REIFEN & Wirtschaft 07-08/2024

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The Tire Cologne

Köln legt wieder zu

TIRE SUMMIT

„Daten sind das neue Gold“

ÖAMTC REIFENTEST

Zum ersten Mal „Gut“

INTERVIEW VRÖ-OBMANN

Flache Entwicklung

SMART FORWARD.

sailun-tyres.eu

NACHHALTIGE PERFORMANCE.

niedriger Verbrauch | lange Haltbarkeit | hohe Leistung

ATREZZO ELITE2

•Kompromisslose Sicherheit, Nass haftung EU Label A

• Kombination aus Komfort und Langlebigkeit

•Überragendes Handling und Bremsen

•HP-Sommerreifen von 155 - 245 mm / 13- 18 Zoll

ATREZZO ZSR2

•Er stklassige sportliche Performance

•Ausgezeichnetes Handling und Br emsverhalten

•EU Label A für Nasshaftung und Effizienz

•UHP-Sommerreifen von 205 - 315 mm / 16- 20 Zoll

•Außergewöhnliche Performance für Ele ktro- und Hybridfahrzeuge

•Klassenbester bei Trocken- und Nasshaftung m it EU Label A

• Überragendes Handling und Bremsverhalten

• UUHP-Sommerreifen von 225 - 305 mm / 19-21 Zoll

Zwei Messen in einer

Nach 2018 und der kleineren Corona-Ausgabe 2022 fand heuer nun die dritte Auflage von „The Tire Cologne“ statt. „Jetzt gilt’s“ könnte das Motto lau ten, nachdem der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) quasi von Essen nach Köln gewechselt war. Die Bilanz ist positiv, die Entwicklung stimmt, es gab mehr Aussteller, mehr Besucher, mehr Inhalte. Und doch stellt sich die Frage, für welche Zielgruppe eine Messe wie „The Tire Cologne“ zukünftig organisiert wird.

Da ist zum einen die internationale Leitmesse: Großhändler aus ganz Europa und darüber hinaus treffen die Reifen-Hersteller, um Vertriebsvereinbarungen zu stärken, zu verlängern oder zu beschließen. Vor allem asiatische Hersteller nutzen die Messe als internationale Plattform. Marken wie Sailun, Linglong, Prinx, Nangkang oder Giti Tire präsentieren sich als starke Partner, auch etablierte asiatische Konzerne wie Falken, Nexen, Kumho und Hankook pflegen ihre internationalen Geschäftsbeziehungen. Von den europäischen Herstellern waren dieses Mal nur Pirelli und Continental vertreten, ebenfalls mit tollen Auftritten und immer gut besucht. Andere Hersteller fehlten (vermutlich unter dem Motto „groß oder gar nicht“) oder waren mit einer Mini-Präsenz beim Gemeinschaftsstand AZuR (Allianz Zukunft Reifen) vertreten.

Beim kleinen, regionalen Reifenhändler, der etwa in Österreich dominierend ist, tut man sicher schwerer. Dabei bemühen sich BRV und die Messe um praxisnahe Ausstellung und entsprechende Inhalte. So gab es etwa in Halle 8 entsprechende Autoservice-Themen wie Achsvermessung und Diagnose. Eine guter und wichtiger Weg, aber hier gibt es eindeutig noch Luft nach oben, es braucht wieder mehr Betriebe, die nach Köln kommen.

Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B

So gesehen bildet „The Tire Colgone“ zwei Messen in einer ab. Die Zeit der großen Standpartys ist zwar vorbei, qualitativer Austausch auch für kleinere Betriebe hingegen unverändert wichtig. Wie das richtige Konzept zwischen internationalen Deals und persönlichem Austausch, Weiterbildung und Produktpräsentation zukünftig aussieht, wird wohl in vielen Branchen gerade diskutiert.

„The Tire Cologne bildet derzeit zwei Messen in einer ab. Inhalte für die kleinen, internationale Deals für die großen Unternehmer.“

IKöln legt wieder zu

Die vom 4. bis 6. Juni 2024 zum bereits dritten Mal stattgefundene

Reifenleitmesse The Tire Cologne (TTC) sorgte mit Zuwächsen bei Ausstellern und Fachbesuchern für eine durchwegs positive Bilanz.

n diesem Jahr traten 430 Aussteller aus 35 Ländern und 14.400 Fachbesucher aus 109 Ländern den Weg in die Domstadt Köln an. 2022 waren es rund 300 Aussteller und 12.000 Interessierte gewesen. Die Messeverantwortlichen sind zufrieden und sehen die TTC nicht nur als internationale B2B-Plattform, sondern auch als Ort der Ideenfindung und Innovationsbeschleunigung. „Der Erfolg der Messe ist ein klares Signal, dass für die Branche eine starke Messe unverzichtbar ist“, lautet die positive Bilanz von Stephan Helm, Vorsitzender des Bundesverbands

„Die Industrie spürt einen verstärkten Wettbewerb.“

Messedirektor Ingo Riedeberger

Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), dem ideellen Träger der Veranstaltung. Die TTC mit den Themenwelten Reifen/Felgen/Handel, Runderneuerung/Recycling sowie Werkstatt/Kfz-Services habe viel Mehrwert für die Besucher geboten.

Viele Anbieter aus dem asiatischen Raum

An den Messeständen wurde eine Vielzahl an neuen Produkten, Innovationen und Dienstleistungen gezeigt, auf der TIRE Stage kamen wichtige Themen zur Sprache, unter anderem Nachhaltigkeit, Personalmangel, Entwicklung der internationalen Märkte und digitaler Wandel. In den Hallen selbst zeigte sich ein heterogenes Bild – von arrivierten, mit viel Historie ausgestatteten bis hin zu jungen, wenig bekannten Marken. Gefühlt kamen sehr viele der Anbieter aus dem asiatischen Raum, mit teilweise sehr imposanten Messeständen. Die Internationalität der Messe zeigen die Zahlen: 65 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland, die meisten davon aus Italien, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich.

