REIFEN & Wirtschaft 07-08/2017

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Juli-August 2018 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

UMFRAGE

Wachsende Dynamik im Reifenhandel

Vertriebsstrukturen Neues Profil fĂźr den Handel?

Reifenzukunft

Konzepte: Utopie oder Wirklichkeit


STABIL SICHER FLEXIBEL Effiziente Räderlager passen sich den örtlichen Gegebenheiten an und erfüllen Kriterien wie platzsparend, flexibel und sicher. Die Vielfalt der verschiedenen Räderlagersysteme von SSI SCHÄFER erfüllen genau diese Kriterien.

ssi-schaefer.com


EDITORIAL Den Lieferanten, den man unterstützt

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edes Land bekommt die Politiker, die es verdient, jeder Kunde bekommt den Lieferanten, den er unterstützt. Das bedeutet: Kaufen die Menschen nur mehr online, wird es bald kaum Geschäfte, keine Nahversorger und letztlich auch keine Jobs mehr vor Ort geben. Kein Reifenhändler, keine Werkstätte, die nicht schon über vom Kunden mitgebrachte Reifen, Öle oder Teile gejammert hätte. Aber wie halten es die Betriebe selbst mit dem Online-Kauf im Ausland? • Wie viele der kleineren Betriebe, Autohäuser und Werkstätten bestellen übers Internet bei diversen Reifen-­ Börsen und Online-Großhändlern? Bitte nicht falsch verstehen: nichts gegen seriöse Großhändler, die mit ­eigener Logistik saubere B2B-Lösungen umsetzen. Problematisch sind jene Broker, die europaweit Preisroulette spielen und damit auch Endkundenbörsen

Jeder Betrieb, der bei internationalen Brokern und einschlägigen Online-Plattformen einkauft, muss wissen, wen er damit unterstützt. ­ ersorgen oder betreiben. Jeder Betrieb, der dort einv kauft, muss wissen, wen er damit unterstützt – und darf sich dann auch nicht über seine Kunden beschweren, die mit mitgebrachten Reifen am Verkaufspult stehen. • Denn die Österreicher hätten ihr Glück selbst in der Hand. Ein Beispiel gefällig? Die Insolvenzen von Ruhdorfer und Bruckmüller haben etwas Platz im B2B-Geschäft eröffnet, das durchaus einige der größeren Betriebe in Österreich genutzt haben, das aber auch wieder den internationalen, wirklich Großen geholfen hat. Will man ein faires Preisgefüge, Kooperationsmöglichkeiten, loyale Partner und Lieferanten vor Ort haben, dann sollte man wohl die verbliebenen österreichischen Reifen(groß)händler, die im internationalen Kontext eher Klein-, aber Feinhändler sind, beauftragen.

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B

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Goodyear-Dunlop verstärkt Vertrieb

Neu im Außendienst Patrick Stimmeder betreut als neuer Pirelli-Außendienstmitarbeiter den Ersatzmarkt von Salzburg bis Waldviertel. Vorgänger Thomas Hummer ist nunmehr Key Accounter für Ostösterreich.

Im Autohaus-Team von Goodyear Dunlop Tires Austria ist ab sofort Christian Kreuter für das Gebiet Ostösterreich als Sales Representative Car Dealer verantwortlich. Er bringt 25 Jahre Erfahrung aus dem Autohaus mit – „seine Expertise ist ein großer Mehrwert für unsere Partner“, freut sich Vertriebsleiter Thomas Landl. Wie Kreuter seit Anfang Juli neu im Vertriebsteam ist Jürgen Lehenbauer, der als Sales Representative Truck für Oberösterreich-Ost und Niederösterreich-West zuständig ist und gemeinsam mit Vertriebsleiter Helmut Perner Flottenkunden und Handelspartner in Sachen Lkw-Reifen berät.

Jürgen Lehenbauer, Christian Kreuter (v. l.)

DACH-Director bestellt Christian Mühlhauser ist per 1. Juli zum neuen Managing Director der Bridgestone Central Region berufen wurden und ist somit für die Umsetzung der Premium-Strategie in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. Der erfahrene Branchen-­ Insider kommt vom Pirelli-Konzern, wo er zuletzt Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Driver Reifen und Kfz-Technik GmbH war. Unter anderem war er auch in der Konzernzentrale in Mailand tätig. Insgesamt blickt er auf mehr als 25 Jahre in der Reifenbranche zurück. Wie verlautet, hat Mühlhausers Vorgänger Andreas Niegsch Bridgestone „auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Aufgaben zu widmen“.

Hannes Gößler, Marcel Wolf (v. l.)

Gamböck Cooper-­ Vertriebsleiter Manfred Gamböck (55) ist neuer Vertriebsleiter für Österreich bei Cooper Tires. Gamböck verfügt über 30 Jahre Branchenerfahrung, die letzten 17 bei Vredestein.

„In Ungarn haben wir den Marktführer als exklusiven Vertriebspartner. Dieser betreibt auch Standorte in Rumänien. Dieser Partner wird nun von mir betreut“, erläutert Gößler die Ausweitung seines Aufgabenbereichs.

Nicht mit der Gießkanne

Mehr Aufgaben für Gößler Hannes Gößler, für Österreich verantwortlicher Country Manager bei Nokian Tyres, ist neben der Alpenrepublik nun auch für den ungarischen Markt sowie Teile Rumäniens ­verantwortlich.

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Neu im Nokian-Team ist seit 1. Juni Marcel Wolf, der den Lkw-Bereich betreut. Wolf war zuvor bei Hankook. Wie im Pkw-Bereich wird auch am Nutzfahrzeug-Sektor die Vertriebsstrategie des finnischen Pneu-Herstellers auf ausgewählte Partner beschränkt. Gößler: „Wir gehen auch hier nicht mit der Gießkanne über den Markt.“


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Für mehr Sicherheit auf den Straßen dieser Welt. Wir vereinen erstklassige Reifenentwicklung und ganzheitliche Fahrzeugkompetenz in einem Unternehmen.

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NEUES PROFIL FÜR DEN HANDEL?

Die Sprache der Lieferanten ist weiterhin monoton: Im Verkauf ist alles okay! Dabei werfen die Strukturveränderungen im Reifen(groß)handel einen brutalen Konzentrationsprozess auf. Derweil tauscht die Industrie dem Reifenhandel unverkaufte Sommer- gegen Winterware.

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etrachtet man das Fighten der Messemacher, sind die Reifen und das ganze Drumherum reinster Quell der Freude. Moneymaker wo man hinschaut. Fragt sich nur für wen? Die Kölner markieren dank nahezu vollzähliger Anbieterprominenz ihre erste Reifenmesse als „Messe mit Visionen“ und die Frankfurter Messemacher versuchen im September ihr Glück mithilfe der Reste aus der „Reifen“ in Essen auf der Automechanika. Wer seine Affinitäten wie auch immer zum Ausdruck bringt, zwei Fachmessen (im Mai und im September)

„Mit 4 bis 5 Prozent Marge balanciert der klassische Reifenhandel existenziell auf des Messers Schneide!“ Herausforderndes Klangbild zur aktuellen Marktentwicklung zu bedienen, den erinnern wir an die Entwicklung des Ganzjahresreifens. Unaufhaltsam bahnt er sich den Weg durch das bislang alpin orientierte Sommer- und Winterreifenbusiness. Über kurz oder lang wird es nur einen Gewinner geben können. So betrachtet, geben kühle Rechner der Werkstattausrüstermesse Automechanika die größeren Überlebens­chancen, eine Leitmesse für Reifen und Räder abzuwickeln.

Digitalisierung ist nicht alles Sieht man von der Digitalisierung einmal ab, fehlen wirkliche den Markt stimulierende Innovationen. ­Außerdem ist die politische Zukunft der Automobilität (Abgasthematik) ungeklärt, was dem Markt weiter deutliche Absatzgrenzen aufzeigt.

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Der Reifenersatzbedarf ist dimensional ausgereizt und die Erstausrüstungsindustrie wird über kurz oder lang über den gechipten Reifen nicht hinwegkommen und öffnet damit der Industrie Tür und Tor, auch dieses Geschäftsfeld in ihren Einflussbereich zu bringen. Dieser Gedanke in den vielen Diskussionen mit den Reifen(geschäfte)machern ist gar nicht so abwegig, bedenkt man das erwachte Interesse von Private Equities, ihr Risikokapital in den Aufkauf von Reifengroßhändlern samt ihren Einzelhandelsfilialen zu stecken. Da wird schnelles Geld gemacht und mit Fortschritt der Verfinsterung der Konjunktur (wer an reales Wachstum in unserer momentanen europäischen Wirtschaftsverfassung glaubt, darf getrost als Phantast bezeichnet werden) wird sich die Industrie die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Dazu, zum wiederholten Mal, wird der Ganzjahresreifen das Geschäftsmodell des klassischen Reifenhandels in den Erträgen stark ramponieren. Gemeinsam mit den Online-Vertrieben trübt sich der Gestaltungsraum zum wirtschaftlichen Erfolg weiter ein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Da nutzt kein Sudern (umgangssprachlich für jammern), jeder im Reifengeschäft ist auf sich gestellt: Anbieter, Groß- und Einzelhandel müssen ihren Erfolgsweg im richtigen lokalen Produktmix (nachgefragte Zollgrößen) finden. Die Betriebskosten lassen sich nicht mehr viel weiter nach unten drücken als die Produktpreise. Die werden vom Wettbewerb ­bestimmt, und der kennt keine Grenzen. Der klassische Reifenhandel balanciert auf maximal 4 bis 5 Prozent Marge, also existenziell auf des Messers Schneide.


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Winterreifen für Sommerräder eingetauscht

Manfred Kowatsch (l.) und Mag. Tassilo Rodlauer (r.) schätzen wie andere Markenvertreter auch die internationalen Vermarktungsqualitäten von Edmund Niederländer

Interessantes Markenprofil von Vredestein: Dem Pferd fehlt nur der Kopf vom Gott des Lichts, der Heilung usw. – Apollo!

