Markt werden rund 250 Ölsorten angeboten und diese Zahl wächst. Für Laien, aber auch Profis im Handel, im Autohaus und in den Werkstätten ist es sehr schwierig, den Überblick zu behalten. Vor diesem Hintergrund werden Vertriebswege mit persönlicher Beratung weiterhin Bestand haben. Gleichwohl ist mit wachsenden Absatzzahlen im B2C-Onlinehandel zu rechnen. In der Regel gibt es kein Entweder-oder, sondern ein Miteinander. Der Teilehandel und andere Vertriebskanäle setzen sowohl auf stationäre Verfügbarkeit als auch auf das Internet. Das wird sich weiter entwickeln. Graf, LSA (Mobil): Obwohl ein starker Anstieg in den Bereichen Onlinehandel bzw. Aktivitäten der Autoimporteure am Schmierstoffsektor zu

vermerken ist, sehen wir die Zukunft bzw. setzt die LSA nach wie vor auf den klassischen Vertrieb mittels einer hochqualifizierten Vertriebsmannschaft unterstützt durch unsere Techniker. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Schmierstoffe eine beratungsintensive Produktgruppe sind, welche von den o. a. Vertriebswegen unseres Erachtens nicht bzw. nur teilweise abgedeckt werden können. Wolf, Castrol: Wir agieren auf dem österreichischen Markt einerseits selbst, indem wir mit unseren Teams bei den Kunden vor Ort sind. Andererseits haben wir erfahrene und professionelle Vertriebspartner, die mit ihrer Expertise helfen, unseren Kunden maßgeschneiderte Angebote zu machen. Auf diesen bewährten Vertriebsmix setzen wir auch in Zukunft. Amschl, Fuchs: Der Onlinehandel hat definitiv seinen Platz gefestigt und wird in manchen Branchen auch noch zulegen. Der regionale Händler vor Ort, der mit guter Verfügbarkeit, rascher und fachlich kompetenter Beratung punkten kann, wird auch in Zukunft seinen Platz behaupten. Im Teilehandel sehen wir den Partner, der von unserem AD entsprechend betreut wird und das Wissen an seine Kunden transferieren kann. So haben wir auch vor Ort Fuchs Partner, die Premiumprodukte und deren Vorteile dem Kunden erklären können. Den Mineralölhandel, also den Verkauf von Schmierstoffen, sehe ich in der nächsten Zeit nicht rückläufig. Bis 2025 wird die Produktion von Motoren noch steigend sein und sollte dann der Hybrid noch im Rennen sein, na ja auch dieser verfügt über einen Motor … Wendl, Shell: Der Direktvertrieb, zu dem wir uns als exklusiver Shell Schmierstoff Repräsentant in Österreich zählen, wird in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig wird die Kooperation mit den Autoimporteuren immer bedeutender.

Hubert Huber, Eurolub

Armin Bolch, Motul

Wolfgang Schneider, Motorex

„Der Direktvertrieb, zu dem wir uns zählen, wird in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen. “ Gernot Wendl, Haberkorn (Shell) Schneider, Motorex: Es wird wohl ein Mix aus allem sein. Motorex setzt weiterhin auf persönliche Beratung. Für optimierte Prozesse im täglichen Geschäft ist eine B2B-Online-Bestellmöglichkeit sicher eine sehr gute Lösung. Diese kann jedoch nicht eine persönliche Beratung ersetzen. Auch nicht bei Markenwerkstätten, da in der Praxis ein nicht zu unterschätzender Fremdmarkenanteil vorherrscht. Katzengruber, Total: Nach wie vor halten wir von Total am Direktvertrieb fest – allerdings ist der Trend in Richtung Originalöle klar ersichtlich und auch der klassische Ersatzteil-Handel hat das Potenzial erkannt. Ich denke, das der persönliche Kontakt auf alle Fälle Erfolg haben wird und alle OnlineVarianten sich nicht durchsetzen werden. •

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ÖL EXTRA

Im Labor wird ständig entwickelt, die Motoröle werden immer dünnflüssiger

Falsches Öl kann teuer werden Werkstätten sollten darauf achten, dass sie in die Fahrzeuge ihrer Kunden keine Motoröle ohne Freigaben einfüllen, warnt man bei Liqui Moly: Denn das kann teuer werden!

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und 250 verschiedene Ölsorten gibt es in Deutschland bzw. Österreich: Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Doch genau das ist wichtig! „Das falsche Öl einzufüllen ist wie ein falsches Ersatzteil einzubauen“, warnt Harry Hartkorn, Leiter des Bereichs Anwendungstechnik bei Liqui Moly. Wie wichtig Information in diesem Bereich ist, zeigt der „Ölwegweiser“, den Liqui Moly für all seine Kunden geschaffen hat: Rund 30.000-mal pro Tag wollen Fahrzeugbesitzer (aber auch Mechaniker) wissen, welches Produkt für das jeweilige Fahrzeug empfohlen wird. Dieser Wegweiser, der durch den

„Das falsche Öl einzufüllen ist wie ein falsches Ersatzteil einzubauen.“ Harry Hartkorn, Leiter des Bereichs Anwendungstechnik bei Liqui Moly

Dschungel aus Industrienormen und Herstellerfreigaben führt, ist ja längst auch für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets verfügbar.

