4wd – Mitsubishi Sonderdruck 2018

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Sonderdruck

ALLRAD OUTDOOR ABENTEUER

www.4wd.co.at

Offroad-Guru

Kompetenz im Kraxeln

Christian Karlberger erklärt die Grundregeln fürs Geländefahren

Mitsubishi-Allradler beweisen ihre Geländegängigkeit

Outlander PHEV: Mitsubishis schicker Plug-in-Hybrid kann Offroad und Elektro

Die Grenzen der Physik: Im Hardcore-Gelände mit Mitsubishi Pajero und L200 Von wegen Soft-Offroader: Auch Eclipse Cross, ASX und Outlander meistern schwierige Passagen mit Bravour AL

///// So fahren Sie sicher offroad: Tipps und Tricks vom Experten /////

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Editorial

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eit 40 Jahren prägt Mitsubishi in Österreich den Automobilmarkt. Und seit 35 Jahren gibt die Marke in puncto Allradkompetenz den Ton an. 1983 erfolgte nämlich die Markteinführung des Pajero. Die AllradIkone wurde damals erstmals in Österreich angeboten – als Stoffdach-­Variante („Canvas-Top“) und als „Metal-Top“Version mit 2,6-Liter-Benziner und einem 2,3-Liter-Turbodiesel. Sein „Super Select“-4WD-Antrieb bot schon damals zuverlässige Qualität und dank eines Mitteldifferenzials und einer hundertprozentigen Hinterachssperre unglaubliche Offroad-­Fähigkeiten. Das ist heute noch so, auch wenn der Pajero heuer das letzte Jahr in den Schauräumen steht und mit Jahresende die Produktion eingestellt wird. Nichts­ destotrotz: Die zahlreichen Erfolge im Motorsport – darunter zwölf Paris-Dakar-Siege, sieben davon in Folge – haben das Image der Marke hinsichtlich Qualität und Leistungsfähigkeit befeuert und im Gleichklang mit den anderen SUV-Modellen zu 250.560 verkauften Mitsubishi in Österreich beigetragen.

Doch auch wenn der Pajero zum Abschied leise Servus sagt, in puncto Allradkompetenz wird man im Schauraum der Japaner auch in Zukunft fündig werden: Neben den SUV Eclipse Cross, ASX und dem Outlander (PHEV) hält vor allem der Pick-up L200 die Latte im Bereich der Offroadkompetenz hoch. Was die Modelle abseits der Straßen wirklich können, das haben wir in diesem Sonderdruck der „Mitsubishi Offroad Driving School“ festgehalten. Die Tipps und Fahr­­­an­ leitungen stammen dabei von keinem Geringeren als Christian ­Karlberger, dem profiliertesten Offroad-Experten Österreichs.

Offroad-Experte Christian Karlberger (r.) und 4wd-Chef­ redakteur Pascal Sperger (l.): „Mitsubishi steht mit seinem Fahrzeugangebot für Allradkompetenz auf höchstem Niveau.“

Ist das geklärt und der Wagen steht in der eigenen

Pascal Sperger Chefredakteur 4wd - Allrad, Outdoor, Abenteuer

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evor man beim Händler seines Vertrauens den Geländewagen seiner Träume bestellt, sollte man sich eine Frage stellen: Wofür brauche ich den Wagen überhaupt? Will ich damit durchs Jagdrevier streifen und eventuell Futtermittel transportieren? Brauche ich ein SUV mit Allradantrieb für die Wochenendwanderung und die sichere Zufahrt zur Berghütte, bin aber ansonsten hauptsächlich auf Asphalt unterwegs? Oder will ich das Offroadfahren zum Hobby machen? Kurz: Brauche ich einen Pick-up, ein geländegängiges Allrad-SUV oder einen Hardcore-­Offroader? Form folgt Funktion – auch beim Allradautokauf.

Fotograf und 4wdAutor Alexander Seger bewies bei der Produktion Auge fürs Detail, Formulierungsgeschick und Ausdauer: Während wir im Auto durchs Gelände kraxelten, musste er meist vorlaufen und hinterherwandern

Auffahrt, sollte man vor der ersten Ausfahrt unbedingt die Betriebsanleitung studieren und sich wichtige Kennzahlen wie Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel sowie die Bedienung von Sperren und Differenzialen einprägen. Auch die Lektüre der vorliegenden „Mitsubishi Offroad Driving School“ lege ich Ihnen ans Herz, fasst sie doch sämtliche Aspekte für das richtige und sichere Verhalten beim Geländefahren in informativ-anschaulicher Weise zusammen. Und dann: Trauen Sie sich! Wagen Sie sich mit Ihrem Allradler ins Gelände und beachten dabei bitte aus Rücksicht auf Ihre Gesundheit, Ihren Wagen und die Umwelt immer folgenden Grundsatz: Fahren Sie stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie nötig. Und setzen Sie Fahrmanöver bewusst um – oder lassen sie bewusst bleiben. Damit sind Sie auf der sicheren Seite, auch wenn es ganz schön abwegig zugeht! Christian Karlberger Offroad-Chefinstruktur des ÖAMTC

Impressum: Der Sonderdruck „Mitsubishi Offroad Driving School“ ist ein Produkt von 4wd - Allrad, Outdoor, Abenteuer. A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg. T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840593. E-Mail: redaktion@4wd.co.at, Internet: www.4wd.co.at, www.autoundwirtschaft.at. Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014). Herausgeber: Gerhard Lustig. Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA; Chefredakteur: Mag. Pascal Sperger. Redaktion: Alexander Seger; Fotos: Cover: Alexander Seger, Mag. Pascal Sperger, Werk; Objektleitung & Marketing: Andreas Dusovsky; Administration: Annemarie Lust (Leitung); Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG, Inku­straße 16, 3400 Klosterneuburg; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn; Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif/Austria; Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011; Verbreitete Auflage: 10.000 Stück; Jahrgang 33. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet.


