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10 Die A1 Strassen- und Lebensabschnitte 14 Sanierte Strassen für die Madetswiler
WWW.BAUKADER.CH
FACH- UND VERBANDSZEITSCHRIFT
06 Interview mit dem Vorsteher des ASTRA
17 Cadre d’Or 2011 Der Rückblick Schwerpunkt: Strassenbau
Die Fachmesse der Grünen Branche 27.–29.6.2012, Oeschenberg 3425 Koppingen, www. oega.ch
Die Baukader Verbandskonferenz findet dieses Jahr am Samstag, 16. Juni 2012 im Gasthof Rössli in Rothrist statt.
Tournez S.V.P.!
Edito rial
Die Powermarke «Baukader Schweiz» Liebe Baukader Baukader Schweiz ist 100 Jahre jung. Die Marke lebt! Mit der Strategie Regatta 2020 wird weiter an der Powermarke «Baukader Schweiz» gearbeitet und ihre Positionierung im Schweizerischen Baugewerbe gefestigt. Markenexperten sprechen von der Markenpersönlichkeit. Hat Baukader Schweiz wirklich eine solche? Marken üben von jeher eine grosse Anziehungskraft auf Konsumenten aus. Paradebeispiel dafür ist die Marke Apple, für welche die Kunden bereit sind, nächtelang vor geschlossenen Ladentüren zu schlafen, um als Erste ein neues Produkt zu ergattern. Harley-Davidson hat sogar eine Fangemeinde, die bereit ist, sich das Markenlogo auf die Haut tätowieren zu lassen. Heute schon geniesst die Powermarke «Baukader Schweiz» mit einem über Jahrzehnte hinweg aufgebauten qualitativ hochstehenden Dienstleistungsangebot viel Vertrauen. Beispielhaft für diese Vertrauensbasis ist die Geschwindigkeit, mit welcher die 27. Auflage des deutschen Taschenbuchs für Bauführer und Poliere verkauft wurde: 1’000 Bücher wurden in weniger als 6 Monaten an Kunden und Mitglieder ausgeliefert, was 35% der Gesamtauflage entspricht! Vision 2020: Kann auch Baukader Schweiz eine so hohe Markenloyalität wie Harley-Davidson oder Apple erreichen? Mit der Regatta 2020, welche das Profil der Marke «Baukader Schweiz» stärken wird, sind wir auf dem besten Weg. Ich stelle mir vor: 2020 werden alle Mitglieder mit viel Selbstwertgefühl dabei sein und mit gesundem Berufsstolz die Kollegen und Vorgesetzten über ihre Mitgliedschaft bei Baukader Schweiz informieren. Ausserdem werden für die Mitgliederrekrutierung erfolgreiche Castingshows durchgeführt. Die Powermarke «Baukader Schweiz» hat im Jahr 2020 eine klare und verständliche Mission und wird positiv mit einem eindeutigen Mehrwert wahrgenommen. Pflegen wir die Marke «Baukader Schweiz» auf allen Ebenen. Es lohnt sich! Lassen wir unsere Marke nicht profillos und austauschbar werden. Als Dienstleistungsorganisation für Schweizer Baukader findet die Markenpflege über unsere Mitglieder und über die Kommunikation nach aussen statt. Hegen und pflegen wir die 100jährige Pflanze weiterhin mit Sorgfalt und Herzblut. Moderates quantitatives Wachstum kombiniert mit einem professionellen Strauss an nachgefragten Dienstleistungen sichern die Zukunft der Powermarke «Baukader Schweiz».
Euer Rut Verdegaal Leiter Marketing-Kommunikation
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Inhalt sverzeich ni s
Inhalt 06
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kt: n u p er u Schwssenba a Str Bildung
Schwerpunkt 06 Interview mit dem Vorsteher des ASTRA 08 Die Arbeit beginnt nach der Baustelle 10 Die A1 – Strassenund Lebensabschnitte
Baustellen 14 Sanierte Strassen für die Madetswiler 16 Verschiebung MFO-Gebäude Oerlikon
Events 17 Cadre d’Or 2011 – Der Rückblick
Produkte 18 Der Mobilbagger Mecalac 714MWe überzeugt auf der ganzen Linie 19 öga 2012 Wendige Spezialmaschinen
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Diplomfeier Bauleiter AZ SBV Attraktive Kurse Sprengausbildung AZ SBV Diplomfeier an der Schweizerischen Bauschule Aarau
Verband 27 Baukader des Monats 28 Sektion Zofingen: Werksbesichtigung Renggli AG in Schötz LU 29 Rechtsecke 34 Kalender 35 Rätsel
Jobs 30 Bau-Stellen
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Strasse nbau
Fragen: Urs Pfründer und Flurina Schenk Fotos: ASTRA
Toleranz und Verständnis auf der Strasse Interview mit Rudolf Dieterle Lebenslauf Rudolf Dieterle Der promovierte Bauingenieur ETH Rudolf Dieterle (Jahrgang 1950) ist seit Mai 2003 Direktor des Bundesamtes für Strassen. Er wurde 1973 an der ETH Zürich als Bauingenieur diplomiert. 1974-1981 war er Assistent und Doktorand am Institut für Baustatik und Konstruktion ETHZ, wo er 1981 das Doktorexamen ablegte. Parallel zu dieser Tätigkeit absolvierte er ein Studium an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich, das er 1979 mit dem Lizentiat abschloss. Seine Berufslaufbahn begann Dieterle 1981 in der Bauabteilung der Firma Suiselectra. 1982 wechselte er zur Techdata AG in Basel, wo er zunächst als Geschäftsleiter und seit 1987 als Delegierter des Verwaltungsrates und Vorsitzender der Geschäftsleitung den Auf- und Ausbau der Firma betreute. Von 1998 bis April 2003 war er Berner Kantonsoberingenieur (Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern).
Sie sind Amtsvorsteher des Bundesamtes ninfrastruktur arbeiten direkt für Bau, Ausfür Strassen ASTRA. Können Sie uns das bau, Unterhalt und Betrieb des NationalASTRA kurz vorstellen (Aufgaben, An- strassennetzes. Die knapp 80 Mitarbeitenzahl Mitarbeitende in welchen Sparten?) den der Abteilung Strassenverkehr sind für Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) ist die die Vorschriften für Menschen und FahrSchweizer Fachbehörde für die Strassenin- zeuge verantwortlich. Die über 80 Mitarfrastruktur und den individuellen Strassen- beitenden der Abteilung Direktionsgeverkehr. Im Verantwortungsbereich des eid- schäfte erfüllen notwendige genössischen Departements für Umwelt, Querschnittsfunktionen wie Informatik, Verkehr, Energie und Kommunikation Rechtsdienst, Finanzen, politische Geschäfte (UVEK) setzen wir uns für eine nachhaltige und Kommunikation. und sichere Mobilität auf der Strasse ein. Sie führen das ASTRA nun Für diese Aufgabe «Ich wünsche mir von seit 9 Jahren. Was war für arbeiten gut 500 Sie in dieser Zeit die grösste Menschen im den VerkehrsteilnehHerausforderung, welches ASTRA. Rund 60 menden Verständnis die grösste Befriedigung? sind in der Abteiund Toleranz.» Eine grosse Aufgabe war der lung Strassennetze Umbau des Amtes in ein so gefür die Planung und Weiterentwicklung des Nationalstras- nanntes FLAG-Amt. Das bedeutet «Führen sennetzes, Forschung im Strassenwesen, mit Leistungsauftrag und Globalbudget». Festlegen der Sicherheitsstandards und das Ein weiterer Meilenstein war die Umsetzung Verkehrsmanagement beschäftigt. Mehr als der Neuordnung von Aufgabenteilung und 260 Mitarbeitende der Abteilung Strasse- Finanzausgleich zwischen Bund und Kan-
tonen (NFA). Auf einen Schlag wurde das ASTRA am 1. Januar 2008 von einer reinen Verwaltungsbehörde zu einer Organisation mit umfangreichen operativen Aufgaben. Seit dem 1.1.2008 wird der bauliche und betriebliche Unterhalt auf den Nationalstrassen ausschliesslich durch das ASTRA erledigt bzw. in Auftrag gegeben. hat sich dies in den ersten 4 Jahren bewährt? Ja, dies darf man sagen. Gemessen an der Fülle der Aufgaben und auch der «Fehlermöglichkeiten» konnte der Systemwechsel äusserst zufriedenstellend umgesetzt werden. Wie wirkt sich diese Lösung auf die Finanzen aus, sind Kostenoptimierungen möglich? Wir konnten die vom Parlament geforderten Effizienzsteigerungen in der Höhe von 100 Millionen Franken pro Jahr erreichen. Und wir bleiben am Ball und suchen laufend Optimierungspotenzial. Wie viele Mitarbeitende werden direkt für die Nationalstrassen vom ASTRA beschäftigt? Die 260 Mitarbeitenden der Abteilung Infrastruktur sind für Bau, Ausbau, Unterhalt und Betrieb der Nationalstrassen zuständig. Die 20 Mitarbeitenden der Verkehrsmanagementzentrale sorgen für möglichst flüssigen Verkehr auf dem Nationalstrassennetz. Unsere Experten fürs Strassenverkehrsrecht erarbeiten Regeln sowohl fürs Kantons- und Gemeindestrassennetz wie auch für die Autobahnen. Und die Netzplaner schliesslich erarbeiten Studien zur künftigen Ausgestaltung des Nationalstrassennetzes. Sie sehen also: Fast alle der rund 500 Mitarbeitenden des ASTRA kommen im Rahmen ihrer Tätigkeit in die Lage, dass sie direkt für die Nationalstrasse arbeiten. Finden Sie auf dem heutigen Arbeitsmarkt die benötigten qualifizierten Mitarbeitenden? Es ist schwierig, qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt zu re-
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krutieren. Insbesondere bei den Ingenieuren gibt es Nachwuchsprobleme, die grossen Jahrgänge gehen in Pension und es gibt zu wenig Junge, die in ihren Fussstapfen treten wollen. Um den Nachwuchs zu fördern, ermöglicht das ASTRA Ingenieurfirmen, junge Ingenieure als «Juniorpartner» in ihren ASTRA-Mandaten einzusetzen, deren Kosten im Preisvergleich nicht berücksichtigt werden. Damit soll Firmen ein Anreiz geboten werden, junge Ingenieure einzusetzen, und jungen Ingenieuren die Gelegenheit geboten werden, Erfahrungen und Referenzen zu erlangen. Wo und wie werden neue Mitarbeitende rekrutiert? Die neuen Stellen werden ausgeschrieben, sowohl im Internet als auch in den Printmedien. Intern werden die Mitarbeiter über neu zu besetzenden Stellen aufmerksam gemacht. In ihrem beruflichen Alltag sind unsere Mitarbeiter stark vernetzt und machen potenzielle Kandidaten auf die offenen Stellen aufmerksam. Wie ist die Zusammenarbeit mit den einzelnen Gebietseinheiten? Die Gebietseinheiten führen im Auftrag des ASTRA den betrieblichen Unterhalt und den kleinen baulichen Unterhalt der Nationalstrassen aus. Mit allen 11 Gebietseinheiten hat das ASTRA entsprechende Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. Das ASTRA profitiert somit von der grossen Erfahrung der Gebietseinheiten und ihrer Mitarbeitenden.
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Gibt es grosse Preisunterschiede bei den offerierten Arbeiten (betrieblicher Unterhalt) zwischen den einzelnen Gebietseinheiten? Preisunterschiede bestehen, müssen aber begründet sein, damit das ASTRA als Auf-
traggeber sie akzeptieren kann. Mögliche Begründungen sind die regional unterschiedlichen Lohnkosten sowie die unterschiedliche Verkehrsbelastung, welche die Interventionsmöglichkeiten für den betrieblichen Unterhalt bestimmt. Was waren die grössten Probleme nach dem alleinigen Betrieb der Nationalstrassen durch das ASTRA? Dank der engen Zusammenarbeit mit den Gebietseinheiten, deren Mitarbeiter schon vorher für den Betrieb der Nationalstrasse zuständig waren, konnte die jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb von Nationalstrassen auch nach der NFA genutzt werden. Was Ausbau und Unterhalt betrifft, wurde der Bund mit der NFA vom «Mehrheitsfinanzierer» zum Bauherrn der Nationalstrassen. Entsprechendes Knowhow musste sich das ASTRA rasch aneignen. Wir betrachten diesen Übergangsprozess nun als abgeschlossen. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit den Kantonen? Das ASTRA arbeitet in der Fläche. Die Zusammenarbeit mit den Kantonsbehörden ist daher essentiell. Wir nehmen die Kantonsregierungen als zuverlässige Partner wahr. Welche Veränderungen stellen Sie über die 4 Jahre (seit Umsetzung NFA) im Bezuge auf das Verhalten der Bevölkerung, Verkehrsteilnehmenden, Unternehmer, Gebietseinheiten, usw. fest? Auf Grund des zunehmenden Verkehrs sind Staus ein Thema von wachsender Bedeutung. Wir stellen fest, dass die Staustunden tatsächlich zunehmen, hauptsächlich wegen Verkehrsüberlastung, in geringerem Masse auch wegen Baustellen und Unfällen. Dies wird in Reaktionen aus der Bevölkerung vermehrt thematisiert. Das ASTRA begegnet diesem Problem mit
Nachtarbeit auf Baustellen, mit der Umnutzung von Pannenstreifen, stellenweisen Lastwagenüberholverboten sowie Geschwindigkeitsreduktionen und mit verbesserter Information von Verkehrsteilnehmenden. Längerfristig wird auch das Programm Engpassbeseitigung Abhilfe schaffen. Kann das ASTRA aus den Zentren überhaupt bevölkerungsnah handeln? Die Abteilung Strasseninfrastruktur führt das operative Geschäft über 5 Filialen und 2 Zweigstellen. Die ASTRA-Mitarbeiter stammen in der Regel aus der Region und kennen sie gut. Kontakte mit lokalen Behörden und der betroffenen Bevölkerung finden regelmässig statt, damit lokale Anliegen aufgenommen werden können. Bis wann ist die Netzvollendung definitiv umgesetzt? Die letzten Arbeiten zur Fertigstellung des Nationalstrassennetzes gemäss aktuellem Netzbeschluss werden sich bis zirka 2025 erstrecken. Welche Wünsche haben Sie an die Kantone, an die Verkehrsteilnehmenden, aus Ihrer Sicht als Amtsvorsteher des ASTRA? 40 Prozent des Motorfahrzeugverkehrs und sogar 65 Prozent des Lastwagenverkehrs werden in der Schweiz auf den Nationalstrassen abgewickelt, d.h. auf lediglich 2,5 Prozent des gesamten Strassennetzes. Dies zeigt die enorme Bedeutung der Nationalstrassen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft. So wünsche ich mir von den Verkehrsteilnehmenden Verständnis und Toleranz gegenüber unseren Unterhaltsmassnahmen sowie gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmenden; von den politischen Instanzen erwarte ich die notwendige Unterstützung bei allen notwendigen Massnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses. Danke, dass Sie sich für unsere Fragen Zeit nehmen konnten.
