18 BAUKADER 5 | 2020
// Bildung
Vom vermassten Bauplan zur digitalen
3D-Modellgeometrie Bauplaner stellen digitale, räumliche Modelldaten für Absteckungen zur Verfügung. Kartengrafik und moderne Geomatiktechnologien haben sich etabliert, um Geometrie auf die Baustelle zu übertragen. Künftig verlieren analoge Absteckungsmethoden noch mehr an Bedeutung. Eine solide Ausbildung von Baufachleuten als Laien-Geomatiker ist daher entscheidend, um auf der Baustelle sicher und effizient zu agieren. Baukader Schweiz ist ihr Ausbildungspartner, sei dies in Kursen oder mit Literatur. Text und Illustrationen: Urs Bruderer, Geomatikprofi und Ausbildner
Viele unter Ihnen haben schon Bauabsteckungen mit Senkel, Wasserwaage, Schnur, Messband und einem Nivelliergerät ausgeführt. Es ging darum Abstände, Radien, Höhenunterschiede usw. vor Ort abzumessen und mit Markierungen und Eisen zu kennzeichnen. Diese Art der Absteckung in Bezug zu installierten Referenzen (Achsen, Punkte, Leitdrähte, gebaute Strukturen), kommt immer noch zur Anwendung, verliert aber zunehmend an Bedeutung. Vermasste, gedruckte Bauausführungspläne haben in mancher Hinsicht noch ihre Berechtigung, sind jedoch für Vermessungen mit digitaler Kartengrafik schon lange nicht mehr notwendig.
3D-Modell wie gebaut aus Bildern mit Handkamera.
Neue Möglichkeiten mit Geomatiktechnologien Absteckung mit zeitgemässen Vermessungssystemen erfolgt immer mit digital konstruierten Modelldaten, die in Bezugssystemen, also über Koordinaten, referenziert sind. Mit Vermessungssoftware greifen wir auf den digitalen Zwilling des Bauwerks zu und übertragen die massgebende Geometrie auf die Baustelle. Je nach Auftrag wird verlangt, dass abgesteckte oder gebaute Objekte für Nachweise, wie auch zur Aktualisierung des Modells, neu vermessen werden müssen. Eine Messaufgabe kann nur gelöst werden, wenn Messpunkte vor Ort wie auch im Modell richtig lokalisiert werden können. Dies geschieht mit technisch hochentwickelten
Messsystemen, die uns eine präzise, räumliche Positionierung und Navigation am Objekt ermöglichen. Der aktuelle Stand der Technik, die Auswahl und Kombination von verschiedenen Messverfahren, eröffnet neue Möglichkeiten für Baufachleute, die mit Vermessungen betraut werden. Sei dies am Boden, in der Luft, unter Wasser und insbesondere auch mit der räumlichen Steuerung von Baumaschinen. Voraussetzungen für Messpersonen Baufirmen rutschen oft überraschend schnell in die Rolle des Geomatikers und sind umgehend konfrontiert mit der Einführung neuer Mittel und neuen Arbeitsabläufen, sowie der fachspezifischen Ausbildung ihrer Baufachleute als Messpersonen. Damit be-