Und die Winterreifenpreise zeigen tendenziell stur weiter nach unten. Selbst Marktführer mit ihren Spitzenprodukten bedienen sich weiter der Preisschlacht, angefeuert vom unaufhörlich wachsenden Angebot aus Asien und vom Ganzjahresreifen, der auch im Alpenland Österreich in den Ballungsräumen – dynamisiert von den Erstausrüstern und Flottenanbietern – sich bereits auszubreiten beginnt. Das geht laut Marktmachern heuer auf geschätzte 3 Prozent Minus bei Winterreifen, was vom Ganzjahresreifen nicht ­aufgefangen werden kann.

Auch wenn es die Industrie nicht offen zugibt, langjährige Absatzpartner dürfen ihre nicht vermarkteten Sommerreifen den Lieferanten zurückgeben, um mit neu geschaffener Liquidität deren Winterware einzulagern. Das wiederum stimuliert das Geschäft von Tradern, die derartigen Warenüberfluss in Kanäle leiten, die den unmittelbar davon betroffenen Heimmarkt nicht stören. Dass dieses Metier auch ausländische Handelskräfte bestens zu nutzen verstehen, macht den Reifenhändlern den Job nicht leichter. Folglich reagieren die meisten Reifenhändler (wie auch immer konstelliert) mit geringerem Einlagerungsbedarf, zumal das Angebot in allen ­Dimensionen und Preislagen mehr als ausreichend ist.

Umverteilung kein Wachstum

James Tennant: „Wir passen uns ­erfolgreich jeder sich ergebenden Realität im Reifenhandel an.“

Die aus heimischer Sicht jüngsten Großpleiten von Bruckmüller und Forstinger werden zwar zu Umverteilungen führen, jedoch den Volumenverlust nicht ausgleichen können. Dennoch streben immer neue Kräfte in den stagnierenden Reifenmarkt, die aber für ihre Absatzinteressen keine zwei Messen brauchen. Wer den heimischen Markt kennenlernen will, dem steht im Jänner 2019 die Salzburger AutoZum zur Verfügung. • (LUS)


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Utopie von Good­ year: ein luftloser Reifen, der CO2 aufnimmt und daraus Sauerstoff produziert

Utopie oder Wirklichkeit Wer als Reifenhersteller etwas auf sich hält, ver­ sucht Rad und Reifen neu zu erfinden. Auf „The Tire Cologne“ wurden wieder diverse Kreationen präsen­ tiert. Sicher ist nur eines: Der Reifen bleibt rund. Von Peter Schmidt

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er schon auf dem Genfer Autosalon präsentierte neue Konzeptreifen von Goodyear gefiel der Kölner Expertenjury so gut, dass sie die Kreation „Oxygene“ mit dem Kreativpreis in der Kategorie „Industrie – Best Green Konzept“ ausstatteten. Immerhin kann dieses nicht-pneumatische Exemplar nicht nur – durch Photosynthese – CO2 in Sauerstoff zurückverwandeln, sondern auch den Strom gewinnen, den die eingebauten Sensoren verbrauchen. Mit diesem aus Altreifen hergestellten Wunderwerk will Goodyear als immerhin drittgrößter Reifenproduzent der Welt gleich auf mehrere aktuelle Mobilitätsfragen eine Antwort geben und die Themen Umwelt und Mobilität versöhnen. Mit der Wirklichkeit hat das allerdings noch wenig zu tun. Muss es auch gar nicht, denn das Exponat soll nur zeigen, was technisch machbar ist. Ein solcher Reifen wird wahrscheinlich nie gebaut. Einzelne ­Eigenschaften könnten allerdings Realität werden.

Der Reifen als Feinstaubsauger Ähnliches hat der koreanische Reifenhersteller Nexen im Sinn. Ganz neu ist auch dieses Exponat nicht, das sich seit vergangenem Jahr mit zwei Designpreisen schmücken kann. Zur Reduktion der Umwelt-

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belastung nutzt der Reifen die Drehbewegung, um die Umgebungsluft wie bei einem Staubsauger durch ein Filter zu ziehen und gereinigt wieder abzugeben. Der „Breathre“ genannte Konzeptreifen soll „Basis für weitere nachhaltige Entwicklungen sein“, erklärt Nexen Marketing- und Sales-Chef John Bosco Kim. Hier erklingt noch viel Zukunftsmusik.

Chip im Reifen wird Realität Etwas anders der Auftritt von Michelin. Der französische Konzern spricht mehr von „Long Lasting Performance“ und bringt eine ganz praktische Neuheit namens „Track Connect“, die sofort anwendbar ist – zum Nutzen allerdings nur für sportliche Fahrer, die ihre Rundenzeiten auf der Rennstrecke verbessern wollen. Den Reifen dazu gibt es bereits, der Pilot Sport Cup 2, nun erhältlich in der Variante „Connect“. Der Unterschied liegt in den innen angebrachten Reifendrucksensoren, die das Handy des Piloten mit Echtzeitdaten zu den Reifen versorgen können. Letztendlich kann der Fahrer damit seinen Luftdruck so optimieren, um seine Performance zu steigern. Reifenentwicklung vollzieht sich in kleinen Schritten, nicht in großen Sprüngen. Immerhin überzeugte auch dieses Exponat die Messe-Jury so sehr, um auch hier den Kreativpreis in der Kategorie als „Industrie – Innovation des Jahres“ zu vergeben. Der Chip im Reifen war vor einigen Jahren noch Zukunftsmusik, ist mittlerweile zwar nicht überall im Einsatz, wird aber zunehmend Realität. Daten wie Reifendruck, Temperatur, Laufleistung, Straßenzustand sowie fahrdynamische Werte für Grip oder Schlupf schaffen neue Möglichkeiten der Optimierung, etwa im Verbrauch und damit in der Reduktion der CO2-Emission.

Sensoren überwachen den Reifenzustand Reifenhersteller Continental denkt in diese Richtung mit seinen aktuellen Technologie-Konzepten. Der


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ContiAdapt: ein Reifen, der sich den Straßenbedingun­ gen anpasst

Felgen mit besonders niedri­ gem cw-Wert von Borbet sind bald Realität Für sportliche Fahrer baut Michelin Chips in den Reifen; die Empfehlung für den Luft­ druck zeigt eine Handy-App Nexen Breathre mit Funktionsprinzip Staubsauger: der Reifen, der die Luft reinigt

Sensor im Reifen mit umfangreichen Funktionen spielt die Hauptrolle zur Überwachung des Reifenzustandes im Konzept „ContiSense“. Profiltiefe und Temperatur werden permanent gemessen und beim Erreichen definierter Grenzwerte direkt an den Fahrer übermittelt. Durchdringt ein Fremdkörper wie eine Schraube das Profil, so löst ein sich schließender Stromkreis direkt eine Warnmeldung aus und ist damit schneller als jene Systeme, die erst warnen, wenn der Reifendruck bereits abfällt. Grundlage bei Conti sind hier leitfähige Gummimischungen, die den Austausch elektrischer Signale ermöglichen. ContiSense kann so auch Fahrbahnzustände wie trocken, nass oder verschneit an den Fahrer beziehungsweise ­dessen Handy weitergeben.

Variable Reifenaufstandsfläche Das Konzept „ContiAdapt“ variiert die Reifenaufstandsfläche je nach den Erfordernissen der Straßenbedingungen oder den Ansprüchen am Reifenkomfort. Allerdings ist hier ein erheblicher technischer Aufwand erforderlich. Im Rad arbeiten Mikro-­Kompressoren zur Änderung des Luftdruckes

in Kombination mit einer in der Breite einstellbaren Felge. Denkbare Variationen: kleine Aufstandsfläche mit hohem Luftdruck für geringen Rollwiderstand bis hin zu einer großen Aufstandsfläche mit wenig Fülldruck, um auf verschneitem Untergrund ohne durchdrehende Räder am Berg anzufahren.

Felgen: cw-Wert optimiert Aber auch Räder können technisch noch verbessert werden: Für das Konzept Aero Inserts erhielt der Räderhersteller Borbet von der Kölner Messe den Kreativpreis in der Kategorie „Industrie – Best Future Concept“. Was die Jury faszinierte: Durch Einlagen in die Felgen aus leichtem Material kann der Luftwiderstand deutlich verbessert werden. Die Aero Inserts verringerten den cw-Wert um rund 17 Prozent. Das erhöht wiederum die Kraftstoffeffizienz. Aber auch Elektroautos können davon mit höherer Reichweite profitieren. Die Aero Inserts werden bald auf der Straße rollen. Diese Technik findet anscheinend leicht in den Markt. Andere Technologien werden länger ­brauchen oder visionäre Konzepte bleiben. •

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Die Zeit des „schwarzen Goldes“ ist vorbei Online-Handel und deutsche Großhändler bedrohen das Geschäft der Reifenbetriebe. Die sehen sich mehr und mehr gezwungen, zur freien Werkstatt für den Zweitbesitzer zu werden. Selbstbewusstsein „hinter der Budl“ und Serviceorientierung werden zu Überlebensfragen.

