BDP BLATT 01/2014

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Das Magazin des Bund Deutscher Pfadfinder_innen

Thema: Lampedusa ist überall Einzig der politische Wille fehlt Projektvorstellung: BDP am Hulsberg Einblick: Fusion - Festival

BLATT Ausgabe 01/2014


BLATT Wegweiser

Liebe Leser_Innen

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Lampedusa ist überall Einzig der politische Wille fehlt

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Lasst uns die Welt verändern! Mit dem Bus durch Kairo

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Mitreisegelegenheit Mit dem BDP um die Welt

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FUSION - Festival

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Glosse Endlich

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portrait Jan Mock

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Projekt BDP am Hulsberg Scheitern ausdrücklich zugelassen

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Tipps

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blät tchen

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Sammelkarten

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Feedback + abo

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Liebe Leser_innen, wir sind sehr stolz, euch hiermit das mit bunten Artikeln prall gefüllte zweite blatt vorlegen zu dürfen und wollen als erstes die Möglichkeit nutzen, den auf der Bundesdelegiertenversammlung (BDV) im Dezember neu gewählten Vorstand kurz vorzustellen:

ruben siech (22): »Ich bin 2009 zum BDP Bremen / Niedersachsen gekommen, als ich nach einer Premiere des Theaterprojekts WildwuX spontan als Roadie angeheuert wurde. Zwei Jahre später absolvierte ich mein FöJ beim Landesverband und bin seitdem auch auf Jugendreisen und -freizeiten unterwegs. Ein Thema, dass mich aus meinem Studium her interessiert ist, wie sich Nationalismus zum Phänomen Rechtsradikalismus verhält.«

tahar le barbier-dauphas (45): »Ich bin Mitglied der Wilden Rose und war auch das blatt erscheint unregelmäßig alle 4 – 8

Monate. Es dient der gegenseitigen Information über die BDP-Kinder- und Jugendarbeit in allen Bereichen.

das blatt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (bmfsfj) gefördert. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. weitere exemplare können bestellt werden beim: Bund Deutscher Pfadfinder_innen Bundesverband Baumweg 10 60316 Frankfurt fon (069) 431030 fax (069) 4059595

e-mail: bundesverband@bdp.org

herausgeber BDP Bundesverband redaktion Elena Barta, Torsten Jahr,

Janna Klee, Esther Philipps, Nadine Schuler, Laura Selle

gestaltung Atelier Hurra

schon als Gruppenbetreuer und Dolmetscher bei internationalen Austauschprogrammen des BDP dabei. Ich möchte mich im BDP unter anderem in den Bereichen Jugendpolitische Bildung und Partizipation einbringen. Meinen interkulturellen Background könnte ich dabei mit einfließen lassen.«

laura selle (24): »Seit ich sechs bin, ist der BDP meine Wahlfamilie und hat mich in einem großen Teil meiner persönlichen und politischen Entwicklung begleitet und unterstützt. Ich möchte meine Arbeit im BDP, vor allem in meiner BDP-Heimat Rheinland-Pfalz, und im Bundesvorstand dazu nutzen, junge Menschen für Themen wie Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Diversität und speziell nicht-normative Geschlechterrollen zu sensibilisieren.« Ein weiteres Ergebnis der BDV ist aber auch eine neue Satzung, die neben den demokratischen Strukturen des Verbands auch in einigen Punkten die konkrete jugendpolitische Ausrichtung des BDP abbildet. Der BDP trägt nun außerdem den Gender_Gap im Namen, wodurch er sich auf Augenhöhe bestehender Diskurse um Geschlecht und Geschlechtsidentität bringt. Für viele Menschen im BDP sind solche gesellschaftlichen Diskurse, sowie politisches Geschehen ausschlaggebend für ihre Arbeit; das spiegelt sich auch in den Artikeln zu Lampedusa in Hamburg und dem Fachkräfteaustausch mit Ägypten wider. Für eine süße Erinnerung an den Sommer sorgen ein Bericht plus Musiktipp von der Fusion. Die Projektvorstellung führt uns dieses Mal nach Bremen zum Hulsberg, der genauso vom politischen Aktivismus getrieben wird wie Jan, der im Zentrum des Portraits steht.

gefördert durch:

In jedem Fall wünschen wir euch jetzt als euer neuer Bundesvorstand erst einmal ganz viel Spaß beim Lesen! Viele Grüße Ruben, Tahar und Laura Editorial

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THEMA

Lampedusa ist überall Einzig der politische Wille fehlt

hintergrund Schaut man zurzeit nach Hamburg, werden überall fast täglich unterschiedlichste Protestaktionen zur Unterstützung der Gruppe Lampedusa in Hamburg [1] sichtbar. Die Gruppe besteht aus etwa 300 Geflüchteten, die während des Bürger_innenkriegs in Libyen erst über das Mittelmeer nach Lampedusa in Italien und dann im Frühjahr 2013 schließlich mit Tourismusvisa nach Hamburg kamen.

Seit Jahren gelangen Menschen, die vom afrikanischen Kontinent nach Europa fliehen und in überfüllten Booten die lebensgefährliche Fahrt übers Mittelmeer wagen, unter anderem auf die italienische Insel Lampedusa. Als 2011 der Bürger_innenkrieg in Libyen ausbrach und viele Menschen nach Europa flohen, half der EU Hilfsfonds für Libysche Kriegsflüchtlinge die auf Lampedusa katastrophalen Umstände im völlig überfüllten Mit ihnen wird das Thema Flüchtlingspolitik Flüchtlingslager zu mindern. Doch diese Unin den medialen und gesellschaftlichen Fokus terstützung lief schon im Dezember 2012 aus, gerückt und die Ungerechtigkeiten der euro- woraufhin einige Flüchtlinge von den überpäischen Außenpolitik sowie der Hamburger forderten italienischen Behörden TourismusBehörden werden so deutlich aufgezeigt, wie visa für den Schengen-Raum [2] erhielten und selten zuvor. weggeschickt wurden. Sie sollten Italien verlassen und so kamen im Frühjahr 2013 etwa 300 überwiegend aus Westafrika stammende Männer mit italienischen Papieren und etwas Geld nach Hamburg.

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Thema


Das Schengenvisum erlaubte ihnen einen Aufenthalt von höchstens drei Monaten in der EU – diese Frist war im Juni 2013 abgelaufen.