„Die Veranstaltung war vom ersten Tag an voller positiver Energie und hat deutlich gezeigt, wie wichtig diese Bühne für den Auf- und Ausbau internationaler Geschäftsbeziehungen für die Branche ist“, kommentiert Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, die diesjährige Reifenmesse. Diesen positiven

„Volle Hallen, volle Stände“ prägten die TTC 2024

„Für die Branche ist eine starke Messe unverzichtbar.“

BRV­Vorsitzender Stephan Helm

Eindruck konnte Messedirektor Ingo Riedeberger bereits am ersten Veranstaltungstag gewinnen. Er war sich sicher, dass die TTC an Besuchern dazugewinnen würde, und sollte recht behalten. Der starke Auftritt asiatischer Hersteller überraschte ihn nicht. „Die Industrie spürt einen verstärkten Wettbewerb. Es gibt Verfolger, die eine Plattform wie die TTC zu nutzen wissen“, so Riedeberger. Dass bekannte Hersteller wie Goodyear oder Bridgestone der Messe ferngeblieben oder andere sich nur in sehr kleinem Ausmaß präsentierten, sah er entspannt. Dafür seien interne Überlegungen in den jeweiligen Unternehmen verantwortlich und nicht das Messeformat.

Stückzahlen sind nicht alles Auch das Rahmenprogramm ist gut angenommen worden. „Wir müssen mehr bieten als eine Produktschau, müssen dem Besucher Mehrwert liefern in Form von Inhalten und Themen“, so BRV­Geschäftsführer Yorick M. Lowin. Dazu hat der BRV neben der Mitgestaltung auf den Bühnen auch einzelne Workshops organisiert. „Der Bereich Reifen und Räder ist etabliert, im Bereich Kfz­Service brauchen wir noch mehr Angebot, hier will der Besucher noch mehr mitnehmen“, erklärt Lowin. • (GRA/GEW)

Neben den Reifen gewinnt auch der Servicebereich an Bedeutung. Zahlreiche Aussteller aus dem Werkstattausrüstungssegment zeigten „live“ ihr Angebot.

In den Hallen der MetaStadt standen Informationsund Erfahrungsaustausch sowie Netzwerken im Mittelpunkt

„Daten sind das neue Gold“

Als Initiator und Hauptsponsor der Veranstaltung fungierte die Firma Anyline aus Wien. „Daten sind das neue Gold der kompletten automotiven Industrie“, erklärte Anyline-CRO Christian Stadlmann in seiner Begrüßung. Bei vielen internationalen Veranstaltungen dieser Art stünden Verkaufsaktivitäten im Fokus, der Event in Wien diente vorrangig dem Informations- und Erfahrungsaustausch sowie dem Netzwerken. „In der Reifenindustrie hat sich sehr viel verändert“, so Stadlmann mit Verweis auf Künstliche Intelligenz (KI), Digitalisierung und Daten. Reifen(service)betriebe seien besonders von Daten abhängig, aber oftmals würden diese nicht

Zum 1. europäischen TIRE Summit fanden sich Mitte Juni rund 75 Teilnehmer in der MetaStadt in Wien ein. Im Mittelpunkt stand der Reifen entlang seiner Wertschöpfungskette, Fokus auf Aftermarket.

„In der Reifenindustrie hat sich sehr viel verändert.“
Anyline-CRO Christian Stadlmann

aktualisiert oder seien schlichtweg nicht vorhanden. Von 5,7 Milliarden Reifen, die aktuell auf den Straßen der Welt rollen, würden 27 Prozent bei einem Reifencheck aufgrund des Alters oder des Zustandes durchfallen. „Wenn es Daten oder Prozesse gibt, die diesen schlechten Zustand aufdecken, entsteht ein riesiges Potenzial“, war sich Stadlmann sicher.

Nachfrage nach größeren Dimensionen steigt

Nach einigen Praxisbeispielen skizzierte David Shaw, CEO Tire Industry Research, die aktuelle Situation auf dem globalen Reifenmarkt. Größere Raddimensionen würden bedeutender, vor allem das Segment größer/gleich 18 Zoll weise Zuwächse auf.

Das 1. Quartal 2024 sei für viele (arrivierte) Reifenproduzenten aber schwierig gewesen, skizzierte Shaw. Teilweise herbe Umsatzrückgänge mussten Hersteller wie Toyo (-11,9 Prozent), Bridgestone (-9,1 %) oder Goodyear/Cooper (-8,2 %) hinnehmen, während zum Beispiel Sailun (+29,3 %), Yokohama (+12,5 %) und Linglong (+9,5 %) stark zulegen konnten.

Kontrolle des Reifenzustandes entscheidend

Die Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion waren sich einig, dass die Sicherheit beim Reifen und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften an oberster Stelle stünden. Für die Kontrolle des Reifenzustandes bietet Anyline passende Lösungen. „Damit kann der Reifenbetrieb die Überprüfung der Reifen speichern und jederzeit dokumentieren“, betonte Daniel Albertini, Technical Director bei Anyline.

„Die meisten Dinge, die wir tun, stehen in Verbindung mit Sicherheit “, ergänzte Neil Purves, Director Product Management bei Bridgestone Mobility Solutions. Trotz fortschreitender Digitalisierung in der Entwicklung würde sich an den Reifentests nichts ändern, hielt Purves fest. „Entscheidend ist es, den Autofahrer dazu zu bringen, die Reifen regelmäßig zu kontrollieren.“ • (GRA/GEW)

Foto:

Kalkulation wird immer wichtiger

„Der Betriebserfolg ist nicht mehr von der Zahl der verkauften Reifen abhängig“, erklärt BRV-Geschäftsführer Yorick M. Lowin in einem Gastkommentar.

In unseren letzten Branchen-Analysen hat sich die Abkopplung des Betriebsergebnisses von den Stückzahlen weiter bestätigt. Die betriebswirtschaftliche Situation ist also nicht mehr direkt von der Zahl der verkauften Reifen abhängig. Damit sind Sell-outZahlen für uns nicht mehr der entscheidendste Wert. Immer wichtiger werden die richtige Kalkulation der Dienstleistungspreise und der Kfz-Service.

Auch bei der Einlagerung sehen wir noch ein weiteres Wachstum, obwohl der Anteil an Ganzjahres-Reifen steigt. Laut der BRV-Reifenstudie 2025 werden noch fast zwei Drittel aller Reifen privat eingelagert. Durch größere und schwerere Reifen und die Bequemlichkeit des Kunden steigt der Bedarf an Einlagerung stärker, als er durch All-Season zurückgeht.

Kosten selbstbewusst weitergeben

Für den Betriebserfolg ist es entscheidend, die Dienstleistung sauber zu kalkulieren und die Kosten selbstbewusst weiterzugeben. Zudem empfehlen wir eine separate Verrechnung der Dienstleistungen in eigenen Positionen auf der Rechnung. Ein Beispiel ist die Entsorgung: Wird diese pauschal mitverrechnet, ist es deutlich schwieriger, Erhöhungen an den

Kunden weiterzugeben und zu argumentieren. Eine getrennte Auflistung sorgt für mehr Transparenz beim Kunden, zudem macht sich der Unternehmer konkreter Gedanken darüber.

