REIFEN & Wirtschaft 10/2017

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Oktober 2017 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

fokus

Die Reifenbranche ist in absehbare Turbulenzen geraten

Das Geschäft mit Flottenbetreibern boomt: Wie kann der Fachhandel davon profitieren?

Der deutsche BRV will seine Mitglieder stärker unterstützen: ein Interview mit Geschäftsführer Yorick Lowin



EDITORIAL Es braucht die kleinen Betriebe

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s ist fast 15 Jahre her, als mir ein befreundeter Papier- und Buchhändler erzählte: „Zuerst hat mir Libro die Preise kaputt gemacht, mich fast ruiniert. Und nun muss ich höhere Zinsen zahlen, weil die Bank die Libro-Pleite wieder ausgleichen muss.“ Ähnliches können wohl die Drogisten über „Schlecker“ erzählen oder noch älter: die Greißler über „Konsum“. Wie auch immer: Die Großen werden unterstützt, gefördert und so lange wie möglich aufgefangen. Weil es um viel Volumen auf einmal geht. • Ähnliches haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Reifenfachbetriebe gedacht: Zuerst wurden gute Preise für die Großen gemacht, dann wurde die hohe Abwertung ermöglicht, wenn die Ware nicht abgeflossen ist. Und heute muss man Zahlungsausfälle oder Pleiten quasi mitfinanzieren. „Die kleinen und mittleren Betriebe schauen seit Jahren, dass sie über die Runden kommen und haben es unter Aufbringung aller Kräfte großteils geschafft. Der ehrliche Händler war lange Zeit der Blöde. Ich kann nur hoffen, dass aus den Fehlern gelernt wird“, berichtet der Nachbar unseres Verlagshauses, der geschätzte Wilfried Fleischmann. • Diese Tendenzen wird es in der Wirtschaft immer geben, aber gerade in der Reifenbranche scheint es doch einen Lerneffekt zu geben. Wenn auch nicht immer an der Konzernspitze, so zumindest bei den regionalen Verantwortlichen. Denn eines ist klar: Letztlich macht die Abdeckung der Fläche den Gesamterfolg aus. Die kleinen, regionalen Betriebe sind in Wahrheit das Rückgrat des Reifenvertriebs und der Reifenversorgung. Und sie werden es auch weiterhin sein, sofern sie sich auf ihre Stärken besinnen: persönliche Betreuung, kompetente Beratung und ehrliche Arbeit, prompte Bedienung, Kundennähe und faire Preise, ohne zu schleudern.

Die Abdeckung der Fläche macht den Gesamterfolg aus.

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B

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Vertriebsstrategien

FOKUS

Absehbare Turbulenzen Einige Reifengroßhändler schließen sich zusammen, manche verkaufen, andere müssen sanieren oder aufgeben: Die vergangenen Jahre haben tiefe Spuren im europäischen und auch im österreichischen Großhandel hinterlassen. Von Gerald Weiss

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ie hohen Gewinne der Reifenhersteller wurden in den vergangenen Jahren durch die Probleme der großen Händler beeinträchtigt“, weiß ein langjähriger Branchenteilnehmer zu berichten. Schön, wenn Volumen und Erträge am Ende des Jahres passen. Nicht so schön, wenn Monate später abgewertet werden muss, weil entweder die Lager der Händler noch immer voll sind oder weil die Forderungen gegenüber dem Händler generell uneinbringlich sind.

Lager befüllen Haben die Hersteller viele Jahre versucht, die Lager der Händler zu füllen, sind sie von dieser Strategie mittlerweile abgekommen. Offiziell, weil sie ihre Partner nicht mehr überfordern wollen. Realistischerweise, weil die Lagerkapazitäten mittlerweile immer mehr für die Einlagerung der Kundenreifen genutzt werden, inoffiziell aber auch, weil es sich nicht mehr darstellen lässt. Während die Preise jährlich gesunken sind, musste die Industrie Abwertungen, Gutschriften oder Rückkäufe durchführen, um die Händler bei Laune oder am Leben erhalten zu können. Bleibt nur zu hoffen, dass in Zeiten steigender Preise das Spiel nicht erneut von vorn beginnt und – unter dem Vorwand der noch alten Preise – ein vermeintliches Schnäppchen zu erzielen ist.

Der Finanzchef entscheidet Die Insolvenz Ruhdorfer – und vermutlich ebensolche Erfahrungen aus anderen Ländern – haben dazu geführt, dass nicht mehr die Bestellung des Kunden, sondern die Bonitätsbeurteilung der Finanzabteilung darüber entscheidet, wie viele Reifen tatsächlich geliefert werden. Zu groß ist immer öfter die Gefahr eines Ausfalls. Nachvollziehbar, dass finanzschwache Händler plötzlich mit großen Bestellungen bei einem Konzern winken, den sie bisher unbeachtet gelassen haben. Die Freude des Außendienstes währt dann freilich nur kurz, die Kreditabteilung des Konzerns genehmigt den Auftrag nicht. Gleichzeitig sind das oft Zeiten der Loyalität, wenn langjährige Partner sich in einer effizienten Art und Weise weiterhelfen.

Weniger Partner Kein Wunder, dass ein Großteil der Österreich-Verantwortlichen nun mit weniger Händlern zusammen-

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arbeiten will, nur mehr mit jenen, die sie gut kennen. Unbestritten, dass einige Konzerne das immer so gemacht haben und auf intensive Partnerschaften gesetzt haben. Ebenfalls sicher ist aber, dass es heute nur mehr schwer umsetzbar ist, die Reifen mit der Gießkanne zu verteilen.

Weniger Logos auf der Fassade Einerseits ist das Risiko zu groß und andererseits haben, speziell die guten Händler, mittlerweile eine andere Strategie. War es früher noch ein Qualitätsbeweis, viele Logos auf der Fassade zu haben, ist es heute schon fast trendig, auf wenige Marken zu setzen. Die großen Hersteller haben ohnehin schon mehrere Marken im Programm, alles aus einer Hand, lautet hier die Devise. Die laufend wachsende Vielfalt der Produkte samt herstellerspezifischen Freigaben macht es nahezu unmöglich, mehrere Antworten auf die Fragen des Kunden auf Lager zu haben. Auch das aufwändige Rechnungswesen wird bei der Zusammenarbeit mit weniger Lieferanten vereinfacht.

FOKUS

Vertriebsstrategien

persönlichen Kunden-Betreuung den Endkunden gewinnen und mir ihrer Logistik und ihrer Kompetenz auch regionale Wiederverkäufer beliefern. Diese kleinen Händler brauchen Unterstützung, in der Logistik, im Marketing, im Vertrieb. Sie brauchen den Außendienst der Reifenindustrie. Doch dafür müssen sie auch weiterhin dort ihre Ware beziehen. So grotesk es klingt: Sofern nicht die internationalen Großhändler das Kommando übernehmen sollen, brauchen sich die nationalen Niederlassungen der Konzerne und der kleine bis mittlere Reifenhändler gegenseitig. •

Braucht es die Ö-Zentrale? Nicht zuletzt müssen sich viele Konzern-Niederlassungen die Frage stellen, ob man sie überhaupt noch braucht. Kommt ein wesentlicher Teil der Ware über internationale Großhändler, hat die Landesorganisation gar nichts vorzuweisen. Der Erfolg wird dem Land zugeordnet, das den Großhändler beliefert. Hat sich die Niederlassung mit einem oder mehreren nationalen Großhändlern ins Bett gelegt, wird der Konzern ebenfalls bald fragen, wer die nationale Organisation noch braucht.

Händler braucht Betreuung Dabei ist die Antwort relativ einfach: Der Händler braucht die Betreuung. Bei allen unseren Reportagen, die uns durch ganz Österreich bringen, sind es immer die kleinen, regionalen Reifenhändler, die bei allen Schwierigkeiten noch nachhaltig erfolgreich sind. Familienbetriebe, die aufgrund ihrer Marktnähe und ihrer

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REIFEN EXTRA

Wer entscheidet über den Reifenkauf? Immer wieder wird die Frage gestellt, wie die Vertriebskonzepte der Reifenindustrie aussehen. Dabei sind die Einkaufkonzepte der Flotten, Leasingfirmen und Autoimporteure mindestens ebenso wichtig. Von Gerald Weiss

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enn die Diskussion dreht sich immer darum, ob die Reifenkonzerne an große oder kleine Reifenhändler, an Online-Plattformen oder vielleicht zukünftig auch direkt an Endkunden verkaufen. Viel zu selten wird gefragt, wo denn der Kunde aktuell und zukünftig kaufen wird. Und hier gibt es – zumindest bei jungen Fahrzeugen – seit Jahren einen klaren Trend: Die Person, die das Auto fährt, darf nicht mehr oder nur mehr sehr bedingt entscheiden, wo sie die Winterreifen oder die Ersatzbereifung kauft oder montieren lässt. Der Fahrzeugbesitz ändert sich massiv, immer öfter handelt es sich entweder um Firmen- oder um Leasingfahrzeuge. Deren Verträge werden – auf Wunsch der Kunden – immer umfangreicher und umfassen häufig neben der technischen Wartung auch die Reifen. All inclusive oder Operating Leasing heißt der Trend. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass der Preis hier eine große Rolle spielt. Soll der All-in-Leasingvertrag günstig sein, darf auch der Reifen nicht viel kosten. Ein ähnlicher Anspruch gilt für den Fuhrparkbetreiber, konkret den Fuhrparkverantwortlichen bei Firmenautos. Auch hier werden die notwendigen Reifen vorgeschrieben. Das kann über regionale Vereinbarungen geschehen, bei Leasingunternehmen läuft es freilich über große Kooperationen. Denn die Leasinganbieter wollen naturgemäß nicht mit vielen kleinen Reifenhändlern zusammenarbeiten. Entweder es läuft über die Automarke und deren Händler oder über die Reifenmarke. Hier werden Netzwerke gefordert, damit die Aufträge über möglichst einen Ansprechpartner zu einheitlichen Standards und Konditionen abgewickelt werden.

Kickback für Aufträge Viele Reifenhersteller wollen – natürlich auch im Sinne ihrer Vertriebspartner – in diesen Listungen mit aufgenommen werden. Logisch, dass die Leasingfirmen auch eine Wertschätzung für den zu verteilenden Kuchen haben wollen. Es gibt also

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Kickback-Vereinbarungen, die Reifenhersteller zahlen Provision. Für den Reifenhändler gibt es dann zwei NegativSzenarien, wenn ein Kunde zum Reifenkauf in den Betrieb kommen möchte. Entweder der Händler verfügt nicht über die Vereinbarung bzw. die Abrechnungsmöglichkeit mit dem Anbieter oder er hat die Reifenmarke nicht direkt im Programm. In diesen Fällen kann der Kunde, so gern er das auch möchte, nicht von dieser Werkstatt betreut werden. Nicht selten sind zudem fixe Preise, entweder für die Montage oder für den Reifen oder für beides hinterlegt. Ohne diese Vereinbarungen wird es in manchen Geschäftsbereichen zukünftig nicht mehr gehen.