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&W: Wie hat sich das Geschäft generell und in Ihrem Betrieb konkret in den vergangenen 5 Jahren entwickelt bzw. verändert? Wilfried Fleischmann: Das Wiederverkäufergeschäft wird von deutscher Seite immer brutaler, die Preisstellung ist nicht nachvollziehbar und trotz halbherziger Unterstützung der Industrie ist es bei vielen Markenreifen-Größen nicht möglich, den Warenfluss aus Deutschland zu reduzieren. Die deutschen Großhändler können sich daher einen immer größeren ­Anteil am B2B-Geschäft sichern. Für uns und manche Kollegen hat sich die Strategie geändert: Einerseits haben sich durch den Wegfall österreichischer Mitanbieter ein paar Nischen aufgetan. Andererseits hat man die Chance einer Ausweitung der Lieferungen nur mit Sonder- oder OE-Artikeln, da diese regional oft binnen Stunden benötigt werden. Heute sind nicht Volumen-, sondern Spezialartikel gesucht. Dabei haben wir Autohäuser als Kunden, mit Nischen vom Bentley- bis zum Klassik-Reifen, die man verfügbar haben muss. Der Endverbraucher hat heute einen sehr hohen Wissenstand über Produkt, Preis, Marke und Testergebnisse und kommt sehr oft bereits mit Modell- und Preisvorstellungen ins Geschäft. Man muss auch damit umgehen, dass Endverbraucher mit direkt aus dem Ausland bezogenen Reifen zu uns kommen. Gegen entsprechendes Entgelt, das natürlich höher ist als bei einem Reifenkauf, montieren wir den Reifen und klären den Kunden über unsere Preise, unsere Dienstleistungen und das ­Garantierisiko auf. Thomas Hammerschmid, Reifen John: Schon seit mehreren Jahren ist das Geschäft ­gekennzeichnet

von einem sich auf große Distributoren verlagernden Großhandelsgeschäft mit Rückgang des lokalen Großhandels sowie stagnierenden Verkaufszahlen und steigendem Preisdruck im Ersatzreifengeschäft bei Endverbrauchern (Privatkunden und ­Gewerbekunden). Uwe Weisser, Profi Reifen: Durch die Einführung und das bei Profi etablierte Autoservice konnten neue Kundengruppen erreicht und an unser Unternehmen gebunden werden. Einhergehend konnte damit dem weiteren Margenverfall im Bereich Reifen entgegengewirkt werden. Die Einführung von RDKS hat uns bei der Positionierung als Reifenfachhändler mit technischer Kompetenz zusätzlich unterstützt. Der Aus- und Weiterbildungsbedarf in neue Technologien und IT wächst enorm und erfordert entsprechendes Invest­ment in „Mensch und Maschine“. James Tennant, Alpine Reifenhandel GmbH: Grundsätzlich verändert sich die Reifenbranche seit jeher, das wird auch weiterhin so bleiben. Wo die Zukunft hinführt ist ungewiss, es spielen hier viele volatile Faktoren mit. In den vergangen 5 Jahren hat sich das Geschäft jedoch gewaltig verändert: B2B-Plattformen haben unseren B-Handel schrumpfen lassen; der

„In der Branche ist kein Euro mehr leicht zu ­verdienen. Wer das nicht sieht, belügt sich selbst.“

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James Tennant, Geschäftsführer Alpine Reifenhandel GmbH Kampf um den besten Einkaufspreis wurde meines Erachtens zwar jährlich sehr intensiv bestritten, der Blick auf die Erträge aber eher zweitrangig behandelt. Auch wenn wir noch zu denen gehören, die versuchen, am Produkt Reifen Geld zu verdienen: Es ist schwierig, einem Kunden den – ihm ­unlogisch


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Uwe Weisser, Geschäftsführer Profi Reifen- und Auto­ service GmbH

Wilfried Fleischmann, Geschäftsführer Wilfried Fleischmann Reifenhandel

James Tennant, VRÖ-Obmann, Geschäftsführer Alpine Reifenhandel GmbH

e­ rscheinenden – Preisunterschied zu anderen (­Online-)Händlern zu erklären. Also muss man sich selbstbewusst hinter „die Budl“ stellen, sich über den Service und damit verbundene Möglichkeiten neu definieren und somit die Konsumenten zu Stammkunden machen, denen Service wichtiger ist als der Preis. Wir haben in Dienstleistungsangebote (z. B. Kfz-Service, §-57a-Überprüfung) investiert und bieten Kunden ein Kompetenzzentrum rund ums Auto und ums Zweirad. Im Herzen bin ich Reifenfachmann geblieben, allerdings halte ich mich an ein altes Sprichwort: Wer nicht mit der Zeit geht – geht mit der Zeit! Überraschenderweise konnten wir trotzdem unsere ­Verkaufszahlen für Pkw- und Motorradreifen steigern.

Thomas Hammerschmid, Geschäftsführer Reifen John

Mit welcher Strategie begegnen Sie den Herausforderungen der Zukunft: Stärkung des Kerngeschäfts, gesamte Breite des Reifengeschäfts mit Lkws, Industrie und Agrar, Konzentration auf Wiederverkauf oder Endkunden, Autoservice, Online-Verkauf, …? Fleischmann: Der Verkauf von Reifen ist abhängig von der Region, Nachfrage, Lage und Betriebsgröße. Bei einem kleinen Betrieb in der Stadt machen Lkw- oder Agrarreifen keinen Sinn, am Land schon. Je nach Kunden, Mitarbeitern und Möglichkeiten

„Neue Technologien erfordern entsprechende Investments in Mensch und Maschine.“ Uwe Weisser, Geschäftsführer Profi Reifen

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herauszuarbeiten. In unserer Branche wird nie wieder ein leichter Euro zu verdienen sein! Wem das nicht bewusst ist, der belügt sich selbst. Hammerschmid: Durch Konzentration auf das lokale Großhandelsgeschäft mit persönlicher Betreuung, besserem Service und guter Verfügbarkeit sowie verstärktem Kfz-Dienstleistungsgeschäft in den Kundensegmenten Privat und Gewerbe. Darüber hinaus war und ist Reifen John ein Vollsortimentanbieter mit ­hoher Kompetenz in allen Produktsegmenten. Ist die Zusammenarbeit mit der Industrie nach den großen Insolvenzen schwieriger geworden? Fleischmann: Ja! Die Industrie versucht, die entgangenen Erträge bei uns zu kompensieren. Die Konzerne verschärfen die Kreditlinien und kalkulieren fetter. Gleichzeitig erfolgt eine Reduktion der Eigenständigkeit der nationalen Vertriebsorganisationen. Die Betreuer werden einfach wegrationalisiert. Die Konzerne sind offenbar der Meinung: Weniger große Händler bedeuten weniger Betreuer. Tennant: War die Zusammenarbeit mit den Industrien in den letzten 5 Jahren einfach? Ich denke nicht! Es ist jetzt klar, dass Fehlentscheidungen nach zwei gravierenden Insolvenzen geahndet werden müssen, klar, dass neue Regeln aufgestellt werden, klar, dass es nicht einfacher wird. Aber das ist der Lauf der Zeit. Ich arbeite mit den Industrien zusammen, die verstanden haben, dass ein Unternehmen meiner Größe durchaus gesunde Möglichkeiten hat zu wachsen. Ich arbeite mit Industrien, die ihre eigenen Kompetenzen kennen und auch ausbauen können. Zentralisierung schön und gut, Gewinnmaximierung schön und gut – letztendlich verstehen viele, die diese Schritte vorantreiben nicht, dass sie am eigenen Ast sägen – Paul Flora hat das „die Weitergabe der Dummheit“ genannt – ohne provozieren oder beleidigen zu wollen. Ich selbst bin erst seit 18 Jahren im Wilfried Fleischmann, Geschäftsführer Wilfried Fleischmann Reifenhandel Reifengeschäft und erkenne ab und zu wiederkehrende Strategien, mein Tennant: Der wichtigste Faktor für Wachstum oder Vater lächelt dann nur und sagt: History repeating! auch Bestandserhaltung ist der Mitarbeiter im Team. Egal wie schwierig die Zusammenarbeit mit den Industrien ist – es sind noch genug da draußen, die mit Mitarbeiter gleich mal zu entlassen, um Geld zu sparen, widerspricht meiner Natur. Mitarbeiter müssen Handschlagqualität arbeiten – das gefällt mir. motiviert und geschult werden. Ein offenes Ohr zu Hammerschmid: Natürlich haben sich die Insolvenzen ausgewirkt. Die Bonitätseinschätzung des Reifenhaben und auf Mitarbeiter – egal in welcher Positihandels hat sich noch einmal verschlechtert, was sich on – zu hören, kann viele, oft auch positive Überraschungen mit sich bringen. Transparenz hilft, dass jespeziell bei Lieferanten mit Kreditversicherung negativ auswirkt. Dennoch können nach wie vor gangbare der im Team sich seiner Position und Verantwortung Wege im gemeinsamen Interesse gefunden werden. bewusst ist, aber auch weiß, was der andere im UnWeisser: Nein. Wir arbeiten weiterhin unverändert ternehmen leistet. Ich begrüße die Motivation, etwas vertrauensvoll mit allen Industrien zusammen. • bewegen zu wollen, neue Geschäftsfelder zu erschließen oder vielleicht auch einfach gezielt Spezialgebiete (GEW/KAT) des ­Betriebes muss man sich fragen: Was kann ich ­machen? Jedes Autohaus verkauft oder bietet Winterreifen gleich beim Neuwagenkauf mit an, das Geschäft entgeht dem Reifenfachhandel. Als Kompensation bieten die Reifenbetriebe Kfz-Service an. Ohne Autoservice gibt es fast keine Chance. Etwas überspitzt: Der Erstbesitzer ist nur Kunde im Autohaus, der zweite nur beim Reifenhändler. Weisser: Wir investieren sehr stark in unsere Wachstumsfelder: Autoservice und mobiler Service für Lkws und Industrie. Weiters intensivieren wir die Aktivitäten im gesamten Bereich des E-Business (B2B- und B2C-Shops, Online-Terminreservierungen etc.). Den Anforderungen durch die Digitalisierung werden wir mit unserer „digitalen Filiale“ gerecht. Alle Filialen und Werkstätten wurden bereits mit WLAN ausgestattet, womit eine Vernetzung aller Arbeitsplätze mit den technischen Geräten, wie z. B. Diagnosegeräten, und der IT, gewährleistet ist. Mit unserem neuen Franchise-Konzept geben wir zukünftigen Partnern die Möglichkeit, von diesen umfangreichen Systemen zu profitieren.

„Nur Spezialartikel, die man auch lagernd haben muss, bieten heute noch Wachstumschancen.“

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Von Y bis Z

Mit den Radneuheiten TY, TZ und TZ-c ist Dezent bestens für das kommende Herbst- und Winter-Geschäft gerüstet.

