BAYERNS BESTES
AUSGABE 8
BAYERN LAND & LEUTE
Ludwig und Die Liebe Privates von Ludwig II.
Weisswurst Wo ihr Äquator verläuft
Lola gibt Gas 3,80 €
Die Designerin Lola Paltinger und ihre Promi-Dirndl
Editorial
Bayern Land & Leute Ludwig II. und die Frauen - ein schwieriges Kapitel, vor allem für eine Frau: Herzogin Sophie Charlotte in Bayern, der Schwester von Elisabeth, Kaiserin von Österrreich, Sisi genannt. Mit Sophie verlobte sich Ludwig am 22. Januar 1867 nachdem er sie, die er schon seit seiner Kindheit kannte, einen Tag vorher auf einem Hofball wieder gesehen hatte. Bei einem Fest, das Ende Februar des gleichen Jahres aus Anlass der Verlobung abgehalten wurde, verschwand Ludwig bereits nach einer Stunde, um ins Theater zu gehen, brüskierte öffentlich seine Braut. Der König verschob die geplante Hochzeit mehrfach und löste schließlich am 7. Oktober desgleichen Jahres die Verlobung. Alfons Schweiggert, von seiner Münchner Turmschreiber-Kollegin Melanie Arzenheimer dazu interviewt, verrät im Gespräch und in seinem neuen Buch mehr über das Gefühlsleben des vor 130 Jahren im Starnberger See ertrunkenen Königs.
Impressum:
espresso multimedia GmbH Wagnerwirtsgasse 8, 85049 Ingolstadt UStId: DE 1529225661 Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Hermann Käbisch Telefon: 0841 / 9 51 54-0 Telefax: 0841 / 9 51 54-120 kaebisch@espresso-mediengruppe.de info@bayernsbestes.de Geschäftsführung: Hermann Käbisch, Maria Käbisch Projektleitung: Stefanie Kreß Marketingleitung: Inge Piehler (01 76/23 33 53 03) Marketing Natali Motter (08 41/95 15 4-112) Evelin Raffalt (01 72/85 33 599) Redaktion Melanie Arzenheimer, Hermann Käbisch, Silke Federsel, Edgar Mayer, Andreas Thamm, Melanie Bäumel-Schachtner, Anja Keilbach, Anita Haas,Sabine Kaczynski, Steffi Bergmüller, Lisa Braun Layout: Kristin Leichtl designerie-Werbeagentur Sonja Wiedemann Stefanie Kreß Druck: Hofmann Nürnberg
Auf der Insel Herrenchiemsee hat Ludwig ein prachtvolles Schloss errichten lassen. Wir haben die „kleine Schwester“, die Fraueninsel, besucht und Menschen interviewt, die dort leben - vom Chiemseefischer bis zur Äbtissin des Benediktinerinnenklosters. Kontrastprogramm: Nicht in klösterlicher Abgeschiedenheit sondern mitten im gesellschaftlichen Trubel bewegt sich Lola Paltinger, die vielleicht bekannteste bayerische DirndlDesignerin. Mit ihren Entwürfen schmücken sich Stars und solche, die sich dafür halten. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Hermann Käbisch
Glückliche Gewinner Über je einen Gutschein im Wert von 450 € für das Riessersee Hotel durften sich freuen ... Andreas Gösswein, Forchheim Kristin Zypro, München, Ulrike Ullrich, Freudenberg
Lola Paltinger - 150 Jahre TÜV Süd AG (c) BrauerPhotos/Dominik Beckmann
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Jeweils ein Arrangement für das Landhaus Altmuehltal und Landhotel Geyer gewannen ...
Birgit Zwein, Burscheid Ralf Kobisch, Raubling
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Fränkischer Hochgenuss
Fotos: © Hotel & Restaurant Schwarzer Bock
Der Schwarze Bock im Herzen der Residenzstadt Ansbach Genießen Sie ein klimaneutrales Schäuferla in historischem Gemäuer! Der Schwarze Bock in Ansbach verbindet Historie und Moderne – und das auf sehr schmackhafte Weise. Die Küche ist im wahrsten Sinne ausgezeichnet und wird im renommierten Michelin Führer als bodenständig ausdrücklich gelobt. Meike Appel-Fuhrmann und Christian Fuhrmann, die den Schwarzen Bock betreiben, setzen als Slow Food Förderer auf Nachhaltigkeit, Regionalität und den vernünftigen Energieeinsatz. Dank hauseigenem Blockheizkraftwerk kann ein „klimaneutrales Schäuferla“ serviert und Solarstrom an der eigenen Stromtankstelle für das Elektroauto getankt werden – und nicht nur das: Weitere Spezialitäten sind Bratwürste Ansbacher Art, Wildspezialitäten aus eigener Jagd (auch Wildbratwürste!) und frische Forellen aus dem eigenen Quellbecken.
willkommen. Zum Gasthaus gehört auch ein Hotel (drei-Sterne Superior Haus zertifiziert nach DEHOGA) mit 17 Zimmern, das von Michelin und Varta empfohlen wird.
Der Schwarze Bock liegt mitten in Ansbachs Zentrum und „guter Stube“ zwischen Residenz, Rathaus und Hofkirche. Das malerische Gebäude steht teilweise noch auf den Grundmauern der alten Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert. In der historischen Gaststube finden bis zu 80 Personen Platz, die gemütliche Bockstube eignet sich für bis zu 17 Gäste und im Garten sind bis zu 100 Genießer
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Hotel & Restaurant Schwarzer Bock Pfarrstrasse 31 | 91522 Ansbach Tel: +49 (0) 981 421 24-0 | Fax: +49 (0) 981 421 24-24 E-Mail: hotel@schwarzerbock.com | Web: www.schwarzerbock.com
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Inhalt
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Lola Paltingers aufregendes Leben
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Inhalt
im Interview Franziska Wanninger
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Ludwig II. und die Frauen
08 Bayer 1 bis 3
38 bäder,täler und kartoffeln
Schloss Prunn und die Nibelungen, ein Horch namens „Manuela“ und Plattln auf der Zugspitze
Radeln in Bayern: Kammeltalweg, Schwäbischer Bäderradweg und die Kartoffeltour
14 Bayern des Monats
44 in ruhe baden
Sabine-Anna Ullrich, die Bierkönigin aus dem Weinland und der Riegler Hias, ein Wirtshausmusikant
Den Chiemsee oder Starnberger See kennt jeder. Wir stellen einige nicht so bekannte Badeseen vor.
18 Dirndl für die Promis
50 baselitz in Dachau
Bei Lola Paltinger stehen die Stars Schlange
Nicht nur wegen der Baselitz-Ausstellung lohnt sich ein Besuch in der Stadt, wo es Ludwig Thoma am besten gefiel.
24 der biermaler Willi Mayerhofer malt mit „reinem Bier“ auf Bierfilzen
26 Am liebsten ekelhafte männer Die Münchner Kabarettistin Franziska Wanninger und ihre Bühnenerlebnisse
30 Die Magie der Insel Fischer und Äbtissin - Menschen auf der Fraueninsel
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56 ansbach - stadt der festivals Rokoko-Festspiele, Bachwoche, Ansbach Open und Kaspar-Hauser die Residenzstadt Ansbach lockt mit zahlreichen Veranstaltungen
62 „A Trumm vom Paradies“ Weit über eine Million Besucher strömen jährlich zum Straubinger Gäubodenfest.
80
Hochlandrinder in Franken
78
Sternekoch Michael Laus
86
Die WeiSSwurst – Kochbuch und Botschafter
92
PorzellanstraSSe
30
die Fraueninsel - ein Ort mit Magie
66 Trachten und Dinosaurier In Beilngries soll ein Trachtenweltrekord aufgestellt werden, ein paar Kilometer weiter lockt der Dinopark Altmühltal
98 Die Marseillaise für einen bayern und ein schloss für die kunst Wie die Mildenburg zum Kunstmuseum wurde und warum in Cham täglich die Marseillaise erklingt (101).
76 kulinarisch vom feinsten In Neuburg röstet Andreas Lettenmayer feinste Bohnen und in Auerbach zaubert Sternekoch Michael Laus im Restaurant SoulFood.
104 das Kanzleramt als kartenhaus Peter Angerer (der Ältere) gestattet einen der ganz seltenen Einblicke in sein Werk und Leben.
80 Gourmetadresse ketschendorf Mit schottischen Hochlandrindern und Senf beeindrucken die Kramers in Ketschendorf ihre Kunden.
108 Ludwigs Liebesleben und andere buchtipps
86 wo der weisswurst gehuldigt wird
Über Ludwig II. und die Frauen schreibt Alfons Schweiggert, Anton G. Leitner hat Lust auf Dialekt und Ottfreid Fisch mag es „EXTREM Bayerisch“.
In Neumarkt und im Arberland gibt es eine Weißwurstkönigin, eine Weißwurstakademie und ein Kochbuch für die Wurst.
