Fachmagazin BAUKADER 05/2020

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BAUKADER 5 | 2020  01

Ausgabe

5 |2020 FACH- UND VERBANDSZEITSCHRIFT

Tournez le magazine, s'il vous plaît.

06 Schwerpunkt:

DIGITALISIERUNG

Digitales Lernen an Schweizer Bauschulen So funktioniert der Online-Unterricht

20 Baustelle des Monats JUFA Hotel Savognin: «Die Baustelle befindet sich Inhouse»


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Editorial //

BAUKADER 5 | 2020  03

Erfolg durch

DIGITALE GELASSENHEIT Die stetige Weiterentwicklung neuer Technologien ist ein zentraler Treiber für die Art und Weise, wie wir heute in der Schweiz leben und arbeiten. Die digitale Transformation hat alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft erfasst und zwingt so auch Bauunternehmen und deren Mitarbeiter/Innen, sich mit dem Megatrend Digitalisierung zu befassen. Die praktische Anwendung der Digitalisierung bietet allen Disziplinen im Bauhauptgewerbe unzählige Chancen, die Produktivität zu steigern, sich über neue Plattformen zu organisieren oder entsprechende Daten, wie beispielsweise Stundenrapportierungen, digital zu erfassen. Mit der Digitalisierung ist es aber wie mit jeder tiefgreifenden Veränderung. Es gibt auf der einen Seite die Gläubiger und auf der anderen Seite die Zweifler. Die Gläubiger sehen in der Digitalisierung die Lösung aller Probleme im Bau. Die Zweifler sehen in der Digitalisierung einen Trend, der auf der Baustelle gar nicht sinnvoll umsetzbar ist. Den Zweiflern sei aber gesagt, dass viele Bauunternehmen längst damit begonnen haben, sich digital zu transformieren. So wird BIM, als Treiber der Digitalisierung im Bauwesen je länger je mehr ein kritischer Erfolgsfaktor, um erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen. Die Mitarbeiter/Innen müssen bei der Transformation daher aktiv gefördert werden – diese aber auch proaktiv fordern. Nüchtern betrachtet ist die Digitalisierung aber nichts Neues. Sie hat vor Jahrzehnten in den 60-er Jahren begonnen und wird uns noch lange beschäftigen. Mein Rat daher: Bleiben Sie gelassen, informieren Sie sich proaktiv und nehmen Sie sicherlich nicht alles für bare Münze. Das war schon immer der beste Umgang mit einer sich verändernden Welt.

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Inhalt //

BAUKADER 5 | 2020  05

BAUSTELLE des Monats

Schwerpunkt:

DIGITALISIERUNG

06

20 RECHTSECKE

BAUK ADER des Monats

22

28

SCHWERPUNKT

BAUSTELLE DES MONATS

06 Digitales Lernen an Schweizer Bauschulen

20 JUFA Hotel Savognin: «Die Baustelle befindet sich Inhouse»

08 Virtual Reality für jedermann

PRODUKTE 10 Sanierung im Strassenbau 13 HGC goes digital

GESUNDHEIT 14 Man ist, was man isst

BILDUNG 17 Attraktive Kurse von Baukader Schweiz 18 Vom vermassten Bauplan zur digitalen 3D-Modellgeometrie

BAUKADER DES MONATS 22 Kurzinterview mit dem Baukader des Monats Serge Blaser

VERBAND 24 Corona-Höchstleistungen auf dem Bau 26 Infoflash 28 Rechtsecke 30 Kalender 31 Vorschau | Rätsel

JOBS 29 Bau-Stellen


06  BAUKADER 5 | 2020

// Schwerpunkt

Schwerpunkt:

DIGITALISIE

RUNG

Digitales Lernen an Schweizer Bauschulen Nach der Schulschliessung vom 13. März haben Schweizer Bauschulen den Unterricht neu organisiert und teilweise auf Online-Learning umgestellt. Wo man den Schritt gewagt hat, ist man positiv überrascht worden. Der digitale Unterricht funktioniert viel besser als man erwartet hatte.

Text: Anita Bucher / Fotos: zvg

«Innert 10 Tagen haben wir unseren gesamten Schulbetrieb auf E-Learning umgestellt», erzählt Rolf Kümin, Schulleiter bei den IBZ Schulen, nicht ohne Stolz. «Schon lange wollten wir uns digital weiterentwickeln. Normalweise hätte man jetzt zuerst ein Projekt gemacht und dann unter Laborbedingungen mit vielleicht einer Klasse einen Pilotversuch gewagt. Jetzt aber mussten wir es einfach tun und die Resultate überzeugen durchs Band.» 90% des Betriebes funktioniere absolut problemlos. Bei 5–10% würde Unterstützung benötigt. Kümin betrachtet die durch Corona verursachte forcierte Digitalisierung mittlerweile als Riesenchance.

E-Learning ist für Studierende an Schweizer Bauschulen zur Realität geworden.

Software und Laptops sind Pflicht An der IBZ sind Laptops seit zwei Jahren Pflicht. Letzten Herbst wurde zudem Microsoft Teams als Kollaborationstool eingeführt. Gute Voraussetzung hätten somit bereits bestanden. «An dem Wochenende, als für die Schulen der Shut-Down kam, haben wir uns bereits am Samstag zu einer Krisensitzung getroffen und verschiedene TaskForces gebildet» erzählt er. Er selbst hat in der Projektgruppe ‹Didaktischer Leitfaden für Dozierende› mitgewirkt. Mit all diesen Massnahmen hat es die IBZ geschafft, Dozierende und Studenten innert 10 Tagen fit zu machen für den Online-Unterricht. Innert der nächsten Tage werden die eigenen Referenten zudem noch mit einem Kurs zu

Online-Tutoren ausgebildet. Und weil das so gut läuft, wird die IBZ den Kurs auch für externe Dozierende öffnen. Schulstart verschoben Die Schweizerische Bauschule Aarau hat den regulären Unterricht des Schuljahres 2019/2020 Anfang März zwar noch regulär beendet. Der Entscheid des Bundesrates den Präsenzunterricht per sofort einzustellen, löste jedoch Fragen zur Gestaltung des neuen Schuljahres aus. «Die Geschäftsleitung der SBA AG hat umgehend entschieden den Start für das neue Schuljahr von Anfang Mai auf Anfang Juni 2020 zu verschieben», so die ­Direktorin Erina Guzzi. «Wir erarbeiten derzeit verschiedene Möglichkeiten wie und


Schwerpunkt //

in welchem Umfang Fernunterricht möglich ist. Von den rund 360 Studierenden, starten 140 Studierende neu. Sie müssen zuerst noch in die Schule und in die neue Umgebung eingeführt werden.» Fernunterricht sei zudem sicher nicht bei allen Fachgebieten gleich gut möglich. «Reiner Fernunterricht muss gut geplant werden und kann nicht den ganzen Tag analog dem regulären Stundenplan stattfinden. Mit der laufenden Umstellung auf Office365 und der Einführung von Microsoft Teams stehen uns neue digitale Gefässe zur Verfügung, die genutzt aber auch geschult werden müssen.» Hoher Digitalisierungsgrad am Campus Sursee Noch einmal anders präsentiert sich die Situation am Campus Sursee. Während unseres Telefon-Gespräches nimmt Adrian Häfeli, Leiter Baustellenkader gerade den Teilnehmenden der Bauführerschule die DiplomPrüfungen ab. «Bereits zum zweiten Mal», und es funktioniere gut, wie er betont. Überhaupt sei man in Sachen Digitalisierung schon sehr weit, erklärt er. Am Campus Sursee wurden deshalb die laufenden Ausbildungsblöcke kurzerhand auf Fernunterricht umgestellt. Gearbeitet wird mit Zoom und mit der Konvink-Plattform für Lehrinhalte. Hier standen Videos, Tutorials, Lernhilfen und Ordner bereits vor Corona-Zeiten zur Bearbeitung digital zur Verfügung. Normalerweise würden die Übungen daraus zu zweit oder in Gruppen gemacht. In CoronaZeiten müssen die Studenten sie alleine machen. Der Fernunterricht mit Zoom funktioniere zudem sehr gut. Aber auch am Campus Sursee hat man Kursblöcke auf später, nach Pfingsten, verschoben. Lerninhalte später im Jahr nachholen? An der Baukaderschule Burgdorf hofft man die Krise rasch hinter sich zu lassen. Derzeit sind es 26 Studierende, die hier nebenberuflich das Modul 1 zum Vorarbeiter

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Die Corona-Krise löst an Schulen einen Digitalisierungsschub aus.

absolvieren. Der Kontaktunterricht findet normalerweise am Mittwochabend und am Samstagmorgen statt. Aktuell stattet die Schule ihre Studierenden mit Lernaufträgen und Skripten zum selber erarbeiten aus. Schulleiter Ueli Zurbrügg sieht zudem Möglichkeiten teilweise zu pausieren und die verpassten Lektionen später im Jahr nachzuholen. «Digitalisierung ist ein Thema, welches die Baukaderschule Burgdorf schon länger beschäftigt und nun, durch die Corona-Situation noch mehr an Wichtigkeit gewinnt. Aktuell ist die Schule aber noch daran ihre Möglichkeiten abzuchecken. Zurbrügg sieht aber bereits heute Chancen für die Zukunft. »Die Situation führt wahrscheinlich dazu, dass vermehrt via Webseminaren, Konvink und Ähnlichem unterrichtet wird.» Austausch und Sozialkontakte fehlen An allen Schulen ist man sich einig, dass mit der sozialen Komponente ein wichtiges Puzzle-Stück zum Erfolg fehlt. Adrian Häfeli, Campus Sursee: «Die Interaktion im Fernunterricht ist eingeschränkt. Meistens gibt es ja für eine Aufgabenstellung verschiedene Lösungen und diese im Klassenverband zu besprechen ist halt schon viel einfacher als dies in einem Chatroom zu tun.» Erina Guzzi von der Schweizerischen Bauschule Aarau AG sieht das ähnlich: «Es gibt Fächer,

die kann man schlecht nur im Fernunterricht durchführen. Es fehlt der fachliche Austausch zwischen den Lehrpersonen und den Studierenden untereinander.» Digitales Lernen spielt zukünftig mit Dennoch: Die gemachten Erfahrungen zeigen: Der Digitalisierungsgrad an Schweizer Bauschulen ist mit Corona sprunghaft angestiegen. Für Guzzi ist klar, dass der Frontalunterricht im Klassenzimmer mit den digitalen Möglichkeiten künftig auch dauerhaft ergänzt werden soll. Und auch an den IBZ-Schulen weiss man schon jetzt, dass Fernunterricht künftig einen festen Platz im Programm bekommen wird, auch wenn Fachevaluationen je Fach und die Qualitätssicherung über Prüfungen derzeit noch unklar sind. Genauso die ungleich kleinere Baukaderschule Burgdorf: Ueli Zurbrügg blickt dem digitalen Zeitalter aufgeschlossen entgegen. «Den aktuellen Lehrgang 20/21 hoffen wir noch im bisherigen Format abzuschliessen.» Wie es danach weitergeht und welche Optionen es gebe, werde man prüfen. Das sei aber auch schon vor der Corona-Situation klar gewesen. «Aufgrund von Corona wird es aber nun sicher leichter sein Studierende und Dozierende für einen Fernunterricht zu begeistern», fasst er abschliessend zusammen.


