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Herbstzeit ist Wanderzeit. Oder Radfahrzeit. Mit E-Bikes besonders komfortabel. Auf Schienen viel Neues. Traunseetram und der Siemens ECO cityjet. Werfenweng ist eine von 25 „Alpine Pearls“. Nachhaltiger Tourismus und sanft-mobile Angebote warten auf Sie.

Alpine Perlen. Nachhaltig wanderbar.



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Revolutionär! Pendelzeit sollte zur Arbeitszeit gerechnet werden. Zu diesem beinahe revolutionärem Vorschlag ist ein Forschungsteam der University of the West of England bei einer Studie gekommen.

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Die Hohe Tatra ist das kleinste Hochgebirge Europas. Für Wanderer und Naturliebhaber bietet sie aber alles, was das Herz begehrt. Auch eine Radtour am Eurovelo 13 entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhanges“ bietet viel Natur. Und Geschichte.

BAHNmax auf Schiene Serie EU Lehrlingsausbildung bei den ÖBB Neue Traunseebahn GKB feiert Jubiläum Sichere NÖVOG Bahnen ÖV aktuell

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ECOmax © Katzenbeisser

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Kreative Eisenbahnindustrie. Auf der weltgrößten Bahn-Messe in Berlin gab es zahlreiche Innovationen zu bestaunen. So etwa den ECO cityjet mit zusätzlichem Batterieantrieb. Aber auch zum Thema Sicherheit wird viel getan, wie beispielsweise bei der Mariazellerbahn.

Cityjet ECO 26 – 27 Mobilität innovativ gestalten 28 – 29 E-Bike fahren in Tschechien 30 – 31 ECOmax aktuell 32

BAHNmax in Österreich Herbstliches Wandern in Niederösterreich 33 – 37 Erlebnisland Oberösterreich 38 – 41 Kulturherbst 42 – 47 Titelbild: © TVB Werfenweng/Christian Schartner

Die Studie untersuchte 5.000 Bahnpassagiere auf Pendlerrouten nach London, Ausgangspunkt war das verbesserte WLAN in Zügen. Diese sollte feststellen, wie der bessere Zugang zu gratis Internet generell von Reisenden genutzt wird. Ein überwiegender Teil jener, konkret 54 Prozent, nützt das neue Angebot, um Arbeits-E-Mails zu versenden. Andere Fahrgäste kümmerten sich ebenso um arbeitsbezogene E-Mails, nützten dazu aber die eigene mobile Internetverbindung. Das Ergebnis: Ein breiterer Zugang zu Wi-Fi in den Zügen und die Nutzung von Mobiltelefonen hat den Arbeitstag verlängert. Pendler benutzen regelmäßig Reisezeit für Arbeitsemails, dass ihre Reisen als Teil des Arbeitstages gezählt werden sollten, sagen die Forscher. Dr. Juliet Jain anläßlich der Präsentation: „Wenn die Reisezeit als Arbeitszeit gelten würde, hätte dies viele soziale und wirtschaftliche Auswirkungen sowie Auswirkungen auf die Eisenbahnindustrie. Es kann den Pendlerdruck zu Stoßzeiten verringern und mehr Komfort und Flexibilität bei den Arbeitszeiten ermöglichen. Es könnte jedoch auch mehr Überwachung und Rechenschaftspflicht für die Produktivität erfordern.“ Die Forscher schauten nach Skandinavien, um zu sehen, wie die Pendelzeit anders gemessen werden kann, und fanden heraus, dass in Norwegen einige Pendler die Reisezeit als Teil ihres Arbeitstages zählen können. In einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2015 wurde außerdem festgestellt, dass Arbeitnehmer ohne festen Arbeitsplatz die Anreise und Abreise als Arbeitszeit verrechnen können. lan Riley, Customer Services Director bei Chiltern Railways, sagte: „Wir freuen uns, mit dieser Forschung der Meinungsbildung zu helfen. Es hat bestätigt, wie Wi-Fi im Zug die Produktivität erhöht.“ Der Haken daran: Die Züge müssten auch ein gutes Arbeitsumfeld bieten, einschließlich Tische, Strom, Platz und eine gute kontinuierliche Konnektivität für Internetund Telefonanrufe. Gerade das aber würde – zumindest in Österreich - die Investitionen von Bahnbetreibern und Telekommunikationsindustrien erfordern. Was derzeit auf Pendlerstrecken nur sehr zögerlich vorangeht.

Schweiz: Hippes St.Gallen 4–7 Slowakei: Wanderbare Hohe Tatra 8 – 11 Tschechien: 100 Jahre Republik 12 – 15 Kulturherbst in München 16 Kulinarisches Trentino 17

Impressum © Raxalpenresort

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Wandern nach Herzenslust in Österreich. Nieder- und Oberösterreich bieten für alle etwas an: Bergwandern auf der Rax oder im Ötscherreich in Puchenstuben. Auch am Millstättersee in Kärnten lässt sich der Herbst herrlich erwandern.

BAHNmax – Das BahnReiseMagazin Redaktionsadresse: 9020 Klagenfurt, Tel. 0664 / 111 87 24, office@bahnmax. com; Eigene Anmerkung: Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt ident mit denen des Herausgebers. Nachdruck (auch auszugsweise) oder elektronische Wiedergabe nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Alle Angaben Stand September 2018. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten.

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Kulturelle Vielfalt in St. Gallen St. Gallen bietet Kunst und Kultur in Hülle und Fülle. Mit dem Museumsviertel verfügt die Stadt über einen eigenen kulturellen Stadtbezirk. Im Museumsviertel fügen sich die Ausstellungshäuser wie Perlen einer Kette aneinander. Für Kulturinteressierte haben nicht weniger als zehn Museen in St. Gallen ihre Türen geöffnet. Aber auch Musicals und ein Openair von Weltformat gehören zur kulturellen Vielfalt St. Gallens. St. Gallen-Bodensee Tourismus bietet dazu preiswerte und attraktive Pauschalangebote zu den verschiedenen Aufführungen und Veranstaltungen an.

einer Schweizer Bühne zu sehen. Mit Giuseppe Verdis „Don Carlo“ beginnt die Musiktheater-Saison, mit seinem „Il trovatore“ endet sie im Juli 2019 vor einer atemberaubenden Kulisse im Klosterhof im historischen Stiftsbezirk anläßlich der 14. St. Galler Festspiele. Die beiden Verdi-Opern spannen auch thematisch einen Bogen über die gesamte Spielzeit. In der neuen Saison beschäftigt sich das Musiktheater mit Macht und Verführung in ihren verschiedensten Facetten, mit Werken aus der gesamten, über 400-jährigen Geschichte der Oper.

St. Gallen – Stadt der Museen Die heute so reichhaltige Museumslandschaft in St.Gallen ist ohne die Aktivitäten der 1819 gegründeten Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, des 1827 gegründeten Künstler-Vereins (jetzt Kunstverein St. Gallen) und des 1859 ins Leben gerufenen Historischen Vereins, kaum denkbar. Ab 1873 entstand für diverse Sammlungen das Museumsviertel am Stadtpark. Innerhalb von 50 Jahren, während der wirtschaftlichen Blütezeit St. Gallens als Textilmetropole, entstanden die Neubauten des Alten und Neuen Museums. Bis heute sind im Alten Museum die Sammlungen vom Kunstmuseum und im Neuen Museum diejenigen des Historischen und Völkerkundemuseums untergebracht.

Das Sinfonieorchester St. Gallen spielt zehn Tonhallekonzerte. Eröffnet wird die Saison bereits zum 18. Mal mit dem KlassikOpenair-Konzert unmittelbar auf dem Platz vor der Tonhalle. Eine ganz andere Welt zeigt das Orchester mit der Aufführung der „Final Fantasy Symphonic Memories“. Epische und schillernde Musik aus einem legendären und erfolgreichsten Videospiel unserer Zeit. Klosterhof mit St. Galler Festspielen Die Kulturmetropole bezaubert mit einer malerischen Altstadt und einem reichen historischen Erbe. Der Stiftsbezirk mit seiner barocken Kathedrale und der weltberühmten Stiftsbibliothek gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Für Kulturliebhaber verwandelt sich im Sommer der Klosterhof des St. Galler Stiftsbezirk mit seiner prachtvollen barocken Kathedrale in eine Opernkulisse. Der Klosterhof mit seiner unschätzbaren Ausstrahlung ist dafür der einmalige Ort und bietet eine geradezu phänomenale sowie atemberaubende Opernkulisse. Überdimensionale Bühnenbilder, technische Meisterleistungen – und nicht zuletzt die einzigartige Kulisse mit der prachtvollen barocken Kathedrale machen die St. Galler Festspiele zu einem Muss für Opern und Kulturliebhaber.

Atemberaubende Weltpremieren Das Theater St. Gallen ist das älteste bespielte Berufstheater der Schweiz. Dort hebt sich der Vorhang jedes Jahr über 200 Mal. Im Bereich des Musiktheaters gibt es zahlreiche Uraufführungen und Opernspezialitäten zu bestaunen. Die vielumjubelte Weltpremiere des aktuellen Musicals „Matterhorn“ zeugt davon. In den vergangenen Jahren konnte sich das Theater St. Gallen als wichtigste Musicalbühne der Schweiz etablieren. Das Theater St. Gallen wartet in den Sparten Musiktheater, Tanz und Schauspiel mit 23 Premieren auf. Bei fünf Produktionen handelt es sich um Uraufführungen, sechs weitere sind erstmals auf

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Eines der schönsten Hotels der Schweiz Die „Militärkantine“ wurde in die neue Auflage der Publikation des Schweizer Heimatschutzes „Schönste Hotels der Schweiz“ aufgenommen. Auch der Küche kam eine besondere Anerkennung zu: “Restaurant mit ambitionierter / ausgezeichneter Küche“.

Der Schweizer Heimatschutz beschreibt die Militärkantine folgendermaßen: “St. Gallen ist um eine Perle reicher: in gelungener Zusammenarbeit nahmen die städtische Denkmalpflege und ein engagiertes Team von Gastgebern die Verwandlung der ehemaligen Militärkantine am Kreuzbleichepark in die Hand. Prächtig erhebt sich das frisch renovierte Gebäude hinter den stattlichen Kastanienbäumen der Gartenwirtschaft. Die Bar, die mit einem kunstvollen Bilderfries auf Episoden der Geschichte des Gebäudes anspielt, ist Treffpunkt für Hotelgäste und Ortsansässige zugleich. Die großzügigen, verschiedenartigen Zimmer begeistern durch hochwertige, innovative Materialisierung, frische Wildblumen und Vintage-Designmöbel. Für einmal zogen Hotelbetreiber und Denkmalpflege am gleichen Strick.” Die Militärkantine, erbaut 1911 und 2014 zum Hotel renoviert und eröffnet, vereint die historische Architektur mit modernem Betriebskonzept und einer Einrichtung im Retro-Design. Der Bau und die Lage sind einzigartig in der Stadt St. Gallen. Kein Wunder wurde das Haus zum historischen Hotel 2017 der Schweiz erkoren. Die Militärkantine sei „ein überzeugendes Beispiel für die gekonnte Verbindung von Historie und Moderne.“ Einen Fernseher werden sie übrigens im Zimmer vergeblich suchen. Alle Hotelgäste erhalten beim Einchecken ein iPad. Darauf sind alle wichtigen Informationen zum Hotel, der Stadt St. Gallen und der Umgebung verfügbar. Das Gerät ermöglicht auch im Zimmer mit der Soundanlage Musik zu hören. Die Militärkantine ist neben Restaurant und Hotel auch ein Ort der Kultur. So finden im Haus regelmässig Kulturveranstaltungen statt.

www.militaerkantine.ch

Lokremise St. Gallen – einmalig! Die Eröffnung der Lokremise 2010 war gleichsam die Geburtsstunde eines aussergewöhnlichen, zusätzlichen Ausstellungsortes für das Kunstmuseum St. Gallen. Die Kunstzone in der Lokremise mit ihrem industriellen Charakter ist heute ein eigenständiger Satellit des Museums und funktioniert als Kulturlabor für zeitgenössische Kunst. Auf über 800 m2 werden ortsspezifische, prozessorientierte oder interdisziplinäre Projekte realisiert. Damit hat sich die Lokremise innert kürzester Zeit als einer der spannendsten Orte für zeitgenössische bildende Kunst etabliert. 1903 bis 1911, zur Zeit der Textilhochblüte, erbaut, ist dieses urbane Gebäude das größte noch erhaltene Lokomotiv-Ringdepot der Schweiz und damit ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Bei der Renovation 2009/2010 wurde darauf geachtet, dass die alte Bausubstanz erhalten bleibt. Das Lokal – der Name ist Programm. Im Herz der Lokremise St. Gallen, in einem der spannendsten Gebäude der Stadtgeschichte, pflegen wir die lokale Küche mit der besonderen Zubereitung. Ehrliche Gerichte, eine aussergewöhnliche Tafelkultur und der zeitlose Eisenbahn-Stil machen das Lokal zum Treffpunkt für jedermann. Wo einst Dampflokomotiven gewartet und gewendet wurden, pulsiert heute die Kultur der traditionellen und modernen Schweizer Küche. Mittags und abends werden im Lokal saisonale und regionale Produkte auf spezielle Art in der Schauküche zubereitet und nach Großmutters Art serviert: im Topf oder in der Schüssel zum Selberanrichten. www.lokremise.ch

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Grenzenlose Freiheit Vom Gipfel des Säntis reicht der Blick rundherum über sechs Länder. Imposant ist bereits die Fahrt in der großen Säntis-Luftseilbahn von der Schwägalp über die Felsbänder zur Bergstation auf 2.502 Meter Höhe. Auf der Aussichtsplattform unter dem Sendeturm versucht man gerne Berge in nah und fern zu bestimmen. Bei schönem Wetter genießen Sie vom höchsten Berg der Ostschweiz einen atemberaubenden Blick auf den Bodensee und sechs Länder. Können Sie sich denken, welche sechs Länder Sie bei guter Sicht vom Gipfel des Säntis aus sehen? Wir verraten es Ihnen: Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Liechtenstein und natürlich die Schweiz. Seit 1846 werden Bergbesteiger auf dem Säntis bewirtet, anfänglich in einer einfachen Schutzhütte. Die Bahnlinie nach Wasserauen war zu Beginn des letzten Jahrhunderts eigentlich der Anfang einer geplanten Eisenbahn zum Säntis. Die Bahnlinie kam über den Talort jedoch nie hinaus, und so wurde 1935 die Säntis-Schwebebahn von der Schwägalp aus eröffnet. Trittsichere Bergwanderer lieben den Lisegrat, eine mit Stahlseilen gesicherte Route zum Rotsteinpass. Ein ebenso aussichtsreicher Weg führt zum Berghaus Schäfler und weiter auf die Ebenalp. Selbst auf der steilen Westseite des Berges gibt es alpine Pfade für Schwindelfreie, zum Beispiel zum Berggasthaus Tierwis – Ein- und Aussteigen ist an der Stütze 2 der Säntisbahn möglich. Im Winter ist ein Ausflug zum Säntis ebenfalls wärmstens zu empfehlen. Dann verwandeln Schneemengen den Berg und die Schwägalp in ein weißes Winterwunderland, welches einlädt zum Schneeschuhlaufen, Winterwandern oder Schlittenfahren. Mit Skiern ist der Säntis nur für sehr geübte Fahrer zu bezwingen: Die Abfahrten sind nicht markiert, präpariert oder kontrolliert. „Alpentechnorama“ auf dem Gipfel Um künftig weniger abhängig vom schönen Wetter zu sein, gestaltet die Säntis-Schwebebahn eine interaktive Publikumsattraktion auf dem Gipfel. In Realisierung ist derzeit ein Rundgang am Gipfel mit vier Themenschwerpunkten: „Wetter“, „360-Grad-Panorama“, „Faszination Geologie“ und „Geschichte der Erschließung des Säntisgipfels“. Weltweit längste meteorologische Messreihe Die Meteorologen wussten, weshalb sie auf diesem Berg schon 1882 eine Wetterstation errichteten. Denn der Säntis ist ein Berg der Wetter-Superlative: Hier wird die weltweit längste meteorologische Messreihe einer Bergstation aufgezeichnet. Hier passieren die meisten Blitzeinschläge, hier gab es die größte je gemessene Niederschlagsmenge, und hier fiel am meisten Schnee in der Schweiz. Das seit 1882 bestehende Wetterhäuschen und die sich darum rankenden Geschichten haben Eingang in Literatur und Theater gefunden. Der Sender ist auch europaweit der Fernsehturm mit der höchsten Anzahl an Blitzeinschlägen: Vom Sommer 2010 bis Juni 2011 wurden etwa 50 Einschläge registriert! Der Sender Säntis ist ein 123 Meter hoher Sendeturm aus Stahlbeton auf dem Säntis. Der Turm dient dem Unternehmen Swisscom Broadcast zur Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen in der gesamten Nordostschweiz und ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich – Führungen sind auf Voranmeldung möglich. Darüber hinaus übernimmt der Turm Richtfunkverbindungen für Fernsehprogrammzuführung, Betriebsfunk und Dienste für GSM und dient dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie als Messstation. Tipps: An jedem Vollmondabend im Jahr veranstaltet die SäntisSchwebebahn Abendfahrten. Am besten in Kombination mit einer Übernachtung im „Säntis – das Hotel“ auf der Schwägalp. Ein besonderes Naturschauspiel sind die “Zmorge” am Säntis – Sonnenaufgangsfahrten, die im Juli (ab 05:00 Uhr) und August (ab 06:00 Uhr) jeweils sonntags stattfinden. Genießen Sie die erste Bergfahrt und die Ankunft der Sonne bei einem reichhaltigen Gipfelfrühstück mit Buffet.

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Rekord-Erlebnisse in der Schweiz Auch wenn die Schweiz klein erscheint, so hat das Alpenland doch eine Menge Rekorde hervorgebracht. Egal, ob weltweit oder europaweit: Diese Erlebnisse gehören in jede Bucket List.

Alles mit einer Fahrkarte So spannend und vielfältig wie die Schweiz sind auch die Schweizer Städte, die alle in das Eisenbahnnetz der Schweizer Bahnen eingebunden sind. Von Österreich geht es mit dem ÖBB Railjet oder dem Nightjet direkt nach Zürich, der multikulturellsten Metropole der Schweiz. Von hier aus kann man alle Regionen der Schweiz rasch und bequem erreichen. Wer bereits vor Zürich aussteigen möchte, kann in Buchs nach St. Gallen mit seinem berühmten Stiftsbezirk, der auch UNESCO Welterbe ist, umsteigen. Wie wäre es mit Chur, der ältesten Stadt der Schweiz? Sie ist ebenfalls über Buchs erreichbar und Ausgangspunkt des berühmten Bernina Express, der über Albula- und Bernina Strecke nach Tirano in Italien führt. Dort wartet bereits der Bernina Bus, der nach Lugano, der größten Stadt im Tessin fährt. Hier ist es fast immer Sommer und nirgendwo ist die Schweiz italienischer. Lugano ist auch Ausgangspunkt für den Gotthard Panorama Express. Die Reise führt über den mystischen Gotthard Pass nach Flüelen. Auf dieser Reise lassen die Inszenierungen im Zug und an der Strecke die Zeit des Baus der Gotthardbahn wieder aufleben. Von Flüelen geht die Reise per Schiff über den Vierwaldstättersee weiter nach Luzern. Die Lage von Luzern am Fuss des Pilatus und der See laden zum Verweilen ein. Von Luzern aus sind auch die Bundeshautstadt Bern und die Kulturmetropole Basel leicht zu erreichen. Mit einer Fahrkarte, dem Swiss Travel Pass, kann man nicht nur die Schweiz bereisen. Der Swiss Travel Pass ist der Schlüssel zum öffentlichen Verkehrsnetz der Schweiz. Mit einem einzigen Fahrausweis können Reisende 3, 4, 8 oder 15 Tage lang die ganze Schweiz mit Bahn, Bus und Schiff erkunden. Die beliebten Panoramastrecken Glacier Express, Bernina Express, GoldenPass Line und Gotthard Panorama Express sind ebenso inbegriffen wie die öffentlichen Verkehrsmittel in 90 Städten. Darüber hinaus profitieren Swiss Travel Pass-Inhaber von freiem Eintritt in über 500 Museen landesweit sowie 50% Ermäßigung auf den meisten Bergbahnen. www.oebb.at/swisstravelsystem Bahn & Bike bei der Rhätischen Bahn Ob gemütliche Bike-Touren für Familien und Genießer oder Varianten für anspruchsvolle Mountainbiker; ob mit reiner Muskelkraft oder elektrischer Unterstützung: Rad- und Bikesportler sind in Graubünden bestens aufgehoben. Es wartet ein Netz von über 4.000 Kilometern markierte Radwege und Biketrails. Viele davon verlaufen entlang der Schienen der Rhätischen Bahn (RhB). Bike und Bahn lassen sich so nach Lust und Laune – und je nach konditioneller Verfassung – kombinieren: Müde Beine steigen jederzeit um. Auf den meisten Zügen der Rhätischen Bahn stehen Verlademöglichkeiten für Räder mittels speziellen Gepäckwagen oder Veloplattformen zur Verfügung. Für Jede und Jeden hat die RhB die passenden Angebote für Velofahrer im Gepäck. www.rhb.ch/bike

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Die steilste Standseilbahn der Welt Bis zu 110% Steigung! Seit Mitte Dezember 2017 fährt die steilste Standseilbahn der Welt von der Talstation bei Schwyz-Schlattli ins Zentrum des Bergdorfes Stoos. Die neue Bergstation befindet sich mitten im Wanderund Skigebiet auf rund 1.300 Meter über Meer. stoos-muotatal.ch/bergbahnen Der höchstgelegene Bahnhof Europas Der höchste Bahnhof Europas liegt auf dem Jungfraujoch auf 3454 Metern über Meer. Schon seit über 100 Jahren ist der Ort durch die Jungfraubahn erschlossen. Inzwischen wird er jährlich von rund 700.000 Touristen aus aller Welt besucht – damit gehört er zu den meistbesuchten Reisezielen der Schweiz. www.jungfrau.ch Die höchstgelegene Schifffahrtslinie Europas (Graubünden) Es gibt sicher höher gelegene Bergseen, aber nur auf dem Silsersee verkehren im Sommer täglich fahrplanmäßig Kursschiffe und bringen Feriengäste und Wanderer von Sils Maria via Chastè, Plaun da Lej und Isola nach Maloja. Damit verfügt der Silsersee über die höchstgelegene Schifffahrtslinie Europas. www.engadin.stmoritz.ch/sils

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Schweiz Tourismus Tel. 00800 / 100 200 30 (kostenfrei) info@myswitzerland.com www.MySwitzerland.com

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KOŠICE im Osten der Slowakei ist heute eigentlich eine sehr junge Stadt. Das Durchschnittsalter der Einwohner beträgt nur rund 35 Jahre, und das spürt man auf Tritt und Schritt, wenn man mit offenen Augen durch die ostslowakische Metropole schlendert. Kultur, Kreativität und ein pulsierendes Leben In einem der Museen können Besucher auch den berühmten Goldschatz von Košice bewundern. Die einmalige Sammlung goldener Münzen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert hat ein Gewicht von 11 kg und stammt aus 81 europäischen Münzstätten. Aus einer alten Tabakfabrik wurde 2013 während des Kulturhauptstadtjahres ein Kulturzentrum. Wer also das Leben in Košice zwischen Kultur und Kreativität hautnah kennenlernen möchte, sollte sich hier zumindest ein Bier gönnen. Die Weiße Nacht - Nuit Blanche am 6. Oktober ist ein renommiertes internationales (Lichtinstallations-)Kunstprojekt, das zeitgenössische Kunstformen der Öffentlichkeit an unkonventionellen, unerkannten und bedeutenden Orten der europäischen Metropolen näher bringen soll – so auch in Košice (www.bielanoc.sk). 7. Oktober 2018 Internationaler Marathon des Friedens Košice hat den ältesten Marathon Europas und den zweitältesten der Welt! Seine Route führt über einen attraktiven Stadtkurs mit Start und Ziel am Anfang der Hauptstraße - der Košická-Promenade. Er ist seit 1924 eine echte Herausforderung für alle Läufer (www.kosicemarathon.com). Im Flug nach Košice Wer einmal ganz rasch nach Košice möchte, benutzt am besten das Flugzeug. Austrian Airlines fliegen täglich von Wien aus in rund einer Stunde Flugzeit nach Košice und retour. Im Sommerflugplan gibt es Montags, Dienstags, Donnerstags, Freitags und Samstags auch eine Früh – und Spätverbindung. www.austrian.com www.visitkosice.eu

