Oktober 2015
Herstellerbetriebe
AUSVERKAUF DER BRANCHE? Geschäftsmodell Die Zukunftsfähigkeit des Reifenhandels
Reifentests Des einen Freud, des anderen Neid
Branchenstrukturen Wer liefert zukünftig Reifen an wen?
Neue Produkte Evolution statt Revolution
Beim Sell-in fehlen 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Woher nehmen die Hersteller den Optimismus für den kommenden Winter?
www.autoundwirtschaft.at
Der Kfz-Kuchen wird nicht mehr größer
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ktivitäten und Konzepte zum Fortbestand des klassischen Reifenhandels gibt es zur Genüge. So hat der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ein sehr umfangreiches „Geschäftsmodell Zukunft“ vom Beratungsunternehmen Roland Berger entwickeln lassen – eine sehr fundierte Ausführung. (Details dazu in „AUTO & Wirtschaft“ 7/2015 sowie auf Seite 6 und 7 dieser Ausgabe). Doch bei allen guten Ideen wird es maximal zu einer Verdrängung am Markt kommen. „Ich habe ja nichts zu verschenken“, gilt nicht nur für Niki Lauda, sondern auch für die Kfz-Branche. Der Kuchen „Kfz-Aftermarkt“ wird nirgends größer. Die Autohäuser und Werkstätten kämpfen ebenfalls mit rückläufiger Auslastung, Kaufkraftrückgang und Margenverlust. Diese Betriebe lassen sich nicht gerne den Service-Kunden abspenstig machen. Im Gegenteil: Sie entdecken immer mehr den Reifen zur Ertragsunterstützung und Kundenbindung. Das Potenzial sehen natürlich auch die Reifenhersteller und Großhändler. Sie beliefern diese Betriebe direkt, vorbei am bisherigen Reifenhändler, der bislang die regionalen KfzBetriebe mit Gummis versorgt hat. • Umgekehrt dürfen die klassischen Reparatur- und Servicebetriebe den Reifenfachbetrieben nicht übel nehmen, dass sie die Flucht nach vorn antreten und Service- sowie Verschleißreparaturen durchführen. Das ist den einzelnen Umsätzen sowie den Margen der gesamten Branche abträglich, meist geht es um den Preis. Aber diese Entwicklung ist nicht mehr zurückzudrehen. Der Schuster bleibt nicht bei seinen Leisten, weil er davon nicht mehr leben kann. • Insgesamt entspricht diese Entwicklung dem Trend zu „Alles-aus-einer-Hand“. Der Kunde fährt gerne zum Mobilitätsanbieter, bei dem gleich alles erledigt wird. Ist er mit der Betreuung zufrieden, dankt er das nach wir vor mit hoher Loyalität: Egal ob dem Autohaus, der freien Werkstätte oder dem Reifenfachhandel. Letztlich wird nicht das grundsätzliche Konzept über den Erfolg des Betriebes entscheiden, sondern die Kompetenz und der Umgang mit den Kunden. Hier muss jeder Betrieb selbst herausfinden, wo seine Stärken liegen, wie er sich in der Region positionieren kann. Kooperationen mit anderen Betrieben sind ebenso sinnvoll wie Einkaufsgemeinschaften, eventuell trifft das auch auf Konzepte und Franchise-Systeme zu. Auf externe Hilfe wie etwa die Unterstützung der Industrie darf sich freilich niemand verlassen.
Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: Niemand weiß, wie das „Geschäftsmodell Reifenfachhandel“ in Zukunft aussehen wird. Alle wissen, dass es nicht mehr so wie heute aussehen kann.
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REIFEN EXTRA
Ausverkauf der Reifenbranche?
Goodyear Dunlop Handelssysteme (GDHS) bietet drei verschiedene Franchise-Konzepte
Die Reifenindustrie ist mit der aktuellen Situation ebenso unzufrieden wie die Reifenhandelsbetriebe. Im Gegensatz zu den Gewerbe- und Handelsbetrieben fährt die Industrie jedoch noch immer gute Gewinne ein und möchte den Handel stärker kontrollieren. Von Gerald Weiss
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achdem die Industrie vor vielen Jahren gescheitert ist, bestehende Reifenfachbetriebe zu übernehmen, wird nun ein neuer Versuch gestartet. Wie in der Autoindustrie haben die Konzernmanager gelernt, dass Filialen mit angestellten Filialleitern oft nicht erfolgreich sind. Viel besser ist die Bindung des bestehenden Unternehmers, Stichwort „Franchise“. Aber auch andere Formen als Konzept- oder Handelspartner sind im Aufwind. Ob diese Bindungen gut oder schlecht sind, ist vom jeweiligen Konzept und vor allem vom jeweiligen Nutzen für den Reifenfachbetrieb abhängig. Beginnen wir bei der Komplettübernahme. In schwierigen Zeiten hoffen manche Unternehmer auf die Erlösung durch die Industrie. Doch gerade jene Betriebe, die das Exit-Szenario aus der Not heraus anstreben, haben die uninteressantesten (defizitären) Betriebe. Attraktiver sind jene Unternehmen, die gut gewirtschaftet haben, auf einem guten Standort positioniert sind und mangels eines Nachfolgers ihren Betrieb verkaufen möchten. Die deutsche VergölstGruppe, Tochter von Continental, widmet dem Thema eine eigene Internetseite mit dem Titel „Ihr Betrieb in sicheren Händen“. Auch die österreichische Conti-Tochter Profi Reifen übernimmt noch Betriebe, jüngstes Beispiel ist die Übernahme von Reifen
Partner- und Franchise-Konzepte Apollo Vredestein Bridgestone Goodyear Hankook Michelin Nokian Pirelli Semperit
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Flag Ship Store (Partner) in Planung First Stop (Partner/eigene Betriebe in D) Goodyear Dunlop Handelssysteme: Premio, HMI, Quick (Franchise) Hankook-Master-Programm (Partner) Euromaster (eigene Betriebe/Franchise), Michelin Qualitätspartner (Partner) Vianor (Franchise), Nokian Tyres Authorized Dealer (Partner) Key Point (Partner) Profi Reifen (eigene Betriebe/Franchise)
Die Conti-Tochter Vergölst sucht in Deutschland bestehende Betriebe zur Übernahme
Euromaster (Michelin) betreibt einen Mix aus eigenen Standorten und Franchise-Partnern Becker in Krems, der mangels eines Nachfolgers den gut eingeführten Betrieb mit bestem Standort verkauft hat.
Franchise-Nehmer oder Konzeptpartner Trotz einiger Beispiele ist die Übernahmeflut in Österreich (noch) nicht stark erkennbar. Topografie, Betriebs- und Einzugsgebiete und damit das Mengengerüst stellen sich ganz anders dar als in Deutschland. Doch auch mit Franchise- oder Partner-Konzepten kann die Industrie den Betrieb stärker auf ihre eigene Marke einschwören. Die Michelin-Tochter Euromaster hält sich mittlerweile mit eigenen Filialen zurück und setzt stark auf Franchise-Partner. Darüber hinaus gibt es 200 Michelin-Qualitätspartner in Österreich. First Stop, das Partnernetzwerk von Bridgestone hat in Österreich ausschließlich selbstständige Partner, in Deutschland gibt es bereits 47 eigene Betriebe. Das Hankook-Master-Programm umfasst mittlerweile 400 eigenständige Betriebe in Deutschland und Österreich. Bei Pirelli firmiert das wachsende Partnerprogramm unter dem Namen Key Point. Nokian hat mit seinem Franchise-Konzept Vianor
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First Stop nennt sich das Partnersystem von Bridgestone. In Österreich nur mit freien Reifenfachbetrieben, in Deutschland auch mit eigenen Standorten
Die Conti-Tochter Profi Reifen ist hauptsächlich mit eigenen Betrieben am Markt präsent
international bereits 1.100 Verkaufsstellen, in Österreich noch keine. Das Partnerkonzept Nokian Tyres Authorized Dealer (NAD) ist bereits in Österreich aktiv.
Skepsis unter Österreichs Reifenbetrieben Die Bestrebungen der Industrie werden von der Branche mit Skepsis betrachtet. Dass die industrienahen Betriebe, egal ob im Besitz des Konzerns, als Franchise- oder Partner-Unternehmen bevorzugt werden, ist kein Geheimnis. Es liegt ebenfalls auf der Hand, dass diese Betriebe über Marketingstützung gefördert werden können und damit eine Wettbewerbsverzerrung stattfinden kann. Die Frage ist, was mit den verbleibenden freien Betrieben hinsichtlich der Zusammenarbeit mit diesen Marken passiert? Konzentrationsprozesse sind immer problematisch. Der Versuch der Industrie, den momentan sehr turbulenten Markt wieder stärker in den Griff zu bekommen, ist zumindest nachvollziehbar, der Erfolg bleibt abzuwarten. Fest steht, dass für gänzlich freie Betriebe das Überleben schwer bis unmöglich werden wird. Die Frage ist, welche Bindung oder Kooperation notwendig sein wird. Muss man seinen Betrieb an einen Hersteller verkaufen und Geschäftsführer im eigenen Haus sein? Ist das durchaus enge Korsett eines FranchiseSystems mit einer gewissen Ertragssicherheit sinnvoll. Sind starke, unabhängige Einkaufsgemeinschaften wie Point-S der flexiblere Weg in die Zukunft? Oder gibt es genug Potenzial, wenn man sich als Mobilitätsanbieter inklusive Reparatur und Service in seiner Region positioniert? Die Antwort muss jeder für sich selbst und seinen Betrieb entscheiden. •
REIFEN EXTRA
Heute, morgen, übermorgen und … Im Wettbewerb mit freien Anbietern von Reifen und damit verbundenen Produkt- und Dienstleistungen sind neue Ansätze gefragt. Ob es das „Geschäftsmodell Zukunft“ vom Beratungsinstitut Roland Berger bringt, ist noch offen. Von Gerhard Lustig
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Gerhard Lustig
ie unter schwachen Marktzuständen stattfindende Neuverteilung von Umsatz und Gewinn im Reifen(fach)handel hat zahlreiche neue Wettbewerber angezogen. Trends zeigen sich besonders im Konzentrationsprozess und wer nicht in der Lage ist, auf geänderte Kundenbedürfnisse einzugehen, Stichwort Online, dem wird bei Vernachlässigung seiner Zukunftsfähigkeit rasch die Luft ausgehen. Neues Service für den Kunden steht im Zentrum aller
Themenrahmen zur Zukunftsfähigkeit des Reifen(fach)handels: Zum einen sollen weitere Schritte der sogenannten Maßnahmenlangliste (deren Priorisierung sich der BRV in Kooperation mit dem VRÖ von den Mitgliedern gewünscht hätte) konkret ausgearbeitet werden. Derzeit zeichnen sich folgende Themen ab:
Digitalisierung unumgänglich Ein wesentlicher Treiber ist dabei die Digitalisierung, die – bei sinkender Nachfrage – zu wachsenden Erwartungen an die Interaktion der Kunden führt. Der klassische Reifen(fach)handel ist gefordert, mit innovativen Services und der Kundenansprache über digitale Kanäle auf die geänderten Gewohnheiten zu reagieren. Zudem gibt sich der Kunde vom Heute ins Morgen nicht mehr mit Angeboten von der Stange zufrieden, sondern verlangt exakt auf diese Präferenzen zugeschnittenen Service. Für reaktionsstarke Werkstätten ist das eine große Chance, sich derart in dem von einem brutalen Preiskampf dominierten Markt abzuheben.
Druckmittel Preisbrecher
Zum anderen wird über die Bildung der von Roland Berger empfohlenen Umsetzungs-Taskforce nachgedacht, die dem Händler dabei helfen soll, die von ihm als realisierenswert empfundenen Maßnahmen vor Ort konkret umzusetzen. Darüber und vieles mehr soll die in einer am 3. Dezember 2015 in Bonn mit dem BRV-Vorstand anberaumten Sitzung der Kooperations/Handelssystem-Chefs beraten werden.
Solange die Märkte nicht wieder wachsen, bleibt der Preis ein unumgängliches Kriterium für den Kunden. Das Wachstum der unabhängigen Dienstleister beruht darauf, günstige Standardleistungen zu offerieren, und das ist der Reifenwechsel – der Frequenzbringer jeder Werkstatt. In den Köpfen der Kunden werden sie als Preisbrecher wahrgenommen, auch wenn die autorisierten gegenüber freien Werkstätten oft kaum Preisunterschiede zeitigen. Viele Kunden suchen gezielt im Internet nach dem Bestpreisoffert, daher ist Transparenz bei der Auswahl des Anbieters ein wichtiges Kriterium. Und exakt in dieses Kampfsegment drängen nun die herstellerorganisierten Betriebe. Wie sich das Kräfteverhältnis im Aftermarket in nächster Zeit verschieben wird, ist völlig offen. Neue Technologien halten Einzug in das Auto, die Karten im Kampf um den Kunden werden zwischen Herstellern, Zulieferern und den nachgereihten Serviceanbietern neu gemischt.
Die Roland-Berger-Studie verfolgt einen ganzheitlichen Projektansatz in Form eines Stufenmodells 2015 bis 2020. Ziel des Projektes ist, dem Reifenfachhandel auf unterschiedlichsten Entwicklungsständen dabei behilflich zu sein, sich angesichts des Strukturwandels zukunftsorientiert fortzuentwickeln. 2015 sollte noch genutzt werden, um z. B. Mindeststandards zu erfüllen, danach bis 2018 müssen die traditionellen Geschäftsfelder erweiterungsfähig gestaltet werden können, um 2020 damit im weiterhin dominanten klassischen Reifenbusiness durch zusätzliche Optionen eine vom Reifenersatzgeschäft stärkere Unabhängigkeit zu erlangen.
Exakt in diese Richtung zielt das von Roland Berger erarbeitete und letztlich von der Industrie mitfinanzierte Projekt „Geschäftsmodell Zukunft“ für den Reifenfachhandel. Bundesverband-Geschäftsführer Peter Hülzer hat das Projekt Anfang Juli 2015 in Abwesenheit des im BRV korporierten Verbands der Reifenhändler Österreichs (VRÖ) präsentiert (AUTO & Wirtschaft hat davon in der September-Ausgabe berichtet), vor knapp
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Bemühungen. Die kleine Meisterwerkstatt von nebenan wird sich neu profilieren müssen, um gegen hochprofessionell auftretende Unternehmen, die z. B. über Ketten- und Franchisekonzepte rasch expandieren, behaupten zu können. Sie sichern sich vielfach mit Kampfpreisen Marktanteile, verstehen es aber auch, auf sich ändernde Kundenbedürfnisse einzugehen.
dynamische Preisgestaltung, Fahrzeugservice, Optimierung Kundenerlebnis im Wartebereich, Hol- und Bringservice, Auswertung von Kundendaten mit externen Partnern, Außen-/Innendienst, Stromtankstelle, Lkw-Flottenservice.
