Beat 12|2009

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ISSN 1866-3737 5. Jahrgang

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Einstieg – Dinky

Feminine, organische und perkussive Technostrukturen: Mit „Anemik“ veröffentlicht Dinky ihr mittlerweile fünftes Studioalbum.

Dinky

Wärmer kann Techno nicht werden

[1] siehe Beat 02|2009, nachzubestellen im www.falkemedia-shop.de

„Ich habe seit der Arbeit an „May be Later“ vieles hinzugelernt. Ich kann jetzt Aspekte wie die Wucht der Drums, die Kompression und sogar das Programmieren besser gestalten.“ So das Fazit von Alejandra Iglesias im Beat-Gespräch vom Februar 2009 [1] über ihr vergangenes Album. Tatsächlich gibt es kaum einen Künstler in der sich oftmals rezitierenden Techno-Welt, der sein Publikum so bewusst an der eigenen Entwicklung teilhaben lässt. Fröhnte der 2005er-Clubhit „Acid In My Fridge“ noch dem eher minimalistischen Stil des Cocoon-Labels, bei dem sie damals unter Vertrag stand, schwelgte die Chilenin 2008 mit genanntem „May Be Later“ eher in dunklem und abstraktem Dancefloor. Geradezu fröhlich und wärmend organisch geht es nun auf dem neuesten Album Anemik zu, das die arbeitswütige Wahl-Berlinerin im Oktober veröffentlichte. Auffällig ist besonders das starke Hervorheben lateinamerikanischer und okzidenter Percussioninstrumente, offen zur Schau getragen zum Beispiel in dem ersten Highlight der

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Sammlung aus 13 Tracks, dem fast an World-Musik erinnerndem „Romaniks“. Aber auch, wenn ein Stück wie „Westoid“ den Weg zurück zum Dancefloor ebnen möchte, bleibt das Arrangement verspielt und vor kosmopolitischem Leben nur so bebend. Stets gelungen und fast magisch in das Album hinein ziehend wirken auch die nie zu üppig wirkenden Experimente mit der eigenen Stimme, die gern Schicht für Schicht übereinander gelegt wird, um einen wohlig fühlbaren Kontrast besonders zu technoideren Arrangements zu gewährleisten. Apropos Kontrast: Wer gern in analogen Klangmeeren schwelgt, der findet in „Epilepsia“ seine Heimat. Kein Zweifel: Das Technoklima 2009 ist wärmer als je zuvor. Das beweisen Releases von Kiki, Luciano und vor allem Dinky. www.dinkyland.net www.myspace.com/dinkydj


BEATPERSONALITY Porträt: D. Diggler

D. Diggler:

»Wir brauchen eine Techno-Polizei!« Andreas Mügge aka D. Diggler kam im zarten Alter von 15 Jahren das erste Mal mit elektronischer Tanzmusik in Berührung. Von da an entwickelte sich eine bis heute anhaltende Faszination, die zunächst in eigenen Veranstaltungen rund um seine Heimatstadt Hanau mündete. Mitte der Neunziger folgten Auftritte als DJ gemeinsam mit Szenegrößen wie Heiko Laux und Laurent Garnier. Seit 1999 sind eigene Veröffentlichungen fester Bestandteil seiner Biographie, die auf internationaler Ebene Gehör finden und für Ekstase auf den Tanzböden sorgen. von Tobias Fischer Beat / Du veröffentlichst seit knapp zehn Jahren elektronische Clubmusik. Kannst du dich noch erinnern, wie du Zugang zur Szene bekamst? D.Diggler / Ich bin ja schon seit Anfang der Neunziger großer Plattenkäufer und war daher Dauergast im Frankfurter Freebase. Dort lernte ich irgendwann Olaf Zern kennen, den Gründer des Plattenladens, der dann auch in Hanau einen Shop eröffnete. Er sprach mich irgendwann an, ob ich ihm nicht einmal Tracks für sein neues Label „raum…musik“ geben könnte. Er wollte neue Artists im Umkreis finden. Ich hatte damals schon seit 1993 viel Zeit im Studio verbracht und etliche Stücke fertig. Da war noch viel Acid und Trip-Hop dabei, aber auch minimalistische Dub-Nummern. 1998/99 haben wir die erste Diggler-Maxi „Boogiemonster“ released – das war der Startschuss. Innerhalb kurzer Zeit kam dann die „Cherrypoppers“, die damals große Erfolge feierte, sowie das erste Album „Feel My Heat“, gefolgt von vielen Maxis auf „raum…musik“, Episode oder Force Inc. Beat / Dein aktuelles Album „Decade One“ trägt erneut deine unverkennbare Handschrift. Woher stammen deine Inspirationen? D. Diggler / Wichtig ist, sich von allen, zum Teil auch selbst auferlegten Zwängen zu befreien, die Zeit im Studio vergehen und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Heraus kommt zumeist dieser typische DigglerSound, auf den ich eben selbst ganz besonders stehe. Für mich sollte diese Musik einige wichtige Kriterien erfüllen, nämlich druckvoll, organisch, teils melodiös sein sowie hier und da Songcharakter besitzen. Außerdem spielt der Kopf für mich eine sehr wichtige Rolle: In Verbindung mit meiner Musik hörte ich einmal den Begriff „Mindmusic“. Das passt zu einhundert Prozent: Musik für die Seele, die auch auf der Tanzfläche funktioniert – stumpfe Loops sind nicht mein Ding. Gerade heutzutage, wo doch so vieles einfach gleich und abge24

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kupfert klingt, sollte man einen wiedererkennbaren Stil haben. Diggler muss nach Diggler klingen und nicht nach House, weil der vielleicht gerade angesagt ist. Vielleicht liegt meine Inspiration deshalb darin, das zu machen, was ich wirklich will, wie ich mir die Musik vorstelle, entgegen aller Normen, Trends und Vorgaben. Klar geht man mit der Zeit und orientiert sich auch am aktuellen Sound. Dennoch ist für mich wichtig, meinen eigenen Sound irgendwie wiedererkennbar zu halten, das finde ich heute kaum noch. Beat / Du präsentierst deine Studioproduktionen auch live. Wie bereitest du dein Livesetup vor? Spielt dieser Aspekt auch schon bei der Produktion eine Rolle? D. Diggler / Ich habe in diesem Jahr angefangen, die neuen Tracks live zu performen. Dabei verwende ich zumeist improvisierte Versionen bestehender Tracks, Loops und Effekte. Da ich meine Liveauftritte und auch meine DJSets zurzeit mit Ableton Live bestreite, lässt sich beides sehr gut miteinander verbinden. In meinen DJ-Sets befinden sich so ziemlich alle meine neuen und zum Teil unveröffentlichten Tracks. Diese kann ich nach Belieben improvisiert steuern, abrufen oder verändern. Beat / Wie setzt du Ableton Live beim Auflegen ein? D. Diggler / Ich habe immer zwischen vier- und siebenhundert Tracks im Set; teils neue, teils ältere Songs und natürlich meine eigenen. Auf fünf Spuren verteilt finden sich Pakete an Tracks, die farblich sortiert sind, um einen etwas besseren Überblick zu bekommen. Pro Track liegen Equalizer, Reverb, Delay, Flanger, Filter und andere Effekte auf den Spuren. Auf dem Masterausgang benutze ich zusätzliche Effekte. Ferngesteuert wird alles mit meinem Vestax VCM-600. Dieser ist so eingerichtet, dass keine Mausklicks mehr nötig sind; alles wird mit dem Controller gesteuert, auch das Starten und Stoppen der Tracks, die Geschwindigkeitsan-

passung, der Mixer und die Effektfunktionen. Für mich ist es das perfekte Werkzeug! Beat / Digitales DJing scheint sich auch bei den Profi-DJs immer weiter zu etablieren. Kannst du nachvollziehen, warum damit aber nicht alle glücklich sind? D. Diggler / Sicher! Es geht nichts über das Vinylfeeling. Ich selbst bin aber erst durch die neuen digitalen Möglichkeiten in der Lage, das zu machen, was ich beim Auflegen möchte. So kann ich direkt in die Tracks eingreifen, gleichzeitig bis zu fünf Tracks oder Loops mixen oder gerade frisch Produziertes mit einbinden. Ich verstehe jeden DJ gut, der an Vinyl festhält, keine Frage – das große Problem ist aber der Markt: Viele DJs und Labels sind schon auf die digitale Ebene umgestiegen, die Verkaufszahlen von Vinyl nehmen stetig ab. Ich glaube, es ist einfach nur noch die Frage der Zeit, wann sich selbst größere Labels die Plattenpressungen nicht mehr leisten können – die fixen Kosten sind bei einer digitalen Veröffentlichung eben deutlich geringer. Vonnöten wäre deshalb auf dem digitalen Markt jedoch so etwas wie eine „Techno-Polizei“, die den guten Stoff vom schlechten trennt. Leider ist der digitale Markt überschwemmt von Musik, die zum größten Teil an Qualität zu wünschen übrig lässt. Das ist wiederum der Nachteil des digitalen Bereichs: Jeder kann heute ein Digitallabel starten, es findet keine Selektion mehr statt …

DISKOGRAFIE (Auszug): 2000 | Feel My Heat 2000 | Bipolar EP 2001 | Atomic Dancefloor 2001 | Metro EP 2003 | Motojuice 2009 | Decade One


BEATPERSONALITY Porträt: Telekaster

Geschwister zur Musik_ Mit „The Silent Anagram“ hat Matthias Grübels Projekt Telekaster eines der Überraschungsalben des Jahres gelandet. Tief und wie ein unwirkliches, stummes Theaterstück entfaltet sich die Scheibe, die exklusiv auf Vinyl beim englischen Liebhaber-Label Panic Arrest erschienen ist. von Tobias Fischer

Dafür ist selbstverständlich in erster Linie die Musik verantwortlich: Geige, Gitarre und sanfte Ensemblearrangements vermischen sich mit in sich ruhender, leise fantasierender Elektronik, ohne dabei kammermusikalisch, neo-klassisch oder gar kitschig zu wirken. Doch spielen Fotos, Videos und Worte für den in Berlin lebenden Künstler eine ebenso wichtige Rolle. Ein Gespräch über die offensichtlichen und versteckten Zusammenhänge zwischen Bild und Klang. Beat / Inwieweit ist es für dich wichtig, dass sich Bild und Klang gegenseitig ergänzen? Telekaster / Das ist etwas, worüber ich sehr viel nachdenke, seitdem ich zum ersten Mal bemerkt habe, wie stark ein Coverentwurf oder Videoclip die zugehörige Musik verstärken kann. Ihr Zusammenwirken ist einer dieser Effekte, bei denen man nie so recht beschreiben kann, weswegen sie überhaupt genau funktionieren. Ich zumindest kann es nicht. Ich tue mich also schwer damit, eine rationale Antwort auf die Frage zu finden, ohne dabei esoterisch zu klingen – was ich unbedingt vermeiden möchte. Aber wenn es mir gelänge, würde sie auf jeden Fall ungefähr das Folgende beinhalten: In guten Momenten ist sie für eine Weile mehr als die Summe der einzelnen Teile.

