BAYERNS BESTES
FC BAYERN Wie bayerisch ist der Verein?
BETTFLÜCHTIG Karl Theodors Angetraute
Wiesn fieber
3,80 €
Wer ist wo auf dem Oktoberfest
AUSGABE 9
BAYERN LAND & LEUTE
EDEKA Sü
dbayern
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3
Editorial
Bayern Land & Leute Für viele ist der Herbst die schönste Jahreszeit in Bayern. Die Wetterlage ist meist stabil; es ist tagsüber sonnig, nicht zu heiß, so dass die Unternehmungslust nicht durch übermäßige Hitze gebremst wird. Wandern ist angesagt. Wir haben für Sie einige Touren ausgesucht, die Sie auch mit Ihren Kindern angehen können.
Impressum:
espresso multimedia GmbH Ingolstadt Wagnerwirtsgasse 8 85049 Ingolstadt UStId: DE 128573473 Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Hermann Käbisch
Durch einen Zufall wurden wir auf die Tegernseefischer aufmerksam. Wir besuchten aber nicht nur deren Bistro in Bad Wiessee sondern schauten uns das bei der Prominenz so beliebte Tegernseer Tal insgesamt an und waren begeistert. Gourmets kommen hier nicht nur bei den Fischern und im legendären Bräustüberl in Tegernsee auf ihre Kosten. In Tegernsee und Rottach-Egern gibt es gleich vier Sterne-Köche. Maiwerts Restaurant stellen wir Ihnen vor. Christian Jürgens im Hotel Überfahrt haben wir bereits in Ausgabe 5 (Heft Januar/Februar 2016) präsentiert.
Telefon: 0841 / 9 51 54-0 Telefax: 0841 / 9 51 54-120 kaebisch@espresso-mediengruppe.de info@bayernsbestes.de Geschäftsführung: Hermann Käbisch, Maria Käbisch Projektleitung: Hermann Käbisch, Christina Porebski Marketing Natali Motter, Evelin Raffalt, Christina Porebski Redaktion Melanie Arzenheimer, Hermann Käbisch, Silke Federsel, Christina Porebski, Edgar Mayer, Andreas Thamm, Melanie Bäumel-Schachtner, Anja Keilbach, Anita Haas, Sabine Kaczynski Layout: designerie-Werbeagentur Sonja Wiedemann Kristin Leichtl, Daniela Kornprobst, Nadine Morell Christina Porebski, Jonas Wagner
Während die Prominenten im Tegernseer Tal eher zurückgezogen leben, suchen sie auf dem Oktoberfest regelrecht das Licht der Öffentlichkeit. Wer sich wo amüsiert, hat Steffi Bergmüller recherchiert. Auch die Bayernspieler sind auf der Wiesn präsent. Wie bayerisch eigentlich der FC Bayern - das Aushängeschild des Freistaats schlechthin - ist, wollten wir mittels einer nicht ganz ernsthaften Umfrage klären. Dass bayerische Mode mehr ist als Tracht, das beweisen junge Modemacher, die wir Ihnen vorstellen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Druck: Hofmann Nürnberg
Hermann Käbisch
Glückliche Gewinner Über Gutscheine für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit zwei Personen und Candle Light Dinner im Hotel & Restaurant „Schwarzer Bock“ durften sich freuen ...
Franziska Knuppe und Christian Moestl auf der Wiesn (c) BrauerPhotos © J.Reetz
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Walburga Tratz, Eichstätt Ivonne Seidel, Obergurig Maria Kiebauer, Neuried
BAYERNS Rubrik BESTES XY
BAYERNS BESTES DAS MAGAZIN FÜR BAYERN
Wenn Sie uns nicht finden In allen gut sortierten Zeitschriftenläden und in Lebensmittelmärkten in ganz Bayern können Sie BAYERNS BESTES kaufen. Wenn Sie BAYERNS BESTES dort nicht finden, wenden Sie sich bitte an den Marktleiter oder Inhaber. Jeder Laden kann die Zeitschrift über den Grossisten bestellen. Im Internet sind wir unter www.bayerns-bestes.de erreichbar. Bei Facebook finden Sie uns unter facebook.de/Bayerns-Bestes Künftig ist BAYERNS BESTES auch bei Instagram vertreten @bayernsbestes Und auf herkömmliche Art und Weise können Sie uns schreiben, anrufen oder faxen: Bayerns Bestes Wagnerwirtsgasse 8, 85049 Ingolstadt Fax: 0841 95154 120 Tel: 0841 95154 0 Mail: info@bayernsbestes.de facebook.de
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Inhalt
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St. Tropez am tegernsee
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Inhalt
„Senkrechtstarterin“ Constanze lindner
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wiesnfieber bei elias m‘barek
08 Bayer 1 bis 3
52 Der Enthusiast
Barbara Engleder, eine bayerische Olympiasiegerin, Kirchweihküchl mit Bier und Berta Hummel, die Künstlerin im Kloster
Mario Felix Liebold von der „Ersten Tegernseer Kaffeerösterei“ lebt und kämpft für guten Kaffe und faire Preise für Kaffeefarmer.
14 Bayern des Monats
54 Saibling beim „Maiwerts“
„Senkrechtstarterin“ Constanze Lindner und Sebastian Bezzel, der „ewige Ermittler“
Sternekoch Dieter Maiwert aus Rottach-Egern präsentiert „Verschiedenes vom Tegernseer Saibling“.
18 San mia a mia?
58 Von Gmund nach Hollywood
Wie bayerisch ist der FC Bayern?
Die Kuverts für die Oscar-Verleihung stammen aus Gmund.