Werkstätten haben wichtige Aufgabe In den vergangenen Jahren wurden immer leistungsfähigere Öle entwickelt, die natürlich einen gewissen Preis haben; das sollten die Werkstätten ihren Kunden klar machen. Denn Öle ohne offizielle OEM-Freigaben können zu einem enormen Risiko führen. Wenn nachweislich ein Motoröl ohne Freigaben eingesetzt wurde, werden Schadensersatz-

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ansprüche von den Autoherstellern abgelehnt. Genau deshalb sollten Werkstätten wissen, dass gewisse Begriffe wie „entspricht den Vorgaben von …“, „Freigabe unter anderem Namen“ oder „vergleichbar gemäß EU-Recht zu …“ nur eine Freigabe suggerieren, die in Wahrheit aber nicht vorliegt.

Immer niedrigere Viskositäten Wer glaubt, dass die Sache mit den Motorölen in Zukunft einfacher werden würde, irrt: Da die Autohersteller immer kleinere Motoren mit oft nur 3 Zylindern oder spezielle Aggregate für Hybridfahrzeuge konstruieren, müssen bei Liqui Moly auch immer neue, passende Öle entwickelt werden. Die Viskosität 0W-20 wird von einigen Herstellern (vor allem aus Asien und den USA) bereits vorgeschrieben, auch bei VW wurde damit schon begonnen – und BMW sowie Mercedes stehen in den Startlöchern. Der nächste Schritt sind dann noch niedrigere SAE-Klassen: 0W-16 ist in Japan bereits im Einsatz, vor allem bei Motoren der neuesten Hybridgeneration. In den nächsten Jahren erwartet Oliver Kuhn, stellvertretender Laborleiter Öle bei Liqui Moly, noch niedrigere Viskositäten wie zum Beispiel 12 oder sogar 8. Die Vorteile der dünneren Öle? Sie erfordern weniger Energie (wie zum Beispiel für den Anlasser) und sie sind auch für die höheren Drehzahlen besser geeignet, die beim Startvorgang entstehen. Das sollten Werkstätten den Kunden erklären: Dann sollte jede Preisdiskussion im Keim erstickt sein. • (MUE)


ÖL EXTRA

Sophie Cornu (Marketing Manager Österreich – Schweiz) und Günther Katzengruber, Verkaufsdirektor Schmierstoffe Automotiv bei Total

Coming S o o n Coming Soon: In Kürze werden die neuen Ölgebinde von Total eingeführt

Hightech-Produkt Öldose

Ölflaschen haben Auswirkungen auf die Kosten und die Effizienz in der Lieferkette. Auch hier erreicht Total PURE durch eine neue Form und die Gewichtsreduktion eine deutliche Verbesserung. Insgesamt wurde das Gewicht um 15 Prozent reduziert. Trotz Gewichtseinsparung konnte die Stabilität der Flaschen erhöht werden, um Verformungen zu verhindern. Ein nicht zu unterschätzendes Thema ist der „letzte Tropfen“, der am Ende in der Verpackung verbleibt. Mit PURE konnte der Anteil nicht verwendeter Schmierstoffe von 4 auf 2 Prozent reduziert werden.

Die Verpackung spielt bei Schmierstoffen eine wichtige Rolle. Das neue System PURE von Total bringt zahlreiche Verbesserungen.

Neues Design von Flasche und Etikette

ine in den vergangenen Jahren verstärkt auftretende Problematik betrifft dabei das Angebot von gefälschter Ware im Internet. Dabei werden die Verpackungen kopiert und minderwertige Produkte abgefüllt. Für den Endkunden, der diese Produkte online bestellt, ist der Unterschied nicht merkbar. Mit dem neuen Verpackungs-Konzept PURE hat Total auf diese Entwicklungen und Anforderungen Rücksicht genommen, die neuen Ölflaschen sind nun deutlich fälschungssicherer. Gleichzeitig spielen die Gestaltung und Ausführung der Schmierstoff-Verpackung eine wichtige Rolle in der Logistik. Die Größe und das Gewicht der

Nicht zuletzt ist bei einem modernen HightechProdukt natürlich auch die Optik ein entscheidender Faktor. Für die neuen Flaschen wurde daher nicht nur bei der Form, sondern auch bei der Gestaltung der Etiketten ein neues Design entwickelt, das den Werten der Marke entspricht. Im Rahmen einer umfangreichen Studie wurden die wichtigsten Informationen eruiert, die der Kunde auf dem Etikett erwartet. Im Zuge dessen wurde die Produktnomenklatur neu definiert, im Zusammenspiel mit dem neuen Design konnten nun das Verständnis und die Zuordnung sowohl für die Vertriebsmitarbeiter wie auch für die Kunden verbessert werden. Die Vorstellung des neuen Designs soll in Kürze erfolgen. • (GEW)

E

Für Elektro und Hybrid Mit der neuen Produktlinie stärkt Total seine Position im Bereich der Elektromobilität. Total Quartz EV Fluid wurde speziell auf den Kühlungs- und Schmierbedarf der verschiedenen Komponenten des wachsenden Bereiches der Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge entwickelt. Damit können die spezifischen Anforderungen von Motoren und Getrieben mit hohen Drehzahlen sowie für die Steuerung des Wärmeaustauschs in Elektrobatterien erfüllt werden. Im Speziellen geht es dabei um vier wesentliche Faktoren: • Isolierende Eigenschaften bei Verwendung mit elektrischem Strom • Kompatibilität mit neuen Elektrifizierungskomponenten • Lösungen für spezifische Temperaturbeschränkungen beispielsweise beim starken Beschleunigen oder bei schnellen Ladevorgängen • Konventionelle Schmiereigenschaften für Getriebe

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ÖL EXTRA

biti

Reinhold Amschl (Fuchs Vertriebsleiter Automotive), Josip Glavas und Piotr Krystian (GK Autoteile) mit Fuchs-Gebietsleiter Franz Ortner

Newcomer im Teile-Business GK Autoteile hat sich in Linz und Umgebung in kurzer Zeit zu einem erfolgreichen Teileanbieter entwickelt. Bei Schmierstoffen setzt man auf die Premiumprodukte von Fuchs.

