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Foto: Julius Landau

Einstieg: The Analog Girl

Zählt die Bee Gees zu ihren Inspirationen und steht mit rein digitalem Equipment auf der Bühne: The Analog Girl.

The Analog Girl

Analoges Girl gone ne d digit digital igital ie Popwelt ist ständig auf der Suche nach „The Next Big Thing“ – ein Code, der derzeit wohl auf niemanden genauer passt, als auf Mei Wong alias „The Analog Girl“. Nachdem sie im vergangenen November auf der Worldtronics, einem Event für globale elektronische Musik, in Berlin endlich ihr Deutschland-Debüt gab, ist sie auch hierzulande in der Szene in aller Munde. Ihren avantgardistischen Electro-Pop bringt die in Singapur lebende Musikerin dabei ganz allein auf die Bühne, ausgerüstet mit Instrumenten wie einem MacBook, einem Tenori-on, einem Kaoss Pad und diversen anderen musikalischen Spielzeugen. Dabei ist The Analog Girl bei weitem kein Newcomer mehr: 2005 wurde sogar der Sportartikelhersteller Nike auf sie aufmerksam und nutzte ihren Song „Liquorice“ kurzerhand für eine Anzeigenkampagne in Europa – und stieß damit Türen auf, die sich nicht mehr

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schließen sollten: Es folgten Tourneen durch die USA und Auftritte auf wichtigen Events in allen Teilen der Welt. Das Mastering ihrer EP „Sometime Next Galaxy“ erledigte dann sogar Mandy Parnell, die schon für Großen wie Sigur Rós, Feist und Depeche Mode Hand anlegte. 2008 wurde sie gar vom amerikanischen Time-Magazine zu einem der besten „Bands“ Asiens gekürt. Gibt es da noch Träume? „Eines Tages möchte ich meine Musik mit einem kompletten Orchester aufführen“, erzählt Mei Wong. Dann würde aus dem digitalen doch noch ein analoges Girl. www.analog-girl.net www.myspace.com/theanaloggirl www.twitter.com/theanaloggirl www.facebook.com/theanaloggirl

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BEATPERSONALITY Porträt: Audiomatic

Audiomatic

Seit über zehn Jahren steht der Name Audiomatic für stilistisch aufgeschlossenen Psytrance und dunkel glänzenden Goa. Mit drei begeistert aufgenommenen Alben ist Benjamin Halfmann damit nicht nur zu einem angesehenen Musiker, sondern auch zu einem gern gesehenen DJ aufgestiegen, dessen elektrisch aufgeladene Sets von Flensburg bis Passau für Aufsehen bei Festivals und gefüllte Clubs sorgen. Nebenbei hat Halfmann auch ein Nebenprojekt gegründet, mit dem er sich verstärkt minimalen Beat-Tendenzen von Tobias Fischer widmet. Ein Leben für Trance und Techno, sollte man meinen – doch sind seine ersten Idole ganz anderer Natur. 14

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BEATPERSONALITY Porträt: Audiomatic

Kam vom Metal zu Goa und Trance, um diese Welten als DJ und Musiker zu erobern: Audiomatic schätzt besonders den Community-Aspekt der Szene.

ährend das vergangene Jahr bei Benjamin Halfmann vor allem im Zeichen von zahlreichen Auftritten und dem Auflegen stand, tritt er nun auch wieder mit zwei neuen Veröffentlichungen auf den Plan: Da ist zum einen die zweite Folge seiner „Audiophile“-Reihe, in der er sowohl eigene Tracks, Kollaborationen mit befreundeten Musikern sowie Ausgewähltes aus seiner privaten Plattenkiste zu einem nahtlos fließenden Mix zusammenmischt. Zum anderen neigen sich die Vorbereitungen für das dritte Audiomatic-Werk dem Ende entgegen. Angesichts dieser zukunftsorientierten Entwicklungen macht es durchaus Sinn, zunächst nach den Wurzeln des Erfolgs zu fragen.

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Beat / Wie kommt man von AC/DC zu Psytrance? Benjamin / Als ich im Alter von 15 Jahren nur AC/DC und andere Rock- und Metal-Bands hörte, bekam ich eine Single von „The Prodigy“ geschenkt, die mir so gut gefiel, dass ich daraufhin alle CDs von ihnen kaufte. Auf einer Maxi war das Lied „Goa“ enthalten, das ich besonders gut fand, und in einem Plattenladen hatte ich Alben mit dem Aufkleber „Goa – Psychedelic Trance“ gesehen. Nachdem ich mir diese vor Ort einige Stunden angehört hatte, war ich infiziert. Beat / Wie wichtig war für dich, gerade zu Anfang, der bei Goa und Trance sehr herzliche Community-Aspekt der Szene? Benjamin / Die familiäre Atmosphäre kannte ich aus der Metal-Szene so nicht, was mich natürlich sofort begeistert hat. Schon nach den ersten Events kannte ich eine Menge Leute, die ich danach immer irgendwo in Deutschland wieder traf. Man hatte direkt das Gefühl, dass man „dazu“ gehört. Auch heute noch ist mir dieser CommunityAspekt wichtig. Es ist schon toll, dass man überall auf der Welt bei einem Auftritt jemandem über den Weg läuft, den man kennt.

Progressive Entwicklungen Beat / Als Audiomatic hast du dich einem „progressiven“ Trance verschrieben. Wie definierst du den Begriff?

Benjamin / Mit der Offenheit gegenüber anderen elektronischen Musikrichtungen; man muss nicht immer dem klassischen TranceSchema folgen. In vielen aktuellen Veröffentlichungen kann man Einflüsse von Techno, House, Minimal und anderem hören, ohne dass dabei der Psytrance-Gedanke verloren geht. Weiterentwicklung kann nur stattfinden, wenn man über den eigenen Tellerrand hinaus schaut. Beat / Was für Entwicklungen beobachtest du derzeit? Benjamin / In den vergangenen Jahren hat sich die Musik sehr verändert, es entwickelten sich mehrere Subgenres wie zum Beispiel Progressive, Fullon oder Darkpsy. In Deutschland hat sich eine starke Progressive-Szene etabliert, was mich natürlich sehr in meiner Entwicklung beeinflusst hat. Ich lernte schnell andere Produzenten kennen, mit denen ich interessante Studiosessions hatte, und so entwickelten sich enge Freundschaften. Aber auch global gesehen ist die Szene immer weiter gewachsen, sodass ich bis jetzt bereits in dreizehn Ländern Auftritte hatte.

Der lange Weg zum ersten Album Beat / Du hast vier Jahre bis zur ersten Studioscheibe gebraucht. Woran hast du so lange geschraubt und gefeilt? Benjamin / Als ich mit dem Produzieren anfing, hatte ich nie zuvor ein Instrument gespielt und keine Ahnung von Musiktheorie. Ein Freund hatte mir auf dem PC meiner Mutter Fruity Loops installiert – aber meine ersten Versuche einen Track zu produzieren, waren von wenig Erfolg gekrönt. So musste ich erst einmal viel lernen, bis ich mit meinem Sound zufrieden war, und veröffentlichte die ersten Tracks auf Kompilationen. Schnell folgte ein Albumvertrag, und mit dem Vorschuss kaufte ich mir einen schnelleren Computer, der mir bessere Produktionen ermöglichte. Als ich nach einem Jahr das Album fast fertig hatte, teilte mir das Label mit, dass man keine Alben mehr veröffentlichen, sondern sich ganz auf den CompilationMarkt konzentrieren wolle. Ich fand zwar schnell ein neues Label, beat 02 | 2010

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Diskografie: 2004 | Multiplayer 2005 | Audio Sinndicate 2006 | Audiophile 2008 | Undefined Frequencies 2009 | Audiophile Vol. 2


BEATPERSONALITY Porträt: Audiomatic

»Mir ist bei meinen Projekten sehr wichtig, dass jeder Track individuell klingt. Ich benutze nie dieselben Samples mehrmals.« Persönliches Nebenprojekt Beat / Du hast angefangen, neben Audiomatic auch unter deinem eigenem Namen zu veröffentlichen – als Reaktion auf „aktuelle Entwicklungen in der Trance-Szene“. Welche Entwicklungen waren das? Benjamin / Viele Künstler aus der Trance-Szene haben angefangen, mit einem Sideproject Techno, House, Minimal und ähnliches zu produzieren, weil es sie langweilte, immer den gleichen Sound zu machen. Nachdem mein letztes Audiomatic-Album im Juni 2008 veröffentlicht wurde, ging es mir genauso, aber ich wollte den Style des Projekts nicht ändern. So war es für mich eine logische Schlussfolgerung, ebenfalls ein Nebenprojekt ins Leben zu rufen, das aber eher zu meinem persönlichen Ausgleich, als auf kommerzielle Erfolge ausgerichtet ist. Nachdem ich aber einige Monate nur „Benjamin Halfmann“-Tracks machte, habe ich wieder richtig Lust bekommen, ein neues Audiomatic-Album zu produzieren. Wenn das fertig ist, werde ich mich aber bestimmt wieder mehr um mein Nebenprojekt kümmern.

DJ und Produzent Audiomatic kam durch eine B-Seite der Kultband „The Prodigy“ zur Psy- und Progressive-Trance Szene.

aber so dauerte es bis zum März 2004, bis „Multiplayer“ schließlich veröffentlicht wurde.

Equipment: ɜ Computer: Intel Core 2 Duo, 2,66 GHz RME Multiface UAD 2 Quad ɜ Synths: Korg Polysix Korg microX Access Virus Ti Yamaha CS2x ɜ DAW: Cubase 5.1

Beat / Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass du Compilations und Studioalben recht ähnlich angehst … Benjamin / Nein, wenn ich eine CD-Kompilation mache, gehe ich das ganz anders an als ein Studioalbum. Ich lasse mir von befreundeten Produzenten Tracks zuschicken, und wenn mir dann ein Stück so gut gefällt, dass ich es im DJ-Set spiele, nehme ich es für die Compilation. Erst wenn ich alle Tracks ausgesucht habe, denke ich über die Reihenfolge, also über Faktoren wie Spannungsaufbau und Abwechslung, nach. Bei einem Studioalbum mache ich mir hingegen von Anfang an Gedanken, was für Tracks ich produziere, um einen guten Spannungsaufbau zu kreieren. Beat / Aber du denkst du beim Produzieren schon in gewisser Weise wie ein DJ, oder? Benjamin / In der Tat! Ich arrangiere die Titel am Anfang und Ende immer so, dass man sie gut mixen kann. Und ich versuche natürlich, alle Kriterien zu erfüllen, die ich selbst von anderen Tracks erwarte, um sie im DJ-Set zu spielen.

