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1.2 Antriebswechsel und alternative Kraftstoffe
Zunehmende Beeinträchtigung von Geschäftsabläufen durch Infrastrukturmängel
Quelle: IW Konjunkturumfrage Herbst 2013 und Frühjahr 2018
Straßenverkehr
Kommunikationsnetz
Energieversorgung
Schienenverkehr
Luftverkehr
Schiffsverkehr
Deutliche Beeinträchtigung Geringe Beeinträchtigung
2018 2013 2018 2013 2018 2013 2018 2013 2018 2013 2018 2013 30 % 42 % 23 % 41 % 8 28 % 44 % 15 % 39 % 4 % 24 % 14 % 29 % 6 % 19 % 5 % 16 % 3 % 16 % 2 % 12 % 3 % 12 % 2 % 10 %
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Beeinträchtigung der aktuellen Geschäftsabläufe von Unternehmen in Deutschland im Frühjahr 2018 und Herbst 2013 durch Infrastrukturmängel Angaben in Prozent der befragten Unternehmen
Soll das reale Investitionsniveau dagegen verstetigt werden, wie es inzwischen weitgehend politisch Konsens ist, ist vielmehr eine kontinuierliche Erhöhung der Mittel mindestens entlang der Realpreisentwicklung erforderlich. Zudem bedarf es hinreichender Verlässlichkeit bei den Investitionen, wie es im Grundsatz durch den Finanzierungskreislauf Straße ermöglicht wird. Eine solche längerfristige Verlässlichkeit hätte den Vorteil, dass die Unternehmen der Bauindustrie, die Planungsbehörden in Bund und Ländern, aber auch Akteure wie die Autobahn GmbH des Bundes ihre Kapazitäten zielgenauer und langfristiger planen können. Durch mehr Verlässlichkeit in Bezug auf das Investitionsniveau und die Beibehaltung der engen Zweckbindung von Mauteinnahmen für den Straßenbau würde eine zentrale Ursache für zyklisch wiederkehrende Phasen der Kapazitäts- und Fachkräfteknappheit vermieden und Vertrauen in die Investitionsbereitschaft der Öffentlichen Hand nachhaltig aufgebaut.
Der Einsatz alternativer Antriebe und Kraftstoffe bietet die Chance eines klimaneutralen Straßengüterverkehrs. Ein rascher Markthochlauf ist daher erforderlich, um die anspruchsvollen Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Dabei ist festzuhalten, dass alternativ angetriebene Lkw auf absehbare Zeit in der Anschaffung noch mit deutlichen Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Diesel-Lkw verbunden sein werden. Es ist daher unabdingbar, dass die Politik die Rahmenbedingungen z. B. durch entsprechende Förderprogramme und die Ausrichtung der Lkw-Maut auf den CO2-Ausstoß so gestaltet, dass diese Fahrzeuge künftig wirtschaftlich betrieben werden können. Die verladende Wirtschaft begrüßt, dass die Bundesregierung eine entsprechende Förderung vorbereitet. Es gilt, diese auch über 2023 hinaus zu verstetigen. Zudem muss die Politik den Aufbau einer Lade- und Betankungsinfrastruktur unterstützen, der ebenfalls unabdingbar für den Markthochlauf alternativer Technologien ist. Da Lkw-Verkehre in Europa vielfach grenzüberschreitend verlaufen, reicht der Aufbau einer Infrastruktur allein in Deutschland nicht aus, sondern muss europaweit – zumindest entlang der wichtigsten Verkehrsachsen – erfolgen. Der anstehende Review der Richtlinie zum Aufbau von Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe (AFID) bietet eine Gelegenheit, den Mitgliedstaaten entsprechende Vorgaben zu machen.
Nicht nur der Verkehrssektor wird immer stärker auf grünen Strom, Wasserstoff sowie weitere alternative Energieträger synthetischen oder nachhaltig-biogenen Ursprungs angewiesen sein: Damit alle Sektoren ihre spezifischen Klimaschutzziele erreichen können,