Räder & Wirtschaft 07-08/2017

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Juli/August 2017

Das Fachmagazin für die österreichische Reifenbranche

Machtgezerre

Internationale Konzentration Deutscher Markt Ahnungsvolle Mahnungen

Umfrage

Änderung des Wechselverhaltens

Saisonarbeitskräfte Engagierte Asylberechtigte

Neue Produkte

Qualität und Vielfalt im Fokus

Die Quadratur der Walzen: Energie und Lärm zu sparen wird als Aufgabe für den Reifen immer wichtiger. Wir erklären die Technologien für die aktuellen Herausforderungen.

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Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft


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ANSICHT

Die Vertriebsgiganten die ich rief …

G

röße und Volumen scheinen momentan die einzigen Parameter zu sein, die in der Old-Economy Bedeutung haben. Während im digitalen Business die Unternehmenswerte von Facebook, ­Google, WhatsApp und Uber nichts mehr mit greifbaren Werten zu tun haben, versuchen die produzierenden Weltkonzerne mit Produktionswachstum und Kosten­einsparung die Aktionäre bei Laune zu halten. Nur allzu viele Beispiele finden wir davon in der global starken und wichtigen Automobilbranche. Während beim Automobil die Hersteller selbst den Vertrieb und bald auch den Ersatzteilhandel stark unter Kontrolle haben, scheint in der Reifenbranche das Gegenteil der Fall zu sein. Im europäischen Markt wird durch massive Kosteneinsparung und durch allerlei Vertriebskunststücke versucht, den Rückgang des Marktes im Gesamtergebnis aufzufangen, der durch sinkende Kilometerleistung, Autobashing und sinkende Realeinkommen längst Realität ist. • Dadurch wurden und werden Vertriebsorganisationen zurückgefahren oder gänzlich aufgelöst. In ­einem Ausmaß, dass VRÖ-Obmann James Tennant sich die Frage stellt: „Wo sind all die guten Leute geblieben, die uns in den vergangenen Jahren so gut und kompetent beraten haben?“ Hoffentlich und teilweise kommen sie bei anderen Herstellern wieder zum Einsatz. Denn Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Erfreulich also, wenn es Reifenmarken gibt, die ihre Vertriebsstrukturen aufrecht erhalten oder sogar noch etwas ausbauen. Sie, geschätzte Leser, wissen genau, welchen Weg Ihre jeweiligen Partner gerade einschlagen. Sie haben die tägliche Erfahrung, ob es noch kompetente und entscheidungsbefugte Betreuer gibt oder ob Ihnen die Marke schon häufiger durch Dumpingangebote im Internet auffällt als durch den Besuch des Außendienstes. • Denn die betreuungsseitig am Rückzug befindlichen Reifenhersteller gehen zwei Wege: Entweder sie beteiligen und engagieren sich selbst bei Großhändlern und Ketten, um mit geringerem Aufwand direkten Zugriff auf den Vertrieb zu haben. Oder sie suchen ihr Heil als Lieferant der ganz großen Player, die physisch oder digital nur mehr über das Volumen punkten. Vor allem im zweiten Fall liefern sie sich den wenigen Großen aus und werden sich bald als Zauberlehrling wiederfinden: Die Vertriebsgiganten

„Ein Teil der Industrie liefert sich den wenigen ganz großen Playern aus und wird sich bald als Zauberlehr­ ling wieder­ finden.“

die ich rief, werd’ ich nun nicht los. Zwar müssen nur noch wenige Partner betreut werden, Handschlag, Loyalität und Kontinuität sind dann allerdings Fremdwörter. Hier zählen bei jeder Bestellung nur mehr Menge und Preis. • Ob letztlich der Reifenhersteller oder der Vertriebsriese dieses Match gewinnt, sollte dem regionalen Reifenhändler aber egal sein. Es sollte ihm auch einigermaßen gleichgültig sein, wo der Kunde den Pneu bestellt oder bezieht. Denn unabhängig davon, wie groß dieses Unternehmen, wie mächtig die Einkaufsmöglichkeiten, das Lager oder die Internetplattform sind: Diese Riesen werden es schwer haben, den Kunden regional vor Ort und vor allem so persönlich und familiär zu betreuen, wenn es zweimal im Jahr um die Montage seines Reifens oder etwa alle zwei Jahre um die Neubereifung seines Fahrzeuges geht. Selbst wenn das Internetangebot samt Lieferung so günstig ist, selbst wenn der Flottenbetreiber oder die Leasingfirma bestimmt, wo der Reifen gekauft wird: Um den Gummi montieren zu lassen, will niemand weite Strecken zurücklegen müssen, das passiert auch weiterhin regional und sehr persönlich vor Ort.

Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter

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RÄDER EXTRA

Gezerre um Marktmacht Die britische European Tyres Distribution Limited, ein Investmentfonds von Bain Capital Private Equity, plant der größte herstellerunabhängige Reifenanbieter in Europa zu werden. Schließen sich nach Fintyre und jetzt Reiff bald auch österreichische Reifengroß- und Einzelhändler diesem Trend an?

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as Reifenhandelsgeschäft hat sich im letzten Jahrzehnt vor allem durch das Internet zu einem globalen Geschäft entwickelt, das in Zukunft auch international aufgestellter Strukturen bedarf, lautet die trendgebende Entscheidung von Familie Reiff, ihren Geschäftsbereich Reifengroß- und -einzelhandel samt Diskont- und Online-Business an European Distribution Ltd. in London zu verkaufen. Der Spielraum familiengeführter Reifengroß- und -einzelhändler wird mit dieser Portfoliokonstruktion weiter dezimiert und es darf vermutet werden, dass demnächst auch der eine oder andere ö ­ sterreichische Familienbetrieb sich schlucken lassen will. In Salzburg, Oberösterreich und in der Steiermark finden sich Familienbetriebe, denen durchaus diese Exitstrategie zuzutrauen ist. Namen zu n ­ ennen, würde im Augenblick durch sie nur Dementis ­ ­heraufbeschwören.

Erst der Anfang Zunächst gehen wir nach Empoli. Im März 2017 wurde die italienische Fintyre vom besagten britischen Investmentfonds geschluckt. Vredestein pflegt mit Fintyre eine enge Vertriebspartnerschaft. Weiter nach Reutlingen: Nach über 90 Jahren sieht sich jetzt Reiff mit seinen vier Auslieferungslagern und 49 Outlets reif, sich vom Kerngeschäft Reifenhandel zu trennen.

Herstellerunabhängig? Und jetzt nach London: Mit seinem kompletten Markenangebot kommt der European Tyres Distribution Ltd./London, ein per Eigendefinition herstellerunabhängiges Unternehmen, eine Schlüsselrolle bei der Erschließung des Reifenmarkt-Segments zu. Sowohl im Einzel- als auch im Großhandel soll der Industrie auf Augenhöhe begegnet werden, lautet dazu die Strategie. Dies gilt für alle Produktgruppen vom Motorrad- bis zum EM-Reifen und für alle Dienstleistungen von der Reifeneinlagerung bis zum Autoservice. Hinsichtlich der weiteren Internationalisierung des Reifenbereichs stellt die neue Konstellation aus europäischer Perspektive die bestmögliche

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Wahl dar, vermuten Finanzanalysten. Die Reifenindustrie verhält sich zu dieser Entwicklung auffällig zurückhaltend, was zu weiteren Spekulationen führt, selbst hinter diesem Trend zu stehen.

Rettung im Unternehmensverkauf European Tyres Distribution Limited will durch zusätzliche Akquisitionen rasch wachsen – mit dem Ziel, Europas führender herstellerunabhängiger Reifenlieferant zu werden. „In diesem harten Wettbewerbsgeschäft, das zunehmend internationaler aufgestellt ist und das durch das Internet eine extrem hohe Dynamik erfährt, können in Zukunft nur global aufgestellte Unternehmen erfolgreich agieren“, begründet Eberhard Reiff (67) seine Entscheidung, in der auch der eine oder andere ­Branchenbegleiter Chancen zur Rettung ­seines Unternehmens ­erblicken wird. • (LUS)

Eberhard Reiff tat viel für den organisierten Reifenfach­handel und gab am Ende auf

Margendruck und Überproduktion „Den Verkaufsentschluss deuten viele, dass Reiff die Misstöne und Verwerfungen, die die Reifenwirtschaft bestimmen, unüberwindbar erschienen. Allgemein wird das Einzelhandels- als auch das Großhandelsgeschäft unter dem Aspekt betriebswirtschaftlicher Ergebnisse zunehmend als unbefriedigend bezeichnet. Keine Anpassung der Mut kann man nicht Produktionsmengen an die Nachfragerealität, kaufen! Herausgeber Gerhard Lustig warnt Preistransparenz durch B2B, B2C, keine Vertriebsden Reifenfachhandel hygiene, industrieseitig ist kein strategischer Ansatz vor zu viel Lethargie. erkennbar, zu vertriebspolitisch und ordnungspolitisch vernünftigen Überlegungen zu kommen. Ratlosigkeit macht sich breit. Ergo: Vermögenserhalt durch Rückzug scheint Vorrang zu bekommen. Herbert Varga in Salzburg und Tirol hat das mit dem Verkauf an Achleitner inszeniert. Die Alternative wäre ein weiterer Vermögensverzehr. Weitere freie Reifenhändler werden sich über einen Verkauf ihres Unternehmens verstärkt Gedanken machen, ist angesichts einer unsicheren Zukunftsprognose (die Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, werden enorm sein) und der Notwendigkeit, ein betriebswirtschaftliches Ergebnis von 6 bis 7 Prozent erzielen zu müssen, um die zukünftigen Investitionen stemmen zu können, Signal, dass Mutlosigkeit den unternehmerischen Elan ablöst.“

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Meinung

Ihre

ist

Steigen mehr Kunden auf Ganzjahresreifen um? Autofahrer wissen Bescheid „Bis dato interessieren sich Kunden – bis auf vereinzelte Anfragen – fast nicht für Ganzjahresreifen“, wie Peter Müller, Geschäftsführer Reifen-Peter/Feldkirch, berichtet. „In Vorarlberg werden Winterreifen aufgrund des teilweise alpinen Geländes benötigt. Auch den Kunden ist bewusst, dass sie im Winter auf die entsprechende Bereifung ganz genau achten müssen.“ Vielen Autolenkerinnen und Autolenkern sei auch klar, dass ein Winterreifen mit einer Profiltiefe unter 4 mm nicht mehr für seinen eigentlichen Zweck verwendet werden könne. „Es macht wenig Sinn, einen Ganzjahresreifen zu montieren und diesen, wenn er die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe verloren hat, im Winter durch einen neuen Ganzjahresreifen zu ersetzen.“

In Tirol nicht gefragt

„In Österreich gibt es im Gegensatz zu Deutschland für Winterreifen eine vom Gesetzgeber vorgegebene Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern“, so Mag. Michael Peschek, Geschäftsführer Point-S/Salzburg. „Darüber hinaus verfügt der Ganzjahresreifen auch nicht über die Profilstärke eines Winterreifens, der mit 8 Millimetern in zur Auslieferung kommt.“ Natürlich müssten Kunden auch darüber entsprechend aufgeklärt werden, vor allem etwa darüber, dass bei einem Ganzjahresreifen in Österreich (im Gegensatz zu Deutschland, wo die Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimetern liegt) bei 4 Millimetern die Wintereigenschaften weg seien und dieser damit auch nicht mehr der gesetzlichen situativen Winter­ reifenpflicht entspreche.