24 Wiesnfieber
60 Das ländliche Bad
Wer ist wo auf der Wiesn und was ist neu beim Oktoberfest
Vor 40 Jahren wurde in Bad Birnbach das Thermalwasser entdeckt. Der Ort hat sich seinen ländlichen Charme bewahrt.
32 Mehr als Tracht Wir stellen acht bayerische Modelabels vor.
68 Winzer in der Bierstadt Martin Bauerschmitt baut mitten in Bamberg Wein an..
40 Schön und nobel - der Tegernsee Der Tegernsee ist ungeachtet vieler Prominenter und Reicher bodenständig geblieben.
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72 Gipfel, Grotten und Granit Wir stellen Bergwanderungen für die ganze Familie vor.
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wachsender felsen in usterling
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sternekoch dieter maiwert
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die Kluftinger-Autoren im Interview
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muranoglas in münchen
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bad birnbach feiert geburtstag
84 Plastikfrei in Franken Ganz ohne Kunststoffe lebt Nadine Schubert in Unteraurach im Steigerwald - der Natur und der Gesundheit zuliebe.
88 Bayerns Beste Gastwirte und Mittelständische Firmen Jedes Jahr werden Gastronomen für „Ausgezeichnete bayerische Küche“ und wachstumsstarke mittelständische Unternehmen ausgezeichnet.
90 Der wachsende Felsen In Usterling liegt eines der schönsten bayerischen Geotope: Dort wächst ein Felsen jährlich ein paar Millimeter.
92 Polo in Tagmersheim
100 Tatort Allgäuer Alpen Die Alpenkrimi-Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr im Interview.
104 Ein Instrument, das gut tut Silke Aichhorn ist Bayerns aktivste und bekannteste Harfenistin.
106 Träume aus Glas „Murano.Milano.Venezia.Glas“ lautet der Titel einer Ausstellung in der Pinakothek der Moderne.
110 Skandalöses Frauenzimmer Maria Leopoldine, Gemahlin des Kurfürsten Karl Theodor, bewahrt Bayern vor den Habsburgern.
Ingo und Isabel Beyer von Morgenstern, Schlossherren in Tagmersheim, fördern den Polosport - eine nicht ungefährliche Sportart.
116 Bayerisches lesen
96 Königliches aus Wertach
120 Veranstaltungstipps
Biographien über Herzog Max; Orte der Stille in Bayern und Fränkisches.
Drei „longboard-narrische“ Allgäuer haben eine Manufaktur gegründet.
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Bayern 1
Bayern 1
Geschafft Barbara Engleder Erringt Gold
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Bayern 1
162 cm geballter bayerischer Dialekt: Mit ihrer direkten und unverschnörkelten Art wirkt die gebürtige Eggenfelderin im ersten Moment vielleicht etwas derber, aber sympathisch. Bei den olympischen Spielen in Rio holte die Sportschützin Gold. „Ist die Runde noch so klein, einer muss das Arschloch sein“ , kommentiert sie ihr Drama am Luftgewehr einige Tage vor ihrem Sieg. Sie wähnte die Medaille schon in den Händen, aber zwei Asiatinnen lassen zunächst ihren Traum zerplatzen: „So eine Matz!“ Engleder ist enttäuscht, gönnt ihren Konkurrentinnen aber den Sieg. „Schind`n und Aufhax`n!“ wollte sich die 33-Jährige für den darauf folgenden Kleinkaliber-Dreistellungskampf. Das Ziel so groß wie ein Cent-Stück, auf 50 Metern Entfernung: Engleder mobilisiert nochmals alle Kräfte und holt Gold für Deutschland. Das letzte Mal gelang das Silvia Sperber in Seoul 1988. Nach 16 Jahren in der Nationalmannschaft beendet sie ihren letzten großen Wettkampf mit einer großartigen sportlichen Auszeichnung. Nach ihrem Schuss fällt sie sichtlich erleichtert auf die Knie und bricht in Jubel aus. Doch ganz bayerische Bodenständigkeit hebt die Sportschützin nicht ab. Nach ihren vierten Olympischen Spielen freut sich die Niederbayerin am Abend ihres Sieges auf das versprochene Weißbier. (cp)
Unverblümt und direkt: Barbara Engleder holt in Rio Gold für Deutschland. Foto: dpa
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Bayern 2
Bayern 2
Kirchweihküchl zum Jahr des Bieres
Es wird Küchl, Ausgezogene oder Nudeln genannt und zu Kirchweih genascht: Schmalzgebäck, das in Bayern jahrhundertelange Tradition hat. Kirchweih ist ein katholisches Hochfest, das Jahr für Jahr anlässlich der Weihe eines Kirchengebäudes gefeiert wird, und zwar im Herbst. Dabei lassen es sich die gläubigen Christen nach dem Gottesdienst gut gehen. Neben der klassischen Gans gibt es zum Kaffee dann die gehaltvolle Spezialität. Hannelore Langwieser, Hauswirtschaftsmeisterin und zweite Bürgermeisterin von Mainburg, hat heuer zum Jahr des Bieres eine besondere Köstlichkeit im Topf: Weißbierküchl. Küchl zu machen ist ziemlich schwer - Weißbierküchl zu machen dagegen überhaupt nicht. „Sie gelingen auch Hausfrauen, die nicht backen können. Und wer seine beste Freundin spontan anruft, um zum Kaffeeklatsch zu kommen, der hat sie fertig, bis der Besuch kommt“, so die passionierte Bäckerin und Köchin und gibt die Zutaten für die Köstlichkeit in eine Schüssel. Mehl und Eier, eine Prise Salz, Zucker und Backpulver vermengt sie, als Clou kommt eine Flasche Hefeweißbier dazu. Hannelore Langwieser rührt kräftig durch und freut sich über einen klumpenfreien, lockeren und recht flüssigen Teig. In der Zwischenzeit hat sie in einem großen Topf das Fett erhitzt. Davon braucht der Bäcker nicht zu knapp, die Küchl müssen schwimmen. „Ob Butterfett oder Pflanzenfett oder sogar Olivenöl - an Fett kann man verwenden, was man möchte“, erklärt die Hauswirtschaftsmeisterin. Mit einem Teelöffel sticht sie gekonnt kleine Bällchen ab und gibt sie in das Fett. Dann muss sie nur noch warten, bis die Weißbierküchl fertig gebacken sind. Dabei muss sie nicht einmal Hand anlegen: „Die Küchl drehen sich im Topf selber um.