März 2016
Marktentwicklung
DER ERNST DER LAGE Vertriebsstruktur Wer braucht noch den Reifenfachhandel?
Reifentest Schöne Erfolge und neue Ungereimtheiten
Umfrage Zufriedenheit trotz Marktrückgang
Neue Produkte Sicherheit und Premium
RDKS Ruhe vor dem Ansturm
Mit einem neuerlich schwachen Winter geht die Talfahrt der Reifenbranche weiter. REIFEN & Wirtschaft beleuchtet die aktuelle Situation.
www.autoundwirtschaft.at
TESTSIEGER!
"Sehr ausgewogener Sommerreifen mit Bestnote auf N채sse."
"Sehr ausgewogener Reifen."
"Bester bei N채sse, sehr gut auf trockener Fahrbahn."
#ROCKTHEROAD
FEEL THE MUSIC. EXPERIENCE THE DRIVE.
ANSICHT Den besten Partner aussuchen T rotz weiteren Markt- und Margenrückgangs in der Reifenbranche gibt es noch Betriebe, die vergleichsweise gut wirtschaften und für die schwierige Zukunft gerüstet sind. Was machen also die „erfolgreichen“ Betriebe richtig? Der erste Eindruck ist der wichtigste und hier kann sich die Reifenbranche ein klein wenig von den großen Autohäusern abschauen. Dabei geht es nicht um Größe, pompöse Schauräume oder teure Materialien. Es geht vielmehr um Sauberkeit, Professionalität und sympathisches Auftreten. Das betrifft den Schauraum ebenso wie die Werkstätte und natürlich den Mitarbeiter. Der Besuch zum Reifenwechsel muss positiv besetzt sein und einen gewissen Erlebniswert haben. Dieser professionelle Auftritt lässt sich letztlich auch in der Preisgestaltung umsetzen. Die Emotionalität ist oft wichtiger als der letzte Preis. Zu einer positiven Emotion und dem Wohlfühleffekt gehören auch die Grundsätze der Höflichkeit. Der Kunde möchte wahrgenommen, ernst genommen und höflich betreut werden. • Ein guter Betrieb braucht die richtigen Partner. Die Reifenindustrie betont immer wieder die hohe Bedeutung des Reifen(fach)handels. Fordern Sie also die Unterstützung ein. Der Reifen, der sich quasi von selbst verkauft, ist selten der mit dem höchsten Ertrag. Kaufen Sie vom besten Partner die Produkte mit entsprechenden Ertragsmöglichkeiten. Nicht zuletzt braucht es Auswahl und Fachwissen. Nur wer die entsprechende Kompetenz hat, kann dem Kunden exakt jenen Reifen verkaufen, mit dem er zufrieden sein wird und mit dem der Betrieb die notwendige Marge verdient. Denn nur mit diesem Ertrag kann der Unternehmer die oben genannten Punkte gewährleisten und damit seine Zukunft absichern.
„Der Reifen, der sich von selbst verkauft, ist selten der mit dem höchsten Ertrag.“
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
3
REIFEN EXTRA
Reifenhandel nimmt Überkapazitäten
Die Reifenhersteller profitieren von guten Erträgen in der Erstausrüstung
Wer braucht den Reifenhandel? Die Reifenindustrie macht in der Erstausrüstung satte Gewinne, auch Autoimporteure und Flotten sind bequeme Großabnehmer. Welche Rolle soll der Reifen(fach)handel dabei noch spielen? Von Gerald Weiss
D
ie Reifenindustrie kann zufrieden sein: Die Erstausrüstung mit Gummis ist – im Gegensatz zu anderen Zulieferbereichen – ein lukratives Geschäft. Gleichzeitig entdecken die Automobilimporteure das Reifengeschäft für ihren Ersatzteilbereich. Der Autohändler muss beim Importeur beziehen, um an Aktionen teilnehmen zu können bzw. um seinen Ersatzteilbonus zu erreichen. Ebenso springen die freien Teilehändler langsam auf den Reifenzug auf, nicht zuletzt sind die Flottenbetreiber und Leasingfirmen potenzielle Großkunden. Das alles vereinfacht für die Reifenhersteller den Vertrieb bei gleichzeitiger Volumenerhöhung. Den Reifen(fach)betrieb mit teurem Außendienst individuell zu betreuen ist – in Relation zur Stückzahl – vergleichsweise aufwändig. Doch die Zeiten werden sich wieder ändern. Die Automobilhersteller, die das Auspressen ihrer Zulieferer perfektioniert haben, werden auch das Reifengeschäft in ihrem Sinne in den Griff bekommen. Ebenso werden sich die Autoimporteure, Teilegroßhändler sowie Flottenbetreiber und Leasingfirmen ihr Volumen belohnen lassen. Letztlich wird sich also herausstellen, dass die Betreuung des kleineren Fachhändlers zwar aufwändig ist, in Wirklichkeit aber die größte Marge für die Reifenindustrie bringt.
4
Außerdem ist der Reifenhandel, hier vor allem die großen Player, der beste AbverkaufsKanal für die vorhandenen Überkapazitäten. Wer nimmt schließlich die Reifen, die Autohersteller aufgrund der Flaute bei einem Modell oder der ganzen Marke nicht abnehmen? Zum Volumenpreis kann man die Gummis noch immer locker an den Großhändler verkaufen, der damit im darauffolgenden Jahr preisaggressiv in den Markt geht. Unangenehm ist es für den regionalen Reifenhändler, der seine Kalkulation und seine Einlagerungen ohne den überraschenden Störfaktor geplant hat. Der Verkauf in die Fläche, also eine große Zahl an Partnern, ist dennoch unverändert wichtig und sinnvoll. Denn die Reifenindustrie hat trotz aller Kritik an der Überproduktion ein Kapazitätsproblem, das nur mit dem Reifenfachhandel zu lösen ist. Sollte es wider Erwarten doch wieder einen strengen Winter in ganz Mitteleuropa geben, dann werden entsprechend große Mengen gebraucht. Sollte es der Winter stückzahlmäßig hergeben, können nicht die Produktionsmaschinen angeworfen werden, dann ist es zu spät. Und das möchte freilich kein Reifenhersteller akzeptieren.
Verkauft wird nur, was produziert wurde Das bedeutet: Die Ware, die im optimalen Fall verkauft werden könnte, muss im Herbst verfügbar sein; idealerweise beim Reifenhändler eingelagert und zumindest fakturiert (von bezahlt kann noch keine Rede sein). Auch wenn alle Hersteller Besserung geloben, den Druck vom Reifenfachhandel nehmen und das Volumen reduzieren wollen: Es wird nicht passieren. Wachstum ist Gesetz und jeder Reifen, der nicht produziert wird, kann auch nicht verkauft werden. Denn jeder Reifenhändler ist kluger Kaufmann, der zuerst seine lagernde Ware verkauft. Was also nicht auf Lager ist, wird nachrangig angeboten. Jeder Lieferant muss danach trachten, im Händler-Lager präsent zu sein. Letztlich ist der Reifen(fach)händler der verlässlichste Partner für die Industrie, die offiziell auch nicht müde wird, das zu betonen. Sollte die Reifenindustrie den Reifenfachhandel behalten wollen, sollte sie bald was dafür tun und die Betriebe sowohl bei Lager und Logistik wie auch bei einer ausreichenden Marge unterstützen. Das Nachverhandeln nach einer schlechten Saison wird dabei zum Standard werden. •
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Ein Traum von Sicherheit. Ich garantiere ihn.
L– TA EN
DEUTSCHE TE CH N IK
CO NT IN
Ich bin ein Continental Reifen - mit maximaler Bremsleistung. R IHRE TET FÜ GETES
RHEIT SICHE SE I T 1 8 7
1
Wenn Bremsen zählt. www.continental.at
REIFEN EXTRA
Keiner nimmt Ernst der Lage zur Als „18. Bundesland von Deutschland“ fühlt sich Österreichs Reifenhandel inzwischen von Teilen der Reifenindustrie behandelt. Bei vollen Überlagern aus Altbeständen gestaltet sich die Einlagerung bei der „über“-nächsten Saison entsprechend schwierig.
Bei durchschnittlich 7 Prozent EBIT-Margen 2013 ragt Continental mit 18 Prozent hervor
W
er sich nicht in eine Franchise-Vereinbarung mit der Industrie flüchten kann oder nicht eine lokal bedeutsame Kompetenz in der Kundenpflege auszuüben versteht, dem sind im freien Reifen(fach)handel zunehmend die Überlebensstrategien genommen. Die Industrie verschiebt die Distributionsordnung zu ihren Bedingungen nach Belieben,
Österreichs Reifenmarkt 2015 zu 2014 Pkw Notlauf total Pkw Sommer R/S/T Pkw Sommer H Pkw Sommer V Pkw Sommer W/Y/Z Pkw HP Sommer (H, V, W/Y/Z total) Pkw Sommer total Pkw sonstige Pkw Winter total Pkw total 4x4 total LLkw total 4x4/LLkw total Pkw/4x4 und LLkw total LKW total OTR total Agrar total Motorräder total Total alle Produkte
Stück 2015 58.485 208.004 391.365 384.168 465.958 1.241.491 1.482.447 9.497 2.547.058 4.039.002 400.672 429.866 830.538 4.869.540 256.247 2.961 67.515 183.201 5.379.464
+/- % 2014 19,19 -11,96 -4,95 1,91 10,62 2,61 0,77 -11,11 -12,64 -8,15 5,93 2,42 4,12 -6,27 4,36 1,68 -7,99 -0,45 -5,64
Quelle: Reifenindustrie, eigene Recherchen, ca. 85 Prozent Abdeckung inkl. KoreaMarken, einzelne Segmentzahlen fehlen!
Pool-Zahlen: Hier misst sich die Industrie! Die Glaubhaftigkeit der sogenannten Poolzahlen wird immer wieder infrage gestellt. Dies ist laut Insidern vollkommen unberechtigt. Es handelt sich um jene Stückzahlen, die die jeweilig zuständige Organisation der teilnehmenden Industrie im Land Österreich an den Handel (alle Vertriebskanäle!), also B2B, verkauft hat. Ein direkter Zusammenhang zum Geschäftsverlauf der Branche an den Endverbraucher, also B2C, ist kurzfristig nicht gegeben. Über Letzteren gibt es in Österreich kein gesichertes Zahlenmaterial. Die Lager des Handels „atmen“ erheblich – von nahezu „besenrein“ bis „fast voll für die nächste Saison“ gab und gibt es da alles. Will man dies wirklich in Erfahrung bringen, ist man auf die Mithilfe sämtlicher lagernden Händler (sofern sie die Ware nicht selbst aus dem Ausland bezogen haben!) angewiesen. Eine schöne Aufgabe für einen guten Außendienstler!
6
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
zürnt die heimische Händlerschaft ob ihrer mangelnden Ertragskraft und prangert gleichzeitig eine historisch hohe Profitabilität der Reifenindustrie an. „Die Industrie präferiert eine kontrollierte Vertriebsstrategie“, legt Branchen-Urgestein Herbert Varga von Reifen-Team in Salzburg und Tirol den Finger in die Wunde des frei agierenden Reifenhandels: „In Österreich sind die Niederlassungsmanager nur noch Überbringer meist negativer Konzern-Entscheidungen.“ Der freie Reifenhandel als Partner der Industrie wird dort weiter „gepflegt“, wo er von Nutzen ist. Ansonsten können natürlich auch kleine Händler über Internetportale zu Großhändlern werden – trotz mangelnder Kompetenz. Dennoch erkennt der Reifen(fach)handel nicht den Ernst der Lage. Professionalisieren ja, ohne gemeinsame Orientierung sich der Industriemacht entgegenzustellen, kann nicht funktionieren. Gar nicht in einem weiter in Menge und Marge sinkenden Markt. Das Labeling ist mangels Exekutierwilligkeit der Industrie zur stumpfen Waffe verkommen, kostet aber Verwaltungsaufwand, den niemand bezahlt. RDKS (Reifendruckkontrollsystem) verteuert dem Kunden den Umrüstaufwand in den Sommer- und Winterreifen-Saisonen und führt – auch in alpinen Lagen – kerzengerade in die Nutzung von Ganzjahresreifen. Erste Leasinggesellschaften verordnen ihren Kunden bereits diesen Reifentyp, der bei entsprechender Marktdurchdringung in geschätzten 5 Jahren auch das Reifendepotgeschäft der lokalen Händler ruiniert. Erstausrüstungsfreigaben bereiten diesen Weg!
Im Markt herrscht Anarchie Der Druck wächst von allen Seiten und die Märkte gehen auch 2016 zurück. In dieser unheiligen Allianz schreitet die Konzentration fort und die Hersteller bedienen sich der Rosinen. Im Markt herrscht Anarchie. Jeder verkauft an jeden und die Reifenpreise befinden sich in allen Angebotslagen im freien Fall. Da nützen auch die soeben veröffentlichten Sommerreifen-Tests immer weniger, wenn die Leute kein Geld haben, sich die Produkte zu kaufen oder eben die
REIFEN EXTRA
Kenntnis Leasing- und Flottenorganisationen den Takt vorgeben, was im Markt geht oder nicht. Irritierend kommt dann hinzu, dass just im Hochleistungsreifensegment Rückrufaktionen starten, weil die Produktqualität zu wünschen offen lässt. „Muss auf der Seitenflanke noch der Premium-Markenname stehen“, fragt Varga stellvertretend für die gebeutelte Branche, „wenn der Kunde ohnehin nur preisorientiert kauft?“ Spätestens ab da kann sich der Reifen(fach)handel wieder ins Interessenspiel der Hersteller bringen: Wer eine Top-Marke sucht und deswegen zum Reifen(fach)handel kommt, zahlt dafür. „Für den Reifen im richtigen Preis-Leistungs-Verhältnis sind wir zuständig“, folgert Varga, „zum Überleben wird es den meisten meiner Kollegen nicht reichen.“ Die Hersteller ficht das nicht weiter an, lautet ein weiterer Kritikpunkt aus dem etablierten Reifenhandelsszenario. Trotz sinkenden Reifenabsatzes und der sich weiter eintrübenden wirtschaftlichen Gesamtsituation steigt die Zahl der Filialen im Reifenfachhandel und betriebswirtschaftlich nicht überlebensfähige Betriebe werden durch Einkaufskonditionen oder Übernahmen gestützt. Peter Hülzer vom BRV: „Die Fragmentierung des Marktes bleibt bestehen, obwohl eine Konsolidierung des Gesamtmarktes zwingend wäre.“ Besonders davon ist der PkwReifenmarkt betroffen, weniger das Nfz-Segment, das anderen Gesetzen der Kundenpflege unterliegt. Angemessene Beratungskompetenz, auf die sich die Lieferanten und Kunden verlassen können, wird immer weniger rentabel. Dazu kommen signifikante Zunahmen im Onlinevertrieb zwischen geschätzten 12 und 15 Prozent Marktanteil.