08  BAUKADER 5 | 2020

// Schwerpunkt

Schwerpunkt:

RUNG DIGITALISIE

Virtual Reality für jedermann

In diesen Tagen bringt das Schweizer Start-Up HEGIAS eine CMS-Software auf den Markt mit der Virtual Reality in der Baubranche einen wesentlichen Schub erfahren soll. Die intuitive VR-Lösung Hegias 1.0 ermöglicht Planern und Bauherren noch nicht erbaute Bauobjekte zu besichtigen und einzurichten. Text: Anita Bucher Fotos: HEGIAS

Was bislang nur mit teuren Software-Abgleichen möglich war, soll nun als browserbasierte Lösung mittels Datenspeicherung in einer Cloud für jedermann machbar sein. Auch dezentrale BIM-Kollaborationsmeetings auf der virtuellen Baustelle sind möglich, sogar dann, wenn man sich physisch nicht am selben Ort befindet. Einfach eine 3D-Brille aufsetzen in eine neue Welt eintauchen. Gemeinsam mit anderen ein bisher nur in Plänen existieren-

Das Schweizer Startup HEGIAS lanciert derzeit seinen Markteintritt.

des Bauwerk besichtigen. Durch FingerSchnippen den Innenausbau verändern, Farben und Materialien ersetzen, Möblierungen verändern, ein ganzes Bauobjekt von rundherum anschauen, jeden Winkel ergründen und sich Notizen machen, was in den Plänen noch vor dem Bau verändert werden kann. Mit HEGIAS 1.0 präsentieren die Schweizer Macher eine Software, die ortsunabhängig fast überall eingesetzt werden kann. Es braucht lediglich einen Internetbrowser. «Man kann die Software auf jedem herkömmlichen PC verwenden», betont HEGIAS CEO Patrik Marty. «Da es sich um eine Cloud- und Browser-basierte

Lösung handelt, ist sie völlig ortunabhängig und auch ohne Brille anwendbar. Am meisten Spass macht es aber mit einem leistungsfähigen PC mit guter Grafikkarte und einer guten VR-Brille.» Dann nämlich wird die virtuelle Welt zu einer real erlebbaren Entdeckungstour, in welcher man sich sogar mittels Avatares begegnen und gemeinsam Anpassungen tätigen kann. HEGIAS – Ein Schweizer Startup mit Erfolgsaussichten 2019 wurde das Schweizer Start-Up HEGIAS von «EU Start-ups» an erster Stelle der 10 Schweizer Start-ups genannt, die


Schwerpunkt //

man künftig im Auge behalten sollte. Im Frühling 2020 steht HEGIAS 1.0 unmittelbar vor dem Markteintritt. Warum man sich jetzt doch so lange Zeit gelassen hat erklärt Marty so: «Wir wollten immer eine intuitive Lösung haben, mit der ein Kunde praktisch von Anfang an selbständig arbeiten kann. 2019 haben wir uns bewusst viel Zeit gelassen, um HEGIAS 1.0 im praktischen Einsatz zu testen.» Rund 15 eingeladene Partner sind bereits vor dem offiziellen Launch bei ­HEGIAS 1.0 registriert. Ab Anfang Mai 2020 wird die Software für eine breite Kundschaft zur Verfügung stehen. Das Interesse in der Branche ist gross. Führende Hersteller von Haushaltgeräten, Möbeln und Inneneinrichtungen aller Arten klopfen bei HEGIAS an, weil sie ihre Produkte in der Bibliothek zur Innen-Einrichtung platzieren möchten. «Das geht ganz einfach», betont Marty.

Digitalisierung auf dem Vormarsch «Derzeit findet in der Baubranche Coronabedingt ein grosser Digitalisierungsschub statt», bemerkt Marty. Auch HEGIAS wird Schnittstellen werden lang- oder mittelfristig davon profitieren. laufend entwickelt Da ist er sich sicher. Die grosse Nachfrage «Jeder, der ein Login besitzt, kann Produkte nach VR-Brillen bei den Online-Händlern in die Bibliothek von HEGIAS 1.0 hochla- ist selbstredend. Und dass man Corona-beden. Wer möchte kann sich eine eigene Bi- dingt zurzeit nicht Reisen darf macht die bliothek einrichten», erklärt er. Aber das­ virtuelle Welt umso interessanter. Marty ist noch nicht alles. «In Zukunft wird es und sein Team ordnet gerade in der Immomöglich sein, Produkte aus der geteilten bilien-Welt ein grosses Bedürfnis für seine Bibliothek dort auch direkt zu bestellen. Software: «Wer beispielsweise in der CoDie benötigten ERP-Anbindungen an die rona-Krise eine Neubau-Wohnung kaufen beteiligten Unternehmen sind lösbar, auch möchte, könnte nun das Beratungsgespräch wenn es hier eine länderspezifische Auswahl mit dem Verkäufer online abhalten und die braucht »Irgendwann sind wir damit hof- Wohnung virtuell besichtigen.» fentlich in der Lage unsere Software gratis zur Verfügung zu stellen. Das ist nämlich, Vielversprechende Pilotprojekte was uns vorschwebt: Eine intuitive demo- 2019 haben Pilotprojekte mit der Implenia zu kratisch weiter entwickelbare Software, die spannenden Resultaten geführt. So wurden allen zur Verfügung steht.» Bis dahin liegt in einem Gebäude der Lokstadt Winterthur aber noch ein weiter Weg vor ihm. die Wohnungen mittels VR-Besichtigungs-

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Mit VR-Brille in noch nicht erbaute Wohnwelten eintauchen.

touren in kürzester Zeit verkauft. «Nur mittels Vorstellungskraft zu suggerieren wie beispielsweise eine Raumhöhe wirkt, ist für viele Menschen schwierig», erklärt Marty. «Mit einer VR-Brille und unserer Software kann man das Raumgefühl selber erleben und gleichzeitig auch noch die Materialisierung im Raum ändern.» Auch im Kunstbereich ordert Marty grosses Potential: «Mit HEGIAS können Kuratoren ganze Ausstellungen planen und bereits vor der Umsetzung erleben.» So oder so: Der Markteintritt der Schweizer VR-Software wird spannend. Ob der Erfolg sich einstellt wird sich noch zeigen. Gönnen würde man es dem Zürcher Start-Up, das in Lugano ein eigenes Entwicklungsbüro hat und somit alles 100% Swiss Made entwickelt, ganz bestimmt schon heute.

Weitere Informationen: www.hegias.com


10  BAUKADER 5 | 2020

// Produkte

Sanierung im Strassenbau Ulrich Hermanski, Chief Marketing Officer von Topcon, erläutert, wie Sanierungsmassnahmen im Zeitalter der Digitalisierung ablaufen. Der von Topcon entwickelte digitale Prozess namens SmoothRide bringt viele Vorteile mit sich, die bereits erfolgreich in der Praxis bewiesen werden konnten. Text und Fotos: wyynot, Karen Dörflinger

«Egal ob wir in Zukunft autonom fahren oder noch selbst lenken. Wir brauchen ebenflächige Strassen», da ist sich Ulrich Hermanski sicher. «Muss eine Strassenoberfläche erneuert werden, ist das prinzipiell in fünf Schritten zu bewerkstelligen: Scannen – Planen – Fräsen – Asphaltieren – Verdichten.» SCHRITT 1: Scannen Anstatt der traditionellen Vermessung geht Topcon mit dem RD-M1 einen anderen Weg. Das integrierte Gerät aus Scanner, GPS-Antenne und Verarbeitungssoftware wird auf

Auch Strassensanierungen läuft ein digitaler Prozess voraus.

einen Pkw montiert. Ganz ohne Strassensperre reiht sich das Auto mit bis zu 80 km/h bequem in den fliessenden Verkehr ein. «Wir fahren in der Regel bis zu dreimal mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine Fläche. Dabei erhalten wir eine sehr dichte Punktwolke und entsprechend hohe Genauigkeit für die Gesamtoberfläche.» SCHRITT 2: Planen Die Strassenoberfläche, die Strassenachsen und Ränder lassen sich in diesem Prozess ideal erfassen und als 3D-Modell wirklichkeitsgetreu darstellen. «Auf Basis dieses IstZustands machen wir dann einen virtuellen

Plan, der vorgibt, auf welches Niveau unter der tatsächlichen Oberfläche gefräst werden soll», erläutert Hermanski. «Hier können wir nun sehr einfach auch Veränderungen einplanen oder das Gefälle optimieren.» SCHRITT 3: Fräsen Das 3D-Plan-Modell wird danach auf einen Rechner in die Strassenfräse übertragen. «Über die Ultraschallsensoren an der Maschine wissen wir, an welcher Position welche Frästiefe benötigt wird, um eine homogene, plane Fläche zu erhalten», erläutert Hermanski. Darin steckt auch der Kern des SmoothRide-Prozesses: «Wenn wir nun eine


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ideale, ebene Fläche erreicht haben, müssen wir nur noch die entsprechende Asphaltstärke aufbauen. Also: desto genauer unten gearbeitet wird, desto schneller und einfacher geht das dann oben.»

«Je genauer wir unten arbeiten, desto einfacher wird es oben.» SCHRITT 4 UND 5: Asphaltieren und Verdichten Profis wissen: wenn Asphalt aufgebaut wird, erhält man beim Reproduzieren der Oberflächen immer wieder gleiche, leicht versetzte Wellen. Mit dem flächendeckenden 3D-Modell der gesamten Strasse lassen sich diese Wellen vermeiden. «Wir geben einen prozentualen Verdichtungsfaktor hinzu, der nicht linear über die gesamte Fläche verläuft. Damit erzeugen wir eine Oberfläche, die im ersten Augenschein nach nicht eben ist, die uns aber im letzten Schritt des Arbeitsprozesses, nämlich beim Verdichten, die gewünschte Ebenheit bringt.» Die Walze ist damit letztendlich die intelligente Verdichtungsmaschine, die das Ergebnis perfekt abschliesst.

Belagsanierung auf der Rennstrecke Silverstone.

Erfahrungen mit Projekten aus aller Welt Topcon hat bereits mehrere Grossprojekte mit SmoothRide erfolgreich umgesetzt. Dazu zählt zum Beispiel die Erneuerung der Rennstrecke Silverstone, bei der als zusätzliche vierte Achse die optimale Fahrlinie mit eingerechnet werden musste. Auch Flughafenprojekte, wie die Erneuerung der Startbahn West am Frankfurter Flughafen oder einer Landebahn am Flughafen Bo-

lognia, wurden mit SmoothRide gestemmt. «120 Stunden für die Erneuerung – inklusive Vermessung, das ist kein Zuckerschlecken», so Hermanski. Er ist stolz darauf, dass letztendlich alles geklappt hat.

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BAUKADER 5 | 2020  13

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goes digital Die Digitalisierung zwingt uns dazu, bestehende Modelle und Abläufe immer wieder neu zu überdenken. Es gilt, Chancen richtig zu nutzen, ohne sich in der digitalen Technik zu verlieren. Text und Fotos: HGC

HGC hat den Anspruch eine treibende Kraft in der Branche zu sein und für seine Mitglieder nützliche und nutzbare Dienste zu evaluieren und bereitzustellen. Buildup – die nützliche Schnittstelle Eine Grundvoraussetzung ist die digitale Vernetzung aller am Bau Beteiligten. Gemeinsam mit buildup hat die HGC eine Schnittstelle aufgebaut, welche diese Anforderung erfüllt. HGC und SORBA Mit SORBA hat die HGC eine Schnittstelle entwickelt, welche einen direkten Zugriff aus der Bausoftware auf das Kundenportal der HGC erlaubt. So ist es möglich, aktuelle

Submission vorher.

Preise in die Kalkulation zu laden, Material zu bestellen und Unterlagen wie Rechnungen zu verwalten, ohne die Bausoftware zu verlassen. Neu kann man sogar direkt aus der Bausoftware mit ein paar wenigen Mausklicks ein Leistungsverzeichnis in Form einer Submission an die HGC übermitteln. Dieses Devis wird von der HGC im ERP automatisiert eingelesen und durch den Verkaufsmitarbeiter bearbeitet – in Form eines Angebotes. Pro NPK-Position wird der entsprechende HGC-Artikel zugewiesen und ein objektbezogener Preis berechnet. Das fertige Angebot wird anschliessend auf dem elektronischen Weg zurückübermittelt. In der Bausoftware wird das HGC-Angebot überprüft und die Positionen direkt in die Kalkulation importiert.

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14  BAUKADER 5 | 2020

// Gesundheit

Man ist, was man isst. Wer körperlich schwer arbeitet, der hat einen höheren Energiebedarf als jemand, der am Schreibtisch sitzt. Das ist aber kein Freipass für Fast Food. Denn auch ein solcher Körper braucht eine ausgewogene Ernährung, um gesund zu bleiben.

Text: SWICA Foto: Getty Images

Empfehlenswertes Mittagessen für warme Tage: Ein Stück Fleisch vom Grill mit Salat oder frischem Gemüse.