» Ich habe Musik schon immer sehr visuell gedacht und aufgebaut; Klänge waren für mich stets verbunden mit Farben, Mustern oder Formen.« Beat / Sind denn Bilder oder auch bewegte Bilder ein direkter Einfluss auf deine Musik? Telekaster / Ich denke, sie sind es mehr, als ich in Worte fassen kann. Ich habe Musik schon immer sehr visuell gedacht und aufgebaut; Klänge waren für mich stets verbunden mit Farben, Mustern oder Formen. Es fühlt sich seltsam an, dies zu erklären – aber es ist oft sehr schön, es zu erleben. So gesehen übertrage ich visuelle Stimuli – wie einen Raum, ein Bild oder Schauspieler auf einer Bühne – oft direkt auf eine musikalische oder klangliche Idee. Oder zumindest in ein Gefühl, das ich mit einem mir bekannten Musikg stück sind die Bilder, die ich für die Telekaster-Webstück verknüpfen verknü ver knüpfe pfen n kann. kann. In kann In dieser diesser dies e Hinsicht Hinsic Hin siccht sin seite gemacht habe, genauso Teil me meiner kompositorischen Arbeit wie die Musik auf mei e ne ner e ko dem der Grund, weswegen ich seit jeher sehr bewusst und de Album selbst. Das ist auch d de er G run und, un nd, d, w gezielt mit meiner Musik in Verbindung bringe. ge gez geziel eziel ielt darauf d dara a uf achte, welche Bilder Bild ld der er ic ich ch mi ch m it m it Beat / In d deiner Musik gehst du oft Kollaborationen ein. Ist ein iner Mu in das bei deiner visuellen Arbeit auch so? dein ein in ner visu Telekaster / Ich habe das große Privileg, von einigen sehr talentierten Freunden umgeben zu sein, mit denen ich Fr schon Sebastian Haslauer, schon Jahre Jahre zusammenarbeite. z 12

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Porträt: Telekaster

Matthias Grübel aka Telekaster will, dass Bild und Klang mehr sind als die Summe der einzelnen Teile. Sogar die Texte und Fotos auf der Webseite sind für Telekaster Teil der fertigen Komposition.

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Foto © Mike Ruiz | Cover-Artwork © Sebastian Haslauer

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BEATPERSONALITY Porträt: Telekaster

der das Cover der Telekaster-LP entworfen hat, kenne ich beispielsweise schon aus Schulzeiten. Deswegen teilen wir auch ein gewisses Bewusstsein dafür, womit wir die Arbeit des anderen ergänzen können. Seine grafische Arbeit ist – genau wie die Filme von Stefan Bünnig, der für alle Telekaster-Videos und -Liveclips zuständig ist – ein großer Einfluss auf das, was ich tue. Ich würde sogar so weit gehen, Stefan als ein zweites Mitglied von Telekaster zu bezeichnen. Vor allem, wenn ich im Konzert vor seinen Visuals auftrete, habe ich das Gefühl, das er dem Ganzen genauso viel hinzufügt, wie ich mit meiner Musik.

Ungenaue Gefühle und Gedanken

EQUIPMENTLISTE: Instrumente: · Le Marquis NY Telekaster · Epiphone SG 400 · Yamaha Halbakustik · Hohner Melodica · Evolution MIDI-Keyboard · diverse Toypianos und Kinderinstrumente Hardware (Auswahl): · Tech21 SansAmp Tri-AC · Boss RC-20XL Loopstation · Digitech Digidelay · Fuzz Reactor · Korg KaossPad · Apple MacBook · Saffire LE Audio/Midi Interface · Technics M7 Tapedeck · Mackie Mixer · Shure SM57 Software (Auswahl): · Ableton Live Suite 8 · Audiomulch 2.0 · Ixi Audio Lauki · Ixi Audio spindrum · NI Guitar Rig 3

DISKOGRAFIE: Als Telekaster: 2009 | The Silent Anagram Als phon°noir: 2006 | Putting Holes Into October Skies 2007 | The Objects Don’t Need Us 2007 | No More Sad Dreams 2008 | Counting Raindrops: The Remixes

Beat / Auf der Telekaster-Webseite finden sich neben Bildern auch Fragen und prägnante Statements. Inwieweit beschäftigt sich „The Silent Anagram“ mit ganz konkreten Themen? Telekaster / „The Silent Anagram“ hat tatsächlich konkrete Themen, auch wenn es sich dabei um nichts handelt, was sich schnell in drei Sätzen beschreiben ließe. Es geht dabei mehr um eine ungenaue Menge von Gefühlen und Einstellungen, von Gedanken und Reflektionen, um Dinge, die mich schon seit Jahren beschäftigen. Es war ganz klar, dass ich diese nicht mit der Musik ausdrücken konnte, die ich bisher veröffentlichte. Erst mit Telekaster schienen sich die dafür notwendigen Räume zu öffnen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich vielleicht eher „Objekte“ als Songs schaffen müsse, um diese Ideen transparent zu machen. Das ist vielleicht auch der Grund, weswegen Telekaster manchmal eher eine Nähe zur Bildhauerei und Architektur zu haben scheint als zu Gitarren-basierter Musik. In Bezug auf die Wörter auf der Webseite gibt es zwei Textebenen: Die eher poetischen Fragmente, die ich um die Fotografie herum angeordnet habe, wurden von der fertigen Musik ausgelöst. Ein Freundin von mir schrieb sie für mich, ursprünglich um eine Art atmosphärischen Pressetext zu verfassen. Die eher Slogan-ähnlichen Teile des Texts habe ich selbst verfasst. Man kann sie sich eher wie Überschriften oder Geschwister zur Musik denken – beide sind Produkte derselben Ideen und manifestieren sich genauso in diesen Phrasen wie in einem Stück Musik. Wenn ich ehrlich bin, habe ich oft einfach nur mit Worten gespielt, die schon zu lange in meinem Kopf feststeckten und die plötzlich einen Sinn ergaben – so wie der Albumtitel zum Beispiel, der wie eine programmatische Überschrift mit einem eingebauten Untertitel funktioniert, wenn man einmal richtig hinter die Worte blickt. Beat / Wie entstand die Idee zu dem Unterwasser-Ballet-Video für „Fireworks“? Telekaster / Noch während ich mit den Aufnahmen beschäftigt war, haben Stefan und ich bereits einige Monate damit verbracht, über mögliche Ideen für Videos und bewegte Bilder für Telekaster nachzudenken. Ganz von Anfang an lag uns viel daran, Bilder zu verwenden, die sowohl organisch als auch künstlich wirken würden. Sie sollten leicht narrativ sein, aber auch abstrakt – je nachdem, was ein Betrachter in ihnen sehen wollte. Die Bilder des tauchenden Pärchens waren Fragmente aus Stefans vorigem Film „Rounds“. Als ich den fertig geschnittenen Film sah, faszinierte mich vor allem eine kurze Sequenz, in der ein Junge und ein Mädchen zu sehen waren, die bekleidet in einem mit Wasser gefüllten Turm schwammen und tauchten. Später stellten wir fest, dass von eben diesem Shooting noch zusätzliche Aufnahmen existierten. Wir fingen an, einige Bilder mit dem Song zu unterlegen. Schon nach fünf Minuten wussten wir, dass dies genau die Richtung war, die wir gesucht hatten. Als wir die Bewegungen der Schauspieler an den sehr losen inneren Rhythmus der Musik anglichen, fühlte sie sich wie ein zeitgenössisches Tanzstück an. Mir gefällt der Aspekt, dass man es nicht wirklich als einfaches Musikvideo abstempeln kann. Es könnte genauso gut ein Video 14

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mit einem Telekaster-Soundtrack sein. Genau diese Doppeldeutigkeit hat uns in erster Linie dazu gebracht, miteinander zu arbeiten.

Großes Artwork Beat / Ich nehme an, dass dein Interesse an visueller Präsentation auch der Grund dafür ist, dass du dich Vinyl so sehr verbunden fühlst? Telekaster / Auf jeden Fall! Natürlich hat mir schon immer auch der Klang und sogar der Geruch von Vinyl gefallen. Und seine besondere haptische Qualität ist etwas, was mich schon als Kind fasziniert hat. Aber mir war darüber hinaus immer bewusst, dass eine Vinylveröffentlichung auch immer bedeuten würde, dass das Artwork um ein Mehrfaches größer gedruckt werden kann als bei einer CD – das war einfach eine Vorstellung, der ich mich nicht entziehen konnte. Im Endeffekt hat Sebastian ein Cover entworfen, das nur für Vinyl funktionieren kann. Er hat den ihm zur Verfügung stehenden Raum radikal genutzt, indem er so viel wie möglich weiß gelassen hat. Diese Komposition weist eine gewisse Kraft und eine bestimmte Spannung auf, die sich nur langsam entfaltet, wenn man das Originalcover betrachtet. Wenn man das tut, ist die Wirkung unglaublich. Ich wollte, dass das Cover so direkt wie möglich ausdrückt, worum es bei dem Album geht. Aber ich wollte gleichzeitig, dass es ein sich allein behauptendes grafisches Werk ist, das der Musik in keinster Weise untergeordnet ist. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen. Beat / Hast du auf viel Material verzichten müssen, um das zeitliche Limit von Vinyl einzuhalten? Telekaster / Ich hätte genug Material für ein 60-Minuten-Album gehabt. Aber Panic Arrest und ich haben uns dafür entschieden, die Grenze von 40 Minuten nicht zu überschreiten, denn das ist das Maximum, was man auf eine 12-Inch ohne Qualitätsverlust packen kann. Mir gefiel die Idee sehr gut, ein paar Stücke auszulassen und nur das wirklich beste Material zu verwenden. Andererseits stellte sich die Aufgabe, das Album in zwei Teile aus jeweils zwanzig Minuten zu unterteilen, als schwierig dar. Schließlich sollten einige Stücke ineinander übergeblendet werden, andere konnten wiederum nur allein für sich stehen. Manche konnten nur am Anfang oder am Ende einer Seite verwendet werden. Es gab so viele Dinge, auf die ich achten musste. Schlussendlich habe ich es geschafft, alles an seinen richtigen Platz zu bekommen und habe auch das meiste Material, das ich verwenden wollte, auf der LP untergebracht. Was übrig geblieben ist, wird für das zweite Album aufbereitet. Oder ich verwende es für Theaterstücke oder Hörspiele.

BEREITS VOR DER GRÜNDUNG VON TELEKASTER … … veröffentlichte Matthias Grübel unter dem Namen phon°noir herrliche Herbstmusik aus akustischen Instrumenten, zarter Elektronik und elegischem Gesang. Trotzdem hatten sich im Laufe der Jahre einige Ideen angestaut, die sich nicht so recht mit dem Projekt vereinbaren ließen. Erst mit Telekaster schuf sich der in Berlin lebende Grübel den Freiraum, den er für seine neue Vorstellung von sowohl organischer als auch kunstvoll-künstlicher Musik brauchte. Das gerade erschienene Debütwerk „The Silent Anagram“ legt eindrucksvoll Zeugnis davon ab, wie wichtig dieser Schritt ist. www.telekaster.net | www.myspace.com/telekastermusiken www.panicarrest.com



CITYBEAT

City-Guide: Electronic Music in Münster

City-Guide

Electronic Music in Münster

von Tobias Fischer

Abseits der Hochburgen Berlin und München haben sich kleine, aber sehr feine regionale Zentren für elektronische Musik herausgebildet. Das westfälische Münster ist ein gutes Beispiel: Die Metropole lockt mit Musikern wie Jean-Michel und einigen überregional angesehenen Locations. Ein Streifzug durch die Stadt, in der die (Fahr-)Räder immer drehen.