Beat / Inwieweit nutzt du die Livesituation, um konkret bestimmte Tracks zu testen? Benjamin / Ich teste jedes Stück, sobald das erste Arrangement steht und der Mix in Ordnung ist. Das hilft mir, was das Arrangement ɜ Livesetup: Apple MacBook Pro, 2,26 GHz angeht, einen Track weiter zu optimieren. Weil ich sehr selbstkritisch und nur selten zufrieden bin, ist es auch immer eine Bestätigung, Motu Ultralight wenn neue Titel gut im Club funktionieren. Nach dem ersten Test Akai MPD32 folgen meist ungefähr fünf neue Versionen, bis der finale Mix steht. Ableton Live 8 ɜ Plug-ins: UAD Plug-ins & NI Komplete 6

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Beat / Deine beiden Projekte haben jeweils einen ganz eigenen Klang – was sind dennoch gemeinsame Qualitätsmerkmale einer Produktion für dich? Benjamin / Mir ist bei beiden Projekten sehr wichtig, dass jeder Track individuell klingt. Ich benutze nie dieselben Samples mehrmals. Bei beiden Projekten ist mir ein warmer Klang wichtig, den ich beispielsweise durch die Nutzung des Korg Polysix und der UAD-Plug-ins erreiche. Beat / In welche Richtung entwickelt sich das neue AudiomaticWerk? Benjamin / Ich habe bis jetzt vier Tracks fertig, von denen einer in die Chillout-Richtung geht. Der Rest des Albums wird aber ProgressivePsytrance sein. Bei meinem letzten Album waren ein paar Tracks dabei, die mehr fürs Hören zu Hause gedacht waren als für den Dancefloor – das wird beim neuen Album anders sein. Ich versuche alle Tracks so zu produzieren, dass sie möglichst gut auf dem Floor funktionieren. 

Hinter dem Namen Audiomatic … … verbirgt sich nicht nur eines der derzeit beliebtesten Progressive-Psytrance-Projekte Deutschlands, Benjamin Halfmann ist zudem ein äußerst erfolgreicher DJ, ein begnadeter Kurator von Compilations und veröffentlicht zudem unter seinem eigenen Namen erfolgreich Minimal und angrenzende Techno-Spielarten. Das Wort „progressiv“ nimmt Audiomatic auch wirklich ernst: Halfmann legt gleichermaßen bei Goa-Raves als auch bei Trance-Partys auf und spielt in seinen Sets einen stimmigen und abwechslungsreichen Mix aus verschiedenen Genres. Gerade arbeitet er an dem dritten Audiomatic-Studioalbum. www.myspace.com/benniaudiomatic


SPEZIALBEAT iPhone – Kultur

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SPEZIALBEAT iPhone – Kultur

Das iPhone als Speerspitze der Musikdemokratisierung

Der vernetzte Soundkosmos

Schon jetzt ist Apples App Store eine wahre Fundgrube für progressiv denkende Musiker. Doch bahnt sich auf leisen Sohlen eine zweite, weitaus einschneidendere Revolution an. Immer mehr Apps weichen die Grenzen zwischen Profiproduzenten und interessierten Amateuren endgültig auf und lassen das Komponieren als entspannende Freizeitbeschäftigung entdecken. Die Speerspitze der Anwender klinkt sich mit dem iPhone zudem bereits in ein globales musikalisches Netzwerk ein – und ebnet damit den Weg für einen weltumspannenden Kosmos aus Sound.

umindest in der Welt von Steve Jobs scheinen die Zeiten, als Revolutionen grausam und blutrünstig zu sein hatten, vorbei zu sein. Auch wenn so mancher „Early Adopter“ bei Markteinführung des iPhone im Jahr 2007 im Gedränge vor den Apple Stores eine geknautschte Rippe oder einen gequetschten Finger davongetragen haben mag, hat das Web-2.0-Telefon während der vergangenen beiden Jahre beinahe subtil einen Paradigmenwechsel in der gesamten Medienbranche losgetreten. Daran sind weniger die Gesprächsqualitäten des Geräts verantwortlich, sondern seine Konzeption als intuitiv bedienbarer Microcomputer, der Anwendern eine Vielzahl nützlicher Softwarelösungen zur Verfügung stellt. Vor allem Musiker haben von Anfang an das Potenzial der von Apple schlicht als „Apps“ benannten Programme erkannt und begreifen das iPhone heute als mobile Produktionsstation: DJs können hypothetisch ganze Plattensammlungen, Komponisten ihre gesammelten Partituren, Liveperformer einen kompletten Instrumentenpark in der Hosentasche tragen – der Begriff der Spontaneität muss im Apple-Kosmos neu definiert werden. Doch öffnet sich der Musikbranche plötzlich noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten: Das iPhone ergänzt bestehende Vertriebs- und Contentmodelle. Es treibt den Demokratisierungsgedanken beim Musikmachen voran. Und schließlich steht es an der Basis der neuen Bewegung des „Social Music Making“.

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Stichwort Monetarisierung Die Erkenntnis, dass sich mit dem iPhone neue, Musik-angelehnte Inhalte monetarisieren lassen, setzt sich allmählich auf breiter Front durch. Die Nine Inch Nails haben – übrigens nach einem vielbeachteten Streit mit Apple – eine App veröffentlicht, die Nutzern eine schier unvorstellbare Menge an Band-bezogenen Informationen verfügbar

macht, darunter Bilder, Videos, Messageboards und natürlich auch ganz viel Musik. Die Formation hat es damit verstanden, die Kreativkräfte ihrer Fans nutzbar zu machen: Im Archiv von Trent Reznor und Co. schlummern angeblich rund 11.000 Remixe, die man unter anderem durch das iPhone der gesamten Community zur Verfügung stellen möchte. Die Indie-Rock-Kollegen von Snow Patrol haben wiederum ihr aktuelles Album um eine iPhone-Multimedia-App ergänzt, die sich wie ein CD-Booklet durchblättern lässt und eine bunte Mischung aus exklusivem Material bietet. Wo der Indie-Bereich mit finanziell erfolgreichen Ideen vorlegt,

auch eher oberflächlich Interessierten, die Songs erst einmal auf ihre Langzeitwirkung zu testen: Bei Gefallen kann man per direktem Link zum iTunes Store den entsprechenden Track zu einem Sonderpreis nachkaufen. Apps erweitern somit das Distributionsspektrum um eine weitere, durchaus nicht unattraktive Komponente.

von Tobias Fischer

Alle machen Musik! Auch ein zweiter Punkt nimmt immer mehr an Bedeutung zu: Wenn sich über einen alltäglichen Gegenstand wie ein Telefon kostengünstig Musikproduktionswerkzeuge betreiben lassen, steht plötzlich nicht nur

Vor dem Zubettgehen noch einmal an den Songs basteln, während der Partner schon schläft, oder statt einer Runde Patience ein wenig Komponieren – das erscheint nun gar nicht mehr so abwegig. ziehen auch die Majors gern nach: Die Pussy Cat Dolls und Lady Gaga erlauben Fans mit ihren Apps einen Blick hinter die Kulissen und fahren Ausschnitte aus Konzerten sowie kurze Promoclips auf. Doch hat es ganz den Anschein, als ob auch die Musik selbst wieder in den Vordergrund rückt. Die amerikanische Rockband Presidents of the United States, traditionell neuen Medien gegenüber äußerst aufgeschlossen, hat sich beispielsweise entschlossen, ihren gesamten Back-Katalog in eine einzige App zu packen, einschließlich ihres „Froggy Style“-Debüts, das seinerzeit als limitierte Kassette nur knapp fünftausend Abnehmer fand. Tracks müssen zwar derzeit noch gestreamt werden und können auch nicht in die iTunes-Bibliothek geladen werden, andererseits kann man deshalb bei einem Preis von 3 US-Dollar nicht wirklich meckern – zudem erlaubt das Paket

einer Kaste aus professionellen Musikern, sondern praktisch jedem Interessierten eine Welt aus Klang zur Verfügung. Das deutsche Performance-Projekt „ZEE. Zaboura Eichstaedt Experience“ hat über das Jahr 2009 verteilt mehrere iPhone-Performances organisiert, sowohl als Duo aus den Gründern Nadia Zaboura und Björn Eichstädt, als auch in größeren Gruppen: „Wir sehen auf jeden Fall das Potenzial zu einer Demokratisierung“, so Zaboura, „wir haben in alle Performances bisher sowohl ‚richtige‘ Musiker als auch reine iPhone-Nutzer eingebunden, die bisher überhaupt keinen Musikbezug hatten. Das hat in Kombination mit frei improvisierten Konzepten hervorragend funktioniert. Außerdem besteht unsere Kunst auch in der Nachbearbeitung von Videos und der Nutzung von Fotos, die Leute bei den Performances gemacht haben. Das Stichwort lautet hier Crowdsourcing: Da werden viele Nichtmusibeat 02 | 2010

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SPEZIALBEAT

Foto: Kathrin Aue

iPhone – Kultur

Foto: Nicola Bernhart

Bei den Events des Duos ZEE werden auch Nichtmusiker eingebunden.

Bei gemeinsamen iPhone-Performances steht der Spaßfaktor zentral im Mittelpunkt.

www.zeeing.de ocarina.smule.com

ker in musikalische Projekte integriert.“ Zum Einsatz kommen bei den Veranstaltungen Apps wie Brian Enos Bloom, Air und Trope sowie RjDj, Ocarina, iKoto, Creation, bebot und Zephyr – dementsprechend bunt sind die Ergebnisse auch ausgefallen. Zwar war nicht jeder Zuhörer sofort begeistert („Das Projekt spaltet, ganz klar“, gibt Zaboura zu), doch haben vor allem die Teilnehmer die Erfahrung einstimmig als spannend kategorisiert. So bilden sie die erste Basis für einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Profis mit einer musiktheoretischen Ausbildung und dem Rest der Welt. Die logische Konsequenz dieses Dialogs kann man bereits heute im App Store erwerben: Programme wie ZOOZbeat, das sich selbst als „musikalisches Freizeitstudio“ bezeichnet, wollen schon gar nicht mehr als professionelle Sequenzer wahrgenommen werden, sondern richten sich vornehmlich an „Amateure“. Vor dem Zubettgehen noch einmal an den Songs basteln, während der Partner schon schläft, oder statt einer Runde Patience ein wenig Komponieren – das erscheint nun gar nicht mehr so abwegig. Allen diesen Werkzeugen ist gemeinsam, dass ihre Oberflächen auf intuitive, grafische Bedienung ausgelegt sind und dem Benutzer bewusst nur eine harmonisch genau abgestimmte Menge an Tönen bieten. Diese Musik-Entertainment-Apps demystifizieren 40

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den Prozess des Musikmachens zwar nicht zwangsweise, aber sie dienen sehr wohl als Vermittler zu dessen enigmatischen Symbolen und erlauben es somit einer Masse an derzeit passiven Hörern zu aktiven Musikern zu werden.

gemacht. Die Erkenntnis lautete dann: ‚Hey, man kann mit den Dingern ja auch etwas zusammen machen‘“. Auch Ge Wang, Leiter des Stanford Mobile Phone Orchestra, sieht das iPhone vor allem als Mittel, Leute zu verbinden. Wang hat die bereits erwähnte Ocarina entwickelt, mit inzwischen rund 600.000 Downloads eine der erfolgreichsten AudioApps überhaupt. Sie verwandelt das iPhone in eine traditionelle Flöte, die mit dem Mikrofoneingang des Geräts gespielt wird. Der Spieler bläst in die Öffnung und erzeugt dadurch einen hellen Flötenton, der durch zusätzliche Bewegungen des iPhone moduliert wird – eine ebenso einfache wie verblüffende Technik. Noch verblüffender ist indes, dass die Ocarina auch eine bemerkenswerte soziale Komponente enthält: Wer möchte, kann seine Melodien aufzeichnen lassen und der Ocarina-Gemeinde zur Verfügung stellen. Auf diese Weise kann man sich anhören, was andere Musiker überall auf der Welt auf ihrem Instrument spielen. In naher Zukunft ist sogar denkbar, dass man sich mit Andenbewohnern, Australiern oder Forschern auf dem Südpol zu spontanen gemeinsamen Sessions verabreden kann. Sollte diese Netzwerkkomponente zu einem integralen Teil aller Apps werden, ergibt sich ein heute noch kaum abschätzbares Potenzial. Die Herausbildung neuer Gattungen wie zum Beispiel eines Ocarina-Quartetts oder eines