Reifenhandel geht in Richtung Kfz-Service

Nicht zuletzt sehen wir, dass der Reifenhandel immer stärker in Richtung Kfz-Service geht. Bei unseren Mitgliedern, die schwerpunktmäßig mit Consumer-Reifen hantieren, kommen bereits jetzt bis zu 30 % des Umsatzes aus Ersatzteile-Teilen und Arbeitszeit in diesem Bereich. Hier braucht es entsprechende Investitionen in die Werkstatt-Ausstattung und in die Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter, die man entsprechend entlohnen muss. • (GEW)

„Immer wichtiger werden die richtige Kalkulation der Dienstleistungspreise und der Kfz-Service.“
Yorick M. Lowin

Kommunikation

Neue Produkte und der internationale Austausch kennzeichneten einen starken Messeaufritt von Falken.

Wir stellen auf der Messe neue Reifen aus, aber in Wahrheit geht es um Kommunikation“, berichtet Günther Riepl, Sales Director Central­East Europe bei Falken Tyre Europe: „Wir pflegen hier auf neutralem Boden den Austausch mit internationalen Besuchern.“ So würden nicht nur Reifenpartner aus den europäischen Ländern, sondern aus noch weiter entfernten Regionen nach Köln kommen. „Wenn man einen gewissen Marktanteil hat, muss man den

Jörg Becker (Apollo Tyres Germany) und Ton Coppus (Manager Marketing Communications Europe) sorgten für die Apollo-Vredestein-Messepräsenz beim Gemeinschaftsstand AZuR (Allianz Zukunft Reifen), wo mehrere Reifenfirmen wie Michelin oder Nokian mit kleinen Ständen vertreten waren.

Andreas Voppichler und Günther Riepl, Falken Tyre

Kunden auch eine entsprechende Plattform bieten“, erklärt Riepl.

Produktseitig standen der neue ZIEX ZE320 sowie der Azensis RS 820, der in dieser Ausgabe vorgestellt wird, im Mittelpunkt. • (GEW)

Mit einem Anteil von 95 Prozent nach wie vor stark OE-lastig ist der deutsche Leichtmetallradhersteller Borbet (im Bild CEO Burkhard Plett) aufgestellt. Zudem schlage sich die „allgemein schwierige Lage in der Automobilindustrie“ auf die Geschäfte durch. Borbet stellte in Köln mit dem TF („twenty four“) das erste 24-Zoll-Rad des Unternehmens vor.

T iguan-Erstausrüstung

Ein neuer Winterreifen und die Erstausrüstung des neuen VW-Tiguan standen bei Linglong Tire im Mittelpunkt.

Messetreff: Michael Peschek, point-S Geschäftsführer, pflegte Kontakte und informierte sich über Neuheiten auf der Tire Cologne. Hier mit Rolf Körbler, Geschäftsführer bei Driver Handelssysteme GmbH. Das Driver-Konzept hatte einen eigenen Bereich mit beispielhafter Shop-Ausstattung am Stand von Pirelli eingerichtet.

DWolf Fuder, Head of Marketing bei Linglong Germany

er chinesische Reifenhersteller Linglong Tire betreut den österreichischen Markt über Vertriebspartner Reifen Straub aus Süddeutschland. Dabei punktet der chinesische Reifenkonzern mit EuropaKompetenz: „Wir entwickeln und produzieren in Europa für Europa“, berichtet Wolf Fuder, Head of Marketing bei Linglong Germany, über das Werk in Serbien.

Dabei betont Fuder die Breite der Produkt­Palette, das aktuelle Highlight des vielfältigen Portfolios ist der neue Grip Master Winter, der in Köln seine Weltpremiere gefeiert hat.

Die Qualität der Produkte stellt Linglong mit dem jüngsten Erfolg in der Erstausrüstung unter Beweis. So wird der neue VW Tiguan – unter anderem – mit Reifen von Linglong ausgestattet. • (GEW)

Neben den neuen Produkten UltraContact NXT, AllSeasonContact 2 (Pkw) sowie ContiEco (Lkw) stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt bei Continental: „Sichere, grüne Mobilität, kurze Lieferketten und Wiederverwendung von Rohstoffen“, so Pressesprecher Patrick Erdmann.

„Unser Ziel für 2024 sind 42 Outlets in Österreich“, berichtet Roland Dorfner, Franchise Business Consultant bei Euromaster. „Wir sind der Meinung, dass Kfz-Werkstätten und Reifenfachhändler aufgrund der auf uns zukommenden Branchentransformation dringend einen starken Partner an ihrer Seite brauchen werden.“

Stefan Brohs durfte sich über sehr internationalen Besuch am Stand von Giti Tire (GT Radial) freuen: „Die Plattform ist für den internationalen Austausch sehr wichtig.“ Mit einer breiten Palette an neuen Modellen arbeitet Giti Tire an einer Neuausrichtung für Österreich.

Gut unterwegs in Österreich sieht sich die Online-Bestellplattform GettyGo (im Bild Nico Bastian, Assistent der Geschäftsleitung), die sich an Reifenhändler, Werkstätten und Autohäuser richtet. Gezeigt wurde in Köln ein innovatives Standkonzept sowie ein breites Angebot an Produkten, Shop-Lösungen und Services.

„Am österreichischen Markt sind die Aufbauarbeiten abgeschlossen, jetzt soll Volumen folgen“, erklärte Roland Hehner (Bild), Direktor Vertrieb-Mitte bei Hankook Reifen Deutschland. Viel Augenmerk galt in Köln der iON-Produktreihe für energieeffiziente Fahrzeuge.

Mit neuesten Felgen vor Ort

Mit einigen Produktneuheiten trat MAK Wheels in Köln auf den Plan.

