Bahnberufe mit Zukunft. Die hochqualitativen Ausbildungswege sind gefragt.
10 Jahre NiederĂśsterreich Bahnen. 2020 ist ein Jahr zum Feiern.
Mariazellerbahn Pioniere der E-Mobilität
Europa
Ein Last-Minute-Angebot der Superlative: 3 Tage zum Valentinstag mit seiner Liebsten auf die Malediven jetten. Oder zum 2. Hochzeitstag eine 7-tägige Reise auf einem Kreuzfahrtschiff in die Antarktis, Hin- und Rückflug nach Südamerika inklusive. Klingt irgendwie verrückt - ist aber heute fast normal geworden. Schnell, billig, All-Inclusive lauten die Zauberworte der Marketingverantwortlichen. Und Vorstände der Reiseveranstalter freut es, wenn die Fernreise- und Kreuzfahrerzahlen steil nach oben gehen. Auch wenn die Besucherzahlen aus Asien steigen. Wohlgemerkt die Besucherzahlen, nicht die Erträge der Betriebe aus dem Schnell- und Billigtourismus. Aber das kann sich schnell ändern, wie wir derzeit sehen.
© Wikipedia
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Ein Virus verbreitet sich. Kreuzfahrtschiffe dürfen plötzlich nicht mehr anlegen, Züge werden gestoppt, Massenveranstaltungen wie der Karneval von Venedig werden in der von BilligTouristen überfluteten historischen Stadt einfach abgesagt. Schluss mit lustig. Aber das nicht deshalb, weil etwa Vernunft eingekehrt wäre. Nein, es geht um unsere Sicherheit. Da werden wir (und die, die sich für Journalisten und Medienmacher halten) plötzlich ganz hellhörig. Obwohl Virologen sagen, dass die „normale“ Grippe sogar gefährlicher ist als das neue Corona-Virus. Und Schutzmasken zum eigenen Schutz völlig ungeeignet sind. Trotzdem sind sie fast überall ausverkauft, Träger mit asiatischem Aussehen werden sogar als Virus beschimpft.
© Albert Melli
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Der ORF vermeldet fast täglich, welche Auswirkungen das alles auf die Börsen der Welt hat. Und dass sich die Anleger Sorgen machen. Sorgen sollten sich aber vielmehr die Verantwortlichen der Reisebranche machen. Und langsam beginnen, über ihre schnell-billig-weltweit und sorglos-Angebote nachzudenken.
www.bahnmax.com Ausgabe 1/2020
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ZEITreisen
Nostalgische ZEITreise. Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre von Kohle, Ruß und Öl, genießen nostalgisches Flair in Wagen mit Holzbänken. Und erfahren Sie dabei so manche Geschichte über das Reisen wie vor 100 Jahren. In Österreich oder unseren Nachbarstaaten, grenzüberschreitend oder zu einem Jubiläum.
4–7 8 – 13 14 – 17 18 – 21 22 – 23 24
Österreich Eine alte Dame zu Besuch bei der Ybbstalbahn 25 Unterwegs im Süden Österreichs 26 – 27 Eine Runde Weinviertel bitte 28 15 Jahre ÖMT 29 100 Jahre Gestüt Piber 30 Im Westen viel Dampf 32 – 33 Eisenbahntechnik im Museum 34 – 35 10 Jahre Niederösterreich Bahnen 36 – 39
Zukunft ÖBB: Fachkräfte der Zukunkt 40 – 41 Fachhochschule St. Pölten 42 voestalpine: Zeitgeschichte Museum 43
Impressum
BAHNmax – Das BahnReiseMagazin Redaktionsadresse: 9020 Klagenfurt, Tel. 0664 / 111 87 24, office@bahnmax.com; Eigene Anmerkung: Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt ident mit denen des Herausgebers. Nachdruck (auch auszugsweise) oder elektronische Wiedergabe nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Alle Angaben Stand Feber 2020. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten.
© ÖBB/Christian Zenger
Titelbild: © Növog/Roman Gerstl
Denn in Wirklichkeit wären ganz andere Dinge wichtig: Hände waschen, die Grundregeln der Hygiene beachten. Oder das eigene Reiseverhalten zu ändern. Ein Urlaub auf einem Bauernhof und eine Fahrt beispielsweise mit der Mariazellerbahn sind mindestens genauso erlebnisreich. Aber viel entspannender. Und vielleicht bekommt man sogar mit, wieviel Arbeit hinter den Produkten der Bauern steckt. Oder dem Betrieb einer 100-jährigen Dampflok. In diesem Sinn: in diesem Heft geben wir Ihnen jede Menge Tipps, wie und wo Sie einen solchen Urlaub mit Entschleunigung verbringen können.
Musikalische ZEITreise. Ludwig van Beethoven wurde vor 250 Jahren in Bonn geboren. Sein musikalischer Weg führte ihn vor allem nach Wien. Er unternahm nur wenige Reisen, so dass Bonn und Wien die wichtigsten biografischen Orte des Komponisten sind. Aber auch abseits dieser Städte gibt es Orte, an denen Spuren des großen Meisters zu entdecken sind.
Auf den Spuren von Beethoven Schweizer Wanderund Bahnerlebnisse Burgen und Schlösser in Tschechien Industriekultur in Sachsen Rund um den Bodensee Romantische Strasse
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ZEITreise in die Bildungszukunft. Ob eine Ausbildung zum Dampflokführer bei der Waldviertelbahn, einer von 25 Lehrberufen bei den ÖBB oder ein österreichweit einzigartiges Bahn-Studienangebot an der FH St. Pölten: eine Ausbildung in Bahnberufen ist gefragt. Auch – oder deshalb – weil es in diesem Bereich in Zukunft großen Bedarf an qualifizierten Menschen geben wird.
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz
Medieninhaber: BAHNmax – Das BahnReiseMagazin, Bratislava Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Folder, Magazine, Direkt-Mailings und Plakate Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Das BAHNmax – Das BahnReiseMagazin ist ein unabhängiges Magazin mit Themenschwerpunkten Bahn, Reise, Wellness, Events und Kultur, das vom BAHNmax – Das BahnReisemagazin herausgegeben, produziert, verlegt wird.
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Bild oben: John Baldessari: Beethoven‘s Trumpet (with Ear) Opus # 133, 2007, © WienTourismus/Timo Ohler
Auf den Spuren von Beethoven Ludwig van Beethoven (1770-1827) gilt als der Komponist, der die Musik der Wiener Klassik zur Blüte gebracht hat und der Romantik den Weg bereitete. Die Entwicklung des frühen Talentes von Ludwig van Beethoven war in seiner Geburtsstadt Bonn öffentlich zu verfolgen und auch der klare Weg, der ihn nach Wien führte. Er unternahm aber im Gegensatz zu einigen seiner Zeitgenossen nur wenige Reisen, so dass Bonn und Wien die wichtigsten biografischen Orte des Komponisten sind. Aber auch abseits dieser Städte gibt es Orte, an denen Spuren des großen Meisters zu entdecken sind. Wiens Jahresmotto 2020: Capital of Music Heute wie vor 250 Jahren ist Wien im Bereich der klassischen Musik tonangebend. „Wien war Beethovens kreatives Umfeld und dieser kreative Geist lebt fort – nach wie vor prägt die Stadt das globale Musikgeschehen entscheidend mit: FilmkomponistInnen aus Hollywood wie Hans Zimmernehmen ihre Musik in der Vienna Synchron Stage auf, Musikgrößen wie Herbie Hancock komponieren mit der Musiksoftware Vienna Symphonic Library, die seit Jahren von Wien aus den Musikmarkt revolutioniert. In Wien hören jeden Abend tausende Musikbegeisterte klassische © John Baldessari Courtesy of the artist, Sprüth Magers and Beyer Projects
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Musik live in Opern- und Konzerthäusern von Weltrang, rund 100 InstrumentenbauerInnen und renommierte Musik-Universitäten beweisen Qualität auf globalem Niveau. Das zeigt sehr deutlich: Wiens Expertise als Musikstadt ist – weit über den kulturellen Bereich hinaus – auch zum Wirtschaftsfaktor geworden. Nicht von ungefähr zählt die Rolle unserer Stadt als Kultur- und Kreativ-Metropole auch zu den Spitzenthemen und strategischen Handlungsfeldern der Wiener Wirtschafts- und Innovationstrategie 2030“, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Präsident des WienTourismus. Interaktives Beethoven-Hörspiel Zur Bewerbung von „Wien 2020. Capital of Music“ setzt der WienTourismus außerdem auf exklusive Inhalte für die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Home. Unterstützt von den Wiener Symphonikern produzierte er eine Voice-Anwendung als interaktives Hörspiel zum Leben und Schaffen von Ludwig van Beethoven. Erzählt werden Geschichten und Anekdoten, die auch für Kenner Überraschungen beinhalten und viel über seine Werke und Persönlichkeit verraten. Smarter Audio-Guide in der SonnenbrilleIn Kooperation mit der Österreich Werbung entwickelte der WienTourismus interaktive Stadtrundgänge für die erst seit Juni in Österreich erhältlichen Bose Frames: Mit Sonnenbrille samt Lautsprecher und der neuen #RelatedToAustria-App führt Ludwig van Beethoven akustisch durch Wien und New York. In Wien können BesucherInnen die Brillen ab sofort in der Tourist-Info am Albertinaplatz ausborgen. Für iOS steht die App „#RelatedToAustria – Ein Wien Audio AR Walk“ kostenlos im App Store zum Download zur Verfügung. music2020.vienna.info
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
Wiener Ausstellungen zu Beethoven 2020 Das Haus der Musik in der Wiener Innenstadt, das am 15.6.2020 seinen 20. Geburtstag feiert, setzt im Beethoven-Jahr 2020 eine Fülle von Aktivitäten: Der Beethoven-Raum im Haus der Musik wird neu arrangiert und temporär durch Originaldokumente ergänzt. Das Mozarthaus Vienna spürt in der Ausstellung Die Trias der Wiener Klassik: Haydn – Mozart – Beethoven Gemeinsamkeiten, Parallelen und Gegensätzen der drei Giganten der Musikwelt nach. Bereits seit Dezember 2019 zeigt die Österreichische Nationalbibliothek in ihrem Prunksaal in der Ausstellung Beethoven. Die Sammlung alter Musikinstrumente in der Hofburg widmet den prächtigen Marmorsaal der Ära Beethoven. Mit einer durchaus ungewöhnlichen Hommage würdigt das Kunsthistorische Museum Wien in Kooperation mit dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien den großen Meister der Wiener Klassik. Das Leopold Museum zeigt im Jubiläumsjahr die Ausstellung Inspiration Beethoven. Noch einige Geheimtipps Im Pasqualatihaus auf der Mölker Bastei in der Wiener Innenstadt lebte Beethoven mit Unterbrechungen insgesamt acht Jahre, heute ist die Wohnung eine Gedenkstätte. In der Secession, die 1902 eine ganze Schau dem Genie des Komponisten Ludwig van Beethoven widmete, ist Gustav Klimts berühmter Beethovenfries zu sehen. Das Bestattungsmuseum auf dem Wiener Zentralfriedhof feiert den 250. Geburtstag des Komponisten Ludwig van Beethoven mit Blick auf dessen Leben und Tod. Im Rahmen einer Sonderausstellung wird auch dessen Original-Totenmaske gezeigt.
© HdM / Katrin Krumpl
MYTHOS LUDWIG VAN Die Ausstellung MYTHOS LUDWIG VAN im Kaiserhaus Baden beschäftigt sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Frage, wann und unter welchen Umständen der Mythos um seine Person entstand und wie er sich im Lauf der Zeit verändert hat. Die Stadt Baden steht im Jubiläumsjahr 2020 ganz allgemein im Zeichen des großen Komponisten und feiert ihren berühmten Kurgast mit zahlreichen Veranstaltungen. beethoven2020.baden.at kaiserhaus-baden.at So klingt LUDWIG VAN Ab Jänner 2020 werden monatlich Konzerte in den Räumlichkeiten der Ausstellung stattfinden. Im Mittelpunkt steht das restaurierte Hammerklavier, auf dem Ludwig van Beethoven während seiner Aufenthalte in Baden gespielt hat. Konzertprogramm in der Haydnregion mit Beethoven Die Haydnregion Niederösterreich präsentiert unter dem Jahresmotto „Erlebnis Haydn“ von 1. März bis 13. Dezember 2020 ein hochkarätiges, durch Joseph und Michael Haydn inspiriertes Musikprogramm in der NÖ-Region Römerland-Carnuntum. Das Programm 2020 bietet jede Menge Neuigkeiten, Raritäten und Besonderheiten: Spezielles Augenmerk gilt etwa Ludwig van Beethoven, Joseph Haydns Meisterschüler. Im Rahmen eines Festkonzerts anlässlich Beethovens 250. Geburtstags anfang Mai wird Helmut Jasbars Komposition „The Liquid Remix“ uraufgeführt. Ludwig van Beethoven Lithographie um 1860 Rollettmuseum © Städtische Sammlungen Baden
Ausgabe 1/2020
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ZEITreisen
www.haydnregion-noe.at 5
Ludwig van Beethoven stattete auch der Slowakei und Tschechien eine ganze Reihe von Besuchen ab. In einem Haus im historischen Zentrum von Bratislava verbrachte er 1796 sieben Tage. Tagebücher und Briefe belegen, dass er auch Piešťany und Dolna Krupa besuchte. Der Grund seiner Besuche war, dass er die Töchter der gräflichen Familie Brunsvik (Brunswick) im Klavierspiel unterrichtete. Das Herrenhaus in Dolna Krupa war für diese Familie so etwas wie eine Sommerresidenz. In den Jahren 1801 - 1806 war Ludwig einige Male (im Sommer) hier, aber wahrscheinlich auch in Piestany und Hlohovec. Das Haupthaus der Familie befand sich in Wien. Ludwig hatte ein gutes Verhältnis zu dieser Familie, denn er war der Klavierlehrer aller drei Damen (Jozefina, Terezia und Henrieta) und er war ein guter Freund von Jozef (II.) Brunsvik. Jozefina und Terezia waren ziemlich talentiert – und hübsch noch dazu. In beide Damen war der Komponist verliebt – ein Heirat war jedoch aufgrund der Standesunterschiede damals nicht möglich. Mit Tereza verband ihn aber eine lebenslange tiefe Liebesbeziehung. Beethovens Aufenthalte in den böhmischen Ländern, seine Beziehungen zu den tschechischen Komponisten und zu der tschechischen Kultur gehören unzweifelhaft zu den wichtigsten Fragen der zeitgenössischen tschechischen Musikgeschichte über das Leben und Werk Beethovens. Beethoven besuchte die böhmischen Länder in der Zeit vom Jahre 1796 bis zum Jahre 1812 insgesamt fünfmal (1796, 1798, 1806, 1811 und 1812). In Prag, Schloß Hradec bei Opava sowie in den Kurorten Teplice, Karlovy Vary (Karlsbad), Franzensbad (Frantiskovy Lazne) und Bilin war er öfters zu Gast. In Teplice gibt es nicht nur das Beethoven-Kurhaus, in dem 1812 Beethoven wohnte, sondern auch das Café-Restaurant Beethoven (in dem er gerne 1811 bei seinem ersten Besuch verweilte).
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Im Nationalen Musikforum Wrocław findet eine Konzertreihe zum Gedenken an Beethoven statt. Foto: NFM Lukasz Rajchert
Polen feiert Beethovens 250. Geburtstag Festival zu Ostern in Warschau und Konzerte in anderen Städten Auch in Polen wird Beethoven, der geniale Komponist, das ganze Jahr über gefeiert. Zentrale Veranstaltung ist das österliche Beethoven-Festival in der Hauptstadt Warszawa (Warschau). Etwas Besonderes hat sich die Ostseephilharmonie in Słupsk (Stolp) ausgedacht. Für ein Festkonzert im Juni sucht die Institution über ein öffentliches Casting noch Sängerinnen und Sängern. „BTHVN 2020“ heißt eine Veranstaltungsreihe im Nationalen Musikforum (NFM) von Wrocław (Breslau). Bis Juni 2020 finden dort noch zwölf Sonderkonzerte mit dem Werken des großen Bonners statt (www.nfm.wroclaw.pl). Unter dem Motto „Wien in Warszawa“ feiert die Nationalphilharmonie in der polnischen Hauptstadt Warschau den runden Geburtstag (www.filharmonia.pl). Und die Philharmonie von Poznań (Posen) feiert das Musikgenie unter dem Motto „Unser zeitgenössischer Beethoven“. Am 24. und 25. April wird es unter dem Titel „Die Wiener“ einen Konzertabend mit Werken von Beethoven, Haydn und Mozart geben. Zum Abschluss der Saison werden am 27. Juni Orchester und Chor Beethovens Neunte Symphonie als Gastvorstellung beim Johanniskonzert auf dem Altstadtmarkt von Konin erklingen lassen (www.filharmoniapoznanska.pl). Auch in der polnischen Hafenstadt Szczecin (Stettin) gedenkt man Beethoven mit einer Veranstaltungsreihe. Sie will die zwei Seiten seines Schaffens beleuchten, die tiefe emotionale Seite, wie auch das kämpferische Werk. Zum Eröffnungskonzert, das gleichzeitig an 30 Jahre Unabhängigkeit Litauens erinnern will, ist am 27. März das Staatliche Symphonieorchester des baltischen Landes zu Gast. Mit der „Missa solemnis“ können Kulturliebhaber eine bedeutende Komposition Beethovens in der Stettiner Philharmonie erleben. Das Hausensemble wird vom Lettischen Staatschor unterstützt. Zum Abschluss spielen am 29. März die Bamberger Symphoniker unter Christoph Eschenbach Werke von Beethoven und Penderecki. www.filharmonia.szczecin.pl Seit 24 Jahren findet in Polen zu Ostern ein großes Festival zu Ehren Beethovens statt. Vom 29. März bis 10. April werden bedeutende Solisten und Klangkörper in Warschau erwartet. www.beethoven.org.pl Besonders mit Beethoven verbunden ist die kleine Stadt Głogówek (Oberglogau) in der Woiwodschaft Opole (Oppeln). Der Komponist weilte im Herbst 1806 im dortigen Schloss des Grafen Franz von Oppersdorff, wo er mit der Arbeit an seiner 5. Symphonie begann. An den Besuch wird jedes Jahr im September mit einem mehrtägigen Beethoven-Festival erinnert. ww.glogowek.pl
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
© Beethoven-Haus Bonn, Fotograf David Ertl
Alles Beethoven in Deutschland Kaum ein Künstler hat je so eine internationale Strahlkraft entwickelt wie Ludwig van Beethoven: als genialer Komponist, als virtuoser Musiker und als kritischer Geist seiner Epoche. 2020 wird in Deutschland und der ganzen Welt der 250. Geburtstag des Meisters gefeiert. „Beethoven. Welt.Bürger.Musik“ in der Bundeskunsthalle und Eröffnung des neuen Beethoven-Hauses Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven präsentiert die Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn die große kulturhistorische Ausstellung „Beethoven. Welt.Bürger.Musik“ (17. Dezember 2019 bis 26. April 2020). Die zentrale Schau zum Jubiläumsjahr 2020 zeichnet die wichtigsten Lebensstationen des Komponisten und Visionärs vor dem Hintergrund historischer Ereignisse nach und verschränkt diese mit seinem musikalischen Werk. Ebenfalls ab dem 17. Dezember ist das gesamte erweiterte und zeitgemäß gestaltete neue Beethoven-Haus eröffnet – mit einer „Schatzkammer“ mit Originalhandschriften, dem neuen Musikzimmer sowie einem neu geschaffenen Sonderausstellungsbereich. Die neue Dauerausstellung ist bereits jetzt schon zu sehen. www.beethoven.de Beethovens Geburtshaus wieder geöffnet Den Besuchern soll eine erlebnisorientierte und emotionale Begegnung mit Beethoven ermöglicht werden und eine Annäherung über verschiedene Themenkreise wie z.B. Beethoven und sein Freundeskreis oder Beethoven und sein Alltag. Drei Räume im Hinterhaus sind in besonderer Weise gestaltet: Ein Diorama im Erdgeschoss lässt Beethovens Bonn lebendig werden, im Klangzimmer sind frühe Meisterwerke Beethovens zu hören, und im Dachgeschoss wurde das bisher als Geburtszimmer bezeichnete Elternschlafzimmer der Beethovens mit medialen Einblendungen auf einer Spiegelfläche als poetischer Ort inszeniert. Weitere Museumsräume, die für die Besucher zugänglich sind: ein Musikzimmer für regelmäßige Konzerte, eine Schatzkammer mit Originalmanuskripten sowie ein eigener Bereich für wechselnde Themenausstellungen. Im Geschoss darüber befindet sich ein Seminarraum für die Vermittlungsangebote des Beethoven-Hauses. Über Tablets kann man hier auch das Digitale Archiv des Beethoven-Hauses besuchen.Die Beethoven Jubiläums Gesellschaft vermittelt mit ihrem Handeln Beethovens Werk, stärkt innovative Projekte und erzeugt Nachhaltigkeit weit über 2020 hinaus. www.bthvn2020.de „Musikzauber Franken“ Auch Franken startet voller Klangmagie in das neue Jahr: Dafür steht der „Musikzauber Franken“, der 2020 in seine 25. Saison geht und seit Beginn mit der Kombination von hoher musikalischer Qualität und besonderem Ambiente begeistert. Feiern Sie mit – und ehren sie doch gleich ein weiteres musikalisches Geburtstagskind: 2020 begeht die Musikwelt den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven, was auch viele Veranstaltungsreihen im „Musikzauber Franken“ widerspiegeln.
Ausgabe 1/2020
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ZEITreisen
© ekhof-festival.de
Musikland Thüringen In Thüringen waren Sie alle, die Musik-Größen der letzten Jahrhunderte: Bach, Telemann, Wagner, Liszt, Schütz. Nur der eine war nie hier: Beethoven. Deutschland feiert in diesem Jahr den 250. Geburtstag des Musikgenies - das Musikland Thüringen feiert aber mit „Wir hören uns in Thüringen. Musikland Thüringen 2020“. Zeitreise ins Barock: Ekhof-Festival vom 3.7.-29.8.2020 Der magische Moment dauert knapp 7 Sekunden: Eine Glocke bimmelt – und wie von Zauberhand verschieben sich mit leisem Geratter alle Kulissen: Die Felsen fahren heraus, der Wald wird hereingezogen. Schon vorbei – ohne Unterbrechung geht es weiter mit dem Operngenuss. Willkommen in der kleinen, barocken Welt des Ekhof-Theaters in Gotha – das so etwas wie die Wiege der Theaterkultur der Neuzeit ist! Fast alles ist dort noch wie damals Ende des 17. Jhds, als Herzog Friedrich I. von SachsenGotha-Altenburg das kleine, intime Theater erbauen ließ: Die Bühne, unter der bis heute Kulissenschieber mit Hand betriebene Wellbäume und Seile bewegen, damit das Bühnenbild sekundenschnell wechseln kann. 22 Veranstaltungen stehen vom 3. Juli bis 29. August 2020 im Programm. Gewürdigt wird in diesem Jahr ganz besonders der 300. Geburtstag von Conrad Ekhofs, der der Begründer des Hoftheaters war. Informationen zum Programm und Tickets gibt’s unter www.ekhof-festival.de. www.thueringen-entdecken.de
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© RhB
Die Albulastrecke der Rhätischen Bahn ist ein Musterbeispiel für die alpine Bahnerschließung. Ihre Auszeichnung als Unesco-Welterbe verdankt die Region speziell der Eisenbahn: Die Albulastrecke steht seit 2008 unter Schutz, denn ihre dramatische Linienführung ist einzigartig. Filmreif schraubt sich die RhB die steilen Hänge hinauf, verschwindet dabei immer wieder in Tunnels, um wenig später irgendwo zu erscheinen, wo man sie nicht erwartet. Oder fährt über atemberaubende Brücken wie dem Landwasser-Viadukt.
