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Mai 2021 ï§ Basel-Express.ch
Wenn ein Beruf zur Berufung wird Die beiden anerkannten Pflegehelferinnen SRK Loreta Simokaitiene und Giedre Grajauskiene können sich keinen schöneren Job auf der Welt vorstellen, als ihren eigenen: Seit ein paar Jahren arbeiten sie engagiert und begeistert bei der Privatspitex «Daheim am besten GmbH» in Oberwil und unterstĂŒtzen ihre Kunden*innen in allen Bereichen der Pflege und Betreuung Zuhause. Das Ziel ist dabei die bestmögliche BewĂ€ltigung des Alltags und Aufrechterhaltung, respektive Wiederherstellung, der LebensqualitĂ€t.
Basel Express im GesprÀch mit Loreta Simokaitiene und Giedre Grajauskiene.
zum letzten Atemzug begleitet. Palliative Pflege hat mich schon immer interessiert, deshalb habe ich beim SRK zusĂ€tzliche Kurse absolviert. Ist es nicht eine schwierige Aufgabe, einen Menschen in den Tod zu begleiten? Loreta: Einfach ist es nicht, aber es hilft, wenn man weiss, was zu tun ist. Jemandem eine sanfte und wĂŒrdevolle Sterbebegleitung zu ermöglichen, hinterlĂ€sst im Herzen ein wertvolles GefĂŒhl. Giedre: Ich selbst habe keine Angst vor dem Tod â jeder kommt, um zu gehen. Bei einer schweren Krankheit ist der Tod manchmal auch eine Erlösung.
Loreta Simokaitiene (links) und Giedre Grajauskiene
Seit wann arbeiten Sie nun schon bei «Daheim am besten» und wie kamen Sie zu dieser Arbeitsstelle? Loreta: Es ist jetzt gut vier Jahre her, als ich mich fĂŒr diese Stelle beworben habe. Vorher habe ich in Deutschland als Pflegerin gearbeitet und es war fĂŒr mich an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Durch Recherchen im Internet bin ich dann auf die Privatspitex «Daheim am besten» aufmerksam geworden. Das Konzept hat mich so ĂŒberzeugt, dass ich mich spontan beworben habe und zu meiner grossen Freude hat es mit der Anstellung geklappt. Giedre: Ich arbeite seit drei Jahren hier und war vorher ebenfalls als Pflegerin in Deutschland tĂ€tig. Aus meinem Bekanntenkreis hat mir jemand erzĂ€hlt, dass eine Privatspitex in Oberwil eine mobile Pflegerin sucht. Da habe ich die Chance ergriffen und mich mit Erfolg beworben. War die Umstellung von einem Arbeitsplatz als Pflegerin in Deutschland zu einem in der Schweiz nicht sehr schwer? Loreta: Der Pflegeberuf ist in den GrundzĂŒgen wohl ĂŒberall gleich, doch die MentalitĂ€ten sind natĂŒrlich unterschiedlich. Wir wurden deshalb am Anfang umfassend ĂŒber die Gepflogenheiten und Essgewohnheiten in der Schweiz geschult. Giedre: Ja, wir hatten eine gute EinfĂŒhrung und unsere Chefin, Dr. Indre Steinemann, hat alles Erdenkliche unternommen, dass wir uns vom ersten Moment an wohlgefĂŒhlt haben. Die Schweizer sind ĂŒbrigens richtige Gourmets, da musste ich erst einmal lernen, wie man ein Risotto kocht oder wie Niedergaren funktioniert.
Das hört sich an, als ob Sie sich hier wohlfĂŒhlen? Loreta: Auf jeden Fall. Ich finde die Landschaft wunderschön und bereise in meiner Freizeit jeden Winkel der Schweiz. Giedre: Unbedingt. Ich liebe meinen Job und fĂŒhle mich in der Schweiz sehr wohl, fast schon zuhause. Welche Voraussetzungen sollte man fĂŒr den Pflegeberuf mitbringen? Loreta: MitgefĂŒhl und EinfĂŒhlungsvermögen sind wichtig, aber auch Geduld und vor allem Humor. Zusammen mit den Patienten*innen lachen zu können, damit fĂŒr einen Augenblick nicht die Krankheit im Vordergrund steht, sondern gemeinsam ein schöner Moment genossen werden kann. Giedre: Man muss in erster Linie die Menschen verstehen können und spĂŒren, wann sie Ruhe brauchen, alleine sein wollen oder Gesellschaft brauchen. Behutsamkeit im Umgang mit neuen Situationen hilft sehr. Und manchmal ist es gut, wenn man die WĂŒnsche der Menschen praktisch von den Augen ablesen kann. Ist es ĂŒberhaupt möglich, bei einer langjĂ€hrigen Betreuung Distanz zu den pflegebedĂŒrftigen Personen zu halten? Loreta: Zum Teil schon, denn wir verfĂŒgen ĂŒber eine gut fundierte Ausbildung und Erfahrung. Aber mit der Zeit kommt man sich nĂ€her, ist da, wenn sich jemand einsam fĂŒhlt, unternimmt SpaziergĂ€nge, hĂ€lt gemeinsam Schmerzen aus und teilt zahlreiche stille, emotionale Momente. Giedre: Besonders gross ist die emotionale Verbundenheit, wenn man jemanden wĂŒrdevoll bis
Warum haben Sie sich fĂŒr eine Arbeitsstelle bei einer Privatspitex entschieden? Loreta: Da ich bereits in einem Altersheim angestellt war, habe ich eine direkte Vergleichsmöglichkeit. Aber ich muss sagen, dass sich das nicht wirklich miteinander vergleichen lĂ€sst. Mir sagt die Arbeit bei einer Privatspitex viel mehr zu, weil wir Zeit fĂŒr unsere Patienten*innen haben und auf sie eingehen können. Der Name «Daheim am besten» bringt es auf den Punkt. Giedre: Ja, genĂŒgend Zeit fĂŒr die Patienten*innen aufwenden zu können, und neben der Grundpflege und dem Kochen auch mal Zeit fĂŒr ein gemeinsames Kartenspiel oder einen Ausflug mit dem Auto zu haben, ist eine wertvolle Sache. Das ist zum Beispiel bei einer Demenz oder bei Schwerkranken besonders wichtig. Kommt es auch mal vor, dass Sie in einer Pflegestation nicht weiterwissen? Loreta: Selten, aber wenn, ist die leitende Pflegefachfrau jederzeit fĂŒr uns erreichbar und steht mit Rat und Tat zur Seite. Giedre: Das kann schon mal vorkommen. Wir stehen mit der leitenden Pflegefachfrau via Skype in permanentem Austausch, wie man mit Krebskranken, einem plötzlichen Stimmungswechsel oder einer Atemnot umgehen muss. Da sind wir sehr gut organisiert und auch die Frage der ZustĂ€ndigkeit ist klar geregelt. Vielen Dank fĂŒr den interessanten Einblick in Ihren Beruf, der fĂŒr viele Ă€ltere Menschen eine wertvolle Hilfe zur selbstbestimmten BewĂ€ltigung des Alltags in den eigenen vier WĂ€nden ist!
Daheim am besten GmbH Im GĂŒggelchrĂŒz 2, 4104 Oberwil Tel 061 515 61 55 info@daheim-am-besten.ch www.daheim-am-besten.ch
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