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ls einer der führenden europäischen Hersteller hat Alcar mit seinen Marken AEZ Dezent und Dotz und die richtigen Lösungen für die aktuellen Anforderungen im Felgenmarkt. Das ist einerseits der Trend zu genehmigungsfreien ECE-Rädern. Zudem führt die gewaltige Vielfalt zu einem „Just-in-time“Verhalten der Händler. Hier kann Alcar mit der europäischen Produktion und der regionalen Logistik perfekt auf die Anforderungen der Händler reagieren.

ECE und car-specific Für das diesjährige Winterreifengeschäft ist mit dem TZ ein neues ECE-Doppelspeichenrad verfügbar. Schwarz frontpoliert, Graphite matt und klassisches Silber sind die drei Farbvarianten, die von 15 bis 19 Zoll bestellbar sind. Als TZ-c wurde das Modell exklusiv für BMW-Modelle entwickelt. Unter dem Stichwort „car-specific wheels“ können originale Befestigungsmittel und Nabenkappen der Herstellers verwendet werden, dank ECE selbstverständlich ­genehmigungsfrei. Als die neue „Fünf-Speichen Allroundfelge“ bezeichnet Dezent das neue Modell TY, eine klassisch zeitlose Felge, die mit einem bestmöglichen Verhältnis von Materialfestigkeit und Gewicht punktet.“ • (GEW)

Neu bei Dezent: TZ (o.), TZ-c für BMW (großes Bild) und TY


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Dieter Quester, Helmut Zwickl, Harald Kilzer, Justizminister a. D. Dr. Wolfgang Brandstetter, Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, Christian Clerici, Rudi Roubinek, Mag. Michael Glöckner, Zenith-Geschäftsführer Alexander Seidl, Achim Stejskal (Leiter Porsche Museum), Thomas Reingruber (Bürgermeister Gröbming)

Das letzte Paradies Bei der Ennstal-Classic sind die Freunde der individuellen ­Mobilität versammelt. Vredestein unterstützt diese Leidenschaft zum Automobil und zur motorisierten Fortbewegung. Von Gerald Weiss

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ei keiner anderen Veranstaltung findet man so viele Manager, so viel Wirtschaft wie bei der Ennstal-Classic“, ist Veranstalter Helmut Zwickl stolz auf die bereits zum 26. Mal durchgeführte Ennstal-Classic. Damit ist „die Ennstal“ nicht nur DER Treffpunkt der klassischen Motorsport-Szene, sondern der Treffpunkt automobiler Leidenschaft und individueller Mobilität. „Bei dieser Oldtimerveranstaltung geht es um Autoaffinität und um Leidenschaft pur“, erklärt Harald Kilzer, Geschäftsführer von Vredestein, einem der Hauptsponsoren der Ennstal-Classic. „Und genau das vermitteln wir, das brauchen wir.“

Bei dieser Oldtimerveranstaltung geht es um ­Leidenschaft pur. Genau das brauchen wir.“ Harald Kilzer, Apollo Vredestein Schließlich ist es der Reifen, der Emotionalität, Leidenschaft und Fahrspaß letztlich ermöglicht. „Das sportlichste Auto macht nur Sinn, wenn der Reifen das auch die Straße bringt“, so Kilzer.

Bestmögliche Spezialisierung Dabei geht es nicht nur um Sportlichkeit, auch um Langstreckentauglichkeit, Sparsamkeit und Sicherheit. „Wir bieten mit unserem Angebot die bestmög-

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liche Spezialisierung, für jedes Fahrzeuge und jeden Fahrer haben wir den richtigen Reifen“, stellt Kilzer fest: „Für die optimale Symbiose von Auto, Fahrer und Reifen! Unser Klassik-Portfolio bietet alle sicherheitsrelevanten Merkmale eines modernen Modells und ermöglicht optisch die Vollveredelung, die für ein historisches Fahrzeuge notwendig und erwünscht ist.“ Mit dem Sponsoring der Ennstal-Classic unterstützt Vredestein die automotive Leidenschaft. „Die Fahrer und die Prominenten der Ennstal-Classic sind ­Botschafter der Mobilität“, so Kilzer.

Die Reifenexperten Damit dieses umfassende und hochqualitative Reifenportfolio auch gut bei den Händlern ankommt, hat sich Apollo Vredestein immer um ein kompetentes und leidenschaftliches Team bemüht. „Wir haben lauter Experten in unserer Mannschaft, die den Handel verstehen und Lösungen anbieten, um den Kunden optimal zu erreichen“, erklärt Kilzer. Dabei hebt er vor allem die Leidenschaft seines Teams hervor. „Nur wenn man den Beruf zum ­Hobby macht, kann man die Extra-Meile gehen, um erfolgreich zu sein. Auch unter diesem Gesichtspunkt sind wir top aufgestellt.“ Damit schließt sich der Kreis von der Emotionalität des Oldtimer-Fahrens zur Emotionalität des Reifenverkaufens. •


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Von den Stärken der ESKA-Reifen, speziell im Bereich Agrar, können auch heimische Reifenhändler profitieren.

Ungenutztes Agrar-Potenzial

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ach der Insolvenz von Bruckmüller haben wir die Vertriebsrechte für Petlas-Agrar-­Reifen für Österreich übernommen“, erklärt Christian Gast, Vertriebsleiter bei ESKA. Damit hat die Vergölst-­ Tochter die Kompetenz und das Angebot im Agrar-­ Bereich weiter gesteigert. „Um die Lieferfähigkeit zu erhöhen und auch unsere österreichischen Kunden noch besser zu versorgen, haben wir in die Logistik investiert“, so Gast. Dazu wurde das Lager im Zuge des Gesamtwachstums von ESKA umstrukturiert und erweitert. „Wir haben die Kapazität um etwa 15 bis 20 Prozent erhöht und die Logistikprozesse auch Richtung ­Österreich ­optimiert.“ Im Bereich Agrar- und Spezialreifen sieht Gast noch ein deutliches Potenzial für die österreichischen Reifenbetriebe, das in Zusammenarbeit mit ESKA genutzt werden kann: „Wir unterstützen die Händler Christian Gast, mit Produkten, ­Logistik und ­ESKA-Vertriebsleiter mit Know-how.“

Konzentration auf Agrar

Vertriebsrecht für Petlas-Agrar-Reifen in Österreich

„Wir sind natürlich auch im Bereich Pkw-Bereich gut aufgestellt, aber die strategische Ausrichtung geht in Richtung Agrar“, erklärt Gast. „Hier ist der Markt noch nicht so umkämpft wie beim Pkw. Es handelt sich um ein Nischengeschäft.“ Dabei muss man einräumen, dass im Unterschied zum Pkw-Segment hier sowohl die Anforderungen an die Lagerfläche wie auch das gebundene Kapital höher sind. „Als Tochter von Vergölst sind wir hier gut aufgestellt und können diese Möglichkeiten unseren ­Partnern zur Verfügung stellen.“ • (GEW)

Unser Tag in der Welt von morgen

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er digitale Wandel verändert radikal die Art und Weise wie wir arbeiten. Die Veränderungen betreffen jedes Unternehmen – natürlich auch die Reifenbetriebe! Um in der digitalen Welt als Reifenhändler erfolgreich zu sein, müssen Sie Internet-­ Marketing und Social Media verstehen und umsetzen können! Dipl.-Ing. (FH) Neofitos Arathymos vom ZDK und Internet-Guru Sanjay Sauldie informieren Sie im Rahmen des VRÖ-Informations­ nachmittags und beantworten Ihre Fragen.

ADVERTORIAL

Beim Info-Nachmittag des VRÖ am 18. September stehen die essenziellen „To Dos“ für das Zeitalter der Digitalisierung sowie der intelligente Reifen der Zukunft im Fokus.

Der intelligente und individualisierte Reifen ist keine Vision – Hersteller forschen und präsentieren bereits ihre Prototypen. Experten beleuchten beim Informationsnachmittag den Pneu von morgen, der sich an Fahrsituationen anpasst und über intelligentes ­Reifeninformations- und Managementsystem ­verfügt. Zeit/Ort: 18. September 2018, ab 12:30, in Wien Anmeldung: www.vroe.at

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Sanjay ­Sauldie, Experte für Internetmarketing und Social Media Marketing; Dipl.-Ing. (FH) Neofitos Arathymos, Geschäftsführer Technik – Sicherheit – Umwelt im ZDK (v. l.)

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Supply-Chain und Geo-Marketing Die Zusammenarbeit zwischen Reifen John und Goodyear Dunlop beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die Lieferung von Reifen.

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Neue Premiumprodukte für die Partnerschaft: Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 SUV (o.) und Winter Sport 5 SUV (u.)

ie Veränderungen in den vergangenen zehn Jahren waren größer als in den Jahrzehnten davor und dazu hat auch der Verlust der Importanz der lokalen Großhändler gehört“, erklärt Thomas Hammerschmid, Geschäftsführer von Reifen John. „Mit den europäischen Großhändlern, die eine gänzlich andere Struktur aufweisen, kann man als regionaler Player nicht mit. Die Menge, die Flächen und die halb­automatischen Lager können wir nicht ­replizieren.“ Mit der Neuausrichtung im Großhandelsgeschäft besetzt John ein andere Nische: „Wir versuchen mit besserem, persönlichem Service und lokalen Ansprechpartnern zu punkten und mit der Verfügbarkeit mitzuhalten“, so Hammerschmid. Dazu hat John vor zwei Jahren eine Zentraldistribution und ein B2B-Kundenservicecenter umgesetzt. Damit können Autohäuser und Werkstätten gut versorgt werden.

