REPORTAGEN & BERICHTE
GEGEN FEUER
So lässt sich Akku-Brand vermeid
Neben Laptops, Smartphones und weiteren Multimedia-Geräten sind Lithium-Ionen-Akkus in diversen Werkzeugen vorhanden und leisten dabei gute Dienste. Die Stromspeicher sind allerdings nicht nur eine praktische Antriebsmöglichkeit, sondern bringen auch eine Gefahr mit sich. Bauhof-online.de hat zusammengefasst, was getan werden kann, um das Risiko eines Akku-Brandes zu vermindern. Von
TIM KNOTT
L
ithium-Ionen-Akkus sind überall. Mittlerweile kommen die wenigsten Handwerkzeuge ohne sie aus. Die praktischen Kraftpakete sind handlich, leistungsstark und können theoretisch bis zu 15 Jahre lang benutzt werden. Zumindest bei richtiger Handhabung. Eine falsche Anwendung kann jedoch drastische Folgen nach sich ziehen. So sind in der Vergangenheit schon einige Fälle dokumentiert worden, in denen die Stromspeicher in Flammen aufgegangen sind. Doch welche Gründe kann das haben? Um der Brandursache auf die Spur zu kommen, müssen die Akkus selbst genauer unter die Lupe genommen werden: Diese setzen sich aus zahlreichen Akkuzellen zusammen, die in Reihe geschaltet sind. Jede Zelle besteht aus einem Plusund einem Minuspol, die lediglich durch eine hauchdünne Kunststoff-Folie, den Separator, getrennt werden. Wird der Separator nun
Abb. oben: Akkus können in Sicherheitsschränken sicher verstaut und gleichzeitig geladen werden.
34
Akkuschrauber bieten eine praktische Arbeitsmöglichkeit. Bei falscher Handhabung können die Batterien des Gerätes jedoch in Flammen aufgehen.
durch elektrische Überladung, Überhitzung oder mechanische Verletzung beschädigt, kommt es zu einem Kurzschluss, bei dem die gespeicherte Energie unkontrolliert freigesetzt wird. Die darauffolgende Reaktion kann, abhängig vom Ladezustand der Zelle, sehr heftig ausfallen: Starkes Funkensprühen, Flammen und sogar eine Explosion können die Folge sein.
Drastische Folgen – geringes Risiko Lithium-Ionen-Akkus haben also durchaus das Potenzial, einigen Schaden im eigenen Betrieb anzurichten. Doch wie oft passiert so etwas? Ina Schmiedeberg vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V entwarnt. Beim Einsatz von Akkus seien Brandfälle eher selten: „Die steigende Zahl von Akkubränden führen wir vor allem auf die stark gestiegene Zahl der Lithium-IonenAkkus zurück. Mit den meisten Akkus wird nichts dergleichen geschehen, und auch in anderen elektrotechnischen Komponenten kann es zu Defekten kommen, die Brände verursachen. Wir sehen das Risiko in unserer Brandursachenstatistik seit einigen Jahren deutlich, bewerten es aber nicht als unverhältnismäßig hoch.“ Akkus sind also alltagstauglich. In aktuellen Modellen sind außerdem Sicherheitsvorkehrungen gegen Beschädigung und Brand verbaut. Dennoch ist es für Anwender wichtig, die Komponen-
Bauhof-online.de | › Online-Magazin Januar / Februar 2022
ten pfleglich zu behandeln und Risikofaktoren für einen Akku-Brand zu kennen.
Mechanisch und thermisch: Ursachen für den Akku-Brand Ein Umstand, der die Brände begünstigt, ist eine mechanische Beschädigung, die z.B. entsteht, wenn der Akku aus großer Höhe auf den Boden fällt. Thermische Belastungen können ebenfalls einen Brand zur Folge haben, etwa wenn ein Lithium-Ionen-Akku bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen gelagert oder geladen wird. Die richtige Handhabung kann in den Herstellernachweisen nachgelesen werden. Diese ist umso wichtiger, denn wenn Schäden erstmal vorhanden sind, können diese von außen nur schwer erkannt werden. Im Zweifelsfall sollte also immer der Fachhändler oder eine Elektrofachkraft zu Rate gezogen werden, um die Akkus zu überprüfen. Wurde der Stromspeicher allerdings stärker in Mitleidenschaft gezogen, kündigt sich das mit einigen offensichtlichen Anzeichen an, wie z.B. plötzlicher Kapazitätsverlust, Aufblähungen, Rauch oder schneller Temperaturanstieg. Treten diese Effekte auf, darf der Akku auf keinen Fall weiterverwendet werden. Im Fall von verformten, schon ausgasenden und rauchenden Lithium-Batterien, sollten diese in einen Wasserbehälter gelegt werden, um sie abzukühlen. Bei diesem Vorgang ist äußerste Vorsicht geboten,