W

ir sind absolute Quereinsteiger, hatten vor ein paar Jahren noch keine Ahnung vom Autoteilegeschäft“, erklärt Josip Glavas, Geschäftsführer von GK Autoteile ehrlich. Die Möglichkeiten und das Potenzial in der Autobranche haben ihn und seinen Kompagnon Piotr Krystian motiviert, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen. Dabei gehen die beiden einen anderen Weg als ihre etablierten Mitbewerber. Lieferant ist ein internationaler Großhändler, mit dem sie besonders schlagkräftige Konditionen machen können. „Damit können wir unseren Kunden sehr viele Marken und Produkte aus einer Hand bieten, und das zu einem sehr attraktiven Preis.“

Schlanke Organisation

GK Autoteile in der Salzburger Straße in Linz

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Neben dem günstigen Einkauf schlägt sich auch die schlanke Organisation im Kundenpreis nieder. „Der Außendienst bin ich, den Einkauf macht Piotr, dazu haben wir drei Mitarbeiter am Verkaufspult und 5 im Lager. Punkt!“ Mit zwei Zustellfahrzeugen deckt GK Autoteile das Gebiet Linz und Umgebung bis Wels ab. „Bei uns kann man bis 4 Uhr Früh online bestellen“, erklärt Krystian. „Um 6 Uhr verlassen die Zusteller das Haus, die Werkstätte hat bis 7 Uhr die Ware“, ergänzt Glavas. Neben den namhaften Marken stellen die Eigenmarken des

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Lieferanten einen wichtigen Teil des Portfolios dar: quaro für den Premiumbereich und maxgear für die Quality-Schiene.

Beim Schmierstoff nur das Beste Voll auf Premium setzt man bei den Schmierstoffen. „Anfangs war uns der Bereich Öl nicht besonders wichtig, die Anfragen unserer Kunden sind aber immer mehr geworden und dann hat uns ein Kunde Fuchs empfohlen“, so Glavas. Nach einem Erstgespräch war man sich rasch einig. „Wichtig war uns die Erstausrüstungs-Qualität, da wollen wir keine Kompromisse eingehen. Sowohl die Werkstatt wie auch der Kunde sind bereit, für Premium mehr zu zahlen.“ Neben der hohen Qualität und dem besonderen Wert auf echte Freigaben hat man bei GK Autoteile auch das Engagement des Fuchs-Teams in Österreich zu schätzen gelernt: Unterstützung im Schauraum und bei der Werbetechnik, Verfügbarkeit und Logistik sowie mit Verkaufsleiter Reinhold Amschl und Gebietsleiter Franz Ortner immer einen kompetenten Ansprechpartner. „Für uns ist die Umsetzung durch den Vertriebspartner wichtig, da braucht es Fachleute zur Beratung der Werkstätten“, freut sich Amschl über die neue Zusammenarbeit. Der nächste Schritt ist daher die Schulung der Mitarbeiter durch die Experten von Fuchs. Schließlich ist die Empfehlung des richtigen Öls ein entscheidender Punkt für die Zusammenarbeit mit den Werkstätten. • (GEW)


Öl extra

Mit der MobilBoxx sind für den Mechaniker die wichtigsten Schmierstoffe immer verfügbar

Die Marke Mobil schafft Vertrauen beim Kunden und bei der Werkstätte

Vertrauen und Sicherheit Mit dem Mobil 1 Werkstattprogramm, das in Österreich von den autorisierten ExxonMobil-Vertriebspartnern Köb, LSA und MaierKorduletsch angeboten wird, sind die Betriebe für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet.

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ie Komplexität der Fahrzeuge im Allgemeinen und der Motoren im Speziellen nimmt laufend zu. Das bringt deutlich gestiegene Anforderungen an das Motoröl, das längst zum Konstruktionsbestandteil moderner Aggregate geworden ist. Die Lösungen und Umsetzungen sind je nach Autohersteller unterschiedlich, die Vielfalt an Schmierstoffen und Freigaben dementsprechend umfangreich. Die Entwicklung hat massive Auswirkungen auf die tägliche Arbeit der freien Werkstätten, aber ebenso Markenbetriebe, die speziell in Österreich sehr stark auch an Fremdmarken arbeiten, sind davon betroffen. Mit dem Mobil 1 Werkstatt-Programm offerieren die autorisierten ExxonMobil-Vertriebspartner für Österreich, Köb, LSA und MaierKorduletsch, eine umfassende Lösung mit mehreren Vorteilen.