Einzigartige Tatra Die Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt, ist in wenigen Stunden mit dem Auto oder der Bahn von Österreich aus zu erreichen. Ein Wanderurlaub Hohe Tatra bedeutet eine einzigartige Kombination von leichten Wanderungen und anspruchsvollen Klettertouren, entspanntes Ambiente sowie moderate Preise. Beim Wandern in der Slowakei, speziell in den einsamen Bergwäldern der Hohen Tatra, erleben Sie eine eindrucksvolle Berglandschaft, in der auch heute noch Braunbären, Luchse und Wölfe zu Hause sind. Wanderungen führen durch tiefe Täler, vorbei an tosenden Wasserfällen, hinauf zu über 100 glasklaren Bergseen (sie werden auch „Meeraugen“ genannt), auf Pässe und Gipfel. An den Hängen tummeln sich Gämsen und Murmeltiere, und hoch in den Lüften sehen Sie vielleicht stolze Adler ihre Kreise ziehen. Vom 26 km langen Hauptkamm der Hohen Tatra zweigen mehrere Nebenkämme nach Süden ab. In diesen Nebenkämmen liegen die höchsten Gipfel der Hohen Tatra. Die höchsten Bergspitzen erreichen über 2.600 m. Auf dem Gebiet der Hohen Tatra befinden sich der höchste Gipfel der Slowakei Gerlachovský štít (2.655 m) und das Symbol der Slowakei, der Kriváň. Štrbské pleso ist auch durch den größten See in der Gebirgsformation bekannt geworden. Ein Ausflug mit der Seilbahn auf den zweithöchsten Gipfel der Slowakei – auf Lomnický štít – gehört zu den größten touristischen Attraktionen der gesamten Hohen Tatra, deshalb erfreut er sich großen Interesses der Öffentlichkeit. Die Seilbahn, die einen Höhenunterschied von mehr als 1.700 m überwindet, befördert die Touristen in eine Höhe von 2.634 m über dem Meersspiegel. Oben erwartet Sie eine Aussichtsterrasse mit herrlichem Ausblick. Die Meteorologische Station auf Lomnický štít ist der am höchsten gelegene Arbeitsplatz in der Slowakei. Auch das Astrono-

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mische Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften hat hier ein Observatorium. In der Region gibt es Hotels und Unterkünfte, die jeden Geschmack und jede Preisklasse treffen. Auch Außergewöhnliches finden Sie hier, wie etwa das Horsky Hotel Sliezsky Dom. Es befindet sich im Herzen des Tatra-Gebirges auf einer Höhe von 1.670 m über dem Meeresspiegel. Oder das attraktive historische Grandhotel Praha **** im Zentrum von Tatranská Lomnica, das für seine prächtigen Geschichte und großartige Küche bekannt ist. Das Jugendstil-Hotel besticht mit seinen 106 neu renovierten Zimmern und 17 Suiten und einem Mountain Spa. In der Hohen Tatra gibt es aber auch zahlreiche Berghütten wie etwa die „Rainerova Chata“, die teilweise auch für Tagesausflüge einfach zu erreichen sind. Hochgebirgswanderer kommen bei Wanderungen “von Hütte zu Hütte“ voll auf ihre Kosten. Jeden Tag leichte Klettersteige, romantische und wilde Natur, gemütliche und saubere Hütten wie beispielsweise die „Zbonicka Chata“ oder „Teryho Chata“. Die Tatra hat sich hinsichtlich der ungewöhnlichen Konzentration der Naturschönheiten die Bezeichnung „Miniaturalpen“ verdient, denn auf einer kleinen Fläche (341 km2, davon befinden sich

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260 km2 auf der slowakischen Seite) tritt außer Gletscher nahezu alles auf, was die Alpen bieten. Daher wundert es nicht, dass der älteste Nationalpark in der Slowakei der im Jahr 1949 im Norden der Slowakei ausgerufene TatraNationalpark (TANAP) ist. Er umfasst den Hochgebirgsteil der Tatra und ist im europäischen Maßstab ein einzigartiger Schutz von Flora und Fauna in dem höchsten europäischen, nördlich der Alpen liegendem Hochgebirge. Flora und Fauna bieten in der Hohen Tatra einen außerordentlichen Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren. Auch das macht einen Wanderurlaub in der Hohen Tatra zum Erlebnis für die ganze Familie. Die besten Ausgangspunkte für Besuche der Region sind die Stadt Poprad und die Zentren Starý Smokovec, Tatranská Lomnica und Štrbské pleso. www.regiontatry.sk

Slowakische Vertretung für Tourismus Tel.: +43 / (0)1 / 5139569 office.at@slovakia.travel www.slovakia.travel

Mit der Bahn die Slowakei entdecken Mit dem Direktzug Wien-Košice gibt es seit Dezember 2017 wieder eine komfortable Direktverbindungen in die Slowakei östlich und nördlich von Bratislava. So erreichen Sie direkt Trnava (rund 2 Stunden), Žilina, Poprad-Tatry (rund 5 Stunden) und Košice (rund 6 Stunden). Zusätzlich zur Direktverbindung gibt es zahlreiche attraktive Umsteigeverbindungen im 2-Stunden-Takt in die mittlere und östliche Slowakei. Der Umstieg erfolgt dabei in Bratislava Hauptbahnhof (hl.st.). So erreichen Sie z.B. die Niedere Tatra (Zielbahnhof Liptovsky Mikuláš) ab Wien in rund 4,5 Stunden. Mit der Sparschiene reisen Sie günstig in die gesamte Slowakei. Z.B. von Wien nach LiptovskyMikuláš oder Poprad-Tatry ab € 24,– und nach Košice ab € 29,–. www.oebb.at | www.zssk.sk

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Neuer Twin City Liner kommt 2019 Der Twin City Liner verbindet seit 2006 die beiden Donaumetropolen Wien und Bratislava auf dem Wasserweg miteinander. Die beiden Schnellkatamarane, die seither unterwegs sind, werden ab dem 29. März 2019 durch einen nagelneuen, noch komfortableren und umwelt-freundlicheren Twin City Liner ersetzt. Das neue Schiff mit 250 Sitzplätzen wird derzeit in der britischen Werft Wight Shipyard gebaut. Der neue Twin City Liner ist nur um rund sechs Meter länger und um zweieinhalb Meter breiter als die bisher eingesetzten Schiffe. Dennoch bietet er in etwa gleich viele Plätze wie seine beiden Vorgänger zusammen. An Bord des neuen Twin City Liners kann die First Class am Oberdeck, die über komfortable Bestuhlung und fix installierte Tische verfügt, erstmals über eine innenliegende Verbindung erreicht werden. Das Hauptdeck überzeugt mit Premium-Sitzen. Sparsamer beim Treibstoffverbrauch, weniger CO2-Emissionen Die Reisegeschwindigkeit des neuen Twin City Liners wird auf der Donau weiterhin bei etwa 60 km/h liegen. Gleichzeitig schont der neue Schnellkatamaran aufgrund der reduzierten Motorenleistung und des niedrigeren Treibstoffverbrauchs die Umwelt. Dazu kommt die Fähigkeit des neuen Schiffes, den Großteil der Strecke zwischen Wien und Bratislava in Gleitfahrt zurückzulegen. So reduziert sich der Wasserwiderstand und das führt zu weiteren Spriteinsparungen.

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Nach Bratislava zu Kunst und Kultur Bratislava, die ehemals königliche Stadt, hat bis heute ihre Größe und ihre Beziehung zur Kultur bewahrt. Die Donau in Bratislava verbindet das Beste der Kultur mit Entspannung und Spaß. Besuchen Sie das beispielsweise das Danubiana Museum für Moderne Kunst. In einem einzigartigen Gebäude auf einer Halbinsel in der Donau finden Sie eine außergewöhnliche Kunstsammlung sowie aktuelle Ausstellungen. Sehenswert auch der romantische Donaublick von der Dachterrasse des Museums. Wundervolle Melodien Wenn Sie ein Fan von klassischer Musik sind, empfehlen wir Ihnen, Bratislava speziell im Herbst zu besuchen. Bratislavaer Musikfestivals sind das bedeutendste und renommierteste internationale Festival in der Slowakei mit einer langen Tradition (1965). Die Veranstaltung findet vom 28. September bis 14. Oktober 2018 in der Slowakischen Philharmonie statt. Bratislava Jazz Days Das internationale jazz Festival „Bratislava Jazz Days“ ist eines der traditionellsten und gewürdigten Festivals in der Slowakei. Dieses Jahr (19. bis 21. Oktober) gibt es die Ausgabe Nummer 43, mit drei Tagen voll von Jazz und dessen vielen Genres, von Traditionellen bis zu sehr Modernen. Der erste Tag sind gleich die neuen Stars des Jazz zu sehen: Kennedy Administration ist ein Quartett herausragender Musiker und bekannter Sänger, die Protagonisten der aktuellen Jazz-Szene in New York. Auch am Freitag Line-Up: Der Gewinner des renommiertesten JazzWettbewerbs, Theloniusa Monka, und der beste neue Sänger laut Downbeat-Kritikern ist Jamison Ross. Und Charles Pasi, ein junger französischer Bluesman, der ein Album auf dem Kultlabel Blue Note veröffentlicht hat. Auch am Programm: Die Gewinner des letztjährigen Contests der jungen Künstler, die slowakisch-tschechische Band Carpet Cabinet. Samstags freuen Sie sich auf beliebte globale Jazz-Stars: die legendäre amerikanische Fusionband Yellowjackets. Oder Luciana Souza, der mit seinen Soloalben 6 Mal für einen Grammy nominiert wurde. Stefano Bollani ist ein berühmter italienischer Pianist. Bei diesem Festival spielt er zum ersten Mal mit seinem aktuellen Projekt Napoli Trip. Auch dabei: KK Pearls, eine Gruppe von Krzysztof Kobyliński. Und schließlich der Sonntag: The Manhattan Transfer und Peter Lipa Band. Und ein besonderes Bonuskonzert statt: John Scofield Combo 66 im Babylon Atelier. www.bjd.sk Noch ein Tipp: Bei den besten künstlerischen Erfahrung profitieren Sie meistens vom Rabatt der Bratislava CARD City & Region. www.visitbratislava.com/de

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Paul Petritsch, Künstler, Evelyn Palla, Mitglied des Vorstandes ÖBB-Personenverkehr AG, Nicole Six, Künstlerin, Helfried Carl, österreichischer Botschafter in der Slowakei © ÖBB / Richard Tanzer

Neue Ausstellung in Kunst-Zug T.R.A.M.

„Fehler“ als Tor zu Kreativität und Vielfalt Das 12. ERROR Festival in Bratislava am 23.-24. November 2018 Wer steht dort auf der Bühne? Im körperlichen Ausdruck Eingeschränkte - oft Behinderte genannt -, durch den Rost eines normalen Lebens Gefallene oder im Schatten Stehende wie Wohnungslose, ehemalige Häftlinge, Prostituierte, durch eine seelische Erkrankung Herausgeforderte und solche „Normale“, die mit ihnen Räume schaffen, in denen sie Erfahrungen ihres Lebens ausdrücken können. Sie lassen uns erleben, dass sie kein „Irrtum“, keine Unberührbaren sind, sondern uns Wichtiges über die Vielfalt des Lebens und die Schrecken der Ausgrenzung zu erzählen haben. Ein Theaterfestival von begeisternder Ausdruckskraft und Kreativität. Die Kraft dieser Räume hat die Veranstalter - die slowakische Gruppe Divadlo bez domova / Theater ohne Zuhause - inspiriert, einen Raum zur Erforschung der Frage zu schaffen: Was geht in uns „Normalen“ und in unserer Gesellschaft vor, dass uns Ausgegrenzte Angst machen, dass wir selbst oder „die Verhältnisse“ ausgrenzen? Dazu fanden sie einen erfahrenen Partner: den österreichisch-europäischen Verein „Abenteuer Leben - adventure life“, der sich mit den beiden Mentoren Helga Weule und Manfred Weule seit 2007 mit der praktischen Erforschung von Veränderungsprozessen in „Heldenreise-Trainings“ nach Paul Rebillot und Gruppen- und Organisationsdynamik-Trainings (ÖGGO) beschäftigt. Gemeinsam entwickelten sie „HIT - Helden der Inklusion und Transformation. Ein Partnerschaftsprojekt für die Integration sozial relevanter Schattenthemen“ und fanden dafür Förderung der europäischen Bildungsagentur Erasmus plus. Die Brisanz dieser Thematik zeigt sich in zwei Phänomenen: einerseits sind Menschen, die unfähig sind, Gefühle oder Emotionen auszudrücken, manipulierbar. Andererseits macht die Unterdrückung von Gefühlen körperlich und seelisch krank. Unsere moderne rationalistische Kultur stellt die sogenannten „negativen“ Gefühle wie Trauer, Wut, Schmerz und Angst unter Tabu. Sogenannte „positive“ Gefühle wie Neugier und Freude sind erwünscht. Tabuisierung und Ächtung „negativer“ Gefühle führen zu emotionalem Stau. Dieser Stau entlädt sich oft in Vorurteilen, Fremdenhass, Radikalismus und Terrorismus. In der europäischen Kultur gibt es kaum geschützte Räume, worin diese „negativen“ Gefühle ausgedrückt und auf sinnvolle Weise wieder integriert werden können. Ziel des „HIT-Projektes“ ist es, in den verschiedenen beteiligten Kulturen mit kreativen Methoden solche Räume zu erweitern. Das erwies sich als sehr schwierig: der Weg zur Forschungszusammenarbeit in diesem Projekt zeigt sich selbst als „Heldenreise“.

Seit Februar 2018 verkehrt ein künstlerisch gestalteter Zug auf der Strecke Wien – Bratislava: Er bildet das Herzstück des Kunst-Projekts „T.R.A.M.– Zeitreise Wien-Pressburg“, das von der Österreichischen Botschaft Pressburg und dem österreichischen Kulturforum in Bratislava initiiertet wurde. Bis November ist der Zug um eine Ausstellung reicher: Die Inszenierung „lost/and/found/“ entstand in enger Kooperation mit dem Haus der Geschichte. Sie beschäftigt sich einerseits mit Fundstücken, die Reisende auf der Strecke Wien – Bratislava zurückgelassen haben und andererseits mit Objekten einer MuseumsSammlung. Von der Sporttasche bis zum Teddy-Schlüsselanhänger – alle Gegenstände sind mit Geschichten verbunden. „T.R.A.M. – Zeitreise Wien-Pressburg“ Der Projektname T.R.A.M. verweist auf die Pressburger Bahn. Sie hat Wien und Pressburg bereits ab 1914 verbunden. WienerInnen fuhren zum Kaffeetrinken oder zur Oper nach Pressburg, die Bevölkerung Pressburgs nach Wien. Das Ziel des Projektes ist es, die kulturelle Mobilität zu fördern und Reisenden ein ungewöhnliches künstlerisches Erlebnis zu bieten. Der Regelzug wird bis November künstlerisch bespielt. Jeden Mittwochabend finden Diskussionen, Präsentationen und Vorträge bedeutender Gäste aus den Bereichen der Kunst, Kultur und Diplomatie in Teilen des Zuges statt. www.tram.to

Das österreichische Team - großteils im Institut Bewusstseinsstrategien zuhause - supervidiert dieses Forschungsprojekt, das im Kleinen die Probleme und Chancen europäischer Zusammenarbeit spiegelt und dessen Ergebnisse Mitte 2019 in einem gemeinsamen Buch veröffentlicht werden. Eine Konferenz des HIT- Projekts ist auch Teil des ERROR-Festivals. Am Samstag 24.11. 9-13 Uhr werden die 6 HIT-Partnerländer erste Erfahrungen und Forschungsergebnisse vorstellen. www.divadlobezdomova.sk | www.adventurelife.eu

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Slowakische Rakete

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb wegen Mangels an Treibstoff stark eingeschränkt. Die beiden Garnituren dienten nur mehr Ministern und Regierungsvertretern, beispielsweise beförderten sie Vertreter der Tschechoslowakei zu den Prozessen nach Nürnberg. In den 50er Jahren wurden sie schließlich gänzlich außer Verkehr genommen. Wiederkehr vor das Museum Koprivnička Seit 1960 war eine der beiden „Raketen“ vor dem Museum in Koprivnička zu sehen und ein Symbol der Stadt. Vor kurzem wurde die Garnitur nach Hranice überstellt und wird für zwei Jahre in den Händen von Experten sein, um sie zu vollständig zu restaurieren. „Mit dem Umzug des Objektes nach Hranice wird das Projekt „Rückkehr der slowakischen Rakete auf die Strecke“ gestartet. Nach der Restaurierung wird der Triebwagen betriebsbereit sein und das neue Depot vor dem neuen Tatra Automobilmuseum in Koprivnička zu besonderen Anlässen verlassen können“, sagte Daniel Potocký vom Pressedienst von Tatra Trucks.

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Die Tschechische Republik feiert 100 Jahre Am Sonntag, dem 28. Oktober 2018, wird die ganze Tschechische Republik den 100. Jahrestag der Entstehung der selbständigen Tschechoslowakei feiern. Das Jubiläum soll aber auch das ganze Jahr über zeigen, welche interessanten Persönlichkeiten den jungen Staat prägten. Orte und Bauwerke zeugen heute noch davon, wir geben Ihnen hier Tipps, welche Sie unbedingt besuchen sollten. Der Blick richtet sich dabei besonders auf die Zeit der Ersten Republik zwischen 1918 und 1939. In diesen zwei Jahrzehnten nahmen Böhmen und Mähren einen rasanten Aufschwung, die Städte veränderten sich, das Kulturleben blühte auf und innovative Firmen betraten die internationale Bühne. Autos von Škoda oder Schuhe von Bat’a wurden in aller Welt bekannt. Ab Ende September 2018 zeigt das Technische Nationalmuseum in Prag bekannte Produkte „Made in Czechoslovakia“. Tatra Kopřivnice – älteste Automobilfabrik in Mitteleuropa Es ist Mai 1898 – in der Stadt Kopřivnice wird die Produktion des Modells NW Präsident aufgenommen – des ersten serienmäßig hergestellten Automobils auf dem Gebiet Österreichs-Ungarns und eines der ersten Automobile weltweit. Und gleich machte sich das Automobil auf eine lange Reise. Von 21. bis 22. Mai 1898 absolvierte es eine Werbefahrt auf eigener Achse von Kopřivnice in Nordmähren bis nach Wien. Die vier Insassen legten die 328 km lange Strecke in 14,5 Stunden reiner Fahrzeit mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 22,62 km/h zurück. Tatra Kopřivnice ist die drittälteste Automobilfabrik der Welt, deren Produktion ohne Unterbrechung bis heute läuft. Die Wurzeln des Betriebs reichen bis ins Jahr 1850 zurück, als Ignaz Šustala ein kleines Familienunternehmen gründete, wo Pferdekutschen und -wagen hergestellt wurden. Das Unternehmen wuchs rasant und nahm schrittweise auch neue Verkehrsmittel in die Produktion auf – im Laufe des Jahres 1882 wurden die ersten 15 Eisenbahnwaggons hergestellt und zwei Jahre später liefen einer der ersten Personenkraftwagen im Mitteleuropa (Automobilmodell Präsident) sowie der erste Lastwagen vom Band. Im Jahr 1919 tragen die Fahrzeuge erstmals die Aufschrift TATRA. In der Zwischenkriegszeit wurde die Produktion um motorisierte Eisenbahnwaggons und sogar um Flugzeuge erweitert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik verstaatlicht und in Tatra Nationalbetrieb umbenannt. Der Produktionsschwerpunkt wurde auf Motorfahrzeuge, Motoren und Zubehör verlegt. Doch das Flagschiff dieses Zeitraums war der legendäre Lastwagen TATRA 111, der bis 1962 hergestellt wurde. Das Tatra-Museum in Kopřivnice Im Tatra-Museum in Kopřivnice (Nesselsdorf) erwarten Sie beeindruckende Ausstellungsstücke der gleichnamigen legendären Automarke. Den Ruhm der Automobilmarke Tatra verbreiteten auch die sportlichen Erfolge. Die Lastwagen eroberten die Welt dank den Erfolgen bei Rallyes, und das insbesondere beim schwersten Autorennen – der Rallye Dakar. Falls Sie die Geschichte der Tatra Automobilfabrik begeistert hat, dann besuchen Sie das Technisches Museum Tatra direkt in Kopřivnice in Nordmähren. Im Museum sind 60 Automobile, unzählige Modelle, Motoren und Weltraritäten ausgestellt. Die Ausstellung beherbergt 7 mehrsprachige Video-Boxen, dank welcher Sie alles erfahren, was Sie rund

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Schon vor über 80 Jahren gab es eine Expressverbindung zwischen Prag und Bratislava. Der vierachsige Triebwagen, der 1936 in der Tatra-Fabrik in Kopřivnice in nur zwei Exemplaren hergestellt wurde trug im Dienste der Tschechoslowakischen Staatsbahnen die Baureihennummer M 290.0. Die Fabrikbezeichnung des Triebzuges ist Tatra T 68. Wegen der für damalige Verhältnisse vergleichsweise hohen Geschwindigkeit zwischen Bratislava und Prag erhielt er den Spitznamen „Slovenská strela (slowakische Rakete)“. Erstmals fuhr der Triebwagen am 13. Juli 1936, die Fahrzeit der slowakischen Raketen betrug 4 Stunden und 51 Minuten, einschließlich des 35-minütigen Stopps in Brünn. Später verkürzte sich die Fahrzeit sogar auf 4 Stunden und 18 Minuten (nur zum Vergleich: heute benötigen EC-Züge für die gleiche Strecke 3:57 Stunden).


Die Tschechische Staatsbahn ČD gewährt ab 1. September Rabatte für Schüler, Studenten und Senioren ab 65 Jahren. Um 75% ermäßigte Tickets können für den Binnenverkehr in der 2. Klasse in Tschechien für Bahn und Busse (Vororte-, Regional- und Fernverkehr außer Stadtverkehre) an Schaltern der ČD oder im eshop ČD auf www.cd.cz gekauft werden.