Sollte die Netzwerkkomponente zu einem integralen Teil aller Apps werden, ergibt sich ein kaum abschätzbares Potenzial. Zusammen musizieren Gerade den letztgenannten Aspekt empfindet Björn Eichstädt von ZEE als besonders entscheidend: Bei einer Performance an der Pop-Akademie Mannheim, bei der sogar zwei Schlagzeuger mit von der Partie waren, wurde das spontan zusammengestellte Ensemble durch das Hochhalten von Karten mit simplen Instruktionen wie „laut“, „leise“, „hohe Töne“, „tiefe Töne“ dirigiert: „Es ist natürlich schön, wenn ein Telekommunikationsinstrument wieder direkt zurückgeführt wird auf seinen eigentlichen Sinn, nämlich die soziale Interaktion zu fördern“, sagt Eichstädt dazu. Und weiter: „Wenn es sich bei den Beteiligten nicht um Musiker handelte, dann hat denen vor allem der Gruppenaspekt Spaß

Bloom-Duos sind denkbar, und Musik wird imstande sein, zum ersten Mal nicht nur metaphorisch, sondern ganz real die Welt zu verbinden. Doch sollte bei diesem messianischen Eifer nicht vergessen werden, dass der Endpunkt noch lange nicht erreicht ist: „Wir glauben nicht, dass diese Art des Musizierens zur Regel werden wird“, sagt auch Eichstädt, „das iPhone ist ein erstes interessantes Element und wird sicherlich hier oder dort als Gadget zum Einsatz kommen. Aber es wird noch mehr solcher Ansätze geben, die Entwicklung wird hier nicht stehenbleiben, weil es immer Künstler gibt, die Neues einsetzen.“ Die Revolution frisst ihre Kinder – auch ganz ohne Blutvergießen.


SPEZIALBEAT

Die besten Apps für Musiker, Produzenten und DJs

Nachgefragt: Toyo Bunko

Wozu ein schlechter DJ inspirieren kann … DJing mit dem iPhone? Taugt das kleine Technikwunderkind von Apple wirklich zur Unterhaltung der tanzenden Massen? Wir sprachen mit Toyo Bunko, einem der Gründungsmitglieder der SoftwareDas Gespräch führte Boris Pipiorke-Arndt. schmiede Amidio. er Hauptsitz der kleinen, innovativen Firma Amidio liegt in Russlands Hauptstadt. Toyo studierte an der Moskauer Staatsuniversität und erfüllte sich mit Amidio einen Traum, den er als musikbegeisterter Technikfreak schon lange verfolgte: die Kreation eigener Musikinstrumente und technischer Spielzeuge.

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Beat / Was ist deiner Meinung nach das Besondere an der iPhone-Plattform? Toyo / Ich bin immer noch sehr angetan von den vielfältigen Möglichkeiten, die das iPhone bietet, wie zum Beispiel vom Multitouchinterface, dem Beschleunigungssensor und der gesamten Integrität des Geräts. Es ist perfekt ausgestattet für Musikanwendungen, da es einen guten Audiochip enthält, der den Einsatz in einem professionellen Rahmen erlaubt. Außerdem findet der Anwender eine einheitliche und vereinfachte Benutzerschnittstelle, und die Programme funktionieren auch auf dem iPod touch. Beat / Wie entstand die Idee, Applikationen für das iPhone zu programmieren? Toyo / Im Jahr 2005 gründete ich zusammen mit meinem Partner Vlad Conan die Firma Amidio. Unsere ersten Projekte waren sehr einfach gehaltene technische Geräte und VST-Synthesizer. Im März 2008 habe ich mein erstes iPhone geschenkt bekommen und war zunächst recht skeptisch, was dessen technische Möglichkeiten anbelangt. Im Laufe der Zeit erkannte ich aber das Potenzial dieser Plattform und entschied, beim „iPhone Developer Programm“ mitzumachen. Als Computerfreak hatte ich die Vision, einen Synthesizer zu programmieren. Nach sieben Monaten waren wir mit unserer ersten iPhone-App Noise.io Pro fertig. Einige von uns mussten in dieser Zeit nachts daran arbeiten, da sie tagsüber einem anderen Job nachgingen. Noise.io Pro wurde Ende Oktober 2008 veröffentlicht, und wir waren zu diesem Zeitpunkt die erste Firma, die eine Audioapplikation mit einer derart hohen Qualität und Komplexität anbot. Bis heute gibt es meiner Meinung nach kein weiteres Produkt, das es hinsichtlich Funktionalität und Verkaufszahlen mit unserem aufnehmen kann. Beat / Wie kam es dann zur Entwicklung einer DJ-Applikation? Toyo/ Die Idee zu Touch DJ entstand bei einem Clubbesuch: Der DJ legte nur schlechte Musik auf, und ich war mit dem Lesen von E-Mails auf meinem iPhone beschäftigt. Ich dachte darüber nach, wie cool es sein würde, wenn ich mich direkt in das Soundsystem einklinken könnte, um selbst Musik zu spielen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine wirklichen DJ-Anwendungen im App Store, und somit war die Herausforderung geboren.

Beat / Was war die größte technische Hürde, um eine glaubhafte DJ-Applikation zu erschaffen? Toyo / Als wir Touch DJ programmierten, mussten wir eine ganze Reihe von Hindernissen überwinden. Am Anfang hat einfach gar nichts funktioniert, und ich habe oft gedacht, dass das, was ich erreichen möchte, technisch einfach nicht umsetzbar ist. Unser erstes Ziel war es, dem Anwender wirkliche DJ-Funktionen zur Verfügung zu stellen, ohne dass er zusätzliches Equipment anschaffen muss. Wir haben daher den Ansatz des visuellen Mixens gewählt. Weitere Herausforderungen bestanden darin, zwei MP3-Dateien in Echtzeit zu dekomprimieren, diese zu pitchen und gleichzeitig ihre Wellenformen anzuzeigen. Wir mussten viel Zeit für die Optimierung des Programmcodes aufwenden, weil dies eine wirklich schwierige Aufgabe für die iPhone-CPU ist. Letztlich haben wir diese Aufgabe gemeistert, und Touch DJ funktioniert sogar auf den Geräten der ersten Generation.

Mixe testen und so neue Ideen und Inspirationen für ihre Sets generieren. Denkbar ist auch, das iPhone als Sicherung in der Hinterhand zu haben, falls das Hauptsystem einmal ausfallen sollte. Da Touch DJ das Verhalten von Plattenspielern simuliert, wird es gerade für Einsteiger, die noch nie mit Vinyl aufgelegt haben, interessant sein. Beat / Plant ihr aktuell weitere Funktionen? Toyo / Touch DJ ist erst vor wenigen Tagen erschienen. Trotzdem sind wir auf Wunsch der Anwender schon dabei, neue Funktionen zu implementieren. Wir arbeiten an einer automatischen Geschwindigkeitserkennung und Mixfunktion. Weiterhin wird es bald virtuelle Plattenkisten, eine Titelsuche sowie eine Aufnahmefunktion geben. Lasst euch einfach überraschen! www.amidio.com

Beat / Ein Problem beim DJing mit dem iPhone ist das Mixen ohne Kopfhörer … Toyo / Da sowohl das iPhone als auch der iPod touch lediglich mit einem einzigen Stereoausgang ausgerüstet sind, ergeben sich natürlich Einschränkungen für ihre Nutzung im DJ-Kontext. Mit Touch DJ haben wir es aber tatsächlich geschaff t, das Mixen durch eine visuelle Umsetzung zu ermöglichen, die den Einsatz eines Kopfhörers überflüssig macht. Wir haben dazu die Wellenformen der Songs nebeneinander auf dem Bildschirm platziert. Die Ausschläge der Kickdrums werden gesondert optisch dargestellt und damit das Beatmatching und die Anpassung der Songposition recht einfach gestaltet. Als Alternative können die Anwender, die auf das Vorhören der Songs nicht verzichten wollen, den Splitmodus aktivieren und mit einem handelsüblichen Split-Adapter einen Kopfhörer anschließen. Beat / Wie seht ihr eure Zielgruppe? Toyo / Wir haben versucht unsere Applikation für so viele Anwender wie möglich attraktiv zu machen. Profi-DJs können damit unterwegs beat 02 | 2010

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UNNACHAHMLICHE

DOPPELDEUTIGKEIT

Eigentlich könnte sich Ableton eine Marketingabteilung sparen. Wie kaum ein anderes Produkt hat sich die Software selbst eine Öffentlichkeit geschaffen und wird fast täglich von angesehenen Musikern in Interviews, Blogs und Tweets angepriesen. In nur knapp zehn Jahren hat sich Live damit zu einer Art Branchenstandard entwickelt, an dem sich alle anderen Mitbewerber mittlerweile messen müssen. Zweifelsohne ist dieser kometenhafte Aufstieg maßgeblich auf einige bahnbrechende von Tobias Fischer Optimierungen zurückzuführen. Doch hat der Erfolg noch tiefere Konsequenzen. ange konnte man sich auf das eiserne Gesetz verlassen, dass sich jede kommerziell erfolgreiche Musiksoftware immer auch ihre Gegner schafft: Vom Leistungsumfang oder Funktionsprinzip enttäuschte Nutzer. Vom E-MailSupport versetzte Kunden. Und schließlich jene, die grundsätzlich jedem kommerziell erfolgreichen Projekt mit Skepsis begegnen. Wenn es allerdings um Ableton geht, wird es schwierig, auch nur ein einziges kritisches Zitat aufzutreiben: Ricardo Villalobos bemängelt den übermäßigen Einsatz der Live-PresetEffekte [1], James Holden spricht bereits abwertend vom grassierenden „Ableton-Techno“ [2] und auch die australische Netaudio-Künstlerin Emily in Love ist sich nicht sicher, ob ihr der „digitale Hochglanz-Schimmer“ der Ableton-Produktionen wirklich zusagt. Keine dieser Aussagen hat indes etwas mit der Funktio-

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nalität des Programms selbst zu tun, das alle drei übrigens wie selbstverständlich für ihre eigenen Produktionen nutzen. Stattdessen bekennen sich immer mehr namhafte Musiker aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen offen zu Live: Die Electro-Rock-Band Garbage, Hip-Hop-Legende Jazzy Jeff, Jazz-Frickler Bugge Wesseltoft, die Blue Man Group und der alteingesessene Acid-Meister Josh Wink setzen alle auf die Qualitäten der Berliner Applikation. Inzwischen ist Live sogar zum Gesprächsthema von kompletten Interviews und selbst zu einer Art Star geworden. Dass es sich bei Live um die wohl einflussreichste Musiksoftware des vergangenen Jahrzehnts handelt, wird somit gar nicht mehr ernsthaft infrage gestellt. Doch wie hat es diese scheinbar so simple Anwendung geschafft, die Szene derart einschneidend zu verändern?