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Text und Fotos: Ivan Rothenbühler, Vizepräsident Sektion Bern
Die Arbeit beginnt nach der Baustelle Die Werkleitungen werden verlegt, der Strassenkoffer aufgebaut, Randabschlüsse versetzt und der Belag eingebaut. Nach den Fertigstellungsarbeiten wie Böschungen und Bankette humusieren, Bäume und Sträucher pflanzen, Beleuchtung und Signale installieren wird die neue Strasse freudig dem Verkehr überlassen. Ist aber nun damit alles beendet? Nein, denn nun beginnt die Arbeit, welche man erst bemerkt, wenn sie nicht verrichtet wird, nämlich der Strassenunterhalt. «Wägchnächt» im Berner Gürbetal Ich möchte Euch nun einen kleinen Einblick in meine Arbeit als «Wägchnächt» vermitteln. Wir begeben uns ins Berner Gürbetal, welches sich vom prominent besungenen Belpmoos in Belp bis an den Ursprung des Flusses Gürbe im Gantrisch- und Gurnigelgebiet zieht. Das heisst von der Hauptverkehrsachse mit über 25000 Fahrzeugen pro Tag bis zur Passstrasse auf 1594 m.ü.M. Mit unserem Team von 15 Strassenmeistern, 1 ½ Mechaniker, 1 ½ Büroangestellten und einem Lehrling sind wir unter der Leitung von Walter Hadorn, Strassensin-
spektor, zuständig für 146 Kilometer Strasse, 43 Brücken und einem Tunnel.
Winter Wir vom Strassenunterhalt kennen gegenüber dem Baugewerbe keine Hochsaison, denn wir haben immer Saison. Im Winter ist unsere Hauptaufgabe der Winterdienst. Dieser besteht aus der Strassenüberwachung mit 24-Stunden-Pikett, Strassenräumung mit Schneepflug und/oder Fräse, der Schwarzräumung mit Salzeinsatz und der Handräumung bei Fussgängerstreifen, Inseln oder Schächten. Nebst dem Winter-
dienst ist auch die Holzerei in kantonseigenen Hecken und Waldstreifen und das Freischneiden des Lichtraumprofils entlang der Strasse mit dem Geräteträger eine unserer Aufgaben. Dazu kommen laufend kleinere Fahrbahn- und Schachtreparaturen, die sich durch den Frost nicht aufhalten lassen, oder die Beihilfe und der Verkehrsdienst für Sicherheitsholzschläge im Strassenbereich für Dritt-Unternehmer bei Bise und Schneegestöber.
Frühling Im Frühjahr, wenn auch auf den Baustellen das Leben wieder eingekehrt ist, beginnen bei uns die Aufräumarbeiten. Strassen, Bankette, Böschungen und Waldstreifen werden von Hand und maschinell mit der Kehrmaschine von Dreck, Steinen, Ästen und Abfall befreit. Der Abfall ist leider das ganze Jahr ein Dauerthema. Die Menschen werfen rücksichtslos alles aus den Fahrzeugen, anstatt in den Abfallkübel. Auch ausgediente Polstergruppen oder Haushaltsgeräte werden auf diese Weise ent-
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sorgt. Da fragt man sich, ob Zuhause auch alles nur unter den Tisch und das Bett geworfen wird! Die Einlaufschächte und Schlammsammler werden ausgesaugt und die Leitungen gespült, damit die Strassenentwässerung einwandfrei funktioniert. Jährlich fallen so bei 2889 Schächten ca. 170 Tonnen Schlamm an, welcher als Sondermüll entsorgt werden muss. Hinzu kommen noch einige Kubik Kalkablagerungen, welche ausgefräst werden müssen.
wird geräumt, letzte Reparaturen und kleinere Holzerarbeiten zur Sicherheit werden erledigt. Die revidierten Winterdienstgeräte sind einsatzbereit und der Winter kann kommen. So schliesst sich der Jahreszeitenkreis unserer vielseitigen Aufgabe, welche ich nur im Groben beschreiben konnte.
Allzeit bereit
Wir vom Strassenunterhalt, sei es in den Gemeinden oder wir «Kantönler», sind allzeit bereit, unseren Strassenbenützern eine saubere, sichere und einwandfreie VerkehrsSommer fläche zu bieten. Dies wird von unserer Seite Nun ist Sommer. Die Mäharbeiten auf Ban- 365 Tage, 24 Stunden gewährleistet. Denn ketten und Verkehrsinseln werden maschi- auch Unvorhergesehenes, wie Verunreininell und von Hand erledigt. Flick- und Sa- gungen und Schäden durch Steinschlag, nierungsarbeiten auf Fahrbahn, Brücken Windfall oder Überschwemmungen nach und Schächten werden Gewittern, Hagel oder in Angriff genommen. Schnee werden von uns be«Der Abfall ist Dies ist einigen Verleider das ganze Jahr seitigt. Ihr seht nun, die Baukehrsteilnehmern zustelle ist noch lange nicht ferein Dauerthema» nehmend ein Dorn im tig. Auge. Denn mit HinDer Unterhalt dient der dernissen und Störungen des «normalen» Sicherheit, der Erhaltung bestehender SubVorwärtskommens haben sie oft Mühe stanz und ist ein unumgänglicher Begleiter und Pöbeleien gehören leider schon zur bis zum Aus- und Umbau oder der TotalTagesordnung. Das kennt ihr ja sicherlich sanierung der Strasse. Es ist eine abwechsauch, obwohl all diese Arbeiten ja im lungsreiche und vielseitige Tätigkeit, welDienste der Benutzer bewältigt werden. che unter Verkehr ausgeführt wird und «Wünsche» aus Gemeinden oder der somit besondere Gefahren durch vorbeiBevölkerung wie das Anlegen von Ortsein- fahrende Fahrzeuge birgt, da wir kaum die fahrtstoren, «Buggel» und künstlichen Möglichkeit haben, uns mit AbschrankunEngpässen zur Geschwindigkeits-Reduk- gen zu schützen. Dazu kommen Ablention oder Verbesserung der Sicherheit ge- kungen durch Navigationsgeräte, Natels hören auch in diese Kategorie. Die Fahr- oder überhöhte Geschwindigkeit, welche zeugführer wissen allerdings oft nicht, dass zur Unachtsamkeit und gefährlichen Situadiese Massnahmen eingerichtet werden, tionen führen kann. weil sich ein grosser Teil der Verkehrsbeteiligten nicht korrekt oder tolerant verhält.
Herbst Die Blätter fallen, und es wird langsam Herbst. Die Bankette werden das zweite Mal gemäht, Abläufe und Gräben werden gereinigt und die Winterdiensteinrichtung, wie Schleudertafeln, Schneestecken und Splitterkasten werden aufgestellt. Das Laub auf der Fahrbahn und am Strassenrand
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Unser Beruf erfordert ein breites Fachwissen vom Verkehrswegebauer, Maurer, Forstwart bis zum Mechaniker. Dieser Beruf kann seit ein paar Jahren auch als Fachmann Betriebsunterhalt (www.betriebsunterhalt.ch) erlernt werden, die Lehrzeit beträgt 3 Jahre. Somit ist die Zukunft mit Fachpersonal gewährleistet, denn der Unterhalt hört nie auf…
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Strass enbau
Text: und Fotos: David Kunz
Die A1 – Strassenund Lebensabschnitte Sie ist die Hauptschlagader des Verkehrs zwischen dem Osten und dem Westen der Schweiz: Die Autobahn A1 wird im Kanton Aargau zwischen Lenzburg und Birrfeld erneuert. Über die 9,5 Kilometer Strassenbau wacht der Geschäftsleiter der Cellere AG, Anton Notter – in guten wie in schlechten Tagen. «...auf der A1 in Richtung Bern, Stau nach einem Unfall im Baustellenbereich», tönt es aus den Autoradio-Lautsprechern an diesem Mittwochmorgen im Mai. Warm ists, und feucht. Und auf der Autobahn kurz hinter der Einfahrt Lenzburg liegt ein leichter Dunst. Hier haben die Strassenbauer soeben eine weitere Belagsschicht vollendet. Eine schwere Walze gleitet über den schwarzen Boden, der glänzt wie Kandiszucker. 87 Grad warm ist er noch, die Regentropfen verdunsten. Der Stau hat sich mittlerweile aufgelöst.
Abschnitt Lenzburg - Birrfeld Seit 2009 lässt das Bundesamt für Strassen ASTRA den Abschnitt zwischen Lenzburg und Birrfeld auf Vordermann bringen. Wände und Überdeckungen zum Lärmschutz, Arbeiten am Aabach- und am Bünztalviadukt und ein neuer Fahrbahnbelag. 2013 soll alles fertig sein, 210 Millionen Franken teuer wird das Projekt. Rund einen Viertel davon, genau 53 Millionen verbaut die ARGE Argovia-T. Die einfache Gesellschaft aus den sieben Aargauer Baufirmen Aeschlimann AG, Gra-
nella AG, Hüppi AG, Cellere AG, H. Graf AG, Leuthard AG und Brunner Erben hat sich gegen fünf andere Offerierende durchgesetzt. Ihr Spezialgebiet: Strassenbau. Die A1 ist ihre Hausautobahn, schon mehrmals haben sie seit deren Eröffnung 1970 hier gemeinsam Bauvorhaben realisiert. Die Federführung für das jüngste Projekt hat Anton Notter, Geschäftsleiter der Cellere AG.
Ein geschickter Motivator Eine grobrandige Brille in Anthrazit auf der breiten Nase, halblanges Stirnhaar randet sein rundes Gesicht ein. «Die Menschen sind wichtiger als die Maschinen», sagt Notter, setzt sich tief in den Metallstuhl. Arbeiter von sieben Konkurrenzunternehmen mit sieben verschiedenen Firmenkulturen muss er für dieses Grossprojekt zu einem Team zuzsammenschweissen, auf allen Stufen eine Firmenkultur formen. Das
Ein Strassenbauer trotzt dem Regen auf der A1
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sei denn auch seine schwierigste Aufgabe. Doch der grossgewachsene 57jährige ist ein geschickter Motivator. Neben den fachlichen Instruktionen über Abläufe, Planung oder Sitzungsordnung arbeitet er daran, dass sich jeder einzelne mit der ARGE identifizieren kann. So gibts gemeinsame Mittagessen, ein spezielles T-Shirt: «Die Männer sind stolz, auf dieser Baustelle zu arbeiten», sagt Notter. Und er ist stolz auf sein Team, und auf das Einhalten des Baufahrplans. Doch dann wird er ernst, drinnen im Sitzungsraum der Cellere AG im Untergeschoss hinter dem Bahnhof in Aarau. Von der Wand blickt Firmengründer Lodovico Cellere, schwarzweisses Foto, dünn gerahmt.