Teil des Ersatzteilbonus Eine andere Art der Vereinbarung läuft immer öfter über die Autoimporteure. Im Ersatzteilprogramm eines Importeurs gelistet zu sein, das ist der Traum vieler Reifenvertriebsleute. Als Teil der Abnahmemenge und damit fixer Bestandteil des Ersatzteilbonus ist der Autohändler fast verpflichtet, die Reifen auf diesem Weg zu beziehen. Für den Reifenkonzern erleichtert das die Betreuung und vor allem die vielen Preisverhandlungen. Doch auch hier – erraten – möchte der vermeintliche Großabnehmer eine Gegenleistung für das attraktive Volumen. In der Regel nimmt zwar der Autoimporteur keine Reifen fix ab, meist geht es nicht einmal übers eigene Lager, sondern direkt über die Reifenlogistik, aber allein das Potenzial sollte schon etwas wert sein. Diese Vertriebskanäle haben eine wachsende Bedeutung. Entscheidend für den Reifenfachhandel ist allerdings, wie er davon profitieren kann. Über die Partnerschaft mit einem Reifenhersteller sollte also auch dessen Vertriebskonzept in anderen Bereichen entscheiden. Kann er dem regionalen Reifenfachhändler helfen, die Flotten- und Leasingkunden, aber auch die Autohäuser als Wiederverkäufer zu gewinnen oder wickelt er das Geschäft selbst oder über andere Wege ab? •


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REIFEN EXTRA

Enger Rahmen für Erfolge Mit dem Projekt „Task Force“ will der BRV Reifenfachhandelsunternehmen dabei unterstützen, ihre Marktchancen und Optimierungspotenziale individuell auszuloten und zu erschließen. Von Christine Winkler

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emeinsam mit Hans-Jürgen Drechsler bildet Yorick Lowin seit Anfang 2017 die neue Dop­ pelspitze des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV). Im Interview mit AUTO & Wirtschaft bezieht der Diplom-Wirt­ schaftsjurist Stellung zu aktuellen Entwicklungen, deutlichen Mengenverlusten im Reifengeschäft und künftigen Branchenszenarien.

Auch unter Yorick Lowin wird mit dem VRÖ kooperiert

A&W: Die Mengenentwicklungen des WDK-Sellout-Panels per Ende Juli machen mit Ausnahme des deutlich wachsenden Segments der Ganzjahresreifen erhebliche Mengenverluste sichtbar. Wie erklären Sie sich – abgesehen von Qualitätsverbesserungen und einer leicht rückläufigen Fahrleistung – die negativen Zahlen? Yorick Lowin: Der Bedarf an Reifen ist an den Fahrzeug­ bestand gekoppelt und hat somit eine natürliche Grenze. Zwar wächst dieser kontinuierlich an, doch die Qualitätsverbesserun­ gen der Reifen kompensieren diesen Anstieg bereits. Nimmt man dazu noch die regressive Fahrleistung in der Bevölkerung, ergibt sich zwangsläufig, dass das Volumen nicht steigen kann.

„Ganzjahresreifen stehen auch beim alpinorientierten Kunden deutlich im Fokus. Es geht um damit verbundene Kostenvorteile.“

Werden die RFH-Verluste möglicherweise ­Gewinne in anderen Distributionskanälen mit sich bringen? Lowin: Die solitäre Betrachtung des WDK-Sellout-Panels als Gradmesser für eine mögliche Ver­ schiebung der Mengen vom Reifenfachhandel in andere Distributionskanäle ist nicht möglich. Be­ trachtet man parallel zu dem WDK-Sell-out-Panel das ERMC-Sell-in-Panel, so sieht man auch hier einen Rückgang von 4 Prozent im Pkw-Sommerrei­ fen Segment. Es ist also kein großes Delta zwischen Sell-in generell und Sell-out im Reifenfachhandel

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erkennbar, das auf eine Verschiebung der Absatz­ kanäle hindeutet. Was raten Sie dem Reifenfachhandel bezüglich einer angemessenen Reaktion auf das Wachstum des Ganz­jahresreifensegments? Lowin: Die außer Frage stehende Tatsache, dass Ganzjahresreifen mittlerweile bei einer ganzen Reihe von Kunden deutlich im Fokus stehen, hat zwei we­ sentliche Ursachen: Zum einen haben wir seit mitt­ lerweile fünf Jahren in großen Teilen Deutschlands keinen echten Winter inklusive entsprechender Stra­ ßenverhältnisse mehr gehabt, sodass die daraus resul­ tierende Frage, ob man denn überhaupt noch Winter­ reifen braucht, zumindest plausibel erscheint. Zum anderen sind viele Kunden von den Convenience-­ Vorteilen der Ganzjahresreifen überzeugt. Insbeson­ dere der Zeitfaktor, d. h. der Wegfall der beiden Um­ rüsttermine, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Trotzdem haben wir, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Testergebnisse zu Ganzjahresreifen, keine Veranlassung, unsere bisherige Empfehlung zu Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Win­ ter maßgeblich zu korrigieren. Weder von den Per­ formance-Eigenschaften noch von den Kosten her sind Ganzjahresreifen im Vergleich zu den jeweiligen Spezialisten die bessere Alternative. Mittels welcher Aktivitäten sollten Mengen-, Umsatz-, Ertrags- und Frequenzverluste Ihrer Ansicht nach ausgeglichen werden?


REIFEN EXTRA

Lowin: Der aktuelle BRV-Betriebsvergleich für den Zeitraum Januar bis Mai 2017 hat gezeigt, dass der Gesamtumsatz um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ebenso der Gesamtrohertrag um 1,7 Prozent gestiegen sind. Dieser Umsatzanstieg wurde aber im Durchschnitt nicht mit dem Kerngeschäft Räder/Reifen generiert, da wir hier einen Mengenrückgang von rund 2,0 Prozent verzeichnen. Primär kommt der Umsatzanstieg durch die weitere Konzentration auf den Autoservice zustande. Um die jeweilige Umsatz- und Ertragssituation zu verbessern, ist das Thema Autoservice jedoch nicht als pauschale und alleinige Lösung für alle Betriebe anzusehen. Hier muss jedes Unternehmen individuell analysieren, welche Potenziale das Kerngeschäft Räder/Reifen in seinem Einzugsgebiet mit sich bringt. Denn viele finanziell gesunde Betriebe erreichen ihre Wirtschaftlichkeit auch ohne Autoservice. Mit welchen Maßnahmen unterstützt der BRV ­seine Mitglieder konkret? Lowin: Der BRV hat zusammen mit der BBE Automotive GmbH das Projekt „Task Force“ ins Leben gerufen, das Reifenfachhandelsunternehmen dabei unterstützt, ihre Marktchancen und Optimierungspotenziale individuell auszuloten und zu erschließen. Das Konzept besteht aus zwei Phasen: Die erste beginnt mit einem Strategie-Check beziehungsweise Chancen-Audit zur Feststellung des Status quo im Betrieb und der daraus resultierenden Ableitung künftiger Potenziale. Darauf basierend folgen auf Wunsch entsprechende Beratungs- und Coaching-Einheiten zur Umsetzung. Speziell im Geschäftsbereich Autoservice unterstützt der BRV die Mitglieder bei dessen Ausbau und bietet in diesem Zusammenhang seit Herbst 2016 auch den neuen Lehrgang zum Kfz-Serviceberater an. In einem im BRV-Magazin „Trends & Facts“ veröffentlichten Interview spricht Alec Reiff von den Chancen, die der Reifenfachhandel hat. Was glauben Sie: Warum nimmt die Familie Reiff diese Chancen nicht wahr und verkauft den Reifen- und Autoservicebereich des Unternehmens? Lowin: An einer Bewertung der unternehmerischen Entscheidung der Familie Reiff können und werden wir uns als BRV nicht beteiligen. Der Kernaussage, dass der Reifenfachhandel Chancen hat, schließen wir uns an. Diese Chancen sind aber an gewisse Voraussetzungen gebunden, nämlich Investitionsbereitschaft in die Zukunft, operative Exzellenz gegenüber dem Kunden, Optimierung der internen Prozesse und kontinuierliche Entwicklung der eigenen Mitarbeiter. Welche insbesondere branchenpolitischen Agenda­ punkte zeichnen sich für die kommenden Industrie-Branchengespräche ab?

Lowin: Primär wird es natürlich um die zukünftige Rolle des Reifenfachhandels im Ersatzmarkt gehen. Sofern der Industrie daran gelegen ist, die hoch technologisierten Reifen nicht einfach nur zu ­verkaufen, sondern mit einer dem Produkt angemessenen Vermarktung und Beratung an den Kunden zu bringen, bleibt nur der Reifenfachhandel als ­kompetenter Vertriebspartner.

„Die Tire Cologne 2018 als neuer Standort gegenüber Essen hat sich bei den Ausstellern durchgesetzt.“

Abschließend noch ein Ausblick auf das kommende Jahr: Wie ist es um den Buchungsstand der „The Tire Cologne“ in Köln bestellt? Lowin: Die neue internationale Branchenfachmesse entwickelt sich hervorragend. Aktuell sind über 80 Prozent der geplanten Flächen fest verkauft. Der Wechsel von Essen nach Köln inklusive der neuen Namensgebung hat sich bei den Ausstellern durchgesetzt und 19 der 20 umsatzstärksten Unternehmen aus der aktuellen „Reifenweltrangliste“ haben schon ihre Teilnahme in Köln bestätigt. •

Mengenneid kein Geschäftsmodell Als Obmann des VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) gebe ich den Mitgliedern keine Ratschläge. Sie wissen genauso wie ich, was im aktuellen Reifenmarkt zu tun ist. Wer mit der Masse Kasse machen will, muss für sich genau überlegen, mit welchem Lieferantenpartner und in welchem Marktumfeld. Meine Antwort ist Preisstabilität und überzeugender Kundenservice mit der einen oder anderen Serviceergänzung, die Geld bringt. Allein der Pkw-Reifenverkauf reicht nicht mehr aus. Ein Reifendepot ist oft der Schlüssel zur langfristigen Kundenbindung und zu Ergänzungsgeschäften. Dazu zählt eine ständige Ausrichtung meines Servicepersonals auf die Veränderungen im Markt. Für solche Unternehmertypen sind die Einsatzgebiete ausreichend für den wirtschaftlichen Erfolg. Ich bin seit 17 Jahren Reifenhändler, gehe nicht jeden Preiskampf mit, Mengenneid ist kein Geschäftsmodell. Ich lasse mich nicht versklaven. Der Verband der Reifenspezialisten Österreichs hingegen lobbyiert, hilft beim Erarbeiten gesetzlicher Rahmenbedingungen, aktualisiert regelmäßig die Reifenfibel und spiegelt die internationale Entwicklung im Reifenbusiness. Für den unternehmerischen Erfolg ist jeder für sich verantwortlich.

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James Tennant, sieht die Themenlage in Österreichs Reifenhandel differenzierter

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Industrie bleibt Fachhandel treu Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre bekennt sich die Reifenindustrie weiterhin stark zum Fachhandel und erwartet ein stabiles bis leicht steigendes Winterreifengeschäft.