“ Wenn die Spezialität fertig ist, muss sie nur noch mit Puderzucker bestäubt und verspeist werden. Doch sie muss nicht unbedingt nur süßen Leckermäulern schmecken, sondern passt auch - eben, weil es ohne den Puderzucker nicht so zuckrig ist - gut zu einem deftigen kalten Büffet. Hannelore Langwieser macht die Weißbierküchl heuer selber zu Kirchweih: „Denn wir feiern heuer 500 Jahre Reinheitsgebot, da muss es einfach etwas mit Bier sein!“ Seit ihrem 16. Lebensjahr kocht und backt sie mit Begeisterung, mit 17 heiratete sie und übernahm das Kommando im eigenen Haushalt. Küchl hat sie schon kiloweise gebacken, doch dass ihr als Hauswirtschaftsmeisterin keiner mehr etwas vormacht, stimmt nicht: „Beim Kochen und Backen lernt man nie aus!“ Dieser Leitspruch gilt auch für alle, die früher klassische Ausgezogene und Kirchweihnudeln gemacht haben und heuer die leckeren Weißbierküchl ausprobieren wollen. (mbs)
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Hannelore Langwieser kennt die Hausfrauentricks zu Kirchweih: Mit einem Löffel gibt sie den Teig in heißes Fett und backt die Weißbierküchl knusprig heraus. Fotos: mbs
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Rezept Weißbierküchl: 600g Mehl 2 Eier 1 Prise Salz 80 g Zucker 2 Päckchen Backpulver 1 Flasche Hefeweißbier Alles in eine Schüssel geben und verrühren. Mit einem Teelöffel im schwimmenden Fett hell backen. Guten Appetit!
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Rubrik XY
Bayerin des monats
Senkrechtstarterin Constanze Lindner und ihre Figuren
Wie viel ist bei den Figuren, die du spielst, von Constanze dabei? Ziemlich viel! Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich versteh‘ mich mit den Figuren ganz gut, die sind sehr authentisch in ihrer Art. Natürlich sind sie überzogen. Das ist Satire und überspitzt. Aber sie haben ein sehr großes Selbstbewusstsein. Sie machen sich nicht lustig auf Kosten anderer, sondern lustig über sich selbst. Man kann lachen, ohne dass es einem im Hals stecken bleibt. Ich versuch‘ immer, eine charmante Art und Weise zu finden. Damit man sich zwei Stunden zurücklehnen und Spaß haben kann.
Wieso schlüpfst du so gerne in deine Figuren? Das ist das, was ich am besten kann. Die poppen so aus mir raus. Vielleicht kommt das auch von meiner Schauspielseite. Ich bin kein Standup-Comedian, sondern meine Figuren haben kleine Geschichten für sich zu erzählen. Ein Schauspiel-Kabarett, könnte man sagen. Meine Lieblingsfiguren sind die Cordula Brödke und die Oma. Die werde ich auch im nächsten Soloprogramm dabei haben. Das sind Kultfiguren. Ich find‘s ganz schön, denn so hab ich auf der Bühne nicht das Gefühl, ich bin alleine, sondern ich hab da immer meine Figuren mit dabei.
Gab es auch mal einen Moment, bei dem du keine Lust hattest, auf die Bühne zu gehen und so zu tun, als wärst du gut drauf? Klar, natürlich gibt’s das auch. Es gibt Momente, da hast du 40 Grad Fieber, da nimmst du zwei Ibuprofen, gehst auf die Bühne und musst halt auch mal, böse gesagt, deinen Job machen. Man kann nicht immer gut drauf sein. Es gibt auch ganz lustige Phänomene, da ist es dann das Publikum, das von der Tagesform abhängig ist. Es gibt Momente, wo du einfach weißt, es liegt nicht an dir, es liegt an der Gesamtsituation. Ich habe zum Beispiel mal in Augsburg gespielt und während der Vorstellung war‘s einfach nur ruhig. Ich war dann verunsichert, weil ich das Stück ja doch schon sehr oft gespielt hatte. Dann hab ich gemerkt, dass ich
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Kabarettistin, Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin… Das Münchner Multitalent Constanze Lindner ist in diesem Jahr mit dem Bayerischen Kabarettpreis in der Kategorie „Senkrechtstarter“ ausgezeichnet worden. Die 43-Jährige spricht im Interview über die Figuren, in die sie am liebsten schlüpft, und in welchen Momenten sie lieber nicht auf die Bühne gehen möchte.
Rubrik XY
mir selber beim Spielen zuschaue. Das ist dann ein bisschen befremdlich. Aber ich hab letztlich meinen Job gemacht und weitergespielt und am Schluss des Abends sind die Leute totaaaal ausgeflippt. Also es gibt auch das Publikum, das dann erst später kommt. Oder ich überlege mir: Ist heut Sportschau oder nicht? Es gibt auch Abende, an denen Champions League ist, er wollt eigentlich zuhause sein und sie hat aber schon vor vier Monaten die Karten gekauft. Sowas gibt’s auch. Das Schöne ist dann, wenn sie ihn an solchen Abenden trotzdem glücklich macht und er sagt „Ja mei, jetzt hab ich das Bayernspiel verpasst, aber war trotzdem ein super Abend“.