Nationaler Eisenbahntag 2018

um die Automobilmarke Tatra und ihre Geschichte interessiert. Das Museum bietet auch spezielle Rundgänge für Sehbehinderte und Kinder an. Škoda Auto: Von Fahrrädern zum weltberühmten Automobilhersteller Die Aktiengesellschaft Škoda Auto a.s. ist heute nicht nur der größte tschechische Automobilhersteller, sondern auch der größte tschechische Exporteur und einer der größten tschechischen Arbeitgeber. Mit ihrer mehr als 120-jährigen Herstellungstradition zählt Škoda zu einer der ältesten Automobilmarken der Welt – und am Beginn dieser Erfolgsgeschichte standen die beiden Radfahrer Václav Laurin und Václav Klement. Fahrräder, Motorräder und Autos Die lange Geschichte des größten tschechischen Automobilherstellers begann am Dienstag, dem 17. Dezember 1895, als die beiden begeisterten Radfahrer – der Mechaniker Václav Laurin und der Buchhändler Václav Klement – in Mladá Boleslav ein kleines Unternehmen für die Herstellung von Fahrrädern gründeten. Sie nannten es Laurin & Klement. Bereits vier Jahre später nahmen sie die Herstellung von Motorrädern der Marke Slavia auf und wurden so zur ersten Motorradfabrik in Österreich-Ungarn und Deutschland. Im Jahr 1905 ging das erste Automobilmodell Voiturette A in die Produktion, das zum Verkaufsschlager wurde und die Fabrik an die Spitze der Automobilindustrie katapultierte. Nach dem Ersten Weltkrieg trugen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und zum Beispiel auch Flugzeugmotoren den Markennamen Laurin & Klement. Emil Škoda übernimmt das Ruder Im Jahr 1925 holte sich die renommierte Fabrik einen starken Investitionspartner an Bord, den Pilsner Maschinenbaukonzern Škoda. Beide Gründer verkauften ihre Anteile und übergaben das Ruder an Emil Škoda. Dank Škodas Geldspritze wurde die Fabrik in Mladá Boleslav saniert und die Fließbandproduktion eingeführt. In Laufe weniger Jahre stieg der Automobilhersteller im Bereich des Absatzes zur Nummer Eins auf und Ende 1936 war Škoda eine moderne Automobilfabrik, die Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Omnibusse und Oberleitungsbusse herstellte. Nach dem Krieg wurde das Maschinenbauimperium von Škoda verstaatlicht und in einzelne Sparten aufgeteilt. Die heutigen Giganten Škoda Transportation, die immer noch in Pilsen ihren Sitz hat, und Škoda Auto, deren Sitz Sie in Mladá Boleslav ca. 50 km nordöstlich von Prag finden, entstanden durch die Abspaltung von der Škoda Fabrik. Geschichte mit Benzingeruch Im April 1991 erlebte Škoda eine weitere wichtige Verschmelzung – diesmal mit dem deutschen Giganten Volkswagen. Drei Jahre später feierte man das einmillionste hergestellte Automobil. In den ehemaligen Produktionshallen in Mladá Boleslav, wo bis 1928 Automobile hergestellt wurden, siedelt heute das Škoda Auto Museum. Dieses präsentiert die ganze Geschichte hinter dieser Marke sowie die Geschichte des Automobilherstellers, und Sie können sich aus nächster Nähe die einzigartigen historischen Modelle ansehen.

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Dieses Jahr lädt die Stadt Budweis im Südböhmen zum nationalen Eisenbahntag ein. Die schon traditionelle Feier der Eisenbahntechnik findet am 22. September im Depot für Schienenfahrzeuge statt. Das Programm wird ebenso wie letztes Jahr in 3 Themenbereiche geteilt sein. Zum Höhepunkt gehört alljährlich die abendliche Lichtshow mit historischen Lokomotiven. Der Eintritt ist kostenfrei ebenso wie der Tag der offenen Tür im Heizkraftwerk Budweis und bei den örtlichen Verkehrsunternehmen. Die Welt der Veränderung ist im Bahnhof Budweis zu finden. Hier erwartet Sie der der modernisierte Pendolino und für die Ausfahrten in die Umgebung steht die beliebte Zugeinheit Railjet zur Verfügung. Im Rahmen des Nationalen Eisenbahntages 2018 werden am 22. September drei Sonderzüge abgefertigt. Zwei Sonderzüge fahren von Prag Hauptbahnhof nach Budweis und zurück, genauer gesagt, SuperCity Pendolino (Prag-Budweis) und Railjet (Prag-Pilsen-Budweis). Ein Sonderzug kommt sogar aus der österreichischen Stadt Linz. Diese Zugverbindung ist jedoch komplett in der Kompetenz des österreichischen Verkehrsunternehmens ÖBB, das auch für die Platzreservierung und Fahrkartenverkauf verantwortlich ist. Wir können jedoch verraten, das es sich um einen ÖBB-CityJet handeln wird und dieser Zug auch während der Veranstaltung und bis zu seiner Abfahrt im Areal des Bahnhofs Budweis ausgestellt wird. Im September können die Eisenbahnfans nicht nur den Nationalen Eisenbahntag in Budweis besuchen, sondern auch regionale Eisenbahnfeste in 8 anderen Städten in Tschechien. www.denzeleznice.cz

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Tschechisches Glas: Eine Tradition, die die Welt erobert hat Traditionelles tschechisches Glas hatte in der Welt immer noch einen guten Klang. Wenn Sie tschechisches Glas lieben, sollten Sie diese Produktionsstätten in der Region Liberec (Reichenberg) auf alle Fälle besuchen. Sie können nicht nur das einzige tschechische Museum für Glas und Bijouterie, die Herstellung von mundgeblasenem und handgeschliffenem Glas, aber auch das reinste Kristall in der Tschechischen Republik sehen. Eine Studie der Universität in Liberec bestätigt: „Die böhmische Glasindustrie ist nach schweren Einbrüchen wieder im Aufwind. Die Glashütte Novosad – Harrachov ist die älteste private funktionierende Glashütte in Böhmen. Sie wurde vor 1712 auf dem Herrschaftsgut Jilemnice der Grafen Harrach gegründet und hier blieb die traditionelle Produktionsweise erhalten. Im Jahre 2002 wurde eine Mini-Brauerei mit einem Restaurant direkt auf dem Glashüttengelände gebaut, von hier aus gibt es einen Blick in die Glashüttenhalle mit den Öfen. Nový Bor finden Sie in Nordböhmen unweit von Česká Lípa. Die Stadt hat dank der Glasproduktion nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im Ausland einen guten Ruf. Der hiesige Betrieb Crystalex stellt Gebrauchsglas her. Crystalex ist der größte heimische und ein führender internationaler Hersteller von Trinkglas. Die Glasprodukte dieser Glashütte können Sie in 60 Ländern auf der ganzen Welt kaufen. Dass Nový Bor eine Stadt des Glases ist bestätigt auch die Tatsache, dass es hier mehrere Glasmacherschulen gibt. In Nový Bor können Sie auch das Spezialitätenrestaurant Ajeto besuchen, das mit einer Glasmacherwerkstatt verbunden ist. Das einzigartige Restaurant wurde von weltberühmten tschechischen bildenden Künstler und Architekten Bořek Šípek entworfen. Die Glashütte Floriánova huť in Častolovice wurde 1996 gegründet. Nach zwei Jahren Bauzeit und Vorbereitung wurde mit der Produktion von mundgeblasenem Glas begonnen. Man spezialisierte sich auf Qualitäts- Schmelzglas und die alten Techniken der Produktion. Heute wird Glas nicht nur für Designer aus der Tschechischen Republik, sondern auch aus der ganzen Welt, hergestellt. Erstaunliche ist, dass durch Glasmacher hier ausschließlich handgemachte Glas, ohne die Hilfe von Maschinen, gefertigt wird. Tradition, Schönheit, Zerbrechlichkeit, Geschicklichkeit, Schweiß und Mühe – diese Attribute zeichnen eben die Fertigung durch eine Person und nicht durch eine Maschine besonders aus.

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Tomáš Baťa, Schuster, Unternehmer und Visionär Vor mehr als 140 Jahren wurde Tomáš Baťa geboren, der das Gesicht einer mährischen Stadt, die Trends der Schuhmacherindustrie und auch die Prinzipien des erfolgreichen Managements änderte. Schauen Sie sich Ihre Schuhe an.... Wenn darauf die Marke Baťa steht, tragen Sie an den Füßen ein Produkt, deren Geschichte bis in die Monarchie Österreich-Ungarn des Jahres 1894 zurück reicht. Der Junge Schuhmacher Tomáš Baťa hat damals in Zlín gemeinsam mit seinem Bruder und seiner Schwester eine Schuhmacherfirma gegründet, die innerhalb einiger Jahrzehnten auf vier Kontinenten Fuß fassen konnte und heute können Sie die Schuhe von Baťa in Dutzenden Städten auf der ganzen Welt kaufen. Baťa´s Schuhe Der junge Schuhmacher Tomáš Baťa war ein bisschen ein Rebell. Er stammte zwar aus einer Familie, die sich mit der Schuhmacherei schon seit Jahrzehnten beschäftigte, mit 16 Jahren ließ er sich jedoch bei einer Firma, die Schuhmachermaschinen herstellte, beschäftigen. Das gefiel jedoch weder seinem Vater noch der Firma, die ihn beschäftigte, so dass sie ihn bald wieder entließen, da sie sich vor der Konkurrenz fürchteten. Das hat ihn nicht aufgehalten

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und mit der Hilfe seiner Geschwister gründete er im Jahre 1894 seine eigene Schuhmacherfirma. Der ersten große Krise konnte Tomáš Baťa mit den sogenannten „Baťovky“, d.h. Schuhen, die statt aus Leder vor allem aus dem viel billigeren Leinen hergestellt wurden, trotzen. Von seinem Aufenthalt in Amerika brachte Tomáš Baťa neue Impulse für seine Geschäftstätigkeit mit. Dazu brauchte er immer mehr Arbeiter, die jedoch in der kleinen Stadt im Osten Mähren keine Wohnmöglichkeiten hatten. Tomáš Baťa hat es so gelöst, dass er für sie Häuser baute und ebenfalls die Infrastruktur von Zlín veränderte. So entstanden funktionalistische Bauten und Zlín, das sich langsam zu einer in Garten eingebetteten Industriestadt veränderte, erlebte seine berühmteste Zeit. Das Funktionalismus in Zlín verzauberte auch den weltberühmten Architekten Le Corbusier, der sich darüber dahingehend äußerte, dass es sich um einen der heißen Orte der neuen Welt handeln sollte.

Tomáš Baťa starb bei einem Flugunglück im Jahr 1932. Während der 56 Jahre seines Lebens konnte er ein Schuhimperium aufbauen, und bis heute leuchtet das rote Logo der Firma Baťa auf tausenden Geschäften in dutzenden Städten in der ganzen Welt. Über seine Modelle und die Geschichte des Schuhmacherhandwerkes erfahren Sie mehr im Schuhmuseum in Zlín.

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Baťa´s Schuhabdruck in Mähren und auch in der Welt Baťa dachte auch an weitere wichtige Aspekte der Geschäftstätigkeit. Typisch ist zum Beispiel seine Preisbildung. Er nutzte die Tatsache, dass für unsere Geldbörse annehmbarer ist, wenn auf dem Preisschild 999 statt der Zahl 1.000 steht. Dieser Trick wird heute in der ganzen Welt verwendet. Tomáš Baťa unterschätzte auch die Werbung nicht und so ließ er in Zlín Filmateliers bauen, die bald nicht nur Schuhwerbung produzierten, sondern auch ganze Spielfilme gedreht. Auch deshalb kann heute die Stadt Zlín regelmässig ein Filmfestival veranstalten. Ein weiterer Beitrag zur Entwicklung ist auch der Bata-Kanal, den die Firma nach dem tragischen Tod seines Gründers erbauen ließ. Die Wasserstraße trägt seinen Namen, heute führt ein schöner Radweg entlang des Kanals. Ein Symbol des Baťa-Reiches ist auch ein Wolkenkratzer in Zlín, der nach der Straßennummer als „Einundzwanziger“ bezeichnet wird. Das Gebäude ließ Tomas Stiefbruder Jan Antonín Baťa nach dem amerikanischen Vorbild bauen, Batas Wolkenkratzer war seinerzeit das zweitgrößte Gebäude in Europa.

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Kulturherbst in München Jetzt ist das Oktoberfest in aller Munde, aber schon in wenigen Wochen zeigt sich die Stadt wieder von ihrer kulturellen Seite. Während des Kulturherbstes, vom 8. Oktober bis zur Vorweihnachtszeit, bietet München besonders viele inspirierende Kunst- und Kulturveranstaltungen. Außergewöhnliche Frauen prägen in diesem Jahr zahlreiche Events.

Tipp: Bahnanreise nach München Die ÖBB bringen Sie mit dem railjet in 3:59 Stunden direkt vom Hauptbahnhof Wien nach München. Kosten für eine Person, 2. Klasse: € 99,20. www.oebb.at Günstiger geht’s mit einer Kombination aus Westbahn und BOB mit einmal Umsteigen in Salzburg. Reisezeit 4:38 (inklusive Umstiegszeit in Salzburg), Kosten für eine Person € 53,90 (ohne Westbahn-Ermäßigung und einem Bayern-Ticket). Bei 2 Personen liegen die Kosten sogar nur bei € 44,40. Alle Angaben ohne Gewähr, Preis pro Richtung. www.westbahn.at www.meridian-bob-brb.de

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Der Münchner Kulturherbst ist ein schöner Anlass für Gäste in das Leben und die Atmosphäre der bayerischen Landeshauptstadt einzutauchen. 2018 findet die erste Ausgabe von Various Others statt, einer Kooperation zwischen Galerien, Off-Spaces und Museen. Die teilnehmenden Galerien und Projekträume haben hierfür internationale Partner-Galerien eingeladen ein Ausstellungsprojekt in München zu realisieren. Die Museen bieten ein umfangreiches inhaltliches Programm mit internationalen Gästen, das von Künstlergesprächen und Konzerten bis zu Vorträgen reicht. Jutta Koether und Sophie Calle gehören zu den Künstlerinnen, die live vor Ort zu erleben sind. Das gesamte Veranstaltungsprogramm dauert bis zum 21. Oktober 2018. Lebendige Geschichte genießen Münchner und Gäste während der Residenzwoche vom 13. - 21. Oktober 2018. Dann bieten KlassikKonzerte, Vorträge und Sonderführungen im Stadtschloss einen Einblick ins königliche München. In diesem Jahr gibt es besonders viel Neues zu entdecken, denn im Sommer 2018 wurde der große Trakt des Königsbaus nach zehnjähriger Renovierung wiedereröffnet. Nun sind auch die Prunkräume von Königin Therese wieder zugänglich. Vom 17. bis 21. Oktober 2018 findet sich bei der internationalen Kunstmesse Highlights die Top-Liga des Kunsthandels in der Residenz ein. Als Neuaussteller dabei sind zum Beispiel die zwei Gründerinnen der Galerie Kovacek und Zetter aus Wien, die sich auf österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts spezialisiert haben. Einen Einblick in die Galerieszene Münchens bietet auch die Veranstaltung Plateau München. Über 50 Galerien öffnen dafür am 19. Oktober bis 21 Uhr und am 20. Oktober von 11 bis 18 Uhr ihre Pforten. Mit Ausstellungen, Künstlergesprächen, Lesungen und geführten Rundgängen stellen sie die Galerieszene Münchens vor. Bereits zum 20. Mal findet am 20. Oktober 2018 die Lange Nacht der Münchner Museen statt. Über 90 Museen, Sammlungen und Galerien bieten Nachtschwärmern neben den laufenden Ausstellungen Sonderaktionen wie Konzerte, Führungen, Installationen und Performances. Besonders lohnend ist in diesem Jahr ein Besuch der Alten Pinakothek mit ihrer bedeutenden Sammlung europäischer Gemälde des 14. bis 18. Jahrhunderts und des Bayerischen Nationalmuseums mit seinen Schätzen aus dem Barock und Rokoko. Beide präsentieren sich nach umfangreichen Renovierungen in neuem Glanz. www.muenchner.de/museumsnacht Das Filmschoolfest vom 18. bis 24. November 2018 ist der Treffpunkt internationaler Regie-Stars von morgen. Auch die Oskar-Preisträgerin Karoline Link präsentierte hier ihre ersten Kurzfilme. 46 Werke von Filmhochschulen aus aller Welt werden dieses Jahr im Filmmuseum München gezeigt. Das Literaturfest vom 14. November bis 2. Dezember 2018 ist ein besonderer Leckerbissen für Bibliophile. Büchner-Preisträger Jan Wagner kuratiert das diesjährige Fest unter dem Motto „Schönes Babel. Europäische Lektüren“. Über 80 internationale Autorinnen und Autoren lesen in München aus ihren Werken. www.literaturfest-muenchen.de www.einfach-muenchen.de/kulturherbst

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Die neuen offiziellen Gästekarten der Landeshauptstadt, die München Card und der München City Pass, sind ideale Begleiter für den Kulturherbst. 80 Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Freizeitangebote sind darin enthalten, darunter alle städtischen, staatlichen und viele weitere große Museen. Die München Card bietet bei einem Preis ab € 9,90 Rabatte für die Angebote, der München City Pass kostet ab € 39,90 und ermöglicht freien Eintritt. In beiden Fällen ist die Fahrt mit den Nahverkehr inklusive, die Fahrt vom und zum Flughafen ist bei der Option „Gästekarte Gesamtnetz“ beinhaltet. www.einfach-muenchen.de/ gaestekarten


Wo finden Genussmenschen das Besondere? Im „der bircher“ im Südtiroler Sterzing. © APT Valsugana

Das Beste aus Trauben, Äpfeln und Kastanien Herbstzeit ist Genusszeit und von September bis Oktober geht es deshalb im Trentino kulinarisch hoch her: Weinlese, Apfelernte und viele Feste rund um regionale Köstlichkeiten. Los geht es mit dem „DiVin Ottobre“, dem „göttlichen Oktober“, einer Veranstaltungsreihe der Initiative „Straße des Weins und des Geschmacks“. Auf dem Programm stehen Wanderungen durch die Weinberge, Radtouren durch die herbstlichen Wälder und natürlich zahlreiche Gelegenheiten, um regionale Köstlichkeiten und lokale Weine zu probieren. Weitere Informationen unter www.tastetrentino.it. Neu ist außerdem die Initiative „Vigne & Vignaioli“, zu deutsch „Weinberge & Winzer“. Diese bietet an den vier Wochenenden im Oktober die Gelegenheit vier verschiedene Weinregionen mit allen Sinnen zu erkunden. Bereits zum 61-sten Mal findet in Verla di Giovo im Val di Cembra vom 21. bis zum 23. September das “Traubenfest” statt. Das traditionsreichste Weinfest der Region bietet eine Parade, Wettkämpfe, Aufführungen, Musik und natürlich Wein, der in dem Tal eine jahrhundertealte Tradition hat. Der Marzemino ist das Symbol der Region Vallagarina und ihm sind im Oktober ebenfalls viele Feste gewidmet: Los geht’s mit den Veranstaltungen von “A tutto marzemino” vom 5. bis zum 14. Oktober. Im Dorf Besenello steht der “Göttliche Herbst”, der “Autunno Divino”, vom 12. bis zum 14. Oktober an, wo das Ende der Traubenlese gefeiert wird. Äpfel und Kastanien im Mittelpunkt Vom 13. bis zum 14. Oktober wird in Cles im Val di Non “Pomaria” gefeiert, das Fest des Apfels. Bei dem Festival dreht sich alles um die Apfelernte, leckere Apfelrezepte und die verschiedenen Apfelsorten. In Herzen des Dorfes finden sich zahlreiche Probierstände und bei geführten Touren geht es hinaus in die Apfelgärten. Die Äpfel aus dem Val di Non wurden mit dem DOP-Siegel ausgezeichnet, dem italienischen Siegel für Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Bei den Genüssen des Herbstes dürfen auch die Maronen nicht fehlen. In Albiano im Val di Cembra steht das “Castagnada Biana Festival” vom 19. bis 21. Oktober vor der Tür. In Castione di Brentonico, im Naturpark Monte Baldo, stehen vom 20. bis zum 21. Oktober die DOP-Kastanien vom Brentonico-Plateau im Mittelpunkt und in Roncegno Terme steht am letzten Oktoberwochenende vom 27. bis zum 28. in den Straßen des Dorfes zum 39-sten Mal die “Festa della castagna” (Kastanienfestival) auf dem Plan. www.visittrentino.info/de/erleben/herbst-special Achte internationale UNESCO Konferenz Vom 11. bis zum 14. September 2018 fand in Madonna di Campiglio in der italienischen Region Trentino die achte internationale UNESCO Konferenz „Global Geoparks“ statt. Im Herzen des Adamello-Brenta Geoparks versammelten sich zu der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz mehr als 1.000 Delegierte aus der ganzen Welt. Im Rahmen der Konferenz fanden thematische Workshops und Seminare sowie zahlreiche Veranstaltungen statt, die die Teilnehmer mit der lokalen Kultur und Tradition des Trentino vertraut machten. www.campigliodolomiti.it/ggn2018

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„der bircher“ bietet 16 schicke und voll ausgestattete Ferienwohnungen unter einem Dach, jede kombiniert in perfekter Symbiose Südtiroler Tradition mit modernem Zeitgeist. In diesem individuellen Refugium für Jedermann genießt man den Tag mit der Freiheit tausender Möglichkeiten - Entschleunigung und persönliche Auszeit inklusive. 08:00 Uhr morgens Der Duft von Selbstgebackenem liegt in der Luft. Es wartet eine Lieferung voller Leckereien, frisch zubereitet im hauseigenen Café „moidls lokäischn“. Perfekt für ein Frühstück im Bett. Vormittags Auf geht’s den Wald hinauf, überall bunt gefärbte Blätter. Die Umgebung Sterzings ist gespickt mit traumhaften Wanderrouten, von Familienwegen bis zu hochalpinen Pfaden. Und morgen geht’s aufs Rad. Die eindrucksvollen Pässe nahe des „der bircher“ sind die perfekten Herausforderungen, um die ausleihbaren E-Bikes zu testen. Sobald die ersten Schneeflocken fallen, verwandeln sich Bergmassive in paradiesische Skigebiete, mit vielen Möglichkeiten den Einkehrschwung zu üben. Skiverleih und Skischulen – alles in unmittelbarer Nähe zu finden. Wie wär’s mit der weltbekannten Sellaronda, der Umrundung des Sellastocks auf Skiern? Natürlich kommen auch Rodelgaudi, Langlaufloipen und Schneeschuhwandern nicht zu kurz. Nachmittags Nach unvergesslichen Momenten endlich wieder im „der bircher“ angekommen. Jetzt ruft der Hunger, also ab in „moidls lokäischn“. Das Café bietet nicht nur einen leckeren Start in den Tag, auch Mittagessen und Nachmittagsjausen können hier genossen werden. Für den süßen Gusto gibt es zum Kaffee hausgemachten Kuchen. www.der-bircher.it

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Was ist DiscoverEU? Bist du 18 Jahre alt? Auf der Suche nach Abenteuern? Dann mach dich bereit für eine Entdeckungsreise durch Europa: Mit der Initiative DiscoverEU bietet die Europäische Union jungen Menschen die Möglichkeit, durch Europa zu reisen. Die erste Bewerbungsrunde im Juni 2018 ist vorbei und die Begeisterung unter den europäischen Jugendlichen war enorm. Nicht weniger als 100.480 junge Bürgerinnen und Bürger haben sich um einen DiscoverEU-Travel-Pass beworben! Die 15.000 Jugendlichen, die das Quiz erfolgreich beantwortet haben und in der Stichfrage die beste Schätzung abgegeben haben, haben die Travel-Pässe gewonnen. Im Herbst dieses Jahres findet eine zweite Bewerbungsrunde statt und gibt einer neuen Gruppe von jungen Menschen die Chance auf einen Travel-Pass. Wenn du in der ersten Runde keinen Travel-Pass erhalten hast, hast du in der zweiten Runde die Chance, einen Pass zu gewinnen. Weitere Informationen werden in Kürze auf dem Europäischen Jugendportal und in den sozialen Medien veröffentlicht. europa.eu/youth/discovereu_de Das ist deine Chance, um die Vorteile der Reisefreiheit zu nutzen, Europas Vielfalt zu erleben, seinen kulturellen Reichtum zu genießen, neue Freundschaften zu schließen und dich selbst besser kennenzulernen. Europas kulturelles Erbe kann vielerlei Formen annehmen. DiscoverEU ist eine großartige Gelegenheit, zu entdecken, was Europa zu bieten hat. Besuche zum Beispiel die Kulturhauptstadt Europas (weißt du, welche Stadt in diesem Jahr die Ehre hat, diesen Titel zu tragen?). Indem du unser kulturelles Erbe erkundest, kannst du Europas Einheit und Vielfalt entdecken und ein interkulturelles Gespräch über unsere Gemeinsamkeiten beginnen. Es gibt so viel zu entdecken! Strecke machen wirst du vor allem mit dem Zug und dabei Europas Vielfalt mit ihren atemberaubenden Städten und Landschaften kennenlernen. Mit dem Travel-Pass darfst du aber auch Busse oder Fähren benutzen, damit du bis in die hintersten Winkel unseres Kontinents vordringen kannst. In Ausnahmefällen und wenn keine anderen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, sind sogar Flugreisen erlaubt. So können auch junge Menschen teilnehmen, die in entlegenen Gebieten oder auf Inseln leben.