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Schweiz Tourismus Tel. 00800 / 100 200 30 (kostenfrei) info@myswitzerland.com www.MySwitzerland.com
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
„Projekt Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens“ Am 7. Juli 2008 wurde die „Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen. Nur gerade drei Bahnen weltweit tragen diese ehrenvolle Auszeichnung. Die Albulastrecke wurde 1903 vollendet. Sie erschließt das Albulatal dem Tourismus und ist zugleich selbst touristisches Erlebnis. Weltkulturerbe zu sein bedeutet aber für die Verantwortlichen, nicht nur die Geschichte zu bewahren sondern mit dem Label verträgliche neue Angebote zu entwickeln. Insbesondere mit dem Schwerpunkt, eine öffentliche Anreise und Erreichbarkeit von Attraktionen besser zu organisieren. Mit dem mehrjährigen Entwicklungsprojekt „Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens“ soll zukünftig rund um das weltberühmte Bauwerk eine „erlebbare Bahnkultur“ aufgebaut werden, die auch die Einzigartigkeit der sie umgebenden Landschaft und Natur mit einbezieht. Attraktionsraum im Zentrum Graubündens Ein Ausflug zum Landwasserviadukt und eine Zeitreise durch die Bahnkultur der RhB soll nicht nur neue Gäste nach Graubünden locken, sondern auch den Gastgebern in Graubünden eine attraktive Ausflugsoption bieten. Im neuen touristischen Attraktionsraum sollen neben der RhB und der Bahnkultur auch die Naturthemen Wald, Wasser und Kulturlandschaft neu entdeckt werden können. Dazu haben die Initianten verschiedene Stoßrichtungen definiert. Stoßrichtung „erlebbare Bahnkultur“ und „UNESCO Welterbe RhB“ Mit dem Brückenensemble Landwasser-, Schmittner- und Wiesnerviadukt, dem „UNESCO Welterbe RhB in der Kulturlandschaft Albula“ und dem historischen RhB-Rollmaterial sind die Grundvoraussetzungen für einen authentisch inszenierbaren Ausflugsort gegeben. Besucher des Wahrzeichens Landwasserviadukt sollen sowohl mit neu konzipierten Cabriozügen, als auch mit historischen Kompositionen die pionierhaften Bauwerke der Rhätischen Bahn sprichwörtlich erfahren. Die Cabriozüge sollen im sog. „Hop on/Hop off“-Betrieb, mit beliebigem Ein- und Ausstieg zwischen Filisur und Surava verkehren. Die historischen Züge werden für Fahrten zwischen Filisur und Wiesen vorgesehen. Die bereits bestehenden und gut frequentierten Aussichtsplattformen sollen speziell ausgestaltet und zugänglich gemacht werden. Sie verschaffen einmalige Blicke auf die lebendige Bahngeschichte Graubündens. In einem „Rollmaterial Historic Center“ sollen die von den verschiedenen Vereinen unter dem Dach von „historic RhB“ originalgetreu restaurierten historischen Bahnwagen und Lokomotiven besichtigt werden können. Als weitere Ergänzung zum bestehenden Bahnmuseum in Bergün ist ein Bahnwagendorf angedacht. Stossrichtung „Naturthemen“ Neben den Bahnthemen sollen im Attraktionsraum im Herzen Graubündens auch die Landschaft und die Natur mit Erlebniselementen bereichert werden. Dabei soll die Einzigartigkeit der Landschaft zum Tragen kommen und weiter betont werden. Definiert wurden die Naturthemen Wald, Wasser und Kulturlandschaft. Ergänzend zum bestehenden, sehr beliebten Bahnerlebnisweg sollen weitere attraktive Wanderangebote geschaffen werden. Auch Tiere sollen eine Rolle spielen. Ob beispielsweise in Form eines Erlebnisbauernhofes oder eines Tierparks ist zur Zeit noch offen. Renato Fasciati, CEO der Rhätischen Bahn: „Seitens der RhB ist man überzeugt, dass mit dem Projekt ‚Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens’ der Region und dem Bündner Tourismus wichtige Impulse verliehen werden können. Wie bei jeder Pionierleistung braucht es dazu einen großen Effort und gemeinsamen Willen, die hochgesteckten Ziele zu erreichen und allfällige Hürden zu überwinden. Die Erschaffer des ‚UNESCO Welterbe RhB’ haben es vorgemacht und gezeigt, dass innovative und mutige Tourismusprojekte in Graubünden realisiert werden können. Das Projekt ‚Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens’ soll dies nun zeitgemäß weiterentwickeln.“
Ausgabe 1/2020
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ZEITreisen
Die Hüter des UNESCO Welterbes RhB Am 13. Juni 2007 wurde der Verein Welterbe RhB gegründet. Der Verein bezweckt die Koordination unter den involvierten Institutionen, die sich mit dem Erhalt und der Weiterentwicklung des Gutes beschäftigen. Unterstützt wird der Verein von zwei Fachausschüssen, die sich mit dem Schutz und Erhalt der Bahn sowie der umliegenden Kulturlandschaft auseinander setzen. Am Verein Welterbe RhB sind die Rhätische Bahn, der Bund, der Kanton Graubünden, die Provinz Sondrio und die im Perimeter liegenden Gemeinden beteiligt. Zwei Fachausschüsse fungieren als beratende Gremien und helfen dem Verein Welterbe RhB die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina in Erscheinungsbild, Charakter und Substanz zu erhalten. Gleichzeitig unterstützen sie die Weiterentwicklung des Welterbes in Beachtung der festgelegten Spielregeln, den Werten und Zielen
© mattiasnutt.ch
der UNESCO sowie des Übereinkommens zum Schutze des Natur- und Kulturerbes der Welt. In Übereinstimmung mit der Charta des Vereins Welterbe RhB streben die Fachausschüsse danach die bestehenden Schutzund Planungsinstrumente für die Bahn und Kulturlandschaft zu koordinieren und weiterzuentwickeln sowie den Zustand des Welterbes mit geeigneten Monitoringund Controllingmassnahmen laufend zu überprüfen. Mit qualitativ hochwertigen und authentischen Informations- und Tourismusangeboten sollen Gäste und Einheimische auf die einmaligen Werte aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert werden. Gleichzeitig soll die nachhaltige Nutzung der Rhätischen Bahn als umweltschonendes Verkehrsmittel sowie die regionale Wertschöpfung, mit dem Ziel die Zukunft des UNESCO Welterbes zu sichern, gefördert werden.
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Eine Zugfahrt der Extraklasse Ein besonderer Leckerbissen: im nostalgischen Zug über den Berninapass von Pontresina ins mediterrane Puschlav und weiter nach Tirano im italienischen Veltlin zu fahren. Neben nostalgischen Wagen führt der Zug auch luxuriöse Salonwagen. Die nostalgische Zugkomposition verkehrt auf der Berninalinie zwischen Pontresina und Tirano und besteht aus den beiden gelben Nostalgietriebwagen der Berninabahn sowie aus den luxuriösen Pullman-Salonwagen. Der Bernina Nostalgie Express führt in den Nostalgiewagen die Holzklasse, in den Salonwagen die Luxusklasse. Der Sonderzug verkehrt mit Pausen für Apéro und Imbiss im Bahnhof Ospizio-Bernina, mit Fotohalten auf Alp Grüm und in Cavaglia und mit Mittagshalt in Le Prese am Puschlaver See
Die historic RhB – Familie Sieben Vereine und eine Stiftung erhalten das historische Erbe der RhB. Die Vereinigung bezweckt auf gemeinnütziger Basis die Erhaltung, die Restaurierung und Instandstellung sowie zur Zurschaustellung und den Betrieb von historischen Fahrzeugen der Rhätischen Bahn auf deren Netz. Dazu gehören: Der Club 1889, der Verein Dampffreunde der Rhätischen Bahn, der Verein pro Salonwagen Rhätische Bahn, die Interessengemeinschaft Zügen-Landwasser, die Stiftung Bahnmuseum Albula Bergün, der Verein UNESCO Welterbe RhB, die Freunde der Schmalspurbahnen und der Albula-Bahn-Club Bergün. www.historic-rhb.ch
Die Albula- und Berninastrecke der Rhätischen Bahn ist ein Musterbeispiel für die alpine Bahnerschließung. Die Via Albula/Bernina ist einmalig angelegt – immer wieder kreuzt der Wanderweg die Bahnlinie. Eine der abwechslungsreichsten zwischen hochalpinen, alpinen und subtropischen Zonen liegende Natur- und Kulturlandschaft zu Fuß zu erleben und dabei immer von der Albula- und Berninabahn begleitet zu werden, gehört zu den schönsten Erlebnissen eines Wanderers. In Harmonie mit der Natur können die in die wilde alpine Landschaft eingebetteten UNESCO-Objekte, wie Brücken, Viadukte, (Kehr-)Tunnels, Bahnhöfe, auf dieser Wanderung bestens entdeckt werden. Drei Sprach- und Kulturregionen, zahlreiche landschaftliche Perlen und Orte mit speziellem Charakter runden das Wandererlebnis ab. Auf sechs bis 10 Etappen geht’s auf 130 Kilometern zu Fuß durch das UNESCO Welterbe Rhätische Bahn. Der Weitwanderweg führt entlang der Albula- und Berninalinie von Norden nach Süden (von Thusis nach Tirano) – durch drei Sprach- und Kulturregionen. Auf der Wanderung entdecken Sie zahllose Brücken, spektakuläre Viadukte, Kehrtunnels und alte Bahnstationen aus nächster Nähe. Ein Weitwanderweg für jedermann, denn immer wieder berührt die Route das Trassee der Rhätische Bahn und gibt die Sicherheit, jederzeit einsteigen und der eigenen Kondition und den Interessen angepasste Tagesetappen zusammenstellen zu können. Der Startpunkt der Via Albula/Bernina befindet sich in Thusis. Durch die Schinschlucht geht‘s hinauf nach Tiefencastel und nach Filisur, wo es unter anderem das berühmte Landwasser-Viadukt
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ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
Alle Bilder der Doppelseite © RhB
Täglich zwischen Davos Platz und Filisur Nostalgie und Abenteuer zugleich werden bei der neuen Erlebnisfahrt der RhB auf eine faszinierende Art und Weise verbunden. Genießen Sie vom 9. Mai bis 25. Oktober 2020 eine etwas andere Bahnfahrt von Davos nach Filisur. In knapp 40 Minuten führt die Reise durch die wildromantische Zügenschlucht, über den berühmten Wiesnerviadukt bis nach Filisur. Hier ist auch die Heimat des weltbekannten Landwasserviaduktes. Dies ist das Herzstück der bekannten Albulalinie der RhB und gehört zum UNESCO Welterbe. Die nostalgischen Bahnwagen der 1. und 2. Klasse und offenen Aussichtswagen werden von der legendären KultLokomotive „Krokodil“ gezogen, welche bereits seit dem Jahr 1929 in Betrieb ist. Die atemberaubende Reise in den teilweise über 100 Jahre alten Bahnwagen können Sie zum normalen Ticketpreis erleben. Zudem erhalten Sie einen ungewohnten Einblick in die Welt der Eisenbahn im frühen 20. Jahrhundert.
Zu Fuß durch das UNESCO Welterbe Rhätische Bahn zu bestaunen gibt. Die Route führt durch‘s Albulatal hinauf nach Bergün und nach Preda, wo die Bahnlinie im Albula-Tunnel verschwindet. Über die Fuorcla Crap Alp geht‘s weiter ins Engadin. Der Abstieg führt durch‘s malerische Val Bever hinunter nach Bever. Die Wanderroute führt danach dem Inn entlang nach Samedan und nach Celerina bis hinauf ins mondäne St. Moritz. Vorbei am St. Moritzer- und am Stazersee geht‘s weiter nach Pontresina, wo der Aufstieg zum Berninapass beginnt. Vorbei an der Station von Morteratsch geht‘s hinauf bis zum Lago Bianco auf dem 2.307 m hohen Berninapass. Der Abstieg vom Berninapass erfolgt über die Alp Grüm nach Cavaglia. Von dort verläuft der Wanderweg via Poschiava hinunter zum Lago di Poschiavo und nach Brusio, wo das weltberühmte Kreisviadukt die Blicke auf sich zieht. Der letzte Abschnitt der Via Albula/Bernina führt zum Grenzort Campocologno und schliesslich hinunter ins italienische Tirano. Tipp: Das Bahnmuseum Albula in Bergün führt Eisenbahnfans zurück in die Vergangenheit. Besuchen Sie das Museum vor oder nach einer Wanderung. Und im Ortsmusem Bergün kann die ganze Strecke als Modelleisenbahnanlage im Maßstab 1:87 besichtigt werden.
Ein Tipp: Erwandern Sie die Strecke ganz oder abschnittsweise mit den Angebot von Touroperator Eurotrek. Eurotrek ist Partner der RhB, welcher auf der Via Albula/ Bernina (und weiteren Weitwanderungen von SchweizMobil) die Packages inkl. dem praktischen Service des Gepäcktransportes von Hotel zu Hotel (oder Bahnhof) anbietet. Mit Eurotrek reisen Sie daher sozusagen unbeschwert ganz ohne schweres Gepäck. Es reicht ein kleiner Tagesrucksack für eine entspannte Tour, und gleichzeitig brauchen Sie auf nichts zu verzichten. Während des Tages transportieren fleißige Heinzelmännchen Ihre Koffer verlässlich in die nächste Unterkunft, wo das Gepäck bei Ihrer Ankunft auf Sie wartet. Sie können sich auf die perfekte und eingespielte Organisation verlassen. Sie deponieren Ihre beschrifteten Gepäckstücke am Morgen bis 9 Uhr bei der Rezeption Ihres Hotels. Der Fahrer bringt diese im Laufe des Tages in die nächste Unterkunft, wo das Gepäck ab 18 Uhr auf Sie wartet.
www.eurotrek.ch
© RhB
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© Illustration Pininfarina © 2016 Goldenpass
Der neue GoldenPass Express nimmt Gestalt an Die 19 Züge für den zukünftigen neuen Goldenpass Express sind bereits im Bau. Der erste wird im Mai ausgeliefert. Die MOB (Montreux-Oberland-Bahn) wollte, dass sich dieser Zug sich durch seine Ästhetik auszeichnet. Georges Oberson, General Manager von MOB, sagt: „Mit dem Goldenpass Express stehen wir vor einer spektakulären technologischen Herausforderung, indem wir von Schmalspur zu Normalspur wechseln. Wir wollten auch, dass dieser Touristenzug schön und elegant ist. Deshalb haben wir die Aufgabe Pininfarina übertragen, einem der renommiertesten Designunternehmen der Welt.“ 1993 entwarf Pininfarina Fahrzeuge für den Cristal Panoramic Express von MOB. Das Designhaus hat auch Schienenfahrzeuge für den Glacier Express entworfen, der jetzt von der Matterhorn Gotthard Bahn und der Rhätischen Bahn betrieben wird. Neben einer 1. und 2. Klasse wird der neue Goldenpass Express eine Prestigeklasse mit erhöhten und großen Panoramafenstern bieten. Der Passagier hat das Gefühl, praktisch in der Landschaft zu sein. Jeder Zug verfügt über achtzehn beheizte und elektrische Ledersitze, die sich drehen lassen, damit die Fahrgäste die Aussicht genießen können. Die Züge werden auf den Meterspuren der Montreux-Oberland-Bahn zwischen Montreux und Zweisimmen sowie auf 1 435-mm-Gleisen der BLS zwischen Zweisimmen und Interlaken Ost verkehren. Schololadenzug mit kulinarischen Höhepunkten der Schweiz Der Schokoladenzug bringt Sie ab Montreux in der 1. und 2. Klasse zuerst zur Schaukäserei „La Maison du Gruyère“, wo Sie alles über die Herstellung des berühmten Käses Le Gruyère AOP erfahren. Anschließend folgt der Besuch des mittelalterlichen Städtchens Gruyères mit der Gelegenheit das gut erhaltene Schloss zu besuchen. Danach geht es zur legendären Maison Cailler in Broc. Dort werden Sie in die Geheimnisse der Schokoladenherstellung eingeweiht und nehmen an einer Schokoladendegustation teil. www.mob.ch/de
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GoldenPass Classic – Atmosphäre längst vergangener Zeiten
Bahnromantik pur bietet der GoldenPass MOB Belle Epoque-Zug auf der Strecke Montreux–Zweisimmen. Sein Vorbild ist der Golden Mountain Pullman Express aus den 1930er Jahren. Ganz in der Tradition legendärer Züge wie dem Orient Express, können Sie mit dem GoldenPass Classic-Zug in den Glanz der Belle Époque eintauchen. Zwischen Montreux und Zweisimmen erwartet Sie täglich ein romantisches Flair mit unvergleichlichem Charme und Komfort für eine Reise in eine andere Zeit. Der heutige Zug ist ein Nachbau im Belle Epoque-Stil seines Vorgängers, in dem Sie reisen wie die Könige. Sogar einen „Weinkeller-Wagen“ gibt es in diesem Zug, wo Sie in stimmungsvollem Ambiente die Weine aus der Gegend degustieren können. Berühmte Golden-Pass-Linie von Montreux nach Luzern Ausgangsgpunkt für die fantastische Reise ist Montreux. Der mondäne Ort liegt im Schutz von 2.000 Meter hohen Berggipfeln am Genfersee und ist berühmt für das milde Klima und die subtropische Vegetation. Hier startet der Panoramic-Express, dessen stromlinienförmige goldene Wagen auf Schmalspurschienen und mit bester Aussicht hinauf über Gstaad nach Zweisimmen führen. Die Weiterfahrt auf den normalspurigen Gleisen bedingt noch einen Zugwechsel. Um diesen zu erleichtern, halten die Züge aus Montreux und Interlaken jeweils am selben Bahnsteig. Durchs Simmental, vorbei an reich geschmückten, typischen Bauernhäusern und durch eine urchige Berglandschaft geht die Fahrt weiter an den Thunersee und ins bekannte Interlaken im Berner Oberland. Compagnie du Chemin de Fer Montreux-Oberland Bernois Am 17. Dezember 1901 begann mit der feierlichen Eröffnung eines ersten Streckenabschnitts zwischen Montreux und Zweisimmen ein großes Abenteuer der Eisenbahngeschichte; die gesamte Strecke (63 km) wurde am 6. Juli 1905 fertiggestellt. Am 8. Juni 1912 wurde ein neuer, 13 Kilometer langer Abschnitt von Zweisimmen bis Lenk fertig. Als erste elektrische Eisenbahnlinie dieser Art verlangte die Montreux-Oberland Bernois (MOB), die später unter dem Namen GoldenPass berühmt wurde, den Ingenieuren jener Epoche das Äusserste an Erfindergeist ab. Seit ihrer Eröffnung und während ihrer gesamten Betriebsdauer war die Eisenbahnstrecke sehr beliebt und wurde weit über die Grenzen der Schweiz hinaus vor allem in den angelsächsischen Ländern berühmt. Die Compagnie du Chemin de Fer MOB war um den Reisekomfort ihrer Fahrgäste stets bemüht und setzte nur sicheres und komfortables rollendes Material ein. So gibt es bereits seit 1906 zwischen Montreux und Zweisimmen einen Speisewagen im Zug.
www.mob.ch/de
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
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Die älteste Museumsbahn der Schweiz
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2020 wird bei der DFB gefeiert Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) hat 2020 Anlass zum feiern – und dies gleich dreifach. Am 12. August sind es 10 Jahre her,seit der Streckenabschnitt Gletsch-Oberwald, und damit die gesamte ehemalige Bergstrecke, in Betrieb genommen werden konnte. Gleichzeitig sind es 20 Jahre her, seit die Strecke Realp-Gletsch durchgehend befahrbar ist. Und zu guter Letzt sind bereits 30 Jahre vergangen, seit mutige Pioniere der DFB in einer spektakulären Aktion mehrere verrostete Zahnrad-Dampfloks aus dem vietnamesischen Hochland in die Schweiz zurückholten. Am Wochenende des 22. und 23. August deshalb werden die drei Jubiläen im Rahmen eines Festes in Gletsch ausgiebig gefeiert. Die Vorarbeiten für ein gelungenes Fest sind gestartet worden; mit diversen Partnern von Bahn und Region wird ein attraktives Programm erarbeitet, sagt Karl Reichenbach als Leiter Verkauf der Verantwortliche für das Fest. Geplant sind Extrafahrten mit der Lok HG 4/4 Nr. 704, nostalgische Postauto-Fahrten zwischen Gletsch und Oberwald, diverse Marktstände mit regionalen Produkten und Ausstellern sowie Ausstellungen über und Führungen durch Gletsch. 10 Jahre Realp–Oberwald und 20 Jahre Realp–Gletsch Der 12.08.2010 war für die DFB ein besonderes Datum. An jenem Tag wurde der letzte instand gestellte Streckenabschnitt zwischen Gletsch und Oberwald wieder in Betrieb genommen. Dies bedeutete gleichzeitig, dass die Bergstrecke über die Furka erstmals seit 1981 wieder in ihrer ganzen Länge zwischen Realp im Urserental und Oberwald im Goms befahrbar war. Am 11.07.1992 ging‘s erstmals fahrplanmäßig von Realp bis Tiefenbach; am 30.07.1993 konnte der Betrieb bis zur Station Furka verlängert werden. Und am 24.07.2000, also vor 20 Jahren, verkehrten erstmals fahrplanmäßige Züge zwischen Realp und Gletsch durch den Furka-Scheiteltunnel. Danach vergingen aber nicht weniger als sechs Jahre, bis der Spatenstich für das verbleibende Teilstück zwischen Gletsch und Oberwald vorgenommen werden konnte.
