Donnerstag, 5. Juli 2012
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INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Kirchenzettel Stellen Im Gespräch
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 27, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
Lenzburger Woche SEITE 5
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Viel Lob
Fernsicht
Eingeweiht
Reichlich Anerkennung für die Rechnung 2011 aus sämtlichen Fraktionen und grünes Licht des Einwohnerrats für die Sanierung der Burghaldenstrasse.
Wer durch den Wald im Lütisbuech-Eichholz streift, kann auf der «Vue des Alpes» bei klarem Wetter Bergsicht geniessen.
Der Freie Schiessverein Rupperswil weihte das nach dem Brand vor drei Jahren wieder aufgebaute Schützenhaus ein.
IM GESPRÄCH
Salzkorn
Bei über 30 Grad war ganz Auenstein auf den Beinen und erlebte den speziellen Zauber des Jugendfests, das ganz im Zeichen der 800-Jahr-Feier stand. Seite 13
Die Macht des Lobes
Regional grösste
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Vergangen Der Springplatz in Bettwil genügt den technischen Anforderungen nicht mehr.
Foto: zvg
Ende der Springkonkurrenz Die Springkonkurrenz Bettwil, die vom 13. bis 15. Juli stattfinden sollte, wird mangels Anmeldungen von Reitern abgesagt. Eine Ära geht zu Ende. Das Reiterfest auf dem Lindenberg, eine schöne Feier im Zeichen des Pferdes, ist nun Geschichte.
D
er Reitverein Lindenberg veranstaltet seit bald 50 Jahren Wettkämpfe für die Springreiter. Die Springkonkurrenzen fanden in Sarmenstorf, in Oberniesenberg und seit 1973 in Bettwil statt. Es wurde feiner Springsport geboten, viele Reiter aus der gesamten Schweiz versammelten sich gerne in Bettwil, um sich gegenseitig zu messen. Der Lindenbergcup, eine Prüfung für befreundete Vereine, war jeweils schon ein Höhepunkt am Freitagabend, der Sonntag mit dem Jockerspringen und dem beliebten Showpro-
gramm ein beliebter Publikumsmagnet, auch für Nichtberittene. Der Reitverein Lindenberg setzte auf Tradition und veranstaltete ein Fest für Jung und Alt, für Familien und Sportler. Immer weniger Anmeldungen Warum kommt nun in diesem Jahr das Ende? Die Springreiterei hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Sie hat sich von «Hü und Hopp» in eine aufwändige und sehr technische Sportart gewandelt. Der Springplatz in Bettwil genügt den hohen Anforderungen nicht mehr. Er ist uneben und bei Schlechtwetter wird der Boden schwierig zu bereiten. Viele Reiter entscheiden sich, nur noch auf Sandplätzen zu starten. Dies kann der Reitverein Lindenberg nicht bieten. Die Anmeldungen der Reiter waren in den letzten Jahren stetig rückläufig und sind 2012 massiv eingebrochen. Aus diesem Grund wird der Anlass ersatzlos gestrichen, wie der Verein in einer Meldung mitteilte. «Als wichtigster Anlass des Vereins ist dies ein Verlust auf mehreren Ebenen», erklärt die Medienverantwortliche
Esther Sorg. Zum einen verbinde ein solches Projekt die Menschen. «Seien es Vereinsmitglieder untereinander, aber auch Dorfbewohner und Pferdefreunde.» Zum anderen habe das Ende der Springkonkurrenz auch finanzielle Auswirkungen. «Allerdings keine existenziellen», beruhigt Esther Sorg. Der Reitverein Lindenberg konnte in all den Jahren auf die tatkräftige Unterstützung der Gemeinde Bettwil und vieler Helfer und Sponsoren zählen. Ein Anlass, der alle zusammenschweisste und viel Freude bereitete. Diese positiven Erfahrungen sind der Ansporn für den Reitverein Lindenberg, neue Wege zu gehen. «Der Pferdesport hat so viele verschiedene Facetten – vom Springen über Gymkhana bis zum Patrouillenritt – da wird uns bestimmt etwas einfallen. Es wird auf jeden Fall wieder ein Fest rund ums Pferd geben», erklärt Esther Sorg. Die ersten Gespräche dazu sollen im Herbst stattfinden. «Und ich bin sicher, dass all die Menschen, die uns bisher mit ihren Talenten unterstützt haben, sich freuen werden, das auch bei einem neuen Projekt fortzuführen.» (Eing./grh)
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Mutig setzt er einen Fuss vor den anderen. Den unebenen Kiesboden würdigt er keines Blickes. Sven hat nur Augen für Arus, den Hund einer Freundin. «Du laufsch denn guet, das isch ja super, wie du das machsch.» Ich werGraziella de es nicht müde, Hartmann den Eineinhalbjährigen zu loben. Noch ist jede Treppe ein Abenteuer für ihn, die Erkundung einer Baustelle das Grösste und Abendessen eine Herausforderung. Der Mut dazu kommt nicht von ungefähr, das Lob und die Bestätigung sind seine Basis. Ich fühle mich Sven auch in dieser Hinsicht verbunden. Ein ehrliches Lob ist das Gold der Aufmerksamkeit. Sei es für ein gelungenes Abendessen, eine Geschichte oder fürs Zuhören. Es motiviert mich, gibt mir Energie, wenn mir die Aufgaben, mit denen ich jongliere, wie Bälle auf den Kopf zu fallen drohen. Aber je älter ich werde, umso schwieriger wird es, Lob oder Anerkennung zu bekommen. Es scheint, als ginge die Gesellschaft als solche davon aus, dass mit dem Alter alles gelernt sei. Ein folgenschwerer Irrtum – Ermutigung wird zum Luxus. Doch es ist ein Luxus jenseits der Währungen. Ich brauche kein Portemonnaie in die Hand zu nehmen und kann mein Gegenüber doch reich machen. Seit meine Neffen auf der Welt sind, lobe ich öfter und bewusster als vorher – die Kassiererin für ihre Geduld, die Arzthelferin für ihre hilfsbereite Reaktion am Telefon, meinen Mann für die Organisation des Reifenwechsels. Und ich geniesse Lob. Ein anerkennender Blick, ein Dankeschön und das nächste Projekt kann kommen. Graziella Hartmann graziella.hartmann@azmedien.ch