Starke Marke mit Garantie Durch die visuelle Kennzeichnung mit Mobil 1 profitiert die Werkstätte von der starken Marke, die dem Endkunden seit Jahren bestens bekannt ist und die mit hoher Qualität verbunden wird. Produktseitig kommen die hochwertigen Schmierstoffe von ExxonMobil zum Einsatz, die für die hohen Anforderungen moderner Fahrzeuge entwickelt und freigegeben wurden und damit sowohl in der Werkstätte wie auch dem Autofahrer umfassende Sicherheit gewähren. Um diese Sicherheit zu dokumentieren, gibt ExxonMobil den Betrieben die Motorenölgarantie (bis zu fünf Jahre oder 160.000 Kilometer): Damit

erhalten die Werkstattkunden einen zusätzlichen Schutz, der über die Herstellergarantie hinausgeht und damit ein effizientes Kundenbindungsinstrument darstellt. Für die nötige Sicherheit des verantwortlichen Werkstattmitarbeiters oder Kundendienstberaters – sowohl in der Arbeit wie auch in der Argumentation – sorgen ebenfalls die ExxonMobil-Vertriebspartner mit entsprechende Technik- und Service-Schulungen.

Effizientes Lager- und Logistik-System Damit bei der wachsenden Vielfalt das richtige Produkt immer zur Verfügung steht, können die Partner des Mobil 1 Werkstattprogramms die MobilBoxx nutzen. Die innovative Verpackungslösung, bestehend aus einem 20 Liter Kunststoffbehälter in einem Karton mit verschließbarem Auslaufhahn, erleichtert den Arbeitsalltag in der Werkstatt und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung. Damit bieten die Mobil-Vertriebspartner Köb, LSA und MaierKorduletsch eine übersichtliche und verwechslungssichere Lagermöglichkeit für verschiedene MobilSchmierstoffe in kleinen Gebinden. „Neue Servicetypen und -lösungen sind gefragt, um im umkämpften Markt nachhaltig erfolgreich zu sein“, sind sich Günther Köb, Gerhard Graf von LSA und Johann Berger von MaierKorduletsch einig. Mit dem Mobil 1 Werkstattkonzept bieten sie ihren Kunden eine zukunftsorientierte Lösung. • (GEW)

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Komplexe Fahrzeugtechnologie erfordert hohe Kompetenz der Werkstätte, auch im Schmierstoffbereich

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ANSICHT Schmierstoffe im Zeichen des Elektro-Booms Mag. Andreas Obereder

E

lektrifizierung ist das Schlagwort im Automobilsektor. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Neuzulassungen wird in absehbarer Zeit in diesen Bereich gehen, allerdings nicht nur in rein elektrische Fahrzeuge. Durch die Gesetzgebung sind die Hersteller gezwungen, die Flotten-CO2-Ausstöße dramatisch zu reduzieren. Diese Ziele können ohne alternative Antriebe nicht erreicht werden, weshalb Hersteller auf klimaschonende oder vermeintlich umweltfreundliche Technologien bauen. Leider wird hier oft nicht differenziert.

genstudien. Hier halte ich es mit Winston Churchill: „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“ Jeder hat Interessen, an seiner Sicht der Dinge festzuhalten. Darum gibt es Unternehmen, die den Hybrid und das Elektro-Auto vergöttern, und andere, die den Verbrenner hochhalten. Fakt ist – beide haben Unrecht. Fortschritt, Wirtschaft und Mobilität, der Mensch an sich ist Gefangener seines Seins und wird gewollt oder ungewollt Schadstoffe emittieren. Unser Ziel muss sein, diese so gering wie möglich zu halten. • Ich sehe es als Pflicht jedes Fahrzeugverkäufers, den Kunden so zu beraten, dass dieser das richtige Fahrzeug für den jeweiligen Einsatzzweck erhält. Ein Angestellter, der grundsätzlich unter der Woche 5 Kilometer in die Arbeit und am Wochenende gelegentlich in die Berge fährt, ist mit einem Hybrid gut bedient. Das Elektro-Zweit-Fahrzeug, welches kaum Kilometer auf die Straße bringt und durch die eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach geladen werden kann, hat ebenso Berechtigung wie der reine Diesel beim Langstreckenfahrer oder der günstige Benziner im Kleinwagenbereich. • Kontraproduktiv wird es, wenn der Außendienstmitarbeiter, der im Jahr 60.000 Kilometer fährt, einen Hybrid als Fahrzeug nutzt, der plötzlich anstelle der versprochenen 4 Liter 9 Liter Benzin verbraucht, obwohl er bei einem vergleichbaren Diesel mit nur 6 Litern auskommen würde. In der WLTP-Rechnung würde aber der Hybrid wesentlich besser abschneiden als der Diesel … Deshalb: umweltfreundlich ist es nur dann, wenn der Kunde richtig beraten wird und nicht wenn versucht wird, mit Biegen und Brechen einen einzigen Antrieb zu pushen. • Es wird also zukünftig zu einem Einsatz von vielen Antriebsarten kommen und somit ergeben sich auch für die Werkstatt weiterhin vielfältige Chancen, da auch Hybride, Benziner und Diesel weiterhin Bedarf an hochwertigen Schmierstoffen und AdBlue haben, bis tatsächlich eine weitgehend emissionsfreie Zukunft auf uns wartet, die dann heißen wird … Wasserstoff? •