92 Porzellan und Propeller Die Porzellanstraße: Industriegeschichte erleben und günstig einkaufen; (92); Straubing: Hightech-Propeller aus Niederbayern (96).
116 Frankenstein und die Jesuiten Warum Ingolstadt wegen eines verregneten Sommers weltberühmt wurde und ein Jesuitenfriedhof von Peking in die Stadt kommt...
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Kunst & Kultur
Bayerin des Monats
Bierkönigin aus dem Weinland Sabine-Anna Ullrich (23) wurde an ihrem Geburtstag zur Bayerischen Bierkönigin gewählt Von Anja Keilbach Es war das schönste Geburtstagsgeschenk für Sabine-Anna Ullrich aus dem unterfränkischen Bürgstadt. An ihrem 23. Geburtstag, am 12. Mai, holte sie in München den Titel der Bayerischen Bierkönigin. Seit 2009 richtet der Bayerische Brauerbund diesen Wettbewerb aus. Mit einem großen Vorsprung stach sie im Finale ihre sechs Konkurrentinnen, darunter auch zwei Lokalmatadorinnen, aus. Und obwohl die gelernte Krankenpflegerin aus einem berühmten Weinort mit preisgekrönten Winzern kommt, hat sie die Bierkrone nach Unterfranken geholt. Sie trinke zwar auch gerne Wein, aber noch lieber Bier. Auf den Wettbewerb hat sie sich akribisch und intensiv vorbereitet. Ihre heimische Brauerei, das Brauhaus Faust aus Miltenberg, hat sie gecoacht und unterstützt, wo es nur ging. Und sie hat dort bereits schon selbst ihr eigenes Bier gebraut. Das hat wohl auch die Jury in München beeindruckt. Aber sicher nicht nur das, auch die offene, herzliche und sehr natürliche Art von Sabine-Anna begeisterte. Groß Zeit zum Feiern hatte sie aber nicht, denn ihr Terminkalender ist schon zu Amtsantritt proppenvoll. Sie
hat etliche Fernseh- und Radioauftritte und Fotoshootings oder besucht Preisverleihungen und viele Feste. In diesem Jahr gibt es zahlreiche Feierlichkeiten im Zusammenhang mit dem Jubiläum „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“. Mit ihrem Dienstwagen, einem weißen BMW, düst sie also mittlerweile quer durch Bayern, war aber auch schon ein paar Tage in Mailand. „Ich konnte in meiner bisherigen Amtszeit schon wieder soviel Neues erleben und wunderbare Menschen kennenlernen“, sagt sie begeistert. Sie ist oft alleine unterwegs, aber manchmal ist jemand vom Bayerischen Brauerbund dabei oder auch mal jemand aus der Familie. „Einen Fahrer nach einem Bieranstich zu haben, ist hervorragend“, sagt sie lächelnd. Sie liebt Land und Leute, die bayerische Kultur, vor allem ihre vielen neuen Dirndl und natürlich die große Vielfalt an Biersorten. Und vor kurzem hat sie in München gelernt, wie man richtig und vor allem schnell ein Bierfass anzapft, um das obligatorische „O’zapft is“ dem Publikum entgegen zu schmettern. Gerade auf dem Münchner Oktoberfest sehr wichtig. Da freue sie sich auch schon sehr drauf. Aber zunächst stehen andere tolle Termine in ihrem Kalender, unter anderem auch das Sommerfest des Deutschen Botschafters in Paris.
Die Krönung als Geburtstagsgeschenk: Vorgängerin Marlene Speck übergibt ihr Krönchen der fassungslosen Gewinnerin SabineAnna Ullrich aus Bürgstadt.
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Fotos: Sigi Mueller
Bayer des Monats
Bayer des Monats
„Reich bin i no ned!" Der Hochzeitslader, der mit einem Coversong bekannt wurde Von Steffi Bergmüller Hund san's scho! Der Riegler Hias feat. d' Hundskrippln haben es gewagt, einen weltbekannten Hit der Band Wheatus zu covern und ernteten rund fünf Millionen Klicks auf Youtube und Facebook für „Gloana Bauer". Nun haben sie als erste Gruppe die offizielle Zustimmung von Wheatus bekommen, das Lied „Teenage Dirtbag" als bayerisches Download-Cover „Gloana Bauer" zu verkaufen und landeten bereits auf Platz eins der deutschen i-Tunes-Charts. An Kreativität fehlt es dem 30-jährigen Hochzeitslader aus Hiendorf nicht. Er schrieb das Drehbuch zu „Gloana Bauer" und setzte seine Idee mit der bayerischen Band, den „Hundskrippln" aus Steinsdorf und Hobbysängerin Sabrina Wöhrl auf dem Hof seiner Großmutter um. Ganz glatt lief der Videodreh an dem Tag nicht. „Das Wetter war schlecht und wir wollten den einzigen Termin, den wir im Sommer 2015 gemeinsam gefunden hatten, fast absagen!“, gesteht der Riegler Hias. „Und dann hatte der Filmer auch noch die Akkus vergessen!" Nach knapp einer Stunde musste man den Dreh abbrechen. Man könnte meinen, das Video stand unter keinem guten Stern. Doch weil auf dem Dorf immer irgendjemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der Akkus zu Hause hat, konnte man das Video doch noch fertigstellen. Und das Leben des Riegler Hias hat sich dadurch ein klein wenig verändert. Wie alles begann… Seine musikalische Laufbahn begann vor etwa acht Jahren als Hochzeitslader und Gstanzlsänger. Oft sind es nur wenige Sekunden bis er ein Gstanzl aus dem Stegreif parat haben muss – da ist Spontaenität und Kreativität gefragt. Doch wie schafft man es in kürzester Zeit, ein G'stanzl über eine Person, die man gar nicht kennt, zu dichten? „Ganz einfach ist das nicht immer", sagt der Riegler Hias. „Man findet zwar Ideen für einen Schwank anhand der Kleidung des Gastes, der Frisur, der Brille, dem Sitznachbarn oder dem Getränk, aber man will ja niemandem auf den Schlips treten.“ Respekt hatte der Hias zum Beispiel vor der Hochzeitsge-
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Wirtshausmusikanten Erdaepfelkraut mit Traudi Siferlinger und Wolfgang Binder Fotos: Ralf Wilschewski
sellschaft eines Mitglieds der Rockerbande Bandidos. „Alles Zwei-Meter-Schränke, von denen man eine gewischt bekommt, wenn man ihnen das falsche Gstanzl hinwischt!" Gelernt hat ihm das Gstanzlsingen sein Opa, der selbst im Wirtshaus immer gerne sang. Der Hias trat mittlerweile schon bei den Wirtshausmusikanten beim Hirzinger im Bayerischen Fernsehen auf und gewann Wettbewerbe im Gstanzlsingen. Er setzte sich 2012 sogar dank seiner Gstanzl bei der Bewerbung als Amateurfußballer für den "Paulaner Cup des Südens" unter rund 21.000 Bewerbern durch, schaffte es ins Paulaner-Team und durfte gegen den FC Bayern Fußball spielen. Davon träumen so einige. Der Hias erträumte sich allerdings nicht, dass er irgendwann auf Bayern 3 eine Ansage zu seinem eigens getexteten Hit machen würde und dieser regelmäßig im Radio läuft. „Wenn die Sängerin Pink sagt, Hi, this is Pink..., dann sag i: Habe d'ehre, des is da Riegler Hias und ez kommt unser Liad Gloana Bauer".
Gesellschaft
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Gesellschaft
Von Steffi Bergmüller Sonst lassen sie auf sich warten, doch bei ihr stehen sie Schlange. Nicht nur die Münchner Schickeria, sondern auch Weltstars wie Katy Perry, Paris Hilton oder Kim Kardashian schätzen ihr exklusives und einzigartiges Design, das Tradition und Moderne gekonnt vereint. Dieses präsentiert sich in einem harmonischen Mix aus unbeschwerter Lebensfreude, einer Prise verspielter Romantik und einem Hauch lustvoller Exzentrik.
e f i L s a l Lo en der b e L e d illern Das sch Paltinger Lola
Farbenfrohe Dirndlparade auf der Damenwies‘n im Hippodrom: Barbara Sturm, Guilia Siegel, Alessandra Pocher, Motsi Mabuse, Isabel Edvardsson und eine unbekannte Dirndlschönheit (v.li.). Alle tragen sie ein Dirndl von Lola Paltinger. Foto: Sabine Brauer
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Foto: Sabine Brauer
Gesellschaft
Eine starke Frau: Lola Paltinger begeistert mit ihrem ganz eigenen Stil Stars und Sternchen.