Träger Reifen(fach)handel
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300 Mitgliedern in Köln vorgestellt und zieht drei Monate später eine ernüchternde Zwischenbilanz. Vielen war der Erwartungshorizont an das Projekt zu groß, schreibt Hülzer in einer ersten Bewertung: „Sie hatten sich wohl sofort umsetzbare Maßnahmen erhofft, die keine Vorbereitungszeit benötigen.“ Andere wiederum wollen im BergerProjekt „alten Wein in neuen Schläuchen“ entdeckt haben. Es gibt aber auch Reifen(fach)händler, die im „Geschäftsmodell Zukunft“ eine Verbandsinitiative erblicken, dem nicht zu übersehenden Strukturwandel erfolgreich begegnen zu können. „Aufgrund der heterogenen Struktur der Branche“, erinnert Projektleiter Philipp Grosse Kleimann von Roland Berger, könne nicht erwartet werden, dass ein auf alle Unternehmertypen passendes Füllhorn an Ideen und Vorschlägen ausgeleert werde. „Die extreme Spreizung der Mitgliederstruktur des BRV hat uns allerdings überrascht.“
Schwache Resonanz Der Widerhall der Mitglieder ist ernüchternd. Die Charts von Roland Berger wurden Mitte Juli per Newsletter allen Mitgliedern zugänglich gemacht. Einen Monat später hatten lediglich 14 Prozent der Empfänger den Newsletter überhaupt geöffnet. Aufforderungen zur Bestimmung weiterer Maßnahmen (siehe Kastentext links) fruchteten wenig. Dennoch lässt sich der BRVVorstand davon nicht entmutigen und hat eine Maßnahmenlangliste erstellt. Tatsache ist, dass es Händler auf unterschiedlichen Entwicklungsständen gibt, die jeweils mit unterschiedlichen Umsetzungsschritten agieren müssen, um ein professionelles Niveau zu erreichen. Das heißt, 2015 sollte – VRÖ aufgepasst! – zur Definition von Mindeststandards genutzt werden, um bis 2018 Maßnahmen zur Erweiterung der traditionellen Geschäftsfelder des Reifen(fach)handels ergreifen zu können. 2020 sollte dann
Peter Hülzer: „Wenn 99,1 Prozent aller 300 bei der Präsentation anwesenden Mitglieder des BRV auf die Frage, ob sie Handlungsbedarf in unserer Branche sehen, mit ,Ja‘ antworten, dann ist das Grund dafür, den Evolutionsprozess des Reifenfachhandels umgehend einzuleiten. Die Ansätze dazu müssen vom Unternehmer vor Ort allerdings selbst evaluiert, ausgewählt und individuell umgesetzt werden.“
REIFEN EXTRA
der Zeitpunkt sein, in dem das tradierte Reifenersatzgeschäft zwar eine nach wie vor dominante Rolle spielt, durch zusätzliche Optionen aber eine stärkere, insbesondere wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Reifenersatzgeschäft sichtbar wird. Die neuen Wege im Aftersales-Business orientieren sich rasend schnell und sind vom digitalen Einfluss gezeichnet. Der Reifen(fach)handel muss zur Schaffung einer professionellen und zeitgemäßen Geschäftsbasis bereit sein. •
REIFEN EXTRA
Andrea Appel, Semperit
Peter Gulow, Bridgestone
Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop
Hannes Gößler, Nokian
Thomas Körpert, Apollo Vredestein
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Die Restlager sind gefüllt, die Bereitschaft zur Einlagerung ist überschaubar. Trotz schwachem Sell-in sind die Hersteller vorsichtig zuversichtlich für das Winterreifengeschäft.
Woher kommt der Optimismus? Welche Erwartungen haben Sie für das Reifen-Geschäft in der heurigen Wintersaison? Körpert, Vredestein: Abhängig von den Wetterverhältnissen erwarte ich ein Geschäft auf dem Niveau vom Vorjahr. Sollte es extrem viel Schnee geben, wird sich die Menge erhöhen, sonst wird die Menge sich aber leider nochmals reduzieren. Appel, Semperit: Durch den milden Winter 2014/2015 gibt es Restmengen. Hier gilt es jedoch zwischen Fahrzeugmarken, Vertriebskanälen und Regionen zu unterscheiden. Wir sind mit unserer derzeitigen Lieferquote an unsere Kunden zufrieden. Hilfreich für die gesamte Branche wäre sicher ein „richtiger“ Winter. Schramm, Goodyear: Mit einem Anteil von zwei Drittel des Gesamtmarktes ist das Winterreifengeschäft in Österreich von entscheidender Bedeutung. Wir sehen zwar einen nach wie vor hohen Anteil an zugelassenen Fahrzeugen, schätzen allerdings das Gesamtgeschäft unter dem Vorjahr ein. Gömmel, Hankook: Wir gehen optimistisch gestimmt in die diesjährige Wintersaison. Die Nachfrage nach unseren Produkten hat auch in Österreich noch einmal deutlich zugelegt, gestärkt auch durch unsere wachsende Präsenz im Erstausrüstungssegment. Jüngst konnten wir auf der IAA in Frankfurt weitere Erfolge im OE-Geschäft bei namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW oder Mercedes bekanntgeben. In Kombination mit verschiedenen Marketingmaßnahmen wie unserem Engagement als exklusiver Reifenlieferant der DTM, Formel 3 und des Audi
Sport TT-Cups, aber auch verstärkt über regionale Marketingaktivitäten stützen wir die Bekanntheit der Marke Hankook nachhaltig und steigern unsere Visibilität im Markt. Riepl, Falken: Wir gehen optimistisch in die Saison. Natürlich ist uns bewusst, dass die allgemeine Restlagersituation teilweise angespannt ist. Auch stehen wir weiterhin vor der Herausforderung, dass sich die Erträge für alle Beteiligten im Wintergeschäft verbessern müssen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir diese Hürden durch unsere Leistung und Go-to-Market-Strategie erfolgreich nehmen können. Wir sind durch unsere hochwertigen Produkte und unser Händlernetzwerk gut im Markt positioniert. Das belegen auch Auszeichnungen wie der VRÖ-Award, den wir Anfang des Jahres zum ersten Mal für unsere Qualität, die Preis- und Rabattpolitik sowie unseren Service gewinnen konnten. Ostbomk, Michelin: Für Hersteller ist es heuer durch ein vorsichtigeres Bestellverhalten des Handels und aufgrund der Restbestände aus dem Vorjahr ein nicht sehr einfaches Jahr im Sell-in. Im Sell-out hingegen sehen wir Chancen wegen der aufgeschobenen Käufe des Vorjahres und aufgrund der „Winterreifendurchfahrer“. Mielacher, Pirelli: Wir erwarten in Bezug auf die Menge eine starke Wintersaison. Aufgrund des enormen Preisdrucks auf das Produkt Reifen wird die Dienstleistung einen entscheidenden Anteil am kaufmännischen Erfolg des Wintergeschäftes haben. Das Thema Verfügbarkeit ist in diesem Winter ein sehr
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wichtiges. Die Industrie hat an den Handel um 20 Prozent weniger geliefert als im Vorjahr. Es gibt aber keinen Grund anzunehmen, dass der Bedarf im Vergleich zum Vorjahr weniger ist. Die Industrie hat somit einen Teil der Lagerverwaltung übernommen und muss versuchen, diese logistische Herausforderung zu meistern. Gulow, Bridgestone: Der Sell-in-Bedarf ist momentan auf einem historischen Tiefpunkt angelangt, sicher ein Resultat der vergangenen eher „grünen“ Winter und der relativ hohen Restlagerbestände. Für den Sell-out sehen wir im Handelsbereich positive Tendenzen und somit einen Lagerabbau der Winterreifenüberhänge aus vorangegangenen Jahren. Gößler, Nokian: 2015 wird für Handel und Industrie bestimmt eine große Herausforderung. Dennoch gehen wir sehr optimistisch in die Wintersaison, das begründet sich in unserer neuesten Produktpalette wie zum Beispiel dem WR D4 als erstem Premium-Winterreifen mit Klasse A im Nassgrip, sehr guten Testergebnissen sowie einer guten Verfügbarkeit. Eckhart, Kumho: Wir sehen der heurigen Wintersaison vorsichtig optimistisch entgegen. Wie immer wird ein früher Wintereinbruch auf das Kaufverhalten der Konsumenten starken Einfluss nehmen und den Sell-out bei den Händlern beschleunigen. Von welchen Neuheiten bei Produkten, Dienstleistungen beziehungsweise beim Marketing können Ihre Händler profitieren? Gömmel, Hankook: Wir starten mit unseren zwei neuen Winterspezialisten Hankook i*cept evo2 und Hankook i*cept RS2 und einem erweiterten Line-up in die kommende Wintersaison. Darüber hinaus operieren wir am Markt Österreich erstmalig in einer Wintersaison bei ausgewählten Kunden mit einer hochinteressanten Endverbraucheraktion, die unter anderem den Reifenwechsel im Fachbetrieb unterstützen soll, wo der Endverbraucher dann
Claus Gömmel, Hankook
auch eine ausführliche Beratung zum Thema Winterreifen erhält. Eckhart, Kumho: Das Hauptaugenmerk liegt auf unserem im Vorjahr neu auf den Markt gebrachten WinterCaft WP51, den wir heuer um einige wichtige Dimensionen erweitern. Auch der immer stärker wachsende Markt der Ganzjahresreifen ist mit unserem All-Wetter-Spezialist Solus HA31 bestens abgedeckt. Der Reifen vereint alle Eigenschaften eines Sommer- und Winterreifens und sichert damit dem Autofahrer rund ums Jahr erstklassige Leistung. Gößler, Nokian: Zu unserer sehr aktuellen Produktpalette bieten wir heuer viele Neuheiten: WR D4, WR C3 und Wheaterproof mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen wie Twin-Trac-Silica, Schneematsch-
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Christian Mielacher, Pirelli
Sonja Eckhart, Kumho
Günther Riepl, Falken
Philipp Ostbomk, Michelin
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schleuder oder Pumplamellen-System. Um den POS zu unterstützen, setzen wir auf Zufriedenheitsgarantie und Marketing in neuen und traditionellen Medien. Körpert, Vredestein: Wir haben für diese Saison unser Dimensionsangebot ausgeweitet, speziell für die Kategorie der kleinen SUV haben wir die neuen Dimensionen neu im Lager vorrätig. Unser Courtesy-Car-Programm ist neu und groß wie nie. Für Apollo haben wir bei den österreichischen Fußballvereinen Rapid Wien und Sturm Graz im Stadion LED-Bandenwerbung. Bei Vredestein haben wir den Vertrag mit Red-BullAir-Racer Hannes Arch verlängert und auf der IAA gerade die neue „Rock the Road“-Kampagne vorgestellt. Riepl, Falken: Wir gehen mit dem bewährten Programm in die Wintersaison und bieten unseren Kunden High-Performance-Reifen, die sich durch ihre hohe Qualität und die außergewöhnlichen Fahreigenschaften auszeichnen. Den Verkauf in Richtung Endverbraucher unterstützen wir wieder mit unserer erfolgreichen und bekannten „Falken sagt Tanke“-Aktion. Appel, Semperit: Bei unseren Kunden setzen wir auf Kontinuität, bei unseren Produkten auf stetige Weiterentwicklung. Dies bedingt nicht zwingend die Neueinführung eines Reifens, wie der diesjährige ÖAMTC-Test zeigt. Unser bewährtes Continental-Produkt ist wieder ganz vorn und Semperit ist in der österreichischen Kerndisziplin Schnee immer „top“. Schramm, Goodyear: Goodyear Dunlop bietet mit dem Goodyear UltraGrip Performance und dem Dunlop Winter Sport 5 zwei neue High-Performance-Winterreifen an. Die Produkte zeichnen sich durch ausgewogene Leistungen auf hohem Niveau auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn sowie einen reduzierten Rollwiderstand aus. Erste Testergebnisse des ACE (durchgeführt mit ARBÖ und GTU) bestätigen das Top-Niveau und stellen beide neuen Reifen auf das Siegerpodest. Attraktive Endverbraucher-Prämien beider Marken unterstützen den Sell-out. Ostbomk, Michelin: Neu bieten wir mit dem Michelin CrossClimate den ersten Sommerreifen mit Wintereigenschaften an, der gerade „Autobild“-Ecomeister geworden ist. Mit dem Kleber Citilander gibt es einen zusätzlich neuen SUV-Winterreifen. Unsere bewährte 30-Euro-Tankgutscheinaktion wird es auch diese Saison wieder geben. Mielacher: Pirelli wird gleich dem Vorjahr mit dem Tyrelife-Konzept Händlern und Endverbrauchern die Markenentscheidung leichter machen. Gulow, Bridgestone: Wir führen in diesem Jahr das komplette Line-up unseres Bridgestone Blizzak LM001 ein. Für die Marke Firestone ist ab der zweiten Jahreshälfte erstmalig unser Produkt Multiseason, ein Ganzjahresreifen mit Schneeflocken-Symbol, in sechs Dimensionen erhältlich. Im Bereich Marketing setzen wir bis zum 15. Dezember unsere Sell-out-Kampagnen für beide Marken um. Endverbraucher können
sich bei Bridgestone interessante Gutscheinprämien und bei Firestone tolle Sachprämien sichern. Mit dem Weltcupauftakt in Sölden sind wir auch wieder an verschiedenen Rennstrecken als FIS-Event-Sponsor beim alpinen Skiweltcup präsent und stärken somit die Markenbekanntheit von Bridgestone. Wie schätzen Sie die Entwicklung der verschiedene Vertriebsschienen (Reifenfachhandel, industrieeigene beziehungseise industrienahe Betriebe, Marken-Autohäuser, freie Kfz-Werkstätten, B2C-Onlinevertrieb mit Montagepartnern, ...) ein? Welche Vertriebsschienen werden für Ihren Konzern die größte Rolle spielen? Riepl, Falken: Für uns hat der Reifenfachhandel nach wie vor oberste Priorität. Wir arbeiten mit den Händlern eng zusammen und haben hierbei außerordentlich gute Erfahrungen gemacht. Deshalb werden wir diesen bewährten Weg auch künftig gehen. Mielacher, Pirelli: Pirelli arbeitet stark mit dem Reifenfachhandel, aber auch mit den Autoimporteuren zusammen. Beide Kanäle sind für Pirelli enorm wichtig. Aufgrund der Marktentwicklung gibt es wieder große Möglichkeiten für den Wiederverkauf. Das Autohaus wird weiterhin das Reifenthema ernst nehmen. B2C ist mehr als Informationsplattform zu sehen. Der Endverbraucher möchte beim Reifenkauf trotz aller B2C-Angebote nicht auf die Beratung verzichten. Körpert, Vredestein: Für uns ist nach wie vor der Reifenfachhandel die wichtigste Vertriebsschiene in Österreich, auch dem Autohaus kommt, speziell im Winter, eine immer größere Rolle zu. Das Internet ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken, im Reifengeschäft zum Endkunden (B2C) ist aber seine Möglichkeit beschränkt, ein Anteil von über 10 Prozent ist aus meiner Sicht nicht zu erwarten. Einen Unterschied im freien oder markengebunden Reifenhandel oder Autohaus sehe ich nicht wirklich, hier kommt es nur darauf an, wie es gemacht wird! Ostbomk, Michelin: Für Michelin hat der Reifenhandel eine Schlüsselposition und ist für uns der wichtigste Partner. Sie sind Experten in Sachen Reifen. Autohäuser machen dem klassischen Reifenhandel weiterhin Konkurrenz, da sie vor allem durch das Neuwagengeschäft bereits Kundenkontakt haben. Auch kleinere Garagen und Werkstätten, die sich durch geringere Kostenstrukturen und attraktive Einkaufsquellen auszeichnen, sichern sich nach und nach ihren Teil des Marktes. Der Online-Handel ist noch auf niedrigem Niveau, hier rechnen wir allerdings mit Wachstum. Appel, Semperit: Sowohl das Kauf- als auch das Mediennutzungsverhalten sind im Umbruch. Ein Reifen wird jedoch kein „Fashion“-Produkt werden. Es ist ein technisches Produkt und beratungsintensiv. Das macht eine reine Online-Vermarktung schwierig. „Face-to-face“-Beratung wird einer der Erfolgsfakto-
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ren für die Branche bleiben – sowohl B2B als auch B2C. Semperit ist traditionell eine „Jedermann“Marke. Der Konsument geht davon aus, dass er Semperit überall bekommt. Mit unserem breiten Markensortiment werden wir auch in Zukunft sämtliche Vertriebskanäle abdecken. Eckhart, Kumho: Die Internetangebote nehmen in allen Bereichen ständig zu und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Fokus für den Vertrieb liegt bei uns aber eindeutig auf den Partnern aus dem Reifenfachhandel. Für diese bieten wir neben einem 24-h-Online-Bestellsystem auch ADHOC-Anbindungen an. Unser Customer-Service-Team bietet jedem Kunden persönliche Betreuung und kann auf individuelle Anfragen sofort reagieren. Gößler, Nokian: Wir setzen nach wie vor auf den klassischen Reifenfachhandel, denn ein erklärungsintensives technisches Produkt wie der Reifen benötigt den Fachhandel, um eine gute Produkt- und Preispositionierung beim Verbraucher zu bekommen. Gömmel, Hankook: Jede der genannten Vertriebsschienen hat seinen Anteil am Reifengeschäft. Eine Prognose, welche Vertriebsschiene in der kommenden Wintersaison als Gewinner am Markt gelten wird, kann und möchte ich nicht abgeben. Für uns als Hersteller ohne Direktvertrieb steht der gesamte freie Reifenfachhandel sowie natürlich die markengebundenen Autohäuser und auch die freien Kfz-Werkstätten im Fokus. Diese Kanäle wollen und werden wir auch weiterhin unterstützen. Schramm, Goodyear: Der traditionelle Reifenfachhandel wird weiterhin mit seinem umfassenden Leistungspaket überzeugen, angefangen bei der langjährigen Kundenbeziehung, Fachberatung, Montage, Service, Einlagerung, über die Altreifenentsorgung bis hin zu speziellen Öffnungszeiten und guter telefonischer Erreichbarkeit während der Saison. Hinzu kommt die Möglichkeit der Profilierung im Rahmen der sukzessiven Einführung von RDKS über die Erstausrüstung. Generell ist es schwer, eine eindeutige Prognose zu erstellen. Es wird in allen Kanälen Veränderungen und Verschiebungen untereinander geben. Gulow, Bridgestone: Seit Jahren beobachten wir, dass der Verkauf von Winterreifen im Autohaus stark von der Entwicklung der Pkw-Neuzulassungen beeinflusst wird. Da diese nur leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr ist, erwarten wir dort eine eher stabile Nachfrage. Im Reifenhandel hingegen hängt der Erfolg einer Winterreifensaison deutlich mehr von den Witterungsverhältnissen ab, so dass wir auf einen ordentlichen Winter hoffen. Europaweit beobachten wir einen steigenden Trend von B2C-OnlineKäufern. Wir konzentrieren uns mit unserem Geschäft auf den Reifenhandel und selektiv auf die Marken-Autohäuser, bei denen wir durch unsere Erstausrüstungspräsenz bereits eine gewisse Vorakzeptanz vorfinden. • (RED)
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REIFEN EXTRA
Reifen-Vertriebskanäle: Wer liefert an wen? Die Strukturen der Branche wurden in den vergangenen Jahren komplett über den Haufen geworden. Der klassische Kanal Hersteller-Großhändler-Reifenfachbetrieb verliert zunehmend an Bedeutung. Von Gerald Weiss
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as beginnt bei den Hersteller-Philosophien: Während die vermeintlich kleinen Hersteller wie Hankook, Falken und Nokian eine konsequente Wachstumsstrategie verfolgen, versuchen die etablierten Hersteller offenbar durch Kostenreduktion statt durch Umsatzsteigerung ihre Gewinne zu erhöhen. Werden bei den Erstgenannten zusätzliche Mitarbeiter gesucht beziehungsweise aufgenommen, verlieren bei den Zweitgenannten, Beispiel Goodyear, langgediente Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Ein eindeutiges Bild hat dazu die vergangene AutoZum in Salzburg gezeigt. Hankook, Falken und Nokian waren mit eigenen Ständen vertreten, der etablierte Rest präsentierte sich auf kleinen Tischen kostensparend im Rahmen des ReifenForums.