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Wenn es in Münster nicht gerade regnet, läuten bekanntlich die Glocken. Doch darf man sich von der biederen, gutbürgerlichen Fassade der Stadt nicht abschrecken lassen: Die einzelnen Teile sind hier immer bedeutend spannender als der Gesamteindruck. Vielleicht gerade weil die meisten Discos Mainstream-Rock spielen und der Chill-Out-Boom der Neunziger nie so richtig zu Ende gegangen ist, hat sich eine eng verbundene Elektronikszene herausgebildet, die für das direkte Umland wie ein Magnet wirkt. Eine besondere Anziehungskraft haben dabei Reggae-beeinflusste Spielarten wie Dubstep und Goa entwickelt, auch wenn einige führende Clubs in den vergangenen Jahren aufgrund der üblichen Probleme mit den Pächtern schließen mussten. Doch zeigt unser Streifzug durch die Stadt, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt. Auf geht’s!

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Hafen

Einst ein vernachlässigtes Industriegelände etwas abseits des Zentrums, hat sich der Münsteraner Hafen innerhalb weniger Jahre zu einem der elegantesten und modernsten Ausgehviertel der Stadt entwickelt. Nach einem leckeren Mahl und ein paar gut geschüttelten Drinks befinden sich die angesagtesten Locations in direkter Laufnähe: Der Hot Jazz Club, stimmungsvoll in einem schummrigen Kellergewölbe untergebracht, spielt neben traditioneller Live-Impro auch elektronische Jazz-Varianten, und das Heaven ist bereits seit langem eine sichere Bank, wenn es um Dining & Dancing sowie House und geschmackvolle Grooves geht. Ganz am anderen Ende der Promenade bietet der saisonale Coconut Beach Club Strandambiente zwischen Schornsteinen und alten Fabrikhallen. Man kann es sich aber auch einfach auf den zahlreichen Steinbänken direkt am Wasser gemütlich machen, wo man sich gerade im Sommer gern zu einigen kalten Bieren trifft.

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Fusion Club

Das Fusion mitten in Münsters alternativem Ausgehzentrum Hawerkamp ist weder der erste, der größte noch der berühmteste TechnoClub Deutschlands. Doch hat sich sein Konzept über eine zwölfjährige Geschichte inzwischen als langlebiger erwiesen als das bereits untergegangener Pioniere wie dem Frankfurter Omen. Mit diesem verbindet das Fusion sowohl eine Liebe zum Wesentlichen – die Innenausstattung ist betont futuristisch-minimalistisch gehalten – als auch ein kompromissloser Qualitätskurs. Stilistische Vielseitigkeit ist dabei zweifelsohne ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts: Auf der 12-JahresParty im September legte Monika Kruse auf, die Turntable-Rockers sind regelmäßige Gäste und Moonbootica haben im Fusion einen HalloweenSpecial-Stammplatz. www.fusion-club.de

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Andrä

Das große Plattenladensterben hat auch vor Münster keinen Halt gemacht. Gerade noch verabschiedete sich das ELPI nach einem dreißig Jahre währenden Drahtseilakt am Rande der Profitabilität mit einem langen Konzertmarathon endgültig; die feine Vinylauswahl und der hauseigene Hund werden schmerzlich vermisst werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Freunde anspruchsvoller Elektronik verzweifeln müssen: Im frisch umgezogenen Andrä finden sich günstige neue und sehr gut erhaltene gebrauchte CDs aus allen Genres. Auch die Ecke für Elektronik und Techno ist sehr gut sortiert und bietet von Autechre über Trance-Sampler und Underworld bis hin zum fast kompletten Katalog von Sven Väth so manches, was die Herzen von Musikliebhabern höher schlagen lassen dürfte. Da kann auch der neu ins Zentrum gezogene Saturn nicht mithalten. www.cd-andrae.de


CITYBEAT

City-Guide: Electronic Music in Münster

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Geräuschwelten

Von außen fällt das Cuba-Kultur/Black Box kaum auf. Doch trifft sich hier schon seit Jahren die Experimentalszene zu den „Geräuschwelten“-Konzerten, Gesprächen und der gut sortierten Plattenkiste von Till Kniola. Als Gründer von „Auf Abwegen“, einer Zeitschrift, Plattenfirma und Konzertveranstaltungsagentur, hat Kniola in Münster etwas aufgebaut, von dem selbst Städte wie Berlin und Hamburg nur träumen können. So ist es nicht selten, dass sich regelmäßig einige der großen Elektroniknamen in die westfälische Provinzmetropole verirren, darunter beispielsweise die Ambient-Zauberer Biosphere und Tim Hecker sowie die japanischen AvantPop-Darlings Tenniscoats. Je nach Menü platzt der kleine Saal schon einmal aus allen Nähten oder wird zu einer eher kuschlig-familiären Community. www.geraeuschwelten.de

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Medium Buchmarkt

Münster hat keinen Eifelturm, keinen Big Ben und keine Freiheitsstatue. Aber es hat die Musikbuchabteilung bei Medium. Auf nur wenigen Quadratmetern finden sich hier – europaweit wohl einmalig – unzählige Nachschlagewerke, Biografien und Zeitschriften rund um das Thema Bands, Solokünstler und Klang; darunter auch sonst schwierig zu findende Printmagazine und aufwändige Bildbände zu Discount-Preisen. Das Sortiment umfasst 5000 deutsch- und englischsprachige Titel, die auch online in einem der ersten LiteraturWebshops der Republik angeboten werden. Das Stöbern zwischen Buch und ausgewähltem Vinyl lässt Besucher schnell die Zeit vergessen. Unbedingt etwas mehr Geld einstecken: Nur wenige Treppenstufen tiefer lockt auch noch die kleine eingebaute Zweigstelle von Zweitausendeins mit unschlagbaren CD- und DVD-Angeboten.

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Favela

www.clubfavela.de

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Charlotte

Direkt an den großen und überregional bekannten Fusion Club angrenzend hat sich das Favela als eine der kleinen, aber feinen PartyLocations der Stadt fest etabliert. Der Schwerpunkt liegt auf gelegentlich südamerikanisch angehauchtem Drum ‚n‘ Bass und Elektro, doch auch Minimal Techno und House stehen regelmäßig auf dem Programm. Das Publikum ist hier so bunt wie fast nirgendwo sonst in Münster – und vor allem äußerst ausdauernd: Die meisten Favela-Parties enden erst früh am Morgen. Dank seiner bequemen Sofas und Sitzgelegenheiten eignet sich der Club allerdings nicht nur zum Abfeiern, sondern auch zum Aufwärmen oder gemütlichen Abhängen, denn er strahlt eine rundum familiäre Atmosphäre aus.

Jeder Clubabend neigt sich irgendwann einmal seinem Ende zu. Und wohin dann noch gehen, wenn der Magen knurrt und sogar die Pommesbude am Hawerkamp schon geschlossen hat? In Münster hat die Antwort einen einprägsamen und sympathischen Namen: „Charlotte“ steht für Döner, Falafel und fettige Fritten – und das zuverlässig bis fünf Uhr morgens. Fünf verschiedene Ableger hat das Charlotte-Imbisskonzept bereits abgeworfen, zwei davon in direkter Laufnähe zum Bahnhof und den wichtigen Nachtbussen. Nicht selten trifft man dort dann auch alte Freunde oder die neuen Bekanntschaften vom Abend – und trinkt noch ein letztes Bierchen zusammen. Dass man dies am unvermeidlich kommenden Tag dann oft genug bereut, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt …

www.mediumbooks.de [1] siehe Beat 10|2009, nachzubestellen im www.falkemedia-shop.de

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BEATSPEZIAL Porträt: Andrew Souter

Sound- und Loopdesigner Andrew Souter

Russisch mit Seele Die Sample- und Loopsammlungen, aber auch die Audiotechnologien aus dem Hause Galbanum sammeln weltweit Trophäen für ihre klangliche Brillanz und inspirierende Kreativität. Kein Wunder: Hinter Galbanum steht der umtriebige Sounddesigner Andrew Souter, der als Komponist, Mastering Engineer und Klangberater für einige namhafte DJs und Produzenten auf eine jahrelange praktische Erfahrung zurückblicken kann – und zudem bei Firmen wie Apple, MOTU, Steinberg und U&I Software seine Sporen verdient hat. von Tobias Fischer Wir sprachen mit Andrew darüber, wie man mit Loops und Samples den kreativen Prozess anstoßen kann. Beat / Man muss es einfach einmal aussprechen: Die Produkte von Galbanum sehen genauso gut aus, wie sie klingen … Andrew / Ganz allgemein betrachte ich die visuelle und klangliche Ebene als Manifestationen derselben Organisationsprinzipien. Ich bin da ein kleiner Philosoph: Ähnlich wie Pythagoras sind mir Idealproportionen sehr wichtig. Farbe, Harmonie, Rhythmus, Timbre und sogar Melodie bedeuten doch grob dasselbe in einer eindimensionalen Kunst wie der Musik wie in einer zweidimensionalen mit Bildern und grafischen Entwürfen. Sie lassen sich sogar recht 30

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gut auf dreidimensionale Werke wie Skulpturen und bewegende Bilder und Animationen übertragen. Ich profitiere dabei von zwei Faktoren: Ich war über ein Jahrzehnt lang an der Entwicklung des Synthesizers MetaSynth beteiligt und habe mich dabei mit Leuten umgeben, die visuell viel talentierter sind als ich. Ich habe ihnen viele Geheimnisse und Techniken entlockt, entlehnt und gestohlen. Trotzdem: Abgesehen vom Design und der Umsetzung auf Mathematik basierender Bilder für den MetaSynth und der grafischen Benutzeroberfläche für unser 2CAudio-Aether-Plug-in bin ich eher auf der Ebene der Qualitätssicherungs involviert. Visuelle Künste und Design sind zu diesem Zeitpunkt eher Hobbies für mich.


BEATSPEZIAL

Porträt: Andrew Souter

Beat / Deine Jobliste war immer schon ziemlich lang. Wieso hast du dich entschieden, sie auch noch um die Aufgaben eines Sounddesigners zu ergänzen? Andrew / Für mich war das eine ganz natürliche Erweiterung meiner Pflichten und Freuden. Ich beschäftigte mich mit elektronischer Musik und dem Schreiben von Soundtracks, und diese beiden Bereiche sind in großem Maße abhängig von gutem Sounddesign. Ich bin daneben auch ganz generell eine sehr obsessive Person und möchte unbedingt alles selbst machen, auch wenn das eigentlich gar nicht geht. Darüber hinaus habe ich eine sehr entdeckungsfreudige und neugierige Ader, die immer Dinge herausfinden will und bis zum Erbrechen nach dem Warum fragt. Ich bin außerdem kein DJ und möchte auch keiner werden. Somit sind meine Einnahmen als Künstler einigermaßen eingeschränkt. Das Teilen meiner Arbeit durch kommerzielle Sounddesignprojekte schien mir also eine logische Entscheidung.