»Ich müsste die Flüchtlinge dazu verführen, sich deportieren zu lassen!«

Am 20. Juni gründeten die Kriegsflüchtlinge die Gruppe Lampedusa in Hamburg und forderten vom Hamburger Senat die Gruppenanerkennung nach §23 des Aufenthaltsgesetzes, wonach aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen von den obersten Landesbehörden einer bestimmten Gruppe mit gleicher Fluchtgeschichte eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden kann [3]. Doch stattdessen ordnete die Hamburger Innenbehörde unter Michael Neumann (Innensenator, SPD) im Oktober an – zur gleichen Zeit, als vor Lampedusa mehr als 350 flüchtende Menschen im Mittelmeer ertranken – gezielte polizeiliche Straßenkontrollen durchzuführen, um der Gesetzeslage nach den Vorgaben von Dublin II [4] gerecht zu werden: Abschiebung aller Menschen der Lampedusa-Gruppe nach Italien, dem Erstaufnahmeland.

Die vielfältige Unterstützung aus der Bevölkerung geht indes weiter: Decken, Kleidung und Lebensmittel werden gespendet, persönlicher Beistand wird vor und in der St. Pauli-Kirche demonstriert, regelmäßige Mittwochs- oder Adventsdemos ziehen durch die Innenstadt, Stars beziehen auf Plakaten Stellung, Schulen solidarisieren sich und rufen zu einem Schulstreik auf, 15. 000 Menschen kamen am 2. November zur Großdemonstration, Jurist_innen und Jurastudent_innen fordern argumentativ die Gruppenlösung nach §23 des Aufenthaltsgesetzes oder öffentliche Veranstaltungen mit Olaf Scholz (Bürgermeister, SPD) werden gestört. So gab es am 5. Dezember 2013 zum Beispiel eine vom BDP initiierte Protestaktion im Hamburger Rathaus beim Senatsempfang Hamburg engagiert sich. Auf 16 großen Schildern war während der Rede des Bürgermeisters

unterstützung

WIR SIND LAMPEDUSA

Der BDP Hamburg solidarisiert sich öffentlich mit der Lampedusa-Gruppe. Spätestens seit den rassistischen Personenkontrollen gehen Aktive aus dem Verband auf die Straße.

zu lesen. Parallel zu der Aktion, die den Protest gegen die Politik des Hamburger Senats direkt zum Ort der Entscheidungen ins Rathaus getragen hat, wurde auch eine Solidaritätserklärung des Hamburger BDP verteilt [5]. »Wir sind über eine Stunde ohne Sie betonte das gesteigerte gesellschaftliche Polizei durch die StraSSen gelaufen! Bewusstsein für die Ungerechtigkeit einer Die schienen ganz schön überfordert«, ausgrenzenden und menschenverachtenden berichtet ein Aktivist des BDP von einer spon- europäischen Außenpolitik und forderte den tanen Demonstration am 20. Oktober. Zuvor Hamburger Senat dazu auf, die Chance zu blockierten mehr als 100 Demonstrant_innen nutzen, eine rechtlich mögliche und zugleich eine große Kreuzung in Eimsbüttel und liefer- solidarisch menschliche Lösung zu finden, ten sich ein

»bei dem lediglich der politische »Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei«, Willen, diese auch anzuwenden« war daraufhin am 21. Oktober 2013 in der Hamburger Morgenpost zu lesen. Sieghard Wilms und Martin Paulekun, Pastoren der St. Pauli-Gemeinde, haben seit Juni ihre Kirche für rund 80 Geflüchtete geöffnet. Seit Oktober 2013 patrouilliert die Polizei nicht nur auch direkt vor der Kirche, sondern fordert die Geistlichen explizit auf, die Personalien der Flüchtlinge preiszugeben – ansonsten würden die für den Winter nötigen Unterkünfte nicht zur Verfügung gestellt. Pastor Wilms weigert sich, laut Welt am 7. Oktober 2013, der Behörde Amtshilfe zu leisten:

fehle.

verhandlungen Die rassistischen Polizeikontrollen wurden mittlerweile ausgesetzt oder zumindest reduziert und es fanden einige Gespräche zwischen Vertreter_innen der Lampedusa-Gruppe und der regierenden SPD statt. Auch wurden Mitte November 2013 von der Bezirksversammlung Altona genehmigte Wohncontainer in mehreren Kirchgärten für die Flüchtlinge aus Lampedusa aufgestellt – weiterhin mit dem erfolglosen Erpressungsversuch der Innenbehörde, die Kirche solle dafür Sorge tragen,

»dass nur Flüchtlinge dort Platz finden, die bei der Ausländerbehörde einen individuellen Asylantrag gestellt hätten«, Thema

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so die TAZ am 14. November 2013. Seit Beginn der Gespräche wiederholt der Hamburger Senat immer wieder sein Angebot, einzelne Anträge auf Aufenthalt wohlwollend zu bearbeiten und für die Dauer des Verfahrens eine Duldung zu gewährleisten – was die Lampedusa-Gruppe auf ihrer Homepage am 2. Dezember 2013 damit kommentierte, dass das Angebot

»keinerlei rechtliche Sicherheit und auch keine Lebensperspektive für die Gruppe« biete. Mit dem Versprechen einer Duldung (bis zu 3 Jahre) widerspräche sich der Hamburger Senat selbst, denn das ginge nur mit dem Hinwegsetzen über bestehende Gesetze. Das Ziel des Senats sei aus Sicht der Gruppe weiterhin klar: Abschiebung nach Italien oder sogar in die Heimatländer.

fussnoten: [1] Blog der Gruppe Lampedusa in Hamburg www.Lampedusa-in-hamburg.tk

Entstehung, Regelungen und Mitgliedsstaaten des Schengener Übereinkommens unter: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/EinreiseUndAufenthalt/ Schengen_node.html [2]

Einreise nach Deutschland und Voraussetzungen für ein Schengen-Visum unter: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/EinreiseUndAufenthalt/Visabestimmungen_node.html#doc350344bodyText7 [3] Detaillierte Infos über das Gesetz §23 AufenthG unter: http://dejure.org/gesetze/AufenthG [4] Dublin II-Verordnung: http://www.asyl.net/uploads/media/dublin_vo.prn.pdf