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Inhalt Editorial & Impressum

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Alle Infos zum neuen Outlander PHEV

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Offroad Driving School Die wichtigsten Gelände-Grundregeln Was Sie vor dem, beim und nach dem Offroadfahren beachten sollten

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Machen Sie sich nass, gehen Sie steil

Tiefe Wasserdurchfahrten und steile Böschungen im Fokus

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Mit dem Kompakt-SUV ins Gelände Die Offroad-Kompetenz der schicken Mitsubishi-Allradler

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Ladungssicherheit beim Pick-up-kraxeln

Mit dem schwer beladenen Mitsubishi L200 durchs Unterholz

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Heben Sie ab, bleiben Sie am Boden

Im Hardcore-L200 durch die Luft und über Stock und Stein

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Modelle im Heft Mitsubishi ASX

Der kompakte Allradler kann abseits der Straßen viel mehr, als man ihm zutraut

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Mitsubishi Eclipse Cross

Das schicke SUV macht in der Stadt und im Gelände eine gute Figur

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Mitsubishi Outlander PHEV

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Laut- und emissionslos durch Wald und Wiese

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Mitsubishi L200

Der Pick-up ist bereits serienmäßig ein echter Offroad-Meister

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Mitsubishi Pajero

Die Geländewagen-Ikone war und ist das Nonplusultra

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Gelände wagen Offroadfahren ist eine Sache des Gefühls. Deshalb braucht es umso mehr Erfahrung und Hintergrundwissen. Die wichtigsten Grundregeln – von der Daumenhaltung bis zum Luftdruck – haben wir für Sie zusammengefasst. Text & Fotos: Alexander Seger

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#mitreihundglied

#werwennnichter Einer der profiliertesten AllradExperten Österreichs: Christian Karlberger, Offroad-Chefinstruktor des ÖAMTC, erklärt die Grundlagen des Geländefahrens.

#firstthingsfirst Der wichtigste Leitsatz zum Fahren im Gelände: Man fährt stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig! Weiters gilt: manuell zuschaltbaren Allradantrieb (4WD, 4WD Lock) bereits beim Verlassen des Asphalts einschalten, Fahrdynamikregelung (ESP, DSC, VSC, ASTC, …) und Start-Stopp-Automatik des Motors ausschalten. Vor dem Beginn jeder Geländeausfahrt: Kontrolle der Betriebsflüssigkeiten, Check der Reifen, Sicherung der Beladung.

#lesenbildet In der Betriebsanleitung werden alle technischen Features erklärt, die Bedeutung der Warnleuchten dargestellt und Kenngrößen wie Rampenund Böschungswinkel, die mögliche Wattiefe etc. aufgelistet. Fehlen diese Angaben, stehen sie im Prospekt oder auf der Website des Herstellers.

#drucksache Gute Winterreifen sind im Gelände Sommerreifen stets vorzuziehen. Reifendruck an den zu erwartenden Untergrund anpassen – bei tiefem Sand, schlammigem Terrain oder Pulverschnee Reifendruck bis auf ein bar (bei Niederquerschnittsreifen 1,5 bar) reduzieren. Dadurch vergrößert sich die Aufstandsfläche und die Walkarbeit des Reifens sorgt für eine verbesserte Selbstreinigung der Profilrillen. Eine Minute Druck ablassen verringert den Innendruck um circa ein bar. Ein Straßenreifen kann sich hinsichtlich Traktion und Sicherheit aber selbst bei reduziertem Druck keinesfalls mit Geländereifen messen.

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Das Anlegen von Schneeketten verbessert die Traktion der Lenkachse. So bleibt der Wagen noch lenkbar, wenn das Ablassen von Luft nicht ausreicht. Ein harter Straßengraben oder ähnliche Verschränkungsstellen ersparen das Ansetzen des Wagenhebers. Nach Gebrauch müssen die Ketten sorgfältig gereinigt und getrocknet werden.

#hockdinieder Richtig sitzen heißt: so hoch wie möglich und nahe am Lenkrad, die Arme stärker abgewinkelt als im Straßenverkehr. Linker Fuß auf die Fußstütze oder am linken Radkasten: So kann man den Körper im Sitz fixieren, ohne die Schulterpartie und die Arme zu verspannen.

#fingerfertig Die Daumen immer auf den Lenkradkranz auflegen! Ein Widerstand am Vorderrad kann das Lenkrad plötzlich herumreißen. Umklammert der Daumen in dieser Situation das Lenkrad, sind schwere Verletzungen die Folge.

#guckstdu Hindernisse (wenn möglich) auf der Fahrerseite passieren, um den Abstand zu kontrollieren. Im schwierigen Gelände über das geöffnete Fahrerfenster prüfen, wo die Räder laufen; eventuell aus dem Fahrzeug lehnen. Unbekannte Geländesektionen und nicht aus dem Fahrzeug einsehbares Terrain vorab zu Fuß erkunden und das Fahrzeug erst in Betrieb nehmen, wenn eine realisierbare Fahrtstrecke gefunden wurde.

#schaltenundwalten Mit dem ersten oder zweiten Gang fahren. Die Kupplung ausschließlich während des Schaltens und kurz vor dem Fahrzeugstillstand betätigen. Bei Automatikgetriebe im manuellen Modus fahren, um das Getriebe am selbsttätigen Hinaufschalten zu hindern.


#bauchfrei

#schraegfahrensollnichtschiefgehen

Beim Parken im trockenen hohen Gras darauf achten, dass der heiße Katalysator keinen Brand verursacht (die Versicherung würde grobe Fahrlässigkeit einwenden). Zum Schutz der Ölwanne tiefe Spurrillen zwischen die Räder nehmen (ein bis eineinhalb Reifenbreiten neben der ausgefahrenen Spur fahren). Spurrillen in spitzem Winkel überqueren, Steine oder Baumstümpfe mit den Rädern einer Seite überrollen. Mit Schwung durch eine Schneewechte? Ohne Kenntnis der Bodenfreiheit riskant: Sitzt der Wagen mit der Bodenplatte auf, drehen die Antriebsräder durch. Dann kann nur mehr beherztes Schaufeln helfen.

Niedrige Geschwindigkeit und hohe Konzentration sind erforderlich. Wenn das Fahrzeug zu kippen droht: kräftig Gas geben, um Vortrieb aufzubauen, und am Gas bleibend hinunterlenken. Wenn vorhanden, bei Hangschrägfahrten die Differenzialsperre aktivieren und die Untersetzung einlegen.