Starthilfe für den Kreativprozess Beat / Viele Musiker haben deinen Produkten bescheinigt, dass sie eine ideale Starthilfe für den kreativen Prozess sind … Andrew / Das ist eines der schönsten Komplimente, die man mir machen kann. Der Slogan von Galbanum lautet„Sonic Science Aural Allusion“ („Klangwissenschaft, auditive Anspielungen“). Die „Klangwissenschaft“ bezieht sich dabei auf unsere technologische Hochwertigkeit, die „auditiven Anspielungen“ dienen als Erinnerung daran, das menschliche Element nicht aus dem Fokus zu verlieren. Musik ist dazu da, Gefühle auszudrücken und auf eine bestimmte Art und Weise eine Geschichte zu erzählen. Gutes Sounddesign wird mit einer solchen Geschichte mitschwingen und sie für Außenstehende verständlich machen, ähnlich wie ein Geruch tiefe Erinnerungen in einer Person auslösen kann. Das ist fast wie in einer gelenkten Meditation, bei der einem Musiker eine fruchtbare Umgebung zum Entdecken zur Verfügung gestellt wird. Er kann mit ihr spielen und in ihr neue und interessante Dinge entdecken.

dir erwartet und verlangt und dabei auf deine eigene Vision und Individualität verzichten. Das Ideal ist aber vielmehr ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Extremen. Es besteht darin, die Bedingungen zu erkennen, unter denen die Industrie arbeitet, sich dann darin und darum herum zu betätigen und etwas zu schaffen, was deiner Vision gerecht wird und dennoch eine größtmögliche Gruppe Menschen anspricht. Anders gesagt: Wenn du nach Russland gehst, sprich Russisch, nicht Chinesisch! Aber sprich Russisch kunstvoll, elegant, mit Seele und Ausdruck. Und erweitere die Grenzen der Sprache mit deiner eigenen einzigartigen Botschaft. Beat / Du bist selbst Musiker. Wo ziehst du beim Sounddesign und der Erschaffung von Loopsammlungen die Grenze, um Benutzern noch Platz für eigene Kreativität zu lassen? Andrew / Zunächst setze ich mir die Aufgabe einen Rahmen zu erstellen. Und dann zwinge ich mich dazu, innerhalb dieses Rahmens Linien zu malen. Bei der Abstraction-Reihe habe ich einfach beschlossen, zweitaktige Loops zu erstellen. Das war die Regel, und ich habe sie auch nicht gebrochen. Manchmal musst du dich beschränken, um dich von einer Blockade befreien oder von der Tendenz Dinge zu überanalysieren, was in einer Welt unendlicher Möglichkeiten nur allzu leicht passieren kann. Natürlich hat es viele Fälle gegeben, in denen ich mein eigenes Loopmaterial auch als Künstler verwendet habe. Zugegebenermaßen entgleist der Loop-Schöpfungsprozess dann schon einmal zwei Tage lang, weil mein eigenes Produkt mich zum Songschreiben animiert hat. Wenn es um kommerzielle Loops geht, halte ich mich aber an meine Vorgaben – das ist einfach effizienter.

Found Sounds

Beat / Womit beginnst du, wenn du an einem Lick, Loop oder Klang arbeitest? Andrew / Es gibt keine Formel. Ich benutze jede Technik, Methode oder Reihenfolge, die funktioniert. Und dann erledige ich das Ganze nur zum Spaß rückwärts, seitwärts und mit verbundenen Augen. Der Prozess gleicht einem riesigen rot-grünen Hyperwürfel voller griechischer Buchstaben, mathematischer Symbole, Lorenzattraktoren und Sinuswellen.

Beat / Was beinhaltet das Konzept der „Found Sounds“, also der „gefunden Klänge“, für dich? Andrew / Alle coolen Kids haben das Konzept imitiert, also bin ich der Sache nachgegangen. Ich hätte es auch „Abstraction Volume 4 Musique Concrete“ nennen können, aber das ist wohl nicht sehr zeitgemäß und etwas zu Französisch, nicht wahr? Spaß beiseite: „Found Sounds“ bedeutet für mich ganz einfach, grundsätzlich alles, was Klänge erzeugt, zum Musikmachen zu verwenden. Darüber hinaus steht der Terminus auch dafür, sich bewusst und speziell darauf zu konzentrieren, die Extreme auszuloten, eine irgendwie sinnvoll geartete musikalische Organisation aus eigentlich halb chaotischen Teilen zu erstellen – aus Bestandteilen also, die im traditionellen Sinne atonal oder einfach nur undefinierter Krach sind.

Beat / Wie wichtig ist es, durch eigene Arbeit und Kontakte in einen bestimmten Musikstil eingebunden zu sein? Andrew / Es scheint mir zumindest angebracht, sich über seine Kollegen und darüber, was sie tun, zu informieren. Ich habe vor einigen Jahren Künstler auf Perfecto Records veröffentlicht und kürzlich das Sounddesign zu Sashas „Invol2ver“-Album beigetragen. Also ist es auf jeden Fall von Bedeutung, was in der Branche gerade passiert. Glücklicherweise gefällt mir fast alles, was Sasha als DJ und Produzent abliefert, ich bewundere sein Talent. Als ich noch jung war, war er eine große Inspiration und ein bedeutender Einfluss für mich; es war deshalb eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten. Die Musikindustrie ist – wie die meisten kreativen Industriezweige – eine ständige Balance zwischen Masturbation und Prostitution. Du kannst dich einerseits in deine eigene Ecke verkriechen, dich als perfekter Hedonist verhalten und genau das tun, was dir selbst die meiste Freude bereitet. Andererseits kannst du auch genau das tun, was der Markt von

Beat / Unabhängigkeit scheint für dich und Galbanum essenziell zu sein … Andrew / Ich arbeite gern mit anderen Leuten zusammen, vor allem wenn sich dabei Synergien ergeben. Das Gleiche gilt für kommerzielle Erwägungen und die Erwartungen von Kunden. Ich versuche durchaus, zunächst auf deren Wünsche einzugehen. Ich habe aber auch keine Angst, zu scheitern, indem ich zu weit gehe. Das Leben ist eine Reise und alles ist eine Lektion. Im Endeffekt sind die Leute am meisten davon beeindruckt, wenn man ihnen etwas bietet, was sie zwar ansatzweise kennen, das dann aber diesen Punkt überschreitet und sie sich wie vier Züge im Voraus im Schachspiel nicht selbst vorstellen können. Ich messe meinen Selbstwert nicht an meinem finanziellen Gewinn, aber ich schäme mich auch nicht dafür, im Geschäftlichen Erfolg zu haben. Auch hier besteht das Ideal darin, deiner Leidenschaft gerecht zu werden und gleichzeitig der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Wenn du das schaffst, hast du das große Spiel gemeistert. beat 12 | 2009

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LOOPDISKOGRAFIE: 2006 | Abstraction 01 2007 | Abstraction 02 2008 | Abstraction 03 2009 | Abstraction 04

WÄHREND SEINE STUDIENKOLLEGEN FEIERTEN … … übte Andrew Souter lieber in einer leerstehenden Kirche auf dem Unicampus Klavier. Schon immer wollte Souter viel erreichen, dabei eigene Wege gehen und seine klanglichen Visionen so direkt wie möglich umsetzen. Während er sein technisches Profil bei Firmen wie U&I Software schärfte, veröffentlichte er nebenbei seine Musik auf Perfekto, dem Label des angesehen Produzenten Paul Oakenfold. Doch erst mit der Gründung seiner Firma Galbanum hat er sein größtes persönliches Ziel erreicht: Kreative Produkte zu schaffen, die für die meisten großen Firmen zu progressiv sind. www.galbanum.com


WORKBEAT

Workshop: Digital-DJ fĂźr Profis

Digital-DJ fĂźr Profis

Otus-Programmierung Ă la Boogie Pimps!

Projekt-Infos Material: Traktor Pro 1.2, EKS Otus Zeitaufwand: knapp 45 Minuten Inhalt: Otus-Installation, Aktivierung der Otus-Konfiguration, ControllerEinrichtung in Traktor, Belegung der Bedienelemente Schwierigkeit: Einsteiger und Fortgeschrittene

Der finnische Hersteller EKS bietet seit Anfang dieses Jahres den spektakulär aussehenden DJ-MIDI-Controller Otus an. Dass sich dieser zudem auch noch sehr komplex programmieren lässt, zeigen wir Ihnen in diesem Workshop. von Boris Pipiorke-Arndt Viele MIDI-Steuergeräte sind mit festen Controllerbelegungen versehen und bieten auch darĂźber hinaus kaum AnpassungsmĂśglichkeiten. Da die meisten DJ-Programme mit einer MIDI-Lernfunktion ausgestattet sind, ist diese Tastsache auch nicht unbedingt problematisch. MĂśchte man allerdings eine sehr individuelle Arbeitsweise mit einem solchen Gerät abbilden, tun sich schnell Grenzen auf. Der von EKS angebotene Otus bietet sehr komplexe EingriffsmĂśglichkeiten, die die Belegungen der Bedienelemente und optischen Anzeigen mit einschlieĂ&#x;en. In diesem Workshop haben wir

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Otus-Treiber

Installieren Sie das aktuell auf der Webseite von EKS erhältliche Treiberpaket fßr den EKS Otus. Es enthält einen Audio- und einen MIDI-Treiber sowie ein MIDI-Konfigurationsprogramm. Letzteres sollte vor dem Start von Traktor oder automatisch nach dem Laden des Betriebssystems gestartet werden.

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uns mit der House-Formation Boogie Pimps zusammengefunden und präsentieren Ihnen deren aufwändig programmierte Otus-Anpassung in Verbindung mit der DJSoftware Traktor Pro. Im Folgenden haben wir uns dabei auf die Umsetzung einer Zweidecksteuerung mit einem Controller beschränkt und bieten Ihnen dazu alle benÜtigten Dateien auf unserer beiliegenden Leser-DVD. Informationen ßber eine Vierdeck-Variante finden Sie auf der Webseite der Boogie-Pimps. www.boogie-pimps.com

Dateipfad

Damit Sie die Otus-Programmierungen mit dem MIDI-Konfigurationsprogramm aktivieren kĂśnnen, kopieren Sie bitte die *.xop-Datei auf einem Windows-Rechner in das Verzeichnis C:\Programme\ Gemeinsame Dateien\EKS\Presets, auf einem Mac wandert diese in Macintosh HD/Library/Application Support/EKS/Controllers/Presets/. Wählen Sie fĂźr beide Kanäle das eben installierte Preset und bestätigen Sie die Ăœbernahme der Ă„nderungen.

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Audiotreiber

Der Otus ist mit einem Audiointerface ausgestattet. Um dieses in Betrieb zu nehmen, starten Sie bitte Traktor und Üffnen Sie das Preferences-Menß der DJ-Applikation. Konsultieren Sie den Menßpunkt Audio Setup und wählen Sie unter Audio Device den Eintrag fßr den Otus aus. Weitere Feineinstellungen bezßglich der Audioqualität und der Latenzzeit treffen Sie ebenfalls in diesem Fenster.

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AudiokonďŹ guration

Da der Otus-Controller keine eigenen Fader besitzt, empfiehlt sich die zusätzliche Verwendung eines DJ-Mischpults zu Bewältigung der Mixaufgaben. Selektieren Sie daher in den Preferences unter dem Punkt Output Routing den Mixmodus External. Weisen Sie danach den Decks A und B die von Ihrem Otus verwendeten Kanäle zu.