Solidaritätserklärung BDP Hamburg: http://bdphamburg.blogsport.de/2013/12/05/solidaritaet-mit refugees-und-bewusstsein-fuer-ungerechtigkeit/ [5]

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Thema

»Unsere Traumatisierungen durch Krieg und Flucht und unser Recht auf Aufenthalt und Arbeit sowie ein menschenwürdiges Leben werden ignoriert. Deshalb gibt es für uns nur die Möglichkeit, das Angebot des Senats abzulehnen.« Für die Unterstützer_innen geht es täglich weiter – der sich mit der Gruppe Lampedusa in Hamburg solidarisierende Protest wird vielfältig, entschlossen und laut bleiben und das anhaltend starke mediale Interesse dafür wird die Protestbewegung weiter wachsen lassen. Menschen werden sich auch über den konkreten Fall in Hamburg hinaus für eine gerechtere und menschlichere europäische Außenpolitik einsetzen und sich mit allen Flüchtlingen solidarisieren, die in Europa Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen – Lampedusa ist überall! Esther Philipps


Ludvig   meine Liebe

Prinzessin   Mononoke

TIPPS Kultur, Medien, Literatur

The   Excitements  intelligente, nachdenkliche und Sex-positive Jugendliteratur

Ganz und gar nicht schwarz / schweiß

Katarina von Bredow Jugendliche Sexualität ist ein Thema, welches in der Jugendliteratur selten zufriedenstellend repräsentiert wird – schon gar nicht, wenn es um schwierige Aspekte von Sexualität geht. Umso bemerkenswerter ist der Roman Ludvig, meine Liebe, in dem die 16-jährige Amanda von der Liebesbeziehung zu ihrem Bruder Ludvig erzählt. Das Buch besticht durch seinen ehrlichen Umgang mit Liebe und Sexualität: So ist die Beziehung der Geschwister sehr bedacht und einfühlsam dargestellt und wird als Liebesform nie verurteilt, obwohl sie nicht bestehen kann. Sexuelle Begegnungen werden sinnlich, aber sensibel beschrieben, ohne plakativ zu sein; die Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen und gelebter Sexualität verzichtet auf Wertungen und vermittelt dadurch ein vielschichtiges Bild. Jungen Leser_innen wird durch diesen fesselnden Roman ihre eigene Sexualität und der (literarische) Umgang damit also nicht abgesprochen, sie werden vielmehr ermuntert und für fähig befunden, sich damit auseinanderzusetzen.

Nicht erst seit Hayao Myazakis Chihiros Reise ins Zauberland 2001 den Oscar für den besten Animationsfilm erhielt, prägt der japanische Regisseur mit seinem Studio Ghibli die Anime - Welt durch sowohl ästhetisch schöne, als auch inhaltlich wertvolle Filme. Prinzessin Mononoke beispielsweise ist ein fantastisches Abenteuer, welches aber gleichzeitig Themen wie fortschreitende Industrialisierung, die damit verbundene Zerstörung der Natur, gesellschaftliche Probleme oder die Sinnlosigkeit von Krieg anspricht. Viele Charaktere und moralische Fragen sind dabei nicht schwarz / weiß gezeichnet. Stattdessen lässt der Film einen als Zuschauer_in mit der unbequemen Aufgabe zurück, sich selbst eine Meinung bilden zu müssen. Erfrischend ist auch die Darstellung der Frauen; sie sind vollwertige Charaktere, die ohne unnötige Sexualisierung stark, selbstständig und unabhängig sind. Genauso dürfen sie aber auch schwache Momente haben, ohne dadurch abgewertet zu werden. Bonus bei allen Myazaki - Filmen: zauberhafte Musik von Joe Hisaishi!

Piper | 2007 | 9,99 EUR | ISBN: 978-3492250672

Studio Ghibli | 1999 | 9,99 EUR | FSK: ab 12 Jahre

Hayao Myazaki

Hot, hot, hot Rhythm and Soul Der Stil ist klassisch – klassisch gut. Blues, Soul und Funk tönen aus den Bläsern der Anzug tragenden Männer. Die Band wippt zum Takt des Schlagzeugs, während die Gitarren wie von selbst zu spielen scheinen. Gepaart mit einer lasziv kraftvollen Stimme bezaubern The Excitements auf der Bühne. Denn die Band besticht durch ihre Livequalitäten – Koko - Jean Davis springt anmutig zwischen ihren Bandkollegen hin und her und röhrt dabei mit einer Leichtigkeit, ohne je die Puste zu verlieren. Beim Hören bekommt man direkt gute Laune und das Tanzbein schwingt unaufhörlich mit. Die Musik eignet sich wundervoll, um sich auf eine tanzfreudige Nacht einzustimmen, zum Joggen oder um morgens unter der Dusche wach zu werden. Wer Lust auf die siebenköpfige Band aus Barcelona bekommen hat, sollte einfach auf der Bandseite stöbern und lauschen. Penniman Records Barcelona | 2013 | http://www.theexcitementsband.com Spielplatz

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einblick

FUSIONFestival

fakten zur fusion was Festival seit 1997 in Lärz (Mecklenburg-Vorpommern) lokation ehemaliger russischer Militärflugplatz organisation Kulturkosmos Müritz e. V. -

Mitgliedsverband ist u. A. der BDP MV homepage www.fusion-festival.de oder www.kulturkosmos.de nächster termin 26. 06 – 29. 06. 2014