Bei Vivienne Westwood ging sie zur Schule. Am liebsten kuschelt sie mit einem Leguan. Ihr Gesicht kennt mittlerweile jeder, denn ihr fröhliches Grinsen ist unverkennbar. Ihre Rehaugen sind braun und nicht „Himmelblau“, aber ihre eigene TV-Kollektion ist es. Paltinger ist ihr Name. „Lola“ von „The Kinks“ inspirierte ihre Eltern. Lola Paltinger – allein der Name schreit doch schon nach einer Dirndlkollektion. Die gebürtige Mannheimerin ist aber gar nicht in München aufgewachsen. Trotzdem weiß sie, welchen Ansprüchen sie gerecht werden will. Im Herzen von München findet man bis heute das 1999 gegründete Dirndl-Maßatelier, das die ESMOD-Absolventin gemeinsam mit ihrer Mutter Brigitte führt. Ihre Kreativität spiegelt sich in leichter Unordnung, die ein Blick in ihr Atelier verrät. Hierhin kommen Privatkunden und suchen sich ihre Kleider aus. Ihre zeitlos schönen CoutureModelle, die Stars und Sternchen funkeln lassen, begeistern nicht nur internationale Prominenz.
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Gesellschaft
Kreative Unordnung im Atelier der StarDesignerin in der MĂźnchner Innenstadt: Hier gehen Stars und Sternchen ein und aus. Foto: Mila Parian
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Kunst & Kultur Kabarettistin Franziska Wanninger Fotos: Martina Bogdan
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Kunst & Kultur
„Am allerliebsten spiel ich richtig ekelhafte Männer“ Die Münchner Kabarettistin Franziska Wanninger im Interview Von Lisa Braun Darüber, welchen Unterschied es macht, ob eine Frau oder ein Mann auf der Bühne steht. Welchen Unterschied der erste Moment auf der Bühne macht. Und, wie man den peinlichsten Moment auf der Bühne schnell wieder vergisst. Franziska, vor wem probst du deine neuen Programme? Also meine engsten Freunde kennen die neuen Programme in Ausschnitten vorher schon. Da fahr ich mit‘m Ordner hin, lese ihnen vor und schau, wie die Reaktion ist - und möchte das dann auch immer erforschen. Also ich sag‘ dann schon: „Warum hast jetzt da ned glacht, des is‘ doch lustig, verstehst du des ned?“ Dann kommt von ihnen, „Ja ich weiß jetzt a ned, ich hab‘s jetzt erst im zweiten Moment kapiert.“ Und ich nur, „Ja toll, was mach ich jetzt damit?“ (lacht) Des is‘ dann schon immer ganz lustig. Man braucht schon den Versuch vorher, egal mit wem des is‘. Aber mir is‘ des schon wichtig, dass die engen Freunde dann auch die Wahrheit sagen. Kommen Beziehungs- oder Freundschaftsthemen grundsätzlich besser an? Mein erstes Programm war komplett über Beziehungen und Hochzeit. Da hab ich auch schon sehr viel richtig gemacht, weil das wirklich Themen sind, wo man merkt, jeder hat was dazu zu sagen. Trotzdem wollt ich mich nicht totlaufen auf dieser Frau/ Mann-Schiene oder auf der Beziehungs-/Single-Schiene. Aber im zweiten Programm, wo‘s gar nicht mehr darum geht, merk ich auch nicht, dass den Leuten etwas abgeht. Es ist eher wichtig, dass es im Programm immer auch Momente gibt, wo man berührt ist. Im ersten Programm war‘s die Angst vorm Alleinsein. Im zweiten die Angst, dass man in der Gesellschaft nicht gut genug ist. Es gibt auch andere Themen außer Beziehungen, mit denen man Menschen berühren kann. Wie schaffst du es, auf der Bühne die Nervosität auszuschalten? Mei, ich hab schon als kleines Kind Theater gespielt und mich immer wohl gefühlt. Meinen allerersten Auftritt hatte ich im Vereinsheim in München. Da hab ich für mich beschlossen: Entweder dieser Abend wird bombastisch und dann wird das dein Beruf - oder du gehst total unter, es funktioniert nicht und dann machst du das nie wieder. Ich bin in solchen Sachen echt der ganz-oder-gar-nicht-Typ. Ich hatte Todesängste vorher. Ich hab gedacht: das war die Blödste Idee überhaupt, ich hab gezittert
und war nervlich wirklich am Ende. Aber in dem Moment, wo mein erster Schritt auf der Bühne war, war ich ganz ruhig. Und dann hab ich gewusst, na, vielleicht is‘ es doch der richtige Beruf. Ich bin jetzt bei weitem nicht mehr so nervös wie damals. Klar, es gibt auch schwierige Veranstaltungen. Firmenveranstaltungen sind oft undankbar. Oder wenn man für was gebucht ist, wo man das Gefühl hat, man passt da gar nicht hin. Wieso sind Firmenfeiern undankbar? Mei, also der Grund ist einfach der, wenn ich einen Soloabend hab, dann kommen die Leut‘ wegen mir. Die wollen mich einfach sehn, die haben über mich gelesen, die finden das, was ich mach interessant und kaufen sich deswegen eine Eintrittskarte. Wenn ich eine Firmenveranstaltung hab, entscheidet der Geschäftsführer das Rahmenprogramm und dann wird man den Menschen aufs Auge gedrückt. Man muss auch sagen, die Welt besteht ned aus lauter Kabarett-Gängern. Dann fangen die das Ratschen an, gehen raus oder singen. Dann is‘ des natürlich erstens unangenehm für den Geschäftsführer, weil der will, dass die Leut‘ zuhören, aber für mich natürlich genauso. Dann muss man da durch. Was machst du denn, wenn bei deinen Witzen mal niemand lacht? Das war für mich am Anfang das Schwierigste am Beruf. Dass man sich vor allem nicht aus der Ruhe bringen lasst. Die Gefahr ist bei jedem Künstler - und das kenn ich auch von Kollegen, dass man, wenn man nervös wird, des dann so durchhudelt, weil man‘s hinter sich bringen will. Das braucht Erfahrung. Das hat man nicht beim zweiten und wahrscheinlich auch nicht beim fünfzehnten Auftritt. Ich kenn auch Geschichten von Kollegen, die jetzt ganz erfolgreich sind, damals aber vor zwei oder drei Leuten gespielt haben und nach zehn Minuten steht einer auf und sagt „Mir langt’s!“ und geht aus‘m Raum. Solche Sachen sind ganz schlimm, aber die muss man auch überleben. Oder wenn jemand danach herkommt und Tipps geben will. Der geht dann her und sagt „Du, Derndl, ganz ehrlich, da lasst‘ dir mal von mir gute Tipps geben, i hab seinerzeit 1978 eine tolle Feuerwehrrede ghalten, du, da reden‘s heut no davo!“ Sowas halt (lacht). Das ist echt schwierig, da freundlich zu bleiben, wenn der Abend eh schon ned so gelaufen ist. Die Unsicherheit spürt ein Publikum einfach. Das ist wie ein Hund spürt, wenn du Angst hast. Genauso spüren Schüler total, wenn ein Lehrer Angst hat. Wenn ein junger Referendar reingeht, da weiß man sofort: den fress‘ ma oder den fress‘ ma ned. Genauso ist es beim Publikum. Die spüren das auch sofort.
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Tourismus
Inselmagie
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Tourismus
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus
Knapp 300 Menschen leben auf der Fraueninsel im Chiemsee. Es gibt keine Autos, aber Fischerboote. Die BenediktinerinnenAbtei Frauenwรถrth, 1000 Jahre alte Linden und malerische Buchten ziehen viele Menschen magisch an. Zu erreichen ist das Eiland in 10 Minuten mit dem Schiff von Gstadt.
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Tourismus
Bäder, Täler und Kartoffeln Mit dem Rad unterwegs in Bayerisch-Schwaben Von Silke Federsel Sommerzeit ist Radelzeit. Und deshalb stellen wir auch in dieser Ausgabe von BAYERNS BESTES interessante Radwege vor - dieses Mal mit einem bayerisch-schwäbischen Schwerpunkt und mit einem „Blick über den Tellerrand“ ins Nachbarbundesland Baden-Württemberg. Denn hier startet ein echter Geheimtipp: der Schwäbische Bäderradweg, der in der Kurstadt Bad Wörishofen im Allgäu endet.
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Tourismus
Atemberaubendes Panorama: Der Schwäbische Bäderradweg bietet spektakuläre Ausblicke auf die Alpen wie hier bei Bad Wörishofen. Foto: Kneipp - Original Bad Wörrishofen
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Rachelsee im Bayerischen Wald Foto: Wikipedia
Klein aber fein Unbekanntere Badeseen in Bayern Von Lisa Braun
Das schöne Sommerwetter lässt sich in Bayern kaum besser genießen als an den erfrischend kühlen Seen. Davon hat der Freistaat genügend zu bieten, vom Bodensee über den Chiemsee bis hin zum Ammersee. Doch neben den großen Stars unter den Seen, hat jeder Landkreis seinen eigenen Geheimtipp, wo man in Ruhe entspannen kann.
