SBR Geschäftsbericht 2017

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GESCHÄFTSBERICHT 2017


Gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration mbh Zuckerfabrik 30 70376 Stuttgart Tel.: 0711 - 550 19-0 Fax: 0711 - 550 19-190 E-Mail: info@sbr-ggmbh.de www.sbr-ggmbh.de

Inhaltliche Verantwortung Geschäftsführung Manfred Kaul Gesellschafter: sbr e.V. (Schulung und berufliche Reintegration) Vorsitzender der Gesellschafterversammlung: Hansjörg Böhringer Handelsregister Nummer: 14482 HRB Amtsgericht Stuttgart

Gestaltung/Realisation: BEENKER & KOLLEGEN Werbeagentur www.beenker.de 2

sbr Geschäftsbericht 2017


INHALT Selbstverständnis sbr

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Vorworte

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Gastronomie

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Personalentwicklung

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Unsere Zielgruppen: Jugend

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Unsere Zielgruppen: Langzeitarbeitslose

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Unsere Zielgruppen: Geringverdiener

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Unsere Zielgruppen: Abhängigkeitskranke

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Unsere Zielgruppen: Straffällige / Psychisch Erkrankte – SGBXII

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Unsere Zielgruppen: Geflüchtete

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ZAFA

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Bonus

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Selbstverständnis der sbr gGmbH Die sbr – gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und beruflichen Reintegration mbH hat ihren Sitz in Stuttgart, Bad Cannstatt. Seit dem Jahr 1991 befasst sich das Unternehmen mit der Qualifizierung, Beschäftigung sowie Aus- und Weiterbildung und Unterstützung von am Arbeitsmarkt benachteiligten Personen. Ihre dauerhafte (Re-)Integration in Arbeit und Gesellschaft ist Ziel unserer Tätigkeit. Weiterhin bieten wir sozialpädagogische Begleitung und Beratung als Hilfe zur Stabilisierung der persönlichen Situation an. Mit unserem breit aufgestellten Angebot können wir jeden dort abholen, wo er gerade im Leben steht. Zusammen mit der Orientierung an realen Marktbedingungen ermöglicht dies einen nachhaltigen Vermittlungs- und Integrationserfolg. Niederschwellige, nach oben durchlässige Angebote berücksichtigen dabei die Belange besonderer Zielgruppen.


VORWORTE Die Wirtschaft boomt – wir haben zumindest in industriellen Ballungsgebieten Vollbeschäftigung, die Steuereinnahmen bewegen sich auf Rekordniveau. Auf der anderen Seite beklagen viele Branchen Personalmangel und dieser Mangel betrifft nicht nur Fachkräfte. Ferner geht die boomende Volkswirtschaft an den bisher am Arbeitsmarkt benachteiligten Gruppen, wie z. B. langzeitarbeitslosen Menschen, weitestgehend vorbei. Es gelingt nicht, Bedarf und Nachfrage zu befriedigen. Der bundesdeutschen Arbeitsmarktpolitik fehlt es nach wie vor an Mut, neue Wege zu beschreiten und an Ideen für geeignete Programme und Maßnahmen. Erfreulicherweise hat die Landesregierung Baden-Württemberg das erfolgreiche Programm „Passiv-/ Aktivtausch“ – derzeit eines der sinnvollsten Instrumente Menschen in Arbeit zu bringen – wieder aufgelegt. Auf Bundesebene gibt es bislang leider keine entsprechenden Signale. Angesichts voller öffentlicher Kassen und dem Arbeitskräftemangel in vielen Branchen, wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um bislang vom Arbeitsmarkt ausgegrenzten Zielgruppen, nachhaltig die Chance der Teilnahme zu bieten. Ebenso müssen dringend für die Menschen, die aufgrund massiver Einschränkungen keine Chance mehr auf die Teilhabe am Arbeitsmarkt haben, verlässliche dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden, die die Teilhabe an der positiven gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ermöglichen. Mein großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der sbr gGmbH und Bonus gGmbH für ihr Engagement, sowie allen Partnern und Förderern.