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Einblick


und man aus dem Träumen nicht mehr herauskommt. Die FUSION ist ein bunt Ich lasse mich von dieser Parallelwelt verzaubern. Als es schon wieder anfängt dunkel zu werden, weiß verspieltes, farbenfrohes, ich gar nicht so richtig, wo die Zeit geblieben ist. Mein Magen knurrt und ich hole mir eine super leckere Falagemütliches, internationales, fel am Stand nebenan. Das Essen ist wirklich wunderbar und es duftet überall lecker, sodass man schnell politisches, verrücktes und Lust auf noch mehr bekommt. wundervolles Festival. Auf dem Weg zur Bühne komme ich an der Feuerstelle vorbei, an dem just in dem Moment das große Feuerspektakel beginnt. Kurz entschlossen geselle ich mich da diese beschreibungen aber auch nicht wirk- dazu und das Schauspiel der Künstler_innen faszilich schlauer machen, möchte ich euch durch niert mich so sehr, dass ich zwei Stunden sitzen bleibe einen tag auf der fusion mitnehmen: und genieße. Erst danach merke ich, wie durchgefroren ich bin. Da hilft nur eins: Tanzen! Der Tag startet mit fröhlich lachenden Menschenstimmen und Basslauten, die mich, anstatt des nervigen Auf meinem Weg begleiten mich bunte Leuchtraupen, Weckerpiepens aufwecken. Ich kuschele mich noch die während der Konzerte über den Köpfen der Menge einen Moment in meinen Schlafsack und genieße schweben. Auf einem kleinen Platz, der von Bäumen das Treiben um mich herum. Beim Frühstück auf der mit großen bunten Lichterketten und Laternen eingePicknickdecke zwischen kleinen Zelten, Jurten und säumt ist, legt ein DJ Musik zum Abzappeln auf. KurVW-Bussen stöbere ich gemeinsam mit Freund_innen ze Zeit später ist mir wieder richtig warm und meine im Programmheft. Dieses ist prall gefüllt mit Work- Freund_innen und ich haben so viel Spaß, dass wir mit shops, Kino- und Theatervorstellungen und natürlich dem Tanzen erst aufhören, als die Sonne aufgeht. Auf wild gemischtem Musikprogramm. dem Weg ins Zelt gönne ich mir noch einen leckeren Tee und krieche glücklich müde in meinen Schlafsack. Zum Wachwerden entscheide ich mich dafür, einen Ab- Da fällt mir plötzlich ein: Ich habe den Siebdruckwostecher in die so genannte Oase zu machen. Diese wird rkshop vergessen! Ach, morgen - oder eher nachher vom BDP Mecklenburg-Vorpommern organisiert und - ist ja auch noch ein Tag. bietet neben spannenden Workshops und Filmvorführungen auch ein großes Lagerfeuer zum Aufwärmen, Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Welt der FUSIsaubere Duschen und kleine Verköstigungen. Zuerst ON, auf der es auf jeden Fall noch mehr zu entdecken genehmige ich mir einen heißen Kaffee und schlen- gibt. Allein das Musikrepertoire reicht von Electro, dere durch die Zelte, in denen verschiedene Angebote Trance, Minimal, über Welt- und Liedermachermusik stattfinden. Der Siebdruckworkshop reizt mich. Das oder Reggae, HipHop, Metal bis hin zu absolut Unwäre doch das Perfekte zum langsamen Wachwerden. definierbarem. Es wird bestimmt das ein oder andere Da dieser aber erst später stattfindet, bewege ich dabei sein, was überrascht, verwundert, erfreut und mich in Richtung Hauptgelände. Unterwegs begegne einfach verzaubert. ich mit Lichterketten und bunten Tüchern geschmückNadine Schuler ten Zeltplätzen und wild verkleideten Menschen, die Seifenblasen pusten. Auf dem Gelände angekommen fällt schnell auf, dass in der ganzen Organisation viel Liebe zum Detail steckt. Es gibt wundervolle Dekorationen zu sehen, wie zum Beispiel riesige Lampenschirme auf der großen Tanzwiese, die an Alice im Wunderland erinnern. Verschiedene Stände, die Essen und Getränke anbieten, sind ebenfalls phantasievoll geschmückt. In den Bäumen hängen Lichterketten und Hängematten. Das Schöne ist, dass es überall etwas zu entdecken gibt

A Matthias Friel

www.matthiasfriel.de Einblick

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Auflösung des Blättchens: Kastanienbaum

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Spielplatz


Last Exit Flucht ist ein interaktives Onlinespiel, bei dem du dich in die Situation eines jungen Menschen hineinversetzt, der zur Flucht aus seinem Land gezwungen ist.

Es beginnt mit einer Demonstration, bei der du teilnimmst und verhaftet wirst. Du musst dich einem Verhör stellen mit Fragen wie: »Bist du jederzeit derselben Meinung wie deine Regierung?« Ist deine Antwort falsch, hört man einen Schrei und Blut tropft auf das Verhörpapier. Doch auch, wenn du alle Antworten im Sinne des Militär - Regimes beantwortet hast, musst du fliehen – du schleichst aus deiner Stadt ohne erwischt zu werden, musst auf dem Fluchtweg schwere Entscheidungen treffen und im Grenzland ein Quartier für die Nacht suchen.

Im letzten Teil wird dein Asylantrag angenommen, doch du musst dich durch die sprachlichen Barrieren in deiner neuen Schule durchkämpfen oder wirst mit den Vorurteilen deiner Mitmenschen beim Einkaufen und in der Nachbarschaft konfrontiert. Das Spiel bietet einen guten Einstieg in das Thema Flüchtlingspolitik - und das in elf verschiedenen Sprachen.

Spielplatz

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international

Lasst uns die Welt verändern! Mit dem Bus durch Kairo Ein französisch-ägyptisch-deutscher Fachkräfteaustausch

Es hupt überall und soweit das Auge reicht, sind Autos zu sehen. Im Kleinbus fährt die Gruppe zu ihrem nächsten Termin: französische, ägyptische und deutsche Teilnehmer_innen, die sich im vergangenen Jahr in Frankfurt kennenlernten. Dieser Bus ist schon ein zweites Zuhause geworden, soviel Zeit verbringen sie in Kairos Verkehrschaos. Dreimal treffen sich die internationalen Jugendarbeiter_innen zum Austausch. Insgesamt drei Wochen voller neuer Entdeckungen und Engagement für die Partizipation der Jugend. In Frankfurt, Kairo und Lyon. Draußen ist es heiß, drinnen ist es eiskalt, da die Klimaanlage voll aufgedreht ist. Es sind fast immer die deutschen Teilnehmer_ innen, die darum bitten, sie doch wieder aus zu machen. Das alltägliche Leben in den Straßen Kairos wuselt, die Geräusche dringen auch bis in den Seminarraum. Wenn der Muezzin ruft, wird es so laut, dass Stephane und Manu, die Übersetzenden, um eine Redepause bitten müssen, da es schwierig wird, überhaupt noch einen Ton zu verstehen. Die Gruppe lauscht der Stadt. Franzi und Hayuta sind müde, sie waren gestern Nacht noch in Downtown unterwegs, um näher dran am richtigen Leben in Kairo zu sein. Denn wenn die europäischen Gäste tagsüber in der Obhut der 10