#winkelwissen Um die Möglichkeiten des eigenen Fahrzeugs kennenzulernen, an ungefährlichen Stellen an die Böschungsund Rampenwinkel herantasten. So vermeidet man es, an Kuppen manövrierunfähig hängenzubleiben oder das Fahrzeug zu beschädigen.

#aufimuassi Gefahren wird stets in der Falllinie. Ohne Untersetzungsgetriebe starke Steigungen immer mit Schwung in Angriff nehmen, die Motordrehzahl darf nicht untertourig sein. Schwere Ladung kann die Lenkachse sehr stark entlasten, im Extremfall kann sich das Fahrzeug nach hinten überschlagen. Beim Anfahren am Berg helfen elektronische Systeme, die die Bremse auch nach dem Loslassen des Fußpedals noch für wenige Sekunden angezogen lassen (Hill Start Assist HSA, …).

#runterkommensiealle Gefahren wird stets in der Falllinie. Bergab die Geschwindigkeit möglichst niedrig wählen und durch die Motorbremswirkung beibehalten. Zum sicheren Bergabfahren dient die Hill Descent Control (HDC), mit der der Wagen mit fix programmiertem oder über die Tempomattasten einstellbarem Tempo talwärts kriecht.

#splishsplashimtakingabath Die Tiefe der Furt und die Beschaffenheit der Gewässersohle abschätzen (bei trübem Wasser mit einem Stock testen). Erst wenn klar ist, wo man das Gewässer wieder sicher verlassen kann, losfahren; im Idealfall schräg mit der Strömung furten. Auf konstante Geschwindigkeit achten, um eine kleine Bugwelle vor dem Kühlergrill aufzubauen. Im fließenden Gewässer den Motor niemals abstellen, um ein Eindringen von Wasser in den Abgastrakt zu verhindern (Start-Stopp-Automatik deaktivieren, bei Hybridfahrzeugen mit laufendem Benzinmotor ins Wasser einfahren). Bei kritischer Wasserhöhe kurz vom Gas gehen, damit die Bugwelle vom Kühler wegläuft. Nach ein bis zwei Sekunden die ursprüngliche Geschwindigkeit aufbauen: Jetzt liegt das Wellental vor dem Kühler, was gut 20 Zentimeter weniger Wasser im Motorraum bedeutet. Nach dem Durchqueren des Gewässers die Bremse durch mehrfaches Betätigen trocknen. Innenraum und Kofferraum auf das Eindringen von Feuchtigkeit durch die InnenraumEntlüftungsöffnungen im Heckbereich kontrollieren. Ist Wasser eingedrungen, den Wagen mit weit geöffneten Türen schräg an einer Böschung abstellen, Bodenteppich mit einem Eiskratzer etc. abziehen.

#seikeindreckspatz Nach der Geländesektion: Kontrolle der Wagenunterseite auf hängengebliebene Äste, Check der Felgen auf allfällige Schäden und die Reifen reinigen, bevor öffentliche Verkehrsflächen n befahren werden.

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ll Wheel Drive, Diff-Lock, 4low: Modernste Technologie hilft, abseits der Straße sicher unterwegs zu sein. Doch deren richtige Bedienung erfordert es mitunter, das im Straßenverkehr gewohnte Verhalten hinter sich zu lassen. Der Sonderdruck „Mitsubishi Offroad Driving School“ kann und soll einen Geländefahrkurs nicht ersetzen – ganz im Gegenteil: Wir wollen Ihnen sogar ausdrücklich Lust machen, bei einem Lehrgang selbst zu erfahren, dass Verantwortungsbewusstsein und zünftiger Fahrspaß einander keineswegs ausschließen müssen. Der wichtigste Leitsatz zum Fahren im Gelände ist leicht gesagt, aber nicht immer so einfach umgesetzt: Man fährt stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig!

Rundgangkontrolle

Durchs Wasser und steil hinauf Das Fahren im Gelände erfordert eine detaillierte Kenntnis des eigenen Fahrzeugs. Und eine korrekte Sitzposition für den Überblick. Wer das intus hat, kann sich gleich den ersten Offroad-Highlights widmen: Dem richtigen Fahren im Wasser und dem Erklettern steiler Böschungen. Text & Fotos: Alexander Seger

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Eine Kontrolle der Betriebsflüssigkeiten steht ebenso wie ein Check der Reifen am Beginn jeder Geländeausfahrt. Der Reifendruck wird an den zu erwarteten Untergrund angepasst – bei tiefem Sand, schlammigem Terrain oder Pulverschnee kann der Reifendruck bis auf ein bar reduziert werden. Ebenso wichtig: die richtige Sitzposition, die Lenkradhaltung, das Studium der Betriebsanleitung (Stichwort: Bedienung der Allradtechnik sowie Kenntnis der Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel etc.) sowie ein Gelände-Check zu Fuß vor der Fahrt (siehe Grundregeln, Seite 5–7). Dann geht’s los: Gefahren wird mit dem ersten oder zweiten Gang. Die Kupplung wird ausschließlich während des Schaltens oder kurz vor dem Fahrzeugstillstand betätigt. Bei Automatik­getriebe schaltet man in den manuellen Modus, um zu verhindern, dass das Getriebe selbsttätig hinaufschaltet.

Böschungs- und Rampenwinkel Um die Möglichkeiten des eigenen Fahrzeugs kennenzulernen, tastet man sich an ungefähr­lichen Stellen an die Grenzwerte heran. So vermeidet man es, an Kuppen manövrierunfähig hängenzubleiben beziehungsweise das Fahrzeug zu beschädigen.


Schrägfahrten Ist es notwendig, entlang des Hanges zu fahren, sind ein sensibles „Popometer“ sowie niedrige Geschwindigkeit und hohe Konzentration erforderlich. Die Differenzialsperre ist bei Hangschrägfahrten aktiviert, die Untersetzung eingelegt. Wenn das Fahrzeug zu kippen droht: Kräftig beschleunigen und in die Falllinie lenken!