Manfred Kaul

Geschäftsführer sbr gGmbH, BONUS gGmbH, ZAFA GmbH

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Die Situation am Arbeitsmarkt ist hervorragend gut. Chancen wären da. Um sie nutzen zu können, muss aber auch die Erkenntnisfähigkeit vorhanden sein, zu sehen, dass die Wiederholung alter Vorstellungen und Vorurteile nicht ausreicht. „Fördern und Fordern“ – eines der Plakate der SGB 2 Reform – war insbesondere für diejenigen am Ende der Arbeitslosenschlange nicht erfolgreich. Aber auch für viele Andere war Maßnahme nach Maßnahme kein Weg aus der Arbeitslosigkeit und einer persönlich entmutigenden Lage. Das zeigt deutlich, die sich verfestigende Langzeitarbeitslosigkeit, trotz guter bis sehr guter Lage am Arbeitsmarkt. Integration muss jetzt und ernsthaft geschehen, bevor Transfer zur Gewohnheit wird. Politik muss endlich, trotz aller parteigehorsamer Netzwerkverpflichtung und der Verteidigung der Fehler der Vergangenheit, der Erkenntnis Rechnung tragen, dass echte soziale Integration eine glaubhafte Perspektive braucht. Natürlich geht die über 1€ oder 1€ plus weit hinaus. Natürlich geht sie auch über nur Abarbeiten hinaus. Und natürlich umfasst sie für den Einzelnen mehr als Arbeit. Aber eine perspektivbildende Integration mit und über Arbeit, die ernstgenommen werden kann, stellt einen heute gangbaren Weg dar. Auch für die, die eventuell sehr lange oder dauerhaft eine Alternative zur bestehenden Arbeitswelt oder eine ergänzende andere Organisation und Struktur dieser brauchen. An solchen ernsthaften Perspektiven zu arbeiten lohnt sich. Aber ohne die Anpassung einiger Rahmenbedingungen wird dies auf Dauer schwer werden. Lassen Sie mich deshalb umso mehr denen danken, die in unserem Unternehmen und bei unseren Partnern in Wirtschaft und Politik mit uns an diesem Ziel gearbeitet haben.

Hansjörg Böhringer

Vorsitzender der Gesellschaftsversammlung

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GASTRONOMIE Gastronomie In diesem Tätigkeitsfeld gab es 2017 einschneidende Veränderungen. Das „Olümp“ haben wir, nach elf Jahren, Mitte des Jahres 2017 und das „Café Nachbar“ Ende des Jahres 2017 aufgegeben. Um die bisherigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote im bestehenden Umfang zu erhalten oder gar auszubauen, haben wir das „Tempus“ im Haus der Geschichte und das „Fresko“ in der Staatsgalerie, sowie kurz vor Jahresende 2017 das „Hoch²“ im Kaufhof in Bad Cannstatt eröffnet. Im KuBinO in Nellingen haben wir den Pachtvertrag mit der Stadt Ostfildern um weitere fünf Jahre verlängert. Unsere Foodtrucks runden unser Angebot ab. So können, wie im bisherigen Umfang, am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen unter realen Arbeitsbedingungen, in unterschiedlichen Gastronomien, fachlich qualifiziert werden bzw. im klassischen dualen System eine Ausbildung machen. Chancen auf einen Arbeitsplatz nach Ausbildung und Qualifizierung sind angesichts des eklatanten Arbeitskräftemangels in der Gastronomie sehr gut. www.sbr-ggmbh.de

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Kamiran Mahmud im Restaurant Tempus Foto: Martin Haar

Vom Tellerwäscher zum Koch des Tempus (K)eine Geschichte aus „Tausendundeine Nacht“: Nach seiner Flucht aus Syrien kämpfte sich Kamiran Mahmud durch – vom Tellerwäscher zum Koch des Restaurant Tempus am Haus der Geschichte. Stuttgart – Nein, es ist kein Märchen aus „Tausendundeine Nacht“. Auch wenn die Geschichte von Kamiran Mahmud (41) einen guten Verlauf nahm. Sofern man bei Vertreibung und Flucht überhaupt von einem Happy End reden. Denn die traumatischen Erfahrungen aus seiner Zeit in Syrien werden wohl immer nachwirken. Doch was für den gebürtigen Syrer zählt, ist das Hier und Jetzt. Hier im Tempus, dem Lokal zwischen dem Abgeordneten-Haus und dem Haus der Geschichte, fühlt sich Kamiran Mahmud nach einer Odyssee angekommen. Der Mann lebt seine Leidenschaft am Herd – Kamiran Mahmud ist Koch. Sein Lebensentwurf sah jedoch ganz anders aus. „Nach dem Abitur wollte ich eigentlich in meiner Heimatstadt Kamischli Agrar-Maschinenbau zu Ende studieren“, sagt der Sohn einer kurdischen Politiker-Familie, „aber dann kam alles anders.“ Der Staat beanspruchte seine Dienste. Kamiran Mahmud musste zum Militärdienst einrücken. Eine Zeit voller Schikanen und Repressalien. Als Kurde und Neffe eines politischen Schriftstellers hatte er wenig zu lachen. Ob es da sinnvoll ist, als Soldat in der Armee des Diktators Baschar Hafiz al-Assad politische Flugblätter unters Volk zu bringen, ist eine andere Frage. Der Apparat antworte kompromisslos. „Man wollte mich einsperren“, sagt er über den Beginn seiner Flucht: „Danach war ich zur Fahndung ausgeschrieben.“