Nachfrage hält sich in Grenzen

„Aufgrund der topografischen Verhältnisse in den Bergen sind Ganzjahresreifen eigentlich kein Thema“, weiß Herbert Varga, Geschäftsführer Reifen Varga/Thaur. Es gebe sie ja schon länger und sie seien in alpinen Bereichen auch früher wenig gefragt gewesen. Das Kundenverhalten habe sich insofern geändert, „dass nochmals verstärkt auf die Preisstellung geschaut wird und damit ergibt sich zwangsläufig ein höherer Absatz von preisgünstigen Produkten.“ Es sei schwieriger geworden, teure Markenware an den Mann zu bringen, wobei vor allem im Privatkundenbereich mehr gespart werde. „In Österreich ist für Winterreifen eine Mindestprofiltiefe vorgeschrieben, da haben Ganzjahresreifen ein ­entsprechendes Ablaufdatum.“

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Kunden aufklären

„Es gibt natürlich Kunden, die vermehrt nach Ganzjahresreifen fragen, aber bei uns sind sie ein weitaus weniger bedeutendes Thema als in großen Städten“, sagt Herbert Wadel, Reifen Wadel/Klagenfurt. „Sobald wir unsere Kunden aber aufklären, was der Ganzjahresreifen kann und was nicht, greifen die meisten zu Sommer- und Winterreifen. Damit hält sich die Nachfrage bei diesem Produkt in Grenzen. Die Industrie macht uns da etwas weis, was in Wirklichkeit nicht ist“. Man habe starke Argumente in der Hand, die die Kunden überzeugten. „Das ist auch wichtig, denn wir verdienen mit der Einlagerung, wir verdienen mit der Dienstleistung. Steigen die Kunden auf Ganzjahres­ reifen um, verlieren wird den Kontakt zu ihnen.“

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uns

wichtig!

Das Produkt Ganzjahresreifen gibt es schon seit geraumer Zeit. In jüngster Zeit wird es seitens mancher Hersteller immer stärker beworben. Wir fragten im Reifenfachhandel nach, ob die Kunden schon darauf reagiert hätten. Von Dieter Scheuch

Thema für urbane Bereiche „Ganzjahresreifen sind eher noch ein Thema in der Großstadt, aber wir sind am Land und in den Voralpen kann es auch entsprechend harte Winter geben, weshalb unsere Kunden hauptsächlich Winterreifen benötigen und Ganzjahresreifen nur selten nachgefragt werden“, berichtet Franz Doblhofer, Geschäftsführer Doblhofer Reifen/Ried im Innkreis. Das liege nicht zuletzt auch daran, dass die Menschen im Vergleich zu den Städten mangels Alternativen viel mehr von ihren Fahrzeugen abhängig seien, um damit ihren Arbeitsplatz zu erreichen. „Für viele Kunden spielt natürlich der Preis eine Rolle, aber sie schätzen auch Qualität. Gleichzeitig habe ich bemerkt, dass immer mehr Kunden fachmännisch beraten werden wollen.“

Nicht geeignet

„In unserem Unternehmen bewegt sich die Nachfrage nach Ganzjahresreifen auf einem äußerst bescheidenen Niveau“, wie Mag. Matthias Leichtfried, Geschäftsführer Weichberger GmbH/Oberndorf an der Melk, sagt. Eine leichte Steigerung habe es bei Weichberger nur bei gewerblichen Verbrauchern gegeben, bei Privatkunden praktisch keine. „Wobei sich interessierte Kunden dann zumeist doch für die gewohnte Variante – also Winter- und Sommerreifen – entscheiden.“ Grundsätzlich obliege die Entscheidung bei der Wahl des Produktes dem Kunden. Dieser müsse sich auch im Klaren sein, wo und wann er dieses Produkt einsetzen wolle und auch einsetzen könne: „Wobei wir ihn natürlich gerne fachmännisch beraten.“

Vereinzelte Nachfragen „Wenn in der Obersteiermark der Winter einbricht, dann überrollt er uns oft wirklich heftig. Für unser Gebiet können wir Kunden Ganzjahresreifen daher überhaupt nicht empfehlen“, sagt Ernst Simbürger, Geschäftsführer Reifen Huemer/Liezen. Auch im Bereich der Unternehmen sei dieses Produkt kein Thema: „Für unsere Flottenkunden kommt dieser Reifen auch nicht infrage, weil Leasinggesellschaften sich oft insofern absichern, dass die Fahrzeuge mit ordentlichen Sommer- und Winterreifen unterwegs sind.“ Am ehesten würden sich – und das aber auch nur vereinzelt – vor allem ältere Autofahrerinnen und Autofahrer, die nicht mehr als 2.000 bis 3.000 Kilometer pro Jahr unterwegs seien, für Ganzjahresreifen interessieren.

Produkt für Wenigfahrer

„Bei uns spielt das Wetter oft Kapriolen, sowohl im Winter als auch im Sommer, das wissen auch unsere Kunden und deshalb spielen Ganzjahresreifen auch nur eine untergeordnete Rolle, erklärt Christoph Leszkovich, Geschäftsführer von Reifen Ritz/Eisenstadt. „Der Ganzjahresreifen macht also aus genannten Gründen keinen Sinn, deshalb empfehlen wir ihn auch nicht.“ Es könne durchaus sein, dass sich diese Reifen in Ländern wie Spanien oder auch in Norddeutschland größerer Beliebtheit erfreuen, in Österreich ist das aufgrund der Topografie, des vorherrschenden Wetters und den daraus resultierenden Anforderungen aber anders: „Die Kunden schätzen die Qualität und wollen auch sicher ­unterwegs sein.“

Nur ein Randthema

„Es hat eigentlich immer schon Kunden gegeben, die Ganzjahresreifen nachgefragt haben, weil dieses Produkt ja schon seit geraumer Zeit verfügbar ist. Mir wäre aber nicht aufgefallen, dass die Nachfrage in jüngster Vergangenheit sprunghaft angestiegen ist“, meint Andreas Endel, Geschäftsführer Endel & Auer/Wien 1. „Natürlich erhalten die Kunden von uns fachmännische Beratung. An diesem Produkt sind vor allem Kunden – und das sind sehr wenige –, die entweder sehr wenig fahren oder auch Besitzer von Fahrzeugen älterer Baujahre sind, interessiert.“ Als Zwitter eigne sich dieses Produkt auch vor allem für Wenigfahrer, die bei Schnee nicht unbedingt fahren müssen. „Die meisten Kunden verstehen das und sind auch nicht beratungsresistent.“

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Ahnungsvolle Mahnungen Peter Hülzer gab bei seinem Abschied der nunmehr von Yorick M. Lowin (40) und Hans-Jürgen Drechsler (62) geführten siebenköpfigen Reifenverbandsspitze eine umfassende Analyse mit auf den Weg.

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er Reifenfachhandel, und das gelte auch für Österreich, muss, um zu überleben, vollumfänglich sich auf die hochpreisige Vermarktung seiner Dienstleistungen konzentrieren, gab der scheidende BRV-Vorsitzende Peter Hülzer den Mitgliedern als Parole aus. Das vor dem Hintergrund, dass Hersteller die Auffassung vertreten, in absehbarer Zeit am Verkauf eines Pkw-Reifens keine Marge mehr zu erzielen. „Eine Tendenz, die der Verband nicht umkehren kann, wenngleich sie kaufmännisch aberwitzig ist!“ Hülzer weiter: „Zuerst erhöht man herstellerseitig den Wettbewerbsdruck durch eine keinerlei Ordnungsprinzipien unterliegenden Distributionspolitik, eine den Nachfragerealitäten nicht angepassten Produktion sowie eine wettbewerbsverzerrende Subventionspolitik, die die eigenen Handelstöchter davor bewahrt, für ihre eigenen Verluste auch gerade zu stehen, um dann denjenigen, die sich um eine qualifizierte Vermarktung ihrer Hightech-Produkte kümmern, mitzuteilen, dass man auskömmliche Produktmargen zukünftig vergessen kann.“ Er wundert sich über die „stoische Gelassenheit“, mit der der Reifenfachhandel diese absurden Aussagen zur Kenntnis nimmt.

Vorstandsvorsitzender Stephan Helm Bei der abwesenden Reifenin- will den RFH auf dustrie in über 30 Jahren Ver- Mobilitätsdienstbandstätigkeit versteht Hülzer leister trimmen

Auf Schleuderkurs

nicht, warum die Industrie über alle verfügbaren Vertriebskanäle – Großhandel wie Hersteller – ein Hightech-Produkt wie Reifen verschleudert. Auf die im Rahmen des Branchenbarometers dem Reifenfachhandel gestellte Frage, ob sich die Reifenindustrie bemühe, Dumpingpreise einzelner Anbieter zu unterbinden, antworteten 68 Prozent der in Deutschland befragten Reifenfachhändler mit „trifft eher nicht zu/trifft überhaupt nicht

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(V. l.) Yorick Lowin, Peter Hülzer, Stephan Helm, Hans-Jürgen Drechsler

Bewegte Zeiten stehen der neuen BRV-Spitze bevor: Die Mitgliederzahl steigt, der Teilnehmerwille sinkt!