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TSI-File importieren

Nachdem Sie die Audioschnittstelle des Otus aktiviert haben, folgt die Zuweisung seiner MIDIController-Funktionen. Lassen Sie dazu das PreferencesFenster geĂśffnet und drĂźcken Sie den Import-Knopf. Lokalisieren Sie die entpackte MIDI-Konfigurationsdatei und laden Sie diese durch Betätigung des Ă–ffnen-Knopfs. Im anschlieĂ&#x;enden Dialog kĂśnnen Sie bestimmen, welche Komponenten Sie verwenden mĂśchten.

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Grundfunktionen

Nach dem Laden der Konfigurationsdatei kĂśnnen Sie mit dem linken unteren Bedienelement c durch die Ordnerstruktur der Playliste scrollen. Wenn Sie auf den Drehregler drĂźcken, Ăśffnen und schlieĂ&#x;en sich die Unterverzeichnisse. Der auf der rechten Seite befindliche Drehregler d dient der Navigation und dem Laden von Songs. Durch zweimaliges DrĂźcken der Taste #3 wechselt das zu steuernde Deck.


Š 2009 Shure Incorporated

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Pitchen und Scratchen

Die spektakulärste Programmierung des Otus ist die der im Songtempo um das Jog-Rad rotierenden LED-Anzeige c. Beide Decks werden jeweils parallel durch eine orange und eine grßn leuchtende Beleuchtung dargestellt. Wenn beide Decks synchronisiert sind, verschmelzen beide zu einer gelben LEDKette. Mit dem Jog-Rad d kÜnnen temporäre Pitchbends ausgefßhrt werden, bei gleichzeitigem Drßcken der Taste e ScratchmanÜver erfolgen.

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Cue-Punkte steuern

Mit Cue-Punkten lassen sich sehr individuelle und kreative Mixergebnisse realisieren. Auf der rechten Hälfte des Controllers wurden daher drei KnÜpfe mit dieser Aufgabe betraut. Taste c dient dabei dem Setzen und LÜschen von Cue-Punkten, Taste d zum Anspringen des nächstgelegenen Punkts und Taste e fßhrt zum vorausgegangenen Cue-Punkt.

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Synchronisieren

Zwei Decks werden durch Knopfdruck auf Taste c synchronisiert. Mit den Drehreglern d erfolgt die Steuerung eines Dualfilters fĂźr jedes Deck. Das Besondere daran ist, dass beide Decks dabei immer parallel modifizierbar sind. Durch das gleichzeitige DrĂźcken der Shift-Taste f dienen die Drehregler e der Ă„nderung der TonhĂśhe des Songs unabhängig von dessen Wiedergabegeschwindigkeit.

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Die mit c gekennzeichneten Bedienelemente steuern den ersten Effektprozessor in Traktor. Sie kĂśnnen diesen Effektweg damit ein- und ausschalten und die Parameterwerte mit den Drehreglern in Echtzeit anpassen. Die mit d beschrifteten Regler und KnĂśpfe kontrollieren die Funktionen des zweiten Effektprozessors. Traktor Pro erlaubt eine freie Zuweisung der Effekte zu den Decks.

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Effektsteuerung II

Eine weitere Neuerung der aktuellen Traktor-Version sind die beiden zusätzlichen Effektbusse. Um auch diese umfassend zu steuern, wurde das Touchpad d des Otus als zusätzliche ShiftTaste definiert und die Kontrolle der beiden Effekte c zusammengefasst. Mit den Maustasten e lassen sich beide Effekte individuell ein- und ausschalten.

Shure Professional Headphones. Vier Modelle fĂźr unterschiedliche Anwendungen. Mehr Infos unter www.shure.de

Effektsteuerung I

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SRH840

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Loops einfangen

Zu den am häufigsten genutzen kreativen Funktionen von Traktor zählt das Einfangen von Loops. FĂźr dessen Aktivierung wurde eine gut erreichbare Taste c im unteren Teil des Controllers gewählt. Mit den beiden Tasten d kann ein Loop verlängert und verkĂźrzt werden, wodurch sich beispielsweise Breaks live erzeugen lassen. Die beiden direkt darunter angeordneten Tasten e sind mit festen LoopgrĂśĂ&#x;en versehenen.

PROFESSIONAL SOUND FROM EAR TO EAR. Seit Ăźber 80 Jahren stehen Shure Mikrofone weltweit fĂźr professionelle, unverfälschte Klangqualität und Robustheit − auf der BĂźhne ebenso wie im Studio. Dieselben MaĂ&#x;stäbe wurden bei der Entwicklung der Shure Professional Headphones angelegt. Sie folgen der einfachen Regel, dass professioneller Sound nur so gut sein kann, wie die Quelle, die ihn wiedergibt. Optimiert fĂźr den täglichen Einsatz sind diese KopfhĂśrer eine hervorragende Wahl fĂźr professionelle Musiker und audiophile Musikliebhaber − beim Recording, Monitoring, DJ-Mixing oder dem anspruchsvollen Musikgenuss.


HARDBEAT

Newsflash: Korg Wavedrum WD-X

Newsflash: Korg Wavedrum von Thomas L. Raukamp

Jeder wollte sie, kaum jemand konnte sie bezahlen: Mit der Wavedrum beschritt Korg Mitte der Neunzigerjahre zwar gewohnt innovativ technologisches Neuland, jedoch konnte sich das Pionierstück aufgrund seines hohen Preises nicht durchsetzen. Das soll mit der Neuauflage anders werden.

Eckdaten

s gibt Instrumente, die ihrer Zeit so weit voraus waren, dass man ihre Qualitäten bei der Veröffentlichung nicht gleich begriff: Rolands TB-303 war so ein Gerät, die TR-909 ein anderes. Korg betrat zum Beispiel mit dem digital-analogen DW-8000 Neuland, das heute erfolgreich begangen werden kann. Oder aber mit der originalen Wavedrum, ein Meisterstück, für das sich zu weiten Teilen die Synth-Gurus Dave Smith und John Bowen verantwortlich zeigten. Das Besondere: Die Wavedrum griff nicht etwa auf das bereits 1994 rege im Einsatz befindliche Sampling zurück, um ihre primär perkussiven Sounds zu erzeugen, sondern nutzte die sich gerade entwickelnde Physical-Modeling-Technologie. Die so erzeugten Klänge waren also veränderbar und nicht statisch. Nur einen Haken hatte die ganze Sache: So viel technische Leistung hatte ihren Preis, und zwar einen happigen: über 2000 Euro, also lustige 4000 Mark, verlangte Korg für so viel Innovation. Ergebnis: Das elektronische Schlag- und PerformanceSchmuckstück war für die meisten Musiker nicht erschwinglich und konnte sich nicht durchsetzen.

• elektronisches Schlaginstrument für Percussion- und Synthsounds • ausdrucksstarke Empfindlichkeit mit 24-Bit-Auflösung • Drucksensoren und piezoelektronische Abnehmer • DSP-Algorithmen und PCMKlangerzeugung • Effektsektion mit Reverb und Delay • je 100 Presets und Anwenderspeicher • 12 Schnellzugriffsspeicher • 100 Loopphrasen für die Begleitung • 7-Segment-LED • Audioausgänge im 6,3-Millimeter-Klinkenformat

Korg Wavedrum WD-X Hersteller: Korg Webseite: www.korg.de Vertrieb: Fachhandel Preis: 594 Euro verschiedene Syntheseformen plus PCM hochauflösende Schlagfläche Synth- und Percussionsounds Rimshots etc. innovatives Konzept keine USB-Schnittstelle dadurch kein Softwareeditor kein MIDI

Bewertung keine da Preview

Alternativen Roland SP-404SX 385 Euro www.rolandmusik.de MPC 500 569 Euro www.akaipro.de

E

Auf ein Neues! Drei Euro für das Phrasenschwein: Die Zeiten ändern sich! Die Preise für CPUs und Speicher sanken, sodass Korg knappe 15 Jahre nach dem Erstversuch einen neuen Anlauf nehmen kann – nur diesmal ist die Rechnung eine andere: Etwas unter 600 Euro soll die Wavedrum X kosten; ein Preis also, der nicht nur Percussionisten, sondern auch Elektronikmusiker, die stets auf der Suche nach neuen Formen des eigenen musikalischen Ausdrucks und der Performance auf der Bühne sind, aufhorchen lassen sollte. Denn eines darf nicht vergessen werden: Obwohl auch die Wavedrum aussieht wie eine hübsche Kochplatte für den Campingurlaub, ist sie mitnichten nur einfach eine elektronische Conga oder gar ein weiteres Modul für ein elektronisches Drumkit – spätestens in der Neuauflage ist sie ein vollwertiger Synthesizer, der eben eine Schlagfläche als sensibles Eingabemedium nutzt.

denn die bewusst akustisch anmutende Form der Tonabnahme gestattet das Spielen der Sounds mit aller Präzision und Güte, wie man es von einem „echten“ Schlagwerk kennt – natürlich profitiert das neue Modell von dem Fortschritt, den die Technik seit Mitte der Neunziger auch in diesem Punkt erlebt hat. Und so lässt sich die neue Wavedrum mit allen erdenklichen Spieltechniken bearbeiten – egal, ob es sich dabei um Trommelstöcke, Besen oder eben Hände und Finger handelt. Möglich wird dies durch eine Vielzahl von Sensoren und piezo-elektronischen Abnehmern, die das Spiel auf dem Schlagfell selbst und auch am Rand sehr fein aufzeichnen und an die DSP-gestützten Algorithmen sowie die integrierte PCMAudioengine weitergeben. Der Rand ist nicht nur für einmalige Rimshots vorbereitet, zwei verschieden große Raster stehen zusätzlich für Tremolo-artiges Spiel wie Scratches bereit. Laut Korg arbeitet die Wavedrum X mit einer Auflösung von nicht weniger als 17 Millionen Werten.

Das Eingemachte Bleiben wir noch etwas bei den blanken technischen Werten: Die Wavedrum beherbergt 36 DSP-Algorithmen, die längst nicht mehr nur das Physical Modeling beherrschen: Analoge Syntheseformen werden ebenso nachgebildet wie additive, non-lineare und eben PM-Modelle. Und hier kommt die Butter zum Fisch: Unnötig zu erwähnen, dass mit dieser Klanggewalt längst nicht nur perkussive, sondern auch absolut synthetische Klänge gestaltet, erzeugt und ausdrucksstark gespielt werden können. Zweites Standbein der Klangerzeugung ist – wie erwähnt – die PCM-Technik: Je einhundert digitalisierte Sounds sind jeweils mit der Schlagfläche oder dem Rand abrufbar, wobei

sie mit den DSP-Klängen kombinierbar sind – und zwar getrennt für die Fläche und den Rand, diese können also verschiedene Sounds bereitstellen.