Geordnete Vertriebsstrukturen Die Reifen sind ohnehin im großen Stil im Umlauf, könnte man meinen. Ohne geordnete Vertriebsstrukturen haben jedoch alle Hersteller Probleme mit einem unkontrollierten Angebot und dementsprechend mit fehlender Preistreue. Denn aus einer klaren Vertriebsstruktur wurde mittlerweile ein Bauchladen, aus dem sich (fast) jeder bedienen kann. So wird heute kunterbunt geliefert: Direkt an Reifenfachbetriebe oder auch an Autohäuser, weiterhin an Großhändler und auch an die Teile(groß)händler. Dazu kommt das Internet – egal ob Fluch oder Segen. Nicht immer ist dabei allerdings klar, woher die Bestände kommen: Sind die Reifen tatsächlich verfügbar oder werden sie mehrfach auf verschiedenen Börsen angeboten. Diese Vorgehensweise verstärkt das Überangebot, das manchmal eben nur virtuell vorhanden ist.
Wer verkauft die Reifen? Für den B2B-Kunden ist es oftmals schwer, zu unterscheiden, wem die Reifen gerade gehören und wo diese gelagert sind, wenn diese online angeboten werden. Während beim Online-Auftritt von klassischen
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Großhändlern wie Interpneu alle Reifen im eigenen Lager liegen, sind auf den Börsen von Delticom neben dem großen Anteil an lagernden Reifen auch Fremdbestände zur Vermittlung zu bestellen. Die klassischen Internetanbieter wie Tyre24 sind schließlich reine Vermittler. All das hat seine Berechtigung. Wirklich problematisch wird es bei diversen unseriösen Börsen, die regelmäßig auftauchen und wieder verschwinden. Der Reifenhändler lässt sich hier leicht vom vermeintlich günstigen Preis täuschen. Mit den
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REIFEN EXTRA
Sorgen bei Fehlbestellung, Fehllieferung, Beschädigung oder Reklamationen bleibt der Händler dann oftmals allein.
von der fehlenden Kompetenz haben die beiden Vorteile gegenüber dem Reifenhandel. Die Marken-Autohäuser sind durch die Werbemaschinerie der Automobilhersteller Weltmeister bei Kundenbindung und Marketing: Wenn VW in Österreich zum Winterreifenwechsel einlädt, steht die etablierte Reifenbranche im Schatten. Die wachsende Zahl der kleinen freien Werkstätten ist mit ihren niedrigen Stundensätzen beim Service erfolgreich und nimmt das Reifengeschäft locker mit. Lagerhaltung ist dort kein Thema. Hier wird alles just in time bestellt und geliefert, dementsprechend günstig ist die Kostenstruktur. Die moderne Logistik macht’s möglich.
Hybrid-Händler Wenn es eng wird in der Saison, darf wieder der Hybrid-Händler aus der Region herhalten. Also jener regionale Großhändler, der in Ermangelung des bisherigen Großhandelsgeschäftes immer mehr auf den Endkunden setzen muss, anstatt die Autohäuser, Werkstätten und kleinen Reifenbetriebe in der Region zu beliefern. Lange Zeit haben an diesem System beide Seiten verdient, das ist nun Geschichte.
Autohäuser und Werkstätten gewinnen Das liegt auch daran, dass Hersteller und Großhändler die immer stärker werdenden Autohäuser und Werkstätten als Direktkunden forcieren. Abgesehen
Wer hält das Lager? Mit rückläufiger Einlagerung kämpfen die Hersteller mittlerweile auch beim etablierten Reifenfachhandel. Abgesehen von schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen viele Betriebe heute nicht mehr wohin mit den Depotkunden. Zudem steigt die Herausforderung mit der Vielfalt und Komplexität des aktuellen Reifenangebotes. „Bei allen Preiskämpfen gewinnt letztlich der, der liefern kann“, ist VRÖ-Obmann James Tennant überzeugt. In den unterschiedlichen Vertriebskanälen wird es letztlich einen Mix aus den diversen Lieferanten verschiedener Ebenen geben. Die klassischen Strukturen sind Geschichte. •
REIFEN EXTRA
Der ÖAMTC testete zwei verschiedene Dimensionen
Des einen Freud, des anderen Neid Die Reifentests von ÖAMTC und ARBÖ sind Basis vieler Kundenentscheidungen. Deren Veröffentlichung wird mit dementsprechender Spannung und anschließendem Lob bzw. Kritik begleitet. Auch bei den aktuellen Wintertests hat es einige Negativüberraschungen gegeben.
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ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel
Beim ÖAMTC wurden Reifen der Dimensionen 165/70 R14 und 205/55 R16 getestet: www.oeamtc.at
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er ÖAMTC, der seine Reifentests in Kooperation mit dem deutschen ADAC durchführt, hat erneut zwei verschiedene Reifendimensionen getestet und ein breites Spektrum an Reifenmarken unter die Lupe genommen. „Wir haben Modelle aus allen Preiskategorien und wollen damit all das testen, was der Kunde zu kaufen bekommt“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel. Dass ganz neu am Markt präsentierte Reifen oftmals nicht beim Test mit dabei sind, liegt an der langen Vorlaufzeit. „Ein Reifentest läuft vom Kauf der Modelle bis zur Veröffentlichung fast ein Jahr“, so Eppel. Dabei werden die Reifen bei fünf verschiedenen Reifenhändlern frei zugekauft. Einschränkungen gibt es allerdings bei der unteren Liga im Reifenlabeling. Eppel: „Modelle, die beim Nassgriff schlechter sind als C-Level, nehmen wir nicht zum Test.“ Hier muss der Konsument selbst erkennen, dass er keine gute Ware kauft. Billigreifen sind mit ein Grund, warum der ÖAMTC seinen Mitgliedern rät, sich vor dem Kauf vom Fachmann beraten zu lassen, sich also im Reifenfachhandel, im Autohaus oder bei unabhängigen Reifentests zu informieren. Danach sei wichtig, auch das richtige Produkt zu kaufen. Mit diversen Zusätzen gäbe es schon Unter-
schiede zwischen den Reifen, etwa die speziellen Modelle für bestimmte Automarken. „Wichtig ist, ob es ungefähr oder tatsächlich das gleiche Produkt ist“, meint Eppel.
Keine deutlichen Schwächen „Man kann sich nicht aussuchen, bei welchen Fahrbahnzuständen man in eine Gefahrensituation kommt. Die Reifen dürfen sich also keine deutlichen Schwächen leisten, die zulasten der Sicherheit gehen“, erklärt Eppel die Kriterien. Wenn hingegen nur leichte Nachteile entstehen, muss der Konsument selber entscheiden können, was ihm wichtig ist. Das ist in der Auflistung durch die Punkteverteilung erkennbar und individuell veränderbar. Besonderes Augenmerk legt das Testteam seit jeher auf die Leistungen bei nasser Fahrbahn. Eppel: „Das ist ein häufiger, wenn nicht der häufigste Fahrzustand im Winter. Jene, die 50 Prozent des Winters auf Schnee fahren, sind bei unserer Schneeräumung eher die Ausnahme.“ Dass dieses Mal nur sehr wenige Reifen mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt werden, führt Eppel einerseits auf die hohe Bedeutung der Leistungen bei Nässe zurück. „Schwache Eigenschaften auf nasser Straße sind bei vielen Reifen der Grund für eine Abwertung.“ Andererseits werden durch punktuelle Verbesserung in der Weiterentwicklung des Reifens teilweise auch Verschlechterungen hervorgerufen. „Damit zeigt sich die Schere, die mittlerweile zwischen den verschiedenen Anforderungen an einen Reifen aufgeht. „Wird eine Eigenschaft verbessert, kann schnell ein anderer Bereich schlechter werden“, so Eppel. Es sei sehr schwierig, sich in gar keinem Bereich Schwächen zu leisten.
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
REIFEN EXTRA
35 Modelle beim ÖAMTC Beim ÖAMTC-Winterreifentest 2015 wurden insgesamt 35 Modelle getestet: 16 Gummis der Dimension 165/70 R 14 und gleich 19 Pneus mit der Größe 205/55 R16. Lediglich 5 der 35 Reifen konnten mit einem „sehr empfehlenswert“ gänzlich überzeugen. Mit Goodyear, Dunlop, Michelin und Continental waren alte Bekannte ganz vorn zu finden, lediglich für den Yokohama W.drive V905 ist das grelle Scheinwerferlicht am Siegertreppchen neu. Am anderen Ende der Skala gab es ein „bedingt empfehlenswert“ und gleich vier „nicht empfehlenswert“. Bei diesen 5 Reifen sind die mangelnden Nassgriff-Eigenschaften für die schlechte Beurteilung verantwortlich. Das „empfehlenswerte“ Mittelfeld war schließlich mit 25 Modellen sehr stark vertreten. Für die Hersteller und deren Händler gilt hier wohl das Motto: „Nutzt’s nix, schad’s nix!“
225/50 R17 beim ARBÖ Der ARBÖ führt seine Reifentests mit GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) und dem Automobilklub ACE durch. Während bei den deutschen Institutionen auch der Preis mitbewertet wird, hat sich der ARBÖ entschlossen, die Bewertungen ohne die Preisrubrik zu veröffentlichen. Die Vorgehensweise sorgte im Frühjahr für Kritik, weil in den Begleittexten
Differenzen bei der technischen Qualität der Reifen auftraten. Beim aktuellen Winterreifen-Test der Dimensionen 225/50 R17 wurde das Thema sauber gelöst und kommuniziert. Einziger Unterschied im Endergebnis zwischen deutscher und österreichischer Veröffentlichung ist der Semperit SpeedGrip 2, dem bei GTÜ und ACE der günstige Preis zu einem „empfehlenswert“ verhilft. Beim ARBÖ reicht es ohne Berücksichtigung des Preises nur mehr zu einem „wenig empfehlenswert“. Überlegen an der Spitze liegt mit dem Continental WinterContact TS 850 dafür ein anderes Konzernprodukt. Die weiteren Stockerlplätze gehen mit Winter Sport 5 und UltraGrip Performance an die konstant erfolgreichen Produkte aus dem Hause Goodyear Dunlop. • (GEW)
Test am klassischen Hecktrieb: ARBÖ und BMW 3er-Reihe
Der ARBÖ montierte Winterreifen der Dimension 225/50 R17 auf den Testwagen: www.arboe.at
REIFEN EXTRA
Der Oldtimer bringt treue Kunden Traditionsbetrieb Czaika Pattermann in Salzburg arbeitet konsequent mit der Sprint-Classic-Linie von Vredestein und hat sich damit einen loyalen Kundenstock aufgebaut.
che drauf“, rechnet Peschek vor. Allerdings kommen die Oldtimer-Kunden auch gerne und loyal mit dem Alltags- oder Firmenauto und empfehlen das Unternehmen weiter. „Die Kundenbindung baut sich über das Fahrzeug auf”, erklärt Peschek. In weiterer Folge bleibt es natürlich nicht nur beim Reifenwechsel. Gruber erledigt Service- und Verschleißarbeiten für die Lieblinge seiner Kunden. Und auch die hochwertige Komplettaufbereitung wird bei Czaika Pattermann durchgeführt.
Von Gerald Weiss
Eigentümer Jörg Pattermann, Harald Kilzer (Vredestein) und Czaika-Pattermann-Geschäftsführer Michael Peschek (v.l.)