Der Reifen(fach)handel versucht, sich mit Blick auf die sich wandelnden Markt- und Kundenbedürfnisse zumindest ein neues Zielbild zu geben. Die Lust der Produzenten daran mitzuwirken, hält sich bis dato allerdings in überschaubaren Grenzen. Die Situation für den Reifenfachhandel kann sich erst wieder positiv verändern, wenn den Herstellern die Rohstoffpreisvorteile verloren gehen und die Reifenmarken wieder lokal um die Kundengunst für ihre Reifen fighten müssen. Die Reifenhersteller, ist sich die Reifen(fach)handelsszene zumindest in diesem Fall klar geworden, werden entscheiden, ob sie weiter Wettbewerbsverzerrung und mangelnde Konsolidierung im Markt zulassen oder den Willen zur notwendigen Vertriebsgemeinsamkeit aufbringen. • (LUS)
Herbert Varga, Reifen-TeamChef, sagt, was Sache ist
REIFEN EXTRA
Nach der aktuellen Umfrage zieht die Reifenindustrie positive Bilanz und setzt in Zukunft weiterhin konsequent auf den Reifenfachhandel. Mit einer Reduktion der Überkapazitäten ist dabei nicht zu rechnen.
Zufriedene Industrie im rückläufigen Markt Andrea Appel, Semperit
Geert Schoors, Bridgestone
Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop
8
Wie ist das Jahr 2015 bzw. die Winterreifensaison 2015/16 für Ihr Unternehmen verlaufen? Körpert, Vredestein: Wir sind mit dem Kalender-Jahr 2015 unterm Strich zufrieden! Das Sommerreifengeschäft ist sehr zufriedenstellend verlaufen, mit Winterrädern konnten wir unsere hohen Ziele nicht erreichen, die Winterreifenlager aus dem Vorjahr waren leider noch zu voll … Riepl, Falken: Trotz des milden Winters mit wenig Schnee können wir zufrieden mit dem Verlauf der Winterreifensaison sein. Dank unserer verstärkten Logistik und unserer Marketingaktivitäten wie zum Beispiel die „FALKEN sagt Tanke“-Aktion haben wir ein gutes Ergebnis erreicht. Schramm, Goodyear: Zum einen war der Launch unserer beiden neuen HP-Winterreifen Goodyear UltraGrip Performance und Dunlop Winter Sport 5 durch hervorragende Testergebnisse gekrönt. Zur weiteren Unterstützung für den Sell-out haben wir attraktive Endverbraucher-Prämien angeboten. Zum anderen konnten wir zusammen mit unseren Handelspartnern zielgerichtet Verkaufsaktivitäten umsetzen. Appel, Semperit: Wir sind mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Die Heimmarke Semperit genießt nach wie vor eine hohe Akzeptanz – sowohl beim Verbraucher wie auch beim Handel. Und Continental ist aufgrund der Erstausrüstung eine gesetzte Größe. Wir sehen diese kontinuierlich positive Entwicklung als Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg.
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Mielacher, Pirelli: Wir waren mit dem Jahr 2015 sehr zufrieden. Wir konnten sowohl im Sommer als auch im Winter Umsatzzuwächse erzielen. Speziell im UHP-Segment haben wir stark an Marktanteil gewonnen. Ostbomk, Michelin: Für Hersteller ist es wegen der Restbestände des Jahres 2014 und die vorsichtigere Bevorratung des Handels wie erwartet nicht sehr einfach. Ein wiederholt geringerer Sell-out bringt Preisund Margendruck im Handel. Wieser, Yokohama: Aufgrund des sehr guten Winterreifentests für Yokohama konnten wir leichte Zugewinne verbuchen. Das gute Winterreifengeschäft hat eine durchwachsene Sommersaison kompensiert. Gößler, Nokian: Aus unserer Sicht können wir auf ein gutes Jahr 2015 zurückblicken: Obwohl es für den Handel trotz leichten Aufwinds noch schwierig ist, konnten wir mit einigen Maßnahmen wie dem neuen Winterreifen WRD4 oder dem Partnerkonzept NAD etc. diesen gut unterstützen, und das wurde uns auch durch Verkaufszahlen gedankt. Gömmel, Hankook: Wir hatten in 2015 grundsätzlich eine recht positive Entwicklung in Österreich zu verzeichnen. Das gilt sowohl für das Sommergeschäft, wie auch für das Wintergeschäft, das wir erfreulicherweise trotz der ungünstigen Reifenwitterung im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls mit einem Plus abgeschlossen haben. Eckhart, Kumho: Durch teilweise doch noch höhere Restbestände aus 2014 ist die Saison nicht ganz
REIFEN EXTRA
wünschenswert angelaufen, hat sich dann aber doch noch gut entwickelt. Bedingt durch die Schneesituation war das Wintergeschäft sehr zweigeteilt – Westösterreich dürfte die Saison besser beurteilen als der Osten und Süden, der lange Zeit unter absolutem Schneemangel zu leiden hatte. Schoors, Bridgestone: Beides bewerte ich positiv, weil wir Marktanteile gewinnen konnten – trotzdem sind wir dahingehend noch nicht dort, wo wir sein möchten. Deswegen werden wir alles geben, um diesen positiven Trend beizubehalten. Welche Erwartungen haben Sie für das Geschäft in der heurigen Sommersaison? Gößler, Nokian: Im Sommer haben unsere Produkte noch nicht den Stellenwert aus Sicht des Endverbrauchers wie im Winter, deshalb sehen wir darin auch unser größtes Potenzial. Durch eine sehr moderne Produktpalette mit zwei neuen Reifen iLine und eLine² (AA Label) und der Zusammenarbeit mit Werbeträger Mika Häkkinen sehen wir durchaus positiv in die Sommersaison. Schoors, Bridgestone: Obwohl sich der Markt im Wintersegment momentan aufgrund der milden Wetterbedingungen nicht von seiner besten Seite zeigt, erwarten wir eine positive Entwicklung im Sell-out und Sell-in für das Sommergeschäft 2016. Wieser, Yokohama: Wir erwarten eine sehr anspruchsvolle Sommersaison. Bei Yokohama Österreich gibt es einige personelle Veränderungen durch Austritt aus dem Unternehmen sowie durch Pensionierung. Veränderungen geben immer die Möglichkeit, sich neu zu positionieren, deswegen gehen wir optimistisch in die Sommersaison. Yokohama will in Markenbekanntheit sowie in das Image investieren, wie schon das Sponsoring mit dem bekannten englischen Fußballklub FC Chelsea zeigt. Eckhart, Kumho: Es ist alles vorbereitet für das Nach-
kaufsgeschäft und wir sind gut bevorratet mit Sommerreifen. Besonders viel erwarten wir uns von unserem PS91 im sportlichen UHP-Segment, der heuer in einigen neuen Dimensionen zur Verfügung steht. Körpert, Vredestein: Wir gehen von einem stabilen Mengengerüst aus, der Lagerstand beim Handel ist auf einem „normalen“ Niveau, die Preise werden leider weiterhin stark unter Druck stehen und eher nach unten gehen! Gömmel, Hankook: Auch hier gehen wir mit durchaus positiven Erwartungen in die Saison. Dank der Verstärkung unseres Außendienstes, dem Ausbau unserer bestehenden sehr guten Partnerschaften mit Key-Vermarktern und dem konsequenten Ausbau unseres Partnernetzwerkes werden wir in 2016 noch
REIFEN EXTRA
breiter aufgestellt sein. Damit können wir die Nachfrage seitens der Endverbraucher noch besser bedienen, die – wie schon 2015 zu bemerken war – spürbar gestiegen ist. Wir haben in den beiden letzten Jahren den Grundstein für kontinuierliches nachhaltiges Wachstum gelegt und bemerken jetzt deutlich die positiven Effekte aus unserem Engagement in den Bereichen Marketing, Motorsport und ErstausrüstungsAktivitäten. Riepl, Falken: Grundsätzlich sind wir sehr optimistisch, was das Sommergeschäft angeht. Dank geringer Restlagerbestände im Markt sehen wir für Österreich eine besser Situation als vorher. Wir haben einige Produkte im Angebot wie zum Beispiel einen neuen Ultra-High-Performance-Reifen, den FK510. Außerdem ist unser mehrfach ausgezeichneter Sincera SN823 Ecorun jetzt auch in den gängigen Reifengrößen der 70er- und 80er-Serien verfügbar. Da rechnen wir mit einer verstärkten Nachfrage in diesen Größen. Ostbomk, Michelin: Der Sell-out mit unseren Marken hat gut funktioniert und wir wollen an den für uns gut verlaufenen Sommer 2015 anschließen. Auch von unserem Highlight, der Einführung des Michelin Pilot Sport 4, der laut unseren internen Tests in seinem Segment (Sportlichkeit) beim Bremsen trocken und nass und insbesondere bei der km-Leistung neue Maßstäbe setzt, erwarten wir uns sehr viel. Mielacher, Pirelli: Die heurige Sommersaison ist von Vorsicht in der Erstorder geprägt. Der Sell-out wird sich unserer Einschätzung nach auf dem gleichen Niveau wie 2015 bewegen, wenngleich die Verfügbarkeit der Industrie ein großer Faktor sein wird. Appel, Semperit: Trotz schwieriger werdendem Marktumfeld sehen wir der Sommersaison positiv entgegen. Wir von Semperit sind – was die Einlagerungen angeht – in der Zielgerade. Beim Handel steht das Tagesgeschäft vor der Tür. Derzeit fokussieren wir uns auf unsere Handelspartner, um sie beim Abverkauf der Reifen zu unterstützen. Schramm, Goodyear: Wir gehen von einem weiterhin konstant hohen Niveau an Zulassungen sowie von einem Wachstum des Pkw-Bestandes von 2,4 Prozent bis 2018 aus und erwarten auch einen steigenden Reifenersatzmarkt. Potenzial bieten auch die eingelagerten Kunden-Sommerreifen, deren Restprofil unter 3 mm ist. Nach unseren Analysen betrifft das mehr als 20 Prozent der Kundenräder. Durch die Vielfalt an Fahrzeugmodellen in Österreich erwarten wir eine weiterhin steigende Nachfrage nach „High End Produkten“ wie ROF, 4x4, HP- und UHP-Reifen.
Claus Gömmel, Hankook
Hannes Gößler, Nokian
Thomas Körpert, Apollo Vredestein
Christian Mielacher, Pirelli
Wie wird die Vertriebsstruktur im Jahr 2020 aussehen? Welchen Anteil bzw. welche Bedeutung werden Autohaus, Reifenfachhandel und Online-B2CHandel jeweils haben? Schoors, Bridgestone: In Zukunft werden wir wahr-
10
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
scheinlich keine eindeutige Kanaltrennung zwischen Autohäusern, Reifenfachhandel und Online mehr haben. Ich glaube, dass vor allem die Player erfolgreich sein werden, die in Innovationen im Bereich Kundenloyalität (z. B. CRM-Lösungen, Tyre Hotel Lösungen, Diversifikation im Angebot etc.) und im Bereich Kundengewinnung investieren. Dabei ist es wichtig zu wissen, welche Erwartungen und Bedürfnisse der Endverbraucher hat, wenn es um Reifen und Mobilität insgesamt geht. Danach muss sich unsere Branche ausrichten. Riepl, Falken: Viel wird sich bei uns an den Vertriebsstrukturen nicht ändern. Wir werden weiter anstreben, mit unseren Partnern aus dem Reifenfachhandel zu wachsen und belassen daher unseren Fokus auf dem Reifenfachhandel. Gömmel, Hankook: Die Vertriebsstruktur in Österreich werden wir personaltechnisch weiter ausbauen und uns zukünftig auch deutlich stärker in das Lkwund Flottengeschäft einbringen. Alle oben genannten Kanäle werden unserer Meinung nach auch in 2020 weiterhin ihren Anteil am Reifengeschäft haben, auch wenn es innerhalb dieser Kanäle sicher zu Verschiebungen der Anteile kommen wird. Appel, Semperit: Hier eine Prognose zu stellen gleicht dem bekannten „Blick in die Glaskugel“. Jeder der genannten Absatzkanäle wird auch in Zukunft eine Bedeutung haben. „Tire Business is People Business.“ Der Reifen ist und bleibt ein Hightech-Produkt, d. h. es bedarf einer individuellen persönlichen Beratung durch den Spezialisten. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Ostbomk, Michelin: Der für uns wichtige Reifenhandel wird sich weiterhin am Markt behaupten, vor allem mit einer höheren Serviceorientierung über den Reifen hinaus, und seine digitale Präsenz verstärken. Das Autohaus wird wie schon bisher das Reifengeschäft im Auge behalten und wir gehen davon aus, dass der Online-B2C-Handel den Anteil auf bis dann um die 20 Prozent haben wird. Schramm, Goodyear: Generell ist es schwer, eine klare Prognose zu erstellen. Es wird in allen Kanälen weiterhin Veränderungen und Verschiebungen untereinander geben. Unabhängig von der Vertriebsstruktur wird es in den einzelnen Kanälen klare Gewinner und auch Verlierer geben. Gößler, Nokian: Leider haben wir keine Glaskugel, allerdings können wir mit Sicherheit behaupten, der Reifenfachhandel wird immer ein bedeutender Partner auch in der Zukunft für uns darstellen. Körpert, Vredestein: Wir erwarten keine wesentlichen Veränderungen in der Vertriebsstruktur, der B2B-Anteil wird aber sicher weiter überproportional wachsen, das Autohaus ist weiter auf das M&S-Geschäft fokussiert. Das Thema Reifen wird zunehmend komplexer und daher sind immer mehr Spezialisten gefragt (z. B. TPMS).
DIE NÄCHSTE REIFENPANNE KOMMT BESTIMMT!
NEU
FAHREN SIE SORGLOS WEITER!
BIS ZU 80 KM BEI MAX. 80 KM/H
Sicherheit
Komfort
Kontrolle bei Nässe
Für alle PKW mit RDKS
Bridgestone Austria GmbH Mehr Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.bridgestone.at/driveguard
Voll recyclingfähig
REIFEN EXTRA
Sonja Eckhart, Kumho
Günther Riepl, Falken
Philipp Ostbomk, Michelin
Helmut Wieser, Yokohama
12
Mielacher, Pirelli: In den nächsten Jahren wird der B2C-Handel zunehmen, da sich das Einkaufsverhalten der Endverbraucher deutlich ändert. In den Vertriebsschienen Autohaus und Reifenhandel wird es kaum Verschiebungen geben. Wieser, Yokohama: Der Online-B2C-Handel wird sicher weiter an Bedeutung gewinnen wie auch in anderen Branchen. Die nachkommenden Generationen beschäftigen sich immer mehr mit Internet und Onlineplattformen. Allerdings werden Spezialisten wie der Reifenfachhandel auch Bedeutung haben. Der Reifenfachhandel wird aber selektieren müssen, welche Reifenindustrien für eine Zusammenarbeit infrage kommen. Ich glaube, dass der Reifenfachhandel und die Reifenindustrie sich überlegen müssen, wie man es für die Letztverbraucher interessanter gestalten kann, in die Werkstätte zu kommen. Die Reifenbranche leidet unter einem rückläufigen Markt, gleichzeitig werden die Produktionskapazitäten erhöht, die Preis und Marge belasten. Wie reagiert Ihr Konzern auf diese Situation? Ostbomk, Michelin: „Neuere“ Marktteilnehmer wollen in Europa weiter Fuß fassen und bauen auch Produktionsstätten auf. Mit Sicherheit wird dies nicht zu weniger Preis- und Margendruck führen. Die Preissenkungsspirale ist für uns keine nachhaltige Strategie, nicht für den Handel und nicht für uns. Wir setzen dabei insbesondere auf Differenzierung und mit der Marke Michelin auf eine klare Premiumfokussierung. Wir wollen dem Kunden wieder verstärkt unsere Produktqualität nahebringen und erklären, warum er bei uns das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bekommt. Das sind gute Nachrichten für den Reifenfachhandel, der sich für diese Philosophie begeistern kann. Körpert, Vredestein: Auch wir eröffnen Anfang 2017 eine neue Fabrik in Ungarn! Damit werden wir aber unsere Importe aus Asien stark einschränken und den Produktionsschwerpunkt für Europa auch in Europa abdecken können. Wir werden ebenfalls für uns in Europa völlig neue Wege der Vermarktung gehen und als Erstausrüster an das Band der europäischen Fahrzeugindustrie liefern. Für den Fachhandel entwickeln wir das neue „Inner Circle“-Konzept, mit dem wir neue Vermarktungsmöglichkeiten schaffen. Schoors, Bridgestone: Mit neuen, innovativen Konzepten wie DriveGuard. Nach unseren Umfragen sind Endverbraucher bereit, für Produkte, die einen echten Mehrwert in Sachen Sicherheit und Komfort bieten, auch mehr zu bezahlen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit DriveGuard eine äußerst attraktive Lösung im Angebot haben. Eckhart, Kumho: Ein Großteil der Bestellungen erfolgt als Containerware, diese Bestellungen werden gemeinsam mit den Kunden auf die Produktionswerke abgestimmt.