International

ägyptischen Partner_innen sind, steht de- chen. Die Revolution in Ägypten ist noch ren Sicherheit an erster Stelle. gar nicht lange her und die bewegenden Erzählungen von Farah, Ahmed, Kazem, Jederzeit könnte es Unruhen geben, Aus- Nada, Khalid, Omar und Lina berühren alle. einandersetzungen zwischen Militär und Zivilist_innen. Da sollten die europäischen Facebook hatte die Revolution ausgeruGäste lieber nicht dazwischenstehen. Vom fen – die neuen Medien können also doch Hotel in den Bus und vom Bus in den Se- mehr als angenommen. Wie wird das sominarraum, zum Bus zur nächsten Orga- ziale Netzwerk von Jugendlichen im BDP nisation, mit dem Bus zum Abendessen. genutzt? Wäre in Deutschland / Europa so Das Programm ist voll. Voller Eindrücke etwas auch möglich? und Bilder, voller Fragen und Diskussionen. Khalid fasst die Dynamik, die die europäDie meisten Ägypter_innen, so erzählt ischen Teilnehmer_innen an der ägyptiKhalil, bereuen heute leider die Revoluti- schen Gruppe so sehr fasziniert, in einem on (April 2013). Die Gesetzesänderungen, einfachen Satz zusammen: die die Muslimbrüder mit Mursi als ersten demokratisch gewählten Präsidenten »We don't think that we durchgesetzt haben, fühlen sich noch viel can change the world. We restriktiver an, als vorher die Gesetze un- KNOW!« ter Diktator Mubarak. Soziale Projekte wie die Partnerorganisationen des BDP warten Die Projekte, die den Teilnehmer_innen in zum Beispiel grundsätzlich zwei Jahre bis Kairo vorgestellt werden, begeistern durch sie die Förderung erhalten können, die sie das unglaubliche Engagement der jungen für Projekte beantragten. Generation, die an einen Wechsel glaubt und dafür kämpft. Dabei nutzen sie jede Auf den Straßen wird über Religion disku- Ressource, die sie bekommen können – sie tiert. Was heißt Islam? Müssen im Islam wählen nicht aus, wo die Projektgelder herdie Rechte der Frauen noch mehr beschnit- kommen, sondern nehmen, was sie kriegen ten werden? Farah sagt, dass werden sich können. So sind Finanzierungen durch die ägyptischen Frauen nicht so einfach Imagekampagnen (z. B. durch 'Shell') keigefallen lassen. ne Seltenheit. Die Sorgen und Gedanken der europäischen Teilnehmer_innen dazu Neben einer Menge Spaß gibt es auch viele können die Ägypter_innen verstehen – sie ernste und kontroverse Themen zu bespre- hätten aber keine Wahl, sagen sie.


Auf der anderen Seite muss festgestellt werden, dass der BDP gar nicht so unabhängig ist, wie er meist behauptet zu sein. Denn der Verband wird durch die Bundesrepublik finanziert und ist von diesen Geldern so abhängig, dass es ihn ohne staatliche Hilfe in der Form gar nicht gäbe. Bei diesem Fachkräfteaustausch zeigen verschiedenste Beispiele, dass sich so ein internationaler Austausch nicht nur auf die professionelle Arbeit der Teilnehmer_innen auswirkt, sondern auch auf das persönliche Leben Einzelner. So ist Farah aus Ägypten unsere partner_innen in kairo jetzt für ein Praktikum in Paris und Riadh aus Frankreich war im Sommer in Kairo. Besonders anschaulich ist die Geschichte von Constanze aus Berlin, die am dritten Teil egyptian youth foundation … des Austauschs in Lyon im September 2013 teilnahm und schon einen Monat später in … war bei dem Fachkräfteaustausch unsere Kairo arbeitete. Das kam alles ganz spontan. Mit der Masterarbeit für ihr Lehramt war Partnerorganisation. Ein bisschen vergleichbar mit Constanze gerade in den letzten Zügen, als sie sich entschied, mit dem BDP nach Lyon zu dem Deutschen Bundesjugendring[,] möchte die Projekte Jugendlicher in Ägypten miteinander reisen. Je mehr die Teilnehmer_innen von dem Austausch in Kairo erzählten und Cons- EYF vernetzen und die Belange der Jugendlichen nach tanze von den ägyptischen Teilnehmer_innen erfuhr, desto mehr zogen sie die ägypti- außen vertreten. sche Kultur, Mentalität und Lebensart in ihren Bann. mehr unter: http://www.eyfngo.org/ (arabisch) Ihre Motivation nach Ägypten zu reisen war so stark, dass sie die aktuell instabile politische Situation nicht von ihrer Reise abhalten konnte. Eigentlich war geplant, einfach die neu gewonnenen ägyptischen Freund_innen zum islamischen Opferfest zu besuchen. Doch dann erfuhr Constanze von einem Lehrkräftemangel an verschiedenen deutschen Schulen in Kairo – sie bewarb sich frisch graduiert und fand eine Stelle an der German University als Deutschlehrerin in Vollzeit. Sie verschob ihren Rückflug, vermietete ihre Wohnung in Berlin und das Abenteuer Kairo begann. So schnell kann es gehen. Ahmed aus Kairo bringt es auf den Punkt:

»Its not easy to describe what we learned in this exchange. You should live something like that to feel how it was!« Wenn Ihr Interesse habt, Austausche mit Ägypten und / oder Frankreich zu organisieren oder ehrenamtlich mal in einem anderen Land arbeiten wollt – mehr Informationen findet Ihr unter www.bdp.org oder direkt beim Referenten für Internationales, Tobias Dreizler, in der BDP Bundeszentrale. Janna Klee

nahdet el mahrousa ... ... ist ein Projekt, dass Projektideen junger Ägypter_innen unterstützt und so innovative Initiativen stärken will, die einen sozialen Wandel vorantreiben. Die Projekte werden über drei Jahre begleitet und sollen dann auf eigenen Füßen stehen. mehr unter: http://www.nahdetelmahrousa.org (englisch) harrasmap … … ist ein Projekt, dass durch Nahdet el Mahrousa gefördert wurde. Hier können Frauen, die Opfer sexueller Belästigung wurden, Situationen auf einer Karte melden, bekommen Beratung und Unterstützung. Außerdem werden Botschafter_innen ausgebildet, die sich Stadtteil-bezogen an Menschen wenden. mehr unter: http://www.harassmap.org (englisch)

International

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Glosse

endlich! Hamburg ist wieder sicher!