Fahren im Wasser Unbekannte Gewässerstellen dürfen auf keinen Fall leichtfertig durchfahren werden: Sandbänke, loser Grobkies und ähnliche Untergründe können zu schlagartigem Traktions­ verlust führen. Versteckte Hindernisse wie Steine oder Baumstämme gefährden das Weiterkommen ebenso wie plötzliche Untiefen, bei denen die Gefahr besteht, dass Wasser in den Luftfilter eindringt. Saugt der Motor Wasser an, ist ein schwerer Schaden unausweichlich. Während es bei klarem Wasser vergleichsweise einfach ist, die Tiefe der Furt und die Beschaffenheit der Gewässersohle abzuschätzen, muss man bei trübem Wasser mit einem Stock überprüfen, ob die Wattiefe des Wagens für das Furten ausreicht. Die Fahrtrichtung erfolgt im Idealfall schräg mit der Strömung. Erst wenn klar ist, wo man das Gewässer wieder sicher verlassen kann, fährt man los. Beim Durchfahren der Furt achtet man auf eine konstante Geschwindigkeit und versucht, eine kleine Bugwelle vor dem Kühlergrill aufzubauen. Nach dem Durchqueren des Gewässers muss die Bremse durch mehrfaches Betätigen getrocknet werden. Wenn Wasser in den Wagen eingedrungen ist, parkt man ihn zum Trockenlegen am besten mit weit geöffneten Türen schräg an einer Böschung. Den Bodenteppich kann man zum Beispiel mit einem Eiskratzer abziehen, um möglichst viel Feuchtigkeit aus dem Wagen zu bekommen.

Spurrinnen und hohes Gras Hat man die Wahl, passiert man Hindernisse stets auf der Fahrerseite: So kann der Abstand durch das geöffnete Fenster besonders gut kontrolliert

werden. Steine oder Baumstümpfe werden im Zweifelsfall mit den Rädern einer Seite überrollt und nicht zwischen die Räder genommen, um ein Aufsitzen mit der Ölwanne oder dem Differenzial zu verhindern. Ebenso fährt man nicht in tiefen Spurrillen, sondern nimmt eine der beiden Rillen zwischen die

Räder. Müssen Spurrillen überquert werden, macht man das in spitzem Winkel. In hohem Gras können sich jeder­zeit Hindernisse verbergen. Daher ist es wichtig, den Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug genau zu kontrollieren, um mögliche Beschädigungen n zu vermeiden.

Offroadzubehör wie Kuhfänger oder Trittbretter unter­stützen den ­optischen Auftritt, beim ­Geländefahren sind sie hingegen hinderlich; das gilt auch für fix montierte Anhängerkupplungen

Unser Fahrlehrer Christian Karlberger ist als Offroad-Chefinstruktor des ÖAMTC einer der profiliertesten Allrad-­Experten Österreichs. Der mehrfache Offroad-Staatsmeister leitet das Trainings­zentrum in Stotzing, wo Aus- und Weiterbildungskurse für Privatkunden, Berufskraftfahrer und Mitarbeiter aller Blaulichtorganisationen abgehalten werden.

Unser Fotomodell Der bekannt geländegängige Mitsubishi L200 wird in der gezeigten Jagd-&-Forst-Edition zum professionellen Revierfahrzeug. Mit einem kleinen Schalter werden alle Pieptöne des Autos und das Tagfahrlicht eliminiert. Mehrere Langwaffen können versperrt transportiert werden. Ein leistungsstarker LED-Balken im Frontbereich schafft nicht nur beim Fahren im dunklen Tann beeindruckende Lichtverhältnisse, sondern erleichtert auch das Aufbrechen des Wildes. Die fix montierte Seilwinde macht das Aufladen zum Kinderspiel.

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Auch Spaß muss sein Moderne SUV sind Stadtfahrzeuge. Von wegen! Hier wollen wir Ihnen demonstrieren, wie Sie mit einem Geländewagen erste Offroad-Erfahrungen sammeln können. Beim Fahren abseits befestigter Straßen zeigen Outlander PHEV und ASX, was sie draufhaben, Christian Karlberger erklärt, welche grundlegenden Sachen Sie dabei beachten sollten. Text & Fotos: Alexander Seger

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er wichtigste Leitsatz zum Fahren im Gelände ist leicht gesagt, aber nicht immer so einfach ­umgesetzt: Man fährt stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig! Außerdem ist es erforderlich, einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb (4WD, 4WD Lock) bereits beim Verlassen des Asphalts einzuschalten ­sowie die Fahrdynamikregelung (ESP, DSC, VSC, ASTC, …) und die Start-Stopp-Automatik des Motors auszuschalten. Wenn sich der Wagen bereits im Gatsch eingegraben hat, ist es zu spät.

Betriebsanleitung studieren

Sitzposition richtig einstellen

Ohne Traktion kommt der beste Wagen nicht vom Fleck. Ein reduzierter Reifendruck vergrößert die Auflagefläche und erleichtert durch das Walken des Pneus die Selbst­reinigung des Profils. Eine Minute Luft ablassen verringert den Innendruck um circa ein bar. Bei Niederquerschnittsreifen darf ein Fülldruck von 1,5 bar keinesfalls unterschritten werden, da die niedrige Seitenwand und das Felgenhorn besonders verletzungsanfällig sind. Gute Winterreifen sind Sommerreifen stets vorzuziehen, wenn es ins Gelände geht. Ein Straßen­reifen kann sich aber hinsichtlich Traktion und Sicherheit selbst bei reduziertem Druck keinesfalls mit Geländereifen messen.

Die optimale Sitzposition ist so hoch wie möglich und nahe am Lenkrad, die Arme sind dabei stärker abgewinkelt als im Straßenverkehr. Der linke Fuß findet auf der Fußstütze oder am linken Radkasten sicheren Halt: So kann man sich gut abstützen, um den Körper im Sitz zu fixieren, ohne die Schulter­partie und die Arme zu verspannen. Die Daumen werden immer auf den Lenkradkranz aufgelegt! Ein Widerstand am Vorderrad kann das Lenkrad plötzlich herum­ reißen; umklammert der Daumen in dieser Situation das Lenkrad, sind schwere Verletzungen die Folge.

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Für echte Männer mag es als Affront gelten, – am gewissenhaften Studium der Betriebsanleitung führt dennoch kein Weg vorbei. Dort werden die technischen Features erklärt, die das Fahrzeug mitbringt, die Bedeutung der Warnleuchten dargestellt und die wichtigen Eckdaten wie Rampen- und Böschungswinkel, die mögliche Wattiefe etc. aufgelistet. Fehlen diese Angaben, sind sie im Prospekt oder auf der Website des Herstellers zu finden.