Gesundheit //

Es ist verlockend mittags schnell am FastFood-Stand einen Döner, einen Burger oder eine Pizza zu essen. Schliesslich ist die Zeit knapp und wenn man körperlich arbeitet, braucht man ja die Energie. Ein Trugschluss. «Es wird oft überschätzt, wie viele Kalorien man durch Sport oder körperliche Arbeit verbraucht», sagt Daniel Angst, Abteilungsleiter Präventionsmanagement bei SWICA. «Auf der anderen Seite wird oft unterschätzt, was unbewusst an Kalorien zu sich genommen wird.» Zudem sollten sich auch aktive Personen ausgewogen ernähren. «Alle Menschen brauchen alle Makro- und Mikronährstoffe sowie alle Vitamine. Insofern unterscheidet sich die Ernährung einer Person, die beispielsweise auf dem Bau arbeitet, nicht grundlegend von einer Person, die im Büro sitzt», erklärt Daniel Angst. «Erstere brauchen einfach etwas mehr Kalorien und eventuell mehr von dem Makronährstoff Kohlenhydrat.» Döner, Burger, Pizza & Co. bringen aber keine gute Energie. Sie sind nährstoffarm und sättigen nicht lange. Im Gegenteil: Sie können sogar Heisshunger fördern. Proteine unterstützen die Muskulatur Die Ernährungsgrundsätze, die für alle Menschen gelten, sind: ausreichend Flüssigkeit (1,5 bis 2 Liter Tee, Wasser oder kalorienfreie Getränke pro Tag), viel Gemüse, eine moderate Menge an Früchten, gesunde Fette wie Olivenöl, Rapsöl oder Leinsamenöl, ein bis zwei-

mal pro Woche Fisch, wenig Wurstwaren oder verarbeitete Fleischprodukte und wenig Süssigkeiten. Unverarbeitetes Fleisch und Milchprodukte sind jedoch unbedenklich.

«Es wird oft überschätzt, wie viele Kalorien man durch Sport oder körperliche Arbeit verbraucht.» «Für jemanden, der körperlich arbeitet, sind Proteine vergleichsweise wichtig, denn sie helfen beanspruchter Muskulatur sich zu regenerieren», sagt Daniel Angst. Zudem sättigen sie länger, als beispielsweise Kohlenhydrate und es wird einem Muskelabbau entgegengewirkt. Er empfiehlt etwa 1,2 bis 1,6 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht und Tag zu sich zu nehmen. Proteine finden sich zum Beispiel reichlich in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten und Tofu. «Was ich immer häufiger sehe, grade in der warmen Jahreszeit: Viele, die auf dem Bau arbeiten, haben einen Grill aufgestellt und bereiten dort ihr Mittagessen zu», sagt Daniel Angst. Das sei eine gute Voraussetzung für eine ausgewogene Ernährung. «Denn wer selber kocht, hat Einfluss auf die Zutaten und die Mengen seines Essens. Ein Stück Fleisch auf dem Grill und dazu frisches Gemüse oder

BAUKADER 5 | 2020  15

Salat ist sehr empfehlenswert. Wichtig ist nur, dass man die Lebensmittel auf dem Grill nicht anbrennen lässt.» Wer die Grill-Möglichkeit nicht hat, der sollte sich ein Lunchpaket von zu Hause mitnehmen – und auch hier auf die obigen Grundsätze achten. Das Immunsystem wird gestärkt Denn neben der längeren Sättigung und dem besseren Wohlbefinden, unterstützt eine ausgewogene Ernährung auch ein starkes Immunsystem und sie sorgt dafür, dass der Darm gut funktioniert. Dieser macht einen grossen Teil des Immunsystems aus: Über ihn werden die wichtigsten Nährstoffe und Vitamine aufgenommen. Und ein starkes Immunsystem kann jeder gebrauchen – insbesondere dann, wenn man zu jeder Jahreszeit bei Wind und Wetter draussen ist.

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BAUKADER 5 | 2020  17

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18  BAUKADER 5 | 2020

// Bildung

Vom vermassten Bauplan zur digitalen

3D-Modellgeometrie Bauplaner stellen digitale, räumliche Modelldaten für Absteckungen zur Verfügung. Kartengrafik und moderne Geomatiktechnologien haben sich etabliert, um Geometrie auf die Baustelle zu übertragen. Künftig verlieren analoge Absteckungsmethoden noch mehr an Bedeutung. Eine solide Ausbildung von Baufachleuten als Laien-Geomatiker ist daher entscheidend, um auf der Baustelle sicher und effizient zu agieren. Baukader Schweiz ist ihr Ausbildungspartner, sei dies in Kursen oder mit Literatur. Text und Illustrationen: Urs Bruderer, Geomatikprofi und Ausbildner

Viele unter Ihnen haben schon Bauabsteckungen mit Senkel, Wasserwaage, Schnur, Messband und einem Nivelliergerät ausgeführt. Es ging darum Abstände, Radien, Höhenunterschiede usw. vor Ort abzumessen und mit Markierungen und Eisen zu kennzeichnen. Diese Art der Absteckung in Bezug zu installierten Referenzen (Achsen, Punkte, Leitdrähte, gebaute Strukturen), kommt immer noch zur Anwendung, verliert aber zunehmend an Bedeutung. Vermasste, gedruckte Bauausführungspläne haben in mancher Hinsicht noch ihre Berechtigung, sind jedoch für Vermessungen mit digitaler Kartengrafik schon lange nicht mehr notwendig.

3D-Modell wie gebaut aus Bildern mit Handkamera.

Neue Möglichkeiten mit Geomatiktechnologien Absteckung mit zeitgemässen Vermessungssystemen erfolgt immer mit digital konstruierten Modelldaten, die in Bezugssystemen, also über Koordinaten, referenziert sind. Mit Vermessungssoftware greifen wir auf den digitalen Zwilling des Bauwerks zu und übertragen die massgebende Geometrie auf die Baustelle. Je nach Auftrag wird verlangt, dass abgesteckte oder gebaute Objekte für Nachweise, wie auch zur Aktualisierung des Modells, neu vermessen werden müssen. Eine Messaufgabe kann nur gelöst werden, wenn Messpunkte vor Ort wie auch im Modell richtig lokalisiert werden können. Dies geschieht mit technisch hochentwickelten

Messsystemen, die uns eine präzise, räumliche Positionierung und Navigation am Objekt ermöglichen. Der aktuelle Stand der Technik, die Auswahl und Kombination von verschiedenen Messverfahren, eröffnet neue Möglichkeiten für Baufachleute, die mit Vermessungen betraut werden. Sei dies am Boden, in der Luft, unter Wasser und insbesondere auch mit der räumlichen Steuerung von Baumaschinen. Voraussetzungen für Messpersonen Baufirmen rutschen oft überraschend schnell in die Rolle des Geomatikers und sind umgehend konfrontiert mit der Einführung neuer Mittel und neuen Arbeitsabläufen, sowie der fachspezifischen Ausbildung ihrer Baufachleute als Messpersonen. Damit be-


Bildung //

BAUKADER 5 | 2020  19

Grafik: Interaktionen und Fachkompetenzen am Bau beteiligter Akteure:

Einrichtung und Bestimmung von Baufixpunkten (Bezugsrahmen) Ausbildung und Unterstützung von Baufachleuten mit Vermessungsaufgaben

Geomatikprofi

Bauunternehmer

traute Baufachleute motiviert und sicher als Laien-Geomatiker ans Werk gehen, braucht es meines Erachtens drei Dinge: Der positive Wille sich in Geomatik einzuarbeiten und die volle Verantwortung für durchgeführte Vermessungen zu übernehmen. Eine solide, fachliche Grundbildung und möglichst rasch regelmässige Praxiseinsätze. Ein eingerichteter Kontakt zu einem bauerfahrenen Geomatikprofi für rasche Unterstützung im Bedarfsfall. Bauvermessungen fallen meist kurzfristig an. Ich vergleiche daher die Baugeomatik gerne mit der Feuerwehr. Nur wer gut vorbereitet ist, kann im Ernstfall effizient, sicher und flexibel tätig sein. Schlüsseltechnologie Baugeomatik Baugeomatik ist die Schlüsseltechnologie, um die benötigte Modellgeometrie auf die Baustelle zu übertragen (BIM-Begriff: layout) und Gebautes geometrisch zu erfassen (BIM-Begriff: as-built). Der Bauplaner ist zuständig für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der massgebenden Modellgeometrie. Der Geomatikprofi kennt die Systematik der Messverfahren und unterstützt im Bedarfsfall die Laien-Geomatiker. Er erledigt auch Vermessungsaufgaben für den Bauplaner und sollte schon vor der Projektierung eines Bauobjektes, den zugehörigen Bezugsrahmen mit Fixpunkten vor Ort realisieren. Vielfach übernimmt auch er die Aufbereitung der Modelldaten und den Transfer in Vermessungssoftware der Navigationssysteme. Der Geomatiker ist das Bindeglied zwischen der Bauplanung und der Bauausführung. Er navigiert und bewegt sich in der virtuellen Welt (auf der Kartengrafik des Tablet-PC), als auch in der realen Welt (mit dem Messsystem am Messpunkt) zugleich. Damit dieses Zusammenspiel funktioniert und mögliche Fehlerquellen aufgedeckt werden, gilt es vorhandene Wissenslücken bei Bauplanern und

Bauabsteckungen oder Aufnahmen wie gebaut durchführen

Schlüsseltechnologie Baugeomatik

Baugeomatik

Interaktionen wie z.Bsp. Aufbereitung und Transfer der digitalen Modelldaten

Bauplaner

Erstellung und Prüfung der Modellgeometrie (Ausführungsprojekt)

Interaktion und Fachkompetenzen der am Bau beteiligten Akteure.

Messpersonen zu schliessen. Dazu braucht es vermehrt Weiterbildung, Aufklärung und Auffrischungskurse, um die nötige Fachkompetenz in Geomatik zu erlangen. Bereiche mit Handlungsbedarf Aus meiner Sicht gibt es aktuell folgende Bereiche mit Handlungsbedarf: Es gilt sicherzustellen, dass nur ausgebildete Messpersonen Vermessungen durchführen. Die Anforderungen an die Geometrie von Modelldaten für Absteckungen sind deutlich gestiegen. Datenlieferanten (Bauplaner) müssen über Vorgaben und Bedingungen unterrichtet werden. Laien-Geomatiker in Bauunternehmungen müssen die Möglichkeit haben, sich kurzfristig bei bauerfahrenen Geomatikprofis Hilfe zu holen. Die Absteckungseffizienz kann erheblich gesteigert werden, wenn direkt dreidimensional navigiert werden kann. Dazu werden lückenlose 3D-Daten eines Bauprojektes benötigt. Leider sind bisher bei vielen Objekten nur teilweise 3D-Geometrien vorhanden. Modelldaten sollten sich zwingend auf Bestandsaufnahmen aus bedarfsgerechter Vermessung stützen. Nur so können unliebsame Widersprüche zu gebauten Strukturen vermieden werden. Je früher Geomatikdienstleistungen in einem Bauprojekt greifen, umso besser ist die Wirkung und der Nutzen bis zum Bauende.

Baukader als Ausbildungspartner Baukader Schweiz ist aktiv im Bereich Baugeomatik und bietet dazu Kurse wie auch Literatur an. Für Gruppen von Messpersonen einer Bauunternehmung, die neu mit Baugeomatik einsteigen, bieten wir Firmenkurse an. Die Durchführung macht besonders Sinn, wenn firmenintern neue Vermessungssysteme unmittelbar vor der Einführung stehen und auch neue Arbeitsabläufe damit verbunden sind. 2019 ist im Verlag Baukader Schweiz zudem die neue Broschüre «Einführung in Baugeomatik» erschienen, die sich speziell an Laien-Geomatiker adressiert. Sie dient der Vertiefung ins Thema und enthält viele praktische Tipps für erfolgreiches, effizientes und sicheres Vermessen auf der Baustelle. Vielleicht müssen Sie demnächst Messaufgaben übernehmen und fühlen sich noch unsicher? Eine Investition in Ihre Ausbildung oder eine Auffrischung Ihrer Kenntnisse kann im Bereich Baugeomatik viel bewirken.

