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Gaming & E-Sports

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Gaming & E-Sports

Felix Falk, Geschäftsführer von „game“

Nicht nur die Corona- Pandemie legt es an den Tag, E-Sport ist in Deutschland längst im Mainstream angekommen. Immer mehr Vereine gründen sich, kaum einer will den neuen Intercity verpassen.

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E-Sport in Deutschland – ein Markt boomt

E-Sport hat den Schritt von der Nische in das Licht der Öffentlichkeit geschafft. Ein Grund, um mit Felix Falk, dem Geschäftsführer von „game“, dem Verband der deutschen Games- Branche, zu reden.

Herr Falk, wo steht der E-Sport im fast abgelaufenen Jahr 2020? Wie viel Zulauf gab es durch den ersten Lockdown und was passiert jetzt im November?

Auch für den E-Sport war das Jahr 2020 eine Herausforderung. Einerseits haben so viele Menschen wie noch nie die digitalen Wettkämpfe verfolgt. Hierzu haben auch die vielen digitalen Ersatz-Events klassischer Sportveranstaltungen wie der spanischen Fußballliga und der Formel 1 während des ersten Lockdowns im Frühjahr beigetragen. Andererseits konnten die Turniere nicht vor Zuschauern stattfinden. Das ist nicht nur ärgerlich mit Blick auf die Stimmung, sondern auch existenzbedrohend für viele Dienstleister rund um den E-Sport.

Union und SPD hatten 2018 verkündet, den E-Sport vollständig als eigene Sportart anzuerkennen – warum ist da nichts passiert?

Die Diskussion rund um E-Sport tritt in Deutschland auf der Stelle. Viel zu viel hängt sich an der Frage auf, ob E-Sport nun Sport ist. Dabei ist diese Frage gar nicht so relevant, denn sie verkennt die große Eigenständigkeit des E-Sports und übersieht auch die vielen positiven Eigenschaften, von denen die ganze Gesellschaft profitieren kann. Denn die digitalen Wettkämpfe vermitteln zentrale Werte wie Teamplay, Fairness und den Wettkampfgedanken.

Geht es dabei nur um die Gemeinnützigkeit und die Arbeit in Vereinen?

Die Frage der Gemeinnützigkeit für Vereine, die E-Sport anbieten, ist eine besonders wichtige Grundlage. Hoffentlich wird sie noch in dieser Legislaturperiode endlich geklärt, so wie es im Koalitionsvertrag versprochen wurde. Hier bietet sich uns als Gesellschaft eine große Chance: Wir laden Millionen Menschen in Vereinsstrukturen ein. Eine stärkere Einbindung in die vielen Vereine vor Ort steigert auch deren Attraktivität bei Kindern und Jugendlichen. Zudem kann hier gezielt Medienkompetenz für die digitale Welt vermittelt werden.

Im nächsten Jahr sind Olympische Spiele – wann wird der E-Sport olympisch werden?

Es gibt Bestrebungen, E-Sport stärker in das olympische Programm einzubinden, etwa bei den Asienspielen. Ich denke, dass Olympia hiervon deutlich profitieren und auch für die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer wieder an Relevanz gewinnen könnte.

Der Gaming-Bereich in Deutschland boomt und inzwischen zockt nicht nur die Generation Z – was sind da Ihre Erkenntnisse?

Games sind ein unglaublich vielfältiges Medium und das wird auch an den Spielerinnen und Spielern deutlich: Im Schnitt sind diese nämlich über 36 Jahre alt – Tendenz weiter steigend! Das hängt einerseits mit den Gamern der ersten Stunde zusammen, die ihrem Medium über all die Jahre treu geblieben und mit ihm gealtert sind. In den vergangenen Jahren haben aber auch viele ältere Menschen das Spielen neu für sich entdeckt. Die niedrigen Einstiegsschwellen vor allem auf Smartphones und Tablets haben hierzu viel beigetragen.

„Games sind ein unglaublich vielfältiges Medium und das wird auch an den Spielerinnen und Spielern deutlich: Im Schnitt sind diese nämlich über 36 Jahre alt – Tendenz weiter steigend!“ Felix Falk, Geschäftsführer von „game“

Corona hat die Branchen weiter boomen lassen – welche Spiele waren besonders gefragt?

Die Corona-Pandemie hat viele Millionen Menschen in Deutschland zu Gamepad und Smartphone greifen lassen. So hat rund jede dritte Spielerin und jeder dritte Spieler in Deutschland während der Krise häufiger gespielt. Besonders Games, die zusammen mit der Familie und Freunden gespielt werden können, haben in dieser Zeit profitiert. Immerhin sagt auch mehr als jeder vierte Gamer, dass ihm oder ihr die Spiele geholfen haben, besser durch die Corona-Pandemie zu kommen.

Die PS 5 war ratzfatz ausverkauft – was können Eltern jetzt noch zu Weihnachten schenken?

Die beiden neuen Spielekonsolen „PlayStation 5“ von Sony und „Xbox Series X“ von Microsoft kommen aktuell super bei den Spielerinnen und Spielern an. Knapp jeder zweite Deutsche würde sich über eines der Modelle als Weihnachtsgeschenk freuen, wie eine Umfrage von uns ergeben hat. Das zeigt, wie beliebt Spielekonsolen sind! Doch auch, wenn man keine der neuen Konsolen im Vorweihnachtsgeschäft mehr bekommen sollte, gibt es viele tolle Geschenkmöglichkeiten aus der Games-Welt: Das reicht von der „Switch“ von Nintendo über die vielen Blockbuster-Spiele, die zum Ende des Jahres erscheinen werden, bis hin zu Zubehör oder einfach Guthabenkarten.

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