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Schwansee in Schwangau Foto: Wikipedia
Allgäu Schwansee Was: Badesee mit 17 ha schnell erwärmenden Moorwasser Wo: Schwangau im Landkreis Ostallgäu Nähe der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein Entspannung: Liegewiesen Action für Groß und Klein: Schwanseepark für Wanderungen
Bayerischer Wald Rachelsee Was: stillster Bayerwaldsee mit 5,7 ha und nur zu Fuß zu erreichen Das Naturschutzgebiet Rachel ist 106,5 ha groß und gehört zum Nationalpark Bayerischer Wald Wo: Gemeindegebiet von Sankt OswaldRiedlhütte Action für Groß und Klein: Urwaldlehrpfad (seit Einrichtung des Naturschutzgebietes wurde kein Baum mehr gefällt)
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Tourismus
ansbach im Glanz der Geschichte Mit prächtigen Bauten und Festspielen lockt die mittelfränkische Residenzstadt 56
Tourismus
Von Hermann Käbisch Mit etwas mehr als 40 000 Einwohnern zählt Ansbach nicht zu den größten Städten Bayerns. Doch die ehemalige Residenzstadt kann mit großartigen Bauten aufwarten, die an ihre große Zeit erinnern, als in ihren Mauern die Markgrafen Hof hielten. Geschichtlich Interessierte verbinden mit Ansbach auch den Namen von Kaspar Hauser, dem rätselhaften Findelkind, das hier ermordet wurde. Mit diesen Pfunden wuchert die Stadt und veranstaltet Festspiele zur Erinnerung an diese Zeiten. Das Kulturamt bietet dazu auch gleich Reisen mit bestimmten Themen an: „Der Kriminalfall Kaspar Hauser“ oder „Ein Hauch von Puder und Parfüm“. Rokoko-Festspiele Jedes Jahr Anfang Juli (in diesem Jahr vom 1. bis 5. Juli) erinnert in Ansbach alles wieder an die Glorie vergangener Zeiten. Musik und Tanz des 18. Jahrhunderts, die markgräfliche Reiterei, gepuderte Perücken, Hofdamen in feinen Roben und stattliche Kavaliere lassen die Zuschauer in eine längst vergangene Epoche eintauchen. Das historische Galadiner mit dem Markgrafen im Grünen Saal der imposanten Orangerie lockt zudem mit kulinarischen Genüssen wie im 18. Säculum. Höhepunkt der Abendveranstaltungen ist die festliche Illumination und das Barockfeuerwerk zu feierlichen Musik. Abgerundet wird das Programm mit der Schlosshofserenade im prachtvollen Innenhof der Residenz. Kaspar-Hauser-Festspiele
Wie im 18. Jahrhundert: Bei den Rokoko-Festspielen erwacht das Leben am Fürstenhof neu. Die Festspiele finden immer Anfang Juli statt. Fotos: Stadt Ansbach
Kaspar Hauser tauchte 1828 in Nürnberg auf und wurde zum berühmtesten Findelkind der neueren deutschen Geschichte. Von 1831 an lebte er in Ansbach, wo er am 17. Dezember 1833 einem Mord zum Opfer fiel. Bei den Kaspar-Hauser-Festspielen (alle zwei Jahre - 2016 vom 31. Juli bis zum 7. August) werden künstlerische und wissenschaftliche Beiträge zu dem Kind Europas, wie
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Das Gäuboden Fest „A Trumm vom Paradies“
Von Melanie Bäumel Schachtner Fotos: Fotowerbung Bernhard Heimatdichter Max Peinkofer hat das Straubinger Gäubodenfest schon vor vielen Jahrzehnten ein "Trumm vom Paradies" genannt. Die Straubinger, aber auch die vielen auswärtigen Gäste geben dem Literaten recht. Elf Tage lang, vom 12. bis 22. August, wird der Straubinger Festplatz, der Hagen genannt wird, auch heuer wieder zum riesigen Vergnügungsareal. Technische Innovationen, aber auch liebevoll bewahrte historische Fahrzeuge, sieben Zelte und begleitend auch die Verbrauchermesse Ostbayernschau sollen auch heuer wieder für weit über eine Million Besucher sorgen.
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Ab 12. August herrscht in Straubing die Tracht beim Gäubodenvolksfest. Auch vor der Stadthalle finden Tanzvorfßhrungen statt. Foto: Fotowerbung Bernhard
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Kulinarisches
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (Mitte) zeichnete Bayerns beste Brenner aus. Foto: Dr. Gabriele Brendel/StMELF
Bayerns Beste Brenner Staatsehrenpreise für die zehn besten Edelbrenner Bayerns verliehen (hk) Wer ab und zu ein Stamperl eines Edelbrandes aus Bayern genießt - der tut was für die Erhaltung des Landschaftsbildes in Bayern! Denn: Die Verwendung heimischen Obstes trägt zum Erhalt des regionalen Landschaftsbilds und der wertvollen Streuobstwiesen bei. Darauf wies Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hin, als er die zehn besten Edelbrenner Bayerns mit dem Bayerischen Staatsehrenpreis auszeichnete. Die Preisträger wurden auf der Grundlage von insgesamt 690 Produktproben ermittelt, die im Rahmen der Bayerischen Obstbrandprämierung eingereicht worden waren. Alle zwei Jahre werden dabei die Produkte von der Landesanstalt für
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Weinbau und Gartenbau, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und einer Expertenjury nach wissenschaftlichen Kriterien analytisch und sensorisch geprüft sowie anonymisiert bewertet. Die Verleihung des Bayerischen Staatsehrenpreises für Edelbrenner ist ein wichtiger Eckpfeiler der Initiative „Bayern Brand – Wir brennen für Bayern“, die Brunner vor zwei Jahren gemeinsam mit den drei Klein- und Obstbrennerverbänden der Regionen Franken, Lindau und Südostbayern ins Leben gerufen hatte. Ziel ist es, das Bewusstsein der Verbraucher für die Spitzenprodukte der heimischen Edelbrenner zu schärfen und auch die Verwendung in der Gastronomie voranzubringen.
Die Preisträger in alphabetischer Reihenfolge 1. Edelbrände Schauer, Oberfischbach, Lkr. Bad Tölz/Wolfratshausen 2. Edelbrand-Destillerie Liedschreiber, Gmund, Lkr. Miesbach 3. Edelobstbrennerei Destilleum Michael Mayer, Pflaumheim, Lkr. Aschaffenburg 4. Esterl-Edelbrände, Niederreisbach, Lkr. Dingolfing-Landau 5. Fischerweber’s Edelbrände, Rottach-Egern, Lkr. Miesbach 6. G. Neumeier Kleinbrennerei, Brannenburg, Lkr. Rosenheim 7. Hausbrennerei zum Voglbauer, Bad-Füssing, Lkr. Passau 8. Obsthof Strodel, Weißensberg, Lkr. Lindau 9. Sebastian Huber, Langenpreising, Lkr. Erding 10. Spezialitätenbrennerei Norbert Winkelmann, Hallerndorf, Lkr. Forchheim Detaillierte Informationen zur Initiative „Bayern Brand“ gibt es unter www.bayern-brand.de.
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Kulinarisches
Das Haus des Cafés Barista ist seit 1967 im Besitz der Familie Lettenmayer. Heute arbeiten dort Andreas und Cornelia Lettenmayer samt Familie und drei Aushilfen.
Um die Menge der Kaffeebohnen, die in großen Jute-Säcken aus den verschiedensten Ländern der Welt kommen, richtig abmessen zu können, werden sie in die Holzboxen gefüllt.
Die zwei 5-Kilo Probat-Röster und der 12-Kilo Probat-Röster sind der ganze Stolz des Cafés Barista.