Weitere Informationen: www.baukader.ch/kurse


20  BAUKADER 5 | 2020

// Baustelle des Monats

BAUSTELLE des Monats

JUFA Hotel Savognin:

«Die Baustelle befindet sich Inhouse» Das JUFA Hotel Savognin besteht aus 78 QUADRIN-Holzmodulen. Hergestellt werden diese bei Uffer Holz AG in Savognin. In der modernen Produktionshalle werden die Module fixfertig ausgebaut. Projektleiter Urs Hefti hat die Daten und Termine im Griff. Denn Inhouse existiert das Hotel als digitaler 3D-Bau schon längst. Text: Anita Bucher Fotos: zvg

«In Kürze wird das gesamte Hotel in umgekehrter Reihenfolge bei uns in der Produktionshalle stehen», erklärt Urs Hefti, Projektleiter Produktion und Digitalisierung. Sechszehn Module sind bereits im Rohbau vorgefertigt. 78 werden es bis zum Schluss werden und fast jedes ist anders. «Auch wenn es nur Steckdosen sind, die anders platziert sind, heisst das für uns, dass es eine ganz andere Wand ist», erzählt er. Rund eineinhalb Rohbau-Module werden so täglich bei Uffer vorproduziert, zusammengebaut und für den Innenausbau in die Fertigungshalle 2 verschoben. «Die grosse Challenge ist die Produktion der Module in der richtigen Reihenfolge und der Zeitplan», erklärt Hefti. Bei acht fertigen Modulen fängt der Sanitär mit den Ausbauarbeiten an, der Bodenleger wiederum macht gleich etwa zwölf Stück gleichzeitig fertig. Danach folgt die nächste Etappe. Ausgebaut wird fixfertig im Werk, samt Möblierung bis hin zur Installation des Haartrockners. Modulfertigung im Baukastensystem Das Modular-System «QUADRIN» mit welchem die Uffer AG 2017 den Cadre d’Or gewonnen hat, punktet bei der Planung statisch und in Sachen Erdbebensicherheit mit vie-

lerlei Vorteilen. Für die Fertigung heisst die Standardisierung: Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und eine gute Planbarkeit. 72 modern ausgestattete Zimmer mit rund 200 Betten wird das künftige Hotel bekommen. Zwei QUADRIN-Grössen werden dafür eingesetzt (9 m × 3,6 m und 7,5 × 3,6 m). «Standard-Zimmer- und Komfort-Zimmer» wie Hefti erklärt. Die Fassade und die Balkone werden zum Schluss über die Module vorgehängt. Nebst den Zimmern gibt es ein öffentliches Restaurant, öffentliche Wellness-, Fitness- und Seminarräume sowie

Das JUFA-Hotel besteht aus 78 vorgefertigten QUADRIN-Modulen.

ein Indoor-Kinderspielbereich auf zwei Stockwerken. Bestechend für das Hotel ist die zentrale Lage inmitten des touristischen Zentrums von Savognin sowie die direkte Anbindung an die Skipiste. Die 4200 m2 grosse Hotelfläche wird mit einer Schnitzelheizung bebetrieben. Die gesamten Investitionskosten für das Hotel belaufen sich auf rund 19 Millionen Franken. Die Uffer AG baut das Hotel als Totalunternehmerin und wird es schlüsselfertig der neuen Eigentümerin, ITW Ingenieurunternehmung AG mit Sitz in Balzers (FL) übergeben.


Baustelle des Monats //

BAUKADER 5 | 2020  21

Als Projektleiter Produktion ist Urs Hefti für die Produktion der Rohbaumodule zuständig. Für den laufenden Modulzusammenbau ist die Produktion der richtigen Elemente wichtig.

Digitalisierung und Roboter-Technik Vier Projektleiter arbeiten gleichzeitig am selben Projekt. Mit BIM natürlich, so ist jede Veränderung für andere in Echtzeit nachvollziehbar. Als Projektleiter Produktion ist Urs Heftis Funktion eng verzahnt mit dem Projektleiter Planung, Projektleiter Zusammenbau und demjenigen des Innenausbaus. «Wir arbeiten immer alle am 3D-Modell», betont Hefti. Aber er sagt auch: «Es wäre so viel mehr möglich. In verschiedenen Branchen sind die Unternehmer jedoch noch nicht bereit für BIM. Trotzdem lohne es sich für Uffer, das gemeinsame Arbeiten am digitalen Zwilling weiterzuverfolgen. Viel Potential ordert Hefti auch in der Roboter-Technik. Wir haben ja bereits Roboter-Maschinen, die fräsen, zusammenbauen und nageln. Künftig wird aber auch Robotik mit automa-

tischen Bestückungsanlagen ein Thema sein. «Ich bin überzeugt, dass in 10 Jahren jeder moderne Holzbau-Betrieb, der in den vorderen Rängen mitreden will, solche Maschinen im Haus haben wird», wagt er eine Prognose. Die Investitionskosten sind aber sehr hoch: «Maschinenstunden sind die teuersten Mannstunden, die wir haben. Da wird die Produktionsplanung zum A und O.» Corona-Vorsichtsmassnahmen auch bei Uffer «Derzeit arbeiten wir in zwei Schichten. So können wir das Potential des Abbundportals noch besser ausnutzen. Andererseits ist dies auch eine Vorsichtsmassnahme wegen des Coronavirus. Wir wollen verhindern, dass sich zu viele Mitarbeitende gleichzeitig in den Produktionshallen befinden», erklärt Hefti. So könnte er zudem auch einen allfälligen Ausfall eines der zwei Teams abfedern. «Zum Glück wurden wir aber bislang von Corona verschont», sagt er. Zurückführen lasse sich dies auf die verschiedenen Vorsichtsmassnahmen, welche die Unternehmung getroffen habe, aber auch auf das beispielhafte Verhalten der Mitarbeitenden während der Arbeit und in der Freizeit. Fertigung und Aufrichtung bis August 2020 Während rund 4 Monaten wird bei der ­Uffer Holz AG Modul um Modul im Rohbau gefertigt, nummeriert und so aufgestapelt, dass die Reihenfolge für den Transport auf die Baustelle und fürs Aufrichten später stimmt. Rund 300 Fichten, vornehmlich aus der Region, werden zu Verkleidungen verarbeitet. Parallel gehen auch die Bauarbeiten auf dem

Grundstück in grossen Schritten voran. Denn das Untergeschoss und Erdgeschoss des Hotels werden im Massivbau erstellt. So kann die kurze Arbeitszeit optimal genutzt werden. «Wir befinden uns voll im Zeitplan, obschon auf der Baustelle vom neuen Hotel noch nicht so viel zu sehen ist. Bei diesem Projekt findet der grösste Teil der Baustelle ‹inhouse› in den Uffer-Produktionshallen in Savognin statt», schmunzelt Hefti. Der Zeitplan ist eng gesteckt. Im August sollen die 78 QUADRIN-Module aufgerichtet und eingebaut werden. Danach folgt der Endausbau vor Ort mit Balkonen, Fassaden und Umgebungsarbeiten. Pünktlich zur Sommersaison 2021 soll das JUFA Hotel eröffnen. «Verzögerungen mag es nicht leiden», weiss Hefti und hofft, dass das Coronavirus auch weiterhin einen grossen Bogen um Savognin macht.

ECKDATEN: Hotelbetrieb im 4*-Ausbaustandard 72 Hotelzimmer mit 200 Gästebetten 1.–3.OG Öffentliches Restaurant mit Bar im EG Seminarräume, Fitness, Wellnessbereich im UG Holzbau 624 Elemente für Module 72 Dach- und Ergänzungselemente Modulgewicht bis 12 t Weitere Informationen: www.uffer.swiss


22  BAUKADER 5 | 2020

// Baukader des Monats

Fragen: Anita Bucher

Fragen an unseren Baukader des Monats

Serge BLASER

Serge Blaser wurde am 20.10.1985 geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Hochbauzeichnerlehre im Architekturbüro Andreas Fuchs, in Unterseen, wo er später auch arbeitete und kleinere Bauleitungen übernahm, bevor er mit der Berufsmatura begann. Nach der BMS2 rückte er als Panzergrenadier in die Sommer-RS in Thun ein und absolvierte von 2008 bis 2010 eine Maurer-Zusatzlehre bei Gerber + Troxler in Interlaken. 2010 folgte der Wechsel zur Bauunternehmung Grossmann AG, welche ein Jahr später von Frutiger aufgekauft wurde. Nach der Vorarbeiterschule von 2012–2013 folgte 2014–2015 die Polierschule am Campus Sursee mit dem eidg. Fachausweis. Seit 2019 arbeitet Serge bei Ghelma, wo er kurz nach seiner Einstellung auf die Baustelle 3S-Bahn, Eigergletscher eingeteilt wurde. Serge Blaser ist seit 2013 Mitglied von Baukader Schweiz in der Sektion Interlaken-Oberhasli.

Wann läutet bei Dir der Wecker?

5.00 Uhr am Morgen, damit es auf den ersten Zug reicht, der um 6.20 Uhr von Grindelwald hoch zum Eigergletscher fährt. Wie viel Zeit verbringst Du täglich auf der Baustelle und/oder im Büro?

Die Büroarbeit macht ca. 1,5 Stunden aus, den Rest bin ich auf der Baustelle. Wir arbeiten 9,5 Stunden täglich. Dazu kommt die Pendlerei zur Baustelle. Was gefällt Dir am besten an Deiner Arbeit?

Das Planen, Organisieren, Tages- und Wochenziele setzen und das Einteilen der Leute, damit jeder ausgelastet ist und genug Arbeit hat. Dann sind nämlich auch die Motivation und die Leistung der Leute am besten und sie können selbständig arbeiten. Mir gefällt auch dass wir am Abend sehen, was wir geleistet haben. Das ist wirklich schön an unserem Beruf.

Was war das spannendste Bauwerk, an dem Du mitgearbeitet hast?

Daran sind wir noch dran. Die Baustelle Eigergletscher der neuen 3S-Bahn und all das Organisatorische und Logistische drumherum ist sehr spannend. Zuvor war ich auf der Circle-Baustelle in Zürich, das hat mich auch sehr beeindruckt. In welchem Bereich würdest Du Dich gerne weiterbilden oder Dein Wissen vertiefen?

Weiterbildung ist ein Thema für mich. Es gibt Verschiedenes, das mich interessieren würde, entweder Richtung Bauführung oder Bauleitung. In der Bauleitung würde mich das Koordinieren der verschiedenen Unternehmer vor Ort reizen. Zuerst aber möchte ich meine Erfahrungen als Polier noch etwas vertiefen. Man geht ganz anders an eine Baustelle heran, wenn man viel Praxis mitbringt.

BAUK ADER des Monats

«Mit einer 3D-Brille über eine Baustelle zu laufen und bereits das fertige Bauwerk zu sehen würde mich schon reizen.»

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist «Digitalisierung». Was interessiert Dich daran besonders?

Digitalisierung ist ja erst am Kommen. Wir Poliere arbeiten hier in der Bauführung nach wie vor mit Plänen, das ist für die Absprache mit den Bauleuten am einfachsten. Dass ich künftig mal mit dem Tablet auf dem Bau stehe kann ich mir momentan nur als Ergänzung zu den Papierplänen vorstellen: Beispielsweise um ein Detail auf einem Plan von allen Seiten anschauen zu können. Es würde mich aber schon reizen auch mal mit einer 3DBrille über eine Baustelle zu laufen und bereits das fertige Resultat zu sehen. Was ist Dir neben Deiner Arbeit wichtig?

Familie, Freundeskreis und Sport, Biken und Fussball, das geht aber momentan ­wegen der Corona-Krise nicht.


Baukader des Monats //

BAUKADER 5 | 2020  23

Werkzeuge und Gerüste für den Bau

DAS VIBRATIONSARME TOPMODELL

Fugenschneider

EFFIZIENTES TRENNEN MIT DEM NEUEN

Trennschleifer

DIE LEISTUNGSSTARKE TRENNMASCHINE

Blocksteinsäge

Von welcher grossen Reise träumst Du?

Ich würde gerne mal eine Asien-Reise machen. In Thailand die wunderschöne Natur sehen und in China und Japan die Kultur entdecken. Diese Leute tragen oft eine faszinierende Ruhe in sich, die ich gerne mehr ergründen würde. Welche fünf Dinge kommen neben Deinen Liebsten mit auf die Insel?

Betonglättemaschine Kernbohrgeräte

Ein Feuerzeug, ein Messer, eine Kamera, ein Überlebensbuch und genügend zu Trinken, speziell wenn die Insel von Meerwasser umgeben ist. Was bringt Dir Deine Mitgliedschaft bei Baukader Schweiz?

In unserer Sektion Interlaken-Oberhasli gibt es viele tolle Anlässe und Besichtigungen, an ­denen ich rege teilnehme. Auch herrscht ein guter Austausch unter den Generationen und ich lerne immer etwas dazu. Auch die Kurse von Baukader Schweiz, z. B. der Tachymeter-Kurs würden mich sehr interessieren. Davon möchte ich künftig mehr Gebrauch machen. Hast Du einen Wunsch an Baukader Schweiz?

Nein, für mich stimmt es prima so. Jeder soll selber schauen, welche Angebote vom Verband er nutzen möchte.

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24  BAUKADER 5 | 2020

// Verband

CORONA-

Höchstleistungen auf dem Bau Trotz Corona-Krise ist die Motivation auf Schweizer Baustellen hoch. Eine Umfrage unter Baukader-Mitgliedern zeigt, dass viele Bauleute froh sind, dass sie arbeiten dürfen. Der Mehraufwand für die Umsetzung der Corona-Regeln einzustehen, wird gerne in Kauf genommen, auch wenn der Termindruck hoch ist. Trotz Krise: Die Bauherrschaft hat kein Verständnis für Verzögerungen.