Der Verband der Reifenspezialisten Österreichs hatte keine Zeit für die Verabschiedung seines langjährigen Protagonisten Peter Hülzer

Geschäftsführer Yorick M. Lowin tritt in schwierigen Zeiten sein Amt an

zu“. U ­ mfragewerte in Österreich werden in einem ­ähnlichen Szenario vermutet.

Hülzers letzte Bitte vor „habe fertig“ Am Ende seiner 30 Jahre währenden Verbandstätigkeit tadelte Hülzer nochmals die Industrie, die jedoch durch Abwesenheit zu verstehen gab, dass sie die Verbandsarbeit inhaltlich anders verstehen will. „Eine an Vermarktungsqualität orientierte vertriebspolitisch sinnvolle Ausrichtung und Struktur ist für mich nicht erkennbar.“ Daraus resultiere die Gefahr, dass es zunehmend schwerer werden werde, im von den Herstellern verantworteten Vertriebsdschungel hochwertige Hightech-Dienstleistungen mit ausreichender Marge zu verkaufen. „Man will uns allerdings weismachen, dass dies möglich sein könnte.“ Hülzers abschließender Appell an den Reifenfachhandel: „Fallen Sie auf solche Empfehlungen auch aus Gründen Ihrer eigenen Existenzsicherung nicht Geschäftsführer herein!“ Dann faltete er sein Hans-Jürgen Redemanuskript mit den an Drechsler baut die Bayerns Ex-Trainer Giovanni Brücke zum Generationenwechsel Trapattoni angelehnten legendären Worten „Ich habe fertig“ und ging endgültig von der BRV-Bühne. Seine Nachfolger haben viel zu tun, den Verband aus dem Würgegriff der Industrieinteressen zu befreien, was angesichts der wirtschaftlichen Realität ­schwierig ist. Österreichs Verband liest vielleicht diese Botschaften. Zum Abschiedsakt fand sich niemand vom VRÖ-Vorstand in der Lage, nach Köln zu reisen.

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Zahlreiche Reifenfachhändler ringen mit sich selbst, Antworten auf die vor ihnen liegenden Herausforderungen und die geschäftspolitische und strategische Ausrichtung zu finden. Wenn auf diese Zitate Antworten vielerorts noch nicht gefunden wurden, so zeigen die Überlegungen doch, dass die Branche Überlebenswille hat und sich weiterentwickeln will. Stephan Helm greift zu Beginn seiner Amtszeit die Empfehlung des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) auf, den Reifenfachhandel zum Mobilitätsdienstleister zu gestalten und damit wieder zurück auf den Erfolgsweg zu ­bekommen. Ob das reicht? Auf diesem Weg muss der Verband allen Szenarien im Veränderungsprozess Rechnung tragen, den viele Mitglieder von heute morgen nicht mehr folgen werden oder schlicht nicht mehr mitgestalten können. Die Karten sind längst neu gemischt. • (LUS)

Eine nette Geste: Dipl.-Kfm. Stephan Helm, selbst Geschäftsführer des mit 50 Outlets operierenden Reifenhandelshauses Helm in Hamburg, überreichte zum Abschied Peter Hülzer die Urkunde zum Ehrenvorsitzenden des BRV auf Lebenszeit

Zitate aus Hülzers Rede: „Emotionale Intelligenz, die ein Verkäufer oder Meister im Kundenkontakt rüber bringt, darf nicht dem Digitalisierungswahn, dem wir vielerorts begegnen, geopfert werden.“ „Der zielgruppenorientierte Einsatz der Digitalisierung muss ein aktives Servicemarketing zur Sicherstellung der Werkstattauslastung ermöglichen und zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit und -bindung durch Schaffung von echtem Mehrwert beitragen. „Wer Treiber und Berater einer Branche sein will, muss, will er sich nicht selbst überflüssig machen, seine eigene Position stets überdenken und gegebenenfalls den Veränderungsprozessen anpassen.“

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Die Quadratur der Walzen

einen modernen Reifen – unter vielen anderen.“ Thomas Obernesser, Leiter Test und Technik bei Michelin, verweist auf das bereits Erreichte: „Wir haben dank intensiver Forschung den Rollwiderstand in den vergangenen 25 Jahren um über 40 Prozent reduzieren können. Bis 2020 soll der Rollwiderstand der energieeffizientesten Leichtlaufreifen nochmals um 25 Prozent sinken.“ Mit dem Energy EV hat Michelin einen Reifen speziell für Elektroautos im Programm.

Lange mussten Reifen „nur“ belastbares Bindeglied zur Straße sein. Jetzt müssen sie auch noch Energie und Lärm sparen helfen, und das gilt sowohl für konventionelle als auch neue Antriebsarten. Mit welchen Mitteln schaffen die Hersteller den Spagat zwischen Grip und Öko?

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pätestens seit Einführung des EU-Reifenlabels kann man sich auf einen Blick klar machen, welch breites Leistungsprofil ein moderner Reifen aufweisen muss. Dazu kommen die hohen Anfahrtsdrehmomente und das durch Akkus höhere Gewicht, das die Anforderungen an Reifen für Elektroautos noch weiter in die Höhe schraubt.

Zielkonflikte nichts Neues Die Reifenmacher gehen mit Selbstbewusstsein an die Lösung des Problems. „Zielkonflikte in der Reifen­ entwicklung gab es immer“, sagt Dr. Kristjan Ambroz von Semperit. „Niedriger Rollwiderstand ist eine der Anforderungen an

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Mehrere Hersteller haben spezielle Reifen für Hybrid- und Elektroautos im Programm – die Nachfrage im Ersatzgeschäft steigt langsam

Sicherheit vorrangig Christian Schumacher von Kumho Tires betont: „An erster Stelle stehen immer die sicherheitsrelevanten Kriterien Handling und Bremsen auf nasser wie trockener Fahrbahn.“ Kumho führt mit dem Ecowing einen Leichtlauf-Reifen für kleine und Mittelklasse-­ Pkws und mit dem Wattrun ein speziell für E-Autos entwickeltes Produkt. Mit Letzterem sieht man sich vor allem für die Zukunft im Ersatzgeschäft gewappnet, erwartet einen Nachfrageanstieg aber erst ab 2020. Bei Bridgestone verweist man ebenfalls darauf, dass die Zulassungszahlen von EV nicht mit den Prognosen Schritt halten. „Im Wintersegment ist jedoch ein steigender Umrüstbedarf zu verzeichnen, der für kontinuierlich wach-

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sende Zulassungszahlen im Segment der E-Fahrzeuge spricht.“ Stärker merkbar ist eine steigende Nachfrage nach Reifen mit geringem Rollwiderstand in der Erstausrüstung. Sie sollen den Herstellern beim Erfüllen der strenger werdenden CO2-Richtlinien helfen. Diesen Ansprüchen werden Kumho-Pneus durch Gewichtsreduzierung gerecht, welche durch neue, leichte Materialien erreicht wird. Auf den Laufflächen werden Silane verwendet, die den Spagat zwischen Leichtlauf und Nassgrip schaffen. Damit dies nicht auf Kosten des Fahrverhaltens geschieht, minimiert ein Stahlgürtel mögliche Deformationen des Reifens und ein optimierter Gürtelwinkel sorgt gleichzeitig für eine harmonische Druckverteilung. Auch Falken setzt bei seinem eigens für Hybrid- und Elektrofahrzeuge entwickelten Ecorun A-A auf eine neu entwickelte Gummimischung, die sowohl ein „A“ für Kraftstoffeffizienz als auch in der Nassgrip-Wertung erreicht. Der Pneu hat dem japanischen Hersteller einen Deal mit Toyota für den Prius III eingebracht.

Neue Formate Bridgestones Ologic-Technologie verfolgt einen anderen Ansatz: Ein großer Reifendurchmesser in Verbindung mit schmaler Lauffläche verbessert Aerodynamik und Rollwiderstand, die lange Kontaktfläche des Reifens gleicht die geringe Breite in Sachen Grip wieder aus. Das Konzept kommt seit 2014 unverkennbar beim BMW i3 zum Einsatz, auch für den Hybrid-Sportler i8 ist Bridgestone Exklusivlieferant. Bridgestone unterstreicht, dass die Effizienzsteigerung keinesfalls zulasten der Trocken- oder ­Nasshaftung geht.

Bridgestone rüstet BMW i3 und i8 mit der Ologic-Technologie aus

Reifen für die Autos von morgen bauen Auch bei Michelin sieht man den Trend zur schlanken Taille. „Durch schmalere Reifen kann man den CO2-Ausstoß bis zu 2 Gramm pro Kilometer reduzieren, ohne Kompromisse bei anderen Leistungseigenschaften einzugehen“, so Obernesser. Den Superpneu für alle Fälle sieht er nicht kommen. „Die hohen Anfahrtsdrehmomente sind in puncto Verschleiß eine Herausforderung. Allerdings sind andere Kräfte aufgrund der Fahrzeugperformance bei Elektromobilen viel geringer. Das gibt uns Spielraum. Die zukünftigen Reifenkonzepte werden sich nach den Entwicklungen der Fahrzeughersteller richten.“ • (KAT)


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Drei Gewinner: Unternehmer Christoph Bauer, Saisonarbeiter Siamak Nasri und Wolfgang Almstädter von der Flüchtlingshilfe Langenlois

Einen engagierten Mitarbeiter für die Reifensaison zu finden, ist für jeden Reifenbetrieb eine Herausforderung. Reifen Bauer aus Langenlois beschäftigt seit zwei Jahren geflüchtete Menschen mit Asylstatus und schlägt damit gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Von Gerald Weiss

Engagierter Saisonarbeiter

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it den Saisonmitarbeitern, die mir das AMS vermittelt, habe ich leider immer wieder Probleme hinsichtlich Arbeitseinsatz, Verlässlichkeit und Teamfähigkeit gehabt“, berichtet Christoph Bauer, Geschäftsführer der Firma Reifen Bauer in Langenlois. Seit zwei Jahren kennt er diese Probleme nicht mehr und die Lösung hat sich im Nachhinein als ebenso einfach wie effizient dargestellt. Wie in vielen österreichischen Gemeinden gibt es in Langenlois eine sehr engagierte Gruppe, die sich um Asylwerber und in weiterer Folge um anerkannte Flüchtlinge kümmert. „Mit Wolfgang Almstädter, einem der Hauptinitiatoren der Flüchtlingshilfe Langenlois habe ich über die Möglichkeit gesprochen, arbeitsberechtigte Flüchtlinge als Mitarbeiter für die Reifenwechsel-Saison bei mir anzustellen“, berichtet Bauer. Eine geniale Idee, wie sich bald herausstellte. Für Almstädter war es ein Leichtes, unter den von ihm betreuten Flüchtlingen einen passenden Mitarbeiter für Bauer zu finden.

