7 minute read

BÄCKEREI DEISER: DOSENBROT FÜRS BUNDESHEER

Gemeinsam neue Wege denken

KOOPERATIONSPROJEKT – BESTELLPLATTFORM

Advertisement

Betriebsübergreifende Zusammenarbeit macht unsere Branche stärker. Das zeigt das Erfolgsprojekt der Bäckerei Thurner und Bäckerei Fenzl, die gemeinsam eine eigene Vorbestellplattform für unsere Backszene entwickelt haben.

Es sind zwei Betriebe mit langer Geschichte, die eindrucksvoll belegen, dass sich Tradition und Innovation nicht ausschließen und sich echter Zusammenhalt auszahlt: Die Bäckerei Thurner wird zurzeit in dritter Generation geführt, das Stammhaus in Schwertberg besteht bereits seit dem Jahr 1957. Zwei weitere Filialen wurden im Donaupark Mauthausen und in Tragwein errichtet. Vor drei Jahren wurde der Standort in Tragwein innerhalb des Ortes gewechselt und eine moderne Filiale mit einem Café mit rund 40 Sitzplätzen errichtet. Große Bekanntheit genießt das „URL-Brot“, das aus einem eigens entwickelten Sauerteig hergestellt wird. Regionalität ist Bäckermeister Reinhard Thurner ein großes Anliegen, schließlich ist er Obmann der oberösterreichischen Troadbäcker. Sein Freund und Geschäftspartner ist Bäckermeister Franz Fenzl, der seit 1997 die 1962 gegründete Bäckerei Fenzl in Linz/Urfahr leitet. Die Oberösterreicher kennen den Betrieb als „Dein Bäck ums Eck“ und dieser Slogan wird in den 17 Filialen von den 100 Mitarbeitern gelebt. Seit jeher ist die Verbindung zu den Kunden ein wesentliches Thema, weshalb die zehn Verkaufsfahrzeuge tagtäglich zu den zahlreichen Stammkunden in den Firmen fahren. Genau dieses Thema, nämlich die Optimierung der Jausenlieferungen, hat die beiden Bäckermeister auf die Idee gebracht, eine Vorbestellplattform entwickeln zu lassen: thurner.jause.online

BROTmance: Zwei Bäckermeister, eine Vision – Reinhard Thurner (l.) und Franz Fenzl optimieren die Jausenbestellung. Produkte werden für den Onlineshop fotografiert.

FÜR ALLE BÄCKER VERFÜGBAR

„Uns hat die Idee gefallen, den nächsten Schritt zur Digitalisierung zu machen und damit die Retouren beim Jausengeschäft zu optimieren. Faktisch war es immer so, dass man mit einer geschätzten Menge an kalten und warmen Snacks verschiedenste Firmen beliefert hat. Was nicht verkauft wurde, kam wieder retour und war zum Teil für den Verkauf nicht mehr geeignet. Viele Kollegen kennen das Problem. Durch eine Vorbestellung der Kunden wissen wir genau, welche Menge wir benötigen und setzen somit einen wichtigen Schritt gegen Lebensmittelverschwendung“, erklärt Bäckermeister Reinhard Thurner die Motive für die Gründung der FenzlThurner OG. Entwickelt wurde das Bestellsystem für die Bäcker- und Konditorbranche, es kann allerdings vom gesamten Einzelhandel genutzt werden. Dabei wird mit einem Lizenzsystem gearbeitet: „Das heißt, dass zum Beispiel ein Bäcker für die Nutzung unseres Shops eine einmalige Gebühr bezahlt. Unser Projektleiter unterstützt ihn am Anfang mit der Einrichtung, Datenpflege und Schulung der Mitarbeiter und steht auch danach weiterhin für Fragen und Unterstützung zur Verfügung. Bei uns gibt es keinen Pauschalbetrag, da wir für jeden Bäcker eine individuelle Kostenaufstellung machen, bei der auch die Größe des Betriebs und die Anzahl der Firmen eine Rolle spielt. Dadurch entstehen faire Preise“, so Thurner.

WIE FUNKTIONIERT ES?

Das Vorbestellsystem basiert auf einer sogenannten „Wallet-Lösung“, das bedeutet, der Kunde lädt sein Guthaben auf und kann ab dem Zeitpunkt Produkte vorbestellen. Es wird zwischen Privat- und Firmenkunden unterschieden. Bei Privatkunden geht es um die Auslieferung des Frühstücksgebäcks. Hier haben unsere Kunden die Möglichkeit, am Vortag bis 17:00 Uhr zu bestellen und bekommen die Produkte am nächsten Morgen geliefert. „Bei Firmenkunden geht es um die Auslieferung kalter und warmer Snacks, Getränke und natürlich auch um unser restliches Sortiment, welches von der jeweiligen Firma selbst bestimmt werden kann. Bei dieser Variante haben die Kunden die Möglichkeit, bis eine Stunde vor der Lieferung ihre Bestellung abzuschließen. Weiters kann man seine Jause, das ist unter anderem für Schulen ein wichtiger Punkt, für die ganze Woche vorbestellen. Eltern können somit mit den Kindern gemeinsam die Jause für die Woche gestalten und aussuchen.“, erzählt Thurner. Eine weitere Möglichkeit, jause.online zu nutzen, ist die Funktion „Abholung im Geschäft“ („click & collect“). Hier können sich die Kunden zum Beispiel ihr Lieblingsbrot reservieren lassen und vorab bezahlen und am Weg nach Hause abholen. Diese Funktion kann auch auf verschiedenen Gaitouren angewendet werden, dafür werden Touren angelegt, die der Kunde dann auswählen kann. Dass es sich lohnt, gemeinsam neue Wege zu gehen, beweisen die beiden Traditionsbetriebe: „Abschließend kann man sagen, dass der Umstieg von Offline zu Online für uns mit sehr viel Aufwand und harter Arbeit verbunden war und wir ständig versuchen, uns zu verbessern. Aber dieser Aufwand hat sich gelohnt und wird sich auch in Zukunft für uns, unsere Kunden und unsere Kollegen lohnen.“