Was ist für dich dein größter Erfolg? Die Momente, in denen das Publikum nach der Show zu mir kommt. Die Leute suchen den Kontakt und was als Feedback zurückkommt ist wahnsinnig schön, das genieß ich total. Einfach zu spüren, dass man den Leuten was mitgegeben hat. Gute Laune, ein paar Stunden Freude, das ist ein großer Erfolg. Dass ich in dem Beruf arbeiten darf, der mir am meisten Spaß macht, ist ein Geschenk.
Welche Pläne hast du für die Zukunft? Es passiert ganz viel dieses Jahr. Ich hab ja den bayerischen Kabarettpreis gewonnen, das ist natürlich was, was einen wahnsinnig freut. Und ich hab die Vereinsheim Sendung bekommen, auf die ich mich sehr freue. Und die Cordula Brödke kommt mit ihrem Youtube-Kanal raus. Es sind ganz tolle Projekte dieses Jahr geplant. Es ist total toll, wenn man sieht, was sich noch entwickelt. Türen gehen zu und andere Türen gehen auf und ich denke, ich habe mich gut positioniert in dem Bereich. Ich möchte einfach die nächsten zehn Jahre dort arbeiten, das ist mir sehr wichtig. Das Interview führte Lisa Braun.
Constanze Lindner - „Jetzt erst mal für immer“ – so heißt ihr neuestes Programm Foto: Martina Bogdahn
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Gesellschaft
San mia
a mia?
Wie bayerisch ist der FC Bayern? Sie werfen sich gerade für das Mannschaftsfoto in Positur - die Spieler des FC Bayern. Gebürtige Bayern sind in der Mannschaft Mangelware. Dennoch ist der Fußballclub das Aushängeschild Bayerns. Was macht den FC Bayern bayerisch? Wir fragten einige Prominente. (Foto: dpa)
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Gesellschaft
„Weitere Amtszeit für den FC Ingolstadt“ Ministerpräsident Horst Seehofer, verkörpert durch den Kabarettisten Wolfgang Krebs, denkt als gebürtiger Ingolstädter natürlich lokalpatriotisch. Wolfgang Krebs „kann“ auch die früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und Wolfgang Beckstein. Markus Söder hat er vorsichtshalber auch schon verinnerlicht. Foto: o.H.
„Der FC Bayern ist bekannt in der ganzen Welt und weit darüber hinaus. Bayern ist stolz auf seine Fußballvereine, und ich als Gerolfinger werde weiterhin mit vollem Körpereinsatz alles dafür tun, dass der FC Ingolstadt eines Tages auch diesen Bekanntheitsgrad haben wird! Ich bin bereit, dafür alles zu geben, sogar eine weitere Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident weit über 2020 hinaus.“
„Botschafter des bayerischen FuSSballs“ Markus Söder ist Finanz- und Heimatminister und vielleicht auch der nächste Ministerpräsident. Und er ist Franke! Foto: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat
„Der FC Bayern ist der Botschafter des bayerischen Fußballs in der ganzen Welt und gehört damit untrennbar zu unserer Heimat. Er steht für das bayerische „Miasan-mia-Gefühl“ und wir können stolz auf diesen Verein sein.“
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Gesellschaft Eva Jacob (Jacob Sisters), Regine Sixt, Desiree Nick, Simone Ballack Foto: BrauerPhotos (c) G.Nitschke
Wiesn
fieber Wer ist wo auf dem Oktoberfest 24
Gesellschaft
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Rubrik XY
Mehr als nur
Tracht Traditionelle Dirndl, Lederhosen und FilzhĂźte mit Gamsbart sind die Klassiker, wenn es um bayerische Mode geht. Junge Designer versuchen inzwischen, Tradition und Moderne zu vereinen oder Tracht vĂśllig neu zu erfinden. BAYERNS BESTES stellt acht Labels vor, die sich Bayernfans und Modeliebhaber einmal genauer ansehen sollten.
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Rubrik XY
Liebling
Thomas Bacher war erst in den USA und tourte dann mit dem Rucksack durch Indien, als es ihn wieder zurück in seine Heimat nach Bad Tölz verschlug. Nachdem er zunächst ein Funsportwaren-Geschäft betrieb, fasste er kurzerhand den Entschluss, selber Mode zu entwerfen – für den aktiven Trachtenliebhaber. Aus reiner Lammwolle bestehen die Janker für Groß und Klein. www.liebling.cc, unter anderem zu finden bei Lodenfrey, Triebstraße 36-38, 80993 München
Die Verbundenheit zur bayerischen Natur zeichnet Liebling aus. Foto: Jakob Nicklbauer
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Tourismus
Schön und nobel der
Tegernsee Seit mehr als 100 Jahren lockt der Tegernsee nicht nur Urlauber sondern auch Berühmtheiten an. Die Schriftsteller Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer, der Tenor Leo Slezak, der Zeichner Olaf Gulbrandsson, der Komponist Franz Grothe, der frühere Bundeskanzler Ludwig Erhard und heute bekannte Fußballer und Medienmogule lebten oder wohnen noch hier.