Um Weihnachten und Neujahr 2013 / 14 war es soweit. Hamburg hatte mediale Aufmerksamkeit. Bilder von brennenden Autos, Wasserwerfern, fliegenden Steine, usw. – Ausnahmezustand mitten in der Stadt. Der Senat sah keine andere Lösung, als ganze vier Innenstadtbezirke zur Gefahrenzone zu erklären. Selbst das Amerikanische Außenministerium gab eine Reisewarnung an alle US-Bürger_innen raus. In diesen Tagen konnte die Polizei ohne Verdachtsmomente jede Person auf der Straße kontrollieren und die Personalien überprüfen. Hauptsächlich Kapuzenpullover tragende Menschen gerieten ins Visier der Staatsmacht. Einiges wurde sichergestellt: Messer, Schlagwerkzeuge, Klobürsten. Den verstörten Hamburger_innen wurde schon nach zehn Tagen ihre verloren gegangene Sicherheit zurück gegeben. Eine Stadt atmete auf. Ihr fragt euch nun, was das alles mit dem Kinder- und Jugendverband BDP zu tun hat. Investigative Recherche hat dunkle Seiten aufgedeckt. In der Merchandise - Abteilung des Verbandes gibt es einige Produkte, die den Jugendschutz aufhorchen lassen sollten. So gibt es schwarze (!) Kapuzenpullover (!!) mit Verbandsnamen in allen Größen. Ebenso im Provokationsangebot: Messer für Kinder! Kann es noch schlimmer kommen, als die jüngsten mit fadenscheinigen Schnitzangeboten zur Gewalt zu verführen? Oh ja! Seit Neuestem im Programm: farbige Sitzkissen aus Spezialschaumstoff! Nicht nur, dass diese angeblich soften Unterlagen unverhohlen zu unangemeldeten Sitzblockaden einladen. Jede_r Aktive im Jugendverband weiß, um welch gefährliche Wurfgeschosse (Distanzwaffen!) es sich da handelt. Tja, Hamburg ist wieder sicher, aber noch lange nicht der BDP. Torsten Jahr 12

Einblick


Einblick

Portrait Jan Mock Wie die Kosmologie in den Garten führte der schönsten, wenn nicht sogar die schönste erfahrung, die ich je mit fremder sprache gemacht habe«.

Jan lernte mit damals 24 Jahren den BDP während seines Physikstudiums in Hamburg kennen. Als der BDPler Matthias mit seiner kleinen Tochter Paula in der Kosmologie-Vorlesung auftauchte, freundeten sie sich sofort an. „es war für mich

Aber es gab auch weniger erfolgreiche Aktionen – wie die ausgefallene Massenblockade des Atomkraftwerks Brokdorf 2011, bei der der BDP mitwirkte. Doch »die vor­-

nicht ganz das richtige, immer nur mit kommilitonen rumzuhängen und im park zu grillen und bier zu trinken«,

bereitung werde ich wahrscheinlich mein leben lang nicht vergessen, weil ich sehr viel über plena - arbeit, gruppendynamik und natürlich auch über einen camp-aufbau gelernt habe«, erzählt Jan

erzählt Jan. Da kam das Angebot, ihn mal mit den BDP-Garten zu nehmen, genau richtig - denn „so fing alles an“. Vier Jahre später arbeitet Jan in Jülich bei Köln an seiner Doktorarbeit und vermisst die Leute im BDP sehr, denn »der gross­teil meines

engen freundeskreises ist über den bdp gewachsen«. Nach einem kurzen

gleich

etwas traurigem Schweigen lächelt er zur grossstadt“ bietet - nicht nur durch verschmitzt und wirkt freudig aufgeregt, die normale Gartenarbeit, die ein solals er anfängt, über seine Erfahrungen ches Grundstück mit sich bringt. Die im BDP zu sinnieren. Eine seiner ersten »facettenreichen erfahrungen wie Aktionen war die Fahrt zur bundesweiten die organisation in der gruppe, das Anti - Atom - Demo nach Berlin am 5. Sep- verstehen vom lauf der dinge« oder tember 2009. Mit selbst gebastelten Atom- ganz einfach »das kochen von tee bei Fässern, in der ein Dutzend BDPler_innen minusgraden«, haben nachhaltige Spusteckten, wurde symbolisch nach einem ren hinterlassen. Endlager gesucht. Eine weitere wirklich schöne Erinnerung verbindet er auch mit Ganz unverhofft wurde Jan nach einem Tag der Reise »über stock und stein« im im Garten am Lagerfeuer mit den Worten: Sommer 2011, bei der »die vor glück »das wird dir spass machen, komm quietschende paula« neben ihm im mal mit, da kannst du arbeiten« überKanu saß und er einfach mal entspannen redet, zwei Wochen später beim jährlichen konnte. deutsch-französischen Workcamp des BDP HH und UCJG Loire in Geretsried mitzumaDer BDP-Garten allerdings machte auf ihn chen. Die beeindruckendste Erfahrung für erst mal einen »recht runtergekomme- ihn – als Naturwissenschaftler – war dabei nen eindruck«, aber er merkte schnell, die Kommunikation mit zwei gehörlosen dass der Garten einen richtigen „aus- Teilnehmern. »das war wirklich eine

ernst. Auch das Workcamp im Sommer 2013, welches er mitorganisierte, fiel wegen Teilnahmemangel aus. Es sollte im Hamburger BDP - Garten stattfinden und auch, »wenn das ein herber rückschlag war«, wurde die geplante Dacherneuerung einer alten Garten­laube allein vom Orga - Kreis trotzdem umgesetzt. »das war ein wirklich

grosses projekt, was mich an die grenzen meiner leistungsfähigkeit gebracht hat, mich aber im nachhinein auch stolz macht«. Es fällt auf, dass Jan schon nach kurzer Zeit im BDP vieles selbst organisiert hat, sein politisches Interesse mit dem BDP verbinden konnte und viele neue Erfahrungen gemacht hat, die er ohne BDP wahrscheinlich nicht gemacht hätte. So wundert es auch nicht, dass er den BDP heute mit den Schlagworten »freundschaft, entfaltung, freiheit« beschreibt - und übrigens darüber nachdenkt, eine BDP - Gruppe in Jülich zu gründen. Esther Philipps Einblick