Reifendruck kontrollieren

Das gelb leuchtende Warnsymbol der Antischleuderelektronik zeigt an, dass das System deaktiviert ist


Schneeketten für mehr Traktion Das Anlegen von Schneeketten verbessert die Traktion auf der Lenkachse – speziell auf lehmigen Gefällestrecken, wie sie beispielsweise oft in Weingärten zu finden sind. So bleibt der Wagen noch lenkbar, wenn das Ablassen von Luft nicht mehr ausreicht. Freilich ist es erforderlich, schon vor dem Kauf des Autos sicherzustellen, dass das Anlegen von Ketten auf der Vorderachse überhaupt möglich ist – das ist nämlich keine Selbstverständlichkeit! Ein harter Straßengraben oder ähnliche Verschränkungsstellen können helfen, ein Rad zu lupfen und sich so das Ansetzen des Wagenhebers zu ersparen. Nach Gebrauch müssen die Ketten sorgfältig gereinigt und getrocknet werden.

Bodenfreiheit checken, Schäden vermeiden Beim Befahren von Forstwegen kann die im Vergleich zu einem Geländewagen spürbar geringere Bodenfreiheit eines SUV kritisch werden, zumal kein massiver Unterfahrschutz verbaut ist. Nimmt man eine der beiden Spurrillen in die Mitte und fährt dazu ein bis eineinhalb Reifenbreiten ­neben der ausgefahrenen Spur, gewinnt man mühelos ein paar Zentimeter Bodenfreiheit und verringert die Gefahr, mit der Ölwanne aufzusitzen.

Durch den Schnee brettern

Offroad-Profi Christian Karlberger zeigt, wie man durch das Ablassen von Reifendruck Traktionsproblemen begegnen kann; die im Vergleich zu Hardcore-Offroadern geringe Bodenfreiheit muss beim Fahren im Gelände ebenso berück­sichtigt werden wie beim Abstellen des Wagens

Will man mit Schwung durch eine Schneewechte fahren, ist die Kenntnis der Bodenfreiheit ebenso unabdingbar – sitzt der Wagen mit der Bodenplatte auf, drehen die Antriebs­räder durch. Dann kann nur mehr beherztes Schaufeln helfen.

Im Gras besonders achtgeben

Unsere Fotomodelle

Auch bei trockenem hohem Gras ist die Bodenfreiheit ein wichtiges Thema: Beim Parken des Fahrzeugs ist unbedingt darauf zu achten, dass der heiße Katalysator nicht brand­ gefährlich wird. Für die Versicherung gilt das Parken auf trockenem Gras als grobe Fahrlässigkeit.

Lautlos und emissionsfrei rollt der Outlander PHEV über Flur und Furche: Der erste Plug-in-­ Hybrid mit 4x4 Antrieb kann bis zu 54 Kilometern elektrisch fahren. Die an der Vorder- und ­Hinterachse angebrachten E-Motoren sorgen für ausreichend Drehmoment und garantieren eine umweltfreundliche 4WD Performance. Die Fahrbatterie ist im Fahrzeugboden untergebracht. So wird der Fahrzeugschwerpunkt abgesenkt, was sich positiv auf das Fahrverhalten auswirkt. Das elektronische Allradsystem im ASX stellt die optimale Kraftverteilung ­zwischen den Achsen sicher. Während der Fahrt wird per Knopfdruck der Antriebs­modus ­gewählt: 2WD-Frontantrieb, 4WD-Auto-Allradantrieb mit variabler Kraftver­teilung für optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen oder 4WD Lock für konstante Kraftverteilung und mehr Drehmoment auf der Hinterachse.

Zurück am Asphalt Verschmutzungen vermeiden Am Ende des Offroad-Ausflugs ist darauf zu achten, dass die Reifen keine öffentlichen Verkehrsflächen verschmutzen. Eine Kontrolle der Wagenunterseite sowie ein Check der n Reifen und Felgen auf Schäden sind unverzichtbar.

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Trau. Dich. Doch. Mit den ersten Erfahrungen auf Forstwegen verraten wir Ihnen hier die Tricks, mit denen Sie in einem schicken SUV auch schwierigere Fahrmanöver meistern können. Text & Fotos: Alexander Seger

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ir wiederholen uns. Aber es ist einfach sehr wichtig um Leib, Leben und Karosse zu schützen: Offroad fährt man stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig! Außerdem ist es erforderlich, einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb (4WD, 4WD Lock) bereits beim Verlassen des Asphalts einzuschalten ­sowie die Fahrdynamikregelung (ESP, DSC, VSC, ASTC, …) und die Start-Stopp-Automatik des Motors ­auszuschalten. Wenn sich der Wagen bereits im Gatsch eingegraben hat, ist es zu spät.

Steilhang und Gefälle Ohne Untersetzungsgetriebe muss eine starke ­Steigung mit ausreichend Schwung in Angriff genommen ­werden. Gefahren wird in der Falllinie. Um den Antriebsstrang zu schonen, darf die Motordrehzahl nicht in den ­untertourigen Bereich sinken. Hat man sich verschätzt und schafft die Steigung nicht, ist Vorsicht geboten: Meist ist der ­Übergang am Heck größer als an der Front des Autos und der ­Böschungswinkel daher kleiner. Rollt man ­gebremst ­bergab, verringert sich die Bodenfreiheit um ­weitere ­Zentimeter, was zum ­Aufsetzen des Auspuffs führen kann, selbst wenn der ­Böschungswinkel beim Einfahren

in die ­Steigung noch ausgereicht hat. Beim Anfahren am Berg helfen ­elektronische Systeme, die die Bremse auch nach dem Loslassen des Fuß­­ pedals noch für wenige Sekunden angezogen ­lassen (Hill Start Assist HSA, …). Beim Bergabfahren wird ebenso wie beim Bergauffahren die Falllinie angepeilt. Die Geschwindigkeit wird ­möglichst niedrig gewählt und durch die Motorbremswirkung beibehalten. Zum sicheren Bergabfahren sind bei einigen SUV elektronische Helferlein verfügbar (Hill Descent Control HDC), die den Wagen entweder mit einer fix programmierten Geschwindigkeit talwärts kraxeln lassen oder das Wunschtempo über die Tempomattasten zur Kenntnis nehmen.