80‘000 Fahrzeuge pro Tag
Für jede Belagsschicht gilt ein spezielles Rezept. Rund 30 Zentimeter hoch sind alle Schichten zusammen im Profil. Die Fundation etwa, die ACF 22, besteht aus Kies, Bitumen und 40 bis 50 Prozent RecyclingMaterial. Letzteres stammt aus der Asphaltdecke, die ausgebrochen, zerkleinert und dem neuen Belag wieder zugeführt wird. Auch die Tragschicht weist einen Anteil dieses Materials auf, dazu kommt Kies und Bindemittel. Die Kür folgt am Schluss: Die Deckschicht, die täglich mit den Pneus von rund 80‘000 Fahrzeugen in Kontakt kommt, besteht zu 100 Prozent aus Neumaterial. Und zwar aus felsgebrochenem Splitt aus dem Kanton Graubünden. Dieser hat im Gegensatz Auf der Strassenbaustelle etwa zum Material aus Kiesgruben eine Fünf Kilometer Luftlinie entfernt trotzen höhere Polierfähigkeit, wird nicht so schnell 35 Strassenbauer dem Regen und dem abgewetzt. Dazu kommen Bitumen, das Lärm von Lastwagen, die über die A1 bret- begehrte «Abfallprodukt» aus der Erdöltern. Auf vier Spuren. Trasverarbeitung, und ein sogesébau mit Ver- und Entsornannter «Filler», ein Stein«Die Menschen gung, Abschlüsse, Belagbau mehl, jedes Stäubchen sind wichtiger als und Planierung, Leitungssys0,063 Milimeter klein. Es die Maschinen» teme und Markierungen, dient als Füllstoff und Träger Bauwerksanierungen, Lärmfür das Bitumen. Bei 160 bis schutz und Leitschrankensystem – um all 170 Grad verflüssigt kommt das Gemisch das kümmert sich die ARGE. 200‘000 Ton- aus der Aufbereitungsanlage, der Biturit nen Belag bauen die Strassenprofis ein, AG in Mülligen, direkt auf die Baustelle. diese Arbeit wird besonders genau kontrolliert. Ein Mann im orangen Gewand Asphaltiert wird bei minimum 15 Grad Celöffnet den Kofferraum seines Kombis, Zür- sius, planiert mit Hilfe eines GPS-Signals, cher Autokennzeichen. Schuhkartongrosse das die Maschinen steuert. Das ist nicht Kisten, allesamt gefüllt mit dem Stoff, aus nur sehr genau, sondern erhöht auch die dem die Strassen sind: Asphalt. Nicht zu Kapazität. Zur Verdichtung sind die Walzen verwechseln mit dem landläufig verwen- mit einem «Asphalt-Manager» ausgerüsdeten Begriff «Teer». Dieses Bindemittel tet. Der Fahrer in der Kabine liest von eiauf Steinkohlebasis wird heute im Stras- nem Bildschirm ab, wie der Strassenzusenbau nicht mehr eingesetzt, weil es bei stand unter seiner Walze ist – Temperatur, hohen Temperaturen gesundheitsschädi- Dichte, Druck. gende Dämpfe absondert. Die Proben kommen ins Labor. Dort wird überprüft, Chemie verbaut ob auch drin ist, was drauf steht, damit Drei Grundbedingungen soll die letzte Bedereinst der Verkehr möglichst lange drü- lagsschicht am Ende erfüllen: Sie muss grifberfahren kann. Ist das Bauwerk zu Ende, fig und eben sein, den Lärm minimieren werden auch noch Bohrkern-Proben ge- und das Wasser optimal abfliessen lassen. Ein sogenannter «Drain-Asphalt» ist Zaunommen.
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berwort. Durch einen kornabgestuften Splittbelag mit Hohlraum kann unter der Oberfläche das Wasser auf einer SAMISchicht zusammen- und abfliessen. Die Hohlräume absorbieren gleichzeitig das Recycling heisst das Zauberwort Anton Notter, Geschäftsleiter der Cellere AG, in der Wiederaufbereitungsanlage
Ein «Asphalt-Manager» in der Kabine der Walze
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Stras senbau
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Rollgeräusch. Acht Millimeter Korngrösse müssen einiges aushalten», sagt Notter. stellte eines Subunternehmens stirbt. «Das holt das Optimum heraus, bis zu drei De- Doch allfällige Beschimpfungen von Stau- war ein tiefer Einschnitt für die ganze Bezibel mehr Lärm schluckt der neue, offen- geplagten ist das kleinere Übel. Etwas an- legschaft», sagt Notter. Das Erlebnis ist porige Belag. Auch chemisch ist in der deres lässt den Chef nachdenklich werden. auch bei ihm noch präsent. Klar kennen neuen Strasse einiges verbaut. Ein Luftposeine Leute die Broschüre «Bauen auf der renbilder verhindert das Eindingen von Bleibende Erinnerung Autobahn», klar instruieren und sensibiliSalzwasser, ein Abbindverzögerer lässt den Es war im Februar, kurz nach dem Mittag. sieren Suva und Autobahnbetreiber die ArEin Auto kommt bei der Au- beiter zusätzlich auf allfällige Gefahren. Zeitpunkt der Verhärtung tobahnausfahrt Lenzburg Und klar sind Helm und Leuchtweste genauer bestimmen. «Die neue Strasse ins Schleudern, landet auf Pflicht. Doch es ist der Fremdeinfluss, den hält vielleicht dem Dach, schlittert in die Notter nicht lenken kann und der ihn jeÜber 40 Jahre hat der alte 10 Jahre.» Baustelle und trifft dort ei- weils den Atem anhalten lässt, wenn er Belag gehalten – nun haben nen Arbeiter. Der Ange- eine Unfallmeldung hört. die Betonplatten durch den Ausdehnungkoeffizienten im Fugenbereich Schaden genommen. Temperaturbedingt. Das regelmässige Holpern bei der Fahrt ist Zeugnis dafür. Dazu kommt die porös und löchrig gewordene Oberfläche. Für die damaligen Umstände hielt sich die Strasse gut. «Die neue Strasse hält vielleicht 10 Jahre», sagt Anton Notter, und skizziert behende das Schichtenprofil auf einen Notizblock. Das Minenbleistift bricht. Die A1 kennt er wie seinen Hosensack. «Ich hatte das Glück, dass diese Strasse neben vielen kommunalen Projekten meinen beruflichen Weg begleitet hat.» Vom Baregg Meter für Meter westwärts. Doch darauf zu bauen werde immer schwieriger, das steigende Verkehrsaufkommen zur Belastungsprobe. Für die Arbeiter und für die Verkehrsteilnehmenden. «Unsere Männer Die Strassenbauer erleben den Verkehr auf der A1 täglich hautnah mit
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Baustelle
LLE E T S BAU ONATS DES M
Text und Fotos: Flurina Schenk
Sanierte Strassen für die Madetswiler Raphael Dohner, Bereichsleiter Tiefbau der Gemeinde Russikon, langjähriges Baukader-Mitglied und bis 2011 Präsident der Sektion Zürcher Oberland, hat die Oberbauleitung von zwei Strassenbauprojekten, die ich anfangs April während eines wettermässigen Zwischenhochs besucht habe. Immerhin 2.82 Millionen Franken investiert die Gemeinde dieses und letztes Jahr in die Sanierung der Oberdorfstrasse und der Ludetswilerstrasse in Madetswil im Zürcher Oberland. Aber nehmen wir einen genaueren Augenschein. Projekt Oberdorfstrasse Seit August 2011 wird die Oberdorfstrasse in zwei Etappen saniert. Angefangen hat es mit Rissaufnahmen, die bei den angrenzenden Liegenschaften zusammen mit dem Gemeindeammann im Innen- und Aussenbereich aufgenommen wurden, um allfällige Schäden nach Abschluss der Arbeiten feststellen zu können. Anschliessend wurde die eigentliche Sanierung in
Angriff genommen. Dass es dabei nicht nur um den Belag geht, wurde sogar mir als nicht Bauprofi rasch klar.
Trennung von Sauber- und Schmutzwasser und keine Überschwemmungen mehr Einerseits wurde der alte Dorfbachkanal zur Sauberwasserleitung umgebaut und bei der Kanalisation Sauberwasser- von
Schmutzwasser im Entwässerungsperimeter von immerhin 500 Haushaltungen getrennt. So kann die Gemeinde einen grossen Teil des Abwassers, das mit einer Pumpe zur Kläranlage in Winterthur transportiert werden muss, reduzieren und somit Geld sparen. Ein weiterer Vorteil der geänderten Führung des Dorfbachs ist, dass dieser bei Hochwasser keine Keller mehr überfluten kann. Aufgrund einer speziellen Geologie im Zürcher Oberland ist der Abfluss von Regenwasser nämlich schwierig. Mergel, der relativ rasch unter dem Erdreich auftritt, verhindert das Abfliessen von überschüssigem Wasser in diesem Gebiet.
Dorfplatz und Wertstoffsammelstelle Aufgewertet wird im Rahmen der Sanierung auch der Madetswiler Dorfplatz an der Oberdorfstrasse mit dem alten Dorfbrunnen aus dem Jahr 1951 und einer in
Erdhäuser an der Ludetswilerstrasse
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Verankerung am Rutschhang
den Boden eingelassenen neuen Wertstoffsammelstelle, dadurch stechen in Zukunft Keine blauen grossen Container mehr ins Auge. Ein schlankes Trottoir ist mit Verbundsteinen zur Strasse abgetrennt. Zudem gibt es nostalgisch geschwungene Strassenlampen, die zum alten Dorfkern passen.
Einbahnstrassen als besondere Herausforderung Eine besondere Herausforderung war laut Raphael Dohner, dass während der drei Monaten Bauzeit insgesamt 500 Anwohner aufgrund des Einbahnstrassensystems nicht immer direkt bis vor die eigene Haustür fahren konnten. Dies stellte spezielle Anforderungen an Logistik, Signalisation und den Rettungsdienst. Vor allem war aber auch eine grosse Flexibilität der teilweise älteren Anwohner nötig. Kreative Lösungen wurden gefunden, und nicht selten hat ein Bauprofi die eine oder andere Harasse Mineralwasser zum Haus tragen geholfen.
Kosten, Bauleitung und Stand der Arbeiten Insgesamt 1.1 Millionen Franken kostet das oben beschriebene Projekt, das unter der Bauleitung der Firma M. Wiesendanger AG, Wetzikon ausgeführt wurde. Die ausführende Unternehmung ist die TIUS AG, Tief- und Strassenbau, Winterthur, der zuständige Polier ist Baukader Burim Fazlija. Voraussichtlich im Juni 2012 ist dieses denn auch abgeschlossen und kann von den Anwohnern genossen werden.
Projekt Ludetswilerstrasse Gleichzeitig wird in Madetswil seit Dezember 2011 auch die Ludetswilerstrasse saniert. Ähnlich wie bei der Oberdorfstrasse wird auch hier die Kanalisation ausgebaut und somit das Sauber- vom Schmutzwasser getrennt. Betroffen sind rund 100 Haushalte.
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Strassenverbreiterung im Rutschhang und LED-Strassenlampen An der Ludetswilerstrasse stellt die bauliche Herausforderung sicher die Strassenverbreiterung im Rutschhang dar. Diese ist nötig, damit neu ein Trottoir Platz hat. Ein BetonKopfriegel von ca. 30 x 150 cm musste auf einer Strecke von 250 m im Fels verankert werden. Dazu wurde ungefähr alle 1.5 m ein Stützbock mit je einem schrägen Zugnagel und einem vertikalen Anker erstellt. Dazu mussten insgesamt über 2 km Anker gebohrt werden. Neu werden auch 12 Strassenlampen installiert oder umgerüstet. Dabei handelt es sich um LED-Lampen, die nicht mehr ein Streulicht, sondern ein Punktlicht werfen. Das heisst, dass sie ausschliesslich nach unten leuchten und somit effektiv den Strassenkörper bescheinen.
Kosten, Bauleitung und Stand der Arbeiten Die Sanierung der Ludetswilerstrasse kostet die Gemeinde Russikon 1.72 Millionen Franken. Auch hier hat die M. Wiesendanger AG, Wetzikon die Bauleitung. Die ausführende Unternehmung ist die Toldo Strassen- und Tiefbau AG, Rickenbach TG, der zuständige Polier ist Baukader Kilian Meier. Fertig gestellt soll die Sanierung bis im Dezember 2012 werden.
Die Gemeinde Russikon Die Gemeinde Russikon ist eine typische Zürcher Oberländer Streusiedlung mit insgesamt sieben Ortsteilen auf einer Fläche von 1425 ha und insgesamt 4’100 Einwohnern (Stand Dezember 2011). Im Bauamt sind 3 Personen (insgesamt 220 Stellenprozent) beschäftigt. Bausekretärin ist Tanja Allen. Raphael Dohner ist Bereichsleiter Tiefbau. Unterstütz werden die beiden im Sekretariat von Regula Schmid. www.russikon.ch
Baustelle am Dorfplatz
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Baustelle
Text und Fotos: Flurina Schenk
Gleis 9: Eine Immobilie wird für zwei Tage zur Mobilie Unter den Augen mehrerer hundert Zuschauer fand vom 22. bis am 23. Mai 2012 mit viel Medienecho die erfolgreiche Verschiebung des historischen MFO-Gebäudes (MFO = Maschinenfabrik Oerlikon) in Oerlikon statt. An der Pressekonferenz haben Vertreter der Swiss Prime Site AG, der Stadt Zürich und der Iten AG aus verschiedenen Blickwinkeln über dieses Ereignis berichtet. Pünktlich um 11.00 Uhr wurde der symbolische rote Knopf betätigt und die Verschiebung begann. Die Vorgeschichte Im Rahmen des Projektes Durchmesserlinie Alstetten – Zürich HB – Oerlikon der SBB mussten zwei neue Geleise gelegt werden, denen das MFO-Gebäude im Weg war. Im April 2009 titelte der Tages-Anzeiger «Backsteinhaus in Oerlikon droht der Abbruch». Im März 2011 tönt es im TagesAnzeiger so: «MFO-Gebäude ist definitiv gerettet». Dazwischen sind knapp zwei Jahre vergangen. In dieser Zeit wurden von den Beteiligten ABB, SBB, Swiss Prime Site AG und Stadt Zürich unzählige Gespräche geführt, politische Entscheide getroffen und gute Lösungen gefunden. Vor allem die Anwohner sind überglücklich, dass sie das für Oerlikon typische Gebäude vor dem Abbruch bewahren konnten. Dr. André Odermatt, Stadtrat und Vorsteher des Hochbaudepartements der Stadt Zürich hat, diesen Anlass für das Quartier treffend zusammengefasst: «Das Quartier nimmt ein Stück Geschichte mit für seine Zukunft.»