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Per Interrail-Ticket in die Arbeitswelt Ohne Interrail wäre ich vielleicht nicht hier. Europa selbst zu erleben, auf den harten Bänken der zweiten Klasse in den Regionalzügen Nordportugals und Südirlands, hat mir als 17-jährigem Schüler ganz neue Perspektiven eröffnet. Durch dieses kleine Abenteuer bekam ich den Mut für spätere größere Abenteuer. Vor allem auch für Abenteuer in der Arbeitswelt, von denen ich bis heute profitiere. Daher ist unsere Initiative „DiscoverEU“, die 30.000 Jugendlichen durch ein Zugticket Europa eröffnen soll, nicht nur ein Weg, die Vielfalt und den kulturellen Reichtum der EU zu entdecken und im Idealfall eine europäische Identität zu entwickeln. „DiscoverEU“ ist auch – ähnlich wie Erasmus, das EU-Mobilitätsprogramm für Studierende und Lehrlinge Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in – ein Instrument im Kampf gegen die Österreich Jugendarbeitslosigkeit: Wer selbständig in die Welt hinauszieht – und sei es nur für ein paar Wochen mit der Bahn – kommt mit einigen der Soft-Skills zurück, die Arbeitgeber heute suchen. Zugtickets sind ohnehin nicht das einzige Instrument, das die EU gegen Jugendarbeitslosigkeit in die Hand nimmt: Jugendgarantie, Erasmus, Europäischer Sozialfonds, das Europäische Solidaritätskorps – all das hilft unseren Mitgliedstaaten dabei, junge Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Doch Europa kann eben nur Hilfestellung leisten, denn vergessen wir eines nicht: Es sind zunächst die Staaten selbst – und nicht die EU – die in der Verantwortung stehen. Die großen Unterschiede bei den Beschäftigungszahlen Jugendlicher sind der Beleg dafür, dass einigen – wie zum Beispiel Österreich – dies bisher viel besser gelungen ist als anderen. Daher ist es auch so wichtig, dass sich die EU-Jugendminister am Montag, 03. September 2018, in Wien im Rahmen der österreichischen Ratspräsidenschaft wieder zu diesen Themen ausgetauscht haben. Zentrales Element der gemeinsamen europäischen Strategie für bessere Berufsaussichten junger Menschen ist die Jugendgarantie. Seit 2014 haben mehr als 14 Millionen junge Menschen über unser Jugendgarantie-Programm einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz, ein Praktikum oder eine Weiterbildung gefunden. Bei immer noch über 15 % Jugendarbeitslosigkeit gibt es allerdings keinen Anlass, die Hände in den Schoß zu legen. Daher hat die EU-Kommission die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen aufgestockt: Bis 2020 wollen wir eine Millionen junge Menschen zusätzlich fördern. Mit Blick auf den künftigen langfristigen EU-Haushalt regt die Kommission zudem an, dass Mitgliedstaaten mit besonders hoher Jugendarbeitslosigkeit mindestens zehn Prozent ihrer Mittel aus dem nächsten Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) gezielt zur Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen einsetzen. Die Kommission will junge Menschen aber auch breiter fördern: Wir haben das Europäische Solidaritätskorps eingerichtet, damit sie einen Freiwilligendienst leisten, ein Praktikum absolvieren oder sich in Projekten daheim oder im Ausland engagieren können. Im Rahmen des Erasmus-Programms können bereits seit langem Millionen junge Europäer im Ausland studieren oder ihre berufliche Ausbildung verbreitern. Erst unlängst haben wir daher vorgeschlagen, die Erasmus-Mittel im nächsten Haushaltsrahmen auf 30 Mrd. Euro zu verdoppeln. Weil Geld allein nicht genügt, soll die neue EU-Jugendstrategie jungen Menschen auch mehr Gewicht bei der Gestaltung der EU-Politik verleihen. Doch Gestaltungswille setzt Selbstbewusstsein voraus, genauso wie der Wille zum Erfolg in der Arbeitswelt. Praktika, Ausbildung, Studium und auch Zugreisen im europäischen Ausland helfen, dieses Selbstbewusstsein zu stärken. So wird die Bahnfahrkarte bei so manchem dann zum Ticket Richtung Arbeitswelt. Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in Österreich

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#NASICHER.at

Wir bilden Österreichs Zukunft aus Abwechslungsreich, vielfältig, zukunftssicher: Österreichweit bieten die ÖBB jungen Menschen 22 Lehrberufe mit den besten Arbeitsplatzchancen. Kaum ein anderes Unternehmen bietet mit 22 Lehrberufen eine derartige Vielfalt an Karrierechancen. Zudem genießen die ÖBB als Karrierestation einen hervorragenden Ruf: Über 98 Prozent der ÖBB-Lehrlinge schließen ihre Lehre positiv ab, mehr als 60 Prozent sogar mit Auszeichnung oder gutem Erfolg. Und bei fast jedem Berufswettbewerb räumen ÖBB-Lehrlinge Preise und Auszeichnungen ab. Kein Wunder, dass ein Ausbildungsplatz bei den ÖBB begehrt ist. Während andere Unternehmen und Branchen aktiv nach Lehrlingen suchen müssen, bewerben sich bei den ÖBB pro Jahr über 3.000 junge Menschen, 500 davon werden alljährlich im September neu aufgenommen. Die ÖBB sind damit insgesamt der zweitgrößte Ausbildungsbetrieb Österreichs und bei technischen Berufen sogar der größte. Von den 1.900 Lehrlingen werden rund 1.700 in technischen Berufen respektive in den ÖBB-Lehrwerkstätten ausgebildet. Mit einer 50 Mio. Euro schweren Lehrlings- und Fortbildungsoffensive des Konzerns wird die Ausbildung – insbesondere jene im technischen Bereich – noch einmal deutlich aufgewertet. Grund dafür ist, dass die ÖBB in Zukunft die meisten von ihr ausgebildeten Arbeitskräfte selbst brauchen. Heute sind es rund 60 Prozent der AbsolventInnen einer Lehre bei den ÖBB, die im Konzern bleiben, 2020 soll diese Quote bei beachtlichen 80 Prozent liegen. Denn 2020 werden über 1.000 MitarbeiterInnen vor der altersbedingten Pensionierung stehen, der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wird also dementsprechend hoch sein. Die Bahn wird immer weiblicher Erfreulich positiv entwickelt sich der Anteil der weiblichen Lehrlinge. Während traditionell die Frauenquote unter den Mobilitätskaufleuten von Personenverkehr oder Postbus und den Speditionskaufleuten der Rail Cargo Group hoch ist, sieht man zunehmend auch unter den Gleisbautechnikern oder in der Maschinenbautechnik immer mehr junge Frauen. 17 Prozent der ÖBB-Lehrlinge sind weiblich und fast die Hälfte davon lässt sich mittlerweile in technischen Berufen ausbilden. Eine Quote, die bis 2020 auf 20 Prozent gesteigert werden soll. Lehre mit Matura sehr gefragt Die Lehre und Matura bietet eine praxisorientierte Ausbildung mit zweifachem Abschluss, Lehrabschluss und Matura. Sie kann bei jedem Lehrberuf auf eigenen Wunsch nebenbei gemacht werden. Wenn man die Lehre und Matura in der Tasche hast, kann man viele Karrierewege einschlagen. Sogar bis in Vorstand der ÖBB, wie ein Beispiel zeigt. Die ÖBB bieten dafür interessante Möglichkeiten, übernehmen im Rahmen der Ausbildung teilweise die Kosten und fördern gute Schulleistungen durch Prämien. Man kann die Matura auch in Form einer Abend-HTL machen.

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Unlängst haben die ÖBB ihre neue Lehrlingskampagne unter dem Motto #NASICHER präsentiert. Bereits 2017 entstand die Idee, den Auftritt beim Lehrlingsrecruiting neu zu gestalten. Dafür wurde zunächst eine eigene Lehrlingsstudie von tfactory erstellt, um noch besser über die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe Bescheid zu wissen. Die ÖBB-Lehrlingsstudie hat gezeigt, dass sich Jugendliche eine gute Ausbildung mit Aussicht auf einen sicheren Job, faire Lehrlingsentschädigung und eine gute WorkLife-Balance wünschen. Die Ergebnisse der Studie boten den ÖBB somit eine wissenschaftliche Basis für die weitere Arbeit an der Kampagne. Was steckt hinter der Kampagne Die Kernidee der Kampagne ist, dass man zuerst zuhören muss, um verstehen zu können. Und genau das macht die Kampagne: Sie greift relevante Fragen der Jugendlichen auf und liefert eine klare Antwort. Eine Lehre bei den ÖBB ist sicher die richtige Wahl. Oder anders formuliert: #NASICHER. Dieses Frage-Antwort-Muster zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Kampagne, die potenziellen Lehrlinge bekommen so Antworten auf ihre wichtigsten Fragen, wie etwa: GIBT’S DAS: EINE TECHNISCHE LEHRE MIT TOLLEN AUFSTIEGSCHANCEN? #NASICHER, oder GIBT’S DAS: EINE KAUFMÄNNISCHE LEHRE, DIE SPASS MACHT? #NASICHER. Die Schwerpunkte der Kampagne liegen auf der Schaffung einer eigenen Corporate Identity für das Lehrlingsrecruiting, modernes, zeitgemäßes und zielgruppenadäquates Design und das Hervorheben jener Punkte, die Lehrlingen wichtig sind, wie etwa die Höhe der Lehrlingsentschädigung, dass die Ausbildung Zukunft hat oder Benefits wie Lehre und Matura oder Freifahrten. Die Kampagne setzt dabei auf Printschaltungen in den österreichischen Tageszeitungen sowie auf spezielle Jugendmagazine. Im Online-Bereich werden Jugendliche mit digitaler Werbung auf Facebook und Instagram erreicht. Außerdem werden die Jugendlichen mit animierten Stop-Trick Videos in Form von Pre-Rolls auf youtube angesprochen. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen neuen Webauftritt unter nasicher.at, neuen Foldern sowie einem angepassten Messeauftritt zum Thema.

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Ein Vergnügen wie aus Kaisers Zeiten! Seit mehr als 120 Jahren! Lassen Sie sich in die Zeit der Jahrhundertwende, zu den Lebzeiten von Kaiser Franz Joseph I. zurück versetzen. Mit dem Jugendstiltriebwagen GM5 (Baujahr 1911) oder dem offenen Sommertriebwagen GM100 (Baujahr 1898) fahren Sie – wie damals der Kaiser – auf der nur 2,3 km langen Strecke vom Hauptbahnhof Gmunden, durch das Gmundner Villenviertel, zur wunderschönen Uferpromenade ins Stadtzentrum und wieder zurück. Sie fahren nicht nur mit der kleinsten, sondern auch mit einer der steilsten Straßenbahnen der Welt durch die wunderschöne Traunseestadt Gmunden. Mobilitätsangebot Traunsee Taxi Sie wollen mit öffentliche Verkehrsmittel zum Beispiel auf den Gmundnerberg, wissen aber nicht wie?! Genau für das gibt es das Traunsee Taxi. Die Idee hinter dem Ganzen war, alle Orte die nicht mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sind, leichter zu erreichen und die Mobilität ohne Auto in der Ferienregion Traunsee zu fördern. Das individuelle Ruftaxi fährt rund um den Traunsee von Montag bis Sonntag von 7 bis 20 Uhr. Rechtzeitig, bis höchstens eine Stunde vor Abfahrt mit aktiver Anruferkennung in der Dispozentrale die Fahrt bestellen. Details zum Mobilitätsangebot Traunseetaxi findet man hier: www.traunseetaxi.at

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Sie fährt (wieder)! Durch den Zusammenschluss der Traunseebahn und der Gmundner Straßenbahn kann man von Vorchdorf bis zum Gmundner Hauptbahnhof und von dort aus in den Rest der Welt fahren. Am 1.September wurde wahrlich ein Jahrhunderprojekte fertig gestellt: der Tramlink, das hochmoderne Fahrzeug der Traunseetram fuhr von Richtung Klosterplatz kommend über die Traunbrücke Richtung Innenstadt und zum Franz-Josef-Platz und wieder zurück. Ein historischer Moment – fuhr doch zuletzt die Pferdeeisenbahn vor 160 Jahren über die Traunbrücke und knapp 123 Jahre ist es her, dass die ersten Pläne für eine Verbindung von Traunseebahn und Gmundner Straßenbahnplan gemacht wurden. Ein kundenfreundlicher Halbstundentakt – zwischen Bahnhof Gmunden und Bahnhof Engelhof sogar noch in kürzeren Intervallen – und verlängerte Fahrzeiten sowie modernst ausgestattete Haltestellen und voller Komfort in den hochmodernen Fahrzeugen der Marke Tramlink V3 machen Bahnfahren zum Erlebnis. Sowohl für unsere Gäste als auch für alle Bewohner der Region. 4 Jahre Bauzeit Nach ersten Planungsüberlegungen Ende der 2000er-Jahre wurde das Projekt in den Regionalverkehrsplan aufgenommen und mit 4. September 2014 erfolgte der Spatenstich am Klosterplatz. Seither wurde in den exakt 4 Jahren Bauzeit in insgesamt 220.000 Arbeitsstunden der ausführenden Baufirmen das Großprojekt verwirklicht. Insgesamt 11.800 m3 Beton wurden verarbeitet und 1.601 m Gleisfelder verlegt. Begeisterung fürs Bahnfahren wecken „Wir greifen hier den europaweiten Trend zum Bahnfahren auf, denn aktuelle Studien belegen, dass bereits 58% der Fahrgäste heute Strecken mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben, jeder vierte davon sogar viele. Insgesamt sind seit dem Jahr 2005 die mit der Bahn in Österreich gefahrenenen Kilometer um rund 40 Prozent gestiegen. Das Potenzial ist enorm – häufig sind die Anschlussmöglichkeiten am Zielbahnhof eine Motivation für den Umstieg von der Straße auf die Schiene.* (Quelle: VCÖ-Bahntest 2018).“ Deshalb ist der weitere Ausbau und die Sicherung der Qualität des öffentlichen Verkehrs für die Region trotz aller kritischer Stimmen enorm wichtig und zukunftsweisend. Mit der Anschlussmöglichkeit der Traunseetram vom Gmundner Bahnhof in die ÖBB eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. „Wir bewegen Menschen.“ „Sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch im übertragenen Sinn. Denn kaum ein Projekt hat die Menschen in den vergangenen Jahren so bewegt wie das Projekt Traunseetram. Deshalb haben wir uns auch genau überlegt, was macht Bahnfahren für die Menschen attraktiv, wohin geht der Trend in Sachen Mobilität? Mit der weitsichtigen Umsetzung des Projektes Traunseetram haben wir die Weichen für ein neues Mobilitätszeitalter gestellt,“ so Ing. Günter Neumann, Geschäftsführer Stern & Hafferl Verkehr. www.gmunden.at und www.stern-verkehr.at

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© Stern&Hafferl

Nostalgiefahrten auf der Gmundner Straßenbahn


Die GrazKöflacher Bahn feierte Jubiläum Die GKB steht für die moderne und umweltfreundliche Mobilität zwischen dem Zentralraum Graz und der Weststeiermark. Am 7. September 2018 feierte sie ein stolzes Jubiläum. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH firmiert seit 20 Jahren als eigenständiges Eisenbahnunternehmen. Damals beschritt das Traditionsunternehmen nach 138 Jahren wechselvoller Geschichte neue, innovative Wege und schrieb eine echte Erfolgsgeschichte. Nach der Einstellung des Bergbaus in der Weststeiermark, nahm mit dem Entstehen der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH als eigenständigem Eisenbahnunternehmen im Eigentum der Republik eine äußerst positive Entwicklung ihren Anfang. Erfolgreich mit dem Blick in die Zukunft Die aktuelle Leistungsbilanz des Unternehmens weist sehr gute Ergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2017 aus. Bereits 55% der Gesamtumsätze des Unternehmens gehen auf die Beförderung von Personen auf der Schiene und mit Bussen zurück. Die Personenbeförderung stellt damit einen wichtigen Kernbereich der Geschäftstätigkeit dar. Umweltfreundliche und moderne Mobilität mit durchdachten Angeboten ist, sowohl international als auch regional, ein Zukunftsmarkt. Neben dem Personenfernverkehrsprojekt mit dem Partner RegioJet, steht für die GKB daher der Ausbau des regionalen Mobilitätsangebotes auf der Schiene und der Straße ganz oben auf der Agenda. Durch den Bau der Koralmbahn ergibt sich die Chance für eine Elektrifizierung des gesamten GKB-Streckennetzes. Eine Elektrifizierung würde die Ausweitung des Mobilitätsangebotes und weitere Taktverdichtungen ermöglichen, der Ausbau zur Stadtbahn neue Fahrgäste ansprechen. Diese strategische Infrastrukturerweiterung wird von den Experten auf Basis demografischer, wirtschaftlicher und umweltschutztechnischer Erhebungen empfohlen. Daher stellt die Aufnahme der Verhandlungen über die Finanzierung der Elektrifizierung des gesamten Streckennetzes der GKB einen historischen Meilenstein für die Weststeiermark dar. Das Unternehmen strebt in diesen Verhandlungen eine Co-Finanzierung zwischen dem Bund, dem Land Steiermark und der GKB an. Generaldirektor Weintögl hofft „auf die mittelfristige Umsetzung dieses richtungsweisenden Projektes, da der großflächige Ausbau der Eisenbahninfrastruktur positiven und nachhaltigen Einfluss auf die Regionalentwicklung der Weststeiermark hätte. Außerdem würde sich die Umweltbelastung für den Zentralraum Graz reduzieren und durch den Ausbau der S-Bahn zur Stadtbahn könnten neue Zielgruppen erschlossen werden“. Erfolgreiche internationale Geschäftstätigkeit Teil des Erfolgskonzeptes der GKB sind die Tochterfirmen LTE und Adria Transport, die mittlerweile in ganz Europa tätig sind. Seit zwei Jahren erstreckt sich die Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe über Polen und die Transsibirische Eisenbahn sogar bis nach Nordchina. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kamen zu den Hauptrelationen an den Achsen entlang der Donau, von Holland bis Rumänien und den Agrarverkehren aus Ungarn nach Italien, verstärkt Transporte von Holland nach Polen hinzu. Die Zugkilometer konnten um beinahe 33% gesteigert werden und die beförderten Gütertonnen stiegen sogar um 42%. Die nun in

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GKB-Bus und moderne S-Bahn in Lieboch / © GKB/Ferk

einer Holdingstruktur organisierte LTE-Gruppe verzeichnete im Jahr 2017 mit rd. 25% einen enormen Umsatzsprung. Erstmals wurde die Grenze von 100 Mio. Euro überschritten. Besonders erfreulich ist auch, dass das Ergebnis und der Jahresüberschuss ebenfalls deutlich gesteigert werden konnten. Die Adria Transport konnte nach einem herausragenden Jahr 2016 das hohe Niveau im Vorjahr fast halten. Das neue Personenfernverkehrsprojekt mit dem Partner RegioJet lief sehr gut an. In den ersten sechs Monaten fuhren bereits 500.000 Passagiere mit den gelben Zügen zwischen Wien und Prag, was einer Auslastung von rund 230 Personen pro Zug entspricht. Die GKB und ihr Partner RegioJet sind zuversichtlich die angestrebte, durchgängige Auslastung von etwa 90% bis Jahresende zu erreichen.

© GKB / Infografik und Symbolfoto

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Aus- und Weiterbildung hat hohen Stellenwert

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Der Erfolg der NÖVOG-Gruppe baut auch auf gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf. 2013 wurde die NÖVOG Akademie eingeführt, weil die stetige Aus- und Weiterbildung zentraler Inhalt der NÖVOG-Unternehmenspolitik ist und einen hohen Stellenwert in der NÖVOG-Gruppe hat. Angeboten wird ein breit gefächertes internes wie externes Ausund Weiterbildungsprogramm, das auf die Aufgaben und Tätigkeiten in der NÖVOG abgestimmt ist. Im Zeitraum 2015 bis 2017 wurden 518 Veranstaltungen mit insgesamt 2.624 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeboten. Die NÖVOG als Landesunternehmen nimmt ihre Verantwortung auch im Ausbildungsbereich wahr und stellt drei Ausbildungsplätze für Lehrlinge zur Verfügung. Im August 2016 haben drei ElektrotechnikLehrlinge ihre 3,5 Jahre dauernde Lehrausbildung in der NÖVOG gestartet.

Die NÖVOG, das zweitgrößte Bahnunternehmen Österreichs mit über 280 Mitarbeitern befindet sich auf dem Weg in eine sichere Zukunft.

Wichtig für Ausbildung der Mitarbeiter sind auch regelmäßige gemeinsame Übungen mit den Einsatzorganisationen. Denn im Notfall sind rasche Abläufe und eingeübtes Wissen um die Gefahren auf einer elektrifizierten Bahnstrecke sowie im Umgang mit Gerät und Zug ganz wesentlich. „Im Ernstfall müssen wir wissen, worauf zu achten ist und wo unerwartete Gefahren sein können. Auch die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der NÖVOG, die Kommunikationsund Verständigungswege sind wesentliche Teile der Übungen“, so ein Vertreter einer Einsatzorganisation.

In den letzten Jahren „ist sehr viel passiert. Die NÖVOG hat stillgelegte und von der Einstellung bedrohte Bahnen übernommen und saniert,“ so der für den öffentlichen Verkehr zuständige Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko. Die Mariazellerbahn ist mit 84 Kilometern die längste Schmalspurbahn Österreichs. Seit 2010 seien über 150 Millionen Euro investiert worden, um die Mariazellerbahn auf den neuesten Stand zu bringen: unter anderem in neun Niederflurtriebwagen (Himmelstreppe) und vier Panoramawagen, Werkstätten und Stromversorgung, ein modernes Fahrgastinformations-und Sicherheitssystem, die Sanierung von Brücken und das neue Betriebszentrum Laubenbachmühle

Mariazellerbahn: Kooperation mit FH St. Pölten Studierende der FH St. Pölten erarbeiten in Kooperation mit der NÖVOG Konzepte zur Verbesserung des Servicekonzepts im Panoramawagen der Mariazellerbahn. „Mit der Fachhochschule St. Pölten und ihrem Department Bahntechnologie und Mobilität haben wir einen starken Partner in unmittelbarer Nähe. Eine Kooperation ermöglicht es uns Synergieeffekte optimal zu nutzen – die Studierenden können praktische Erfahrungen sammeln und wir profitieren umgekehrt von deren Erkenntnissen“, erklärt der für den öffentlichen Verkehr zuständige Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko.

Mehr Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen durch neues Innovationssystem Immer mehr Eisenbahnkreuzungen auf der Mariazellerbahn werden durch vollautomatische Rail-Traffic-Management-System (RTMS)-Kreuzungen geregelt. Diese bedarfsabhängigen Funkanlagen steuern die Eisenbahnübergänge vollautomatisch, wodurch die Fehleranfälligkeit defacto ausgeschlossen wird. Darüber hinaus werden weniger Komponenten gebraucht, wodurch der Bau einer Eisenbahnkreuzung deutlich kosteneffizienter wird. Damit sind diese Anlagen mehr als die Hälfte günstiger als vergleichbare regionale Eisenbahnübergänge der ÖBB. Mit diesem System ist die NÖVOG absoluter Vorreiter in Europa und stolz, dass die erste Implementierung auf der Mariazellerbahn gelungen ist. Alleine für 2017 wurden durch das neue System, das sicherer und weniger störanfällig ist, rund 300.000 Euro Steuergeld gespart. Bis zum Jahr 2024 werden alle weiteren Kreuzungen modernisiert.