Flexibilisierung in der Konzertsituation Diese Tendenzen sind das handfeste Ergebnis eines einleuchtenden Gedankengangs. Für Ableton-Mitgründer Gerhard Behles stand schon immer fest, dass die Architektur der meisten Sequenzer den Schöpfungsprozess nicht sinnvoll widerspiegelt und unterstützt. Immer gab es da auf dem Bildschirm das virtuelle Gegenstück eines leeren Blattes Papier, das irgendwie mit Noten, Balken und Symbolen gefüllt werden musste, unglaublich ordentlich, aufgeräumt und so gar nicht nach Musik, Kreativität oder gar Spaß aussah. Mit dieser klinisch anmutenden Oberfläche hat die Realität recht wenig gemeinsam: Ideen tauchen oft unvermittelt und zur selben Zeit auf, laufen nicht nur von links nach rechts, sondern auch rückwärts, seitwärts und von oben nach unten, fließen ineinander oder bewegen sich dreidimensional durch ein sich ständig bewegendes Raster. Was Behles also begriffen hatte, war die naheliegende Tatsache, dass Musik aus dem Moment heraus entsteht, aus Versu-

logen Vorgängertechnologie heran, wie beispielsweise auf Jean Michel Jarres weit unterschätztem Album „Metamorphoses“ nachzuhören ist. Zum anderen begannen selbst eingefleischte Laptop-Fans ihre notorische Verbindung zur Videokunst aufzubrechen und nach eher musikalischen Möglichkeiten zu suchen, ihren Auftritten mehr Direktheit zu verleihen. Ableton bot mit seiner auf rasche Reaktionen ausgelegten Oberfläche eine optimale Lösung: Schon bei der Bandprobe musste plötzlich niemand mehr darauf warten, bis der Mann hinter dem Monitor seine gesamten Einstellungen geändert hatte. Innerhalb von Sekunden, manchmal sogar noch während des Songs selbst, konnten neue Ideen eingebaut, Tempo oder Tonart gewechselt und Bestehendes komplett auf den Kopf gestellt werden. Kurz gesagt: Intuition und Spontaneität, also Elemente, die das Musikmachen in einer Gruppe seit jeher ausgezeichnet hatten, waren nun kein ausschließliches Privileg von Gitarristen, Schlagzeugern oder Bassisten mehr. Zudem erlaubte die Software auch Instrumentalisten, die ihre Konzerte quasi als Ein-Mann-

»Was Ableton-Mitbegründer Gerhard Behles begriffen hatte, war die naheliegende Tatsache, dass Musik aus Spontaneität entsteht, aus dem Moment heraus, aus Versuchen, Fantasien und Verwerfen.« chen, Fantasien und Verwerfen. Was wirklich wichtig und gut ist, stellt sich nicht selten erst durch eine gehörige Portion Zufall heraus. Gerade dieses Element wurde bei Live wieder zu einem zentralen Bestandteil des Kompositionsprozesses: Alle Möglichkeiten bleiben vollständig erhalten, bis der Track steht – und potenziell noch darüber hinaus. Die stets etwas einengende Timeline von traditionellen Musikprogrammen wird durch ein augenscheinlich simples Skizzenbrett ersetzt, auf dem sich Ideen auftürmen und ununterbrochen anbieten. Die Angst des Komponisten, keinen Ton mehr zu Papier bringen zu können, wird ersetzt durch ein Füllhorn miteinander konkurrierender Motive und Loops. Und die Wand aus Technologie und Filtern, die elektronische Musik für viele Uneingeweihte zur reinen Knöpfchendreherei machte, wich einer transparenten Oberfläche aus für jeden verständlichen Bausteinen.

Die Türen öffnen sich Viel wichtiger als die Aspekte reiner Bedienbarkeit ist jedoch, dass Live die Türen zu einem Dialog zwischen traditionellen Instrumentalisten und der Elektronik geöffnet hat. Seit jeher haftet dem Synthetischen das Stigma des Unmusikalischen an. In den Frühtagen der Elektronikpioniere Tangerine Dream sah Connie Schnitzler die Aufgabe des Synthesizers beispielsweise noch darin, das von den übrigen Bandmitgliedern Vorbereitete zu zerstören. Dass Klaus Schulze, statt artig die Drums zu spielen, plötzlich unvorhersehbare Bandschleifenexperimente initiierte, schmeckte Frontmann Edgar Froese zunächst ganz und gar nicht. Die Gleichberechtigung erfolgte erst viel später und auf Umwegen: Die Achtzigerjahre prägten den Aufstieg elektronischer Klänge, der jedoch oft mit einer kalten, von Leere und Isolation geprägten Gefühlswelt einherging. Erst in den Neunzigern begann dieses Bild, unter dem Einfluss von Stilrichtungen wie Trip-Hop allmählich zu wanken. Doch sorgte immer noch die menschliche Stimme, ein eiligst eingeflogenes Streicherensemble oder ein live eingespieltes Schlagzeug für den „menschlichen Faktor“. Um die Jahrtausendwende jedoch, also ziemlich genau zur Geburtsstunde von Ableton, erreichten zwei Tendenzen ihren Höhepunkt: Zum einen reichte die digitale Klangsynthese zum ersten Mal an die Wärme und Organik ihrer ana-

Orchester bestreiten, sich vor allem auf ihre musikalischen Ideen statt auf die dahinterstehende Technik zu konzentrieren: „Das Beste an Ableton ist, dass es sich mit deinen Loops synchronisiert“, freut sich Loop-Gitarrist Matt Stevens, du spielst ein Riff und bringst dann die Drums rein – und hast sofort ein echtes Erfolgserlebnis!“

Allmähliche Annäherung Man kann mit Fug und Recht davon sprechen, dass Ableton maßgeblich einen Prozess der allmählichen Annäherung unterstützt hat: Der Laptop-Bastler nähert sich dem Bühnenmusiker an, und die Unterschiede zwischen DJs und traditionellen Musikern lösen sich langsam, aber sicher in Wohlgefallen auf. Allein schon dieser Wandel wird die Szene weiter radikal umkrempeln und Möglichkeiten zu neuen interdisziplinären Projekten öffnen – vor allem, weil er ganz unten ansetzt. Insofern haben die offenen Liebesbekenntnisse der im ersten Abschnitt genannten Stars den Blick auf die eigentliche Qualität dieser Software verdeckt: Wie wenige andere haben es die Ableton-Entwickler verstanden, die Technologie nicht nur einer kleinen Anzahl von Freaks, sondern der gesamten Musikergemeinschaft verständlich zu machen. Es ist zwar eben dieses demokratisierende Element, das laut Villalobos und Halden zu einer zunehmende Gleichtönerei führt und das Ableton als einen entscheidenden Schritt in Richtung einer Welt, in der wirklich jeder Musik machen kann, erscheinen lässt. Ironischerweise bietet allerdings dieselbe Software wie derzeit kaum eine andere auch das Potenzial, sich von eben diesem Einheitsklang durch ausgeprägte Individualität zu differenzieren. Genau in dieser unnachahmlichen Doppeldeutigkeit liegt, zehn Jahre nach Markteintritt, die andauernde Bedeutung des Ableton-Konzepts. www.ableton.com | www.mattstevensguitar.com [1] www.residentadvisor.net/feature.aspx?1128 [2] www.beatportal.com/feed/item/james-holden-everyone-is-makingableton-techno/

beat 02 | 2010

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SOFTBEAT

Aktuelle Free- und Shareware

Free- und Shareware 02 /

von Mario Schumacher

10

EMPFEHLUNG

CableGuys

der Redaktion

PanCake

Wer es leid ist, Panoramaverläufe mühsam per Hostautomation „zurechtzuklicken“, sollte unbedingt ein bis zwei Augen und Ohren auf PanCake werfen. Das flexible Effekt-Plug-in gestattet das kinderleichte Erstellen komplexer Panoramamodulationen mithilfe eines leistungsstarken LFOs. Dieser bietet weit mehr als die klassischen Wellenformen: Auf intuitive und erstaunlich präzise Weise können eigene Modulationskurven eingezeichnet werden, wobei sowohl sanfte als auch abrupte Verläufe möglich sind. Sind Sie mit Ihrer selbsterstellten Wellenform zufrieden, können Sie diese auf einem von bis zu zehn Speicherplätzen ablegen. Das große Angebot an Bearbeitungsfunktionen lässt sich mithilfe verschiedener Schaltflächen abrufen. Dabei werden Funktionen zum Spiegeln und Verschieben sowie Kopieren und Einfügen von Wellenformen geboten, außerdem ist das Generieren von Modulationskurven mit Zufallswerten möglich. Die Geschwindigkeit des LFOs ist in einem weiten Bereich einstellbar und kann bei Bedarf zum Hosttempo synchronisiert werden, sodass mit wenigen Handgriffen rhythmische Modulationen der Panoramaposition möglich sind. Die musikalische Auflösung kann in einem Bereich von einer 1/128-Note in bis zu 32 Takten definiert werden. In diesem Zusammenhang fällt positiv auf, dass der LFO selbst bei Tempowechseln zum Hostprogramm synchron agiert. Ferner kann jeder Parameter von PanCake automatisiert werden, sodass man auch im laufenden Betrieb zwischen verschiedenen Modulationskurven umschalten oder einzelne Kurvenpunkte bewegen kann.

1

Überblick

Laden Sie, um PanCake auszuprobieren, bitte einen Drumloop in ihren Sequenzer. Aktivieren Sie dann PanCake als Eingangseffekt. Auf der linken Seite der Bedienoberfläche können Sie den gewünschten Panoramaverlauf einzeichnen, während Sie auf der rechten Seite eine Werkzeugleiste vorfinden, die den Zugriff auf verschiedene Bearbeitungsfunktionen gestattet.

3

Punkte erstellen

Wenn Sie den Punkt nun anklicken und dabei die linke Maustaste gedrückt halten, können Sie diesen beliebig verschieben. Um eine einfache Panoramamodulation zu erzielen, muss noch ein zweiter Punkt erstellt werden. Platzieren Sie diesen in der rechten Hälfte des Fensters, alterniert das Signal sanft zwischen dem linken und dem rechten Lautsprecher.

2

Modulationskurven

Um uns mit den Funktionen zum Erzeugen von Panoramaverläufen vertraut zu machen, erstellen wir nun eine eigene Modulationskurve. Klicken Sie auf den Schalter Select a flat waveform, um die Kurve auf ihre Initialwerte zu setzen. Erstellen nun einen neuen Punkt, indem Sie mit der linken Maustaste auf eine freie Stelle in der linken Hälfte des Wellenformfensters klicken.

4

Harte Verläufe

Um einen härteren Verlauf zu erzeugen, kicken Sie jeweils zweimal mit der rechten Maustaste auf die beiden Punkte, um Sie in so genannte „scharfe“ Punkte zu verwandeln. Sie können diese aber auch direkt erzeugen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle klicken. Ein erneutes Anklicken eines scharfen Punkts löscht diesen.

Fazit Man merkt, dass bei der Entwicklung von PanCake ein enormes Know-how eingeflossen ist: So überzeugt das Plug-in mit einer durchdachten, intuitiv bedienbaren Oberfläche, einer sehr guten Klangqualität sowie einer beeindruckenden Flexibilität. Damit ist der Effekt nicht nur ein Geheimtipp für komplexe Panoramamodulationen, sondern war auch ein Anwärter auf den ersten Platz des „KVR Audio Developer Challenge 2009“.

Cable Guys PanCake flexibler Effekt zur Panoramamodulation Hersteller: CableGuys Web: www.kvraudio.com

Preis: Freeware System: Win, Mac, VST

Bewertung: 70

beat 02 | 2010

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Bearbeitungsfunktionen

In der rechten oberen Ecke finden Sie eine Werkzeugleiste mit Bearbeitungsfunktionen, die unter anderem erlauben, die Kurve zu spiegeln, zu verschieben, zu skalieren oder mit Zufallswerten zu belegen. Bevor wir diese Funktion ausprobieren, erstellen wir einen Schnappschuss der Wellenform, indem wir in der rechten Werkzeugreihe auf den zweiten Schalter von oben klicken.