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Wieser, Yokohama: Wir sind von diesen Überkapazitäten sicher auch beeinträchtigt und müssen für unsere Produkte erkennbaren Mehrwert schaffen. Wir wollen speziell in den Bereichen Sicherheit und Umweltfreundlichkeit investieren. Wie der letzte erfolgreiche Winterreifentest gezeigt hat, sind wir hier schon auf einem guten Weg. Durch gezielte Marketingmaßnahmen wollen wir unsere Produkte speziell für den Letztverbraucher interessant machen, damit die Nachfrage für unser Produkt verstärkt wird. Riepl, Falken: Hier würden wir nicht generell von Überkapazitäten sprechen, vielmehr werden die Kapazitäten lediglich verlagert. Die Produktionsstandorte rücken jetzt näher an die Automobilindustrie. Unser Mutterkonzern Sumitomo Rubber Industry hat letztes Jahr ein Werk in der Türkei eröffnet, mit dem die Märkte auch in Europa mit Reifen versorgt werden. Die dadurch frei werdende Kapazität, die vorher ja aus Asien importiert wurde, geht dann künftig nicht mehr nach Europa. So nehme ich an, dass sich die möglicherweise angestauten Überkapazitäten abbauen werden und sich alles wieder halbwegs markttauglich einpendeln wird. Dennoch, der Druck im Markt wird nach wie vor sehr hoch bleiben. Schramm, Goodyear: Generell sieht sich der Handel, nicht nur der Reifenhandel, mit steigendem Preisdruck und hoher Transparenz konfrontiert. Eine zunehmend schwierige Differenzierung der Produkte sowie die hohe Erwartungshaltung der Konsumenten kommen hinzu. In einer solchen Situation gilt es, strategische Partnerschaften aufzubauen und in Allianzen zu arbeiten. Zwecks bedarfsgerechter Produktion und dem Vermeiden von Überkapazitäten arbeiten wir zusammen mit interessierten Handelspartnern an sogenannten Collaborative-Planning-Ansätzen. Gömmel, Hankook: Das Thema der rückläufigen Margen ist auch für uns eine sehr ernstzunehmende Problematik. Bei der Erarbeitung geeigneter Lösungsansätze ist es natürlich auch wichtig, alle europäischen Märkte bedarfsgerecht zu bedienen, das stellt für uns eine klare Zielsetzung dar. Appel, Semperit: Mit unserer vollwertigen Organisation. Denn der Preis allein ist nicht alles. Wo wir können, versuchen wir, unsere Partner individuell zu unterstützen und bieten maßgeschneiderte Lösungen. Gößler, Nokian: Unsere Preispolitik ist stabil und unser Ziel ist es, zuverlässig gegenüber unseren Partnern zu sein. Mielacher, Pirelli: Preis und Marge werden nicht unbedingt von Überkapazitäten bestimmt. Es braucht in Europa generell mehr Preisstabilität. Pirelli versucht mit richtiger und überlegter Planung, Überkapazitäten zu vermeiden. Um dies richtig und erfolgreich umzusetzen, braucht es jedoch auch die Unterstützung des Handels. Nur in enger Zusammenarbeit ist es möglich, die schwierige Herausforderung in der Reifenbranche zu meistern. •
REIFEN EXTRA
Reifentests sind wichtig; die Frage ist, woher die getesteten Modelle kommen und ob sie dem Serienstand entsprechen
Wie seriös ist die Reifenbranche? Nokian gibt zu, Reifentests jahrelang manipuliert zu haben. Wie glaubwürdig sind also Reifentests, bei denen die Modelle von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden? Der ÖAMTC zeigt, wie es gehen kann. Von Gerald Weiss
J
Nokian hat bis vor einem Jahr manipulierte Reifen zu den Tests geliefert
14
etzt hat auch die Reifenbranche ihren handfesten Betrugsskandal“, ist die Neue Reifenzeitung überzeugt, nachdem Nokian zugegeben hat, bei Reifentests manipuliert zu haben. Dabei wurden den Testern deutlich bessere Ausführungen als jene aus der Serienfertigung zur Verfügung gestellt. Ein VW-Abgasskandal wird daraus wohl nicht werden, wie wohl sich – zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe – bereits Konsumenten-Medien mit dem Thema beschäftigt haben. Doch der Aufreger ist ebenso zu klein wie der Hersteller. Nokian ist ein sympathisches, vergleichsweise kleines Unternehmen, dem man die Beichte und das Besserungsversprechen abnimmt.
Nokian schließt weitere Manipulation aus „Im letzten Jahr haben wir unsere Arbeitsprozesse
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
überprüft. Gleich danach haben wir unsere Regeln für Testreifen geklärt, die nun ausdrücklich jedes Planen oder Herstellen von Reifen verbieten“, so die Stellungnahme von Antti-Jussi Tähtinen, Vice President Marketing and Communications bei Nokian. Bleibt nur die Frage, ob auch andere Reifenhersteller eine Manipulation gemacht haben und zugeben. Die Gerüchte sind ebenso hartnäckig wie die Beweisführung schwierig. Eine gewisse Mitschuld tragen die Tester, welche die Manipulation erst ermöglicht haben. Denn durch Anfrage von den Testorganisationen und der Zurverfügungstellung durch den Hersteller war es ein Leichtes, bessere Reifen zu liefern.
ÖAMTC kauft Reifen selbst Die etablierten Organisationen sind daher dazu übergegangen, die Reifen selber zu kaufen. „Wir kaufen 28 Stück von jedem für den Test geplanten Reifen und das bei bis zu fünf verschiedenen Händlern“, erklärt Friedrich Eppel, Reifenexperte beim ÖAMTC. Unterschiedliche Tests werden mit verschiedenen Reifen durchgeführt. Gibt es hier Unterschiede über die normale Messstreuung hinaus, werden Reifen nachgekauft. Ist die Differenz noch immer zu groß, fliegt der Reifen aus dem Test. Aktuell ist das gerade beim ÖAMTC/ADAC-Vergleich der Dimension 185/65 R 15 passiert. „Beim Pirelli Cinturato P1 Verde wurden zwischen zwei Reifensätzen, die aus unterschiedlichen Produktionsstätten stammen, gravierende Unterschiede bei den Nassgriffeigenschaften festgestellt.“ Der Nachtest mit eigens nachgekauften Reifen aus den beiden Produktionsstandorten bestätigte den Unterschied. „Da vom Pirelli Cinturato P1 Verde in der Dimension 185/65 R15 88 H offensichtlich Reifen mit unterschiedlichen Eigenschaften am Markt erhältlich sein können, kann der ÖAMTC keine Bewertung zu diesem Modell
REIFEN EXTRA
abgeben“, so Eppel konsequent. Pirelli begründet die Situation mit einem fehlenden Update der Reifenmischung an einem der Produktionsstandorte.
Problem bei ganz neuen Reifen Dass solche Differenzen bemerkt werden und Konsequenzen haben, spricht für die Qualität der Tests. Etwas schwieriger ist die Situation bei komplett neuen Reifen, die noch nicht im Handel sind. Schließlich beginnen Reifentests bereits ein Jahr vor der Veröffentlichung. Die meisten Tester nehmen daher ein Vorserienmodell, geliefert vom Hersteller, für die Vergleiche. „Sobald der Reifen beim Handel verfügbar ist, wird mit einem gekauften Kontrollreifensatz das Ergebnis überprüft“, so Eppel. Das sei in den letzten Jahren nur einmal vorgekommen und wird seit einem Jahr auch nicht mehr praktiziert. „Jetzt verwenden wir nur noch Reifen, die zu Testbeginn im Handel erhältlich sind“, erklärt Eppel. Das ist konsequent von der Testgemeinschaft ADAC und ÖAMTC, die damit einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Testinstitutionen in Kauf nimmt. Denn diese ziehen weiterhin die jeweils neuesten Reifen – zur Verfügung gestellt von der Industrie – für den Vergleich heran. So geschehen beim Test der Dimension 225/45 R 17 von
ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel: „Wir kaufen alle Reifen selbst bei unterschiedlichen Händlern ein.“
GTÜ/Auto Zeitung. Die neuesten Modelle waren beim ÖAMTC/ADAC-Vergleich dieser Dimension nicht berücksichtigt. GTÜ/AutoZeitung haben hingegen die neuen Reifen von der Industrie in den Test mit aufgenommen. Nach der Marktverfügbarkeit wurde oder wird laut Testbericht mit gekauften Gummis nachgetestet. Dabei soll absolut keine Manipulation unterstellt werden, es zeigt lediglich die Gefahr. So lange diese Abläufe durchgeführt werden, kann es keine 100-prozentige Sicherheit geben. Die Testorganisationen sind gefordert, unabhängige, transparente, nachvollziehbare Vergleiche durchzuführen, wo kein Manipulationsschatten bleiben kann. Die Konsumenten und auch der Reifen(fach)handel verlassen sich darauf. •
REIFEN EXTRA
Vier Sterne zur Auswahl Der ÖAMTC-Reifentest beurteilt 11 der 32 getesteten Reifen mit „sehr empfehlenswert“ und zeigt damit ein sehr positives Bild. Getestet wurden Modelle in den Dimensionen 185/65 R15 und 225/45 R17.
M
it diesem Ergebnis kann man zufrieden sein“, resümiert Friedrich Eppel, langjähriger Reifenexperte beim ÖAMTC. Schließlich wurden bei der kleineren Dimension 4 und bei der größeren Dimension sogar 7 von jeweils 16 getesteten Modellen mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt. Komplettiert wurde das positive Teilnehmerfeld von zahlreichen empfehlenswerten Reifen. „Der Kunde hat somit eine schöne Auswahl“, so Eppel. Durch die übersichtliche Auswertung des Reifentests kann der Käufer die jeweiligen Vorteile für seine Ansprüche bewerten. So ist in der ÖAMTCTabelle klar ersichtlich, dass verschleißarme Reifen in diesem Bereich voran liegen, dafür Defizite bei Nässe haben. „Der mündige Kunde kann nach seinen Ansprüchen auswählen“, so Eppel. Was die Ergebnisse betrifft, brachte der in Zusammenarbeit mit dem ADAC durchgeführte Test wenig Neues, die etablierten Hersteller wie Continental, Goodyear und Dunlop sind – soweit vertreten – wieder ganz vorn dabei.
Vredestein gewinnt bei 185/65 R 15 Die Überraschung kommt diesmal aus Holland: Der Vredestein Sportrac 5 holte sich in der Dimension
??
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Die Reifendimension 185/65 R 15 stellte die Hälfte des Starterfeldes beim ÖAMTC Sommerreifentest
185/65 R15 den Sieg mit den besten Werten bei Nässe. Dahinter folgen der Continental ContiPremium Contact 5, Dunlop Sport BluResponse und Goodyear EfficientGrip Performance. Komplettiert wird die Reihe der „sehr empfehlenswerten“ Modelle mit Hankook Kinergy Eco K425, Nokian Line und Kumho Ecowing ES01 KH27. Neben weiteren 7 Reifenmodellen mit drei Sternen und einer „empfehlenswerten“ Beurteilung, darunter der Michelin Energy Saver mit dem besten Wert beim Verschließ, folgt der bedingt empfehlenswerte Nankang Green-Sport. Der GT Radial ist trotz sehr guter Werte beim Verschleiß aufgrund der eklatanten Schwächen bei Nässe nicht empfehlenswert.
Continental bei 225/45 R17 vorn Als zweite Reifengröße standen diesmal Vertreter mit der Dimension 225/45 R17 zum Test bereit. Hier holte sich der Continental ContiSport Contact 5 mit Bestnote bei Nässe und auf trockener Fahrbahn den Sieg. Das Vier-Sterne-Quartett wird von ESA-Tecar Spirit 5 UHP, Pirelli P Zero und dem Vredestein Ultrac Vorti komplettiert. Der ESA-Tecar-Reifen wird von Goodyear in einem
REIFEN EXTRA
Ein Großteil der 32 Reifen in zwei verschiedenen Dimension überzeugt die Tester von ÖAMTC und ADAC
Der von ARBÖ und ACE gemeinsam durchgeführte Test wird in Österreich erst Anfang April veröffentlicht
für Tecar geschützten Profil produziert und ist vor allem am Schweizer Reifenmarkt ein wichtiger und erfolgreicher Vertreter. In Österreich ist das Modell zwar über Tecar-Partner Techno erhältlich, spielt aber eine überschaubare Rolle. Das Feld der „empfehlenswerten“ Modelle ist in dieser Dimension mit 11 (!) Reifen sehr breit. Lediglich der Maxxis Victra Sport fällt mit „bedingt empfehlenswert“ und seiner Schwäche bei Nässe etwas zurück. Dass vor allem bei der größeren Dimension einige bekannte Marken wie etwa Goodyear und Dunlop gefehlt haben, liegt an der Neuvorstellung der Produkte. „Zum Zeitpunkt des Einkaufs der Testreifen waren die neuen Modelle dieser Hersteller leider noch nicht verfügbar“, erklärt Eppel. Der Einkauf der Reifen liegt in der Regel ein Jahr vor Erscheinen des Tests. Lesen Sie zu dazu auch den Artikel auf Seite 14 in diesem Reifen Extra.
ARBÖ-Test erst im April Apropos Erscheinen: Der ARBÖ-Reifentest, dem wir in Österreich die gleiche Bedeutung wie dem ÖAMTC/ADAC-Test beimessen, wird heuer erst mit der Ausgabe 2/2016 der „Freien Fahrt“ am 1. April
erscheinen. Der deutsche Testpartner Auto Club Europa (ACE) hat die Ergebnisse schon im Februar veröffentlicht. Unter dem Titel „Wie sicher sind preiswerte Reifen“ wurden zehn Billig-Pneus mit der Dimension 195/65 R 15 getestet. Den Sieg holte sich der Nexen N’blue HD Plus vor dem gleichen Hankook Kinergy Eco, der auch beim ÖAMTC sehr empfohlen wurde. Bei 10 Reifen, wo abgesehen von Nexen und Hankook hauptsächlich Budget-Marken der etablierten Hersteller verglichen wurden, gab es neben vier „sehr empfehlenswert“ und fünf „empfehlenswert“ nur ein „bedingt empfehlenswert“, kein Reifen fiel durch. Der Test ist bereits bei www.ace-online.de abrufbar.