Text: Anita Bucher und Ana Jurcevic Fotos: zvg

1900 Kontrollen hat die Suva vom 25. März bis Mitte April 2020 auf Schweizer Baustellen durchgeführt. Bei mehr als 97 Prozent der Kontrollen, welche das Bauhaupt- wie auch das Ausbaugewerbe betrafen, waren die Schutzmassnahmen gemäss Vorgaben

des Bundes soweit umgesetzt, dass weitergearbeitet werden konnte. Nur vereinzelt mussten Anpassungen beim Baustellenbetrieb vorgenommen werden. Das zeigt ein Bericht der Schweizerischen Unfallversicherung Suva, welche für die Kontrollen zuständig ist. Hinzu kommt ein Vielfaches an Kontrollen durch kantonale Kontrolleure. Alleine die Zürcher Kantonspolizei hat auf

dem Kantonsgebiet rund 1200 eigene Kontrollen durchgeführt, wobei sie in keinem einzigen Fall eine Betriebsschliessung anordnen musste. Zu verdanken ist das nicht zuletzt den Baukadern, welche auf dem Bau wieder einmal Höchstleistungen erbringen. Nebst Termindruck und Kostendruck leisten sie jetzt auch den Mehraufwand für die Corona-Massnahmen, die es umzusetzen gilt.


Verband //

BAUKADER 5 | 2020  25

Trotz Corona-Mehraufwand ist die Motivation auf Schweizer Baustellen hoch.

Baubranche als Stütze der Wirtschaft Die Baubranche ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor. Schweizweit trägt das Baugewerbe rund 10% zur Wirtschaftsleistung bei. In manchen Kantonen sind es sogar 15%. Viele der erweiterten Gesundheitsmassnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus bedeuten Mehrarbeit für die sonst schon stark belasteten Führungskräfte auf dem Bau. Poliere und Bauführer tragen die Verantwortung für die Umsetzung von AbstandsRegeln, das vermehrte Händereinigen und die Installation von zusätzlichen sanitären Anlagen und Desinfektionsstellen. Auch die regelmässige Information der Bauarbeiter, die Organsation im Zweischichtbetrieb wie auch von Gruppeneinteilungen für versetzten Arbeitsbeginn oder Znüni-Pausen generieren mehr Aufwand. Dazu kommen die Kontrollen der SUVA und ungeklärte Fragen wie: Wer kommt für all die Zusatzkosten auf und was, wenn die Baustelle doch geschlossen wird? Sozialpartner in der Pflicht Umfragen unter unseren Baukader Mitgliedern zeigen jedoch: Die Motivation auf Schweizer Baustellen ist hoch. In Krisenzeiten sind die meisten Bauarbeiter dankbar, dass sie arbeiten dürfen. Erst recht gilt es der Gesundheit der Bauleute grösste Aufmerksamkeit zu schenken. Gefordert sind die Unternehmer, die Arbeitnehmenden und die Sozialpartner. Baukader Schweiz und die anderen Sozialpartner stehen in regelmässigem Austausch und beobachten die Lage und Stimmung auf dem Bau. Für den Baukader Verband steht das Wohlergehen und die Gesundheit der Mitglieder, aber auch der anderen Bauarbeiter an erster Stelle.

Stefan Dürig, Hindelbank «Mit meinem Bluthochdruck bin ich Risikopatient. Ich arbeite als Polier auf einer kleineren Baustelle am Umbau eines Bauernhauses. Nach dem Lockdown war ich zuerst acht Tage daheim. Noch ist nicht geklärt, ob ich diese als Ferien beziehen muss. Normalerweise wären wir 3 bis 4 Personen auf der Baustelle. Jetzt sind wir noch zu zweit. Privat ist meine Frau im Gesundheitswesen tätig. Ich bin also in besten Händen. Angst habe ich nicht, jedoch Respekt, auch deswegen, weil ich nächstes Jahr 60 werde.» Adrian Ryser, Emmental «Die Schutzmassnahmen finde ich angemessen. Bau-Verzug haben wir keinen deswegen. Das Corona-Virus nervt mich mehr privat. Ich wohne neben einem Sportplatz und kriege ganz oft mit, dass man sich nicht an die Empfehlungen vom Bundesrat hält. Das regt mich dann auf. Mein jüngerer Sohn ist zudem gerade in der RS, den habe ich seit 5 Wochen nicht mehr gesehen.» Pascal Schällebaum, Walzenhausen «Zwei Wochen lang hatte ich einen Mann in Quarantäne. Dieser ist sehr froh, dass er jetzt wieder arbeiten darf. Beim täglichen Arbeiten haben wir wenig Einschränkungen. Die Schutzmassnahmen finde ich gut und angemessen. Das Mühsamste ist für mich der Kontakt zu anderen Unternehmern. Da ist nicht immer klar, dass sie sich an die Massnahmen halten. Ich schaue aber in erster Linie für meine Leute. Persönlich hoffe ich, dass die Einschränkungen nicht zu lange andauern. Ich habe Sommer Ferien gebucht auf Elba.»

Samuel Siegenthaler, Ufhusen «Bei uns auf der Baustelle Allmend in Egolzwil werden die Regeln knallhart umgesetzt. In der Baracke dürfen sich maximal zwei Personen gleichzeitig befinden. Der Mensch ist aber ein Gewohnheitstier, weshalb es anfangs etwas schwierig war sich immer an die neuen Massnahmen zu halten. In der Firma haben wir intern eine Ansprechperson, die man bei Unklarheiten kontaktieren kann. Vor einer Ansteckung habe ich Respekt, aber keine Angst.» Manfred Gerhard, Brittnau «Auf der Baustelle Häslirain in Aesch BL gab es einen positiv getesteten Mitarbeiter und einen zweiten, der Symptome zeigte. Damit war die Baustelle vier Tage lang geschlossen. Das verursachte bei allen auf der Baustelle ein mulmiges Gefühl. Insgesamt sind wir 25 bis 30 Mann auf Platz. Eine Person davon ist sechs Stunden am Tag zuständig für die Hygienemassnahmen. Die Container werden zwei Mal täglich geputzt und waren noch nie sauberer und die WCs werden sogar dreimal täglich geputzt: Jetzt ist es hier sauberer als in einem Hotel. Das unsichere Gefühl ist verschwunden, der Respekt vor dem Virus bleibt.» Moritz Häner, Breitenbach «Ich glaube die Einschränkungen werden noch bis zum Sommer anhalten. Die Bauunternehmungen machen das meines Erachtens aber sehr gut! Alle Massnahmen werden eingehalten. Natürlich gibt es halt manchmal Situationen, in welchen man nicht zu 100% Abstand halten kann, aber im Grossen und Ganzen funktionieren die Gesundheitsmassnahmen gut.» Peter Aerschmann, Schmitten «Wir haben keine Angst! Auf unserer Baustelle in Schmitten FR herrscht gute Stimmung. Unsere Baustelle mit vier Personen blieb stets offen und die Hygienemassnahmen wurden korrekt eingehalten. Wir haben gut koordiniert, wer wo werkt und wo nötig die Gruppen verkleinert.»


26  BAUKADER 5 | 2020

// Verband

Infoflash

04/2020 Text: Regina Gorza

Informationen aus dem Zentralvorstand Aufgrund der Massnahmen zur CoronaPandemie fand am 17. April keine Präsenzsitzung statt. Der Zentralvorstand fasste die Beschlüsse – gestützt auf die Regelung in den Statuten - auf dem schriftlichen Weg. Bei den Traktanden ging es namentlich um die Geschäfte, welche an die Delegiertenversammlung überwiesen werden: Den Bericht über die Tätigkeiten des vergangenen Jahres, die von der Finanzkommission beratene und von der Treuhandstelle revidierte Jahresrechnung 2019, das Tätigkeitsprogramm 2021 und das von der Finanzkommission empfohlene Rahmenbudget 2021. Weiter befasste sich der Zentralvorstand mit dem Grobkonzept für einen künftigen Nachfolgeanlass des Cadre d’Or, welches ihm die Projektgruppe Verbandsentwicklung unterbreitete. In einem zweiten Schritt wird nun ein Detailkonzept erstellt. Delegiertenversammlung vom 13. Juni 2020 Die Delegiertenversammlung wird aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Gestützt auf die Notverordnung des Bundesrates vom 16.03.2020 werden die zu behandelnden Traktanden stattdessen auf dem schriftlichen Weg behandelt. Es sind dies die folgenden Geschäfte: Bericht über die Tätigkeiten 2019 Jahresrechnung 2019 Berichte der Revisionsstelle und der GPK 2019 Tätigkeitsprogramm 2021 Rahmenbudget 2021 Wir danken für das Verständnis.

Die Corona-Hygiene-Massnahmen auf Schweizer Baustellen werden mehrheitlich gut befolgt.

Corona-Pandemie Der Bundesrat hat am 16. April eine schrittweise Lockerung der Massnahmen zum Schutz gegen das Corona-Virus beschlossen. Auf unserer Webseite www.baukader.ch sind die Medienmitteilungen wie auch die massgebenden Merkblätter veröffentlicht. Welche weiteren Lockerungen beschlossen werden, wird abhängig davon sein, wie die Sicherheitsmassnahmen eingehalten und wie die Lockerungsschritte umgesetzt werden. Baukader Schweiz ist sich bewusst, dass das Umsetzen der Schutz- und Hygienemassnahmen eine grosse Herausforderung ist. Unsere BAUKADER Mitglieder stellen ihren Arbeitgebern diesbezüglich jedoch ein gutes Zeugnis aus wie Umfragen bei Polieren ergaben. Das Abstandhalten gehört aber nach wie vor zum wohl schwierigsten Punkt. Das SECO hat zwischenzeitlich die «Checkliste für Baustellen» und das Merkblatt «Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz» an-

gepasst. Eine Präzisierung hat insbesondere der Prüfpunkt «15 Minuten Aufenthalt bei < 2 ­Meter Distanz» erfahren. Dieser sorgte immer wieder für Unklarheiten und wurde nun aus der Checkliste herausgenommen. Das SECO hat die SUVA und die kantonalen Arbeitsinspektorate, die für den Vollzug zuständig sind, wie folgt informiert: «Können in einem Betrieb bei der Arbeit die 2 Meter Distanz nicht eingehalten werden, sind weitere Massnahmen zu treffen. Die Reihenfolge der Massnahmen sollte nach dem STOPPrinzip erfolgen. S steht für Substitution, was im Falle von COVID-19 nicht möglich ist (Gefahrenquelle kann nicht beseitigt werden). T sind technische Massnahmen (z. B. Plexiglasscheiben, getrennte Arbeitsplätze, etc.). O sind organisatorische Massnahmen (z. B. getrennte Teams, veränderte Schichtplanung, junge Personen an die Front). P steht dann für persönliche Schutzmassnahmen (z. B. Gesichtsmasken, Handschuhe, etc.). Anzumerken ist noch, dass wir bei den Gesichtsmasken von Hygienemasken reden. Das Tragen von Hygienemasken darf erst dann als Alternative


Verband //

BAUKADER 5 | 2020  27

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in Erwägung gezogen werden, wenn die technischen und organisatorischen Massnahmen ausgeschöpft sind.» Es ist nach wie vor eine schwierige Zeit, auch wenn die Raten der neuen Ansteckungsfälle leicht rückläufig sind. Daher bleibt der Selbstschutz wie auch der Schutz von Dritten absolut relevant. Wir bitten daher unsere Mitglieder, die bisherigen Massnahmen weiterhin aufrecht zu erhalten und bei Bedarf ihre Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen. Es gilt gemeinsam das Risiko eines erneuten Anstiegs der Infektionen zu minimieren. Herzlichen Dank. Neues aus dem Verlag Taschenbuch für Bauführer und Poliere 2020 (de)

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28  BAUKADER 5 | 2020

// Verband

RECHTSECKE

Das Virus kennt

keine Grenzen Stefano Bernasconi ist Grenzgänger: er wohnt in Como und arbeitet als Polier in Lugano, beim Tessiner Bauunternehmen Ticonstructa SA. Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat der Bundesrat am 13. März mit einer Verordnung die Schliessung eines Grossteils der Betriebe und Geschäftslokale in der ganzen Schweiz befohlen.

