04.18
bayerns bestes Das fesche Reise- und Genussmagazin
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Nr. 04-2018 4,90€
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Kommissar mit Kultstatus Kluftinger ermittelt wieder
Schiene statt Straße Mit der Bahn durch Bayern
Faszinierend natürlich Der Nationalpark Bayerischer Wald
Märkte, Feste & Konzerte Deutsch
MÜNCHENS NEUE TOP-ATTRAKTION
Allgäu I Kluftinger I Mit der Bahn durch Bayern I Bayerischer Wald
Parade platz SH OW PA LA ST M ÜNCH EN Longier zir kel Reithalle
Kunterbun tes Spielehaus
Herbst 2018
Veranstaltungstipps für den Herbst
Kühe, Käse & Kultur: Unterwegs im Allgäu
EDITORIAL Impressum: espresso Publikations GmbH & Co. KG Wagnerwirtsgasse 8, 85049 Ingolstadt UStId: DE 814482148 Verantwortlich i.S.d.§ 6 Abs. 2 MDStV: Michael Stern Telefon: 0841 / 9812401-0 Telefax: 0841 / 9812401-99 www.bayernsbestes.de info@bayernsbestes.de
Tierisch!
Herausgeber: Prof. Dr. Martin Balle Geschäftsführung:
Projektleitung: Melanie Arzenheimer Marketing: Natali Motter, Manuel Klingl, Katja Kürzinger Redaktion: Melanie Arzenheimer Silke Federsel, Edgar Mayer, Anita Haas, Norbert Eisele-Hein, Dieter Warnick, Jörg Berghoff, Vanessa Rohner, Siegfried Völlger, Christoph Götz Layout: designerie WERBEAGENTUR, Kristin Leichtl, Daniela Kornprobst Druck: druckpruskil Gaimersheim Vertrieb: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Telefon: 089/31906–0, Telefax: 089/31906–1 13 info@mzv.de, www.mzv.de
EDITORIAL
Michael Stern
Bevor Sie weiterlesen, ein wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht vegan, denn es kommen etliche Tiere und tierische Erzeugnisse darin vor. Und das gilt gleichzeitig auch für diese Ausgabe von bayerns bestes. Aber wer sich zum Beispiel mit dem Allgäu auseinandersetzt, der stößt unweigerlich auf Kühe. Diese wiederum erzeugen Milch, aus der köstlicher Käse gewonnen wird. Wir haben die älteste Sennerei Bayerns besucht und bei der Käseherstellung zugeschaut.
Dass so eine Kuh auch nur ein Mensch ist (und wir sprechen jetzt nicht von Rindviechern), beweist das Thema „Homöopathie“. Was sich bei vielen Menschen als wirksam erweist, ist auch für das Milchvieh geeignet – wir haben im Stall nachgesehen. Im Übrigen wirkt bei Kühen das ein oder andere Weizenbier hervorragend gegen Appetitlosigkeit. Und das soll beim Menschen ja durchaus auch so sein. Im Bayerischen Wald begegnen uns Hirsche in freier Wildbahn, in MünchenFröttmaning sind es Pferde in der Trainingshalle und die Landesgartenschau in Würzburg lässt die Bienen summen. Unter streng wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Außerdem ist in Bayern im Spätsommer und im Herbst „tierisch was los“. Saustark, könnte man meinen. Wir haben für Sie jede Menge Veranstaltungs- und Ausflugstipps in diese Ausgabe gepackt. Und natürlich begegnen wir wieder außergewöhnlichen Menschen, nehmen Sie mit an einzigartige Orte und lüften manch historisches Geheimnis. Es gibt viel zu entdecken - viel Freude beim Lesen! Melanie Arzenheimer
Titelbild: Kuh auf Wiese vor Alpenlandschaft Foto: stockphoto-graf
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Unsere Kooperationspartner
BAYERNS BESTES
Was und wo? Themenschwerpunkte dieser Ausgabe
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S. 18 S. 32 S. 38 S. 54 S. 62
Deutschlands älteste Stadt: Kempten! Prächtig: Das Kurhaus Göggingen Mit der Bahn ganz zufällig durch Bayern Der „Loisach Marci“ und seine Beats Atemberaubend: Klettern im Altmühltal
S. 78 S. 94 S. 100 S. 110 S. 116
Hirsche und Hütten: Der Nationalpark Bayerischer Wald Globuli für´s Vieh: Homöopathie im Kuhstall Kabarettist Wolfgang Krebs und die Ministerpräsidenten Reise in die Welt der Pferde: EQUILALAND in München Kulturgenuss am See - die Veranstaltungstipps
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INHALT
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Prachtstück aus der Gründerzeit: Das Parktheater im Augsburger Stadtteil Göggingen. Foto: Nik Schölzel
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Stadt der Wiedervereinigung: Ein Spaziergang durch Kempten
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Foto: Melanie Arzenheimer
GENUSS WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT 08
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Seitenblicke
Bienen-Beobachtung in Würzburg Schleusen-Musik auf dem Main-Donau-Kanal Bankl-Sitzer im Allgäu
Globuli für´s Milchvieh
Zu Besuch bei Kuhhomöopathin Christine Löb in Reupelsdorf
100 Ministerpräsidentenkenner Kabarettist Wolfgang Krebs über Söder, Seehofer und Stoiber
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Hmmm, so ein Käse!