Die Vorbereitungsarbeiten Seit August 2011 haben zwischen 15 – 30 Bauprofis die Verschiebung vorbereitet. Mit Ausnahme der Kellerräume war das ganze
Gebäude in dieser Phase immer bewohnbar. Aber im Keller war einiges los: Das Gebäude wurde freigelegt, die Infrastruktur geschützt und wo nötig verlegt. Für die Unterfangung wurden 500 Stahlstützen platziert und mit einem Betonriegel von 400 m Gesamtlänge stabilisiert. Unter dem Querträger wurden 500 Stahlrollen für 1200 m Verschubbahn eingesetzt. Eine besondere Herausforderung war dabei laut Rolf Iten, Inhaber der Iten AG, dass die Baustelle aus Platzgründen nur von einer Seite her erschlossen werden konnte. Zudem waren aus dem Jahr 1889 keine Baupläne mehr vorhanden. Damit das altehrwürdige Backsteingebäude seine Fahrt schadlos übererstehen konnte, wurde mit einem Schneckentempo gefahren: 0,5 cm pro Sekunde, was 18 m pro Stunde entspricht.
Die Hydraulik Das neue Hydraulikaggregat der Firma Iten AG hat vier Pressen, je zwei Pressen in der Mitte mit einer Verschubkraft von je 60 Tonnen und zwei Pressen auf jeder Seite, die vor allem der Steuerung dienen und je 20 Tonnen Verschubkraft haben. Ganze
1‘000 Personen wären anstelle der Hydraulikpresse nötig gewesen, um das Gebäude «von Hand» zu verschieben.
Die Hauptrisiken Die beiden Hauptrisiken waren laut Rolf Iten allfällige Setzungen und die Abweichung von der geplanten Verschubrichtung. Beide Risiken wurden laufend mit technischen Hilfsmitteln überwacht. Eine elektronische Schlauchwaage mit 31 Stationen hätte allfällige Setzungen überwacht und protokolliert. Sie erfasst Veränderungen von 1/10 mm und erlaubt zuverlässige Aussagen mit einer Genauigkeit von +/- 0.5 mm. Die Verschubrichtung wurde mit optischen Vermessungsgeräten kontrolliert und allfällige Abweichungen an die Zentrale gemeldet.
Die Landung Wie man aus Fernsehen und Presse weiss, ist das MFO-Gebäude ist am 23. Mai 2012 gut an seinem neuen Standort gelandet. Obwohl ich auf die mir oft gestellte Frage, ob man die Bewegung des Gebäudes vor Ort überhaupt gesehen habe mit «nein» antworten musste. Einzig, dass der glänzende Teil der Presse immer grösser wurde, oder die roten Markierungen auf den Rollen wanderten, konnte das Auge wahrnehmen. Nun beginnt der Rückbau. Im November 2012 sollen die Arbeiten am MFO-Gebäude beendet sein.
Weitere Informationen: www.swiss-prime-site.ch/mfo
Das MFO-Gebäude Baumaterial
Bruchsteinmauerwerk und Backstein Baujahr 1889 Länge 80 m Breite 12 m Gewicht 6‘200 t Verschiebung 60 m nach Westen
Baukader 6/2012
Events
Text: Flurina Schenk Foto: Hew AG
Cadre d’Or 2011 – Der Rückblick Im November 2011 wurde zu 100 Jahren Baukader Schweiz zum ersten Mal der Preis Cadre d’Or im Verkehrshaus Luzern überreicht. Unterstützt wurde Baukader Schweiz dabei von der Schweizer Bauwirtschaft und dem Schweizer Holzbau als CoOrganisatoren und den Exklusivsponsoren Schweizer Baumeister-Verband SBV, HG Commerciale AG und TOI TOI AG. In dieser und zwei der nächsten Ausgaben des BAUKADER werden wir einen kurzen Rückblick auf diesen Anlass und insbesondere auf die Gewinner in den verschiedenen Kategorien machen. Bester Arbeitgeber 2011: HEW AG, Felsberg Die HEW AG in Felsberg wurde 2011 vom Publikum in einem Online-Voting als Bester Arbeitgeber gewählt. Rolf Bühler Eine motivierte Crew hat am 4. November 2011 den «Pokal» und das Preisgeld von CHF 3000 in Empfang genommen. Wir haben dem Verantwortlichen Finanzen und Administration der HEW AG, Rolf Bühler, fünf Fragen gestellt.
Was zeichnet die HEW als Besten Arbeitgeber aus? Verschiedene Mitarbeiter/Innen der Hew haben in den letzten Wochen Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen. Uns liegt viel daran, mit gut ausgebildetem Personal anspruchsvolle Projekte
professionell und speditiv abzuwickeln und zufriedene Kundenrückmeldungen zu erhalten.
Hat sich etwas verändert seit der Preisverleihung am 4.11.2011 im Verkehrshaus Luzern? Man spricht immer noch über den Cadre d'Or. Sehr gerne denken wir daran und freuen uns immer wieder darüber.
Was ist dir/euch besonders in Erinnerung geblieben? Die Aktion auf unserem «Kieshügel», wo alle an einem Strick zogen. Selbstverständlich auch der Filmdreh im Safiental und in Malans, und besonders sind mir die vielen schönen Voten unserer MitarbeiterInnen in Erinnerung geblieben. Und dann natürlich auch der Anlass in Luzern.
Was habt ihr mit dem Preisgeld von CHF 3000 gemacht? Für den 8. Juni 2012 haben wir einen Grillabend organisiert, an dem wir zusammen mit unseren Mitarbeiter/Innen gemütlich zusammen sitzen und uns austauschen. Die GL und der VR der Hew AG werden auch anwesend sein. Das Preisgeld wird somit würdig und richtig eingesetzt. Wir freuen uns.
Ihr wurdet von einer Filmcrew besucht und hattet auch einen gewissen Aufwand. Hat sich dieser gelohnt? Wirtschaftlich betrachtet verursacht soziale Arbeit oder unentgeltliche Arbeit nur Kosten. Wer so denkt, denkt falsch. Wir sind überzeugt, dass der Wert dieser Aktion sich gelohnt hat. Alle in unserer Firma engagierten sich mit Freude und alle Aussenstehenden haben sich mit uns über den Erfolg gefreut. Was will man noch mehr? Das erwähnte Filmporträt findet sich auf www.youtube.com mit dem Suchbegriff cadredor. Der Cadre d’Or 2013 wird am Donnerstag, 24. Oktober 2013 in Bern verliehen. Hew AG Seit der Gründung durch Conrad Hew im Jahr 1938 ist die Hew AG als eigenständiges Familienunternehmen in den Bereichen Hoch – und Tiefbau tätig. Zudem führt die Firma Belagsbau und Kundenmaurerarbeiten aus und bietet grabenloses Bauen an. Sie besitzt Kieswerke in Safien und Farriola (Albulatal). Die Zahl der Mitarbeitenden variiert je nach Saison zwischen 100 und 150 Personen. Die Firma Hew AG legt grossen Wert auf qualitativ hochwertige Arbeit und sehr grosse Kundenzufriedenheit. Ihr ist bewusst, dass ihre Mitarbeiter das grösste Kapital sind. Deshalb werden diese entsprechend gefördert und zu Kadermitarbeitern weitergebildet. Die Hew AG bildet zudem neun Lehrlinge aus und bietet auch Schulabgängern mit schwächeren Noten eine Lehrstelle als Maurer oder Strassenbauer an. Bei der Hew AG stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen mit den Kunden im Zentrum. Weitere Informationen: www.hew.ch
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18 Produkte
Text und Foto: öga-Pressestelle
öga 2012 Wendige Spezialmaschinen – Ein Muss für jeden Profi Vom 27. bis 29. Juni 2012 öffnet die grösste schweizerische Fachmesse für den professionellen Gartenbau, öffentliche Grünflächen, und Spezialkulturen zum 27. Mal Ihre Tore. Auf der 120'000 m2 grossen Ausstellungsfläche präsentieren über 450 Aussteller ihr Sortiment und zahlreiche Neuheiten. Für die Baubranche, den Kommunalbereich und den GartenLandschaftsbau hat die Fachmesse in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Die Marktschau von Baumaschinen und insbesondere wendigen Spezialmaschinen macht die öga gerade für die Baubranche sehr interessant. Denn gegenüber anderen Fachmessen hat die öga aufgrund Ihres Standortes den einzigartigen Vorteil, dass Geräte und Maschinen direkt vor Ort im praktischen Einsatz gezeigt und getestet werden können. Zudem kann sich der Profi durch das konzentrierte Angebot einfach und schnell über die aktuellen Trends informieren. Die öga findet im 2-Jahres-Rhythmus statt; wer also die Gelegenheit verpasst, hat erst im 2014 wieder die Möglichkeit, die Fachmesse zu besuchen.
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www.oega.ch
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Bildung
Text: Flurina Schenk Fotos: AZ SBV
Diplomfeier Bauleiter AZ SBV Im Ausbildungszentrum SBV Sursee (AZ SBV) haben 15 BauleiterInnen und ein Bauführer ihre Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen. Die Referenten Barbara Schiesser, Markus Enz und Hubert Bühlmann waren sich einig, dass Weiterbildung wichtiger ist denn je und gratulierten den zwei Bauleiterinnen, 13 Bauleitern und dem Bauführer zu ihrem Erfolg. Dass es beim Bauen vor allem darum geht, alle Energie in das Objekt fliessen zu lassen, hat Barbara Schiesser mit ihrer humorvollen Geschichte vom Chinesen, der für den Kaiser einen Sommerpalast bauen sollte, gezeigt. Erst bei voller Konzentration auf das Werk, gelang ihm dieses zur vollsten Zufriedenheit des Kaisers. Markus Enz betonte,
dass die Projektarbeiten einen sehr gutes technisches Fachwissen aufzeigten und Herbert Bühlmann ergänzte wie wichtig auch die sozialen Fähigkeiten eines Bauleiters sind. Die erfolgreichen Absolventen haben ihre Kompetenzen in sechs Modulen erworben und in einer Projektarbeit ausgewiesen. Diese bildet den Abschluss des Lehrgangs
Markus Enz, Rolf Müller, Absolvent Lehrgang Bauführer, Barbara Schiesser
und behandelt jeweils eine Fragestellung aus dem Tätigkeitsbereich des jeweiligen Absolventen. Eine ganze Reihe innovativer Arbeiten wurde besonders gewürdigt. Beim anschliessenden Apéro feierten die Absolventen mit ihrer Begleitung ihren Erfolg gebührend und beim Nachtessen im «Baulüüt» wurde weiter gefachsimpelt.