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Auch vor dem Laden kann man an schönen Tagen den frisch gerösteten Kaffee genießen. Fotos: Lisa Braun
Kulinarisches
Klein und kuschelig Aus Tradition wird Leidenschaft – aus Leidenschaft wird Erfolg Von Lisa Braun Das Café Barista mit hauseigener Kaffeerösterei hat eine lange Geschichte – und heute auch eine lange Schlange an Kunden. Neben dem dumpfen Brummen der Probat-Röster ertönt ein leises Knistern und Rasseln. Als würde man am Lagerfeuer sitzen und Tannenzweigen beim Verbrennen zuhören. Andreas Lettenmayer ist entspannt. Noch. Denn das Geräusch kommt vom First Crack der Kaffeebohnen, dem Aufbrechen ihrer Zellstrukturen. Die Bohne geht auf und das dünne Häutchen, das sie bisher umhüllt hat und aussieht wie das einer Erdnuss, wird abgesaugt. In der Garage in Neuburg wird es immer heißer. Die Kaffeeröster, deren Brenner dieselbe Energie brauchen wie ein Einfamilienhaus, sind nun bei circa 150 Grad angelangt. Die Bohnen sind bis jetzt noch zimtfarben, wenn sie dunkelbraun sind und matt glänzen, geht alles ganz schnell. Andreas Lettenmayer ist der Inhaber des Cafés Barista in der Weinstraße in Neuburg an der Donau. Durch sein Interesse am Kaffeerösten und die Liebe zum Detail ist das Barista eine Anlaufstelle für Spezialitätenliebhaber geworden. Mit Kaffeesorten aus aller Welt, die im Hause selbst geröstet werden, hat sich das Café bereits einen festen Stammkundenkreis zusammengetrommelt, der sich auch gerne in der Schlange vor der Tür anstellt. Denn das 20 Quadratmeter-Geschäft ist bereits mit den zwei Stehtischen, den Schnäpsen und hochwertigen Pralinen, zum Beispiel aus Griechenland, gut gefüllt. „Die Leute, die ihr Gemüse auf dem Wochenmarkt kaufen, die auf Qualität
Wert legen, die zurückverfolgen wollen, wo die Ware herkommt - das sind unsere Kunden“, sagt Lettenmayer. Qualität sei zudem nicht teuer. Für ein Kilogramm Kaffee gibt man im Laden bis zu 16 Euro aus, im Barista kostet ein Kilo um die 19 Euro. Den Kaffee kann man dann nicht nur vorher probieren, sondern weiß auch, dass im Produkt allein das drin ist, was drauf steht. Wo also im Barista Guatemala drauf steht, ist kein Mix aus Kaffeebohnen drin, sondern die Herstellung ist bis zur guatemaltekischen Plantage und deren Bauer zurück verfolgbar. Lettenmayer holt ein paar Bohnen aus dem Trommelröster. Nun ist es soweit, die Farbe, die Struktur stimmen. Er öffnet das Fach des Probat-Rösters und ein Wasserfall aus Kaffeebohnen fällt nach unten, verschwindet in einer riesen Dampfwolke. Die Garage, ein paar Schritte weit vom Café entfernt, entwickelt sich bereits jetzt im Frühling zur Sauna. Die Bohnen müssen nun an der Luft abkühlen, bis sie in einer Box zum Ruhen ins Regal gestellt werden. Dann gibt Lettenmayer ein gelbes Post-It mit der kurzen Aufschrift des jeweiligen Herkunftslandes hinzu, zum Beispiel „Peru“ – fertig. 17 bis 18 Minuten hat das Rösten von fünf Kilo Kaffeebohnen nun in Anspruch genommen. „Wenn du da am Abend rausgehst, weißt du, was du getan hast“, lacht Lettenmayer und wischt sich ein paar Schweißperlen von der Stirn. Nicht nur die Hitze, auch der typische Kaffeeduft erfüllten nun den Raum. Bis zu 1000 Aromen entstehen beim Verbrennen der Kaffeebohne. Das riecht man dann nicht nur in der Garage. „Da kann schon mal ein ganzer Stadtteil nach Kaffee riechen. Da braucht man eine gute Nachbarschaft.“ Die Nachbarn werden den Geruch wohl langsam gewohnt sein, denn schon seit 15 Jahren betreibt Lettenmayer mit sei-
ner Familie und heute drei Aushilfen das Geschäft. Auch davor hatte er schon mit Düften zu tun. Sein Vater hatte mit dem Hauskauf 1967 nicht nur einen Kaffeeröster geerbt, sondern auch eine Drogerie und Parfümerie, in der Andreas Lettenmayer davor arbeitete. Der fünf Kilogramm Probat-Röster, Baujahr 1952, des vorherigen Hausbesitzers Franz Auer ist also Ursprung des Erfolgs des Cafés Barista. Ihm ist die Idee zur Privatrösterei zu verdanken. Der Trommelröster kommt aus einer Zeit, in der jeder Stadtteil noch seinen eigenen Kaffeeröster hatte. Kaffee war ein wertvolles Luxusprodukt. Ein Tauschmittel. Ähnlich wie Diamanten. Dann ging er in die Masse, Dallmayr und Tchibo deckten den Bedarf und verdrängten mit billigen Angeboten die kleinen Kaffeeröster. Heute geht der Trend wieder zurück, den Leuten wird hohe Qualität immer wichtiger als ein kleiner Preis. Je nachdem, wie die Spezialitätenkaffees verfügbar sind, kommt die Lieferung alle sechs bis acht Wochen frisch aus Hamburg ins Café Barista. Circa jeden zweiten Tag rösten dann zwei Fünf-Kilo-Röster und ein Zwölf-Kilo-Röster die Bohnen aus Brasilien, Ecuador, Äthiopien und vielen weiteren Ländern. Für Andreas Lettenmayer gilt aber nicht nur bei der Kaffeeherstellung „back to the roots“. Seit 15 Jahren geht der Trend bei der Kaffeezubereitung auch wieder zurück zum Filterkaffee – richtig so. „Guter Kaffee hat nichts mit teurem Equipment zu tun. Mit 25 Euro kann man sich daheim den allerbesten Kaffee selber kochen. Die meisten meinen immer, man muss unheimlich viel Geld ausgeben, um guten Kaffee zu kochen - genau das Gegenteil ist der Fall. Lieber das Geld in die Bohne investieren, da macht der Preis den Unterschied. Sonst geht nichts über einen alten Melitta-Kaffeefilter. Da werd‘ ich jetzt wahrscheinlich vielen aus dem Herzen sprechen.“
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Bayerische Sterneköche Michael Laus in Auerbach
SoulFood
(hk) „Kein Wunder, dass es Spaß macht, hier zu essen: Man hat es schön modern, wird fachlich versiert und herzlich umsorgt und isst auch noch wirklich gut! Die Speisen sind frisch, kreativ und ausdrucksstark, die Preise mehr als fair!“ So urteilten die Inspektoren des Guide Michelin über das Restaurant SoulFood in Auerbach/Oberpfalz und verliehen Michael Laus einen Stern. Preisbeispiel: Hausgemachte SpinatRicottaRavioli mit gerösteten PinienKernen und ParmesanSchaum 15,00 € Abendmenu: „DasAndere“ vier Gänge für 49,00 €
Foto: Il Giardino/Daniela Feix
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RhabarberFeld mit Zweierlei WeißerSchokoladenCreme, geschmortem VanilleHimbeerRhabarber und frischem ErdbeerSorbet (Rezept für vier Personen) ErdbeerSorbet 500 g frische Erdbeeren 1 Zitrone 50 g Puderzucker Die Erdbeeren waschen und vierteln. Den Puderzucker und Zitronensaft dazugeben und alles im Thermomix auf höchster Stufe 2 min. mixen. Die pürierten Erdbeeren durch ein Sieb passieren und in einer flachen Schüssel mind. 12 Stunden einfrieren. Die gefrorene Masse kurz vor dem Servieren aus der Schüssel stürzen, in grobe Würfel schneiden und im Thermomix in zwei Minuten zu einer homogenen Masse verarbeiten. WeiSSes SchokoladenMousse 3 Eier 10 g Zucker 1 Prise Salz 210 g weiße Schokolade 150 ml Sahne 2 Blatt Gelatine Die Gelatine in kaltem Wasser quellen lassen. Die Schokolade klein schneiden und in einer Schüssel über dem Wasserbad schmelzen. Sahne nicht zu steif aufschlagen. Die Eigelbe mit dem Zucker und der Prise Salz über dem Wasser schaumig schlagen. Die Gelatine ausdrücken und in der aufgeschlagenen Eigelbmasse auflösen. Die geschmolzene Schokolade langsam unterrühren und zum Schluss die geschlagene Sahne unter
die leicht ausgekühlte Masse heben. Schokoladenmousse kalt stellen. WeiSSe SchokoladenJoghurtCreme 100 g Naturjoghurt 100 g weiße Schokolade ½ Limette Weiße Schokolade klein schneiden und über dem Wasserbad schmelzen. Den Joghurt mit dem Saft der Limette und dem Limettenabrieb verrühren und die geschmolzene Schokolade langsam dazugeben. Kalt stellen. VanilleHimbeerRhabarber 3 Stangen frischer Rhabarber 1 Vanilleschote 100 g frische Himbeeren 100 ml Läuterzucker (Wasser und Zucker im gleichen Verhältnis aufkochen) Rhabarber waschen, schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und in einer Auflaufform verteilen. Die Himbeeren in einem hohen Gefäß pürieren und durch ein Sieb streichen. Den Läuterzucker, das Vanillemark und die Himbeermasse auf dem Rhabarber verteilen. Die Auflaufform mit Alufolie komplett bedecken und das Ganze im vorgeheiztem Backofen bei 170 Grad ca. 15 – 18 min. weich schmoren. Kalt stellen. ButterBrösel 100 g Butterkekse 25 g Butter Prise Salz
Die Butterkekse im Thermomix fein mahlen und mit der geschmolzenen Butter und der Prise Salz mischen. Die Masse auf ein Backblech geben und bei 180 Grad 10 min. backen. Auskühlen lassen. Das Anrichten: 8 frische Erdbeeren 1 Topf Zitronenmelisse 1 Stange frischer Rhabarber 20 ml Läuterzucker Weißes Schokoladenmousse mit dem Spritzbeutel auf den Teller geben. Dann etwas Butterbrösel darüber verteilen. Ein paar frische geviertelte Erdbeeren und den VanilleHimbeerRhabarber anlegen. Punkte von der SchokoJoghurtCreme ergänzen und mit Zitronenmelisse ausgarnieren. Das ErdbeerSorbet abstechen und daneben anrichten. Besondere Raffinesse bekommt das Gericht, wenn Sie es mit roh mariniertem Rhabarber vervollständigen. Hierzu frischen Rhabarber in feine Streifen hobeln und in Läuterzucker 1 min. einlegen. Die Streifen dann über den Finger drehen und verteilen. Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen wünschen Christine und Michael und das gesamte Team vom Restaurant SoulFood in Auerbach i.d. Oberpfalz
Anspruch „Ohne ein gutes Produkt kann man auch kein gutes Ergebnis erzielen und so achten wir schon beim Einkauf auf höchste Qualität. Zu unseren Lieferanten zählen auch heimische Fischer und Jäger. Auch die Obstbäume und Gemüsegärten in der Nachbarschaft sind nicht vor uns sicher.“ Christine Hess und Michael Laus Fotos: Gert Krautbauer
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Shames vom Frankenwald, der kräftige aber brave Zuchtbulle Fotos: Andreas Thamm
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Famile Kramer in Ketschendorf hält sich eine Herde schottischer Rinder.