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ie ist das Jahr 2017 bislang verlaufen? Ambroz, Semperit: Wir sind zufrieden. Das Frühjahrsgeschäft war gut, unsere neuen Produkte sind im Markt und beim Verbraucher gut angekommen. Das Einlagerungsgeschäft für Winter hat vernünftig begonnen. Für die gesamte Branche wäre ein früher Wintereinbruch sicherlich förderlich. Kilzer, Apollo Vredestein: Durch viele Irritationen bezüglich der Rohstoffpreise und damit verbundene Preisänderungen war 2017 bislang ein unruhiges und vorgezogenes/zeitversetztes Geschäftsjahr. Die Lager unserer Partner sind gut gefüllt und wir hätten uns für den Handel deutlich bessere Sell-out-Zahlen in der 1. Jahreshälfte gewünscht. Riepl, Falken: In Summe ist es erwartungsgemäß gelaufen, unsere Produkte wurden gut angenommen. Stummer, Goodyear Dunlop: Nach einem durch die Preisanpassungen etwas turbulenten Sommergeschäft ist das Wintergeschäft Dr. Kristjan Ambroz, Semperit sehr gut angelaufen. Besonders stolz sind wir auf die großartigen Testergebnisse unserer Produkte in den aktuellen Winterreifentests. In der Größe 215/65 R16 H für kleine SUVs erhält der Dunlop Winter Sport 5 die beste Wertung von 16 getesteten Winterreifen, knapp gefolgt vom Goodyear UltraGrip Performance Gen-1, der sich mit zwei anderen Produkten den zweiten Platz teilt. Wir erwarten uns daher in Kürze einen entsprechenden Pull-Effekt aus dem Markt. Krauss, Bridgestone: Das Jahr 2017 ist in Bezug auf die Nachfrage unserer Produkte bisher sehr gut verlaufen. Sowohl im Sommer als auch im Vororderzeitraum für den Winter konnten wir in Österreich

„Das Einlagerungsgeschäft für Winter hat vernünftig begonnen.“

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Zuwächse bei Bridgestone und Firestone im Vergleich zum Vorjahr vermerken. Gößler, Nokian: Bis jetzt können wir zufrieden sein; allerdings schauen wir gespannt auf das Winterreifengeschäft, das scheinbar heute etwas früher loszugehen scheint. Beim Sommergeschäft hatten wir ein leichtes Plus zum Vorjahr – wenn man mit den Poolzahlen vergleicht ein durchaus positives Ergebnis. Wieser, Yokohama: Wir haben uns in einem anspruchsvollen Marktumfeld gut behauptet. Wir betreuen aus Wien die Märkte Tschechien, Slowakei, Kroatien, Bosnien und Österreich. In den kleineren Märkten wie Slowakei, Kroatien und Bosnien sind wir sehr gut aufgestellt. In Österreich und Tschechien beginnen wir die Früchte unserer Arbeit zu ernten. Mielacher, Pirelli: Das Jahr 2017 war geprägt von Veränderungen und neuen Herausforderungen. Dennoch können wir mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden sein. Speziell in unserem Kernsegment konnten wir einen weiteren Schritt nach vorn setzen. Ostbomk, Michelin: Wir haben heuer eine gute Entwicklung, insbesondere im UHP-Mix und im Bereich Winter. Im Sommersegment haben wir den HighPerformance-Reifen Michelin Pilot Sport 4S sehr erfolgreich im Markt platziert und auch mehrere Testsiege, unter anderem auch mit dem im vergangenen Jahr eingeführten Michelin Pilot Sport 4, erzielt. Rodlauer, Hankook: Nach einer Konsolidierungsphase in 2016, können wir für 2017 über eine sehr erfreuliche Entwicklung berichten – dies gilt sowohl für das Pkw- als auch Lkw-Reifengeschäft. Welche Preis- und Volumenentwicklungen erwarten Sie für das Winterreifengeschäft? Riepl, Falken: Wir gehen von einem Volumen analog zu den Vorjahren aus, aber wie immer im Winter-


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Dr. Kristjan Ambroz, Semperit

Harald Kilzer, Apollo Vredestein

geschäft entscheidet auch das Wetter, wie die Saison läuft. Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist konkurrenzfähig, wir stellen ein attraktives Paket aus Qualitätsprodukten, guter Logistik, guter Betreuung unserer Partner und Kunden zusammen – all dies für ein erfolgreiches Wintergeschäft aller Beteiligten. Rodlauer, Hankook: Hankook geht mit stabilen Preisen in die Saison, volumenseitig erwarten wir für unsere Marke deutliche Zuwächse sowohl bei Pkw- als auch Lkw-Reifen bei einem leicht wachsenden Lkw-, jedoch leicht rückläufigem Pkw-Gesamtmarktvolumen.

Christian Mielacher, Pirelli

Günther Riepl, Falken

Kilzer, Apollo Vredestein: Die Preise werden sich für das kommende Winterreifengeschäft kaum verändern. Eine weitere Preiserhöhung im laufenden Jahr ist auszuschließen und ob sich die Preise im kommenden Jahr wieder nach unten bewegen, ist Spekulation. Da uns die vergangenen beiden Jahre wieder mehr gezeigt haben, wie wichtig M&S-Reifen in Österreich sind, gehe ich von einem sehr guten Winterreifengeschäft aus.

„Wir gehen von einem Volumen analog zu den Vorjahren aus.“ Günther Riepl, Falken


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Krauss, Bridgestone: Die Gesamtnachfrage blieb über die vergangenen Jahre weitestgehend stabil. Das erwarten wir auch für 2017. Stummer, Goodyear Dunlop: Wir erwarten in der Wintersaison eine leicht steigende Volumenentwicklung bei einer stabilen Preisposition. Ambroz, Semperit: Wir erwarten, dass die Winterreifenpreise für Endkunden im Vergleich zum Vorjahr etwas ansteigen. Aufgrund des langen vorigen Winters und leeren Händlerlagern bei guten Konjunkturdaten sowie gestiegenen Kfz-Neuzulassungen rechnen wir mit einem leichten Anstieg des Winterreifenvolumens. Mielacher, Pirelli: Wir rechnen für die Wintersaison mit Preisstabilität. Auch wenn die Poolzahlen nicht den wahren Bedarf für Winterreifen preisgeben, erwarten wir einen leichten Volumenanstieg. Ab 18 Zoll und im Run-on-Flat-Segment werden Nachfrage und Bedarf höher sein als die Verfügbarkeit. Gößler, Nokian: Winterreifengeschäft ist witterungsabhängig und schwer prognostizierbar. Aufgrund der positiven Entwicklung der Vorverkäufe und der bereits getätigten Lieferungen sehen wir der Volumenentwicklung zuversichtlich entgegen. Bei der Preisentwicklung wären Zuwächse bei den Margen im Handel wünschenswert. Dies Ing. Wolfgang Stummer, Goodyear Dunlop unterstützen wir mit einem europäischen Preisniveau, allerdings unterliegt unser Sell-out-Preis auch der Marktentwicklung zu anderen Premiumherstellern. Ostbomk, Michelin: Wir sind aktuell mit den Winterdispositionen zufrieden, erwarten aber noch Nachkäufe. Hierzu haben wir nochmals in die Verbesserung unserer Verfügbarkeit investiert. Mit den sehr guten Testergebnissen beim ÖAMTC-Reifentest für unsere Konzernmarken Kléber und BFGoodrich erwarten wir uns auch einen Schub in diesem Segment. Die Preise unserer Produkte wurden im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Wieser, Yokohama: Aufgrund eines Brandes in unserem Werk auf den Philippinen werden wir in Europa weniger Winterreifen zur Verfügung haben und dadurch unsere Preiserhöhung halten können. Wir gehen davon aus, dass sich am Markt die angekündigten Preiserhöhungen halten werden.

„Wir erwarten in der Wintersaison eine leicht steigende Volumenentwicklung bei einer stabilen Preisposition.“

Was bedeuten die Veränderungen im österreichischen und europäischen Großhandel (Übernahmen, Fusionen, Insolvenzen, …) für Ihre Vertriebsstrategie? Krauss, Bridgestone: Unser Ziel ist es, einen bestmöglichen Marktzugang für unsere Produkte zu sichern. Dabei sehen wir uns als Partner des Handels, wie z. B. das Joint Venture mit Pneuhage in Deutschland zeigt.

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Stummer, Goodyear Dunlop: Der mittelständische Reifengroßhandel ist mit der Problematik eines immer einfacher handhabbaren europaweiten Reifenhandels und dazugehörender Logistik konfrontiert. Weitere Konzentrationen auf europäischer Ebene sind zu erwarten. Strategische Ausrichtung als stark serviceorientierte Retail-Organisation und das Herausarbeiten von Alleinstellungsmerkmalen können Lösungsansätze für die Zukunftsstrategie des österreichischen Reifengroßhandels sein. Im Hinblick auf die Mobilität der Zukunft erwarten uns neue Technologien, Vernetzung und der wachsende Kundenwunsch nach Einfachheit, Bequemlichkeit und Schnelligkeit. Doch Reifen und Händler werden weiterhin die wesentliche Rolle spielen. Wir arbeiten in einer bedeutsamen Branche. Wir freuen uns über Wachstumsmöglichkeiten, und der Reifenhandel sollte das auch. Denn als Experte bleibt er trotz drastischer Veränderungen unverzichtbar. Letztendlich bleibt es ein „Geschäft mit Menschen“, in dem ein freundlicher Blick und ein Händedruck mehr zählen als Vernetzung. Kilzer, Apollo Vredestein: Die Veränderungen der vergangenen Monate zeigen deutlich, dass wir in Zukunft ein noch besseres Paket für die Kunden schnüren müssen. Wir setzen weiter auf den Reifenfachhandel und generieren zusätzlichen Mehrwert für unsere Partner, den der internationale Großhandel nicht so leicht bieten kann. Ich sehe unsere Vorteile in den Menschen vor Ort, ihren Ideen und der Sicherheit, die sie bieten. Mielacher, Pirelli: In dieser Zeit der großen Veränderung ist enge Zusammenarbeit mit den Händlern noch wichtiger. Die Entwicklung in Österreich kommt nicht überraschend, aber mit großer Geschwindigkeit. Mit Sicherheit wird der Wandel am hiesigen Markt noch einige Zeit andauern. Die Vertriebsstrategie beruht auf der Stärkung des Vertrauens und mehr Transparenz zwischen Industrie und Handel. Ambroz, Semperit: Wir stellen uns natürlich den neuen Herausforderungen. Diese sind lediglich die Konsequenzen und hatten sich ja bereits abgezeichnet. Wir sind ein flexibles Unternehmen mit kurzen lokalen Entscheidungswegen und betreiben eine All-Kanalpolitik. Dieser Strategie bleiben wir treu. Allein aufgrund unserer Tradition sind wir unseren Handelspartnern gegenüber verpflichtet. Daran wird sich auch nichts ändern. Rodlauer, Hankook: Wir haben seit über 3 Jahren unsere Pkw-Reifenstrategie gezielt auf den freien Reifenhandel ausgerichtet und dies werden wir auch konsequent weiterverfolgen. Im Bereich Lkw-Reifen agieren wir in einem „Dreiecksverhältnis“: Endverbraucher-Handel-Produzent. Dadurch können wir besonders flexibel auf Veränderungen reagieren. Riepl, Falken: Na ja, man muss natürlich die europäischen Veränderungen beobachten, aber unsere für Österreich ausgerichtete Vertriebsstrategie wird


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Ing. Wolfgang Stummer, Goodyear Dunlop

Mag. Tassilo Rodlauer, Hankook

Hannes Gößler, Nokian

sich dadurch nicht ändern. Wir wollen weiter unseren Weg mit unseren langjährigen Partnern gehen und ­fortsetzen. Ostbomk, Michelin: Natürlich beobachten und beschäftigen wir uns mit der Marktdynamik. Wir sehen uns gut aufgestellt und streben weiterhin enge Partnerschaften mit qualitätsbewussten, zukunftsorientierten und dynamischen Fachhändlern an, die uns unterstützen, unsere Premiumstrategie umzusetzen. Wieser, Yokohama: Wir werden uns als Marke Yokohama vermehrt auf weniger Partner konzentrieren. Diese werden mit einem Komplettkonzept unterstützt.

Helmut Wieser, Yokohama

Philipp Ostbomk, Michelin

Martin Krauss, Bridgestone

Wir wollen dadurch unseren Vertriebspartnern die Möglichkeit geben, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Gößler, Nokian: Wir setHarald Kilzer, Apollo Vredestein zen nach wie vor auf den Reifenfachhandel und versuchen, diesen als Partner in allen Bereichen bestmöglich zu unterstützen, ebenso eine Händler­hygiene zu leben, um nicht noch mehr Druck auf die Marke im Sell-out zu legen. •

„Wir werden weiter auf den Reifenfachhandel setzen und einen zusätzlichen Mehrwert für unsere Partner generieren.“


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„Wir müssen unseren Händlern Tools und Informationen bieten, die sie zu Experten unserer Reifen machen.“ Harald Kilzer

Übergabe der Vredestein Courtesy Cars an slowenische und kroatische Partner in Opatija

Apollo-Vredestein-Team: Dipl.-Ing. Nikica Majic (Key-Account PV), Geschäftsführer Harald Kilzer, Office Manager Roland Petz und Domen Dovzan (Telesales)

Anders als die anderen Im Vergleich zu anderen großen Reifenherstellern musste sich Apollo Vredestein bislang ohne Erstausrüstung am Markt behaupten. Harald Kilzer, neuer Geschäftsführer für Österreich, Slowenien und Kroatien, berichtet über die Erfolgsstrategie.