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Geschwindigkeit

Sie können Ihre Wellenform durch das Kommando Recall the last snapshot wiederherstellen. Die Geschwindigkeit der Panoramamodulation lässt sich durch Anklicken des untersten der drei Pfeile auf der rechten Seite einstellen und im Beat-Modus zum Hosttempo synchronisieren. Bei schnellen Raten sind mit PanCake sogar ringmodulationsartige Klänge möglich. 


SOFTBEAT

Aktuelle Free- und Shareware

Free- und Shareware IIRs

Morfiki

Equinox

massTURBOtar

„Equinoxe“ ist nicht nur ein wegweisendes Album von Jean Michel Jarre, sondern auch der Name eines Multibandkompressors beziehungsweise Limiters der Softwareschmiede IIR. Das VST-Plug-in zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Konstruktion aus: Zwar verfügt es wie herkömmliche Multiband-Dynamikprozessoren über Crossover-Filter, allerdings dienen diese nur dazu, die vier Sidechains des Kompressors zu speisen. Die erzeugten Modulationssignale steuern wiederum drei dynamische Low-Shelving-Filter sowie eine Verstärkerstufe. Damit stellt Equinox ein leistungsfähiges Werkzeug zur dynamischen Entzerrung dar, wobei im Vergleich zu herkömmlichen Multiband-Dynamikprozessoren Phasenprobleme im Bereich der CrossoverFrequenzen vermieden werden. Jedes der vier unabhängigen Kompressorbänder besitzt dabei einen eigenen externen Sidechain-Eingang. Was wenig spektakulär klingt, erlaubt eine sehr flexible Dynamikbearbeitung: So kann man beispielsweise die tiefen und Mittenfrequenzen einer E-BassAufnahme komprimieren und gleichzeitig den Subbassanteil absenken, wenn eine Bassdrum spielt. Für jedes Band lässt sich das Regelverhalten zwischen Hard- und Soft-Knee umschalten. Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit, einzelne Bänder solo oder stumm zu schalten. Erfreulich ist hingegen die Möglichkeit, stufenlos zwischen der VCA- und der Opto-Charakteristik zu überblenden. Auch in puncto Metering legt Equinox eine beeindruckende Flexibilität an den Tag: So kann der Benutzer durch Anklicken der Pegelanzeigen zwischen verschiedenen Modi umschalten.

Der Plug-in-Frickler Morfiki trat beim „KVR Audio Developer Challenge“ mit einem eigenständigen hybriden Synthesizer mit umfangreichen Morphingmöglichkeiten an. Dabei deutet bereits das ungewöhnliche Design der Benutzeroberfläche an, dass man einen sehr eigenständigen Klangerzeuger vor sich hat. So wartet der Synthesizer mit der augenzwinkernden Namensgebung mit zwei morphbaren Oszillatoren auf, bei denen stufenlos zwischen verschiedenen, auch unkonventionellen Wellenformen überblendet werden kann. Das Filter lässt sich als Tief- oder Hochpass betreiben, wobei sechs verschiedene Filtertypen mit unterschiedlichem Klangcharakter und verschiedenen Flankensteilheiten an Bord sind. Während zur Steuerung der Lautstärke eine einfache Hüllkurve geboten wird, stehen für Modulationen ein LFO mit den Wellenformen Sinus und Pulswelle sowie eine Hüllkurve bereit. Die LFORate kann dabei zum Hosttempo synchronisiert werden. Der mit SynthEdit erstellte Synthesizer lässt sich sowohl polyphon als auch legato spielen und integriert die Effekte Chorus, Soft-Saturation und Delay sowie eine Sampleratenreduktion. Wie der bereits in dieser Rubrik getestete grANALiser [1] verfügt auch massTURBOtar über das raffinierte MORFIKI-Presetsystem. Dies gestattet dem Benutzer, zwischen bis zu fünf verschiedenen Presets zu morphen, wobei dieser Vorgang auch mit der Anschlagstärke gesteuert werden kann. Bei Presets, die sich stark unterscheiden, erlaubt die Morphingfunktion drastische Klangsprünge, aber auch subtile Soundvariationen sind möglich.

Fazit

Fazit

Als ein flexibles Werkzeug zur Dynamikbearbeitung stellt Equinox eine gute Ergänzung zu herkömmlichen Multibandkompressoren und Limitern dar. Dabei sind präzise Dynamikeingriffe und Entzerrungen seine Spezialität, wobei es auch schwierige Aufgaben, wie zum Beispiel eine Präsenzanhebung von Mikrofonsignalen und ein gleichzeitiges Eingrenzen des Nahbesprechungseffekts, meistert.

Mit massTURBOtar beweist Morfiki eindrucksvoll, dass sein Presetsystem auch für Synthesizer eine wirkliche Bereicherung darstellt. So gelingen mit dem Plug-in sehr lebendige Klänge, wobei es sich insbesondere für Lo-Fi-Sounds eignet. Es wäre schön, wenn der Entwickler das enorme Potenzial der Morphingfunktion durch eine eigene Hüllkurve, einen LFO oder gar einen Stepsequenzer noch weiter ausreizen würde.

IIrs Equinoxe

Morfiki massTURBOtar

flexibler Multibandkompressor beziehungsweise -limiter

Synthesizer mit umfangreichen Morphingmöglichkeiten

Hersteller: IIRs Web: www.kvraudio.com

Hersteller: Morfiki Web: www.kvraudio.com

Preis: Freeware System: Win, VST

Bewertung:

Preis: Freeware System: Win, VST

von Mario Schumacher

1

Vorbereitungen

Auch wenn seine Struktur auf den ersten Blick traditionell wirkt, ist massTURBOtar weit mehr als ein konventioneller subtraktiver Synthesizer. Das beste Beispiel dafür sind seine leistungsfähigen Oszillatoren. Laden Sie bitte das Preset Init, das einen guten Ausgangspunkt darstellt. Beim ersten Oszillator ist derzeit die Sägezahnwellenform angewählt.

2

Oszillator 1

Mit dem Regler können Sie nun stufenlos zwischen den Wellenformen Sägezahn, Rechteck und Dreieck überblenden. Im Regelbereich zwischen der Minimalstellung und der Sägezahnwellenform verändert sich die Tonhöhe der synchronisierten Sägezahnwellenform. Im letzten Viertel des Regelwegs können Sie hingegen die Intensität der Frequenzmodulation durch Oszillator 2 bestimmen.

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Oszillator 2

Bei Oszillator 2 sollten Sie verschiedene Wellenformen und Tonhöhen ausprobieren. Um den zweiten Oszillator zu hören, der einen ebenso unkonventionellen Wellenformvorrat bietet, ist der Osc-Mix-Regler aufzudrehen. Neben einer Rechteckwellenform, dessen Pulsweite mit dem Regler eingestellt werden kann, können Sie mit Oszillator 2 auch gestimmtes Rauschen erzeugen. 

Bewertung: [1] siehe Beat 10|2009, nachzubestellen im falkemedia-shop.de

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HARDBEAT Test: Roland AX Synth

Test: Roland AX-Synth von Alexander Weber

Rolands neuer „Henkelmann“ verspricht dem Keyboarder auf der Bühne grenzenlose Freiheit. Aber bleibt da am Ende nicht der Klang auf der Strecke? Wir fanden es heraus.

Eckdaten: ɜ Umhängesynthesizer ɜ Fantom-Klangsynthese ɜ 128-stimmige Polyphonie ɜ 49 anschlagdynamische Tasten mit Aftertouch ɜ 256 Werksklänge ɜ acht „Natural-Tones“ ɜ D-Beam-Controller ɜ Mod-Bar und Ribbon-Controller ɜ MIDI-Duo ɜ USB-Schnittstelle ɜ Softwareeditor

Grenzenlose Freiheit verspricht Roland nun auch Bühnenkeyboardern mit seinem Umhängesynthesizer AX-Synth.

Hersteller: Roland Web: www.rolandmusik.de Vertrieb: Fachhandel Preis: 1105 Euro

ean Michel Jarre hatte eines. Imogen Heap hatte eines. Und Marilyn Manson auch. Die Rede ist vom Roland AX-1, jenem legendären MIDI-Keyboard, das in den Neunzigerjahren von kaum einer Showbühne wegzudenken war. Jetzt bringt Roland den AX-Synth an den Start, einen Umhängesynthesizer, der das Konzept des MIDI-Steuerkeyboards zum eigenständigen Instrument erhebt und Keyboardern auf der Bühne künftig neue Freiheitsgrade eröffnen möchte.

bewährte Fantom-Synthese durchdachte Spielhilfen, große

Vier Kilo Kreativität

AX-Synth

Effektsektion solide Verarbeitung USB-Editor Bewertung:

02 /

10

EMPFEHLUNG der Redaktion

Alternativen: Yamaha MM8 951 Euro www.yamaha.de Access Virus TI2 Polar 2350 Euro www.access-music.de Korg M50 1323 Euro www.korg.de

J

Immerhin vier Kilo bringt der AX-Synth, der sich trotz über einem Meter Länge recht bequem tragen und spielen lässt, auf die Waage. Nicht ganz unbeteiligt daran dürfte das solide 49-Tasten-Keyboard sein, das nicht nur mit bewährter Roland-Qualität zu überzeugen weiß, sondern in der Praxis auch angenehm und präzise spielbar ist. Vier Gurtpunkte am Gerät sorgen zudem für mehr Flexibilität beim Umhängen. Angeschlossen wird der portable Synth auf der Bühne mittels Stereo-Lineausgang, der in zwei Stufen an mögliche Drahtlossysteme angepasst werden kann. Zusammen mit der Batteriespeisung, die den AX laut Hersteller etwa sechs Stunden am Leben hält, wird der Keyboarder damit völlig unabhängig von jeder Verkabelung. Neben Fußpedal und Kopfhöreranschluss besitzt der AX-Synth noch ein MIDI-Duo sowie eine USB-Schnittstelle zur Kommunikation mit Editor und Klangverwaltung.

Live, live, live Obwohl der AX-Synth eine ausgereifte Klangerzeugung auf Basis des Roland Fantom besitzt, ist der Synthesizer vorrangig ein Live-Instrument. Im Mittelpunkt steht also weniger das Schrauben und Tüfteln 74

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am Klang, sondern das Spiel auf der Bühne. Dabei sehr hilfreich: zahlreiche und schlau platzierte Spielhilfen, die dem Keyboarder ein Höchstmaß an Modulations- und Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Den Grundstock bilden 256 Klänge, geordnet in acht Kategorien wie Leadsounds, Bass, Gitarren-, Synth- oder Orgelklänge sowie Flächen und Chöre. Jeder Klang liegt in 32 Variationen vor, die bequem mittels zweier Taster gewechselt werden. Hinzu kommen noch acht so genannte SuperNatural-Klänge, besonders facettenreiche Sampleinstrumente, die BeatLeser bereits aus dem Fantom-Synthesizer oder den ARX-Boards kennen dürften. Eingriffe in die Synthese und Klangformung sind am Gerät selbst nicht möglich. Der beiliegende Softwareeditor erlaubt jedoch am PC oder Mac den Zugriff auf jeden Klangparameter; die Soundverwaltung hilft beim Zusammenstellen der Presets und anschließenden „Befüllen“ des Synthesizers.