aus Leidenschaft
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kulinarisches
Diplom und Ragout
Norbert Wittmanns Weißwurst-Akademie und Kochbuch
Sie ist ein echtes bayerisches kulinarisches Unikat und um ihre Entstehung ranken sich zahlreiche Legenden : die Weißwurst. Obwohl sie vor mehr als 150 Jahren das Licht der Welt erblickte, gibt es erst seit wenigen Jahren mit der Weißwurstkönigin eine fesche Hoheit, die die besondere Wurst und damit auch das traditionelle Metzgerhandwerk würdig repräsentiert. Momentan hält Christin I. das Zepter in Händen, im September wird eine Nachfolgerin gekürt. Der allerersten Weißwurstkönigin Nadja Wittmann wurde die Liebe zur Wurst praktisch schon in die Wiege gelegt. Denn Vater Norbert, gelernter Metzgermeister, betreibt in Neumarkt ein Weißwurstmuseum mit historischen Geräten und hält regelmäßig Seminare in seiner „Weißwurstakademie“ ab. Sein jüngster kulinarischer Einfall ist ein Weißwurstkochbuch – mit mehr als 60 Rezepten, von exotisch bis raffiniert. Wenn man der Legende Glauben schenken darf, dann hat die Weißwurst tatsächlich einen „Geburtstag“ : So soll sie am 22. Februar 1857 von Sepp Moser, dem Wirt der Münchener Bierwirtschaft „Zum Ewigen Licht“ erfunden worden sein. Ihm waren die Schafsdärme für seine Bratwürste ausgegangen, weshalb er das fertige Kalbsbrät in Schweinsdärme eingefüllt hat. Und da diese Würste aber auf dem Rost durch die Hitze platzten, warf der pfiffige Wirt sie in heißes Wasser – das Experiment gelang, die Gäste waren zufrieden, die Weißwurst geboren!
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Kulinarisches
Roberto Blanco ist Weißwurst-Fan - kein Wunder bei diesem Namen. Im Spanischen heißt „blanco“ „weiß“. Es gibt viele Prominente, die ihre Liebe zur Weißwurst offen bekennen. Dazu gehört auch Sepp Meier,den die Weißwurstkönigin Nadja auch traf. Fotos: Norbert Wittmann, Fotolia
Diese und weitere Geschichten hat Norbert Wittmann auch in seinem „Königlichen Weißwurstkochbuch“ gesammelt. So erfährt der Leser auch, dass die Regel, man solle die Weißwurst noch vor Mittag essen, noch aus Zeiten stammt, in denen es keine Kühlung gab – die rohe Wurst wäre einfach verdorben, hätte man sie nicht möglichst schnell nach dem Kauf gebrüht und verzehrt.
Die amtierende Weißwurstkönigin Christin Herrmann.
Das Besondere am Buch sind neben all den Fakten auch die Rezepte, die sich Norbert Wittmann alle selbst ausgedacht hat. Grund dafür war eigentlich das Essverhalten von Sohn Tim. Denn der konnte als Kind schon locker drei Mal am Tag Weißwürste verputzen, was Vater Norbert aber gar nicht gefiel. Und so servierte er ihm eines Tages zum Abendessen das erste „Weißwurstgröstl“. Das Rezept kam gut an, es folgten weitere Experimente – wie etwa ein Weißwurstcarpaccio oder ein Weißwurstschnitzel. Etwas ganz exotisches hat ebenfalls Eingang ins Kochbuch geschafft: Weißwurst-Sushi. Die kleinen fernöstlichen Häppchen zuzubereiten lernte Wittmann einst von einem Japaner, der bei ihm wiederum im Betrieb das Wursten lernte.
Foto: Bodenmais Tourismus/woidlife-photography.de
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Rubrik XY Weißwurstäquator (49. Breitengrad) ist die Bezeichnung für eine gedachte Kulturgrenze zwischen Altbayern und dem übrigen Deutschland. Fotos: Michaela Blume
Der Für den Zwiesler Albert Fritz ist das Arberland das Weißwurst-Mekka Von Silke Federsel In München wurde die Weißwurst erfunden. Aber wo ist sie jetzt wirklich daheim? Im Arberland, im Bayerischen Wald, wird ihre Tradition gepflegt. Nur dort gibt es eine Weißwurstkönigin und mit Albert Fritz sogar einen Weißwurst-Botschafter. Albert Fritz aus Zwiesel ist Weißwurstgenießer aus Leidenschaft – und das schon seit 1968, wie er stolz verkündet. Denn da war er als Jugendlicher auf einem Betriebsausflug in München und hat die Weißwurst kennen und lieben gelernt. Seitdem dreht sich bei ihm zwar nicht alles, doch aber vieles „um die Wurst“. So hatte er mit Lebensgefährtin Roswitha Nötzel , mit der er im Duo „Rosl und Bertl“ als Satiriker unterwegs ist, auch die Idee, eine Weißwurstkönigin zu krönen. „Wir haben uns eines Tages gedacht: Für fast alles gibt doch es eine Produktkönigin, warum dann nicht auch eine Weißwurstkönigin?“ Mit dieser Vision wurde er beim Obermeister der Metzger-Innung Arberland, Stefan Einsle, vorstellig. In Zwiesel fand die Idee nicht so großen Anklang, wohl aber in Bodenmais. Und dort wird nun jährlich die kulinarische Hoheit gekrönt. Bodenmais? Zwiesel? Ostbayern? Was genau hat das denn bitte mit der Weißwurst zu tun, mag sich der ein oder andere fragen. Denn schließlich ist die Weißwurst ja eine echte Münchnerin. Doch auch oder gerade im östlichen Teil des Freistaats hat man eine ganz besondere Beziehung zur Weißwurst. Mittlerweile hat sich das
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Weißwurstbotschafter Arberland zu einem richtigen „WeißwurstMekka“ entwickelt, wie Albert Fritz nicht ohne Stolz verkündet. Und daran ist er nicht ganz unschuldig, vielmehr sogar die treibende Kraft für viele Ideen gewesen. Beispielsweise für das WeißwurstäquatorDenkmal in seiner Heimatstadt Zwiesel. Denn diese – nicht ganz ernstgemeinteGrenze soll nämlich exakt entlang des 49. Breitengrades verlaufen, der „WeißwurstBayern“ vom Rest Deutschlands trennt. Dabei orientiert man sich an der Verbreitung der Weißwurst, wie Albert Fritz erklärt. Andere Varianten, wie etwa den Verlauf der Donau als Weißwurstäquator herzunehmen oder auch die Mainlinie, lehnt er wie viele andere ab, denn dann würde fast ganz Ostbayern ausgeschlossen, beziehungsweise Großteile Frankens eingeschlossen, und hier hat nun einmal die Bratwurst das Sagen. So wurde 2013 das Denkmal, das sich direkt an der B11 am Ortseingang von Zwiesel befindet, feierlich eingeweiht. Doch die Königin und das Äquator-Denkmal sind nicht die einzigen Besonderheiten, die es im Weißwurstparadies gibt. Eine Idee der vielen Weißwurstfreunde war wiederum Ausgangspunkt für eine neue und so wurde im Arberland mittlerweile sogar eine Weißwurstpolka komponiert und gedichtet - vom Zitherspieler Thomas Achatz. Der hier produzierte „königliche Weißwurstsenf“ hat es sogar in die Verkaufsregale des berühmten Berliner Kaufhauses KaDeWe geschafft. Nicht zu vergessen: die „Äquatorweiße“, ein altbayrisch
gebrautes Hefe-Weißbier. Und auch der Weißwurstkönigin wurde mittlerweile ein eigenes Denkmal gesetzt. Für seine Verdienste rund um die Weißwurst ist Albert Fritz nicht nur zum Ehrenmitglied der Metzgerinnung Arberland ernannt worden; er darf auch den Titel „Weißwurstbotschafter“ tragen, den ihm die Metzger verliehen haben. Und so lehrt er nicht nur in seiner „ Königlich Bayerischen Weißwurstschule“ - wie Norbert Wittmann aus Neumarkt (siehe vorherigen Artikel) - alles über die Geschichte dieser Wurst. Außerdem hat er auch mit dem Weißwurstratgeber einen eigenen Blog (weisswurstbayern. wordpress.com) mit vielen Infos ins Netz gestellt. So viel Engagement für eine Wurst? Albert Fritz geht es um mehr. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit für das traditionelle Metzgerhandwerk zu werben und sich für den Erhalt der Wursttradition in Bayern einzusetzen. Und so auch etwas gegen den steigenden Konsum von industriell gefertigter Ware zu tun. Dass sich nun so viel in seiner Heimatregion tut, findet er erfreulich. „Aber wir sind schon enttäuscht über die brachliegende Weißwursttradition und Kultur in unserer Landeshauptstadt“, findet er. Und so werden er und viele andere Weißwurstbegeisterte sicher weitere Ideen entwickeln, um die Weißwursttradition wenigstens im Arberland gebührend zu würdigen.