„Das ist eine sehr effiziente Kooperation, die auf Transparenz und Vertrauen aufbaut.“ Thomas Hammerschmid, Reifen John

Zusammenarbeit funktioniert sehr gut Ein wichtiger Teil der neuen Struktur ist die Zusammenarbeit mit Goodyear Dunlop. Die besteht schon sehr lange „und funktioniert sehr gut“, lobt Hammerschmid. Aber auch in den anderen Segmenten wird

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Goodyear-Dunlop-Geschäftsführer Wolfgang ­Stummer und Reifen-John-Geschäftsführer Thomas ­Hammerschmid sehr integrativ kooperiert: „Wir arbeiten schon bei der Bedarfsplanung besonders eng zusammen, das ist eine effiziente Kooperation, die auf Transparenz und gegenseitiges Vertrauen aufbaut“, so Hammerschmid. Vor zwei Jahren wurde die Zusammenarbeit im Bereich Logistik verstärkt, John ist Großhändler und gleichzeitig Versorgungspartner für Goodyear Dunlop. „Die Logistik ist gegenseitig integriert und damit konnten wir die Verfügbarkeit in Österreich steigern“, erklärt Goodyear-Dunlop-Geschäftsführer Wolfgang Stummer. „Damit haben wir eine echte Supply-Chain-Integration umgesetzt“, ergänzt ­Hammerschmid.

Marktanalyse und Geo-Marketing Der jüngste Schritt in der Zusammenarbeit ist der Bereich Marketing- und Marktanalyse. „Wir stellen hier unser Customer Marketing Intelligence Team der Firma John zur Verfügung“, berichtet Stummer. In Form von Geo-Marketing analysieren die beiden Partner den Markt, die Kunden und das Potenzial in den jeweiligen Regionen. „Wir genießen hier eine zusätzliche Dienstleistung von Goodyear Dunlop“, bringt es Hammerschmid auf den Punkt. Kleineren Reifenfachbetriebe, vor allem aber ­Autohäuser und freie Werkstätten sind für die Reifenindustrie wichtige Kunden. Goodyear Dunlop versucht, die Betreuung mit strategischen Partnern wie Reifen John zum Vorteil aller sicherzustellen. Entscheidend sind dabei die hier gelebte Offenheit und Transparenz. • (GEW)


REIFEN EXTRA Cooper-Verkaufsdirektor Zentral- und Osteuropa Michael Lutz und Austria Area Manager Manfred Gamböck (l.) Discoverer AT3 4S mit Schneeflocke (u.)

„Zwei“stellungsmerkmal Mit Produkten der Marken Cooper und Avon kann sich der Reifenhandel differenzieren und er ist in Zeiten hoher Transparenz beim Endkunden weniger vergleichbar. Den Markt machen jedoch Menschen.

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abei müssen bei den beiden Marken aus dem amerikanischen Cooper-Konzern keine Abstriche hinsichtlich Qualität und Portfolio gemacht werden. Die in Österreich derzeit nicht direkt angebotene Marke Avon hat eine hohe Tradition im Bereich Oldtimer, Motorrad und Rennsport und glänzt heute durch ein komplettes Pkw-Sortiment. Auch bei Cooper ist das Produktangebot sehr breit, besondere Stärke ist natürlich der 4x4-Bereich, der in ­Österreich hauptsächlich von Reifen Wondraschek betreut wird. Einen weiteren Beweis für die hohe SUV- und 4x4-Kompetenz hat Cooper auf „The Tire Cologne“ angetreten. Dort wurde der Discoverer AT3 4S erstmals vorgestellt und stand im Mittelpunkt der umfassenden Produktpalette. Die Adaptive-Traction Technology wurde für den optimalen Grip entwickelt, egal ob der Untergrund rutschig, glatt oder felsig ist,

egal ob die Wetter-Bedingungen kalt oder warm sind. Das Cooper-Sure-Grip Profil ermöglicht zuverlässige Leistungsfähigkeit im Offroad-Einsatz und gewährleistet exzellente Nass- und Trockentraktion. Die speziellen Lamellen verbessern die Fahrzeug­stabilität und verhindern, dass Steine im Profil hängen bleiben. Die Mittelrillen reduzieren zudem das Aquaplaning. Der Alleskönner ist mit dem Schneeflocken-Symbol gekennzeichnet und schafft durch die patentierte Technologie einen hervorragenden Bremsweg auf verschneiten Oberflächen.

4x4-Marke mit hoher Akzeptanz „Cooper ist eine vertrauensvolle Marke für 4x4-­ Reifen. Der neue Discoverer AT34S ist für den harten Arbeitsalltag und das Wochenendabenteuer konzipiert und setzt unsere Tradition herausragender Produkte in diesem Segment fort“, erklärt Scott Jamieson, Director Product Management. „Das sind zuverlässige Reifen, die für harte Fahrbedingungen ausgelegt sind und sich durch hervorragende Leistung auszeichnen.“ Verfügbar ist der Discoverer AT34S in 37 Größen von 15 bis 20 Zoll. • (GEW)

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REIFEN EXTRA

„The Tire Cologne“: Semperit-Chef Kristjan Ambroz am Stand von Konzernmutter Continental, mit Reifen und Technologie-Angeboten von Conti Aftermarket

Für die Wintersaison gerüstet: Semperit Speed Grip 3, Semperit Van Grip 2 und Semperit Master Grip 2

Helfen, zukunftsfit zu werden Semperit-Geschäftsführer Dr. Kristjan Ambroz spricht über die Herausforderungen der ­Zukunft und die Unterstützung durch Semperit und Continental. Von Gerald Weiss

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&W: Wie hat sich der österreichische Markt nach Wegfall von Ruhdorfer und Bruckmüller entwickelt? Dr. Kristjan Ambroz: Es gibt zwei Bereiche: das Exportgeschäft, wo die in Österreich gekaufte Ware ins Ausland abgesetzt wurde, entfällt und wird von ausländischen Großhändlern übernommen. Beim zweiten Bereich, der Belieferung von kleinen, lokalen Partnern ist die Entwicklung noch nicht ganz klar. Diese Kunden weichen teils auf internationale Online-Händler aus, teils wird das Geschäft von anderen österreichischen Großhändlern übernommen. Generell ist die Zielgruppe der kleinen und freien natürlich interessant und wir entwickeln – gemeinsam mit unseren Händlern – Konzepte für vernünftigen Service. Es geht dabei immer um individuelle Lösungen und auch um die Frage des Wachstums.

„Es geht um mehr als nur um den Reifen. Wir müssen die Pakete rund um unser primäres ­Produkt anbieten, alles aus einer Hand.“ Dr. Kristjan Ambroz, Semperit Was sind die Stärken von Semperit in Österreich? Ambroz: Wir haben mehr Ressourcen für den österreichischen Markt, haben Ansprechpartner und Spezialisten vor Ort, die teilweise seit vielen Jahren in ihrer Position sind. So haben wir Mitarbeiter, die seit über 25 Jahren im Servicecenter arbeiten und die Kunden gut kennen.

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Wir sind breit aufgestellt und für die Zukunftsthemen gibt es eine Mannschaft, die das umsetzen kann. Unsere Erfolge haben wir unserer Organisation und den Mitarbeitern zu verdanken. Wie kann Semperit dem Reifenfachhandel den künftigen Herausforderungen helfen? Ambroz: Bei den technischen und elektronischen Herausforderungen verfügen wir beispielsweise über Continental Aftermarket über ein fertiges Portfolio aus dem Konzern. Mit diesem Know-how können wird den Händler in diesem Bereich unterstützten. Es geht aber auch um Software- und IT-Lösungen, die wir im Haus haben. Unsere Handelspartner haben unterschiedlichste Strukturen: Vom Einzelbetrieb bis hin zum österreichweiten Filialsystem mit teils individuellen Anforderungen. Unsere Unterstützung und Beratung reicht hier von der kompletten Autoservice-Umsetzung über die Werkstattausrüstung von Warenwirtschaftssystemen und Prozessmanagement bis hin zur digitalen Filiale. Natürlich gewinnen auch Themen wie Flottenverrechnungssysteme an Bedeutung. Es wird für uns immer wichtiger, die volle Bandbreite anbieten zu können. Es geht um mehr als nur um den Reifen. Wir müssen die Pakete rund um unser primäres Produkt anbieten, alles aus einer Hand. Wir haben hier die Ansprechpartner, die Experten, die Kompetenz und helfen unseren Kunden, ­zukunftsfit zu werden. •


REIFEN EXTRA

Günther Riepl zählt unbestritten zu den erfolgreichsten und beliebtesten Reifenmanagern in Österreich. Er hat Falken mit konsequenter Kundenorientierung auf Erfolgskurs gebracht.

Die Falken Erfolgstypen: Azenis FK510, Sincera SN832, ZIEX ZE310

Von Gerald Weiss

Höhenflug des Falken A

&W: Falken gehört in den vergangenen Jahren zu den Gewinnern des hart umkämpften Reifen­marktes. Was macht den Erfolg aus? Günther Riepl: Es ist viel passiert in den vergangenen Jahren: Wir sind mit Marke und Produkten gut aufgestellt, die Testergebnisse widerspiegeln unsere Investitionen in Entwicklung und Qualität, die Erfolge in der Erstausrüstung, der Aufbau der Logistik und natürlich unser Engagement im Bereich Kundenorientierung und Administration bilden ein Mosaikbild, das letztlich den Erfolg ermöglicht. In Zusammenarbeit mit unserem Vertriebspartner und den Marketingaktivitäten ist Falken mittlerweile beim Endverbraucher gut angekommen und bekannt. Wodurch unterscheidet sich Falken von anderen Marken? Riepl: Unser Marketingslogan lautet „Falken, on the pulse“, und wir versuchen, im Vertrieb und in der Betreuung unserer Händler das tagtäglich zu leben. Customer satisfied, also zufriedene Kunden, sind ein großer Antrieb. In der Betreuung unserer Partner versuchen wir, so kundenorientiert wie möglich ans Werk zu gehen. Je reibungsloser der Ablauf, umso eher ist man mit Falken zufrieden. Das Bindeglied zwischen dem Vertrieb und dem Markt ist der ­Reifenfachhandel. Mit Falken ist es unser erklärtes Ziel, im Bereich Qualität, Service und Logistik Premiumstandard anzubieten, und das zu einem attraktiven Preis. Das Paket soll so attraktiv sein, dass keiner daran vorbeikommt. Die europaweite Preisschleuderei hat Falken offenbar besser im Griff als andere?