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International

Mitreisegelegenheit … Mit dem BDP kannst Du fast die ganze Welt bereisen. Unglaublich viele Reisen, Jugendbegegnung und Studienfahrten in verschiedenste Länder werden jedes Jahr organisiert. Hier findest Du Ideen für die nächsten Wochen! Eine größere Auswahl gibt es online unter www.bdp.org

… NACH MAROKKO Deutsch marokkanischer Theateraustausch

… NACH ISRAEL Deutsch ... NACH Israelische JugendGRIECHENLAND begegnung in Inklusionscamp auf Oranit Corfu

27. März 2014 – 08. April 2014

12. April 2014 – 22. April 2014

12. April 2014 – 26. April 2014

preis: auf Anfrage

alter: 14 – 17 Jahre preis: 500 €

alter: 12 – 18 Jahre preis: auf Anfrage

Wir fahren in den Osterferien nach Oranit (zw. Jerusalem und Tel Aviv) und lernen dort israelische Jugendliche kennen und verbringen Zeit in einer Gastfamilie (englischsprachig). Mit unserer Partnerorganisation unternehmen wir Ausflüge nach Masafa und ans Tote Meer und tauschen uns darüber aus welche Erfahrungen wir als Jugendliche in unseren Städten und Kulturen machen. Ein Rückbesuch findet in den Sommerferien statt.

Über Ostern fahren wir auf die griechische Insel Corfu und verbringen gemeinsam mit deutschen und griechischen Jugendlichen unsere Freizeit. Auf dem Inklusionscamp werden Abenteuer erlebt und internationale Freundschaften geknüpft.

Wir besuchen gemeinsam das internationale Theaterfestival in Agadir, Marokko, bei dem wir vier Tage lang mit Zehn internationalen Gruppen Theater spielen. Vor dem Festival besuchen wir marokkanische Musiker_innen und Schauspieler_innen und arbeiten gemeinsam an Aufführungen und Stücken.

mehr infos: BDP Wilde Rose e-mail hotte.schneider@bdp.org

mehr infos: BDP Berlin e-mail: lv.berlin@bdp.org 14

International

mehr infos: BDP Bayern e-mail katharina.doika@bdp.org


einblick

Scheitern ausdrücklich zugelassen Projekt BDP am Hulsberg

Das gibt es nur in Bremen. Am schwarzen Meer entlang laufen, nur einen Steinwurf von der Weser entfernt. An unzähligen kleinen Geschäften und Eckkneipen vorbei, trifft man schließlich auf das große, rote Backsteinhaus. Etwas verwittert steht es da an der großen Brandung, ähm, Straßenkreuzung. Das ehemalige Schulgebäude sticht unter den sonst nicht so beeindruckenden Fassaden der Nachbarhäuser hervor. »ja, da gibt es an und wann schon mal laute partys«, meint die freundliche Verkäuferin im Laden um die Ecke. »aber das sind alles nette

Sozialwissenschaftlerin (MA), bilden das hauptamtliche Team im Haus. »wir bieten jugendlichen und jungen erwachsenen

möglichkeiten, sich auszuprobieren. wir begleiten und unterstützen sie dabei«, meint Henrik. Es gibt eine Vielzahl

von Angeboten unterschiedlichster Art: Das reicht von einer Fahrradwerkstatt über eine Vokü bis hin zu einem Proberaum für Bands oder mehreren Konzertgruppen. Dafür bietet das mehrgeschossige Haus eine Menge Platz. So treffen sich morgens, mittags und abends die unterschiedlichsten Gruppen, Initiativen, Vereine, junge leute da. ausserdem ist das eine tolle location um das Haus mit Leben zu füllen. Kooperationen entstehen. Bei zum feiern. der bruder meiner schwiegertochter hat da schlechtem Wetter sind zum Beispiel die Streetworker_innen mit auch schon gefeiert!« ihren Jugendlichen zu Gast. Im unteren Geschoss gibt es einen Konzertraum mit kleiner Bühne, einen Raum mit Tischkicker und Einer der Schwerpunkte des BDP Kinder- und Jugendhauses am den voll ausgestatteten Thekenraum. Henrik beschreibt die groHulsberg ist es, Räume zu bieten. Und das scheint im Viertel an- ße Bandbreite der musikalischen Veranstaltungen: zukommen. Henrik Sorgalla, Diplom - Soziologe und Dorothe Raht, Einblick

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»es gibt hip - hop - jams, metal - punk - konzerte mit lokalen und überregionalen bands, aber auch singer / songwriter-konzerte oder partys mit techno oder dubstep. dementsprechend unterschiedlich ist das publikum.« Ein Stockwerk höher gelegen ist die Küche mit Ess- und Seminarraum. Hier sticht gleich, wie schon unten, der helle abgeschliffene Boden ins Auge. Im vergangenen Jahr wurde den Brettern ein neues Gesicht verliehen. Wenn auch nicht alle Heizkörper so funktionieren wie sie sollen, der neue Boden verleiht den Räumen einen wärmenden Glanz. Noch weiter oben im Büro wird im Gespräch mit Henrik und Doro schnell klar, dass es im Hulsberg darum geht, ein Gegengewicht zur sonstigen gesellschaftlichen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen anzubieten. Viele erleben eine immer engere zeitliche Taktung im täglichen Leben von klein auf. Hier beim BDP sollen junge Erwachsene die Möglichkeit haben, Sachen auszuprobieren, die nicht unbedingt auf eine spätere berufliche Karriere abzielen. Henrik betont, wie wichtig es für das pädagogische Konzept des Hauses ist, dass die jungen Leute hier so viel wie möglich selber machen. Sie als Hauptamtliche stünden immer bereit zu helfen, Tipps zu geben, zu unterstützen. Scheitern wird ausdrücklich zugelassen! »wenn die keine flyer oder werbung bei face-