Die Absolventen von links nach rechts: Und nun für die Bildlegende von links nach rechts: Lehrgang Bauführer: Rolf Müller, Lehrgang Bauleiter: Simon Stocker, Ronny Beck, Florio Motti, Leo Crapisi, Daniel Bossert, Renato Aquilano, Marc Kunz, Ursi Kälin, Pascal Bachmann, Gianfranco Cagnoni, Sascha Aulinger, Thomas Weber, Martin Ammann, Eddi Kippel, Rebecca Völlmin-Mangold
Baukader 6/2012
Bil dung
Anmeldung und Auskünfte: Baukader Schweiz, 4603 Olten 062/205 55 00, info@baukader.ch www.baukader.ch
Attraktive Kurse von Baukader Schweiz n
Workshop Baumesstechnik neu mit Robotiktechnologie
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18.10.2012 Gossau 26.10.2012 Effretikon 09.11.2012 Dagmersellen 1 Kurstag Theorie der Geräte, Einführung in die elektronische Vermessung, Einsatz auf dem Feld
n
Werkvertrag und Bauhandwerkerpfandrecht
Workshop Korrekte Signalisation von Baustellen
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21.09.2012 Effretikon ZH 28.09.2012 Dagmersellen 1 Kurstag Anwendung von VSS/SN 640 886, Gesetzen und Normen, Signalarten, Praxisbeispiele
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05.09.2012 Effretikon ZH 12.09.2012 Dagmersellen 1 Kurstag
Das Bauhandwerkerpfandrecht und die Bedeutung des Strafrechts im Bauen 14.11.2012 Burdorf BE 28.11.2012 Gossau SG 1 Kurstag
Vergleich von OR und SIA-Norm 118, Kenntnisse und Anwendung des Bauhandwerkerpfandrechts
Werkvertrags- und Bauverischerungsrecht Januar/Februar 2013 Vergleich von OR und SIA-Norm 118, Deckung der baurelevanten Versicherungen
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Lehrgang Persönlichkeitsentwicklung und psychosoziales Führungsmanagement auf Anfrage
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Kentnisse des Bauhandwerkerpfandrechts und deren Anwendung, Voraussetzungen für die Geltendmachung, Strafrecht im Bauen
Firmeninterner Kurs «Korrekte Signalisation von Baustellen» auf Anfrage Anwendung von VSS/SN 640 886, Gesetze und Normen Signalarten, Praxisbeispiele
Kurse unserer Partner n
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Grundkurs Schalungsbau
n
28.01. – 15.02.2013 3 Wochen
Maurerlehrhallen Sursee 6210 Sursee, Tel. 041/922 27 77 www.mls.ch / info@mls.ch
Maurerlehrhallen Sursee 6210 Sursee, Tel. 041/922 27 77 www.mls.ch / info@mls.ch
Kundenmaurer Kurs 1
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07.01. – 25.01.2013 oder 28.01. – 15.02.2013 3 Wochen Maurerlehrhallen Sursee 6210 Sursee, Tel. 041/922 27 77 www.mls.ch / info@mls.ch n
Erweiterungskurs Schalungsbau
07. – 25.01.2013 3 Wochen
Creabeton-Anwenderkurs 21.01. – 25.01.2013 Kurs 1 oder 28.01. – 01.02.2013 Kurs 2 1 Woche Maurerlehrhallen Sursee 6210 Sursee, Tel. 041/922 27 77 www.mls.ch / info@mls.ch
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n
29.10.2012 – 14.06.2013 Lehrgang zu 6 Modulen à 4-6 Tage, aufgeteilt in Blöcke à 2-3 Tage alle Module können auch einzeln besucht werden Ausbildungszentrum SBV 6210 Sursee Tel. 041/926 24 24 www.azsbv.ch
Informationsabend Lehrgang Bauleiter 11.06.2012 ab 18.00 Uhr Ausbildungszentrum SBV 6210 Sursee Tel. 041/926 24 24
n
3480 Betriebswirtschaftliche Führungsausbildung Unternehmensführung NDS HF 2012 28.09.2012 – 07.12.2013 Ausbildungszentrum SBV 6210 Sursee Tel. 041/926 24 24 www.azsbv.ch
Lehrgang Bauleiter
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4529 Lehrgang Bauführer 13.11.2012 – 08.05.2013 Lehrgang in 5 Modulen zu 5 Tagen Ausbildungszentrum SBV 6210 Sursee Tel. 041/926 24 24 www.azsbv.ch
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Bildung
Text und Fotos: Otto Ringgenberg, Präsident der Kreiskommission II und Ausbildner im AZ SBV
Neue sprengtechnische Schulungen im AZ SBV Die Sprengausbildung des schweizerischen Baumeisterverbands und seiner Mitgliederfirmen hat eine lange Tradition. Heute sind drei Anbieter für die Ausbildung zum Erwerb von Sprengberechtigungen verantwortlich. Seit der Revision der Sprengverordnung werden die Ausweisinhaber regelmässig nicht nur theoretisch sondern auch praktisch weitergebildet. Nach aktuellen Angaben des BBT haben seit 1980 insgesamt 16‘105 Personen Sprengberechtigungen erworben. Viele davon haben die Ergänzungsschulung nicht besucht. Aus diesem Grund sind zurzeit 4‘147 Ausweisinhaber sprengberechtigt. Seit der Revision der Sprengstoffverordnung sind die Ausweise – früher Sprengausweis genannt – unbefristet gültig. Sprengmittel oder pyrotechnische Gegenstände verwenden dürfen die Ausweisinhaber jedoch nur, wenn sie mindestens alle fünf Jahre eine ergänzende Schulung absolvieren. Drei wichtige Ansprechpartner begleiten die Sprengausbildung und die Anwendung der Sprengtechnik. n Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT macht Vorgaben und überwacht die Schulungen sowie die Prüfungen im Sprengwesen.
n
Die Zentralstelle Sprengstoff und Pyrotechnik des Bundesamtes für Polizei (fedpol) überwacht den Umgang mit Sprengmitteln von der Herstellung über den Import bis zum Verbrauch. n Die SUVA ist für die Arbeitssicherheit zuständig und steht auch beratend zur Seite. Die Ansprechpartner für die Ausbildner in diesen Ämtern und Institutionen sind stets offen bei Unklarheiten und helfen gerne kompetent weiter. Mit einem guten Einvernehmen und dem gemeinsamen Dialog wurde in den letzten 30 Jahren viel erreicht. Die Prüfungskommission besteht aus 16 Vertretern der einzelnen Organisationen. Sie erlässt die Ausführungsbestimmungen für die Prüfungen, koordiniert die fünf Prüfungskreise und genehmigt die jährlichen
Instruktion beim Einsatz der elektrischen HU-Zünder im sprengtechnischen Grabenausbruch
Prüfungsberichte. Sie erlässt und revidiert auch die Wegleitung zum Prüfungsreglement, stellt den Kontakt mit Behörden sicher und ist für die Anerkennung anderer Ausweise zuständig. Die Prüfungskommission ist für die Schulungsunterlagen verantwortlich und veranlasst, dass sie dem aktuellen Stand der Sprengtechnik entsprechen. Seit dem 1. August 2011 ist die ergänzende Schulung neu geregelt. Im Gegensatz zu früher besteht die obligatorische Weiterbildung nur noch aus einem halben Tag Theorie. Der restliche Teil des Tages beinhaltet praktische Übungen mit Sprengmitteln. Themen sind die aktuellen gesetzlichen Vorschriften, neue Erkenntnisse aus Unfällen im Bereich der Sprengtechnik, die Beförderung von Sprengmitteln sowie neue Sprengmittel und moderne Sprengtechniken. Die überarbeitete ergänzende Schulung wurde im Herbst 2011 im Techno Tunnel in Lungern erfolgreich gestartet. Der wetterunabhängige und sichere Arbeitsplatz ist ideal für Übungen in einem baustellenbezogenen Umfeld. In den praktischen Übungen werden verschiedene Zündsysteme wie die Schlauchzündung, die elektrische und auch die elektronische ZünEin mit modernen Präsentationsgeräten eingerichteter Schulraum für den theoretischen Teil
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dung angewendet. Alle Teilnehmer arbei- ben den bereits bestehenden Ausbildunten selber mit sämtlichen Sprengmitteln. gen die neu überarbeiteten Schulungen Der grosse Vorteil ist, sie befassen sich für Metallsprengen (ME) und Vernichten auch mit den neuen von Sprengmitteln (VE) und modernsten Zündin Theorie und Praxis «Im Gegensatz zu früsystemen. Die ganzen durchgeführt. In den her besteht die obliga- Ausbildungsunterlagen Abläufe einer Sprentorische Weiterbildung sind die neuesten Megung werden mit dem Absperrdispositiv und thoden und Erkenntnur noch aus einem allen Vorsichtsmassnahnisse aus der Sprenghalben Tag Theorie.» men durchgespielt. Datechnik aufgeführt. bei dienen die SprengDarin wird das Berechstoffverordnung und die aktuellen nen von speziellen Schneidladungen aufAusbildungsunterlagen als Grundlage. gezeigt, die dem sprengtechnischen Trennen von vorwiegend metallischen Für die Zukunft ist geplant, die verschie- Gegenständen dienen. Anhand von prakdenen Aus- und Weiterbildungen des AZ tischen Beispielen wird auch das eigentliSBV in Sursee auch in verschiedenen Re- che Sprengen geübt. gionen der Schweiz als dezentrale Schulungen durchzuführen. Ebenso sind ver- Eine Gruppe aus verschiedenen Fachperschiedene Sprengausbildungen als sonen hat das Vernichten von unbrauchfirmeninterne Kurse auf Baustellen und baren Sprengmitteln neu definiert und in Werkhöfen vorgesehen. Erfahrene Ausbild- einem von der SUVA umfassenden Dokuner und Experten aus der Bauwirtschaft ment allen Schulungsanbietern zur Verfüund Industrie, die beruflich mit der Spreng- gung gestellt. Je nach Art und Zustand technik eng verbunden sind, helfen die werden die zu vernichtenden Sprengmittel Ausbildungen und Prüfungen möglichst auf speziell vorbereiteten Plätzen vorpraxisbezogen zu gestalten. schriftsgemäss verbrannt oder gesprengt.
für die Durchführung von Sprengausbildungen. Die geografische Lage ist zentral, das «Sonnsitli» selbst aber weit weg von bewohntem Gebiet. Die Infrastruktur mit einem gut eingerichteten Schulraum und den teilweise gedeckten Unterständen vor Ort ist ideal für die theoretische und praktische Ausbildung. Der Übungsplatz erfüllt alle geforderten Sicherheitsmassnahmen. Die neuartige Durchführung der verschiedenen Aus- und Weiterbildungen überzeugt die Verantwortlichen aus den beteiligten Ämtern und Organisationen. Sie eignet sich für Ausweisinhaber mit mehr oder weniger eigner Sprengerfahrung. Montierte Schneidladung auf einer 10 mm dicken Metallplatte
Auf dem eigenen Sprenggelände des AZ SBV, dem Sonnsitli in Zell/LU, werden ne-
Das eigene Sprenggelände des AZ SBV eignet sich aus verschieden Gründen sehr gut
Bündeltechnik im Sprengvortrieb mit Schlauchzünder und Sprengschnur
Vorbereiten des Brandplatzes zum Verbrennen von unbrauchbar gewordenem Sprengstoff, im Hintergrund der gedeckte Arbeitsplatz für die Arbeitsvorbereitung
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Bildung
Text und Fotos: Bauschule Aarau
Diplomfeier an der Schweizerischen Bauschule Aarau vom 4. April 2012 Mit gegen 600 Personen war die Aula der Schweizerischen Bauschule Aarau am 4. April 2012 bis auf den letzten Platz besetzt. Die Direktorin Erina Guzzi begrüsste zuerst die Diplomandinnen und Diplomanden und gratulierte ihnen herzlich zum «hart verdienten» Titel dipl. Technikerin/dipl. Techniker HF und zum Label Bauführerin/Bauführer SBA oder Bauplanerin/Bauplaner SBA. Anschliessend begrüsste sie auch die zahlreich erschienenen Gäste und Familienangehörigen, die mit ihrem Kommen ihre Wertschätzung gegenüber den Diplomandinnen und Diplomanden sowie auch gegenüber der Schweizerischen Bauschule Aarau erwiesen. Die Direktorin liess sich in ihrer Ansprache vom Thema des Gastredners Dr. Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich, inspirieren und suchte nach Parallelen zwischen Mensch und Tier. Dabei stiess sie auf die Theorie des «dreieinigen Gehirns» des Hirnforschers MacLean, der einen menschlichen Hirnteil als «Reptiliengehirn» bezeichnete neben dem «limbischen System» und dem «Neokortex». In der Folge sprach Erina Guzzi über die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Hirnteilen und deren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten und Empfinden. So könne es vorkommen, dass bei negativen Reizen das Reptiliengehirn das Denkhirn (Neokortex) ausschalte und wir uns wie Krokodile verhielten, was wir möglichst vermeiden sollten. Sie ermunterte die Diplomandinnen und Diplomanden darum zuversichtlich und mit emotionaler Kompetenz durch das Leben zu gehen. Regierungsrat Alex Hürzeler, Bildungsdirektor, liess es sich nicht nehmen, bereits Aula der Bauschule mit 600 Gästen
zum dritten Mal der Bauschule die Reverenz zu erweisen und die Grussbotschaft der Aargauer Regierung persönlich zu überbringen. Er bedankte sich bei den Diplomandinnen und Diplomanden für ihren Einsatz und für ihr Durchhaltevermögen. Er sei überzeugt, dass sie dafür mit interessanten Aufgabenstellungen, grosser Wertschätzung und mit überdurchschnittlichen Karrieremöglichkeiten belohnt würden. «Sie haben Ihren Horizont beruflich sowie persönlich erweitert und sind als topqualifizierte einheimische Baufachleute wichtig für Ihre Kantone und für Ihre Arbeitgeber. Sie sind die zentrale Drehscheibe zwischen Bauherrschaft und Bauprojekt. Dabei sind nicht nur das Fachwissen, sondern auch die Menschenkenntnis und das kommunikative Flair wichtig.» Im Weiteren zitierte Hürzeler folgenden Spruch aus dem Büchlein «Vom Bauen» des Architekten Wolfgang Frey: «Das Bewusstsein, durch das Handeln in den Lauf der Dinge einzugreifen, ist we-
sentlich für die Prägung der Menschen. Wenn die dadurch spürbare Verantwortung zu Verbindlichkeit und Verlässlichkeit führt, dann ist es gut.» Verbindlichkeit und Verlässlichkeit seien grundlegende Werte, um Vertrauen zu schaffen und Vertrauen brauche es beim Bauen! Zum Schluss dankte er der Direktorin, den Dozierenden und den Mitarbeitern für ihr Engagement und den Anwesenden für die Unterstützung der Diplomandinnen und Diplomanden während der Ausbildung. Der Gastreferent Dr. Alex Rübel beglückwünschte die Diplomandinnen und Diplomanden zu ihrer grossartigen Leistung während der letzten drei Jahre mit folgenden Worten: «Sie haben Ihre Gene genutzt, eine Riesenleistung erbracht und sind jetzt bereit für die Zukunft!» Anschliessend nannte der Naturwissenschaftler einige Beispiele von enormen Leistungen aus der Tierwelt, die letztlich auch wir Menschen erbringen müssten. Er erwähnte die erstaunliche Flugleistung des Albatros, der jedes Jahr einmal um die Erde fliegt oder den Gepard, bei dem sich die Leistung auf eine ganz kurze Zeit konzentriert. In dieser kurzen Zeit müsse er alle seine Kräfte sammeln, einen Entscheid fällen, ob sich die Jagd lohne oder nicht, und zuschlagen. Er erreiche auf seiner Jagd über 70km/h. Aber von 13 Jagden wäre nur eine erfolgreich, daran müssten wir uns auch erinnern. Unterstützt von wunderschönen Tierbildern stellte der Zoodirektor spannende, witzige und geistreiche Vergleiche an zwischen Tier und Mensch. Schliesslich wünschte Herr Dr. Rübel den Diplomandinnen und Diplomanden die Ausdauer der Biber, die ihr Leben lang an ihrem Haus bzw. Damm bauen würden, empfahl ihnen aber «nicht ganz Biber zu werden» und ab und zu Pausen einzuschalten. Zum Schluss forderte er die Diplomandinnen und Diplomanden auf: «Geniessen Sie zuerst die geernteten Lorbeeren Ihres Diploms, doch bald gilt es, die nächsten Schritte Ihres neuen Lebens in Angriff zu nehmen.»