Schrägfahrten Ist es notwendig, entlang eines Hanges zu fahren, sind SUV durch ihren niedrigen Schwerpunkt alles ­andere als ­gehandicapt; beim Outlander PHEV macht sich das ­Batteriepaket im Fahrzeugboden besonders ­positiv ­bemerkbar. Niedrige Geschwindigkeit und hohe ­Konzentration sind in jedem Fall erforderlich, um im Worst Case noch Zeit zum ­Reagieren zu haben: Wenn das Fahrzeug zu kippen droht, gibt man kräftig Gas, um ­Vortrieb aufzubauen, und lenkt am Gas bleibend hinunter.


Fahren im Wasser Auf überfluteten Straßenstellen ist es wichtig, die ­Wassertiefe vorab zu prüfen und bei ausreichender ­Wattiefe ­kontinuierlich langsam durch das Wasser zu ­fahren. Ein harter Untergrund bietet den Vorteil, dass die Räder im ­Gegensatz zu schlammigem Boden nicht ­einsinken. ­Nähert man sich der kritischen Wasserhöhe, geht man kurz vom Gas, damit die Bugwelle vom Kühler wegläuft. Baut man nach ein bis zwei Sekunden wieder die ursprüngliche ­Geschwindigkeit auf, liegt nunmehr das Wellental vor dem Kühler, was gut 20 Zentimeter weniger Wasser im Motorraum bedeutet.

Im fließenden Gewässer darf der Motor nicht abgestellt werden, um ein Eindringen von Wasser in den Abgastrakt zu verhindern – es kann durch die Strömung bis in die Brennräume gedrückt werden, was zu schweren Motorschäden führt. Daher ist es besonders wichtig, die Start-Stopp-Automatik zu deaktivieren beziehungsweise beim Outlander PHEV mit laufendem Benzinmotor ins Wasser einzufahren. Nach dem Durchqueren des Gewässers muss die ­Bremse durch mehrfaches Betätigen getrocknet werden. Der ­Innenraum und der Kofferraum müssen auf das ­Eindringen von Feuchtigkeit durch die Innenraum-Entlüftungs­ öffnungen im Heckbereich kontrolliert werden.

Wer den Fahrweg gewissenhaft auf Hindernisse prüft, vermeidet ärgerliche Beschädigungen von lackierten ­Karosserieteilen; mitunter ist zum Lesen des Geländes selbst für unseren Offroad-Profi Christian Karlberger das Aussteigen unverzichtbar: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Zurück am Asphalt Und auch hier wiederholen wir uns. Aber Rücksicht und Umsicht ist wichtig, weshalb am Ende des OffroadAusflugs darauf zu achten ist, dass die Reifen keine öffentlichen Verkehrsflächen ­verschmutzen. Eine Kontrolle der Wagenunterseite sowie ein Check der ­Reifen und Felgen auf allfällige n Schäden sind unverzichtbar.

Unsere Fotomodelle Das elektronische Allradsystem im ASX stellt die optimale Kraftverteilung zwischen den Achsen sicher. Während der Fahrt wird per Knopfdruck der Antriebsmodus gewählt: 2WD-Frontantrieb, 4WD-Auto-Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung für optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen oder 4WD Lock für konstante Kraftverteilung und mehr Drehmoment auf der Hinterachse.

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Gut sichern, Schwein haben Es gibt bekanntlich immer etwas zu tun – und folglich auch immer etwas zu befördern. Ladungssicherheit ist dabei das A und O, – vor allem wenn man mit einem sehr schweren Rucksack im Pick-up über unwegsames Gelänge fährt. Text & Fotos: Alexander Seger

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Formschluss und Kraftschluss

ie Ladung muss so verstaut werden, dass sie keinesfalls, auch nicht bei einer Notbremsung oder einem Ausweichmanöver, wesentlich verrutschen, kippen oder in den Fahrgastraum eindringen kann“, doziert ÖAMTC Experte Christian Karlberger und ergänzt: „Die Sicht und die Bewegungsfreiheit des Lenkers dürfen durch mitgeführte ­Gegenstände keinesfalls eingeschränkt werden.“

Fahren im Gelände mit Zuladung Beim Fahren im Gelände erinnert der Offroad-Profi, dass bei Schrägfahrten eine besonders starke Gewichtsver­ lagerung auf die talseitig laufenden Räder stattfindet. Wenn das Fahrzeug zu kippen droht, ist eine blitzartige Reaktion erforderlich: „Kräftig Gas geben, um Vortrieb aufzubauen und am Gas bleibend in die Falllinie lenken!“ Beim Fahren in ­Steigungen kann schwere Ladung eine gefährliche Ent­­ lastung der Lenkachse hervorrufen, im Extremfall kann sich das Fahrzeug nach hinten überschlagen.

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Die Enden der Gurte so aufrollen, dass sie nicht herumflattern; das Etikett muss gut lesbar sein!

Bei formschlüssiger Ladungssicherung liegt das Ladegut an einer ausreichend stabilen Stirn- oder Seitenwand an, ist durch Abstützungen, Keile oder Füllmaterial fixiert oder wird mit geeigneten Zurrtechniken (Schräg- oder Diagonal­ zurren, Kopfschlingenzurren, Umreifungszurren) in seiner Position gehalten. Bei kraftschlüssiger Ladungssicherung wird die freistehende Ladung so stark auf die Ladefläche gepresst, dass die dadurch erhöhte Reibungskraft die Ladung sicher auf der Lade­fläche hält und das Verrutschen oder Umkippen ­verhindert. Übrigens: Die Größe der Auflage­ fläche hat keinen Einfluss auf die Reibung! Schwere Ladungen können allein durch Niederzurren kaum ausreichend gesichert werden, da zu viele Zurrmittel ­benötigt würden. In vielen Fällen erzielen Sie daher mit einer ­Kombination aus Form- und Kraftschluss das beste Ergebnis. Es bietet sich an, zum Beispiel durch eine Antirutschmatte für hohe Reibung zwischen Ladefläche und