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Tourismus
Einen traumhaften Blick Ăźber den Tegernsee genieĂ&#x;t der Betrachter von Kaltenbrunn bei Gmund am Nordufer. Foto: Egbert Krupp
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Tourismus
Saint Tropez am Tegernsee Die Tegernseefischer verbreiten Glamour und züchten Fische
seite beschreiben es die Fischer selbst: „Um 4 Uhr klingelt der Wecker... Ausgelegt werden Stell-Netze von etwa 100 Metern Länge, die am nächsten Tag eingeholt werden. Gefischt werden Renke, Seeforelle, Seesaibling, Bachforelle, Hecht, Barsch, Aal, Brachse, Rotauge, Laube und Koppe.“
„Delux mai Liabba!!“ Manchmal kommen die Gäste mit dem Hubschrauber aus München oder Salzburg, um im Bistro der Tegernseefischer in Bad Wiessee zu feiern. Doch damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Fischerei Tegernsee ist kein Amüsierbetrieb sondern kümmert sich hervorragend um die Fische und den See. Der Tegernsee ist einer der saubersten Seen Deutschlands. Eine der ersten weltweit gebauten Ringkanalisationen (im Jahre 2000 für 10 Millionen ausgebaut und auf den neuesten Stand gebracht) garantiert hervorragende Wasserqualität. Für die Fischer ist das aber nicht die reine Freude, denn der Nährstoffgehalt des Sees ist gesunken und die Fischbestände sind teilweise gefährdet. Daher werden im Bruthaus in Bad Wiessee Fische herangezogen und im See ausgesetzt. Jedes Jahr 1,5 Millionen Renken, 150.000 Seeforellen und 50.000 Saiblinge. Damit werden die Fischbestände im Tegernsee bewahrt. Fischer zu sein, das ist harte Arbeit. Auf ihrer Internet-
Geräucherten Fisch zum Mitnehmen verkauft Sebastian (oben); Saibling als Matjes im Fischerei Bistro (rechts); Christoph von Preysing, Chef der Fischer (rechte Seite) und „Fischer-Spirituosen“ (ganz rechts) Fotos: hk
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Champagnerflaschen, in ein Surfbrett gesteckt, edle Weine, auf deren Etikett sich die Fischerei mit Saint Tropez misst und eine goldfarbene Badewanne mit dem Schriftzug „MOET & CHANDON“ beherrschen optisch das Fischerei Bistro direkt am See neben dem Bruthaus. Christoph von Preysing, der Chef der Fischer und ein Marketinggenie (hat nebenbei noch eine Bar auf dem Oktoberfest), lockt mit kulinarischem Luxus und einem Slogan: „Mai Liabba“ steht über fast jedem Foto der Tegernseefischer auf Facebook. Es soll das Lebensgefühl am See und das der Fischer ausdrücken, erläutert Preysing. Inzwischen verkaufen die Fischer auch „mai-Liabba“-Badehosen, Handtücher und T-Shirts. Die Gäste des Bistros kommen bis aus München und Salzburg, aber auch aus der Region. Dazu gehört auch Michael Gorbatschow, dessen Tochter eine Immobilie am See besitzt. Ein
Tourismus
Schlemmerlokal nur für Gutbetuchte? Weit gefehlt. Wie wir selbst an einem Samstagmittag erlebt haben: Christoph von Preysing steht im Freien am Grill und bereitet Fisch zu, nimmt nebenbei mit dem Mobiltelefon die Anrufe von Leuten, die reservieren wollen, entgegen. Da kommt eine ältere Frau, der Kleidung nach nicht dem Geldadel zugehörig. Er begrüßt sie sehr freundlich und bedauert mehrmals, als sie beim besten Willen keinen freien Platz mehr findet, dass er sie nicht bewirten kann. Ein Mitarbeiter verrät uns, dass die Prominenz zwar ganz nett sei, aber „ganz normale“ Gäste weitaus überwiegen. Und die Preise sind wirklich akzeptabel: Ein Matjes vom Saibling samt Bier kosten weniger als 20 Euro - ein unbeschreiblicher, unbezahlbarer Blick auf See und Berge inbegriffen. Wer lieber zu Hause essen möchte: Die Fischerei Tegernsee bietet in Tegernsee (Seestraße 42, Tel.: 08022-1561) und beim Fischerei Bistro in Bad Wiessee (Überfahrtweg 15, Tel.: 08022-857495) frischen und geräucherten Fisch zum Mitnehmen an. Mehr Informationen: www.fischerei-tegernsee.com
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Tourismus
40 Jahre Therme Bad Birnbach
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Tourismus
Von Silke Federsel Manche gar wundervollen Entdeckungen macht man eher zufällig. So auch in Bad Birnbach: 1939 suchte die Bayerische Mineralölindustrie AG bei Birnbach nach Erdöl, doch anstatt der zähen braunen Masse stieß man auf reines Thermalwasser. Auf Verfügung der Reichsregierung musste aber die Bohrung wieder zugeschüttet werden, man wollte wohl den traditionellen böhmischen Kurbädern keine Konkurrenz machen. Doch einige Jahre später machten sich die Bad Birnbacher wieder auf die Suche: Im Jahr 1973 fanden erste Probebohrungen statt, in 1618 Metern Tiefe stieß man dann auf das bis zu 70 Grad warme Thermalwasser.
Erholung pur finden alle Besucher in den zahlreichen Becken der Rottal Terme.
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Foto: Lisa Hasenberger
Tourismus
Diese Perspektive hat man nicht jeden Tag: „Wandern in den Baumwipfeln des Steigerwalds“ - eine unserer besonderen Touren in Bayern. Foto: Bayerische Staatsforsten AöR
Gipfel, Grotten und Granit Wanderungen für die ganze Familie
Wandertouren für Familien in Bayern Wandertouren im Herbst - sicherlich nicht‘s Neues, doch um den Nachwuchs in Zeiten von Pokemon-Go auch ohne Smartphone in Bewegung zu versetzen, sollten die Ziele mehr bieten als Gipfelkreuz oder die Einkehr zur Brotzeit. Eine Expedition ins Eis, die Toskana in Bayern oder Wandern in den Baumkronen lassen das klassische Wandererlebnis auch für die Kleinsten zum Abenteuer werden und lassen Sie trotz Herbstwetter nicht im Regen stehen.