World-Sound Einhundert Presets gibt Korg seiner neuen Wavedrum mit auf den Weg, wobei großer Wert auf eine reiche Percussionauswahl gelegt wurde. Und so stehen Congas, Tablas sowie Talking Drums gleichberechtigt neben Rock-, Electro- und Popschlagzeugen. Um die weiteren Möglichkeiten der Wavedrum jedenfalls ansatzweise anzudeuten, wurden außerdem verschiedene Saiteninstrumente wie Sitarren und Kotos draufgelegt. Verschiedene Parameter sind beeinflussbar, eigene Kreationen finden Platz in nochmals einhundert freien Speicherplätzen. Performer können sich zudem über einen zwölf Sounds fassenden Speicher für den Schnellzugriff auf favorisierte Instrumente freuen. Aber auch für die Jamsession muss das Instrumentarium nicht erweitert werden: Die Hundert ist auch hier die magische Zahl, die die Masse an Loopphrasen aus verschiedenen Stilen angibt, zu denen der Musiker seine Fertigkeiten optimieren kann. Ein Audioeingang erlaubt zudem den Anschluss einer externen Klangquelle wie MP3-Player oder Groovebox.

Erster Eindruck Die runderneuerte Wavedrum weckt Begierden: Percussionisten und Schlagzeuger erweitern ihr Set durch völlig neue Wege der eigenen Expression, und kombiniert mit weiteren ungewöhnlichen Klangerzeugern wie einem KAOSSPad oder einem Tenori-on erhebt das Instrument auch reine ElektronikLivesets zu neuen Performance-Höhen. Wie freuen uns auf einen ersten Praxistest!

Wavedrum 2010 Natürlich spricht die Wavedrum X besonders Schlagzeuger und Percussionisten an, 52

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Anschlüsse für Audioein- und -ausgänge sind im Klinkenformat ausgeführt, hinzu kommt ein Kopfhöreranschluss. Leider fehlen USB- und MIDI-Anschlüsse zur Kontrolle externer Klangerzeuger.


HARDBEAT

Newsflash: Korg Wavedrum WD-X

Verschiedene Parametereinstellungen sind direkt am Gerät möglich. Ein LE-Display informiert über die wichtigsten Werte.

Die Wavedrum X lässt die Legende auferstehen – mit ungleich mehr Möglichkeiten und auf dem aktuellen Stand der Technik.

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SOFTBEAT

Aktuelle Free- und Shareware-Tipps

Free- und Shareware

von Mario Schumacher

Ruin & Wesen

LePou Plugins

Ourafilmes

Synevo

Poulin HyBrit Series

Sonic Transformer

Die bisherige Arbeit des noch jungen Teams von Ruin & Wesen umfasst unter anderem zwei flexible MIDIController sowie einen analogen Synthesizer. Mit Synevo liegt nun auch ein auf Drumsounds spezialisiertes VST-Instrument aus der Feder der beiden Bastler vor. Die Klangerzeugung des Synthesizers greift auf zwei Oszillatoren mit den Wellenformen Sinus, Sägezahn, Dreieck, Rechteck und Rauschen zurück, während zur Steuerung der Tonhöhe jeweils eine ADSR-Hüllkurve bereitsteht. Bisher klingt dies zwar nicht sonderlich beeindruckend, jedoch wird die Klangpalette durch die Möglichkeit zur Frequenz- und Phasenmodulation bedeutend erweitert. Das resonanzfähige Multimode-Filter verfügt über die Betriebsarten Tief-, Hoch-, Bandpass, Bandsperre sowie einen Peaking-Filter. Darüber hinaus wartet es mit einer eigenen ADSR-Hüllkurve auf und lässt sich bis zur Selbstoszillation treiben. Der Lautstärkehüllkurve hat der Entwickler zudem ein kleines Gimmick spendiert: So kann man die Decay-Zeit zufällig modulieren, sodass insbesondere Drumklänge lebendiger klingen. Des Weiteren ist noch ein Bitcrusher sowie eine Zufallsfunktion, die bei Bedarf die Intensität des Bitcrusher-Effekts oder die Filterfrequenz beeinflussen kann, mit an Bord. In Anbetracht solcher Schmankerl ist es umso unverständlicher, dass bei der SynthMaker-Kreation auf eine Lautstärkeregelung verzichtet wurde. Wünschenswert wäre ebenfalls die Möglichkeit, die Lautstärke sowie die Filtergrenzfrequenz mit der Anschlagstärke zu steuern oder die Parameter der Lautstärkehüllkurve zu modulieren.

Mit der Poulin HyBrit Series präsentiert die Softwareschmiede LePou Plugins eine ansprechende Sammlung von drei Verstärkersimulationen, die nach dem Vorbild zweier gefragter britischer Gitarrenamps modelliert wurden. Enthalten sind die Plug-ins Preamp, Head und FullStack, die jeweils mit einer regelbaren Ein- und Ausgangsverstärkung, Verzerrung und Klangregelung aufwarten. Dem Benutzer stehen bei jedem Effekt zwei Kanäle zur Auswahl, wobei vor allem der flexible „PLS“Kanal zu beeindrucken weiß: Dieser stellt einen Hybriden aus dem „Normal“- und „Treble“-Kanal des Hardwarevorbilds dar. Das Mischverhältnis der beiden Kanäle kann mithilfe des „PLS MIX“-Reglers bestimmt werden. Das Plug-in FullStack integriert neben dem Vorverstärker auch zwei Lautsprecher. Statt ebenfalls bewährte Vorbilder nachzubilden, kann man für jeden Lautsprecher zwei Impulsantworten im WAV-Format laden. Diese lassen sich bei Bedarf mit einer Verzögerung versehen, filtern oder unabhängig voneinander im Stereopanorama platzieren und in der Lautstärke regeln. Leider werden mit dem Plug-in keine Impulsantworten zusammen angeboten. Glücklicherweise gibt es im Internet eine große Auswahl an geeignetem Audiomaterial, darunter auch Impulsantworten von Gitarrenverstärkern und -lautsprechern. Es lohnt sich, auch einmal mit WAV-Dateien wie zum Beispiel Instrumentensamples zu experimentieren, die dem Signal einen ganz eigenen Klangcharakter verleihen können.

Äußerst futuristisch mutet sie an, die Benutzeroberfläche des Sonic Transformer aus der Feder der portugiesischen Softwareschmiede Ourafilmes. Statt mit herkömmlichen Reglern werden die Parameter des Multieffekts mithilfe fünf so genannter „Alien Eyes“ bearbeitet. Im Gegensatz zum echten Leben braucht man hier allerdings keine Angst haben, den Außerirdischen beherzt ins Auge zu grabschen: Diese Bedienelemente erlauben es nämlich, mehrere Parameter gleichzeitig zu verändern, wobei aus einzelnen Reglerbewegungen teilweise drastische Klangveränderungen resultieren. Unter der Haube des Plug-ins werkeln dabei mehrere resonanzfähige Filter sowie ein Delay- und ein Halleffekt. Neben einem Regler zur Einstellung des Effektanteils ist außerdem ein Bypass-Schalter an Bord. Mit dem Sonic Transformer können ein Vielzahl verschiedener Effekte wie Filterungen sowie Chorus-, Delay- und Halleffekte erzeugt werden. Auch wenn eine einfache Benutzung das Ziel dieser Errungenschaft modernster außerirdischer Technik darstellt, wünscht man sich beispielsweise für die Verzögerung des Delays oder die Hallparameter flexiblere Einstellmöglichkeiten. Überdies vermisst man die Möglichkeit, die verschiedenen Parameter zu modulieren. Um dynamische Klangveränderungen zu erzielen, muss stattdessen auf die Parameterautomation des Hostprogramms zurückgegriffen werden. Wer die Parameter der SynthMaker-Kreation mit einem MIDI-Controller steuern möchte, wird sich aber über ihre MIDI-Lernfunktion freuen.

Fazit

Fazit

Leider ist die Benutzeroberfläche von Synevo viel zu klein geraten, was sehr schade ist, da die klare Struktur an sich einer einfachen und schnellen Bedienung zugute kommt. In puncto Flexibilität weiß das VSTPlug-in hingegen zu erzeugen. Obwohl das virtuelle Instrument in erster Linie als Rhythmusknecht konzipiert ist, macht es nicht nur bei Drums, sondern auch bei schrägen Effekt- und Lead-Klängen eine gute Figur.

Die Poulin-HyBrit-Serie ist aufgrund ihres guten Sounds sowie der enormen klanglichen Bandbreite eine Empfehlung wert. So eignen sich die Plug-ins auch zur Verzerrung von Schlagzeug-, Synthesizer- oder Orgelsignalen, wobei es sich empfiehlt, sie bei dieser Anwendung als Send-Effekt einzubinden. Leider vermisst man eine Bedienungsanleitung, in der die weniger alltäglichen Funktionen erläutert werden. Lob verdienen hingegen die ansprechenden und aufgeräumten Bedienoberflächen.

Synevo

Poulin HyBrit Series

Sonic Transformer

Synthesizer zur Erzeugung perkussiver Klänge Hersteller: Ruin & Wesen Preis: Freeware Web: www.ruinwesen.com System: Win, VST

Sammlung von drei Ampsimulatoren Hersteller: LePou Plugins Preis: Donationware Web: http://lepouplugins.blogspot.com System: Win, VST

Multieffekt mit Filter, Delay und Hall Hersteller: Ourafilmes Preis: Freeware Web: ourafilmes.hypermart.net System: Win, VST

Bewertung

Bewertung

Bewertung

Fazit

70

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Beim Sonic Transformer wünscht man sich, dass der Entwickler das Konzept einer „Black Box“ etwas weniger konsequent umgesetzt hätte. So gibt es leider keine Möglichkeit, die einzelnen Effektparameter unabhängig voneinander zu manipulieren. Der Klang des Multieffekts weiß allerdings zu überzeugen, und nach einer kurzen Gewöhnungsphase geht die Bedienung trotz der verspielten Oberfläche zielgerichtet von der Hand.


SOFTBEAT

Aktuelle Free- und Shareware-Tipps

Free- und Shareware 12 /

von Mario Schumacher

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EMPFEHLUNG der Redaktion

Smart Electronix

LiveCut LiveCut kann mittlerweile als ein Klassiker unter den rhythmischen KlangzerstĂśrern bezeichnet werden. Das Werkzeug zum automatischen Zerschneiden und Neuarrangieren von Drumloops arbeitet synchron zum Hosttempo, wobei kleine Schnippsel des Eingangssignals wiederholt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Beatslicern werden bei dem VST- und AU-Plugin nicht etwa Ausschnitte des Audiosignals in gleicher GrĂśĂ&#x;e bearbeitet, vielmehr hängt die Länge und Anzahl der Wiederholungen von dem musikalischen Kontext und dem angewählten Algorithmus ab. Dem Benutzer stehen drei Algorithmen zur klanglichen Manipulation zur Auswahl: Während der erste das Signal nach Drum-‘n‘-Bass-Manier zerschneidet, liefert der zweite Warp-typische Stottereffekte. Der letzte Algorithmus wurde von den virtuosen Samplemanipulationen von Squarepusher inspiriert. Die Parameter der drei Modelle lassen sich in der Mitte der Bedienoberfläche bearbeiten. Des Weiteren gibt es eine Sektion, in der globale Parameter wie die Minimalund Maximalwerte der Verstärkung, der Panoramaposition und der TonhĂśhe einzelner Klangschnippsel angepasst werden kĂśnnen. Ferner kann man mit dem Parameter Subdiv die zeitliche AuflĂśsung in musikalischen Werten bestimmen. Zur weiteren Bearbeitung des Audiosignals stehen zudem ein Bitcrusher sowie ein Kammfilter bereit. Da fĂźr diese jeweils ein Minimalund Maximalwert definiert werden kann, sind auch dynamische Effektverläufe mĂśglich.