Weißwurstbotschafter Albert Fritz Foto: Stefan Einsle
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Bei Präsentationen können die Besucher sehen, wie aus dem Rohmaterial kunstvolles Geschirr entsteht. Foto: Verein Porzellanstraße e.v.
Auf den Spuren des weiSSen Goldes
Die PorzellanstraĂ&#x;e verbindet Städte mit langer Tradition in der Porzellanherstellung
Kunst & Kultur
Warum in Cham Die Marseillaise gespielt wird Von Hermann Käbisch Wenn es in Cham Punkt 12.05 Uhr schlägt, dann ist auf dem Rathausplatz ein Glockenspiel zu hören. "Allons enfants de la patrie, le jour de gloire est arrivé" - Auf, Kinder des Vaterlands, der Tag des Ruhmes ist gekommen!" Es ist die französische Nationalhymne. Denn die Marseilaise, wie sie auch genannt wird, wurde ausgerechnet für einen gebürtigen Chamer geschrieben: Den Grafen Nikolaus Luckner, der sich in der französischen Armee große Dienste erwarb, während der Französischen Revolution aber durch das Fallbeil starb.
Auch der Brunnen am Marktplatz dient zur Erinnerung an Graf Luckner: Dem Krieger wird mit einer Figur gedacht. Foto: Gerald Richter
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Die Gedenktafel in der Straubinger Straße in Cham an dem Gebäude, an dessen Stelle früher Luckners Geburtshaus stand. Foto: Gerald Richter
In der Straubinger Straße in Cham befindet sich das Luckner-Gedenkhaus mit einer Tafel, die an den Kämpfer aus der Oberpfalz erinnert. Das ursprüngliche Gebäude, in dem er 1722 auf die Welt kam, gibt es aber nicht mehr: Es wurde bei einem Stadtbrand 1873 vernichtet. Auch sonst gibt es in Cham so manchen Hinweis nach Luckner. Zum Beispiel den Brunnen am Marktplatz, auf dem eine Statue des Kämpfers verewigt ist, ein Krieger im Adelsstand. Das war Luckner nicht immer - er kam zur Welt als Sohn eines Gastwirtes, Bierbrauers und Hopfenhändlers. Doch durch seine Tapferkeit und das nötige Quäntchen Glück brachte er es weit, er schaffte es bis zum Marschall von Frankreich. Nikolaus Luckner wollte nicht, wie die Eltern es wünschten, eine Akademikerkarriere anstreben: Er ließ sich mit 15 von Soldatenwerber des bayerischen Kurfürsten anheuern. Zunächst war er im Krieg gegen die Türken im Einsatz. Auch im Österreichischen Erbfolgekrieg (1742 bis 1745) sammelte er Meriten und wurde Leutnant. Anfang des siebenjährigen
Krieges 1757 kämpfte er mit hannoverschen Truppen, war bereits Major. Er siegte und siegte, konnte außerdem verhindern, dass der Herzog von den Franzosen gefangen genommen wurde. Sein Ruf eilte ihm voraus, seine Kompetenzen wuchsen, er wurde reicher und einflussreicher als je erhofft. Schließlich wurde er zum Generalleutnant befördert - ein Aufstieg, der zu damaliger Zeit für einen einfachen Bürger quasi undenkbar war. Doch als der Krieg 1763 endete, brauchte man Luckner plötzlich nicht mehr. Doch Frankreich und Russland wollten ihn haben, was damals nicht selten war. Er entschied sich für Frankreich, kam aber die ersten Jahre nicht zum Einsatz, wurde aber in den Adelsstand erhoben. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er 1791: Er wurde zum Marschall von Frankreich ernannt und durfte sich mit "Cousin des Königs" anreden lassen. Nun musste er die Vorschusslorbeeren aber auch auf dem Schlachtfeld bestätigen. Es war 1792 soweit, als Frankreich Österreich den Krieg erklärte. Das Volk ju-
belte über den Krieg, doch die Armee war in keiner kampfstarken Verfassung. Deshalb galt es, das Militär zu unterstützen. Das tat Leutnant Rouget de Lisle, der mit dem Volke jubelte und in Straßburg dieses Freudentages, die der Kriegsbeginn ja für die Bürger war, ein Kriegslied dichtete. Wir kennen es noch heute - es ist die Marseillaise. Marseillaise heißt das Stück deshalb, weil das Lied auch die Stadt Marseille im Süden Frankreichs erreicht hatte und es die Bürger sangen, als sie nach Paris zogen, um für die Armee eingezogen zu werden. Gewidmet hat der Leutnant es dem Marschall Luckner, der die Franzosen zum Siege führen sollte. Doch Luckner tat sich aufgrund des desolaten Zustands des französischen Heeres schon bei seiner ersten Offensive schwer. Schließlich konnte er jedoch dort die österreichischen Einheiten in Schach halten. Doch dann war seine Kampfeslust erschöpft. Der alte Krieger ging in Rente und bat um seine Pension, die er sich in Paris holen wollte - was ihm zum Verhängnis wurde. Er wurde denuziert. Am 4. Januar 1794 rollte sein Kopf.
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kunst & Kultur
Im Reich der Phantasie 104
Kunst & Kultur
Von Melanie Bäumel-Schachtner Ein umrankter Torbogen führt direkt ins Reich der Phantasie. Er heißt den Besucher willkommen, leitet in den Hof eines historischen Bauernhauses, das die selbstsichere Gelassenheit eines jahrhundertealten Bauwerks ausstrahlt. Obwohl es eine Fülle von Geheimnisse birgt. Die Geheimnisse, die Angerer der Ältere auf seine Leinwände bannt oder in feinen CarraraMarmor schlägt. Vor 25 Jahren hat der Künstler von Weltruhm in Biburg mit seiner Frau Margit ein Zuhause im Landkreis Kelheim erworben, das seine Ideen und Schaffenskraft umfängt. Ludwig Angerer, so sein bürgerlicher Name, hat es nicht nötig, mit seinen Erfolgen zu prahlen. In der gemütlichen Bauernstube mit dem alten Holzofen gibt es nur ein paar von Margit Angerer gerahmte Postkarten - ansonsten dominieren volkskundliche Bilder und Dekorationen den Raum.