Wir arbeiten in diesem Verdrängungswettbewerb mit einem kleinen, schlanken Team sehr intensiv und effizient an Preisfindung und Preisabstimmung. Wir legen großen Wert auf Preisstabilität und ­Preisfairness. Wie schätzen Sie die Überlebenschance des österreichischen Reifenhandels ein? Riepl: Den klassischen Großhandel gibt es bekanntlich in Österreich nicht. Dennoch ist es letztlich eine Frage des Prozesses und der Struktur. Steigende Transportkosten sollten dem regionalen Großhandel zugute kommen, damit dieser wieder attraktiv anbieten kann. Wir bieten ­Rahmenbedingungen und Logistik dafür. Generell gilt auch für die kleinen Betriebe: Die Branche muss Kunden klar kommunizieren, dass ihre Dienstleistung hohe Wertigkeit besitzt und einen entsprechenden Preis haben darf. Mit Sumitomo gibt es nun eine Zweitmarke in Mitteleuropa, welche Rolle spielt diese Ergänzung? Riepl: Wir sind auch in Märkten mit geringer Kaufkraft aktiv, hier können wir mit Sumitomo ein

„Steigende Transportkosten sollten dem ­regionalen Großhandel zugute kommen, damit dieser wieder attraktiv anbieten kann.“ Günther Riepl, Falken Verkaufsdirektor Österreich, Schweiz und Osteuropa

e­ ntsprechendes Angebot stellen. Aber die Marke dient auch dazu, unser Gesamtpaket zu stärken und ein breiteres Angebot für unsere Händler zu bieten. •

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REIFEN EXTRA

Mag. Martin Krauss, Christoph Leszkovich (v. l.)

Innovation in 3. Generation Reifen Ritz ist ein Familienbetrieb, der auf der kompletten Klaviatur zwischen Tradition und Moderne spielt. Mit Bridgestone hat man einen gleichgesinnten Partner.

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ie Verlässlichkeit, die wir von unseren Lieferanten fordern, geben wir an unsere Kunden weiter.“ So formuliert der erfolgreiche Unternehmer Christoph Leszkovich einen Grundsatz der Firma, die er in 3. Generation leitet: Die Reifen Ritz GmbH (Ritz war der Name des Großvaters und Firmengründers) betreibt heute mit über 100 Mitarbeitern 8 Standorte in Niederösterreich, Burgenland und Ungarn.

„Wir wollen in nächster Zeit nicht größenmäßig wachsen, sondern Qualität, Geschwindigkeit und Angebot weiter verbessern.“

training erlebten. Kooperationen wie diese sind ein Baustein für eine erfolgreiche Partnerschaft. Bridgestone-Country-Manager Mag. Martin Krauss sieht Planbarkeit, Verlässlichkeit und ein hochwertiges Produktportfolio als Grundvoraussetzungen für gute Kooperation an. „Kunden verlangen gezielt nach Premiumreifen. Wir haben heuer etwa den Turanza T005 Sommerreifen eingeführt, der auch unter widrigen Bedingungen auf nasser Fahrbahn Bestleistungen erbringt.“ „Es geht um Handschlagqualität“, fügt Leszkovich hinzu und die sei mit Bridgestone – nicht zuletzt dank der Betreuung von Krauss – gegeben.

Christoph Leszkovich, Geschäftsführer Reifen Ritz GmbH

Zwischen Moderne und Tradition Dass „Familienbetrieb in 3. Generation“ kein bisschen verstaubt sein muss, belegt der Einsatz zahlreicher Innovationen. Dass es eine praktische Termin-­ App gibt, dass Kunden via Internet bequem auf Lagerinformationen zugreifen können, geht Hand in Hand mit umfassendem Engagement in Social Media Marketing und Event Management. „Wir haben eine eigene Social-Media-Managerin eingestellt“, erzählt Leszkovich. Dank ihrer Arbeit ist man nicht nur mit aktuellen News, sondern auch mit Gewinnspielen, Events und Give-away-Aktionen auf ­Facebook, ­Instagram und YouTube präsent. Gerade bei Events spielen Industriepartner eine wichtige Rolle. Mit Bridgestone hat man 2017 den Lady Safety Day in Pachfurth umgesetzt, bei dem 20 Gewinnerinnen ein umfassendes Fahrsicherheits­

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Das Rezept geht auf. „Wir hatten 2017 das beste Jahr seit Bestehen und liegen derzeit über dem Vorjahr“, sagt Leszkovich. Trotz Online-Konkurrenz stellt der Unternehmer fest, dass Kunden Qualität wollen. „Convenience wird wichtiger: kurze Wartezeiten, Reifenhotel etc. Aber auch Vertrauen und guter Service sind nach wie vor gefragt. Bei uns können Kunden wie in einer Schauküche zuschauen.“ Und sein Auto waschen, wenn sie zum Umstecken kommen. „Das Waschanlagen-Geschäft passt zu uns und bringt Frequenz.“ Derzeit ist die 3. Anlage gerade in Planung. Gut etabliert hat sich der ­jährliche Christbaumverkauf in den Filialen – ein rundum positiv besetztes Thema, das Leszkovich sowohl als Dankeschön an die Kunden als auch als ­Frequenzbringer sieht. • (KAT)


REIFEN EXTRA

Warenflüsse verstehen Pirelli hat seine Strukturen in Zentraleuropa neu geordnet. Der Österreicher C ­ hristian ­Mielacher ist nun vom Standort Wien aus für 6 Länder verantwortlich. Das Ziel ist die ­Verbesserung der Logistik, der Prozesse und die Erhöhung der Preisharmonie. Von Gerald Weiss

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&W: Wie sieht die neue Struktur von Pirelli in Zentraleuropa aus? Christian Mielacher: Ich habe mit dem Cluster Tschechien, Slowakei und Ungarn drei weitere Länder in meiner Verantwortung dazubekommen. Damit bin ich mit den bisherigen Märkten Österreich, Slowenien und Kroatien für 6 Länder in Central Europe zuständig. Die Schweiz als 7. Land dieser Gruppe wird von Erik Vecchiet geleitet, der auch als Chef von Pirelli Central Europe in die Zentrale nach Mailand berichtet. Was sind Vorteile und Ziele der neuen Struktur? Mielacher: Über die Länder verteilt habe ich mehr Personal zur Verfügung, dass nun mit einer Verbesserung der Prozesse und Abläufe auch besser eingesetzt werden kann. So werden beispielsweise meine 6 Länder von einem Zentrallager beliefert, das macht Sinn. Wir konnten bereits starke Verbesserungen bei Logistik, Verfügbarkeit und Abwicklung erreichen. Der zweite Vorteil betrifft die Preishygiene: ich koordiniere das Pricing dieser 6 Länder und damit können wir bereits ein homogeneres Preisgefüge erreichen. Nicht zuletzt können wir durch die Kennzeichnung des Reifens dessen Weg verfolgen. Wir sind sehr bemüht, Warenflüsse zu verstehen. In Österreich haben wir die Situation schon sehr gut im Griff.

Wie ist das Geschäft in Österreich heuer gelaufen? Mielacher: Wir merken, dass ein Restlager an Sommerreifen beim Händler aufgebaut wurde. Dennoch gibt es offenbar eine gewisse Zufriedenheit bei den Händlern, weil der Dienstleistungsbereich gewachsen ist und gesteigert werden konnte. Speziell im Einzugsbereich von Bruckmüller sind durch geringere Kapazitäten die Preise für Depot und Montage gestiegen. Generell wird aufgrund der Depots auch ein gutes Winterreifengeschäft erwartet. Wir selbst sind mit dem 1. Halbjahr sehr zufrieden, unsere Prozessverbesserungen sind bereits sichtbar geworden, die Marke hat noch weiter an Stärke ­gewonnen. Was sind konkret die Stärken von Pirelli? Mielacher: Das ist sicher unsere hohe Zahl an Homologationen, die starke Produktpalette, aber auch die Stärke in der Nische. Speziell in Österreich ist unsere größte Stärke aber unser Außendienst: erreichbar, engagiert, auffällig aktiv. Aktuell besteht das Team aus drei Außendienstmitarbeitern für den Ersatzreifenmarkt, drei für den Autohausbereich sowie zwei Key Accountern. •

„Durch die neue Struktur konnten wir bereits ­starke Verbesserungen bei Logistik, Verfügbarkeit und Abwicklung erreichen.“ Christian Mielacher, Pirelli

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REIFEN EXTRA

Erfolgsrezept: elegant und effizient Für Borbet war die The Tire Cologne ein äußerst erfolgreicher Messeauftritt: Nicht nur heimste man einen Kreativpreis für ein wegweisendes Aerodynamik-Konzept ein, auch die neuen Designs kamen bei den Fachbesuchern gut an.