Die älteste Museumsbahn der Schweiz, die Blonay–Chamby (BC), hoch über dem Genfersee, bietet über achtzig Schmalspurfahrzeugen seit 1968 eine wohlgepflegte „Seniorenresidenz“, nicht zuletzt auch Loks und Wagen der RhB. In der Sammlung befinden sich Dampf- und Elektrolokomotiven, Trieb-, Personenund Güterwagen von 1870 bis 1940 aus der Schweiz und anderen europäischen Ländern. Die Fahrzeuge sind in zwei Einstellhallen im Museumsgelände von Chaulin untergebracht. An bestimmten Fahrtagen können die musealen Züge zwischen Blonay und Chamby in Aktion erlebt werden, es werden aber auch vereinzelt Exkursionen nach Montreux, Vevay und ins angrenzende Gryerzerland angeboten. Für die Museumsbahner am Genfersee ist es ein „heiliger“ Termin: Zu Pfingsten, dieses Jahr vom 30. Mai bis zum 1. Juni ist beim Schweizer Dampffestival Action angesagt. Wie z.B. eine Dreifachdampftraktion ab Blonay und 4 Dampflokomotiven in Betrieb. www.blonay-chamby.ch
SBB Historic Erlebnisfahrten 2020 warten mit den Erlebnisfahrten der SBB Historic wieder einmalige Ausflüge in faszinierendem Ambiente auf Sie. Wie wäre es beispielsweise mit einer Rundfahrt mit der Dampflok C 5/6 „Elefant“ durch den Rheinhafen in Birsfelden oder mit einer kulinarischen Fahrt im TEE zum Muttertag? Im Herbst wird mit einer „Fahrt ins Blaue“ ab Bern zudem eine alte Tradtion wieder belebt. Immer am zweiten Samstag im Monat fährt der „Erlebniszug San Gottardo“ von Erstfeld über die legendäre Gotthard Bergstrecke nach Bodio und zurück. Genießen Sie Ihre Anreise ins Tessin oder ins Gotthardgebiet im historischen Zug wie anno dazumal. www.sbbhistoric.ch
Zur Chronologie der DFBMittlerweile 30 Jahre sind vergangen, seit im Sommer/Herbst 1990 17 mutige Männer und eine Frau unter der Leitung von Ralph Schorno und Hansgeorg Bühler im Südwesten von Vietnam nach jahrelangen Vorarbeiten und zähen Verhandlungen den entscheidenden Schritt der spektakulären Aktion „Back to Switzerland“ in Angriff nahmen. Dieser bestand darin, vier seit Jahren vor sich hinrostende Zahnrad-Dampflokomotiven und einen Güterwagen von Da Lat auf 1.500 Meter über Meer über 108 km mit teilweise unbefestigten Staßen und wackeligen Brücken nach Thap Cham zu transportieren. Von dort ging‘s mit der „Beute“ via Bahn nach Saigon, dann via Schiff nach Hamburg und dann erneut mit der Bahn in die Schweiz. Die beiden repatriierten HG 3/4 Nr. 1 und Nr. 9, die vor ihrem Verkauf nach Vietnam bereits bis 1947 auf der Furka-Bergstrecke eingesetzt waren, stehen seit 1993 wieder an Ihrer früheren Wirkungsstätte in Betrieb. Von den zwei HG 4/4, die Anfang der 1920er Jahre direkt von der Schweiz nach Vietnam verkauft wurde, bildet die Nr. 704 seit dem Sommer 2019 als stärkste Zahnrad-Dampflokomotive Europas das Paradepferd der DFB. Die Revision der HG 4/4 Nr. 708 ist noch im Gange.
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Residieren wie ein König Egal ob als Prinzessin, Ritter oder Hofnarr – fast jeder von uns verspürt einmal im Leben den Wunsch, in einem Schloss zu leben. Wir haben Ihnen hier einige Tipps zusammengestellt, wo sie diesen Traum wahr werden lassen können. Unter der Adresse www.schlosshotels.co.at finden Sie die folgenden 4 Mitgliedsbetriebe in unserem Nachbarland:
Weitere Hotels, in denen Sie sich wie ein König fühlen werden In Mähren, in der Nähe des Naturschutzgebietes des Altvatergebirges (tsch. Jeseníky) liegt die Gemeinde Sobotín mit dem gleichnamigen Schloss, welches liebevoll restauriert wurde und nun das Hotel Klein beherbergt. Auf Schloss Jemniště, das südlich von Prag liegt, können Sie in direkter Nachbarschaft zu den Nachfahren der Herren von Sternberg residieren. Der historischer Kamin und der Schlüssel zum Schlossgarten sorgen für ein traumhaft romantisches Ambiente. In der wunderschönen Landschaft des Landkreises Vysočina, der gleich auf drei UNESCO-Denkmäler stolz sein kann, finden wir das Hotel Chateau Herálec, das zu den 10 besten und schönsten Schlosshotels der Welt gekürt wurde. Nördlich von Prag, finden Sie das hochbarocke Schloss Libice. Dieses Schlosshotel beweist, dass ein fürstliches Ambiente mit Wellness- und Spa-Bereich zu annehmbaren Preisen möglich ist. Das barocke Schlösschen Mcely unweit von Prag bietet gemütliche Gästezimmer und Nähe zur Natur. Diese garantieren nicht nur der wunderschöne Ausblick in die Landschaft, sondern auch die gelebte Kurtradition und -philosophie, die auf Kräuterkunde basieren. In Mittelböhmen, unweit der Stadt Kolín, steht das kleine Barockschloss Radovesnice, wo besonders viel Wert auf Luxus und Diskretion gelegt wird.
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Tschechiens Burgen und Schlösser stehen hoch im Kurs Gefragte Burgen und Schlösser, Schätze in den Regionen Tschechien setzt im kommenden Jahr auf seine Städte, die Tore in die Regionen bilden. Insbesondere auf seine zahlreichen Schlösser und Burgen. Neben der Hauptstadt Prag liegt der Fokus auf den Schätzen der Städte Pardubice, Písek, Liberec (dt. Reichenberg), Königgrätz und Třebič. Prag hat ein riesiges Potenzial als Tor zu den Regionen Böhmen, Mähren und Schlesien, den drei historischen Regionen der Tschechischen Republik. Ein Beispiel: die Stadtbrücke von Písek ist eine ältere Alternative zur Karlsbrücke in Prag. Písek ist eine Kreisstadt, südlich der tschechischen Hauptstadt. Auch mit der Bahn leicht erreichbar. Tipp: bei der Anreise aus Prag können Sie einen kleinen Zwischenstopp in Tabor einlegen.
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Das Hotel Schloss Vetrov in Krasna u Ase zählt zu den ältesten Schlössern in Tschechien. Das Juwel ist gut versteckt und umgeben von einem 15 ha großen Naturpark im Herzen des unberührten Böhmerwaldes. Die Geschichte des Hauses reicht bis ins Jahr 1856 zurück. Das Hotel Rübezahl Marienbad (im Bild oben) ist ein historisches Schloss mit zeitlosem Luxus, das seinen königlichen Charakter bis heute bewahrt hat. Dieses luxuriöse Schlosshotel wurde im Jahr 1903 inmitten einer atemberaubenden Landschaft erbaut. Im Schlosshotel Zamek Zdikov, an einem der romantischsten Plätze des alten Böhmens, lässt sich’s naturnah urlauben und schlossherrlich genießen. Im Zentrum der historischen Altstadt von Ceský Krumlov liegt das bekannte Traditionsrestaurant und Hotel “Zur Kanne”. Elf Komfortzimmer, teilweise mit herrlichem Ausblick auf Schloss und Stadtturm, lassen die Gäste Krumau von seiner schönsten Seite erleben.
Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Schlössern und Burgen, wie z. B. Český Šternberk, Loket, Štramberk und Kremsier – Plätzen, an denen man sich wie ein Adeliger fühlen kann. Am beliebtesten bei den in- und ausländischen Besuchern sind nach wie vor die Schlösser in Český Krumlov (Böhmisch Krumau) in Südböhmen sowie Lednice (Eisgrub) in Südmähren. Beide zählten jeweils mehr als 400.000 Besucher pro Jahr. Die Beliebtheit bei den Besuchern führen die Verantwortlichen zum einen darauf zurück, dass zahlreiche historische Bauten in den vergangenen Jahren renoviert wurden, zum anderen auf ein gewachsenes Veranstaltungsangebot. Eine perfekte Kombination aus Architektur, Natur und Wein „Auf den Spuren der Liechtensteiner“ ist eine Themenroute, die von Österreich aus nur einen Katzensprung entfernt ist. Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice wird auf der UNESCO - Welterbeliste geführt und als „Garten Europas“ bezeichnet. Bereits während der 600 Jahre währenden Herrschaft des Adelsgeschlechts der Liechtensteiner wurden die riesigen Grundstücke auf beiden Seiten der heutigen mährisch-österreichischen Grenze hervorragend gepflegt. Die Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Umbaumaßnahmen verliehen Schloss Lednice sein herrliches, neogotisches Aussehen. Damals diente das Schloss im Sommer als Treffpunkt des europäischen Adels. Das zweite Schloss, Valtice, war der prunkvolle Sitz der österreichischen und mährischen Herren von Liechtenstein. Das Schloss ist nicht nur für seine Schönheit berühmt, sondern auch für seine langjährige Weinbautradition. Die Weinreben wurden von der römischen Legion von Kaiser Mark Aurel hierher gebracht. Dieser befand die Region Pálava für den Weinbau bestens geeignet. Hier erleben Sie also nicht nur Kultur pur, sondern Sie können sich auch mit einem vorzüglichen mährischen Wein im Weinsalon (Salon vín) verwöhnen lassen.
beispielsweise das Internationale Musikfestival Smetanas Litomyšl (11.6.–6.7.). Das Festival zeichnet sich durch das Bemühen der Organisatoren aus, nicht nur Klassik, sondern auch zeitgenössisches Musikschaffen zu präsentieren. Dieser Event spielt sich vor der Kulisse von Schloss Litomyšl, einer architektonischen Perle der Renaissance und UNESCO-Weltkulturerbe, ab. Die Stadt Kutná Hora wird zum Veranstaltungsort des historischen Festivals Královské stříbření (wörtlich: Königliches Versilbern) (20.–21.6.). Die ganze Innenstadt verwandelt sich hierbei dank der Organisatoren und Schauspieler in einen Ort des Spätmittelalters. Ein ähnliches Fest spielt sich auch in einer weiteren Stadt auf der UNESCO-Welterbe-Liste ab – in Český Krumlov. Das Fest der fünfblättrigen Rose (21.–23.6) steht ganz im Zeichen der der Spätrenaissance, der Zeitepoche, in welcher die Stadt ihre Hochblüte erlebte. Klassische Musik ertönt hingegen im Rahmen des Internationalen Musikfestivals Český Krumlov (17.7.–8.8.). Die Kombination aus Klassik, Oper und der Kulisse des Renaissanceschlosses garantiert ein hochgradiges musikalisches Erlebnis unter freiem Himmel. Aktuelle Reiseinfos, Links zu Unterkünften, Zug- und Busverbindungen, Kulturprogrammen, Reisestatistiken, Telefonnummern städtischer bzw. regionaler Infozentren in Tschechien und vieles mehr finden Sie auch auf der CzechTourismWebseite www.czechtourism.com www.facebook.com/czechrepublic.de Weitere Informationen über Tschechien finden Sie unter www.czechtourism.com
Veranstaltungen in historischem Ambiente Im Juni beginnen besonders interessante internationale Events,
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Bobinka und Elinka in Bechyně Am Zusammenfluß des Baches Smutný und der Lužnice gründete Přemysl Otakar II. Im Jahre 1268 eine Burg, deren Vorburg im Jahre 1323 zur Stadt erhoben wurde. Ihre Blütezeit erreichte sie vor allem in der Zeit der Regierung der Rožmberker (Rosenberger), und das gerade damals, als hier Petr Vok z Rožmberka die schönste Zeit seines Lebens verbrachte – und vor allem durch seine Hochzeit im Jahre 1580. Dominant ist das Bechyňský zámek (Schloss), das auf einer engen Landenge hervorragt, von drei Seiten durch tiefe Einschnitte beider Flussläufe geschützt. Das Schloss in Bechyně beweist die großzügige Bautätigkeit von Petr Vok z Rožmberka und das Schaffen der Rožmberker Künstler und Handwerker in der Zeit der Renaissance. Nicht weniger fotogen ist die Brücke Bechyňská duha (Bechyner Regenbogen) nach einem Projekt von Eduard Viktora, die zum 10. jährigen Bestehen der Republik, also im Jahre 1928 vollendet wurde. Mit dem „Bechyňer Regenbogen“ ist die Geschichte der Eisenbahn verbunden: im Jahre 1903 wurde hier die erste elektrifizierte Eisenbahn auf dem Gebiet ÖsterreichUngarns erbaut, die nach Fertigstellung der Brücke im Jahre 1928 bis in die Stadt verlängert wurde. Heute fahren hier zwei historische Lokomotiven, Bobinka und Elinka, die mit historischen Fahrten an die Atmosphäre alter Zeiten anknüpfen. www.mestobechyne.cz www.panstvi-bechyne.cz
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Historische Bahnstrecke Tábor – Bechyně Die Bahnstrecke Tábor – Bechyně war die erste elektrisch betriebene Bahnstrecke auf dem Gebiet des damaligen Österreich-Ungarns. Der Plan der Bahnverbindung von Tábor nach Bechyně stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Zur gleichen Zeit unternahm František Křižík seine Versuche mit dem elektrischen Bahnantrieb. Die gemeinsame Bemühung der Gemeinschaft der Bechyně-Bahn und Firma Křižík war erfolgreich. Im Frühling des Jahres 1902 wurde ihm die Konzession zum Bau erteilt und innerhalb von einem Jahr gelang es ihm die Bahnstrecke zu bauen. Die feierliche Inbetriebnahme der 24 km langen Bahnstrecke war am 21. Juni 1903. Die Strecke war von Beginn an ausschließlich für den elektrischen Betrieb gebaut. Das ermöglichte die Verwendung von leichteren Wagen und minimalisierte die Bodenarbeiten. Die Strecke kopiert die umliegende Landschaft, weder Hänge von 40 ‰ noch Bögen mit einem sehr geringen Radius bilden Ausnahmen. Deshalb ist auch heute noch eine Fahrt von Tábor nach Bechyně ein sehr interessantes Erlebnis. Der einzige größere künstliche Bau ist der Bau der Brücke über den Fluss Lužnice (Lainsitz) nach Tábor. Bei der Brücke befindet sich auch heutzutage noch das Gebäude des ehemaligen Kraft werkes, das für die Stromversorgung zuständig war. Ursprünglich endete die Strecke auf dem linken Ufer der Lužnice im heutigen Bereich des “alten Bahnhofes”. Im Jahre 1928 wurde die neue Brücke über die Lužnice in Betrieb genommen und die wurde verlängert bis zum heutigen Bahnhof in der Stadt. Diese Brücke in Bechyně, bekannt als Regenbogen von Bechyně, ist ebenfalls ein technisches Unikat und Nationalkulturdenkmal. Gebaut wurde sie in den Jahren 1926 – 1928. Seine Stahlbetonkonstruktion wölbt sich fast 60 m über der Wasseroberfläche des Flusses Lužnice, zu dem ist sie 190 m lang und der Hauptbogen hat eine Spannweite von 90 m. Die Brücke ist außergewöhnlich, durch den verbundenen Verkehr, außer der Eisenbahn führt hier auch die Straße, welche Bechyně mit Tábor und Týn nad Vltavou verbindet. Tipp: In den Sommermonaten kann man auf der Bahnstrecke in normalen und Sonderzügen fahren, diese werden im Rahmen des „Sommers in Bechyně“ mit historischen Wagen geführt. Die historischen Züge fahren am 13. und 27. Juni., 4., 11. und 25. Juli, 8. und 22. August, 5., 12. und 13. September.
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Die Stadt Tábor entstand auf wirklich einzigartige Weise: während nur eines Jahres, als die Hussiten aus den umliegenden Ortschaften hierher umsiedelten. Sofort nach der Entstehung schuf die Stadt eine eigene Armee und eine geistliche und weltliche Verwaltung. Die zentrale Figur der Stadt war Jan Žižka z Trocnova, dessen Statue zusammen mit einem Hussitischen Wagen auf dem gleichnamigen Platz steht. Žižka wurde das Symbol der Hussitenschlachten. www.visittabor.eu www.husitskemuzeum.cz
Jindřichův Hradec (Neuhaus) – Die Stadt Jindřichův Hradec gehört zu den wertvollsten historischen Siedlungen. Zu den Dominanten gehört entschieden der Komplex von staatlicher Burg und Schloss, der das drittgrößte Denkmalsobjekt in der Tschechischen Republik ist. Das monumentale Ensemble von Gebäuden wurde im Jahre 1996 zum nationalen Kulturdenkmal ernannt. Die Burg und das Schloss Jindřichův Hradec gehören zu den schönsten und monumentalsten Schlossarealen. www.jh.cz www.zamek-jindrichuvhradec.cz
Schmalspurbahn von Jindřichův Hradec
Die Fahrt der Schmalspurbahn beginnt in der Stadt Jindřichův Hradec auf zwei Strecken. Eine führt in nördlicher Richtung nach Obrataň, die andere in südlicher Richtung nach Nová Bystřice. Auf dieser Strecke wurde der Betrieb im Jahre 1897 eingeführt. Der Zug fährt auf seinem Weg durch das Herz Böhmisch Kanadas. Aus dem Fenstern bietet sich den Reisegästen ein wunderschöner Blick auf die hiesige unberührte Natur. Die malerischen Bahnhöfe und Haltestellen, welche vor dem Stress der heutigen Zeit in der Ruhe der Wälder versteckt sind, unterstreichen die Romantik. Zu den schönsten dieser Fahrt gehören zum Beispiel die Haltestelle Kaproun. Für Besucher finden regelmäßig Fahrten mit einer nostalgischen Dampfeisenbahn statt, wobei einige noch mit einem Begleitprogramm ergänzt werden. Auf den Gleisen mit einer Spurbreite von 760 mm fährt das ganze Jahr über ein regelmäßiger Personenverkehr. Diejenigen, die mehr über die Geschichte der Strecke erfahren möchten, sollten sich einen Besuch des Regionalen Museums der Schmalspurbahn in Nová Bystřice nicht entgehen lassen. Falls Sie zu begeisterten Eisenbahnfans gehören, interessieren Sie sich bestimmt auch für eine Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Strecke. Bei den Appartements, welche frisch rekonstruiert wurden, handelt es sich um die Bahnhofsgebäude in Střížovice, Hůrky, Kunžak-Lomy, Albeř oder Nová Bystřice. Die Züge fahren oft genug, damit Sie diese für Ihre Ausflüge nutzen können, aber nicht so oft, dass in Ihrer Erholung gestört werden. Kontakt: Jindřichohradecké místní dráhy, a. s. l +420 384 361 165 www.jhmd.cz l office@jhmd.cz
Slavonice – ist die westlichste Stadt auf dem historischen Gebiet Mährens. Ihre größte Entwicklung erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen die wertvollsten Sehenswürdigkeiten – die Bürgerhäuser mit ihren reich verzierten Fassaden, auf denen man neben ornamentalen Motiven auch große Mengen komplizierter figuraler Sgraffito finden kann. Die mittelalterliche Stadt erblühte vor allem dank der Handwerkerzünfte, von denen die bedeutendste die Zunft der Tuchmacher war. Im 19. Jh. kehrte die Textilindustrie wieder nach Slavonice zurück und im Jahre 1902 verband Slavonice und Telč die neue Eisenbahn. Die Stadt ist Träger des Titels Historische Stadt des Jahres 2017. www.slavonice-mesto.cz Dačice – die Stadt des Würfelzuckers. Im Jahre 1840 kam der Schweizer Jacob Christoph Rad nach Dačice, der den Posten des Raffinerieleiters der Zuckerfabrik übernahm. Am 23.01.1843 erteilte ihm das Hofratsamt in Wien das Privileg zur Herstellung von Würfelzucker. Dem Motiv des Würfelzuckers begegnen wir in Dačice an vielen Orten und damit ist eine Reihe von kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Aktionen verbunden. Zu den bedeutendsten gehört das musikalische Theaterfestival der Dačice Würfel, das während der Ferien auf dem Schlosshof stattfindet. www.dacice.cz
Neues Ausflugsangebot In den Sommermonaten verkehrt im 2-Stunden-Takt an Samstagen von Juni bis September sowie an Sonn- und Feiertagen von Mai bis September ab Litschau die Buslinie 744 nach Nova Bystrice. Sie verbindet damit die Waldviertelbahn (Gmünd – Litschau, www.waldviertelbahn.at) mit der Neuhauser Schmalspurbahn (JHMD). Auf der neuen Linie 744 gilt der VOR-Tarif, abrufbar auf preisauskunft.vor.at. Tickets sind im Bus, an ÖBB Kassen/Automaten, online auf shop.vor.at und in der VOR AnachB App erhältlich. www.anachb.vor.at
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Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf © Johnny Ullmann
Sächsische Landesausstellung
„Boom! 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ 25. April bis zum 1. November 2020 an authentischen Schauplätzen in Chemnitz, in Westsachen und im Erzgebirge. Bergbau, Textilien, Maschinen, Eisenbahnen, Autos und Mikrochips – Sachsen wird bis heute durch seine Industrie geprägt. Die industrielle Entwicklung des Landes verlief aber keineswegs gleichmäßig. Boom.-Phasen waren stets von wirtschaftlichem Abschwung begleitet. Sachsen konnte jedoch Krisen dank seiner hart arbeitenden Menschen und deren Erfinder- und Unternehmergeist immer wieder erfolgreich überwinden. Die 4. Sächsische Landesausstellung im Jahr 2020 wird diese wechselvolle und spannungsgeladene Geschichte erstmals in dieser Form und Größe präsentieren. Die große Zentralausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ im Audi-Bau Zwickau verdeutlicht, wie die Industrialisierung das Arbeits- und Alltagsleben der Menschen verändert hat. Gleichzeitig wirft sie einen Blick in die Zukunft des heutigen Freistaates im Herzen Europas. Die vom Deutschen Hygiene-Museum Dresden kuratierte Zentralausstellung präsentiert ein breites kulturhistorisches Panorama der sächsischen Industriegeschichte und begibt sich mit den Besucherinnen und Besuchern anhand von sechs Ausstellungskapiteln auf eine spannende Zeitreise durch fünf Jahrhunderte sächsischer Landesgeschichte. Und auch der Audi-Bau im Norden Zwickaus ist ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Das eigens für die Landesschau zum temporären Museum ertüchtigte Industriegebäude ist Teil der ehemaligen Automobilwerke Zwickau in dem weltberühmte Modelle der AUTO UNION AG – Audi, DKW, Horch und Wanderer – und später, während der Zeit der DDR, die legendären Trabis millionenfach vom Band liefen.