Eugen Gruber, Werkstattleiter bei Czaika Pattermann und Oldtimer-Fan
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Oldtimer-Programm von Vredestein
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s ist in erster Linie eine Herzensangelegenheit”, beschreibt Eugen Gruber, seit 19 Jahren Reifenfachmann und mittlerweile Werkstattleiter bei Czaika Pattermann (CP), das Oldtimer-Geschäft. Denn Gruber ist das Herz und das Hirn der Oldtimer-Schiene beim Salzburger Reifen-Traditionsbetrieb, der schon 1921 erstmals als Fachbetrieb für Reifen und Motoröl erwähnt wurde. Gruber: „Die Kunden sind wesentlich emotionaler und legen großen Wert auf die professionelle und nahezu liebevolle Betreuung ihres Oldtimers.“ Für Geschäftsführer Michael Peschek ist sein Mitarbeiter der entscheidende Faktor: „Für Oldtimer-Besitzer ist es eine Vertrauenssache, ihr Auto in fremde Hände zu geben. Das muss eine Person sein, die das lebt.“ Für das Unternehmen ist das Oldtimer-Segment freilich mehr als nur eine Leidenschaft, sondern hat sich zu einem wichtigen Kundenbindungsinstrument entwickelt. „Die vielleicht etwas bessere Marge geht durch die wesentlich längeren Beratungs- und Betreuungsgesprä-
Bei den richtigen Gummis für die edlen Gefährte vertraut man seit Langem auf Vredestein. Unter dem Namen Sprint Classic werden dort seit 15 Jahren neue Reifen mit alten Profilen produziert. Die Pneus sehen also aus wie die ursprünglich montierten Räder und passen damit hervorragend zum Erscheinungsbild der Oldtimer. Der Reifen selbst ist mit Karkasse, Aufbau und Gummi technisch allerdings am neuesten Stand und gibt den Oldtimerfahrern Sicherheit. „Es werden die aktuellsten GummiMischungen mit den alten Heizformen von damals hergestellt”, erklärt Harald Kinzer, Vertriebsleiter bei Apollo Vredestein in Österreich und selbst leidenschaftlicher Oldtimer-Fahrer. Die Palette reicht von den ersten Nachkriegsfahrzeugen bis hinauf zu den 70er-Jahren. „Wir haben eine sehr breite Palette und wir arbeiten auch laufend daran, alte Dimensionen wieder aufleben zu lassen.“ Mit Sprint Classic hat Vredestein unter den Oldtimer-Fans einen guten Namen. „Ein Großteil der Ennstal-Classic-Sieger ist auf unseren Reifen unterwegs”, so Kilzer.
Reifen für Alt und Neu Dabei ist die Oldtimer-Schiene nur die Krönung der sehr guten Zusammenarbeit von Czaika Pattermann mit Vredestein, die aus der Sortimentserweiterung des Reifenherstellers sowie der Kooperation mit Point-S entstanden ist. Mittlerweile ist der Anteil an Vredestein-Reifen bei CP stark steigend. Geschäftsführer Peschek nennt dafür drei Gründe: „Vredestein ist präferierter Lieferant bei Point-S, wir haben mit Harald Kilzer eine sehr persönliche Betreuung und wir haben eine Klientel, die auf die Qualität Wert legt, die wir bei Vredestein bieten können.” Besitzer und Österreichs Rallye-Beifahrer-Legende Jörg Pattermann ergänzt: „Vredestein hat ein breites Sortiment, das viel abdeckt. Das ist wichtig für uns. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut, ausschlaggebend ist letztlich die hohe Produktqualität.“ •
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REIFEN EXTRA
Die Stärke der Spezialisten VRÖ-Obmann James Tennant ist sich der Veränderung in der Branche bewusst. Jeder muss seine Stärken kennen, um erfolgreich zu sein. Der VRÖ hilft dabei.
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ie Frage ist, wie man die Entwicklung abfedern kann. Ist ein zweites Standbein die Lösung oder eine noch stärkere Spezialisierung? „Das muss jeder für sich selbst entscheiden“, ist VRÖ-Obmann James Tennant überzeugt. Das sei regional sehr unterschiedlich. Dass es zu massiven Veränderungen kommen wird, ist dem Reifenprofi bewusst. „So klassisch wie bis jetzt wird es nicht mehr weitergehen.“ Für Tennant gibt es in jedem Fall eine wichtige Vorgehensweise: „Die Hemdsärmel hochkrempeln und mit
VRÖ-Obmann James Tennant
VRÖ unterstützt seine Mitglieder Zur Unterstützung der Mitglieder stellt der VRÖ umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Diese Unterlagen helfen beim täglichen Geschäft beziehungsweise bei der Argumentation gegenüber dem Endkunden. Neben dem aktuellen Thema RDKS sind das beispielsweise Erklärungen zum Auswuchten.
seinen Stärken weiterarbeiten.“ Man müsse seine Region und seine Kunden kennen. Tennant: „Man darf nicht im Trüben fischen, man muss richtig kalkulieren und man muss die Kompetenz in Richtung Endkunde zeigen und leben. Für den Kunden muss Service erlebbar werden. Nur wir sind die Reifenspezialisten.“ Das sei die Botschaft, die jeder Fachbetrieb hinaustragen müsse. „In der stressigen Saison gilt es, ruhig und besonnen zu agieren, die Kenntnisse und Spezialgebiete zu nutzen.“ Und man müsse gut auf die Situation vorbereitet sein. „Jeder einzelne Kunde, der gut betreut wird, wird wieder zum Reifenfachhandel kommen. Und wir haben zweimal im Jahr die Chance, uns zu beweisen.“
Den Spiegel vorhalten VRÖ-Broschüre: Auswuchten ist unverzichtbar
Geprüfter Reifenfachmann Der Lehrgang „Der geprüfte Reifenfachmann“ beziehungsweise „Die geprüfte Reifenfachfrau“ findet vom 11. bis zum 16. Jänner 2016 im WIFI Linz statt. Die anerkannte Ausbildung umfasst die gesamte Reifentechnologie und verbessert damit das Wissen in diesem Bereich erheblich. Der VRÖ unterstützt als Kooperationspartner dieses Kurses seine Mitglieder zusätzlich in Form eines Zuschusses zum Kursbeitrag.
Hinsichtlich der Angebote des VRÖ hebt Tennant die Mystery-Shopping-Aktion hervor. „Sich selbst einen Spiegel vorzuhalten, ist ganz wichtig. Danach muss man aber auch konstruktiv mit der Kritik umgehen.“ Dabei wird Verbesserungspotenzial etwa bei der Optik des Betriebes, bei der Höflichkeit der Mitarbeiter oder bei der Kompetenz beim Verkaufsgespräch aufgezeigt. Tennant bringt die richtige Strategie auf den Punkt: „Sein Einzugsgebiet kennen und nutzen sowie selbstbewusst verkaufen, dann werden auch die Preise akzeptiert.“ • (GEW)
REIFEN EXTRA
Der emotionale Falke Neues Logo, neuer Slogan und eine neue Marketingstrategie sollen für mehr Emotionen bei der Marke Falken sorgen.
Neues Falken-Logo mit neuem Slogan
I
Stephan Cimbal, Head of Marketing bei Falken Tyre Europe
m Gegensatz zum Automobil sind Reifenmarken nicht so stark entwickelt und positioniert“, erklärt Stephan Cimbal, Head of Marketing bei Falken Tyre Europe. Zudem würden sich die Positionierungen der Brands nur wenig unterscheiden. „Im mittleren Segment gibt es heute keine schlechten Reifen mehr. Es geht sehr stark um Langlebigkeit, Verbrauch und ähnliches.“ Auch Falken sei auf einem technisch sehr guten und hohen Niveau. „Dabei ist die Marke erst 30 Jahre alt, sehr wenig im Vergleich zu den meisten Automarken“, so Cimbal zur grundsätzlichen Position. Die technische Kompetenz ist in diesem Segment also selbstverständlich. Zukünftig will sich Falken sehr emotional positionieren: „dynamisch und energiegeladen.“
Drei Markenwelten Dafür will der Reifenhersteller drei Markenwelten aufbauen. Teil eins ist der Motorsport, wo Falken schon jetzt mit Porsche beispielsweise beim 24h-Rennen am Nürburgring dabei ist. „Neben der Performance auf der Rennstrecke will Falken auch den Hintergrund stärker beleuchten und Aktivitäten rund um die Veranstaltungen setzen“, so Cimbal. Markenwelt zwei wird der Fußball. Dazu werden ver-
Das Sponsoring des FC Ingolstadt 04 verbindet Falken mit Audi
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schiedene europäische Clubs mit Bandenwerbung unterstützt, Business-Lounges kann man für Incentives nutzen. Eine umfangreiche Kooperation ist Falken mit dem FC Ingolstadt 04 eingegangen: Dieser weist natürlich eine große Nähe zu Audi auf, die wiederum zu Kooperationen zwischen Falken und Audi führen soll. „In Markenwelt drei dreht sich alles um Action & Lifestyle“, so Cimbal. Aktuelle Beispiele sind Kundenevents bei Red Bull Air Race, aber auch actionreiche Sportarten wie Rugby werden dabei gesponsert. Sowohl in diesem Bereich wie auch in den beiden anderen Markenwelten will Falken die Kunden einbeziehen: „Sowohl B2B wie auch B2C“, erklärt Cimbal. Damit trägt Falken der hohen Bedeutung seiner Händler Rechnung, viele Aktivitäten sollen regional und lokal umgesetzt werden. „Wir haben ein persönlichkeitsintensives Geschäft, die Händler vor Ort haben die Kontakte.“ Dabei verfolgt Cimbal immer einen ganzheitlichen Ansatz, der von der lokalen Aktivität über Social Media bis hin zum Einsatz bewegter Bilder reichen wird.
Unterstützung des lokalen Händlers „Wir sind uns der Bedeutung des Handels vollkommen bewusst und wollen unsere Partner noch stärker unterstützen.“ Dazu braucht Falken auch die Rückmeldung vom Markt. „Ich bin eher ein Gegner von großen Engagements, wir wollen lieber regional aktiv sein.“ Eine Herausforderung in der zügigen und dynamischen Entwicklung der Marke sind die Unterschiede in der Markenbekanntheit in den einzelnen Ländern. Das wichtigste Signal für die neue Markenstrategie ist das neue Falken-Logo. Zudem wird der Slogan von „High Performance Tyres“ in „On The Pulse“ geändert. Komplettiert wird der neue Auftritt mit der neuen Homepage im neuen „Look&Feel“. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Design und Lieferfähigkeit
Neu bei Alcar Heringrad sind das Dezent TX (14 bis 18“) sowie Dezent TS für den smart forfour
Die Betriebe bestellen immer öfter nach Tagesbedarf. Alcar Heringrad kann dabei mit neuen Produkten und effizienter Logistik punkten.
D
ie Order-Situation ist sehr schlecht, die Betriebe lagern immer weniger ein“, erklärt Christian Thaller, Geschäftsführer Alcar Heringrad. Das sei hinsichtlich des immer umfangreicheren Angebots und der Vielfalt an Fahrzeugen, Reifen und Felgen auch verständlich. „Das 4-Stück-Geschäft wird immer mehr und immer wichtiger. In der Hauptumrüstzeit wird sich das noch verschärfen.“ So würden die Betriebe immer mehr nach Tagesbedarf bestellen. Thaller: „Das ist eine enorme Anstrengung für uns, aber gleichzeitig die Möglichkeit, sich vom Mitbewerb abzuheben. Eine ganze Lkw-Ladung zu transportieren ist leicht, aber 4 Stück innerhalb von 24 Stunden durch ganz Österreich zu schicken, ist eine Herausforderung.“ Die Alcar natürlich meistert: „Man muss es leisten, um die Kundenanforderung zu erfüllen.“
RDKS kommt extrem stark
Alcar-GF Christian Thaller
Neben der Vielfalt an Reifen und Felgen kommt das RDKS-Thema dazu. Hier hat sich Alcar schon im vergangenen Jahr als einer der wenigen, echten Profis herauskristallisiert. „RDKS kommt heuer extrem stark, weil ein überwiegender Anteil der neuen Fahrzeuge über ein direktes Reifendruckkontrollsystem verfügt. Davon werden in den nächsten Monaten viele bei den Reifenfachbetrieben aufschlagen. Wir erleben eine enorme Nachfrage.“ Produktseitig sind das Dezent TX sowie das Dezent TS neu im Programm. • (GEW)
DIE BESTEN VERKAUFSARGUMENTE SIND TESTERGEBNISSE EST Goodyear UltraGrip Performance „Sehr direkte Lenkansprache mit gutem Lenkungsfeedback und hoher Lenkpräzision. Breiter Grenzbereich und gute Traktion auf allen Oberflächen. Ausgewogene Balance nass und trocken, ausgezeichnete Aquaplaningeigenschaften, sehr leises Innengeräusch. R im T
E BEST
Geringe Lastwechselempfindlichkeit auf Schnee.“
BEST
ER im
Minimale Defizite in den Bremsdisziplinen.“
ZWEIT
TEST
„Bester bei Nässe, sehr gut bei Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und auf Schnee.“
DRITT BEST ER Dunlop Winter Sport 5 „Sehr ausgewogener, leicht beherrschbarer stabiler und präziser Reifen auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn, gute Aquaplaningeigenschaften, geringe Lastwechselreaktionen, breiter Grenzbereich, hohe Seitenführungsreserven, sehr gute Schneetraktion. BEST
„Bestnote auf Schnee niedrigster Verbrauch, gut bei Nässe. Leichte Schwächen auf trockener Fahrbahn.“
ER BEST ZWEIT „Der Goodyear UltraGrip 9 ist ausgewogen stark bei Schnee und Nässe. Geringer Rollwiderstand.“
„Bestnote auf Schnee, niedrigster Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und bei Nässe.“
ER
„Sehr gut bei Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und auf Schnee. Schwächen bei Nässe, leichte Schwächen auf Eis.“
DRITT BEST ER „Der Dunlop Winter Response 2 ist auf verschneiten und nassen Straßen stark.“
Einer für alle! Eine erfolgreiche Firma muss kundenorientiert sein. Höchste Produktqualität, marktgerechte Preise und eine ausgefeilte Logistik sind dabei Grundvoraussetzungen. Aber Kundenorientiertheit bedeutet mehr. Die Anforderungen der Kunden kennen, gemeinsam Probleme analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. Und: sein Marktumfeld kennen. Der Vertrieb steht dabei im Fokus. Er hält den kontinuierlichen Kontakt und ist erster Ansprechpartner. In der „Etappe“ aber sorgen viele weitere Mitarbeiter dafür, dass alle Tätigkeiten rechtzeitig und exakt durchgeführt werden. Man sieht sie nicht, aber ohne sie wäre der Erfolg nicht möglich. Robert Dworczak sei als Beispiel angeführt. Als Serviceverantwortlicher ist er Drehscheibe und Kontaktperson zu allen Abteilungen und auch zur Entwicklung und der Zentrale. Er sorgt dafür, dass die Zahnräder im Unternehmen gut zusammenpassen. Sie werden ihn vielleicht nicht kennen, aber wie alle anderen ist er notwendig, um den Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Reife Leistung.
REIFEN EXTRA
In schwierigen Zeiten braucht der Reifenhandel starke Partner. Dabei geht es nicht nur um die richtigen Produkte, sondern um Betreuung, Logistik und Marketing.
Alle für einen D
ie Herausforderungen für den Reifenhandel werden in nächster Zeit weiter zunehmen. Die Branche ist seit Jahren stark im Umbruch, der kommende Winter kann für einige Betriebe sehr entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens sein. Während in den vergangenen Jahren immer mehr der Preis entscheidend war, kehrt offenbar der Service- und Partnerschaftsgedanke wieder stärker zurück. Die Reifenhandelsbetriebe brauchen einen starken Partner, um in Zukunft weiterhin am Markt erfolgreich zu sein.