Text: Andrea Lenzin, Rechtsanwalt, Rechtsdienst Baukader Schweiz

Bauunternehmen waren von dieser Verordnung nicht betroffen und die Baustellen blieben vorerst offen. Die Einreise von Personen aus Italien wurde grundsätzlich verboten; Grenzgänger konnten jedoch weiterhin ein- und ausreisen, wenn sie den Nachweis erbringen konnten, dass sie arbeitshalber unterwegs waren. Am 17. März wacht Silvia Bernasconi, Stefanos Ehefrau, mit starkem Fieber auf. Sie wird zudem von einem lästigen Husten geplagt. Dem Rat des Hausarztes folgend unterzieht sie sich dem CoronavirusTest. Das Ergebnis wird frühestens am 20. März erwartet. Herr Bernasconi ruft gleich Carlo Bianchi, den Geschäftsführer der Ticonstructa SA an. Er teilt ihm mit, aufgrund der in Italien geltenden Vorschriften müsse er sich vorsichtshalber der Selbstquarantäne unterziehen, bis das Testergebnis vorliegt. Sollte der Test die Corona-Infektion bei sei-

ner Frau bestätigen, dürfe er nicht mehr in die Schweiz reisen und müsse zuhause bleiben. Ist das Testergebnis negativ, könne er hingegen seine Arbeitstätigkeit wieder normal aufnehmen. Herr Bianchi fordert seinen Angestellten dazu auf, unverzüglich nach Lugano zu reisen und mindestens so lange in der Schweiz zu bleiben, bis das Testergebnis bekannt wird. Sollte es positiv sein, habe der Polier in der Schweiz zu bleiben, damit er trotz der Einreisesperre weiterarbeiten könne. Ticonstructa SA stelle ihm hierfür in Lugano eine kleine Wohnung zur freien Verfügung. Wenn sich Stefano Bernasconi weigere, der Aufforderung des Arbeitgebers Folge zu leisten, werde ihn Herr Bianchi bereits am Folgetag wegen unentschuldigtem Nichterscheinen am Arbeitsplatz entlassen. Herr Bernasconi ist verzweifelt. Was soll er tun? Kann er sich dem Arbeitgeber widersetzen, ohne sich der Gefahr auszusetzen, seine Stelle zu verlieren? Kein unbegrenztes Weisungsrecht des Arbeitgebers Art. 321d OR verpflichtet den Arbeitnehmer, die Anordnungen und Weisungen des Arbeitgebers über die Ausführung der Arbeit und das Verhalten in Betrieb oder Haushalt nach Treu und Glauben zu befolgen. Tut er es nicht, setzt er sich gegebenenfalls der Gefahr einer Abmahnung oder, bei wiederholter oder schwerwiegender Missachtung, der Entlassung aus. Das Weisungsrecht des Arbeitgebers ist indessen nicht unbegrenzt; es muss dort zurückweichen, wo es zur Verletzung zwingender Vorschriften führen würde. Desgleichen insbesondere, wenn durch die

Anordnungen des Arbeitgebers die Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers auf unzulässige Weise eingeschränkt werden. Weisungen, die das Verhalten des Arbeitnehmers im privaten Haushalt betreffen, sind nur dann legitim, wenn sie sich durch ein besonderes betriebsgeschäftliches Bedürfnis rechtfertigen lassen. Mit seinen Anordnungen hat der Geschäftsführer der Ticonstructa SA die Grenzen des nach Art. 321d OR zulässigen Weisungsrechts klar überschritten. Durch seine Aufforderung, trotz der drohenden Infektionsgefahr die Wohnung zu verlassen und in die Schweiz zu reisen stiftet Herr Bianchi seinen Angestellten zur Verletzung der notrechtlich erlassenen Vorschriften an. Die Erzwingung des (wenn auch unentgeltlichen) Bezugs einer Wohnung in der Schweiz stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das Privatleben und die Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers dar, der durch kein legitimes Betriebsinteresse gestützt ist, im Gegenteil: Herr Bianchi zielt damit einzig und allein darauf, einen potentiell Coronainfizierten Mitarbeiter weiter im Betrieb beschäftigen zu können. Dadurch verletzt er seine gesetzliche Pflicht, die Gesundheit seiner Angestellten zu schützen (Art. 328 OR, Art. 10c der COVID-19-Verordnung 2). Fazit Die Weisungen des Geschäftsführers der Ticonstructa SA sind widerrechtlich und Herr Bernasconi ist nicht dazu verpflichtet, sie zu befolgen. Eine allfällige, wegen Nichtbefolgung der Weisungen oder Arbeitsverweigerung ausgesprochene Kündigung wäre missbräuchlich.


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BAUKADER 5 | 2020  29

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30  BAUKADER 5 | 2020

// Verband

BAUK ADER Kalender VERANSTALTUNGEN vom 15.05.2020–30.06.2020

Aufgrund der aktuellen Situation ist es möglich, dass einige Ver­anstaltungen abgesagt sind oder ver­schoben werden. Fragen Sie Ihren Sektions­präsidenten oder schauen Sie auf der Website nach. Danke für Ihr Verständnis!

Bern Emmental-Oberaargau 19.06.2020 Brätliabend Hornusserhütte Hasle Interlaken-Oberhasli 12.06.2020 Besichtigung Baustelle Staumauer Spitallamm Seeland 16.05.2020 Monatsversammlung Besichtigung Automuseum 28.06.2020 Minigolf in Studen mit Apéro Solothurn 20.06.2020 Armbrustschiessen mit Essen Thun 16.05.2020 Ausflug und Besuch der Victorinox in Brunnen Nordwestschweiz Aarau-Freiamt 07.06.2020 Brunch Bauernhof Fam. Waltenspül, Hermetschwil-Staffeln 12.06.2020 Regionalanlass Kettenbrücke Aarau Basel Bauführer und Poliere Mai/Juni Sommer Anlass Fricktal-Brugg-Baden 15.05.2020 Umweltarena Spreitenbach Liestal und Umgebung 19.06.2020 Picknick Zofingen 8. od. 19.6. Baustellen­ besichtigung Umfahrung Sins Tagbautunnel Ostschweiz Frauenfeld 11.06.2020 Pensionierten-Anlass 27.06.2020 Grillplausch bei Fam. Zahnd St-Gallen-Appenzell 06.06.2020 Sektionsreise Toggenburg-Linth 18.06.2020 Pensionierten Ausflug

Wil 19.05.2020 Egli Rossrüti mit anschl. Raclette essen 18.06.2020 Senioren Ausflug Region Ost 21.06.2020 Wanderung Zentralschweiz/Tessin Schwyz und Umgebung 15.05.2020 Besichtigung Linthwerke (Organisation Zürichsee) 28.05.2020 Monatshöck, Rest. Hirschen Schwyz 20.06.2020 Besichtigung Kraftwerk EBS Glattalp Unterwalden 18.06.2020 Besichtigung Autobahnbaustelle Hergiswil Uri 04.06.2020 Weiterbildungskurs Zürich/Schaffhausen Limmattal 22.05.2020 Exkursion 12.06.2020 Monatsversammlung mit Vortrag Schaffhausen 12.06.2020 Monatsversammlung; Grillplausch Winterthur 15.06.2020 3. Vorstandssitzung 2020 20.06.2020 Zoo Anlass Zürcher Oberland 16.05.2020 Besichtigung Ebianum, Fisibach AG 12.06.2020 Grillfäscht Waldhütte Maur Zürichsee 15.05.2020 Besichtigung Linthwerke

GRATULATIONEN wir gratulieren

zum 90. Geburtstag Arnold Gabriel, 6060 Sarnen, 30.05.1930 / Unterwalden zum 88. Geburtstag Georg Gysin, 4432 Lampenberg, 10.05.1932 / Basel Bauführer u. Poliere zum 87. Geburtstag Helmut Wenczel, 7013 Domat/ Ems, 30.05.1933 / Chur zum 86. Geburtstag Oswald Wegmüller, 4052 Basel, 06.05.1934 / Basel Bauführer u. Poliere Hans Tettamanti, 8003 Zürich, 14.05.1934 / Zürich

zum 84. Geburtstag Ulrich Scheidegger, 3422 Kirchberg, 20.05.1936 / Emmental-Oberaargau zum 82. Geburtstag Peter Egli, 3303 Jegenstorf, 20.05.1938 / Bern zum 81. Geburtstag Hanspeter Born, 4052 Basel, 11.05.1939 / Basel Bauführer u. Poliere Alfred Gerhard, 4805 Brittnau, 20.05.1939 / Zofingen und Umgebung Ludwig Schatz, 8156 Oberhasli, 25.05.1939 / Zürich Josef Telli, 7017 Flims Dorf, 26.05.1939 / Chur zum 80. Geburtstag Peter Tanner, 8833 Samstagern, 25.05.1940 / Zürichsee zum 79. Geburtstag Joachim Dürst, 8500 Frauenfeld, 02.05.1941 / Frauenfeld Walter Manetsch, 6020 Emmenbrücke, 24.05.1941 / Luzern zum 77. Geburtstag Anton Christen, 6370 Oberdorf NW, 11.05.1943 / Unterwalden zum 76. Geburtstag Hans Baumann, 3661 Uetendorf, 06.05.1944 / Thun und Umgebung Robert Schärer, 5745 Safenwil, 06.05.1944 / Zofingen und Umgebung Jakob Thaller, 7013 Domat/Ems, 26.05.1944 / Einzelmitglied zum 75. Geburtstag Pietro Ronchetti, 6403 Küssnacht am Rigi, 14.05.1945 / Luzern Armin Kempf, 6340 Baar, 18.05.1945 / Zug Herbert Schneider, 4310 Rheinfelden, 25.05.1945 / Basel Bauführer u. Poliere zum 70. Geburtstag Urs Strebel, 5610 Wohlen AG,

01.05.1950 / Aarau – Freiamt Karl Suter, 8932 Mettmenstetten, 02.05.1950 / Zug Hans Ulrich Wüthrich, 3432 LützelflühGoldbach, 19.05.1950 / Emmental-Oberaargau Julius Strub, 4617 Gunzgen, 19.05.1950 / Olten Ernst Aufdermauer, 6403 Küssnacht am Rigi, 28.05.1950 / Luzern Hanspeter Züger, 8634 Hombrechtikon, 30.05.1950 / Zürich David Jörg, 7013 Domat/Ems, 31.05.1950 / Chur

JUBILÄEN Mai 2020

40 Jahre Mitgliedschaft Einzelmitglied Johnny Beyeler, 2802 Develier Emmental - Oberaargau Alfred Aellig, 3534 Signau Limmattal Erwin Gasser, 8143 Stallikon Zürcher Oberland Giorgio Bellina, 8307 Effretikon 50 Jahre Mitgliedschaft Deutschfreiburg Alfred Krebs, 3184 Wünnewil

MUTATIONEN Mai 2020

Eintritte Einzelmitglieder Jonas Stocklin, Altikon Emmental-Oberaargau Jürg Baumgartner, Gümligen Seeland Peter Eberhard Schnottwil Uri Suad Sahilovic Erstfeld Zürichsee Beat Weingartner Richterswil Todesfälle Basel Bauführer und Poliere 16.11.2019 Wettstein Hans, 68510 Sirentz (*25.07.1923) Deutschfreiburg 19.03.2020 Bongni Max, 3280 Murten (*20.06.1945)


Vorschau | Rätsel //

BAUKADER 5 | 2020  31

Vorschau der nächsten Ausgabe:

Schwerpunkt:

SPEZIALTIEFBAU Erscheint im Juni 2020

Rätsel 11 Schaden im Gewebe

männliches Haustier

1

griechische Göttin

Vorname von USPräsident Clinton

Schiffszubehör

jap. BlumensteckDer kunstPreis: 100 Gramm Silber zur Verfügung gestellt Wickelbewestgewand jahend, afrikanischer der der Bank Cler bekommenzustimBei Sie mehr! mend Staat Inderin

7

von der Bank Cler.

4

IMPRESSUM Herausgeber Baukader Schweiz Rötzmattweg 87 4600 Olten Tel. 062/205 55 00 Fax 062/205 55 01 www.baukader.ch Layout und Druck Dietschi Print&Design AG Ziegelfeldstrasse 60 4601 Olten www.dietschi-pd.ch Auflage 4'500 beglaubigte Ex. Grossauflagen gemäss Mediadaten Erscheint 10× jährlich anfangs Monat Abonnement Für Mitglieder (Aktiv- und Passiv) im Jahresbeitrag inbegriffen. Für Nicht-Mitglieder Fr. 55.–/Jahr. Redaktion Anita Bucher anita.bucher@baukader.ch Tel. 062 205 55 00 Inserate Beratung und Verkauf Floriane Montandon Dudek floriane.dudek@baukader.ch Tel. 062 205 55 00 Redaktionsschluss 1 Monat vor Erscheinen

Als Mitglied von Baukader Schweiz profitieren Sie von exklusiven Konditionen, z. B. bei Anlagen, Hypotheken oder einer Finanzplanung. 2 hier: www.cler.ch/baukader 12 Mehr dazu europ. Muse der Hochgebirgs- Liebesdichtung teil

mittelgrosser Papagei

6

starker Lösungswort Nähfaden Das Lösungswort bis3 jeweils am kleines 20. des Monats unbeeinsenden an: marderartiges

stimmte Zeit-

spanne Raubtier Baukader Schweiz, arabiKenn­ scher wort Kreuz­wort­­rät­sel, MännerRötzmattweg 87, name 9 Hände4600 Olten heftiger auflegen oder via E-mail:als HeilUnwille kunst info@baukader.ch

Wir bitten 5 Sie, 13 auch die Absender­adresse zu vermerken. R H I K E B S A R I O S T A L E L N E R Z R WE A L I T R E Z O R N

grosse Tür, Einfahrt

anhand, per; über (lat.)