Highlights des Messeauftritts des italienischen Herstellers waren die Modelle der 2024er-Serie von König, Sturm, Solar und Malmö, die sich an Fahrer von BMW-, Tesla und Volvo-Fahrzeugen richten. Des Weiteren standen Modelle von Epica, Overland und Trend für das Universal-, 4x4/Heavy-Duty- bzw. Camper-Segment im Mittelpunkt. Zudem wird das Modell Stilo auch im neuen „black & bronce finish“ angeboten. Die Modelle König und Sturm von MAK Wheels richten sich unter anderem an Hochleistungsfahrzeuge (M-Modelle) von BMW. Das charakteristische Turbinendesign von Solar eignet sich in besonderer Art und Weise für die Tesla-Modelle Model 3 und Model Y. Malmö wiederum richtet sich mit einem „raffinierten und eleganten Design, das perfekt zum nordischen Stil passt“, an Fahrer von Volvo und Polestar. Und Overland ist maßgeschneidert für Reisemobile mit 5-Loch-Ausführung. • (GRA)

Der österreichische Markt befinde sich im Wandel, vor allem im Großhandel, bemerkte Dominique Perreau (Bild), Leiter Vertrieb International bei Interpneu. „Viele Kunden sind zu Plattformen abgewandert.“ In Österreich will Interpneu die Vertriebsaktivitäten 2024/2025 intensivieren. Angedacht ist ein eigener Handelsvertreter.

Guglielmo Bertolinelli, CEO von MAK Wheels

Starkes Wachstum

Nexen konnte im D-A-CH-Bereich zuletzt ordentlich zulegen.

Wir sind von 2021 auf 2022 im D-A-CH-Bereich stark gewachsen“, berichtet Marc Wolf, Director Sales und Key Account Germany & Austria bei Nexen Tire Europe. Dabei habe man von der erhöhten Preissensibilität profitiert. „In Österreich sind wir mit Reifen Wondraschek sowie mit Reifenteam West beziehungsweise Reifenhandel Achleitner gut aufgestellt und decken sowohl den Osten wie auch den Westen des Landes gut ab“, so Wolf. „Wir sind sehr bestrebt, mit den bestehenden Partnern weiterzuarbeiten.“ Insgesamt habe sich Nexen gut etabliert. „Mit den guten Erträgen und den guten Produkten wird Nexen sehr gut angenommen.“

In Köln hat Nexen 8 Produkte für die Kategorien Sommer-, Winter-, Ganzjahres-, Elektrofahrzeugund Rennreifen vorgestellt. • (GEW)

Wie Henry Tien von Nankang Rubber Tire im Rahmen der Tire Cologne berichtet, ist der taiwanesische Hersteller Nankang auf der Suche nach einem Vertriebspartner für Österreich. In Deutschland ist man bereits über den niederländischen Reifengroßhändler De Klok Banden B.V. präsent.

Launch Europe (im Bild Daniel Capek, Digital Marketing Manager) rückte mit dem WA913 sein neu auf dem D-A-CH-Markt eingeführtes 3D-Achsmessgerät in den Fokus. Obwohl man sich in einem Verdrängungsmarkt befinde, könne man im deutschsprachigen Raum gute Zuwächse erzielen.

Eine gute Präsenz sieht RTS-Gesellschafter Uwe Arnhölter (Bild) auf dem österreichischen Markt. So würden alle point-S-Betriebe auf RDKS-Produkte von RTS setzen. „Wir sind sehr flexibel und bieten ein zuverlässiges Angebot von Lada bis Maserati“, hielt Arnhölter fest.

Die Markenbekanntheit von Kumho in Österreich und damit auch die Nachfrage steige von Tag zu Tag, berichtete Senior Sales Manager Austria Mag. Jorge Costa (Bild). „Wir sind zufrieden, es gibt genügend Bestände und kurze Lieferzeiten.“ Schwierig bleibe weiterhin die Lage auf dem Rohstoffmarkt, so Costa.

Prinx (im Bild Europa-Geschäftsführer Thomas Wohlgemuth) stellte in Köln sein Portfolio vor, unter anderem den Xnex Sport EV, eine Sommer-UHP-Anwendung für Elektrofahrzeuge. Gezeigt wurde mit dem Prinx Winter Excelia ebenso ein Winterreifen, der in Dimensionen zwischen 14 und 19 Zoll erhältlich ist.

Marketingleiter Stephan Cimbal (Bild) nutzte ebenso wie die Sailun-Verantwortlichen die Messe dazu, um das Produktangebot in den Vordergrund zu rücken. Als noch eher jüngerer Reifenhersteller gelte es, Bewusstsein für die Marke aufzubauen. Ein Schwerpunkt lag auf Reifen mit der EcoPoint3-Technologie für effiziente Anwendungen.

Italian Style

Neue Produkte und Lösungen, aber auch der intensive Austausch der Branche kennzeichnete den Stand von Pirelli.

Wir sind emotionaler Mittelpunkt der Tire Cologne. Wir halten den Treffpunkt und den Austausch mit den Partnern für sehr wichtig“, berichtet Erik Vecchiet, GF Vertrieb und Marketing Pirelli Deutschland und Österreich. Man wolle betonen, dass man ein italienischer Konzern sei, so Vecchiet. Neben dem persönlichen Austausch und der wichtigen Netzwerk-Funktion wurden auch neue Produkte und Lösungen präsentiert. Im Mittelpunkt

Triangle (im Bild Angelo Giannangeli, Marketing Director Europe) ist in Österreich über die Firma Achleitner vertreten und bietet Reifen für das Pkw-, Lkw- und Erdbewegungs-Segment. „Die Kooperation mit Achleitner läuft stabil“, erklärte Giannangeli. Triangle präsentierte u. a. zwei neue Winterreifen, einer davon war der für Pkws konzipierte EffeX Winter.

Erik Vecchiet, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing Pirelli Deutschland & Österreich

standen der P Zero Winter 2 sowie die PowergyModelle Winter und All Season SF. Beim P Zero Trofeo RS wurde die Cyber-Technologie vorgestellt und insgesamt dem Thema Nachhaltigkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt. • (GEW)

Tyre24 (im Bild CEO Michael Saitow) stellte in Köln unter anderem die Alzura eBusiness Software Suite, die verschiedene Anwendungen, Programme und Software-Tools in einem Paket zusammenfasst, vor. Österreich sei ein wichtiger Markt für Tyre24, der Reifenbereich entwickle sich stabil, das Teilesegment sogar überdurchschnittlich.

Winter bringt Segen

Mit einer Verteilung von 70 zu 30 Prozent ist das Geschäft des Felgenherstellers Ronal eher winterlastig ausgeprägt.