Ladegut zu sorgen, die Ladung in Fahrtrichtung durch formschlüssige ­Methoden und in alle anderen Richtungen durch Niederzurren zu ­sichern. Ladung, die abgeweht werden kann, muss mit Planen oder Netzen abgedeckt werden. Der Fahrzeuglenker ist für die Einhaltung der Beladungsvorschriften und die Sicherung der Ladung in jedem Fall ­verantwortlich – auch dann, wenn die Beladung von anderen Personen vorgenommen wurde! Zum Nachweis der ­korrekten Ladungssicherung müssen die verwendeten Gurte ein Etikett aufweisen. Die Standard Tension Force (STF) ­bezeichnet jene Vorspannkraft, die mit der Ratsche aufgebracht werden kann. Sie ist für das Niederzurren von Ladungen entscheidend. Die STF darf keinesfalls mit der zulässigen Zugkraft im direkten Zug (Lashing Capacity, „LC“) verwechselt werden! Zurrpunkte müssen geprüft und mit der zulässigen Belastbarkeit gekennzeichnet sein. Die höchsten zulässigen Massen und Achslasten laut ­Zu­­­lassungsbescheinigung dürfen nicht überschritten werden.

Folgen falscher Ladungssicherung Wenn Sie Ihre Ladung nicht korrekt sichern, können Sie einen Unfall verursachen, bei dem Sie selbst oder andere Verkehrsteilnehmer verletzt oder getötet werden könnten. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Sachschäden an der Ladung, an den Fahrzeugen oder an der Straße. Im öffentlichen Verkehrsraum sind zudem die verkehrsrechtlichen Folgen zu bedenken: Sie müssen – auch ohne Unfall – mit einer Geldstrafe und einer Vormerkung rechnen, beim zweiten Verstoß innerhalb von zwei Jahren müssen Sie einen ­Ladungssicherungskurs besuchen. Der Zulassungsben sitzer wird ebenfalls zur Verantwortung gezogen!

Auch in geschlossenen Fahrzeugen wie dem SUV Eclipse Cross und dem bekannt geländegängigen Hardcore-Offroader Pajero muss mitgeführte Ladung so gesichert werden, dass sie bei Verschränkungspassagen oder Schrägfahrten kein Eigenleben bekommt

Unsere Fotomodelle Der bekannt geländegängige Pick-up Mitsubishi L200 eignet sich hervorragend, um ­große Lasten zu transportieren: Super-Select-4WD-Antrieb, eine Anhängelast bis 3,1 Tonnen und Platz für eine Europalette auf der Ladefläche sind Werte, die im Berufsalltag zählen. Per Taster in der Mittelkonsole können die drei wählbaren Fahrprogramme AUTO, SNOW und GRAVEL des Super-All-Wheel Control-Allradantriebs des Mitsubishi Eclipse Cross aktiviert werden. Damit lassen sich durchaus nennenswerte ­Verschränkungspassagen (wie oben gezeigt) meistern. Der Mitsubishi Pajero hat mit seinem Super-Select-4WD mit Mitteldifferenzial und ­Untersetzung unglaubliche zwölf Mal die härteste Rallye der Welt, die Dakar, gewonnen. (Davon sieben Mal in Folge). Dennoch müssen wir uns von ihm verabschieden, die ­Produktion des Offroaders wird heuer eingestellt.

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Nur fliegen­ ist schöner Auch Spaß muss sein: Wie man mit seinem Geländewagen die Erdanziehungskraft zumindest kurzfristig überwinden kann. Text: Alexander Seger, Fotos: Alexander Seger, Pascal Sperger

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anchmal kommt es ja doch auf die Länge an. Auf die der Federwege nämlich. In ­Zusammenarbeit mit der Bodenfreiheit entscheiden sie, wie weit ein Auto abseits der Straße kommt. Nur ein Rad mit Bodenkontakt ist auch ein Rad, das uns voranbringen kann – und das bekanntlich immer so langsam wie möglich und nur so schnell wie unbedingt notwendig. Um gestuftes Gelände sicher befahren zu können, ist es erforderlich, mit den Rampen- und Böschungswinkeln des Fahrzeugs vertraut zu sein und präzise zu wissen, wo die Räder des Wagens positioniert sind. Als einfach zu organisierendes Training zum Verinnerlichen der Abmessungen des eigenen Wagens empfiehlt unser Offroad-Mastermind Christian Karlberger, einen flachen Stein ohne Zuhilfenahme der Fahrzeugspiegel oder gar eines Einweisers mit jedem Rad sanft zu überrollen beziehungsweise mit jedem Rad auf dem Stein stehenzubleiben.

Durch den schweren Motor und die vergleichsweise wenig ­belastete Hinterachse kippt ein fliegendes Auto schnell nach vorn. Im Extremfall kann es mit der Front aufsetzen, noch bevor die Vorderachse wieder Bodenkontakt hat. Dann sind ernste Beschädigungen nicht zu vermeiden; im Extremfall kann beim Aufprall auf hartem, unnachgiebigen Untergrund sogar der Rahmen gestaucht werden. Die gewissenhafte Kontrolle des Geländes ist wichtig, um Hindernisse sprichwörtlich aus dem Weg zu räumen. Oft tarnen sich grobe Steine oder fiese Löcher in höherem Gras und sind nur zu erkennen, wenn man die geplante Strecke zu Fuß abschreitet! Ausreichender Anlauf, der in gerader Linie zur Gelände­ kante führt, ist für einen geglückten Luftstand ebenso Voraussetzung wie eine sichere Landezone, kann sich doch ein einseitig aufsetzendes Auto mit etwas Pech blitzschnell und unkontrollierbar überschlagen. Alsdann erhöht man bei mehreren Anläufen die ­Geschwindigkeit soweit, bis erstmals die Vorderachse den Kontakt verliert, und prüft, wie sich das Fahrwerk beim Aufsetzen verhält. Erst dann kann man darangehen, auch die Hinterräder zu lupfen – aber nicht vergessen: Wenn alle vier Räder in der Luft sind, ist auch der profilierteste Fahrer n keineswegs Pilot, sondern nur Passagier!