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Göttliches Hopfen und Malz
Bayerns älteste Sennerei liegt im Allgäu
Die Bierbaruer im Kloster Ettal
FREIZEIT & URLAUB 54
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Tradition und fette Beats
Die Zugspitzregion und ihre kreativen Einwohner
Ein Idyll im Chiemsee
Zu Gast auf der Fraueninsel
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Auffi! Der Naturpark Altmühltal ist auch ein Paradies für Kletterer. Foto: Sebastian Stiphout
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Die Bahn damals und heute: Ausstellungen, Erinnerungen und eine Zufallsreise Foto: DM Museum / Uwe Niklas
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Wo der Hirsch röhrt: Der Nationalpark Bayerischer Wald. Foto: Frank Bietau
Königlich heiraten
Wo man in Bayern wie ein „Royal“ die Ehe schließen kann
Paradies für Pferdefreunde
Das Equilaland in München-Fröttmaning
LITERATUR 28
KULTUR & TRADITION 86
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Er ermittelt wieder
Kommissar Kluftinger hat auch das Allgäu populär gemacht
Ein Hoch auf den Eintopf
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Literarische Gedankenspiele
Wo bitte ist Tittmoning?
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Im Herbst fallen die Blätter
Warum in Regen der Pichelsteiner jedes Jahr gefeiert wird
Zu Besuch im Zollhäusl an einer Grenze, die den Künstlern gehört
Texte, Zeichnungen und Gedichte der Münchner Turmschreiber
Ausgewählte Buchtipps für goldene und neblige Herbsttage
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SEITENBLICKE
Seitenblicke
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Riesig: Zwölf Meter lang ist die Mega-Bank in Mittelberg Foto: Allgäu GmbH
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Immer an der Bank lang In Oy-Mittelberg steht Deutschlands größte Wanderbank
SEITENBLICKE
Ein Riese könnte es sich hier ohne Frage gemütlich machen und den Blick auf die Alpen genießen. Weil es aber bekanntlich keine Riesen gibt, sind es zahlreiche Menschlein, die auf dieser Mega-Bank herum klettern. Sechs Meter hoch, zwölf Meter lang (hier kann man wirklich etwas auf die lange Bank schieben) und 13,7 Tonnen schwer ist das überdimensionale Möbelstück, das seit dem Sommer 2015 in Mittelberg im Allgäu die Blicke auf sich zieht.
Und wer hat´s gebaut? Es waren keine Riesen, sondern die Allgäu Top- und Landhotels. Aber die wollen damit unterstreichen, dass das Wandern im Allgäu eine „Riesensache“ ist.