Die Liebe zog ihn nach Stuttgart

Bericht von Martin Haar, Stuttgarter Nachrichten, 26. Januar 2018

Über die Türkei kam Kamiran Mahmud 2004 nach Deutschland. Bereits ein Jahr später wurde er als Flüchtling anerkannt. Aber was tut man in einem fremden Land ohne Ausbildung? „Arbeiten“, sagt er, „egal was.“ Soll heißen: Der Kurde hat ganz unten angefangen. So wie es das Klischee will – als Tellerwäscher in einem griechischen Restaurant in Karlsruhe. Dort merkte der Inhaber schnell: „Der Bursche ist fleißig und stellt sich nicht dumm an.“ Kamiran Mahmud stieg zum Beikoch auf. Nach zwei Jahren hat er an manchen Tagen 80 Essen im Alleingang aus der Küche katapultiert. „Der Inhaber spielte mit dem Gedanken, mir nach seinem Ruhestand das Lokal zu überlassen“, sagt Kamiran Mahmud, „aber die Liebe zog mich nach Stuttgart.“ Dort lernte er seine heutige Frau Yissra Emin, die im Olgäle arbeitet, kennen und hat inzwischen mit ihr zwei Kinder. „Also zog ich nach Stuttgart und heuerte bei einer Zeitarbeitsfirma an.“ Die vermittelte ihm Jobs als Beikoch. Mal in einem Betriebsrestaurant der Sparkasse, zuletzt bei einem Italiener. sbr Geschäftsbericht 2017

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GASTRONOMIE „Ich möchte die Zeit nicht missen“, sagt er, „denn ich habe viel gelernt.“ Im Grunde war es eine Universalausbildung, quer durch die Küchen Europas, mit arabischen Einflüssen.

Ohne die SBR wäre ich nie soweit gekommen

Aber was auf dem Teller goutiert wird, erkennt die Branche nicht uneingeschränkt an. „Ich merkte, dass ich eine fundierte Ausbildung und einen anerkannten Abschluss brauchte“, sagt Kamiran Mahmud und strahlt plötzlich. Denn nun kommt die Rede unweigerlich auf die SBR. Gemeint ist die gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration von Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. SBR-Chef Manfred Kaul nahm den Syrer unter seine Fittiche und ermöglichte ihm die Ausbildung zum Koch. „Dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar“, sagt Kamiran Mahmud und zahlt diesen Dank täglich zurück. Mit ihm als Koch hat das vom SBR betriebene „Tempus“ eine neue Dimension gewonnen. Qualitativ und quantitativ. „Meine Stärke ist, dass ich in der Küche alles kann und nun meine Leidenschaft lebe.“ Und er kann das, was ihn schon kurz nach seiner Ankunft auszeichnete: Kamiran Mahmud kann malochen. „Kochen ist mein Leben.“ Und doch ist es das Leben eines Entwurzelten. Ein Leben fernab der Heimat. „Die ersten drei Jahre waren schwer, da hatte ich Heimweh. Aber nun, da ich hier eine Familie gegründet habe und einen tollen Job habe, ist Deutschland meine Heimat“, sagt Mahmud, der sich keinen Illusionen hingibt: „Als Kurde hätte ich nirgendwo eine echte Heimat. Ob in Syrien, der Türkei oder dem Irak. Dort dürften wir nicht mal atmen.“ So gesehen, sei das neue Leben von Mahmud in Frieden, Freiheit und frei von Angst von „unschätzbarem Wert“. Es ist eine richtig gute Geschichte. Aber eben kein Märchen aus „Tausendundeine Nacht“.

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PERSONALENTWICKLUNG Personalentwicklung Unsere Personalentwicklung führt verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel Maßnahmen des Jobcenters und Projekte, wie ESF-geförderte Projekte aus. Neben der fachlichen Einarbeitung oder Qualifizierung in den jeweiligen Arbeitsbereichen kümmert sich das Team der Personalentwicklung auch um die persönliche Entwicklung und Qualifikation dieser Personen. Zusätzlich zur Berufswegeplanung erhalten alle eine individuelle Betreuung und Beratung, ganz auf die persönliche Situation zugeschnitten, auch für „alltägliche Probleme“ wie z. B. Behördengänge, Organisation der Kinderbetreuung, Kontakt zur Schuldnerberatung etc. Das Ziel ist, berufliche Perspektiven aufzuzeigen und eine (Re-)Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. www.sbr-ggmbh.de

Unsere Zielgruppe:

JUGEND

Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit – Programm „400+ Zukunft“ (§ 13 SGB VIII) Das Ziel dieses vom Jugendamt geförderten Programms ist die Vorbereitung auf den Übergang in den allgemeinen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und die Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung. Angesprochen sind junge Menschen bis 26 Jahren, die über keinen Ausbildungs-, Arbeits- oder weiterführenden Schulplatz verfügen und die kein Angebot der Berufsberatung oder des Jobcenters erhalten. Daher war auch in 2017 das Interesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Duldung anhaltend groß. Im Programm „400+ Zukunft“ können die Jugendlichen sowohl praktische Fähigkeiten als auch soziale Kompetenzen erwerben. In Kooperation mit der Volkshochschule Stuttgart ist es möglich, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Praktika zum Erwerb von Berufserfahrung werden in den Berufsfeldern der sbr und extern durchgeführt.