GTÜ mit neuem Partner Der Vergleich von ACE und ARBÖ wurde übrigens erstmals ohne den bisherigen Partner, der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), absolviert. GTÜ hat den aktuellen Test nun gemeinsam mit der Auto Zeitung durchgeführt, wie ADAC/ ÖAMTC mit Sommerreifen der Dimension 225/45 R17. Details zu diesem Test finden Sie unter www.gtue.de • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
??
REIFEN EXTRA
Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg
Harald Kilzer ist als Vertriebsleiter maßgeblich für den Erfolg von Apollo Vredestein in Österreich verantwortlich
„Der Schlüssel“, ist sich Kilzer mit Körpert einig, „ist die Partnerschaft. Die Basis für unsere Entscheidungen ist die Sicht unserer Kunden. Es muss für beide Seiten Sinn und Erfolg bringen“, so Kilzer, der seit 20 Jahren in der Reifenbranche tätig ist. Ebenso entscheidend ist die Kontinuität, die Kontinuität der Marke, der Mitarbeiter und der Strategie. So ist das Team von Apollo Vredestein in Österreich seit vielen Jahren stabil, verlässliche Mitarbeiter ermöglichen starke Partnerschaften. Gleiches gilt für die Strategie. „Der Handel braucht Sicherheit“, weiß Kilzer, der seit 14 Jahren bei Vredestein arbeitet. Speziell nach einem schwachen Winter braucht man einen Industriepartner, auf den man sich auch mit vollem Lager verlassen kann. „Fachwissen, Charme und Lösungen“, fasst Kilzer die Aufgaben eines guten Verkäufers zusammen. Letztlich muss aber auch das Produkt stimmen. „Beim ersten Verkauf eines Vredestein-Reifens muss der Reifenhändler ein paar Wörter mehr argumentieren als bei der Erstausrüstungsmarke. Aber beim zweiten Mal läuft das von selbst, weil der Kunde zufrieden ist und den Reifen gerne wieder kaufen möchte“, weiß Kilzer aus langjähriger Erfahrung. Der Wiederkaufsanteil ist bei Vredestein sehr hoch.
Fachwissen, Charme und Lösungen Die Marktentwicklung von Apollo Vredestein in Österreich ist nicht zuletzt auf ein starkes Team und eine nachhaltige Vertriebsphilosophie zurückzuführen.
S
Im Team zum Erfolg: Harald Kilzer mit Geschäftsführer Thomas Körpert
18
ein Chef ist der Mitarbeiter des Jahres in einem Weltkonzern und in der Reifenbranche neidlos anerkannter Vertriebsprofi. Doch der Chef – die Rede ist von ApolloVredestein-Österreich-Geschäftsführer Thomas Körpert – vergisst niemals, sein Team vor den Vorhang zu bitten. Und an vorderster Vertriebsfront dieses Teams steht Harald Kilzer. Niemals im Schatten, sondern immer an der Seite von Körpert betreut der Bayer aus Freilassing die österreichischen Reifenhändler. Durch die zusätzliche Verantwortung, die Körpert für den Konzern in Großbritannien wahrnimmt, wächst seine Aufgabe noch weiter.
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Menschen sorgen für Erfolg „Es sind die Menschen, die Erfolge ermöglichen“, weiß Körpert seine Mannschaft zu schätzen. „Wir haben ein Team aus Leuten, die das Thema Reifen leben und mit Emotionen dabei sind.“ Dass seine Philosophie und Strategie in Österreich umgesetzt werden können, liegt an der starken Position und der hohen Akzeptanz, die er und sein Team im Konzern besitzen. Und er weiß von den regelmäßigen Umstrukturierungen und Änderungen in anderen Reifenkonzernen, die letztlich Marktanteile kosten. „Wir dürften in den vergangenen Jahren nicht allzu viel falsch gemacht haben“, meint Körpert bescheiden. Und Kilzer ist bewusst, dass der Erfolg von Vredestein auch durch Fehler der anderen passiert ist. Die Chance muss man dennoch nutzen können, die Ansprüche erfüllen und die Möglichkeiten umsetzen. Erfreulich und sympathisch, dass Körpert, Kilzer und das Team demütig und bescheiden geblieben sind. Großmut gibt es in der Konzernlandschaft schließlich genug. • (GEW)
Highlights der Kumho-SommerreifenFamilie: Ecsta PS91 (l.) und Ecsta PS91
Profitieren von der Erstausrüstung Die Sommerreifenpalette von Erstausrüster Kumho reicht vom Volumenmodell Ecsta HS51 über die UHP-Modelle Ecsta LE Sport und Ecsta PS91 bis zum Ganzjahresreifen Solus HA 31.
Z
ahlreiche Automobilhersteller rüsten bereits weltweit ihre Fahrzeuge ab Werk mit Reifen von Kumho aus, neben Volkswagen beispielsweise auch Mercedes-Benz und BMW sowie die beiden koreanischen Hersteller Hyundai und Kia“, so Sonja Eckhart von Kumho Tyre. „Der Fokus von Kumho wird weiterhin auf dem Ausbau des Erstausrüstungsgeschäftes speziell in Europa liegen.“ Das Volumenmodell im Kumho-Angebot stellt der im vergangenen Jahr vorgestellte Ecsta HS51 dar, der in zahlreichen Größen zwischen 15 und 18 Zoll verfügbar ist und sich insbesondere für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse eignet. Das erfolgreiche Modell erhielt durch das „Empfehlenswert“ im ARBÖ-Reifentest 2015 Rückenwind, der auch heuer zu spüren sein wird. „In den wichtigsten sicherheitsrelevanten Disziplinen Bremsen nass sowie Aquaplaning längs und quer erzielte der HS51 sogar absolute Bestwerte unter den insgesamt zwölf getesteten Reifen“, betont Eckhart.
UHP-Reifen aus dem Rennsport Top-Produkt der Kumho-Sommerreifenpalette ist der Ecsta PS91, der in enger Zusammenarbeit mit dem Kumho European Technical Centre entwickelt und auch umfassend hier getestet wurde. Dabei kommt die beim Rennreifen erprobte Laufflächenmischung zum Einsatz. Für das Sommerreifengeschäft steht der PS91 in einigen neuen Dimensionen zur Verfügung. Komplettiert wird die Kumho-Sommerreifenpalette vom UHP-Modell Ecsta LE Sport und dem Ganzjahresreifen Solus HA31. • (GEW)
REIFEN EXTRA
zu gestalten. Dazu gehören die hohe Verfügbarkeit, gute Produkte und eine einfach Abwicklung“, beschreibt Riepl. „Wir sind bestimmt jene Marke, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ist. Zudem unternehmen wir sehr viel, um die Markenbekanntheit voranzutreiben.“
Markenbekanntheit steigern
Wir bieten, was der Markt braucht Mit hoher Kundenorientierung, wachsender Markenbekanntheit und hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis ist Falken auf Wachstumskurs.
Verantwortlich für Falken in Österreich, der Schweiz und Osteuropa: Günther Riepl
Lkw-Reifen für den Regionaltransport: BI 851 und RI 151
20
W
ir versuchen, weniger Fehler als die anderen zu machen“, schmunzelt Günther Riepl, Falken-Director Austria, Swiss und Eastern Europe. Dabei macht Falken in Mitteleuropa vieles richtig und realisiert ein Wachstum im hart umkämpften und rückläufigen Markt. „Wir sind sehr kundenorientiert und versuchen, ein loyaler und fairer Partner zu sein“, so Riepl. Das zeigt sich nicht nur in der Auszeichnung durch den goldenen VRÖ-Award 2015, sondern auch in der Langjährigkeit der Partnerschaften: „Wir wollen mit diesen Partnern aus dem etablierten Reifenfachhandel weiter wachsen.“ „Den schwachen Winter haben wir mit guter Logistik und entsprechendem Marketing kompensiert.“ Eine wichtige Rolle spielt dabei das Logistikzentrum in Ungarn, wo Österreich und die Nachbarstaaten beliefert werden und ein 24 Stunden-Service angeboten werden kann. „Wir versuchen täglich, an allen Schrauben zu drehen und dem Händler das Geschäft so gut und einfach wie möglich
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Wie bereits berichtet, gehört zur neuen Marketingstrategie von Falken das Sponsoring im Fußball, eine Fortführung des erfolgreichen Motorsport-Engagements, aber auch andere attraktive Aktivitäten wie etwa beim Red Bull Air Race. Ein weiterer Schritt zur Positionierung der Marke ist die Entwicklung im Bereich der Erstausrüstung. „Hier sind wir am richtigen Weg, einige Volkswagen-Modelle wie up!, Polo und Passat werden bereits mit unseren Reifen ausgerüstet, weitere Hersteller stehen knapp vor dem Abschluss“, berichtet Riepl. In jedem Fall ist die Größe des Sumitomo-Konzerns ein Vorteil für die weitere Entwicklung. „Wir gehören zu den zehn größten Reifenherstellern der Welt und können anbieten, was der Markt fordert.“
Neuer UHP-Reifen Produktseitig wird Falken in Kürze einen neuen UHPReifen einführen, um dem Wachstum in diesem Segment Rechnung zu tragen. Der Azensis FK 510, der ab Mai in vorerst zehn Dimensionen von 17 bis 20 Zoll lieferbar sein wird, kann schon vor dem offiziellen Marktstart überzeugen, er erhielt beispielsweise beim Sommerreifen-Test des GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) das Urteil „sehr empfehlenswert“. Besonders hervorzuheben sind dabei die Aquaplaning-Eigenschaften, die durch mehrere Maßnahmen realisiert wurden. „Mit seinem innovativen Materialmix, einem zukunftsweisenden Aufbau und der Summe unserer Erfahrungen aus vielen tausenden Renn- und Testkilometern steht der Azensis FK510 für unsere neueste High-End-Reifengeneration“, beschreibt Riepl das neue Modell. Neben dem neuen UHP-Modell kommen auch zwei neue Reifen für den Lkw-Bereich, speziell für den Regionaltransport, auf den Markt. Die Modelle RI 151 (Lenkachse) und BI 851 (Antriebsachse) punkten mit sehr guter Performance, hoher Kilometerleistung bei gleichmäßigem Neuer UHP-Reifen von Abrieb und AllwettereigenFalken: Azensis FK 510, schaften bei den meisten Ausvorerst erhältlich von 17 führungen. • (GEW) bis 20 Zoll
Norbert Allgäuer-Wiederhold, Pirelli, räumt mit Reifen-Unwahrheiten auf
Pirelli beschäftigt sich in seinen Schulungen auch mit Reifen-Mythen beim Endkunden. Themen, mit denen sich auch Reifenfachleute gelegentlich auseinandersetzen sollten.
Die ReifenTorheiten Z
wischen der großen Bedeutung als wichtigste Verbindung zwischen Auto und Straße und dem schlechten Image des Low-Interest-Produkts Reifen ranken sich viele Gerüchte und Informationen, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben und entweder nicht mehr stimmen oder nie korrekt waren. Pirelli begegnet diesen Technik-Mythen mit dem Reifen-Experten Norbert Allgäuer-Wiederhold, Leiter des Pirelli Tyre Campus in München. Die fundierte Analyse würde auch bei der Argumentation und Aufklärung im Reifenfachbetrieb Sinn machen, zumal viele Aussagen einmal ihre Gültigkeit hatten, aber durch moderne Entwicklungen nicht mehr stimmen. So widerlegt Allgäuer-Wiederhold zum Beispiel die allgemeine Meinung, dass Breitreifen einen höheren Rollwiderstand bzw. ein erhöhtes Aquaplaning-Risiko haben müssen.
Wann ist der Winterreifen Pflicht Beim Winterreifen werden die nicht gesetzliche M+S Markierung, die tatsächliche Umsetzung der Winterreifen-Pflicht sowie alte Pauschalaussagen, wonach schmale Reifen und höherer Reifendruck im Winter besser seien, aufgegriffen. Generell wird oft zu hoher Reifendruck angenommen. Mit einem Gerücht, das auch von Konsumentenschützern gerne weitergetragen wird, räumt der PirelliExperte ebenfalls auf: Pkw-Reifen halten nicht länger als fünf Jahre. „Es gibt keine derartige Altersgrenze, denn moderne Reifen enthalten Alterungsschutzmittel, die bewirken, dass sich ihre Materialeigenschaften bei normaler Nutzung kaum verändern.“ • (GEW)
REIFEN EXTRA
Oben: der neue Dunlop Sport Maxx RT 2 Links: Kugelrund: der Konzeptreifen von Goodyear
Auf dem Auto Salon Genf 2016 stellte Goodyear den „Eagle-360“ vor – ein visionärer Konzeptreifen in Form einer Kugel. Er zeigt eine neue Lösung für die Zukunft, in der sich das autonome Fahren zum Mainstream entwickeln könnte.
Konzeptreifen unterstreiche die Innovationskraft von Goodyear, wie Jürgen Titz, Managing Director D-ACH bei Goodyear, sagt: „Mit dem Eagle-360-Konzeptreifen bieten wir eine sichere und nachhaltige Lösung für diejenigen, die in Zukunft selbstfahrende Fahrzeuge nutzen werden.“ Nach einem Ausflug in die ferne Zukunft nun aber zurück in die Gegenwart und zu neuen Produkten aus
Ein kugelrundes Konzept D Claus-Christian Schramm, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Tires Austria
Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3
22
er Goodyear Eagle-360 könne zur Sicherheit und Lenkbarkeit von selbstfahrenden Fahrzeugen beitragen und so den Anforderungen, die durch die autonome Mobilität entstünden, gerecht werden, sind die Entwickler überzeugt. Durch die Kugelform des Reifens lasse sich das Fahrzeug in alle Richtungen manövrieren – zugunsten der Fahrersicherheit. Zudem könne sich der Reifen aufgrund aktiver Technologie auch an schwierige Fahrkonditionen wie Blitzeis oder Aquaplaning anpassen.
dem Hause Goodyear Dunlop Tires: Mit dem Eagle F1 Asymmetric 3 stellte Goodyear einen neuen Ultra High-Performance-Sommerreifen für leistungsstarke Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse vor. Der Reifen zeichnet sich, wie der Hersteller versichert, durch hervorragende Bremswege und gute Handling-Eigenschaften aus und bietet somit eine optimale Fahrzeugkontrolle auf trockenen und nassen Straßen. Der Eagle F1 Asymmetric 3 ist in Größen von 205 bis 305 sowie von 17 bis 20 Zoll erhältlich.