„Ich brauche meine Werke nicht ständig zu sehen, ich will ja inspiriert werden“, sagt Angerer schmunzelnd. Das Attribut „der Ältere“ hat der 78-Jährige auch schon geführt, als er noch jünger war - denn auch sein Bruder Walter Angerer malt erfolgreich. Der studierte Architekt, der als kränkliches Kind früh mit dem Malen und Zeichnen begann lässt sich am ehesten dem Phantastischen Realismus zuzuordnen. Die Liste seiner Erfolge ist lang. Er war mit seinem Werk über den Vollmond auf dem Spiegel-Cover, hat Bücher geschrieben und für seine Kunst zahllose Preise gewonnen, er ist der einzige deutsche Künstler, der beim ältesten Kunstverein der Welt im Grand Palais in Frankreich ausstellt, er hat Bühnenbild und Kostüme für die Theater-Welturaufführung von „Der kleine Hobbit“ entworfen und den Bayerischen Filmpreis für seine künstlerische Gestaltung der Verfilmung von Michael Endes „Die unendliche Geschichte II“ bekommen. Überhaupt spielt Michael Ende eine wichtige Rolle in Angerers Leben. Dem Autor war er so verbunden, dass er auch dessen Grabmal schuf, auf dem Münchner Waldfriedhof. Mit einem großen, aufgeschlagenen Buch grüßt Angerer der Ältere seinen Freund in der Ewigkeit. Das Bundeskanzleramt als Kartenhaus: Ludwig Angerers Bilder transportieren Botschaften.
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Kunst & Kultur
König Ludwig II. wurde von zahlreichen Frauen verehrt, was sich auch auf das „Design“ von Post- und Trauerkarten auswirkte.
Intimes
vom kini Alfons Schweiggerts neues Buch „Ludwig II. und die Frauen“ 108
Kunst & Kultur
Fotografien von Ludwig II. mit der von ihm hoch verehrten Kaiserin Elisabeth gibt es nicht, aber Postkarten-Abbildungen, auf denen beide zu sehen sind, so vor allem im Park auf der Roseninsel, wo sich die beiden mehrfach trafen.
Von Melanie Arzenheimer Sprechen wir es doch mal ganz offen an: War er nun schwul, der „Kini“, oder nicht? Und hatte er etwas mit Frauen oder nicht? Um das Liebesleben (so es denn überhaupt eines gegeben hat) von König Ludwig II. ranken sich reichlich Gerüchte. Jetzt hat der renommierte „Kini-Experte“ Alfons Schweiggert sich des „amourösen“ Themas angenommen und ein Buch mit dem Titel „Ludwig II. und die Frauen“ veröffentlicht. Und man könnte das ganz unkönigliche Fazit ziehen: „A bisserl bi schad nie.“
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Buchempfehlungen
Bayerisches
LESEN
Magisches auf Schritt und Tritt Auf den Spuren von Kelten und Waldgeistern, Burgfräulein und Monstern: Autor Frank Eberhard lädt alle Wanderfreunde ein, sich mit ihm auf eine sagenhafte Spurensuche im Allgäu zu begeben. Insgesamt 35 Wanderungen gibt es in „Mystische Pfade-Allgäu“ zu entdecken und dabei begegnet dem Leser Magisches auf Schritt und Tritt: Etwa, wenn man sich aufmacht, die Wälder und Felder im Naturschutz- und Moorgebiet Gründlenried zu entdecken oder rund um das Märchenschloss Neuschwanstein seine Tour plant. Der Wanderführer enthält unterschiedliche Touren – von leicht bis anspruchsvoll ist alles geboten. Alle im Buch enthaltenen Wegstrecken wurden vor Ort recherchiert, sind mit vielen wertvollen Tipps versehen und ansprechend bebildert. Außerdem enthält das Buch zahlreiche Karten. Frank Eberhard: „Mystische Pfade -Allgäu“, Bruckmann Verlag, 160 Seiten, 19,90 Euro.
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Buchempfehlungen
Das Museum im Kopf Ein Museum besuchen, das es so gar nicht gibt? Das klingt erst einmal ein wenig befremdlich und doch wird der Leser staunen, was es im fiktiven „Museum der bayerischen Geschichte“ so alles zu entdecken gibt. Anhand von 24 Artefakten, die im wahren Leben nicht zusammen in einem Museumsbau arrangiert werden können, unternimmt der Leser eine ganz besondere Reise durch die bayerische Geschichte. Vom antiken Grabstein zur Münchner Mariensäule, vom Sternenmantel Kaiser Heinrichs II. zum Dieselmotor, vom Tassilokelch bis hin zu den Flugblättern der Weißen Rose – zahlreiche Autoren haben besondere Kunstwerke, Bauten und Gegenstände beschrieben, die Bayern nachhaltig geprägt haben. Der Sammelband basiert auf den gleichnamigen Ringvorlesungen an der LMU München. Katharina Weigand und Jörg Zedler ( Herausgeber): „ Ein Museum der bayerischen Geschichte.“ Herbert Utz Verlag, 640Seiten, 36,80 Euro.
Ottis hintersinniges Bilderkabarett Der Bayer an sich muss schon ein extremer Zeitgenosse sein, denn wie sonst lässt sich die Hingabe erklären, mit der er sich in den aberwitzigsten Disziplinen verausgabt und gerne mit anderen misst? Von Maibaumaufstellen und -kraxeln, Ochsenreiten, Fingerhakeln, Fischerstechen, Isarsurfen oder Schafkopfen – die Liste ist lang. Die Disziplinen und Bräuche mögen dem ein oder anderen kurios anmuten, sind aber von ihren Freunden und „Anhängern“ heißgeliebt. Über vier Jahrzehnte begleitete Fotograf Roger Fritz den Bayern und sein als Extremsport gelebtes Brauchtum fotografisch. Die hintersinnigen Texte zu diesen Momentaufnahmen liefert Ottfried Fischer. Kabarett in Buchform! Roger Fritz und Ottfried Fischer: „Extrem Bayerisch“. Volk Verlag, 240 Seiten, 19,90 Euro.
Texte: Silke Federsel
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Veranstaltungskalender
Sommer Sommer Die Schönsten
festivals Die Münchner Opernfestspiele Zwei Premieren, alle Neuproduktionen der aktuellen Spielzeit, Liederabende, Konzerte und Tanz Das international traditionsreichste Festival seiner Art, die Rede ist von den Münchner Opernfestspielen, startet am 24. Juni mit der UniCredit Festspiel-Nacht in den Fünf Höfen. Festspiel-Künstler präsentieren hier bei freiem Eintritt für die Besucher Höhepunkte aus Oper, Konzert, Tanz, Lied und Literatur. Bereits am 26. Juni folgt die Premiere von Fromental Halévys „La Juive“ in der Inszenierung von Calixto Bieito unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy im Nationaltheater. Die zweite Premiere dieses knapp 140 Jahre alten Musiktheaterfestivals findet am 24. Juli im Prinzregententheater statt. Es handelt sich um die Neuinszenierung eines Schlüsselwerkes des französischen Barock: Jean-Philippe Rameaus Opera-ballet „Les Indes galantes“. Hiermit zeigt der belgische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui seine erste Opernarbeit in München. Am Dirigentenpult steht Ivor Bolton.
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Neben Konzerten, neuen Festspiel-Werkstatt-Produktionen sowie Liederabenden stehen alle Neuproduktionen der laufenden Spielzeit, deren Motto „Vermessen“ lautet, auf dem Festspielprogramm. Dazu gehören Arrigo Boitos „Mefistofele“ mit René Pape und Joseph Calleja, Sergej Prokofjews „Der feurige Engel“ mit Evgeny Nikitin und Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ mit Jonas Kaufmann und Wolfgang Koch. Dieses grandiose Werk wird zum Abschluss der Opernfestspiele 2016 am 31. Juli im Rahmen von „Oper für alle“ auch live aus dem Nationaltheater auf den Max-Joseph-Platz übertragen. Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kirill Petrenko, wird es dirigieren. Nähere Informationen und das gesamte Festspielprogramm: www.staatsoper.de/opernfestspiele
Veranstaltungskalender RenĂŠ Pape (hinten) gibt im Rahmen der Festspiele am 21. und 24. Juli den Mefistofele in Arrigo Boitos gleichnamigem Werk. Foto: Wilfried HĂśsl
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Vorschau
VorschaU Heft 9 (September/ Oktober 2016) erscheint Ende August.
Bergwandern, Kabarett und ein geprellter fürst Familienwanderungen In Bayern gibt es wunderschöne Wanderwege für die ganze Familie. Nicht nur die Alpen sondern auch die Mittelgebirge locken mit Routen, bei denen man nicht die Kondition eines Marathonläufers braucht. Ein Beispiel: Wandern am Eixendorfer See. Foto: Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald
Senkrechtstarterin „Jetzt erst mal für immer“ - so lautet das aktuelle Programm von Constanze Lindner. Sie erhielt 2016 den Bayerischen Kabarettpreis (Senkrechtstarter). Ob als Comedian, Schauspielerin oder Sängerin: Constanze Lindner ist ein Bühnentier - wir stellen sie vor. Foto: Martina Bogdan
Geprellter Kurfürst Karl Theodor war (als Karl II.) Kurfürst von Bayern. Er hatte zahlreiche nichteheliche Kinder aber keinen Thronfolger. Daher heiratete er mit 70 Jahren eine 18-Jährige. Doch die Braut entfloh dem Ehebett - mit Folgen für Bayern. Foto: Wikipedia
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