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elgenhersteller Borbet konnte im Rahmen der The Tire Cologne den vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-­ Handwerk e.V. verliehenen deutschen Kreativpreis Industrie in Empfang nehmen. Eingereicht hatte man das Konzept „Aero Insert“. Bei der Verleihung freute sich Oliver J. Schneider, Geschäftsführer der Borbet Vertriebs GmbH (im Bild r.): „Diese Auszeichnung belegt unsere Innovationskraft und das Potenzial der Produktgattung Leichtmetallräder. Wir nehmen den Kreativpreis als zusätzlichen Ansporn, stets offen für neue Impulse zu sein und die Räderzukunft aktiv mitzugestalten.“

Harald Schmidtke (Geschäftsführer VDAT e.V.), Birgit Grebe-Frese (Vertriebsleitung Handel Borbet Vertriebs GmbH), Oliver J. Schneider

Luftwiderstand. Für den kostengünstigen Serieneinsatz lassen sich identische Inserts in verschiedenen Designs und Radgrößen verwenden. Natürlich wurden auf der „Tire“ auch neue Räder vorgestellt, etwa die Neuheiten LX und BY 23 Zoll. Das Design LX, das seine Messe-Premiere auf der neuen Mercedes A-Klasse feierte, bereits in Planung für das Frühjahrsgeschäft 2019. Es wird in 8,0 x 19 und 8,5 x 19 Zoll für gängige Fahrzeuge mit 5-Loch-Anschluss verfügbar sein. Durch das hochglanz-polierte Felgenhorn und die glanzgefrästen Speichen sind zahlreiche verschiedene Farbkombinationen möglich. Ein besonderer Hingucker auf der Messe was das Design BY, das als neue 23-Zoll-Ausführung auf ­einem Range Rover die Standbesucher in den knalligen Ausführungen „hyper black glossy“ und „black blue glossy“ beeindruckte. • (RED)

Besondere Aerodynamikvorteile Aero Insert ermöglicht laut Hersteller Räder mit besonders wegweisender Aerodynamik und individuellem Esprit. Generell fordert der Markt aus Effizienzgründen Gewichtsreduzierung, aber auch Aerodynamik gewinnt weiter an Bedeutung. Basierend auf den Ergebnissen von Berechnungen und Messungen, die Borbet in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Nürnberg durchgeführt hat, wurden sogenannte Aero Inserts entwickelt: Sie sparen Gewicht und verringern dabei signifikant den

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Aerodynamische Vorteile für mehr Effizienz

Borbet LX kombiniert polierte und gefräste Elemente


REIFEN EXTRA

Geschäftsführerin Mag. Christa Seipl mit ihrem Vater Florian Seipl, dem Seniorchef

„Die Halle ist so gut wie voll“ Seit rund 2 Jahren arbeitet das Autohaus Seipl in Leonding bei Linz mit einer Cover-Halle, die von Scholz Regalsysteme errichtet wurde – und zwar zur vollsten Zufriedenheit.

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n die Zeit vor der Errichtung der Cover-Halle mag Mag. Christa Seipl nicht mehr wirklich zurückdenken: Sie führt gemeinsam mit ihrer Schwester Doris den von den Eltern aufgebauten Betrieb in Leonding vor den Toren von Linz. Jaguar, Land Rover, Suzuki und Volvo sind die Marken, die hier verkauft werden. Klar, dass bei großen SUVs und Limousinen auch die Räder schwer sind – nur die allerwenigsten Kunden wollen die bis zu 22 Zoll großen Reifen samt Felgen selbst lagern.

„Die Räder sind gleich griffbereit“ Doch zurück zur Zeit vor der Errichtung der Cover-­ Halle: „Da haben wir die Reifen an verschiedenen Stellen gelagert: Einmal dort, einmal da“, sagt Christa Seipl. Seit sich das Unternehmen (übrigens aufgrund einer Werbebroschüre in „AUTO & Wirtschaft“) für den Bau der Halle entschied, wurde vor allem für die Reifenmonteure die tägliche Arbeit viel einfacher: „Jede Garnitur hat ihre Nummer, zum

„Auch wir haben wenig Platz. Daher war es wichtig, dass die Firma Scholz so hoch bauen konnte.“ Mag. Christa Seipl, Autohaus-Chefin

Beispiel RL 150. Wir wissen stets, wem die Reifen gehören“, erklärt Seipl: „Das ist dann sehr schnell vorzubereiten, wenn der Kunde anruft. Der Monteur hat die Räder gleich griffbereit.“

Seipl schätzt die Zeitersparnis seit der Errichtung der Halle pro Reifenwechsel auf rund eine Viertelstunde: Ein Wert, der vor allem bei einem frühen Wintereinbruch, wenn plötzlich viele Kunden gleichzeitig zum Reifenwechsel kommen, sehr wichtig ist.

840 Satz Reifen auf 6 Regalebenen Für 840 (kleine und große) Garnituren ist die Halle ausgelegt, sie ist 15 Meter lang, 11,6 Meter breit und 5,1 Meter hoch: 6 Regalebenen haben hier Platz. „Wie viele andere Autohäuser haben auch wir wenig Platz. Daher war es wichtig, dass die Firma Scholz so hoch bauen konnte.“ Die Reifenhalle hat sich auch zu einem wichtigen Kundenbindungsinstrument entwickelt. Viele von ihnen kommen während des Wechsels in den Schauraum. Gut möglich, dass der eine oder andere Kunde sich von einem geschickten Verkäufer zu einem vorgezogenen Kauf eines Neuwagens überreden lässt …

Andere Händler können gerne besichtigen In der Seiplschen Reifenhalle ist der Platz jedenfalls schon recht eng geworden. „Wir sind fast voll“, freut sich die Chefin. 35 Euro Lagergebühr pro Garnitur für eine Saison (plus einer je nach Größe des Reifens unterschiedlichen Montagepauschale) sind eine ­zusätzliche Einnahmequelle. Seipl ist übrigens bereit, das Produkt der Firma ­Scholz anderen Autohändlern vorzuführen. „Interessenten sind bei uns gerne willkommen.“ • (MUE)

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REIFEN EXTRA

Die neuen Features ergänzen das Angebot optimal; ein neues Video erklärt die Vorteile im B2B-Kundenbereich

Virtuelle Beratung Mit neuen Features wie dem Reifenberater oder der Mischbereifungssuche baut Delticom das digitale Angebot von Autoreifenonline.at aus.

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ervice ist wohl in jedem Geschäftszweig das Um und Auf. Das weiß auch Delticom und implementierte neue Features auf Autoreifenonline.at. So zeigt der neue virtuellen Reifenberater im Shop Endkundenpreise auf Basis des Einkaufspreises plus der individuell einstellbaren Händlermarge an. ­Damit

können die richtigen Produkte gemeinsam im Kundengespräch ausgewählt, angesehen und bestellt werden. Als weitere neue Funktion wurde ­außerdem die Mischbereifungssuche integriert. Damit können ab sofort passende Produktkombinationen für Kunden, die Reifen mit unterschiedlichen Dimensionen auf Vorder- und Hinterachse benötigen, einfach und schnell gefunden werden. Ebenfalls im Zentrum steht bei Autoreifenonline.at das Servicepartnerkonzept im B2B-Bereich. Damit kann eine Werkstatt am wachsenden E-Commerce-Trend teilhaben, denn bei jedem Reifenkauf werden die Partner für die Montage empfohlen – und damit neue Kunden gewonnen. • (MOE)

Reifen-Konzept für die Zukunft Mit einem eindrucksvollen und großzügigen Messestand hat sich GDHS auf „The Tire Cologne“ präsentiert und dort einen Blick in die Zukunft ermöglicht.

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azu gehören E-Mobilität wie auch digitalisierte Abläufe in der Werkstätte sowie neuartige Produktpräsentationen von Reifen, Felgen und Zubehör. Im Bereich der Digitalisierung wurde die Vernetzung aller Systeme und Prozesse über die vollintegrierte Warenwirtschafts-Lösung tiresoft 3 ebenso ­präsentiert wie der Einsatz von Smartphones und Tablets. Als wichtigen Baustein sieht man bei GDHS den Online-Terminplaner. „Die Möglichkeit, Termine online buchen zu können, ist für Kunden heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Hier müssen auch unsere Partner unbedingt mit der Zeit gehen“, erklärt Liebhart.

Schulungen in Ö und D Schulungen und Trainings haben bei GDHS einen hohen Stellenwert. Diese können zwar über das

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GDHS-Österreich-­ Chef Josef Liebhart

Online-Trainingscenter über das Internet gebucht werden, die Durchführung findet im Sinne des persönlichen Austausches freilich noch an Veranstaltungsorten in Österreich und Deutschland statt. Neben den Ansprechpartnern von GDHS mit Österreich-Chef Josef Liebhart waren auch die Verantwortlichen der Freien Einkaufs-­Initiative FRI, der Einkaufsgemeinschaft von GDHS, am Messestand präsent. • (GEW)


REIFEN EXTRA

Für ruhigen Lauf Kastner hat fürs Zentrieren und Wuchten die neuesten Lösungen der führenden Hersteller im Portfolio.

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ie Wuchtmaschine Hofmann Megaplan mega­ spin 1200P verfügt über dieselbe Sensorik, wie sie auch in der Industrie verwendet wird. Die Raddaten werden berührungslos per Laser und Sonar erfasst, wodurch Fehlbedienungen ausgeschlossen sind. Die Punkte für die Klebegewichte werden per Laser punktgenau angezeigt, die benutzerfreund­ liche Bedienung erfolgt am 17-Zoll-Touchscreen. Auch beim Zentrieren ermöglicht modernste Technik vereinfachtes und genaues Arbeiten in der

Modernste Wuchtund Zentriertechnik im Sortiment von Kastner

Die Räder-Profis Der Aluradspezialist CMS zählt zu den größten Herstellern Europas mit Schwerpunkt Erstausrüstung und einer attraktiven Palette für den Nachrüstmarkt.

Heike Göbel von CMS Deutschland

Werkstatt: Mit dem patentierten System des deutschen Herstellers Haweka etwa kann auf einer Hofmann Megaplan jedes Rad toleranzfrei zentriert, perfekt ausgewuchtet und somit die gewünschte Laufruhe hergestellt werden. Vielfältige Systeme zur Achsvermessungs- und Rundlaufprüfung runden das Angebot von Kastner in Sachen Wucht- und Zentriertechnik ab. • (RED)

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it besonders starker OE-Ausrichtung und dementsprechendem Volumen zählt sich CMS zu den drei größten Anbietern in Europa. „96 Prozent unser Produktion geht direkt an die Bänder der Automobilhersteller“, berichtet Heike Göbel von CMS Deutschland. Die hohe Akzeptanz in der Erstausrüstung spricht für die Qualität der CMS-­Räder. Schließlich wird der Ersatzmarkt aus derselben ­Produktion in gleicher Qualität beliefert. Seit vielen Jahren ist CMS auch am österreichischen Zubehörmarkt präsent. Neben den Partnern Fosab und Reifen John werden auch Euromaster, First Stop, FRI, Point-S, Premio Tuning und der freie Reifenhandel direkt aus Deutschland beliefert. Der wachsenden Bedeutung des österreichischen Marktes wird CMS mit einem eigenen Außendienstmitarbeiter gerecht. • (GEW)

Der Langläufer Michelin demonstrierte auf der Tire Cologne die Langlaufqualitäten seiner Reifen.