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In der Leitzentrale gibt der Fahrdienstleiter den Fahrbefehl via computergesteuerter Bedieneinheit, dieser wird verifiziert und über digitalen Datenfunk in den Zug übertragen.

„Nähert sich der Zug einer Eisenbahnkreuzung, passiert er eine passive Balise, die keine Stromversorgung benötigt und somit auch ohne Kabel auskommt. Der Zug erhält das Signal und funkt diese Information an die Sicherungsanlage weiter, die Lichtzeichen und gegebenenfalls Schranken aktiviert und überwacht“ erklärt NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl die neuen Sicherungsanlagen. „Mit den Gemeinden wurde die Regelung getroffen, dass 50 % die Gemeinde und 50% die NÖVOG bezahlt, wenn eine neue EK im betroffenen Gemeindegebiet hergestellt wird. Die Finanzierung wird auch durch den Finanzausgleich und ein Fördermodell des Landes Niederösterreich unterstützt, wo die Gemeinde wiederum die Chance auf eine 50% Kostenübernahme hat“, so Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko weiter. „Bis zum Jahr 2024 ersparen wir uns durch den Einsatz dieser neuen Technik mehr als eine Million Euro“, so Schleritzko. Es gebe insgesamt 101 öffentliche Bahnübergänge auf der Mariazellerbahn, die im Laufe der nächsten Jahre modernisiert werden müssten, kündigte er an. Betriebsleitzentrale und rechnergestütztes Zugleit- und Sicherungssystem In Laubenbachmühle wurde in den letzten Jahren ein funktionales und architektonisch ansprechendes Betriebszentrum mit zahlreichen Aufgaben errichtet. Es ist gleichzeitig Bahnhof, Werkstätte, Remise, touristisches Portal und Standort der Himmelstreppe. Hier schlägt das neue Herz der Mariazellerbahn. Aber nicht nur das: auch alle anderen NÖVOG Bahnen werden ebenfalls von Laubenbachmühle aus betreut und überwacht. Die NÖVOG verfügt seit 2014 über das derzeit modernste elektronische Zugsicherungssystem für Nebenbahnen. Das System überprüft die Betriebsabläufe von Lokführern und Fahrdienstleitung und greift bei sicherheitsrelevanten Situationen ein, um gefährliche Situationen auf der Strecke zu verhindern. Dazu wurden auf den Strecken zahlreiche Balisen verlegt. „Das sind vereinfacht

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gesagt Transponder im Eisenbahngleis, die bahnbetriebliche Informationen speichern und sie beim Passieren an Schienenfahrzeuge übertragen“, erklärt uns der Betriebsleiter der Mariazellerbahn, Alfred Hacker. Im Zug befindet sich ein Bordrechner mit digitalem Streckenatlas und auch die Geschwindigkeiten sind im Bordrechner hinterlegt. Bremswege werden von Gefahrenpunkt zu Gefahrenpunkt ständig überwacht. Die Ortung und Positionsbestimmung der Züge erfolgt über GPS und Wegmessung“, so Hacker. Auf Basis des Zugleitsystems wird derzeit ein modernes Fahrgastinformationssystem eingeführt. Ziel dieser Maßnahmen ist ein sicherer Betrieb, der letztlich auch weitgehend autonom ablaufen könnte. „Die Mariazellerbahn ist eine besondere Herausforderung für die Installation eines elektronischen Zugleitsystems, da auf Grund der Streckentopologie der 85 Kilometer langen Berg und Talstrecke sehr hohe Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur gestellt werden. Nicht zu vergessen, dass wir auf der Mariazellerbahn zukünftig nicht nur von den hochmodernen Himmelstreppe-Garnituren sprechen, sondern dass die innovativen Komponenten auch in die mehr als 100 Jahre alten Ötscherbärgarnituren eingebaut werden, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten“, erklärt NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl. Auch neue Monitore an den Bahnsteigen, Lautsprecher und eine Kameraüberwachung bieten für die Fahrgäste der Mariazellerbahn eine besondere Qualität. Tipp: Führungen im Betriebszentrum Erleben Sie interessante Einblicke in die Gegenwart und Vergangenheit der Mariazellerbahn bei einer Führung durch das Betriebszentrum Laubenbachmühle. Neben der Bahnhofshalle und der Remise besichtigen Sie auch die Werkstätte und die Betriebsführungszentrale. Die Führung dauert ca. 45 Minuten und es wird gerne auf individuelle Fragen eingegangen. www.noevog.at

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••• ÖV aktuell ••• ÖV aktuell ••• ÖV aktuell ••• InnoTrans 2018: noch innovativer! Auf der Bahn-Messe „InnoTrans“ präsentieren sich 3.062 Branchenunternehmen und Institutionen aus 61 Ländern auf dem Berliner Messegelände – wieder ein neuer Ausstellerrekord. Das bleibt nicht der einzige Spitzenwert: Über 400 Innovationen der globalen Bahnbranche werden vom 18. bis 21. September 2018 vorgestellt – 146 davon sind Weltpremieren. Auf dem einzigartigen Gleis- und Freigelände sowie auf dem Bus Display können Fachbesucher 155 Fahrzeuge begutachten und mitunter im fahrenden Betrieb testen. Die ausländische Beteiligung bleibt mit über 62% gewohnt hoch. Das zeigt: Die InnoTrans ist und bleibt die führende Plattform der globalen, innovativen Bahnindustrie. Mehr als 130.000 Fachbesucher von allen Kontinenten werden an den vier Tagen in Berlin erwartet. Publikumstage am 22. und 23. September Nicht nur die internationale Fachwelt hat auf der InnoTrans die einzigartige Gelegenheit, die Neuheiten aus der faszinierenden Bahnwelt kennenzulernen, sondern ebenso das interessierte Privatpublikum. Denn am 22. und 23. September ist das Gleis- und Freigelände der Messe Berlin für jedermann und besonders auch die jüngsten Bahn-Fans ganztägig geöffnet. 145 Fahrzeuge können in diesem Jahr besichtigt werden - so viele wie nie zuvor. Die Exponatpalette reicht von der alten, fahrtüchtigen Dampflok Emma bis zum hochmodernen Ideenzug der Deutschen Bahn am Eingang Süd. An den beiden Publikumstagen Samstag und Sonntag ist das Gleis- und Freigelände der Messe Berlin von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene nur € 3,–, Kinder unter 14 Jahren zahlen nichts.

Europäische Mobilitätswoche Um einen Beitrag zu einer zukunftsfähigeren Entwicklung im Verkehrsbereich zu leisten rief das französische Ministerium für Umwelt und Raumordnung am 22. September 1998 zu „Mobil - ohne eigenes Auto!“ auf: 35 französische Städte folgten diesem Aufruf. Der Tag stieß auch in der Bevölkerung auf große Resonanz. In Anbetracht dieses großen Erfolgs entschied die Europäische Kommission, in Hinkunft alljährlich am 22. September einen Autofreien Tag zu organisieren. Unterstützend wurde im Jahr 2002 die Mobilitätswoche - von 16. bis 22. September - ins Leben gerufen, der Autofreie Tag bildet dabei den Höhepunkt der Woche. www.mobilityweek.eu Die drei Bestandteile der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE Teilnehmende Gemeinden sollten mindestens einen der drei folgenden Bestandteile während der Mobilitätswoche umsetzen: Woche der Aktivitäten, mindestens eine praktische, langfristig angelegte Maßnahme, die Menschen dazu bewegt, sich für nachhaltige Mobilität zu entscheiden und der Autofreie Tag. An diesem Tag sollten eine oder mehrere Straßen für den Autoverkehr gesperrt und für Menschen geöffnet werden.

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Koralmtunnel Durchschlag Es ist einer der wichtigsten Meilensteine seit Beginn des Jahrhundertprojekts Koralmbahn: der erste Tunneldurchschlag im 33 km langen Koralmtunnel. Exakt 17.127 m hat der Tunnelbohrer (Mauli 1) seit 2013 vom steirischen Leibenfeld aus in der Südröhre zurückgelegt. Gemeinsam mit dem zweiten steirischen Tunnelbohrer (Mauli 2) bedeutet das Weltrekord für die längsten durchgehenden Vortriebsleistungen unter diesen Bedingungen. 130 km neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie zwölf neue Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt zählt zu den bedeutendsten Verkehrsinfrastrukturprojekten in Europa. Sie ist Teil der Südstrecke und damit wichtiger Bestandteil des Baltisch-Adriatischen Korridors. Aus österreichischer Sicht bedeutet die Koralmbahn speziell für den Wirtschaftsstandort Südösterreichs eine entscheidende Strukturverbesserung. So wird sich die kürzeste Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt von derzeit knapp drei Stunden auf nur 45 Minuten verkürzen. Die Gesamtinbetriebnahme ist mit 2025 geplant.

Vienna City Card mit neuer Zugkraft Seit 1. September ist die Vienna City Card, Wiens offizielle Gästekarte, über neue internationale Vertriebskanäle erhältlich: beispielweise über die Eurail Group, den offiziellen OnlineVertriebskanal für Eurail und Interrail-Tickets. Interrail erlebt ein Revival, nicht erst seit die Europäische Union im Rahmen ihres Projekts „Discover EU“ 15.000 Bahntickets für Reisen in diesem Sommer verschenkte: 280.000 EuropäerInnen waren im vergangenen Jahr mit Interrail-Pässen in Europa unterwegs, 300.000 Reisende aus anderen Weltregionen mit Eurail-Tickets. Wien ist bei der vorwiegend jungen Gruppe der Interrail-Reisenden die beliebteste Destination in Europa und landet auch bei Eurail-Reisenden, die durchschnittlich älter und öfter mit Familie unterwegs sind, ebenso unter den Top 10. Mit 1. September können Eurail- und Interrail-KundInnen die Vienna City Card provisionsfrei mittels spezieller Buchungscodes erwerben, die sie über die Online-Kanäle der Eurail Group erhalten.

VCÖ Bahntest Seit dem Jahr 2005 sind die mit der Bahn in Österreich gefahrenen Kilometer um rund 40 Prozent gestiegen. Der VCÖBahntest zeigt, dass die Mehrheit der Fahrgäste die Qualitätsentwicklung beim Bahnfahren positiv bewertet. Das Potenzial, weitere Autofahrten auf die Bahn zu verlagern, ist groß. Zwei Drittel sagten beim VCÖ-Bahntest, dass sie bei häufigeren Bahnverbindungen weitere Autofahrten vermeiden würden. Die weitere Verbesserung der Qualität der Bahnen ist aber auch wichtig, damit die Bahnen keine Fahrgäste verlieren. 29 Prozent der Fahrgäste fahren heute manche Strecken mit dem Auto, die sie früher mit der Bahn gefahren sind. Für knapp mehr als die Hälfte davon war eine Verschlechterung beim Bahnangebot sowie eine längere Gesamtreisezeit Ursache, für die Hälfte waren Verspätungen und Zugausfälle ausschlaggebend. Für die Fahrgäste ist die Gesamtreisezeit wichtig. Es braucht daher optimale Anschlussverbindungen, etwa an Regionalbahnen, Busse oder städtische öffentliche Verkehrsmittel. Bei den öffentlichen Anschlüssen an die Haltestellen und Bahnhöfe gibt es Verbesserungsbedarf. www.vcoe.at

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cityjet ECO: Elektrisch unterwegs auf Trassen ohne Oberleitung

Strom aus der Batterie © Werfenweng

Die WAVE TROPHY, die weltweit größte Elektromobilitäts-Rallye fährt bis 29. September quer durch ganz Österreich.

Seit dem Jahr 2000 organisiert das Klimabündnis in Österreich im Auftrag des BMNT die Europäische Mobilitätswoche. www.mobilitaetswoche.at


© AIT

InnoTrans 2018: AIT präsentiert innovative Lösungen Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit seinen acht Centern versteht sich das AIT als hochspezialisierter Forschungs- und Entwicklungspartner für die Industrie. Mobilität ist ein wesentliches Kernelement unserer Gesellschaft. Am Center for Mobility Systems forschen rund 100 MitarbeiterInnen an den Lösungen für die Mobilität der Zukunft. MODE: Smartphone-basierte Erkennung des verwendeten Verkehrsmittels als Basis für Be-In/Be-Out-Ticketing-Lösungen Das Center for Mobility Systems des AIT Austrian Institute of Technology zeigt auf einem Messestand die neuesten Entwicklungen aus der Mobilitätsforschung. Präsentiert werden die AIT-Lösungen MODE und SMART SURVEY. Die Softwaretechnologie MODE dient der Erkennung der genutzten Verkehrsmittel mittels Smartphone und sammelt akkuschonend detaillierte und zuverlässige Informationen über zurückgelegte Wegstrecken. IMPACT: Multimodale Mobilitätssysteme effizienter neugestalten Mit IMPACT wird ein neuartiges Tool vorgestellt, das die Wirkung verschiedenster Maßnahmen im Verkehrsbereich analysiert, noch bevor diese überhaupt implementiert wurden. Miteinbezogen werden alle Faktoren, die eine Änderung im Mobilitätsverhalten der Menschen bewirken – beispielsweise Tariferhöhungen, Parkraummanagement, Shared Mobility, neue ÖV-Linien, Straßenbau oder innovative Technologien wie automatisiertes Fahren. SIMULATE und EXPERIENCE: Innovative Simulation, Analyse und Optimierung von Menschenströmen Das Optimieren von Personenflüssen in urbanen Räumen stellt eine große Herausforderung dar. Deshalb bietet das AIT maßgeschneiderte, skalierbare Lösungen für die Simulation, Analyse und Planung komplexer Menschenströme in Bahnhöfen, Flughäfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufszentren oder Veranstaltungsstätten – auch dank Einsatz von Virtual Reality. www.ait.ac.at Die „InnoTrans 2018“, mit rund 3.000 Austellern und knapp 140.000 BesucherInnen die weltweit bedeutendste Fachmesse für Verkehrstechnik, findet heuer von 18. bis 21. September in Berlin statt. Das Megatrend-Thema Elektromobilität spielt auch zur InnoTrans eine wesentliche Rolle – in der Ausstellung und im hochkarätigen Rahmenprogramm. Begleitend und inhaltlich ergänzend dazu findet am dritten Messetag (20.9.) zum ersten Mal das International Bus Forum unter dem Thema „Elektrobusse im ÖPNV: Lösung für Luftreinhaltung und Klimaschutz im städtischen Verkehr?“ statt. Eine exklusive Übersicht aller Innovationen und Weltpremieren, die auf der InnoTrans 2018 zu sehen sind, bietet der wieder von der Messe Berlin herausgegebene Neuheitenreport unter www.innotrans.de/neuheiten.

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Cityjet eco mit Batterieantrieb ÖBB und Siemens setzen mit dem Cityjet eco neue Maßstäbe auf nicht-elektrifizierten Strecken im Nah- und Regionalverkehr Gemeinsam investieren Siemens und ÖBB viel Know-How, um die Zukunft des Personenverkehrs noch umweltfreundlicher zu gestalten. Der in Wien vorgestellte Prototyp des Cityjet eco ist das erste Ergebnis dieses innovativen Pilotprojekts. Mit diesem Zug kann künftig eine nachhaltige Alternative zu Dieselfahrzeugen abseits der Hauptverkehrsrouten geboten werden. Bahnfahren noch umweltfreundlicher Der Cityjet eco ist eine Alternative für nicht-elektrifizierte Strecken, die heute größtenteils mit dieselbetriebenen Personenzügen befahren werden. Evelyn Palla, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Personenverkehr AG: „Mit dem Cityjet eco stellen die ÖBB den ersten Prototyp einer neuen Generation von Akkutriebzügen auf die Schiene. Dieses Leuchtturmprojekt hat das Potential, die noch vorhandenen

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Treibhausgasemissionen im österreichischen Bahnverkehr weiter massiv zu reduzieren, und das Angebot für unsere Fahrgäste gleichzeitig auf Cityjet-Niveau anzuheben. Mit dem Cityjet eco läuten die ÖBB somit ein neues Zeitalter für einen noch umweltfreundlichen Bahnverkehr ein.“ „Unsere Forschungsergebnisse zeigen klar, dass ein elektro-hybrider Batterieantrieb die beste Technologie für den gemischten Einsatz von Zügen auf Österreichs Haupt- und nicht-elektrifizierten Strecken ist,“ erläutert Arnulf Wolfram, CEO der Siemens Mobility GmbH Österreich. „Mit den ÖBB haben wir dafür einen konstruktiven Partner gefunden, der viele unserer Fahrzeuge im Einsatz hat und uns zu immer Innovationen und neuen Höchstleistungen anspornt.“ Siemens entwickelt einen elektro-hybriden Batterieantrieb, der es möglich macht, dass der Zug auf elektrifizierten Strecken Energie über seinen Stromabnehmer aufnimmt und gleichzeitig in den neu mitgeführten Batterien speichert. Diese Energie kann für den Betrieb auf nicht-elektrifizierten Strecken genutzt werden. Sobald der Zug die elektrifizierte Strecke verlässt, speisen die Batterien das Energieversorgungssystem des Zuges. Gemeinsam mit den ÖBB wird diese Technologie nun in einem Pilotprojekt in den kommenden Monaten in der Praxis auf Herz und Nieren geprüft und zur Serienreife weiterentwickelt. Innovatives Pilotprojekt für nachhaltiges Bahnfahren Im gemeinsamen Pilotprojekt mit Siemens sichern sich die ÖBB als eine der ersten europäischen Bahnen wertvolle Erkenntnisse und können damit ihre Angebotsqualität für die Fahrgäste und die

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Nachhaltigkeit ihrer Flotte weiter ausbauen. Nach umfangreichen Tests des Zuges findet ein erster Einsatz im Fahrgastbetrieb voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 statt. Der Prototyp wird auch bei der InnoTrans 2018, der internationalen Leitmesse für Verkehrstechnik, von 18.-21. September einem breiten Publikum in Berlin präsentiert. Rascher und effizienter Einsatz Das Pilotprojekt wird mit einem Zug aus der aktuell für die ÖBB laufenden Serienproduktion des Siemens Desiro ML umgesetzt. Die Bauweise des Fahrzeuges ermöglicht es, zusätzliche Dachlasten aufzunehmen. Damit sinkt die ansonsten branchenweit übliche Liefer- und Fertigungszeit eines Neufahrzeugs von bis zu 36 Monaten auf weniger als die Hälfte. Zahlen, Daten, Fakten – die technischen Komponenten Die Batterieanlage am Mittelwagen des umgebauten Triebfahrzeuges 119 (4746 049) der Serie DESIRO ML umfasst drei Batteriecontainer, zwei DC/DC-Steller, einen Batteriekühler sowie weitere Elektronikbauteile. Zum Einsatz kommen Lithium-TitanatBatterien (LTO-Technologie). Diese modifizierten Batterien erlauben – verglichen mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien – deutlich höhere Ladeströme zur Schnellladung. Durch ein spezielles thermisches Konzept der Batteriecontainer erwarten die ExpertInnen, dass es keinen Einfluss auf die Lebensdauer und den Ladezustand der Akkusaufgrund äußerer Witterungsverhältnisse geben wird. Die Lebensdauer der Batterien soll bei Serienreife rund 15 Jahre betragen, was zur Folge hätte, dass sie über die Gesamtnutzungsdauer des Zuges nur einmal gewechselt werden müssen.

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Mobilität innovativ gestalten © ÖAMTC/Wurnig

Die Mobilität der Zukunft wird bunter Wichtig ist es, Systeme zu schaffen, die eine verzahnte Nutzung von unterschiedlichen Mobilitätsformen ermöglichen. Für ein faires Miteinander müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen und neue Konzepte erarbeitet werden. Daher initiiert der ÖAMTC zukunftsweisende Projekte und bietet umfassende Lösungen - und hat mit ÖAMTC easy way ein eigenes Mobilitätsangebot gestartet. Elektro-Scooter-Sharing in Wien ÖAMTC easy way ist das neue eScooter-Sharing des Mobilitätsclubs in Wien. Die Fahrzeuge kann man ganz einfach über die kostenlose Smartphone-App „ÖAMTC easy way“ (für Android und iOS) finden und mieten. Fahrten bis zu 30 Minuten kosten vier Euro, jede weitere Minute zusätzlich zehn Cent. Abholen und abstellen kann man die eScooter im Geschäftsgebiet, das innerhalb von Gürtel, Tangente und Donau ist. Nutzen kann dieses neue Angebot jeder mit einem gültigen Führerschein – eine ÖAMTC-Mitgliedschaft ist nicht notwendig. „Mit unserem eScooter-Sharing werden wir erstmals zum Mobilitätsanbieter. Wir starten mit akkubetriebenen Scootern, weil gerade im innerstädtischen Bereich ein flexibles, umweltfreundliches und günstiges Fortbewegungsmittel sinnvoll ist“, so ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold. „Wir hoffen, dass wir heuer 10.000 registrierte Nut-

zer erreichen. Im Schnitt sollten die E-Scooter drei bis vier Fahrten pro Tag absolvieren“, sagte Schmerold. 15 zusätzliche E-Scooter im Grazer Stadtgebiet „In Graz starten wir den Betrieb mit 15 E-Scootern in einem kleineren Umfang, weil es dort weniger Erfahrungen mit SharingAngeboten gibt“, erklärte Schmerold. Wenn die E-Scooter dort gut angenommen werden, könne das Angebot jedoch rasch erweitert werden. easy way – so einfach funktioniert‘s Bevor man einen eScooter von ÖAMTC easy way zum ersten Mal nutzen kann, muss man sich registrieren. Hat man die kostenlose App auf sein Smartphone geladen, wird man bei diesem kurzen Prozess begleitet. Man benötigt ein Foto des Führerscheins, ein Selfie, eine Kreditkarte und eine E-Mail-Adresse. Diese Infos werden an das ÖAMTC Mobilitätszentrum in Wien geschickt und dort geprüft. Ist alles in Ordnung, wird der Nutzer innerhalb von wenigen Minuten freigeschalten. Einmal registriert, geht es bei jeder weiteren Miete ganz schnell: App starten, eScooter auswählen und losfahren. Abgerechnet wird monatlich im Nachhinein. www.oeamtc.at/easyway

3 Anbieter in Wien für Elektro-Scooter-Sharing Die 150 ÖAMTC-Fahrzeuge stehen in Konkurrenz zu den Scootern von zwei Jungunternehmern. Mit den 100% elektrischen Mopeds von „goUrban“ ist man in den Wiener Bezirken 1-9, 15 und 18. und rund um Schloss Schönbrunn, Gänsehäufl, Arbeiter Strandbad und Krapfenwaldbad unterwegs. „Wir haben sicher ein paar Alleinstellungsmerkmale. Das ist zum Beispiel, dass man zu zweit auf unseren Fahrzeugen fahren kann“, so Jonathan Gleixner, Gründer von „goUrban“. www.gourban.at

© www.gourban.at

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SCO2T Rollersharing ist ein sogenannter ‚free floating‘ Sharingdienst – das heißt die SCO2Ts parken ganz normal auf (legalen) Parkplätzen in allen Wiener Innenbezirken. Als erster Anbieter in Österreich bieten SCO2T auch Elektroroller zur Miete an. „Als eigenfinanziertes Start-up sind wir lange genug am Markt, wir werden uns behaupten“, so Michael Koss, Gründer von „SCO2T“. www.sco2t.com

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Mehr E-Roller für Berlin und andere Großstädte Berlin ist Lifestyle. Ob Modehauptstadt oder Startup-Metropole, die Berliner leben ihre Trends, Tag und Nacht. Mit einem eScooter durch die engen Straßen in Prenzlauer Berg fahren, total relaxed bei der Launchparty ankommen oder als Eisbrecher dem Date den schicken eScooter zeigen. Umweltfreundliche Roller zum Mieten erfreuen sich in Berlin und Hamburg immer größerer Beliebtheit. Die Bosch-Tochter Coup (www.joincoup.com) reagiert mit einer deutlich größeren Flotte, die bald auch andere Städte erreichen soll. Die Firma Coup, eine Tochter des Bosch-Konzerns, startete im Sommer 2016 mit 200 E-Rollern des taiwanischen Herstellers Gogoro in Berlin. Inzwischen sind es 800 Fahrzeuge, rund 200 weitere sollen bald folgen. Das Start-up Emmy (www.emmy-sharing.de) erhöhte die Anzahl seiner Mietroller mit Elektromotor kürzlich auf 350 Stück. Nach Berlin und Hamburg in die nächste Großstadt Beide Firmen expandieren zudem in andere Städte. Coup ging im Sommer nach Paris und stellte dort zunächst 600 Roller auf. Ob nächstes Jahr noch eine deutsche Stadt dazu kommt, werde geprüft. Emmy nahm in Hamburg den Betrieb auf. Eine weitere deutsche Großstadt soll demnächst folgen. In Frage kommen wohl München oder Köln. Ein Unterschied zu Wien: Dein Homie, Office-Buddy oder Herzblatt will auch mit? No Problemo, du findest in jedem emmy zwei Helme (in M und XL). Für die Hygienejunkies gibt’s auch noch einen extra Haubenschutz.