Handschlag und Kundennähe Die Traditionsmarke Semperit hat sich immer schon als konsequenter Partner des Handels positioniert und etabliert. In den vergangenen Jahren ist der Marktanteil regelmäßig gewachsen. Die Erfolgsgeheimnisse sind dabei keine Geheimnisse: kontinuierliche Vertriebspolitik, Handschlagqualität und Kundennähe zählen beim Kunden. Selbstverständlichkeiten im Geschäftsleben sollte man meinen, dennoch kann sich Semperit mit diesen Eigenschaften abheben. Die Eigenständigkeit der österreichischen SemperitOrganisation unter dem Dach des Continental-Konzerns sorgt für kurze Entscheidungswege vor Ort. Somit kann der Reifenfachhandel rasch und effizient unterstützt werden und seinen regionalen Markt bearbeiten. Ansprechpartner ist dabei der kompetente Semperit-Außendienst, der zu einem großen Teil aus langjährigen Mitarbeitern besteht. Im Gegensatz zu vielen anderen Konzernen aus der Kfz-Branche scheint der Personalstand bei Semperit in Österreich stabil und ungefährdet zu sein. Eine wichtige Voraussetzung für den Fortbestand des hohen Service-Levels.
Regionale Betreuung Denn der Betreuer muss den Betrieb, dessen Fahrzeugpool, die Region und die Kunden kennen, um die passenden Produkte zu empfehlen, die richtigen Strategien zu entwickeln. Im großen Wandel der Reifenbranche scheinen langjährige Partnerschaften, teilweise aufgebaut und gepflegt von langjährigen Mitarbeitern, die einzige Konstante zu sein. Dabei kann der Außendienstmit-
arbeiter seine Versprechen nur in enger Zusammenarbeit mit dem Team im Hintergrund einhalten. Eine Vielzahl an Mitarbeitern erfüllt – unsichtbar für den Kunden – die Anforderungen und Erwartungen der Kunden. Marketingunterstützung, gemeinsame Aktionen und Preisgestaltung sind Bestandteile des gemeinsamen Erfolges. Aber auch Logistik, Lieferfähigkeit und Lieferzeit sowie die verfügbare Produktvielfalt sind Teil der erfolgreichen Partnerschaft. Bei Erfüllung all dieser Anforderungen und Erwartungen muss in einer Partnerschaft natürlich auch das Produkt stimmen. Dafür sorgen die Kompetenz und Innovationen des Continental-Konzerns, die auch in den Reifen von Semperit zu finden sind. • (RED)
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REIFEN EXTRA
„Noch viel Potenzial“ Bridgestone und Firestone wollen – nicht zuletzt beflügelt durch das Sponsoring – wieder wachsen; die Kooperation mit den Händlern soll vertieft werden.
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Wilfried Rulands, Business Developer
llzu lang dauert es nicht mehr: Wenn sich am 24. bzw. 25. Oktober die weltbesten Skifahrerinnen und Skifahrer in Sölden durch die Tore des Riesenslaloms schwingen, werden die Logos von Bridgestone wieder in alle Welt übertragen. Es ist der perfekte Zeitpunkt, vor allem für die alpinen Länder: Denn da werden Reifen umgesteckt und – im Idealfall für die Industrie und den Handel – neue Winterpneus gekauft. „Natürlich ist das Sponsoring im FIS-Weltcup sehr wichtig für uns“, sagt Geert Schoors, der im Sommer die Marketing- und Kommunikationsagenden in Österreich, Deutschland und der Schweiz von Wilfried Rulands übernommen hat. Jetzt, nach 5 Saisonen, sind die Auswirkungen des Engagements im SkiWeltcup sehr gut messbar. „Wenn wir uns engagieren, dann langfristig“, ergänzt Rulands, der sich nun um das Business Development von Bridgestone in Österreich, Deutschland und der Schweiz kümmern wird.
Das gilt auch für die MotoGP, in der sich Bridgestone seit 2002 engagiert hat – seit 6 Jahren als offizieller Reifenlieferant. Zu Saisonende ist allerdings Schluss mit dem Rennsport: „Was dann folgen wird, ist derzeit noch offen“, erklärt Rulands.
Die Marke Firestone wird revitalisiert
Doch nun zum Business: Hier plant Bridgestone eine Verstärkung des Engagements. „Ich sehe noch viel Potenzial nach oben“, erklärt Schoors: „Wir müssen Wachstum generieren, um jene Ziele zu erreichen, die wir uns als Premiummarke setzen müssen. Steigt das Image bei den Endkunden, dann erhöht sich die Nachfrage – und die Händler lagern uns stärker ein.“ Geert Schoors, In den nächsten Wochen soll auch klar sein, wie man Marketing und Kommunikation die Vertriebsmannschaft in Österreich noch besser einsetzen kann. „Dafür nehmen wir uns gerne mehr Zeit“, sagt Schoors. Durch eine klassische Sell-outKampagne und kundenspezifische Ein besonderes Erlebnis bot Bridgestone ausgewählten Partnern aus Österreich, DeutschAktionen mit einigen wichtigen land und der Schweiz anlässlich der BMW Driving Experience am Red Bull Ring. Händlern sind die Pläne für die Einen Tag lang konnten sich die Partner einerseits von der Performance des neuen kommenden Wochen abgesteckt. Bridgestone Potenza s001 auf einem BMW M4 Coupé überzeugen, anderseits für sich „Wir wollen maßgeschneiderte Akselbst wertvolle Erfahrungen zu Fahrsicherheit im Zuge des Rennstrecken-Trainings tionen für die Händler anbieten – sammeln. das muss noch verstärkt werden“, Bridgestone ist seit Jahren offizieller Partner und Lieferant der BMW Driving Experiergänzt Schoors. ence und einer der wichtigsten Original-Equipment-Reifenlieferanten. Händler-Einladungen zu Events Der weltweit größte Reifenhersteller stellt für die Bayern die Bereifung der BMW-1erUnd natürlich will man ausgewählte bis 7er-Serie, einschließlich der BMW-x-Modelle sowie des BMW Z4. Zu den innovaPartner auch in diesem Winter wietiven Produkten der zu den Ski-Rennen in Östergehört der Ecopia reich einladen: „Dort haben wir EP500 „ologic“ Zeit, mit den Händlern in Ruhe zu und die Run-Flatsprechen.“ Außerdem wird die Technologie, eine Marke Firestone revitalisiert, dazu wichtige Sicherengagiert man sich im Sponsoring heitsfunktion für von Musikfestivals. • (MUE) das Auto. (DUS)
Schnelle Runden auf der Rennstrecke
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Borbet-F2-Rad am neuen Mini Cooper
Hier tunen Sie richtig Neben dem Design sind bei Leichtmetallfelgen Verfügbarkeit, Marge, RDKS-Fähigkeit und technische Freigaben für den Händler wichtig. Bei Borbet ist das alles selbstverständlich.
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er traditionsreiche deutsche Familienkonzern mit Werken in Deutschland, Südafrika, USA und dem österreichischen Ranshofen ist ständig im Wachstum und eröffnet im kommenden Frühjahr einen weiteren Produktionsstandort mit 400 Mitarbeitern und einer Kapazität von etwa 2 Millionen Rädern pro Jahr. Ein Großteil der Borbet-Räder wird in die Erstausrüstung geliefert, aber auch der Reifenfachbetrieb profitiert von der Kompetenz des Leichtmetallspezialisten. Als Fachhandelspartner für den Aftermarkt ist Borbet bei den Lösungen der aktuellen Anforderungen immer an vorderster Front. Etwa bei der RDKS-Fähigkeit der Räder oder einer laufenden Programm-Erweiterung der ECE-Räder
Die Borbet-Palette anlässlich der IAA in Frankfurt
Neues in Frankfurt Als Erstausrüster der internationalen Automobilindustrie ist die IAA in Frankfurt ein besonders interessantes Podium für das Unternehmen. Borbet präsentierte einen Auszug aus dem aktuellen Fachhandelsprogramm wie zum Beispiel das Borbet GTX aus der Fachhandelskategorie „Sports“. Jüngste Neuheit ist das Borbet-F2-Rad. Die Anzahl der Verwendungsmöglichkeiten ist vielfältig und steht in einer großen Zahl an Zollgrößen, Einpresstiefen und Lochkreisen zur Verfügung. Besonders gut passt das neue Design beispielsweise zum neuen Mini Cooper. • (GEW)
REIFEN EXTRA
Der Sensor, der alle kann Schrader EZ-Sensor 2.0: Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel sowie Clamp-In mit variablem Winkel
Als OE-Marktführer bei RDKS-Sensoren ist Schrader von der Zurückhaltung des Aftermarktes überrascht und befürchtet Probleme bei einem plötzlichen Wintereinbruch. Schrader ist mit dem neuen EZ-Sensor 2.0 bestens vorbereitet.
S
tellen Sie sich vor, es schneit im Oktober und alle Autofahrer wollen ihre Winterreifen, zu einem großen Teil mit RDKS“, spielt Schrader-Vertriebsleiter Maic Dreßen ein realistisches Szenario durch. „Wir hatten jetzt vier grüne Winter in Folge, das muss nicht so bleiben.“ Die Reifenfachbetriebe in Deutschland und in Österreich seien in Warteposition: „Wir warten ab, was passiert. – Das hören wir von den Betrieben“, ist Dreßen verwundert. Zwar haben sowohl Schrader wie auch dessen Großhändler vorgesorgt und sind entsprechend bevorratet. Wenn die Umrüstsaison spontan startet, sei die Logistik aber nicht in der Lage, die Betriebe entsprechend zu versorgen.
Branche lagert weniger ein Damit spricht Dreßen ein generelles Problem der Reifenbranche an, die heuer mit der Bevorratung sehr vorsichtig ist: „Das fängt mit dem Reifen an und setzt sich bei den Sensoren fort.“ Es sei zudem nicht ausreichend, den Sensor erst zur Montage im Haus zu haben. „Man muss schließlich damit arbeiten: Wie wird der Sensor montiert, wie wird er programmiert?“ Learning by doing in Anwesenheit des Kunden ist in diesem Fall wohl nicht zu empfehlen. Heuer rechnet Schrader mit dem doppelten Bedarf an RDKS-Sensoren. „Abwarten ist definitiv die falsche Strategie“, ist der Manager überzeugt. Neben den Großhändlern hätten sich auch die Komplettradanbieter zur rechten Zeit eingedeckt: „Hier werden rechtzeitig Aktionen geplant.“ Eine komplette Umsetzung mit OE-Sensoren, auf die manche Reifenfachbetriebe setzen, hält Dressen für unrealistisch. „Die Vielfalt ist nicht zu bedienen. Die Betriebe müssen mit programmierbaren Sensoren ar-
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Maic Dreßen, Vertriebsleiter Aftermarket D-A-CH bei Schrader
beiten. RDKS ist nicht mit OE-Sensoren zu erledigen.“ Gleichzeitig warnt Dreßen vor billigen Noname-Angeboten. Der Druck scheint so groß zu sein, dass Billigprodukte verwendet werden. „Bei Reifen ist das drinnen, was draufsteht. Beim RDKS-Sensor kann die Werkstatt nicht überprüfen, welche Elektronik tatsächlich im Einsatz ist, ob der Sensor wirklich wie vorgeschrieben funktioniert. Da muss man dem Sensor vertrauen.“ Dreßens Appell an die Branche lautet daher: „Ich empfehle den Betrieben aus zwei Gründen, auf Markenqualität zu setzen: Nur diese garantieren volle OE-Funktionalität und vermeiden damit unnötige Reklamationen. Zudem gewährleisten nur diese ein intaktes System und damit die Sicherheit des Autofahrers.“
Überzeugendes Produkt Als Weltmarktführer im RDKS-OE-Geschäft hat Schrader im Frühjahr einen weiteren Meilenstein gesetzt. Mit dem EZ-Sensor 2.0 hat der Konzern die neueste Generation des programmierbaren Sensors vorgestellt. Das neue Modell deckt auch diverse OEFunktionalitäten wie die Autolokalisierung ab und ist nicht nur hinsichtlich der Funktionen am letzten Stand. „Schrader bietet die größte Abdeckung der am europäischen Markt befindlichen Fahrzeuge mit direktem RDKS“, erklärt Dreßen. „Im Gegensatz zu anderen Herstellern definieren wir die Abdeckung nicht in Relation zu den theoretisch verfügbaren Automarken und -modellen, sondern hinsichtlich der Abdeckung des tatsächlichen Fahrzeug-Fuhrparks, der mit direktem RDKS am Markt unterwegs ist.“ Das deckt sich schließlich mit jenen Fahrzeugen, die tatsächlich täglich in die Werkstatt kommen. Für eine optimale Flexibilität beim Einbau wird der neue Sensor in drei verschiedenen Ausführungen angeboten: Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel sowie Clamp-In mit variablem Winkel. Die Elektronik ist hingegen auf jedem Sensor gleich und erleichtert somit die Lagerhaltung deutlich. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Der Oskar der Auto-Werbung Gute Reifen zu produzieren, reicht nicht aus, auch Werbung und Vermarktung müssen stimmen. Die renommierte OttoCar-Trophäe geht in diesem Jahr gleich zweifach an Apollo Vredestein.
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m Rahmen der IAA in Frankfurt wird alle zwei Jahre bei der AutoVision-Preisverleihung die OttoCar-Trophäe verliehen. Bei diesem internationalen Festival für Film- und Multimediaproduktionen in der Automobilindustrie werden die besten Werbespots, Fernsehsendungen, Informations- und Produktpräsentationsfilme, interaktive Anwendungen und Multimediaproduktionen prämiert. Kurz gesagt: der Oskar für die Werbefilmer der Autobranche. Apollo Vredestein konnte diesmal gleich zwei OttoCar-Trophäen in Empfang nehmen.
Quatrac 5 und Snowtrac 5 siegen So wurden die Filme zur Produkteinführung von Quatrac-5-Ganzjahresreifen und Snowtrac-5-Win-
Vorbild Oskar-Verleihung: Zweimal ging der OttoCar in Silber an Apollo Vredestein. terreifen ausgezeichnet, die speziell für die Vorführung auf Messen, Webseiten und beim Handel entwickelt wurden. Neben den Schauplätzen in Deutschland und den Niederlanden fanden die Dreharbeiten auch in Österreich statt. Für die Luftaufnahme in den Alpen wurde eine Kameradrohne verwendet. Die beiden Filme sind im YouTube-Kanal von Apollo Vredestein zu sehen: www.youtube.com/user/vredesteinworldwide • (GEW)
Erfolgreiche Werbekampagne für den Snowtrac 5
REIFEN EXTRA
ErgoWheel bei Bruckmüller in Linz vor der Inbetriebnahme
Revolution im Lager Reifenlager waren lange Zeit nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Das System ErgoWheel von Uwe Hahn Lagertechnik bringt nun ein komplett neues System auf den Markt. Reifen Bruckmüller ist der erste Anwender in Österreich.
D
ie Einlagerung von Kundenreifen hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, sowohl beim klassischen Reifenfachhandel wie auch im Autohaus gibt es „Reifenhotels“ mit speziellen Anforderungen. So ist die Verfügbarkeit von Kundenrädern wesentlich komplizierter. Die Reifen sollten jederzeit auslagerbar sein, weil niemand weiß, wann der Kunde tatsächlich zum Tausch kommt oder aufgrund eines Fahrzeugwechsels sogar außerhalb der Saison den zweiten Reifensatz abholt. Bei bisherigen Systemen hat die Lagerung entweder viel Platz und/oder viel Zeit sowie Kraft zum ständigen Umsortieren benötigt. Anders beim neuen System ErgoWheel, das von Uwe Hahn Lagertechnik in Österreich vertrieben und installiert wird. Hier hat jeder Reifensatz sein eigenes Fach, in dem die einzelnen Räder hintereinander einsortiert werden, jede Reifen-Felgen-Kombination liegt also allein auf. Die separaten, leicht aufsteigenden Fächer sind mit kleinen, hochwertigen Rollen ausgestattet, auf welchen die Räder liegend hochgeschoben werden. Nur das vorderste Rad liegt auf einer Platte auf und stabilisiert damit den gesamten Reifensatz. Wird der jeweils vorderste Reifen herausgenommen, rutschen die weiteren selbstständig nach. Für den Mitarbeiter ist damit deutlich weniger Kraft- und Zeit aufzuwenden.