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Im Anschluss daran überreichten die jeweiligen Klassenlehrer den 128 Diplomandinnen und Diplomanden ihre wohlverdienten Diplome und Zeugnisse. Zusammen mit Herrn André Crelier, dem Präsidenten der Schulkommission der Bauschule, durfte die Direktorin neun Absolventinnen und Absolventen der verschiedenen Ausbildungsgänge für besondere Leistungen auszeichnen, davon zwei aus dem Nachdiplom-Studiengang, welche eine Diplomarbeit mit der Note 6 geschrieben hatten. Herr Markus Sennerich als Vertreter der ODEC Region Nordwestschweiz durfte zum Schluss der Bauplanerin und dem Bauführer mit dem besten Diplom eine Auszeichnung überreichen: beide erzielten die Note 5.46. Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom Duo Gabriela & Jack. Die Direktorin verabschiedete die Diplomandinnen und Diplomanden mit einem lachenden und einem weinenden Auge und lud alle zu einem vom Verein der ehemaligen Bauschüler spendierten Apéro ein. Ganz zum Schluss überraschte André Maumary, Mitglied der Schulleitung, die Direktorin Erina Guzzi mit einem riesigen Blumenstrauss und dankte ihr im Namen des Schulleiterkollegiums für ihr Engagement und die bravouröse Leitung der Schule. Die Direktorin gab den Dank weiter an ihre Schulleitungskollegen Heinrich Bösch, Denis Fischer, Alfred Kölliker und André Maumary, an die Lehrerschaft, an das Sekretariat und den Hausdienst. Auszeichnung der besten Diplomanden
Bauführung Hochbau, Klasse B5/6A mit Klassenlehrer Herr Daniel Obrist
Bauführung Holzbau, Klasse B5/6H mit Klassenlehrer Herr Markus Affentranger
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Mike Rufinatscha, Sektion Prättigau-Davos
BAUKADER SCHWEIZ CADRES DE LA CONSTRUCTION SUISSE QUADRI DELL’ EDILIZIA SVIZZERA CADERS DA CONSTRUCZIUN SVIZRA
Ich bin bei Baukader Schweiz …weil ich während meiner Karriere auf einen starken, attraktiven Bildungspartner angewiesen bin. jetzt anmelden! www.baukader.ch
… und jetzt werde ich Baupolier Wir bilden seit langem, erfolgreich Baupoliere aus. Um den Kundenerwartungen besser gerecht zu werden, stellen wir unseren Schulmodus um. Von der einjährigen schulischen Ausbildung wechseln wir auf ein System mit zwei Schulblöcken und einem dazwischenliegenden langen Praktikumssemester im Sommer. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die gesuchten Berufsleute drucken von Ende Oktober bis anfangs Februar die Schulbank. Sie setzen vom Fruhling bis in den Herbst ihre erworbenen Kenntnisse im Betrieb, begleitet durch Projektarbeiten um, und holen sich den Feinschliff zum Baupolier uber den folgenden Winter. Die erworbene Praxis, kombiniert mit der hochstehenden schulischen Bildung, macht unsere Abgänger zu begehrten Kaderpersonen mit Potential. Nach dem schulinternen Diplom, besteht die Möglichkeit das Eidgenössische Diplom zu erwerben. Die vorausgesetzten Fähigkeiten vermitteln wir durch die Einhaltung der im Kaderlehrplan geforderten Kompetenzen. Daruber hinaus unterrichten wir unsere Absolventen in den Bereichen Informatik, Sprache und Kommunikation, aber auch Rechts-, Staats- und Wirtschaftskunde. Schulbeginn 2012 ist am 29. Oktober. Wir freuen uns uber Ihren Besuch auf unserer Homepage www.baukaderschule.ch. Bei Fragen gibt Ihnen unser Schulsekretariat gerne Auskunft. Sollten Sie sich spontan fur eine Weiterbildung bei uns entscheiden, zögern Sie nicht sich anzumelden. baukaderschule bsu ag Bildungszentrum BZU info@baukaderschule.ch Suhrenmattstrasse 48 062 737 90 20 Telefon 5035 Unterentfelden 062 737 90 30 Fax
Verband
Fragen: Etelka Müller und Flurina Schenk
ER D A K BAU ONATS DES M
12 Fragen an Manuel Küchler Manuel Küchler ist 1986 geboren. Nach seiner Lehre zum Tiefbaumaurer, die er 2005 abgeschlossen hat, hat er eine Zusatzlehre als Landschaftsgärtner gemacht. Im Jahr 2007 erlangte er den Fachausweis Gärtner. In den Jahren 2009 und 2011 hat der die Weiterbildungen als Dipl. Bauvorarbeiter Tiefbau und Eidg. Dipl. Baupolier Tiefbau erfolgreich abgeschlossen. Seit 2005 arbeitet er bei der Bürgi AG in Alpnach Dorf, mittlerweile als Baupolier Tiefbau. Seit 2009 ist Manuel Mitglied von Baukader und Mitglied der Sektion Unterwalden. In seiner Freizeit geht er gerne fischen, wandern und reisen.
Würdest du dich gerne weiterbilden? Wenn ja, in welchem Bereich? Momentan kommt für mich keine Weiterbildung in Frage. Ich möchte alles Gelernte umsetzen und vertiefen. Wann läutet bei dir der Wecker? 5.30 Uhr Wie viel Zeit verbringst du täglich auf der Baustelle und/oder im Büro? 10 Stunden auf der Baustelle und täglich eine Stunde Heimarbeit. Was gefällt dir am meisten an deiner Arbeit? Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, man hat jeden Tag eine neue Herausforderung und man ist mit vielen Leuten in Kontakt. Auf welches Bauwerk, an dem du mitgearbeitet hast, bist du stolz? Auf die Servicestrasse Los 3 auf dem Bürgenstock.
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Wie steht die Schweiz deiner Meinung nach in Bezug auf Neubauten im Vergleich mit anderen Ländern? Es ist enorm was momentan gebaut wird. In der der Schweiz wird mit sehr hochwertigen Materialien gebaut. Der Baustandard ist gegenüber dem Ausland qualitativ sehr hochwertig. Welches Gebäude dieser Welt beeindruckt dich? Alle Grossbauten aus Stahlbeton (Hochhäuser, Brücken) beeindrucken mich sehr. Was ist dir neben deiner Arbeit sehr wichtig? Meine Hobbys, meine Freundin und meine sozialen Kontakte.
Wie verbringst du deine Ferien dieses Jahr? Ich werde viel reisen, denn ich bin an vielen verschiedenen Kulturen interessiert. Welche 5 Dinge kommen neben deinen Liebsten mit auf die Insel? Kühlschrank mit kalten Getränken, Radio, Angelrute, Boot und Sackmesser. Wen möchtest du bei einem gemeinsamen Nachtessen schon lange einmal ausfragen? Paris Hilton Hast du einen Wunsch an Baukader? Strebt weiter danach, dass auf dem Bausektor gut ausgebildetes Personal, in allen Kaderstufen, vorhanden ist. Damit wir gegenüber den ausländischen Konkurrenten widerstandsfähig sind.
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Text: Rut Verdegaal Fotos: Urs Schmidli
Sektion Zofingen und Umgebung:
Werksbesichtigung Renggli AG in Schötz LU
Die Sektion Zofingen und Umgebung nahm dies als Gelegenheit, die Firma am 24. April 2012 zu besuchen. Die gut 25 Anwesenden Baukader mit Partnerin erhielten eine fachkundige Führung von Jérôme Pugin, seines Zeichens dipl. Techniker HF Holzbau mit der Funktion technischer Projektberater. Mit umfassendem Wissen über Architektur, Konstruktion und Produktionstechnologie ging Herr Pugin auf dem zweistündigen Rundgang auf die unterschiedlichsten Fragestellungen ein.
erweiterten Werk einen neuen, starken Verbündeten und kombinieren Handwerkskunst mit modernster Technologie. Der Vorfertigungsgrad bei Holzsystembauten wird weiter steigen, und gerade mehrstöckige Grossobjekte werden dank optimierter und automatisierter Produktionsprozesse zunehmend in Holz realisiert werden. Durch die Trennung von Zuschnitt und Elementzusammenbau lässt der neue Produktionsprozess im Hinblick auf Fertigungstiefe und Qualität der Bauteile keine Wünsche offen.
Seit 1923 strebt die Renggli AG stets nach Innovationen im Holzbau. Höhepunkt der bald 90jährigen Firmengeschichte ist die Verdoppelung des Produktionsbetriebs, der mit neuen Hightech-Maschinen und neue logistischen Abläufen besticht. Die gelernten Fachleute bei Renggli erhalten mit dem
Die beiden bisherigen Produktionshallen aus dem Jahre 1995 wurden im Zuge der Erweiterung ebenfalls auf den neusten Stand gebracht. Künftig erledigt das eingespielte Fertigungsteam in diesen Gebäuden ausschliesslich Zuschnitts- und Vorbereitungsarbeiten. In der neuen Halle
werden dann Fertigfabrikate unter optimalen Bedingungen zusammengebaut. Dieser neue Produktionsablauf erinnert an die Fertigungsprozesse in der Autoindustrie: effiziente Einzelschritte, einfache Skalierung der Kapazität, kürzere Fertigungszeiten, höhere Qualität. Die Führung fand in den Abendstunden statt, wo die Produktion bereits Feierabend hatte. Dies machte den Rundgang aber nicht weniger spannend. Für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen war es ein lehrreicher Monatsanlass. Erweiterte Produktionshalle im Minergie-Standard
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In Schötz LU hat die Renggli AG im März eines der leistungsfähigsten Produktionswerke Europas eröffnet. Die bestehenden Werkhallen wurden um die doppelte Grösse im MinergieStandard erweitert, ein ganzer Hightech-Maschinenpark angeschafft und die Logistik umgestellt – ein anspruchsvoller Kraftakt, der nebenbei 30 neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Verband
Text: Richard Calame Rechtsdienst Baukader Schweiz
Hilfe, die Badewanne rinnt! Daniel hat bei Emile Sanitär eine neue Badewanne bestellt. Der Unternehmer führt die Arbeiten am Freitag aus. Am Abend fährt Daniel fürs Wochenende weg. Bei seiner Rückkehr am Sonntagabend steht seine Wohnung unter Wasser; sein Parkettboden ist total ruiniert. Er denkt sofort an den Handwerker von Emile Sanitär, welcher sicher das Anschlussrohr schlecht angezogen hat. Wütend telefoniert er auf die Hotline des Sanitärs. Dieser kommt sofort, bestreitet jedoch während mehreren Tagen jegliche Verantwortung und verlangt die Zahlung seiner Rechnung. Daniel weigert sich. Ist er im Recht? Die Rechte von Daniel Nach Ablieferung des Werkes, d. h. nach Ausführung aller vertraglich abgemachten Arbeiten, muss der Besteller das Werk prüfen, um allfällige Mängel festzustellen. Diese Prüfung muss innert vernünftiger Frist erfolgen und verlangt keine besonderen Kenntnisse. In unserem Fall ist Daniel übers Wochenende weggefahren; er durfte aber annehmen, dass die Arbeit gut gemacht war und dass er die Prüfung bei seiner Rückkehr vornehmen konnte. Stellt der Bauherr einen Mangel fest, hat er den Unternehmer sofort zu benachrichtigen. Es obliegt dem Bauherrn zu beweisen, dass er die Mängelrüge gemacht hat und dies rechtzeitig. Es obliegt jedoch dem Unternehmer, das Ausbleiben einer solchen Rüge oder deren Verspätung geltend zu machen. Hier hat Daniel zeitgerecht reagiert und der Sanitär hat nicht bestritten, vom Problem informiert worden zu sein, auch wenn er zunächst seine Verantwortung abgelehnt hat. Nur wenn der Besteller das Werk richtig geprüft und eine gültige Mängelrüge gemacht hat, kann er seine Garantierechte geltend machen. Es sind deren drei. Erstens: Ist das Werk dermassen mangelhaft, dass der Besteller keinen Nutzen mehr daran hat, kann er den Vertrag auflö-
sen. Der Unternehmer muss dann das Werk zurücknehmen und eine allfällige Anzahlungen rückerstatten. Zweitens kann der Bauherr den ausgemachten Preis reduzieren, im Verhältnis zum Minderwert des Werkes. In unserem Fall kann Daniel nicht behaupten, die Badewanne nütze ihm nichts mehr; es ist auch nicht in seinem Interesse einfach den Preis herabzusetzen, denn eine defekte Badewanne bringt ihm nichts. Schliesslich kann der Besteller die Verbesserung des Werkes auf Kosten des Unternehmers verlangen, solang diese Kosten nicht übermässig sind. Er muss dazu dem Unternehmer eine Frist setzen, innert welcher dieser die Reparatur vornehmen muss. Tut der Unternehmer dies nicht, kann der Besteller die Reparaturarbeiten durch einen Dritten ausführen lassen, immer auf Kosten des Unternehmers, oder den Vertrag beenden. Im vorliegenden Fall hat Daniel den Sanitär angerufen, welcher rasch die notwendigen Arbeiten ausgeführt hat. Daniel muss daher den Preis der Badewanne und der dazugehörenden Installationen bezahlen, aber nicht die Reparaturkosten.