Perfekte Integration Aus einer Idee ist damit eine Win-win-Situation entstanden. Für die Flüchtlinge bedeutet diese Möglichkeit die perfekte Eingliederung in den Arbeitsprozess. Alle bisherigen Saison-Mitarbeiter haben danach eine Fixanstellung bei anderen Unternehmen

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erhalten. „Wo gibt es bessere Möglichkeiten für den Spracherwerb und ein besseres Selbstwertgefühl als im Arbeitsprozess?“ spricht Almstädter die schwierige Situation der Asylwerber an, die über viele Monate zum Nichtstun verurteilt sind. Insgesamt betreut die Flüchtlingshilfe Langenlois 85 Menschen und unterstützt sie bei Deutschkursen, Wertevermittlung, beim Wohnen und beim Thema Gesundheit. „Das Wichtigste ist: Arbeit und damit den Selbstwert wieder zu finden“, so Almstädter. Mit Siamak Nasri aus dem Iran hat Bauer nun bereits den dritten Saisonarbeiter. Er verfügt über eine Mathematik- und IT-Ausbildung, hat aber zuletzt als Immobilienmakler gearbeitet, bevor er flüchten musste. Hier in Langenlois hat er mit seiner Frau bereits eine eigene Wohnung gemietet, die beiden erwarten ihr erstes Kind.

Neukunden gewonnen

Mit Spaß und Ehrgeiz bei der Arbeit: Siamak Nasri aus dem Iran

„Die vereinzelt skeptischen Stammkunden haben wir durch die hervorragende Arbeitsleistung der neuen Arbeitskräfte sofort überzeugen können. Zudem haben wir echte Neukunden gewonnen, die gehört haben, dass wir Flüchtlingen eine Chance geben“, freut sich Bauer. Auch das Teamgefüge sei noch besser geworden.

Der Vorteil für den Betrieb Bei aller Menschlichkeit könnte Bauer das Projekt nicht umsetzen, wenn es nicht unternehmerischen sinnvoll wäre. „Die Qualität der Arbeit muss passen, Fehler und Probleme kann ich mir beim Sicherheitsthema Reifen nicht leisten. Hier kann ich mich darauf verlassen, dass diese Menschen arbeiten möchten“, so Bauer: „Wir haben tolle Erfahrungen gemacht und dadurch arbeitstechnisch und menschlich sehr gute Mitarbeiter gewinnen können. Ich kann das meinen Branchenkollegen nur empfehlen.“ •

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GEMEINSAM STARK SEIN! Die globale Vernetzung, der wachsende Einfluss der Reifenindustrie und des Internethandels, haben in den letzten Jahren stark zugenommen.

Gemeinsam bieten wir dieser Entwicklung die Stirn und vernetzen uns regional.

Unsere Partner

kennen die Vorteile! Als Kooperation f체r freie und eigenst채ndige Reifenfachh채ndler n체tzen wir gemeinsame Vorteile und bleiben doch individuelle Unternehmer. Kontaktieren Sie uns, um noch mehr Vorteile der point-S Kooperation zu erfahren. Tel. 0662 / 642188 - Mail: office@point-s.at www.point-s.at


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Drei Spezialisten an der Spitze

Bei der Neustrukturierung von Apollo Vredestein wird das Führungsteam um zwei junge Spezialisten erweitert. Der Bereich Agrar und Industrie erhält damit einen eigenen Key-Account-­Manager.

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er bisherige Geschäftsführer Thomas Körpert ist als neuer Cluster-Manager nach wie vor auch für Österreich verantwortlich und unterstützt uns strategisch“, erklärt sein Nachfolger Harald Kilzer, der als Geschäftsführer von Apollo Vredestein in Österreich auch für Slowenien und Kroatien verantwortlich ist, die neue Struktur: „Ich habe zudem das Team verstärkt und zwei Spezialisten zu neuen Key-Account-Managern gemacht, die kompetent, jung und dynamisch sind. Damit gehen wir gestärkt aus dieser Umstrukturierung hervor.“

Key-Account-Manager Pkw Dipl.-Ing. Nikica Majic steht seit über 2 Jahren im Dienst von Apollo Vredestein und verfügt trotz ­seiner Jugend über umfassende Erfahrung in der österreichischen Reifenbranche. Der Wiener mit kroatischen Wurzeln hat die Märkte Slowenien und Kroatien für die österreichische Apollo-Vredestein-Niederlassung aufgebaut und dort viel Erfahrung sammeln können. „Eine Organisation für einen Markt aufzubauen ist eine spannende und tolle Herausforderung, zumal wir die im Grunde total unterschiedlichen Märkte Slowenien und Kroatien gleichzeitig entwickelt haben“, so Majic, der neben seiner neuen Funktion als Key-Account-Manager PKW auch weiterhin für die beiden Märkte verantwortlich ist: „Im Pkw-Bereich sind wir in Österreich sehr gut aufgestellt, es ist alles auf dem richtigen Weg. Jetzt müssen wir weiterhin kreativ bleiben und die individuellen Lösungen, die uns der Konzern ermöglicht, nutzen.“

Führungsteam Apollo Vredestein in Österreich: Dipl.-Ing. Nikica Majic, Geschäftsführer Harald Kilzer und Bernhard Schmolz

Key-Account-Manager Agrar und Industrie Bernhard Schmolz verfügt – ebenso wie Majic noch ziemlich jung – bereits über viel Erfahrung im Reifengeschäft und hat sich zum Spezialisten für „Off Highway Tires“ OHT entwickelt. So werden bei Vredestein die Produkte für den landwirtschaftlichen und industriellen Bereich bezeichnet. „Auch die demnächst angebotene Lkw-Schiene wird in den Bereich von Bernhard Schmolz fallen“, erklärt Kilzer. Mit dem Spezialisten sollen diese Segmente noch besser entwickelt werden. „Wir haben sowohl im Agrar- wie auch im Industriebereich ein perfekte Palette und wollen zukünftig unsere Händler noch stärker bei der Kundenakquise und -betreuung unterstützen“, so Schmolz, der darauf Wert legt, dass der Vertrieb unverändert über den Händlerpartner läuft. „Es handelt sich dabei aber um sehr beratungsintensive Produkte mit sehr viel technischem Knowhow. Zudem wollen wir mit neuen Ideen, Marketinglösungen und gezielten Aktionen die ­ Partner unterstützen“, ergänzt Schmolz.

Kurze Entscheidungswege Ebenso wie bei Majic im Pkw-Segment gilt auch für Bernhard Schmolz: persönliche und kompetente Beratung der Partner und kurze Entscheidungs­ wege. „Durch unsere Struktur und die starke österreichische Niederlassung können wir uns

gegenüber den meisten Mitbewerbern hier sehr stark absetzen“, weiß Schmolz um die Vorteile der Organisation. „Ich bin stolz, starke und kompetente Leute im Team zu haben, die eigene Entscheidungen treffen können und wollen“, blickt Kilzer motiviert in die österreichische Zukunft von Apollo Vredestein. • (GEW)

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point-S-Geschäfts­führer Michael Peschek

Herausforderungen gemeinsam meistern

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as Gemeinsame und die Zusammenarbeit standen im Mittelpunkt der diesjährigen Generalversammlung und Kundenveranstaltung am Traunsee. Das ist zwar bei einer Einkaufsgemeinschaft eine gewisse Selbstverständlichkeit, dennoch geht die erfolgreiche Organisation noch einen Schritt weiter. So wurde vor Kurzem eine Kooperation mit dem Top Reifen Team beschlossen, die Gesellschafter wurden im Rahmen der Veranstaltung über die aktuelle Entwicklung informiert. „Wie genau die Kooperationen TRT und point-S künftig zusammenarbeiten werden, wird nach außen hin noch nicht kommuniziert“, erklärt point-S-Geschäftsführer Michael Peschek. „Die Tücken des Marktes und das sich wandelnde Handelsgeschäft erklären die Notwendigkeit der größeren Kooperation“, so Peschek weiter. Dabei spricht der Geschäftsführer konkret die Industrie an, die mittlerweile gegen den österreichischen Handel arbeitet. „Konzerne sind der Meinung, dass man Österreich aus Deutschland betreuen kann, weil ­ unsere großen Betriebe mit den Stückzahlen nicht mithalten können.“

Systemrelevante Großhändler „Es ist evident, dass der Faktor 10 im Vergleich Österreich und Deutschland auch auf die Großhändler zutrifft. Dabei spielt ein österreichischer Betrieb in den Konzernen keine Rolle im Vergleich zu einem

Bei der point-S Generalversammlung schwor Michael Peschek die Gesellschafter auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit ein, die aufgrund der kommenden Herausforderungen noch wichtiger werde.

zehnmal so großen Unternehmen in Deutschland. Für Österreich ist dieser Großhändler aber genauso systemrelevant wie sein deutsches Pendant“, erklärt Peschek. Dadurch würde das Gefüge nicht mehr stimmen. „Wir müssen uns gemeinsam mit gesundem österreichischem Patriotismus auf die Beine stellen, um unsere Interessen zu sichern. Wir haben mit Einzugsgebiet, Personal- und Infrastruktur­ kosten ungleiche Voraussetzungen, das kann der Handel nicht egalisieren. Da braucht es die Industrie.“

Organisches Wachstum mit bestehenden Partnern Insgesamt zeigt sich Peschek mit der Entwicklung von point-S aber zufrieden. „Da die Pool-Zahlen sehr schwanken und nicht wirklich nachvollziehbar sind, will ich nicht über Marktanteile spekulieren. Mit unverändert 50 Partnern mit 60 Standorten konnten wir aber organisch weiter wachsen und die Sell-in-Zahlen weiter erhöhen.“ Ein positives Beispiel für die intensive und langjährige Zusammenarbeit bietet das Jubiläum „111 Jahre Semperit“, das die beiden Veranstaltungen prägte und die erfolgreiche Kooperation unterstrich. • (GEW)

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point-S Generalversammlung mit VW Bulli „111 Jahre Semperit“ am Traunsee

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Zwei Marktführer kooperieren Rechtzeitig zum Winterreifengeschäft geht die Zusammenarbeit von Alcar und Schrader in die zweite Runde. Mit vorprogrammierten RDKS-Sensoren deckt der Reifenspezialist den gesamten Fahrzeugpark ab und kann schnell und effizient tauschen.