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Route der Industriekultur in Sachsen Von der Gotik, Renaissance und Barock über den Jugendstil bis zum Neuen Bauen: Markante Sehenswürdigkeiten machen in Sachsen ein Jahrtausend Architektur- und Industriegeschichte erlebbar. Bergkgeschrey und letzte Hunte Starten wir beim Ursprung. Als Siedler im Jahr 1168 in der Nähe von Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, Silber fanden, war das der Auftakt zu mehr als 800 Jahren Bergbaugeschichte, der Grundstock für den Reichtum Sachsens und der Ursprung von technischen Innovationen und wirtschaftlichen Denkweisen, die es dem Land später ermöglichten, zur führenden Industrieregion in Deutschland aufzusteigen. Noch heute zeugen davon Erlebnisbergwerke. Kleider machen Leute Wer auf den Spuren der Industriekultur unterwegs ist, kommt an der Textilindustrie nicht vorbei, dem Motor der Industrialisierung. Vom Rohstoff, der Forschung über den Welthandelsplatz Leipzig bis zum Handel - weitsichtige Unternehmen investierten in alle
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Das Industriemuseum Chemnitz ist Teil des Museumsverbundes ‚Sächsisches Industriemuseum‘, dem außerdem die Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau, die Zinngrube Ehrenfriedersdorf und die Energiefabrik Knappenrode angehören. © IMC Industriemuseum/Dietmar Träupmann
Parallel zur Zentralausstellung in Zwickau finden an sechs authentischen Orten der sächsischen Industriegeschichte branchenspezifische Schauplatzausstellungen statt:
Bereiche und sorgten für eine erfolgreiche Ansiedlung der Textilindustrie. Im Zentrum stand Chemnitz. Produkte wie Plauener Spitze, Stickereien aus Eibenstock oder Damast aus Großschönau in der Oberlausitz dominierten bald den Weltmarkt.
„AutoBoom.“ im August Horch Museum Zwickau Das Horch Museum beleuchtet die Geschichte der Automobilität und setzt sich mit Zukunftsfragen auseinander, insbesondere mit Blick auf die sächsische Automobilproduktion.
Beschleunigung und Entschleunigung Wie heute waren auch damals Transportmittel ein wichtiger Motor der Wirtschaftskraft. Wussten Sie, dass die Leipzig-Dresdner Eisenbahn die erste deutsche Fernbahnstrecke und wenig später die Verbindung Leipzig - Magdeburg die erste länderübergreifende Eisenbahnstrecke waren? Das Verkehrsmuseum Dresden oder das Eisenbahnmuseum Chemnitz können Ihnen ihre Geschichten erzählen. Noch heute kann man in Sachsen täglich unter Dampf fahren. Kein Besuch wäre komplett ohne eine Fahrt auf der Elbe mit einem historischen Schaufelraddampfer in Dresden oder der Pferdestraßenbahn in Döbeln.
„MaschinenBoom.“ im Industriemuseum Chemnitz Was ist eine Maschine und welche Rolle spielen Maschinen in unserem Leben? Diesen und anderen Fragen widmet sich das Industriemuseum Chemnitz.
Druckerschwarz und büttenweiß Premieren gibt es noch viel mehr: Im Juli 1650 erschien in Leipzig die erste Tageszeitung der Welt. Der Titel „Buchstadt“ steht für den Ruf Leipzigs als deutsche Verlagshauptstadt Ende des 19. Jahrhunderts. Rund 1.500 Firmen des Buchhandels waren in der Stadt tätig, darunter namhafte Verlage, große Zwischenbuchhändler, Herstellungsbetriebe und Maschinenbauunternehmen.
„KohleBoom.“ im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge Im Schatten des Oelsnitzer Förderturms, dem Wahrzeichen des sächsischen Steinkohlenbergbaus, kann man nachvollziehen, wie das schwarze „Brot der Industrie“ zum Motor des Fortschritts wurde.
Goldener Boden Zum Gesamtbild des sächsischen Industriekulturerbes gehören auch altes Handwerk und Manufakturen. Beim ältesten Hersteller Europas für Porzellan in Meißen zählen die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten der Menschen zum größten Kapital. Auch die Glashütter Uhrenbetriebe setzen auf diese Talente. Das schönste aber ist, dass man den Herstellern überall über die Schultern schauen kann. www.sachsen-industriekultur.de
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„EisenbahnBoom.“ im Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf Am Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz-Hilbersdorf inmitten einer faszinierenden Atmosphäre zwischen Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven wird die Vernetzung von Mensch und Maschine spürbar.
„TextilBoom.“ in der Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau Zwischen den über 100 Jahre alten, funktionstüchtigen Maschinen der Tuchfabrik verfolgt man den Weg von der Wollflocke bis hin zum fertigen Textil. „SilberBoom.“ im Forschungs- & Lehrbergwerk Silberbergwerk Freiberg Jahrhunderte alte Bergbautradition, Erfindergeist und aktuellste Forschung können hier auf der „Reichen Zeche“ über und 150 m unter Tage hautnah erlebt werden.
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Termin Highlights Dampfbahn-Route Sachsen 2020 17.-19.04. 12. Dresdner Dampfloktreffen 21.-24.05. 28. Schwarzenberger Eisenbahntage 09./10.05. Maschinenhaustage im Eisenbahnmuseum Löbau 30.05.-01.06. Bahnhofsfest mit großer Modelleisenbahnausstellung an der Preßnitztalbahn 30.05.-01.06. Pfingstdampf auf der Waldeisenbahn Muskau zum Park- und Blütenfest Kromlau 18./19.07. Schmalspurbahnfestival auf der Weißeritztalbahn 31.07.-02.08. 130 Jahre Zittauer Schmalspurbahn/14. Festival „Historik Mobil“ 21.-23.08. 29. Heizhausfest im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf 11.-13.09. 125-Jahre-Festwochenende bei der Waldeisenbahn Muskau 12./13.09. Bahnhofsfest Mügeln bei der Döllnitzbahn mit historischem I K-Zug 12./13.09. Bürstenfest an der Museumsbahn Schönheide 19./20.09. Schmalspurbahnfestival auf der Lößnitzgrundbahn
DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen Am Alten Güterboden 4 01445 Radebeul Tel.: +49 / (0) 351 / 2134440 E-Mail: info@dampfbahn-route.de Internet: www.dampfbahn-route.de Facebook: www.facebook.com/ dbrsachsen App: App DAMPFBAHN-ROUTE über Google-Play bzw. App-Store
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© Preßnitztalbahn/Foto Christian Sacher
Erlebnis Zeitreise entlang der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen Nur in Sachsen können Sie täglich und zu jeder Jahreszeit mit schmalspurigen Dampfzügen auf 750 mm- spurigen Gleisen in verschiedenen Regionen auf Zeitreise in vergangene Bahnepochen gehen. Ebenso gibt es große Eisenbahnfestivals bei Bahnen aller Spurweiten und faszinierende Museen. Die DAMPFBAHN- ROUTE Sachsen als Ferienstraße ist ein Netzwerk, welches Bahnen mit Übernachtungsmöglichkeiten, genussvoller Gastronomie und Aktivangeboten für die ganze Familie verbindet. Täglich unter Dampf stehend, bringt die Zittauer Schmalspurbahn die Fahrgäste von Zittau zum Kurort Oybin und zum Kurort Jonsdorf in die Naturparkregion des Zittauer Gebirges. An den Wochenenden erinnern „Zeitreisezüge“ an längst vergangene Eisenbahnepochen. Attraktionen entlang der Strecke sind die FerienWaggons und die Ferienwohnung am Wasserhäuschen sowie der Abenteuerspielplatz Kinderbahnhof „Zwergenreich“. Vor den Toren der ehemaligen Residenzstadt Dresdens fährt die Lößnitzgrundbahn mit täglichen Dampfzügen von Radebeul über Moritzburg nach Radeburg. Dabei schnauft sie durch den romantischen Lößnitzgrund. In Moritzburg angelangt, können Sie das berühmte Jagdschloss Moritzburg von August dem Starken besichtigen. Besonders beliebt sind die Themenfahrten auf der Strecke, beispielsweise „Weingenuss auf schmaler Spur“. Südlich von Dresden dampft täglich die Weißeritztalbahn (sie ist Deutschlands dienstälteste, öffentliche dampfbetriebene Schmalspurbahn) durch den wildromantischen Rabenauer Grund und vorbei an der Talsperre Malter ins Osterzgebirge, seit Sommer 2017 endlich wieder bis Kurort Kipsdorf! Eine weitere täglich verkehrende Dampfbahn ist die Fichtelbergbahn von Cranzahl nach Kurort Oberwiesenthal im Erzgebirge, dem höchst gelegene Ort Deutschlands. Täglich in Betrieb und an ausgewählten Wochenenden unter Dampf steht die Döllnitzbahn zwischen Oschatz, Mügeln und Glossen in Nordsachsen. Auch an dieser Strecke gibt es über das gesamte Jahr verteilt Themenfahrten und Veranstaltungen. Weitere Museumsbahnen mit Dampfbetrieb an saisonalen Fahrtagen und Wochenenden sind die Preßnitztalbahn und die Museumsbahn Schönheide im Erzgebirge sowie die 600 mm-spurige Waldeisenbahn Muskau im Nordosten Sachsens. Eine Fahrt mit der Preßnitztalbahn von Steinbach nach Jöhstadt verbindet landschaftliche Idylle mit einem besonders authentischen Museumsbahnbetrieb – eine ideale Abwechslung zum oftmals stressigen Alltag. Verschiedene Partner der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen bieten Ihnen darüber hinaus passgenaue Übernachtungsangebote nicht nur Bahnfans, wie wäre es beispielsweise mit einer „Dampfzauberwoche“ im Zittauer Gebirge oder den „Bimmelbahn-Erlebnistagen“ im Erzgebirge.
www.dampfbahn-route.de
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
130 Jahre Zittauer Schmalspurbahn - Zeitreise unter Dampf
Ein neues Leben Zu den jüngsten Initiativen rund um die historischen Eisenbahnen in Sachsen zählt das Projekt der SVT Görlitz gGmbH. Ziel ist es einen der eleganten Schnelltriebwagen wieder zu neuem Leben zu erwecken. Sie kennen die markanten Fahrzeuge vielleicht unter dem Namen „Vindobona“, VT 18.16 oder auch BR 175 - den Schnellverkehrstriebzug (SVT) der Bauart Görlitz. Als legendär gilt sein Einsatz, Ende der 70er Jahre, auf der Verbindung Wien-Prag-DresdenBerlin. Der Zug aus den 60er Jahren, mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h, soll wieder fahren und das nicht nur in Deutschland, sondern wie damals auch im internationalen Verkehr. Die besondere Form des Zuges, die gehobene Inneneinrichtung und auch der Einsatz im sogenannten nicht sozialistischen Wirtschaftsgebiet, verliehen dem SVT ein besonderes Image. Er genießt nicht nur unter Eisenbahnfreunden, auch über Deutschland hinaus, einen hohen Bekanntheitsgrad.
www.svt-goerlitz.de
Seit 1890 verkehren täglich nach Fahrplan Züge zwischen der Stadt Zittau und den seit jeher beliebten Ausflugsorten Kurort Jonsdorf und Kurort Oybin. Die Planungen für diese Strecke durch das Zittauer Gebirge reichen bis in das Jahr 1873 zurück. Doch erst 15 Jahre später gründete sich die Zittau-Oybin-Jonsdorf Eisenbahn (ZOJE). Der Volksmund interpretierte diese Abkürzung auf seine Art: Zug ohne jede Eile! Markenzeichen der Bahn von Zittau ausgehend in Deutschlands kleinsten Naturpark ist die markante Doppelausfahrt zweier Dampfzüge im Bahnhof Bertsdorf, diese kann in der Hauptsaison mehrmals täglich erlebt werden. An den Wochenenden der Hauptsaison sind zusätzlich die sogenannten Zeitreise-Züge im Einsatz. Zu einer Zeitreise in vergangene Epochen laden der Sachsenzug mit Fahrzeugen aus der Zeit der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahnen um 1910 ein, der Reichsbahnzug entführt in die Reisekultur der Goldenen Zwanziger und der Zeit um 1930, während der sogenannte Zittauer Triebwagen die Zeit um 1960 repräsentiert. Gleich sieben Züge unterschiedlicher Epochen an einem Abend können am 31.07.2020 zum Auftakt des Festivals HISTORIK MOBIL im Zittauer Gebirge vom
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ZEITreisen
31.07.-02.08.2020 erlebt werden. Mit diesem Festwochenende, welches auch Oldtimer der Straße einbindet, feiert die gesamte Region des Zittauer Gebirges des 130. Geburtstag der Schmalspurbahn.Ein Highlight für alle Besucher sind zudem die Übernachtungsangebote der Zittauer Schmalspurbahn. Bei einem Aufenthalt in der Pension „Zum Bahnel“ im Empfangsgebäude des Bahnhofs Kurort Jonsdorf, der Ferienwohnung „Am Wasserhäuschen“ im Bahnhof Kurort Oybin oder den von April bis Juli im Bahnhof Kurort Oybin bzw. von August bis Oktober im Bahnhof Kurort Jonsdorf buchbaren Ferienwaggons erleben Sie eine Extraportion Eisenbahnromantik. www.zittauer-schmalspurbahn.de
125 Jahre Waldeisenbahn Muskau Mitte der 1970er Jahre sollte das das Ende der Waldeisenbahn Muskau eingeläutet werden. Hatte doch die Deutsche Reichsbahn als Betreiber des zuletzt rund 30 km langen 600-mm Schmalspurnetzes den Verkehrsträgerwechsel beschlossen. Damals hätte wohl keiner gedacht, dass der Waldeisenbahn Muskau ein zweites Leben geschenkt wird. Heute zählt sie mit dem touristischen Fahrbetrieb zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen in der Lausitz. Auf dem teilweise wiederaufgebauten Streckennetz findet nun zwischen Weißwasser und den einzigartigen Landschaftsparks in Kromlau und Bad Muskau fahrplanmäßiger Betrieb statt. Im Jahr 2020 jährt sich die Gründung der Waldeisenbahn Muskau nun zum 125. Mal. Um dieses herausragende Jubiläum gebührend zu feiern, veranstaltet die historische Kleinbahn mehrere Großveranstaltungen mit wechselnden Themen. Am Osterwochenende wird man 4 Tage lang ausgiebig auf allen 3 von Weißwasser ausgehenden Strecken mit Dampfzügen unterwegs sein können. Über das Himmelfahrtswochenende liegt die Aufmerksamkeit auf den Dieselloks. Deshalb
Ausgabe 1/2020
© Zittauer Schmalspurbahn / Christian Sacher
© Waldeisenbahn Muskau GmbH
sollen an diesen Tagen ganz spezielle Gastdieselloks die Züge bespannen. Zu Pfingsten werden wieder 3 Dampfloks auf den Strecken im Einsatz sein, wobei der in voller Blütenpracht stehende Rhododendronpark in Kromlau das Hauptziel sein wird. Unbestrittener Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2020 wird aber das große Festwochenende vom 11.-13. September sein. Neben einem bunten Rahmenprogramm und einer Fahrzeugparade am Freitag, werden als Highlight mehrere Gast-Dampflokomotiven erwartet.
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Einbaumregatta 2018 in Slowenien © Bor Slana
Pfahlhausbau in Wangen © Karin Woerner
SinnesImpulse & Zeitreisen Von der Steinzeit bis in die Neuzeit: Am Westlichen Bodensee sind 2020 besondere SinnesImpulse und Zeitreisen erstmals erlebbar. Bei der Einbaumregatta erfahren BesucherInnen die Abenteuer der Pfahlbauzeit hautnah, der Hohentwiel beamt sie mittels Augmented Reality ins Mittelalter zurück und das deutschlandweit erstmals umgesetzte „Jahr der Wirtschaft & Wissenschaft“ in Konstanz bietet neue Perspektiven auf die größte Stadt am Bodensee. 1. Internationale Einbaumregatta in Deutschland „Volle Fahrt voraus“: Unter diesem Motto geht es vom 21. bis 24. Mai bei der Internationalen Einbaumregatta mit steinzeitlichen Einbäumen erstmals in Deutschland auf abenteuerliche Entdeckertour auf dem Bodensee. Vom Öhninger Ortsteil Wangen am Westlichen Bodensee erleben TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen eine einzigartige Zeitreise von der Steinzeit bis in die Neuzeit. Als Entdeckungsort der Pfahlbauten am Bodensee kommt Wangen eine besondere Bedeutung zu und eignet sich somit ausgezeichnet diese international angelegte Veranstaltung zu beherbergen. Einbäume waren in der Stein- und Bronzezeit gängige Verkehrsmittel und sind in Mooren und Seen erhalten geblieben. Mit nachgebauten Einbäumen werden die allgemeine Fahrtüchtigkeit und die Manövrierfähigkeit dieser Boote erprobt. Bei allem Ehrgeiz eines sportlichen Wettkampfes überwiegt das Interesse an experimenteller Archäologie und die Freude am Erproben eigner Fertigkeiten. Seit 2011 sind die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ als serielle transnationale Welterbestätte eingetragen. Beteiligt sind die Alpenanrainerstaaten Schweiz (Antragsteller), Frankreich, Deutschland, Österreich, Slowenien und Italien. Die Fundstätten liegen unsichtbar unter Wasser- oder Moorbedeckung. Dennoch sind sie außergewöhnlich gut erhaltene Archive nicht nur zur frühen Menschheitsgeschichte, sondern auch zur Umwelt- und Klimageschichte. Festungsruine Hohentwiel: Neues & Außergewöhnliches virtuell erleben Die Festungsruine Hohentwiel ist die größte Burgruine Deutschlands und beheimatet zugleich den landesweit höchsten Weinberg. Mit der neuen Augmented Reality haben BesucherInnen ab sofort die Möglichkeit, diesen einzigartigen Ort aus interaktiver Perspektive zu entdecken. Erstmals gibt es zudem eine Lauschtour, die zu einer Reise in vergangene Zeiten einlädt – u.a. zu uralten Vulkanschloten, Lavabomben und in die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt.
www.konstanz-info.com www.bodenseewest.eu.
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ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
© Michael Haefner
Traumschiffe Hohentwiel & Oesterreich
© Stefan Rötheli
Exklusive Bahnerlebnisse in der Ostschweiz Die Ostschweizer Metropole St. Gallen ist der Ausgangspunkt für diverse Bahnreisen in der Ostschweiz. Ob mit den Appenzeller Bahnen nach Wasserauen oder mit dem Voralpenexpress der Südostbahn nach Luzern, die Bahnfahrten bieten ein einmaliges Erlebnis. Das liebevoll renovierte Nostalgiefahrzeug „S‘Drissgi“ bietet ein Erlebnis der besonderen Art. Es stammt aus den Anfangszeiten der elektrischen Appenzeller Bahn (1933), welche damals zwischen Gossau und Appenzell verkehrte. Der dunkelrote, historische Triebwagen wurde sehr schön renoviert und umfasst neben den original hölzernen Sitzbänken auch zwei 1. Klasse-Abteile mit komfortablen Fauteuils. www.appenzellerbahnen.ch Mit dem Voralpen Express nach Luzern Von der Ostschweizer Metropole St. Gallen mit ihrem historischen Stiftsbezirk, welcher seit 1983 dem UNESCO-Weltkulturerbe angehört, gelangen Gäste direkt nach Luzern. Die gemütliche Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunden. Während der Fahrt genießen Reisende die atemberaubende Landschaft durch das Appenzellerland, fahren am traumhaften Zürichsee vorbei und erreichen ganz erholt Luzern am Vierwaldstättersee. Von Zürich zum größten Wasserfall Europas bis in die historische Textilstadt Der Trip startet direkt in der Schweizer Metropole Zürich und führt die Zugfahrenden in das mittelalterliche Städtchen Schaffhausen. Dort wartet der größte Wasserfall Europas darauf entdeckt zu werden. Das einmalige Naturspektakel ist faszinierend und atemberaubend. Entlang des traumhaften Schweizer Bodenseeufers gelangt man mit dem ThurboZug in die historische Textilstadt St. Gallen. Der Ursprung der barocken Kathedrale geht auf den irischen Mönchen Gallus zurück, der dort vor über 1.400 Jahren seine Eremitage errichtete. Hundert Jahre später entstand das Kloster, das im Mittelalter zur „Schreibstube Europas“ und zu einem der bedeutendsten kulturellen Zentren des Abendlandes wurde. Vom Bodensee ins Hinterland Mit dem öffentlichen Verkehrsnetz der Schweiz sind Reisende auch in der Ostschweiz einfach und entspannt unterwegs. Empfehlenswert ist die Fahrt mit dem „Heidener Bähnli“ von der Hafenstadt Rorschach in den malerischen Ort Heiden im Appenzellerland über dem Bodensee. Auch von der Ostschweizer Metropole St. Gallen bringen die Appenzeller Bahnen Touristen und Wanderer in die majestätische Bergregion mit ihren traumhaften Landschaften. Die länderübergreifende Freikarte Das „BODENSEE TICKET“ gibt es als Tageskarte oder 3-Tages-Pass. Es ist die attraktive, länderübergreifende Fahrkarte, welche es ermöglicht, die Bodensee-Anrainer Schweiz, Österreich und Deutschland zu bereisen. Das „BODENSEE TICKET“ ist erhältlich für einen ganzen oder drei Tage innerhalb der gelösten Zonen.
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ZEITreisen
Auf dem Bodensee wird wahr, wovon die Menschheit träumt. Gehen Sie auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Erleben Sie die zwei prägenden Stilepochen des 20. Jahrhunderts an Bord der schönsten historischen Schiffe des Bodensees. Zwei Epochen in einer Reise – mit dem JugendstilSchaufelraddampfer Hohentwiel und dem Art déco-Motorschiff Oesterreich. Beide Schiffe sind zusammen fast 200 Jahre alt, wunderschön restauriert und auf Hochglanz poliert. Erleben Sie an Bord die Geschichte der Schifffahrt und gepflegte Gastlichkeit. Lassen Sie sich verzaubern! Für beide Schiffe stehen wundervolle Fahrten und ein abwechslungsreicher Fahrplan zur Auswahl. Festspielfahrten Genießen Sie vor der Aufführung eine Fahrt mit dem Dampfschiff Hohentwiel über den Bodensee und eine exklusive Einführung zu „Rigoletto“ von einem Opernkenner. An Bord wird ein ausgezeichnetes 3-Gang-Festspielmenü inkl. Aperitif und Amuse-Gueule serviert. Als letztes der Passagierschiffe legt das Schiff für Sie direkt an der Seebühne an. Nacht der Sinne, 28. August 2020 Die „Nacht der Sinne“ bietet alles, was Frau und Mann heute benötigen, um die Lebensfreude wiederzuentdecken. Kulinarische Hochgenüsse in Form eines exklusiven mehrgängigen Dinners, begleitet von ausgesuchten Weinen, weit draußen auf hoher See, fernab von jedem Hafen. Stimmungsvolle Lounge mit Barmusik, Whiskyund Cocktail-Tasting sowie Zigarren. Zeitreise: 2 Epochen – 2 Schiffe Beide Schiffe treffen sich auf See und fahren gemeinsam zum Umstiegshafen. Hier wechseln die Gäste das Schiff. Anschließend Ausfahrt und Rückfahrt zum jeweiligen Ausgangshafen der Gäste.