Thomas Körpert war als Head of Sales West Europe bei Yokohama Off-HighwayTires für die Marken Alliance und Galaxy als Besucher in Köln. Mit dieser Sparte vertreibt Yokohama Landwirtschafts-, Industrie-, EM- sowie Stapler- und Vollgummireifen. Für Österreich ist Bohnenkamp Austria der wichtigste Vertriebs- und Logistik-Partner.

ir beliefern viele Ketten und Kunden in Österreich“, erklärt Erwin Eigel, Senior Manager Sales Aftermarket bei Ronal. Als Beispiele werden point-S oder Achleitner genannt. Das Frühjahrsgeschäft sei bis dato eher schleppend verlaufen: „Der deutsche und der österreichische Markt schwächeln.“ Der stark im Wintergeschäft involvierte Felgenhersteller sieht aktuell keinen Rückgang im Premiumsegment. „Dort müssen wir verstärkt rein“, gibt Eigel die Richtung vor. Gelingen soll dies mit Neuheiten wie dem R73 in 18 Zoll und vier Farbvarianten oder dem 2023 vorgestellten Motorsport-Rad für den Lamborghini-Rennwagen SC63, der heuer in verschiedenen Rennserien an den Start geht. Im Classic-Segment will Ronal verstärkt mit dem zweiteiligen Turbo-Rad reüssieren. • (GRA)

Wintrac Pro+ und Ski-WM in Saalbach: Der Vredestein-Winter kann kommen

Das Plus für den Winter

Mit dem UHP-Winterreifen Wintrac Pro+ und dem Sponsoring für die Heim-Ski-WM in Saalbach ist Vredestein optimal auf die Wintersaison vorbereitet.

Mit unserer besonders hohen Winterreifen-Kompetenz haben wir den Grundstein für unseren Erfolg in Österreich gelegt. Nun stehen wir mit einem Ultra-Hochleistungs-Reifen und dem Sponsoring der Ski-WM in Saalbach vor einer ganz besonderen Winter-Saison“, freut sich Harald Kilzer Österreich-Chef und Cluster Director Central Europe bei Apollo Vredestein. Damit verbindet Vredestein Qualität, Performance und Emotion. „Österreich ist ein Winterreifen-Land, wo besonders qualitative Produkte gebraucht und nachgefragt sind. Gleichzeitig ist Österreich eine Ski-Nation, mit viel Erfolg und Emotion in diesem Bereich“, so Kilzer. „Im kommenden Winter können wir beides verbinden, Emotion und Performance.“

„Mit dem Wintrac Pro+ und der Ski-WM in Saalbach verbinden wir Performance und Emotion.“
Harald Kilzer, Cluster Director Central Europe, Apollo Vredestein

Denn in beiden Bereichen ist die hohe Performance, die Leistungsfähigkeit bei Winter-Verhältnissen entscheidend. „Und so freuen wir uns, dass wir gerade in der Saison, wo wir als Sponsor der Heim-Ski-WM

auftreten, auch unseren bislang besten Winterreifen, den Wintrac Pro+ vorstellen.“

Keine Kompromisse im Winter

Die Zeiten sind längst vorbei, wo Fahrer von leistungsfähigen Fahrzeugen über die Wintermonate einen Kompromiss im Fahrverhalten akzeptiert haben. Der Winter-Pneu muss Höchstleistungen erbringen, um das Fahrgefühl auch in der kalten Saison zu ermöglichen. „Dafür haben wir unser Ultra-High-Performance-Produkt für den Winter erneut verbessert und präsentieren für die kommenden Winter-Saison den Wintrac Pro+“, so Kilzer.

Den ersten Profi hat Vredestein übrigens schon überzeugt: Der langjährige Formel-1-Star Giancarlo Fisichella ist neues Testimonial bei Vredestein und testet in einem eindrucksvollen Video den Wintrac Pro+.

Von 17 bis 22 Zoll

Der Wintrac Pro+ ist ab sofort erhältlich und wird in mehr als 120 Größen für Felgen von 17 bis 22 Zoll angeboten, für Ultra-High-Performance-Fahrzeuge und SUVs, einschließlich der neuesten Generation leistungsstarker Elektrofahrzeuge.

Neben weiteren Verbesserungen bei Grip, Traktion und Bremsverhalten bei Schnee, Schneeregen und Eis wurde auch der Rollwiderstand verringert. Damit wird die Kraftstoffeffizienz verbessert und die Reichweite erhöht. „Die überlegene Haftung bei Nässe und die marktführende Langlebigkeit des Wintrac Pro bleibt bestehen“, berichtet Kilzer. • (GEW)

Flache Entwicklung

VRÖ-Obmann James Tennant beklagt die schwache ErtragsSituation im Reifenhandel und fordert die Branche auf, Dienstleistungen entsprechend zu kalkulieren und zu verrechnen.

A&W: Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung?

Tennant: Wir verzeichnen insgesamt eine flache Entwicklung, die Branchensituation bleibt spannend. Sie kennen mich ja als Optimisten, aber es ist derzeit wirklich schwierig, in der Reifenbranche ausreichend Geld zu verdienen, um entsprechend zu investieren und sich weiterzuentwickeln.

Wir haben etwa die Dienstleistungspreise wirklich deutlich erhöht, aber das war notwendig, um in Summe die notwendigen Deckungsbeiträge zu erzielen.

Dabei haben wir ein normales Jahr, spüren keinen großen Lagerdruck oder Ähnliches.

Woran liegt es? Haben die Menschen kein Geld?

Tennant: Der Reifen ist nach wie vor ein ungeschätztes Produkt, für das die Menschen ungern Geld ausgeben. Natürlich ist die Teuerung heute für jeden in der Geldbörse spürbar, in allen Bereichen, das ist ein wichtiger Punkt.

Was kann die Branche tun?

Tennant: Die Branche ist aufgerufen, genau zu kalkulieren, die Kosten im Griff zu haben und die Dienstleistungen entsprechend zu verrechnen, auch wenn es gerade viel Mut braucht, die notwendige Erhöhung durchzusetzen.

Der Reifenhandel muss Geld verdienen, damit wieder investiert werden kann und sich der Betrieb weiterentwickeln kann. Viele haben ja ein zweites Standbein entwickelt, mit dem Reifen alleine ist es zunehmend schwierig.

Was sind neben den Erträgen die größten Herausforderungen?

Tennant: Das Thema Mitarbeiter brennt uns natürlich allen unter den Nägeln. Einen Monteur in die Branche zu bringen, der das wirklich gut und gerne macht, ist die berühmte Stecknadel. Dabei wird die Arbeit immer schwieriger, die Reifen werden immer größer. Das beschäftigt uns auch als Unternehmer, mit Kosten, Platz und Aufwand.