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Tourismus
Im Blätterdach des Steigerwalds Wandern auf dem Baumwipfelpfad Auch für Kleinkinder, Dauer ca. 1,5 Std. Sich wie Robin Hood im Sherwood Forest fühlen – das können Sie auch in Bayern. Nur, dass man sich nicht im Sherwood, sondern im Steigerwald befindet. Hier wandern Sie gemütlich, ohne Klettern, zwischen den Baumkronen. Da gibt es natürlich für die Kleinsten besonders viel zu entdecken! Denn diese Perspektive hat man nicht alle Tage! Tour: Auf einer Höhe von 26 Metern erstreckt sich der Pfad auf 1,15 km durch die Baumwipfel. Highlight der Strecke ist der 42 Meter hohe Turm, von dem aus es noch ein Stückchen höher in die Kronen geht. Einzelne Spielstationen bringen den Kindern interaktiv den Lebensraum Wald näher. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, auf einem Verbindungspfad ins Steigerwaldzentrum zu gelangen. Dort sollen Nachhaltigkeit und Waldbewirtschaftung erlebbar gemacht werden. In der Ausstellung, auf dem angeschlossenen Abenteuerspielplatz kann man den gelungenen Wandertag ausklingen lassen. Der Steigerwald: Zwischen Nürnberg, Würzburg und Rothenburg ob der Tauber befindet sich das Mittelgebirge Steigerwald. Bekannt ist das Gebiet hautpsächlich durch seine Weingebiete, aus denen der Frankenwein kommt. Auf zahlreichen Wanderrouten und Radwegen können Sie das Gebiet im Herzen von Franken erkundigen. Besonderheit: Auch mit dem Kinderwagen und dem Rollstuhl können Sie den Pfad entlang wandern. Der Biergarten wird von der Lebenshilfe Schweinfurt geführt. Dort werden Sie von Menschen mit und ohne Handicap bedient. Außerdem können Sie Wildprodukte aus der Region genießen. Mehr Information www.baumwipfelpfad-ebrach.de www.steigerwald-zentrum.de
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Gesellschaft
Der Sport kommt ursprünglich aus Persien und entstand um 600 vor Christus. Die Rede ist von Polo. Der Mannschaftssport ist heute in vielen Ländern Nationalsport. Fouls werden, noch ehe sie passieren, sofort gepfiffen. So nimmt man Rücksicht auf Mensch und Tier. Die Pferde genießen einen besonderen Schutz: Wenn während einer Partie etwas passiert, wird das Spiel sofort unterbrochen.
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Gesellschaft
PoloExklusiv, aber nicht ungefährlich
Im schwäbischen Schloss Tagmersheim wird der traditionell englische Pferdesport gepflegt Das seit 2005 im Besitz von Ingo und Isabel Beyer von Morgenstern befindliche Schloss Tagmersheim hat sich in den letzten Jahren als eine der ersten Adressen für Polo-Sport in Süddeutschland etabliert. Zugegebenermaßen steht im Gegensatz zu anderen Ländern der Polosport in Deutschland noch nicht an erster Stelle der Beliebtheitsskala bzw. Popularität innerhalb des breiten Sportspektrums. Aber der Sport hat durchaus eine inzwischen ganz vornehme, aber auch breite Fangemeinde. Vor mehr als zehn Jahren hat die Adelsfamilie von Morgenstern, die sich in der gerade einmal 1000 Einwohner zählenden Juragemeinde am Rande der Monheimer Alb und Schwabens niedergelassen hat, das Schloss aus dem Besitz der Grafenfamilie von Moy erworben und seitdem mit viel Liebe und Hingabe von Grund auf saniert. Schloss Tagmersheim ist eine der schönsten bewohnten Schlossanlagen Bayerns. Neben dem noch bestehenden Renaissanceschloss aus dem Jahr 1620 wurde 1820 das heutige Hauptschloss im Biedermeierstil erbaut. Von Anfang an galt das Augenmerk der Morgensterns dem Wunsch, eine Poloanlage zu errichten und den Polosport populär zu machen. Deshalb wurden auch die denkmalgeschützten, jedoch maroden Wirtschaftsgebäude bzw. historischen Stallungen grundlegend restauriert. Dort sind heute die Pferde untergebracht, die für den exklusiven Sport notwendig sind. Diese kommen allesamt aus dem Mutterland und Mekka des Polosports, Argentinien. Die Polostars sind dort weitaus populärer als Fußballstars wie Lionel Messi. Rasantes Spiel mit wendigen Pferden Foto: Edgar Mayer
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Kunst & Kultur
Volker KlĂźpfel und Michael Kobr im Interview
Tatort:
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Kunst & Kultur
Allgäuer Alpen Die Autoren Michael Kobr aus Kempten (links) und Volker Klßpfel aus Altusried (rechts) kennen sich schon seit der Schulzeit. Foto: FinePic
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GEschichte
Skandalöses
Frauenzimmer tüchtiges Finanzgenie Bayerns letzte Kurfürstin Maria Leopoldine führte ein außergewöhnliches Leben
Von Melanie Arzenheimer
Liebeslust und Politik, Lebensfreude und Barmherzigkeit, Geschäftssinn und Glaube – die letzte bayerische Kurfürstin Maria Leopoldine steht für all das. Als Frau erlaubte sie sich eine Selbstständigkeit, die im 18. Jahrhundert unmöglich und unschicklich erschien. Am Ende war sie die reichste Frau Bayerns, der die Wittelsbacher die Herrschaft über Bayern zu verdanken haben. Dass ein tragischer Unfall ihr Leben beendete, passt in das bewegte Leben dieser Ausnahmeerscheinung.
