REPORTAGEN & BERICHTE
VEHITEC SPLASH
Modulare Konstruktion, emission
Mit dem Splash bietet die Firma Vehitec mit Sitz im österreichischen Feldkirch die Möglichkeit, Fahrzeuge in einen mobilen, emissionsfreien Hochdruckreiniger umzuwandeln. Doch wie funktioniert das in der Praxis? Von
TIM KNOTT
E
s ist keine Neuigkeit, dass Themen wie Emissionsfreiheit und CO2-Neutralität in der aktuellen Debatte mit gesteigerter Priorität behandelt werden. Zahlreiche Betriebe haben schon auf die neuen Anforderungen reagiert und ihre Fahrzeug-Flotten um E-Autos erweitert. Parallel dazu stellt sich auch die Frage der Multifunktionalität. Oder anders ausgedrückt: mit einem Fahrzeug mehrere Aufgaben erledigen. Eine mögliche Antwort hat Vehitec-Firmengründer Sebastian Feurstein parat. Mit seiner modularen Maschine Splash bietet er kommunalen Betrieben die Möglichkeit, Fahrzeuge in mobile Hochdruckreiniger, Sole-Ausbringer oder beides zu verwandeln. Und das emissionsfrei.
Der Schein trügt Auf den ersten Blick sieht der Splash nicht besonders beeindruckend aus. Auf dem Parkplatz des Bauhofs Feldkirch steht lediglich ein unscheinbarer Nissan E-NV200. Interessant wird es, als Feurstein den Kofferraum öffnet. Der Blick fällt auf einen großen orange-roten Kasten, der zusammen mit zwei Schlauchhaspeln und einer Lanzenwanne den Laderaum fast komplett ausfüllt. Feurstein erklärt: Darin befindet sich ein voluminöser 800-LiterTank, der einen Hochdruckschlauch mit 200 bar sowie einen Niedrigdruckschlauch mit drei bar mit Wasser versorgt. Angetrieben wird die gesamte Konstruktion mit LithiumIonen-Akkus und ermöglicht es, Reinigungs-
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Druckstark auf der Straße: Der Frontwaschbalken kann pneumatisch verstellt werden und eignet sich zur Reinigung von Straßen, Tiefgaragen und weiteren versiegelten Flächen.
und Bewässerungsaufgaben gleichermaßen zu erledigen. Beide Schläuche lassen sich außerdem ohne Druckverlust auf bis zu 80 Meter verlängern. Für die Straßenreinigung ist der Nissan mit einem pneumatisch verstellbaren Frontwaschbalken ausgestattet, der extern angebracht wird. „Eigentlich muss der ja nur nach rechts und links schwenken können“, berichtet Feurstein. „Auf Kundenwunsch ist aber auch eine Höhenverstellung denkbar.“ Eine weitere Funktion bietet der Splash auf der Fahrzeug-Rückseite. Unter der Stoßstange ist ein Sprühbalken befestigt, mit dem Sole aus dem 800-Liter-Tank auf die Straße ausgebracht werden kann. Gesteuert werden Frontwasch- und Sprühbalken mittels eines kompakten Bedienfelds, das in die Mittelkonsole des Nissans eingelassen ist. Dieses mutet etwas reduziert an, besteht es doch neben dem kleinen Display nur aus vier klobigen Schaltern, die darunter angeordnet sind. Das hat aber durchaus seinen Grund, denn die griffigen Knöpfe ermöglichen auch mit Handschuhen eine Verstellung des Frontwaschbalkens, und das, ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen.
Bauhof-online.de | › Online-Magazin Januar / Februar 2022
Hohe Flexibilität Alle Umbauten nimmt Feurstein zusammen mit seinem Mitarbeiter selbst vor. Als Alternative liefert er jedoch auch fertige Umbaukits, die in einer beliebigen Werkstatt in das Trägerfahrzeug des Kunden integriert werden können, um den Anwendern größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Überhaupt, die Flexibilität ist dem Österreicher bei seiner Innovation besonders wichtig. Denn der Splash kann modular auf die Verhältnisse des Trägerfahrzeugs und die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden. Aber auch bezüglich Abmessungen und Tank lassen sich verschiedene Volumen realisieren. So sei gerade auch eine UTV-Version des Splash für den