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ufgrund der großen Nachfrage unserer Kunden nach vorprogrammierten Sensoren haben wir die Kooperation mit Schrader ausgebaut“, berichtet Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar in Österreich. Bereits vor zwei Jahren wurde mit „Alcar by Schrader“ das erste gemeinsame RDKS-Produkt vorgestellt. „Mit der Kooperation sind wir sehr happy“, so Thaller. Nun geht die Zusammenarbeit in die zweite Runde. „Dabei handelt es sich um aktuell 4, rechtzeitig zum Winterreifengeschäft dann um 5 Sensoren, mit welchen weitestgehend der gesamte österreichische Fahrzeugpark absolut easy abgedeckt ist“, erklärt Thaller. Der Monteur muss also kein elektronisches Protokoll auf den Sensor spielen, sondern baut lediglich das zur Automarke passende, vorprogrammierte Produkt ein. Das korrekte Protokoll steht also sofort zur Verfügung und entspricht damit dem Originalsensor. „Hier profitieren wir natürlich sehr stark von der hohen Erstausrüstungskompetenz von Weltmarktführer Schrader“, erklärt Thaller. So muss nach der Montage lediglich der Anlernprozess im Fahrzeug durchgeführt werden. „Das ist bei den meisten Autos schon sehr einfach“, weiß Thaller.

Auch Klonen ist möglich Doch selbst das Anlernen kann umgangen werden, da die neuen Alcar by Schrader Plug & Drive-Sensoren auch geklont werden können. Dabei wird die Identifikationsnummer des bestehenden Sensors kopiert und auf den neuen Sensor gespielt. „Das funktioniert beispielsweise mit dem Alcar Programmiertool“, so Thaller. Damit erkennt der Bordcomputer des Fahrzeuges die Sensoren sofort wieder, weil sie über die „alte“ Identifikationsnummer verfügen. Unabhängig davon ob beim Reifenwechsel mit dem vorprogrammierten Sensor die Anlern- oder Kopiervariante eingesetzt wird. „Für den Reifenfachbetrieb ist der Ablauf deutlich schneller als mit einem

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Die vorprogrammierten RDKS-­ Sensoren „Alcar by Schrader“ beschleunigen den Montageprozess zu programmierenden Sensor. Das ist besonders in der Saison ein entscheidender Vorteil“, weiß Thaller.

Räder + Sensoren just in time

Alcar-Österreich-­ Geschäftsführer Christian Thaller

Schrader -Vertriebsleiter ­D-A-CH Sven Müller

In diesem Zusammenhang verweist Thaller auf die mittlerweile gängige Praxis bei seinen Kunden. Aufgrund der laufend wachsenden Zahl an ECE-Rädern nimmt die Vielfalt an Rädern nämlich so stark zu, dass die Lagerhaltung vom Betrieb zu Alcar übergeht, von wo just in time geliefert wird. „Die Bevorratung ist für den Händler kaum mehr sinnvoll und nahezu unmöglich. Neben 80.000 Alu- und 120.000 Stahlrädern haben wir aktuell 20.000 Sensoren in der Zentrale in Hirtenberg lagern“, beschreibt Thaller die Vorteile seines Unternehmens als Vollsortimenter. „Drei Viertel unserer Bestellungen laufen bereits über unser Online-Tool, wo der Räderspezialist gemeinsam mit seinem Kunden über das Auswahlmenü das Fahrzeug und die gewünschte Dimension auswählt, sich das Design aussucht und automatisch das exakte ECE-Rad mit den zum Fahrzeug passenden Sensoren bestellt. Vier Räder, vier Sensoren, fertig.“

Zwei Marktführer Mit der Kooperation Alcar und Schrader haben sich also zwei Marktführer getroffen, die höchsten Wert auf Qualität in ihrem Bereich legen. Während Alcar Marktführer im Räderbereich ist und über eine perfekte Vertriebsstruktur verfügt, hat Schrader als Weltmarktführer in der RDKS-­ Erstausrüstung die höchste technische Kompetenz im technischen ­Bereich. • (GEW)

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Die lokale Vertriebsstärke Wie sehen Sie die Zukunft der Reifenbranche? Ambroz: Im großangelegten Wiederverkauf sind die Möglichkeiten in Österreich sicher geringer. Beim Endkundengeschäft und vor allem im Flottensegment sehen wir für unsere Partner Potenzial. Und dabei möchten wir sie unterstützen. Schließlich haben wir eine gegenseitige Abhängigkeit, wir brauchen einander. Für uns ist das Geschäft nicht mit der Einlagerung erledigt.

Mit 100 Mitarbeitern verfügt Semperit über die größte Reifenvertriebsmannschaft in Österreich und sieht die Stärke in der regionalen und individuellen ­Betreuung. Ein Gespräch mit Dr. Kristjan Ambroz. Von Gerald Weiss

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&W: Was sind die Vorteile von Semperit in der Betreuung der Händler? Dr. Kristjan Ambroz: Mit zirka 100 Mitarbeitern in den verschiedenen Abteilungen haben wir von allen Marktbegleitern die größte Organisation. Damit können wir in allen Bereichen kundenspezifische Lösungen bei unseren Partnern vor Ort anbieten. Dabei geht es um Beratung, neue Dienstleistungen wie etwa Autoservice und natürlich um ­Marketinglösungen. Wir machen uns Gedanken darüber, wie wir unsere Partner für die zukünftigen Herausforderungen unterstützen können. Wir begleiten unsere Partner auch bei anderen Dienstleistungen, abseits von ­Marketing und Vertrieb.

Woher haben Ihre Mitarbeiter die Kompetenz dafür? Ambroz: Wir haben im Konzern sehr viel Knowhow, das wir weitergeben können. So haben wir über unsere Handelspartnerschiene (Vergölst in Deutschland und Profi Reifen in Österreich, Anm.) bereits sehr viel Erfahrung im Bereich Autoservice. Als wichtiger Erstausrüster der Automobilindustrie haben wir entsprechende Kompetenz im Teile- und Elektronikbereich. Damit haben unsere Mitarbeiter eine Vielzahl an Möglichkeiten für individuelle Beratung zu unterschiedlichen Fragen rund um das Automobil. Ist die regionale Betreuung überhaupt noch ­wichtig? Ambroz: Die regionale Betreuung ist für uns extrem wichtig. Continental setzt stark auf regionale Vertriebsgesellschaften und wir haben zuletzt in neue und zusätzliche Organisationen investiert. Selbst wenn Sie noch so gute Reifen produzieren: Wenn Sie die Leute, die Kunden, die Märkte und Vertriebsstrukturen vor Ort nicht verstehen, dann werden Sie langfristig nicht erfolgreich sein. Wir haben viele Mitarbeiter, die langjährige Kundenbeziehungen pflegen. Auf dieser Vertrauensbasis können wir sehr individuell entscheiden, mit welchen Kunden wir die jeweils richtige ­Maßnahme umsetzen.

Welche Rolle spielt die Marke Semperit? Ambroz: Die Marke ist sehr bekannt und sehr wertvoll, das wollen wir noch weiter ausbauen. Die Bekanntheit ist bei jüngeren Leuten etwas geringer, deshalb arbeiten wir hier an einem Verjüngungskonzept.

Der kürzlich präsentierte Semperit SpeedGrip 3 soll im Winterreifengeschäft wieder neue Maßstäbe setzen

Die Marke Semperit ist kein Auslaufmodell? Ambroz: Wir haben großes Interesse, dass die Marke auch in Zukunft hohe Bekanntheit hat. Wir haben in der Produkttechnologie viel getan und bieten qualitativ hochwertige Reifen. Davon werden sich unsere Kunden auch im kommenden Winterreifengeschäft mit dem neuen SpeedGrip 3 überzeugen können. Semperit ist nicht nur in Österreich eine wichtige Marke, sondern auch in anderen Märkten. Wir verkaufen heute weltweit mehr Semperit-Reifen als noch vor 10 Jahren. •

Dr. Kristjan Ambroz, Semperit Geschäftsführer

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Lukrative Margen für den Handel Seit 2008 ist Nexen Tire am europäischen Markt vertreten und seitdem auf einem permanenten Wachstumskurs. Country Manager Christian Jelinek erzählt im Gespräch über Position, Entwicklung und den Vorteil für den Handel.

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&W: Wie hat sich Nexen in Europa positioniert und wo soll die Entwicklung hingehen? Christian Jelinek: Nexen Tire ist bereits seit dem Jahr 2008 erfolgreich auf dem europäischen Reifenmarkt aktiv. Seit dem Start konnten durch eine sehr erfolgreiche Marktbearbeitung und der damit verbundenen Marktdurchdringung jährliche Absatzsteigerungen in allen Segmenten realisiert werden. Da Stillstand bekannterweise Rückschritt bedeutet, tätigt Nexen Tire kontinuierlich weitreichende Investitionen wie z. B. in das Nexen Tire European Technical Center und in den Bau einer neuen Produktionsstätte in Tschechien, deren Fertigstellung und Inbetriebnahme für Ende des Jahres 2018 ­geplant ist. Ebenso positioniert sich Nexen Tire weiterhin als weltweiter Lieferant globaler Automobilhersteller und setzt hier derzeit den Fokus auf die europäischen Hersteller. Durch erfolgreiche Reifentests, Sport­ sponsoring sowie weitreichende Marketingkampagnen wird Nexen Tire die Markenbekanntheit beim Endkunden weiter steigern und die Marke langfristig als Synonym für innovative und qualitativ hochwertige Reifen etablieren. Welche Vorteile hat der Reifenhändler bei einer Zusammenarbeit mit Nexen Tire? Jelinek: Nexen Tire unterstützt den Reifenhändler durch aktiven Aftersales Service sowie attraktive Kooperationsmöglichkeiten, die den Abverkauf stärken und unterstützend begleiten. Lukrative Margen für den Handelspartner runden dieses attraktive Komplettpaket ab.