„Es wird also zukünftig zu einem Einsatz von vielen Antriebsarten kommen und somit ergeben sich auch für die Werkstatt weiterhin vielfältige Chancen.“ • Es wird vermischt zwischen CO2- und NOx-Ausstoß und es wird sträflich vereinfacht. Vor allem dann, wenn ein Elektrofahrzeug quasi als emissionsfrei gilt, dieses aber in der Produktion einen enormen ökologischen Fußabdruck hinterlässt – Strommix zur Beladung und Entsorgung der Akkus und Fahrzeuge nicht einmal inbegriffen. Sei es, wie es sei, Politik hat schon öfters Technologien den Weg bereitet – ob sinnvoll oder nicht. • Für den Endkonsumenten wird es schwierig, in dieser komplexer werdenden Welt noch den Durchblick zu behalten. Grundsätzlich behaupte ich, dass das niemand mehr gelingen kann in diesem Meer an Studien und Ge-

Mag. Andreas Obereder, Geschäftsführer Obereder GmbH

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ÖL EXTRA

Perfekt für den Online-Handel Das e-Commerce-Unternehmen Saitow AG weitet sein Geschäftsfeld u. a. auch auf Öle und Schmierstoffe aus. Was man sich davon erwartet, haben wir COO Christian Koeper gefragt.

A

&W: Herr Koeper, welche Rolle spielt für Sie als Reifen-Handelsportalbetreiber das Thema Öl heute und in Zukunft? Christian Koeper: Nachdem sich Tyre24 zu einer marktführenden Plattform für den Bereich Reifen und Felgen etabliert hat, wollen wir Tyre24 nun zu einer „Vollsortimenter-Plattform“ für den automobilen Aftermarket entwickeln. Das schließt natürlich auch Öle und Schmierstoffe mit ein. Bereits heute werden auf Tyre24 Öle und Schmierstoffe gehandelt, in Zukunft werden wir das noch stärker in den Fokus nehmen und dazu Partnerschaften mit spezialisierten Lieferanten eingehen. Derzeit richten wir Kategoriestrukturen ein und kümmern uns um das Onboarding von Lieferanten.

Koeper: Durch steigende Komplexität des Produktspektrums steigt die Anforderung nach Transparenz. Diese kann ein auf Kategoriestrukturen und Attributen basierendes Online-Portal wie das unsere bieten. Kleinere Gebindegrößen sind für den Versandhandel besonders geeignet, da sie per Paketfracht verschickt werden können. Auch ergibt sich so die Möglichkeit, z. B. die exakte

Was macht Schmierstoffe für Tyre24 interessant? Koeper: Öl ist ein klassischer Verbrauchsartikel, der regelmäßig von der Werkstatt nachgekauft wird. Öle sind ähnlich wie Reifen recht einfach zu identifizieren, die Produktdaten sind umfangreich und es gibt eine Vielzahl relevanter Marken und leistungsstarker Anbieter im Markt. Darüber hinaus bestehen zum Teil deutliche Qualitäts- und Preisunterschiede, die wir durch eine strukturierte Suche für unsere Kunden nutzbar machen können. Vorteil des B2B-Handels ist zudem, dass die Herausforderung der Altöl-Rücknahme hier entfällt.

Christian Koeper, COO Saitow AG

Spielen Trends wie kleinere Gebindegrößen und stärkere Diversifizierung Ihnen da in die Hände?

„Kfz-Zubehör inklusive Öl und Schmierstoffe anzubieten, war für uns ein logischer Schritt.“ Menge Motor- oder Getriebeöl, die im Rahmen einer Inspektion benötigt wird, anzubieten. Als Digitalunternehmen sind wir gewohnt, uns agil an neue Situationen anzupassen. Wie sind Ihre Erwartungen für den Ölhandel auf Tyre24? Koeper: Entscheidend für den Erfolg beim Kunden sind attraktive Preise, gepaart mit Service-Qualität. Ich gehe davon aus, dass sich der Bereich Öl bei Tyre24 positiv entwickeln wird und auch Hersteller die Möglichkeiten der Präsentation ihrer Marken auf dem Portal nutzen werden. • (KAT)

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ÖL EXTRA

Bei Lukoil in der Wiener Lobau sind weitere Lager- und Tankkapazitäten geplant

Internationale Erfolge aus der Lobau Lukoil spielt mittlerweile im Konzert der großen Ölkonzerne bei First Fill, Serviceölen und Eigenmarken mit und baut das Werk in Wien weiter aus.

I

m Bereich OEM ist bei uns viel in Bewegung“, berichtet Ulrich Ruckenbauer, Business Unit Lead Automotive & Dealer bei Lukoil Lubricants Europe in Wien. „Wir sind bei den Autoherstellern sehr aktiv und laufend bei Ausschreibungen dabei.“ Das führt Ruckenbauer auf die zunehmende Akzeptanz von Lukoil bei den OEMs zurück. „Wir liefern problemlos Produkte zur vereinbarten Zeit, in vereinbarter Menge, ohne Fehler. Wir verfügen über Image und Referenzen, bieten Verlässlichkeit, Qualität und Flexibilität“, erklärt der Schmierstoff-Spezialist, der sich als Ansprechpartner für die Autokonzerne bestens etabliert hat: „Die Zusammenarbeit verläuft hart, aber wertschätzend.“

„Wir verfügen über Image und Referenzen, bieten Verlässlichkeit, Qualität und Flexibilität.“ Ulrich Ruckenbauer, Europa-Vertriebsdirektor Lukoil Lubricants

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Genesis Special C2 0W-30 verfügt nun auch über die Freigabe PSA B71 2312

„Daher haben wir eine stärkere Entwicklung bei den freien Werkstätten, die sich am freien Markt orientieren.“