A A N A K P E N O R I S G I L E T O R I K I V I A

Auflösung Rätsel aus «Baukader» Nr. 4 2020 Lösung: HORIZONTIEREN Der Gewinner Hans Zinsli, Chur

Inserateschluss 10. des Vormonats

Ermittelt durch Andrea Koller

Titelbild HEGIAS AG – building imagination

Wir gratulieren dem glücklichen Gewinner!

germa-

nischer Musical Gott des von A. Feuers Lloyd Webber

10

griechische Göttin

4

Straffälliger, Delinquent

7

8

Stadt im Kanton Wundmal Bern

Verkehrsstockung ungebraucht

2

11

3 bevor

Art des Grundpfandrechts

ausführen, verrichten

9 getrocknetes Gras

8 europäischer Strom

Pastenbehälter

1

12

Ort im Kanton Waadt

germanischer Wurfspiess

chemisches Element

dumme, törichte Handlung (ugs.)

6

spaniDiskussche Anrede: sionsplattform Herr mundartlich: unruhiges Kind

Wortlaut

10

Spaltwerkzeug für Holz

1

Erotik (Kurzwort)

2

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5

C T S A T H E N E S T A U A X T S E NO R E

6

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9

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13



français //

BAUKADER 5 | 2020  01

Édition

5 |2020 BULLETIN SPÉCIALISÉ DE LA FÉDÉRATION

Bitte wenden Sie das Magazin.

04 Focus:

NUMÉRISATION La géomatique dans l’ère de la numérisation

02 Service juridique Le virus ne connaît pas de frontière

08 Flash info Informations importantes du comité central


02  BAUKADER 5 | 2020

// français

SERVICE JURIDIQUE

Le virus ne connaît pas

de frontière Stefano Bernasconi est frontalier: il vit à Côme et travaille comme contremaître à Lugano, pour la société de construction tessinoise Ticonstructa SA. Suite à la propagation de la COVID-19, le Conseil fédéral a publié le 13 mars une ordonnance décrétant la fermeture d’un grand nombre d’entreprises et de locaux commerciaux dans toute la Suisse. une auto-quarantaine, jusqu’au résultat du test. Si le test confirme le diagnostic du coronavirus chez sa femme, il n’est plus autorisé à se rendre en Suisse car il est confiné. Un résultat du test négatif lui permettrait de reprendre son travail normalement.

Texte: Andrea Lenzin, avocat Service juridique de Cadres de la Construction Suisse

Les entreprises de construction n’étaient pas concernées par ces dispositions et, dans un premier temps, les chantiers sont restés ouverts. L’entrée de personnes en provenance d’Italie était en principe interdite. Les travailleurs frontaliers pouvaient cependant continuer à passer la frontière, sur présentation d’un document attestant leur emploi en Suisse. Le 17 mars, Silvia Bernasconi, la femme de Stefano, se réveille avec une forte fièvre, accompagnée d’une toux irritante. Sur les conseils de son médecin de famille, elle se soumet au test du coronavirus. Le résultat est attendu au plus tôt le 20 mars. M. Bernasconi contacte immédiatement Carlo Bianchi, directeur de Ticonstructa SA. Il l’informe que, par mesure de précaution, les règles en vigueur en Italie l’obligent à se soumettre à

M. Bianchi prie instamment son employé de se rendre immédiatement à Lugano et de rester en Suisse, au moins jusqu’à ce que le résultat du test soit connu. Si le test est positif, le contremaître doit rester en Suisse pour être en mesure de travailler malgré l’interdiction d’entrée. Ticonstructa SA met pour cela à sa disposition un petit appartement à Lugano. Si Stefano Bernasconi refuse de suivre ses instructions, Carlo Bianchi le licenciera dès le lendemain en invoquant l’absence non justifiée. Stefano Bernasconi est désespéré. Comment réagir? Peut-il s’opposer à son employeur sans courir le risque de perdre son emploi? Le droit d’injonction de l’employeur n’est pas illimité L’art. 321d CO stipule que l’employeur peut établir des directives générales sur l’exécution du travail et la conduite des travailleurs dans son exploitation ou son ménage et leur donner des instructions particulières. Le non-respect peut exposer le travailleur au risque d’un avertissement ou, en cas d’inobservations répétées ou graves, d’un licenciement. Le droit d’injonction de l’employeur n’est toutefois pas illimité. Il est inapplicable, là où il irait à l’encontre des dispositions impéra-

tives. Cette règle s’applique en particulier si les instructions de l’employeur restreignent les droits de la personnalité du travailleur de façon inadmissible. Si justifiées par un besoin professionnel particulier, les instructions portant sur le comportement du travailleur dans son ménage sont légitimes. En donnant de telles instructions, le directeur général de Ticonstructa SA a clairement dépassé les limites du droit d’injonction autorisé par l’art. 321d CO. Exigeant de son employé qu’il quitte son domicile et se rende en Suisse, malgré le danger imminent d’infection, M. Bianchi incite M. Bernasconi à enfreindre les prescriptions relevant du droit d’urgence. Le fait d’obliger un employé à résider en Suisse (même gratuitement) constitue une atteinte grave à sa vie privée et à ses droits de la personnalité. Cette atteinte n’est soutenue par aucun intérêt commercial légitime, au contraire. Le seul objectif de M. Bianchi est de pouvoir continuer à employer dans l’entreprise un travailleur potentiellement infecté par le coronavirus. Ce faisant, il viole son obligation légale de protéger la santé de ses travailleurs (art. 328 CO, art. 10c du règlement 2 du COVID-19). Conclusion Les instructions du directeur général de Ticonstructa SA sont illégales et Stefano Bernasconi n’a pas à les suivre. Tout licenciement pour non-respect de ces instructions ou pour refus de travail serait abusif.


Editorial //

BAUKADER 5 | 2020  03

Le succès par

LE CALME NUMÉRIQUE Le développement constant de nouvelles technologies est un des principaux moteurs influençant notre façon contemporaine de vivre et de travailler en Suisse. La transformation numérique a touché tous les domaines de l’économie et de la société, obligeant les entreprises de construction et leur personnel à gérer la mégatendance de la numérisation. La mise en pratique de la numérisation offre à toutes les disciplines du secteur principal de la construction d’innombrables possibilités d’accroître leur productivité, de s’organiser via de nouvelles plateformes ou d’enregistrer numériquement des données, telles que les rapports horaires. Pourtant, la numérisation est à l’image de tout changement fondamental. D’un côté, nous avons les convaincus et de l’autre, les sceptiques. Les convaincus voient la numérisation comme la solution à tous les problèmes de la construction. Quant aux sceptiques, la numérisation est pour eux un trend impossible à mettre en œuvre judicieusement sur les chantiers. Le sceptique doit pourtant reconnaître que de nombreuses entreprises de construction ont depuis longtemps démarré leur transformation numérique. Moteur de la numérisation dans le secteur de la construction, la BIM apparaît de plus en plus comme un facteur de réussite essentiel pour rivaliser dans l’environnement concurrentiel. Les collaboratrices et collaborateurs doivent non seulement être activement encouragés lors de la transformation, mais également interpellés de manière proactive. Considérée objectivement, la numérisation n’est pas une nouveauté. Elle a pris naissance voilà des décennies, dans les années 60, et nous occupera encore longtemps. Voici donc le conseil que je me permets de vous donner: gardez votre calme, informez-vous de manière active et ne prenez pas chaque détail au pied de la lettre. C’est et cela a toujours été la meilleure recette pour affronter un monde en perpétuelle évolution.

Zafer Bakir Responsable Numérisation Société Suisse des Entrepreneurs


04  BAUKADER 5 | 2020

// français

Focus:

ION NUMÉRISAT

La géomatique dans l’ère de

la numérisation Géomatique : de la géographie sous forme informatique ? Purement sémantiquement, oui ! A l’heure de la mutation numérique, la réponse est toutefois plus complexe. Les nouvelles technologies révolutionnent non seulement les différents instruments et machines de chantier, mais changent le quotidien des cadres de la construction. Echange avec un expert du domaine et formateur professionnel, Sébastien Viret. Texte: Floriane Dudek Photos: màd

Par définition, la géomatique regroupe l’ensemble des outils et méthodes permettant d’acquérir, de représenter, d’analyser et d’intégrer des données géographiques. Appliquée à la construction, elle comprend l’implantation, le levé, les calculs de surfaces-volumes ainsi que les contrôles. Particulièrement dans le bâtiment, la géomatique a un rôle primordial. D’autre part, l’évolution numérique a des impacts sur l’organisation d’un chantier,

Prise de vue aérienne par drone avec superposition des courbes de niveaux, issues d’un profil numérique de terrain .

et redistribue les cartes quant aux responsabilités des acteurs. Sébastien Viret, entrepreneur et chargé de cours pour Cades de la Construction Suisse fait part de sa vision du futur, mais aussi de ses craintes. Opportunités L’évolution numérique de l’instrumentation dans le domaine de la prise de mesure sur un chantier permet, outre de laisser les plans papier au bureau, d’optimiser plusieurs facteurs économiques, et, de ce fait, de diminuer les coûts générés. Comment? «Les nouveaux

appareils de mesures – comme jusque-là le Builder et actuellement la famille iCON de Leica (Robot, GPS, tablette) – proposent des programmes spécifiques à la construction, vulgarisant certains procédés tel que le relevé, l’implantation, la visualisation des points, lignes et couches de données. Les drones ont aussi prouvé leurs capacités dans la collecte de données rapide et en sécurité» répond l’expert. Certains travaux effectués jusqu’à présent par les géomètres deviennent ainsi à la portée par exemple des contremaîtres et chefs d’équipes, qui gagent en autonomie. Un atout pour la productivité et la planification. Sébastien Viret souligne également l’aspect pratique des solutions «cloud» «pour un échange de données sûr et en continu, avec une base commune. Toutes les informations saisies par tous les corps de métier – conducteurs de travaux, géomètres, architectes, ingénieurs – sont à l’état brut initial. On observe une diminution du risque d’erreurs, les données n’ayant pas dû être retranscrites. Elles peuvent par conséquent directement être intégrées dans un plan. Il s’agit d’un gain de temps et de fiabilité incroyable». Et le potentiel de développement dans ce domaine reste important: «Un partage de données sur une plateforme uniformisée se révèle particulièrement intéressant lorsque des mesures sont effectuées avec plusieurs instruments en même temps sur un même chantier. De plus, la base de points fixes est introduite par im-


français //

portation et «gelée», ce qui élimine le risque de manipulation» poursuit-il, et conclut avec un autre atout non-négligeable: «La gestion à distance par logiciels augmente la réactivité dans la résolution de problèmes techniques par exemple». Il ressort de ces constatations que le principe du BIM s’établira tôt ou tard. Dangers et facteur humain «Si, grâce aux instruments actuels à haute précision et l’utilisation simplifiée de ceux-ci certains travaux de terrain du géomètre sont réalisables par d’autres acteurs de la construction, le contrôle et avant tout l’interprétation de données ne peuvent s’effectuer sans ce même géomètre. L’interaction des parties concernées autour d’une table restera encore longtemps nécessaire»: telle est la vue de Sébastien Viret; pour qui «le facteur humain aura toujours un rôle prépondérant sur le chantier». Un simple oubli de téléchargement de données par une des parties impliquées handicape rapidement toute la chaîne…

BAUKADER 5 | 2020  05

De plus, le développement technologique «redistribue certaines responsabilités des acteurs sur le chantier, accablant peut-être des fonctions déjà exigeantes». Vision du futur Sébastien Viret est convaincu qu’«avant un prochain grand pas dans la numérisation et l’automatisation d’autres procédés, les nouvelles technologies doivent s’établir auprès de la plupart des acteurs, et la capacité des outils actuels doit être encore mieux exploitée». L’introduction, d’imprimantes 3D, la télécommande à distance et sans pilote de grosses machines ainsi que les mises en stations d’instrumentation sans l’intervention humaine n’est à ses yeux pas pour demain. Le monde de la construction a encore besoin d’un peu de temps, la géomatique de données de terrain concrètes informatisées et tous les partenaires d’un interlocuteur humain…

FICHE SIGNALÉTIQUE: Nom

Sébastien Viret

Fonction directeur chez NivelTec,

chargé de cours à Cadres de la Construction Suisse ainsi qu’à l’école de la Construction à Tolochenaz­ (formation adulte)

Formation CFC de dessinateur géo-

mètre, puis diplôme ingénieur HES en géomatique

Credo Vivre avec et de sa passion!