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Weltweit einzigartig: Pannendienst mit E-Bikes Die E-Bike-Pannenfahrer garantieren schnelle und kompetente Pannenhilfe in den Wiener Innenstadtbezirken 1-9 und 20. Als Antwort auf urbane Mobilitätstrends erweiterte der ÖAMTC seine gelbe Flotte. Seit Sommer 2015 gibt es die E-Bike-Pannenhilfe, eine Weltneuheit. Von Mai bis September sind ÖAMTC-Pannenfahrer in der Wiener Innenstadt zusätzlich zu Pkw und Lkw mit E-Bikes unterwegs. Die radelnden Gelben Engel haben in einem Anhänger ein ausgeklügeltes Werkzeugset dabei. Damit können sie fast alle Pannen an Pkw, Motorrädern, Mopeds und Fahrrädern inklusive E-Bikes beheben. Seit heuer sind die ÖAMTC E-Biker mit einer neuen App ausgerüstet, über die sie mit der Nothilfe-Zentrale des Mobilitätsclubs verbunden sind. Das erleichtert die Einsatzkoordination und verstärkt die Vorteile des zweirädrigen Dienstfahrzeugs. Die Einführung der E-Bike-Pannenhilfe ist ein voller Erfolg. Die umweltfreundliche Erweiterung der gelben Pannenflotte hat sich bewährt. In 86% aller Einsätze konnten die E-Bike-Pannenfahrer das Fahrzeug wieder flott machen. Eine Umfrage hat gezeigt, dass der neue Service bei den Mitgliedern gut ankommt. Das innovative Service ist eine Weltneuheit, hat national wie international Aufmerksamkeit erregt, etliche Auszeichnungen errungen (FIA Innovation Award, Österreichischer Staatspreis PR, deutscher PR-Preis „Goldener Apfel“) und wird mittlerweile von anderen Automobilclubs übernommen – nach den USA, Deutschland und Holland startet heuer auch die Schweiz eine E-Bike-Pannenhilfe nach ÖAMTC-Vorbild.

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Die Elektrische Oberleitungs-Automobillinie Gmünd, auch Elektrischer Oberleitungs-Automobil-Verkehr der Stadt Gmünd, war das erste Oberleitungsbus-System in Österreich und zugleich das erste auf dem Gebiet der heutigen tschechischen Republik. Die rund 3 Kilometer lange Strecke verband von 1907 bis 1916 den peripher gelegenen Bahnhof von Gmünd in der Siedlung Gmünd-Bahnhof (heute České Velenice) in Tschechien – mit der Gmünder Innenstadt. Die Innovation führte die damalige Gemeindevertretung gegen den Willen der Bevölkerung ein, damals gab es nämlich noch keine brauchbaren Vorbilder. Mit der Errichtung der Anlage betraute die Stadt das Unternehmen Austro-Daimler aus Wiener Neustadt.

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Unter Strom. Damals und heute.

Nachbau eines Wagens nach historischem Vorbild Der Hotel- und Museumsbetreiber Jiří Kovář begann 2014 auf eigene Initiative mit Kollegen in einer Werkstätte in České Velenice mit dem Nachbau eines Wagens von 1907. Da keine Originalteile mehr existieren, handelt es sich um einen kompletten Neubau. Lediglich ein Lenkrad aus der damaligen Zeit konnte aufgetrieben werden. Finanziert wurde das Projekt von der Gemeinde České Velenice, die erste Fahrt fand im Juli 2016 statt. Im Einsatz war der Bus 2018 beispielsweise beim Internationalen Kulturfestival Gmünd/České Velenice. Seit 2004 hat sich die internationale Kulturbiennale ÜBERGÄNGE PŘECHODY von einem Geheimtipp zu einem herausragenden europäischen Festival entwickelt, das in seiner Art kaum anderswo zu finden ist. www.prechody.eu

Mit einem E-Bike lässt sich am EuroVelo 13 die Geschichte der Spaltung Europas erleben

Tipp: Schmalspurfestival Waldviertelbahn am 6. und 7. Oktober 2018 An diesem Wochenende findet in Gmünd die internationale Schmalspurexpo statt. Im Kulturhaus und im Palmenhaus treffen sich Modellbahnfreunde aus ganz Europa zum Austausch. Es erwarten Sie Präsentationen internationaler Modellbahnen, diverse Händler und interessante Vorträge. www.waldviertelbahn.at

Geschichte hautnah erleben Die Grenze offenbart viele Erinnerungen an diese unruhige Zeit der modernen europäischen Geschichte und macht diesen Abschnitt der EuroVelo 13 - Iron Curtain Trail zu einer faszinierenden Radtour. Viele Sehenswürdigkeiten und Dörfer und kleine Städte zeugen entlang der Grenzregion von ihrer langen Geschichte sowie der Wirtschaft und Handelstradition. Den RadfahrerInnen werden beiderseits der Grenze, neben der landschaftlichen auch die kulturelle, kulinarische und historische Vielfalt geboten.

Fast ein halbes Jahrhundert lang war Europa gezwungenermaßen zwischen Ost und West vom „Eisernen Vorhang“ getrennt, einer Grenze die vom Barentssee bis zum Schwarzen Meer reichte. EuroVelo 13 - Iron Curtain Trail lädt die Radfahrer dazu ein diesen wichtigen Teil der Geschichte des Kontinents selber zu be- und erfahren. Die Strecke verbindet verschiedene Gebäude, Monumente, Museen und Attraktionen, die uns an die Geschichte der Spaltung Europas und sein friedliches Ende mit der samtenen Revolution in Osteuropa erinnern. Elektrisch gesicherter Grenzzaun Im Jahr 1951 wurde in der Nähe der tschechoslowakischen Westgrenze eine 20 m breite Schneise geschlagen, auf der ein Zaun angelegt wurde. Dieser Zaun war dreireihig. Der mittlere stand bis 1965 unter Strom, zwischen 5.000 und 15.000 Volt. Einige unübersichtliche Abschnitte der Grenze waren vermint. Zu dem System gehörten zudem geeggte Spurstreifen, Stacheldrahtrollen, Betonhöcker und verschiedene Fallen mit Signaleinrichtungen. Bis zu diesem Zeitpunkt starben am elektrischen Zaun 95 Menschen. Seit Mitte der 60er Jahre wurde zur Sicherung der Grenze ein elektronisches System verwendet. In vielen Abschnitten des Iron Curtain Trails (ICT) werden ehemalige Militär-Routen benutzt die entlang der kompletten kommunistischen Grenze in den 1950er und 1960er gebaut wurden und die heutzutage frei von motorisiertem Verkehr sind.

Třeboň und das Böhmische Kanada Dass Třeboň (Wittingau) und Umgebung zu den wertvollsten Schätzen der tschechischen Natur zählt, bestätigt u.a. die Tatsache, dass dieser Teil Böhmens von der UNESCO das Prädikat Biosphärisches Reservat zuerkannt bekam (1977). Die hiesige romantische Natur wird schon seit dem 14. Jahrhundert behutsam von den Menschen gehegt und gepflegt.

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Trebon © Suedboehmischen Zentrale für Tourismus JCCR

So entstanden über 6.000 Teiche, zahlreiche kleine Inseln und geheimnisvolle Sümpfe und Moore, die unzähligen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Das gesamte Gebiet säumen mittelalterliche Burgen und Renaissancestädte, die perfekt mit der umliegenden Natur harmonisieren. Das Gebiet zwischen Kunžak, Nová Bystřice und Slavonice wird poetisch das Böhmische Kanada genannt - die sanft gewellte Landschaft mit Wäldern und Wasserflächen erinnert an Kanada wirklich stark. Durch das kommunistische Regime wurde nach 1948 jedes Betreten der grenznahen Zone streng verboten. Zur Überwachung des Eisernen Vorhangs wurden gewissenhaft befestigte Straßen und Wege aufgebaut. So kam es dazu, dass heute viele schmale Landstraßen zwischen den Feldern und Wiesen und an den silbernen Teichen entlang führen, die wunderbar für Radtouristik geignet sind - vor allem für Familien mit Kindern sowie all diejenigen, die sich, aus welchem Grund auch immer, nicht nach Bergen und Hügeln sehnen, sondern in erster Linie die wunderschöne Natur ringsumher wahrnehmen möchten. www.trebonsko.cz | www.itrebon.cz Zauberhafte Renaissancestadt Slavonice Die wunderschönen Renaissance-Häuser in der Altstadt von Slavonice (Zlabings) wirken wie in edlen Stein gemeißelte, feinste Spitze. Entdecken auch Sie die einzigartige Anmut dieser malerischen Stadt unweit der österreichischen Grenze, die zu den schönsten des Landes gehört. Unter den meisten Häusern der Innenstadt befindet sich ein bis heute nicht vollständig erforschtes System mittelalterlicher unterirdischer Gänge. Diese wurden geschaffen, um das Wasser abfließen zu lassen, das die Keller der Häuser regelmäßig überflutete. Das ausgeklügelte System erfüllte aber noch weitere Funktionen: Es diente als Trinkwasserreservoir und gleichzeitig als Zufluchtsort für Schutzsuchende. Und noch eine Besonderheit erwartet Sie hier: in Maříž können Sie ausgezeichneten Künstlern, die hier bereits seit den 1970er Jahren handgemachte Keramik herstellen, über die Schulter schauen und von ihnen lernen. In den Werkstätten in Maříž können Sie Ihre Kaffeetasse selbst bemalen und werden beim Kaffeetrinken stets an Ihren Besuch der Stadt erinnert werden. www.slavonice-mesto.cz

Unter dem Motto CYKLISTÉ VÍTÁNI (Radfahrer willkommen) findet man auch nützliche Routentipps zum Radfahren in Tschechien inkl. radfreundlicher Betriebe entlang der Strecken: www.cyklistevitani.cz/ Uvod.aspx?lang=de-DE Und natürlich gibt es auch auf der Homepage von CzechTourism zahlreiche Radinfos www.czechtourism. com/de/a/active-summer/ oder www.czechtourism.com/tourists/ search/?searchtext=rad&searchm ode=anyword Hier können Sie auch kostenlos Infobroschüren, Kartenmaterial u.v.m. bestellen kann. Am besten telefonisch unter 01/89 202 99 oder per Mail wien@czechtourism.com Informationen zur Region Südböhmen finden sie unter: www.jiznicechy.cz Info über die EuroVelo-Strecken (europ. Fernradstrecken) gibt es unter: www.eurovelo.com in deutscher Sprache: www.eurovelo.com/de?set_language=de Eine neue EuroVelo 13 - Iron Curtain Trail App ist für Android und iPhones erhältlich. Die App hat eine interaktive Karte, die den aktuellen Entwicklungsstand der Route in jedem Land sowie die Höhenprofile für jeden Teilabschnitt zeigt und zugleich auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Highlights entlang des Weges verweist. Es gibt auch ein System, das einem erlaubt, bei den Sehenswürdigkeiten, die mit dem Thema der Route verbunden sind, vor Ort „einzuchecken“.

Radtouren mit dem Spezialisten ELITE Tours hat sich über viele Jahre zu einem echten Spezialisten bei der Organisation von Radtouren entwickelt. Vier ELITE RAD TEAM Pedelecs (Pedal Electric Cycle) stehen Ihnen während der Radsaison zur Verfügung. Gegen einen Unkostenbeitrag von nur € 25,– pro Tag können Sie die Technologie ausprobieren und den elektrischen Aufschwung erleben. Denn E-Bikes bieten eine optimale Kombination von Fahrspaß und Komfort. Sobald Sie in die Pedale des E-Bikes treten, unterstützt ein Elektromotor dezent Ihren Vorwärtsdrang. So können Sie auch Touren in Angriff nehmen, von denen Sie nicht sicher sind, dass Sie die Strecke schaffen. Ganz gleich, ob Sie schnell, gegen den Wind oder auf einen Berg unterwegs sind: Mit dem ELITE E-Bike macht Bewegung für jeden so viel Spaß wie nie zuvor. Im nächsten Jahr werden interessante Angebote entlang des Iron Curtain in Verbindung mit Schwarzenberg Schwemmkanal und Moldau angeboten. Auch zum Thema „30 Jahre Fall der Berliner Mauer / Eiserner Vorhang“ wird es 2019 interessante Angebote geben. Generell haben sich die Verantwortlichen bei ELITE Tours vorgenommen, neue unbekannte Regionen im ehemaligen Osten anzubieten. Den Terminplaner für die Radreisen 2019 finden Sie unter: www.eliteradtours.at

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Niederösterreich im 1. Halbjahr 2018 top beim Thema e-Mobilität 5.236 e-Fahrzeuge sind per Ende Juni auf Niederösterreichs Straßen unterwegs E-Mobilität ist in Niederösterreich längst kein Nischenthema mehr, sondern im Alltag angekommen. Um auch die Wirtschaft verstärkt zum Umstieg auf e-Fahrzeuge zu motivieren, geht das Land nun im eigenen Fuhrpark mit gutem Beispiel voran und plant eine großflächige Umstrukturierung bei laufendem Betrieb und ohne Mobilitätseinschränkungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir erwarten uns davon eine enorme Schubwirkung, die die erfreuliche Entwicklung bei den Zulassungszahlen im ersten Halbjahr 2018 noch weiter verstärken soll. Niederösterreich ist nach wie vor die österreichweite Nummer 1 in der Zulassungsstatistik und diese Führungsrolle wollen wir weiter ausbauen“, sind sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Petra Bohuslav einig.

Ob Urlaub, Wochenendausflug oder Business-Trip. E-Mobilität reicht weit über die Landesgrenzen hinaus. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ermöglicht Ihnen SMATRICS ein grenzenloses Ladenetz in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Slowenien und der Slowakei – und ständig werden es mehr. Laden Sie einfach und unkompliziert mit Ihrer SMATRICS Kundenkarte. Die Abrechnung für SMATRICS Kunden erfolgt nutzungsabhängig nach Leistungsabgabe/Minute und liegen zwischen 0,06 Euro bis 0,63 Euro füt High-Speed-Ladungen. Eine Übersicht alle Partner-Ladestationen finden Sie auf der Ladenetzkarte von SMATRICS.

www.smatrics.com

Quelle: Oekonews.at

Smarter Together Simmering

Große Preisunterschiede bei E-Tankstellen

Sie fahren meist öffentlich, nutzen hin und wieder Car- oder Bikesharing Angebote und sind manchmal auch mit dem eigenen Fahrrad unterwegs? Sie kombinieren verschiedenste Mobilitätsformen, um möglichst schnell an Ihr Ziel zu kommen? Sie wünschen sich, dass diese Mobilitätsangebote an einem Ort zu finden sind, damit Sie schnell und einfach umsteigen können?

Die Kosten für das Laden von Elektrofahrzeugen sind in Österreich sehr unterschiedlich. Gleichzeitig seien die Preise intransparent, so die Arbeiterkammer (AK) in einer aktuellen Erhebung. Die AK fordert normierte Verrechnungseinheiten bei E-Tankstellen und ein Preismonitoring wie beim Spritpreis. Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind vor allem in in den größeren Städten schon weit verbreitet. Laut ÖAMTC gibt es derzeit österreichweit rund 3.700 Elektrotankstellen (Stand 1.Quartal 2018). Unzählige Tarife und Verrechnungseinheiten E-Tankstellen bieten unterschiedliche Tarifarten an: Vertragstarife, Pauschaltarife und Direktzahlung (Direct-Payment) sowie verschiedene Verrechungseinheiten (Kilowattstunden oder Zeit oder andere Maßeinheiten). Im Durchschnitt sei die Direktzahlung am teuersten, so die Erhebung der AK. Jedoch seien auch die Preisspannen der Tarifmodelle zwischen den einzelnen Anbietern groß: So koste der billigste Tarifvertrag € 2,92 für 100 Kilometer. Der teuerste komme auf € 8,33. Die teuerste Direktzahlung kommt sogar auf € 8,40. Besserere Preisauszeichnung gefordert Aktuell seien an E-Tankstellen weder der Preis pro Einheit ersichtlich, noch werde der Gesamtpreis angezeigt: „Der Kunde müsste sich also selber ausrechnen, wie viel Geld er beim Tanken verbraucht hat“, so Michael Soder, Energieexperte der AK. Ein weiteres Problem liege darin, dass es keine handelsübliche Norm wie den Literpreis als Orientierung gebe. Die AK drängt auf eine gesetzliche Vorschrift zur transparenteren Preisauszeichnung an Ladestationen sowie auf die Etablierung einer Norm für Verrechnungseinheiten. Zusätzlich sollte nach dem Vorbild des Spritpreismonitors ein Preismonitoring für das Tanken an der E-Zapfsäule eingeführt werden. Quelle: ORF

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Grenzenlos Laden

Die WienMobil Station Simmeringer Platz, direkt neben der U3 Endstation Simmering, ermöglicht all dies. Ob sich ein Carsharing-Fahrzeug ausborgen, Ihr eigenes Rad sicher in Fahrradboxen versperren, ein E-Bike ausleihen oder Ihr EFahrzeug aufladen möchten – die WienMobil Station lässt keine Wünsche offen. Im Rahmen von Smarter Together, einer europäischen Forschungsinitiative, werden in Simmering Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung gesetzt – die WienMobil Station am Simmeringer Platz ist eine dieser Maßnahmen. Die WienMobil Station bietet Ihnen ab 21.09.2018 folgende Angebote: • E-Bikesharing und ein Lastenrad von Simmobil • Fahrradboxen von Safetydock zum Abstellen Ihrer eigenen Fahrräder • Carsharing von Stadtauto • E-Ladesäule von der Wien Energie • sowie eine Fahrradpumpe, Sitzmöglichkeiten und einem Infoscreen Die WienMobil Station Simmeringer Platz entstand im Rahmen des EU-Forschungsprojektes Smarter Together, das integrierte Smart City-Lösungen für Gebäudesanierung, Energie, Logistik, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Mobilität entwickelt. Damit sollen Beiträge zur Erreichung der Klimaziele geleistet werden, sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die Lebensqualität in Wien gefördert werden. Nähere Informationen auf: www.smartertogether.at Gefördert durch das Rahmenprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union

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© Niederösterreich-Werbung/Robert Herbst

© Niederösterreich-Werbung/schwarz-koenig.at

Herbstliche Wanderungen zu den Schätzen Niederösterreichs Das Wandern ist in Niederösterreich die gesündeste und vor allem auch abwechslungsreichste Art, Land und Leute kennenzulernen. Denn die landschaftliche Vielfalt von Österreichs größtem Bundesland findet sich auch im Wanderangebot wieder. Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav freut sich: „Der Herbst ist eine traumhafte Jahreszeit für Wanderungen zu Niederösterreichs Schätzen. Auf den Touren lernt man nicht nur die Region und ihre schönsten Plätze, sondern auch die Herzlichkeit der Gastgeber kennen. So kann einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege stehen.“ Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, streicht die breite Angebotspalette hervor: „Die Urlaubsgäste finden hier grenzenlose Touren für Weitwanderer, spannend aufbereitete Themenwege für Kinder, serviceorientierte Wanderregionen sowie einsame Pfade durch urwüchsige Wälder und alpine Hochebenen.“ Maßgeschneiderte Packages (inklusive Gepäck-Transport), eine vorbildliche Infrastruktur an öffentlichen Verkehrsmitteln sowie eine hohe Dichte an Wirtshäusern machen die Wanderungen zum unvergesslichen Genusserlebnis. Am Berg aufatmen: Nur eine Autostunde von Wien entfernt, erwartet Wanderer im Süden Niederösterreichs der Weg am Wiener Alpenbogen. Von der Buckligen Welt über den Wechsel, Semmering, Rax, Schneeberg und die Hohe Wand gliedert sich der 300 Kilometer lange Weg in 19 Etappen. In wahren Traumlandschaften wandert man auch im alpinen Mostviertel. Der Mix aus klarer Bergluft, traumhaften Ausblicken und bodenständiger Hausmannskost lockt jährlich zahlreiche Gäste auf die Hütten und Almen im Mostviertel. Zu den beliebtesten Wanderregionen Österreichs zählt mit Sicherheit auch der Wienerwald. Über 6.000 km beschilderte Wanderwege führen durch den von der UNESCO geschützten Biosphärenpark Wienerwald. Die Wanderregion Südliches Waldviertel überzeugt mit einem ungewöhnlich dichten Netz an Wanderwegen. Den an die Donau grenzenden Süden des Waldviertels, der als erste Region mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet wurde, durchziehen mehr als 60 Routen. Immer den Reben nach, die Sonne im Rücken und die Heurigenrast vor sich: Weinwanderungen sind besonders im Weinviertel eine lustvollste Möglichkeit, Bewegung und Genuss zu verbinden. Die schönsten Wanderwege für Gipfelstürmer und Genießer in Niederösterreich:

www.niederoesterreich.at/wandern www.niederoesterreich.at/wandern-tipps www.bergsommer.at Ausgabe 2/18

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Rax-Seilbahn: Aufstieg ins Wanderparadies © Arthur Michalek

Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Am Ziel deiner Wünsche wirst du eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.“ Eben diese Wanderung treibt das 70-köpfige Team von Scharfegger’s Raxalpen Resort immer wieder auf ein Neues an. Rund 170.000 Fahrten mit der Rax-Seilbahn standen in der letzten Saison zu Buche. Geschäftsführer Bernd Scharfegger: „Wir versuchen laufend mit innovativen Angeboten das Gästeerlebnis zu steigern – vergessen aber auch nicht auf unsere Werte und Geschichte. Einkehren, wandern oder die Natur genießen – auf den Hütten der Rax (Ottohaus, Neue Seehütte, Raxalm Berggasthof) haben bereits große Denker und Philosophen wie Viktor Frankl und Sigmund Freud den Tag verbracht. Denn die Raxalpe ist das Naherholungsgebiet in den Wiener Alpen in Niederösterreich und bietet ein Bergerlebnis für die ganze Familie.“ Von der Talstation (528 Meter) bis hin zur Bergstation (1.545 Meter) läuft eine Seillänge von insgesamt 2.175 Kilometern zusammen. Zwei Gondeln wechseln sich im Pendeltakt ab, um Berg- und Naturfreunde sicher in weniger als acht Minuten auf das Raxplateau zu befördern.