Bag-in-Box-System Aufgrund der Vielfalt der Marken, die eine freie Werkstätte betreuen muss, und der damit verbundenen Vielfalt an Schmierstoffen arbeitet Lukoil an einem Bag-in-Box-System. „Wir installieren gerade eine eigene Abfüllanlage und werden ab Herbst eine Lösung für Genesis-Pkw-Öle anbieten“, so Ruckenbauer. Mit diesem Angebot, der Vielzahl an Freigaben und Qualitätsprodukten zielt Lukoil neben den Markenbetrieben und freien Werkstätten auch auf den Teilehandel ab. „Wir haben uns als ernstzunehmender Newcomer am Markt etabliert“, bilanziert Ruckenbauer. „Die Profis kennen uns und geben uns ein sehr gutes Feedback auf unsere Produkte und auf unsere Arbeit.“ Aufklärungsarbeit gebe es weiterhin bei den Werkstätten, denen Lukoil noch nicht so bekannt ist.

Weitere Expansion in Wien First Fill, Service- und Eigenöle Bei den Ausschreibungen handelt es sich einerseits um First-Fill-Lösungen, zu einem größeren Teil aber um Serviceöle. „Dabei merken wir einen starken Trend zu Eigenölen der Hersteller.“ Durch diese Entwicklung sind die Markenwerkstätten natürlich mehr an die Lieferungen ihrer Automarke gebunden.

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Die Zeichen bei Lukoil stehen jedenfalls weiter auf Expansion. „Wir verzeichnen jährlich ein Wachstum von 10 Prozent“, berichtet Ruckenbauer. Daher wird am Standort in der Wiener Lobau weiter investiert. „Wir bauen eine neue Abfüllanlage, werden das Lager erweitern und zusätzliche Tanks bauen“, so Ulrich Ruckenbauer. • (GEW)


ÖL EXTRA

Bild oben: Betriebsmaskottchen Bild links: Ales Wiesenberg (l.) mit Haberkorn-Kundenberater Alfred Ecker vor dem Shell EcoPack Ölregal

Qualität immer zapfbereit In Berg in Niederösterreich hat sich Kfz-Meister Ales Wiesenberg ein echtes Schmuckkästchen von Werkstatt aufgebaut. Beim Öl setzt er auf Shell und das EcoPack Ölregal. Von Mag. Bernhard Katzinger

B

ei Ford in Wien hat Ales Wiesenberg das Kfz-Technikerhandwerk erlernt und 2002 die Meisterprüfung abgelegt, ehe er sich 2017 in Berg nahe der niederösterreichisch-slowakischen Grenze seinen eigenen Betrieb aufbaute. Hier werden seither zusammen mit 3 Mitarbeitern Kfz aller Marken serviciert und repariert. „Wir haben auch ein Reifendepot, Karosserie- und Lackierarbeiten bieten wir über einen Partnerbetrieb an“, erzählt der gebürtige Pardubitzer, der als 14-Jähriger nach Österreich gekommen ist und heute in Wolfsthal lebt. Bratislava liegt knapp 10 Kilometer entfernt und zählt für den blitzsauberen Kfz-Betrieb zum unmittelbaren Einzugsgebiet, das in der anderen Richtung bis nach Wien reicht.

Qualität in Produkt und Service Beim Öl setzt Wiesenberg auf Shell und damit den österreichischen Exklusiv-Vertriebspartner Haberkorn. „Zwar ist Öl den Kunden nicht besonders wichtig, aber die Marke Shell ist bekannt – da nimmt der Kunde wahr, dass Qualität eingefüllt wird“, so Wiesenberg. Acht Öle hat er im Shell EcoPack Ölregal – und zwei weitere im Fass – vorrätig. Das Regal steht für Kunden gut sichtbar im Betrieb. Das EcoPack Ölregal ermöglicht es, bis zu 10 verschiedene Öle in leicht recycelbaren und durchsichtigen 20-Liter-Gebinden auf der Fläche eines Bücherregals (knapp 1,4 x 0,4 m bei einer Höhe von

2,26 m) bereitzuhalten. Das Abfüllen von 5 Liter Öl mittels der wieder verwendbaren Ablasshähne aus Messing dauert gerade einmal 43 Sekunden. Die Shell-Helix-Öle, die für das Regal angeboten werden, decken eine breite Palette von Herstellerfreigaben ab. Eine Erweiterung um fünf weitere Sorten ist bereits in Planung. „Werkstätten können mit dem Shell EcoPack Ölregal ihre gelagerte Motorölvielfalt steigern und somit das Kundenangebot optimieren“, sagt Haberkorn-Kundenberater Alfred Ecker. Für Wiesenberg ist es wichtig, sich auf die Shell-Qualität verlassen zu können – gerade bei modernen Motoren will er kein Risiko einge-

„Bei einer bekannten Marke wie Shell nimmt der Kunde wahr, dass er Qualität eingefüllt bekommt.“ Ales Wiesenberg (im Bild mit Artos) hen. Auch die einfache, saubere Entsorgung schätzt Wiesenberg. Er ist sich bewusst, dass sich Qualität herumspricht – gerade außerhalb der Großstadt. Damit und mit fairer Preisgestaltung will er Kunden binden. Aus seinem Mund klingt es wie das einfachste Geschäftsgeheimnis der Welt: „Ich behandle meine Kunden so, wie ich behandelt werden möchte.“ •

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ÖL EXTRA

Klimaschutz beim Ölwechsel Mit dem CO2-Kompensationsprogramm positioniert sich Castrol als verantwortungsvolles Unternehmen und unterstützt damit Autohäuser, Werkstätten und Autofahrer.