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FRYDERYK CHOPINS 210. GEBURTSTAG
© Romantische Strasse Nostalgiebus und Nördlinger Eisenbahnmuseum.
Romantische Straße 70 Tipps zum 70sten Die bekannteste und älteste deutsche Ferienstraße feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum – 70 Jahre wird die Romantische Straße jung. Aus diesem Grund haben sich die 29 Orte an der 460 Kilometer langen Straße etwas Besonderes einfallen lassen und 70 Tipps zusammengetragen, mit denen die Gäste überrascht werden. Die Broschüre enthält – übersichtlich von Würzburg bis Füssen aufgelistet – zahlreiche Events und Feierlichkeiten, die speziell für das Jubiläum aufgelegt werden. So zum Beispiel die Wandertage im Taubertal, im Königswinkel, auf der Frankenhöhe und im Pfaffenwinkel, auf denen man die landschaftlichen Schönheiten aktiv und genussvoll erkundet. Mit einer viertägigen Oldtimer-Reise vom 4. bis 7. Juni, die einen Teil von „Deutschlands Route 66“ erschließt und von Dinkelsbühl ins Fürstentum Wallerstein und durch Franken führt, erinnert man an Zeiten, in denen der Weg noch das Ziel bedeutete und Reisen ein kleines Abenteuer war. Einen Rückblick auf die vergangenen 70 Jahre und zugleich eine Reise auf der Romantischen Straße in Höchstgeschwindigkeit wird der Festtag am 21. Juni in Dinkelsbühl werden: „Innerhalb weniger Stunden kann man dabei die komplette Romantische Straße erleben“, betont Geschäftsführer Jürgen Wünschenmeyer. „In der für den Verkehr gesperrten Altstadt wird ein historisches Fest gefeiert, bei dem sich jeder der 29 Orte ganz authentisch präsentiert – kulinarisch und kulturell.“ Einen Höhepunkt für Fotografen werden die drei Oldtimer-Ausfahrten sein, die mit jeweils 70 nostalgischen Fahrzeugen die Romantische Straße in Teilstrecken erkunden: Am 28. Juni geht es von der Residenz in Würzburg bis zum Schloss Schillingsfürst. Am darauffolgenden Samstag, dem 5. Juli, steht die Tour vom Feuchtwanger Marktplatz bis zum Augsburger Rathaus auf dem Programm. Das südliche Ende der beliebten Ferienstraße erreichen die Oldtimer des dritten Tagesausflugs am 26. Juli, der beim Friedberger Schloss startet und in Füssen endet. Diese Ausfahrten werden vom Oldtimerbus und VW Käfer der Romantischen Straße begleitet. Und für Eisenbahn-Fans gibt es am 19. September eine Dampfzugfahrt, bei der ein historischer Zug seine Passagiere wie anno dazumal von Nördlingen über Gunzenhausen, Ansbach und Steinach bei Rothenburg nach Würzburg bringt. Der Flyer mit den 70 Tipps kann auf der Website www.romantischestrasse.de heruntergeladen werden.
„Seiner Nation nach ein Warschauer, im Herzen ein Pole, und dem Talent nach ein Weltbürger“ So sprach C. K. Norwid, ein berühmter polnischer Dichter, über den in der „Sturm und Drang” Epoche lebenden Fryderyk Chopin. Der weltbekannte polnische Komponist gehört zu den größten Schöpfern der klassischen Musik. In seinen Werken findet jeder, unabhängig auf welchem Kontinent er zu Hause ist, Töne, die seine Seele bewegen. Das genaue Geburtstagsdatum von Chopin lässt bis heute Zweifel aufkommen. Deshalb feiert Polen seinen 210. Geburtstag, besonders in Warschau gibt es viele Konzerte und Veranstaltungen zu diesem Anlass. „I like Poland – Fryderyk Chopin I like Chopin – Wlodzimierz Szelag” Obwohl Fryderyk Chopin am 22. Februar 1810 in Zelazowa Wola geboren wurde, hat er Warschau immer im Herzen getragen. Seine Familie übersiedelte kurz nach seiner Geburt nach Warschau, hier verbrachte er die Hälfte seines Lebens, lernte die Musik kennen, gab erste Konzerte und lebte glücklich. Fryderyk Chopin war nicht nur ein großer Komponist, sondern auch ein fantastischer Pianist. Er war ein sehr lebendiger Künstler, welcher die Musik und die Menschen geliebt hat. Chopin war sehr oft unterwegs - quer durch Europa. Teilweise war er nicht ganz freiwillig auf Tour. Er war in Frankreich, aber auch in Deutschland, Tschechien, England, Österreich (zweimal in Wien) und auf Mallorca. Chopin hat das viele Reisen genossen, aber, wo er auch war, in Gedanken war er stets in Polen. Nach seinem Tod schmuggelte seine Schwestern sein Herz über die Grenzen nach Warszawa. Dies war sein letzter Wunsch gewesen. Heute ist Warschau noch viel schöner. Es ist eine moderne, pulsierende Metropole im Zentrum Europas, wo man Karriere machen und gut leben kann. Eine farbenprächtige Stadt am Puls der Zeit mit 1,7 Millionen Einwohnern und sehr interessanter, teilweise dramatischer Geschichte. Heute besuchen Warszawa wichtige Politiker, Künstler, Sportler, bedeutende Musiker und viele Touristen aus der ganzen Welt. Auf dem Krakowskie Przedmiescie, der wichtigsten touristischen Route Warschaus, können Sie das Herz von Chopin in der Heiligkreuzkirche „hören“. Die Spuren Chopin sind in Warszawa überall zu finden. An 14 wichtigen Punkten seines Lebens findet man Marmorbänke, wo man sich mit seiner Geschichte vertraut machen und auch seine Musik hören kann. Im Ostrogski-Palais wurde ein modernes Museum des Komponisten errichtet. Zelazowa Wola und Lazienki Park mit dem berühmtesten Denkmal von Chopin gehören ebenfalls zu den großen Attraktionen. Chopin würde bestimmt gerne sagen: „I like Poland“, deshalb schlage ich vor, dass Sie Fryderyk Chopin eine Freude machen und sein Heimatland besuchen. Chopins Geliebte, Georg Sand, hat ihn oft „Chopinski“ genannt – als wollte sie uns zum Shopping mit der Musik in Warszawa inspirieren. Unter dem Motto „I like Chopin“! lade ich Sie alle herzlich nach Polen, nach Warszawa, ein.
Mein Tipp in Warschau:
© Romantische Strasse Nostalgiebus und Nördlinger Eisenbahnmuseum.
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XI. Chopin Geburtstagsfestival vom 11.02. bis 1. März chopin.smolna.org/en/o-festiwalu/ Chopins Nacht mit Konzerten und Poesie am 22.02. chopin.smolna.org/en/noc-chopina/ Entdecken Sie Chopins Warschau warsawtour.pl/de/warschau-von-fryderyk-chopin/
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
Der wiederholte Besuch der alten Dame
Die alte Dame wurde am 29. Juli 1899 unter der Fabriknummer 2384 von der Sächsischen Maschinenfabrik an die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen geliefert. Der erste Einsatz erfolgte unter der Betriebsnummer 135 auf der Strecke Cranzahl – Oberwiesenthal. Am 22. November 1991 wurde die Lok vom Verein Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e. V. erworben, betriebsbereit aufgearbeitet und steht seitdem für Einsätze auf der Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt zur Verfügung. Die Preßnitztalbahn ist möglicherweise die am besten geführte Museumseisenbahn in Europa. Dabei hat diese Bahn eine unendlich wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie war in der Planwirtschaft der ehemaligen DDR zum Abriss vorgesehen, der Verkehr sollte im Tal auf die Straße verlagert werden. Das verzögerte sich zwar, aber zwischen 1984 und 1986 wurde die 23 km lange Schmalspurstrecke (750mm) zwischen Wolkenstein und Jöhstadt schrittweise eingestellt. Mastermind und treibende Kraft hinter der Reaktivierung ist bis heute Kay Kreisel, ein damals blutjunger DDR-Lokführer, der sich als Vierzehnjähriger in diese Bahn verliebt hatte. Heute stehen eine Fülle von mustergültig originalgetreu re-
staurierten Waggons zur Verfügung, die in einer neu errichteten Fahrzeughalle in Jöhstadt unterstellt sind. Museumsbahn Höllentalbahn Die zweite Bahn, die von der ÖGLG betrieben wird, ist die Höllentalbahn. Sie ist eine schmalspurige, elektrisch betriebene Lokalbahn im südlichen Niederösterreich am Fuße der Rax. Die ca. 5 km lange Strecke verbindet die Südbahnstation Payerbach-Reichenau mit dem Ort Hirschwang. Die ursprünglich als „Lokalbahn Payerbach - Hirschwang“ (L.B.P.-H.) bekannte Bahn ist heute Museumsbahn und von Mitte Juni bis Mitte Oktober jeden Sonntag für Besucher in Betrieb.
www.lokalbahnen.at
Bilder: © Albert Malli
Mit der Preßnitztalbahn mitten im Erzgebirge verbindet die Mitglieder der ÖGLB eine jahrzehntelange Freundschaft. Und als Zeichen dieser guten Beziehung fand 2017 etwas ganz Außergewöhnliches statt: die berühmte sächsische Dampflok, die IV K (heutige Bezeichnung 99 1542-2), war im Sommer 2017 bei der Bergstrecke-Ybbstalbahn zu Gast! Für 2020 ist wieder geplant, die Dampflok an drei Septemberwochenenden (12./13., 19./20. und 26./27. September 2020) bei der Bergstrecke-Ybbstalbahn anlässlich des 30-Jahrjubiläums als Gastlok Züge über den Berg ziehen zu lassen.
Eisenbahnmuseum „Das Heizhaus“ Strasshof Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre von Kohle, Ruß und Öl. Machen Sie eine Entdeckungsreise durch unser weitläufiges Museumsgelände. Unsere Loks und Waggons erzählen vom Abenteuer Eisenbahn in verschiedenen Epochen. Besichtigen Sie über 350 Fahrzeuge, historische Betriebsanlagen wie Wasserturm, Drehscheibe und Kohlenkran und lernen Sie diese näher kennen. Mit dem Blauen Blitz zur Saisoneröffnung „Andampfen“ am 19.04.2020 Der Blaue Blitz bringt Sie bequem von Wien Praterstern direkt in das Eisenbahnmuseum zum traditionellen Eröffnungsfest „Andampfen“. Der Eintritt ins Museum ist im Kombi-Ticket enthalten. Sigmundsherberg - „150 Jahre FJB“ am 29.08.2020 Dieses Jahr feiert die Franz Josef-Bahn das 150-jährige Bestehen. Dazu wird es im Eisenbahnmuseum in Sigmundsherberg Feierlichkeiten geben.
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© Eisenbahnmuseum Heizhaus
www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com 25
80 Jahre und kein bisschen müde! Die Baureihe E94 mit dem Spitznamen „Deutsches Krokodil“ bezeichnet eine Baureihe sechsachsiger schwerer Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, die für den Güterzugdienst konzipiert waren. Die 1020.018 wurde 1940 als E 94 001 in den Dienst der Deutschen Reichsbahn gestellt. Abnahme und Auslieferung erfolgt im Mai 1940 in Innsbruck. Sie wurde in erster Linie für Güterzüge auf Gebirgsstrecken gebaut, versah aber auch Leistungen im Schnellzugverkehr. Ihr Farbkleid war zunächst wehrmachtsgrau. Nach dem 2. Weltkrieg war sie viele Jahre in Innsbruck, Bludenz, Wörgl, Salzburg und Villach stationiert, wo sie auch ihren roten Farbton erhielt. Die Lok wurde von Mitgliedern des späteren Fördervereins 1020.018 in den Jahren 2007 und 2008 von Grund auf restauriert und wird seither von diesem gepflegt und instand gehalten. Das Herzstück des Südbahn-Expresses bildet die Lokomotive 1020 018-6, die im Jahr 1995 erworben wurde und mit viel Liebe, großem zeitlichem und finanziellem Aufwand restauriert wurde (betreut durch den Förderverein „IG Tauernbahn„). Jubiläumsfahrt zum „Geburtstag“ Vom 22. bis 24. Mai führt der Verein eine Jubiläumsfahrt über Bergstrecken wie den Tauern, den Brenner und den Arlberg durch. Denn auf den Tag genau (am 24.5.) – vor 80 Jahren – wurde die 1020.018 (vormals E 94 001) das erste Mal am Brenner zum Einsatz gebracht. Die Fahrt führt am 1. Tag über die Tauernbahn und Giselabahn nach Kitzbühel und Wörgl und von dort nach Innsbruck. Nach einer kurzen Rast von ca. einer halben Stunde geht für alle Zugbe-
© Gerfried Moll
geisterten die Fahrt weiter nach Scharnitz, entlang des Karwendelgebirges und wieder retour. Für Fotografen – und natürlich auch für alle anderen Fahrgäste – gibt es anschließend noch die Möglichkeit einer außerordentlichen Fahrt auf den Brenner und retour. Wer seine Zeit lieber in Innsbruck verbringen möchte, hat die Gelegenheit mit einer Nostalgiestraßenbahn eine Stadtrundfahrt durch Innsbruck zu machen. Am 2. Tag geht es über den Arlnberg nach Bregenz. Am Tag 3 ist dann die Jubiäumsfahrt zum Brenner und zurück nach Lienz angesetzt.
Andere Ausfahrten 2020 17.10. Gurktalbahn – Hirt – Friesach 28.11. Christkindlfahrt Salzburg
Buchung unter: tickets@ebfl.at l ebfl.at
Dampfstraßenbahn „Adele“ Eine Fahrt mit der Dampfstraßenbahnlok „Adele“, Baujahr 1888, ist ein besonderes Highlight für jeden Gast. Denn es gibt nur mehr wenige betriebsfähige Fahrzeuge dieser Art aus der Zeit der Monarchie und noch weniger sind im fahrplanmäßigen Betrieb zu finden. Im historischen Dampftramwaybeiwagen oder im offenen Aussichtswagen sind Sie hautnah am Geschehen dabei. Spezielle Fahrten mit der Dampfstraßenbahn Themenfahrt „Bierspezialitäten“ am 14. Juni 2020 (Vatertag) und „Sturm und Maroni“ am 17. Oktober 2020 Programm jeweils: Besuch des Technikmuseums Historama!, Fahrt mit der Dampfstraßenbahn von Ferlach nach Weizelsdorf und zurück sowie eine Bierverkostung bzw. kulinarischer Begleitung mit Sturm und Maroni.
© Gerfried Moll
www.nostalgiebahn.at
Sonderzüge in Kärnten, in der Steiermark und in Oberösterreich Der Elektro-Schnelltriebwagen 4042.01 eröffnet die Betriebssaison. Im Rahmen einer zweitägigen Sonderfahrt zu Pfingsten (Samstag, 30. Mai + Sonntag, 31. Mai 2020) werden die schönsten Strecken Österreichs befahren! Von Klagenfurt Hbf. ausgehend führt die Fahrtroute über Selzthal und die Salzkammergutbahn nach Gmunden, wo ausreichend Zeit für einen Stadtbummel eingeplant ist. Am Abend geht es weiter nach Timelkam, auf der Museumsbahn der ÖGEG nach Ampflwang. Dort wird übernachtet, am Sonntag wird der Lokpark (mit Dampflokfest) und das Bergbaumuseum besucht.
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© NibK
Am 06. Juni geht es zum 29. Gailtaler Speckfest in Hermagor. Zwischen Klagenfurt Hbf. und St. Veit/Glan kommt die ElektroOldtimer-Lokomotive 1245.05 zum Einsatz, ab St. Veit/Glan bespannt die Dampflokomotive 93.1332 den Personenzug bis Hermagor.
ZEITreisen | Ausgabe 1/2020
© Marco Riebler
© Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten, Wolfgang Hummer
Ein Blick in die Zukunft: Slow Food Villages und Slow Food Schulen
Kärnten ist bekanntlich die erste Slow-Food-Travel-Destination der Welt. Österreichs sonniger Süden beschreitet mit Slow Food Kärnten einen neuen Weg der Nachhaltigkeit und des bewussten Genusses. Die Verwendung saisonaler und regionaler Produkte steht im Vordergrund sowie die handwerkliche Herstellung bester Lebensmittel und deren kreative Veredelung. Im Sinne von Slow Food Kärnten sind jetzt einzigartige Projekte im Entstehen. In Slow Food Villages erfährt das traditionelle Dorfleben seine Renaissance. Lebensmittelproduzenten wie Bäcker- oder Fleischermeister, bäuerliche Landwirtschaften sowie urige Gasthöfe, in denen die Produkte veredelt werden, vermitteln ehrlich und nachhaltig die Slow Food Philosophie. Durch Führungen und Workshops wird das Verständnis für die Vielfalt von Geschmack auf die bewährte Kärntner Art „lustvoll leben und gelassen genießen“ weitergegeben. In Slow Food Schulen und Kindergärten wird altes Wissen um regionale, kostbare Lebensmittel vermittelt, Kinder und Jugendliche sollen einen Zugang zu einer gesunden Ernährung erhalten und verstehen, woher die Produkte stammen. Unlängst kürte die Vereinigung sieben Ortschaften zu Slow Food Villages. Um diesen Titel zu erhalten, haben eine Reihe von Kärntner Gemeinden in den letzten zwei Jahren die regionale Kulinarik gestärkt, traditionelles Handwerk gefördert, heimische Hotellerie und Gastronomie eingebunden und Fördermaßnahmen in Schulen und Kindergärten getroffen. Am Millstätter See entstand das erste Slow Food Village „Das Engagement von Millstatt strahlt auf die gesamte Destination Millstätter See aus und macht deutlich, dass bei uns nachhaltige Lebensqualität umgesetzt wird. Weiterhin nimmt Kärnten damit eine internationale Vorreiterrolle ein, die auch den Tourismus weiter fördern wird“, ist Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Millstätter See Tourismus sicher. Besonders Lob spricht er dem Tourismusverband Millstatt aus, der unter der Leitung von Claudia Striednig, die Initiative zur Umsetzung der Slow-Food Philosophie gestartet hat. Denn die Organisation Slow Food will mittlerweile mehr als nur das Gütesiegel für regionale Lebensmittelproduktion zu sein. Die Belebung und Wertschätzung der ländlichen Regionen steht nunmehr ebenso auf der Agenda. „Mit der Auszeichnung so genannter Genuss-Dörfer ist ein weiterer Schritt getan worden, um in Kärnten den authentischen Lebensraum zu erhalten“, so Stefan Brandlehner. Neben Millstatt am See gehören zu den Slow Food Village-Pionieren die Gemeinden Arriach, Berg im Drautal, Irschen im Drautal, Nötsch im Gailtal, Obervellach und St. Daniel im Gailtal. www.millstaettersee.com
Komödienspiele Porcia feiern 60 Jahre Das Ensemble Porcia unter der Intendanz von Angelica Ladurner feiert im Sommer die 60. Spielzeit. Die Saison im Schloss Porcia in Spittal/Drau startet am 17. Juli, sechs Neuproduktionen stehen auf dem Programm. Ensemble Porcia zum Jubiläum der 60. Spielzeit 1961 vom großen Theatermann Herbert Wochinz gegründet und lange Jahre zu einem der renommiertesten und größten Sommerfestivals Österreichs gemacht, wird in diesem Jahr die 60. Spielzeit gefeiert! In der Tradition von des Gründervaters Wochinz Europas Komödien zu spielen, wurde als Motto „EUROPA = FRIEDEN“ gewählt. Ausgehend von dem Jubiläum, dass es 2020 seit 75 Jahren Frieden in Europa gibt, lassen wir in den nächsten Jahren jeden Sommer zwei Sprachkulturen, deren Nationalstaaten sich in unzähligen Kriegen bekämpft haben, auf der Komödienbühne gegeneinander um die lachende Gunst des Publikums kämpfen – mit den Mitteln des Humors. 2020: SPANIEN – ENGLAND Zwei Komödien spanischer Klassiker englischen Komödien werden gegenübergestellt. Spanische Eleganz, Pseudoheldentum, schwüle Liebesabenteuer, die den damaligen Kampf um die Emanzipation der Frauen, um Verrücktheit und um Individualismus geheimnisvoll aber treffend heutig darstellen – gegen den typisch britischen Humor, der je ernster und tiefgehender die Anliegen sind, umso beißender, ironischer und trockener wird.
www.ensemble-porcia.at
Tipp: „Essen völlig neu erleben“ - dafür sorgt der druckfrische Slow Food Kärnten Guide 2020. Hier online bestellen: www.kaernten.at/slowfoodguide
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NostalgieExpress Leiser Berge Bereits die entschleunigte Reise im NostalgieExpress wirkt auf die Seele wie ein kleiner Urlaub. Die Leiser Berge bieten Attraktionen für jeden Geschmack. Familien werden einen tollen Tag im Wildpark/Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn erleben, Radsportler lernen die Region auf der Blauburger Radroute kennen, Mountainbiker können sich auf einer der 10 anspruchsvollen MTB- Strecken auspowern. Wanderer genießen Natur pur und tolle Ausblicke auf dem “Leiser Berge Höhenweg”. Die Saison 2020 startet am Samstag den 9. Mai. Bis Ende Oktober wird wieder an jedem Samstag der NostalgieExpress ab Wien Praterstern über Korneuburg nach Ernstbrunn fahren und Ausflügler in die Leiser Berge bringen. OldtimerTreffen auf Schiene und Straße Oldtimer aller Typen rattern am Sonntag, dem 3. Mai in die Leiser Berge und nehmen dort am Bahnhofsgelände in Ernstbrunn Aufstellung um sich dem Publikum zu präsentieren. Traditionell starten die Traktoren dann um die Mittagszeit ihre Fahrt zum Bauernmarkt. Alle anderen Oldtimer unternehmen eine abwechslungsreiche Tour durch die Region Leiser Berge. Am Festgelände und am Bauernmarkt Simonsfeld warten Köstlichkeiten aus den Kellern und Küchen des Weinviertels auf die Gäste. Auf die Kinder warten eine Luftburg und eine Modelleisenbahn-Ausstellung. NÖ-CARD Der NostalgieExpress Leiser Berge kann mit der NÖ-Card einmalig genutzt werden (Hin-& Rückfahrt). Folgende Reiseziele bei denen die NÖ Card gilt werden mit NostalgieExpress & NaturparkBus erreicht: Fossilienwelt Stetten, Michelstettner Schule, MAMUZ im Schloß Asparn an der Zaya und das Schienentaxi.