360°-Drehungen möglich
UHP-Reifen: stark wachsendes Segment
Durch eine gleichmäßige, laterale Bewegung würde die Kugelform auch eine angenehme Fahrt bieten. Dies helfe dem Auto, Hindernisse zu überwinden, ohne dabei seine Fahrtrichtung zu ändern. Zudem erleichtere der Eagle-360 das Einparken, da aufgrund der Kugelform auch 360°-Drehungen möglich seien. So ermöglichten die Reifen ein besonders platzsparendes Einparken. Für die Verbindung von Reifen und Karosserie nutzt der Konzeptreifen die Magnetschwebetechnik. Der Reifen sei, wie Goodyear betont, durch Magnetfelder vom Fahrzeug getrennt, ähnlich wie bei einer Magnetschwebebahn. Auch das Reifenprofil könne an die jeweilige Region angepasst werden, da es mit einem 3-D-Drucker hergestellt werden soll. Der Eagle-360-
Mit dem neuen Sport Maxx RT 2 erweitert Dunlop sein Angebot im Segment der UHP-Reifen. Der Pneu mit asymmetrischem Profildesign verfügt über eine außerordentlich hohe Fahrstabilität und Lenkpräzision, einen exzellenten Grip und starke Bremsleistungen. Der Dunlop Sport Maxx RT 2 wird in 60 verschiedenen Ausführungen (205 bis 285) von 17 bis 21 Zoll angeboten. „Das Segment der Ultra-High-Performance-Reifen ist ein stark wachsender Markt“, erklärt ClausChristian Schramm, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Tires Austria. Diese Entwicklung sei auf den Anstieg der Zulassungen von Fahrzeugen der Mittelklasse, oberen Mittelklasse und Oberklasse, die zunehmend mit UHP-Reifen ausgestattet würden, zurückzuführen. • (DSC)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
REIFEN EXTRA
Geolandar G056 für den SUV-Bereich und der Advan Sport im UHP-Segment
Hannes Mayer und Helmut Wieser wollen Yokohama besser positionieren
Neustart der Japaner Der neue Yokohama-Österreich-Chef Helmut Wieser will die Marke stärken und neu positionieren. Die entsprechenden Produkte stehen dafür zur Verfügung.
E
rst seit ein paar Wochen ist Helmut Wieser bei Yokohama Austria verantwortlich für die Märkte Österreich, Tschechien und die Slowakei. Gemeinsam mit Verkaufsleiter Hannes Mayer und seinem Team will er die japanische Marke in Österreich neu aufstellen. Die technische Basis ist vorhanden, jetzt gilt es, Händler und Endkunden zu überzeugen. Dabei soll das Händlernetz vorsichtig optimiert werden. „Wir werden uns auf bestimmte Partner konzentrieren“, so Wieser. Entscheidend sei die partnerschaftliche Basis und „der Händler muss Geld verdienen“. Wie die exakte Strategie aussehen wird,
soll in den kommenden Wochen mit dem europäischen Management festgelegt werden. Im Mittelpunkt wird aber weiterhin der etablierte Reifenhandel stehen, wo Yokohama bereits über einige starke Partner verfügt.
Erfolge in der Erstausrüstung Marketingtechnisch hat sich Yokohama – wie mittlerweile viele Reifenhersteller – auf den Fußball konzentriert. Die Spieler des englischen Traditionsklubs FC Chelsea tragen seit Kurzem das Yokohama-Logo auf der Brust. Dieses Engagement gilt es ebenso am heimischen Markt umzusetzen und zu nutzen wie die Erfolge in der Erstausrüstung, wo sich Yokohama längst etabliert hat. Das dient dem Händler speziell im höherpreisigen Segment, wo der Wiederkaufanteil der Erstausrüstungsmarke sehr hoch ist. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
??
REIFEN EXTRA
Glänzende Entwicklung Vredestein erhält beim ÖAMTC-Reifentest mit beiden Modellen vier Sterne und holt in der Dimension 185/65 R 88 H den Sieg. Mit der Vorstellung des Ultrac Satin folgt der nächste Siegertyp mit hervorragenden Fahreigenschaften und grünen Labels.
J
ubelstimmung herrscht im Hause Apollo Vredestein nach der Vorstellung des ÖAMTC Reifentests. Wie in der Berichterstattung auf Seite 16 ersichtlich, liegen die beiden Vredestein-Modelle in beiden Dimensionen in bester Gesellschaft der großen Reifenkonzerne ganz vorn. „In der Dimension 185/65 R 15 H haben wir mit dem Vredestein Sportrac 5 sogar den Sieg geholt“, freut sich Österreich-Geschäftsführer Thomas Körpert. Dabei punktet das Modell im Vergleich der Volumendimension mit den besten Werten bei Nässe, der wichtigsten Kategorie im Reifentest. Auch in der zweiten Kategorie, den Reifen der Dimension 225/45 R 17 Y, gehört Vredestein zu den Besten. Im Vergleich von 16 Reifen ist der Ultrac Vorti einer von nur vier Modellen mit vier Sternen. Der sportliche Gummi überzeugt vor allem mit sehr guten Werten auf trockener Straße.
Apollo-Vredestein-Geschäftsführer Thomas Körpert kann mit seinen Produkten zufrieden sein
24
Satin groß in Mode „Nach den erfolgreichen Testergebnissen beim ÖAMTC, welche die Qualität unserer Produkte eindrucksvoll unter Beweis stellen, kommt nun mit dem Ultrac Satin der nächste Schritt“, blickt Körpert
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
optimistisch in die Zukunft. Am internationalen Automobilsalon in Genf hat der Konzern seinen neuen Premium-Sommerreifen vorgestellt, der für anspruchsvolle Fahrer entwickelt wurde und sowohl für Sportwagen wie für SUVs geeignet ist. Gegenüber dem Vorgängermodell Cento wurde das Modell Satin in allen Bereich deutlich verbessert, speziell beim Bremsverhalten konnten deutliche Fortschritte erzielt werden.
Wichtige Labelwerte Neben hervorragenden Fahreigenschaften weist das neue Modell auch sehr gute Werte beim Reifenlabel auf. So erreicht der Ultrac Satin beim Bremsen auf nassem Untergrund durchgängig das Label A, beim Rollwiderstand werden je nach Ausführung die Werte B und C realisiert, die Außengeräusche liegen bei 71 dB. Die konsequente Orientierung an Label-Werten ist für Körpert eine wichtige Entwicklung in Richtung Erstausrüstung. „Wir planen sowohl mit Apollo wie auch mit Vredestein die Positionierung in der Erstausrüstung.“ Mit dem neuen Werk in Ungarn setzt der holländisch-indische Konzern ein klares Signal für die Bedeutung des europäischen Marktes. So war Vredestein als holländischer Hersteller stets klar als europäische Marke positioniert. Auch nach der Übernahme durch den indischen Reifenkonzern Apollo kann man diese Linie beibehalten. „Die komplette Pkw-Reifen Entwicklung für beide Marken erfolgt im holländischen Enschede. Neben der Produktion in Holland werden wir zukünftig auch in Ungarn produzieren“, erklärt Körpert die konsequente Ausrichtung auf den europäischen Markt. • (GEW)
Hankook wird seiner PremiumPositionierung mit dem Ventus Prime3 erneut gerecht
Komfortables Reisen Hankook stellt mit dem Ventus Prime3 seinen neuen Premium-Komfort-Reifen für den europäischen Markt vor, der für Limousinen der Mittel-, Ober- und Luxusklasse entwickelt wurde.
K
omfortorientierte Vielfahrer der angeführten Fahrzeugklassen sollen besonders vom Mix aus Leistung, Sicherheit, Komfort und Umweltfreundlichkeit profitieren. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde der Ventus Prime3 vor allem beim Bremsen auf nasser und trockener Straße verbessert, gleichzeitig wurde der Rollwiderstand reduziert. Der Ventus Prime3 komplettiert das Ventus-PremiumReifenprogramm von Hankook rund um das UHPFlaggschiff S1 evo2, das auf der Technologie der DTM-Motorsportreifen basiert, sowie dem UmrüstBreitreifen Ventus V12 evo2. Mit Sealguard, einer Technologie, die Einstiche in die Reifenlauffläche selbst abdichtet und damit die problemlose Weiterfahrt ermöglicht, beweist Hankook einmal mehr seine Kompetenz. „Die Technologie wird bereits mit dem Hankook Ventus Prime2 Sealguard als Erstausrüstung an Volkswagen geliefert“, so Claus Gömmel, als Vertriebsdirektor für Süddeutschland und Österreich verantwortlich
Claus Gömmel, Vertriebsleiter Area South bei Hankook Deutschland
Laufenn startet im Sommer Die neue Marke „Laufenn“ wird erstmals zur Sommerreifensaison in Österreich erhältlich sein. „Laufenn richtet sich mit einer abgerundeten Produktauswahl an clevere und preisbewusste Verbraucher“, so Gömmel. Die Modelle der neu eingeführten Marke werden für den europäischen Markt entwickelt und ebenfalls in der Hankook-Fabrik in Ungarn produziert. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
REIFEN EXTRA
Ein neuer Anfang 49 Gesellschafter in ganz Österreich vertrauen auf die Reifenhandelsgenossenschaft point-S. Das jüngste Mitglied ist die Firma Kneidinger: Sie hat in St. Valentin nach einem verheerenden Brand einen umso schöneren Betrieb errichtet. Von Philipp Hayder
G
Günther Kneidinger (l.) und Michael Peschek besichtigen das modernst ausgestattete Reifenlager
26
ünther Kneidinger lässt sich nicht unterkriegen: Als junger Mann wechselte er an Tankstellen und bei Servicestationen selbst Reifen, später wurde er Standortleiter, 1987 übernahm er mit einem Geschäftspartner einen eigenen Betrieb, 2008 übersiedelte man an die heutige Adresse in St. Valentin. Doch das Lebenswerk wurde jäh zerstört: Im August 2014 lösten defekte LED-Lampen einen verheerenden Brand aus. 300 Feuerwehrleute kämpften über 24 Stunden lang gegen die Flammen, konnten aber nicht verhindern, dass die Firma bis auf die Grundmauern niederbrannte. Mit seinen damals 56 Jahren hätte Kneidinger resignierend dem Ruhestand entgegenblicken können. Stattdessen errichtete er sein Reifenhandelshaus von Grund auf neu: „Das war ich meinen Mitarbeitern, aber auch den vielen treuen Kunden schuldig.“ Im Zuge des Neustarts übernahm der leidenschaftliche Unternehmer die Firmenanteile seines Geschäftspartners, der sich seinerseits auf den früheren Zweitbetrieb in Strengberg konzentrierte, und trat der Reifenhandelsorganisation point-S bei.
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Michael Peschek, Michael Frauscher und Günther Kneidinger (v. l.) beim Lokalaugenschein im mustergültigen Reifenbetrieb
Regionale Verwurzelung „Wir bieten den Konsumenten all das, was die Reifenhandelsplattformen im Internet nicht können“, unterstreicht Kneidinger beim Besuch in seinem soeben eröffneten Reifenhandelshaus, das mit Fug und Recht zu den schönsten in ganz Österreich gezählt werden kann. 10 bis 13 Mitarbeiter sind, je nach Saison, im Unternehmen tätig. Für die reibungslose Steuerung des Tagesgeschäfts sorgt dabei Michael Frauscher, der sukzessive immer mehr Führungsagenden übernimmt. Im großzügigen Verkaufsraum werden die Autofahrer kompetent beraten, im nunmehr dreigeschossigen Lager können auch bis zu 2.500 Garnituren an Kundenrädern vorrätig gehalten werden. „1.850 sind jetzt schon eingelagert“, ist Kneidinger stolz auf die Treue seiner Kunden.
Gemeinsame Stärke Warum entschied sich das grundsolide aufgestellte Unternehmen für point-S? „Wichtig ist für uns vor allem der gebündelte Zugang zur Industrie“, erläutert Kneidinger. Daraus würden bessere Konditionen und, im stressigen Geschäftsalltag nicht zu unterschätzen, ein deutlich geringerer Aufwand für mühsame Lieferantenverhandlungen resultieren. Auch die zentrale Akquisition von Flottenkunden und das gemeinsame Marketing sprechen für point-S – Argumente, die zur Freude von point-S-Geschäftsführer Michael Peschek immer mehr zukunftsorientierte Reifenhändler überzeugen. •
REIFEN EXTRA
Piloten ist nichts verboten Der neue Michelin Pilot Sport 4 verspricht, wie der Hersteller versichert, Fahrspaß und Sicherheit.
F
ür die hohe Performance des Michelin Pilot Sport 4 sorgt, so der Hersteller, eine homogene Laufflächenmischung aus funktionalen Elastomeren und feinem Silica. Zusätzlich breite und tiefe Längsrillen gewährleisten eine gute Wasserableitung auf nassen Straßen.
Besonders stabil bei hohen Geschwindigkeiten Die neue Dynamic Response Technologie besteht aus Gürtellagen aus sogenanntem „Hybrid-Aramid“ und einer Nylonverstärkung für optionale Richtungskontrolle. Durch die dichte, zugfeste und besonders leichte Faser (fünfmal so belastbar wie Stahl) werde das „Wachsen des Reifens“ bei hohen Geschwindigkeiten, eine Formänderung aufgrund hoher Zentrifugalkräfte, auf ein Minimum reduziert. Der neue Michelin Pilot Sport 4 ist in 17 verschiedenen Größen von 17 bis 18 Zoll verfügbar, weitere 19-Zoll-Größen folgen heuer und 2017. Bereits seit Mitte 2015 ist der Allwetterreifen Miche-
Der Michelin Pilot Sport 4 (o. r.) und der Michelin crossclimate
lin crossclimate erhältlich und erfreut sich, wie Michelin bestätigt, bereits reger Nachfrage. Er kombiniert die Vorteile eines Sommerreifens – gute Performance beim Bremsen auf nasser und trockener Fahrbahn sowie hohe Laufleistung – mit den Vorteilen eines Winterreifens in Bezug auf Traktion und Bremsleistung bei Kälte oder gelegentlichem Schneefall. Erhältlich ist der Michelin crossclimate in 23 verschiedenen Größen von 15 bis 17 Zoll. • (DSC)
REIFEN EXTRA
Highspeed für den Winter Mit dem WR A4 stellt Nokian schon jetzt das Top-Produkt für den kommenden Winter vor. Der Hochgeschwindigkeitsreifen ist ein wichtiges Image-Modell für die nachhaltig wachsenden Finnen.
I Hannes Gößler, Country Manager Österreich bei Nokian
Verantwortlich für Nokian in Zentraleuropa: Hannu Liitsola (Managing Director) und Lukas Libal (Marketing Manager, r.)
m Gegensatz zu anderen Konzernen, wo Verkauf und Marketing die Produkte und auch die Preise vorgeben, hat bei Nokian die Produktentwicklung das Sagen: „Die Entwicklung hat bei uns oberste Priorität. Dem wird alles untergeordnet“, erklärt Hannes Gößler, Country Manager Österreich bei Nokian. Erst wenn die Entwickler zufrieden sind, kommt der Reifen auf den Markt. „Trotz des hohen Aufwands liegen wir preislich etwas unter den etablierten Premiummarken, bieten mit unseren Alleinstellungsmerkmalen entsprechenden Mehrwert und legen großen Wert auf die Marge für den Händler“, so Gößler: „Einen Nokian-Reifen zu verkaufen, braucht etwas mehr Zeit im Verkaufsgespräch, die Marge ist letztlich deutlich höher. Denn nur dann macht es für den Händler Sinn.“ Nokian ist vergleichsweise exklusiv aufgestellt: „Wir möchten nicht, dass jede kleine Werkstätte unsere Reifen vertreibt und dann den Preis kaputt macht“, findet Gößler klare Worte. Nokian bemüht sich, bei den Kapazitäten nicht zu übertreiben. „Wenn der Händler eventuelle Überkapazitäten vernünftig abbauen kann, kommt es nicht zu den Preisschleudereien in den Börsen.“ Das gut aufgestellte, aber zahlenmäßig überschaubare Händlernetz ist ein großer Vorteil in der qualitativen Marktbearbeitung, das soll auch so beibehalten werden. „Wir werden nicht mit der Gießkanne den Markt bearbeiten“, erklärt Gößler.