Nexen Tire Country Manager Christian Jelinek bietet dem Reifenfachhandel attraktive Produkte und lukrative Margen

Auszug aus der Nexen-Tire-Palette (v.o.): Winguard Snow’G WH2 und Winguard Sport (Winterreifen) sowie N’blue 4season (Ganzjahresreifen)

ve zu steigern. Dazu gehören neben Top-Produkten für jeden denkbaren Einsatz umfangreiche Werbekampagnen in Offline- und Online-Medien wie die Präsenz in namhaften Automobilfachzeitschriften und weitreichende Social-Media-Aktivitäten. Ebenfalls ist Nexen Tire sehr aktiv im Sportsponsoring und deckt hier die Leistungssportpalette von Fußball über Eishockey hin zum Motorsport und ebenfalls Wintersport ab. Exemplarisch für den Fußball sind beispielsweise die Vereine Eintracht Frankfurt und Manchester City zu nennen. Was sind derzeit die wichtigsten Produkte? Jelinek: Für das Sommersegment sind es die Produkte: N’Fera SU1, N’blue HD Plus, für SUV N’Fera RU1 und für Leicht-Lkws Roadian CT8. Für das Wintersegment der Winguard Sport 2, Winguard Snow’G WH2, zudem der Winguard SUV und für Leicht-Lkws Winguard WT1. Zudem ist Nexen Tire auch im Ganzjahresreifensegment mit dem neuen N’blue 4Season präsent. Mit welchen Produkten dürfen wir in naher Zukunft rechnen? Jelinek: Zur kommenden Wintersaison 2017/2018 präsentiert Nexen Tire den Nachfolger des bewährter Winguard Sport: den Winguard Sport 2. Für die Sommersaison 2018 wird als Nachfolger des N’Fera SU1 im UHP-Segment der N’Fera Sport eingeführt werden. Zum Winter 2018/2019 ist geplant, den Winguard SUV durch einen Nachfolger abzulösen. • (GEW)

Welche Aktivitäten setzt Nexen Tire ein, um beim Endkunden bekannt zu werden? Jelinek: Nexen Tire setzt auf mehrere Komponenten, um die Bekanntheit im Endkundensegment sukzessi-

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headline groß 2-zeilig vorspann

Von 10 auf 66 Dimensionen Das Spitzenmodell von Falken, der Azensis FK510 ist nun in einer deutlich größeren Vielfalt verfügbar und hat bereits bei zahlreichen Vergleichstests überzeugt.

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statt 10 Dimensionen des Falken Azensis FK510 stehen den Händlern seit dieser Saison zur Verfügung. „Mit der Erweiterung der Dimensionen um 56 Größen tragen wir dem ungebrochenen Trend nach unseren UHP-Reifen Rechnung“, kommentiert Andreas Giese, Manager Corporate Planning bei Falken Tyre Europe, die Erweiterung in einem Segment des Reifenmarktes, das nach wie vor wächst. Das Topmodell ist übrigens nicht nur für Pkws, sondern, wie auf dem Imagefoto am Grand Cherokee erkennbar, seit dem Frühjahr auch als Azensis FK510 SUV verfügbar und damit in einem weiteren Wachstumsbereich präsent. Im Sommerreifentest von Autobild hat sich das Modell auf Platz 3 von insgesamt 52 Reifen mit dem Prädikat „vorbildlich“ positioniert. Beim Test der Autozeitung wurde der Azensis FK510 schon im vergangenen Jahr mit „sehr empfehlenswert“ ausgezeichnet. Die gleiche Beurteilung erhielt der Reifen auch von der Gesellschaft für Technische Über­ wachung (GTÜ).

sowie am europäischen Ersatzmarkt. Mit dem neuen Werk in der Türkei kann dieser noch besser betreut werden. Die Konzernmutter von Falken Sumitomo Rubber Industries Ltd. (SRI) ist mit rund 33.000 Mitarbeitern der sechstgrößte Reifenhersteller der Welt. Dass neben dem internationalen Engagement und der Produktpalette auch die Betreuung vor Ort stimmt, beweist Günther Riepl, Director Austria, Swiss und Eastern Europe bei Falken Tyre Europe: Er hat heuer bereits zum zweiten Mal in Folge den VRÖ-Award für Falken gewinnen können. • (GEW)

Angebotsvielfalt und bemerkenswerte Erfolge bei Reifentests: Falken Azensis FK510 und nun auch Azensis FK510 SUV

Gesteigerte Bekanntheit dank Motorsport und Fußball Um die Kompetenz und die Bekanntheit zu steigern, ist Falken im Sponsoring sehr aktiv, wobei Motorsport und Fußball im Zentrum der Aktivitäten stehen. So ist man selbst mit einem Porsche 911 GT3 R und einem BMW M GT3 aktiv, unterstützt das Red Bull Air Race und engagiert sich im Auto Sportpark des Bundesligavereins FC Ingolstadt 04. Das Potenzial der Marke unterstreicht der Konzern mit seinem großen Engagement in der E ­ rstausrüstung

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Sympathisch und auffällig

Prima Vera Sound Festival und Firestone Reifen. Passt zusammen und auch wieder nicht. Ein Interpretationsversuch via Roadhawk. Von Gerhard Lustig

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enn die Fachpresse mit den Bloggern gemeinsam an einem Event wie dem Prima Vera Sound Festival in Barcelona teilnimmt, prallen zwei Welten aufeinander. Die Fachmedien auf der Suche nach neuen Interpretationen für einen Qualitätsreifen taten sich schwer. Der Roadhawk ist technisch definiert und im Preishorizont eingeordnet. Man könnte salopp sagen, ein Reifen, ein guter sogar, unter vielen. Bei der Touringreifen-Demonstration war Normalität angesagt und es waren die Menschen, die dem Roadhawk ihr sympathisches Argument gaben. Letztendlich entscheidet der Preis über Markterfolg oder nicht und da ist wiederum der Point of Sale von Wichtigkeit – verbunden mit der realen Verfügbarkeit beim Kunden. Selbstredende Argumente, die jedoch im Auge des Handels immer noch Verbesserungsbedarf haben. Mit diesem Problem werden die Firestone-Vermarkter allerdings auch vom Wettbewerb nicht allein gelassen.

Fakten bleiben Firestone hat mit dem Roadhawk den Händlern viel zu erzählen …

(Un-)Fassbar Ja, dann sind hier die Blogger und sonstigen Onliner sonder Zahl mit ihren neuen Berichtsszenarien. Sie posten und liken in Echtzeit, interviewen dabei jeden, der vorbei kommt, und wissen dabei oft nicht, worüber sie berichten. Auch der Gastgeber nicht, denn die Nachvollziehbarkeit dieser Informationsquellen ist schwierig. Die Online-Gesichter dahinter sind kurzlebig. Heute da ein Studiosi, morgen da eine lifestylige Person. Während die schreibenden Oldtimer ihr Gesicht lediglich dem Alter anpassen, jedoch allemal im Fachjargon bleiben, brauchen die

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Berichtsmodernisten immer ihre eigene Erlebniswelt. In Barcelona war es das Musik Festival, um damit den besonderen Spirit der Marke Firestone in die Welt zu tragen. Ob die gewollte Marketingbotschaft über diesen Hebel im Nachrüstgeschäft im Sinn von Firestone ankommt, nämlich mehr Reifen zu verkaufen, kann nur der schnelllebige Markt beantworten. Die u. a. für Österreich zuständige Marketingstrategin Julia Krönlein vermittelt zusammen mit „Oldboy“ Christian Mathes, er ist seit 14 Jahren im Mutterkonzern Bridgestone tätig, moderne mit konservativer Produktkommunikation. Mit diesem Spagat sollen traditionelle Argumente wie sportliche und wirtschaftliche Leistungsmerkmale dem Reifen mit auf den Weg gegeben werden, dabei die volatile junge Kundschaft „eingefangen“ werden.

… auch davon, dass mit der Music-Tour durch Europa eine große Kundenzielgruppe angesprochen wird

Als Fachzeitung diesen Wandel zu vermitteln ist schwierig. Der Ersatzbedarfsmarkt schrumpft, die gesamte Reifenbranche statistisch freilich wächst. Was wiederum nur geht, weil man die kaufmännische Logik von Angebot und Nachfrage außer Kraft setzt. Das interessiert aber die modernen Informationstransporteure und ihre Leserkreise nicht. Aus der Masse werden sich auch im Online-Marketing à la longue nur die Besten herausbilden und dann sind sie im selben Kostenkorsett wie wir Printleute mit sanfter Online-Verbrämung. Faktum ist: Der Reifen bleibt in Print wie Online bis auf Weiteres rund und schwarz und wird vom Reifenfachbetrieb montiert. Die Antwort, wie der Handel im Spiel der neuen Kräfte erfolgreich mitspielen kann, ist man uns auch in Barcelona schuldig geblieben. Der Wirkungsgrad der Online-Medien ist noch lange nicht erforscht und schon gar nicht ausgereizt. •

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Christian Gast (l.) von ESKA Reifendienst, hier mit seinem Vorgänger Heinz Haas

Kompletträder für den Winter ESKA Reifendienst spezialisiert sich auf Spezialund landwirtschaftliche Reifen. Im Pkw-­Bereich unterstützt man Reifenspezialisten und Auto­ häuser mit Kompletträdern.

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er Fokus von ESKA Reifendienst liegt im landwirtschaftlichen und Spezialreifen-Segment, hier sind wir noch im weiteren Aufbau und im Gespräch mit neuen Lieferanten“, erklärt Christian Gast, der bei ESKA Reifendienst auch für den österreichischen Markt verantwortlich zeichnet. Mit diesem Angebot kann ESKA nicht zuletzt den kleineren Reifenspezialisten eine attraktive Unterstützung für den Ausbau des Kerngeschäfts bieten. Neben der Kompetenz bei Landwirtschaftsreifen beinhaltet das Segment der Spezialreifen auch Produkte für Kleinbagger, Rasenmähertraktoren oder Ähnliches.