Jeder Reifensatz hat ein eigenes, horizontales Fach
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der Schutz der Felgen. „Speziell bei großen Alufelgen, wie sie heute zum Beispiel bei SUVs zum Einsatz kommen, gibt es immer wieder Verkratzungen durch die Stapellagerung“, erklärt Peter Birgmann von Uwe Hahn Lagertechnik Salzburg. Beim ErgoWheel-System liegt jedes Rad separat, ein Verkratzen kann daher nicht vorkommen.
Erstes Lager in Linz
Mit Reifen Bruckmüller ist nun einer der Vorreiter im Bereich der „Reifenhotels“ erneut Pionier mit einer neuen Technik in der Reifenlagerung. Am Standort in Linz wurde eine Erneuerung des Lagers im ersten Stock notwendig, Geschäftsführer Dr. Othmar Bruckmüller entschied sich für das ErgoWheel-System. „Normalerweise bauen wir Reifenhotels neu, das war am Standort in Linz nicht möglich, hier war eine Lösung im bestehenden Gebäude nötig.“ Durch das ErgoWheel-System können nun auf 1.100 Quadratmetern 4.000 statt bisher 3.000 Reifensätze gelagert werden. „Zudem gab es hier eine spezielle Anforderung mit den Dachträgern und der vorgeschriebenen Höhe der Lagerebenen. Die optimale Ausnutzung des Stauraumes war hier nur durch unser System möglich“, erklärt Birgmann. Zum Zeitpunkt der Reportage war die Installation durch das erfahrene Team von Uwe Hahn Lagertechnik noch im Gange, mittlerweile ist das Reifenhotel in Vollbetrieb. „Wir werden vermutlich auch das nächste Lager mit ErgoWheel bauen“, zeigt sich Wird der vorderste Reifen entnommen, rutschen die anderen auf den Rollen nach und Bruckmüller schon jetzt bleiben vorn auf der Platte liegen zufrieden. • (GEW)
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Mittlerweile ist das Reifenhotel bei Reifen Bruckmüller bereits im Einsatz
REIFEN EXTRA
Reifensortiment ausgebaut Mit einer Doppelstrategie positioniert sich Aeolus Tyres am Reifenmarkt. Geprüft wird weiterhin bei TÜV Süd. Thomas Wohlgemuth, Aeolus
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homas Wohlgemuth, General Manager West Europe bei Aeolus Tyres, sieht durch die Absatzzahlen von Sommer- und Winterreifen seines Unternehmens zwei Entwicklungen beim Verbraucherverhalten bestätigt, die er auch als Feedback der Endkunden über Importeure und Verkäufer aufgefangen hat: Einerseits besteht der Wunsch, jeweils einen Saisonspezialisten für die vorherrschenden Bedingungen nutzen zu können. Andererseits wollen Kunden unabhängig von Außentemperatur und Straßenverhältnissen mit ein und demselben Reifen ganzjährig fahren.
All-season oder Winter SnowACE AW03
Daher stellt Aeolus Tyres, das in China jährlich 5,5 Millionen Reifen für eine große Bandbreite an
Fahrzeugen produziert und seit 2012 vermehrt am internationalen Markt aktiv ist, die Weichen bei seiner Entwicklung von Pkw-Reifen ebenfalls in zwei Richtungen. Sowohl die Ultra-High- und High-Performance-Winterreifen-Range als auch das All-seasonReifensortiment werden ausgebaut. Bei den Winterreifen folgt auf den SnowACE AW03, der in den vergangenen beiden Jahren bereits in 20 Dimensionen erfolgreich abgesetzt werden konnte, mit dem ICECallenger AW05 in geplanten 40 Dimensionen die nächste Reifeneinführung. Im Rahmen der „REIFEN 2016“ sollen die Nachfolger von SnowACE AW03 und AW02 präsentiert werden.
TÜV Süd prüft Weitergeführt wird auch die Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd, der seit mehr als 30 Jahren mit führenden Reifenherstellern Tests und Zertifizierungen von Reifen und Rädern durchführt. Nach den Sommerreifen SteeringACE und PrecisionACE soll auch das künftige Winterreifensortiment die „TÜV SÜD Tire Test Mark“ erhalten. Die Tests wurden bereits gestartet und sollen noch vor Jahresende abgeschlossen werden. • (RED)
REIFEN EXTRA
Hankook ist längst als Erstausrüster in der Premium-Liga angekommen: i*cept evo2 auf BMW und Mercedes
Winter im Sommer
werden, ohne dass der Test in andere Regionen verlegt werden muss.
Konsequenter Weg zur Premium-Marke
Hankook nützt die Möglichkeiten einer modernen Klimahalle in Finnland, um seine Winterreifen perfekt auf die Anforderungen europäischer Winter abzustimmen. Aktuelle Ergebnisse sind der Winter i*cept evo2 und i*cept evo2 SUV.
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nmitten der weitläufigen Wälder und unzähligen Seen Nordfinnlands erscheint ein Gebäudekomplex inklusive einer langen Halle, die einen Rundkurs nachbildet sehr futuristisch. Die Rede ist von der Test World in der Nähe von Ivalo in Finnland: einer riesige Klimahalle mit einer Brems- und Beschleunigungsstrecke sowie einer Handlingstrecke. Obwohl von mehreren Reifenkonzernen genutzt, durfte Hankook die moderne Anlage erstmals zur Präsentation seiner neuen Winterreifen für Journalisten verwenden. Hier wird der Schnee aus dem Winter gehortet und im Sommer in der Klimahalle aufgebracht. So stehen auch während der Sommermonate realistische Winterbedingungen zur Verfügung. Diese sind zudem auf die Anforderungen der Reifenentwickler einstellbar: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schnee und Eis können jederzeit verändert werden. Zudem ermöglichen die Laborbedingungen ein gleichbleibendes Testen ohne Witterungseinflüsse. Kein Wind, kein Schneefall oder Temperaturwechsel beeinträchtigen die umfangreichen Testabläufe.
Für Hankook ist diese Testmöglichkeit ein weiterer Schritt in Richtung Qualität, Performance und Premium. Die Automobilhersteller goutieren diese Entwicklung schon länger, so ist Hankook Erstausrüster bei den Premiumherstellern Audi, BMW, Mercedes und seit Kurzem auch bei Porsche. Hersteller, die sehr viel Wert auf die Bereifung legen, schließlich hängt die Performance der komplexen Fahrwerke auch sehr stark vom Gummi ab. Seit dem Frühjahr ist Hankook Präferenzpartner bei Point-S, ein Kompliment an die Qualität aber auch an die Betreuung und Lieferfähigkeit des koreanischen Herstellers.
Zwei Entwicklungs-Beispiele Die jüngsten Beispiele der konsequenten Ausrichtung auf Forschung, Entwicklung und Qualität sind die in Finnland vorgestellten Reifen Winter i*cept evo2 & Winter i*cept evo2 SUV. Die beiden Ultra-High-Performance-Reifen wurden speziell für die Straßenverhältnisse in Mittel- und Westeuropa optimiert. Für die optimale Traktion bei Schnee bzw. bei nasser und trockener Straße sorgt das doppelfunktionale, asymmetrische Laufflächenprofil. Während die Außenseite für verbessertes Handling und Traktion sorgt, gewährleistet die Innenseite optimierte Bremsleistungen. Der Winter i*cept evo2 wird für Limousinen und Kombis von 16 bis 20 Zoll angeboten, hingegen deckt der Winter i*cept evo2 SUV den Markt der größeren SUVs mit sämtlichen Dimensionen von 16 bis 21 Zoll ab. • (GEW)
Sommer im Winter Kann einerseits das raue Winterklima Finnlands das ganze Jahr über dargestellt werden, ist auch die umgekehrte Simulation möglich: So wird in Finnlands hartem Winter ein deutlich wärmeres Klima in der Halle simuliert. Damit können die in Mitteleuropas Winter meist nassen Straßenverhältnisse dargestellt
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Dietmar Olbrich, Direktor Marketing & Sales D-ACH bei Hankook
Testen auf Eis und Schnee im Sommer: Hankook bei Minus 11 Grad Celsius in der Klimahalle in Finnland
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Hankook-EuropaChef Ho-Youl Pae
REIFEN EXTRA
Die Erfolgsgeschichte der Goodyear-DunlopWinterreifen wird fortgeschrieben. Modelle beider Marken werden bei den aktuellen Winterreifentests äußert positiv bewertet.
Die Seriensieger D
er im vergangenen Jahr neu vorgestellte Goodyear UltraGrip 9 wurde beim Winterreifentest des ÖAMTC (in Kooperation mit dem ADAC) in der Dimension 165/70 R14 mit „sehr empfehlenswert“ auf Platz 1 gereiht. Platz 2 ging – ebenfalls mit einem „sehr empfehlenswert“ – an den Dunlop Winter Response 2. In der Dimension 205/55 R16 wurde der UG 9 beim ÖAMTC-Vergleich mit „empfehlenswert“ beurteilt. Beim Test der „Autozeitung“ in der Dimension 185/65 R15 wurde jeweils ein „sehr empfehlenswert“ an den Goodyear UltraGrip 9 sowie an den Dunlop Winter Response 2 vergeben. Beim Test von ARBÖ/ACE/GTU wurden Reifen in der Größe 225/50 R17 unter die Lupe genommen, hier kam der neue Goodyear UltraGrip Performance zum Einsatz und konnte ebenfalls mit einem „sehr empfehlenswert“ abschließen. Auch das Schwester-
produkt, der Dunlop Winter Sport 5, wurde mit dem besten Prädikat versehen.
Winter-Performer Der bereits erfolgreich getestete Goodyear UltraGrip Performer wurde erst kürzlich vorgestellt. Der HighPerformance-Winterreifen baut auf 44 Jahren Forschung und Entwicklung sowie 60 Millionen verkaufte Modelle der UltraGrip-Reihe auf. Claus-Christian Schramm, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Tires Austria: „Wir freuen uns ü ber dieses jüngste Mitglied der UltraGrip-Familie, das ein weiteres Mal seine Priorität auf Sicherheit legt. Unser erklärtes Ziel ist es, exzellenten Grip bei allen Winterbedingungen wie Nässe, Eis und Schnee zu gewährleisten.“ • (GEW)
Sehr empfehlenswert: Goodyear UltraGrip Performance und Dunlop Winter Sport 5
REIFEN EXTRA
Innovation hält wettbewerbs-fit Der rund eine Milliarde Einheiten große Weltmarkt für Pkw-Ersatzreifen ist einer der Märkte, an denen Michelin als eine der bestverkaufenden Gesellschaften teilnimmt. Von Dr. Nikolaus Engel
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eftige Emotionen löst bei Thierry Chiche, beim Hersteller Michelin weltweit für Pkw- und Transporterreifen zuständig, die Frage aus, ob es sich beim neuen Cross Climate um einen Allwetterreifen handelt: „Der Cross Climate ist kein Allwetterreifen!“, betont er. „Wir haben da eine neue Kategorie geschaffen!“, hebt er hervor und untermauert das gleich.
Der große Unterschied zu einem Allwetterreifen „Bei Cross Climate handelt es sich um einen Sommerreifen mit Winterkennzeichnung.“ Dann setzt Chiche nach: „Der große Unterschied dabei: Die Bremswege sind im Trockenen wie auch bei Nässe deutlich kürzer. Die Geräuschentwicklung und der Kraftstoffverbrauch sind geringer. Der Cross Climate ist ein sehr guter Sommerreifen mit besten Eigenschaften und zugleich bekommt der Kunde einen guten Winterreifen. Allwetterreifen sind dagegen Winterreifen, die soweit verändert sind, damit sie im Sommer etwas bessere Eigenschaften haben“, erläutert der MichelinManager. „Das ist ein großer Unterschied!“ „Wir haben in Deutschland 10 Millionen Allwetterreifen im Markt“, sagt Anish K. Taneja, geschäftsführender Prokurist und Vertriebsdirektor Deutschland, Österreich und Schweiz. „Daher nehmen wir dieses
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Anish K. Taneja, geschäftsführender Prokurist und Vertriebsdirektor Deutschland, Österreich und Schweiz (l.) neben Thierry Chiche, dem beim französischen Reifenhersteller Michelin weltweit für Pkw- und Transporterreifen zuständigen Vorstand Segment zuerst ins Visier, denn wir sagen, unser Cross Climate bietet Ihnen bessere Performance! Es ist der einzige Sommerreifen, dessen Verwendung, wie die Wintersymbole aussagen, auch im Winter erlaubt ist und der erstklassige Wintereigenschaften bietet.“ Daher sei es sinnvoll für alle Verwender von Allwetterreifen, auf Cross Climate umzusteigen. Weil sie von den besseren Eigenschaften profitierten, seien darüber hinaus sowohl diejenigen, die das ganze Jahr auf Sommerreifen unterwegs sind, als auch diejenigen, die Winterreifen das ganze Jahr durchfahren, die Zielgruppen. Ideal sei der Reifen auch bei rasch wechselndem Wetter: Das nehme auch in Österreich zu. Eine wesentliche Rolle spiele bei Reifen, die dem Bedarf der Region entsprechen sollen, die Beratung des Fachhandels.
Innovationen entlasten beim Preisdruck Das Problem des Preisdrucks, der auch durch neue Anbieter mit zunehmenden Reifenmengen entsteht, sieht Chiche nicht: Dem Kunden müsse klar sein, dass der Reifen ein Sicherheitselement darstelle, auch wenn dem Käufer der Abstand eines exzellenten Reifens zum Rest allgemein schwierig klarzumachen sei. Dem begegne der Michelin-Konzern bei seinen Marken mit technischen Innovationen, die für den Kunden Fortschritte bedeuten: Sie halten Michelin auch gegenüber den neuen Anbietern wettbewerbsfähig. •
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REIFEN EXTRA
Zweimal A für SUV Als Erfinder des Winterreifens ist Nokian einmal mehr Vorreiter in diesem Bereich: Der WR SUV 3 ist der erste AA-Klasse-Winterreifen und der WR D4 der erste Winterreifen der A-Nassgriff-Klasse für Pkws.
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ie A-Bewertung beim Reifenlabel erhält der Nokian WR SUV 3 in den Bereichen Nassgriff und Kraftstoffverbrauch. Speziell der österreichische Markt profitiert vom AA-Pionier. Damit setzt Nokian neue Maßstäbe und trägt dem wichtigen Segment der SUV-Fahrzeuge Rechnung. So passt das Modell in der Dimension 265/50 R19 V auf die imageträchtigen Modelle wie beispielsweise Porsche Cayenne, Audi Q7, BMW X5 oder VW Touareg und Amarok. Österreich-Vertriebsleiter Hannes Gössler: „Der Nokian WR SUV 3 ist ein echter SUV-Winterreifen vom Pionier der Winter-Sicherheit und des umweltfreundlichen Fahrens und wurde speziell für die österreichischen SUV-Fahrer entwickelt.“ Neben den ausgezeichneten Werten auf nasser Straße fährt der WR SUV 3 ebenso sicher auf verschneiten Straßen.
Der Nokian WR SUV 3 setzt neue Maßstäbe im SUV-Segment
A-Klasse beim Nassgrip Als Alleskönner bezeichnet Nokian auch seinen WR D4. „Der Reifen hat einen 18 Meter kürzeren Bremsweg als vergleichbare Reifen“, zeigt sich Gössler stolz. Der D4 ist der erste PKW-Premium-Winterreifen mit dem A-Klasse-Nassgriff beim Reifenlabel. Eine jüngste Auszeichnung erhielt der Nokia WR D4 im Test der „Auto Zeitung“, wo er in der Dimension 185/65 R15 als Zweitplatzierter mit „sehr empfehlenswert“ bewertet wurde. • (GEW)
Nokian Österreich-Chef Hannes Gössler
REIFEN EXTRA
Das moderne Logistikzentrum von Interpneu im deutschen Speyer
Modernste Reifenlogistik
Interpneu punktet mit Markenvielfalt und Logistikkompetenz. Reifen, Felgen und Kompletträder können in großer Auswahl prompt geliefert werden; davon profitieren auch die österreichischen Betriebe.