Die Umsätze sind zwar höher geworden, aber die Erträge sind nicht im erforderlichen Ausmaß mitgewachsen. Mit den üblichen Rechnungen für die Dienstleistung kommt man nicht mehr durch: Der Zeitaufwand ist höher, das Lagern benötigt mehr Platz, und das Risiko ist höher bzw. teurer. • (GEW)

VRÖ-Obmann
James Tennant

Der chinesische Hersteller wird bald an neun Standorten weltweit Reifen produzieren

Nachhaltigkeit und Performance

Die Sailun-Produktpremieren auf der Reifenleitmesse The Tire Cologne setzen neue Standards, so der chinesische Hersteller, der 2002 aus dem universitär-wissenschaftlichen Umfeld hervorging und mittlerweile weltweit 7 Fabriken betreibt, welche bald um zwei weitere Standorte erweitert werden sollen.

Lösung für die Zielkonflikte

Die neue Reifengeneration überzeugt mit niedrigem Rollwiderstand und damit dem Potenzial, Fahrenergie einzusparen. Dies wissen sowohl Fahrer herkömmlicher Verbrenner zu schätzen als auch im Besonderen Lenker von Elektrofahrzeugen, bei denen sich diese Ersparnis in kostbare Reichweite ummünzen lässt.

Ebenfalls ein wichtiges Argument im Stromfahrzeug ist das Abrollgeräusch, welches die Sailun-Ingenieure ebenso reduzieren konnten. Gleichzeitig wurden höherer Grip, kürzere Bremswege und verbesserte Stabilität bei Richtungswechseln realisiert – und dies alles zu hoch wettbewerbsfähigen Preisen, wie man bei Sailun betont.

Gerade bei Fahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb sind Argumente der Nachhaltigkeit mehr und

Sailun stellt eine neue Generation an Pneus vor, welche ohne Kompromisse die deutlich gestiegenen Anforderungen an Nachhaltigkeit erfüllen.

mehr von Bedeutung im Kundengespräch. Neben den Atrezzo-Modellen ZSR2 – der UHP-Variante der Reihe – und Elite2 punktet Sailun bei der New Mobility mit den Erange-Modellen, für „electric excitement“, wie der Hersteller wirbt. Die heraus-

„Der Atrezzo Erange für E-Fahrzeuge bietet geringeren Abrollwiderstand, hohe Performance, Sicherheit und Energieeffizienz.“

Stephan Cimbal, Sailun Europe

Die EV-Modelle der Atrezzo-ErangeReihe lösen die Zielkonflikte mit moderner Technologie auf

ragenden Leichtlaufeigenschaften sind der EcoPoint3-Technologie und deren Substruktur geschuldet. Aber auch die Abnutzung in den Griff zu kriegen spielt bei drehmomentstarken Stromern eine große Rolle. „Das hängt stark von der verwendeten Gummimischung ab“, sagt Stephan Cimbal, Marketing-Direktor für Sailun Europe, und betont: „Die Erange-Modelle bieten verminderten Rollwiderstand, hohe Performance sowie Sicherheit und verbessern die Energieeffizienz.“ Die Erange-Modelle sind in Dimensionen von 18 bis 21 Zoll erhältlich. Neben der Pkw-Range wurden in Köln zahlreiche Lösungen für leichte wie schwere Nutzfahrzeuge gezeigt – auch hier wird mit positivem Nachhaltigkeitseffekt durch erhöhte Laufleistung und verringerten Fahrenergiebedarf geworben. • (KAT)

Fahrer moderner Pkws und E-Fahrzeuge profitieren bei Handling und Nachhaltigkeit von den Eigenschaften der Atrezzo-Produktlinie von Sailun

Europa im Blick

Die Tire Cologne hat Kumho Tire dazu verwendet, um neue Reifen, aber auch zukunftsweisende Mobilitätstechnologien zu präsentieren.

In Europa will der südkoreanische Reifenhersteller mit der Einführung neuer Ultrahochleistungsreifen, konkret dem Ecsta Sport S und dem Ecsta Sport, reüssieren. Die Produkte von Kumho wurden in Köln unter dem Motto „Passion in Innovation und Progress“ vorgestellt. Das Motto spiegelt die technologische Vision des Unternehmens, nämlich optimale Fahrleistung zu liefern, wider. Neben den neuen Sommerreifen Ecsta Sport S und Ecsta Sport stand auch der Winterreifen Wintercraft WP52 EV im Mit-

telpunkt des Interesses. Zusätzlich zum Reifenportfolio hat Kumho auch seine zukunftsweisenden Mobilitätstechnologien präsentiert. Ein Beispiel war der „Airbone Tire“ für unbemannte Luftfahrzeuge (UAM – Urban Air Mobility).

Hohes Ziel: Globale Premiummarke werden

Die Teilnahme in Köln bot Kumho die sehr gute Möglichkeit, seine Markenbekanntheit in Europa zu erhöhen und aktiv mit Kunden ins Gespräch zu kommen. „Wir nutzen diese Gelegenheit, um unsere Position als intelligenter Mobilitätspartner zu stärken und unsere Bemühungen zu beschleunigen, eine globale Premiummarke zu werden“, betonte Tony Gangseung Lee, Head of Europe bei Kumho Tire, bereits im Vorfeld der Tire Cologne. Der Reifenhersteller hat in den vergangenen Jahren laut eigenen Angaben „ein beeindruckendes Wachstum auf dem europäischen Markt verzeichnet“ und will nun durch innovative Produkte und Technologien diesen Erfolgsweg auch in Zukunft fortsetzen.

Bald Produktion in Europa

Den UUHP-Sommerreifen Ecsta Sport S und Ecsta Sport soll es vom Start weg in bis zu 90 Dimensionen zwischen 17 und 22 Zoll geben, teilte Kumho-Marketingmanager Ilhan Kurban mit. Zunächst mehr als 32 Dimensionen sind vom Winterreifen WinterCraft WP52 EV geplant. Dieser ist zum Beispiel für diverse Tesla-Modelle oder den VW ID.4 konzipiert und kommt im Herbst 2024 in den Handel. „Kumho hat in den vergangenen Jahren in Europa viel Aufmerksamkeit geschaffen“, so Kurban. Die starke Hinwendung zum Kontinent soll auch in einem eigenen Produktionswerk in Europa münden. Gewissheit über den genauen Standort soll bis Ende 2024 herrschen. • (GRA)

Einst stand das Reifenwerk in Portugal „auf der grünen Wiese“: Die meisten Häuser wurden erst später gebaut