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owohl beim Ersatz wie auch beim Winterreifen ist es für Autohaus und Reifenhandel ein Leichtes, den gleichen Reifen zu montieren, der schon ab Werk auf dem Fahrzeug montiert war und mit dem der Kunde meistens auch zufrieden war. Ein Vorteil, den Vredestein bislang nicht hatte: Hier musste jeder Kunde von der Marke überzeugt werden. Eine große Herausforderung von der Vertriebs- und Marketing-Mannschaft, die in den Jahren seit dem Start von Vredestein in Österreich eine beachtliche Marktbedeutung aufgebaut hat. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie Harald Kilzer, seit Mai Geschäftsführer von Apollo Vredestein Österreich und damit auch verantwortlich für Slowenien und Kroatien, berichtet. „Beim Marktaufbau in diesen beiden Ländern, der vor über zwei Jahren begonnen hat, konnten wir die erfolgreiche Strategie aus Österreich umsetzen“, berichtet Kilzer. „Die Frage lautet: Was gibt es bereits am Markt? Was brauchen die Händler? Was können wir anders machen als der internationale Großhandel? Da geht es um die tägliche Betreuung, innovative Ideen und generell eine umfassende Unterstützung des Händlers.“ Ein besonders wichtiger Punkt ist dabei die geschulte, kompetente und freundliche Verkaufsmannschaft. „Wir müssen mit Marketing-

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und Vertriebsideen zum Händler kommen und ihm im täglichen Geschäft weiterhelfen.“

Kontinuität in Österreich Ein wichtiger Faktor, davon ist Kilzer überzeugt, sind die Kontinuität bei den Mitarbeitern und die Fortführung des Stils in der Geschäftsführung. „Mit Adi Rankl, Thomas Körpert und nun mit mir sind immer Personen an der Spitze, die auch die andere Seite des Verkaufspultes kennen und verstehen und damit immer versuchen, ein Bindeglied zwischen Industrie und Handel zu sein.“ „Der Händler muss durch meinen Besuch einen Mehrwert erhalten.“ Eine Philosophie, die Kilzer seinen langjährigen Mitarbeitern mitgibt. Das gilt für die beiden Key-Account-Manager ebenso wie für die 4 Gebietsleiter und die 5 Innendienst-Kollegen. „Als einzige Industrie verfügen wir noch über ein eigenes Lager in Österreich.“ Die Bestellung läuft dabei oft noch übers Telefon. „Bei uns ist jeder Innendienst-Mitarbeiter über eine eigene Durchwahl erreichbar und da gibt es langjährige, freundschaftliche Kundenbeziehungen.“ „Wir müssen unseren Händlern Tools und Informationen bieten, die sie zu Experten unserer Reifen machen. Das erleichtert die erfolgreiche Vermarktung erheblich. Wir sorgen dafür, dass Image, Markenbekanntheit und die Assoziationen gegeben sind und versuchen Emotionen beim Endverbraucher zu erzeugen“, so Kilzer. Das war vor allem in der Zeit vor der Erstausrüstung die entscheidende Aufgabe. Nun kommt auch die Ausstattung ab Werk dazu. Seit Kurzem liefert Apollo Vredestein Reifen für VW Polo, Seat Ibiza und Ford Ecosport ans Band. • (GEW)


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Winter Sottozero 3 und Scorpion Winter – das Pirelli-Programm für leistungsstarke Pkws und SUVs

Top-Performance auch im Winter Mit den Winterpneus für die kommende Saison verschiebt Pirelli die Benchmarks wieder ein Stück nach oben: mehr Sicherheit auf Schnee und Nässe, höhere Laufleistung, gleichzeitig stärkere Performance bei höheren Geschwindigkeiten und weniger Geräuschentwicklung.

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Christian Mielacher, Direktor Österreich und Slowenien

ie kalte Jahreszeit hält bekanntlich diverse Herausforderungen für die Schnittstelle zwischen Auto und Straße parat. Damit gerade Fahrer von Stadtautos und kompakten SUVs auf Komfort nicht verzichten müssen, hat Pirelli den neuen Cinturato Winter im Programm. Dabei gelang es den Ingenieuren, die Binsenweisheit zu entkräften, ein Winterreifen sei lauter als ein Sommerreifen. „Durch eine spezielle Anordnung der Kanäle ist es gelungen, sowohl das Fahrbahngeräusch als auch das Innenraumgeräusch auf Sommerreifen-Niveau zu senken“, sagt Christian Mielacher, Pirelli-Direktor für Österreich und Slowenien. Damit wird der für den Ersatzmarkt im Segment für Mittelklasse-Pkws positionierte Reifen auch für Hybridfahrzeuge besonders interessant. Dank um 10 Prozent verbesserter Laufleistung und einer um 76 Prozent gesteigerten Wasserverdrängung geschieht gleichzeitig zur Komfort- auch eine Sicherheitsverbesserung.

Leistung muss sich lohnen – auch im Winter Für leistungsstarke Fahrzeuge wurde das Portfolio ebenfalls weiterentwickelt. Der Sottozero 3 ist das Modell für sportliche Kfz von der Mittel- bis zur Oberklasse, Pirelli ist hier bei Mercedes-Benz, Maserati oder Lamborghini auch in der Erstausrüstung vertreten. „Er steigert den sportlichen Charakter des Autos selbst bei widrigen winterlichen Straßenverhältnissen und sorgt dabei für maximale Stabilität

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und Kontrolle“, sagt Mielacher. Erreicht werden soll die gesteigerte Performance durch neue pfeilförmige Profilblöcke, eine abgerundete Reifenschulter und Längsrillen, die durch Wasserableitung mehr Sicherheit vor Aquaplaning bieten. Auch im Segment leistungsstarker SUVs beweist der italienische Reifenhersteller mit dem Scorpion Winter Erstausrüster-Kompetenz – bei Top-SUVs von Audi, Porsche, Maserati und BMW. Ein weicher und elastischer ausgelegter Gürtel soll für optimierte Aufstandsfläche und verbesserte Handling-Fähigkeiten sorgen, während das Gesamtgewicht des Reifens reduziert werden konnte.

Der geschulte Reifenhändler Dass der Fachhändler nur mit Produktwissen auf dem letzten Stand und Beratungskompetenz gegen die Konkurrenz aus dem Internet bestehen kann, ist offensichtlich. Dass man den „Gegner“ auch zu seinem Vorteil nutzen kann, beweist Pirellis eigene e-Learning-Plattform, der Pirelli Tyre Campus 2.0. Verantwortlich für den Campus ist die Trainingsakademie von Pirelli Deutschland. In Modulen, die hintereinander einen Lehrpfad bilden, erweitert der Teilnehmer nach und nach sein Wissen über Pirelli-­ Produkte und Reifentechnologie. Die absolvierten Module werden gespeichert. Auch durch das Update auf die Version 2.0 bleiben frühere Inhalte erhalten, selbst die Login-Daten bleiben gleich. • (RED)


MEINUNG Aufpassen an allen Ecken und Enden

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ährend sich die meisten namhaften Reifenhersteller von diversen Fachmagazinen quer über den Kontinent für ihre neuen Winterreifen mit besten Testergebnissen verwöhnen lassen, kämpft die Europool-Reifenstatistik um ihre Existenzgrundlage. Nach dem Konkurs eines EDV-Dienstleisters muss sich die European Tyre & Rubber ­Manufactures Association in Brüssel jemand neuen suchen, der die Poolzahlen pflegt. Bis zum kommenden Monat navigieren also die Reifenhersteller ohne dieses Radar durch die Märkte. Auch Österreich ist davon betroffen. Man darf auf die Herbstzahlen gespannt sein. • Bei unseren Marktumfragen, wie sie einzig und regelmäßig in Österreich in unserem REIFEN ­EXTRA durchgeführt werden, scheint am Prognosehimmel zart die Sonne und damit schauen selbst düstere Zahlen freundlicher aus. • Außer in Richtung Ganzjahresreifen sind Trends sowieso schwer auszumachen, weil der Markt organisch nicht wächst. Das bekommen selbst qualitätsorientierte Fachbetriebe wie Bruckmüller in Oberösterreich deutlich zu spüren. Also sind wir optimistisch, am Saisonende keine weiteren Reifenhändler spezifischer Größe verloren gehen zu sehen.

„Ohne Poolzahlen ist das für die Marktmacher wie beim Aquaplaning. Es herrscht Rutschgefahr.“

Gerhard Lustig, Herausgeber


REIFEN extra

„Heuer liegt das eine oder andere Modell aus dem ‚Quality-Segment‘ vor den Premiummodellen des gleichen Reifenkonzerns.“ Dipl.-Ing. Friedrich Eppel, ÖAMTC

ÖAMTC-Winterreifentest mit 32 getesteten Modellen in 2 Dimensionen

Quality vor Premium Die Reifentests von ÖAMTC und ARBÖ bringen wieder sehr erfreuliche Ergebnisse mit kaum negativen Überraschungen. Neu sind hingegen die Erfolge der günstigeren Konzernmarken. Von Gerald Weiss

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er ÖAMTC hat mit seinen Partnern dieses Mal die Dimension 195/65 R15 sowie mit 215/65 R16 zum ersten Mal seit 2012 wieder eine SUV-Bereifung unter die Lupe genommen. Auch die vom ARBÖ und seinen Partnern getestete Dimension 235/55 R17 kommt auf SUV-Modellen zum Einsatz. Ein Test dieser Pneus ist insofern wichtig und interessant, weil der Anteil an SUVs nach wie vor wächst und sich bei manchen Besitzern noch immer ein gänzlich falsches Sicherheitsgefühl verfestigt. „Abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften sollten auch bei allradgetriebenen Fahrzeugen bei winterlichen Fahrbahnbedingungen immer gute Winterreifen verwendet werden“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel: „Bergauf kann der Allradantrieb Griffschwächen kaschieren, aber bergab gibt es dann im ­wahrsten Sinn des Wortes kein Halten mehr.“

Lediglich eine Enttäuschung Beim ÖAMTC-Test gibt es lediglich eine Enttäuschung: Der Nankang Snow SV-2 fällt durch – „nicht empfehlenswert“. Am anderen Ende der Tabelle gibt es in der Dimension 215/65 R16 einen eindeutigen Gewinner: Der Dunlop Winter Sport 5 holt sich als einziger Vertreter vier Sterne und „sehr empfehlenswert“. Das überaus breite Mittelfeld der „empfehlenswerten“ Reifen besteht hier aus 14 (!) Modellen. Der Dunlop Sport 5 überzeugt übrigens auch als Sieger

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beim ARBÖ-Winterreifentest. Die „sehr empfehlenswerte“ Beurteilung kann sonst lediglich noch der Konzernbruder Goodyear Ultra Grip Performance Gen-1 erreichen. Als „empfehlenswert“ beenden darüber hinaus weitere 5 Kandidaten den aus 8 Modellen bestehenden ARBÖ-Test. Leicht dahinter liegt nur der Cooper WM-SA2+, den der ARBÖ als nur „bedingt empfehlenswert“ einordnet. Bleibt noch die klassische Kompaktklasse, auf die gerne Reifen der Dimension 195/65 R15 montiert werden und die der ÖAMTC zum Vergleich herangezogen hat. Hier schaffen es hinter Sieger Continental mit dem esa-Tecar und dem Kleber noch zwei weitere Modelle mit „sehr empfehlenswert“ aufs Stockerl. Ein erneut breites Mittelfeld besteht aus 12 „empfehlenswerten“ Modellen. Lediglich der Semperit Master-Grip 2 muss aufgrund von Schwächen auf trockener Straße mit ­„bedingt empfehlenswert“ auskommen.

