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Gaming & E-Sports
Womit zocke ich besser?
Dennis L. ist 25 Jahre alt und leidenschaftlicher Gamer. Ob Konsole oder PC macht für ihn hinsichtlich der Wahl des Anzeigegeräts keinen Unterschied: Dennis hat beide Gaming-Devices an seinen gebogenen UltraWide-Monitor angeschlossen, der beinahe seinen gesamten Schreibtisch einnimmt. Für ihn ist das die beste Lösung, so sagt er. Denn reguläres Fernsehen interessiere ihn nicht, daher kann er auf einen Fernseher verzichten. Umso wichtiger ist es für ihn aber, dass sein Gaming-Monitor neben einer hohen Bildwiederholfrequenz auch hervorragende Helligkeitswerte, eine hohe Farbintensität und Kontrasttiefe sowie verschiedene Anschlussmöglichkeiten bietet. Doch ist die Entscheidung wirklich so einfach und ist der Monitor für echte Pro-Gamer immer die bessere Wahl?
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Über viele der genannten Aspekte, die Dennis an seinem Gaming- Monitor schätzt, freuen sich auch „Casual“-Konsolenspieler an ihren TV-Geräten. Viele der neuen OLED- TVs bieten 4K-Auflösung und neueste Technologien, die ausgiebige und reaktionsschnelle Gaming-Sessions ermöglichen. Durch den Größenunterschied sind sie zudem ideal für bekannte Split-Screen-Spiele, bei denen mehrere Spieler an einem Bildschirm den Überblick behalten müssen.
Was spricht nun also im Detail für den Gaming-Monitor, der als Allrounder auch für die tägliche Büroarbeit oder komplexe grafische Arbeiten genutzt werden kann? Und wo punktet der Fernseher, der neben Gaming auch für Filmabende mit der Familie herhält?
Bildschirmgröße
Augenscheinlich beim TV-Gerät natürlich die Größe: Viele der Geräte sind heute 43 bis 77 Zoll groß – meist bei einer 4K- und 8K-Auflösung – und auch größere Varianten sind nicht mehr so selten. Sie bieten somit viel mehr Bildfläche als übliche Monitore. Perfekt also für das Zocken vom Sofa aus, auch via Split-Screen im Mehrspielermodus mit Freunden. Spiele wie FIFA, Pro Evolution Soccer, NBA 2K und andere Sportspiele machen auf einem großen Bildschirm deutlich mehr Spaß, Kämpfe auf dem Schlachtfeld gewinnen an Intensität; Gamer tauchen noch leichter in fremde Welten ein.
Doch einiges spricht auch gegen den großen Flatscreen. Häufig ist es so, dass je dichter die Player vor dem Screen sitzen, desto pixeliger das Bild wird – die Ausnahme sind hierbei Geräte mit OLED-Technologie, die auf selbstleuchtenden Pixeln basieren. Bei einem größeren Bildschirm kann zudem schneller der Überblick verloren gehen. Das macht sich besonders bei Shootern bemerkbar, wodurch Gegner am Bildschirmrand womöglich zu spät erkannt werden, weil sie sich außerhalb des peripheren Sichtfeldes befinden. Ein Vorteil beim TV-Gerät: Smarte 4K- UHD-Modelle mit 55 Zoll Bilddiagonale etwa gibt es schon ab 500 Euro – und häufig in Haushalten längst Standard, weil sie auch beim Film- und Seriengenuss gute Dienste leisten.
Es ist fast eine Glaubensfrage unter den Gamern – Monitor oder TV-Gerät? Aber wie so oft im Glauben: Es gibt viele Wahrheiten/Alternativen – es gibt nicht DIE eine Wahrheit.
Reaktionszeiten
In vielen Spielen ist die Grey-togrey-Reaktionszeit ziemlich entscheidend. Hier geht es um die Zeit, wie schnell ein einziges Pixel von Grau über Weiß zurück nach Grau wechseln kann. Bei Spielen ist genau diese Zeit interessant, weil sie bei schnellen Bewegungen Schlieren verhindert. Aktuelle Gaming-Monitore haben Reaktionszeiten von einer Millisekunde. Ein Wert, den TV-Geräte in der Regel nicht bieten können – mit Ausnahme von modernen Fernsehern, die ähnliche Reaktionszeiten ermöglichen. Dafür nutzen sie HDMI 2.1, womit Variable Refresh Rate (VRR), ultraschnelle Reaktionszeiten bis 1 ms und der Auto Low Latency Mode (ALLM) unterstützt werden können. Zudem sind viele Geräte kompatibel mit NVIDIA G-SYNC und AMD Free- Sync, wodurch Bildwiederholraten von 120 Hz möglich sind und dadurch das Spiel flüssig und ruckelfrei ist.
E-Sportler, die sich in Wettbewerben messen, zocken in der Regel mit einem Monitor. Das liegt daran, dass in diesem der sogenannte Input-Lag wichtig ist. Dieser definiert die Zeitspanne, die eine Eingabe via Controller, Maus oder Tastatur benötigt, um vom Bildschirm umgesetzt zu werden. Und hier haben klassische TV-Geräte oftmals noch Defizite gegenüber Monitoren – außer bei neuen Geräten, wie beispielsweise OLED-TVs, die die notwendigen Technologien unterstützen.
» fazit
Ob TV-Gerät oder Monitor bleibt letztlich aber eine Frage des Geschmacks, der tatsächlichen Nutzung sowie des Geldbeutels. Denn wer in Spitzentechnologie investiert, findet bei beiden Geräteklassen Modelle mit extrem schneller Reaktion und perfekter Farbwiedergabe. Wer in einen fürs Spielen geeigneten OLED- Fernseher investiert, hat damit auch beim Serienabend viel Spaß; der Gaming-Monitor mit hochwertigem IPS-Display und Zusatzfeatures wie ergonomischer Verstellung macht auch beim Surfen oder Videoschneiden eine gute Figur. Für Dennis steht seine Wahl fest. Er spielt Konsolen- und PC-Spiele auf seinem Curved-Computermonitor. Und nicht schlecht: Sein Team und er haben gerade am letzten Wochenende einen weiteren Schritt zu den wichtigen Finals bei Rainbow Six gemacht.