Gerhard Wolf, Geschäftsführer Castrol Austria

Von Gerald Weiss

U

nsere täglichen Aktivitäten sind unvermeidbar mit CO2-Emissionen verbunden, wobei eine Restbelastung auch bei allen Anstrengungen bleiben wird. Bei der CO2-Kompensation werden die Emissionen mit einem Wert beziffert und dieser Geldbetrag wird jemandem übergeben, der damit CO2-Emissionen reduziert. „Castrol engagiert sich als verantwortungsvolles Unternehmen dafür, seine Umweltbelastungen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu verlangsamen“, erklärt Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol Austria. „Castrol Professional ist die erste zertifizierte CO2-neutrale Öl-Produktreihe der Welt.“

Möglichkeiten für Betrieb und Kunden Dabei besteht die Castrol CO2-Kompensation aus zwei zentralen Elementen, die Autohäuser und Werkstätten in Österreich nutzen können: 1) Für Unternehmen: Castrol unterstützt die Kunden dabei, zum zertifizierten CO2-neutralen Unternehmen zu werden. Der Unternehmer lernt die Umweltauswirkungen seines Betriebes zu verstehen und Maßnahmen zu treffen, um diese zu reduzieren. Am Ende dieses Prozesses wird ein CO2-Kompensationszertifikat ausgestellt. 2) Für Verbraucher: Dabei kann dem vom Autohaus verkauften Auto eine CO2-Kompensation hinzugefügt werden. Und das kann natürlich auch die Wartung des Fahrzeuges beinhalten. Es können beide Bereiche unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden. „Wir empfehlen jedoch, beide zu nutzen“, so Wolf.

Besserer Ruf, Differenzierung und höherer Verkauf Für das Unternehmen ergeben sich dabei drei Vorteile: der Ruf, die Differenzierung und der Verkaufserfolg. Ruf: Die Kunden nehmen CO2-neutrale Unternehmen als verantwortungsvoll wahr, mit entsprechend positiver Reaktion. Differenzierung: Mit der CO2-Kompensation können sich die teilnehmenden Betriebe vom Mitbewerb abheben und mit den Kunden über ein Thema kommunizieren, das andere nicht abdecken.

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CO2-neutrales Motoröl: Castrol Edge Professional

Vertrieb: Das Paket beim Verkauf oder bei der Wartung eines Fahrzeuges wird erweitert und noch attraktiver. Das sollte den Verkauf weiter fördern.

Einfacher Selbstzertifizierungsprozess Die Zertifizierung ist dabei sehr einfach gestaltet und erfolgt über einen Selbstzertifizierungsprozess. „Der Ablauf ist einfach, kostengünstig und wenig zeitaufwändig“, erklärt Wolf. „Nach erfolgreichem Abschluss des Prozesses können Sie sich selbst ein zertifiziertes CO2-neutrales Unternehmen nennen, wobei die Zertifizierung jährlich aktualisiert werden muss.“ Auch die CO2-Kompensation für den Kunden gewinnt zunehmend an Bedeutung. „Unsere Marktstudien zeigen, dass Kunden zunehmend an ,grünen Themen‘ interessiert sind und

„Castrol engagiert sich dafür, seine Umweltbelastungen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu verlangsamen.“ Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol Austria sich, wann immer möglich, für umweltfreundliche Produkte entscheiden möchten. Mit diesem Angebot können Sie in diesem Wachstumsmarkt Fuß fassen.“ •


ÖL EXTRA

Automatisch spülen Motorex hat ein integriertes und vollautomatisches System zum Ölwechsel bei Automatikgetrieben entwickelt.

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pültage“ hat Motorex seine Schulungstermine genannt, bei denen das neue System vorgestellt und die Anwendung erklärt wurde. So waren Kunden und Interessenten Mitte Mai zu Veranstaltungen bei und mit Vertriebspartner Derendinger in Wien, Graz, Linz und Innsbruck eingeladen. „Nach einer intensiven Schulung und allgemeinen Informationen zu zukünftigen Trends, der Entwicklung und Bedeutung von Automatikgetrieben sowie heutigen und zukünftigen Geschäftsmöglichkeiten ging es an die praktische Vorführung am Fahrzeug“, berichtet Wolfgang Schneider, Motorex-Key-AccountManager.

Die Motorex-Experten erklären das neue, vollautomatische Spülgerät System entwickelt, das den Ölwechsel vollautomatisch erledigt.“ Der Wechsel erfolgt dabei in einem dynamischen Prozess, so kann die Gesamtölmenge des Kreislaufes inklusive Wandler und Schaltkasten getauscht werden. Das dynamische, gleichzeitige Entleeren und Befüllen erfolgt vollautomatisch und muss nicht beaufsichtigt werden“, so Schneider. Die Bedienung ist mit computergestützter Menüführung dabei besonders einfach. • (GEW)

Dynamischer, vollautomatischer Prozess Automatisierte Getriebe werden heute vom Motormanagement und nicht mehr topografisch gesteuert. „Der Ölwechsel beim Automatikgetriebe ist eine komplexe Angelegenheit und nicht mit dem Motorölwechsel zu vergleichen“, erklärt Schneider. „Mit dem Motorex Dynco haben wir ein integriertes

Schmierung für Hybride

Alexander Hornoff, Leiter Technik und Produkte Motul

Hersteller von modernen Hybridfahrzeugen fordern Öle, die ihrerseits zur Verbrauchsreduktion beitragen.

