Donnerstag, 19. Juli 2012
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Lenzburger Woche
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IN EIGENER SACHE Am 2. August 2012 erscheint kein Lenzburger Bezirks-Anzeiger. Redaktionelle Beiträge, welche den Nationalfeiertag oder Anlässe für den 3. bis 9. August betreffen, sind bis Montag, 23. Juli, 12 Uhr, einzusenden. Verlag und Redaktion danken für das Verständnis.
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 29, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Kränzli winde
Manöver
Treffpunkt für alle
Nach über zwei Jahrzehnten tritt Elsbeth Wernli als Verantwortliche für die Gesamtorganisation des Kränzliwindens und Strüsslibindens zurück.
Wenn ganz Lenzburg sich im Festgewand zeigt und alle auf die Schützenmatte pilgern, dann ist nicht nur Jugendfest-, sondern auch Manöverzeit.
Der neue Spiel- und Begegnungsplatz in Holderbank wurde von der Gemeinde und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern realisiert.
Jugendfest ohne Kornblumen – undenkbar Was wäre das Lenzburger Jugendfest ohne Kornblumen? Einfach unvorstellbar! Zusammen mit Schleierkraut und Granaten sind sie wichtige Jugenfest-Symbole. Erna und Hansruedi Schneider waren seit vielen Jahren darauf bedacht, dass die Blumen rechtzeitig zur Verfügung standen. Nun geben sie diese Aufgabe ab und hoffen, dass sich Nachfolger finden. Pia Weber Erna und Hansruedi Schneider
J
ahr für Jahr haben Erna und Hansruedi Schneider die Samen für die kleinen Blumen mit ihren filigranen Blütenblättern im typischen Lenzburger Blau, aber auch in allen möglichen Blau- und Rosaschattierungen und in Weiss Mitte März gesät, später eine Woche lang die Jungpflanzen pikiert und sie dann je nach Wetter ins Freiland gesetzt. Aber damit war es natürlich nicht getan. Man musste Pfähle setzen und Gitter dazwischenspannen und diese dann immer wieder in der Höhe anpassen, damit die Blumen nicht umfallen. Die Pflanzen mussten gegossen, gedüngt und gejätet und zum Schluss geschnitten werden. Auch das regelmässige Ausbrechen von verblühten Blumen beanspruchte viel Zeit. Und zum Schluss wollten dann noch die Kränzli und die Sträusschen gebunden werden. Auf 15 Aren Land zogen die Schneiders 4250 Setzlinge. Eine aufwändige Sache, aber sie freuten sich jeweils am Umzug sehr, wenn sie auf Schritt und Tritt «ihren» Blumen begegneten, die ihnen zeigten, wie viel auch sie zum guten Gelingen des Festes beigetragen haben.
Neben Lenzburg wird auch nach Aarau und Brugg geliefert Vor etwa 40 Jahren haben sie angefangen, Kornblumen zu ziehen und am Lenzburger Wochenmarkt zu verkaufen, aber der findet ja am Dienstag statt und das war eindeutig zu früh für das Jugendfest. Jedoch für die Vorfreude kauften die Leute gern ein Sträusschen. Auch den Weg auf den Friedhof fanden viele Jugendfeststräusschen. Erna und Hansruedi Schneider begannen, zu Hause Sträusschen, Kränzchen und Blumen zu verkaufen und später wurde der Blumenmarkt am Donnerstag ins Leben gerufen, und natürlich konnte man sich dann dort mit den nötigen Blumen und mit den fertigen Kränzchen und Sträusschen eindecken. 50 bis 60 Blumen braucht es für ein Biedermeierli und ein Kränzchen. Seit rund 10 Jahren machten sie es nun im grossen Stil. Sie belieferten in Lenzburg alle Blumengeschäfte inklusive Coop und den Blumenmarkt am Donnerstag vor dem Jugendfest. In diesem Jahr war es die Rekordzahl von rund 24 600 Blumen, 17 000, davon 9000
blaue, für den Blumenmarkt und 7600 für die Blumengeschäfte, je etwa 300 Sträusschen und Kränzchen. Aber nicht nur Lenzburg haben die Schneiders beliefert, sondern eine Woche vorher auch Aarau (seit rund 20 Jahren) und Brugg mit zusammen etwa 18 000 Blumen. Auch das Schleierkraut haben sie geliefert, aber nicht selbst gezogen, sondern zugekauft. Es ist nicht möglich, auch dieses selbst zu ziehen. Dafür muss man speziell eingerichtet sein. Nun geht diese Ära zu Ende und es werden Nachfolger gesucht, jemand, der diesen sicher aufwändigen, aber auch dankbaren Job machen möchte. Sie würden ihnen gern Tipps geben. Es muss ja nicht genauso weitergehen wie sie es gemacht haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, davon sind Erna und Hansruedi Schneider überzeugt. Die Arbeit konzentriert sich auf eine relativ kurze Zeit. Am strengsten sind die letzten rund drei Wochen. Dann folgt der Schlussspurt Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vor dem Jugendfest und schon ist alles vorbei – bis zum nächsten Jahr.
Wir sind in den Ferien vom 21. Juli 2012 bis 12. August 2012 Wir wünschen allen eine schöne Sommerzeit! Familie Josavac und Team
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Salzkorn Badefreuden einst und jetzt Erste Schwimmversuche machte ich im Flussbad Aarau. Im 1 Meter tiefen Nichtschwimmerbecken mit Bretterboden, glitschig vom Algenbelag. Schwer war das Tauchen nach dem gelochten Metallteller, den der Schwimmlehrer ins Helene Wasser warf. Weil Basler-Märchy man im dunkelgrünen Wasser nicht auf den Grund sah, musste man danach tasten . . . Wer 150 m Schwimmen und den Sprung vom 1 m hohen Brett schaffte, durfte ins 5 m tiefe Becken und in den Aarekanal. Einerseits ein Hochgefühl – im Kanal schwamm man praktisch schwerelos. Andrerseits nicht ungefährlich. Erreichte man nicht rechtzeitig den Ausstieg ans Ufer, drohte einem der Sog in den Rechen des städtischen Kraftwerkes. Kein Wunder, überboten wir Jugendliche uns mit Schauergeschichten. Was an Abfall, selbst Tierkadavern, an uns vorbeigeschwommen sei. Die Verschmutzung führte wohl dazu, dass das Flussbad aufgehoben wurde. In den heutigen Schwimmbädern mit blau ausgemalten oder Chromstahl-Becken hat man freie Sicht bis auf den Grund. Metallteller sieht man sogar im tiefen Bassin; bisweilen zwar auch unerwünschtes «Kleinzeug» – aber die Bademeister sorgen für Abhilfe. Es gibt Gartenanlagen, Spielmöglichkeiten für die Kleinen, ein Restaurant für die Grossen. Meist liegen mehr Leute am Land als im Wasser: Sonnen- oder Luftbadende. Wer im (nicht chlorierten) Seewasser schwimmt, hat zudem noch die grossenteils idyllische See- und Uferlandschaft vor Augen oder kann in den Wellen eines vorüberziehenden Grossschiffes schaukeln. Allerdings spürt man auch dort ein Kribbeln, wie im Kanal: Wer sich zu weit hinauswagt, muss sehen, wie er die Rückkehr ans Ufer schafft. Wie im täglichen Leben. Helene Basler-Märchy, Niederlenz