Hochgeschwindigkeitsreifen für Premiumansprüche Während der im vergangenen Jahr präsentierte WR D4 eher den konsequenten Winterreifen darstellt, ist
28
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Hochleistungswinterreifen für starke und sportliche Fahrzeuge: der neue Nokian WR A4 der neue WR A4 für den sportlichen Einsatz mit besonderen Qualitäten bei nassen Verhältnissen vorgesehen, also Fahrbahnbedingungen wie sie in Mitteleuropas Winter heute der Standard sind. Sportliches Fahrverhalten hat bei den Käufern und Fahrern eine hohe Priorität. Die Dimensionen beginnen bei 205/55 R16 und reichen bis zu den Supersportbereifungen eines Bentley Continental, der bei der internationalen Presse- und Händler-Präsentation im österreichischen Saalfelden im Mittelpunkt stand. Auch wenn beim WR A4 als Nachfolger des A3 großer Wert auf die Verbesserung des Schnee- und Matschverhaltens gelegt wurde, hat das Verhalten bei sportlicher Fahrweise und bei Nässe oberste Priorität. „Insgesamt verfügt der Reifen über mehr Wintergrip und besseres Lenkverhalten im Vergleich zum Vorgänger“, so Gößler.
Zahlreiche Unterscheidungsmerkmale Als Erfinder des Winterreifens (1936) und des Hochgeschwindigkeitswinterreifens bis 270 km/h (2002) hat Nokian seine Vorteile und Alleinstellungsmerkmale auch beim WR A4 umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise die Coanda-Technologie und die polierten Laufrillen für raschen Abtransport des Wassers. Sowohl für den Reifenbetrieb wie auch für den Endkunden sind die patentierten Indikatoren mit 8, 6, 4 Millimeter-Profiltiefe und dem SchneeflockenSymbol sowie die Markiermöglichkeit von Reifendruck, Montageposition und Anzugsdrehmoment direkt am Reifen ein Vorteil. Technisch wird zudem auf leichte Montierbarkeit wert gelegt. • (GEW)
REIFEN EXTRA
anteile kontinuierlich ausbauen kann. Wie gelingt das? Etwa deshalb, weil man sich Marktanteile kauft? Dies wäre eine kurzfristige Strategie, die angesichts eines langfristig rückläufigen Marktes wohl niemandem helfen würde. Außerdem greift diese Hypothese zu kurz, um eine jahrelange nachhaltige Aufwärtsentwicklung zu erklären.
Maßgeschneiderte Lösungen
Anders als die anderen Die Reifenbranche durchlebt gravierende Veränderungen. Dennoch kann das Traditionsunternehmen Semperit seine Marktanteile kontinuierlich ausbauen. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis von Geschäftsführerin Dr. Andrea Appel und ihrem Team? Von Philipp Hayder
G
emessen an der Gesamtbevölkerung, ist der Fahrzeugbestand in Österreich im vergangenen Jahr erstmals gesunken. Auch die durchschnittlichen Kilometerleistungen sind rückläufig, die nicht nur in Wien grassierende „Auto-Raus-Politik“ nimmt immer mehr Menschen die Freude an der individuellen Mobilität. All das hat Folgen für den Reifenmarkt: Selbst bei wohlmeinender Betrachtung entwickelt er sich bestenfalls stagnierend. In den meisten europäischen Ländern ist die Situation ähnlich. Dennoch steigt die Menge der in die Märkte gepressten Reifen, bevorstehende Werkseröffnungen außereuropäischer Hersteller werden das Ihre zur Fortsetzung dieser Entwicklung beitragen. Die Folgen sind vorhersehbar – hoher Preisdruck und sinkende Margen.
Kein „gekaufter“ Markt Umso erstaunlicher ist es, dass Semperit in Österreich seine Markt-
Semperit gelingt es vielmehr besser als anderen Anbietern, sich auf die Veränderung der Marktgegebenheiten einzustellen. Möglich ist dies aufgrund der intensiven Branchenkenntnis des rund 100 Personen umfassenden Teams – eine Marktnähe, die so mancher Wettbewerber aufgrund internationaler Konzernstrategien längst verloren hat. „Wo wir können, unterstützen wir unsere Partner individuell und bieten maßgeschneiderte Lösungen“, erläutert Dr. Andrea Appel die Philosophie des Marktführers. Auch die Entscheidungswege bei Vertrieb, Marketing, Logistik und Buchhaltung sind kurz. Zweifellos macht es sich bezahlt, dass Semperit am österreichischen Markt nach wie vor eine vollständige Organisation unterhält.
Kompetenz und Innovationskraft Gleichzeitig profitiert Semperit von der Integration in die Continental-Strukturen: Optimierte Prozesse, bewährte „Best Practices“ und vor allem das ProduktKnowhow des Weltkonzerns leisten einen wesentlichen Beitrag zum Markterfolg. „Die technologische Kompetenz und die Innovationskraft von Continental werden auch weiterhin in jedem Reifen von Semperit zu finden sein“, unterstreicht Appel. Das gilt sowohl für Winterpneus, seit jeher die Kernkompetenz der österreichischen Marke, als auch für das Sommerreifenprogramm.
Der Mensch entscheidet Bei Semperit behauptet man keineswegs, ein Patentrezept für den Erfolg am schwierigen Reifenmarkt gefunden zu haben. Sehr wohl pflegt man aber vielfältige individuelle Stärken, die es dem Unternehmen und seinen Vertriebspartnern ermöglichen, jede sich bietende Chance zu nützen. Hinter all dem steht eine Überzeugung, die Appel mit dem Satz „tire business is people business“ ausdrückt – oder anders gesagt: Gerade in fordernden Zeiten sind es die Menschen, die schlussendlich über den Markterfolg entscheiden. •
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
29
REIFEN EXTRA
Nagelprobe bestanden Mit dem Bridgestone DriveGuard kann die Fahrt trotz Beschädigung fortgesetzt werden
und damit sind seit November 2014 produzierte Fahrzeuge verpflichtend ausgestattet.
Höherer Preis dennoch attraktiv Der rund 10 Prozent teurere Produktpreis des DriveGuard lässt sich aus Sicht der Reifenspezialisten beim Käufer dennoch solide argumentieren, zumal die Laufleistungen gegenüber den StandardReifenangeboten attraktiv sind. Erste Reaktionen aus dem Handel nähren bei Bridgestone die Hoffnung, im vorhandenen Verdrängungswettbewerb im anstehenden Sommerreifenersatzbedarf Erfolge zu verbuchen. Die bislang 19 Sommergrößen werden laufend erweitert und ab Mitte 2016 wird europaweit die DriveGuard-Winterkollektion im Handel erhältlich sein.
Umfassende Palette
Die Technologie des Bridgestone DriveGuard sorgt im absatzgeschwächten Reifenhandel für neue Aufmerksamkeit. Nach dem Handel muss jetzt der Kunde davon überzeugt werden.
M
Mit dem DriveGuard als sichere Speerspitze soll auch die restliche BridgestonePalette noch zusätzlichen Rückenwind bekommen. Am Automobilsalon stellte Bridgestone gemeinsam mit Firestone die wichtigsten Modelle vor. Ein Technologieträger ist beispielsweise der Potenza S001 für Hochleistungssportwagen, darunter der Plug-in-Hybrid BMW i8. Im Touring-Segment kommt mit dem Turanza T001 eines der Flaggschiffe von Bridgestone zum Einsatz. Das Modell bietet eine attraktive Mischung aus Sicherheit, Komfort, Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit. Der Ecopia EP500 komplettiert das BridgestoneAngebot in Genf. Hier sorgt die Kombination eines großen Reifendurchmessers mit einer schmalen Lauffläche für hohe Effizienz bei Aerodynamik und Rollwiderstand, ohne auf hervorragende Haftungseigenschaften zu verzichten. • (LUS)
it dem DriveGuard bietet Bridgestone einen neuen Sicherheitsreifen an, der es Autofahrern ermöglicht, nach einer Reifenpanne weiterzufahren, und der hilft, die unmittelbare Belastung und unsicheren Begleitumstände zu vermeiden. Fahrer können frei entscheiden, wann und wo sie innerhalb der 80 Kilometer „Notfahrstrecke“ bei Tempo 80 ihren Reifen wechseln lassen. Für den Reifen(fach)handel bringt das wiederum den Vorteil, aus dem RunflatAngebot eine bislang ideale Lösung anbieten zu können, denn neben den Notlaufeigenschaften bietet DriveGuard vergleichbaren Komfort wie ein konventionelles Produkt und erreicht laut Werksangaben die Bestnote bei NassNeben den Notlaufeigenschaften haftung (EU-Reifenlabel A) und kurbiete DriveGuard vergleichbaren zen Bremswegen. Voraussetzung ist ein Komfort wie ein konventioneller Reifendruckkontrollsystem (RDKS) Reifen, verspricht Bridgestone
30
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Firestone für den Winter Firestone erlaubt am Automobilsalon in Genf bereits einen Ausblick in die nächste Wintersaison. Der Destination Winter punktet dabei mit dem Reifenlabel B bei Nasshaftung und sorgt darüber hinaus für Sicherheit auf Eis und Schnee. Das neue Modell wurde für das wichtige und wachsende Segment der kleinen und mittelgroßen SUVs entwickelt.
Mit Aeolus lässt sich im Markt die Fahne der Chinesen-Reifen hochhalten
Kontrollierte Distribution Reifen Straub, Handelspartner von Aeolus in Österreich, setzt im Verdrängungsmarkt auf die im Markt flexiblen Nischenmarken – wenn die Chinesen nicht mit dem Pirelli-Vertrieb experimentieren.
D
as durch die etablierte Reifenindustrie verursachte Ungleichgewicht im Reifenhandel stört den süddeutschen Reifengroß- und Einzelhändler Eugen Straub und so überlegt er Möglichkeiten, im angebotsüberfrachteten Reifenmarkt dennoch Geld verdienen zu können. „Aeolus verspricht derzeit eine kontrollierte Distribution und das technisch ansprechende Reifenangebot wird nicht an allen Ecken verramscht. Wer sich zu uns Reifenfachhändlern bekennt, den forcieren wir und unsere Kunden, die Reifen kaufen, wenn sie sie brauchen, lassen sich von uns in dieser Richtung gerne beraten.“ Der Angst, dass Aeolus im Stückzahlwahn sich der Pirelli-Vermarktung anvertrauen könnte, begegnet Straub locker mit der Antwort, weitere technisch anspruchsvolle asiatische Reifen (z. B. Sailun) im Portfolio zu haben. Aeolus sind TÜV-zertifizierte Reifen und erfüllen alle gängigen Sicherheitsvorschriften. Straub: „Im kontrollierten Vermarktungsraum verdienen ich und meine Abnehmer damit Geld.“ Er fragt sich angesichts des BRV-Papiers „Geschäftsmodell Zukunft“ in diesem Zusammenhang, wer eigentlich „Marke“ definiert. „Etablierte Marktführer müssen längst nicht mehr erste Wahl sein“ und verweist auf die jüngsten Sommerreifen-Testergebnisse, die zum Beispiel Vredestein an der Spitze führen. • (LUS)
Eugen Straub erwartet sich mit Nischenmarken wie Aeolus im heiß umkämpften Reifenbusiness die Unterstützung, die er von den Marktführern nicht mehr ausreichend erhält
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
REIFEN EXTRA
Klein und Tip Top Mit dem umfassenden Programm von Rema Tip Top hat Klein Autoteile die passenden Lösungen für die kleinen Probleme des Reifenbetriebes.
S
eit der Übernahme des Vertriebs von Rema Tip Top im vergangenen Jahr haben wir alle Produkte des umfangreichen Sortiments im Reifenbereich lagernd“, erklärt Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile, das Angebot von Rema Tip Top. Die Palette umfasst alles für den luftgefüllten Reifen vom Fahrrad über Motorrad bis zu Pkw und Lkw. Das Unterscheidungsmerkmal sind laut Bayer die Vielseitigkeit und die Qualität. „Bei Reifenpflastern gibt es große Unterschiede“, erklärt Bayer: „Rema Tip Top hat Lösungen mit europäischem Prüfbericht. So können auch Hochgeschwindigkeitsreifen repariert werden.“ Voraussetzung ist die Schulung des jeweiligen Mitarbeiters bei Rema Tip Top. „Speziell bei den großen Dimensionen beispielsweise in der SUV-Klasse ist eine Reparatur nach einer Beschädigung, etwa durch einen Nagel, ungleich günstiger als zwei neue Reifen. Entscheidend ist natürlich die Sicherheit, und die ist durch das Zertifikat und den ausgebildeten Mitarbeiter gegeben.“
Die komplette Palette von Rema Tip Top für den Reifenbereich ist bei Klein Autoteile verfügbar
Verbrauchsmaterialien und Geräte
Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile
Jüngste Neuerung sind die Klebegewichte in verschiedenen Farben, von Silber über Schwarz bis zu Gelb oder Rosa. Die Verbrauchsmaterialien der Marke Rema Tip Top stehen bei Klein im Mittelpunkt, dazu kommen Werkzeuge wie Drehmomentschlüssel, Schlagschrauber oder Highlights wie die teflonbeschichteten Montage-Nüsse zur Schonung der Alufelge. Komplettiert wird das Angebot von den Werkstattausrüstungsgeräten. Rechtzeitig zur Reifenumrüstung startet Klein Autoteile seine bekannten Kampagnen. „Wir haben zur Reifensaison eine Vielzahl an attraktiven Aktionen“, so Bayer. • (GEW)
Alle Dimensionen und Marken verfügbar Wilfried Fleischmann punktet mit seinem umfangreichen Lager. Autohäuser und Werkstätten in Wien und Umgebung werden am selben Tag beliefert.
D
ie Position als Dienstleister für Autohäuser in Wien und Niederösterreich hat sich gut entwickelt und wird noch laufend verbessert“, freut sich Wilfried Fleischmann, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Reifenhandels in Klosterneuburg: „Es spricht sich herum, dass wir uns sehr auf die vom Markt nachgefragten Ersatzreifen spezialisiert haben.“ Dafür hat Fleischmann sein großzügiges Lager von der bisherigen Volumenorientierung auf größte Vielfalt umgestellt, alle gängigen Marken und Dimensionen sind lagernd. Die Lagerstückzahl wurde reduziert, dafür die Anzahl verschiedener Dimensionen erhöht. Eine Entwicklung, die auf die laufend wachsende Zahl an Fahrzeugmodellen und der damit verbunden Reifenvielfalt zurückzuführen ist. „Immer mehr Markenautohäuser merken, dass es für die schnelle Bedarfsdeckung einen gibt, der alles hat“, lächelt Fleischmann.
32
Bis 11 Uhr bestellen
Der Reifen-Nahversorger für Autohäuser und Werkstätten: Wilfried Fleischmann
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Seit der Umstrukturierung vom Volumen auf Vielfalt und rasche Nahversorgung konnte der etablierte Unternehmer viele neue Kunden gewinnen. Neben dem Lager sind die Serviceleistung und Logistik ein Bonuspunkt: „Egal ob BMW, Mercedes oder VW: Wenn der Markenbetrieb ein Auto gerade auf der Hebebühne hat, ist schnelle Lieferung gefragt. Bis 11 Uhr bestellt, bekommt der Betrieb die Reifen noch am selben Tag, auch Freitag oder Samstag“, erklärt Fleischmann seinen Vorteil. „Das hat uns im vergangenen Jahr Zuwächse gebracht.“ Derzeit zählt Fleischmann 350 Wiederverkäufer zu seinen Kunden: „Der Plan sind 500 Betriebe im Raum Wien.“ • (GEW)
REIFEN EXTRA
Die neueste Mode: Alcar bringt dieser Tage die Räderdesigns Dotz Revvo, AEZ Strike und AEZ Raise (v. l.) auf den Markt
Rundum gut betreut Breite Auswahl, zuverlässige Logistik und attraktive neue Designs: So präsentiert sich Alcar am Beginn der diesjährigen Sommerrädersaison.