Cabrio-Taxi im Weinviertel Das Zayataler Schienentaxi ist eine besondere Attraktion am Rande des Naturparks Leiser Berge. Jeden Samstag von 25.4. – 24.10. (und im Sommer auch an Sonntagen) fährt das Zayataler Schienentaxi von Mistelbach Interspar zum Bahnhof Asparn und zurück. So ist eine Anreise aus Wien auch mit der S-Bahn möglich. Dies sind alte Motorbahnwagen der ÖBB, die für Streckenwartungsarbeiten genutzt wurden und heute unsere Gäste durch das Obere Zayatal von Asparn an der Zaya nach Mistelbach bringen. Gleich nach dem Bahnhof erstrecken sich links und rechts der Strecke die weiten Felder des Weinviertels. Mit dem Panoramawagen (Cabriowagen) sitzen sie während der Fahrt im Freien und erleben Eisenbahn pur. Der Fahrtwind streicht durch die Haare, über ihre Haut und vermittelt ein spezielles Gefühl des Reisens. Ständige Begleiter an der Strecke sind Fasan, Rebhuhn, Hase und Reh. Tipp: Vom Bahnhof Asparn an der Zaya aus erreicht man das Museum für Urgeschichte zu Fuß in 10 Minuten. Ein Blick in eine Zeitspanne von 40.000 Jahren der Menschheitsgeschichte erwartet die Besucher. Und mit der NÖ Card fahren sie mit dem Zayataler Schienentaxi einmal GRATIS! Fünf Euro Ermäßigung gibt es auf die Draisinenfahrt bei Anreise mit dem Zayataler Schienentaxi! www.schienentaxi.at © Zayataler Schienentaxi
Tipp: Einsteigen bitte - Zug fährt ab! Der Katalog „ErlebnisZüge 2020“ ist bereits erschienen! Hier erfahren Sie, wo Sie 2020 mit unseren liebevoll gepflegten Waggons und Loks in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt werden. www.regiobahn.at
Eine Runde Weinviertel bitte! Die Weinvierteldraisine führt entlang des Naturparks Leiser Berge. So wird der Fahrspaß auf Schienen mit Einblicken in die faszinierende Welt der Fauna und Flora des Naturparks kombiniert. Blütenmeere, wiegende Gräser, duftende Wälder sowie zahlreiche Tiere werden Ihnen auf ihrer Reise begegnen. Jeden ersten Samstag (9.5. – 31.10.) im Monat kann man im Zuge der Kellergassenfahrt auch eine Gesamtbereisung der Landesbahn erleben. Der Nostalgiezug mit historischen Dampf- oder Dieselloks von Wien nach Ernstbrunn. Von Wien Praterstern (Abfahrt 9.14) fährt über Korneuburg der NostalgieExpress Leiser Berge (NEX) nach Ernstbrunn (Ankunft 10.40). Angekommen in Ernstbrunn, wandern sie die Gleise weiter entlang und gehen sie in gemütlichen 15 Minuten zur Abfahrtstelle der Weinvierteldraisine. Erradeln Sie sich auf 12,5 km von Thomasl nach Asparn an der Zaya die schönsten Aussichten und pure Natur. Die ehemalige „Bergstrecke des Weinviertels“ bringt Sie in Abschnitte, die sie mit keinem Auto erreichen können. Von Asparn/Zaya bringt Sie das Schienentaxi (fährt annähernd im Stundentakt) nach Mistelbach, von dort kommen Sie mit der mit der Schnellbahnlinie S2 wieder nach Wien Floridsdorf. www.weinvierteldraisine.at
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15 Jahre ÖMT-Verband Österreichischer Museums- und Touristikbahnen
Österreich kann bereits auf eine über 180-jährige Geschichte seines Schienenverkehrswesens zurückblicken. Historische Bauwerke, Bahnstrecken und Fahrzeuge als technische Denkmäler zu bewahren wird als Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen angesehen. In unserem schönen Land hat sich in den letzten Jahrzehnten eine bunte Vielfalt zahlreicher historischer Bahnen und Zugbetreiber etabliert, die den Besuchern anschaulich den Bahnbetrieb von anno dazumal vermitteln.
damit einhergehende monetäre Abgaben, von dem für das Weltklima völlig unbedeutenden Museumsbahn-Dampfbetrieb abzuwenden und maßvolle Regelungen zu erarbeiten.
www.oemt.at
Vor nunmehr 15 Jahren, am 19. März 2005, erfolgte die vereinsrechtliche Genehmigung des Verbandes Österreichischer Museums- und Touristikbahnen - kurz ÖMT genannt, mit der Einladung zur Aufnahme der Vereinstätigkeit. Zuvor galt es jedoch die Rahmenbedingungen für dessen Wirken und Aufgabenbereich klar zu definieren und eine Satzung zu erstellen, um den österreichischen Rechtsvorschriften zu entsprechen.
Alle Bilder: © Ing. Harald Baminger
In speziellen Arbeitskreisen, denen Fachleute aus den Mitgliedsorganisationen angehören, wird das vorhandene Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten gebündelt und aufbereitet. Auch der im Jahre 2016 erstmals ausgelobte Österreichische BahnkulturPreis soll auf die Leistungen der Mitglieder des ÖMT aufmerksam machen, sowie ihren Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung steigern. Somit ist es in den 15 Jahren seines Bestandes gelungen im ÖMT eine Standesvertretung zu schaffen, die sich mittlerweile gut etabliert und ihre Stellung entsprechend gefestigt hat. Der ÖMT zählt zum Stichtag 1. Jänner 2020 insgesamt 40 Vereinigungen und Verkehrsunternehmen zu seinen ordentlichen Mitgliedern. Darüber hinaus unterstützen Organisationen, sowie Unternehmen für bahnspezifische Lieferungen und Leistungen die Arbeit des ÖMT als „Assoziierte Mitglieder“ und „Fördernde Mitglieder“. Durch die Mitgliedschaft des ÖMT bei FEDECRAIL der Europäischen Föderation der Museums- und Touristikbahnen - eröffnen sich unseren Mitgliedsorganisationen neue Perspektiven in der Zusammenarbeit, des Erfahrungsaustausches und der Nachwuchsförderung auf internationaler Ebene. Die Herausforderungen der nächsten Jahre stellen sich vielfältig dar, ist doch das Umfeld in denen historische Schienenfahrzeuge und Bahnen betrieben werden ständigen Veränderungen unterworfen. Zur Aufrechterhaltung des Dampfbetriebes ist neben der betriebsfähigen Erhaltung der Triebfahrzeuge auch die Ausbildung des Nachwuchses an Lokführern und Heizern erforderlich. Die Zusammenarbeit der Organisationen untereinander gilt es hierbei zu fördern um das vorhandene Wissen über weitere Generationen zu bewahren. Doch auch die Versorgung mit Kohle entsprechender Qualität stellt in Zeiten der Abkehr von fossilen Energieträgern eine große Herausforderung dar. Gilt es doch, vielleicht aus globaler Sicht sinnvoll erscheinende Auflagen und
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© StEF
Nostalgisch durch die Weststeiermark Die Graz-Köflacher Bahn und der Verein der Steirischen Eisenbahnfreunde (StEF) betreiben mit der Dampflokomotive 671, einer Südbahnlok der Baureihe 29, die weltweit älteste ununterbrochen einsatzbereite Dampflokomotive (Baujahr 1860). Außerdem stehen einige historische Personenwagen und ein Buffetwagen zur Verfügung. Zudem erhalten die Steirischen Eisenbahnfreunde den legendären „Roten Blitz“ einen Uerdinger Schienenbus und mehrere Beiwagen betriebsfähig. Alle diese Fahrzeuge können im Rahmen von Sonderzügen gebucht werden, fahren aber auch mehrmals pro Jahr im Rahmen von öffentlichen Sonderfahrten. www.stef.at Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch Im ehemaligen Heizhaus der Wieserbahn entstand 2003 ein Museum und ein Veranstaltungszentrum. Die Gemeinde Lieboch erhielt ein Wahrzeichen, die GKB eine Stätte für die eigene Biografie und die Steirischen Eisenbahnfreunde (StEF) bekamen einen attraktiven Sitz. Neben einer permanenten Ausstellung zur Geschichte der GKB, werden in regelmäßigen Abständen besondere Eisenbahnthemen beleuchtet. Eine Hauptattraktion der Ausstellung ist die ehemalige Staatsbahnmaschine 56.3115 (Baujahr 1914). Stellwerk Celje (SLO) Die Idee zum Verein entstand anlässlich der Feiern 150 Jahre Eisenbahnen in Slowenien 1996 in Celje. Der Verein hat seinen Sitz im „Stellwerk II“ am Hauptbahnhof Celje in Richtung Velenje. Er arbeitet zusammen mit anderen Vereinen und Museen wie dem Eisenbahnmuseum Ljubljana und betreut verschiedene Ausstellungsstücke am Bahnhof Celje und in der Nachbarschaft. Das Stellwerk II in Celje gehört zu den ältesten noch original erhaltenen Exemplaren dieser Epoche in Mitteleuropa. Als ausnehmendes historisches Zeugnis steht es unter Denkmalschutz. www.postavljalnica-celje.si
© Spanische Hofreitschule/Lipizzanergestüt Piber
100 Jahre Lipizzanergestüt Piber 2020 ist ein ganz besonderes Jahr für die Spanische Hofreitschule und sein Lipizzanergestüt Piber. Die berühmteste Reitschule der Welt mit Sitz im Herzen Wiens feiert den 100-jährigen Geburtstag der Geburts- und Zuchtstätte der Lipizzaner im traditionsreichen Gestüt Piber in der Steiermark mit einem beeindruckenden Programm für Groß und Klein. Es war im Jahr 1920, als sich das österreichische Landwirtschaftsministerium nach langer Standortsuche endgültig für Piber als neuen, idealen Standort für die Lipizzanerzucht entschied. Mit dem Ende der Donaumonarchie war auch die Auflösung des k.u.k. Hofgestüts Lipica (Lipizza) erfolgt – der Ort, der bis heute Namensgeber für die einzigartigen Stars in Wien ist. Die 79 der österreichischen Republik zugesprochenen Zuchtpferde wurden somit zum Erhalter der Spanischen Hofreitschule, mit dem Ziel die jährlich benötigten Junghengste für die Reitschule zu liefern. Somit konnte mit dieser Einheit, Reitschule und Gestüt, ein europaweit einzigartiger, ganzheitlicher Komplex europäischer Pferdekultur erhalten werden. Das Jahr 2020 bietet die großartige Gelegenheit, diesen Geheimnissen ein Stück weit auf die Spur zu kommen. Das Lipizzanergestüt Piber in der Steiermark feiert 100. Geburtstag und lädt Pferdefans ein, hinter die Kulissen zu blicken und die Pferde, von den ganz jungen Fohlen bis hin zu den Stuten und ein – bis dreijährigen Junghengste, sowie Pensionshengste in jenem Umfeld zu erleben, wo sie jene „Veredelung“ erfahren, die den Lipizzanern internationale Berühmtheit verschafft hat. Das jahrhundertealte Wissen um die Zucht der Lipizzaner wurde im Jahr 2016 durch die Ernennung zum nationalen immateriellen Kulturerbe der UNESCO gewürdigt. „Festival der Pferde und Herzen“ vom 19. bis 21. Juni 2020 Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet ein dreitägiges Festival, bei welchem sich das gesamte Gestüt in seiner ganzen Pracht präsentieren wird. Galavorführungen der Spanischen Hofreitschule, ein Reigen von regionalen und internationalen Künstlern, kulinarische Köstlichkeiten sowie ein vielfältiges Programm für Jung und Alt werden die Herzen aller höher schlagen lassen. Wer es nicht erwarten kann, der kann das Lipizzanergestüt Piber aber schon früher besuchen und an einzigartigen Vorführungen teilnehmen. Der Mai steht ganz im Zeichen der jüngsten Mitglieder der Lipizzaner-Familie: Am Samstag, den 16.5. wird in der Arena des Gestüts das „Fest der Fohlen“ gefeiert. In einem abwechslungsreichen Pferde-Programm zeigt das Gestüt, was die Lipizzaner, und da vor allem die Stuten und die Fahrpferde alles machen können. Höhepunkte sind der Einzug der quirligen - noch schwarzen - Fohlen mit ihren Mutterstuten und die tollen Fahrküste der historischen zwei- bis vierspännigen Kutschen.
www.srs.at l www.piber.com 30
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„Frühjahrsputz“ von innen! Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwachen in vielen die Frühlingsgefühle und damit auch der Wunsch einer „Rundum-Erneuerung“ nach der kalten Jahreszeit – wer möchte nicht voller Schwung und Elan in den Frühling starten? Gerade jetzt ist es wichtig, den Körper gezielt beim Entschlacken und Entsäuern zu unterstützen, um jene Stoffwechselrückstände abzubauen, die sich über den Winter durch wenig Bewegung und ungesündere Ernährung in Form von Festtagsbraten und Co angesammelt haben: Alte Nahrungsmittelreste haben sich an der Darmwand festgesetzt und stören die Verdauung, man fühlt sich schlapp und energielos, die Haut wirkt unrein und stumpf. Die optimale Möglichkeit, Schlackenstoffe loszuwerden, ist es, den Stoffwechsel und die körpereigene Entgiftung zu aktivieren: Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Bewegung hält auch die Natur Unterstützung bereit, die Darm und Organismus frühlingshaften Schwung verleihen. Beginnend mit einer Darmreinigung werden liegengebliebene Verdauungsreste aus dem überlasteten Darm entfernt. Optimal dafür geeignet ist MikroSan, das Elixier zur Darmreinigung mit 24 verschiedenen Kräuter- und Pflanzenextrakten sowie 31 aktiven Mikroorganismen: Diese lösen wichtige Bioflavonoide aus den Pflanzen und machen diese beim Verzehr für den Organismus verfügbar. Doch nicht nur „Entgiften“ ist wichtig, genauso entscheidend ist das „Entsäuern“! Moderne Ernährungsgewohnheiten mit zu viel Fleisch, Zucker und Kaffee und eine stressige Lebensweise können den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht bringen, was sich in ständiger Müdigkeit und unerwünschten Veränderungen der Haut zeigen kann. Wichtige Basenkraft aus Kalium, Calcium und Magnesium ist in metacare® BASiC 3 vereint. Ergänzt wird die einzigartige Rezeptur mit Origanox, einem hochwertigen Antioxidans ans dem wilden Majoran, sowie mit Fenchel und Extrakten aus Rosmarin-, Salbei- und Thymianblatt.
© Allergosan
Nach der Reinigung des Darms und der Entsäuerung sollte dann zum Abschluss der Frühjahrskur die Zufuhr wichtiger Darmbakterien folgen, welche das natürliche Mikrobiom nach den winterlichen Strapazen (Stress, ungesunde Ernährung und Medikamente wie Antibiotika) milliardenfach ergänzen und dem Darm neuen Elan verleihen: OMNi-BiOTiC® 6 enthält sechs wichtige Leitkeimstämme, die den Darm von oben bis unten besiedeln. Deshalb jetzt: Darm reinigen – Entsäuern – Darmflora aufbauen – für einen schwungvollen Start in den Frühling!
www.allergosan.com/fruehjahrskur
5 Tipps – so strahlen Sie von innen! Neben der „Frühjahrskur“ können Sie Ihre körpereigene Darmreinigung, Entsäuerung und Entgiftung noch weiter unterstützen – so schlagen Sie den Schlacken ein Schnippchen und befreien Ihren Körper von Giftstoffen: 1. Viel trinken Damit abgelagerte Schadstoffe im wahrsten Sinn des Wortes „ausgeschwemmt“ werden, ist ausreichendes Trinken unbedingt notwendig! 2,5-3 Liter Flüssigkeit pro Tag werden nicht nur beim Entschlacken empfohlen, sondern sollten Teil Ihres Alltags werden, am besten in Form von Wasser und ungesüßten Tees (Softdrinks und sonstige zuckerreiche Getränke sind nicht geeignet). 2. Schwung durch Bewegung Bringen Sie Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung – mit Bewegung! Der allseits bekannten Frühjahrsmüdigkeit entkommen Sie mit regelmäßigem Sport und gleichzeitig kurbeln Sie Ihren Organismus an, denn Bewegung reinigt von innen: Der Darm wird besser durchblutet und zu Höchstleistungen angespornt, um Schlacken schneller loszuwerden. 3. Basische Ernährung Um Ihren Körper nachhaltig zu entsäuern, sollten Sie sich einen Überblick über Ihre Ernährungsgewohnheiten verschaffen, und die Säure bildenden Lebensmittel auf ca. 20% reduzieren. Dazu gehören unter anderem Fleisch- und Wurstwaren, Fertigproduk-
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te, Käse, Weizen- und Weißmehlprodukte sowie Zucker. Basische Lebensmittel sollten dafür den Großteil Ihrer Nahrung ausmachen, mit frischem Obst und Gemüse, Kartoffeln und bunten Kräutern am Teller isst auch das Auge mit! 4. Ballaststoffe für den Darm Mit einer basischen Ernährung tun Sie gleichzeitig Ihren Darmbakterien etwas Gutes, denn in Obst und Gemüse sind zahlreiche wertvolle Ballaststoffe enthalten, welche einem großen Teil unserer Freunde im Darm als wichtige Lebensgrundlage dienen. Außerdem sorgen Ballaststoffe für einen schnelleren Transport der Nahrung durch den Darm – so haben Giftstoffe wenig Chance, sich abzulagern. 5. Probiotischer „Nachschub“ Damit alle Stoffwechselvorgänge im Darm reibungslos klappen, sollten Sie Ihrem Darm lebende Mikroorganismen zuführen. Diese sind unter anderem in fermentierten Lebensmitteln, wie Joghurt oder Sauerkraut enthalten, in speziell kombinierter Form und besonders großer Menge sind unsere kleinen „Helfer“ z. B. in OMNi-BiOTiC® 6 enthalten.
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© Archiv Achenseebahn: Die Achenseebahn in Maurach-Mitte bei der Fahrt zum Achensee.
Die Achenseebahn. Sie dampft seit 131 Jahren. Seit 1889 verkehrt die Achenseebahn mit ihren 4 Dampflokomotiven aus der Gründerzeit und den rot/weißen Personenwagen von Jenbach über die Zahnradstrecke nach Eben und weiter zum Achensee. Die Eisenbahn, als das Tor zur Region bringt damit die Fahrgäste seit nunmehr über 131 Jahren zum Achensee. Dort besteht Anschluss zu den Linienschiffen der Achenseeschifffahrt. Der Fahrgast ist König und bei einer romantischen Fahrt mit den hart arbeitenden und stampfenden Dampflokomotiven durch die Wälder und Wiesen mit schönen Aussichten nach Jenbach und ins Zillertal bereitet man sich langsam auf ein vielfältiges Ausflugsangebot in der Region vor. Der Zugbegleiter kommt noch, wie vor über 100 Jahren über ein Laufbrett entlang des Wagens und bedient die Fahrgäste in jedem Abteil. Mit zunehmender Höhe fällt der Stress des Alltags ab und man wird frei für einen erholsamen Tag. Ob mit dem Schiff, der Karwendelbergbahn oder der Rofanseilbahn, das Angebot ist für den Bahnkunden vielfältig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Achenseebahn arbeiten mit Herz und haben immer die passende Antwort für die Fragen Ihrer Fahrgäste. Es ist ja doch interessant wie lange die Dampflokomotiven schon fahren oder die offenen Personenwagen in Betrieb stehen. Wie lange ist die Zahnradstrecke oder wie funktioniert der Antrieb, wenn ab dem Bahnhof Eben bis zum See plötzlich keine Zahnstange mehr im Gleis liegt? Die Technik wird dem Interessierten jedenfalls neben allen anderen Angeboten der Achenseebahn AG sehr ausführlich beschrieben und in Bildern und Videos auch auf der Homepage des Unternehmens erklärt. Die beste Erfahrung macht man allerdings immer noch vor Ort, bei einer Fahrt in den historischen Dampfzügen. Am 25. April 2020 geht‘s wieder los!