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WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT
Ein Prachtstück! Das Kurhaus in Augsburg-Göggingen wäre beinahe abgerissen worden Von Melanie Arzenheimer Da steht man nun in diesem prachtvollen Theater und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nein, so etwas erwartet man einfach nicht, wenn man die doch recht unspektakuläre Straße „Am Klausenberg“ im Augsburger Stadtteil Göggingen entlang geht. Die Überraschung wartet – recht versteckt – hinter einem Blumengeschäft. In einer Parkanlage befindet sich ein „Märchenschloss aus Gold, Glas und Licht“, das laut der Fachzeitschrift Merian zu den 200 bedeutendsten Kultur-Highlights in Deutschland gehört. In Leipzig, Blackpool und Paris gab es so etwas auch einmal, doch nur in Göggingen ist diese Glas- und Gusseisenkonstruktion aus der Gründerzeit erhalten geblieben. Dabei sah es zwischenzeitlich ziemlich schlecht aus. 1886 fand die Eröffnung des Kurhauses als Palmen- und Gesellschaftshaus statt. Es sollte u.a. den Patienten der Hessing‘schen Ökonomie- und Heilanstalt Ablenkung von ihrem Leiden bringen. Dafür wurde mitten in einem Landschaftsgarten dieses herrliche Multifunktionstheater im Stil des Historismus geschaffen (die Bauzeit betrug nur ein Jahr!), das auf dem neuesten Stand der Technik war. Es verfügte über eine elektrische Beleuchtung, eine zentrale Warmwasserver-
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sorgung und ein eisernes Bühnensystem mit beweglichem Boden. Und so wurden hier nicht nur Operetten aufgeführt und Konzerte gegeben, sondern auch Bälle veranstaltet und Festessen organisiert.
Wie ein Großbrand zum Glücksfall wurde Nach dem Tod von Friedrich Hessing, der das Kurhaus bauen ließ, verlor es allmählich an Bedeutung. Die Konzerte wurden weniger, lediglich Tanzveranstaltungen fanden noch statt und die neue Unterhaltungsform des Kinos eroberte das Kurhaus.
Das Kurhaus in Göggingen wurde im Stil des Historismus gebaut und 1998 nach intensiver Restaurierung wieder eröffnet. Foto: Nik Schölzel
Nach dem zweiten Weltkrieg ging es weiter bergab. „Man kann sagen, dass das Haus verlotterte“, erklärt Pressesprecherin Anke Maresch. Das Gebäude diente schließlich als Lager, wurde verkauft und sollte Anfang der 1970erJahre abgerissen werden. Zum Glück brannte es auch noch ab. „Zündelnde Kinder haben den Brand ausgelöst. Aber damit kam nicht nicht das Ende des Kurhauses, sondern man entdeckte seine Schönheit wieder.“ Die nachträglich angebrachten Einbauten waren zerstört und nun kamen die grandiose Kuppel, die stählernen Säulen und die Glasfenster zum Vorschein. Glücklicherweise trat dann auch noch
das neue bayerische Denkmalschutzgesetz in Kraft und das Ensemble wurde sofort in die Denkmalliste aufgenommen. Schließlich kaufte die Stadt Augsburg den Bau, der trotzdem erst einmal ungenutzt blieb. Was tun mit diesem Schmuckstück? Es wurde diskutiert und ab 1988 restauriert. Zehn Jahre und 46 Millionen Mark später eröffnete man 1998 das neue, alte Parktheater im Kurhaus Göggingen, seit 2008 trägt die Kurhaustheater GmbH die Verantwortung für den Spielbetrieb. „Heute wie damals will man mit diesem Theater den Besuchern Wohlbefinden, ja auch ein bisschen Glück, schenken“, so Anke Maresch. 190 Theatertermine stehen pro Jahr auf dem Programm, dazu kommen Hochzeiten, Betriebsfeiern, Galas, Bälle, Firmenveranstaltungen und sogar Dreharbeiten. Es vergeht nahezu kein Tag, an dem hier nicht Betrieb herrscht. Am Ticketschalter (hier war früher der Billardsaal untergebracht) wird fleißig nachgefragt und im Foyer (dort hatte Friedrich Hessing seinerzeit 250 Milchkühe seiner Milchkuranstalt untergebracht) kann man vor jeder Vorstellung seine Pausenverpflegung vorbestellen. Und sollte eine Open Air Veranstaltung im Innenhof des Kurhauses von Wolken, Blitz und Donner bedroht werden, wechselt man einfach in den Theatersaal.