Beschäftigung im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (§ 27 Abs. 3 SBG VIII) Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen, die bereits durch das Jugendamt betreut werden und der Hilfeplan eine Berufsorientierung vorsieht. Inhalte und Ziele des Programms sind angelehnt an das Programm „400+ Zukunft“ und werden durch eine enge Zusammenarbeit mit Hilfeplanung im Rahmen der Hilfen zur Erziehung ergänzt.

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Unsere Zielgruppe:

LANGZEITARBEITSLOSE Langzeitarbeitslose / Arbeitsgelegenheiten nach §16 SGB II

Die Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante (AGH MAE) nach §16d SGB II werden weiterhin von uns angeboten, im neuen Jahr dann mit reduzierter Platzzahl. Die Arbeitsgelegenheiten dienen arbeitsmarktfernen Menschen als letzte Möglichkeit, die Beschäftigungsfähigkeit wieder herzustellen und so mittelfristig einen Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt oder zu weiterführenden Maßnahmen zu bekommen. Wünschenswert wäre es, dass die Menschen, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind, unbefristet in der AGH bleiben könnten.

PiA –Produktiv in Arbeit Das Projekt PiA startete im Januar 2015 in einem Trägerverbund und wurde 2016 und 2017 fortgeführt. Die Maßnahme richtet sich an langzeitarbeitslose Menschen und bietet Qualifizierung zu berufsrelevanten Themen sowie Einzelcoaching und Beschäftigung zu gleichen Teilen an. Die Arbeitsbereiche sind die zur sbr gehörenden BONUS Märkte sowie die Küche des sbr-eigenen „Café Nachbar“. Die berufsorientierte Qualifizierung findet in den Räumlichkeiten der sbr statt. Über die individuelle Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und der Suche nach einem Praktikum zur Arbeitserprobung soll idealerweise eine Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Im Rahmen der individuellen sozialpädagogischen Begleitung erfahren die Teilnehmenden im Bedarfsfall einen zeitnahen und unkomplizierten Zugang zu weiterführenden Beratungsangeboten, wie zum Beispiel Sucht- oder Schuldnerberatung. Bei erfolgter Vermittlung in den Arbeitsmarkt kann eine optionale, dreimonatige Nachbetreuung die Eingliederung unterstützen. Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs wird PiA auch im Jahr 2018 geführt.

ESF Langzeitarbeitslose Seit Mitte Oktober 2015 läuft das Programm ESF LZA bei der BONUS gGmbH. Dieses soll Langzeitarbeitslosen einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt, zunächst durch einen geförderten Arbeitsplatz, ermöglichen. Dies wird, neben dem ESF, durch die Stadt Stuttgart mit vier Plätzen innerhalb der BONUS Märkte gefördert. Die Förderdauer beträgt bei der BONUS gGmbH hierfür maximal 24 Monate. Innerhalb dieses Zeitraums erhalten die ehemals Langzeitarbeitslosenk, neben der berufsbezogenen Qualifizierung, auch Unterstützung bei der Vermittlung in Arbeit. Den erfolgreichen Übergang in ein ungefördertes Arbeitsverhältnis unterstützt die Stadt Stuttgart mit einer Vermittlungsprämie. sbr Geschäftsbericht 2017

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Passiv-Aktiv-Tausch Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“ Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen Das Jahr 2017 endete mit der guten Nachricht, dass das sehr sinnvolle und zukunftsweisende Programm „Passiv-Aktiv-Tausch“, nach einem Jahr Pause, im Jahr 2018 weitergeführt wird. Mit der modellhaften Entwicklung eines sozialen Arbeitsmarktes ermöglicht das Land Langzeitarbeitslosen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen eine sozialpädagogisch begleitete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Neu ist, dass diese sozialpädagogische Begleitung von der sbr gGmbH direkt übernommen wird. So können wir die in unseren Bonus Märkten beschäftigten Personen engmaschig begleiten und bei Fragen sowie Problemen schnell eingreifen. Die Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, die trotz zum Teil mehrfacher Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen seit längerem keine reguläre Beschäftigung gefunden haben. Das Programm verzichtet ganz bewusst auf die bei Arbeitsgelegenheiten nach dem SGB II geforderten Voraussetzungen „Zusätzlichkeit“ und „Öffentliches Interesse“ der Tätigkeiten. Konkret heißt das: Statt Regelbedarf und Kosten der Unterkunft zu finanzieren, können diese Leistungen als Zuschuss für eine bedarfsdeckende Beschäftigung eingesetzt werden. Also Orientierung auf aktive Teilhabe, statt passivem Empfang der Mittel aus dem SGB II-System. Der Zuschuss setzt sich aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart zusammen.

Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV & BEZ) Für die Förderung von Arbeitsverhältnissen nach § 16 e SGB II wurde das bisherige Instrument Arbeitsgelegenheiten in der Entgeldvariante mit Leistungen zur Beschäftigungsförderung (BEZ) verbunden. Ziel ist es, für langzeitarbeitslose, arbeitsmarktferne Menschen mit mindestens zwei weiteren Vermittlungshemmnissen, wie zum Beispiel Alter, Gesundheit, fehlende Qualifikationen oder mangelnder Berufserfahrung, Arbeitsverhältnisse zu fördern, um eine mittelfristige Arbeitsmarkt-Perspektive zu schaffen. Die Förderdauer wird individuell festgesetzt und beträgt maximal 24 Monate. Wir beschäftigten auf dieser Basis, im Jahr 2017, in verschiedenen Bereichen, 30 ehemalige Leistungsbezieher.

Durante Im Projekt „Durante“ blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Es haben viele Menschen durch die Begleitung ihren Arbeitsplatz über die Probezeit hinaus erhalten können. Somit hat das Projekt „Durante“ sein Ziel, den Erhalt des Arbeitsverhältnisses durch Begleitung, wieder mehrfach erfüllt. Als Beispiel für diesen Erfolg gilt die Geschichte der Frau K., aus ihrer Perspektive: Ich hatte nach längerer Zeit in Arbeitslosigkeit einen Minijob gefunden und konnte diesen kurze Zeit später in eine Teilzeitbeschäftigung ändern. Leider habe ich wieder, so wie immer, Probleme mit einer Kollegin bekommen. Diese behandelte mich wie ein kleines Kind. Nach Gesprächen mit meinem Coach war ich mutig genug und sprach mit meiner Kollegin. Leider war dieses nicht ganz erfolgreich. Mit Unterstützung durch meinen Coach sprach ich danach auch mit meiner Chefin. In diesem Gespräch klärte sich die Situation. Seitdem behandelt mich meine Kollegin nicht mehr wie ein Kind und lässt mich in Ruhe. Ich fühle mich wieder gut bei meiner Arbeit und habe nicht gekündigt. Ich arbeite weiterhin in meinem Job und habe inzwischen die Probezeit bestanden. „Durante“ wird sowohl durch den ESF – Europäischen Sozialfonds, sowie durch das Land Baden-Württemberg finanziert, wodurch die Begleitung sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer kostenlos ist. Nach wie vor bedeutet „Durante“ eine Unterstützung sowie Entlastung und Zeitersparnis für alle Beteiligten. Das Programm wird 2018 weitergeführt.

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Unsere Zielgruppe:

GERINGVERDIENER Geringverdiener / Step up II

Ist eine Maßnahme, deren Ziel es ist, Langzeitarbeitslose darin zu unterstützen, auf dem ersten Arbeitsmarkt wiedereingegliedert zu werden. Insbesondere soll durch die Maßnahme die Dauer der Hilfebedürftigkeit verkürzt werden und die Erwerbsfähigkeit einer leistungsberechtigten Person verbessert werden. Zielgruppen von „Step up II“ sind: • Geringfügig Beschäftigte („Minijobber“) • Versicherungspflichtige Beschäftigte • Nebenberufliche, selbstständig Tätige, die sich aufstockend im Leistungsbezug befinden. Die Maßnahme beinhaltet drei Stunden die Woche Einzelcoachying je Teilnehmer/-in sowie Gruppenmodule. In einem Zeitraum von sechs Monaten wird versucht, individuelle Vermittlungshemmnisse abzubauen. Dazu zählen vor allem enorme Sprachdefizite, mangelnde Qualifikation, körperliche Einschränkungen sowie eine geringe intrinsische Motivation. Unser Ziel ist eine positive Grundeinstellung, nicht nur zum Arbeitsleben, sondern zum gesamten Leben aufzubauen, um dadurch eine Veränderungsmotivation zu erschaffen. Frau B., 34 Jahre alt, geschieden, zwei Kinder. Sie arbeitete täglich eine Stunde in einem Bistro-Schulverkauf. Bevor sie sich von ihrem psychisch kranken Ehemann trennte, war sie Hausfrau ohne einen Schulabschluss. Ihr Selbstwertgefühl war zu Beginn sehr gering. Hinzu kommt, dass Frau B. überschuldet ist, den Überblick darüber verlor sie bereits vor Jahren. Nach dem sortieren ihrer – meist ungeöffneten – Briefe, konnten wir Frau B. bei der zentralen Schuldenberatung anmelden. Nach kurzer Zeit fanden wir auch eine qualifizierte Teilzeitausbildung zur Verkäuferin, bei der sie ihren Schulabschluss nachholen konnte. Der Nachqualifizierungsmaßnahme ging eine Orientierungsphase voraus, bei welcher festgestellt werden sollte, ob die Teilnehmerin die Voraussetzungen für eine solche Maßnahme erfüllt. Frau B. bestand diese Phase problemlos. Seit dem 01.09.2017 befindet sich Frau B. in der Ausbildung zur Verkäuferin. Sie berichtet uns häufig, dass sie sich in ihrer Ausbildung sehr wohl fühlt. Im Trägerverbund startete das Projekt „Step up II“ im April 2017, welches das Projekt „Step up“ ablöste. Der Auftraggeber dieser Maßnahme ist das Jobcenter Stuttgart.