Ein (Berg-)Erlebnis wie damals Einmal mit der Rax-Seilbahn oben angekommen werden die Gäste bei Schönwetter von einer fast unendlich wirkenden Weite begrüßt: „Dieser Panoramablick gepaart mit der würzigen Bergluft weckt in uns die Wanderlust. Auf unterschiedlichsten Wanderrouten kann man von Hütte zu Hütte spazieren und sich an der Pracht der Natur und der Almwiesen erfreuen. Ein 4.000 m2 großer Alpengarten lockt mit mehr als 200 Alpenpflanzen“, so Scharfegger, der den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Klaus führt. Bei Familien mit Kids besonders beliebt sind Kräuter- und Blumenwanderungen. Pflanzen- und Naturexpertin Frau Dr. Astrid Grohmann berichtet von vielen mystischen Geschichten und Bräuchen rund um Flora und Fauna. Mehr Informationen zur Rax-Seilbahn finden Sie unter:

www.raxalpe.com

Scharfegger’s Raxalpen Resort: Wandern. Nächtigen. Genießen. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen: Alles hier ist echt, pur und ehrlich, von der Küche, der Einrichtung bis hin zum Ausblick auf die Raxalpe. Das familiengeführte Vier-Sterne-Hotel Raxalpenhof in Prein an der Rax hat sich zu einem beliebten Haus für Wanderer und Erholungssuchende entwickelt. In jahrelanger Arbeit erschaffen und letztlich als das heutige Haupthaus der Familie Scharfegger vollendet, bietet der Raxalpenhof in 28 gemütlichen Naturholzzimmern Platz für rund 50 Hotelgäste. Whirlpool, Saunalandschaft, Badepavillon mit Wassermassagen sowie ein beheizter Außenpool sorgen für die besonderen Wohlfühlmomente. „Alles andere ist Alltag“ lautet der Claim des Hotels, der © Scharfegger‘s Raxalpen Resort es für Bernd Scharfegger, Geschäftsführer Scharfegger’s Raxalpen Resort, punktgenau trifft: „Nur wenige Kilometer von Wien entfernt, findet man bei uns am Fuße der Rax die gewünschte Auszeit vom Alltag. Mit höchstem Qualitätsanspruch, Gastfreundlichkeit und viel Herzblut und Liebe zu den Details begeistern wir unsere Gäste für eine Wiederkehr.“ Mit der Vorlage des Raxalpenhof Gästepasses kommen die Besucherinnen und Besucher in den Genuss einer Vielzahl an zusätzlichen Resort-Leistungen, wie einer kostenlosen Benützung der Rax-Seilbahn. www.raxalpenhof.com

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Wandern im schattig-kühlen Quellschutzgebiet Wer auf der Suche nach Abkühlung und Bewegung abseits der Hitze ist, wird nur eine Stunde von Wien entfernt fündig. Die wildromantische Naturlandschaft entlang des 1. Wiener Wasserleitungswegs, bietet Erfrischung und Erholung entlang der Wiener Hochquellenwasserleitung. So wenig der Name „Höllental“ die milderen Temperaturen in Aussicht stellt, so sehr wirken sich die kalte Schwarza und der angrenzende Wald auf das Mikroklima in dem Erholungsgebiet zwischen Rax und Schneeberg aus. Ausgehend von Gloggnitz bzw. Payerbach an der Rax geht es entlang des Flusses Schwarza zum Wasserleitungsmuseum in Kaiserbrunn. Entlang der Strecke wurde 1998 der Wanderweg etabliert, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der 1. Wiener Hochquellwasserleitung. Mit dem Auto oder mit der Bahn ist man in rund einer Stunde von Wien beim Wanderweg. Die gesamte Wanderung dauert rund fünf Stunden. Der Weg kann auch in Teilstrecken begangen werden. Festes Schuhwerk ist am Wasserleitungswanderweg erforderlich. Im Internet können Interessierte die Wanderbroschüre als PDF herunterladen https://www.wien.gv.at/wienwasser/bildung/wanderweg/ oder kostenlos bei Wiener Wasser bestellen.

Die Höllentalbahn ist eine schmalspurige, elektrisch betriebene Lokalbahn im südlichen Niederösterreich am Fuße der Rax. Die zirka 5 km lange Strecke verbindet die Südbahnstation Payerbach-Reichenau mit dem Ort Hirschwang. Die ursprünglich als „Lokalbahn Payerbach - Hirschwang“ (L.B.P.-H.) bekannte Bahn ist heute Museumsbahn und von Mitte Juni bis Mitte Oktober jeden Sonntag für Besucher in Betrieb. Seit 1918 sind die „Wege aus Eisen“ aus dem Höllental nicht mehr wegzudenken - zunächst als Materialbahn, später als Lokalbahn und heute als Museumsbahn. Aus diesem Anlass feierte die Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB) am 14. Juli 2018 das 100-jährige Jubiläum der Eröffnung der Materialbahn. Mit der Eröffnung der Raxseilbahn 1926 wurde die Materialbahn zu einer für damalige Verhältnisse modernen Lokalbahn umgebaut, die mit modernen Trieb- und Beiwagen erfolgreich bis 1963 betrieben wurde. Erst ab 1990 wurde es trotz vieler Schwierigkeiten wieder möglich, eine Personenbeförderung - zumindest saisonal und an Wochenenden – aufzunehmen. Am 22. September bietet sich im Rahmen der Sonderfahrt des Triebwagens 4042 (siehe nebenstehende Grafik) für Fotografen ein Erlebnis. Drei verschiedene Triebfahrzeuge**werden die Garnitur bespannen: LBPH- Triebwagen 1 (Baujahr 1926), E-Lok 1 (Baujahr 1903, „Fahrendes Gartenhaus“), Heeresfeldbahndiesellok V2 (Baujahr 1943) mit passenden Beiwagen. Während der Fahrt wird es Fotohalte an besonders markanten Punkten dieser kleinen Bahn geben - und Technikinteressierte kommen bei einer Führung durch die Museumsremise voll auf ihre Kosten.

© Wiener Wasser/Houdek

Und bei der ORF-Lange Nacht der Museen am 6. Oktober werden die Züge lange am Abend unterwegs sein. Das Zugteam begrüßt Sie in Payerbach in historischen Uniformen. Sie fahren mit dem originalgetreu restaurierten Triebwagen (Bj. 1926) in die Remise Hirschwang, wo historische und neue Bahnerhaltungsfahrzeuge und -werkzeuge ausgestellt sind. Auf der Rückfahrt steht eine Führung durch die Umformeranlage und Fahrdienstleitung in Reichenau auf dem Programm. www.lokalbahnen.at/hoellentalbahn

© www.lokalbahnen.at

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Eggenburg reist ins Mittelalter 8.-9.9.2018 Am Wochenende vom 8. bis 9. September wird die Stadt Eggenburg wieder zum Mekka für Mittelalter-Fans. Der betörende Duft von gebratenem Ochsen und Honigwein erfüllt die Luft, wenn über 200 Händlerinnen und 250 Künstler ihr Publikum innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer in die Welt des Mittelalters zaubern. Die Zeitreise ins Mittelalter Eggenburg zieht die Menschen von nah und fern an: Gaukler und Theatergruppen reisen von weit her, um die Gäste mit ihren Späßen zu erfreuen, fahrende Händler bieten auf ihren Marktständen Waren feil und Handwerkerinnen zeigen ihr historisches Handwerk. Dudelsack, Schalmei und Laute sind von weitem schon zu hören. Das traditionelle Ritterturnier zu Pferde rundet das Programm des Mittelalterfestes ab. Publikumsansturm 2017 Auch 2017 freuten sich die ehrenamtlichen Organisatorinnen über mehr als 30.000 Besucher. Viele davon waren Stammgäste, die seit Jahren an diesem Wochenende nach Eggenburg fahren, teils von weit her. So gibt es Gruppen aus Graz oder Innsbruck, die bereits am Sonntagabend, gleich nach dem Fest, ihre Hotelzimmer für das nächste Jahr buchen. Das Programm 2018: Wandertheater, Pilger und fahrende Ritter Eggenburg begibt sich dieses Jahr auf Wanderschaft: Menschen in Bewegung sind das Thema des Mittelalterfestes 2018. Den unterschiedlichen Gründen für Wanderbewegungen geht die Zeitreise ins Mittelalter nach, sei es allein oder in Gruppe, sei es in oder ohne Not. Seit jeher versuchten Menschen, neuen Lebensraum zu erschließen. So erstreckt sich das Mittelalter von der Völkerwanderung bis zur Überquerung des Atlantiks und der Ent-

© Foto Jarmer

deckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Manche kommen, um zu bleiben, manche ziehen weiter: Wandertheater und Musikerinnen reisen durch die Lande auf der Suche nach neuem Publikum, Handwerker fahren ihren Auftraggeberinnen hinterher, Pilger büßen ihre Sünden am Weg nach Jerusalem oder Santiago de Compostela und fahrende Ritter suchen das Abenteuer – uns alle treffen einander 2018 in Eggenburg! Die Publikumsrenner der letzten Jahre werden auch dieses Jahr wieder stattfinden: Ausdauerstarke Gruppen kämpfen wieder im Bruchenball – einer Mischung aus Ringkampf und Fußball – um den Eggenburger Bruchenball-Pokal. Beim Science Slam werden Wissenschaftler ihre aktuellen Forschungen zum Thema Mittelalter kurz und eingängig präsentieren. Einer der Höhepunkte wird wie jedes Jahr die Feuershow auf der Kanzlerwiese am Samstagabend sein.

EGGENBURG im Zauber der Zeit Kino, Musik und Wein genießen! Gemütlichkeit, Live-Musik und Kultur, Wein und Kulinarik, Badespaß und ein Mondscheinkino - alles was ein paar erholsame Tage ausmacht, hat Eggenburg zu bieten. Die bezaubernde mittelalterliche Stadt liegt eingebettet in die schöne Landschaft des Wald- und Weinviertels. Sie ist von einer mächtigen Stadtmauer umgeben, die man als Spaziergänger leicht umrundet. In den Schanigärten auf dem historischen Hauptplatz genießt man Gastlichkeit, vorzügliche Weine und südliches Flair.

© Ch. Defert

© M. Sommer

Eine Besonderheit Eggenburgs ist das Mondscheinkino

vom 19. Juli bis 17. August 2018 jeweils Do bis So ab 21 Uhr Im traumhaften Ambiente der Eggenburger Stadtmauer werden die Besucher in die Welt des Films entführt. Auf einer 84 m2 großen Leinwand, umgeben von Mauern und Türmen, werden die besten Filme und Blockbuster der aktuellen Saison präsentiert. Zu sehen sind unter anderem der Oscar prämierte Film „Shape of Water“, „Black Panther“, „Greatest Showman“, und als Draufgabe, am 17. August, „Mamma Mia 2“! Tipps für den Aufenthalt: Stadt-, Nachtwächter- und Kellergassenführungen, KrahuletzMuseum, Nostalgiewelt, Gilli Schaumühle, Rad- und Wanderwege, Heurige, Gasthäuser, Café, Bar, Wohnmobilstellplatz, Kultur und Unterhaltung: Musicnight, Mondscheinkino, Mittelalterfest, uvm.

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Informationen, Programm, Reservierungen Tourismus-Information Eggenburg Tel. +43 / (0) 2984 / 3400 | tourismusinfo@eggenburg.at

www.eggenburg.at mondscheinkino.eggenburg.at

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WEIN+TRAUBEN Welt im VINO VERSUM POYSDORF Poysdorf ist immer einen Ausflug wert! Das TOP-AUSFLUGSZIEL Vino Versum Poysdorf bietet als touristische Plattform unzählige Möglichkeiten und Aktivitäten in und rund um die Weinstadt und Sekthochburg Österreichs: Besuchen Sie die WEIN+TRAUBEN Welt mit der Sonderausstellung KELLER.KULTUR.ERBE und Traubenspielplatz für die Kinder, erfahren Sie alles rund um die Biene auf dem neuen Bienenweg, radeln Sie mit einem brandneuen EBike oder Cross-Bike bei einer geführten Tour durch die Kellergassen Poysdorfs, entdecken Sie bei einer Traktorrundfahrt die schönsten Plätze der Weinstadt, erleben Sie bei Kerzenschein eine Kellergassenführung bei Nacht und verkosten Sie im Weinmarkt Poysdorf bis zu 30 verschiedene Weine aus über 300 Weinen der Poysdorfer Winzer. Genießen Sie den Poysdorfer Weinherbst! Veranstaltungstipp: Besuchen Sie das Bezirkswinzerfest von 6. bis 9. September 2018 in der Poysdorfer Kellergstetten und feiern Sie mit uns den Weinherbst-Auftakt!

Bilder: Vino Versum

Winzerfest

Vino Versum Poysdorf | Brünner Straße 28 | 2170 Poysdorf Tel. 02552/20371 | info@vinoversum.at

Alle Ausflugstipps und weitere Infos finden Sie unter Trefflingfal

© Gemeinde Puchenstuben

(Wandervorschlag) Sie wandern (oder Samstag, Sonn- und Feiertag mit der „Ötschis Bahnoramabahn“) von Puchenstuben Richtung Sulzbichl Naturparkeingang „Ötscher-Tormäuer“ und über den Trefflingfall nach Trübenbach. Nach einer Stärkung und Besichtigung des Holzknechtmuseum in der „Alten Schule“ wandern Sie weiter nach Erlaufboden - von hier aus entlang der Erlauf Richtung Wienerbruck. In Wienerbruck können Sie mit der Mariazellerbahn retour nach Puchenstuben fahren oder noch weiter in die Ötschergräben wandern. Über den „Ötscherhias“ geht es nach Erlaufklaus und von hier aus mit der Mariazellerbahn retour nach Puchenstuben.

www.vinoversum.at

Erlebnisdorf Puchenstuben

© Moser Gabriele

Die 7 Stelzenhäuser mit Schlafplätzen für bis zu 36 Personen (6 Hütten für 5 Personen, 1 für 6 Personen) sind ideal für mehrtägige Wanderungen, Schulklassen, Vereine und Betriebsausflüge. In unmittelbarer Nähe bieten eine Jausenstation und ein Gasthaus ausgezeichnete heimische Produkte an. Ausflugsziele im Naturpark und in der gesamten Region garantieren viele Möglichkeiten eines großartigen Naturerlebnisses. Betriebszeiten: 1.Mai – 31. Oktober 6 Hütten mit je 5 Schlafplätzen, 1 Hütte mit 6 Schlafplätzen Information und Buchung: Gemeindeamt, Tel.: 02726/238

Kartenmaterial - Gemeinde Puchenstuben Wandertaxi: Alte Schule - Schweiger Maria 02728/392

ÖTSCHER:REICH - Station Puchenstuben „Den Sternen am nächsten“ TIPP: Bei Tag können Sie unser Planetensystem im Maßstab 1:1 Milliarde durchwandern. Der Planetenweg Puchenstuben beginnt bei der Sternenwarte Klauser mit der Sonne und führt als Lehrpfad bis zum 4,5km entfernten Neptun im Erlebnisdorf Sulzbichl. (Gehzeit ca. 1,5 Stunden) Sternenführung 2018 Terminvereinbarung bitte bei Mag. Klauser Franz unter: Tel. +43 676 91 66 933 oder franz.klauser1@gmx.at

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© Gemeinde Puchenstuben

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Herzlich Willkommen am Erlebnisberg Luisenhöhe Wir laden alle ein, im Herbst den Erlebnisberg Luisenhöhe in Haag am Hausruck zu besuchen. Mit der ersten barrierenfreien Erlebnisbergbahn haben Familien mit Kinderwagen und Kleinkindern, Menschen mit Behinderung und Personen mit Gehschwäche die Möglichkeit den Erlebnisberg zu erkunden. Das Maskottchen LUI besucht auch immer wieder den Erlebnisberg. Nach einer Jause in der Waldschenke geht es dann auf der Sommerrodelbahn rasant Richtung Talstation. Für besonders aktive Rodler und Rodlerinnen gibt es den preiswerten 5 er Block. Unsere Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10,00 bis 18,00 Uhr

Bilder: © Erlebnisberg Luisenhöhe GmbH

Genaue Informationen finden sie auch auf unserer Homepage www.luisenhöhe.at; oder im Facebook. Schwindelfrei finden das Abenteuer, das Körper und Geist fordert, auch am Gipfel der Luienhöhe. Bewegen sie sich im Waldhochseilpark „GoRuck“ zwischen den Baumwipfeln in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und Höhen und fliegen Sie zum krönenden Abschluss am „Flying Fox“ durch den Wald.

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ArchivMTG © Gert Perauer

Sanft wandern, genussvoll tafeln Der Herbst am Millstätter See ist ein Fest für Genießer, die südliche Lebensfreude und mediterrane Leichtigkeit bei gemächlichen Wanderungen und beim Tafeln an außergewöhnlichen Plätzen einfangen möchten. Das leise Plätschern der Wellen im Ohr, den Duft von Wald und Kräutern in der Nase, den Blick auf den See und die weichen Bergkuppen: Seit jeher suchen die Menschen die Nähe des Wassers, um sich zu erholen, ihre Sinne anzuregen und den Geist zu erfrischen. Die inspirierenden Berg- und Seenlandschaften rund um den Millstätter See lassen sich auf den zwei neuen Slow Trails im eigenen Rhythmus erkunden – ohne große Anstrengung, dafür mit umso mehr Leichtigkeit und Entspannung. Beim Barfußgehen über weiche Moospolster oder bei einem Sprung ins prickelnde Wasser des Millstätter Sees spüren die Besucher die Natur hautnah. Entschleunigung zwischen See- und Bergberührungen ® Der Slow Trail Mirnock führt als Rundweg vom Alpengasthof Bergfried über einen Forstweg zum Aussichtspunkt an der Bergfried-Hütte und durch ein Waldstück zurück zum Start. Der 2,6 km lange Ausflug am Weltenberg Mirnock, um den sich so manche Sage rankt, endet mit einem faszinierenden Panorama auf dem Sternenbalkon, einer Aussichtsplattform. Der zweite Weg, der Slow Trail Zwergsee, führt durch schattenspendende Kastanien- und Kiefernwälder. Er leitet Wanderer weiter zum Zwergsee und Klieberteich, bevor es nach 3,6 km zum Parkplatz Kalvarienberg zurückgeht. Auf der Alm, am Seeufer, im Stollen Beim Genussreigen „Kulinarische Landschaften. Herbstliches Tafeln rund um den Millstätter See“ kostet man sich durch die Aromen der Herbstes. Das einzigartige Ambiente und das gemeinsame Dinieren an festlich gedeckten Tafeln mit regionalen Produkten, zubereitet von Spitzenköchen an außergewöhnlichen Plätzen, stehen im Mittelpunkt. Abgerundet wird jede Tafel von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Den Auftakt der Herbsttafeln macht die Alm-Tafel am Granattor. Zu dem mit Granatsteinen gefüllten Wahrzeichen auf 2.000 Metern gelangen die Besucher bei einer geselligen Wanderung mit dem Hüttenwirt Franz Glabischnig am „Weg der Liebe. Sentiero dell’ Amore“. Almkäse bei der Alexanderhütte und eine Almsuppe bei der Millstätter Hütte entrieren den Hauptgang am Granattor. Zum süßen

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Abschluss hat Kurt Klammer in der Hüttenkuchl der Lammersdorfer Hütte einen Kaiserschmarrn vorbereitet. Der Bioheumilchkäse aus der Kaslab´n hat am 8. September bei der Genussland-Tafel seinen großen Auftritt. Die Weinbegleitung eines Kärntner Winzers und eine Käsereiführung runden das Menü von Genussland Kärnten-Chefkoch Marco Krainer ab. „See trifft Mittelmeer“ lautet das Motto der Alpe Adria-Tafel am Seeufer: Im Garten der Seevilla Cerny in Döbriach am Millstätter See verwöhnt Küchenchef Hans Peter Haider vom Hotel zur Post und Restaurant Poststüberl die Tafelgäste mit einem dreigängigen Menü. Ländliche Genusskultur in der gemütlichen „Stubn“ erleben, dazu lädt die Bauernhof-Tafel ein. Nach einem Aperitif im geschichtsträchtigen Landhaus Holle machen sich die Besucher auf den Weg zu verschiedenen bäuerlichen Betrieben, um traditionelle Gerichte wie „Blattl´n“ zu verkosten. Dem „Feuerstein der Liebe“, wie der Granatstein auch genannt wird, ist die festliche Tafelrunde am 12. Oktober gewidmet: Bei der Granat-Tafel lassen sich die Gäste beim Metzgerwirt in Radenthein mit einem 4-gängigen Menü von Küchenchef Emanuel Stadler verwöhnen und wandern danach bei einer Führung durch den dunklen Granatstollen, wo der Abend genussvoll ausklingt.

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Herbstgenuss. Kulinarische Landschaften erwandern. • 2 ÜN in Ihrer Unterkunft r. u. d. Millstätter See • 1 x Tafeln an den Logenplätzen des Millstätter Sees • 1 x HerbstCARD - mit vielen Inklusiv-Leistungen ab € 155,– pro Person Buchbar von September bis Oktober 2018 Kontakt & Buchung Millstätter See Tourismus GmbH | info@millstaettersee.at

www.millstaettersee.com

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Die Vitalwelt im Herbst entdecken Beliebte Urlaubsregion im Herzen Oberösterreichs

Entdecken Sie die Vitalwelt Bad Schallerbach und erleben Sie pure Lust auf Urlaub in der sechs Orte umfassenden Urlaubsregion mitten in Oberösterreich. Denn egal, ob actionreiche Ausflugsziele oder ruhende Erholungsoasen: In der beliebten Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach kommt jeder Gast auf seine Kosten. Ausflugsziele und Erholungsoasen Das Highlight der Region ist das EurothermenResort Bad Schallerbach. Während die einzigartige Cabrio-Therme „Tropicana“ zum Relaxen mit Südseefeeling unter Palmen einlädt, erleben Familien Action und Spaß in der angeschlossenen Piratenwelt „Aquapulco“, dem beliebtesten Wasserpark Österreichs. Erwachsene finden schließlich im exklusiven Sauna-Bergdorf „AusZeit“ mit über 40 Sauna- und Relaxattraktionen Ruhe und Entspannung. Wer’s lieber nicht so ruhig angeht, begibt sich zu den vielen entdeckenswerten Ausflugszielen in der Urlaubsregion. Gerne auch sportlich. Die beliebten Destinationen liegen nämlich alle entlang des ausgedehnten Radwegenetzes. Unternehmen Sie am Kohlebahnhof Scheiben in Geboltskirchen mit einer Fahrrad-Draisine oder in Grubenhunten eine Zeitreise in die Bergbau-Vergangenheit des Hausruckwaldes. „Erklimmen“ Sie den Erlebnisberg Luisenhöhe in Haag am Hausruck über den 3,5 km langen „Weg der Sinne“ oder mit der barrierefreien Bergbahn. Runter ins Tal Tourismusverband Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach Promenade 2 | 4701 Bad Schallerbach Tel.: +43 7249 420710 www.vitalwelt.at | info@vitalwelt.at

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Entspannung und Südseefeeling in „Tropicana“ und „AusZeit“ © Vitalwelt

flitzen Actionbegeisterte auf der 750 Meter langen Sommerrodelbahn. Per Rad lassen sich auch Zoo und Aquazoo Schmiding mit den einzigen Gorillas Österreichs ansteuern. Gleich daneben: das gerade einmal ein Jahr alte Evolutionsmuseum, das die Entwicklungsgeschichte der Menschheit von vor Jahrmillionen bis hin zu Robotik und künstlicher Intelligenz faszinierend darbietet. Auf die Räder, fertig, los! Die Vitalwelt bietet ein ausgedehntes Radwegenetz mit über 300 Kilometer gut beschilderten Radstrecken. Vor allem im Sommer und Herbst lässt sich die Region auf verschiedenen variantenreichen Routen und vorbei an vielen Ausflugszielen wunderbar per Rad erkunden. Ob alleine oder in der Gruppe: „Erfahren“ Sie die sanft-hügelige Urlaubsregion mit dem Drahtesel oder bequem mit dem E-Bike. Leihräder und die kostenlose Rad-Erlebnis-Karte gibt es bei der Tourist-Info.