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Am liebsten ist er draußen unterwegs: Marcel Engler, gebürtiger Partenkirchner und Vollblutmusiker. Meistens steht er dabei auf seinem orangen Longboard und hat ein Alphorn über der Schulter hängen. An komische Blicke hat er sich längst gewöhnt. Muss er auch, schließlich kombiniert er seit drei Jahren traditionelle Instrumente mit modernen Elektrobeats. „Ich hab einerseits von daheim den Bezug zur Tradition mitbekommen, mich andererseits aber auch schon immer sehr für Elektronik interessiert“, erzählt der 40-Jährige. Seine minimalistischen Elektrobeats produziert er aber nur mit alten analogen Maschinen, ohne Laptop. „Ich wollte aus der Tradition was Geiles machen, sie aber nicht verhunzen“, beschreibt er seine Ambitionen. Heraus gekommen ist ein einzigartiger Sound, mit dem der „Loisach Marci“ zusammen mit seinem Bandkollegen, dem Musikwissenschaftler Dr. Jens-Peter Abele, das Publikum begeistert. Und zwar nicht nur daheim und in Österreich, auch Konzerte in Monaco und Mexiko haben die beiden schon gerockt: Der Partner mit Lederjacke und E-Gitarre, Marci in Lederhose mit bunten Hosenträgern, Trachtenhut und Feder. Er spielt insgesamt 13 Instrumente, das Alphorn ist sein Markenzeichen. Dazu singt er oder jodelt – „aber auf eine ruhige und meditative Art. Gleichzeitig geht es bei den Konzerten voll ab“. Es sind diese Brüche, die er spannend findet. Was bei den Leuten gut ankommt und was man alles musikalisch kombinieren kann, hat er in seinen Anfängen als Straßenmusikant gelernt. „Auf der Straße lernt man fürs Leben, die Menschen sind irritiert oder fasziniert – ich habe schon mit Leuten aus Jamaika und New York Reggae und Hiphop gespielt.“ Die Texte schreibt der gelernte Schreiner, der sich seit sieben Jahren nur noch auf die Musik konzentriert, selbst. „Ich versuche auch politisch etwas anzuschneiden, aber nie plakativ, damit sich kein Zuhörer auf den Schlips getreten fühlt.“ Stattdessen will er junge Leute begeistern und ihnen zeigen, dass Schubladendenken nichts bringt. Anfangs hat er sogar Drohbriefe bekommen, weil er die Tradition in den Dreck ziehe. Dabei ist die Heimatliebe ein großes Thema in seinen Stücken. „Ich habe neulich ein Werdenfels Stück geschrieben, das ist eine sehr emotionale Nummer. Es geht darum, dass es gut ist, mal raus zu kommen, man aber in der neuen Stadt wieder mehr an seine Heimat denkt und wie schön diese ist.“ Das Panorama der Zugspitz Region hat er auch in Denkendorf in der Nähe der Schwäbischen Alp, wo er seit vier Jahren mit seiner Familie lebt, immer vor dem inneren Auge. „Die Berge gehören zu mir, da kommt die Kraft her und da muss ich immer wieder zurück.“ So oft es geht, ist der Musiker daher daheim in Garmisch-Partenkirchen. Und trifft sich dort unter anderem mit Leuten aus der Modebranche: „Anscheinend kann man zu unserer Musik gut über den Laufsteg laufen“, lacht er. Und die musikalischen Brüche zwischen Tradition und Moderne seien zur modernen Tracht gefragt. Sogar für die Berliner Fashion Week hat es schon eine Anfrage gegeben – „aber da hatten wir leider keine Zeit“.