Springen will gut geplant sein Egal, ob es „nur“ um den höchstpersönlichen Kick geht oder ein heroisches Foto für Facebook, Instagram und Co benötigt wird. Das Springen mit dem Auto will wohlüberlegt durchgeführt werden, denn nicht umsonst lautet eine Weisheit im Rallyesport: Gewinnen kann man ein Rennen auf einem Sprunghügel nicht, verlieren hingegen schon. Dieses Manöver ist daher dem fortgeschrittenen Offroader mit einem dafür geeigneten Fahrzeug vorbehalten. Große Rampen- und Böschungswinkel sind beim Springen über Kuppen von elementarer Bedeutung. Lassen Sie sich durch die Fotos und Filmaufnahmen von scheinbar mühelos durch die Luft segelnden Rallye-Autos nicht täuschen.

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Nur mit viel Gefühl lassen sich anspruchsvolle Geländesektionen erfolgreich bewältigen; einfache Übungen dienen dem Kennenlernen der Fahrzeugabmessungen


Unsere Fotomodelle Sag zum Abschied leise Servus: Nach 35 Jahren Bauzeit geht der Mitsubishi Pajero unwiderruflich in Pension. Die goldenen Zeiten der knorrigen Hardcore-Offroader sind mittlerweile bei allen Marken vorbei, heute dominieren SUV-­ Modelle mit ihrem Pkw-Komfort den Markt. Da ist die Drei-Diamanten-Marke mit Eclipse Cross, ASX und Outlander ­ohnehin gut aufgestellt. Wer mehr Geländetauglichkeit benötigt, als die (für viele überraschend leistungs­ fähigen!) SUV mitbringen, ist mit dem universell einsetzbaren Pick-up L200 ­bestens bedient – vorsteuerabzugsfähig, NoVA-­ befreit, mit fünf Jahren Werks­garantie plus zwei Jahren Anschlussgarantie.

Zwei Pajero-Generationen und der L200 geben sich am Offroad-Zentrum der ÖAMTC Fahrtechnik in Stotzing die Ehre; Chefinstruktor Christian Karlberger lässt einmal mehr selbst schwierigste Geländesektionen ganz einfach wirken

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Der neue Mitsubishi outlander PHEV

Optimierter Bestseller Der Outlander PHEV ist ein Pionier des Plug-in-Hybrid-Segments. Im Oktober rollt der Neue mit grundlegend neuer Elektrotechnik zu den heimischen Händlern.

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it dem Outlander PHEV hat Mitsubishi nachhaltigen Weitblick bewiesen. In doppelter Hinsicht. Zum einen haben die Japaner früh erkannt, dass es in der Automobilbranche sprichwörtlich um jedes Gramm geht, gelten doch ab 2020 verschärfte Abgasvorschriften, die für jeden Hersteller im Flottenmittel 95 Gramm CO2 pro Kilometer vorschreiben. Zum anderen haben auch die Kunden Lust auf emissionsarme und leise Mobilität bekommen, weshalb sich der schicke Allrad-Plug-in-Hybrid seit seinem Debüt im Jahr 2014 allein in Europa über 100.000 Mal verkauft hat. Nun scharrt die zweite Generation in den Startlöchern und rollt ab Oktober mit vielen Modernisierungen an Optik und mit grundlegend neuer Antriebstechnik zu den Händlern. Vor allem hat Mitsubishi in die Optimierung der E-Technologie investiert: Während der Elektromotor an der Vorderachse wie bisher 82 PS leistet, sind es im

Heck-Pendant nun 95 PS. Damit bietet das SUV einen elektrisch gesteuerten Allradantrieb, der je nach Fahrsituation die Traktionsverteilung vollautomatisch steuert und im Bedarfsfall bis zu 100 Prozent der Kraft über die Vorder- oder Hinterachse leiten kann. Als Verbrenner kommt nun ein 2,4-Liter-„Atkinson“-­ Benzinmotor (135 PS) mit ­variablem Ventiltrieb, der den ­bisherigen 2,0-LiterOttomotor (121 PS) ablöst, zum ­Einsatz. Der neue Motor bringt ein höheres Drehmoment, mehr Laufruhe und eine bessere Gesamteffizienz sowie eine gesteigerte Generatorleistung (plus zehn Prozent) mit. Die im Wagenboden verbaute Lithium-Ionen-Batterie bietet darüber hinaus nun eine Kapazität von 13,8 Kilowattstunden. Die maximale, rein elektrische Reichweite liegt bei 45 Kilometern, einmal Vollladen dauert an Haushaltssteckdosen rund vier Stunden, mit dem serienmäßigen Schnellladesystem sind die Akkus bereits nach 25 Minuten zu 80 Prozent n wieder voll.

Zusätzlich gibt’s zwei neue Elektro-Modi: ein „Sport“-Modus, der für mehr Fahrspaß und bessere Fahrzeugkontrolle auf kurvenreichen Strecken sorgt, sowie eine „Snow“Funktion, die mehr Sicherheitsreserven auf rutschigem Untergrund bietet

Der neue Outlander PHEV kommt im Oktober in den Handel; der Basispreis inklusive umfangreicher Serienausstattung liegt bei 45.450 Euro

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ELECTRIC & MORE

Plug-in Hybrid Outlander 4WD 2 Elektromotoren mit bis zu 70 kW/95 PS und 2,4-Liter-Benzinmotor mit 99 kW/135 PS 45 km rein elektrische Reichweite 5 JAHRE WERKSGARANTIE 8 Jahre Garantie auf die Lithium-Ionen Hochvolt Batterie Krafstoffverbrauch gewichtet komb.: 2,0 l/100 km; Stromverbrauch gewichtet komb.: 148 Wh/km; CO2-Emission gewichtet komb.: 46 g/km Details zur Garantie auf unserer Website. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Symbolabbildung.

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SPORTLICH & ELEGANT Turbo-Benziner (auch mit Automatik) 2WD und 4WD 5 Jahre Garantie

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Mehr Infos unter www.mitsubishi-motors.at/eclipse-cross

Abgasnorm Euro 6d-TEMP: Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach den vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) ermittelt und in NEFZ-Werte umgerechnet, um die Vergleichbarkeit mit anderen Fahrzeugen gemäß VO (EG) Nr. 715/2007, VO (EU) 2017/1153 und VO (EU) 2017/1151 zu gewährleisten. Details zur Garantie auf unserer Website. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Symbolabbildung.


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