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Geschichte
Maria Leopoldine als KurfĂźrstin Foto: privat
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Geschichte
„O lieber Herr und Heiland, was schickt der Herr aus Mailand, eine schöne Frau für unsre alte Sau.“
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Geschchte
Als im Dezember 1776 in Mailand die kleine Erzherzogin Maria Leopoldine Anna Josephine Johanna von Österreich-Este geboren wurde, konnte niemand ahnen, dass sie einmal eine wichtige Rolle in der europäischen Territorialpolitik spielen würde. Ohne ihr Eingreifen wäre Bayern vielleicht heute noch ein österreichisches Bundesland. Und die Wittelsbacher in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Aber der Reihe nach. Als viertes von insgesamt sieben Kindern von Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich und Maria Beatrice d’Este verbringt sie in Mailand eine schöne Kindheit, bis Napoleon in der Lombardei einmarschiert. Die Familie flieht nach Wien (immerhin ist Kaiserin Maria Theresia die Großmutter der kleinen Erzherzogin) und Maria Leopoldine wird zu einem willkommenen „Heiratsobjekt“. Der bayerische Kurfürst Karl Theodor ist 1794 Witwer geworden und hatte im Alter von 70 Jahren zwar mindestens acht uneheliche Kinder, die er bestens versorgte, aber es fehlte dem Wittelsbacher ein Thronfolger. Erschwerend kam hinzu, dass er seinen Verwandten, allen voran seinem Neffen Herzog Max Joseph von Pfalz-Zweibrücken, eine Herrschaft über Bayern schlichtweg nicht vergönnte. Kurz: Eine Ehefrau musste her – und zwar schnell. Unter Vermittlung des habsburgischen Kaiserpaares wurde ein Ehebündnis mit entsprechendem Vertrag zwischen Maria Leopoldine und Karl Theodor eingefädelt und abgesegnet. Die junge Frau musste sich fügen, obwohl die Verbindung selbst für Zeitgenossen wegen den hohen Altersunterschieds der Eheleute als fragwürdig erschien. „Gottlob, dass er schon so alt ist“, soll die künftige Kurfürstin über ihren Gatten gesagt haben. Nicht nur sie, sondern beinahe das gesamte Land gingen von einem baldigen Ableben des unbeliebten Herrschers aus. Wie „gern“ die Münchner den Kurfürsten hatten, erkennt man an einem Reim (linke Seite), der damals in München kursierte. Die Hochzeit fand im Februar 1795 in Innsbruck statt, das Paar wurde anschließend in München wochenlang gefeiert. Die junge Kurfürstin kam beim Volk zwar hervorragend an, sie selbst erlebte die streng überwachte Ehe mit dem alten Fürsten aber als Martyrium. Sie verweigerte sich dem Ehemann, so dass der österreichische Botschafter berichtete: „Es geht im Ehebett nicht ganz gut.“ Der intrigante Münchner Hof tat sein Übriges, um der jungen Frau das Leben schwer zu machen. Maria Leopoldine rebellierte. So soll sie sich einen Spaß daraus gemacht haben, ihren Gästen Katzen, Fledermäuse oder Ratten zu servieren. Und sie stürzte sich in Liebesabenteuer. Etliche Liebhaber wurden „aktenkundig“, was unter anderem in deren Verbannung vom Münchner Hof endete. Auch jener Herzog Max Joseph von Pfalz-Zweibrücken, den der alte Karl Theodor nicht leiden konnte und der später mit Hilfe Maria Leopoldines Bayern regieren würde, soll ihrem Charme erlegen sein. Der Sohn Max Josephs habe dem späteren König Ludwig I. erzählt, dass „mein Vater bei Lebzeiten des verstorbenen Kurfürsten die verwitwete Kurfürstin beschlafen habe.“ Der jungen Kurfürstin war es mehr und mehr egal, was andere von ihr hielten. Und das betraf nicht nur ihr Eheleben, sondern auch ihre politische Einstellung. Als Habsburgerin hätte sie die Pläne ihrer Verwandten zur „Einverleibung Bayerns“ eigentlich gut heißen müssen, aber die Sympathie für die Zweibrückener Wittelsbacher und die Wut über die „Zwangsehe“ mit Karl Theodor ließen sie zur „Beschützerin Bayerns“ werden. Als der Kurfürst nach einem Kartenspiel einen Schlaganfall erlitten hatte und es offensichtlich (und für viele endlich) dem Ende zu ging, wusste Maria Leopoldine um den Vertrag, der Altbayern an die Habsburger überschrieb. Dafür hätte der bayerische Kurfürst die Erblande in den Niederlanden bekommen. Auf dem Sterbebett wollte der unbeliebte Herrscher diesen Tauschhandel perfekt machen und ratifizieren. Aber seine 22-jährige Ehefrau ließ den österreichischen Botschafter Graf Sailern nicht zu ihm durch, außerdem ließ sie die Stadttore Münchens schließen, um ihn an einer Ausreise nach Wien zu hindern. Maria Leopoldine mit ihren Söhnen Aloys und Maximilian Foto: Haus der Bayerischen Geschichte (G. Meister)
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veranstaltungskalender
Fränkischer Wein Winzerfeste zum Ende der Weinlese
Beginn und Abschluss der Weinlese werden im Fränkischen Weinland gefeiert. Foto: Andreas Bestle
Die Spätsommer- und Herbstzeit ist Weinlesezeit. Beginn und Abschluss der Weinlese werden im Fränkischen Weinland gebührend gefeiert. Ob ein leichter Bacchus oder Müller-Thurgau, eine fruchtige Scheurebe oder der klassische Silvaner, im Fränkischen Weinland werden sie bei den Weinfesten mit Genuss getrunken. Zu den bekannten fränkischen Weinanbaugebieten gehört neben den Regionen um Würzburg, Iphofen, Karlstadt und Schweinfurt auch die Region um Volkach. Überall gibt es im September und zum Teil auch im Oktober Veranstaltungen, bei denen sich alles um den Wein dreht.