Mit ECE-Freigabe und RDKS Im Pkw-Segment setzt ESKA weiterhin auf das umfassende Portfolio an Kompletträdern, die speziell für den österreichischen Markt sehr interessant sind. „Dabei sprechen wir sowohl Reifenspezialisten wie auch Autohäuser an“, erklärt Gast. Der Vorteil liegt dabei in der Berücksichtigung von ECE-Rädern und natürlich der RDKS-Lösung. „Hier bieten wir entweder OE-Sensoren oder den Schrader EZ-sensor 2.0 an. Das erleichtert die Arbeit für alle Seiten, der Betrieb hat den günstigen Einkaufspreis und die Zeit­ ersparnis.“ Bei Bestellungen bis 14 Uhr werden die Kompletträder je nach Region innerhalb von 1 bis 3 Werktagen geliefert. Das bestehende Netz an österreichischen Partnern ist dabei noch ausbaufähig. „Wir nutzen unser Marktwissen und können damit unsere Partner ­unterstützen“, erklärt Gast abschließend. • (GEW)


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Günstig, lieferfähig und jetzt ausgezeichnet Mit dem Altrust hat Apollo im vergangenen Jahr einen neuen C-Reifen vorgestellt, der nun im Reifentest von promobil als bestes Modell unter zahlreichen TopMarken gewertet wurde.

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as C-Segment ist ein ebenso schwieriges wie wichtiges“, weiß Harald Kilzer, Geschäftsführer Apollo Vredestein in Österreich, über das Geschäft mit Reifen für Commercial-Fahrzeuge, also Transporter. Wichtig, weil durch die steigende Zahl an Paket- und Zustelldiensten dieser Markt generell wächst und weil diese Unternehmer aufgrund des Wettbewerbsdrucks natürlich sehr preissensibel sind. Gleichzeitig muss die Laufleistung stimmen und auch die Qualität, also die Haftung ist bei den stark beladenen und auch bei widrigen Wetterverhältnissen eingesetzten Fahrzeugen sehr wichtig. Mit dem Altrust ist Apollo angetreten, um genau diese Anforderungen zu erfüllen. Für die Entwicklung des Modells kam daher die gesamte Kompetenz von Apollo Vredestein im Nutzfahrzeugbereich zum Einsatz. Größter Wert wurde dabei auf Sicherheit und Lebensdauer gelegt. „Dank gleichmäßiger Druckverteilung und verstärktem Bordsteinschutz bietet der Apollo Altrust eine herausragende Haltbarkeit und verbessert darüber hinaus den Kraftstoffverbrauch mit einer hochmodernen Laufflächenund Basismischung sowie einem optimierten Profil“, erklärt Kilzer. Eine runde Auflagefläche sorgt zudem für besseren Schutz vor Aquaplaning, ein stei­feres Laufflächenprofil für stabileres Bremsverhalten.

Apollo Vredestein Geschäftsführer Harald Kilzer

fen im Test feiert der Apollo Altrust einen überlegenen Sieg. In 8 Kategorien liefert er die besten Ergebnisse, in den 6 weiteren Disziplinen ist er als Zweitplatzierter ebenfalls ganz vorn mit dabei. Beim Gesamturteil attestieren die Fachleute dem Altrust „sehr gute Haftung in Kurven auf nassem Untergrund, eine hohe Aquaplaning-Sicherheit, Pkw-ähnliche Fahreigen­schaften und kurze Bremswege auf trockenem Asphalt.“

Volle Lieferfähigkeit

Unabhängiger Vergleichstest Den Beweis für die erwähnten Eigenschaften müssen letztlich unabhängige Tests liefern und so ist man bei Apollo Vredestein über den jüngsten Vergleich der deutschen Fachzeitschrift promobil sehr erfreut. Zwar sind die Wohnmobilfahrer als Zielgruppe von promobil nicht so intensiv unterwegs wie Paketdienste, die Qualität muss aber auf beiden Fahrzeugkategorien stimmen. Für einen optimalen Überblick überprüft promobil im jährlichen ­Sommerreifentest 14 Kriterien. Das beeindruckende Ergebnis: Als günstigster Rei-

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Apollo Altrust überzeugt beim Vergleichstest

„Damit bekommen unsere Händler den offensichtlich besten Reifen mit dem gleichzeitig günstigsten Preis“, freut sich Kilzer. Neben dem nachgewiesen perfekten Preis-Leistungs-Verhältnis nennt Kilzer noch einen weiteren Vorteil des Apollo Altrust. „Wie die Reifenfachhändler wissen, gibt es in diesem Segment immer wieder Lieferengpässe. Das führt natürlich gerade in diesem Transportergeschäft, wo jede Stunde Stehzeit bares Geld kostet, zu hoher Unzufriedenheit bei den Kunden. Wir haben beim Apollo Altrust ein gefülltes Lager und eine sehr hohe Lieferfähigkeit.“ • (GEW)

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Umweltrelevanter Autoreifen Nokian gibt Tipps für Autofahrer, um den ökologischen Einfluss des Fahrzeuges zu reduzieren. Dazu gehört auch die Verwendung gut gepflegter Reifen der Klasse A.

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o sparen Reifen mit geringem Rollwiderstand nicht nur Energie, sondern auch Geld für den Autobesitzer. Aus der Sicht von Nokian sind Reifen mit der Kraftstoffeffizienz-Klasse A daher die beste Wahl. So weist der finnische Reifenkonzern darauf hin, dass zwischen Pneus der Klasse A und G eine Kraftstoffdifferenz von 0,6 Litern auf 100 Kilometer liegen kann.

Umweltschutz in der Produktion Auch die Auswahl des Reifenherstellers hat Aus-

Fünf Tipps für ökologisches Fahren von Nokian

wirkungen auf die Ressourcen. So werden Premiumreifen nachhaltig produziert und ordnungsgemäß wiederverwertet. Nokian legt beispielsweise großen Wert auf den Verzicht umweltschädlicher Öle und die Wiederverwertung von Produktionsabfällen wie ­Altgummi. Weitere Tipps von Nokian für das umweltbewusste Fahren betreffen den richtigen Reifendruck, den Fahrstil sowie die ­effiziente Planung der Fahrtstrecke. • (GEW)

Da ist die Luft draußen Die Rad-Reifen-Kombination der Zukunft ist laut einer Studie von Michelin luftlos, langlebig und aus abbaubaren Materialien entsprechend umweltschonend.

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ie Mobilität sieht man bei Michelin zwar als fixen Bestandteil des menschlichen Fortschritts, gleichzeitig muss sie aber sicherer, effizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden. So ist auch die Rad-Reifen-Kombination der Zukunft umwelt­ schonend sowie pannen- und verschleißresistent.

Die Verschmelzung von Rad und Reifen Die Grundidee sieht die Verschmelzung von Rad und Reifen vor, die technische Basis bildet eine biologisch abbaubare Lauffläche, die bei Bedarf

Dank bionischer Wabenstruktur kann Michelin Rad und Reifen verschmelzen

im 3-D-Printverfahren erneuert werden kann. Das Rad ist damit für die gesamte Lebensdauer des ­Fahrzeuges ausgelegt. Der Federungskomfort des luftlosen und damit pannenresistenten Reifens bildet eine bionische Wabenstruktur, die nach außen hin größere Zwischenräume bildet. Nahe der Radnabe werden die Hohlräume auf ein Minimum reduziert und erhöhen die nötige Steifigkeit. • (GEW)

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Die Reifen fürs Autohaus Car Dealer leitet Thomas Landl, der bisher im Außendienst in NÖ für die Marke tätig war, diese Abteilung und hat zwei junge, engagierte Mitarbeiter im Team. Während Philipp Stania den Osten Österreichs betreut, ist Florian Nindl im Westen unterwegs. Landl, der selbst über langjährige Erfahrung bei Automobilimporteuren und Autoretailbetrieben verfügt, will sowohl Importeure als auch Händler direkt ansprechen.

Analyse vor Ort

Mit einer eigenen Vertriebsmannschaft betreut Goodyear Dunlop ab sofort Automobilimporteure und Autohäuser und bietet dort mehr als nur das Produkt.

Das Autohaus-­ Team von Good­ year Dunlop: Florian Nindl, Philipp Stania, Thomas Landl (v. l.)

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as vor zwei Jahren eingestellte Autohaus-Programm von Goodyear Dunlop Tires Austria erfährt unter dem neuen Geschäftsführer Christian Stummer eine Neuauflage. Unter dem Titel Sales Replacement

Zentraler Bestandteil des Konzeptes ist dabei die Hilfestellung für die Betriebe. „Wir nehmen uns ­einen Tag Zeit, analysieren die Abläufe im jeweiligen Autohaus und bieten Lösungsansätze, die nicht nur den Reifen betreffen“, erklärt Landl. Vermarktungs- und Kundenbindungsansätze gehören ebenso dazu wie Logistikleistungen. So kann Goodyear Dunlop Kompletträder anbieten, die dem Autohaus inklusive RDKS geliefert werden. „Durch regionale Partner bleibt die Wertschöpfung in Österreich und zeigt, dass ein Miteinander von Autohäusern und Reifenfachbetrieben möglich ist“, so Landl. Auch spezielle Tools und Programme für Flottenkunden können den Betrieben angeboten werden, teilweise auch über die Goodyear-Tochter 4Fleet. • (GEW)

Sicheres Reifenleben Mit Tyrelife bietet Pirelli eine kostenlose Reifengarantie an, die nicht nur Sicherheit für den Kunden, sondern auch Kundenbindung für den Händler bedeutet. Darüber hinaus können Pirelli-Kunden Mitglieder im P Zero Club werden.

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oraussetzung für die Garantie ist der Kauf von mindestens zwei Pirelli Pkw- oder SUV-Reifen ab 16 Zoll. In diesem Fall erhält der Kunde die kostenlose Garantie „Tyrelife – Sicherheit für Sie und Ihre Reifen“ für zwei Jahre ab Kaufdatum. Der Ersatz ist dabei für zwei Reifen möglich, sollte eine Beschädigung durch Bordstein, Nagel oder Brand erfolgen. Die Tyrelife-Garantie ist auch Bestandteil des P Zero Clubs, der nach erfolgter Online-Anmeldung weitere Vorteile wie die Teilnahme bei exklusiven Gewinnspielen bietet. So waren zuletzt Tickets für das Formel-1-Rennen in Spielberg zu gewinnen, zukünftig werden Karten für die Ice Hockey Championship 2018 in Dänemark verlost, wo Pirelli als offizieller Sponsor engagiert ist.