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Globale Parameter

Legen Sie in Ihrem Sequenzer bitte eine Audiospur mit einem mÜglichst geradlinigen Drumloop an und laden Sie auf dieser das Plug-in LiveCut als Eingangseffekt. In der Global-Sektion kÜnnen Sie mithilfe der oberen beiden Schalter den Algorithmus zum Zerschneiden und Neuarrangieren des Loops anwählen. Der Parameter Subdiv bestimmt hingegen, in welchen zeitlichen Abständen der Loop zerschnitten wird.

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Der Fade-Parameter

Der Wert 8 steht beispielsweise fĂźr Achtel-, 16 hingegen fĂźr Sechzehntelnoten. Insbesondere beim WarpCut-Algorithmus treten bei schnellen Stottereffekten Klickgeräusche auf, die aber je nach musikalischem Kontext unerwĂźnscht sein kĂśnnen. Abhilfe schaff t der Fade-Regler. Schieben Sie diesen nach rechts, werden die Ein- und Ausklingzeiten der Beatscheibchen erhĂśht, sodass die Ăœbergänge weniger abrupt ausfallen.

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Zufallsmodulationen

Durch die MÜglichkeit, fßr die zufällige Modulation der Lautstärke, Panoramaposition und TonhÜhe der einzelnen Schnippsel einen Minimal- und Maximalwert zu definieren, kann man noch mehr Leben in die Bude bringen. Die klangliche Auswirkung dieser Parameter wird am deutlichsten, wenn Sie fßr Minamp, Minpan und Minpitch geringe und fßr die Max-Parameter hohe Werte einstellen.

Algorithmen

Die ßbrigen Parameter bestimmen das Verhalten der drei verschiedenen Algorithmen sowie der Effekte. Selektieren Sie nun den Algorithmus Cutproc1. Bei diesem lassen sich die minimale und maximale Länge einer Phrase in Takten sowie die Wiederholungsanzahl definieren. MÜchten Sie am Ende einer Phrase einen Stottereffekt auslÜsen, sollte beim Stutter-Parameter ein hoher Wert eingestellt werden.

Fazit Zwar gibt es inzwischen einige frei erhältliche Glitchund Stottereffekte, die wesentlich gezielter als LiveCut zu bedienen sind, aber die klangliche Unvorhersehbarkeit macht den groĂ&#x;en Reiz dieses Beatslicers aus. Insbesondere Musiker, die nicht zum stundenlangen Klangfrickeln neigen, werden die einfache und MĂśglichkeit schätzen, schnell interessante Variationen von Drumloops oder anderem Audiomaterial zu erstellen.

LiveCut leistungsfähiger Beatslicer mit drei Algorithmen Hersteller: Smart Electronix Preis: Freeware Web: www.smartelectronix.com System: Win, Mac, VST, AU

Bewertung 68

beat 12 | 2009

Drastische Manipulationen

Fßr drastische Beatmanipulationen sollten Sie den WarpCut-Algorithmus ausprobieren, der schnelle Rolls erzeugt. Der Algorithmus SQPusher erlaubt hingegen mithilfe des Activity-Reglers zwischen Achtel- und Sechzehntelschnitten zu alternieren. Auf der rechten Seite der Bedienoberfläche befinden sich die beiden Effekte, die Sie jeweils durch Anklicken des runden Schalters aktivieren.

Effekte

Bei dem Bitcrusher lassen sich die oberen und unteren Grenzwerte der Bit- und Samplingrate einstellen. Durch Automation des BypassWertes von LiveCut in Ihrem Hostprogramm kĂśnnen Sie den KlangzerstĂśrer bei Bedarf auch deaktivieren, um den Effekt beispielsweise nur in Songbreaks einzusetzen. Auch durch das rhythmische Aktivieren und Deaktivieren der Effekte kĂśnnen Sie eindrucksvolle Variationen erzeugen.


BEATGAMER

Beatles Rock Band & SingStar Motown

Beatles Rock Band & SingStar Motown

Punktgenauer Status Quo Der Markt für Musikspiele boomt. Mit „SingStar Motown“ und „Beatles Rock Band“ schicken sich nun zwei neue Games an, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Dank innovativer Technologien und umfassender Lizenzdeals sollen selbst eingefleischte Fans der „Fab Four“ sowie von Soulstars der Sechziger ihrer Lieblingsmusik neue Aspekte abgewinnen. Doch sind die Spiele wirklich die Zukunft der Musikindustrie? enigstens in der Videospielbranche gilt Musik noch etwas. Während der „SingStar Motown“-Rückblick auf die Hochzeit des Souls gerade erst in Europa anläuft, lassen Paul, John, Ringo und George mit „Beatles Rock Band“ bereits weltweit die Kassen klingeln, wie neben den Jacksons nur sie es können – und das, obwohl mit „Guitar Hero 5“ sowie dem Xboxexklusiven „Lips“ parallel noch konkurrierende Konsolengames um die Gunst der Konsumenten buhlen. Doch erlebt die Musikindustrie in der Spieleszene nun tatsächlich ihren zweiten Frühling, oder ist der Erfolg eher ein Beleg dafür, dass es ihr in den vergangenen zwanzig Jahren nicht gelungen ist, auf ihrem Kernmarkt neue erfolgreiche Künstler zu fördern?

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SingStar Motown Plattform: PS2, PS3 Entwickler: London Studios Herausgeber: SCEE Preis: knapp 30 Euro

Fortschrittliche Entwicklungen Eines steht immerhin fest: Zumindest Beatles Rock Band kann man schon heute zu den fortschrittlichsten Entwicklungen in der Spie-

Beatles Rock Band Plattform: Xbox360, PS3, Wii Entwickler: Harmonix Herausgeber: MTV Games Preis: ab 70 Euro

legeschichte rechnen. Dass es rein äußerlich gar nicht so spektakulär anmutet, kann dabei durchaus als Erfolg verbucht werden. Obwohl ein gewisser Cartoon-Effekt im visuellen Bereich durchaus gewollt war, ist die Grafik stilvoll, stimmig und atmosphärisch und lenkt nicht vom eigentlichen Ziel ab: einen Rahmen für ungetrübten Musikspaß zu bieten. An diesem hat die Entwicklerschmiede Harmonix satte 17 Monate gearbeitet und mehr Geld investiert als jemals zuvor. In den Abbey-Road-Studios feilten Ingenieure und der für den Sound des Spiels zuständige Giles Martin nächtelang daran, die ursprünglichen Zwei-, Vier- und Achtspurmixe auf ihre einzelnen Komponenten herunterzubrechen. Natürlich sollte dafür auch auf die aktuellen Remasteraufnahmen zurückgegriffen werden, doch befürchteten die noch lebenden Beatles-Mitglieder, Samples der Aufnahmesitzungen könnten sich schon recht bald im Netz verbreiten und ungewollt in anderen Tracks auftauchen. Die Lösung bestand schließlich darin, dass man in London zunächst mit qualitativ niedrigwertigen, heruntergerechneten Versionen arbeitete. Eine große Stärke von Beatles Rock Band besteht darin, dass selbst Experten in den Klassikern noch Neues entdecken werden. Harmonix-Gründer Alex Rigopulos sagt dazu: „Ich dachte, dass ich den Song „Taxman“ in- und auswendig kenne. Doch als ich die Bassspur zum ersten Mal spielte, entdeckte ich eine Stelle, an der der Bass plötzlich verrückt spielt und sich in alle Richtungen zu bewegen scheint. Das war ein überwältigender Moment, den ich noch nie vorher entdeckt hatte.“ Gleiches liest man nun auch in den Foren. Manche Anwender beschweren sich zwar über die hohen Investitionskosten der limitierten Luxusversion, die inklusive aller Instrumente knappe 200 Euro kostet, doch zeigen sich die meisten Kommentatoren und Benutzer

www.singstargame.com www.thebeatlesrockband.com

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BEATGAMER

Beatles Rock Band & SingStar Motown

davon zumeist unbeeindruckt – wohl auch deshalb, weil sich die Basisausgabe des Spiels für knapp 55 Euro genauso gut mit einem billigen USB-Mikro benutzen lässt und voll kompatibel zu GuitarHero-Instrumenten ist.

Evolution statt Revolution Währenddessen wird bei „SingStar Motown“ der fünfzigste Geburtstag des legendären Soullabels gefeiert. Insgesamt dreißig Titel bekommen PS-3-Benutzer serviert, darunter Klassiker wie „Stop In The Name Of Love“ von The Supremes, „My Destiny“ von Lionel Richie und „Super Freak“ von Rick James. Die alten PS-2Titel bleiben per Update verwendbar, die eigene Darbietung kann auf „MySingStar Online“ zur Bewertung hochgeladen werden. Im Gegensatz zum Beatles-Spiel darf man SingStar aber eher als Evolution des Erfolgskonzepts denn als technologische Revolution verstehen. Was indes dem musikalisch für sich sprechenden Katalog in keinster Weise Abbruch tut. Ähnlich wie bei anderen aktuellen Franchises verlassen sich beide Games hauptsächlich auf Material aus den Sechzigern und Siebzigern. Und wenn in Industriekreisen nun darüber spekuliert wird, welche Künstler als nächstes „geehrt“ werden sollen, fallen dabei zunächst stets Namen wie Pink Floyd und Led Zeppelin.

Dahinter steckt natürlich der Gedanke, deren große Erfolge für eine neue Generation von Hörern frisch aufzubereiten. Natürlich kann man durch diese Veteranenpflege nicht die Krise der Branche beseitigen. Dass man hierin allerdings andersherum nun einen weiteren Beleg für den Abwärtstrend der Musikindustrie sieht, ist indes ebenfalls nicht ganz gerechtfertigt. Es stimmt schon: Wenn es um Gemütlichkeit und familiären Spaß geht, bewegt sich der größte gemeinsame Nenner unweigerlich Richtung Vergangenheit. Doch ist das abseits der Techno-Clubs und besonders im Formatradio auch nicht anders. Beatles Rock Band und SingStar Motown definieren für den Augenblick aber punktgenau den Status Quo – und das auf allerhöchstem Niveau.

Evolution & Revolution: „SingStar Motown“ und „Beatles Rock Band“ definieren, was bei Musikspielen heute möglich ist.“

“Man! This thing really DOES sound like ass!” (Joe Barresi - Tool, QOTSA)

Cabinets for guitar re-amping Megaphones for windy protest marches Phones and radios for hip hop and post pro Trent Reznor in the trunk of a Volvo on a moonlit parking lot It’s a plug-in but not as we know it.