Mehrere Marken für unterschiedliche Kunden Budget, Quality und Premium lauten kurz zusammengefasst die drei Kategorien, in die man Reifen in der Vermarktung einordnet. Um ein möglichst breites Angebot bieten zu können, haben einige große Hersteller mehrere Marken im Angebot, die unterschiedlich positioniert sind. Bislang standen Preis und Qualität (auch im Testergebnis) im vergleichbaren Verhältnis. Der neue ÖAMTC-Winterreifentest zeigt allerdings ein etwas anderes Bild. „Heuer liegt das eine oder andere Modell aus dem sogenannten ‚Quality-Segment‘ vor den Premiummodellen des gleichen Reifenkonzerns“, erwähnt Eppel. So geht Platz zwei beim 195/65-R15-Test an den von Goodyear für die Schweizer Tecar produzierten (und dort erhältlichen) Esa-Tecar Super Grip 9, der drei Plätze vor dem Goodyear UG 9 landet. Spannend auch der Erfolg des Kleber Krisalp HP 3 aus


ARBÖ-Test mit 8 SUV-Reifen in einer Dimension

dem Michelin-Konzern. Dort könnte man sich darüber freuen, wäre der Michelin Alpin 5 als technologisches Flaggschiff nicht 9 (!) Plätze dahinter. Zu dessen Verteidigung muss man freilich die konsequente Orientierung auf die wirtschaftlichen Parameter ins Treffen führen. Der Alpin 5 ist der einzige Pneu, der es – mit 1,5 – beim Verschleiß deutlich unter die Note 2 schafft. Experten wissen schließlich ob des Zielkonfliktes zwischen Verschleiß, Roll­

widerstand und Nasshaftung. Das gilt übrigens noch stärker in der Dimension 215/65 R16, wo der Alpin mit der Note 0,5 noch eine ganze Note besser ist als der Rest des Feldes. Mit allen anderen Leistungen ergibt das Platz 5. Der günstigere Konzernbruder BF Goodrich schafft hingegen den beachtlichen zweiten Rang. Kommt Quality schon vor Premium oder ist das Ergebnis nur der Gewichtung der Kriterien ­geschuldet? Der Markt wird es entscheiden. •

Foto: Konstantin Tschovikov

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Nexen-Produktionswerk im tschechischen Zatec

Nexen Winguard Sport 2 und Nexen N’blue HD Plus

Nexen Tire investiert massiv in Europa und will die Marke fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen.

Europa-Offensive mit 12 Mio. Pneus E

in wichtiger Schritt ist dabei die neue EuropaZentrale von Nexen, die in wenigen Monaten in Kelkheim im deutschen Taunus eröffnet wird. Die strategisch relevanten Abteilungen wie Vertrieb, Marketing sowie Forschung & Entwicklung (R&D) werden nun erstmals unter einem Dach angesiedelt sein und Reifen für den europäischen Markt entwickeln. Die gesamte Technik mit den Fachbereichen Reifendesign, Mischungsentwicklung, Chemielabor, aber auch die Fahrversuche werden nun für die Entwicklung neuer Reifenprofile verantwortlich sein. Danach werden die neuen Modelle im neuen Werk in Zatec in Tschechien produziert. Bereits im Mai 2018 soll der Startschuss für die Nutzung umfassender Synergien in Kelkheim fallen, danach startet Zatec.

„Nexen Tire wird Reifen für den europäischen Markt in Europa entwickeln, produzieren und testen.“ Christian Jelinek, Country Manager Austria bei Nexen Tire Europe

Entwicklung und Produktion in Europa „Somit wird Nexen Tire ab Mitte 2018 Reifen für den europäischen Markt in Europa vor Ort für die Anforderungen im Replacement sowie im OE-Markt entwickeln, produzieren und auch auf europäischen Straßen in Fahrversuchen testen“, freut sich Christian Jelinek, Country Manager Österreich.

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Der neue Ablauf bringt auch große Vorteile in der Logistik. „Die neue Hightech-Fabrik in Zatec wird die wachsende Nachfrage des europäischen Marktes ‚just in time‘ bedienen können und für eine verlässliche Belieferung der Erstausrüstung internationaler Fahrzeughersteller wie Volkswagen, Renault, Skoda, Seat und anderen sorgen“, weiß Jelinek. Jüngster Erstausrüstungserfolg ist der Ausbau der Belieferung des VW-Konzerns. So werden ab sofort VW Polo und Seat Ibiza ab Werk mit dem Nexen N’blue HD Plus ausgeliefert. Unter anderem wurden auch der Skoda Yeti oder der Skoda Octavia bereits mit dem N’blue HD Plus ausgestattet.

12 Millionen Reifen jährlich Die strategische und geografische Ausrichtung des Werkes in Tschechien sind für den Konzern optimal für die Belieferung in der Erstausrüstung. So sind im Umkreis von etwa 400 km 30 Automobilwerke mit einer jährlichen Neuwagenproduktion von über einer Million Fahrzeugen angesiedelt. Die jährliche Reifenkapazität in Zatec wird ab Produktionsstandort auf etwa 12 Millionen erhöht, damit werden 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. „Diese Investitionen sind ein weiterer Teil der strategischen Planungen für Europa, einen der größten und wettbewerbsintensivsten Märkte der Welt“, weiß Jelinek: „Durch die nun geschaffene Verbindung und permanenten Austausch zwischen den jeweiligen Fachabteilungen Entwicklung, Produktion und Vertrieb der in Europa hergestellten Produkte und die durch diesen Schritt neu gewonnenen Synergien setzt das Unternehmen ein starkes Zukunftssignal für kontinuierliches Wachstum im europäischen Markt, dies entgegen dem Trend vieler Wettbewerber.“ • (GEW)


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Vom Fahrrad bis zum Schlepper Apollo Vredestein kann seine Händler mit einer extrem breiten Palette versorgen. Neben dem Pkw-Angebot umfasst das Portfolio Off-Highway-, Fahrrad- und Lkw-Reifen.

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ie Basis für das Geschäft mit dem österreichischen Reifenhandel bildet natürlich die über Jahre perfekt aufgebaute Marke Vredestein, die mit einer ebenso umfassenden wie qualitativen Palette als Premiumreifen positioniert ist. Dem Weitblick der indischen Führung bei Apollo, die Vredestein 2009 übernommen hat, ist es zu verdanken, dass der starke Name in Europa so positioniert geblieben ist. Gleichzeitig profitieren nun die europäischen Vredestein-­ Vertriebsorganisationen von der zusätzlichen Marke Apollo. Denn beim Handel ist ein Trend klar ersichtlich: Die Zahl der Lieferanten sinkt, der Lieferant muss sehr breit positioniert sein. Das geht am besten mit einer zusätzlichen Marke, die wie hier Apollo im Quality-Segment bzw. als „Volumenmarke“ günstiger positioniert werden kann. Technisch gibt es natürlich Synergien, so ist der Konzern mit beiden Marken führend im wachsenden Bereich der Ganzjahresreifen.

Auch für Straßenwalzen und Teleskopstapler Auch bei den anderen Segmenten ergänzen sich Apollo und Vredestein sehr gut. So ist Vredestein als holländischer Hersteller bei den Fahrradreifen gut aufgestellt. Am anderen Ende der Reifengrößen hat Vredestein ein hervorragendes Angebot im Bereich Landwirtschaft. Bei Apollo wiederum kann man den Markt der Industriereifen abdecken, also beispielsweise Bagger, Straßenwalzen oder Teleskopstapler. Landmaschinen und Industrie werden übrigens unter der Bezeichnung Off-Highway-Tyre (OHT) bei Apollo Vredestein zusammengefasst und haben kürzlich mit Bernhard Schmolz einen eigenen Key-Account-Manager bekommen, der das Potenzial in diesem Bereich noch stärker nutzen wird. In seinen Bereich wird zukünftig auch das Lkw-Geschäft fallen, das vor Kurzem von Apollo gestartet wurde und demnächst auch nach Österreich kommen soll. „Damit decken wir vom Schubkarrenreifen bis zum 42 Zoll Landmaschinen-Pneu alles ab“, freut sich Geschäftsführer Harald Kilzer über die Möglichkeiten bei einer Zusammen­arbeit mit Apollo ­Vredestein. • (GEW)


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Goodyear Ultra­ Grip Performance SUV für große Premium-SUVs

Neu im Programm: Fulda Kristall Control SUV

Sieger bei ÖAMTC und ARBÖ: Dunlop Winter Sport 5 SUV

Winterpalette mit Schwerpunkt SUV Goodyear Dunlop ist mit einem sehr breiten WinterreifenProgramm für die Saison gerüstet. Während der Dunlop Winter Sport 5 SUV die jüngsten SUV-Winterreifentests gewinnen konnte, gibt es von Fulda ein gänzlich neues SUV-Modell.

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Fulda Kristall Control SUV: Schnee haftet auf Schnee

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ei Goodyear teilt sich das Programm in fünf leistungsfähige Produkte. Das jüngste Modell und gleichzeitig technologische Speerspitze der ­UltraGrip-Familie bildet dabei der Ultra­Grip Performance, der für leistungsstarke Fahrzeuge der Mittelund Oberklasse entwickelt wurde. Auf Basis dieses Reifen wurde eine spezielle Version für SUVs und 4x4-Fahrzeuge produziert, der ­UltraGrip Performance SUV. Dem Angebot der Fahrzeuge entsprechend wird der Pneu in Breiten bis zu 275 Millimetern für Felgen bis zu 21 Zoll angeboten. Somit kann der UltraGrip Performance SUV auch auf Premiummodelle wie Porsche Panamera und Macan, Audi Q5, Mercedes GLC oder Land Rover Evoque montiert werden. Beim SUV-Winterreifentest des ARBÖ holte sich dieser Reifen mit einer der zwei „sehr empfehlenswerten“ Beurteilungen den zweiten Platz. Beim ÖAMTC-SUV-Winterreifentest sicherte er sich ebenfalls den zweiten Platz. In beiden Vergleichen siegte übrigens ­Konzernbruder Dunlop Winter Sport 5 SUV. Für die Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse hat Goodyear den UltraGrip 9 im Programm, während der UltraGrip+ SUV auf die Anforderungen von SUVs und 4x4-Fahrzeugen abgestimmt ist. Komplettiert wird das Angebot mit dem Cargo ­UltraGrip 2, einem Modell für Transporter. Die Tragfähigkeit für hohe Lasten wird dabei durch eine stabile Karkasse erhöht.

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Der SUV-Sieger

Bei Dunlop stellt der Dunlop Winter Sport 5 das technologische Flaggschiff dar. Das Profil wurde weiter optimiert und verfügt über eine hohe Zahl an schräg angeordneten Lamellen. Das Modell ist auch in einer speziellen Version für SUVs verfügbar und wird dafür in Breiten bis zu 275 Millimetern für Felgen bis 20 Zoll angeboten und deckt die gesamte Palette an sportlichen Premium-SUVs ab. Der Dunlop Winter Sport 5 SUV hat sowohl in der Dimension 215/65 R16 beim ÖAMTC wie auch mit 235/55 R17 beim ARBÖ den Sieg geholt. Beim ÖAMTC-­ Vergleich ist das Dunlop-Modell der einzige „sehr ­empfehlenswerte“ Reifen. Als Lösung für Klein- und Mittelklasse-Fahrzeuge ist bei Dunlop der Winter Response 2 entwickelt worden. Der Dunlop SP LT60 bietet schließlich die Lösung für Transporter und leichte Nutzfahrzeuge.

Neuer SUV-Reifen Mit dem Fulda Kristall Control SUV verfügt der Goodyear-Dunlop-Konzern über ein weiteres, attraktives Produkt für die winterlichen SUV-Anforderungen. Eine neue Technologie nutzt physikalische Gesetze, wonach Schnee am besten auf Schnee haftet. So sind die Profilrillen im Mittelbereich so angeordnet, dass der Schnee komprimiert und im Profil gehalten wird. Neben den besonders guten Haftungseigenschaften punktet der Kristall Control SUV auch mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und hoher Laufleistung. • (GEW)


Den Solus 4S Ganzjahresreifen bringt Kumho auch in einer SUV-Variante auf den Markt

Einer hat immer Saison Bei der Präsentation der Winterpneus für 2017/18 bringt Kumho erneut auch den All-Season-Reifen Solus ins Spiel.