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Unsere Zielgruppe:

ABHÄNGIGKEITSKRANKE Kommunales Programm Arbeit statt Drogen – Arbeitsprojekt „Flower Power“ (AGH nach § 16 SGB II) Seit Spätsommer 2016 können wir wieder die Teilnahme am Projekt „Flower Power“ anbieten. „Flower Power“ ist eine spezielle Arbeitsgelegenheit (AGH) für substituierte Drogenabhängige im Bezug von Arbeitslosengeld II. Das Projekt bietet die Möglichkeit, in der Grünpflege mitzuarbeiten. Die Maßnahme ist ein begleitendes Element zur Unterstützung einer Substitutionsbehandlung und bietet einen leichten Einstieg in Arbeit. Zeitliche Einschränkungen, z.B. durch die aktuellen Vergabezeiten, können so berücksichtigt werden. Der Aufbau eines geregelten Tagesablaufs wird gefördert und die Teilnehmer/innen individuell beim Aufbau und dem weiteren Ausbau von Beschäftigungsfähigkeit und Teilhabe unterstützt. Das Training und die Anpassung sozialer Kompetenzen an die Erfordernisse einer Anschlussmaßnahme, oder auch einer Beschäftigungsaufnahme sind weitere Inhalte. Ergänzt wird das Angebot durch arbeitsweltbezogene Beratung und Persönlichkeitsentwicklung. Das Jobcenter stellt dieses Angebot dem Suchthilfesystem zur Zusteuerung zu den Programmplätzen zur Verfügung und belegt selbst nur einzelne Plätze. Hier stehen diese Plätze neben den sogenannten niederschwelligen arbeitsähnlichen Tätigkeiten, gefördert vom Sozialamt, die innerhalb der Einrichtungen des Suchthilfesystems angeboten werden. Die Auslastung von „Flower Power“ lag deutlich unter unseren Erwartungen. Mit zunehmender Bekanntheit konnten wir die Mitarbeit einigen Selbstmeldern und Interessenten aus dem Projekt „Tagelöhner“ anbieten, sowie einzelne Plätze über Vermittlungen durch das Jobcenter belegen. Für das Jahr 2018 gibt es eine deutliche Reduzierung der Platzzahl, die sich an der Auslastung in 2017 orientiert.

Tagwerk Ist eine ganztägig ambulante Rehabilitationseinrichtung für drogenabhängige Menschen, die den klaren Wunsch haben, abstinent zu leben und dieses Ziel in ihrem bestehenden Lebensumfeld verwirklichen möchten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Arbeitstherapie, welche direkt bei uns im Modul „Leben und Arbeit“ durchgeführt wird. Dieses wurde nach den Zielsetzungen der beruflich orientierten Rehabilitation Abhängigkeitskranker erarbeitet. Dies hat zum Ziel, der Beeinträchtigungen der Erwerbsfähigkeit entgegenzuwirken oder sie zu überwinden. Dies wird über entsprechende beruflich orientierte Basisangebote und individuelle Angebote, die direkt auf die erwerbsbezogenen Problemlagen zugeschnitten sind, erreicht. Diesen Auftrag erfüllen wir in den Werkstätten der arbeitspädagogischen Orientierung der sbr.

Tagelöhner Das Projekt bietet im Rahmen des Programms „Arbeit statt Drogen“ einen niederschwelligen Einstieg in Arbeit für suchtmittelabhängige oder substituierte Menschen an. Die Teilnehmer werden aus der Szene „abgeholt“ und über eine strukturierende Beschäftigung an das Unterstützungssystem angebunden. Die Einsätze werden vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt gefördert. Das Angebot trägt zur Verbesserung von Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum bei. In diesem Projekt geht es vor allem um die Stabilisierung der persönlichen Situation bei Menschen, die aktiv Drogen konsumieren. Die Teilnehmer erhalten hier die nötigen Aufgaben, um sich langsam wieder an einen strukturierten Alltag gewöhnen zu können. Es geht darum, durch Struktur und Orientierung den eigenen Lebensraum zu erhalten und neu zu gestalten. Teilnehmer dieses Projekts erhalten eine sehr niederschwellige Heranführung an grundlegende Schlüsselqualifikationen, die für die Bewältigung des Alltags eine Voraussetzung sind. Ziel ist die Heranführung an Maßnahmen mit mehr Verbindlichkeit. Die Teilnehmer werden in „Flower Power“ sehr intensiv durch einen Arbeitserzieher betreut und begleitet. Der zeitliche Umfang ist in der Anzahl der Stunden und der Dauer der Teilnahme begrenzt. Finanziert wird das Projekt durch den ESF, Eigenmittel sowie kommunale Mittel.