I

m Betrieb unterscheidet sich ein Hybridmotor wesentlich von einem herkömmlichen Verbrenner, da sich der Motor immer wieder abschaltet und dadurch abkühlt. „Der sporadische Lauf des Verbrennungsmotors kann sich auch auf die Sauberkeit auswirken – der Wechselbetrieb ist für das Öl also eine höhere Herausforderung“, sagt Alexander Hornoff. Der Ölexperte arbeitet seit mehr als 22 Jahren bei Motul.

Formeln für anspruchsvolle Freigaben Bei Motul verfügt man schon länger über ein komplettes Schmierstoffsortiment für Mild-, Plug-in- und Vollhybrid-Fahrzeuge. „Derzeit ist für solche Fahrzeuge eine Viskosität von 0W-20 Standard, es geht aber in Richtung 0W-16“, erklärt der Experte. Man

reagiere auf die Anforderungen durch Hybridantriebe auch durch angepasste Additivierung, also Auswahl und Dosierung verschiedener Additive. Die Formulierung von Ölen nach Anforderungen der Motorenhersteller ist das Spezialgebiet von Motul. Unlängst hat man mit den neuen 8100 Eco-clean 0W-20 und 0W-30 anspruchsvolle Freigaben von Mercedes-Benz und Jaguar Land Rover erhalten. • (KAT)

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Öl exTrA

Thomas Janicek (Kastner), Johann Novotny (Serviceleiter Kamper), Martin Kamper (Geschäftsführung), Stefan Kovacs (Betriebsleiter Kamper), Rudolf Flatischler (Kastner)

Perfekte Partnerschaft Qualität entsteht im Detail. Werkstattausrüster Kastner hat das Autohaus Kamper mit einer Ölanlage ausgestattet, die auf die Bedürfnisse des Betriebs perfekt abgestimmt ist.

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rfolgreiche Partnerschaften blicken oft auf eine lange Geschichte zurück – so auch die zwischen der Autohausunternehmerfamilie Kamper und der Firma Kastner, führender Spezialist für Werkstattausrüstung. Man kennt sich, arbeitet laut

„Der Kunde ist preissensibler geworden. Als Markenbetrieb müssen wir mit Qualität überzeugen.“ Martin Kamper Kastner-Kundenbetreuer Rudolf Flatischler „schon länger als 20 Jahre“ zusammen. Das jüngste KamperAutohaus in Bruck a. d. Leitha wurde von der Firma Kastner fast komplett ausgestattet: neben verschiedenen Hebebühnen, Annahmestraße, diversen Testund Einstellgeräten sowie einer Abgasanlage auch mit einer modernen Ölanlage.

35 Jahre im Osten Österreichs „Der Osten gehört dem Kamper“, formuliert Geschäftsführer Martin Kamper selbstbewusst, das Einzugsgebiet reiche von Schwechat bis Mattersburg. In der Region ist man mit drei Autohäusern (Neusiedl a. See, Eisenstadt und Bruck a. d. Leitha) der VW-Platzhirsch. „Nächstes Jahr feiern wir unser 35-jähriges Bestehen“, freut sich Kamper. Im Brucker Autohaus konzentriert man sich im Verkauf auf die Marken VW, VW Nutzfahrzeuge und Seat, serviciert werden zusätzlich auch Fahrzeuge

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der Marke Audi. Etwa 45 Mitarbeiter sind im Betrieb beschäftigt. „2018 haben wir 390 Gebrauchte und 530 Neuwagen verkauft“, so Kamper. Beim Motoröl muss man als Markenbetrieb nicht auf Diversifizierung und damit kleiner werdende Gebinde Rücksicht nehmen – „und das wollen wir auch in Zukunft vermeiden“, so Serviceleiter Johann Novotny. Die an die Bedürfnisse des Autohauses perfekt angepasste Ölanlage verfügt über eine Kapazität von 2 x 1.000 Litern. Wie KastnerTechniker Thomas Janicek erläutert, wird die abgezapfte Menge Öl automatisch ans Rechnungswesen übermittelt, sodass immer genau das verrechnet wird, was auch tatsächlich eingefüllt wurde.„Umgekehrt ist es auch nicht möglich, ohne Auftragscode überhaupt Öl abzuzapfen.“ Dies wird durch das intelligente Ölmanagementsystem von Horn/Tecalemit und Badger ermöglicht. Janicek ist Spezialist für die Projektierung und Ausarbeitung von Ölanlagen und seit über 20 Jahren bei Kastner beschäftigt. Sein Motto? „Durch Erfahrung und Engagement den Kunden zufriedenstellen. So haben wir als Kastner bereits 70 Prozent Marktanteil bei in Österreich verbauten Ölanlagen“, sagt Janicek stolz. Effizienz wird wichtiger, weil die Kunden preissensibler geworden seien, so der Unternehmer. Man müsse den Leuten erklären, warum es Sinn mache, in den Markenbetrieb zu kommen. „Dabei helfen uns Vorteilspakete, Angebote wie Mobilitätsgarantien, aber auch das Argument der Qualität“, ist Kamper überzeugt. • (KAT)


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