© Stern&Haferl
Einmal Lokführer auf der Traunseebahn sein Die Traunseetram verbindet die Bezirkshauptstadt Gmunden mit den Gemeinden Gschwandt, Kirchham und Vorchdorf. Durch den Zusammenschluss der ehemaligen Traunseebahn und der Gmundner Straßenbahn zur heutigen Traunseetram kann man von Vorchdorf bis zum Gmundner Hauptbahnhof und von dort aus in den Rest der Welt fahren. Auf der Traunseetram steuern Sie den restaurierten Schmalspurtriebwagen ET 23 103 (Bj. 1921) zwischen Vorchdorf und Engelhof und auf der Atterseebahn fahren Sie mit dem berühmten Wagen der Preßburgerbahn ET 20 104 (Baujahr 1914) zwischen Attersee und Vöcklamarkt. Tipp: Ein Gutschein für einen Hobbylokführerkurs ist ein ideales Geburtstags- oder Jubiläumsgeschenk! Zum ältesten Bahnhof Europas Fahren Sie auf der Strecke der ehemals kleinsten, jedoch nach wie vor mit einer der steilsten Straßenbahnen der Welt durch die schöne Traunseestadt Gmunden. Mit dem offenen Sommerwagen GM 100 (Bj. 1898) oder dem Jugendstiltriebwagen GM 5 (Bj. 1911) geht es für Sie auf der Strecke von der Haltestelle Gmundner Keramik durch das Gmundner Villenviertel, zur wunderschönen Gmundner Esplanade, durch das Stadtzentrum und über die Traunbrücke weiter zum „Ältesten Bahnhof“ auf dem europäischen Kontinent – nach Engelhof. Dort können Sie die Ausstellung „Von der Pferdeeisenbahn zur Traunseetram“ besuchen. Termine 2020: 14.06. / 12. 07. / 26.07. / 02.08. / 30.08. / 05.12. (Nikolausfahrten) / 12.12.2020 (Weihnachtsfahrten). www.stern-verkehr.at ÖGEG - Eisenbahnreisen wie zu „Großvaters Zeiten“ Der „Lokpark Ampflwang“, das von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) betriebene Oberösterreichische Eisenbahn und Bergbaumuseum öffnet am 1. Mai seine Pforten! Auch die Museumsbahn Ampflwang – Timelkam ist in Betrieb. Während des Aufenthaltes in Timelkam können Sie die ErlebnisWeltEnergie bei freiem Eintritt besuchen. Mit Volldampf durch das GesäuseGenießen Sie am 16. Mai 2020 mit der ÖGEG eine Sonderfahrt im Stil des ehemaligen Eilzugs E613 durch die herrliche Landschaft des Ennstales und den Nationalpark Gesäuse! Der Zug verkehrt von Ampflwang nach Admont, dort kann man eine Führung durch das Benediktinerstift mit der größten Stiftsbibliothek der Welt machen! Für Eisenbahnfans gibt es alternativ die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Pendelfahrt auf der im Personenverkehr nicht befahrenen Strecke nach Eisenerz. © ÖGEG
www.achenseebahn.at 32
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© Salzburg AG
Vom Kraftwerksbesuch bis zur Nostalgiefahrt in Salzburg Die Türen aller Wasserkraftwerke der Salzburg AG stehen für Besichtigungen nach Voranmeldung offen: Besonders sehenswert ist das Bärenwerk in Fusch/Glocknerstraße. Es ging 1924 in Betrieb und wurde von 2012-2015 umfangreich saniert. Historisch bedeutsam ist auch das Kraftwerk Eichetmühle am Almkanal in Grödig, das älteste Kraftwerk der Salzburg AG. Die Kraftwerke an der Salzach – z.B. Urstein, Werfen-Pfarrwerfen oder St.Johann/Pongau sind Laufkraftwerke und bestehen jeweils aus einer Wehranlage und dem Kraftwerksgebäude samt Nebenanlagen. Die Kraftwerke Wiestal, Strubklamm und Dießbach/Pinzgau sind Speicherkraftwerke. Das Kraftwerk Hintermuhr/Lungau ist das erste Kavernenkraftwerk im Bundesland Salzburg. Wasser, Berge und Wasserfälle Die Pinzgauer Lokalbahn bietet Dampfzugfahrten von Zell am See bis nach Krimml zu den Krimmler Wasserfällen an. In den Planzügen kann gegen Anmeldung auch das Fahrrad bis nach Krimml, dem Ausgangspunkt vom Tauernradweg, bequem mitgenommen werden. WolfgangseeSchifffahrt und SchafbergBahn sind ebenfalls immer einen Besuch wert. Bei Schönwetter können täglich Fahrten mit dem filmreifen Schaufelradmotorschiff „Kaiser Franz Josef I.“ zwischen St. Gilgen und St. Wolfgang (außer Strobl) laut Fahrplan gemacht werden. Die SchafbergBahn lädt am 11. und 25. Juli sowie am 8. und 22. August 2020 zu Fahrten mit den über 125 Jahre alten Zahnrad-Dampflokomotiven auf den Gipfel ein. Die nostalgischen Zahnrad-Dampflokomotiven zählen damit zu den ältesten der Welt. Ein besonderes Highlight ist auch die Mondscheinfahrt auf den Schafberg. Am 5. Juni, 5. Juli, 3. August und 2. September 2020 kann der Sonnenuntergang und der Mondaufgang über dem Gipfelmeer am Schafberg bestaunt werden. Von 28. März bis 19. April können Sie jeweils samstags und sonntags mit der WolfgangseeSchifffahrt das frühlingshafte Salzkammergut genießen. Ab 25. April sind die Schiffe und wieder täglich für Sie im Einsatz. Die SchafbergBahn ist ab 25. April © Philis Welten für Sie in Fahrt. www.salzburg-ag.at/ bus-bahn/freizeit-tourismus Tipp: Oltimerbusfahrt mit dem historischen Glocknerbus über die Hochalpenstrasse mit mehreren Fotopausen und Möglichkeit zum Besuch der Attraktionen auf die Kaiser Franz Josef Höhe und zurück. Jeweils Donnerstag und Freitag in den Monaten Juni, Juli und August, Abfahrt 10 Uhr in Zell am See / Postplatz www.philis-welten.at
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© Zillertalbahn
Dampfzug der Zillertalbahn – Viel Spaß für wenig Kohle Ein Erlebnis aller Sinne – tauchen Sie in die Atmosphäre einer vergangenen Epoche ein! Erleben Sie pure Emotion – fühlen Sie die „Holzklasse“ und das Klackern der Schienenstöße, ein Reisegefühl einer Zeit, als der Dampfzug die Postkutsche gerade abgelöst hatte. Spüren Sie das Feuer, das die beeindruckenden Dampflokomotiven zum Leben erweckt, riechen Sie den Duft der Kohle, sehen Sie blankes Metall – 119 Jahre alt, von Menschenhand geformt. Erleben Sie, wie kristallklares Bergwasser zu Energie der Lokomotiven wird und hören Sie das rhythmische Zischen der Zylinder. Dann ein Pfiff….. Abfahrt! Und schon zieht der Zillertaler Dampfzug alle in seinen Bann! Genießen Sie den Zug der Sinne und lassen Sie sich in der „Zillertaler Alpenstube“ – dem Buffetwaggon – oder auf dem Cabriowagen, wo Sie Bergpanorama und Dampfzugatmosphäre in einem genießen können, verwöhnen. Wohlfeel-feeling pur! Und die ganz Kleinen tauchen im „Kinderwagen“ in eine exklusiv für Sie geschaffene Welt ein – einmal mit dem Zilli-Bär, dem neuen Maskottchen, schmusen und die Zeit vergeht wie im Flug! Erkundigen Sie sich auch nach den speziellen Kombiangeboten – frei nach dem Motto „Lass Deinen Sinnen freien Lauf“. Denn bei der Zillertalbahn gilt für Sie: „Geht nicht, gibt es nicht“! Steigen Sie ein und lassen Sie sich den Genuss nicht entgehen… www.zillertalbahn.at
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Zwei N-Triebwagen mit einem dazwischen gekuppelten n1-Beiwagen im Verkehrsmuseum Remise © www.tram.at
Vor 95 Jahren: Betriebsaufnahme der „Wiener elektrischen Stadtbahn“ Die Wiener Elektrische Stadtbahn war ein öffentliches Nahverkehrsmittel in Wien, das unter dieser Bezeichnung von 1925 bis 1989 existierte. Die normalspurige und anfänglich noch als Eisenbahn klassifizierte Stadtschnellbahn ging aus der 1898 eröffneten, von Otto Wagner gestalteten und mit Dampflokomotiven betriebenen ursprünglichen Wiener Stadtbahn hervor. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin wurde die elektrische Stadtbahn aber nicht mehr von den k.k. Staatsbahnen, sondern von der Gemeinde Wien betrieben. Zudem war sie nicht mehr mit dem nationalen Eisenbahnnetz, sondern stattdessen mit der Wiener Straßenbahn verknüpft und wurde gleichfalls mit – nur geringfügig adaptierten – Straßenbahnfahrzeugen bedient. Die elektrische Stadtbahn wiederum bildete den Grundstein für die ab 1976 schrittweise eröffnete Wiener U-Bahn, in der sie schlussendlich aufging. Infolge des Desinteresses der Staatsbahn an den innerstädtischen Stadtbahnstrecken bemühte sich die Gemeinde Wien in den frühen 1920er Jahren selbst um die Wiederinbetriebnahme der weitgehend brachliegenden Verkehrsinfrastruktur. Sie wurde damit, neben dem kommunalen Wohnungsbau, zu einem der Großprojekte im Roten Wien. Nach der Arlbergbahn im Jahr 1923 und der Salzkammergutbahn im Jahr 1924 war die Wiener Stadtbahn erst die dritte nach dem Ersten Weltkrieg neu elektrifizierte österreichische Bahnstrecke überhaupt. Zum 95. Geburtstag gratuliert der WTM dem Triebwagen Type D1 Nr. 314, dem Triebwagen Type N Nr. 2706 und dem Triebwagen Type N Nr. 2714. Alle wurden 1925 gebaut und sind Ausstellungsfahrzeuge in der „Remise“- Verkehrsmuseum der Wiener Linien. www.tram.at Textquelle: de.wikipedia.org/wiki/
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Wiener_Elektrische_Stadtbahn
© TMW
12.10 - Die Rückkehr des Giganten Dampflokomotive der Superlative im Technischen Museum Wien, ab 4. April 2020 Sie ist die größte, schwerste, stärkste und schnellste Dampflokomotive, die jemals in Österreich gebaut wurde: Mit den Dampflokomotiven der Baureihe 12 setzte die junge Republik in den 1930er-Jahren neue Maßstäbe auf der Hauptverkehrsachse Wien-Salzburg. Die 12.10 wurde im Jahr 1936 in der Lokomotivfabrik Floridsdorf gebaut. Lok und Tender sind insgesamt 22,6 m lang und 138 Tonnen schwer. Mit ihren 2.700 PS brachte sie es auf 154 km/h Maximalgeschwindigkeit - Rekord in der damaligen Zeit! Nach aufwändigen Vorarbeiten steht die 12.10 nun in der Westhalle des Technischen Museums Wien. Bis die Lokomotive in einer neuen Ausstellung präsentiert werden kann, wird noch etwas Zeit vergehen, da noch viele Einzelteile bearbeitet und montiert werden müssen. Die Rückkehr der Lokomotive Um den Stahlkoloss restaurieren und ins Haus bringen zu können, mussten viele Herausforderungen gemeistert werden. Das Gesamtgewicht der Lokomotive mit Tender von 138 Tonnen macht sie zum schwersten Objekt in der Sammlung des Technischen Museums Wien. Für das Handling wurde ein Spezialunternehmen beauftragt, das diese Massen bewegen kann, und auf den Umgang mit Schienenfahrzeugen spezialisiert ist. Für die Restaurierung wurden neben vielen Kleinteile auch die tonnenschweren Achsen ausgebaut. Der Tender und die Achsen kamen zuerst in Haus und warteten auf dem Ausstellungsgleis auf die Lokomotive. Der „nur mehr“ achtzig Tonnen schwere Rest konnte mit einem Autokran abgeladen und auf Schwerlastrollen millimetergenau durch die Einfahrt bugsiert werden. Das sogenannte „Verheiraten“, also der Zusammenbau der Lokomotive mit den Achsen, erfolgte erst in der Museumshalle. Ab 4. April ist der Stahlkoloss im Technischen Museum Wien wieder zu besichtigen und wird in einer neuen und spektakulären interaktiven Installation zum Leben erweckt. In der neu konzipierten Führung LOK.stars werden die 12.10 und weitere interessante Lokomotiven der Sammlung des Technischen Museums Wien vor den Vorhang geholt. Auf der Museumswebsite www.technischesmuseum.at können Sie sich regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten informieren. Nutzen Sie auch die Gelegenheit und machen Sie sich im Rahmen unserer Spezialführungen selbst ein Bild von diesem außergewöhnlichen Objekt österreichischer Eisenbahngeschichte! „Zug fährt ab!“ – Erleben Sie eine ganz besondere Dampflok in Aktion! Ein anderes Exponat sollten Sie bei Ihrem Besuch ebenso bestaunen: Die sogenannte „Schnittlok“. Sie hat vor etwa 100 Jahren Fahrgäste durch Österreich befördert. Das Besondere: Man kann sie nicht nur von außen bewundern, sondern auch ihr Inneres erkunden! Und die Schnittlok bewegt sich auch noch: Sehen Sie mit eigenen Augen, wie eine Dampflok funktioniert und woher der Dampf die Kraft nimmt, das schwere Fahrzeug zu bewegen.
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Lokwelt Freilassing – die Welt der Eisenbahn Nicht zuletzt die authentische Lage, direkt an der Bahnlinie München – Salzburg, unterstreicht das Flair, das das ehemalige Bahnbetriebswerk dem jetzigen Eisenbahnmuseum eingehaucht hat. Das Fundament des Museums „Lokwelt Freilassing“ bilden somit der wunderschöne, denkmalgeschützte Rundlokschuppen auf der einen Seite, die wertvollen Lokomotiven des Deutschen Museums Verkehrszentrum auf der anderen Seite: Ausstellungsgebäude und Ausstellungsinhalte passen perfekt zusammen. Die „Kleine Lokwelt“ für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren lässt Eisenbahn und Technik mit allen Sinnen erleben und herrlich bunt und anschaulich begreifbar machen. Ein Angebot von qualitativ hochwertigen Veranstaltungen sorgt regelmäßig dafür, dass es selbst für Kenner der Lokwelt immer wieder einen Anreiz gibt, dem Museum einen Besuch abzustatten. Von 27. März bis 14. Juni ist die Ausstellung „Kunstloks – Lokdesign - Gudrun Geiblinger“ in der Lokwelt zu besichtigen. Zu besonderen Anlässen gibt es oft besondere Loks. Sehr häufig stammt der Entwurf aus der Feder der österreichischen Star-
© Lokwelt Freilassing/Christian Auerweck, Roco
designerin Gudrun Geiblinger. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über die vielfältigen, faszinierenden Entwürfe. Weitere spannende Events für große und kleine Eisenbahnfans sind „Alles unter Dampf“, die „Fundsachenversteigerung“, der „Lokwelt Kindertag“ oder die wunderbare „Lokwelt Weihnacht“. BITTE EINSTEIGEN! Schauen Sie doch einfach vorbei und lassen Sie sich begeistern von 150 Jahren Bahntechnik. Sie sind herzlich willkommen! © Lokwelt Freilassing
www.lokwelt.freilassing.de
märklinMODERNE – Architektur in Miniatur Die Ausstellung „märklinMODERNE – Architektur in Miniatur“ im Hofmobiliendepot vom 11. März bis 12. Juli 2020 zeigt, wie die „große“ Architektur ihren Weg auf die Modellbahnplatten fand und wie architekturbegeistert die Modelleisenbahner der Wirtschaftswunderjahre wirklich waren. Präsentiert werden ausgewählte Modellbausätze der Nachkriegsmoderne von Produzenten wie Faller, Vollmer und Kibri. Zu sehen gibt es Villen, Hochhäuser, Tankstellen, Bahnhöfe sowie eine Megacity. Auf den Modelleisenbahnanlagen drehte die Dampflok ab 1960 ihre Runden nicht nur zwischen Fachwerkhäusern. Flugdach, Rasterfassade und Glaskuppel gehörten wie selbstverständlich zum Miniatur-Stadtbild. Während die Modellbahnproduzenten auf eine begrenzte Anzahl von Vorbildern zurückgreifen mussten, konnten die Hersteller der Häuschen aus dem unermesslichen Fundus der Architektur schöpfen. Für ein paar D-Mark oder Schilling konnten sich die Modelleisenbahner aus den Katalogen der Häuschen-Hersteller ihre eigene Traumvilla aussuchen. Die futuristische „Villa im Tessin“ im Maßstab 1:87 konnte sich jeder leisten. Führung „Wie findet die große Architektur ihren Weg in die kleine Welt der Modelleisenbahn?“ Wolfgang Smejkal, Leiter der Kulturvermittlung, beleuchtet auf seinem Rundgang durch die Ausstellung die unterschiedlichsten Aspekte zwischen Realität und Modellbau: Architekturentwicklung in der Nachkriegszeit, soziokulturelle Hintergründe, die „architektonischen“ Herausforderungen für den Modellbau. Termine: 20.3., 24.4., 22.5. und 12.6.2020 um 16 Uhr Reservierung: info@hofmobiliendepot.at oder +43 1 524 33 57
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Das Faller-Modell „Villa im Tessin“ (seit 1961) © Hagen Stier
Führung „Die Faszination der Modelleisenbahn“ Modelleisenbahner Wieland Zimmer oder Dietmar Magyar führen durch die Ausstellung und erklären die Welt der Modelleisenbahn. Termine: 15.3., 19.4., 10.5., 28.6. und 12.7.2020 um 14 & 16 Uhr Reservierung: info@hofmobiliendepot.at oder +43 1 524 33 57 Hofmobiliendepot l Möbel Museum Wien Andreasgasse 7, 1070 Wien
www.hofmobiliendepot.at 35
„Die sechs Bahnen, mit Mariazellerbahn, Waldviertelbahn, Reblaus Express, Citybahn Waidhofen, Wachaubahn und Schneebergbahn, sind ein wirkliches Asset. Ohne die Übernahme durch das Land Niederösterreich und Niederösterreich Bahnen, gebe es diese Bahnen heute alle nicht mehr. Und ohne die Übernahme hätte es die Nachnutzung der bereits eingestellten Bahnen und damit diese große Chance für die Regionalentwicklung nicht gegeben“, sagt Fritz Zibuschka. Er war 2010 Verkehrsplaner des Landes Niederösterreich.
Zeitraffer 1993-2019 März 1993 Gründung der NÖVOG zur Organisation des öffentlichen Regionalverkehrs in NÖ April 2009 Inbetriebnahme des neuen Bergbahnhofs am Hochschneeberg Jänner 2010 Unterzeichnung einer Grundsatzverein barung durch Land Niederösterreich, Republik Österreich und ÖBB zur Übernahme der Regionalbahnen. Die NÖVOG erhält den Auftrag zur Umsetz ung dieser Grundsatzvereinbarung. Dezember 2010 Übernahme sämtlicher von den ÖBB übertragenen Strecken durch die NÖVOG Mai 2011 Vorstellung des Projekts „Die Himmelstreppe“
© www.mariazellerbahn-blog.at
Juli 2012 Fertigstellung des Betriebszentrums Laubenbachmühle Oktober 2013 Umstellung des gesamten Fahrplans auf die Himmelstreppe Dezember 2013 NÖVOG führt elektronisches Zugsicher ungssystem ein Mai 2014 Inbetriebnahme des Betriebszentrums der Waldviertelbahn und des neuen Terzerhauses auf der Gemeindealpe Juni 2014 Panoramawagen der Himmelstreppe gehen in den Planverkehr über April 2015 Inbetriebnahme des neuen Bahnhof Tourismusportals in Puchberg am Schneeberg © Zwickl
März 2016 Präsentation der neuen Fahrzeuge der Wachaubahn Dezember 2016 Inbetriebnahme der Wunderwiese in Puchberg am Schneeberg November 2017 Neues System zur vollautomatischen Regelung von Eisenbahnkreuzungen (RTMS) geht in Betrieb Dezember 2018 Umzug in die neue Betriebsstätte am Alpen bahnhof Juli 2019 Betriebsstätte Alpenbahnhof wird offiziell eröffnet
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Foto: Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek wollen den erfolgreichen Weg auch in Zukunft weitergehen. ©NÖVOG/Bollwein
2020 jährt sich die Übernahme von Mariazellerbahn, Citybahn Waidhofen, Wachaubahn, Waldviertelbahn, Reblaus Express und Schneebergbahn durch die Niederösterreich Bahnen zum zehnten Mal. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Mag. Barbara Komarek über ihre persönlichen Eindrücke und Ziele auf dieser „Reise“. Viele der Bahnen, die heute unter dem Dach der Niederösterreich Bahnen betrieben werden, gehörten einst den ÖBB. War der Kauf durch das Land NÖ eigentlich selbstverständlich? Barbara Komarek: Selbstverständlich war es gar nicht, für mich war die damalige Übernahme sogar eigentlich ein Wunder. Aber der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll gab uns den Auftrag, die Verhandlungen mit den ÖBB zu einem positiven Ende zu bringen. Im Vordergrund stand vor allem die Sorge, dass eine Einstellung der Mariazellerbahn auch starke Auswirkungen auf die ganze Region Pielachtal und das Mostviertel gehabt hätte. Es war aber auch in folgenden Jahren der politische Willen immer vorhanden, längst notwendige Investitionen durchzuführen.
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© Markus Gregory Photography
Bollwein © NÖVOG/
Die vergangenen Jahre waren in jeder Hinsicht sehr erfolgreich. Was sind Ziele für die nächste Dekade? Barbara Komarek: Unser Hauptaugenmerk wird darauf gerichtet sein, neben der Weiterentwicklung der touristischen Angebote das Potential der Pendler verstärkt anzusprechen. Wir wollen damit die 1,187 Millionen Fahrgäste, die die Niederösterreich Bahnen im Jahr 2019 transportiert haben, in Zukunft noch steigern. Dabei werden wir gemeinsam mit den Gemeinden und dem Land verstärkt moderne Mobilitätsangebote entwickeln, um geschlossene Wegeketten anbieten zu können. All die Investitionen der letzten 10 Jahre und die erfolgreiche Neuausrichtung der Bahnen wären ohne den starken Rückhalt aus den Regionen nicht möglich gewesen. Sie haben die Wichtigkeit der Bahnen als Instrument der Regionalentwicklung und als starke regionale Arbeitgeber erkannt und für deren Erhalt gekämpft. 10 Jahre Niederösterreich Bahnen – ein Grund zum Feiern? Barbara Komarek: Ja natürlich. Aber wir werden nicht nur ein großes Event inszenieren, sondern eine ganze Reihe von Aktivitäten das ganze Jahr über für Gäste und MitarbeiterInnen anbieten. Denn das Einbeziehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist uns dabei besonders wichtig. Denn schließlich sind es motivierte Beschäftigte, die den Erfolg unseres Unternehmens maßgeblich mitgestalten. Und das soll auch in Zukunft so sein.
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Highlights Jubiläumsjahr 10 Jahre Niederösterreich Bahnen Begonnen wurde das Jahr mit dem „10 Jahre Niederösterreich Bahnen“- Jubiläumskalender und dem Sondereditionsmarkenbogen zu „10 Jahre Niederösterreich Bahnen“. Am 23. Mai wird die neue Eisenbahnlieder-CD beim Fest „120 Jahre Bahnhof Litschau“ präsentiert. Am 13. und 14. Juni 2020 findet das Schmalspurfestival statt. Heuer laden sowohl das Betriebszentrum Laubenbachmühle als auch das Betriebszentrum am Alpenbahnhof zum Festival samt spannendem Rahmenprogramm für die ganze Familie. Am 4. November wird es einen eigenen MitarbeiterInnenTag geben. Der Dezember steht ganz im Zeichen der Citybahn Waidhofen. Als weitere Etappe des Zukunftsplans wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 der Halbstundentakt eingeführt und die Betriebsführung von den ÖBB übernommen.
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© NÖVOG/Nagl, Bollwein
Lehrlinge von heute sind die wichtigen Fachkräfte von morgen. Deshalb setzt auch das Management der Niederösterreich Bahnen auf diese Ausbildungsmöglichkeiten. Im Jahr 2016 starteten die ersten drei Lehrlinge ihre Ausbildung bei den Niederösterreich Bahnen. Shirin, Daniel und Sebastian werden im Frühjahr 2020 ihre Lehre zur Elektrotechnikerin und zum Elektrotechniker erfolgreich abschließen. Ab Sommer 2020 werden drei neue Lehrlinge als Mechatroniker*innen ausgebildet. Lehrlinge „on tour“ Modernste Technik und altes Wissen: Die Ausbildung ist breit gefächert und vermittelt neben modernster Technik auch „altes Handwerk“: Die Mädchen und Burschen werden in Signal- und Energietechnik geschult, sie erwerben praktische Fähigkeiten in den Werkstätten der hochmodernen Himmelstreppengarnituren und der nostalgischen (über 100 Jahre alten) Ötscherbärgarnituren der Mariazellerbahn. Mit der Mechanik und der Werkstätte einer Zahnradbahn machen sich die jungen Leute bei der Schneebergbahn in Puchberg am Schneeberg vertraut.
© NÖVOG/Wegscheider
Akademie der NÖ Bahnen Auch die Aus- und Weiterbildung hat im Unternehmen einen hohen Stellenwert. Erstmals wurde für jeden Mitarbeiter ein dreijähriges Bildungsprogramm entwickelt. Anfang 2013 ist die NÖVOG Akademie an den Start gegangen. Sicherheit in den Zügen, Kundenfreundlichkeit und Service sind wesentliche Bestandteile der Ausbildung. Neben dem modularen Aus- und Weiterbildungsangebot gibt es auch Bausteine für die Persönlichkeitsentwicklung sowie zusätzliche Angebote zur fachspezifischen Weiterentwicklung und Gesundheitsprävention. www.noevog.at
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© NÖVOG
Ist Eisenbahn euer Ding?