Von unten mehren sich die Stimmen von Besucher_innen. Aus der Küche gelangen Düfte von leckerem Essen nach oben. Drei Stationen mit dem Bus entfernt befindet sich das ZAST, die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber im Lande Bremen. Seit letztem Jahr kommen vermehrt minderjährige Jugendliche in Bremen an, unbegleitet von den Eltern. Für diese Jugendlichen gibt es im ZAST keine Angebote. Das Kinder- und Jugendhaus am Hulsberg ist in Bremen der einzige Ort, der diesen Flüchtlingen einen Platz gibt. Gemeinsam mit Effect e. V. , einem Verein, der sich um die Jugendlichen pädagogisch kümmert, wurden mehrere Angebote geschaffen. Es wird gekocht, an einem Tag steht der Proberaum zur Verfügung und so manche_r hat sich in der Fahrradwerkstatt ein altes Rad flott gemacht. Priorität hat aber das Abschalten vom tristen Alltag im ZAST hinter Mauern und Stacheldraht. Besonders der unbeobachtete Kontakt via Internet zu Verwandten, Freund_innen und Bekannten in der Heimat ist wichtig für die jungen Flüchtlinge.

Auf der Bühne stehen nun Tische und Stühle und um die aufgestellten Bildschirme der Laptops kreist ein Stimmengewirr. Derweil tönt im Nebenraum lautes Klacken am Tischkicker. Henrik erklärt, dass der BDP es als seine Aufgabe ansieht, hier solidarisch unterstützend und raumbietend den jugendlichen Flüchtlingen book machen und dann nur zehn leute zum konzert kom- zur Seite zu stehen und mit ihnen, wie mit allen Jugendlichen im men, müssen die das aushalten. wir setzen uns dann da- Hulsberg, eigenverantwortliche Projekte zu entwickeln, zu organach zusammen, überlegen gemeinsam, was ist schlecht nisieren und umzusetzen. gelaufen. wir begleiten diese prozesse.« Torsten Jahr

weiterführende links: http://bdp-hulsberg.de/ www.facebook.com/bund.amhulsberg 16

Einblick


Wichtigste Zutat: Feuerholz. So viel, wie ihr glaubt, unmöglich innerhalb eines Tages verbrennen zu können, ist meistens gerade genug. In einer großen, sicheren Feuerstelle erhitzt ihr 5 - 10 große, solide Natursteine – also keine Sandsteine, Schiefer, Ziegel o. ä. – möglichst bis sie rot glühen. Das kann mehrere Stunden dauern, also fangt früh genug an. Als Hütte baut ihr ein Holzgestell von etwa 2 x 2 m Grundfläche und 1 m Höhe, welches ihr entweder

EINE SCHWITZHÜTTE IST EIN TOLLES GRUPPENERLEBNIS! DA VIEL FEUER IM SPIEL IST ABER ZU empfehlen mit einer erwachsenen Person, da viel Feuer im Spiel ist.

International

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mit Gewebeplanen (günstig aus dem Baumarkt) oder Jurtenplanen (stilvoll und gemütlich) abdeckt – Eingang nicht vergessen! In der Nähe des Eingangs grabt ihr eine kleine Kuhle. Mit einer Metallschaufel holt ihr je 2 - 3 Steine vorsichtig aus dem Feuer und legt sie in die Kuhle. Dann rein in die Hütte, auf Isomatten setzen und Aufgüsse mit Wasser oder Kräutertee machen – ätherische Öle wie Lavendel oder Olbas duften gut. Wenn es heiß genug ist, kühlt euch danach im Schnee, See oder mit Wassereimern ab. Rezept für ca. 10 Portionen: Als Basis des Müslis dienen 200g Haferflocken. Dazu kommen – je nach Geschmack und in einer Mischung, die euch gefällt – insgesamt etwa 250g gehackte Nüsse, Kokosraspeln, Kerne oder ähnliches. Ihr könnt auch mehr Haferflocken nehmen; es sollten jedenfalls 450-500g trockene Zutaten sein. Die mischt ihr in einer großen Schüssel mit ca. 125g Honig/Sirup und 1 EL neutralem Pflanzenöl. Optional könnt ihr auch noch mit Zimt

SELBST GEMACHTES KNUSPER­ MÜSLI IST EIN SUPER START IN DEN TAG – FÜR ERWACHSENE UND KINDER, ZUHAUSE, ABER AUCH AUF EINER WANDERTOUR ODER EINFACH ZUM NASCHEN ZWISCHENDURCH.

oder Kardamom würzen. Wenn alles gut durchmischt ist, gebt ihr die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes oder eingefettetes Backblech und backt sie bei 120-150°C hellgelb. Rührt während des Backens immer mal um, damit alles gleichmäßig braun wird. Trockenfrüchte oder Rosinen sollten erst für die letzten Minuten Backen oder danach hinzugefügt werden. Lasst das Müsli gut auskühlen und füllt es in Gläser oder Zip-Beutel. Es hält sich dann mindestens 4 Wochen.

Die Spielenden stellen sich in einen Kreis, wobei je ein Fuß in der Mitte des Kreises ist und die Fußspitze der anderen berührt. Die Gruppe ruft laut »Pi - nocchi - o« oder »1 - 2 - 3 Hopp«, springt dann mit einem Sprung aus dem Kreis und bleibt stehen. Einer der Mitspielenden (nennen wir sie Zahra) bleibt im Anfangskreis stehen (wer das ist, kann über Zählreime oder Zufall entschieden werden). Zahra beginnt den ersten Spielzug, indem sie versucht, mit nur einem Sprung auf dem Fuß eines Mitspielenden (nennen wir ihn Mo) zu landen.

FÜR DIESES SPIEL BENÖTIGT IHR GENÜGEND PLATZ (DRINNEN ODER DRAUSSEN), MINDESTENS DREI MITSPIELENDE UND STARKE ZEHEN.

http://annaheger.wordpress.com/ pronomen/

* sien ist eine geschlechtsneutrales Pronomen, siehe:

Mo wird damit aus dem Spiel verbannt. Während des Sprungs dürfen sich alle Mitspielenden ebenfalls um genau einen Sprung bewegen. Danach blinzelt Zahra möglichst geheim einer anderen Person (nennen wir sien* Kim) zu. Kim ist nun an der Reihe und versucht ebenfalls, Zahra oder Chiaras Füße zu treffen. Das Spiel endet, wenn eine Person übrig bleibt oder die Zehen zu sehr schmerzen.


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