Schadenersatz Zusätzlich zu den Garantierechten kann der Besteller vom Unternehmer Schaden-
ersatz verlangen, wenn der Schaden von diesem verursacht wurde. Ausgenommen, Emile Sanitär belegt, dass der Wasserschaden nicht auf eine Fahrlässigkeit seines Installateurs zurückzuführen ist, hat der Unternehmer die Reparaturkosten des Parkettes zu tragen. Glücklicherweise war die Versicherung von Daniel bereit, für diesen Wasserschaden einen vernünftigen Vergleich abzuschliessen.
SIA-Norm 118 (Allgemeine Bedingungen für Bauleistungen) Ist auf den Vertrag zwischen Daniel und Emile Sanitär die SIA-Norm 118 anwendbar, so unterscheidet sich die Ausübung der Garantierechte von Daniel in zwei wichtigen Punkten. Daniel muss zuerst dem Sanitär eine vernünftige Frist zur Ausführung der Reparaturarbeiten setzen, ansonsten er seine Rechte verliert. Daniel hat zudem eine Frist von zwei Jahren, innert welcher er die Mängelrüge machen kann. Im vorliegenden Fall ist klar, weshalb er sofort reagiert hat!
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Jobs
Bau-Stellen Stelleninserate hier Als Passivmitglied sind Stelleninserate sowohl im Internet als auch im BAUKADER-Fachmagazin gratis. Für Weitere Aukünfte: E-Mail: info@baukader.ch Tel. 062/205 55 06 Fax 062/205 55 01
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Jobs
Die Rofra Holding AG ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Aesch BL, welches ursprünglich im Jahr 1963 als Rofra Bau AG gegründet und im Laufe der Jahre schrittweise gewachsen ist. Heute zählt die Rofra-Gruppe rund 200 Mitarbeitende und deckt fast alle Bereiche der Baubranche ab. Das stärkste Standbein der Rofra Gruppe ist dabei die Rofra Bau AG. Dieses Unternehmen steht für Quali-tät und Zuverlässigkeit im Hoch- und Tiefbau sowie im Kundenbau. Unsere Messlatte ist die Zufriedenheit der Kundschaft und wer Rofra-Baustellen sieht, weiss, dass Rofra Qualität produziert.
Zur Verstärkung unserer technischen Abteilung suchen wir eine unternehmerisch denkende und handelnde Persönlichkeit (m/w) als
Technischen Leiter Mitglied der Geschäftsleitung Als Technischer Leiter sind Sie einerseits verantwortlich für die technische Führung der Rofra Bau AG. Sie unterstützen und beraten die Geschäftsführung in Planung und Ausrichtung der technischen Betriebsfüh-rung. Für unsere Bauführer sind Sie der erste Ansprechpartner bei technischen Fragen. Neben den fachli-chen Kenntnissen bringen Sie in dieser Position auch Ihre Führungskompetenz und Teamfähigkeit ein. So arbeiten Sie mit einem Team aus direktunterstellten Spartenleitern und Bauführern zusammen. Für die Besetzung dieser Schlüsselposition suchen wir einen ausgebildeten Baumeister, Bauingenieur oder Bauführer, der bereits Erfahrung in der technischen Betriebsführung vorweisen kann. Ihre zielgerichtete Arbeitsweise und Ihre Entscheidungsfähigkeit zeichnen Sie ebenso aus, wie Ihr Kostenbewusstsein und Ihre Teamfähigkeit. Wir bieten Ihnen eine spannende und vielseitige Aufgabe in einem dynamischen und teamorientierten Arbeitsklima. Frau Maria Vogt von der Rofra Bau AG freut sich auf Ihre Bewerbung und steht Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung. Rofra Bau AG Weidenring 37 4147 Aesch Telefon 061 756 94 82 www.rofrabaut.ch
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Taschenbuch für NEU sem Bauführer und Poliere mitsckhoestnbeunchlo -App!
Hoch-, Tief- und Verkehrswegebau
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Verband
Kalender Veranstaltungen vom 1.6. – 15.7.2012 Bern Bern 1.–2.6.12 Sektionsreise Seeland 24.6.12 Kartfahren mit anschliessendem Bräteln in einem Waldhaus im Seeland Solothurn 23.06.12 Minigolf mit anschliessemdem Bräteln Thun und Umgebung 15.6.12 18.30 Uhr 3. Monatsversammlung, Beton-Manufaktur CREABETON, Einigen Emmental Oberaargau 17.6.12 10.00 Uhr Brunch auf dem Bauernhof mit der Familie Deutschfreiburg 1.–2.6.12 Reise nach Weissenhorn, Besichtigung PERI-Werke Interlaken-Oberhasli 21.–24.6.12 Reise nach Carrara in die Marmorbrüche
Zentralschweiz/Tessin Luzern 8.6.12 Exkursion, Werkbesichtigung Dosteba, Bachenbülach 21.6.12 Vorstandssitzung Zug 23.6.12 Besichtigung Höllloch Muotathal Schwyz und Umgebung 6.–10.6.12 Sektionsreise Dublin 28.6.12 Monatshöck, Restaurant Hofmatt, Schwyz Uri 21.6.12 Spiel- und Sportabend Unterwalden 14.6.12 20.00 Uhr Vortrag «Tierwelt der Antarktis», Restaurant Schlüssel, Alpnach
Nordwestschweiz Basel-Bauführer und Poliere 2.6.12 Regionalanlass Nordwestschweiz 22.6.12 Grillplausch Clubhaus, Basler Pontoniere Brugg-Baden 2.6.12 Regionalanlass Nordwestschweiz Liestal und Umgebung 2.6.12 Regionalanlass Nordwestschweiz Aarau-Freiamt 2.6.12 Regionalanlass Nordwestschweiz 3.6.12 10.00 Uhr Brunch auf dem Bauernhof
Zofingen und Umg. 13.6.12 Besichtigung Autobahn A1, Lenzburg-Birrfeld, Neubau Bünztalviadukt Olten 2.6.12 Regionalanlass Besichtigung, Holzbau Renggli, Schötz Fricktal 2.6.12 Regionalanlass Nordwestschweiz 22.6.12 Monatsversammlung, Restaurant Rössli, Eiken
40 Jahre Mitgliedschaft Emmental - Oberaargau Heinrich Achermann, 4900 Langenthal Zug Walter Schaffhauser, 6312 Steinhausen Zürich Hanspeter Violetti, 8910 Affoltern a. A. Frauenfeld Walter Stehli, 8580 Amriswil
Zürich/Schaffhausen Zürich 16.6.12 Verbandskonferenz
Gratulationen
21.6.12 Sektionsausflug Zürcher Oberland 23.6.12 Neumitgliedertag, Exkursion Wassersport, Grill, Zürichsee Schaffhausen 29.6.12 19.00 Uhr Monatsversammlung mit Grillplausch, Besichtigung Modelleisenbahn, Benken Limmattal 15.6.12 20.15 Uhr Monatsversammlung mit Vortrag Firma Mökah «Kanalwerterhalt», Restaurant Ochsen, Dietikon
zum 91. Geburtstag Ernst Parietti, 30.6.1921, 6482 Gurtnellen | Luzern
Ostschweiz St.Gallen-Appenzell 14.6.12 Seniorenausflug, Besichtigung des Hagerbachstollens und der Firma Flumroc 23.6.12 Sektionsreise mit Begleitung ins Allgäu Weinfelden 23.6.12 Besichtigung Flughafen Zürich Chur 1.6.12 Monatsversammlung mit Minigolfturnier, Bonaduz Wil 14.6.12 Pensionäranlass Region Ost 16.6.12 Baustellenbesichtigung Umfahrung Arbon Rheintal 29.6.12 Sektionsabend, Wanderung Äscher Frauenfeld 14.6.12 Pensionäranlass 30.6.12 Jubiläumsanlass 50 Jahre Sektion Frauenfeld
Jubiläen Juni 2012 50 Jahre Mitgliedschaft Thun und Umgebung Italo Petruzzi, 3652 Hilterfingen Luzern Walter Felber, 6210 Sursee
zum 87. Geburtstag Max Plüss, 12.6.1925, 8047 Zürich | Zürich zum 86. Geburtstag Gottfried Gisler, 2.6.1926, 6463 Bürglen | Basel Bauführer u. Poliere Bruno Sperandio, 12.6.1926, 6362 Stansstad | Luzern Alois Johann Zumstein, 9.6.1926, 6078 Lungern | Unterwalden zum 85. Geburtstag Alfonso Testorelli, 26.6.1927, 6005 Luzern | Luzern Gottlieb Schönbächler, 7.6.1927, 8037 Zürich | Zürich
zum 78. Geburtstag Josef Sommerhalder, 30.6.1934, 6232 Geuensee | Zofingen u. Umg. zum 77. Geburtstag Karl Romer, 28.6.1935, 8752 Näfels | Glarnerland Ernst Meyer, 20.6.1935, 9400 Rorschach | Rorschach u. Oberthurgau Albert Blochinger, 7.6.1935, 8580 Amriswil | Weinfelden zum 76. Geburtstag Louis Widmer. 29.6.1936, 8532 Warth | Frauenfeld Paul Egli, 20.6.1936, 3512 Walkringen | Thun u. Umg. zum 75. Geburtstag Hans Hirschi, 1.6.1937, 3416 Affoltern | EmmentalOberaargau zum 70. Geburtstag Niklaus Bachmann, 24.6.1942, 9500 Wil | Wil
Mutationen Eintritte Herzlich willkommen Interlaken-Oberhasli René Zobrist, 3855 Brienz Unterwalden Christian Spichtig 6055 Alpnach Dorf Zürich Nijazi Arifi, 8951 Fahrweid Damian Caputo, 8055 Zürich
Hermann Mächler, 13.6.1927, 8854 Siebnen | Zürichsee
Joaquim Ferreira Leite 8953 Dietikon
zum 84. Geburtstag August Grob, 14.6.1928, 9015 St. Gallen | St. Gallen-Appenzell
Rocco Specchio, 8800 Thalwil Toggenburg Ondrej Psenko, 9640 Wattwil Wil Ramon Buff, 9322 Egnach Prättigau-Davos Ambrosi Hoffmann 7260 Davos Dorf
zum 82. Geburtstag Emil Kern, 12.6.1930, 8051 Zürich | Zürich Georg Schriber, 5.6.1930, 8810 Horgen | Zürichsee zum 81. Geburtstag Alois Forster, 5.6.31, 4052 Basel | Basel Bauführer u. Poliere Fritz Luginbühl, 7.6.1931, 4316 Hellikon | Liestal u. Umgebung Josef Bachmayer, 4.6.1931, 6208 Oberkirch | Luzern
Erwin Walker, 7302 Landquartl
Todesfälle Deutschfreiburg 24.04.2012 Peter Wuillemin 3280 Murten (*8.12.1964) St.Gallen-Appenzell 11.05.2012 Guerino Campi 9320 Arbon (*4.4.1918)
zum 80. Geburtstag Adolf Marcolin, 2.6.1932, 8545 Rickenbach-Sulz | Winterthur Hans Schawalder, 17.6.1932, 8810 Horgen | Zürichsee zum 79. Geburtstag Hans Hanselmann, 7.6.1933, 9100 Herisau | St. Gallen-Appenzell
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Vorschau
Schwerpunkt der nächsten Ausgabe: «Nachhaltigkeit». Erscheint am 5. Juli 2012.
Impressum Herausgeber Baukader Schweiz Mühlegasse 10 Postfach, 4603 Olten Tel. 062/205 55 00 Fax 062/205 55 01 www.baukader.ch Druck Druckerei Dietschi AG, Olten
Rätsel Der Preis: Reka-Checks im Wert von Fr. 100.– zur Verfügung gestellt von Reka (Reka-Checks, das ideale Zahlungsmittel für Freizeit und Ferien)
Auflage 5100 beglaubigte Ex. Grossauflagen gemäss Mediadaten Erscheint 11 x jährlich anfangs Monat Abonnement Für Mitglieder (Aktiv- und Passiv) im Jahresbeitrag inbegriffen. Für Nicht-Mitglieder Fr. 55.–/Jahr. Redaktion Flurina Schenk flurina.schenk@baukader.ch Tel. 062 205 55 00 Inserate Beratung und Verkauf Andreas Benz Print Promotion Route de la Rotte 5 1787 Mur VD Tel: 026 673 25 20 Fax: 026 673 25 19 andreas.benz@printpromotion.ch www.printpromotion.ch Redaktionsschluss 1 Monat vor Erscheinen Inserateschluss 10. des Vormonats Layout Grafikatelier René Meier, Olten www.grafikmeier.ch info@grafikmeier.ch Titelbild Andrea Helbling Arazebra /Tiefbauamt Stadt Zürich
Lösungswort: Das Lösungswort bis jeweils am 20. des Monats einsenden an: Baukader Schweiz, Kennwort Kreuzworträtsel, Mühlegasse 10, 4600 Olten oder via E-mail: info@baukader.ch Wir bitten Sie, auch die Absenderadresse zu vermerken.
männGünstliches ling, BorstenLiebling tier
O E L E N
N E I G E
schweiz. Mathematiker (Leonhard)
von Wasser umgebenes Land
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necken, aufziehen (ugs.)