VSHDNHUSKRQH

audioease.com/tour see and hear it all

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WORKBEAT

Workshop: Image Line Slicex, Teil 2

Beat-Vollversion: Image Line Slicex, Teil 2

MIDI und Modulation Das Zerhacken von Drumloops und zufällige Arrangieren von Basslinien zählt zu den Hauptaufgaben eines Beatslicers. Mit Slicex spendiert Image-Line Beat-Lesern nicht nur ein besonders leistungsfähiges Exemplar dieser Gattung, sondern zudem auch ein Kreativwerkzeug erster GĂźte. Seine volle Wirkung entfaltet das Plug-in aber erst durch seine mächtige Klangformung, die sich – VST-Integration sei Dank – natĂźrlich auch nach Herzenslust automatisieren lässt. von Alexander Weber

1

Installation

Slicex läuft unter Windows als eigenständiges Programm oder als VST-Instrument. Ein Doppelklick auf die Installationsroutine kopiert alle nĂśtigen Dateien in ihre richtigen Verzeichnisse. Um Slicex endgĂźltig freizuschalten, benĂśtigen Sie einen „DownloadKey“, den Sie nach Registrierung unter http://serialregistration.image-line.com erhalten. Geben Sie dort bitte die Seriennummer MSNN4-T41GP-43M5E-1PKV8 an.

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Modulationen deďŹ nieren

Klangänderungen kĂśnnen Sie in Slicex recht einfach mittels so genannter Artikulatoren realisieren. Wählen Sie dazu in der oberen Zeile zum Beispiel erst die Filterfrequenz (Cut), in der unteren Zeile den gewĂźnschten Modulator (im Beispiel die X-Richtung des Pads) aus. Zeichnen Sie nun mit der Maus eine beliebige Kurve, die Sie mit dem Modulator „abfahren“ mĂśchten.

2

Beat-Toleranz

Sobald ein Loop geladen ist (wie das geht, erklärt der erste Teil unseres Workshops, den Sie als PDF-Datei auf der DVD finden), analysiert Slicex die rhythmische Struktur und teilt das Material in Einzelschläge auf. Wie genau das Programm dabei vorgeht, bestimmen Sie im Marker-Menß (ABC). Der Unterpunkt Auto-Slice erlaubt die Einstellung der Erkennungstoleranz in mehreren Stufen.

5

Automation aufzeichnen

Um jetzt eine VST-Automation der Slicex-Artikulatoren aufzuzeichnen, aktivieren Sie die Schreibfunktion Ihres Sequenzers (in Cubase beispielsweise durch einen Klick auf W) und starten Sie den Sequenzerlauf. Wenn Sie nun den Modulator auf Slicex’ X-Y-Pad bewegen, zeichnet der Sequenzer diese Klangänderungen auf.

Vollversion auf der Leser-DVD

Projekt-Infos Material: Slicex von der Leser-DVD, Internetzugang Zeitaufwand: knapp 30 Minuten Inhalt: Installation, MIDI-Steuerung, Nutzung von „Artikulatoren“, VST-Automation Schwierigkeit: Einsteiger

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Slicing via MIDI

Jedem Schlag wird automatisch eine MIDINote zugewiesen, die durch die roten „Tasten“ am unteren Rand des Fensters repräsentiert wird. Ein Klick auf eine beliebige Note triggert den entsprechenden Schlag. Wenn Sie Slicex mit dem MIDI-Eingang des Sequenzers verbinden, kĂśnnen Sie den Loop auch mit den Tasten Ihres Keyboards spielen oder im MIDI-Editor ein neues Arrangement einzeichnen.

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Automation abspielen

Selbstverständlich kÜnnen Sie diese Daten wie jede andere Parameterautomation nachträglich bearbeiten. Klicken Sie dazu in einen beliebigen Kurvenpunkt und ziehen Sie diesen mit der Maus an die gewßnschte Stelle. Um die Automationsdaten zurßck an Slicex zu schicken, genßgt zum Beispiel in Cubase ein Klick auf R, und der Sequenzer spielt die Automation wieder ab.

Bitte haben Sie Verständnis dafßr, dass wir fßr Software der Beat-DVD keinen Support ßbernehmen kÜnnen. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an den Hersteller. Vielen Dank.

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WORKBEAT

Workshop: DrumCore3 Beat-Edition

DrumCore3 Beat-Edition

Erste Schritte mit der Vollversion Die leistungsfähige Grooveworkstation DrumCore3 bietet Ihnen nicht nur Zugriff auf den eigentlichen Sound, sondern auch auf den charakteristischen Groove diverser Weltklasseschlagzeuger. Mit der Beat-Edition spendiert Submersible Music eine voll funktionsfähige Version des VST-, AU- und RTAS-Plug-ins, das mit rund dreihundert Drumloops und -fills, 15 MIDI-Drumkits sowie ßber eintausend Grooves aufwartet. von Mario Schumacher

1

Installation

Entpacken Sie bitte zunächst das Archiv mit den Installationsdateien von DrumCore3 von der Beat-DVD auf Ihre Festplatte. FĂźhren Sie anschlieĂ&#x;end das Installationsprogramm fĂźr Ihr jeweiliges Betriebssystem aus, das Sie zuerst auffordert, Ihr bevorzugtes Plug-in-Verzeichnis zu wählen. Die Programm- und Klangdaten liegen hingegen immer in einem vordefinierten Verzeichnis.

4

Der Browser

Auf der linken Seite der Bedienoberfläche befindet sich ein Browser, in dem Sie den zu spielenden Loop aus verschiedenen Kategorien auswählen kÜnnen. In der gewählten Ansicht sind die Audiodateien nach Schlagzeugern sortiert. Alternativ steht in der Styles-Ansicht eine Sortierung nach musikalischen Stilen zur Auswahl. Nun genßgt ein Blick auf die Play-Schaltfläche, und der virtuelle Rhythmusknecht legt los.

2

Registrierung

Starten Sie jetzt bitte Ihren Sequenzer und laden Sie DrumCore3 als virtuelles Instrument. Beim ersten Start ist das Plug-in zu registrieren. Falls der Rechner, auf dem Sie Ihren Sequenzer betreiben, keinen Internetzugang hat, kĂśnnen Sie den Link auch in eine Textdatei kopieren und die Online-Registrierung auf einem anderen Computer durchfĂźhren. Jetzt kann es mit dem Erkunden der Schlagzeug-Workstation losgehen!

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Audioloops und -ďŹ lls

Um auch die Drumfills anzuzeigen, die zu vielen Grooves angeboten werden, klicken Sie auf die Fill-Schaltfläche. Auf der rechten Seite der Bedienoberfläche sehen Sie die Wellenform des aktuell geladenen Loops oder Fills, Informationen zur Taktart und der Dauer sowie das aktuelle Tempo. Mit dem Gabrielizer hat DrumCore3 Beat auch eine nßtzliche Funktion an Bord, um Loops automatisch neu zu arrangieren.

Exklusive

Vollversion auf der Leser-DVD

Projekt-Infos Material: DrumCore3 Beat-Edition von der Beat-Leser-DVD, Internetzugang Zeitaufwand: circa 30 Minuten Inhalt: Installation, Bedienung, Audioloops und -grooves Schwierigkeit: Einsteiger

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Die Bedienoberäche

Die verschiedenen Sektionen des Groovewerkzeugs sind mit den vier Schaltflächen Grooves, Drums, Percussion und Settings in der rechten oberen Ecke erreichbar. Wir beginnen auf der Grooves-Seite und beschäftigen uns zunächst mit der Audio-Betriebsart des Plug-ins, die sich ßber den ModeSchalter Audio aktivieren lässt. In diesem Modus arbeitet DrumCore3 Beat als flexibler Loopplayer.

6

Variationen

Durch Betätigen des Gabrielize-Schalters kÜnnen Sie bis zu vier Variationen eines Loops erstellen und zwischen diesen wechseln. Falls Ihnen diese nicht zusagen, lÜschen Sie alle Variationen, indem Sie die Clear-Schaltfläche der Historie anklicken. Die Lautstärke von DrumCore3 Beat wird ßbrigens mit dem Volume-Schieberegler in der Dynamics-Sektion eingestellt.

Bitte haben Sie Verständnis dafßr, dass wir fßr Software der Beat-DVD keinen Support ßbernehmen kÜnnen. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an den Hersteller. Vielen Dank. 42

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DVD zusammengestellt von Alexander Weber

1 GB Beats für Win & Mac: Exklusiv: DrumCore 3 Beat-Edition

Im Wert von 70 Euro*: Vollversion Image Line Slicex

Mit der „DrumCore 3 Beat-Edition“ hat Submersible Music einen Plug-in-Drummer für die VST-, AU- und RTAS-Schnittstelle zusammengestellt, der professionelle Schlagzeuger zu Ihnen nach Hause bringt. Neben frischen Dance- und HipHop-Beats dürfen Sie sich auf die ausgefeilten Grooves der Weltklassekünstler Ned Douglas (Dave Stewart/Eurythmics) und DJ Syze-up (Ultra Náte) freuen. Erste Schritte vermittelt unser Workshop auf Seite 42 dieser Ausgabe. VORAUSSETZUNGEN: Windows XP/Vista: Intel Pentium 4/Duo oder AMD Athlon mit 1 GHz; Mac OS X: G4, G5 oder Intel-Mac, 1 GHz; 2 GB RAM, 1,25 GB freier Platz auf der Festplatte, Internetzugang zur Freischaltung

Das Schneiden, Zerhacken und Neuarrangieren von Beats und Drumloops gehört zu den Lieblingsdisziplinen von Slicex, einem Beatslicer, den die FLStudio-Schmiede Image-Line allen Beat-Lesern in der uneingeschränkten Vollversion spendiert. Das Kreativwerkzeug bietet neben VST-Automation und Timestretching auch eine umfangreiche Effektsektion. Erste Schritte erklärt der Workshop auf Seite 39. VORAUSSETZUNGEN: Windows XP/Vista, Intel Pentium 4 oder AMD Athlon mit 2 GHz, 512 MB RAM, 130 MB freien Platz auf der Festplatte, Internetzugang für die Freischaltung www.image-line.com

www. submersiblemusic.com

2 GB House- und Elektro-Loops: Urban Grooves Elektro-Beats, Bass-, Synth-, Pad- und Effektsounds von electric-stars.de dominieren diesmal unsere Heft-DVD, ergänzt um extrem fette House-Loops des Beatspezialisten Venga-Record. Die britischen PinkNoise-Studios spendieren dazu noch mystische Glocken- und TubularKlänge, die in keiner IDM-Produktion fehlen dürfen. Alles in allem wieder satte 2 GB Loops und Samples, die wir zur freien, auch kommerziellen Verwendung in Ihren Produktionen auf die DVD gepackt haben. www.electric-stars.de | www.music-recordx1.de

Außerdem auf der DVD: ausführliche Infovideos zu Novations Launchpad, aktuelle Free- und Shareware, Audiodemos, Klangdaten zum Remix-Wettbewerb, Sounds und Construction-Kits zum DVDSpezial sowie das Begleitmaterial zu unseren Workshops.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für die auf der DVD enthaltenen Programme und Dateien keinen Support leisten können. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte direkt an den Hersteller! Vielen Dank.

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In diesem Monat steht unsere Heft-DVD ganz im Zeichen von Beats und Grooves: Mit der exklusiven „DrumCore 3 Beat-Edition“ holen Sie sich das Equipment und Können von zwei Weltklassedrummern ins virtuelle Studio. Der Beatslicer Slicex lädt noch einmal zum wilden Experimentieren mit Loops und Basslines ein. Und volle 2 GB Loops und Samples bringen wieder frischen Wind in die eigenen Tracks.

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Inspiration und Samples satt

ltigung untersagt / unau thor rvielfä i

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Beat-Heft-DVD

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