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HÖHENRAUSCH 2018 - Das andere Ufer Das ungewöhnliche Ausstellungsformat über den Dächern von Linz ist immer einen Ausflug wert. Unter dem Motto „Das andere Ufer“ stehen heuer die vielfältigen Dimensionen des Wassers im Mittelpunkt. © www.ottosaxinger.at Über den Dächern der Stadt schwebt ein „fliegendes Schiff“, eine übergroße Menschenfigur aus alten Holzbooten schaut auf die Stadt und das Parkdeck der raiffeisen kunst garage wird zum „Containerhafen“ mit entspannender Gastronomie, dazu ein ausgedehnter Springbrunnen aus Röhren, Leitungen und Düsen. Mit seinen abenteuerlichen Wegen, Brücken und Treppen, den verschiedenen Kunsträumen, Dachböden und der weiten Dachlandschaft über Linz bildet der HÖHENRAUSCH den passenden Rahmen für ein außergewöhnliches Kunsterlebnis. Mehr als 40 internationale KünstlerInnen widmen sich heuer dem Thema „Wasser“ und seinen widersprüchlichen Bedeutungsformen: als Raum des Aufbruchs, des Scheiterns, des Austausches, der Überwindung von Grenzen und der Utopie. Die bewährte Mischung aus Kunst und Erlebnis macht den HÖHENRAUSCH besonders attraktiv für Familien. Spiel- und Workshop-Zonen ergänzen das Angebot und laden Groß und Klein zum Mitmachen ein. HÖHENRAUSCH 2018 - Das andere Ufer Im OÖ Kulturquartier, OK Platz 1, Linz bis 14. Oktober 2018, täglich 10.00 bis 20.30 Uhr

Info und Führungsanfragen: Tel.: 0043-(0)732-784178 | info@ooekulturquartier.at

www.hoehenrausch.at

Entspannter verreisen Für viele ist Urlaub der Höhepunkt des Jahres. Entzündet sich plötzlich der Blinddarm des Kindes oder löst die Gelbfieber-Impfung Nebenwirkungen aus, drückt das entsprechend die Stimmung. Es ist dann umso wichtiger, dass versicherte Schäden unkompliziert gemeldet und zügig reguliert werden können. „Auf Reisen oder bereits im Vorfeld kann es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen, welche die Urlaubsfreude erheblich trüben“, sagt Fuad Izmirlija, Vertriebsdirektor des Wiener Verkaufsbüros der HMR. „Mit Einführung des neuen Services ermöglichen wir unseren versicherten Kunden, den Aufwand und Stress zumindest bei der Schadenmeldung auf ein Minimum zu reduzieren. In wenigen Minuten sind sie ihr Problem los.“

© HanseMerkur Reiseversicherung AG

Schlank, schnell, digital: Mit der neuen Online-Schadenanzeige der HanseMerkur Reiseversicherung AG (HMR) erleben Versicherte einen noch besseren Service.

Die Online-Schadenmeldung wird im Browser gestartet, es muss also keine App installiert werden. Das selbsterklärende System kommt ohne aufwändige Registrierung aus und wird von allen gängigen Endgeräten unterstützt. Der Kommunikationsbedarf zwischen Versicherten und Schadenregulierung wird reduziert und führt so zu noch schnelleren Durchlaufzeiten und zufriedeneren Kunden. „Wir freuen uns, unseren Kunden einen noch besseren Service im Rahmen des Regulierungsprozesses für die Reisekranken- und Reisesachversicherung anbieten zu können. Mit unserer Onlineschadenanzeige stellen wir unseren Kunden einen sehr einfachen und strukturierten Prozess zur Einreichung von Schäden zur Verfügung“, erläutert Izmirlija. www.hmrv.at und www.hmrv.de

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Schloss Hof barockt!

© SKB/Hertha Hurnaus

Zwischen Wien und Bratislava erstreckt sich Schloss Hof im niederösterreichischen Marchfeld. Das barocke Gesamtkunstwerk vereint eine prächtige Gartenanlage, prunkvolle Schlossräumlichkeiten und einen idyllischen Gutshof mit rund 200 entzückenden Tieren. Bei einem Spaziergang durch die Terrassengärten ist die Große Kaskade ein beliebtes Fotomotiv: Die Brunnenanlage erstrahlt seit Kurzem in neuem Glanz! Ganzjährig wartet Schloss Hof mit zahlreichen Veranstaltungen für die ganze Familie auf.

Kommende Highlights: Kunst- und Handwerksfest | 15.-16.9. Drachensteigfest | 29.-30.9. Herbstfest | 13.-14.10. Weihnachtsmarkt | ab 17.11. jedes Wochenende bis 23.12.

Tipp: Noch bis 18. November läuft die Sonderausstellung „Warum isst die Welt, wie sie isst?“ auf Schloss Hof und im nahegelegenen Schloss Niederweiden. Fragen Sie nach dem günstigen Kombiticket für die beiden Schlösser!

Kontakt: Schloss Hof | 2294 Schloßhof 1

Tel. 0228520 000 | office@schlosshof.at Schloss Niederweiden: 2292 Engelhartstetten | Niederweiden 1

Anfahrt: Von Wien und Bratislava aus erreichen Sie Schloss Hof und Schloss Niederweiden bequem mit dem Zug. Bis Bahnhof Marchegg fahren und von dort aus in den gratis Busshuttle Richtung Schloss Hof und Schloss Niederweiden einsteigen oder ein nextbike nehmen! Drachensteigfest Schloss Hof Kunsthandwerk für Familien ©SKB/Foto Michal Cilc ©SKB/Foto Astrid Knie

Infos: www.schlosshof.at

KlezMORE Festival Vienna Wenn am Samstag, den 10. November 2018 die 15. Ausgabe des KlezMORE Festivals ihren Anfang nimmt, wird das, nicht nur wegen des Jubiläums, eine im Wortsinn runde Angelegenheit. Bedeutet dies doch, dass sich dieses © by Tantz Kulturfest im Sinne der vielfältigen programmatischen und künstlerischen Auseinandersetzung mit einer in ihren Ausgangspunkten jüdischen Kultur nachhaltig, sowohl im immer reicher gefüllten Kulturkalender der Stadt Wien, als auch im Bewusstsein weltoffener und kulturaffiner Wiener_innen und Besucher_innen dieser Stadt, verankert hat. Erstmals fand das KlezMORE Festival dabei 2004 statt und hat in den Jahren seither unter der Leitung von Friedl Preisl sein Profil ständig weiter entwickelt. Als ein Festival, dass sich im Kern mit einer speziellen, jüdisch verwurzelten Spielart von Musik und deren weiterführenden Aspekten zwischen Traditionspflege und Innovation beschäftigt. Mit seinen vielfältigen, inhaltlich korrespondierenden Mitteln – Konzerte, Lesungen, Vorträge, Diskussionen, Filme, … – schafft das KlezMORE Grundlagen für vielfältige Dialoge, im Sinne eines offenen, respektvollen Umgangs und Austauschs der Menschen in einer blühenden multikulturellen Metropole des 21. Jahrhunderts. Mit angestoßen und gefördert durch das KlezMORE Festival hat sich in Wien und österreichweit eine dynamische world music Szene etabliert, die nicht zuletzt auf Klezmer als selbstverständlichen Bestandteil ihres stilistischen Grund-Vokabulars zugreift. www.klezmore-vienna.at

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© Andreas Kolarik/Moser

Salzburger Altstadt IN Mode Dass die Tracht längst auch den urbanen Raum erobert hat ist keine Neuheit. Nicht nur im Rahmen der Festival-Zeit und des Salzburger Rupertikirtags boomen Dirndl-Couture und Lederhosen-Styles sondern auch im Alltag wird die Tracht gerne und immer wieder neu in Szene gesetzt. Aktuell wird auch im Alltag vorzugsweise zum schlichten und doch hochwertigen Tagesdirndl- oder auf die bewährte Lederhose zurückgegriffen. Die Farb- und Materialauswahl besinnt sich mit Jägerleinen und Baumwolle in Nude-, Grau-, Grün und Rottönen wieder auf die Ursprünge. Dafür gehören die Kombinationen mit klobigem Schuhwerk aller Art sowie Kitsch-Accessoires und Glitzer-Stylings der Vergangenheit an. Die neue Stil-Etikette sowie die zahlreichen KombinationsMöglichkeiten der Mode „Made in Salzburg“ kennt niemand besser als die zahlreichen Trachtenausstatter in der Salzburger Altstadt. Eine Auswahl der Hotspots in puncto Tracht & Couture finden Sie anbei: • Trachten Forstenlechner- Tracht & Couture Die Höhepunkte der Trachtenmode in Verbindung mit dem Gespür für aktuelle Modetrends warten hinter den einladenden Schaufenstern am Mozartplatz. Eine der ersten Adressen für Trachten-Couture aus „Meisterhand“; Mozartplatz 4 www.salzburg-trachtenmode.at • Salzburger Heimatwerk- Schaufenster des typisch Salzburgerischen Der Trachtenhotspot überzeugt mit einer exklusiven Kollektion an vielfältigen Salzburger Trachten für Damen, Herren und Kinder. Handgefertigte Geschenks-Ideen, edles Wohndesign und kulinarische Spezialitäten sowie eine große Auswahl an Stoffen runden das attraktive Angebot ab. Passgenau wird alles durch die hauseigene Trachtenschneiderei! Neu - der Heimatwerk DirndlKonfigurator; Designen Sie Ihr Dirndl online unter www.dirndlkonfigurator.at; Neue Residenz am Residenzplatz www.salzburgerheimatwerk.at • Stassny- Stilgespür im Zentrum Eine Institution im Herzen der Salzburger Altstadt. Neben namenhaften Trachtenlabels punktet das familiengeführte Traditionsunternehmen mit Stassny-Sondermodellen sowie einem fachkundigen Team; Getreidegasse 35 www.stassny.at • Almgwand- Streetwear meets Tracht Almgwand steht für alpinen Lifestyle mit Funktion. Wasser- und schmutzabweisende Sportjacken kombiniert mit Lederhose, Skijacken mit Schladmingerloden, Bademoden im trachtigen Design,

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© Forstenlechner

lässige winddichte Strickjacken in jungen Optiken und vieles mehr sorgen für stylische Highlights. Das richtige Gwand für Gipfelstürmer und Großstadtbezwinger; Waagplatz 3 www.almgwand.at • Moser Tracht & Mode: Moser Tracht & Mode bietet seit 90 Jahren modische und aktuelle Trachten in bester Qualität und Passform zu adäquaten Preisen. Duftige Dirndlkleider, urige Lederhosen oder das passende Outfit für eine elegante Feier - bei H. Moser finden Sie für jeden Anlass das Richtige; Herbert-von-Karajan-Platz 2 www.moser-bekleidung.at • Beurle- „Made in Salzburg“ Alltagstrachten, Festtrachten, Dirndl, Kinderdirndl sowie Maßanfertigungen entstehen in Salzburgs traditionsreichem Haus für Trachten. Das kompetente Team um Marlene Stocker hält eine große Auswahl an Trachtenstoffen aus Österreich, Deutschland und Italien bereit. So entstehen individuelle Wunschmodelle „Made in Salzburg“; Neutorstraße 23 www.beurletrachten-salzburg.com • Dollinger Tracht – Grenzüberschreitende Highlights Dollinger steht seit 60 Jahren für Kompetenz in Mode und Tracht. Seit 2014 finden Sie in Salzburg im Schatz-Durchhaus innovative Trachtenmode für Damen und Herren. Auf drei Etagen werden die Kollektionen renommierter Marken wie Wenger, Hoschek, Schneiders, Stapf u.v.m. präsentiert; Getreidegasse 3 www.dollinger.net

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Claude Monet: Die Welt im Fluss

Der Wert der Freiheit

21. September 2018 – 6. Jänner 2019

19. September 2018 bis 10. Februar 2019

Im Herbst zeigt die ALBERTINA die erste umfassende Präsentation von Claude Monet (1840– 1926) seit über 20 Jahren in Österreich. Unter den 100 Gemälden finden sich bedeutende Leihgaben aus über 40 internatio- Claude MonetEisenbahn im Schnee, nalen Museen und Pri- Lokomotive, 1875Öl auf LeinwandMuvatsammlungen wie dem sée Marmottan Monet, Paris Musée d’Orsay Paris, dem © Musée Marmottan Monet, Museum of Fine Arts Bo- Paris / Bridgeman Images ston, der National Gallery London, dem National Museum of Western Art Tokyo oder dem Pushkin Museum Moskau. Monet steht wie kein anderer für die Malerei des Impressionismus. Der französische „Meister des Lichts“ war ein zentraler Wegbereiter der Malerei im 20. Jahrhundert. Er malte am Meer, an der Steilküste der Normandie und an den Ufern der Seine. Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren die leuchtenden Farben üppiger Vegetation im Sommer und den geheimnisvoll grau und blau gefrierenden Dunst seiner Landschaften im Winter. Monets Licht und Farben wechseln auf der Leinwand mit der sich stets verändernden Natur und mit der Vielfalt an atmosphärischen Eindrücken, die der Maler vor den Motiven empfindet. Um sie in ihrer Erscheinungsvielfalt zu erfassen, malt er viele seiner Motive in Serien. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Monets ersten vorimpressionistischen Werken bis hin zu seinen allerletzten Gemälden, die im Garten in Giverny entstanden sind.

„Angesichts eines Klimas der Angst und Verunsicherung entsteht zunehmend ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass der Staat mehr reglementieren und kontrollieren sollte. Die dringende Notwendigkeit Igor Grubić, „366 Liberation Rituals einer Diskussion über die (Against Trash)“, 2008—2009 Folgen ist Anlass, diese Aus- Courtesy Igor Grubić, Zagreb stellung über den Wert der Fotodokumentation einer Aktion im Freiheit zu zeigen“, so Ge- öffentlichen Raum in Zagreb Maße neraldirektorin Stella Rollig. variabel Der Begriff Freiheit unterliegt einem stetigen Wandel. Historisch wird er seit der antiken Polis von wechselnden Gegenspielern geprägt und beschreibt eine wichtige Grundlage der Demokratie. Seit den 1990er-Jahren stellt sich die Demokratie als Staatsform im Zusammenspiel mit der Marktwirtschaft zunehmend als alternativlos dar, während es mit der Globalisierung vermehrt zu Spannungen zwischen den beiden kommt. Heute scheint das Denken des Neoliberalismus die errungenen, selbstverständlich wirkenden Freiheiten nach und nach wieder aufzulösen und die Demokratie langsam auszuhöhlen. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Ausstellung den „Wert der Freiheit“. Da die individuelle Selbstbestimmung von vielen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst wird, beschreibt die Schau ein komplexes Geflecht aus gegenseitigen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen. Anhand von überlappenden Bereichen und Querverbindungen nähern sich die Werke von mehr als fünfzig Künstlerinnen und Künstlern der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven.

www.albertina.at

www.belvedere21.at

1848 - Die vergessene Revolution

Verteidigung der Demokratie

09. Mai – 14. Oktober 2018

Am 18. Oktober kehrt die Nestroypreisgekrönte Regisseurin Christine Eder mit einer weiteren Stückentwicklung auf die Hauptbühne des Volkstheaters zurück. Ihre Uraufführung „Verteidigung der Demo© www.lupispuma.com/Volkstheater kratie“ beschäftigt sich mit der österreichischen Verfassung, deren Architekten Hans Kelsen und vergisst dabei nicht, heutige Kontroversen zu beleuchten: Gilt es doch, auf die 100-jährige Geschichte der Republik zurückzublicken. Bei dieser Politshow mit Musik zeichnet Eva Jantschitsch von der Band Gustav wieder für die Songs in dem Stück verantwortlich und steht selbst neben fünf Ensemblemitgliedern auf der Bühne. Im Volx/Margareten ist ab 12. Oktober die Uraufführung „Planet der Waffen – Zaun und Zeit“ des Grazer Autors Johannes Schrettle zu sehen. Die Satire handelt von einem jungen Waffenfabrikanten, der sich zwischen steirischem Landleben und Schnaps an einer absatzsteigernden Erfindung versucht: der Biowaffe. Regie bei der Koproduktion mit dem Max ReinhardtSeminar führt Sarantos Georgis Zervoulakos. Auch in der Spielzeit 2018/19 wird die Rote Bar Sonntagvormittags durch die erfolgreich etablierten Diskussionsformate „Trojanow trifft.“ und „Volkstheatergespräche“ zum Ort für spannende Gespräche. Unter dem Motto „Gerechter Wohlstand – Wege aus der imperialen Lebensweise“ trifft Autor und Philosoph Illija Trojanow am 7. Oktober auf den in Wien lehrenden Politikwissenschaftler Dr. Ulrich Brand. Puls-4-Infochefin Corinna Milborn diskutiert am 28. Oktober bei „Volkstheatergespräche. Hoch die Volkskultur!“ mit Eva Jantschitsch (Gustav) und Michael Köhlmeier über die Frage „Welche Kunst will das Volk?“.

In den historischen Räumlichkeiten des Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse befasst sich eine von Hans Hoffer beeindruckend inszenierte Schau mit den Ereignissen des R e v o l u t i o n s j a h r e s Ausstellung 1848 - Die Forderungen der 1848. Die Ausstellung Revolutiona auf der Stiege „1848 Die vergessene Revolution“ des Vereins für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung (VGA) in Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv und dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich wird somit genau dort gezeigt, wo die Revolution in Wien ihren Ausgang nahm. „Das Herzstück der Ausstellung sind Objekte wie Lithographien und Flugblätter der Sammlung des DÖW-Begründers und Historikers Herbert Steiner, die zum ersten Mal öffentlich präsentiert werden“, erklärt Kuratorin Michaela Maier. „Die Sammlung Steiner, die der VGA 2014 als Dauerleihgabe von der Arbeiterkammer Oberösterreich erhalten hat, ist überaus beeindruckend: Sie zählt heute zu den größten Sammlungen zum gesamteuropäischen Revolutionsjahr 1848 und umfasst mehr als 5.500 Exponate“, so die VGA-Geschäftsführerin. Die Ausstellung „1848 Die vergessene Revolution“ ist von 4. September bis 31. Oktober 2018 bei freiem Eintritt zu sehen. Infos zur Ausstellung sowie einen interaktiven Barrikadenplan von Wien gibt es auf: http://1848.vga.at

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www.volkstheater.at

KULTUR

Ausgabe 2/18


EMBRACING MUSIC Leonard Bernstein at 100

Leonard Bernstein gilt als herausragende Musikerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Engagement als Dirigent, Komponist, Pianist und nicht zuletzt als leidenschaftlicher Pädagoge wusste er in unvergleichlicher Weise ein Publikum aller Altersklassen zu begeistern. Am 25. August 2018 wäre Bernstein 100 Jahre alt geworden, im Herbst wird das Haus der Musik dem Ausnahmekünstler daher die neue Kabinettausstellung “EMBRACING MUSIC - Leonard Bernstein at 100” widmen. Als Weltpremiere erstmals öffentlich zu sehen ist der 1985 produzierte Film “Bernstein on Wagner”, eine faszinierende selbstreflexive Auseinandersetzung des Künstlers mit Richard Wagner. Impressionen aus den “Young People’s Concerts” geben Einblick in Bernsteins einzigartiges Verständnis von Musikvermittlung und bezeugen seine Pionierleistungen auf diesem Gebiet. Ein weiterer Themenkreis der Ausstellung behandelt seine enge Verbundenheit mit dem Orchester der Wiener Philharmoniker, mit dem er knapp 200 Konzertreisen unternahm. #BernsteinAt100 Ausstellungsdauer: 17. Oktober 2018 - 22. April 2019 Ausstellungsort: Innenhof im Haus der Musik, freier Eintritt

Fotos: Leonard Bernstein. Photo by Paul de Hueck, Courtesy of the Leonard Bernstein Office

www.hausdermusik.com | www.leonardbernstein.com/at100 Leonard Bernstein. Ein New Yorker in Wien. (17. Oktober 2018 bis 28. April 2019) Zwei Fragen führen durch eine Ausstellung, mit der das Jüdische Museum Wien den 100. Geburtstag des Stardirigenten und Komponisten Leonard Bernstein feiert: Warum brauchten die WienerInnen Bernstein? Und warum brauchte Bernstein Wien? 1966, gut 20 Jahre nach dem Holocaust und während seiner ersten Produktion an der Wiener Staatsoper, schrieb Bernstein an seine Eltern: „Ich fühle mich in Wien sehr wohl – so weit das einem Juden möglich ist. … Was sie die ‚Bernstein-Welle’ nennen, hat Wien überschwemmt und führt zu merkwürdigen Resultaten, plötzlich ist es schick, jüdisch zu sein … “ Bernstein ging seine Wiener Jahre offensiv an, besorgte sich einen Trachtenjanker („als Therapie gegen deutschen Nationalismus“), brachte den WienerInnen Gustav Mahler zurück und vermittelte sogar in der österreichischen Innenpolitik. Der New Yorker Leonard Bernstein bedeutete in Wien Fortschritt. JÜDISCHES MUSEUM WIEN - MUSEUM JUDENPLATZ

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© bel etage Wolfgang Bauer Wien

Auch Zaubern will gelernt sein! Der Zauberlehrling - Musical frei nach der Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. Erstaufführung an der Bühne Baden, Premiere 17. November 2018. So schwierig kann das doch nicht sein, oder? Das denkt sich zumindest der junge Heliodor, als er beim großen Zaubermeister Ariel in die Lehre geht. Doch bald muss er feststellen, dass dazu mehr gehört als große Sprüche oder Gesten und dass die magischen Schlossbewohner ihm noch mehr Rätsel aufgeben als die kompliziertesten Zaubertricks: Warum zum Beispiel hält Ariels bezaubernde Tochter Laluna so gar nichts von der Zauberkunst? Was hat es beispielsweise mit den drei Zauberbesen Kehrein, Kehraus und Kehrum auf sich? Mit seinem jugendlichen Übereifer und ungeübten Zauberversuchen versetzt Heliodor das bis dahin sehr geordnete Schlossleben ordentlich ins Chaos. Freiheit und Gefangenschaft FIDELIO gilt als die Freiheitsoper schlechthin, singt das Hohelied der unverbrüchlichen Gattentreue und - liebe und ist nun nach langer Zeit wieder in Baden zu erleben. Musikalische Leitung: Franz Josef Breznik | Inszenierung: Michael Lakner. Stadttheater Baden, Premiere 20. Oktober 2018 Don Pizarro, der mächtige und grausame Gouverneur eines Staatsgefängnisses, hält seinen schärfsten Kritiker Florestan unschuldig gefangen und will ihn ermorden, da er kompromittierende Informationen über Pizarro hat. Florestans Frau Leonore hat sich – als Mann verkleidet – auf die Suche nach Florestan begeben. Unter dem Namen „Fidelio“ lässt sie sich von Rocco, dem Kerkermeister des Staatsgefängnisses, als Schließer anstellen und hofft, ihren Mann unter den Gefangenen zu entdecken. Marzelline, die Tochter Roccos, verliebt sich in „Fidelio“, was wiederum Jaquino, der ebenfalls in Roccos Diensten steht, ein Dorn im Auge ist. Nach dramatischen Ereignissen gelingt es Leonore wirklich, Florestan zu befreien. Der Minister ordnet eine Generalamnestie für alle Staatsgefangenen an.

Der Zauberlehrling © Lukas Beck

www.buehnebaden.at Ausgabe 2/18

KULTUR

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