1 laut jammern, schimpfen (ugs.)
10 Baby, Säugling (franz.)
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bezeichnen; taufen
Spiel-, Wettkampfklasse
Ansammlung kleiner runder Steine
Schottenrock
G A Y B E E N
Auflösung: Rätsel aus «Baukader» Nr. 5/2012 Lösungswort: MAUERKRONE
Kammer des Parlaments (USA)
Spiesser, amusischer Mensch die erste Frau (A. T.)
4 A R K NO R Z S T A B E L I O I B E A T MU K E N B A E R T I P L O K T E E S T U R I OM
Ansturm auf etwas Begehrtes (englisch)
8
6
2
wörtlich wiedergeben, anführen
Erdloch
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dehnen; straffen
Der Gewinner Von Rut Verdegaal ermittelt: Stefan Howald 3054 Schüpfen 1
Wir gratulieren dem glücklichen Gewinner!
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Gutachter; Berichterstatter
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FACH- UND VERBANDSZEITSCHRIFT
02 La marque power «Cadres de la Construction Suisse» 03 Attention la baignoire coule!
WWW.BAUKADER.CH
BULLETIN SPÉCIALISÉ DE LA FÉDÉRATION
CONSTRUCTION
CADRES DE LA
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04 Bienvenu chez Cadres de la Construction Suisse à Lausanne!
Accent: Construction routière
La foire professionnelle de la branche verte 27.–29.6.2012, Oeschenberg 3425 Koppingen, www. oega.ch
Notre conférence de fédération aura lieu cette année le samedi 16 juin 2012 au restaurant Rössli à Rothrist.
Bitte wenden!
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Edit orial
La marque power «Cadres de la Construction Suisse» Chers cadres de la construction, Cadres de la Construction Suisse, dynamique depuis 100 ans! La marque vit. La stratégie Regatta 2020 va permettre de peaufiner la marque power «Cadres de la Construction Suisse» et de consolider son positionnement dans l’industrie suisse du bâtiment. Les experts en marques parlent de la personnalité d’une marque. Cadres de la Construction a-t-elle réellement la sienne? Depuis toujours, les marques exercent un grand pouvoir d’attraction sur les consommateurs et consommatrices. La marque Apple en est l’exemple par excellence. Pour être les premiers à mettre la main sur un nouveau produit, les clients Apple sont prêts à dormir durant des nuits entières devant la porte fermée d’un magasin. Harley Davidson compte même des accros prêts à se faire tatouer le logo de la marque sur la peau. Grâce à une gamme de services d’un haut niveau qualitatif, édifiée au fil des décennies, la marque power «Cadres de la Construction Suisse» jouit aujourd’hui déjà d’une confiance inconditionnelle. La vitesse à laquelle est partie la 27ème édition du manuel en allemand pour les chefs de chantiers et contremaîtres illustre à merveille ce climat de confiance : 1000 livres de poche ont été vendus en moins de 6 mois aux clients et membres. Cela représente 35% du tirage total. Vision 2020: Cadres de la Construction Suisse peut-elle atteindre une fidélité à la marque aussi notable qu’Harley Davidson ou Apple? Visant le but de consolider le profil de la marque «Cadres de la Construction Suisse», la Regatta 2020 nous conduit sur la bonne voie. J'imagine qu'en 2020, chaque membre répondra présent avec une grande estime de soi et une profonde fierté professionnelle et informera ses collègues et supérieurs sur son adhésion à Cadres de la Construction Suisse. Par ailleurs, de formidables castings shows seront organisés pour recruter de nouveaux membres. La marque power «Cadres de la Construction Suisse» s’est fixée en 2020 une mission claire et compréhensible qui sera mise à profit positivement, avec une plus-value évidente. Cultivons la marque «Cadres de la Construction Suisse» à tous les niveaux! Cela en vaut la peine. Ne laissons pas notre marque se dépourvoir de profil et devenir remplaçable. En tant qu’organisation prestataire de services pour les cadres de la construction suisse, la culture de la marque se déploie par nos membres et par la communication vers l’extérieur. Continuons à chérir et soigner avec passion cette plante centenaire. Une croissance quantitative modérée, combinée avec un éventail professionnel de prestations de services adéquates, assurent l’avenir de la marque power «Cadres de la Construction Suisse». Votre Rut Verdegaal Responsable du marketing et de la communication
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Texte: Richard Calame, avocat
Attention, la baignoire coule! Daniel a commandé l'installation d'une nouvelle baignoire à Emile Sanitaire. L'entrepreneur fait les travaux vendredi. Le soir, Daniel part en week-end. A son retour dimanche soir, il constate une inondation; son magnifique parquet en chêne massif est ruiné. Il pense immédiatement que l'ouvrier d'Emile Sanitaire a dû mal serrer un tuyau de raccordement. Furieux, il téléphone à la hotline du sanitaire. L'entrepreneur intervient, mais conteste pendant plusieurs jours toute responsabilité et réclame paiement de sa facture. Daniel refuse. A-t-il le droit de le faire, et si oui, comment doit-il agir pour être dans son droit ? Les droits de Daniel Une fois l'ouvrage livré, c'est-à-dire lorsque les travaux prévus par le contrat sont terminés, le maître doit vérifier l'ouvrage pour constater d'éventuels défauts. Cet examen doit se faire dans un délai raisonnable et avec l'attention d'un connaisseur moyen. En l'occurrence, Daniel est parti en weekend, mais on doit admettre qu'il était en droit de penser que le travail était a priori bien fait et qu'il pouvait vérifier l'ouvrage encore à son retour. Si le maître constate un défaut, il doit rapidement en aviser l'entrepreneur. C'est au maître de prouver qu'il a fait ce signalement à temps, mais c'est à l'entrepreneur d'invoquer l'absence d'un tel avis ou sa tardiveté. En l'espèce, Daniel a réagi à temps et le sanitaire n'a pas contesté avoir été avisé du problème, même s'il conteste, dans un premier temps, que son entreprise en serait responsable. C'est seulement si le maître a bien vérifié l'ouvrage et donné l'avis des défauts correctement qu'il peut exercer ses droits de garantie, qui sont au nombre de trois. Premièrement, lorsque l'ouvrage est trop défectueux et que le maître n'en a aucun usage, ce dernier peut mettre fin au contrat.
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L'entrepreneur doit alors reprendre l'ouvrage et restituer les acomptes éventuellement reçus. Deuxièmement, le maître peut réduire le prix convenu, en proportion de la moinsvalue de l'ouvrage. Dans notre cas, manifestement, Daniel ne peut pas dire que la baignoire ne lui servirait plus à rien; rien ne lui sert non plus de simplement réduire le prix de l'ouvrage, car une baignoire défectueuse lui est sans utilité. Enfin, le maître peut exiger la réparation de l'ouvrage, aux frais de l'entrepreneur tant que les coûts de cette réparation ne sont pas excessifs. Il doit pour cela fixer un délai à l'entrepreneur, qui doit s'exécuter. A défaut, le maître peut faire faire ces travaux de réparation par un tiers, toujours aux frais de l'entrepreneur, ou mettre fin au contrat. En l'occurrence, Daniel a interpellé Emile Sanitaire, qui est intervenu rapidement pour faire les travaux sanitaires nécessaires. Daniel devra payer le prix de la baignoire et des installations qui vont avec, mais pas de la réparation.
Dommages-intérêts En sus des droits liés à la garantie, le maître peut obtenir des dommages-intérêts si les
dégâts causés sont de la faute de l'entrepreneur. Donc, à moins qu'Emile Sanitaire prouve que le dégât d'eau n'est pas dû à la négligence de son ouvrier, l'entrepreneur devra payer la réparation du parquet de Daniel. Heureusement pour Emile Sanitaire, l'assurance dégâts eau de Daniel a été d'accord de trouver un arrangement avantageux.
Norme SIA-118: Conditions générales pour l'exécution des travaux de construction Si le contrat entre Daniel et Emile Sanitaire repose sur la Norme SIA-118, l'exercice des droits de garantie de Daniel est différent sur deux points, importants. Daniel doit impérativement et d'abord octroyer un délai raisonnable à Emile Sanitaire pour faire la réparation, sinon, il perd ses droits. Daniel dispose aussi d'un délai de deux ans après la vérification de l'ouvrage pour annoncer des défauts; en l'occurrence, on comprend qu'il ait réagi sans attendre
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Franç ais
Texte: Nina Zysset et Blaise Clerc Images: SRL
Bienvenu chez Cadres de la Construction Suisse à Lausanne! Le SRL, Secretariat Romand à Lausanne, représentant de la SSE Société Suisse des Entrepreneurs, est maintenant aussi votre succursale pour la Romandie. En tant que Cadres de la Construction Suisse nous vous proposons de nombreux avantages solides, dépassant de loin notre engagement en faveur de la formation continue et des conditions de travail loyales. Vous en bénéficiez!
standards, présents sur tous les chantiers et utilisés par tous les professionnels de la construction. Les membres profitent de tarifs préférentiels à l’achat de nos publications.
Formation et formation continue Nous vous offrons les prestations suivantes dès maintenant: n Conventions collectives de travail n Réseau d’information n Littérature spécialisée n Formation et formation continue n Offres spéciales n Assistance
Conventions collectives de travail Cadres de la Construction Suisse participe à l’élaboration de conventions collectives de travail et d’accords pour les cadres et défend les intérêts de ses membres dans les négociations salariales.
Précieux réseau d’information absolument gratuit Grâce à la revue spécialisée de la fédération CADRES DE LA CONSTRUCTION, au site Internet et aux informations issues du service administratif, vous êtes constamment informés sur les tendances et les nouveautés. Profitez également de ce réseau d’informations de l’ensemble des Cadres de la Construction Suisse dans les régions et sections. Chaque membre de Cadres de la Construction Suisse reçoit la revue officielle de la fédération qui traite aussi bien de sujets spécifiques que de thèmes propres à la fédération.
Littérature spécialisée à des conditions préférentielles Les éditions de Cadres de la Construction Suisse sont connues pour leurs ouvrages
chômage et de toute autre situation d’urgence de nature sociale. Parlez-en à votre entourage, à vos connaissances Cadres, qu’eux aussi puissent profiter des nombreux avantages et prestations proposées par Cadre Suisse de la Construction.
Cadres de la Construction Suisse travaille en collaboration avec des partenaires important afin d’offrir à ses membres une formation à des fins professionnelles, axée sur la branche. Cadres de la Construction Suisse s’applique tout particulièrement à encourager la formation et la formation continue. L’organisation participe aux examens fédéraux de contremaître du bâtiment, des routes et des constructions en bois ainsi qu’à l’examen professionnel supérieur pour chefs de chantier (bâtiments et travaux publics).
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Devenez membre !
Vous bénéficiez de conditions spéciales auprès des partenaires de Cadres de la Construction Suisse, dans les domaines de la prévoyance, la santé, la protection juridique élargie, l’assurance pour véhicules et mobilière et les transports publics. Ces partenariats vous permettent, à vous et à votre famille, de réaliser des économies non-négligeables:
Nous nous réjouissons de notre future collaboration avec vous et nous nous ferons un plaisir de répondre à vos questions par les moyens ci-dessous.
Caisse maladie SWICA, Sanitas Assurance de protection juridique et ménage Protekta Caisse suisse de voyage Reka Albert Reichmuth AG, vins
Tél: 021 – 641 43 35 E-Mail: info-romandie@baukader.ch
Assistance en cas de nécessité et autres situations! Lors d’une situation difficile, vous êtes appuyé par un réseau puissant qui vous offre un appui financier en cas d’invalidité, de
Cadre Suisse de la Construction Av. de Savoie 10 Case postale 1376 1001 Lausanne
Heures d’ouvertures: Lundi au Jeudi 08:00 à 12:00 13:30 à 17:00 Vendredi
08:00 à 12:00 13:30 à 16:00
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Vos interlocuteurs sont :
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M. Blaise Clerc Politique patronale Défense des intérêts des membres Directeur du SRL Vice-directeur SSE
M. Christophe Estermann Responsable du Bureau de sécurité au travail BST: Protection de la santé, sécurité au travail Conseils aux entreprises Développement durable et environnement
M. Fabrice Favre Responsable du département technique et économie T+E Marchés publics, soumissions, normalisation, documentations Conseils aux entreprises
M. Alexandre Schwager Responsable de la politique de formation professionnelle Formation de base, perfectionnement et formation continue Formation professionnelle supérieure
Mme Nina Zysset Secrétaire SRL Cadre suisse de la construction
FACH- UND VERBANDSZEITSCHRIFT