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ong Lasting Performance heißt die Strategie, die Michelin fährt. Das heißt, selbst Weltneuheiten werden ausschließlich „abgefahren“ gezeigt. Denn mit dem bewussten Verzicht auf fabrikneue Demoreifen unterstreicht Michelin die Strategie. Diese zielt darauf ab, dass Reifen auch mit abnehmendem Profil ein konstant hohes Sicherheitsniveau bieten. Zum Beispiel gelingt dies beim Alpin 6 unter anderem durch das selbsterneuernde Profil mit der

Fabrikneue Gummis zeigt Michelin nicht mehr – es geht um den sicheren Langlauf

s­ ogenannten EverGrip Technologie, das außergewöhnliches Beschleunigungsvermögen und exzellente Traktion auch bei wenig Profiltiefe garantiert. Der nachhaltige Ansatz schont zudem Ressourcen und Umwelt und senkt den Energiebedarf durch das Vermeiden unnötiger Mehrproduktion und reduziert die Kosten für Endverbraucher, Spediteure und andere Unternehmen. • (RED)

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REIFEN EXTRA

SensorenBlogger

Easy Shopping DBV Würzburg hat seinen Webshop für Reifen, Felgen und Kompletträder gänzlich neu gestaltet.

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eifen, Felgen, Öle. easy!“, lautet der Unternehmensslogan der deutschen Spezialisten für diese Produkte. Unter diesem Gesichtspunkt wurde der Online-Shop neu konzipiert: Modernes Erscheinungsbild sowie eine klare Struktur prägen den Auftritt, Bedienerfreundlichkeit und Nutzwert stehen im Mittelpunkt. Alle Rad- und Reifenkombinationen können auch mittels Freitextsuche nach Hersteller und Modell eruiert werden. Danach kann das ausgewählte Rad im neuen Konfigurator virtuell auf das Auto montiert und dem Kunden optisch präsentiert werden. Dabei sind die Räder lagernd, Reifen sind über Partner verfügbar. Innerhalb von 4 bis 5 Tagen können damit sogar entsprechende Komplett­räder inklusive RDKS zugestellt werden. • (GEW)

Neue, moderne Website inklusive Corporate Blog: www.schradersensors.com

Unter www.dbv.eu steht der Online-­ Konfigurator zur Verfügung

Mit dem neuen Corporate Blog erlaubt RDKS-­Spezialist Schrader einen Blick ­hinter die Kulissen des Unternehmens.

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erfekte Produkte, zuverlässige Logistik, Knowhow, Ausbildung und Schulung: Bei Schrader, Weltmarktführer bei Reifendruckkontroll-Sensoren sind diese Anforderungen erfüllt. Und dennoch arbeitet das engagierte Team der Sensata-Tochter intensiv an der Präsenz bei den Kunden. Nach der Homepage wurde nun ein Corporate Blog vorgestellt. Damit können Kunden, Werkstätten und Händler hinter die Kulissen auf die Geschichte und die Menschen hinter dem Namen Schrader blicken. „Die Aufgabe unseres Corporate Blogs ist es, die Mitarbeiter als wichtigste Ressource unseres Unternehmens hervorzuheben“, so Jacki Lutz, Head of Global Marketing and Communications. „Es ist der perfekte Weg, um persönliche Geschichten aus dem Leben unserer Mitarbeiter und professionelle ­Einblicke zu teilen.“ • (GEW)

mit hohem Silica-Anteil in der Laufflächenmischung ermöglicht ein optimales Fahr- und Bremsverhalten auf Schnee und nassen Oberflächen. Gleichzeitig verfügt das Profil des Wintrac Pro über ein neues Lamellen- und Rillendesign mit stark angewinkelten Mittelrillen und Schulterlamellen. Horizontale Lamellen in der Laufflächenmitte ermöglichen eine maximale Brems- und Beschleunigungsleistung.

Bessere Performance in Sommer und Winter

Der Snow-Pro Apollo Vredestein schraubt mit Wintrac Pro und Aspire XP weiter am Leistungsspektrum seiner Sommer- und Winterpneus.

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it dem Wintrac Pro, der auf einer eigenen Produkteinführungsveranstaltung auf der The Tire Cologne in Köln vorgestellt wurde, reagiert Vredestein auf die steigenden Marktanforderungen im Segment der Hochleistungsreifen mit 17 Zoll oder mehr. Die größte Neuerung liegt in den verwendeten Materialien. Der einzigartige Einsatz von Harzen

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Der Aspire XP legt die Latte bei Sommerpneus erneut ein Stück höher

Auch der heuer neu aufgelegte Sommerreifen Aspire XP verfügt über eine verbesserte Silica-­ Mischung für die Lauffläche, was laut Hersteller ein um 22 Prozent besseres Handling auf nassen Straßen bewirkt. Die Schulterblöcke und Laufflächenmitte sind steifer ausgeführt, um den Bremsweg auf trockener Fahrbahn zu verkürzen und eine präzisere Lenkreaktion zu ermöglichen. Im Vergleich zum Vorgängermodell gibt Apollo Vredestein einen um 4 Prozent kürzeren Bremsweg auf trockener, auf nasser Fahrbahn sogar einen um 7 Prozent kürzeren Bremsweg an. Der Aspire tritt den Beweis an, dass dies nicht zulasten des Fahrkomforts gehen muss: Stöße absorbiert er dank flexiblerer Seitenwandmaterialien noch besser, Schulterlamellen reduzieren Geräusche. • (RED)


REIFEN EXTRA

X3 setzt auf Kumho N Auch die dritte Generation des BMW X3 rollt mit SUV-Reifen des koreanischen Herstellers vom Band. BMW bleibt Kumho beim X3 treu – dem Crugen HP91 werden gute Offroad- und Nässeeigenschaften bescheinigt

ever Change a Winning Team“ lautet wahrscheinlich das Credo bei BMW und Kumho. Denn nach der ersten und zweiten rollt nun auch die dritte Generation des Mittelklasse-SUV X3 auf Reifen des koreanischen Herstellers vom Band. Crugen HP91 heißt der UHP-Reifen, der in der Dimension 245/50 R19 105W XL in das Werk in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina geliefert wird, wo der Münchner Autobauer den X3 fertigen lässt. Überzeugen konnte der Reifen mit seiner Silica-Lauf­ flächenmischung der neuesten Generation – die für eine geringere Abnutzung sorgen soll – unter anderem die Tester beim Sommerreifentest der AUTO BILD Allrad (4/2018), die dem Crugen HP91 eine gute Traktion auf Sand und Schlamm sowie ausgewogene Nässequalitäten bescheinigten. • (RED)

Aus Europa für Europa M Mit der Wachstumsstrategie setzt Nexen Tire eine stärkere Präsenz in Europa, USA und China um.

Nexen Country Manager Christian Jelinek und D/A/ CH-Chef Peter Gulow

it dem Start der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie des Produktionswerks in Europa macht Nexen Tire einen entscheidenden Schritt in der Wachstumsstrategie. Die insgesamt vierte Reifenfabrik des Konzerns soll im September in Tschechien starten. Durch die Erweiterung der Kapazität wird Nexen seine Bedeutung im europäischen Erstausrüstungsmarkt weiter erhöhen. „Mit Produktion und Logistik in Europa können wir zukünftig auch kleinere Mengen versenden und Kunden besser betreuen“, erklärt Country Manager Christian Jelinek die positiven Auswirkungen auf das Nachrüstgeschäft. „Wir sind mit unserem anspruchsvollen Angebot und flexiblen Versorgungslinien für leistungsstarke, klein strukturierte Handelspartner interessant“, ergänzt Peter Gulow, D/A/CH-Managing Director Sales & Marketing. • (GEW)

Gespür für Schnee Hankook optimiert für den „Wintermarkt Österreich“ seine Lieferlogistik.

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ie Wintersaison hat für die Hankook-Verkaufsmannschaft quasi bereits begonnen. „Traditionell hat der österreichische Markt ein besonders starkes Wintergeschäft, befeuert durch die gesetzliche Winterreifenpflicht“, sagt Claus Gömmel, Vertriebsdirektor Region Süd bei Hankook Reifen Deutschland. „Wir bei Hankook sind sehr zufrieden mit den Zahlen, es zeichnet sich bereits jetzt eine ­positive Entwicklung zum Vorjahr ab“.

Claus Gömmel, Vertriebsdirektor Hankook

Für die kommende Saison will man die Logistik vor Ort weiter optimieren und die Kunden durch schnellen Lieferservice und gute Verfügbarkeit optimal unterstützen. Neue Laufflächenmischungen bei ­Winterpneus kommen nach und nach. • (RED)

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Reifenpartner

DISCOVERER STT PRO™ p.o.r.

Alternierende Schulterstollen

Armor Tek3® Karkassenkonstruktion

Zentrale 3-2Profilrippen

Bei Cooper® entwickeln unsere erfahrenen Ingenieure einige der besten Allradreifen der Welt. Reifen, die bei Rennen wie der strapaziösen Rallye Dakar, zum Erfolg fuhren. Reifen für Menschen, die Leistung, Sicherheit und Qualität anerkennen, was für ein maximales Fahrerlebnis unerlässlich ist. Der Discoverer STT ProTM P.O.R. bietet hervorragende Haftung und optimales Fahrverhalten für die härtesten Offroad-Bedingungen. Für weitere Informationen besuchen Sie uns unter www.coopertire.de COOPER TIRES Firmengründung 1914.


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