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uf den Ganzjahresreifen als wachsendes Segment verweist Kumho in seiner Kommunikation für den Solus 4S – für die Alpenrepublik gilt das bekanntlich nur im städtischen Bereich oder bei Wenigfahrern, die im Zweifelsfall den Wagen einfach stehen lassen können. Der eigens für den SUV-Einsatz konzipierte Solus 4S HA31 SUV soll mit verstärktem Schulterbereich und hoher Blocksteifigkeit in 19 SUVtypischen Dimensionen sommers wie winters überzeugen können. Sein Pkw-Pendant ist besonders für Klein-, Kompakt- und Mittelklassemodelle geeignet und in 67 Dimensionen von 13 bis 17 Zoll erhältlich.

Winterspezialitäten Interessanter für das Gros des heimischen Marktes sind vermutlich die neu aufgelegten WinterCraftModelle für den High- und Ultra-High-PerformanceBereich. Der UHP-Pneu WP 71 hat in Tests beim Bremsen auf nasser Straße um ganze 14 Prozent besser abgeschnitten als noch das Vorgängermodell. Die verbesserte Wasserableitung resultiert laut Hersteller aus den neuen V-förmigen Seitenrillen an der Reifenschulter. Der WP 51 für kleine, kompakte und Pkws der unteren Mittelklasse hat vom ÖAMTC die Note „empfehlenswert“ erhalten. Neu beim WP 51 ist das auf 56 Dimensionen erweiterte Größenangebot zwischen 14 und 17 Zoll. • (RED)

Der SUV-Allwetterreifen soll sich auch auf verschneiter Fahrbahn keine Blöße geben


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Sicher in den Winter Die Modelle von Continental können zahlreiche Erfolge bei den aktuellen Winterreifentests aufweisen.

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ehn Reifenmodelle der Dimension 224/45 R18 hat auto motor und sport im heurigen Winterreifentest unter die Lupe genommen. Dazu wurden die Pneus auf ein BMW 430i Gran Coupé montiert. Den Sieg mit dem einzigen „sehr empfehlenswert“ holte sich der Continental WinterContact TS 850 P, wobei die Gesamtperformance des Reifens überzeugt hat. „Sehr gute Balance auf Schnee, überragend sicher auf Nässe, überzeugend und sportiv auf trockenem Asphalt“, lautete das Urteil der Tester. Dabei konnte sich der Konzern noch über ein weiteres Top-Ergebnis freuen. Der erst im Frühjahr vorgestellte Semperit Speed-Grip 3 erreichte mit Rang 3 ebenfalls einen Platz am Podium. Dabei überzeugte vor allem seine hervorragende Leistung auf Schnee. „Überragende Traktion und überlegene Bremseigenschaften auf Schnee, sichere Kurvendynamik auch auf Nässe“, so die Beurteilung der Tester.

ÖAMTC und ARBÖ Beim ÖAMTC-Test der Dimension 195/65 R15 steht der Continental WinterContact TS 860 an der Spitze des Vergleiches und erlaubt sich keine Schwäche. „Bester bei Nässe, sehr gut bei Schnee und Kraftstoffverbrauch“, so das Urteil. Beim Test der SUV-Reifen mit der Dimension 215/65 R16 holt sich der Continental WinterContact TS 850 P SUV eine solide Bewertung mit sehr guten Ergebnissen beim Verschleiß sowie guter Beurteilung auf trockener Fahrbahn, bei Nässe und Schnee. Das gleiche Modell erreicht in der Dimension 235/55 R17 beim ARBÖ-SUV-Test den dritten Platz. • (GEW)

Continental WinterContact TS 850 P und Semperit SpeedGrip 3 sind bei auto motor und sport an der Spitze

e­ lektrischer Signale zwischen einem Sensor im Reifen und einem Empfänger im Auto. Die gummibasierten Sensoren messen permanent Profiltiefe und Temperatur, bei Werten außerhalb der vorgegebenen Norm wird der Fahrer sofort informiert. Auch der Durchstich des Profils löst sofort Alarm aus. Zudem können Informationen über die Fahrbahn, etwa Temperatur oder Schnee, vom Reifen aufgenommen werden.

Veränderte Reifenaufstandsfläche Die Continental Konzeptreifen liefern Informationen und können sich den Fahrbahnzuständen und der Anforderung anpassen

Sicherheit + Komfort Mit zwei neuen Technologie-Konzepten zeigt Continental die Reifenzukunft mit noch mehr Sicherheit und Komfort.

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ie zentrale Funktion für beide Konzepte ist dabei die kontinuierliche Überwachung des Reifenzustandes sowie die individuelle Anpassung der Leistungseigenschaften des Pneus an die aktuellen Fahrbedingungen. Beim ContiSense ermöglicht eine leitfähige Gummimischung den Austausch

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Beim ContiAdapt hingegen kann die Reifenaufstandsfläche verändert werden und Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort je nach Straßenbedingungen gewährleistet werden. Dazu können der Reifenfülldruck und die Breite der Felge verändert werden. So bietet eine verkleinerte Aufstandsfläche mit hohem Fülldruck weniger Rollwiderstand, während eine vergrößerte Fläche bei Bedarf optimalen Grip bietet. Die neuen Technologien bieten wichtige Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen beim automatisierten Fahren und der Elektromobilität. Mit diesen Konzepten beweist Continental einmal mehr die Kompetenz, die aus der Erstausrüstung, dem Aftersales und dem Reifenbereich zusammengefügt werden können, um innovative Lösungen für die Zukunft des Automobils zu entwickeln. • (GEW)


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Pannensicher durch den Winter Bridgestone hat seine Winterreifenpalette erweitert. Neben dem neuen Blizzak LM001 Evo spielt das DriveGuard-Winterangebot eine wachsende Rolle.

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o folgt der neue Blizzak LM001 Evo auf den Blizzak LM001, wobei der Entwicklungsschwerpunkt auf sicherem Fahrverhalten unter allen Wetterbedingungen und besserem Komfort gelegt wurde. Vom TÜV Süd wurde der Reifen beim Bremsen und bei den externen Rollgeräuschen als hervorragend bezeichnet und daher mit der begehrten TÜV „Performance Mark“ ausgezeichnet. Das Modell ist ab sofort von 15 bis 17 Zoll verfügbar.

DriveGuard-Präsentationen Die innovative DriveGuard-Technologie ist ebenfalls als Winterreifen erhältlich. Das Modell ermöglicht durch verstärkte Seitenwände auch nach einer Beschädigung noch 80 Kilometer Weiterfahrt mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Damit kann die Aufmerksamkeit für diese spezielle Lösung über das ganz Jahr getragen werden. So sind BridgestoneAußendienstmitarbeiter regelmäßig mit speziellen DriveGuard-Aktionen unterwegs, die den Bridgestone Nutzen des pannensicheren Modells so- Blizzak LM001 wohl für Händler wie auch für Endkunden Evo demonstrieren. Komplettiert wird das attraktive Winterreifenangebot von Bridgestone mit dem bewährten Blizzak LM80 Evo, einem Winterreifen für SUVs und 4x4. Unterstützt wird das Winterreifengeschäft von der Aktion „Test our Best“ mit attraktiven Prämien für Endverbraucher. • (GEW)

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REIFEN EXTRA

Falken auf der NUFAM 2017 und beim Red Bull Air Race

Für europäische Winter Falken baut seine Produktpalette weiter aus und stellt dem Eurowinter HS01 eine SUV-Ausführung zur Seite.

Günther Riepl, Director Austria, Swiss and Eastern Europe bei Falken Tyre Europe

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alken ist in Europa auf Wachstumskurs. Nach der erfolgreichen Einführung des Eurowinter HS01 ist das Angebot für das nach wie vor wachsende Segment der SUVs eine logische Entwicklung. Dabei wurden die Vorteile des erfolgreichen WinterModells auf die Anforderungen von SUVs angepasst. So sollen neue Entwicklungstechnologien ein hohes Maß an Laufrichtungsstabilität, erstklassige Aquaplaning-Resistenz sowie sehr guten Grip bei Nässe, Eis und Schnee bieten. Darüber hinaus gewährleisten moderne Technologien Stabilität und

„Mit der Einführung eines Winterreifens speziell für SUVs setzen wir konsequent unsere Strategie fort.“ Falken Eurowinter HS01 SUV und Eurowinter Van01

Fahrsicherheit. Durch Advanced 4D-Nano-Design werden in Verbindung mit dem japanischen Supercomputer die Mischungsbestandteile des Reifens, speziell die Polymerverkettungen im Nano-Bereich, simuliert und dann optimiert. Dadurch wird ein klassischer Zielkonflikt in der Reifenherstellung reduziert und die Abriebfestigkeit bei gleichbleibend hoher Nassperformance erhöht.

Umfangreiches Sortiment „Mit der Einführung eines Winterreifens speziell für SUVs setzen wir konsequent unsere Strategie fort, in wachsenden und ertragsreichen Segmenten ein umfangreiches Sortiment anzubieten“, erklärt Günther Riepl, Director

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Austria, Swiss and Eastern Europe bei Falken Tyre Europe. Der Eurowinter HS01 SUV ist in 12 Größen verfügbar. 2018 soll das Lieferprogramm um weitere 27 Größen erweitert werden. Insgesamt sollen Felgendurchmesser von 16 bis 19 Zoll in den Serien 55 bis 70 produziert werden.

Zusätzliche Größen Auch das aktuelle Winterreifenangebot wurde noch einmal erweitert: „Wir haben dem Sortiment des Eurowinter HS01 und Eurowinter VAN01 weitere Dimensionen hinzugefügt – 77 Größen im Pkw-Segment und 17 Größen im LightTruck/Van-Segment. Damit erzielen wir in diesem Bereich eine höhere Marktabdeckung“, so Riepl. Der Eurowinter VAN01 punktet seit 2016 mit sehr guter Schnee-Traktion sowie deutlich verlängerter Lebensdauer. Das bewährte Programm für leichte Nutzfahrzeuge sowie das neue SUV-Angebot standen bei der Nutzfahrzeugmesse NUFAM 2017 Ende September in Karlsruhe ebenso im Mittelpunkt wie die LkwLösungen des japanischen Herstellers. Diese setzen sich aus dem Falken BI851 für die Antriebs- und dem RI151 für die Lenkachsen zusammen, darüber hinaus ist der Falken GI388 sowohl für Lenk- wie auch Antriebsachsen verfügbar. Für die weitere Stärkung der Markenbekanntheit ist Falken mit einem Porsche und einem BMW M6 GT3 sowie beim Red Bull Air Race im Sponsoring aktiv. Zudem ist Falken im Audi Sportpark des Bundesligavereins FC Ingolstadt 04 vertreten und auch globaler Reifenpartner des Liverpool FC. • (GEW)


Mit dem neuen mobilen Reifen- und Autoservice MobileMech verbindet Delticom Onlinehandel mit Offlineservice.

Mobiler Mechaniker A

ls führender Onlinehändler für Reifen- und ­Autozubehör hat Delticom mit „MobileMech“ ein neues Partnerschaftskonzept entwickelt, das sowohl den mobilen Reifen- wie auch den mobilen Autoservice abdeckt. Im Mittelpunkt der Lösung steht dabei das Montagefahrzeug, das mit dem ebenso kompakten wie leistungsfähigen ECUBE-Werkstattsystem ausgestattet ist. Neben dem mobilen Reifenservice kann der mobile Mechaniker Leistungen wie Klimaservice, Ölwechsel, Scheibenreparatur oder diverse Checks und Wartungen durchführen.