COURS ET WORKSHOPS

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06  BAUKADER 5 | 2020

// français

Une journée de formation

en géomatique moderne Formation et numérisation sont deux notions très à la mode. Dans les deux cas, il s’agit de suivre l'évolution. Cadres de la Construction Suisse poursuit le même but d’actualité et d’excellence, comme l'atteste la certification EduaQua obtenue en mars 2020. Tout comme la formation «Techniques de mesure», dispensée avec des instruments les plus récents. Rencontre avec le chargé de cours… Texte: Floriane Dudek Photos: Sébastien Viret

Huit heures de cours, une partie théorique, une partie pratique et beaucoup d’échange d’expérience: la recette de Sébastien Viret, chargé de cours pour Cadres de la Construction Suisse, reste une formule simple, mais gagnante. Ingénieur HES géomatique et entrepreneur, il exerce son activité de formateur depuis plus de cinq ans chez Cadres de la Construction Suisse.

Beaucoup de temps est accordé à la pratique avec des cas concrets et des instruments de dernière génération, comme ici avec le iCON Robot.

Géomatique et enjeux «La géomatique est essentielle sur un chantier pour la localisation exacte des différents éléments d’une construction», relève Sébastien Viret. Avec l’évolution numérique, le domaine est devenu accessible à d’autres acteurs de la construction. Afin de garantir une application optimale, la compréhension des opérations ainsi que le savoir-faire dans l’utilisation des différents instruments sont toutefois de mise.

Pour leurs employeurs, cette autonomie représente «un gain de temps, de productivité, de rendement et de sécurité sur le chantier. Les contremaîtres et chefs d’équipe endossent de nouvelles responsabilités, qui demeurent toutefois mesurées, puisque les points fixes sont toujours mis en place par un géomètre qualifié», assure Sébastien Viret.

Formation, rendement et prise de responsabilité Comme le souligne le formateur, «la théorie permet de poser les bases de géomatique avec les systèmes de coordonnées, l’origine PBi, les calculs, l’implantation, la ligne de base, etc. et expliquer la mécanique des appareils». Le cours se traduit ainsi en une «mise en route» et, dans la partie pratique, un ressenti du potentiel des instruments modernes de mesures. Par une expérimentation intensive des menus et la résolution de cas concrets, les participants acquièrent les connaissances nécessaires pour pouvoir les manier plus tard seuls sur le terrain.

Echange d’expérience et passion Le cours s’avère également un lieu de partage d’expériences enrichissant. Pour Sébastien Viret, «la passion est le nerf de la guerre et la plus grande gratification à recevoir est celle d’un participant dont les yeux s’illuminent après avoir tiré des parallèles entre les possibilités offertes par l’instrument et une situation déjà vécue sur le terrain». Sa motivation: «la transmission de savoir et la contribution à l’évolution du secteur. L’interaction avec les participants est également l’occasion de s’imbiber des méthodes courantes, une grosse plus-value dans mon travail quotidien», analyse-t-il. Une formation avec un

fort rapport à la pratique et l’apprivoisement des technologies les plus récentes: jugez par vous-même! Personnalisation de l’offre En plus des cours individuels jusqu’à 12 participants, Cadres de la Construction Suisse proposent des formations «géomatique» taillées sur mesure pour les entreprises. Pour le formateur, une occasion de «pouvoir traiter certains sujets avec des groupes plus homogènes, et par là mieux répondre aux besoins individuels». COURS ET OFFRES: Formation en géomatique taillée sur mesure pour entreprise: contactez Madame Lüscher annabritt.luescher@baukader.ch, 062 205 55 05 Offre complète de cours individuels sur notre site: www.baukader.ch/fr


français //

BAUKADER 5 | 2020  07

Cadres de la Construction Suisse répond aux

standards eduQua Le 17 mars 2020, Cadres de la Construction Suisse a obtenu le label Qualité eduQua. Ainsi, la Fédération est une institution de formation reconnue, et répond déjà aux futures normes du Parifonds-Bau national. Texte: Anita Bucher

La formation permanente et les perfectionnements en tous genres sont dans l’air du temps. Afin de pouvoir garantir des prestations de formation à un haut niveau, les besoins des consommateurs doivent être considérer en tout premier lieu. À cette fin, il faut également remplir des normes spécifiques au secteur en question. Le programme national eduQua atteste cette qualité. EduQua est officiellement reconnu et utilisé dans toute la Suisse. Les prestataires de formation continue tels que Cadres de la Construction Suisse prouvent par leur certification qu’ils respectent les critères d’eduQua et répondent aux standards définis pour les offres de formation continue.

Cadres de la Construction Suisse est certifié Après une évaluation détaillée et de longue haleine ainsi qu’une procédure complexe et un audit, Cadres de la Construction Suisse a décroché la certification eduQua. Cadres de la Construction Suisse est très heureux de porter le label eduQua en tant qu’institution de formation continue. La Fédération remplit de ce fait déjà les exigences de qualité requises par le Parifonds-Bau national et qui entreront en vigueur en 2023. Les six critères eduQua Offres de formation, information, formation, formateurs-trices, système de management de la Qualité (SMQ) et direction - tels sont les six critères d’évaluation d’une insti-

tution. Le label de qualité eduQua s’adresse aux institutions qui sont actives dans le domaine de la formation continue ou de la formation de base des adultes. La certification selon la procédure eduQua est ouverte à tous les établissements qui offrents des cours de formation continue et qui souhaitent renforcer et améliorer leur qualité. La Fédération suisse pour la formation continue FSEA est l’organisme porteur de la norme eduQua. Elle dirige le secrétariat eduQua et assure le bon fonctionnement du système.

Plus dʼinformations: www.eduqua.ch


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Flash info

04/2020 Texte: Regina Gorza

Informations issues du comité central Les mesures de protection liées à la pandémie du Covid-19 n’ont pas permis le déroulement d’une séance avec présences le 17 avril 2020. Sur la base des dispositions des statuts, le comité central a pris ses décisions par écrit. Parmi les points inscrits à l’ordre du jour figuraient notamment les affaires à soumettre à l’assemblée des délégués: le rapport sur les activités de l’an dernier, les comptes annuels 2019 conseillés par la commission des finances et révisés par la fiduciaire, le programme d’activité 2021 et le budget-cadre 2021 recommandé par la commission des finances. Le comité central a également examiné le concept de base quant à la manifestation devant succéder au Cadre d’Or. Ce concept lui avait été soumis par le groupe de projet de développement de la fédération. Une deuxième étape prévoit l’élaboration d’un concept détaillé. Assemblée des délégués du 13 juin 2020 En raison de la pandémie du coronavirus, l’assemblée des délégués (AD) est annulée. En s’appuyant sur l’ordonnance d’urgence du Conseil fédéral du 16.03.2020, les points à l’ordre du jour seront en lieu et place traités par voie de circulation. Cela comprend les affaires suivantes: Rapport d’activités 2019 Comptes annuels 2019 Rapport de la commission de gestion et de l’organe de vérification Programme d’activités 2021 Budget cadre 2021 Merci pour votre compréhension.

Les mesures dʼhygiène en lien au coronavirus sont d'une manière générale bien respectée sur les chantiers.

Pandémie du corona Le 16 avril, le Conseil fédéral a décidé d’assouplir progressivement les mesures de protection contre le coronavirus. Les communiqués de presse et les fiches d’information pertinentes sont publiés sur notre site web www.baukader.ch. La décision quant à la poursuite de l’assouplissement dépend de la manière dont les mesures de sécurité sont respectées et comment les étapes d’assouplissement sont mises en œuvre. Cadres de la Construction Suisse est conscient que la mise en œuvre des mesures de protection et d’hygiène représente un grand défi. Comme l’ont montré des sondages auprès des contremaîtres, nos membres de Cadres de la Construction attribuent à cet égard de bonnes notes à leurs employeurs. Garder la distance reste cependant l’un des points les plus difficiles à respecter. Le SECO a entre-temps adapté la «Liste de contrôle

pour les chantiers de construction» et la fiche d’information «Protection de la santé au travail». Continuelle source de confusion, le point «15 minutes à moins de 2 mètres» a été supprimé de la liste de contrôle. Le SECO a informé la SUVA et les inspections cantonales du travail chargées de l’application de la loi comme suit: «Si, au sein d’une entreprise, la distance de 2 mètres ne peut être respectée durant le travail, des mesures supplémentaires doivent être prises. La séquence des mesures doit être conforme au principe STOP. S signifie substitution, ce qui n’est pas possible dans le cas de COVID-19 (la source de danger ne peut être éliminée). T pour mesures techniques (par ex. panneaux de plexiglas, séparation des places de travail, etc.). O pour mesures organisationnelles (par ex. équipes séparées, modification de la planification des équipes, jeunes au front). P pour mesures de protection personnelle (par ex. masques faciaux. gants, etc.). Il convient également de noter que, s’agissant de masques faciaux, nous parlons de masques d’hygiène. Le port


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TÉ VACANCES Dut’Éom ne!

Nouveaux dates d̕a

FORMATION CONTINUE de Cadres de la Construction Suisse Information sur site www.baukader.ch/cours

NOUVEAUX DATES D’AUTOMNE: Signalisation correcte des chantiers

Nouvelle norme VSS 40886, ordonnances sur la signalisation routière OSR, théorie et pratique en matière de signalisation, types de signaux, prévention des accidens, exemples pratiques sur maquettes. Régie et métrés

Comparaison entre le contrat d’entreprise et les relevés des bâtiments. Etablissement de rapports de régie et notices de métrés, particularités des ordres à forfait.

A noter également que ces cours sont reconnus par le Parifonds Bau, à l’exeption des personnes travaillant dans les cantons de GE, NE, VD, VS.

de masques d’hygiène ne doit être considéré comme une alternative que lorsque les mesures techniques et organisationnelles ont été épuisées.» Nous continuons de vivre période difficile, même si les taux de nouveaux cas d’infection sont en légère baisse. L’autoprotection ainsi que la protection des tiers restent donc absolument essentielles. En conséquence, nous prions nos membres de maintenir les mesures existantes et, si nécessaire, de responsabiliser leurs employeurs. Notre objectif commun est de minimiser le risque d’une nouvelle augmentation des infections. Un grand merci à vous tous. Nouveauté éditioriale Aperçu du marché en matière d’outils BIM, édition SBV (de/fr/it)

La transformation numérique oblige les entreprises de construction à faire face à la grande vague de numérisation. Avec le présent état des lieux, la Société Suisse des

Technique de mesure de construction

Initiation au tachéomètre Builder axée sur la pratique. Techniques actuelles de mesure (y compris mesure électronique), exercices pratiques avec le tachéomètre, préparation et transfert de données, relevés, mesures et implantation des constructions. COURS D’ENTREPRISE Signalisation correcte des chantiers Régie et métrés Technique de mesure de construction

PROFITEZ ET FAITES PROFITER VOTRE TEAM: En collaboration avec nos formateurs expérimentés, vous définissez les sujets prioritaires. Thématisées avec de nombreux exemples issus du quotidien sur les chantiers, des situations proches de la pratique sont établies et discutées. Les participants trouvent ensuite des solutions adéquates, lors de travaux de groupe. A noter également que ces cours sont reconnus par le Parifonds Bau. Organisation et renseignements: BAUKADER SCHWEIZ 4600 Olten Tel. 062 205 55 00 www.baukader.ch annabritt.luescher@baukader.ch

Entrepreneurs (SSE) entend faciliter la sélection d’outils (logiciels et matériel) BIM pour ses membres et pour d’autres acteurs du domaine. L’Aperçu du marché en matière d’outils BIM, est vendu à CHF 49.90 dans le commerce. Les membres de Cadres de la Construction peuvent obtenir le livre avec un rabais de 50% sur: www.shop.baumeister.ch, en saisissant le code du bon: 5891 7653 2577 (à la fin de la commande).


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