Ü Dominique Perreau, Verkaufsleiter für Österreich, Schweiz, Frankreich und die Benelux-Länder
Felgen werden über das Lager in Karlsruhe abgewickelt
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ber 40 Reifen- und Felgenmarken stehen bei Interpneu zur Auswahl. Als Vollsortimenter versorgt der deutsche Reifen- und Felgengroßhändler europaweit Reifenhändler, Werkstätten und Autohäuser mit Produkten in allen Preisklassen, dazu gehören mit Platin und Premada auch zwei Eigenmarken. Neben der Markenvielfalt ist das umfangreiche Lager und die Schnelligkeit in der Logistik die große Stärke der Räder-Profis. So lagern unmittelbar vor der Wintersaison über eine Million Reifen für Pkws, SUVs, Vans und Leicht-Lkws im 70.000 Quadratmeter großen Logistikzentrum in Speyer. Von hier aus werden die Reifen nach ganz Europa verschickt. Nach Österreich dauert die Lieferung laut Dominique Perreau, Verkaufsleiter für Österreich, Schweiz, Frankreich und die BeneluxLänder, in der Regel 24 Stunden, in Ausnahmefällen 48 Stunden. „Denn die Lieferungen verlassen das Lager auch in Zeiten der Hochsaison meist direkt am Tag der Bestellung. Dann werden gut 40.000 Reifen pro Tag versandt“, so Perreau.
Viel Platz, viele Mitarbeiter Das wird durch die moderne Gestaltung des 2008 neu gebauten Logistikzentrums möglich. Die Regalreihen sind dort großzügig auf einer Fläche von sieben Fußballfeldern verteilt, somit können mehrere Kom-
missioniergeräte und Stapler gleichzeitig unterwegs sein. Perreau: „Unsere Logistik-Experten haben das Lager vor allem auf Schnelligkeit in der Saison und die Bestellung verschiedenster Marken in kleinen Stückzahlen ausgelegt. Erhöhen sich zu Spitzenzeiten schlagartig die Aufträge, können wir das Personal entsprechend aufstocken. Menschen sind hier flexibler als automatisierte Maschinen.“
114 Tore auf zwei Seiten Die Dimensionen des Zentrums wird auch durch 114 Tore sichtbar, wobei auf der Vorderseite die Verladungen stattfinden. Auf der Rückseite erfolgt hingegen die Anlieferung. „So können wir auch in der Hochsaison immer gleichzeitig frische Ware annehmen und die Bestellungen verladen. Das erhöht unsere Lieferfähigkeit“, erklärt Perreau. Das hochmoderne Softwaresystem steht nicht nur Interpneu und den Logistikmitarbeitern zur Verfügung, sondern auch den Kunden, die im Online-Store immer den aktuellen Bestand abrufen können. „Sie greifen auf tatsächlich vorhandene Ware zu, können sich auf die Lieferung verlassen und ihre Kunden auf dem Hof termingerecht bedienen“, so Perreau. Damit unterscheidet sich Interpneu von zahlreichen Anbietern mit virtuellen Beständen, die immer wieder zu Überraschungen bei der Lieferung führen.
Das komplette Angebot Das wachsende Komplettradangebot, das bereits in „AUTO & Wirtschaft 7+8/2015“ vorgestellt wurde, wird in Kombination mit dem Reifen- und Räder-Logistikzentrum organisiert. Die als Komplettrad bestellten Reifen werden mehrmals täglich ins Interpneu-Felgenlager nach Karlsruhe gebracht, wo etwa 200.000 Felgen verfügbar sind. In der dortigen Montagestraße werden die Räder montiert und verschickt. Bestellt und konfiguriert wird natürlich alles über eine moderne Internetlösung. • (GEW)
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Der Pirelli Winter Sottozero 3 fühlt sich auf sportlichen Limousinen und Kombis wohl
Der Winter kann kommen Mit den richtigen Reifen von Pirelli sind die Reifenhändler und deren Kunden für den Winter gut gerüstet. Die Premium-Produkte werden in enger Kooperation mit den Automobilherstellern entwickelt.
U
m die gewünschten Fahreigenschaften für ihre Pkws zu erhalten, setzen die renommierten Automobilhersteller auf Knowhow von Pirelli. Gemeinsam mit dem Reifenhersteller werden Erstausrüstungsreifen entwickelt, harten Tests unter verschiedensten Bedingungen unterzogen und mit einer Homologation gekennzeichnet. Über 1.800 dieser speziellen Gütesiegel hat Pirelli weltweit erhalten, allein im vergangenen Winter für mehr als 40 Winterprofile.
Winterpneus für die Oberklasse So wurden auch der Winter Sottozero 3 und der Scorpion Winter zusammen mit den führenden Automobilbauern entwickelt. Der Winter Sottozero 3 wird für die sportliche Mittel-, Ober- und Luxusklasse produziert und liefert optimale Performance bei jedem Winterwetter. Der Scorpion Winter ist der Reifen für SUVs der OberDer Pirelli Scorpion Winter wurde für SUVs der Oberklasse entwickelt klasse. Bei seiner Entwicklung wurde besonderer Wert auf maximale Fahrstabilität und Kontrolle bei Schnee gelegt, er besticht aber auch auf trockener und regennasser Fahrbahn mit kurzem Bremsweg und ausgezeichnetem Handling. • (RED)
REIFEN EXTRA
Unabhängig dank online Als Partner von Delticom hat der freie Reifenhändler Zugriff auf eine große Auswahl an Reifen aller Kategorien, samt schneller Logistik und attraktiven Preisen.
W
ir ermöglichen den freien Betrieben, auch in Zukunft unabhängig und frei zu agieren“, erklärt Andreas Faulstich, Head of B2B bei Delticom AG in Hannover. Das Unternehmen betreibt mittlerweile über 300 Internetplattformen in 50 Ländern, darunter Lösungen für Endkunden, Flottenbetreiber und natürlich Reifenhändler und Werkstätten. Rund 100 Marken sind bei autoreifenonline.at, der B2B-Plattform des Konzerns, verfügbar, das sind insgesamt etwa 25.000 Ausführungen von Pkw-Gummis und weitere 5.000 verschiedene Modelle bei den Motorrad-Pneus. Neben der Vielfalt und der hohen Lieferfähigkeit sind natürlich die Margen interessant, die dem Handel noch zur Verfügung stehen. Da Delticom auch direkt an Endkunden anbietet, ist die Schere zwischen günstigem Endkundenpreis und attraktiver Spanne für den Betrieb entscheidend. „Der Reifenfachhandel profitiert bei uns nicht nur von interessanten Margen, sondern auch von attraktiven Lösungen“, erklärt Faulstich. „Schließlich bieten wir alles aus einer Hand.“ So muss sich der B2B-Kunde nicht mit mehreren Lieferanten beschäftigen, sondern bekommt vom BudgetReifen bis zum Marken-Gummi alles von Delticom, einschließlich Kompletträder, Felgen und RDKS-Sensoren, Motoröl und Verschleißteilen. „Mit uns als Partner hat auch der kleine, freie Reifenfachbetrieb Zukunft, wir binden uns an keinen Hersteller und sind absolut neutral. Der Kunde hat bei uns die Möglichkeit, entsprechende Margen ohne Bindung zu erzielen, er kann komplett frei agieren.“
Stationärer Montagepartner Wenn der Autofahrer den Reifen auf reifendirekt.at selbst bestellt und einen Delticom-Partner für die Montage auswählt, entfällt für den Fachhandel die
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Zwei der 300 Delticom-Plattformen: reifendirekt.at (B2C) und autoreifenonline.at (B2B) komplette Lagerhaltung, der Reifenfachbetrieb wird für die Serviceleistung bezahlt. „Mittlerweile haben wir 42.000 Montagepartner in ganz Europa, in Österreich sind es es ebenfalls mehrere hundert“, so Faulstich. Er sieht den Montageservice als Vorteil für den Betrieb: „Wir erhöhen die Reichweite des freien Unternehmers und führen ihm Kunden zu. Den Preis für die Dienstleistung bestimmt dabei der Partner.“
Andreas Faulstich, Head of B2B bei Delticom AG
Zwei Millionen Reifen verfügbar
Tobias Ansel mit mobilem Servicepartner in Deutschland
Mobiler Montagepartner
Der Delticom-Konzern differenziert sich von Mitbewerber, die lediglich virtuelle Lager anbieten und als reine Vermittler auftreten. „Das machen wir zwar über hochqualitative Lieferanten auch, die Basis ist aber ein eigenes Lager in Hannover.“ Damit sei die Lieferfähigkeit garantiert, böse Überraschungen bleiben aus. Faulstich ist sich der Verantwortung gegenüber den Reifenbetrieben bewusst. „Die Loyalität der B2B-Kunden ist hoch. Wenn man den Kunden jedoch enttäuscht, ist es ebenso schwer, ihn wieder zurückzukommen.“ Eine eigene Support-Hotline bemüht sich um Lösungen bei eventuellen Problemfällen.“
Die jüngste Neuentwicklung, die mobile Reifenmontage, wurde bereits mit dem ersten Partner in Österreich umgesetzt. CHeck-Reifenservice in Brückl nutzt das neue System. Der Kunde kann über reifendirekt.at seine Bestellung entweder zu sich nach Hause oder zum Reifenhändler liefern lassen. Die Montage erfolgt in jedem Fall beim Kunden, vor der Haus- oder Bürotür. Wucht- und Montiermaschine hat der Reifenfachmann im Transporter mit dabei. Bei Bedarf kann der Reifenfachbetrieb einen komplett ausgestatteten und beschrifteten Transporter über Delticom beziehen. Tobias Ansel ist als Verantwortlicher bei Delticom noch auf der Suche nach weiteren mobilen Montagepartnern in Österreich. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Qualität bestätigt Durch den zweiten Platz des W.drive V905 beim ÖAMTC-Reifentest erhält Yokohama zusätzlichen Rückenwind für das Winterreifengeschäft.
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it deutlich mehr Dimensionen beim wichtigsten Produkt W.drive V905 ist Yokohama bestens auf das Winterreifengeschäft vorbereitet, das Modell ist mittlerweile in 25 unterschiedlichen Dimensionen von 195/65R15 bis 265/60R18 verfügbar. Doch der eigentliche Schub kommt diesmal nicht von der Entwicklungsabteilung, sondern von den Reifentests. So belegte der W.drive V905 beim ÖAMTC mit einem „sehr empfehlenswert“ den zweiten Platz. Nachdem die Einlagerungen zum überwiegenden Teil schon erledigt waren, konnte sich Yokohama nur zwei Tage nach der Bekanntgabe der Reifentest-Ergebnisse schon über die ersten Nachbestellungen und damit die positiven Auswirkungen des Reifentests freuen. Das Ergebnis ist insofern überraschend, als Yokohama in den vergangenen Jahren meist nur mit „empfehlenswert“ beurteilt wurde. Wie der gesamte Markt leidet auch Yokohama unter der schwachen Einlagerung der Betriebe, die das Risiko nicht mehr tragen wollen. Hinsichtlich der Lager-
Seit Ende September nicht mehr bei Yokohama: Peter Ringhofer Sponsoring im großen Stil: Yokohama beim FC Chelsea
Sehr empfehlenswert beim Reifentest: Yokohama W.drive V905
problematik kann sich Yokohama jedoch durch das eigene Lager in Wien abheben. Unterstützung in der Markenbekanntheit in Europa erwartet sich Yokohama durch das Sponsoring des englischen Fußballklubs FC Chelsea.
Änderung in der Geschäftsführung Wie unmittelbar zu Redaktionsschluss bekannt wurde, haben sich Yokohama und General Manager Peter Ringhofer Ende des Monats getrennt. Informationen zur Nachfolge waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar. • (GEW)
Offensive mit neuer Marke
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ankook führt mit Laufenn eine neue Marke ein und vergrößert damit das Angebot für Händler und Kunden. Auf dem Weg zum Premium-Brand macht Hankook damit Platz für eine zusätzliche Marke und setzt ein klares Signal Richtung Wachstum. Die neue, gänzlich eigenständige Marke wird knapp unterhalb von HanNeue Marke, neue kook platziert, greift aber auf die EntwickProdukte: Laufenn lungskompetenz des Herstellers zurück und soll mit Qualität und Performance punkten. Dabei spielt das Hankook-Tire-Entwicklungszentrum in Hannover eine große Rolle. Die Zielgruppe unterscheidet sich von der Kernmarke und soll Autofahrer ansprechen, die Wert auf Qualität und Langlebigkeit legen, aber weniger auf jene Performance achten, die Hankook im Motorsport kommuniziert. Der Start erfolgt mit dem Sommerreifengeschäft 2016. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
nen ab 15 Zoll jedoch erneut gesunken. „Ein Autofahrer kann also zum Preis eines Budgetreifens, den er vor drei oder vier Jahren gekauft hat, heute einen Markenreifen erstehen“, gibt Fleischmann zu bedenken.
Nahversorger der Branche
42 Jahre Branchenerfahrung: Wilfried Fleischmann
Beim Winterreifengeschäft dürfe man nicht auf einen frühen Wintereinbruch spekulieren. „Der Handel muss sich auf schneearme Winter einstellen, ein früher, starker Winter wäre dann die Butter aufs Brot.“ Fleischmann ist in jedem Fall gerüstet: Egal wann der Winter kommt, mit seinem kompletten Lager ist Fleischmann der Nahversorger der Autohäuser, Werkstätten und kleinen Reifenbetriebe. „Es hat sich zuletzt wieder gezeigt, dass wir der erste Ansprechpartner für den schnellen Einkauf sind, wenn Dringlichkeit gefordert ist. So konnten wir wieder ein paar Autohäuser als Kunden gewinnen. Wir sind der Notfalllieferant geworden und das machen wir gut und gerne“, lächelt der Unternehmer, der auch nach 42 Jahren Reifengeschäft keine Anzeichen von Müdigkeit erkennen lässt und dem es sichtlich Spaß macht, im umkämpften Markt mitzumischen. Sein nächstes Ziel: „Beim 20-jährigen Jubiläum von Point-S 20 Prozent Marktanteil zu erreichen. Hier wird Fleischmann wieder seinen Anteil dazu beitragen.“ • (GEW)
Wenn’s keiner hat – er hat’s Was auch immer der Winter bringt, Routinier Wilfried Fleischmann ist dafür gerüstet und kann damit rasch Autohäuser, kleine Reifenbetriebe und Werkstätten beliefern.
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ie Produktpalette ist gegenüber dem Vorjahr unverändert“, erklärt der Klosterneuburger Reifengroßhändler Wilfried Fleischmann. „Es sind noch zu viele Reifen aus dem Winter 2014 auf Lager, da kann sich kein Hersteller leisten, etwas Neues zu bringen“, ist der langjährige Unternehmer überzeugt. Die angebotenen Modelle und Profile sind fast ident mit dem Vorjahr. Die Preise seien bei den Volumendimensio-
Die Kraft für den Winter Der Kumho WinterCraft WP51 ist die koreanische Antwort auf den mitteleuropäischen Winter. Technische Kompetenz beweist Kumho zudem mit einem Sicherheits-Konzeptreifen.