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Der exklusive Erstausrüster Mit über 2.000 Homologationen zählt Pirelli weltweit zu den erfolgreichsten Reifenherstellern bei der Erstausrüstung von Premium- und Prestigemodellen. Bekanntlich sind die Fahreigenschaften eines Autos erheblich von der Bereifung abhängig, aus diesem Grund entwickeln die führenden Automobilhersteller mit den Reifenherstellern maßgeschneiderte Produkte. Für viele Fahrzeuge im Bereich Premium und ­Prestige ist Pirelli dieser Entwicklungspartner. • (GEW)

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Der P Zero bietet einen eigenen Club mit Reifengarantie und Gewinnspielen


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Das ECE-Wachstum Alcar setzt beim Ausbau seines Räderprogramms auf den wachsenden Markt der ECE-­ Felgen und präsentiert für das Winterreifen­ geschäft eine Vielzahl neuer Freigaben.

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CE-Räder sind ein massiver Trend, nicht zuletzt beim wachsenden Kundensegment der Leasingfirmen und Fuhrparks, wo Alcar den Fachhandel mit dem Ausbau des ECE-Räderprogramms tatkräftig unterstützt“, so Alcar-Heringrad-Geschäftsführer Christian Thaller. Aus diesem Grund konzentriert sich Marktführer Alcar auf die Erweiterung der ECE-Freigaben bei seinen bestehenden Designs. „Wir haben zwischen 30 und 40 zusätzliche Artikelnummern bei bestehenden Felgendesigns“, erklärt Thaller die massive Erweiterung. Allein durch die Vielzahl an neuen Automodellen wird diese Erweiterung notwendig. Bei dem nachvollziehbaren Aufwand zeigt sich Thaller nicht unglücklich über diese Entwick-

Dezent TX von 14 bis 18 Zoll

Dezent TB, speziell für BMW-Modelle

lung und die neuen Heraus­forderungen für die Alcar-Logistik: „Wir sind extrem lieferfähig und andere können das nicht.“ So hat sich aufgrund dieser Vielfalt und der Komplexität das Programm dramatisch vergrößert und gleichzeitig das Verhalten der Händler verändert. „Es gibt kaum mehr Einlagerungen, wir liefern mit unserem großen Lager direkt auf Kundenbestellung zum Händler.

Die Highlights der Wintersaison Bei den Highlights für die kommende Saison steht das Dezent TX im Mittelpunkt. Hier beeindruckt nicht nur das elegante und sportliche Design mit zwei TX-Achsen, sondern auch der breite Einsatzbereich. Mit 4- und 5-Loch-Anbindung und Dimensionen von 14 bis 18 Zoll ermöglicht das TX ein breites Spektrum. Das Dezent TB hingegen wurde speziell für BMW-Fahrer entwickelt und ist nun – für BMW 3er, 4er und 5er – auch in der Variante TB graphite verfügbar. Eine spezielle Lösung für den Winter stellt das Dezent TC für die Fahrzeuge der Kompaktklasse dar. Es verfügt über eine robuste Klarlackversie­ gelung und eine Schneekettenfreigabe. • (GEW)

Schulungsbedarf evaluieren Die im März beschlossene Schulungsoffensive des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) befindet sich nun in der Umsetzungsphase. VRÖ-Obmann erklärt die weitere Planung.

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&W: Wie ist der aktuelle Stand beim Schulungsangebot des VRÖ? James Tennant: Wir haben uns entschieden, das Schulungsangebot komplett neu aufzustellen und nachhaltig zu entwickeln. Deshalb räumen wir der Neuentwicklung entsprechende Zeit ein. Wir wollen das Schulungsthema bei den Wurzeln packen und nachhaltig entwickeln, mit einem Angebot für Händler, Monteure und Verkäufer. Momentan machen wir uns Gedanken darüber, wie wir das auf ein Level bringen, wo wir alle abholen. Das werden wir in den nächsten Monaten auch in Gesprächen mit der Industrie definieren.

Wie sind Sie mit dem Sommerreifengeschäft ­zufrieden? Tennant: Natürlich bringen unterschiedliche Witterungsverhältnisse andere Herausforderungen mit sich,

VRÖ-Obmann James Tennant

das hat man in diesem Frühjahr wieder gesehen. Dieses Mal müssen wir bis in den Juli hinein unseren Kunden nachtelefonieren und sie an die notwendigen Reifenwechsel erinnern. Das ist wichtig, damit die Tradition aufrecht bleibt und nicht mit dem Winterreifen durchgefahren wird. Generell haben wir durch intensive Aufklärungsarbeit bereits eine sehr hohe Umrüstquote. Neben den Kunden, die sehr früh, meist zu früh, dran sind und dem großen Teil der normal wechselnden Kunden gibt es einen geringen Teil an Nachzüglern. Die denken oft wirklich nicht daran, weil sie auch am Auto generell kein Interesse haben. Nach einer Erinnerung kommen diese Kunden aber meistens sofort. Wie blicken Sie der kommenden Saison entgegen? Tennant: Der Sommer dient auch dazu, sich Gedanken über die kommende Winterreifensaison zu machen: Wie kann ich die Logistik, die Montage oder das Thema RDKS noch optimieren. Zukünftig wird der VRÖ dafür sorgen, dass zwischen der Saison noch ein attraktives Angebot an Weiterbildung sichergestellt wird. • (GEW)

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Den Schatz im Reifenkeller heben Beim Conda-Pitch für Crowdfunding in Wien hat Jürgen Benzinger das Konzept von Orbix präsentiert: Die Internetplattform für Gebrauchtreifen ist aber bereits erfolgreich angelaufen.

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Die Geschäftsführer Sebastian Förster (l.) und Jürgen Benzinger, Vanessa Benzinger

as Zusammentreffen mit Orbix-Geschäftsführer Jürgen Benzinger in Wien, bei dem wir auch Sebastian Förster, den zweiten Geschäftsführer und ITKopf des Unternehmens, sowie Marketing Manager Vanessa Benzinger treffen, bestärkt den telefonischen Erstkontakt.

Gebrauchträder: dringend benötigter Ertrag „Wir möchten für den Kunden erreichbar sein, uns interessieren seine Erfahrungen mit der Plattform“, sagt er. Weil man allfällige Problemstellungen erkennen möchte, sei man selbst per Telefon und E-Mail erreichbar, „ganz ohne externes Callcenter!“, wie Benzinger betont. Tatsächlich sei die Idee, Käufern bis hin zum privaten Konsumenten, gebrauchte Pkw- und Transporterreifen anzubieten, sofort gut angekommen: Über die Internetseite, die der Han-

Gebrauchtreifen ins Internet stellen anstatt sie in einer Ecke der Firma alt werden lassen, lautet das Prinzip der Plattform Orbix

Hieb- und stichfest Hankook erweitert die mehrfach ausgezeichnete i*cept evo UHP-Familie um diverse Größen und bietet nun auch die Sealguard-Technologie mit speziellem Dichtmaterial an.

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peziell für den herausfordernden Einsatz auf Fahrzeugen der oberen Mittelklasse bis hin zu Luxuslimousinen und Sportwagen wurde die i*cept evo-Familie entwickelt. Mehr Sicherheit bei weiterhin hoher Leistung und souveränem Komfort bei den immer wechselhafteren Witterungsbedingungen in der kalten Jahreszeit waren dabei Entwicklungs-

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del mit Beständen füllt, die andernfalls nur Platz und Kapital gebunden hätten, lukriere man jenen Mehrertrag, den Autohäuser heute alle dringend brauchten. „Ein Rad ist nicht kaputt, wenn es gebraucht ist!“, sagt Benzinger. Außerdem lasse sich mit Orbix auch der gesamte Gebrauchtradbestand verwalten. Ab 2 bis 50 Filialen bietet Orbix darüber hinaus ein spezielles Tool zur Bestandsverwaltung an, mit dem sich auch einzelne Filialen analysieren lassen. Noch in Planung ist eine „native“ App, mit der man – abgekoppelt von einer Internetverbindung – zum Beispiel Rei­fen und Räder vor Ort in einem abgelegenen Lager präzise aufnehmen kann. • (ENG)

ziele, die für die Ultra-High-Performance-Winterprofile i*cept evo, i*cept evo2 und i*cept evo2 SUV umgesetzt wurden.

Erstmals mit Sealguard-Technologie

Die i*cept evo-Familie erhält zusätzliche Größen und teilweise die Sealguard-Technologie

Für die kommende Wintersaison werden zusätzliche Größen angeboten und erstmals kommt die Sealguard-Technologie bei einigen Dimensionen zum Einsatz, so zum Beispiel bei den VW-Modellen Passat und Touran. Durch spezielles Dichtmaterial verschließt Sealguard Einstiche bis zu 5 mm Durchmesser im Bereich der Lauffläche. Fahrzeuge, die mit diesen Reifenmodellen ausgestattet sind, müssen keinen Ersatzreifen mitführen, da auch bei solchen Beschädigungen die Fahrt dauerhaft fortgesetzt ­werden kann. Unabhängig davon wird die klassische Runflat-Technologie mit verstärkter Seitenwand unter anderem für viele BMW-Modelle angeboten. Der i*cept evo 245/50R 18 wird beispielsweise in der Erstausrüstung der BMW 7er-Modellreihe eingesetzt. Die Besonderheit der i*cept evo UHP-Familie ist das asymmetrische Profil: Die Innenseite optimiert die Bremsleistung auf Schnee, Matsch und nasser Fahrbahn. Die Außenseite gewährleistet erhöhte Traktion und verbessertes Schneehandling. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017


APOLLO SCORES AGAIN. Apollo Altrust Testsieger 2017!

215/70 R 15C “Sehr guter Kurvengrip auf Nässe.“ “Hohe Aquaplaningsicherheit.“ “Kurze Bremswege auf trockenem Asphalt.“

GO THE

DISTANCE


KO NTRO LLE U ND PR ÄZI SION – SPORTLICH WIE NIE ZU VO R Hervorragendes Bremsverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn

Präzise und feinfühlige Lenkung bei hoher Geschwindigkeit

Hohe Lenkpräzision bei Kurvenfahrten


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