I
mmer weniger Autohäuser und Reifenspezialisten bestellen Alufelgen auf Vorrat. Kein Wunder, meint Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar Heringrad: „Angesichts der stetig wachsenden Zahl an Fahrzeugmodellen und der nochmals um ein Vielfaches größeren Vielfalt an jeweils geeigneten Rädern ist es kaum mehr möglich, Kundenwünsche im Voraus einzuschätzen.“ Professionelle Lieferanten nehmen ihren Partnern daher die Lagerhaltung ab – allen voran der Marktführer Alcar: Die Firmengruppe hält allein in der österreichischen Zentrale Hirtenberg über 50.000 Aluräder vorrätig, das 2014 eröffnete Logistikzentrum in Balve (Nordrhein-Westfalen) fasst sogar bis zu 700.000 Felgen.
Attraktive Neuheiten
Zur Vielzahl der rasch und zuverlässig gelieferten Räder gesellen sich 3 neue Sommerdesigns: Die von 17 bis 20 Zoll verfügbare Felge Dotz Revvo trägt den revolutionären Anspruch bei Technik und Optik, wahlweise in den Farben bronze oder gunmetal, bereits im Namen. In den Dimensionen 19 und 20 Zoll ist bei dem sportlichen, betont konkav gestalteten Design auch eine Mischbereifung möglich. Die Marke AEZ bietet mit dem Alurad Strike, das dank zehn schlanker Felgenpaare trotz großer Oberfläche leicht und dynamisch wirkt, ein vor allem für Premium-SUVs gedachtes Modell in den Dimensionen 18 bis 20 Zoll an. Zur Wahl stehen mit black polished und graphite matt zwei besonders modische Farben. Ebenfalls von AEZ kommt das Modell Raise (17 bis 20 Zoll), das in highgloss oder gunmetal einen gleichermaßen glänzenden Eindruck macht – übrigens auch deshalb, weil es dank ECE-Genehmigung in 18 Zoll an vielen Kompaktklassefahrzeugen von Mercedes-Benz und den VW-Konzernmarken eintragungsfrei verwendbar ist. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Christian Thaller unterstreicht die professionelle Betreung des Fachhandels
33
REIFEN EXTRA
Die Porsche Konstruktionen GesmbH mit Sitz in Salzburg, seit Mitte 2014 Nachfolgegesellschaft der Auto Z, vertreibt eine große Auswahl an Ersatzteilen und Zubehör, darunter auch Felgen.
(V. l.) AZW Atlantis, AZW Candid, Autec Scandic und AZW Distinct
Felgendesigns für jeden Geschmack D as europäische Logistikzentrum mit mehr als 700 autorisierten Markenbetrieben im In- und Ausland vertreibt Ersatzteile und Zubehörbedarf für die Marken VW, Audi, Seat, Škoda und Porsche. Zum Start in die Frühjahrssaison gibt’s eine Auswahl neuer Felgendesigns, auch von der Eigenmarke „AZW“, die vor mehr als 10 Jahren eingeführt wurde.
Kunden haben die Qual der Wahl Klare Konturen sowie eine hochglanzpolierte Oberfläche in zwei aktuellen Trendfarben, verleihen der „AZW Distinct“ ein elegantes Aussehen. Die „AZW Verona“ liefert einen kontrastreichen Auftritt: Vor einem schlicht gehaltenen Mittelbereich schafft die
klare Linienführung der fünf V-Speichen eine hochwertige Optik. Die „AZW Candid“, zeigt sich elegant und sportlich zugleich in einer Kombination aus schwarz-glänzender Lackierung und frontpoliertem Bereich. „AZW Atlantis“ präsentiert sich in Daytonagrau und Silber. „Autec Skandic“ heißt das neueste Leichtmetallrad, welches durch langlebiges Design überzeugt. Es ist in den Farben Silber und Schwarzmatt (in ausgewählten Dimensionen) erhältlich. Das neue Vielspeichenrad „Autec Oktano“ besticht durch seine asymmetrische Linienführung und die bis zum äußeren Rand des Felgenhorns reichenden Speichen. Egal ob schwarz hochglanzpoliert oder graumatt lackiert, diese Felge sorgt für Aufsehen. • (DSC)
REIFEN EXTRA
Ruhe vor dem Ansturm Freie Reifenfachbetriebe sollten für die kommenden RDKSAufgaben gerüstet sein, ist man bei Schrader überzeugt, selbst wenn der große Ansturm bislang noch ausgeblieben ist.
M Markus Schmid, Marketing-Leiter Aftermarket bei Schrader
arkus Schmid, Marketing-Leiter für das weltweite Aftermarket-Geschäft bei Schrader verweist dabei auf die Studie „The European Automotive Aftermarket Landscape“ der renommierten Boston Consulting Group, wonach Verschleißreparaturen bei bis zu vierjährigen Fahrzeugen zu 89 Prozent in Markenwerkstätten stattfinden. Bei der Wartung sind es 69 Prozent und beim Reifenservice noch immer 46 Prozent, die exklusiv zum Markenbetrieb kommen. Erst danach erfolgt immer öfter der Wechsel zu den freien Betrieben. Nachdem RDKS für neu homologierte Fahrzeugtypen ab November 2012 und für neu produzierte Autos erst ab November 2014 verpflichtend war, sind die betroffenen Fahrzeuge meist noch im der Markenbetreuung und kommen erst später zu den freien Betrieben.
Wartung beim Reifenwechsel Die Wartung der meist direktmessenden Systeme kann eine wichtige Einnahme- und Kundenquelle für den freien Reifenfachbetrieb werden, der ohnehin
Service und Wartung der RDKS-Sensoren werden zum Zusatzgeschäft
Schrader bietet hochwertige Sensoren und Service-Kits unter großem Ertrags- und Frequenzdruck steht. Schrader empfiehlt dafür Universalsensoren wie den Schrader EZ-sensor 2.0. Damit würden beliebig viele Fahrzeugtypen abgedeckt werden. Die Kundenbindung erfolgt durch die Wartung der Sensoren. „Die zugehörigen Ventile müssen bei jedem Reifenwechsel gewartet und Verschleißteile aussortiert werden. Hierfür bietet Schrader fix und fertig vorkonfektionierte Service-Kits“, so Schmid. • (GEW)
REIFEN EXTRA
CHeck-Reifenservice in Brückl ist der erste mobile ReifenservicePartner von Delticom in Österreich
Vor der Haustür montiert Der Online-Reifenhändler Delticom läutet mit dem mobilen Reifenservice die Zukunft der Reifenmontage ein.
Montage zu Hause oder vor dem Büro Der Autofahrer bestellt bequem über das Internet und vereinbart auch gleich einen Montagetermin bei sich zu Hause oder an der Büroadresse. Dabei können die Reifen an diese Adresse oder auch direkt an den Montagepartner geliefert werden. In weiterer Folge bleibt der mobile Montagepartner erster Ansprechpartner auch für den saisonalen Reifenwechsel. Nach dem Start in Deutschland hat Delticom über die Plattform ReifenDirekt.at bereits einen Partner in Österreich. CHeck-Reifenservice ist seit 2013 Teil des Delticom-Montagepartner-Netzwerkes und nun auch mobiler Reifenservice-Partner im Bereich Kärnten und Steiermark. • (GEW)
D
as Reifengeschäft im Internet bietet noch weitere Chancen und Möglichkeiten, auch für bestehende Reifen(fach)betriebe. „Wir ermöglichen den freien Betrieben, auch in Zukunft unabhängig und frei zu agieren“, erklärt Andreas Faulstich, Leiter des B2B-Geschäfts bei Delticom AG. Um den Kunden auch weiterhin zu binden, hat Delticom für die Plattform ReifenDirekt.at einen mobilen Reifenservice entwickelt, der über die reine Montagepartnerschaft hinausgeht.
Räder und RDKS online konfigurieren Großhändler Interpneu hat seinen Onlineshop entscheidend weiterentwickelt und auch exakte RDKS-Zuordnung implementiert. Der Händler kann den Webshop in seine Homepage einbinden.
O
berste Priorität bei der Weiterentwicklung des Onlineshops hatte die Serviceorientierung für den Händler. So wurde die einfache, schnelle und zielorientierte Suche im umfangreichen InterpneuGesamtsortiment noch einmal verbessert und neben Reifen und Felgen auch der wachsende und komplexe Bereich RDKS komplett integriert. Zudem wurden die individuelle Verkaufspreiskalkulation, der Anzeigenwechsel zwischen Ein- und Verkaufspreis, eine zeitsparende Angebotsverwaltung sowie aktuelle Sonderangebote umgesetzt. Damit unterstützt Interpneu seine Partner direkt im Kundengespräch. „Gerade im Bereich (RDKS) bietet der Shop wertvolle Unterstützung in der Vermarktung von Felgen und Kompletträdern. Hier bieten wir laut unseren Kunden gegenüber den Wettbewerbern echten Mehrwert, zum Beispiel durch die hilfreichen fahrzeug- und sensor-
36
spezifischen Anlernhinweise“, erklärt Dominique Perreau der sowohl für die Online-Vermarktungssysteme wie auch als Vertriebsleiter für den österreichischen Markt verantwortlich ist.
Potenzial in Österreich
Dominique Perreau, Vertriebsleiter und OnlineVerantwortlicher
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
„Für 2016 wollen wir die Betreuung unserer österreichischen Partner noch stärker intensivieren. Wir sehen im österreichischen Markt noch Potenzial. Ein Ziel ist daher, weitere Neukunden von unserer Leistungsstärke beim Reifen- und Felgensortiment sowie von unseren Verkaufshilfen zu überzeugen“, so Perreau. Einen zusätzlichen Mehrwert bietet Interpneu mit der sogenannten Whitelabel-Funktion. Hier hat der Händler die Möglichkeit, den Räderkonfigurator mit individuellem Logo auf seiner Website einzubinden. • (GEW)
REIFEN EXTRA
Hingucker für jedes Auto Mit dem Wissen aus 135 Jahre Metallverarbeitung befasst sich Borbet seit 1987 einzig und allein mit der Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Premiumrädern.
D
as Unternehmen verspricht, mit den gefertigten Rädern jedes Fahrzeugmodell zum Hingucker zu machen. Borbet ist als zuverlässiger Erstausrüster für die weltweite Automobilindustrie und als gefragter Partner für den Fachhandel bekannt. Mit kompromisslosem Qualitätsmanagement und innovativen Fertigungsverfahren wird für höchste Zuverlässigkeit bei den Produkten gesorgt. Laufend werden neue
Designs entwickelt, in der Kategorie „Premium“ speziell für Fahrzeuge der gehobenen Klasse. So etwa den Kia Sorento, für den sich das Borbet PremiumRad CW3 in 9,0 x 20 Zoll mit der Einpresstiefe 40 optimal eignet. 10 Doppelspeichen und eine stattliche Nabenkappe sowie eine kräftige Krümmung der weit auslaufenden Speichen geben dem Rad eine kraftvolle, stattliche Erscheinung.
Classic-Rad für den VW Touran Im umfassenden Rädersortiment ist für jeden Geschmack ein Hingucker dabei
Die jüngste Neuentwicklung im Räderprogramm, das Borbet CA, verleiht etwa dem neuen VW Touran in der Farbvariante „crystal silver“ einen individuellen Look. In der Größe 7,0 x 16 Zoll und den Einpresstiefen 45 und 50 ist das Classic-Rad perfekt auf den Touran abgestimmt. Dank der auflagen- und eintragungsfreien Verwendbarkeit mit Schneeketten-Freigabe kommt das Fahrzeug sicher durch den Winter. • (MPI)
Saubere Räder – zufriedene Kunden
S
iems & Klein, traditionsreiche Fachfirma für Werkstattausrüstung, bietet auch im Reifenbereich entsprechende Produkte und Beratungen. Durch die Komplexität der Fahrzeuge und der Reifenmontage ist die richtige Ausstattung für die Werkstätte wichtiger denn je, die Experten von Siems & Klein beraten den Kunden vor und nach dem Kauf. Das Angebot reicht von Pkwüber Lkw- bis zu MotorradReifen-Montagegeräten. Ein besonders innovatives Gerät hat Siems & Klein mit der Räderreinigung Tiresonic im Angebot. Reifen und Felgen kommen in ein Wasserbad und werden dort mit Ultraschall schonend und rückstandslos gereinigt. Die Bedienung ist dank Schnellspannvorrichtung und „one-touch“-Systembedienfeld schnell und einfach. •
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
37
REIFEN EXTRA
RDKS-Programmierung mittels App Mit der IntelliSens-App von Huf wird die Konfiguration von RDKS-Sensoren deutlich vereinfacht.
F
ür die Programmierung von RDKS-Sensoren hat die Werkstätte bzw. der Reifenfachbetrieb bislang ein Diagnose- und Konfigurations-Gerät benötigt. Eine Investition, die sich noch nicht alle Betriebe geleistet haben. Als innovativer Anbieter der IntelliSens-UniversalSensoren hat Huf nun eine neue Möglichkeit entwickelt. Mit der IntelliSens-App haben Betriebe die Möglichkeit, die Sensoren über ein AndroidSmartphone bzw. -Tablet oder einen Windows-PC einfach und ebenso schnell zu konfigurieren.
Die IntelliSens Sensoren von Huf (o.) können über eine App (l.) konfiguriert werden delle, einfache und intuitive Bedienung sowie die Abdeckung aller gängigen, im Markt erhältlichen OESensoren“, erklärt Benjamin Müller, Product Manager Independent Aftermarket bei Huf. • (GEW)
Automatische Updates „Die Vorteile für Werkstätten liegen klar auf der Hand: automatische Updates für neue Fahrzeugmo-
Effizient und flexibel Die Reifenlagerlösungen von Europe Racking sind vielseitig einsetzbar und individuell in Selbstmontage aufzubauen.
S
owohl im Autohaus wie auch im Reifenfachhandel nimmt das Depot, also die Einlagerung von Kundenrädern, laufend zu. Im Gegensatz zu einem Neureifenlager, wo bei größeren Volumen die Produkte kompakt gelagert werden können, muss bei Kunden-Rädern jederzeit auf jeden Reifen zugegriffen werden können. Das macht speziell in bestehenden Räumlichkeiten individuelle und professionelle Lösungen nötig. Die Reifenregale von Europe Racking bestehen aus Grund- und Anbaufelder und sind damit individuell erweiterbar. Zudem sind die Lösungen
??