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ls Nachfolger des I’ZEN KW23 ist der WinterCraft WP51 seit dem vergangenen Jahr auf dem Markt und punktet mit Verbesserungen in allen Bereichen. Neben den positiven Eigenschaften auf trockener Fahrbahn sowie auf Eis und Schnee wurde auf den wichtigen nassen Straßenzustand großen Wert gelegt. Eine schnelle und wirbelfreie Entwässerung wird durch die optisch prägnante Profilgestaltung mit breiten Querrillen ermöglicht und löst damit die Herausforderungen bei Aquaplaning. Der WinterCraft WP51 ist für Fahrzeuge der Kompaktund Mittelklasse verfügbar.
sungen, darunter ein Run-Flat und ein selbstversiegelnder Reifen. Beim sogenannten Seal-Reifen werden Löcher, die durch einen Fremdkörper entstehen, bis zu einem bestimmten Durchmesser selbstständig verschlossen und damit ein Druckabfall verhindert. • (GEW)
Kompetenz bei Sicherheit Die Stärkung der Markenbekanntheit stand bei der IAA in Frankfurt im Mittelpunkt des koreanischen Herstellers. Dazu wurden die technische Kompetenz mit einigen Neuvorstellung sowie Konzeptreifen unter Beweis gestellt. Dazu gehören etwa Sicherheitslö-
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Kumho-Lösung für Eis und Schnee: Wintercraft WP51
Kumho-Sicherheitskonzeptreifen, der sich nach einem Fremdkörpereintritt wieder selbst verschließt
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REIFEN EXTRA
Alles rund ums Rad Gerald Beirer, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile Austria
WM Fahrzeugteile nutzt die umfangreiche Lager- und Logistikkompetenz auch für den Räderbereich und bietet Geräte, Verbrauchsmaterialien, RDKS-Sensoren sowie natürlich Reifen- und Felgen.
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erzstück ist dabei der neue Reifen- und RäderKonfigurator, den WM Fahrzeugteile bereits im vergangenen Jahr um ein RDKS-Modul erweitert hat. Gerald Beirer, Geschäftsführer WM-Fahrzeugteile Austria: „Damit kann der Betrieb seinen Kunden gleich direkt am Bildschirm die passenden Felgen zum Fahrzeug präsentieren.“ Darüber hinaus gibt die Datenbank an, welche Felgengrößen am Kundenfahrzeug verwendet werden können. Nicht zuletzt sind auch der Preis und die Verfügbarkeit hinterlegt. Und falls sich der Kunde trotz einfacher und schneller Selektionsmöglichkeit nicht sofort entscheiden kann, gibt es einen farbigen Ausdruck zur späteren Auswahl.
Rad- und Reifenkonfigurator von WM Fahrzeugteile mit Verfügbarkeitsinformation
Finanzierungsgesellschaft herrscht hohe Nachfrage bei den Fachleuten für Werkstattausrüstung im Hause WM. • (GEW)
Hohe Lieferfähigkeit Besondere Vorteile hat der Reifenbetrieb durch die hohe Lieferfähigkeit und die Zustellung, die in den belieferten Regionen mehrmals täglich durchgeführt wird. Zwar empfiehlt auch WM Fahrzeugteile, die wichtigsten Sensoren lagernd zu haben, im Bedarfsfall ist aber WM zur Stelle. Das Gleiche gilt für Verbrauchsmaterialien wie Klebe- oder Schlaggewichte. Als Komplettanbieter hat WM Fahrzeugteile natürlich alle wichtigen Geräte und Maschinen im Programm. Diese werden auch in den Verkaufshäusern ausgestellt beziehungsweise mit dem WM-Tec-Bus direkt vor Ort in den Werkstätten präsentiert. Das Programm reicht dabei von diversen Werkzeugen wie Drehmomentschlüssel und Schlagschrauber, über RDKS-Diagnosegeräte bis zu Wucht- und Montiermaschinen.
Einfache Finanzierung Speziell bei größeren Geräten der Werkstattausrüstung kann WM Fahrzeugteile mit Finanzierungsangeboten der eigenen WM Mobilien Leasing GmbH punkten. „Damit können wir den Betrieben schnell und unbürokratisch maßgeschneiderte Lösungen aus dem eigenen Haus anbieten“, so Beirer, der auch als Geschäftsführer für die WM Mobilien Leasing GmbH verantwortlich ist. Seit der Einführung der
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REIFEN EXTRA
Auch für kleine Händler Mit dem OBD-II-Ergänzungsmodul für RDKS-Arbeiten hat Herth&Buss eine perfekte Lösung für kleinere Werkstätten und Tankstellen, die schon das Diagnosegerät AirGuard haben.
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uch wenn es sich immer noch nicht überallhin herumgesprochen hat: Die seit einem Jahr für Neuwagen gesetzlich vorgeschriebenen Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) sind nicht aufzuhalten und werden schon bald auch bei Gebrauchtwagen (und damit auch in freien Werkstätten) auftauchen. Auch Tankstellen, die Reifenservice anbieten, sollten vorsorgen, um nicht am falschen Fuß erwischt zu werden. Doch üblicherweise verfügen diese kleinen Unternehmen nicht über jenes Budget, das große Werkstätten haben: Und so bietet Herth&Buss eine ganze Palette an wichtigen Dingen an, die die Arbeit
erleichtern. So gibt es das Programmiergerät AirGuard, das Arbeiten direkt am Fahrzeug ohne OnlineVerbindung ermöglicht. Alle am Markt befindlichen Sensortypen werden ausgelesen; die Daten werden anschließend auf die Radsensoren von Herth&Buss dupliziert. Diese Sensoren können bei allen Fahrzeugen mit serienmäßig verbautem RDKS eingesetzt werden, die Programmierung und Ausrichtung mittels AirGuard dauert 5 bis15 Sekunden je Sensor.
Updates via Homepage
Programmiergerät AirGuard (o. l.) und das OBD-IIErgänzungsmodul (o.) samt Verbindungskabel (r.)
Als praktische Ergänzung bietet Herth&Buss nun im Sortiment Elparts das OBD-II-Ergänzungsmodul an. Dieses fungiert als Diagnosegerät für AirGuard: Gedacht ist das System für jene Betriebe, die über kein vollwertiges Diagnosegerät verfügen. Das Modul wird mit dem mitgelieferten Kabel mit AirGuard verbunden, alle notwendigen Updates erfolgen über die Homepage von Herth&Buss. • (MUE)
Das richtige Drehmoment Ohne die richtigen Werkzeuge für ReifendruckKontrollsysteme (RDKS) kommt keine Werkstatt aus. Hazet hat das passende Angebot.
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eeignet ist das Werkzeugset (Artikelnummer 669/10) für all jene Anwendungen, die beim RDKS seit einem Jahr bei Neuwagen verpflichtend durchgeführt werden müssen. Enthalten ist zum Beispiel ein Drehmoment-Schraubendreher für ein Anzugsmoment zwischen 0,4 und 1,4 Nm und ein 6,3=1/4-Zoll-Drehmoment-Schlüssel, der ein präzises Arbeiten im Bereich zwischen 1 und 9 Nm gewährleistet.
Einfache Bedienung gesichert Die fachgerechte Montage von RDKS-Sensor und Ventil ist dadurch ebenso gewährleistet wie das Einund Ausdrehen der Ventileinsätze an den Reifenventilen. Der bei der jeweiligen Anwendung benötigte
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In einem praktischen Koffer wird das Werkzeug geliefert
Drehmoment-Wert kann schnell mithilfe des Winkel-Schraubendrehers eingestellt werden; dieser ist im Lieferumfang enthalten. Ebenfalls im Set mit dabei ist ein Einsteck-Bithalter für alle Bits mit 6,3=1/4-Zoll-Antrieb und ein Adapter zum Verbinden mit 6,3=1/4-Zoll-SteckschlüsselEinsätzen. Beim Drehmoment-Schlüssel kann das Drehmoment durch Drehen des Griffes eingestellt werden; das Werkzeug punktet auch durch die praktische Umschaltknarre. • (MUE)
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REIFEN EXTRA
Die vierte Dimension VDO-Redi-Sensor bietet zusätzliche Sicherheit beim Fahren, den Werkstätten ergeben sich Erweiterungsmöglichkeiten des täglichen Geschäfts.
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it dem vierten VDO Redi-Sensor entwickelt Continental ein Produkt, das für noch mehr Fahrzeugmodelle einsetzbar ist und gegenüber Vorgängervarianten noch leichter zu verbauen ist. Eine Verbindung mit dem Ventil an der Felge ist nicht mehr erforderlich, der Sensor in der Größe einer 50-Cent-Münze wird in den zu verklebenden Gummicontainer eingesetzt und mittels Spezialkleber einfach in der Innenlauffläche des Reifens befestigt. Durch das geringe Gewicht von nur 12 Gramm wird beim Wuchten durchschnittlich weniger Ausgleichsmasse benötigt. Die Sensoren sind sofort einsatzbe-
Einfache Montage des VDORedi-Sensors, der einfach auf die Innenseite geklebt wird
reit, eine fahrzeugspezifische Programmierung fällt damit weg. Wie Christoph Zinke, Produktmanager RDKS bei der Continental Aftermarket GmbH, bestätigt, wurde der VDO-Redi-Sensor „am europäischen Markt gut angenommen. Das erweiterte Programm erleichtert Werkstätten ihren Arbeitsalltag“.
Schulung und Weiterbildung Continental bietet Weiterbildungsmöglichkeiten in seinen Trainingscentern und auch Schulungen direkt vor Ort. Dabei wird, den Wünschen der Kunden entsprechend, die gesamte Palette der am Markt gängigen RDKS-Systeme abgedeckt. Geschult wird das Erkennen von RDKS-Systemen, deren Diagnose und Programmierung, die Initialisierung und Rückstellung von RDKS-Systemwerkzeugen sowie der richtige Einbau von Sensoren und die korrekte Montage der Reifen. • (RED)
Wir haben noch ein Telefon Eska Reifen ist für die Wintersaison gut gerüstet, sowohl in der Logistik als auch am Telefon. Denn persönliche Beratung wird hier noch groß geschrieben.
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kommende Saison vorbereitet. Ausgehend vom Zentrallager in Regensburg beliefert Eska den österreichischen Markt flächendeckend. „Innerhalb von ein bis zwei Tagen“, so Haas. Auch er bemerkt den Trend zur geringeren Einlagerung.
ir haben noch viele Partner, die mit ihren Kunden am Verkaufspult stehen und ohne Computer über Reifen und Felgen reden. Deshalb gibt es bei Eska-Reifen auch heuer wieder eine gedruckte Preisliste“, berichtet Heinz Haas, Leiter Zentraler Vertrieb bei Eska Reifendienst, über die Anforderungen seiner Kunden im digitalen Zeitalter. Auch das Telefon wird bei Eska noch stark genutzt. „Die Kombinationen von Reifen, Felgen und Fahrzeugen werden immer vielfältiger, da rufen unsere Kunden gerne an und werden persönlich betreut.“ Die Lager sind gefüllt und bestens für die
Zwei Budget-Produkte Heinz Haas, Eska
Petlas- und Maxxis-Reifen im Angebot bei Eska
Mit Petlas und Maxxis hat Eska zwei wichtige Produkte im Budget-Bereich. Haas: „Das PreisLeistungs-Verhältnis dieser Reifen stimmt, die Qualität ist in Ordnung.“ Der Vorteil liegt bei beiden Marken in der breiten Palette, bis hinauf zu 20Zoll-SUV-Reifen. Bei den Felgen ist Eska mit namhaften Herstellern wie ATS, Rial oder Autec ebenfalls gut aufgestellt. Vor allem die Verfügbarkeit von zahlreichen ECE-Rädern ist ein wichtiger Vorteil für die Kunden. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Saubere Runde
mäßer Reinigung mit dem Hochdruckreiniger zu Reifenplatzern führen können, werden vermieden.
„Monza“ und „Silverstone“ – die neuen Radwaschstationen der Grand Prix Serie von Drester stehen nun bei Herkules Hebetechnik im Programm.
Für alle Größen
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it den neuen Modellen verspricht das Unternehmen kürzere Waschzeiten sowie bis zu 40 Prozent Energieeinsparung. Ermöglicht werden diese Verbesserungen durch ein neues dynamisches Pumpsystem, eine bessere Wärmeisolierung des Wassertanks und eine moderne Softwaresteuerung. Bei der Reinigung der Reifen und Felgen wird auf die bewährte Form mit Granulat und Wasser gesetzt. Unterschiedliche Härtegrade des Granulats sorgen für eine kraftvolle Partikelentfernung und eine schonende Flächenreinigung. Reifenschäden, die bei unsachge-
Die Monza-Radwaschanlage bei Herkules
Einsatzbereit für Reifen von 145 bis 360 mm Breite, Reifendurchmessern von 560 bis 860 mm und einem Gewicht bis 60 Kilogramm können beide Modelle standortunabhängig und ohne Wasseranschluss aufgestellt werden. Beim Premium-Modell „Silverstone“ sorgt ein zusätzlicher dynamischer Sprüharm anstelle der optimierten Düsengeometrie des Modells „Monza“ für eine gleichmäßige Verteilung von Granulat und Wasser auf Reifen- und Felgenflächen. Mit dem jederzeit nachrüstbaren Drester Quick lift als Zusatzausstattung ist jedes Rad in weniger als 3 Sekunden auch auf den engsten Platz in die Radwaschstation gehoben. • (RED)
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Schönheitsschlaf Binnen 8 Jahren würde sich die von Scholz Regalsysteme angebotene Cover-Halle für Reifen amortisieren, meint Firmenchef Gottfried Scholz. Er regt an, dass Kunden für die Einlagerung großer SUVReifen mehr bezahlen als bei kleinen Dimensionen.
Firmenchef Gottfried Scholz
ie Cover-Hallen benötigen eine Stellfläche von 7 mal 12 Metern und sind knapp mehr als 5 Meter hoch: Damit ist die benötigte Fläche sogar um 14 m2 kleiner als bei 3 nebeneinander gestellten Containern, die Scholz als Notlösung bezeichnet, weil sie umständlich zu handhaben und sperrig sind. In der Coverhalle können 512 Radsätze untergebracht werden, in den 3 Not-Containern haben – zum Vergleich – nur 198 Garnituren Platz. Bei Bedarf kann die Halle auch erweitert werden. Das deutsche Unternehmen nimmt den Kunden auch die Angst, dass die Halle unter einer möglichen Schneelast zusammenbrechen könnte. „Bei unserer Halle trägt das Regal den Schnee. Da kann es schneien, so viel es will.“ Als Untergrund eignet sich Asphalt genauso wie Pflastersteine oder Beton. • (MUE)
Reifentransport leicht gemacht Der Werkstattausrüster Siems & Klein hat seine Produktpalette um einen kippbaren ReifenTransportwagen erweitert.
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ür den Werkstattmitarbeiter soll das neue System für spürbare Entlastung des Rückens sorgen. Durch den besonders ergonomisch gebauten Reifen-Transportwagen müssen die Reifen nicht mehr händisch vom Boden aufgehoben werden, es kann mit geradem Rücken gearbeitet werden, eine leichte Aufnahme der Räder ist möglich. Es können entweder mehrere Pkw-Reifen oder ein Lkw-Reifen transportiert werden, sogar das Überwinden einer Stufe mit einer Höhe bis zu 40 cm ist problemlos möglich.
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Erleichtert und beschleunigt die Arbeit des Mitarbeiters
Der Reifen-Transportwagen, bestehend aus einem stabilen Gestell aus Vierkantrohren und 2 Vollgummi-Softrädern mit Rollenkugellager, sorgt für ein leichtes Handling und kann bei einem Eigengewicht von 30 Kilogramm eine Last bis zu 200 Kilogramm befördern. Reifen mit einem Durchmesser von 48 bis 90 cm können durch Kippen des Geräts auf eine maximale Höhe von 58 cm gebracht werden. Ein automatischer Sperrmechanismus verhindert dabei ein Umfallen. • (RED)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
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