Werkstatt kommt zum Kunden Damit soll zukünftig nicht mehr der Kunde zur Werkstatt, sondern die Werkstatt zum Kunden kommen. Die KonDie komplette Ausstattung mit an Bord: MobileMech von Delticom zeptpartner profitieren dabei von der innovativen Verbindung von Onlinehandel und Offlineservice. Denn MobileMech-Partner werden bei jedem Kauf über die Delticom B2C-Shops wie Reifendirekt.at oder Tirendo.at als mobiler Montagepartner für den erworbenen Reifen empfohlen. „Die MobileMech-Partnerschaft als mobiler Reifen- und Autoservice-Partner ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, von Delticoms Marktpräsenz, E-Commerce-Kompetenz und Vernetzung in der Industrie zu profitieren“, erklärt Melanie Venetos, Projekt­ managerin MobileMech bei Delticom. • (GEW)


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Der gemeinsame Weg der Allrounder Reifen Lindner in Eugendorf bei Salzburg punktet mit Vielseitigkeit, Kundennähe und Lieferfähigkeit. Seit drei Jahren ist Hankook einer der wichtigsten Partner.

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ie Familie Lindner ist in der Salzburger Autobranche stark positioniert. Familiär aufgeteilt werden Reifenfachbetriebe in Wals, Eugendorf und Ainring in Deutschland sowie VW-Autohäuser in Wals und Hof betrieben. Die jüngste Erweiterung ist der point-S Reifenfachbetrieb in Eugendorf, der vor 5 Jahren eröffnet wurde und von Christian Lindner als Vertreter der dritten Generation geleitet wird. „Wir haben schon länger einen weiteren Standort gesucht, Eugendorf und vor allem das Einzugsgebiet wachsen nach wie vor stark. Obwohl der Betrieb nicht direkt an der Durchzugsstraße steht, haben wir uns hier sehr gut entwickelt“, so Lindner. Dabei punktet Lindner mit hoher Kompetenz, gutem Service zu fairen Preisen, zudem hat er sich als Allrounder positioniert und deckt viele Anforderungen

„Bei uns hat der Kunde alles aus einer Hand: Reifen, Felgen, Verschleiß- und Service-Reparaturen.“ Christian Lindner

Diese Zusammenarbeit macht Freude: Christian Lindner und Mag. Tassilo Rodlauer, Hankook Country Manager

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als) macht’s: Josef (W Die Persönlichkeit dorf) Lindner garantieren en und Christian (Eug ice rv Se n de für

rund ums Auto ab. So verfügt man seit Beginn über eine Lkw-Straße, ebenso legt man schon lange großen Wert auf den Autoservice. „Bei uns hat der Kunde alles aus einer Hand: Reifen, Felgen, Verschleiß- und Service-Reparaturen, aber auch Windschutzscheibenwechsel gehören zu unseren Leistungen“, berichtet Lindner. Das umfassende Angebot mit nur einem Ansprechpartner schätzen auch viele Flotten und Fuhrparks. Aber auch das B2B-Geschäft spielt dank hoher Verfügbarkeit eine große Rolle. „Wir haben nach wie vor viele Wiederverkäufer in der Region als Kunden, die wir zweimal täglich beliefern.“

Einer der ersten Partner in Österreich Ein wichtiger Partner im Anspruch als perfekter Allrounder ist seit drei Jahren Hankook Tire. „Wir waren einer der Ersten und sind rasch auf den Zug aufgesprungen“, erinnert sich Lindner. „Das war noch vor der Präferenzpartnerschaft mit point-S“, bemerkt Country Manager Mag. Tassilo Rodlauer. Die Möglichkeiten und Chancen hat Lindner schon damals erkannt: eine Marke mit Premium-Qualität zu einem guten Preis. „Das Preis-LeistungsVerhältnis ist unschlagbar“, erklärt Lindner. Heute punktet Hankook mit einer umfassenden Palette mit sehr vielen Umrüstdimensionen, auch das Winterreifenangebot ist mittlerweile sehr gut. „Zudem hilft unsere starke Positionierung in der Erstausrüstung“, weiß Rodlauer: „Unser Fokus liegt in Österreich ganz klar beim Reifenfachhandel, das hilft auch bei der Preissicherheit.“ „Am Anfang hat es noch zwei, drei Sätze mehr gebraucht um Hankook zu erklären. Nachdem die Kunden zufrieden und überzeugt waren, hat sich die Marke im Folgegeschäft wie von selbst verkauft“, so Lindner abschließend. • (GEW)


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wird. „Die ,Abdeckung‘ gilt bei Schrader nur als erfüllt, wenn alle OE-Funktionen gewährleistet sind“, erklärt Sven Müller, Europa-Vertriebsleiter bei Schrader. Der EZ-sensor 2.0 deckt mit Stand 3. Quartal 2017 genau 97,3 Prozent der Fahrzeuge ab. Dabei bezieht sich der Wert auf den tatsächlich in Europa existierenden Fahrzeugbestand mit direktem RDKS.

Der EZ-sensor 2.0 von Schrader wird erst bei der Montage programmiert

Volle Deckung Die stark wachsende Verbreitung des Reifendruckkontrollsystems macht einfache und praktikable Lösungen nötig. Mit dem programmierbaren EZ-sensor 2.0 kann Schrader nahezu den gesamten Fahrzeugbestand abdecken.

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ie Abdeckung des Fahrzeugparks ist ein vieldiskutiertes Thema rund um den Einsatz der Reifendruckkontrollsensoren. Schrader hat – als führender Erstausrüster – immer auf höchste Seriosität und Transparenz geachtet. Das gilt natürlich auch jetzt, wenn die Abdeckung des EZ-sensor 2.0 kommuniziert

Unbeschriebener Rohling Die besondere Flexibilität wird dabei durch das Code-Handling ermöglicht. Die Werkstatt erhält den Sensor als unbeschriebenen Rohling, die Fahrzeugcodes werden erst bei der Montage aufgespielt. „Anders als bei konfigurierbaren Sensoren oder solchen auf Multiprotokollbasis werden Lagerbestände nicht veralten, da stets die neuesten Automodelle berücksichtigt werden können. Zudem wird die Logistik erleichtert, da sich keine Sensoren mit unterschiedlichen Software-Generationen im Lager ansammeln“, so Müller. Damit auch nach langfristiger Lagerung kein Batterieproblem auftritt, verfügt der EZ-sensor 2.0 über einen „Shipping Mode“: Während der Lagerung wird kein Strom verbraucht. • (GEW)


REIFEN EXTRA Leichtbau, moderne Technologie, Designtrends und Individualisierung sind die Stärken von Borbet: VTX, A-Rad und das besonders leichte W-Rad

CO2-neutrales Zubehör Auf das Felgengeschäft kommen neue Herausforderungen zu, Borbet ist als führender OE-Lieferant auch für die Aftersales-Lösungen bestens gerüstet. AUTO & Wirtschaft hat mit Geschäftsführer Oliver Schneider gesprochen.

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ie wird sich der Felgenmarkt verändern? Schneider: Es verändern sich die Fahrzeuge und Antriebe, damit auch die Radkonstruktion und die Räderfertigung. Daher legen wir im Nachrüstgeschäft großen Wert auf Design und auf Funktion, sprich Gewicht und auf – nennen wir es – CO2-neutrale Raddimensionen, also dieselben Dimensionen wie in der Serie. Das Rad leichter zu machen ist ein stark zunehmender Trend. Viele Technologien werden abgefragt, vor allem zum Thema Leichtbau, wo wir mit der Flow-Forming-Technologie über eine Kerntechnologie verfügen.

„Wichtig ist, Trends aufzunehmen, aber auch Trends zu setzen.“ Oliver Schneider, Geschäftsführer von Borbet

Borbet: Der deutsche Felgenspezialist produziert jährlich 19 Millionen Felgen, wobei 96 Prozent in die Erstausrüstung geliefert werden. Die hohe OE-Kompetenz kommt auch dem Nachrüstmarkt zugute.

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Wie entwickeln sich die Dimensionen? Schneider: Winter und Sommer werden zunehmend in der gleichen Dimension montiert, wobei generell der Trend zu größeren Rädern geht, das liegt auch am wachsenden Markt der SUV. Insgesamt geht die Entwicklung hin zu größeren Rädern mit geringerer Felgenbreite. Hier werden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Es sieht gut aus, bietet eine schmale Aufstandsfläche in Breite sowie Tiefe und damit geringerer Rollwiederstand und das ganze wird noch so leicht wie möglich konstruiert und produziert. Was bedeutet die Entwicklung für den Vertrieb? Wird es komplizierter? Schneider: Komplizierter wird es nicht, wir haben ja heute schon durch unsere ECE-Lösungen Orientierung in den Originalabmessungen beim Wintergeschäft, das

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übrigens heute schon für viel mehr Umsatz sorgt als das Tuning-Geschäft. Wie wichtig ist ECE? Schneider: UN/ECE R124, also die Regelung für Nachrüsträder, hört sich einfach an, ist es aber für den Hersteller nicht. Es ist aufwändiger und teurer, in Entwicklung und Homologation und bringt für derzeit über 60 Länder der Erde eine entsprechende Produkthaftung mit sich. Aber für den Handel ist kein Papierkram zu erledigen, die Originalbefestigung passt fasst immer. Es ist nutzungsorientiert und zeitoptimiert. Was sind die Stärken von Borbet? Schneider: Unser fahrzeugspezifisch entwickeltes ECE-Angebot hilft uns, den Marktanteil zu halten bzw. sogar auszubauen. Durch zwei Logistikzentren in Deutschland können wir zeitnah innerhalb der EU liefern. Unsere Kunden haben enorme Vorteile, weil wir über umfassende und innovative Technologien verfügen. Eine wichtige Entwicklung ist das sog. CO2-neutrale Zubehör. Eine Felge darf nicht viel schwerer sein als jene, die original, werksseitig verbaut wurde. Das wird von Behördenseite mehr und mehr kommen. Da sind wir sehr gut aufgestellt. Die Emotionen beim Automobil werden weniger, was bedeutet das für Ihr Geschäft? Schneider: Wir können die Produkte individualisieren, zum Beispiel mit neuen Oberflächen. Wichtig ist Trends aufzunehmen, aber auch Trends zu setzen. Wir haben Oberflächen im Einsatz, die der Wettbewerb nicht unbedingt hat. • (GEW)


REIFEN EXTRA

Für RDKS gerüstet Unter der Marke VDO bietet Continental Aftermarket nicht nur innovative RDKS-Sensoren, sondern die entsprechenden Servicetools, Geräte sowie Informationen und Schulungen.

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VDO REDI-Container und Sensor (r.)

war ist RDKS mittlerweile in den Betrieben angekommen, für einen reibungslosen Ablauf und professionelle Abwicklung braucht es die entsprechende Technik und das dazugehörige Wissen. Continental bietet – mit der Marke VDO – umfassende Lösungen. Ein Teil sind die Schulungen, die von Continental auch in Wien durchgeführt werden. Dabei gehören alle Themen rund um RDKS – von der System-Erkennung über den Einbau, die Initialisierung und Rückstellung von Systemen bis zu Hinweisen bei der Reifenmontage – zu den Inhalten. Klassisches Informationsmaterial wie Kataloge und Broschüren sind ebenso Bestandteils des Angebotes wie Onlinedatenbanken. Komplettiert wird das Angebot mit Erklärungen und Montageanleitungen des VDO REDI-Sensors per Video auf YouTube.

Komplettes Portfolio Continental liefert ein komplettes Portfolio an OE-Sensoren und REDI-Mehrmarkensensoren.