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Besonders gefeiert wird die sogenannte „Letzte Fuhre“, die das Ende der Weinlese dokumentiert. In Iphofen (8. Oktober), in Thüngersheim (15. Oktober) und in anderen Orten ziehen festlich geschmückte Wagen durch den Ort. In Escherndorf mit seiner berühmten Lage „Escherndorfer Lump“ feiern sie den Weinherbst gar vom 17. September bis zum 12. November. In Abtswind wird im geheizten Festzelt an jedem Samstag im Oktober das Weinfest veranstaltet.
Veranstaltungskalender
Weitere Empfehlungen von anita haas 09.09.2016 Amberger Luftnacht www.luftmuseum.de
10.09.2016 Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt Lindau am Bodensee www.lindau.de 16.09. - 14.10.2016 17. Bad Füssinger Kulturfestival Bad Füssing www.badfuessing.de 16.09. - 18.09.2016 Ufermarkt am Starnberger See Starnberg, Uferpromenade www.geja-event.de 23.09. - 25.09.2016 „Mut zum Hut“ Weltgrößte Hutmodenschau in Neuburg an der Donau www.mutzumhut.de
Weitere Weinfeste 01.10.2016 Bremserfest im Winzerhof Rüthlein 01.10. - 02.10.2016 Schoppentage im Winzkeller Stetten 03.10.2016 Wein Rendezvous, Eibelstadt 08.10.2016 Einholen der letzten Fuhre und Bremserfest, Iphofen 15.10.2016 Letzte Fuhre in Thüngersheim 04.11.2016 Bürgerspital Kelterhallen Weinfest VOL II, Würzburg Eschendorfer Weinfest ab dem 17. September jeden Samstag bis zum 12. November Abtswinder Weinfest, jeden Samstag im Oktober
24.09. - 02.10.2016 Festival der Nationen Bad Wörishofen www.festivaldernationen.de 25.09. - 30.10.2016 „Der Oktober ist eine Frau“ 22. Ingolstädter Künstlerinnentage, Ingolstadt www.ingolstadt-tourismus.de 01.10. - 03.10.2016 Herbstlicher Früchtemarkt München, Botanischer Garten www.botmuc.de 03.10. - 09.10.2016 9. filmzeit Kaufbeuren Kaufbeuren www.filmzeitkaufbeuren.de 15.10. - 10.11.2016 33. Ingolstädter Jazztage www.ingolstaedter-jazztage.de 29.10. - 30.10.2016 32. Jazzfestival Würzburg www.jazzini-wuerzburg.de
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Vorschau
VorschaU
Schlittenfahrt, ländliche Weihnacht und Korkenknall
Heft 10 (November/ Dezember 2016) erscheint Ende Oktober
Silvester Feiern Bayerisch urig oder elegant - Wir zeigen Ihnen die schönste Orte, in denen Sie das Jahr ausklingen lassen können. Foto: fotolia
Königlich unterwegs mit dem Pferdeschlitten Wie König Ludwig II. hinauf zum Schloss Neuschwanstein oder im Englischen Garten fahren. Eine Pferdeschlittenfahrt- ob mit den Kindern oder in trauter Zweisamkeit - gehört zu den Höhepunkten im Winter. Foto: Füssen Tourismus und Marketing / Petra Gasteiger
Ländliche Weihnachtsmärkte Kein Rummel und keine überteuerten Glühweinbuden: In den ländlichen Gegenden Bayerns finden sich wunderschöne und außergewöhnliche Christkindlmärkte, abseits vom kitschigen Weihnachtstourismus. Foto: Weihnachtsmarkt in Kloster Ettal / Wolfgang Filse
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Stellen Sie die Vertrauensfrage! Wem vertrauen Sie? Wem vertrauen Sie Ihre Kinder an? Wem Ihr Geld? Sicher nicht jedem! Und wem vertrauen Sie Ihre Gesundheit an? Am besten auch nicht irgendwem. Vertrauen muss man sich verdienen. Durch Kontinuität, durch Aufrichtigkeit, durch Leistung und Zuverlässigkeit, durch Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Dadurch, dass man gerade dann für jemanden da ist, wenn er es besonders notwendig braucht. Wir sind für Sie da. 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr – in Schaltjahren sogar einen mehr. Wir bieten kontinuierlich medizinische Höchstleistungen und zuverlässige Qualität – das belegen nicht nur unsere erfolgreichen Zertifizierungen, sondern auch Vergleiche mit anderen Kliniken. Unsere Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter in der Verwaltung geben jeden Tag ihr Bestes für Sie und Ihre Gesundheit – mit Kompetenz, Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Ihnen können Sie vertrauen. Uns können Sie vertrauen. Denn wir tun alles dafür, dass es Ihnen und Ihren Lieben möglichst bald wieder gut geht und Sie bei uns ganz gemäß unserem Motto „in guten Händen“ sind.
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