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Unsere Zielgruppe:

STRAFFÄLLIGE / PSYCHISCH ERKRANKTE SGBXII PengA Zielgruppe des Projekts sind straffällig gewordene junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren, die meist auf richterliche Weisung gemeinnützige Arbeit ableisten müssen und trotz Brüchen in der Schul- und Arbeitsbiografie einen Zugang zum Beschäftigungs- und Qualifizierungssystem suchen. Die Ziele von „PengA“ sind, den Jugendlichen eine möglichst schnelle Ableistung ihrer Arbeitsstunden zu ermöglichen, eine Prüfung, ob sie an Hilfesysteme angebunden sind und die Klärung, ob sie Bedarf für die Entwicklung beruflicher oder schulischer Perspektiven nach der gemeinnützigen Arbeit haben. Der Schwerpunkt von „PengA“ ist der arbeitspädagogische Teil. Die Jugendlichen sind in verschiedenen Bereichen bei uns eingesetzt. Sie erhalten eine persönliche Stabilisierung sowie eine Verbesserung der Arbeits-Tugenden und ihrer persönlichen Kompetenzen.

Zuverdienstangebote für nicht-Erwerbsfähige Für Menschen, die dauerhaft oder vorübergehend nicht erwerbsfähig sind und Sozialhilfe beziehen, jedoch in begrenztem Umfang wieder arbeiten wollen, stehen sogenannte arbeitsähnliche Tätigkeiten zur Verfügung. Die Teilnehmenden erhalten eine am individuellen Bedarf ausgerichtete niederschwellige Beschäftigung mit variablen Arbeitszeiten zwischen 6 und 15 Stunden pro Woche. Die sbr gGmbH bietet Beschäftigungsmöglichkeiten im arbeitspädagogischen Bereich, in der Landschaftspflege, im Lebensmitteleinzelhandel sowie in der Gastronomie an.

Unsere Zielgruppe:

GEFLÜCHTETE

Geflüchtete / FIM Die Maßnahme „FIM“ bietet Geflüchteten die Möglichkeit, Arbeitsprozesse und Arbeitskultur in Deutschland kennenzulernen. Im Bereich der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen gab es im vergangenen Jahr erhebliche Veränderungen. Da immer weniger Geflüchtete Deutschland und damit auch Stuttgart erreichen bzw. diese inzwischen die ersten Integrationshürden genommen haben und auf den normalen Arbeitsmarkt kommen, schrumpft die Klientel für „FIM“ immer weiter zusammen. Dies hatte letztlich zur Folge, dass der Bereich Gartenbau wegfiel und die Stellenzahl zusätzlich reduziert wurde. Die verbliebenen Bereiche sind die, in Zusammenarbeit mit der AWS, stattfindende Straßenreinigung sowie die Säuberung der hiesigen Stäffele. Gleichzeitig wird bei der sbr gGmbH versucht, die Qualität der Maßnahme zu steigern, indem eine engere Abstimmung mit dem Sozialamt erfolgt, was bedeutet, dass eine mindestens wöchentliche Absprache erfolgt. Aber auch das Team selbst arbeitet besser, da eine engere Verknüpfung der Anleiter vor Ort und der Projektleitung eingeleitet wurde, durch die sowohl die Arbeitsintegrationshemmnisse möglichst rasch abgebaut als auch die Alltagsintegration gefördert wird, was durch das Angebot einer wöchentlichen Sprechstunde gewährleistet werden soll. Zudem freut es uns sehr, dass immer mehr Geflüchtete an einem Deutschkurs teilnehmen können. Die Maßnahme wurde für das Jahr 2018 mit reduzierter Platzzahl verlängert. sbr Geschäftsbericht 2017

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Unsere Zielgruppe:

GEFLÜCHTETE

RISE – Netzwerk zur Integration von Geflüchteten Die sbr gGmbH und das Kolping Bildungswerk führen, im Auftrag des Jobcenter Stuttgart, das Projekt „RISE“ (Refugee Integration NetWork Stuttgart for Employment), eine Maßnahme zur Integration von Geflüchteten, durch. Integration beginnt bereits im Hilfesystem. Um eine Integration zu gewährleisten, versteht sich die Maßnahme als Teil einer gesellschaftlichen Aufgabenstellung. „RISE“ wird in elf Modulen angeboten. Dazu gehören: • Interkulturelle Kompetenz jeweils für Männer und Frauen (u.a. Information und Austausch zu Regeln, Normen und dem Zusammenleben in Deutschland) • Arbeiten in Deutschland • Ergänzende Deutschangebote • Erwerb des Hauptschulabschlusses • Begleitung zu Ämtern, Ärzten etc. • Integration in Ausbildung und Arbeit • Soziale Teilhabe • Anerkennung von ausländischen Qualifikationen und Abschlüssen • Erwerb von Grundkompetenzen zur Vorbereitung von Qualifizierungen • Begleitung von Qualifizierungen Im Jahr 2017 wurden ca. 500 Teilnehmer/-innen zugewiesen. Die kulturellen Angebote wie z. B. Sportangebote, Museumsbesuche, Stadterkundungen, Besuche bei Krankenkassen, jahreszeitliche Veranstaltungen uvm. nahmen die Teilnehmer/-innen sehr gerne an, besserten – außerhalb der Unterkünfte durch die Kommunikation – ihre Deutschkenntnisse auf und fanden Anschluss an andere Gruppen. Die Geflüchteten freuten sich über die Unterstützung in den Modulen und es konnte ein tragfähiges Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Viele lernten die deutsche Arbeitswelt durch Praktika oder Einstiegsqualifizierungen besser kennen und einige konnten dadurch gleich in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse übergehen. Die Teilnehmer/-innen nutzten die Unterstützung bei Arztbesuchen, Begleitung zur Ausländerbehörde, Hilfe bei der Suche nach KitaPlätzen, gemeinsame Bearbeitung von Formularen, Behördengänge oder die der allgemeinen Beratung. Die Hilfestellung bei der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen wurde dankbar angenommen, leider waren es bei ca. 500 Teilnehmer/-innen nur ca. 10 Prozent der Teilnehmer mit ausländischen Qualifikationen und Abschlüssen. Viele Geflüchteten haben in ihrem Heimatland keinen Bildungsabschluss erworben und gingen einer Tätigkeit im handwerklichen Bereich nach. Dies wirkt sich auch auf die Vermittlung in Arbeit aus. Die fehlenden Qualifikationen und Sprachkenntnisse hemmten den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. Hinzu kommt, dass viele der Teilnehmenden noch in einem laufenden Deutschkurs waren und dadurch nicht vermittelt werden konnten. Die Maßnahme war zunächst für ein Jahr ausgelegt und wird im April 2018 auslaufen.

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ZAFA Personalservice ZAFA Die klassische Zeitarbeitsfirma ZAFA Personalservice GmbH wurde Ende 2007 als 100%-iges Tochterunternehmen der sbr gegründet und umfasst das volle Spektrum moderner Personaldienstleistung. Unser Ziel ist die Vermittlung unserer Mitarbeiter/-innen in den ersten Arbeitsmarkt. Neben der klassische Rekrutierung und Gewinnung von Mitarbeiter/-innen am freien Markt, wird Personal auch aus geförderten Maßnahmen der sbr rekrutiert.

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BONUS

Im Oktober 2017 wurde der neue BONUS Frischemarkt im Wolfbusch eröffnet. Die sbr gGmbH hat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und dem Amt der Stadtplanung und Stadterneuerung der Landeshauptstadt Stuttgart sowie der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH ein Konzept entwickelt, um in kleinflächigen Handelsflächen ein Grundsortiment an Lebensmitteln abzubilden. Der Markt ist ein Pilotprojekt – üblicherweise werden Lebensmittelmärkte auf einer Mindestgröße von 500 m² betrieben – er fasst jedoch nur 130 m². Um dies zu ermöglichen, fördert der Stuttgarter Gemeinderat das Projekt einmalig mit 70.000 Euro. Der BONUS Frischemarkt bietet vorwiegend Lebensmittel des täglichen Bedarfs an und wird von der sbr gGmbH betrieben. Außerdem gibt es eine Post- und Paketannahmestelle. Vor Ort werden auch Langzeitarbeitslose aus verschiedenen Arbeitsmarktprogrammen des Jobcenter Stuttgart beschäftigt. An dem neuen Standort im Wolfbusch wird so, zu Fuß, die Nahversorgung für fast 3.000 Einwohner/-innen gewährleistet. 2x wöchentlich gibt es auch einen Lieferservice, sodass auch weniger mobile Einwohner/-innen die Möglichkeit haben, frische Lebensmittel zu erhalten.

Verkauf Samstags 8 – 13 Uhr in der Tilsiterstr. 19 oder nach telefon. Vereinbarung

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sbr Geschäftsbericht 2017

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sbr Geschäftsbericht 2017 REWE20Markt GmbH, Zweigniederlassung Südwest, Im Unteren Wald, 69168 Wiesloch

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REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77.

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