©Zugspitz Region GmbH, Fotos: M. Fend
„Ich wollte aus der Tradition was Geiles machen, sie aber nicht verhunzen.“
Der Loisach Marci live! 28. September 2018 im „Herzkasperlfestzelt“ auf der Oiden Wiesn beim Oktoberfest in München Alle Termine unter: www.loisachmarci.de
www.zugspitz-region.de
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KULTUR & TRADITION
Fraueninsel: Ein Idyll auf zwölf Hektar Über eine Künstlerkolonie und eine alteingesessene Fischerfamilie
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Oberbayern
KULTUR & TRADITION
Von Dieter Warnick Preisfrage: Kennen Sie die kleinste Gemeinde Bayerns? Wir lösen auf: Es ist die Gemeinde Chiemsee. Zu ihr gehören die Herreninsel (230 Hektar groß), die Fraueninsel (zwölf Hektar klein) und die unbewohnte Krautinsel. Vermutlich sind die Inseln, die im größten bayerischen See liegen, schon seit der Steinzeit besiedelt. Das wohl bekannteste Ausflugsziel im Chiemgau ist Herrenchiemsee mit seinem gleichnamigen Schloss. So viel Prunk wie die größte der drei Inseln hat die Fraueninsel nicht zu bieten, dafür aber eine Künstlerkolonie und eine lang eingesessene Fischerfamilie. Die Fraueninsel ist auto- und fahrradfrei, und, obwohl zahlreiche Gäste vom Festland herüberkommen, ein Hort der Ruhe. Zwar wohnen viel mehr Menschen hier – zirka 300 – als auf der benachbarten Insel Herrenchiemsee, aber es geht deshalb beschaulicher zu, weil viele Gäste aus nah und fern – etwa 350 000 bis 400 000 im Jahr – vorwiegend wegen des Märchenschlosses von Ludwig II. dorthin anreisen. Der 1,5 Kilometer lange Fußweg um die Fraueninsel herum wird zu einem träumerischen Vergnügen.
Und das Amüsement ist äußerst lehrreich, wenn man Gästeführer Konrad Hollerieth an seiner Seite hat. So erfährt man von ihm, dass der See vor 15 000 Jahren, also noch in der Eiszeit (im Alpenraum auch als Würm-Kaltzeit bekannt), viermal so groß war wie jetzt (80 Quadratkilometer), in 6000 bis 8000 Jahren allerdings ganz von der Bildfläche verschwunden sein wird. Er wird dann aufgefüllt sein mit jeder Menge Geröll, das aus den Alpen hierher gelangt. Und weil es häufiger als früher zu Starkregen kommt, transportieren die Flüsse auch mehr Ablagerungen mit sich. Dass der Klimawandel dabei eine große Rolle spielt, versteht sich von selbst – die Verlandung wird dadurch beschleunigt. Schuld daran ist hauptsächlich die Tiroler Ache, die den Süden des Chiemgaus durchfließt und bei Grabenstätt in den See mündet. Bis zu 260 000 Kubikmeter Sedimentmaterial bringt die Ache mit und schiebt ihr „Treibgut“ 20 bis 30 Meter in den See – im Jahr versteht sich. Logisch, dass irgendwann in einigen Tausend Jahren nichts mehr vom See übrig ist.
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FREIZEIT & URLAUB
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FREIZEIT & URLAUB
Von der Rachelkapelle aus blicken Wanderer nicht nur auf den wilden Herbstwald, sondern auch auf den Rachelsee und den Gipfel des Großen Rachels. Foto:Rainer Simonis
Der König des Nationalparks Bayerischer Wald 1453 Meter hoch thront der Große Rachel – eine Tagestour über Rachelsee und Rachelkapelle bietet spektakuläre Einblicke in die wilde Natur 79
VORSCHAU
VORSCHAU
Die nächste Ausgabe erscheint am 09. November ´18
THEMEN DER NÄCHSTEN AUSGABE Lang Laufen Es muss ja nicht immer wild den Berg herunter gehen. Bayern und seine Langlaufgebiete locken mit idyllischen Loipen und vielfältigen Möglichkeiten für einen Einkehrschwung. Foto: Adobestock/ARochau
Von romantisch bis extravagant In der Adventszeit findet man unzählige kleine und große Weihnachtsmärkte in ganz Bayern. Ob auf dem Schloss oder sogar im Keller - wir werfen einen Blick auf das weihnachtliche Bayern. Foto: AdobeStock / Antinio Gravante
Wintergenüsse Vom klassischen Lebkuchen bis zum Weihnachtsmenü: Winterzeit ist Geniesserzeit. Wir servieren dazu Geschichten rund um die kulinarischen Traditionen in Bayern. Foto:Adobestock/Alexander raths
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