Viele Dinge im Werk passieren immer noch handwerklich

Grüne Ideen für schwarze Reifen

Wenn man sich die alten Fotos an den Wänden ansieht, fällt es sofort auf: 1990, als das Reifenwerk in Lousado errichtet wurde, war hier wirklich nicht viel außer ein paar anderen Häusern. Doch jetzt, gut 30 Jahre später, hat sich nicht nur das Werk deutlich ausgedehnt, sondern es wurde Haus um Haus dazugebaut. Und wie es so ist unter Nachbarn, will man möglichst ungestört sein. Die logische Konsequenz: Das Lager, einst mitten im Werk, wurde drei Kilometer weit abgesiedelt, damit die 90 Lkws, die täglich Reifen abholen, nicht stören. Immerhin arbeitet das Lager rund um die Uhr, nur um die Weihnachtszeit gibt es eine Pause. Das ist nur das sichtbarste Detail. Continental hat noch weit größere, viel ambitioniertere Ziele: Bis 2030 sollen 40 Prozent der Bestandteile eines Rei-

Continental zeigte im Reifenwerk Lousado bei Porto, wie man in der Produktion noch umweltfreundlicher werden will. Einige Ideen wurden bereits umgesetzt.

dem Werk wiederverwenden kann. „Derzeit sind wir bei der Energieeffizienz sehr gut, aber wenn wir zwei Jahre schlafen, sind wir das nicht mehr“, sagt ein Manager. Daher kommen auch immer wieder Vorschläge aus der Belegschaft, etwa wenn es um das Licht geht: „Wir haben alles auf effiziente LEDs umgestellt: Es war nicht einfach, das alte Beleuchtungssystem in dieser großen Fabrik zu ändern, aber es hat sich ausgezahlt.“

Solaranlagen und Windräder vor der Küste

„Derzeit sind wir bei der Energieeffizienz sehr gut, aber wenn wir zwei Jahre schlafen, sind wir das nicht mehr.“

fens aus erneuerten oder wiederverwertbaren Materialien kommen, der Energie- und Wasserverbrauch um 20 Prozent reduziert werden. Ein Thema, das besonders hier in Portugal wichtig ist: „Obwohl wir hier an der grünen Küste liegen und relativ viel Regen haben, sind die Wasserstände in Portugal heuer bei nur 40 Prozent des normalen Bereichs“, hieß es bei der Präsentation im Werk.

Gemeinsam mit den Zulieferern sucht – und findet –Continental Wege, wie man auch die Abfälle aus

Ein anderes Detail: Ein autonom fahrender ElektroLkw bringt die Reifen in das wenige Kilometer entfernte Lager. Vorerst ist es nur ein Prototyp, später könnten es mehr werden. Erste Solaranlagen wurden auf den Dächern installiert, auch dieser Bereich soll wachsen. Und man denkt im windreichen Portugal daran, auch Windräder vor der Küste zu errichten, um Strom zu produzieren. Mehr als 2.700 Menschen arbeiten hier, fast drei Mal so viele wie bei der Gründung. „Auch bei uns wird es immer schwieriger, ausreichend qualifiziertes Personal für die Fertigung zu finden“, meint ein Manager. Logische Konsequenz: An wichtigen Details, etwa beim Mittagessen in der Kantine, wird nicht gespart. Wir haben Fisch und Co. selbst ausprobiert: Das Essen würde auch in jedem österreichischen Betrieb viele Anhänger finden! • (MUE)

Fahr-Performance fokussiert

Im Rahmen des 24-h-Rennens am Nürburgring hatten Händler und Medien die Gelegenheit, den neuen UUHP Azensis RS 820 von Falken fahrerisch unter die Lupe zu nehmen.

Von Bernhard Schoke

Der Termin und die Location waren bewusst gewählt, denn damit wurde die Verbindung zum Technologie-Transfer unter dem Stichwort „aus dem Motorsport auf die Straße“ greifbar. Und erfahrbar. Vorgesehen ist „der Neue“ für die richtig leistungsstarken Autos: Audi R8, Aston Martin Vantage, BMW M5, Porsche 911, Mercedes AMG GT, Toyota Supra u. a. werden von Fahrern bevorzugt, bei denen Leistung – auch bei den Reifen – im Vordergrund steht.

Dementsprechend wurde er von Grund auf darauf ausgelegt. Augenfällig dabei die Leistungsfähigkeit bei der Seitenführung – im Nassen wie im Trockenen. Die Grenzbereiche im öffentlichen Verkehr auszuloten dürfte schwierig werden, denn die zur Verfügung stehenden Reserven sind enorm, müssen explizit herausgefordert werden. Hier spielt die Motorsport-Erfahrung der Ingenieure und Techniker eine wichtige Rolle.

Motorsport forciert die Serien-Entwicklung

Die Streckenbegrenzungen der Rennstrecken wie die Bordsteine erfordern einerseits eine stabile, robuste Konstruktion. Andererseits aber auch Flexibilität, denn die Leistung der Boliden muss effektiv auf den

Asphalt kommen. Ergo bekam der RS 820 auch eine flexible, relativ runde Ausgestaltung der Seitenwand; erzielter Vorteil – trotz geringer Reifenquerschnitte:

Große Aufstandsfläche auf der Fahrbahn durch gleichmäßige Druckverteilung, die ein HandlingPlus und zusätzliche Sicherheit bringt, wenn es darauf ankommt. In Kombination mit der hybrid – weil Aramid-verstärkt – konzipierten und asymmetrisch ausgeführten Profilgestaltung schafft die stabile Außenschulter mit ausgesprochen hohem Positiv, sprich Gummianteil, ergänzt durch die vier breiten wie tiefen umlaufenden Profilrillen die Voraussetzungen für die von der Zielgruppe erwarteten weiteren High-End-Leistungseigenschaften:

Top-Kriterien für anspruchsvolle Zielgruppe

• Kontrollierter Geradeauslauf und Fahrstabilität

• Ein Plus an Fahrdynamik – auch im Grenzbereich

• Bremsleistung

• Trockenhandling und

• Nässe-Performance.

Auch die Optik stimmt: Die aerodynamisch gestalteten Seitenwände sind ein Eye-Catcher ebenso wie die Nano-Black-Beschriftung der 38 Größen in den Serien 45 bis 30 von 19 bis 21 Zoll. •

Der RS 820 ist ein ausgesprochen attraktives Angebot im absoluten High-End-ReifenSegment

Fotos: Bernhard Tschokke

Ein Gut, fünf Befriedigend und keine Kaufempfehlung für mehr als die Hälfte der getesteten Reifen: Auf Top-Niveau sind Ganzjahresreifen auch weiterhin nicht

Zum ersten Mal „Gut“

Beim Ganzjahresreifen-Test des ÖAMTC gab es zum ersten Mal die Gesamtnote „Gut“. Für mehr als die Hälfte aller getesteten Modelle gibt es dennoch keine Kaufempfehlung.