Spielhilfen Gerade beim Livespiel kommt den clever platzierten Spielhilfen eine besondere Bedeutung zu: Der Oktavtaster am Hals transponiert das Gerät um ±36 Halbtöne, Modulations- und Pitchrad wurden durch „Mod-Bar“ und Ribbon-Controller ersetzt. Mit beiden Steuerelementen sind kontinuierliche Parameterveränderungen wie Filtersweeps oder Vibratoeffekte möglich. Hinzu kommt der für Roland-Instrumente typische D-Beam-Controller, ein Infrarotsensor, der berührungslos Handbewegungen in Steuerdaten für Filter, Tonhöhe oder einen beliebigen anderen Parameter wandelt. Taster für Hold, Portamento oder PitchbendModi sowie Pegel- und Aftertouchregler befinden sich an der Unterseite des Griffes und werden mit dem Daumen bedient.

Klangsynthese Grundlage für den lebendigen Klang des AX-Synth sind vier Oszillatoren mit je zwei Wave-Generatoren, die sich aus 314 Wellenformen des internen Wave-ROMs speisen. Zur Auswahl steht die gesamte Bandbreite akustischer und elektronischer Instrumente, angefangen von Pianos, E-Pianos und Orgeln über aller Arten von Akustik- und Rockgitarren bis hin zu Holz- und Blechbläsern, Streichern sowie Vokal- und Effektsounds, um nur einige zu nennen. Trotz dieser Klangvielfalt bleibt auch der AX-Synth ein subtraktiver Synthesizer, der mithilfe von Filtern den gewünschten Klang aus dem Spektrum der Oszillatoren schält. Dafür hat Roland neben drei Tiefpass-Typen mit verschiedenen Filterkurven auch je ein Hochpass-, Bandpass- und Peakfilter integriert, die sich über unzählige Modulatoren wie Hüllkurven oder LFOs steuern lassen. Hinzu kommen eine großzügige Effektsektion mit 78 Algorithmen wie Delay, Flanger, Filter oder Distortion sowie mit Chorus und Reverb zwei globale Effekte.

Fazit Überraschung: So viel Klangpower hätte man diesem lupenreinen Live-Synthesizer gar nicht zugetraut. Ob extraweiche Flächen, Pianos, Rhodes, Streicher, brettharte Gitarren oder abgefahrene Effekte: Dank Fantom-Klangerzeugung geht das Spektrum dieses Synthesizers weit über bühnentypische Brot- und Butterklänge hinaus. Dazu kommen die durchdachten Spielhilfen, die sich prima greifen und intuitiv bedienen lassen, programmierbare Presetfavoriten plus die Möglichkeit, via MIDI weitere Klangerzeuger anzusprechen. Selbst auf den zweiten Blick gibt’s nix zum Meckern. Unser Fazit: Echt gelungen!


HARDBEAT Test: Roland AX Synth

Rolands D-Beam-Controller übersetzt Handbewegungen in Tonhöhen- und Klangmodulationen.

Die Funktionen von Pitch- und Modulationsrad übernehmen beim AX-Synth der Ribbon-Controller und die Mod-Bar, mit der sich authentische Vibratos erzeugen lassen.

Immer griffbereit: Jede der acht Klangkategorien liegt in 32 Variationen vor, die nur einen Tastendruck entfernt sind.

Taster für Hold, Portamento oder Pitchbendmodi liegen an der Griffunterseite und werden mit dem Daumen bedient.

Separate Taster erlauben auch das Senden von MIDI-Informationen an externe Klangerzeuger, etwa für Programmwechsel.

Neben der bewährten Fantom-Klangerzeugung sind die acht SuperNatural-Instrumente auf Samplebasis ein weiteres Highlight des AX-Synth.

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HARDBEAT Test: Wacom Nextbeat

Innovative Ideen für den DJ-Markt: Wacoms Debüt lässt aufhorchen.

Test: Wacom Nextbeat von Boris Pipiorke-Arndt

Eckdaten: ɜ zwei Decks inklusive Mixer ɜ sechs Effekte ɜ Loopfunktion ɜ Sampler ɜ Touchsensoren als virtuelle Bedienelemente ɜ CF-Karte als Songdatenspeicher ɜ 3,5-Zoll-Farbdisplay ɜ regelbarer Mikrofoneingang

Wacom war bisher vor allem als Produzent seriöser Grafiktabletts ein Begriff. Dass sich der Hersteller nun ausgerechnet an den lauten DJ-Markt heranwagen würde, hätte hingegen wohl kaum jemand erwartet. Gelang der überraschende Schritt auf ungewohntes Terrain? ährend im Bereich der Grafiktabletts besonders im professionellen Markt fast kein Weg mehr an Wacom vorbeiführt, stellte sich im Vorfeld des Nextbeat-Tests für uns zunächst die Frage, welche Kompetenz das japanische Unternehmen wohl für die Entwicklung eines DJ-Controllers besitzt. Der Clou: Der Nextbeat will mit einer kabellosen, herausnehmbaren Kontrolleinheit glänzen, die DJs ganz neue Performancemöglichkeiten bietet. Pünktlich zum Verkaufsstart der Innovation landete eines der ersten heiß begehrten Exemplare in unserem Testlabor, das Antworten liefern sollte.

W

Konzept Enthüllt man den Nextbeat aus seiner schicken Transportverpackung und lüftet den zum Schutz des Geräts dienenden Deckel, offenbart 80

beat 02 | 2010

sich eine komplette digitale DJ-Mixstation. Auf platzsparenden 30 x 30 Zentimetern befinden sich Steuerelemente zur Bedienung von zwei Decks und eines Zweikanalmischpults. Auf der rechten Seite des Geräts befindet sich eine abnehmbare und mit Touchsensoren bestückte Fernsteuerung. Zusätzlich versorgt ein 3,5 Zoll messendes Farbdisplay den Nutzer mit vielen mixrelevanten Informationen und hilft bei der Navigation in der Songsammlung. Als alleiniger Songspeicher kommt eine CF-Speicherkarte zum Einsatz, deren Befüllung mit einem angeschlossenen Rechner erfolgt. Die aktuell am Markt angebotenen Karten haben eine Kapazität von bis zu 64 Gigabyte und bieten damit einen sehr großzügigen Speicherplatz auch für umfangreichen Projekte. Auf der Geräterückseite befinden sich ein Masterausgang in analoger und digita-

ler Ausführung sowie zwei separate Deckausgänge. Die Vorderseite wartet mit einer Integrationsmöglichkeit für einen Kopfhörer sowie ein Mikrofon auf.

Erste Kontaktaufnahme Nach dem Laden eines Songs von der CF-Karte wird dieser in das zuvor selektierte Deck eingefügt. Da Nextbeat jedoch leider keine Suchfunktion für Songs besitzt, sollte man sich mit einer entsprechend logischen Ordnerstruktur behelfen und damit für ein schnelles Aufspüren der Songs sorgen. Die Bedienelemente der beiden Decks sind farblich konsequent voneinander abgesetzt, sodass immer ein direkter optischer Bezug besteht und die Bedienung auch in hektischen Mixsituationen eindeutig vonstattengeht. Der Nextbeat analysiert die geladenen Musikstücke und stellt eine detail-


HARDBEAT Test: Wacom Nextbeat

lierte Wellenform sowie eine Komplettübersicht auf dem Display dar. Mittels eines Dreibandequalizers, der als Total-Kill ausgelegt ist, erfolgt der Eingriff in das Frequenzspektrum. Mit kreisförmig angeordneten Touchfeldern sind Laustärkejustierungen und Geschwindigkeitsveränderungen möglich. Das Ansprechverhalten dieser virtuellen Bedienelemente ist recht exakt, und nach einer Eingewöhnungszeit klappt die Steuerung problemlos. Um den aktuellen Parameterwert ablesbar zu machen, wurden LED-Ketten verbaut, die zum Teil zweifarbig leuchten. In der Mitte der abnehmbaren Fernsteuerung befindet sich ein kreisrundes Touchfeld, das ähnliche Funktionen wie ein in anderen Controllern häufig präsentes Jograd besitzt. Es kann unter anderem zum Scratchen und für Pitchbends, aber auch zum Spulen innerhalb eines Musikstücks verwendet werden. Die kreative Abteilung des Nextbeat besteht aus einem Effektgerät mit sechs verschiedenen Effekten. Diese können auf

Die Basisstation im Detail:

die einzelnen Kanäle oder den Masterausgang geschaltet werden. Eine manuelle Loopfunktion wird mit zwei Tasten gesteuert, der jeweils aktive Loop in der Wellenform angezeigt. Eventuelle Anpassungen des Start- und Endpunkts werden mit Endlospotis vorgenommen. Ein Sampler rundet diesen Bereich ab, der nicht nur zur Wiedergabe von gespeicherten Samples, sondern auch zur Aufnahme von live generierten Inhalten genutzt werden kann.

Fernbedienung Mit einem mit „Go!“ beschrifteten Schalter erfolgt die Trennung der Fernbedienung vom Grundgerät, was den Nextbeat zu einem sehr außergewöhnlichen DJ-Instrument mutieren lässt. DJs, die intensiv mit ihrem Publikum interagieren, haben mit der batteriebetriebenen Kontrolleinheit die Möglichkeit, Songs außerhalb der Kanzel zu mixen. Die Musikstücke können gestartet und gestoppt werden und der komplette Mixer inklusive Effektsteuerung steht für einen mobilen Einsatz zur

Drehregler dienen zur Justierung der Lautstärkepegel des Kopfhörers, des Mikrofons und des Masterausgangs.

Verfügung. Die leicht an eine Gitarre angelehnte Form des portablen Geräts lädt dabei auch zum plakativen Abrufen der Funktionen ein. Seitlich angebrachte Knöpfe sind für die Kontrolle der Samplerfunktionen zuständig, sodass auch dieser Bereich aus der Entfernung zur Verfügung steht.

Fazit Mit dem Nextbeat ist Wacom ein eigenständiger, neuer Ansatz gelungen, der die Landschaft der DJ-Werkzeuge in sehr kreativer Weise erweitert. Alle für einen „gewöhnlichen“ DJ-Mix benötigten Basisfunktionen sind in dem kompakten Gehäuse untergebracht, das sich damit als Reisebegleiter förmlich aufdrängt. Seine wirklichen Stärken liegen aber in den exklusiven Ausstattungsmerkmalen, zum Beispiel in der mit Touchsensoren veredelten Fernsteuereinheit. Der für das Produkt aufgerufene Preis erscheint sicherlich nicht besonders niedrig, geht aber aufgrund der Komplettausstattung und des exklusiven Konzepts durchaus in Ordnung. 

Der Nextbeat ist mit sechs verschiedenen Effekten ausgestattet, die in Echtzeit editierbar sind.

Ein rückwärtiger CF-Speicherkartenslot dient der Unterbringung eines Datenspeichers.

Mit dem Go!-Button wird die Fernbedienung vom Grundgerät getrennt.

Das 3,5 Zoll große Farbdisplay zeigt Wellenformen und weitere mixunterstützende Informationen an.

Mit Dreibandequalizern können die Frequenzen eines Songs bearbeitet werden.

In diesem Bereich befindet sich die Samplersteuerung.

In einem Ring angeordnet, finden sich „virtuelle“ Bedienelemente zur Lautstärken- und Geschwindigkeitsänderung.

Zwei Taster und zwei Drehregler dienen zum Einfangen und Bearbeiten von Loops.

Ein großer runder Touchsensor dient zum Scratchen und Pitchen von Songs.

Zwei Tasten und ein Drehrad dienen zur Navigation im Datenspeicher sowie zum Laden der Songs.

Nextbeat

Die beiden zur Verfügung stehenden Decks A und B sind farblich voneinander abgesetzt.