Einfache REDI-Montage: Der Container wird auf die Innenlauffläche geklebt Dazu kommen Servicetools zum Auslesen und Anlernen sowie Werkzeuge für die Montage der Sensoren. Das Servicegerät VDO TPMS Pro ermöglicht einen einfachen Weg durch den Anlernvorgang. Das technische Highlight im RDKS-Angebot sind die ebenso einfachen wie innovativen REDI-Sensoren. Im Gegensatz zu anderen RDKS-Lösungen sitzt der VDO-REDI-Sensor nicht am Ventil, sondern an der Innenlauffläche des Reifens. Dazu wird ein kleiner Gummicontainer aufgeklebt, in den danach der Sensor gesteckt wird. Dieser ist im Inneren des Reifens besser vor mechanischen Beschädigungen geschützt. • (GEW)


REIFEN EXTRA

Im Alcar-Werk Neuenrade entstehen jährlich 1,2 Millionen Räder – vom fl ­ üssigen Alu bis zum Klarlack; Bild ganz rechts: das Hochregallager Balve

Schmuck für jeden Wagen Im Werk Neuenrade des Räderherstellers Alcar entsteht aus flüssigem Aluminium feinste Felgenware. Wir durften die neue Lackieranlage – und das imposante Lager im nahen Balve – in Augenschein nehmen. Von Mag. Bernhard Katzinger

Ing. Christian Thaller (l.) und Norbert Frohner

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ber 7 Millionen Euro wurden in einem Zeitraum von nur 28 Tagen bei der Umrüstung der Vorbehandlungs- und Lackieranlage von Alcar in Neuenrade verbaut. Das österreichische Unternehmen erzeugt an seinem Hauptproduktionsstandort im deutschen Sauerland jährlich 1,2 Millionen Alu-Räder der Marken AEZ, Dotz und Dezent. „Die Anlage entspricht modernsten Standards und den höchsten OE-Auflagen der Hersteller“, sagt General Manager Norbert Frohner. Alcar liefert zwar nicht ans Fließband, ist aber in der Nachrüstung – etwa mit Winterrädern – Lieferant für namhafte Hersteller und Importeure.

Winterrad: Stahl hält sich trotz Alu-Trend „Vor allem große Flotten setzen im Winter nach wie vor auf Stahlfelgen“, erzählt Ing. Christian Thaller, Österreich-Geschäftsführer von Alcar Heringrad. Im Privatbereich ist die LM-Felge auch im Winter voll im Kommen. Ein Geschäft, das Alcar mit – dank seiner SR3-Dreischicht-Lackierung – wintertauglichen Felgen bedient. Dabei stehen vor den „finishing touches“ des Nass- und Klarlackierens, Glanzdrehens oder Polierens 11 Vorbehandlungsschritte von

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Blankreinigung über Passivierung – ein Verfahren, bei dem eine Schutzschicht gegen Korrosion entsteht – bis hin zur Pulverbeschichtung. Nicht nur das aufgebrachte Pulver, sondern in erster Linie auch das wertvolle Aluminium werden penibel recycelt. Der Preis des Metalls, das aus Island, Skandinavien und Russland importiert wird, schwankt nicht unbeträchtlich und beeinflusst die Kosten. „Damit sind Preiserhöhungen am Markt jedoch nicht argumentierbar“, seufzt Thaller. Schon eher wachsen die Umsätze mit steigenden Radgrößen mit.

Kleine Produktionseinheiten, große Lager Der gesteigerten Vielfalt bei Automodellen und damit größer gewordenen Ansprüchen an die Räderpalette wird Alcar durch Handarbeit und Flexibilität in der Produktion Herr. „Kleinste Einheit ist die Palette“, so Thaller. Das ganze Jahr über wird produziert, verkauft wird hauptsächlich im Herbst. Und da man dafür ohnehin große Lager braucht, geht man mehr und mehr dazu über, zentral große Lagerkapazitäten zu schaffen, anstatt in den Ländern kleinere Stückzahlen bereitzuhalten. „Auch die Händler lagern kaum noch ein“, erzählt Thaller. Das Alcar-Hochregallager in Balve, ein paar Kilometer von Neuenrade entfernt, ist auf diese Anforderungen perfekt ausgelegt. Bis zu 700.000 Pkw-Räder warten dort auf über 17.000 Paletten auf die Auslieferung durch Speditionen oder Paketdienste. Das Lager ist in etwa so groß wie ein Fußballfeld, dabei 8 Stockwerke (24 m) hoch. Mit 13 Mitarbeitern und 6 vollautomatisch bis zu 3 m/s schnell arbeitenden Regalbediengeräten können hier pro Stunde bis zu 160 Paletten umgeschlagen werden. •


REIFEN EXTRA

Mit der Eigenmarke Platin für Reifen und Felgen bietet Großhändler Interpneu seinen Partnern ein Alleinstellungsmerkmal im Angebot

Für 80 % aller Pkws Mit dem erweiterten Angebot beim Platin RP 60 Winter ist Interpneu bestens für die kommende Saison vorbereitet.

S

o bringt das Update des RP 60 Winter gleich 16 neue Größen von 13 bis 18 Zoll, die nun für eine noch breitere Abdeckung sorgen und selbst SUVs wie den Audi Q3 oder Opel Mokka bedienen. „Mit den 50 Dimensionen des RP 60 Winter können wir 80 Prozent der aktuellen Pkws passend bereifen“, erläutert Dominique Perreau, Vertriebsleiter Österreich.

„Dank neuer V-Freigaben bis 240 km/h und XL-Ausführungen können künftig noch mehr Autofahrer auf Platin umrüsten.“ Großen Wert legt Interpneu auf die Positionierung des RP 60 als echten Winterreifen.

Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis Technologische Innovationen zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis lautet die Zielsetzung für die Interpneu-Eigenmarke Platin. So werden nur namhafte Erstausrüster für die Produktion ausgewählt. Die österreichischen Händler werden mit speziellen Einführungsaktionen sowie Infomaterial bei der Vermarktung unterstützt und profitieren von der bewährten Interpneu Logistik. • (GEW)

Erste Grip-Welle Die Michelin-Marken BF Goodrich und Kleber liefern im ÖAMTC-Test überzeugende Ergebnisse ab.

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erbst ist nicht nur die Zeit der ersten Grippewellen, sondern auch die Zeit der Reifentests. Und dabei, nämlich im aktuellen Winterreifentest des ÖAMTC, hat in der immer wichtigeren kleinen SUV-Klasse BF Goodrich mit dem g-Force Winter 2 mit Gesamtnote 2,6 den 2. Rang belegt. Getestet wurde an einem VW Tiguan die Dimension 215/65 R16H, die sich gegenüber den Konkurrenz-Pneus mit bestem Schneegrip und ebenfalls guten Werten bei Verschleiß und Treibstoffverbrauch durchsetzte. Der Reifen ist in insgesamt 38 Dimensionen von 15 bis 18 Zoll erhältlich.

„Stockerlplatz“ für Kleber Auch die Marke Kleber darf einen Winter-Sieger bzw. Stockerlplatz vermelden: Der Krisalp HP3 erwies sich laut Testern der Verkehrsclubs als „gut auf trockener Fahrbahn, bei Nässe und Schnee“ und belegte den 3. Platz. Der Krisalp war in der Größe 195/65R 15 auf einem VW Golf aufgezogen und war im Bereich Verschleiß sogar Zweitbester im Test von ÖAMTC und Partnern. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Seltene Größen sofort Reifen Fleischmann versorgt weite Teile Ostösterreichs rasch und verlässlich mit den selteneren Dimensionen.

W Wilfried Fleischmann liefert zweimal täglich im Großraum Wien

ir kommen von der Massengröße immer weiter weg, weil diese nicht kostendeckend vermarktet werden kann. Die Lieferfähigkeit bei selteneren Größen belässt uns die lebensnotwendige Spanne“, erklärt Wilfried Fleischmann, Chef des gleichnamigen Reifenhandelsbetriebes in Klosterneuburg, sein Geschäftskonzept. Dabei entwickelt es sich genau in das wachsende Segment: So nimmt zum Beispiel die Zahl der Dimensionen mit fahrzeugspezifischen Kennungen wie etwa für die VW-Gruppe, BMW oder Mercedes zu. „Das habe ich alles und es wird im Raum Wien täglich zweimal zugestellt und ist jederzeit abholbereit, auch Samstagvormittag.“

Gute und schnelle Nahversorger „Die Industrie sollte sich langsam wieder an sinnvolle und stabile Strukturen orientieren. Die Eigenversorgung der kleinen Händler ist für die Industrie mühsam und wurde daher zu stark den Großen überlassen. Wichtig sind hingegen gute und schnelle Nahversorger, wie wir einer sind“, so Fleischmann. „Ein guter,

r­ egionaler Spezialhändler kann sehr gut den Bedarf eines Gebietes abdecken. Wir bieten mit viel Herz und Einsatz die lokalen Vertriebsmöglichkeiten, um die ganz kurzfristig benötigten Reifen vorrätig zu halten. Das begreift die Industrie“, ergänzt er. „Ich bin mit 65 dem wirtschaftlichen Tod entronnen und befinde mich mit 67 in einem guten Fahrwasser. Nach 45 Jahren Selbstständigkeit, in der ich oft totgesagt wurde, habe ich viele überlebt. Ich freue mich über die gute Entwicklung und kann mir vorstellen, noch ein paar Jahre weiterzumachen“, ­richtet Fleischmann der Branche aus. • (GEW)

Aus dem hohen Norden Neue Technologien, neue Dimensionen: Nokian hat sein Winterreifen-Portfolio in erster Linie für starke Fahrzeuge erweitert.

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m insgesamt 8 neue Reifengrößen hat Nokian für den Winter 2017/18 sein Portfolio erweitert. Dabei liegt der Schwerpunkt der Angebotsverbreiterung beim Topmodell Nokian WR A4 für leistungsstarke und sportliche Fahrzeuge, der in 4 zusätzlichen Größen Der „nördlichste Reifenbis 285 in 19 Zoll und 275 hersteller der Welt“ in 20 Zoll erhältlich ist. hat sein Winterportfolio „Auch Fahrer neuer Fahrerweitert zeugmodelle wie BMW 5er, Audi Q5 oder Škoda Kodiaq können ab heuer unsere Winterreifen fahren“, sagt Hannu Liitsola von Nokian. Gleichzeitig umfasse die Größenauswahl nun auch Elektrofahrzeuge. Neu beim A4 sind die

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sogenannten funktionellen Leistungslamellen, die Grip- und Steuerungseigenschaften gleichzeitig verbessern sollen. Die Coanda-Technologie bezeichnet ein spezielles Design der Laufflächenblöcke auf der Innenschulter, die verbesserten Wasserabfluss von der Längs- in die Querrille garantieren sollen.

Für Familienautos Auch das Modell D3 für Mittelklasse- und mittelgroße Familienwagen steht nun in 2 neuen Reifengrößen zur Verfügung. Schutz vor Aquaplaning, Wirtschaftlichkeit und optimierter Kraftstoffverbrauch standen bei der Entwicklung im Vordergrund. Als erster Premium-Winterreifen weltweit erhält der D4 laut Nokian ein „A“ in der europäischen Reifenkennzeichnung beim Thema Nassgrip. Die sonstigen Erweiterungen betreffen eine neue Dimension des SUV3 sowie des C3, der speziell für Kleintransporter entwickelt wurde. • (RED)


STABIL SICHER FLEXIBEL Effiziente Räderlager passen sich den örtlichen Gegebenheiten an und erfüllen Kriterien wie platzsparend, flexibel und sicher. Die Vielfalt der verschiedenen Räderlagersysteme von SSI SCHÄFER erfüllen genau diese Kriterien.

ssi-schaefer.com


NEXEN TIRE EUROPE GMBH Mergenthalerallee 79-81, D-65760 Eschborn T +49 (0) 6196-95486-0 F +49 (0) 6196-95486-77 E marketing.nte@nexentire.com www.nexentire.com www.nexentire-garantie.de Händleranfragen erwßnscht unter +49 (0) 6196-95486-30 oder marketing.net@nexentire.com


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