Donnerstag, 30. Juni 2011
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INHALT Amtliche 2–5 Stadt Lenzburg 8/9/11 Kirchenzettel 10 Stellen 13/14 Im Gespräch 15
Immobilien 16/18 Region 11/17/19 Agenda 23 Szene 23
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 26, 111. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Modeschau
Einwohnerrat
Brückenabbau
Die Freischaren laden zur Modeschau auf den Freischarenplatz. Sie präsentieren dabei die vom Kostümverleih übernommenen Gewänder.
In einer harten Debatte rang sich der Einwohnerrat schlussendlich zur Pensenerhöhung der Schulsozialarbeit und zur Sanierung der Wilstrasse durch.
Die bestehende Brücke über die Bünz wird im Rahmen des 210 Mio. Franken teuren Erhaltungsprojekts der A1 Lenzburg–Birrfeld ersetzt.
Zeitzeugen schreiben Geschichte In der Sonderausstellung zum Hero-Jubiläum im Burghalde Museum machen die Zweitsekler des Lenzhardschulhauses verschiedene Epochen des Lenzburger Unternehmens erlebbar. Eine überaus kurzweilige Form von Deutschund Geschichtsunterricht, wie sich herausstellte. Ruth Steiner
N
eunzig Prozent der Schweizer Bevölkerung ist der Name Hero ein Begriff. Die Zweitklässler der Sekundarschule Lenzhard toppen die Statistik gar noch. Jeder einzelne von ihnen kennt die Lenzburger Traditionsfirma, vor allem jedoch deren Konfitüre. Aus Anlass des 125-Jahre-Jubiläums von Hero und in Absprache mit den Museums-Verantwortlichen gedieh bei den Klassenlehrerinnen Johanna Rey und Martina Egger die Idee einer klassenübergreifenden Projektarbeit zum Thema. «Am Beispiel von Hero lässt sich die Geschichte auf anschauliche Art und Weise darstellen und so wird beispielsweise die industrielle Entwicklung für die Schüler fassbar und nach-
So macht Schule Spass: Dieser Deutsch- und Geschichtsunterricht wird den Schülerinnen und Schülern der 2. SekundarFoto: HH schule wohl lange in Erinnerung bleiben. vollziehbar», ist die Johanna Rey überzeugt. Ausserdem liess sich die gewählte Umsetzung in Form von Interviews in den Deutschunterricht integrieren. Das Einrichten der Hörstationen im Museum Burghalde übernahmen Fachleute. Für die eigene Ausstellung im Lenzhardschulhaus wurden die kreativen Lektionen des bildnerischen Gestaltens zu Hilfe gezogen. Zuerst Form und Inhalt erarbeiten Mit einem nostalgischen Werbefilm aus dem Jahre 1937 und in Gesprächen mit der Museumskuratorin Christine Fankhauser stimmten sich die Schüler auf das Thema ein. Anschliessend galt
es, Interviewfragen zu formulieren, sich mit Klassenkameraden im Befragen zu üben, Gesprächspartner auszuwählen und diese zu kontaktieren und nicht zuletzt, sich auf die bevorstehenden Konversationen vorzubereiten. «Ein hartes Stück Knochenarbeit», erinnern sich die Lehrerinnen. Eintauchen in eine neue Welt Dass die Früchte für die spätere Verarbeitung auf Plantagen in und um Lenzburg gezogen und geerntet wurden, dass halb Lenzburg in irgendeiner Form in den Diensten der ehemaligen Konservi stand und dass es Zeiten gab, wo sich Schulkinder das Schulreisegeld beim Beerenpflücken verdienten, war
den Jugendlichen wenig geläufig und öffnete ihnen in vielen Unterhaltungen mit aktuellen und pensionierten Mitarbeitenden eine für sie völlig neue und fremde Welt. Die Interviews zeigen alle ein persönliches Stück Zeitgeist und widerspiegeln die Entwicklung des Industrieunternehmens. – Das Resultat ist nun in der Sonderausstellung «Hero – seit 1886 in aller Munde» zu sehen, selbstverständlich in zeitgemässer digitaler Umsetzung. An Hörstationen können die Interviews über ein einfaches Touch-Screen-System abgerufen werden. Fazit: ein wertvoller Ausstellungsbeitrag für die Öffentlichkeit und für die Schüler Schulerlebnispädagogik vom Feinsten.
Salzkorn Wo und was ist Glück? Der Antworten auf obige Fragen gibt es viele, umso mehr jeder Mensch Glück auf vielfältige Weise erlebt und erfährt. Für mich persönlich wächst wahres Glück vor allem in der Stille. NachvollMartin Fiedler. ziehbar sind für mich aber auch Aussagen wie zum Beispiel: «Glück ist dort, wo man Glück schenkt» (Ladislaus Boros) oder «Glück ist ein Wunderding. Je mehr man davon gibt, desto mehr hat man» (Madame de Staël). Demzufolge müsste man all jene, die sagen, sie seien nicht glücklich, ermuntern mit den Worten: «Mach andere glücklich!» Vor Jahren schon haben mich die Überlegungen einer unbekannten Frau tief beeindruckt, wie sie obige Fragen zu beantworten versuchte, nämlich: «Es kommt nicht darauf an, glücklich zu sein, sondern andere glücklich zu machen, und es ist nicht wichtig, was wir sind, sondern wie wir sind. Entscheidend bleibt nicht, was wir tun, sondern wie und warum wir es tun. Glück zu empfinden und zu erleben liegt auch heute nicht im Geld und Besitz, sondern dort, wo tiefe Geborgenheit, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine grosse Einfachheit ihre Bedeutung haben.» Dass der Begriff «Glück» überraschenderweise Menschen von heute mehr als man vermutet beschäftigt, geht auch aus einem kürzlich in der «Neuen Zürcher Zeitung» erschienenen Artikel zum Thema: «Was haben glückliche Menschen, was unglückliche nicht haben?» hervor. Danach versuchen Glücksforscher an verschiedenen Universitäten, das Glück im Sinne einer subjektiven Zufriedenheit mit dem Leben zu erfassen. Wer glaubt, mit Hilfe von möglichst vielen und teuren Gütern glücklich zu werden, täuscht sich. Diese Erkenntnis haben wohl alle Religionen seit jeher gepredigt. Neu ist nur, dass jene von der völlig säkularen Forschung bestätigt werden. Wichtig ist und bleibt, dass wir dankbar bleiben für alle Momente, Stunden und Tage der Glücksempfindung und des Glückserlebens. Martin Fiedler ist Pfarrer, aktiv in vielen gemeinnützigen und kulturellen Institutionen
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Auf die Böden fertig los... «wir sanieren, schützen und dichten ab»