Den klassischen Sommer- und Winterreifentest des ÖAMTC kennt man bereits seit Jahren, und er ist wohl für viele eine wichtige Kaufentscheidung bei der Wahl der neuen Reifen. In regelmäßigen Abständen testet der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen aber auch Ganzjahresreifen, die zusehends beliebter werden. „Als Allrounder müssen Ganzjahresreifen sowohl im Sommer auf 50 Grad heißem Asphalt als auch im Winter auf Schnee und Eis sowie auf nasser Fahrbahn das ganze Jahr gute Leistungen erbringen“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Steffan Kerbl. Doch die wenigsten Pneus schaffen diesen Spagat

„Wer sich Ganzjahresreifen überlegt, sollte sich Gedanken über sein Nutzungsprofil machen.“

Steffan Kerbl, ÖAMTC-Reifenexperte

wirklich, wie auch der aktuelle Test des ÖAMTC zeigt. Bereits beim Bremsen mit 100 km/h auf trockenem Asphalt brauchte der beste Reifen im Test, der Michelin Cross Climate 2, 39,5 Meter – wohingegen

der schwächste Reifen erst 7,1 Meter später zum Stehen kommt. Von den 16 Modellen im aktuellen Test wurden zwei mit „Nicht genügend“ beurteilt. Sieben Kandidaten erhielten die Note „Genügend“. „Damit kann für mehr als die Hälfte der getesteten Modelle keine Kaufempfehlung ausgesprochen werden“, sagt Reifenexperte Kerbl.

„Gut“ war nur einer Zwei Lichtblicke gibt es im Test dennoch, wie der ÖAMTC berichtet. Erstmals hat ein Reifen, der Goodyear Vector 4Season Gen-3, die Gesamtnote „Gut“ bekommen. Auf nassen und winterlichen Straßen erzielt er gute Ergebnisse. Auf trockener und heißer Fahrbahn zeigt er zwar geringfügige Schwächen, dennoch sicherte sich der Reifen aufgrund sehr guter Laufleistung, geringen Abriebs und großer Effizienz die Gesamtbeurteilung mit 4 von 5 Sternen. Ebenfalls positiv aufgefallen ist der Pirelli Cinturato All Season SF2, der es als einziger im Test schaffte, bei der Fahrsicherheit die Note „Gut“ zu bekommen, weil er sowohl bei sommerlichen als auch winterlichen und nassen Bedingungen überzeugen konnte. Ein Wermutstropfen bleibt aber auch beim Pirelli: Mit einer prognostizierten Laufleistung von 33.000 Kilometern bildet er das Schlusslicht im Testfeld.

„Wer sich überlegt, einen Reifensatz für 365 Tage im Jahr zu kaufen, sollte sich mithilfe der Testergebnisse vorab Gedanken über sein Fahr- bzw. Nutzungsprofil machen. Denn genau davon hängt es ab, ob ein Ganzjahresreifen überhaupt infrage kommt“, gibt Reifenexperte Kerbl zum Abschluss einen Rat mit. • (KEK)

Nächste Generation

Mit den neuen Enliten-Reifentechnologien zeigt Hersteller Bridgestone den nächsten Schritt der Entwicklung.

Der japanische Reifenhersteller Bridgestone setzt sich aktiv dafür ein, seine Produkte und Lösungen bereits heute auf die zukünftigen Anforderungen auszurichten. Dabei stellen die hochmodernen Enliten Reifentechnologien die Basis für eine innovative und wegweisende Reifenentwicklung dar. Enliten kombiniert Reifentechnologien auf dem neuesten Stand der Technik und ermöglicht so eine

Der Turanza 6 Enliten wurde mit neuesten Technologien entwickelt –ebenso wie der All Season 6

Das Solarkraftwerk in der Türkei liefert bereits etwa 144.000 Megawatt pro Jahr

Nachhaltige Produktion

Der Radhersteller CMS setzt auf Sonnenenergie bei der Produktion seiner Leichtmetallräder.

Sneue Generation von Produkten, die sich durch ein Höchstmaß an Sicherheit, Reifen-Performance und Vorteilen für die Nachhaltigkeit auszeichnen.

Eines der Highlights ist der Turanza 6 Enliten. Der Sommerreifen liefert ein erstklassiges Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn und trägt somit zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei. Daneben punktet er durch eine verbesserte Laufleistung sowie optimierte Krafstoff- und Energieeffizienz. Auch der All Season 6 Enliten ergänzt seit letztem Jahr die Turanza Produktreihe von Bridgestone. Er bietet ebenso wie sein Sommer-Pendant eine herausragende Kontrolle für wechselhafte Bedingungen während der warmen Monate und ist zugleich auch für die Anforderungen im Winter bestens geeignet. Mit dem Blizzak 6 Enliten wird im kommenden Winter zudem ein neues Premiumprodukt an den Start gehen. • (KEK)

eit über 10 Jahren hat sich der türkische

High-End-Leichtmetallrad-Hersteller CMS strategisch dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. Eine

Konsequenz aus dieser Vorgabe ist ein Solarkraftwerk in der Nähe des Produktionswerks im türkischen Izmir, wo man rund 3.400 Sonnenstunden pro Jahr verzeichnet. Das Kraftwerk liefert pro Jahr etwa 143.813 Megawatt und ging vor Kurzem ans Netz. Aktuell wird das Werk zudem ausgebaut und soll in seiner Endausbaustufe etwa 90 Mio Megawatt Leistung pro Jahr liefern. „Trotz Wachstumsstrategie gehören Umwelt und soziale Komponenten von Beginn an zu unseren zentralen Themen. Wir sehen uns in der Verantwortung, mit einem nachhaltigen Wachstumsmodell führend zu sein“, sagt CMS. Als maßgeblicher Erstausrüster führender Automobilhersteller wie Audi, Bentley, BMW, Mercedes, Renault, Seat oder VW konnte man sich in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf erarbeiten. Alle Räder werden im Haus designt, technisch entwickelt, gegossen, mechanisch bearbeitet, lackiert und versandfertig gemacht. Aus diesem Grund hat das Unternehmen auch das Ziel, den gesamten Energiebedarf der Räderproduktion aus Sonnenenergie zu gewinnen. • (KEK)

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