Mobil durch die Fernsteuerung:

Hersteller: Wacom Web: www.nextbeat.net Vertrieb: Fachhandel Preis: 1299 Euro Das Batteriefach der Fernbedienung nimmt vier AA-Batterien auf und sorgt damit für eine Stromversorgung für bis zu fünf Stunden.

Zur Steuerung des Samplers dienen seitlich angebrachte Bedienelemente.

innovatives Konzept kompaktes Gerät inklusive

Fernsteuerung

Alle für einen Mix wichtigen Funktionen können getrennt vom Grundgerät bedient werden.

übersichtliche Bedienelemente farbliche Trennung der beiden Decks keine Suchfunktion für Songs

Die Fernsteuerung funkt auf einer Frequenz von 2.4 GHz und hat eine Reichweite von circa zehn Metern.

Bewertung:

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HARDBEAT

GearPorn: Shinobu Nemoto

Neben seiner Tätigkeit als Elektronikmusiker … … ist Shinobu Nemoto auch in verschiedenen Rock- und Punk-orientierten Projekten aktiv. Sein Trio Josef [K] ist dabei zweifelsohne sein radikalstes Aushängeschild: Im Wohnzimmer als musikalische Alkoholismustherapie konzipiert, werden bestehende Systeme aufgebrochen und neue Muster erstellt – passenderweise rät die Band, sich die Songs ihres Debüts im Shuffle-Modus anzuhören. In seinem Solowerk bekennt sich Nemoto hingegen offen zu seiner sanfteren Seite und betört und hypnotisiert gleichermaßen.

GearPorn: Shinobu Nemoto

von Tobias Fischer

„Wenn ich Zeit mit Tieren verbringe, merke ich, wie unbedeutend meine Musik ist“, sagt Shinobu Nemoto und spricht aus Erfahrung: Seine WG besteht aus einem Vogel, zwei Katzen sowie einem Hund, und die Subbass-Kommunikation von Elefanten inspirierte ihn zu einem vierteiligen CD-Set mit ultratiefen Klangwellen. Während seine ersten Veröffentlichungen zumeist exklusiv in seiner japanischen Heimat erschienen, hat ihm sein aktuelles Album „Improvisations #1“ auch international Anerkennung eingebracht. Leichte Kost sind Nemotos Exkursionen zwischen meditativem Krach und intensivem Ambient sicherlich nicht. Sein Studio aber muss jeder gesehen haben. 84

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bwohl „Improvisations #1“, das auf dem amerikanischen Label Experimedia erschienen ist, geradezu ein Paradebeispiel für Nemotos erkennbaren Stil darstellt, kommt auf dem Album ein deutlich reduziertes Livesetup zum Einsatz. Doch erkennt man auch hier Nemotos Liebe zu druckvollen organischen Sounds.

O

Beat / Warum bevorzugst du den analogen Klang? Shinobu / Ich mag es einfach, auf einem analogen Taperekorder aufzunehmen: Eine Luftschwingung wird dabei in eine Spannung umgewandelt und diese wiederum wird auf magnetischem Band aufgezeichnet – ich finde den Veränderungsprozess dieser Schwingung ungemein spannend. Und ich liebe den materiellen Aspekt von Tape als Medium. Es weist beispielsweise ein Rauschen auf. Somit beinhaltet ein analoges Signal eine unglaubliche Informationsmenge, während ein Digitalrekorder viel analytischer ist. Roland Barthes hat einmal den persönlichen Anteil eines Fotos als „Punctum“ bezeichnet. Ich versuche, dieses Punctum in meinen analogen Aufnahmen festzuhalten.


HARDBEAT

GearPorn: Shinobu Nemoto

Vor allem Magnettonband-Multitracker sind gerade besonders unbeliebt. So kann man heute einen Rekorder, der in der Vergangenheit mehr als 15.000 US-Dollar gekostet hat, für 100 US-Dollar erwerben. Equipment: Verstärker: Yamaha P2050 | Monitore: Yamaha NS-10M PRO, Yamaha SW10 Studio, Fostex NF-1, Sony SMS-1P, Sony SA-N1, Victor RC-MD33 | Kopfhörer: Sony MDR-CD900ST | Mixer: Allen & Heath WZ14:4:2+ | Master-Rekorder: TEAC A-3300SX 2T, Sony PCM-R500 | Reel-to-Reel-Rekorder: Tascam MSR-24, Fostex B-16, Fostex E-16, Fostex A-8, Fostex A-8 LR x 2, TEAC A-3300SX, Sony TC-357A x 3 und Sony TC-357B x 2, Sony TC-6360A x 2, Sony TC-200, Sony TC-7250, Sony TC-900 x 2, Sony TC-102, Sony TC-112 x 2 und NEC My corder LABO | Tapedecks: Sony 555ESL, Sony TC2050SD, TEAC C-3X, TEAC V-1050, TEAC V-7000, TEAC 133, Philips CT-201R, Sony WM-GX202, Sony TP-VS450, AIWA TP-55 | Vierspurrekorder: Tascam 242 x 5, Tascam 424Mk und Tascam 488, Yamaha MT8X, Yamaha MT50 x 2 und Yamaha CMX100 S, Fostex X-15, Fostex X-18, Fostex 250 x 3, Akai MG614, Korg CR-4 | digitaler Multitracker: Akai DPS-16 x 2 | DAW: Pro Tools 002, Ableton Live, Digidesign 002 Rack | Audiointerfaces: Tascam US-122, Fostex VC-8 | Equalizer: Focusrite RED2, Drawmer 1961 x 2, SPL Stereo Q |

Beat / Woher beziehst du dein Equipment? Shinobu / Von Gebrauchtwarenläden, die sich auf Musik und Instrumente spezialisiert haben, und aus Internetauktionen. Vor allem Magnettonband-Multitracker sind gerade besonders unbeliebt. So kann man heute einen Rekorder, der in der Vergangenheit mehr als 15.000 US-Dollar gekostet hat, für 100 US-Dollar erwerben.

an. Ich liebe diesen Klang sehr, aber leider kann man die Sounds, die das Gerät produziert, nicht immer kontrollieren. Außerdem verwende ich häufig den Sony TC-357A, ein Reel-to-Reel-Magnettonbandgerät aus den Siebzigern. Dieser Rekorder hat einen eingebauten Lautsprecher mit einer äußerst eingeschränkten Bandbreite. Dafür klingt er aber sehr direkt und roh.

Beat / Welche Geräte benutzt du am häufigsten? Shinobu / Den Roland RE-201 und das Vesta FIRE RV-1. Ich lasse meine Gitarre durch diese beiden Geräte laufen und verwende entweder den Vox AC-30 oder AMPEG B2 als Verstärker. Der Roland RE-201 ist ein Tapeecho mit einem sehr charakteristischen Ton. Wenn man eine E-Gitarre damit bearbeitet, verändert sich die jeweilige Aufnahme auf eine sehr prägnante Weise. Das Vesta FIRE RV-1 ist hingegen ein Hallgerät. Es hat einen eingebauten Equalizer mit einer sehr ungewöhnlichen Frequenzkurve, den ich meist mit einem Boost zwischen 900 Hz und 2 kHz verwende. Die Obertöne der Gitarre fangen damit beim Anschlag der Saiten zu vibrieren

Beat / Was sind die einzigartigsten Geräte in deiner Sammlung? Shinobu / Der Davi Ever/Hymn Strangle Synth Mangler sowie der SPL Transient Designer 2. Bei dem Davi handelt es sich um ein Effektpedal: Zwei Fuzz-Effekte gehören zur Ausstattung und jeder von ihnen hat zwei Schalter, mit denen sich Krach erzeugen lässt. Die Parameter können mit einem Joystick moduliert oder gemischt werden. Dieser Fuzz hat eine sehr destruktive Qualität. Der SPL Transient Designer 2 wird in Deutschland als Outboard-Gerät hergestellt. Ich verwende dieses Gerät, um bestimmte Stellen besonders zu betonen. Auch hier handelt es sich um ein sehr lautes, Krachorientiertes Gerät.

Kompressoren: Drawmer 1960 x 2, DBX 160A x 2, DBX 1066, FMR RNC1773 x 3, Behringer MDX1400 x 3, Behringer MDX2100 x 2, TC Electronic TRIPLE C, Waves L2 | Hall: Vesta FIRE RV-1, Vesta FIRE RV-2, Vesta KOZO RV-3, Fostex MODEL 3180, TC Electronic M ONE, Yamaha SPX900, Yamaha REV500 | Mikrofonvorverstärker: Drawmer 1960 x 2, ART DUAL MP | Tapeechos und Delays: Roland RE-201x 2 und Vesta KOZO DIG-420, Roland SDE-1000 | Mikrofone: Shure SM57 x 2 und Shure SM58, AKG D112, Sennheiser MD 421 und Beyerdynamic M69, Beyerdynamic M88, Oktava MK319, Rode NT2 x 2, Rode NT3 x 2 | Instrumente: Fender Stratocaster x 2, Ariapro Stratocaster MODEL, Vox AC-30, AMPEG B2, Koch LB120, Fernandes FA-03C, Roland CompuRhythm CR-5000, Rosenkranz Upright Piano, Yamaha Orgel, Korg MS2000, Suzuki-Koto, diverse Percussions | Effektpedale von Davi Ever, Boss, Korg, Line6, Electro Harmonix, MXR, Vocu, Maxon, Digitech, Ernie BAll, Danelectro | Sonstiges: SPL Vitalizer Stereo MK2, SPL Transient Designer 2, Behringer EX 1, Akai MFC42, Akai S3000XL

Beat / Kommst du schon mal durcheinander bei all den Geräten? Shinobu / Ich weiß, wie jedes einzelne Gerät funktioniert. Nicht immer aber kann ich genau vorhersehen, was durch verschiedene

Ich liebe den materiellen Aspekt von Tape als Medium. Das analoge Signal beinhaltet eine unglaubliche Informationsmenge. Kombinationen der Maschinen passieren wird. Ich habe ein Basissystem, verändere aber den Aufbau für jedes Album. Beat / Du hast in deinem Studio auch ein Metronom. Wofür brauchst du es? Shinobu / Eigentlich brauche ich bei meinen Aufnahmen nur selten einen Clicktrack. Aber mir gefällt der Klang dieses alten Metronoms. Es erzeugt eine Art Trance. Wenn ich vom Produzieren erschöpft bin, höre ich manchmal einfach nur dem Me tronom zu.  beat 02 | 2010

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HARDBEAT

GearPorn: Shinobu Nemoto

Shinobu Nemoto verzichtet weitestgehend auf Computer und nimmt bevorzugt mit analogem Equipment auf.

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BEATREPORT Musik im Web

Musik im Web: MP3-Tipps des Monats zusammengetragen von Tobias Fischer und Thomas L. Raukamp Sky Barstow: It’s Circular

Superloader: Fusion

Lo-Fi-Pop und -Rock ist ein direktes Derivat einer Musikergeneration, die längst nicht mehr exquisit ausgestattete Profistudios und ihre entsprechend zu entlöhnenden Nutzungsstunden als das erstrebenswerte Ziel einer jeden ernsthaften Produktion ansieht. Wo früher gefiltert und sogar geschnitten wurde, darf es heute bewusst rauschen und knarzen. Wo Produktionswerkzeuge nicht Tausende Euro kosten, müssen sie auch nicht so klingen – dies ist auch die erklärte Philosophie des Norwegers Robin Barstow, der eine ganze Armada aus Billigsynthesizern und portablen Keyboards aufgefahren und verfremdet hat, um einen herrlich verspielten und hier und da auch durchgeknallten Synthpop aufzunehmen. Circuit Bending in Reinkultur, das seinen Zuhörer mit einem dicken Grinsen im Gesicht zurücklässt.