Mario Hietler (in der Lok), Werner Kellner (beide haben die Prüfung bestanden), mit Lokführer Wolfgang Pfoser und Franz Wagenhofer (Land NÖ, Eisenbahntechnik). ©NÖVOG/Frantes
Waldviertelbahn – „Erlebnis-BAHN-pur“ Seit über 115 Jahren pfauchen und zischen Dampfloks auf den Strecken Gmünd und Groß Gerungs sowie Gmünd und Litschau. Die Strecke führt über Viadukte und durch Tunnel. Dabei genießen Sie einzigartige Ausblicke auf die vorbeiziehende Waldviertler Landschaft. Das Motto lautet: Eine Entdeckungsreise für die ganze Familie. Noch heute verkehren auf der Strecke nostalgische Waggons mit offenen Plattformen, Fahrradwaggon und Jausenwagerl, gezogen von einer historischen Dampf- oder Diesellok. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wer diese alten, dampfenden Lokomotiven eigentlich bedient? Erfolgreiche Ausbildung neuer Dampflokführer bei der Waldviertelbahn Sie üben seit jeher eine besondere Faszination auf EisenbahnliebhaberInnen aus – die Dampflokomotiven. Fünf verschiedene dieser alten Damen sind bei den Niederösterreich Bahnen im Einsatz. Auf der Mariazellerbahn verkehrt die Mh. 6, bei der Waldviertelbahn sind die Mh.1 und Mh. 4 unterwegs und auch den Schneeberg erklimmen regelmäßig zwei Dampflokomotiven. Allesamt weit über 100 Jahre alt. Deren Bedienung ist dementsprechend herausfordernd und verlangt eine Menge an Wissen. Erstmalig haben die Niederösterreich Bahnen nun selbst zwei Dampflokführer für die Waldviertelbahn ausgebildet: Werner Kellner und Mario Hietler. Warum sie so gerne Dampflok fahren und wie die Ausbildung war? Mario Hietler: „Mich hat schon in Kindertagen der Virus Eisenbahn und Dampflok befallen – es war einfach ein Traum, den ich mir nun erfüllt habe. Ich darf nun mit der Waldviertelbahn auf beiden Ästen fahren“ (gemeint sind der Nordast von Gmünd nach Litschau und der Südast von Gmünd nach Groß Gerungs). Und Werner Kellner erzählt, dass er schon Dampflokführer bei der Steyrtal-Museumsbahn ist und sich nun freut, auch auf den Schienen der Niederösterreich Bahnen fahren zu dürfen. Wie läuft die Ausbildung ab? Kurz gesagt: gar nicht so einfach. Bevor man DampflokführerIn werden kann, muss man die Ausbildungen zum/zur KesselwärterIn, AnheizerIn und DiesellokführerIn absolvieren. Bis man dann Dampfloks steuern darf, dauert es mehrere Jahre. Bei der Ausbildung ist es besonders wichtig, ein Gefühl für die Dampflok und die Strecken zu bekommen. Im Gegensatz zur Diesellok braucht man Erfahrung und ein gutes technisches Verständnis, um zu sehen beziehungsweise zu fühlen, wenn bei der Maschine etwas nicht stimmt. Die beiden neuen Dampflokführer haben jedenfalls eines bewiesen: dass sie Liebe für die Sache haben. Denn das Schaufeln der Kohlen, das Arbeiten an der Maschine – das ist körperlich schwere Arbeit. Aber macht auch richtig Spaß! Und beide freuen sich schon auf Ausfahrten bei schönem Wetter, denn die Landschaft ist einmalig. Und dass hoffentlich alles perfekt funktioniert, die Fahrgäste zufrieden sind und einen tollen Tag haben. www.waldviertelbahn.at
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„Alles Erdäpfel“ und hausgemachte Geraser Mohnpraline Der Reblaus Express bringt seine Fahrgäste an den Wochenenden (und Feiertagen) vom 21. März bis 1. November bequem und stressfrei von Retz nach Drosendorf. Auf 40 Kilometern pendelt der Zug gemächlich zwischen den sonnenverwöhnten Retzer Weingärten und den stillen Wäldern und Teichen des Waldviertels. Genussvolles Abschalten vom Alltag ist hier garantiert. Historisch reisen und kombinieren Vor allem mit seinen Kombiangeboten punktet der Reblaus Express. Etwa bei einer Fahrt am ersten Oktoberwochenende zum Erdäpfelfest nach Geras. „Unsere Fahrgäste können beim Familien- und Straßenfest köstliche Erdäpfel-Schmankerl und musikalische Klänge genießen sowie Stände mit Bastel- und Handwerkskunst entdecken“, so Barbara Komarek, Geschäftführerin der Niederösterreich Bahnen. Oder Sie genießen das Package „Historisch reisen, historisch wohnen“ im Schüttkasten und Meierhof in Geras. Einst Getreidespeicher und Wirtschaftshof vom benachbarten Stift Geras verzaubert das Ambiente Jahrhunderte alter Tradition. Die Anreise erfolgt mit dem Reblaus Express bis zum Bahnhof Geras-Kottaun, inkludiert ist auch der Transfer zum und eine Nächtigung im Hotel „Schüttkasten Geras“ (****-Hotel), ein dreigängiges Abendessen sowie der Eintritt in das Stift Geras. Als Abschiedsgeschenk gibt es eine hausgemachte Geraser Mohnpraline....
www.reblausexpress.at
© Weinfranz
© Knipserl
Mariazellerbahn mit neuem Fahrplan Seit dem Fahrplanwechsel verstärkt ein zusätzlicher Zug bei der Mariazellerbahn an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in der Sommersaison und im Advent um 18:05 Uhr den Heimbringerverkehr von Mariazell nach St. Pölten Hbf. Damit wird eine Taktlücke geschlossen und das Angebot für die Fahrgäste verdichtet. Die Sommersaison läuft im kommenden Jahr von 16. Mai bis 1. November und schließt damit erstmals auch die Herbstferien mit ein. Neu in der Sommersaison ist auch ein zusätzlicher Wanderzug, der um 14:55 von Gösing nach Mariazell fährt. Durch eine optimale Verknüpfung von Bahn und Bus gibt es ab 15. Dezember eine tälerübergreifende Verbindung zwischen dem Pielach- und dem Erlauftal. Zusätzlich kann an Wochenenden von Scheibbs aus das Mariazellerland via Winterbach erreicht werden. www.mariazellerbahn.at
Ein Muss für Freundinnen und Freunde der Niederösterreich Bahnen: die Jubiläums Sonderbriefmarkenedition Für das Jubiläumsjahr 2020 haben die Niederösterreich Bahnen einige Highlights geplant. Den Auftakt gab der eigens aufgelegte, streng limitierte Jubiläumskalender, der mit den schönsten Bildern der blau-gelben Bahnen und Bergbahnen durch das Jahr begleitet. „Bei unserem Sonderpostamt am 30. Jänner starteten wir offiziell in das Jubiläumsjahr. Wir sind sehr stolz, dabei die exklusive Sonderbriefmarkenedition mit großartigen Motiven präsentieren zu dürfen – ein Muss für Freundinnen und Freunde unserer Niederösterreich Bahnen“, so Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Babara Komarek.
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© Post AG
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© ÖBB/Roland Rudolph
ÖBB setzen auf Digitalisierung bei der Lehrlingsausbildung Die ÖBB-Lehrlingsausbildung steht für Topqualität und befindet sich am Puls der Zeit. Digitalisierung und Innovation spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Lehrwerkstätte Wien werden den Jugendlichen auf knapp 10.000 m2 hochwertige Ausbildungsplätze und Raum für modernste Ausbildungsmöglichkeiten geboten: Werkstätten und Klassenzimmer entsprechen höchsten Anforderungen – im hauseigenen Zukunftslabor wird der Umgang mit 3D-Druckern, Robotern und „Virtual Reality“-Technologie beigebracht. „Wir bereiten unsere Lehrlinge bestmöglich auf das Berufsleben vor – auch in Bezug auf Digitalisierung. Mit den Tablet-Klassen und unserem Zukunftslabor beschäftigen sich die Jugendlichen im Unterricht mit modernsten Technologien und wenden ihr Know-how dann auch konkret in Projekten an“, so Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG. Zwei moderne Tablet-Klassen in der Lehrwerkstätte Wien Ein besonderes Highlight sind sicherlich die beiden TabletKlassen. Jeder der beiden Ausbildungsräume ist mit jeweils 15 Tablets ausgestattet, mit denen die Jugendlichen im Unterricht arbeiten. Sie haben die Möglichkeit sich mit LernApps am Tablet Kenntnisse im Bereich der Elektrotechnik, der Anlagen- und Betriebstechnik, der Mechatronik oder der Informations- und Telekommunikationstechnik anzueignen. Zusätzlich stehen geeignete theoretische Übungen am Tablet bereit, die den praxisnahen Unterricht sinnvoll ergänzen. So ist es einem Lehrling möglich, zum Beispiel einen Elektromotor zunächst theoretisch am Tablet zu studieren, um dann in einer praktischen Übung selbstständig die Verdrahtung am Gerät vorzunehmen und den Motor dann direkt über das Tablet anzusteuern.
www.oebb.at
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© ÖBB/Christian Zenger
ÖBB: Fachkräfte der Zukunft Die ÖBB sind einer der größten Lehrlingsausbilder in Österreich: rund 2.000 Lehrlinge machen gerade österreichweit ihre Ausbildung, der Großteil davon – rund 1.700 – in technischen Lehrberufen. Damit sind die ÖBB in diesem Bereich die klare Nummer eins. Wir sprachen mit Prof. Günther Hell, Leiter des ÖBB-Lehrlingswesens.
Sind die ÖBB bei der Lehrlingsausbildung für die Zukunft gerüstet? Prof. Hell: Bestqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und auszubilden ist unsere wichtigste Herausforderung für die Zukunft. Das moderne Lehrumfeld und eine geeignete Infrastruktur sorgen für motivierte Nachwuchskräfte, die wir in den kommenden Jahren entlang den Gleisen und darüber hinaus dringend benötigen. Lehrlinge sind das Rückgrat unserer Betriebe und der Garant für eine erfolgreiche Bahn. Nicht umsonst bewundert uns ganz Europa für dieses Erfolgsmodell.
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Kaum ein anderes Unternehmen bietet mit 25 Lehrberufen eine derartige Vielfalt an Karrierechancen. Zudem genießen die ÖBB als Karrierestation einen hervorragenden Ruf: Über 98 Prozent der ÖBB-Lehrlinge schließen ihre Lehre positiv ab, mehr als 60 Prozent sogar mit Auszeichnung oder gutem Erfolg. Und bei fast jedem Berufswettbewerb räumen ÖBB-Lehrlinge Preise und Auszeichnungen ab. Kein Wunder, dass ein Ausbildungsplatz bei den ÖBB begehrt ist. Auch die Lehre und Matura ist möglich und damit steht der Weg zu Unis und Fachhochschulen offen. Insgesamt stehen 140 AusbilderInnen zur Verfügung, die nicht nur dafür sorgen, dass die Lehrlinge fachlich bestens geschult werden, sondern im Laufe ihrer Ausbildung insbesondere auch soziale Kompetenzen erwerben können. Ich denke, also, wir sind für die Zukunft gut aufgestellt und können am österreichischen Markt auch Impulse für eine Weiterentwicklung der Lehrberufe setzen. Apropos neue Lehrberufe. Welche Entwicklungen gibt es da? Prof. Hell: Bei den ÖBB steht ein Generationenwechsel an. 10.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den kommenden Jahren gesucht. Viele junge Menschen sehen die ÖBB als attraktiven, zukunftsorientierten Arbeitgeber. Das zeigt sich an der großen Nachfrage nach Lehrstellen. Darauf sind wir stolz und wir sehen die beste Ausbildung für die nächste Generation auch als große Verantwortung. Mit den neuen digitalen Lehrberufen bieten wir unseren Lehrlingen spannende Karriereperspektiven und die Chance, Österreichs Zukunft mitzugestalten. Bereits heuer werden die ersten Lehrlinge zur/zum E-CommerceKauffrau/-mann ausgebildet. Ab dem Lehrjahr 2020 kommt mit Applikationsentwicklung – Coding ein weiterer Digi-Lehrberuf hinzu, für den man sich bewerben kann. Insgesamt bieten die ÖBB damit 25 verschiedene Lehrberufe an.
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In den letzten Jahren wurden fast alle Bahnhöfe erneuert. Wie sieht die Situation bei den Lehrlingseinrichtungen der ÖBB aus? Prof. Hell: Neben zusätzlichen digitalen Lehrangeboten attraktivieren die ÖBB auch laufend die Rahmenbedingungen für die Lehrlingsausbildung. In den nächsten Jahren werden alleine dafür über 44 Mio. Euro investiert. Nach der Eröffnung der neuen Lehrwerkstätte in Wien im Jahr 2018, wurde im letzten Jahr mit den neu- bzw. Umbauten der Lehrwerkstätten Innsbruck, Bludenz, Knittelfeld und dem Lehrlingsheim St. Pölten gestartet. Damit wird die Ausbildung - insbesondere jene im technischen Bereich noch einmal deutlich aufgewertet. Grund dafür ist, dass die ÖBB in Zukunft die meisten von ihr ausgebildeten Arbeitskräfte selbst brauchen. Heute sind es rund 72 Prozent der AbsolventInnen einer Lehre bei den ÖBB, die im Konzern bleiben, in den nächsten Jahren soll diese Quote auf rund 80 Prozent erhöht werden. Bei der neuen Ausbildungsstätte in Wien am Hebbelplatz konnten durch die Zusammenlegung der bisherigen drei Standorte die Kapazitäten in der neuen Lehrwerkstätte im 10. Bezirk von einst 420 auf rund 650 Ausbildungsplätze gesteigert werden. Hier bieten wir unseren Jugendlichen auf knapp 10.000 m² hochwertige Ausbildungsplätze und Raum für modernste Ausbildungsmöglichkeiten: Werkstätten, Klassenzimmer und Labors entsprechen jetzt höchsten Anforderungen. Der neue Auftritt beim Lehrlingsrecruiting soll mit unserer Kampagne unter dem Motto #NASICHER noch mehr Jugendliche für eine Lehre bei den ÖBB begeistern. Alle Infos zu den angebotenen Lehrberufen und der Bewerbung sind unter nasicher.at zu finden.
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Studium und Beruf auf Schiene! FH St. Pölten: österreichweit einzigartiges Bahn-Studienangebot • Bachelor „Bahntechnologie und Mobilität“ Das Bachelorstudium ist eine akademische Grundausbil dung. Unsere Studierenden lernen das Eisenbahnwesen als System und die Zusammenhänge zwischen den Bestand teilen zu verstehen. • Master „Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen“ Sie vertiefen Ihre Kenntnisse in Fahrzeugtechnik, Energieversorgung, Management, Signaltechnik oder Bau technik. Dabei eignen Sie sich eigenständige Umsetzungs kompetenz in Projekten an. • Master-Weiterbildungslehrgang „Europäische Bahnsysteme“ Im Fokus steht eine Europäische Sichtweise auf das System Bahn. Die Ausbildung findet daher in St. Pölten, Erfurt (D) und Winterthur (CH) statt. Hands on und wissen, warum! So lautet unser Motto: Regelmäßige Exkursionen, Übungen im Simulationslabor und realitätsnahe Projekte mit kooperierenden Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle im Praxisunterricht. Fit für die Zukunft. Klimawandel und Mobilitätswende führen zu großer Nachfrage nach Fachkräften und Manager*innen im Eisenbahnwesen. Wir sind stolz auf unsere Absolvent*innen, die eine nahezu 100% Beschäftigungsquote erreichen. Werden auch Sie Teil unserer Erfolgsgeschichte: fhstp.ac.at/dbm
Neuer ÖBB Bildungscampus in St. Pölten Bündelung aller Aus- und Weiterbildungen; Neues ÖBB-Lehrlingsheim; Gesamtinvestitionen rund 80 Mio. Euro Der ÖBB-Konzern verfolgt seit mehreren Jahren ein Konzept zur Standortkonzentration, um die Organisationskosten zu senken und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Deshalb werden die Bildungseinrichtungen Lehrwerkstätte St. Pölten, Lehrlingsheim St. Pölten und die beiden Bildungszentren Wörth und Wien gebündelt, um neben Kosteneinsparungen auch Effizienzgewinne bei Arbeits- und Abstimmungsprozessen zu erzielen. Gleichzeitig können Synergien genützt und moderne, einheitliche Ausbildungsstandards angeboten werden, die nicht nur den ÖBBMitarbeiterInnen sondern auch allen Eisenbahnunternehmen diskriminierungsfrei zur Verfügung stehen werden. In den kommenden Jahren beenden rund 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren aktiven Dienst bei den ÖBB. Dadurch ergibt sich insbesondere im Bereich eisenbahnspezifischer Berufsgruppen wie Fahrdienstleiter, Verschieber, Triebfahrzeugführer oder Wagenmeister ein hoher Bedarf an neuen, gut ausgebildeten Fachkräften. Modernste Ausbildungseinrichtung für Bahnsektor Die ÖBB bauen einen neuen zentralen Bildungscampus, bestehend aus einem Nächtigungstrakt und einem Seminar- und Übungstrakt und vereinen die beiden bestehenden Bildungszentren Wien und St. Pölten-Wörth an einem Standort. Unterrichtet werden täglich bis zu 560 Personen, die mit Hilfe von Lehrstellwerken, Modellanlagen und Simulatoren den Bahnbetrieb im Detail erlernen. In St. Pölten erfolgt die Aus- und Fortbil-
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© ÖBB
dung aller eisenbahnspezifischen, betrieblichen und technischen ÖBB-Berufe sowie eine Vielzahl an Schulungen wie etwa das richtige Verhalten im Gleisbereich. Zahlreiche Personen von österreichischen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) wie etwa Privatbahnen, aber auch von Bauunternehmungen, wurden schon in unseren Bildungszentren ausgebildet. Im Seminartrakt befinden sich 30 Schulungsräume und 15 Räume mit Modell- und Simulationsanlagen. Für jene Kurs- und Seminarteilnehmer, die von weiter herkommen, wird ein Nächtigungstrakt mit 240 Zimmern gebaut. Dadurch hat man am Campus die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen und Wissen auszutauschen sowie im Haus gemeinsam zu essen und auf den Freizeitanlagen neue Energie zu sammeln.
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Neue Sonderausstellung im Zeitgeschichte MUSEUM der voestalpine „Spurensuche“ - Fünf Jahre aktives Erinnern im Zeitgeschichte MUSEUM Seit fünf Jahren erinnert das Zeitgeschichte MUSEUM der voestalpine an die Schicksale der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Reichswerke Hermann Göring in Linz. Das Museum ist in dieser Zeit Anlaufstelle für viele Angehörige geworden. Sie wollen hier mehr über das Leben ihrer Lieben erfahren und bringen ihre persönlichen Geschichten und Dokumente, die das Archiv der voestalpine ergänzen und so einen wichtigen Beitrag zur ständigen und aktiven Erinnerungsarbeit leisten. Acht dieser Schicksale zeigt das Zeitgeschichte MUSEUM nun in einer Sonderausstellung und zieht so eine Bilanz der letzten fünf Jahre. Die Sonderausstellung wurde am 24. Oktober eröffnet und kann während der Öffnungszeiten des Zeitgeschichte MUSEUMs von Mittwoch bis Samstag besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenlos. Zur Ausstellung Der italienische Internierte, der lange auf die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus warten musste. Der kommunistische Widerstandskämpfer, der als Häftling des KZ Mauthausens seine Position als Blockschreiber dazu genutzt hat, das Leben seiner jüdischen Mitgefangenen zu erleichtern. Der junge, stolze Hausbesitzer in der Gemeinde St. Peter, der die Zerstörung seines Heims nach dem Räumungsbefehl nicht einfach hinnehmen wollte. Der deutsche Facharbeiter, der zum Dienst abkommandiert wurde und Augenzeuge der schlimmen Arbeitsbedingungen in den Hermann-Göring-Werken wurde. Der französische Zwangsverpflichtete, der sich „freiwillig“ zum Dienst in Deutschland melden musste und die Bombardements nur knapp überlebte. Der tschechische Zwangsarbeiter, der über seine Zeit in Linz immer nur sagte, er habe für Hitler Fußball gespielt. Der französische Widerstandskämpfer, der in Linz nach schwerer körperlicher Ausbeutung an Lungenentzündung starb.
Alle Bilder: © voestalpine Stahlwelt GmbH
Der polnische Zwangsarbeiter, dessen Spur sich wegen eines falschen Namens verläuft, der aber nicht vergessen ist.
Diese acht Schicksale stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung im Zeitgeschichte MUSEUM. Und doch sind sie nur Beispiele dafür, wie das Museum seit der Eröffnung im Jahr 2014 gewirkt hat. Das Museum hat sich in den letzten fünf Jahren zu einem Ort der Spurensuche und aktiven Erinnerung entwickelt. Auf Tafeln werden die Einzelschicksale gezeigt, die betroffen machen und gleichzeitig zeigen, wie die Lebenslinien unterschiedlicher Menschen durch die Hermann-Göring Werke berührt wurden. Das Zeitgeschichte MUSEUM One step ahead - einen Schritt voraus zu sein, ist die Philosophie der voestalpine. Mit dem Zeitgeschichte MUSEUM wirft das Unternehmen einen Blick zurück auf die eigene Geschichte und die Anfangsjahre. Die voestalpine tut das in der Verantwortung der eigenen Geschichte und im Bewusstsein, dass nur, wer sich der Vergangenheit stellt, auch in die Zukunft blicken kann. Das Zeitgeschichte MUSEUM liefert nicht nur eine umfassende und verantwortungsbewusste Aufarbeitung der Geschichte der voestalpine. Es thematisiert auch anschaulich einen wichtigen Teil der Geschichte der Stadt Linz in den Jahren 1938 – 1945. Um die Inhalte des Museums einem möglichst breiten Publikum und besonders der nächsten Generation, SchülerInnen und StudentInnen, zugänglich zu machen, ist der Eintritt in das Museum kostenlos.
Zeitgeschichte MUSEUM l voestalpine-Straße 1 l A-4020 Linz Öffnungszeiten: Vorangemeldete Gruppen: Montag-Samstag 09:00-17:00 Uhr l Einzelbesucher: Mittwoch, Donnerstag, Samstag 9:00 - 12:30; 13:00 - 17:00 Uhr Freitag 13:00-17:00 Uhr Öffentliche Führung: Samstags, 16:00 Uhr Kontakt Besucherservice: 050304/15-8900 (Mo-Do 08:00-14:00 Uhr, Fr 08:00 – 14:00) www.voestalpine.com/zeitgeschichte
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