Hochwertige Lösungen für das Reifenlager von Europe Racking für eine einfache Selbstmontage geeignet. „Unsere Reifenregale sind die ideale Lösung für eine platzsparende und übersichtliche Einlagerung. Sie erreichen eine maximale Lagerkapazität bei direktem Zugriff auf jeden Reifen“, erklärt Markus Lämmli, Area Sales Manager Schweiz & Österreich. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
REIFEN EXTRA
Fit für die Onlinezukunft Mit incadea.fastfit bietet S4 Computer dem Reifenfachhandel eine umfangreiche Software, die auch für die zukünftigen Online-Herausforderungen gerüstet ist. incadea.fastfit schlägt den richtigen Reifen sowie die möglichen Zusatzleistungen wie Wischerblätter- oder Stoßdämpfertausch vor
D
urch die Übernahme des Software-Spezialisten BSS hat incadea als weltweit agierendes Unternehmen sein Portfolio um ein interessantes Produkt erweitert. Das nun unter dem Namen incadea.fastfit vermarktete Programm wurde speziell für die Verwendung von Reifenfachbetrieben entwickelt und ist weltweit im Einsatz. Zahlreiche Reifenhersteller von Bridgestone über Michelin bis zu Goodyear nutzen fastfit für ihre eigenen Niederlassungen sowie für bevorzugte bzw. Franchise-Partner. Dabei ist incadea.fastfit deutlich mehr als ein Reifenlager-Verwaltungs-Programm, vielmehr ist es ein Ticket für die Reise in die Onlinewelt des Reifenhandels. Als langjähriger Vertriebspartner von incadea sind die Salzburger EDV-Spezialisten von S4 Computer für den Vertrieb und Support von incadea.fastfit verantwortlich.
Nutzung der Onlinebörsen „Wir bieten echten Mehrwert für den Reifenhandel“, erklärt Ing. Michael Tiefenbacher, der bei S4 für den fastfit-Vertrieb verantwortlich ist. „Ähnlich zum DMS incadea.myengine ist fastfit ein sehr mächtiges Programm mit sehr vielen Funktionen, man muss es nur nutzen.“ Entscheidend für die Zukunft ist dabei die einfache und effiziente Nutzung der Online-Börsen. „Wir haben Schnittstellen zu allen namhaften Reifenbörsen, darüber hinaus kann sehr einfach ein eigener Webshop erstellt werden“, so Tiefenbacher. Grundvoraussetzung für die Beschickung der Börsen ist – ebenso wie bei der Nutzung als Lagerverwaltungs- oder Rechnungslegungs-Software – eine korrekte Datenbasis. Darum muss sich der Reifenhändler in diesem Fall nicht kümmern. Bei incadea.fastfit sind
alle Reifendaten von den Marken und Modellen über Dimensionen und Herstellerfreigaben bis zu den Listenpreisen im System hinterlegt. „Der Händler muss lediglich seinen Rabatt eingeben“, beschreibt Tiefenbacher nicht ohne Stolz. Möglich ist das nur durch die manuelle Überprüfung bzw. Eingabe der HerstellerDaten durch das fastfit-Team. Ein großer Aufwand, der gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Zielgruppengenaue Marketing-Aktionen Doch nicht nur im Onlineverkauf und der Lagerverwaltung bringt fastfit Vorteile und Verbesserungen, auch im täglichen Geschäft kann eine deutlich einfachere Abwicklung realisiert werden. Durch die Suche wird das Kundenfahrzeug entweder mit Kennzeichen, Fahrgestellnummer oder dem Kundennamen aufgerufen, das System schlägt sofort die lagernden Reifen der benötigten Dimension vor, im Bedarfsfall werden auch die rasch verfügbaren Produkte aus den B2B-Onlineangeboten angezeigt. Über das optionale CRM-Modul können die Kunden je nach Fahrzeug, Reifendimension oder km-Leistung individuell kontaktiert werden und spezielle Aktionen zielgruppengenau definiert werden. Komplettiert wird die Software mit einer Lösung für Servicearbeiten am Fahrzeug, die auch ein umfassendes Zeitmanagement mit Hebebühnen- und Ressourcen-Verwaltung beinhaltet. • (GEW)
Ing. Michael Tiefenbacher, bei S4 Computer für incadea.fastfit verantwortlich
REIFEN EXTRA
Die Montage läuft wie geschmiert
Breites Einsatzspektrum
Das neue Motorex Tyre Mounting Fluid erleichtert nicht nur die Montage und Demontage aller gängiger Reifentypen, es verhindert dank einer speziellen Formel auch die Korrosion zwischen Pneu und Felge.
O
ft sind es die Details, die das große Ganze perfekt machen. So sollte auch bei der Montage von Reifen auf hochwertige Schmiermittel vertraut werden, die langfristig den Reifen und die Felgen schützen. Das Motorex Tyre Mounting Fluid ist ein solches ProfiProdukt: Das schnelltrocknende Reifenmontage-Fluid hinterlässt keine sichtbaren Montagerückstände und hat herausragende Schmiereigenschaften. Darüber hinaus lässt es sich dank einer niedrigen Viskosität sehr sparsam auftragen und verhindert mittels einer speziellen Formel das Verbinden mit Wasser, was eine Korrosion zwischen Reifen und Felge im Keim erstickt.
Motorex Tyre Mounting Fluid
Dabei kann das Motorex Tyre Mounting Fluid für die einfache Montage und Demontage von Standardund Nutzfahrzeug-Pneus, Niederquerschnitts-Reifen (HP, UHP) sowie Runflat-Reifen (auch mit verstärkter Seitenwand) und PAX-Reifen (mit Stützring) verwendet werden. Dafür wird das Mittel beim Aufstecken einfach sparsam auf die beiden Reifenflanken angebracht, bevor der Pneu auf die Felge montiert wird. Bei der Reifendemontage wiederum wird das Fluid zwischen Reifen und Felge gepinselt, damit die Karkassen heil bleiben. Praktisch: Eine besonders saubere Arbeitsweise garantiert das eigens entwickelte Gebinde sowie eine Magnethalterung für die Montiermaschine. Erhältlich ist Tyre Der TMF Dispenser hilft beim Mounting Fluid bei Motorex-PartAuftragen des ner Derendinger. • (PSP)
Mounting Fluids
Auf RDKS spezialisiert Mit dem umfassenden RDKS-Angebot von CUB beliefert RTS den Reifenfachhandel in Deutschland und Österreich. Seit Kurzem ist ein Webshop mit integriertem Konfigurator online.
R
TS steht für Räder Service Technik und beschreibt damit exakt das Kerngeschäft des jungen deutschen Unternehmens. Die gesetzliche Verpflichtung von Reifenkontrollsystemen hat neue Angebote und Lösungen notwendig gemacht, die RTS durch die Partnerschaft mit CUB realisieren kann. Der taiwanesische Hersteller CUB hat sich auf elektronische Bauteile im automotiven Bereich spezialisiert und beliefert sowohl Fahrzeughersteller wie auch den Aftermarket. „Neben dem Vertrieb der RDKS-Produkte werden die Produkte von CUB an unserem deutschen Standort in Vettweiß auf europäische Marktanforderungen angepasst und nach entsprechenden individuellen Fahrzeugtests unsererseits freigegeben“, so Sascha Schnitter von RTS.
40
Uni-Sensoren von CUB, erhältlich bei RTS
Uni-Sensoren und Geräte Das Angebot umfasst Universalsensoren und Programmiergeräte und wird durch Nachrüstprodukte und entsprechende Schulungen im RDKS-Bereich ergänzt. Schnitter: „Durch die Verwendung von Uni-Sensoren erspart sich der Reifenfachbetrieb enorme Lager- und Logistikkosten und ist dennoch bestens vorbereitet. Gleichzeitig ist die Bestellung von vorprogrammierten Sensoren möglich.“ Seit Anfang des Jahres ist ein eigener Webshop verfügbar: „Unsere Kunden können im Webshop unter shop.tpmsshop.de im eigens eingerichteten FahrzeugKonfigurator sehen, für welches Fahrzeug wir welche Sensoren empfehlen und diese dort direkt online bestellen“, erklärt Schnitter. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
REIFEN EXTRA
Reifenhandel online Der VRÖ ist auf der Suche nach Zukunftsstrategien für seine Mitglieder. Am 31. März wird dazu das Seminar„Internet Marketing und Social Media“ veranstaltet.
Vredestein konnte als einzige Marke Kundenbindung und Qualitätswahrnehmung erhöhen
S
anjay Sauldie stammt nicht nur aus Indien, er ist auch ein echter Guru beim Thema Onlinehandel. Nachdem der deutsche Experte für Internetmarketing schon bei der Tagung des Teilehandels einen Impulsvortrag gehalten hat, wird er im Auftrag des Verbandes der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) ein ganztägiges Seminar abhalten. Das Thema ist nicht nur für den Reifenfachhandel, sondern für alle Unternehmen der Automobilbranche interessant. Die Veranstaltung findet am 31. März 2016 in Wien statt. Für VRÖ-Mitglieder betragen die Kosten 149 Euro exklusive Sanjay Sauldie, Mehrwertsteuer, für Nicht-Mit- 31. März in Wien glieder sind 198 Euro exklusive Mehrwertsteuer zu bezahlen. Die Anmeldung erfolgt über die VRÖ-Homepage www.vroe.at Im technischen Bereich unterstützt der VRÖ die Reifenreparaturschulung für Pkw-Reifen und RDKS der Firma Stahlgruber. Nach den Terminen in Salzburg Anfang März werden die 1-tägigen Veranstaltungen am 14., 15., 16. und 17. März in Wien stattfinden.
Michelin, Semperit und Goodyear sind die bekanntesten Marken im ReifenmarkenMonitoring
VRÖ-Obmann James Tennant
Oliver Michael, Stahlgruber-RDKSSchulung: Mitte März in Wien
rungen gegenüber dem Vorjahr. Bei der spontanen Nennung einer Reifenmarke bzw. auf die Frage „Welche Marke kennen Sie dem Namen nach?“ wurde Michelin am häufigsten genannt, dahinter folgen Semperit und Goodyear. Im Segment Sympathie und Preis-Leistungs-Verhältnis wurde Semperit am meisten genannt, Michelin holte sich den Sieg bei Werbeerinnerung, Top-Marke und Innovation. Interessanterweise konnten bis auf Goodyear und Vredestein keine Marke ihre Bekanntheitswerte von 2014 erreichen. Auch die Kundenbindung an eine Marke ist im Vergleich zu 2014 rückläufig, lediglich Vredestein konnte die Kundenbindung erhöhen. Gleiches gilt für die Wahrnehmung der Qualität, die generell rückläufig ist. Auch hier ist Vredestein die einzige Marke mit einer Erhöhung. • (GEW)
Branche in prekärer Situation Mit diesen Ausbildungen hilft der VRÖ seinen Mitgliedern in einer schwierigen Situation. „Der Jänner war okay, aber der Winter war definitiv nicht erfreulich“, erklärt VRÖ-Obmann James Tennant. „Der Reifenhandel befindet sich in einer prekären Situation.“ Denn die Lager der Reifenhändler sind nach wie vor gefüllt. „Wenn die Industrie davon spricht, dass die Lager abgeflossen sind, dann ist die Frage zu welchem Preis und wohin“, so Tennant. Eine Besserung hinsichtlich der Überproduktion und der schlechten Margensituation sei nicht in Sicht. „Eine Möglichkeit ist, die Dienstleistung zu erweitern, zu verbessern und besser zu verkaufen“, meint Tennant. Auch das Angebot an weiteren Serviceleistungen rund ums Auto ist für viele Reifenfachbetriebe interessant. In jedem Fall muss man das regionale Geschäft optimal ausnutzen.
Die bekanntesten Marken Das Reifenmarken-Monitoring, das der VRÖ im Jänner in Auftrag gegeben hatte, brachte einige Verände-
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
41
REIFEN EXTRA
Neues Reifenhotel im Weinviertel Die Zeiten, in denen die Reifen in Containern gelagert wurden, sind vorbei: Die neue, von Scholz Regalsysteme errichtete Halle im Autohaus Lamberg (Wolkersdorf) ist fertig.
Das Unternehmen von Firmenchef Gottfried Scholz hat in Österreich bereits mehrere Hallen unterschiedlicher Größe errichtet
Von Mag. Heinz Müller
H
ier ein leichtes Hämmern, dort ein Nachjustieren, weiter vorn kommt bereits der nächste metallene Steher: Bei unserem ersten Besuch im Autohaus Lamberg in Wolkersdorf war deutlich zu sehen, dass die fünf Arbeiter der Firma Scholz Regalsysteme nicht die erste derartige Halle aufstellen. Jetzt, einige Wochen später, ist das „Reifenhotel“ in Betrieb: Wenn demnächst die Kunden zum Umstecken auf Sommerpneus kommen, erwartet sie ein komplett neues Angebot zur Lagerung ihrer Räder. Walter Tauscher, Standortleiter des Betriebes, ist froh, dass die Arbeiten abgeschlossen sind: Diese waren ein wichtiger Teil der Umgestaltung im ehemaligen Autohaus Gindl, das von Dr. Josef Lamberg, Chef eines großen Wiener VW-Betriebes, übernommen wurde. Bis vor wenigen Monaten wurden die Reifen noch in einem kleinen Containerdorf auf der Wiese hinter dem Betrieb gelagert. Doch dieses platzte mit mittlerweile 500 Garnituren trotz mehrmaliger Erweiterung aus allen Nähten. Außerdem war der Transport der Reifen aus den Containern mit hohem Zeitaufwand verbunden.
Fläche exakt zurechtgeschnitten – und drei Tage später mit der Aufstellung begonnen. Die Teile dazu wurden von Scholz Regalsysteme per Lkws geliefert: Zuerst das Regal, dann die Böden. So entfiel auch das lästige Zwischendurch-Einlagern der Teile am Firmengelände. Ein Vorteil, der vor allem bei den stets beengten Platzverhältnissen in Autohäusern nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Standortleiter Walter Tauscher überwachte den Baufortschritt in Wolkersdorf
Teile wurden „just in time“ geliefert Lamberg suchte nach einer Lösung und fand diese im Frühsommer des Vorjahres in einer Beilage von Scholz Regalsysteme in „AUTO & Wirtschaft“. „Das ist genau das Richtige für Wolkersdorf“, sagte er zu Tauscher. Die Freifläche neben den Werkstätten wurde adaptiert und betoniert, einen Tag später die
42
Der „Gorilla“ (hinten) hilft beim Einlagern, vorn steht die Räderwaschmaschine
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2016
Platz für rund 1.000 Garnituren Die Errichtung der Reifenhalle in Wolkersdorf hat mehrere Vorteile: Erstens entfallen die langen Transportwege: In der Saison mussten im Autohaus Lamberg stets 20–30 Garnituren pro Tag per Rodel aus einem der sieben Container geholt werden. Vor allem können die Reifen nun in der Halle selbst gewechselt werden, auch das Waschen geht mit einer eigenen Anlage jetzt viel einfacher als bisher mit dem Hochdruckreiniger. Am wichtigsten ist aber, dass nun Platz für rund 1.000 Garnituren zur Verfügung steht: „Wir brauchen diese Kapazitäten dringend, da sich immer mehr Firmen in Wolkersdorf ansiedeln und ihre Reifen bei uns lagern wollen“, erklärt Tauscher. Sollte der Bedarf weiter steigen, kann das Lager erweitert werden. Das Lager im Weinviertel ist nur eines der von Scholz Regalsysteme mit Sitz in Hofheim am Taunus (das ist zwischen Frankfurt und Wiesbaden) in Österreich errichteten: Unter anderem haben das Autohaus Weiz (VW, Audi, Skoda) und Reifen Engelhard (Wien) ähnliche Projekte verwirklicht. •
CONTROL. There are no shortcuts.
Find us on
go the
distance
Mit uns bleiben Sie auch auf der StraĂ&#x;e immer in der Bahn.
Der neue Eagle F1 Asymmetric 3 TĂœV getestet
M A D E T O F E E L G O O D.