Ohrenscheinlich ist hier alles, wie es halt so ist im House: Bassdrum und Claps treiben lasziv vor sich hin, ein Rhodes setzt jazzige Akzente, ein paar verhallte Synthstabs fluten den Raum sanft mit Echolinien und es knistert und knackt verführerisch. Auf dem Titeltrack kommen Latin-Einflüsse zum Tragen – man kennt das eigentlich zur Genüge. Dass „Fusion“ dennoch weit mehr ist als die Summe seiner Einzelteile, liegt an der treffsicheren Hand des Produzenten: Wie hier die Bestandteile in einen molekularen Tanz versetzt werden, sich stets aufs Neue gegeneinander verschieben und gegenseitig in eine Trance stoßen, bis man irgendwann gar nicht mehr will, dass das aufhört, grenzt glatt an Hexerei. Drei Tracks, knapp 25 Minuten Musik, keine Aussetzer – davon würde man gern mehr hören.

Release: It’s Circular | Artist: Sky Barstow | Stil: Synthpop, Electronica | Label: www.peppermillrecords.com | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Release: Fusion | Artist: Superloader | Stil: House | Label: www.supafeed. net | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Manuel Gerres: Dimension One

DJ Hidden: The Words Below

Es mag sich vielleicht nicht intuitiv erschließen, aber gerade im Club-Bereich könnte die 5.1-Technologie ihre künstlerischen Durchbruch erleben. Denn wenn wie bei „Dimension One“ die Hi-Hats um die Ohren fliegen, mikroskopisch feine Effekte vorbeizischen und der Raum plötzlich in alle Richtungen zu schwingen und zu expandieren beginnt, erscheint selbst die Marslandung nicht mehr ganz so visionär. Der Berliner Michael Gerres hat sich bereits seit einiger Zeit der Surround-Idee verschrieben und legt hier den ersten Multichannel-Dance-Mix vor. Der Plan geht auf – und dass dank der betont atmosphärischen Grundstimmung auch im heimischen Wohnzimmer.

Während sich Photek wohl endgültig aus dem Musikbusiness zurückgezogen hat und man von Goldie, Grooverider und LTJ Bukem wohl keine großen Album-Statements mehr erwarten darf, verfeinert DJ Hidden fleißig seine unverkennbare Drum-’n’-Bass-Handschrift. Statt sich in mathematisch-polyrhythmischer Komplexität zu verlieren, ranken sich um seine aggressiv-energetischen Beats zarte harmonische Geflechte. Hinter der fraktalen Fassade schimmert immer wieder eine berührende Emotionalität vor, schweben leuchtende Akkorde durch ein Meer aus Krach. Aus dem Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung entsteht erst die Dynamik, die „The Words Below“ zu einem beeindruckenden Statement werden lässt – das vor zehn Jahren sicherlich zu einem Klassiker erklärt worden wäre.

Release: Dimension One | Artist: Manuel Gerres | Stil: House, Minimal Techno | Label: www.5thdime.com | Format: CD, DVD, MP3 | Lizenz: kommerziell

Release: The Words Below | Artist: DJ Hidden | Stil: Broken Beats, Drum ’n’ Bass | Label: www.adnoiseam.net | Format: CD, MP3, Vinyl | Lizenz: kommerziell

Ten & Tracer: The Medicant’s Speech

V.A.: A Celebratory Compilation

nq: Like Styrofoam, Bleeding

Schon erstaunlich, womit Jonathan Canupp alias „Ten & Tracer“ vorgibt geboren zu sein: Ein MacBook, ein Sony Vaio, diverse Roland-Synthesizer, einige Tonbandgeräte und sogar ein ganzes Cello sollen nach eigenen Angaben dazugehören. Kein Wunder also, dass Canupp sein Equipment mittlerweile so perfekt beherrscht, dass einige der besten Clicks’n’-Cuts-Releases der Netaudio-Szene auf sein Konto gehen. Die neueste Veröffentlichung „The Medicant’s Speech“ reiht sich nicht nur als mikroskopische Exploration zerhackter und geslicter Minimalrhythmen perfekt in die edle Reihe ein, sie belebt auch gleichzeitig das exzellente Elektronik-Netlabel Escala zu neuem Leben. Da freut man sich gleich doppelt.

Beatismurder ist ein wahrlich mörderisches Netlabel. Was hier etwas naheliegend doof getextet erscheint, birgt doch die ganze Wahrheit. Mittlerweile ist der Betreiber Dino Spiluttini bei der zwanzigsten stattlichen Release angekommen, und natürlich bietet sich hier eine Kompilation gerade zu, um nicht zuletzt auch neuen Zuhörern einen Einstieg in den exzellenten, wenn auch oftmals schrägen Katalog des Labels zu gewähren. Die Palette reicht vom bewusst dilettantisch scheppernden und eben respektlosen Remix des Erasure-Überhits „A Little Respect“ und überdrehten Breakbeat von „Yeah Pretty Boy“ bis hin zu charmantnaiven Pianosolos des Labelchefs selbst. Eine gelungene Zwischenbilanz.

Seit dem ersten nqWerk im Jahre 2002 hat sich bei Nils Quak viel bewegt. So hat er bei dem angesehenen Kitty-Yo-Label sowie der aufsteigenden englischen Talentschmiede Audiobulb veröffentlicht und mit „Omghi2u2“ eine tolle Remix-Kompilation vorgelegt. „Like Styrofoam, Bleeding“ ist nun der vorläufige Höhepunkt seiner elektronischen Exkursionen, ein ambitioniertes und episches Magnum Opus von verstörendhypnotischer Wirkung, das sich weder vor industriell angehauchten Soundscapes, klickendem Micro-Electro noch betörendem Ambient verschließt. Die Entschlüsselung dieses Werks könnte Jahre dauern – ob wohl noch jemand so viel Geduld mitbringt?

Release: The Medicant’s Speech | Artist: Ten & Tracer | Stil: Clicks ‚n‘ Cuts | Label: www. escalared.com | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Release: A Celebratory Compilation | Artist: V.A. | Stil: verschiedene | Label: www.beatismurder.com | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Release: Like Styrofoam, Bleeding | Artist: nq | Stil: Electro, Electro-Clash, Hip-Hop | Label: www.distancerecordings.com | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Yoshino Yoshikawa: Beyond The Chasm Das japanische Netlabel Maltine Records entzückt mit jeder Release mehr – und „Beyond The Chasm“ treibt das Konzept perlender Electronica-Stücke auf die Spitze: Bewusst poppig und schrill bunt geht’s zu, man fühlt sich direkt ins wilde japanische Fernsehen gebeamt. Puckernde Beats leisten sich einen irren Wettlauf mit schrillen und charmanten Synthsounds. Langweilig wird das so schnell nicht. Eine Menge aufgehende Sonne für so manchen trüben Januartag.

Release: Beyond The Chasm | Artist: Yoshino Yoshikawa | Stil: Electronica, Synthpop | Label: http://maltinerecords.cs8.biz/ | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Digi G’Alessio: Shiny Brazils EP Nach der famosen „Krauthop“-EP von Grüün ist „Shiny Brazils“ bereits der zweite Hip-Hop-Ausflug des Kölner iD.EOLOGY-Labels innerhalb weniger Wochen. Doch geht es hier weitaus entspannter und eleganter zu als auf dem kantigen, knarzigen und unwiderstehlich kecken Vorgänger. So fügen sich bekiffte Beats mit Silberblick, tagträumende Texturen, Knisterflächen und sämig-satte Bläser zu neun von schwebenden Vocalsamples durchzogenen Instrumentals zusammen, die meist schon vorbei sind, ehe man sie so recht bemerkt hat.

Release: Shiny Brazils EP | Artist: Digi G’Alessio | Stil: Downbeat, Hip-Hop | Label: www.ideology. de | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

Mantsevich Dzenis & Myszkowski: A Little Autumn Poem EP Schon die beiden ersten Tracks der „A Litte Autumn Poem EP“, auf denen Dubbiges auf Clubbiges trifft, warmer Hall auf kalten Schall und beruhigende Atmosphären auf psychedelisch angehauchte Sphären, nähern sich in ihrer beruhigenden Wirkung einem von Beats unterlegten Ambient an. Auf „November“ schließlich kippt die EP vollends, die Bassdrum setzt aus und die Musik mündet in ein Finale aus flirrenden Licht-Drones und mythischen Flächen. Eine zweigeteilte Veröffentlichung, aber ein einhelliges Urteil: pure Klangpoesie!

Release: A Little Autumn Poem EP | Artist: Mantsevich Dzenis & Myszkowski | Stil: Ambient, Dark Ambient, Drones, Dub, House, Techno | Label: www.schall-netlabel.com | Format: MP3 | Lizenz: Creative Commons

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INBEAT

Einstieg: Yamaha TNR-O

Am Klang und beim Funktionsumfang wurde nichts verändert: Das Tenori-on Orange macht hingegen Einschnitte bei der Verarbeitung, der Energieversorgung und dem Performance-Faktor.

TNR-O

Nun blinkt’s orange! it der Präsentation des Tenori-on des japanischen Medien- und Spieledesigners Toshio Iwai konnte Yamaha vor fast zwei Jahren für mächtig Aufsehen sorgen. Das neuartige elektronische Musikinstrument kombinierte visuelle und musische Ansätze zur Erzeugung von Sequenzen und kompletten Musikstücken. Zwar besitzt das originale Tenori-on einen nicht wegzudiskutierenden „Must Have“Faktor, der relativ hohe Preis des Instruments schreckt jedoch nach wie vor auch innovative Musiker ab – immerhin liegt selbst der Straßenpreis nach wie vor bei stattlichen 1000 Euro. Zumindest etwas schonender will daher das neue TNR-O mit dem Geldbeutel umgehen: Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei knapp 770 Euro – man darf gespannt sein, bei welcher Marke sich der tatsächliche Verkaufspreis einpegelt. Die augenfälligste Änderung des TNR-0 liegt im Vergleich zum Original, das nun unter der Bezeichnung TNR-W für „White“ läuft, in der orange leuchtenden LEDOberfläche. Allerdings wird dieses Schauspiel lediglich auf der Benutzerseite des Instruments angezeigt, die Rückseite ist eine blanke Plastikfläche – der Zuschauer sieht

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also nicht unmittelbar, was der Musiker produziert. Außerdem wurde der hochwertige Magnesium-Aluminium-Rahmen durch ein robustes und leichtgewichtigeres weißes Plastikfabrikat ersetzt, das allerdings einen schönen Kontrast zum farbigen Bedienfeld bietet. Für Performer noch signifikanter dürfte jedoch der Verzicht auf das Batteriefach sein, sodass der Familienzuwachs ausschließlich mit einem Netzteil zu betreiben ist. Somit ist das TNR-O also besonders Musikern zu empfehlen, die das Instrument primär im Studio oder für die Ideenfindung zu Hause benutzen möchten. Zusammen mit dem Tenori-on Orange soll auch die sehnlichst erwartete neue Version des TNR-Betriebssystems ausgeliefert werden, die per kostenfreiem Update auch für den weiterhin erhältlichen großen Bruder bereitsteht. Nach Angaben von Yamaha wurde ein besonderes Augenmerk auf die Synchronisierung via MIDI und die Einbindung in DAW-Applikationen gelegt. www.global.yamaha.com/tenori-on


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