Mit Bildern Geschichten erzählen

HANDWERK INSZENIEREN

Auch mit dem Smartphone kann man gute Fotos machen. Optimal inszeniert ist ein Brot viel mehr als nur die Kruste: Zeigen Sie ruhig im Detail, was in ihm steckt. Daneben ein rustikales Messer und etwas Butter – und schon bekommt man richtig Lust auf ein herzhaftes Geschmackserlebnis!

Guter Foto-Content ist sowohl im Online-, als auch im Offline-Bereich unerlässlich. Da man sich jedoch im Alltag nicht jedes Mal einen Fotografen in die Backstube herbestellen kann, heißt das in der Praxis zumeist, mit mehlverstaubten Händen selbst zu fotografieren. Gewusst wie – mit ein paar einfachen Tricks lassen sich auch mit dem Smartphone tolle Bilder für die eigenen Kanäle schießen. Worauf man achten sollte, hat uns Alexander Moser, Mediendesigner und Art Director der afp werbeagentur im Interview mit BackSzene verraten.

BackSzene (BS): Warum sind gute Bilder im Außenauftritt von Bäckern und Konditoren so wichtig?

Alexander Moser (AM): Wer ein Inserat oder einen Post auf einem Social Media Kanal betrachtet, nimmt zuerst das Bild wahr. Grund dafür ist, dass unser Gehirn Bilder einfach schneller und simultaner erfassen kann als Texte. Darüber hinaus bleiben sie auch länger im Gedächtnis. Diesen Effekt machen wir uns in der Werbung seit Jahrzehnten zunutze. Bilder transportieren Emotionen, wie es sonst kaum eine Medienform – ausgenommen das Video – vermag. In den letzten Jahren sind dann auch die Möglichkeiten der Social Media-Kanäle immer wichtiger geworden, gerade im Bereich von Handwerk, Gastronomie und Lebensmittel bieten sich mit ansprechenden Fotos unglaubliche Chancen, neue Zielgruppen zu erreichen und Kunden zu regelrechten Fans zu machen.

BS: Sollte jeder Bäcker und Konditor seine Produkte visuell vor den Vorhang holen?

Art Director & Alexander Moser Mediendesigner, afp werbeagentur

„Bilder transportieren Emotionen, wie es sonst kaum eine Medienform vermag.“

AM: Ich kann nur jedem Bäcker und Konditor raten, sich zu trauen und die eigenen Produkte mit Stolz zu präsentieren. Als Konsument unserer köstlichen, heimischen Backwaren und Layouter des BackSzene-Magazins weiß ich, dass unsere Bäcker und Konditoren großartige Produkte herstellen – das sollte man wirklich auch in der eigenen Außenwirkung verstärkt kommunizieren. Lebensmittel sind unglaublich fotogen und gerade das Handwerk hat viel zu „erzählen“. Es gibt zahlreiche Menschen, die es lieben, zu sehen woher ihr Essen kommt, wie das Brot im Backofen seine Kruste entfaltet oder der Lehrling liebevoll den Kuchen dekoriert. Die Bilder dürfen ruhig eine Geschichte erzählen und aus dem Alltag heraus entstehen: Lieber ein wenig Spaß in der Backstube und mit Mehlstaub als ein steif wirkendes Bild vom Konditor mit einer leeren Rührschüssel. Je weniger „gestellt“ es wirkt, desto mehr Emotion wird transportiert. Dabei geht es vor allem darum, die eigenen Stärken zu verstärken und nicht krampfhaft zu versuchen, etwas zu sein, das man nicht ist. Wenn ein Bäcker für seine Ernsthaftigkeit und korrekte Arbeitshaltung bekannt ist, sind lustig inszenierte Bilder sicher unpassend – hier gilt es dann vielmehr, seine Arbeitsmoral als Vorteil zu übermitteln. Authentizität ist Goldes Wert.

BS: Welche Bilder empfehlen Sie für Social Media Kanäle?

AM: Fotografie und Instagram-Kanäle werden für die Backbranche immer wichtiger, denn gerade die jüngeren Kunden sind alle mit dem Handy aufgewachsen und liken, teilen und kommentieren sehr gerne

Food Fotos. Instagram bietet darmüber hinaus die Möglichkeit, mit Stories – also tagesaktuellen Bildern oder Videos – Einblicke in die Backstube zu liefern. So kann man auch demonstrieren, dass hinter jedem Produkt echte Handarbeit und sympathische Menschen stehen, die diese mit Liebe fertigen. So baut man eine besondere Beziehung zu den Kunden auf, die nicht nur in Krisenzeiten wichtig ist. Der zeitliche Aufwand und die Investition sind dabei überschaubar: Mit dem Smartphone lassen sich in der Praxis heute schnell, einfach und günstig schöne Bilder für die eigene Social Media-Präsenz schießen.

Oft nur eine Frage der Perspektive: Hier steht der Fotograf auf einem Stuhl und eröffnet uns einen ungewohnten Blickwinkel. Die glücklich lächelnde Frau, die die frischen Cookies drapiert erzählt uns, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Ein Stück vom Kuchen fehlt, man sieht also, dass die hochwertigen Produkte auch gerne genascht werden.

This article is from: