Plus 07 vom 30/07/2014

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BEZIRKSZEITUNG

B O Z E N S TA D T U N D L A N D NR. 07 - 30. Juli 2014 - I.P.

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INHALT

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Seiten 34-37

Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus.“ - Keine Angst, es geht gleich deutsch weiter: „Hier an den Grenzen des Vaterlandes setze die (Feld-)Zeichen. Von hier aus bildeten wir die Übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste.“ So kennen wir die Inschrift des sogenannten Siegesdenkmals in Bozen, vom Volk auch „Faschistentempel“ genannt. Nun scheint es, dass mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums am 21. Juli im Keller des Gebäudes endlich ein Schlussstrich unter das ganze Kapitel gezogen wurde. „Das Siegesdenkmal zugänglich zu machen, heißt, es von seiner ideologischen Last zu befreien“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er sprach auch von der Notwendigkeit der Historisierung des Denkmals und der nächste Schritt sei jener hin zur Normalisierung. Die Frage sei jedoch erlaubt, warum die kurzzeitig eingeführte Bezeichnung des Platzes in „Friedensplatz“ und dann wieder auf „Siegesplatz“ rückgeführt, nicht normalisiert, sprich wieder hergestellt wird? Ein Rücktritt vom Rücktritt sozusagen.

Die Politiker sind in dieser Hinsicht ja sonst so geschickt. Wenn wir nicht einmal im Stande sind, eine Platzbezeichnung an den Frieden anzupassen, wie sollen dann Jahrzehnte lang verfeindete Völker im nahen Osten den Frieden finden? Haben wir in Südtirol wirklich keine anderen Probleme als zu streiten, ob das Dokumentationszentrum „die Geschichte in den Keller verbannt“ oder ob man eine moderne Leuchtschrift an der Liktorenbündel-Säule des Denkmals der Staatsanwaltschaft anzeigen muss. Wegen „Schmähung des Nationalheiligtums“? Südtirol, „quo vadis“ - nur um auch lateinisch zu Enden ... Schreiben Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it geschrieben am 25. 07. 2014

Kunst & Kultur Seiten 22-23

Titel-Thema Seiten 4–6

TITEL-THEMA Billig gekauft?!

Seiten 4–6

EIN GUTER TIPP 7 LOKALES 9-19 Kunst&Kultur 22-23 Spezial Sarntal 24-26 Spezial Wohnträume 28 Bäuerinnen

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Kinder

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SPORT 34–37 Veranstaltungen 38

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Titel

Billig eingekauft...!? 4

SÜDTIROL - Türkei, New York, Ägypten, Tunesien, Dubai oder Taiwan, auf jeder Reise bieten sich Schnäppchen, oder was man dafür hält, und die Verlockung ist immer groß. Zudem sitzt der Geldbeutel im Urlaub bekanntlich wesentlich lockerer. Doch Achtung, egal aus welchem Land man zurückkehrt, es bestehen Einfuhrbestimmungen für Mengen und Höchstbeträge. Ganz schnell kann aus dem vermeintlichen billigen Einkauf eine teure Urlaubserinnerung werden.

VON CLAUDIA SCHWARZE


Titel

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it der Öffnung Europas hat sich vieles geändert. Das Reisen wurde erleichtert, der Euro fast überall die gültige Währung und erspart lästiges Tauschen und auch beim Einauf und den erlaubten eingeführten Waren muss man nicht mehr so penibel achtgeben. Es wird an der Grenze kaum noch kontrolliert, deshalb befinden sich viele in dem Glauben, man könne einführen, was man wünscht. Doch dies ist bei weitem immer noch nicht so. Auch wenn die Höchstgrenzen innerhalb der EU sehr hoch festgelegt sind, 800 Zigaretten bzw. 400 Zigarillos, 200 Zigarren oder ein Kilogramm Tabak sowie zehn Liter hochprozentigen Alkohols, 20 Liter alkoholische Getränke unter 22 Grad, 90 Liter Wein oder 110 Liter Bier und für viele andere Waren gar kein Limit besteht, die Reisenden sollten sich im Zweifelsfall besser informieren. Die Einfuhr von Tabakwaren und Alkohol aus Nicht-EU-Staaten ist in wesentlich geringeren Mengen möglich. Maximal 200 Zigaretten oder 50 Zigarren, ein Liter hochprozentiger Alkohol, vier Liter Wein oder 16 Liter Bier bilden die Höchstgrenze. „Die Waren müssen bei der Einreise immer mit sich geführt werden, dürfen also nicht nachgeschickt werden. Außerdem würde ich immer empfehlen, den Kassenbon aufzuheben“, empfiehlt der Direktor der Bozner Zollbehörde, Andrea De Luca.

Hände weg von frischen Lebensmitteln! Was in der Europäischen Union auf Grund vereinheitlichter Vorschriften in Bezug der Herstellung und Hygiene von Lebensmittel absolut komplikationslos verläuft, kann hingegen bei der Einfuhr aus Drittländern zum großen Problem werden. Von Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukten sollte man besser die Finger lassen, denn dafür bestehen besondere Vorschriften. Sie sollen vor allem das Einschleppen von Krankheiten und Seuchen verhindern. Soll dennoch ein spezielles Produkt für den privaten Verbrauch eingeführt werden, so ist es sofort bei der Einreise mit einem Attest beim Veterinärdienst am Flughafen oder Hafen zu melden, wo es überprüft wird. „Jedes Land hat besondere Vorschriften, so gestattet Kanada die Ausfuhr von bis zu 20 Kilogramm geräuchertem Fisch, Russland nur von 125 Gramm Kaviar. Aus der Türkei dürfen zwei Kilogramm Honig ausgeführt werden“, berichtet Andrea De Luca. Die Mengen beziehen sich immer pro Erwachsenen, für Minderjährige gelten entsprechend reduzierte Mengen.

Zollfreie Zone und günstig tanken Noch immer lockt der angeblich so günstige Einkauf in den kleinen Steueroasen. Da wird der Wochenendausflug nach Livigno geplant: eine große Einkaufsliste geschrieben, die neuesten Modelle der Fotoapparate gesichtet, eine Markenuhr als Geburtstagsgeschenk ausgesucht. Doch diese Gedankengänge sind auch den Zöllnern bestens bekannt. Stichproben werden immer wieder gemacht und dann scheint die Überraschung groß, wenn plötzlich von der Wertbeschränkung der Gesamtwaren die Rede aufkommt. Pro Person dürfen maximal Waren für 300 Euro zollfrei eingeführt werden. Diese sind schnell erreicht. Für den Rest ist Zoll in Höhe der Differenz der Mehrwertsteuer zu zahlen. Wurden die zusätzlichen

Andrea De Luca, Zolldirektor

Waren nicht deklariert, steht zudem eine Strafe an. Bei der Einreise mit dem Flugzeug liegt der Höchstbetrag bei 430 Euro, für Kinder bis 15 Jahren bei 150 Euro. Billig tanken steht auch hoch im Kurs bevor man nach Italien zurückkehrt. Bis zu einem halben Euro kann man bei unseren Nachbarn pro Liter sparen, dann lohnt sich der kurze Stopp immer. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Volltanken ist erlaubt, auch eine kleine Reserve von zehn Litern darf in einem genormten Kanister zusätzlich mitgeführt werde. Wer mit größeren Mengen aufgegriffen wird, riskiert die Beschlagnahme des Automobils, die für den Kraftstoffschmuggel vom Gesetz vorgesehen ist.

Bereits bei der Ausreise registrieren Da vor allem optische Geräte, Luxusartikel oder Computer gerne kostengünstig im Ausland gekauft werden, ist der Zoll bei der Einfuhr dieser Waren besonders aufmerksam. Apple Computer und iPhones kosten weniger in Amerika, teure Uhren in Livigno oder Fotoausrüstungen in Taiwan. Um bei der Rückkehr keine Probleme zu bekommen, sollte man sich deshalb bei der Ausreise einige Minuten Zeit nehmen und eine Bescheinigung über die Ausfuhr dieser Geräte ausstellen lassen. Dies erspart Probleme und zeitaufwändige Kontrollen zur Herkunft der Geräte, wenn man wieder einreist. Dies ist ebenfalls bei kostbarem Schmuck empfehlenswert. Pro Person können problemlos auf Reisen größere Bargeldsummen

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Titel mitgeführt werden. Ab 10.000 Euro muss der Betrag registriert und seine Herkunft nachgewiesen werden. Diese formelle Registrierung beruht auf internationale Absprachen zur Verhinderung der Geldwäsche. Immer wieder werden einige Personen mit sehr hohen Summen aufgegriffen, meistens an der Schweizer Grenze. In Südtirol bestehen sonst diese Probleme weniger. Ab und zu werden einige Überschreitungen am Flughafen Bozen registriert. Es handelte sich um mit Privatflugzeugen einreisende russische und ukrainische Bürger, die sehr große Bargeldsummen dabei hatten.

Ob sie wirklich angewandt werden, scheint angesichts der selbst in Bozen feilgebotenen Taschen und Brillen angeblich teurer Luxusfirmen fraglich. Doch werden in der Türkei billigste Waren mit bekannten Markennamen angeboten, muss sich jeder klar sein, dass es sich nur um Fälschungen handeln kann. Die Herstellungsbedingungen und verwendeten Materialien sind unbekannt. Ein Risiko deshalb eventuell auch für die eigene Gesundheit, da chemische Mittel, die zum Färben oder Reinigen der Stoffe und Leder verwendet wurden, Hautausschläge verursachen können.

Gefälschte Markenware gar nicht billig

Höchste Vorsicht mit Medikamenten und Kosmetik

Mit gefälschten Waren verfährt die italienische Gesetzgebung sehr streng. „Wenn eine Ware eindeutig als Kopie erkennbar ist und ich sie dennoch kaufe und nutze, begehe ich laut Gesetz eine Straftat und kann angezeigt werden“, sagt der Zolldirektor. Die vorgesehenen Strafen: sechs Monate bis drei Jahre Freiheitsentzug oder 2.500 bis 25.000 Euro.

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Noch mehr Vorsicht ist beim Kauf von Arzneien außerhalb der EU bzw. Europas geboten. Auch wenn die Packungen meisten täuschend echt aussehen, die Inhaltsstoffe von Pillen oder Tropfen entsprechen oft nicht den im Beipackzettel angegeben oder weisen einen wesentlich geringeren Qualitätsstandard auf. Dasselbe trifft bei Parfüms, Cremes oder anderen Schönheitsprodukten zu, auch wenn sie angeblich von bekannten Marken stammen. Die Echtheit sollte vor allem beim Verkauf auf dem Markt

oder in dubiosen Läden zu einem Niedrigpreis angezweifelt werden. Besser Hände weg von diesen Produkten, möchte man seine Gesundheit nicht riskieren. Eine kleine Reiseapotheke mit einer Standardausstattung kann jeder mit sich mitführen. Bei besonderen Medikamenten, wie starken, verschreibungspflichtigen Schlaf- oder Beruhigungsmittel, wird empfohlen, ein ärztliches Attest dabei zu haben, das die Einnahme bestätigt. Dies gilt vor allem für Inhaltsstoffe, die als Suchtmittel eingestuft werden könnten und dessen Besitz und Verwendung in manchen Ländern deshalb untersagt ist. Ein ähnlicher Fall ereignete sich kürzlich in Usbekistan, wo der Bozner Arzt Norbert Pescosta festgenommen wurde, weil er ein Medikament mit sich geführt hatte, das dort als illegal eingestuft wird.

Achtung mit Tieren, daraus hergestellten Waren und Kunstgegenständen Die Liste geschützter Arten der Konvention von Washington gibt genau an, welche Arten unter absolutem Schutz stehen oder nur mit Sondergenehmigungen ausgeführt werden dürfen. Oft ist auch die Ausfuhr von Objekte aus Teilen

dieser Tiere, wie Elfenbeinschmuck oder Krokodilleder-Taschen untersagt. Jedes Land besitzt darüber hinaus interne Vorschriften zum Artenschutz, auf die genauestens geachtet werden muss, will man nicht in Südamerika, Afrika oder Asien als Schmuggler im Gefängnis landen. Beim Kauf von Objekten sollte immer ein offizielles Zertifikat zur Herkunft beiliegen. Sehr aufmerksam sind viele Staaten auch bei der Ausfuhr von Kulturgütern. Auch hier besitzt jedes Land eigene Vorschriften. Egal ob Teppiche, Vasen, Porzellan oder Schmuck: besteht die Vermutung, es handelt sich um besonders wertvolle Objekt, sollten sie vor Reiseantritt mit Begleitpapieren und der Ausfuhrgenehmigung ausgestattet werden. Seriöse Händler werden das erledigen. „In Italien sind diese Objekte auch bei Einfuhr zu deklarieren und beim Ministerium für Kulturgüter registrieren zu lassen“, betont Andrea De Luca. Auch wenn die Zöllner nicht gern gesehen werden, sie dienen vor allem unserem Schutz, nicht um zu strafen. Zudem, Schmuggel ist eine Straftat. Dem Staat entgehen wichtige Steuergelder, die letztendlich dem Volk fehlen. Wir bezahlen sie mit dem ständig steigenden Steuerdruck auf jeden einzelnen.

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staunen

Der Klatschmohn Foto Š Shutterstock

Es leuchtet in den Wiesenwogen der Klatschmohn, dessen Feuertanz viel emsige Bienchen hat angezogen mit seinem roten Blumenglanz.

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lokales

Tiroler Werte auf die Fahne geschrieben AFING - (br) Die erste urkundliche Erwähnung der Afinger Schützen geht auf das Jahr 1796 zurück. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges löste sich die Kompanie auf. Jetzt hat das Tschögglberger Bergdorf wieder eine Schützenkompanie, die am Afinger Kirchtag offiziell ihre Wiedergründung feierte.

„Die Idee kam beim Kirchtag vor ein paar Jahren auf; wir stießen auf ein altes Foto, das die Musikkapelle Afing zeigt – mit dem Schützenfähnrich im Hintergrund“, erzählt Hauptmann Helmut Gostner. Die Tracht, die der Fähnrich trug und mit der nun auch die Afinger Schützen ausrücken, ist die älteste dokumentierbare Tracht des Tschögglbergs: breiter, grüner Hut, braune Jacke und Bundhose in Leder. Vor zwei Jahren wurde die Kompanie gegründet, vor einem Jahr beim Kirchtag trat sie erstmals in ihrer Tracht auf, und heuer zum Kirchtag feierte sie offiziell die Wiedergründung. Ein erster Höhepunkt war schon tags zuvor der Große Österreichische Zapfenstreich, aufgeführt von der Ehrenkompanie Sarntal und musikalisch gestaltet von der Musikkapelle Durnholz.

Schützenhauptmann Helmut Gostner

SCHÜTZEN AUS GANZ TIROL Zum großen Festakt fanden sich 71 Schützenabordnungen aus Süd-, Welsch- und Nordtirol ein, dazu fast vollzählig die Bundesleitung und viele Ehrengäste. Auch ganz Afing war auf den Beinen und feierte

mit seinen Schützen. Die Klänge der Musikkapelle Jenesien ertönten auf der Stanger-Wies, wo Ortspfarrer Pater Peter Stuefer und Schützenkurat Pater Christoph Waldner die Feldmesse zelebrierten. Schützen aus dem Bezirk Bozen feuerten eine Ehrensalve ab. „Was heute hier beginnt, soll wachsen und reifen“, sagte Pater Christoph in der Festpredigt. Gottes Wort und die Schönheit des Landes seien Verpflichtung, und jeder müsse seiner Verpflichtung nachkommen und das Gute weitertragen – dort, wo ihn Gott eingepflanzt hat. Dann sei das Tun von Erfolg gekrönt. „Deine Heimat braucht dich!“: Diesen Leitsatz haben sich die Afinger Schützen auf die Fahne geschrieben. „Wollen wir die Heimat zur Ehre Gottes gestalten“, betonte Pater Peter. Er ging auf die Motive der Fahne ein: die Afinger Kirche auf der Vorderseite, der Tiroler Adler auf der Rückseite. „Der Tiroler Adler erinnert an das Geschenk der Vorfahren, das Geschenk des Glaubens und der Gemeinschaft“, unterstrich Pater Peter. Er dankte den Schützen, dass sie auch die Kirche mit ins Motiv genommen haben. Sie erinnere an Christus, der Gemeinschaft stifte.

ALLZEIT ZU WERTEN STEHEN Im Anschluss an den Gottesdienst segnete Pater Peter die Fahne, die Fahnenpatin Margit Furggler ent-

Für ein buntes Bild sorgten die vielen Schützenabordnungen mit ihren Trachten und Fahnen.

hüllte. „Möge euch diese Fahne bei den Ausrückungen begleiten“, sagte Furgler und rief die Schützen dazu auf, allzeit zu den Werten zu stehen, die sie sich auf die Fahne geschrieben haben. Die Festrede hielt Elmar Thaler, der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes: „In vielen Teilen der Gesellschaft sind heute Werte wie Nächstenliebe, Heimatliebe und Treue zu Gott nicht mehr viel wert. So ist es nicht selbstverständlich, dass sich hier eine stattliche Gruppe von Männern und Frauen gefunden hat, die sich eben diese Ziele auf die Fahne geschrieben hat.“ Schütze sein heiße, nach einem Wertekodex zu leben, der von keinem Zeitgeist abhängt. Werte wie Brauchtum, Kultur und Tradition erhalte man aber nicht, indem man nur die Tracht anziehe. „In Tirol gehört es seit jeher dazu, seine Meinung zu sagen“, betonte Thaler. So werde Althergebrachtes erhalten und entwickle sich weiter.

Die Afinger Schützen hätten den Weg zur Wiedergründung gefunden – zielstrebig und mit Begeisterung. Schon heute seien erste Ergebnisse zu sehen: die alte Tschögglberger Tracht, die wiederbelebt wurde, und die Festbroschüre zur Geschichte Afings. Sie erschien zum Wiedergründungsfest. Nach dem Festakt marschierte der lange Zug der Schützen durch das Dorf Richtung Festplatz und defilierte vor der Bundesleitung und den Ehrengästen. Begleitet wurde der Zug von der Schützenkapelle Pichl Gsies, der Musikkapelle Jenesien und vielen Festwägen, die zum Kirchtag aufgefahren wurden.

ERSTE ERFOLGE SICHTBAR

Ortspfarrer Pater Peter Stuefer (links) und Schützenkurat Pater Christoph Waldner zelebrierten die Feldmesse.

Im Anschluss an den Gottesdienst „Das Bild, das sich heute zeigt, vermittelt Tiroler Tradition“, unterstrich Bürgermeister Paul Romen.

Die Schützenkompanie Afing mit ihrer neuen Fahne.

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lokales

An Volksmarsch-Idee angeknüpft SARNTAL - (br) Die Bergwelt erradeln, ohne Hektik und Zeitdruck, alleine oder in Gruppen: Diese Idee liegt der Sarner Volksradtour „Almrausch und Edelbike“ zugrunde, die heuer ihre fünfte Auflage erlebte. 276 Teilnehmer aus ganz Südtirol machten mit und fuhren im Sattel ihres Bergrades auf Bronze-, Silber oder Goldkurs. Neu war heuer die Super-Gold-Strecke.

„Mit dieser Veranstaltung knüpfen wir an die beliebten Volksmärsche der 1970-er Jahre an“, sagt Alfons Innerebner, der Präsident des Radklubs Sarntal, der die Tour auch heuer wieder ausrichtete. Es gehe dabei um das Bergerlebnis – ohne Stoppuhr. So könne jeder in seinem Rhythmus fahren, an den schönen Aussichtspunkten den Rundblick genießen und auch auf den Hütten Halt machen. Eine Herausforderung war die Radtour aber allemal, galt es doch viele Kilometer bergauf und bergab zu bewältigen. 30 Kilometer lang war die kürzeste Bronze-Strecke, 35 die mittlere Bronze-Tour, und ganze 52 Kilometer bei 2490 Höhenmetern hatten die Teilnehmer auf der GoldStreck zurückzulegen. Die ganz Zähen konnten noch einen Abstecher von der Kirchsteiger-Alm hinauf zur Kuhleiten-Hütte drauflegen; dies bedeutete zusätzliche 320 Höhenmeter und das Super-Gold-Abzeichen.

SCHÖNE BERGRAD-ROUTEN

Kurze Rast bei den Steinernen Mandlen.

gen für die anstrengende Tour in den Sarner Bergen waren geradezu ideal. Das Sarntal ist bekannt für sein großes Angebot an Bergrad-Routen, die mit der Volksradtour „Almrausch und Edelbike“ an Bekanntheitsgrad gewinnen. Die Teilnehmer jedenfalls waren begeistert.

Allen Routen gemeinsam war die schöne Fahrt über den Bergrücken des Karkofels zu den „Stoanernen Mandlen“, eine historische Kultstätte und – wie es heißt – auch Schauplatz der Hexentänze in alten

„Die meisten entschieden sich für die Goldstrecke; das war auch bei den bisherigen Auflagen so“, sagt Innerebner. Auch der Sarner Josef Mair, der als einer der Ersten an den Start gegangen war und nach fünfeinhalb Stunden als Erster durchs Ziel fuhr. Lange aufgehalten oben auf den Bergen hat er sich nicht. Die schwarzen Wolken, die sich am Himmel über dem Kreuzjöchl zusammenballten, haben ihn getrieben. „Da oben auf den Bergen ist es besser, einem Gewitter aus dem Weg zu gehen“, meint Mair. Das Wetter hielt, und die Bedingun-

Auch Stefan Hochkofler trat in die Pedale.

Geschafft: Kurt und Rosa Parschalk im Ziel, wo sie vom Schwesternpaar Annelies und Rosi Burger (rechts) empfangen wurden und das Abzeichen angesteckt bekamen.

HERRLICHER RUNDBLICK

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Zeiten. Ein 360-Grad-Rundblick bot sich den Radlern dort: von der Brentagruppe und den Dolomiten bis hin zu König Ortler. Wer auf Gold-Kurs fuhr, machte noch eine Schlaufe zur Möltner Kaser und zum Lanzenschuster, die anderen fuhren direkt über Putzen nach Sarnthein ab. Im Ziel am Postplatz in Sarnthein wurden dann alle mit Applaus empfangen und bekamen von den hübschen Hostessen Annelies und Rosi Burger, Misses Südtirol 2009, das Abzeichen in Bronze, Silber, Gold oder Super-Gold angesteckt.

Die Abzeichen für die Volksradtour in Gold, Silber oder Bronze.

Die Tour wird dem Namen gerecht: Almrausch und Edelbike.

Mit dabei auch Franz Nussbaumer und Gottfried Stuefer.


lokales

Singtage im Rohrerhaus SARNTHEIN - (br) Das Rohrerhaus ist passende Kulisse für viele kulturelle Veranstaltungen. In Zusammenarbeit mit Evi Gallmetzer, Clara Sattler und Franziska Wigger lädt der Verein Rohrerhaus alle Interessierten zu einem Sing- und Jodel-Workshop, bei dem auch auf ein gemeinsames Konzert hingearbeitet wird. Auftakt ist am Mittwoch, 6. August, um 18 Uhr, Abschluss am Sonntag, 10. August, mit der musikalischen Gestaltung der heiligen Messe um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sarnthein. „Wir erwarten 15 Sänger und Sängerinnen aus der Schweiz, die mit den Sarnern singen“, sagt Klara Aichner vom Verein Rohrerhaus. Auch am Abend wird Programm geboten. Es reicht vom Proben- und Jodelabend bis zum Wirtshaussingen und dem großen Konzert auf dem Dorfplatz in

Sarnthein unter dem Motto „Volksmusik in Gesang und Klang“. Anmeldungen nimmt Klara Aichner unter der Rufnummer 320 0113299 entgegen. Insgesamt 25 Plätze können die Sarner besetzen. Der Kursbeitrag beträgt 80 Euro.

ZU DEN REFERENTINNEN Evi Gallmetzer: Sie begann ihr Gesangsstudium in Innsbruck und Salzburg, erlangte das Diplom im Fach „Lied und Oratorium“ am Konservatorium in Bozen und spezialisierte sich in Barockgesang. Gallmetzer singt als Solistin und Sängerin in verschiedenen Barockensembles und Kammermusikformationen vor allem in Italien und in der Schweiz. Seit

2002 lebt die in der Schweiz. Als Sängerin, Gesangspädagogin und Stimmbildnerin leitet sie Workshops für Chorstimmbildung im In- und Ausland. Clara Sattler: Sie erwarb ihr Gesangsdiplom am Musikkonservatorium in Bozen mit Auszeichnung und absolvierte die Musikhochschule in Wien mit dem Diplom in den Fächern „Lied und Oratorium“ und „Oper“. Sie ist eine gefragte Stimmbildnerin im In- und Ausland. Neben einer sehr regen Konzerttätigkeit hat Clara Sattler bei zahlreichen Opernproduktionen mitgewirkt, war Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe und hat mehrere Tonträger eingespielt. Franziska Wigger: Als Sängerin hat

sie sich einen Lebenstraum erfüllt. In Jodel, Klassik und modernem Gesang fühlt sie sich zu Hause und hat eine fundierte Ausbildung genossen. Bei weltlichen und geistlichen Konzerten, auf der TV-Bühne oder bei szenischen Projekten wie Operetten, Opern und Musicals singt sie sich immer wieder in die Herzen ihrer Fans.

Neue Sarner HGV-Ortsobfrau SARNTAL - (ar) Vor Kurzem standen die Neuwahlen der HGV-Ortsgruppe Sarntal im Hotel „Hohenegg“ in Reinswald auf dem Programm. Dabei wurde das Ortsausschussmitglied Melanie Gruber vom Hotel „Alpenblick“ in Astfeld einstimmig zur neuen Ortsobfrau gewählt, während ihrem Vorgänger Hannes Gross für seinen Einsatz in der Vergangenheit gedankt wurde.

Bürgermeister Franz Locher sagte Gruber seine volle Unterstützung zu und bedankte sich bei der Ortsgruppe. Außerdem sprach er über die Situation im Gemeindehaushalt, die aufgrund der letzten Entwicklungen bedenklich sei. Auch TVPräsidentin Rosa Stuefer gratulierte Melanie Gruber und schnitt in ihren Ausführungen eine noch engere Kooperation zwischen Tourismusverein

und HGV an. Auf ihre Pläne angesprochen sagte Gruber gegenüber der „PLUS“, dass sie eine breitere Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Betrieben sowie eine engere Kooperation mit dem örtlichen Tourismusverein anstrebe das Sarntal touristisch bekannter und attraktiver machen möchte.

(v. l.) BM Franz Locher, HGV-Ortsobfrau Melanie Gruber, Martin Zancanella, Hannes Gross und Bernadette Gruber. Foto: HGV

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Zivildienst im Jugendzentrum? Noch freie Plätze! Viele Jugendzentren im ganzen Land bieten noch freie Plätze für den Landeszivildienst. Junge Erwachsene können sich noch bis 7. August für das kommende Dienstjahr mit Beginn Mitte September bewerben. Offene Jugendarbeit ist ein Dienst an der Gesellschaft: Jugendliche zwischen 18 und 28 Jahren finden Orte vor zum sinnvollen Verbringen ihrer Freizeit, können sich aktiv einbringen und Freundschaften gewinnen. Langfristig kann Jugendarbeit auch dazu beitragen, dass Lebensläufe besser gelingen, Familien entlastet werden und Problemen vorgebeugt wird. Folgerichtig gilt die Jugendarbeit auch als Tätigkeitsfeld für den freiwilligen Landeszivildienst, der im September wieder startet. Dabei profitieren nicht zuletzt auch die Zivildiener selbst: ihnen eröffnen sich Chancen, in interessante Arbeitsbereiche hinein zu schnuppern oder

bereits den Einstieg ins Berufsleben anzubahnen. Außerdem bekommt man ein Entgelt, Versicherungsschutz sowie weitere Vergünstigungen. Zivildienst in einem Jugendzentrum bedeutet, gemeinsam mit den dort angestellten JugendarbeiterInnen den Jugendtreff zu betreuen, Jugendliche bei ihren Fragen und Interessen zu unterstützen, bei Veranstaltungen zu helfen und vieles mehr. Es ist aber auch Raum, ein eigenes Projekt zu gestalten, beispielsweise im sozialen oder kulturellen Bereich. Außerdem können Angebote der Jugendarbeit im Bereich Fortbildung und Vernetzung wahrgenommen werden. Infos: Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren Südtirols – Talfergasse 4 – 39100 Bozen, Tel: 0471 09 51 39; www.netz.bz.it; E-Mail: info@netz.bz.it

TELMI vorgestellt

Die Merkel macht in Europa gut und schlecht Wetter, sagen die Politexperten. Soll sie doch gefälligst jetzt schönes Wetter machen, wenn sie bei uns auf Urlaub ist. Auch wenn‘s keiner merkelt ...

Jenesien - insgesamt 34.000 Exemplare der Neuausgabe 2014/15 des beliebten Telefonbuches „Telmi“ sind letzthin adressiert per Post in Bozen und den umliegenden Gemeinden verteilt worden. Eines der ersten Exemplare wurde dem Bürgermeister von Jenesien, Paul Romen, überreicht. Das Telefonbuch gefällt mir wegen dessen Handlichkeit und der praktischen Stanzungen, lobte der Bürgermeister. Von dem in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol gestalteten Titelbild „grüßt“ der berühmte Bär Arkas. Telmi bietet auch eine Online-Version unter www.telmi.it, wo Teilnehmer, Betriebe, Produkte und Dienstleistungen jederzeit abgefragt werden können. info@telmi.it – Tel. 0471 925 530

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G.Andergassen

Achtung Blitzschlag! Skiunfälle

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Im Bild von links: Paul Romen (Bürgermeister Jenesien) – Peter Piffrader (Verantwortlicher für die Telefonbücher „Telmi“)

Während die Wohngebäudeversicherung vor finanziellen Folgen AuchSchaden wer felsenfest auf denamSchiern steht springt nach einem durch Blitzschlag Haus schützt, kann sich verletzen. Die meisten Schidie Hausratversicherung bei Schäden der Einrichutng ein. ÜberUnfälle passieren ohne Fremdeinwirkung. spannungsschäden sind im TirolEr Wohnhaus-Produkt bereits Deshalb über eine Baustein Unfallverenthalten. Sonstsollte kannman man sich sie als eigenen mitversichern.sicherung Für höherwertige elektronische GewerbebeGedanken machen.Gräte Sei bzw. es durch triebe empfiehlt sich der Abschluss einer eingenen Elektronikvereine Familienunfallversicherung oder durch sicherung. verlorene Daten haftet die Hausratsversicherung ein Für maßgeschneidertes Produkt für Jugendlijedoch che. nicht.Wichtig Tipp: Bei herausziehen! ist Gewittern vor allem,Stromstecker den Invaliditätsfall

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Südtiroler Ritterspiele

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Stolze Edelmänner, prachtvoll geschmückte Pferde, festliche Fanfarenklänge, dramatische Kämpfe: Am Fuß der Churburg zu Schluderns werden Besucher vom 22. bis 24.08.14 auf einen Schlag ins Mittelalter versetzt. Zu den Highlights zählen waghalsige Ritterturniere, farbenfrohe Umzüge, Falknerei-Vorführungen, Konzerte, sowie der „Palio Venostanum“: Bei diesem urkomischen wie actiongeladenen Wettstreit geben Burschen aus sechs umliegenden Dörfern einfach alles, um Ruhm und Ehre ihres Heimatorts zu verteidigen. Richtig ernst wird es dann beim Vollkontakt-SchwertkampfTurnier und der Calvenschlacht von 1499. Mehrere Hundert Darsteller demonstrieren eindrucksvoll, wie die Bündner aus der benachbarten

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Schweiz gnadenlos im Vinschgau eingefallen sind und die Tiroler eine ihrer größten Niederlagen erleben mussten. Für noch mehr Mittelalter-Gefühl sorgen buntes Markttreiben und ein vielfältiges Kinderprogramm: Kleine Burgfräulein und Ritter vergnügen sich beim Bogenschießen, wirbeln auf handgetriebenen Karussells im Kreis, versuchen sich als Schmied oder Reiter auf Ponys und Kamelen, erkunden den Streichelzoo und wollen auf dem kleinsten Riesenrad Südtirols hoch hinaus. Die „Südtiroler Ritterspiele“ bieten ihren Besuchern das umfangreichste Programm seiner Art im gesamten Alpenraum. Nur im Vorverkauf ist die stark reduzierte 3-TagesKarte erhältlich. www.ritterspiele.it.

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Verliebt, verlobt, verheiratet SARNTHEIN - (br) „Verliebt, verlobt, verheiratet“: So ist die Ausstellung überschrieben, die derzeit im Rohrerhaus in Sarnthein zu sehen ist. „Es geht dabei um alte Bräuche rund um Liebschaft und Heirat“, sagt Kuratorin Maria Kröss vom Verein Rohrerhaus. Bei ihren Recherchen ist sie auf viele, interessante Details gestoßen, von denen heutzutage kaum noch jemand weiß.

„In Liebessachen hat das Volk immer schon genau beobachtet“, erklärt Maria Kröss und führt durch die Ausstellung. In mehrere Themenbereiche ist sie gegliedert. Liebesgaben sind in einer Vitrine zu sehen: Schnupftabakdose oder Jünglingstuch, das das Mädchen ihrem Herzbuben schenkte – zu Ostern auch mit schön verzierten Ostereiern. „Wenn er allerdings die Gabe verschmähte, warf sie die Eier am Jörgi-Tag beim Bittgang zum Schloss Reinegg mit der Wut der Enttäuschung in den Schlossgraben“, weiß Kröss. Liebesgaben für die Angebetete brachte auch der Bursche oft vom Markt oder von Wallfahrten mit. Dies konnte ein schönes Tuch für die Tracht sein, ein Spitzenbildchen oder ein Rosenkranz. Dargestellt ist auch das Fensterln, die nächtliche Aufwartung des Burschen am Fenster seiner Auserwählten, die ihn aber längst nicht immer ins Kämmerlein ließ. Vieles rund um die Liebe geschah in aller Heimlichkeit. War sich das Paar eins, den Bund der Ehe zu schließen, bekam die Frau von ihrem Zukünftigen ein Unterpfand, die „Ãrr“. Dies war oft ein nützliches Geschenk wie eine Nähmaschine oder ein Trachtentuch,

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häufig aber ein Ring. „Dei ot die Ãrr schun untern Firte: So spöttelten die Leute, wenn die Braut guter Hoffnung war“, erzählt Kröss.

VOM „FLING-SEIN“ Drei bis vier Wochen vor der geplanten Hochzeit ging das Brautpaar in den Widum und bestellte das Aufgebot. Dieser Termin wurde möglichst geheim gehalten. An den drei folgenden Sonntagen verkündete der Pfarrer das Brautpaar von der Kanzel. Die Brautleute selbst waren erst am dritten Verkündigungssonntag mit dabei – bei Frühmessen, Antlas, Predigt und Amt, in getrennten Kirchenstühlen und in bestem Gewand. „Fling sein“ hieß dieser Brauch. An diesem Sonntag lud das Paar dann auch zum Hochzeitsmal, geheiratet wurde erst tags darauf: am Montag bei der Frühmesse. Danach traten die frisch Vermählten eine Wallfahrt an, meist nach Riffian oder Maria Rast, und machten kurz in der Stadt halt, um sich für ein Brautfoto „oumandln“ zu lassen. Dann ging es heim auf den Hof, wo der Alltag begann. Originalgetreu dargestellt ist das Brautpaar im Ausstellungsraum hinter der Stube: in Tracht mit Myr-

Wie das mit dem Fensterln war, stellt diese Szene dar.

Die Hochzeit: der zentrale Punkt der Ausstellung. Gezeigt werden auch viele alte Hochzeitsfotos und schöne Myrtenbilder, die in kunstvoller Klosterarbeit entstanden.

tenkranz die Braut, mit Sträußchen und Armkranz der Bräutigam. Damit durften sie sich nur schmücken, wenn sie kinderlos in die Ehe gingen und auch nicht verwitwet waren.

fördern, während es deren Folgen bei der Frau verhinderte. Die Ausstellung ist bis 5. Oktober zugänglich, zudem zur Zeit des Sarner Alpenadvents.

…BIS DER TOD EUCH SCHEIDET „In vergangener Zeit wurden Ehen oft nicht aus Liebe geschlossen, sondern aus materiellen und existenziellen Gründen“, erklärt Kröss. Frauen waren häufig mittellos und daher froh, einen Ehemann zu bekommen. Männer hingegen heirateten, weil sie jemanden brauchten, der das Heim versorgte. Die Eheleute kannten einander vor der Ehe oft kaum. Eine Ehe galt als erstrebenswert. Blieb der Werber aus oder wurde die Liebe nicht erwiderte, half man schon einmal ein bisschen nach. Kräutern und Pflanzen mit Liebeszauber ist ein eigener Teil der Ausstellung gewidmet. An ihre Wirkung glaubten die Leute fest. So sollen Rosmarin oder Arnika bei Berührung brennende Liebe auslösen, der Vierklee – heimlich im Schuh des begehrten Mannes versteckt – seine Schritte der heimlichen Verehrerin zuwenden, oder Petersilie die Liebeskraft des Mannes

Der schöne Brautschmuck. Die Myrte gilt als Symbol für Jungfräulichkeit und der über den Tod hinausgehenden Liebe.

Kuratorin Maria Kröss erklärt, welcher Liebeszauber nach altem Glauben von Kräutern und Pflänzchen ausging.


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15 Jahre KLANGfeste BOZEN - (ar) Die Südtiroler KLANGfeste feiern heuer ihren 15. Geburtstag. Die diesjährige Auflage steht unter das Thema „Spiegelungen“. Mitte Juni machte das David-Orlowsky Trio auf Schloss Runkelstein den Auftakt. Vier Kontrabassisten von „The Bass Gang“ spannten dann kurze Zeit später auf Schloss Maretsch einen breiten musikalischen Bogen zwischen Unterhaltungsmusik und klassischer Musik. Erwin Steinhauer, seines Zeichens beliebter österreichischer Schauspieler, sang Anfang Juli mit den

Oberösterreichischen ConcertSchrammeln unter dem Motto „Das Glück ist a Vogerl“ Wienerund Heurigenlieder. Passend zur Fußball-WM in Brasilien gastierten fünf junge Niederländerinnen, die das A-capella-Ensemble Wishful Singing präsentierten. Aber das war noch nicht alles: Zum Abschluss des diesjährigen Kultursommers durfte gefeiert werden. Nicht nur die KLANGfeste feierten Geburtstag, sondern auch das Festival TANZ BOZEN. Letzteres bietet seit nunmehr 30 Jahren Kurse und Aufführungen

an. Am 26. Juli wurden die beiden DanceWorksChoreografien der Kurse von Kenneth Burke (Ballett) und Jennifer Mann (Contemporary) auf Schloss Runkelstein zum Besten gegeben.

Erwin Steinhauer und OÖ.Concert-Schrammeln. Foto: SKI

Nylon und Hartplastik entsorgen

Mülltrennung ist wichtig Foto: Guenter Hamich/pixelio.de

JENESIEN - (ar) Ab 1. Juli wird das Angebot im Recyclinghof von Jenesien erweitert. Nun können auch Nylon und Hartplastik abgegeben werden. In dem neuen Container für Hartplastik können neben Getränkekisten kleine und große Blumentröge, Flüssigkeitsbehälter ab zehn Liter und weitere saubere Hartkunststoffbehälter sowie schwarze Kunststoffrohre

abgegeben werden. In den Nyloncontainer können unter anderem saubere Folien, Verpackungen, Taschen und Strumpfnylons eingeworfen werden. Sil- und Erdbeernylon darf in diesen Container nicht gegeben werden. Eine dafür eigens organisierte Sammlung wird zweimal pro Jahr stattfinden. Diese Termine wurden jedoch noch nicht festgelegt.

Zu den bisherigen Öffnungszeiten (Mittwoch 13-16 Uhr; 1. und 3. Samstag im Monat 8-11 Uhr) wird der Recyclinghof auch jeden Montag und Mittwoch von 6.30-8 Uhr seine Tore öffnen. Dies hat den Vorteil, dass auch Berufspendler auf dem täglichen Weg zur Arbeit Wertstoffe entsorgen können.

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Bozens Bürgermeister im Kreuzverhör

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Herr Bürgermeister, in knapp zehn Monaten stehen die nächsten Gemeinderatswahlen auf dem Programm. Welche Hausaufgaben muss die Gemeinde Bozen dringend erledigen? In dieser Zeit der leeren Kassen ist es die Hauptaufgabe jeder Gemeinde, den Bürgerinnen und Bürgern alle Dienste ohne Qualitätsverlust weiter anzubieten. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass die Straßen ohne Löcher sind und beleuchtet werden, dass das Wasser aus jedem Wasserhahn fließt, dass Schulen, Altersheime und öffentliche Gebäude jeden Tag geöffnet werden. Die Menschen denken nicht daran, würden es aber sofort bemerken, wenn etwas ausfällt! Wieso kann sich die Stadtverwaltung in der Causa Benko/ Oberrauch nicht entscheiden? Sie hat bereits entschieden. Die Schwierigkeiten lagen zum einen darin, dass die vom Gesetz vorgesehene Prozedur, die wir heuer als erste Gemeinde anwenden, ab und zu nicht ganz klar ist, zum anderen muss ich für eine solche Entscheidung die Mehrheit im Gemeinderat auf meiner Seite haben, ansonsten arbeiten wir vergeblich. Die letzte Entscheidung trifft nämlich der Gemeinderat. Können Sie die Fragen der Bevölkerung nachvollziehen, was im Gemeinderat denn eigentlich vor sich geht? Die Bevölkerung stellt sich viele Fragen, weiß aber oft nicht im Detail, worüber der Gemeinderat entscheiden darf und muss. Das Verwalten ist heute sehr komplex geworden und auch für die Fachleute schwierig zu verstehen; zudem ist die Darstellung in den Medien oft aus Zeit- und Raumgründen nicht sehr detailliert. Letztendlich geht es darum, einen Konsens zu finden, wenn ein Beschluss zu ge-

nehmigen ist. Geht der Beschluss durch, sind wir erfolgreich, geht er nicht durch, haben wir etwas falsch gemacht. Lähmen solche Diskussionen nicht die tägliche Arbeit in der Gemeindestube? Die tägliche Arbeit in der Gemeinde hat mit solchen Diskussionen (fast) nichts zu tun. Alle, die in der Gemeinde arbeiten, haben ihre Aufgaben zu erfüllen, und sie tun es zugunsten der Stadt. Themenwechsel: In Bozen stehen rund 1600 Wohnungen leer. Was kann man dagegen tun? Schauen Sie: In Bozen gibt es rund 50 000 Wohnungen. Nehmen wir an, jede Wohnung wird durchschnittlich 20 Jahre vom gleichen Benutzer bewohnt, und bei jedem Wohnungswechsel sind sechs Monate erforderlich, um die nötigen Instandhaltungsarbeiten durchzuführen, dann bedeutet das, dass immer 50 000 geteilt durch 20, also 2500 Wohnungen leer sind. Wenn aber manche Wohnungen mehrere Jahre leer bleiben, dann sollte die öffentliche Hand etwas unternehmen, damit sie den Menschen zur Verfügung gestellt werden. Das WOBI könnte diese Wohnungen übernehmen und dort Familien, die auf der Warteliste stehen, unterbringen. Die Miete ginge an die Besitzer. Um das umzusetzen, braucht es aber ein neues Landes- oder sogar Staatsgesetz. Wäre eine Senkung der sehr hohen Mietpreise ein gangbarer oder utopischer Weg? Die Preise richten sich nach den Immobilienpreisen, und die sind in Bozen besonders hoch; eine Senkung wäre zweifellos sehr wünschenswert. Warum tut sich die Stadt Bozen mit den faschistischen Denkmälern so schwer? Der frühere Kulturminister Bondi schrieb

Presseamt Bozen

BOZEN - (ar) Seit knapp zehn Jahren leitet Luigi Spagnolli als Erster Bürger die Geschicke der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Im „PLUS“-Interview spricht der 54-Jährige über die Causa Benko/Oberrauch, die teuren Wohnungen in Bozen, die faschistischen Relikte in Bozen und vieles mehr.

doch an Alt-LH Durnwalder, dass das Piffrader-Relief am Gerichtsplatz entfernt werden könne … Die Stadt Bozen tut sich mit den faschistischen Denkmälern überhaupt nicht so schwer. Aber in der Stadt gibt es vielfältige Sensibilitäten. Niemand kann behaupten, die einzig richtige Meinung zu haben und alle anderen als Faschisten oder Nazis usw. abstempeln. Wir müssen immer damit rechnen, dass gegen jede Entscheidung rekurriert wird. Das heißt, jede Entscheidung muss rechtlich stark abgesichert sein. Der Bondi-Brief ist im Fall eines solchen Rekurses nicht einmal das Papier wert, auf dem er geschrieben wurde. Ihr Kommentar zu den Siegesfeiern der italienischsprachigen Fußballfans in der Talferstadt sorgte vielerorts für Kopfschütteln. Was sagen Sie zu dieser Reaktion der Bevölkerung? Manche Extremisten versuchen immer wieder, die Tifosi als Nationalisten und sogar als Faschisten zu bezeichnen, um insbesondere im Ausland den Eindruck zu erwecken, dass Südtirol kein freies Land sei. Ich habe versucht zu erklären, dass das Fußballfansein nichts mit

ethnisch/politischen Themen zu tun hat. Wichtig wäre es, darüber gemeinsam sachlich zu reden. Was kann man tun, damit der Stadtteil Gries nicht noch mehr von Blechlawinen überrollt und als Durchzugsort von Pendlern missbraucht wird? Durch Gries fahren wesentlich weniger Autos als zum Beispiel durch die Romstraße oder die Pfarrhofstraße. Die Stadtverwaltung muss Verkehrslösungen im Gleichgewicht anbieten. Was können wir über Ihr Verhältnis zur Landesregierung im Allgemeinen und zu LH Kompatscher im Besonderen in Erfahrung bringen? Wir sind gut gestartet, und ich hoffe, dass unsere Zusammenarbeit immer fruchtbarer wird. Im nächsten Jahr feiern Sie Ihr zehnjähriges Jubiläum als Erster Bürger. Wenn Sie ein Buch darüber schreiben würden, welchen Titel hätte es und warum? Das Buch hätte den Titel „Bürgermeister durch Zufall, im Morgenrot des dritten Jahrtausends“. Warum, ist leicht zu verstehen.


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„Neue Justiz“ in Bozen BOZEN - (ar) Vordergründiges Ziel des ESF-Projekts „Neue Justiz“ war es, die Arbeitsabläufe und die Abwicklung am Bozner Berufungsgericht zu verbessern. Gegenwärtig haben sieben Menschen am Gericht ihren Arbeitsplatz. Dabei geht es um Streitfälle im Arbeits-, Fürsorge- und Agrarbereich, aber auch um Anfechtungen von Schätzungen bei Enteignungsvergütungen. Nun setzte man im Rahmen des von der Europaabteilung des Landes koordinierten ESF-Projektes „Entwicklung und Verbesserung der Arbeitsprozesse des Berufungsgerichtes, Außenstelle Bozen“ neue Schritte, die verbessern die Organisationsund Arbeitsabläufe nach innen und außen verbessern. Gerichtspräsident Renzo Paolo Bacher betonte die Service-Mentalität, die das Projekt mit sich gebracht habe. Das ISO 9001.2008-Qualitätszertifikat ist ein Indiz dafür, dass man

Gegrillte Haxen, Hühner und T-Bone Steak

effizient und transparent arbeitet. Zudem ist es ein Zeichen für die professionelle Tätigkeit der Anwälte und des Verwaltungsapparats. Ferner ist das Berufungsgericht in Bozen das einzige in Italien, das den Prozess der Zertifizierung zu Ende führen konnte.

Auszeichnung für Bozner Justiz Foto: Thorben Wengert/pixelio.de

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Herzlich Willkommen, hier oben ... ST. LEONHARD / ST. ANDRÄ - BRIXEN - (pr) Schon bei der Anfahrt zum vollständig erneuerten Hotel Fernblick wird Ihnen schnell bewusst werden, wie treffend die Namenswahl unseres Hauses ist. Hoch über Brixen auf dem Hausberg Plose gelegen, schweift der Blick über die atemberaubende Berglandschaft des Eisacktals. Vieles hat sich in den letzten 50 Jahren verändert. Und wir sind stolz darauf, unser Haus in Rekordzeit um- und ausgebaut zu haben. Lassen Sie sich überraschen und vergewissern Sie sich selbst, was das neue Hotel Fernblick alles zu bieten hat. Die PLUS hat sich mit dem Chef des Hauses unterhalten (Hier im Bild mit seiner bezaubernden Partnerin). Gerne geben wir das Gespräch wieder: Herr Agreiter, seit wann sind Sie hier oben? Vor 40 Jahren entschlossen sich meine Eltern Maria und Albert, einen Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten zu bauen. Mutter regierte in der Küche und konnte viele Gäste mit ihrer traditionell guten Küche begeistern. Was war Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept? Bodenständigkeit und Freude am Beruf. Ich bin als Bub in diese Gasthaus-Atmosphäre hineingewachsen. Ich erlernte den Kochberuf in der Hotelfachschule und bildete mich in verschiedenen renommierten Betrieben fort. Seit wann führen Sie selbst den Betrieb? Seit 2001 stehe ich sozusagen selbst am Herd. Das durchwegs positive Urteil meiner Gäste, von denen viele bereits zu meinen Freunden zählen, ermutigt mich, weiterhin mein Bestes zu geben. Es freut mich, dass das ganze rundherum stimmt. Was hat Sie zum Umbau veranlasst? Wir sind im Jahr 2014 und es drängte alles nach Veränderung. Es war eine komplexe Aufgabe. Von der Planung, Finanzierung und Baubegleitung. Dank guter Partner am Bau konnte ich in Rekordzeit mein Vorhaben durchziehen. Eine abschließende Frage: Wie fühlen Sie und Ihre Mitarbeiter jetzt nach gelungenem Umbau? Ich bin ein bodenständiger Mensch und hatte wohl nie das Bedürfnis in die Ferne zu gehen. Ich bin froh, mit meiner Frau und den Mitarbeitern ordentlich anzupacken und den Gästen alle Annehmlichkeiten zu bieten, die das moderne Gastgewerbe zu bieten hat. Der Gast kann sich bei uns wohlfühlen, aus dem Alltag aussteigen, mit viel Harmonie den guten Service und die Gaumenfreuden genießen.

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Siebeneicher Pfarrer ist neuer Prior SIEBENEICH - (fm) Ende Juni wählten die im Konvent in Lana versammelten Brüder der Provinz Südtirol des Deutschen Ordens ihre neue Provinzleitung. Aus der Wahl des Priors ging Pater Arnold Wieland der beliebte Pfarrer von Siebeneich und frühere Hochmeister des Ordens - hervor.

Der gebürtige Rittner löste den bisherigen Prior Pater Peter Lantschner ab, der 30 Jahre lang die Provinz mit Umsicht, Engagement und Einsatz geleitet hatte. Die Amtseinführung nahm der anwesende Hochmeister Abt Pater Bruno Platter OT vor. Nach der Bereitschaftserklärung, dem Ablegen des Glaubensbekenntnisses und des Treueeides überreichte der Abt dem Neugewählten die goldene Kette mit dem Professkreuz sowie das Amtssiegel und gab ihm den Spruch aus dem Rituale des Ordens mit auf den Weg: „Walte Deines Amtes, dazu bist Du erwählt. Der Herr aber schenke Dir Weisheit, Liebe und Vertrauen.“ In seiner Ansprache dankte Pater Arnold Wieland dem bisherigen Prior für seine langjährige und treue Arbeit,

Der neue Prior Pater Arnold Wieland OT (links) mit Hochmeister Abt Pater Bruno Platter OT (rechts).

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die mit langanhaltendem Applaus der Mitbrüder bedacht wurde. Obwohl nur fünf Jahre jünger, möchte der neue Prior einen Übergang zu den jüngeren Mitbrüdern schaffen. Der Hochmeister legte dem neuen Prior nicht nur die Obsorge über die Brüderprovinz ans Herz, sondern betonte vor allem die notwendige und gute Zusammenarbeit mit den Schwestern und Familiaren des Ordens in Südtirol und darüber hinaus. Gerade in Südtirol besitze der Orden eine über 800-jährige Tradition. Übrigens: Pater Arnold (Othmar) Wieland wurde am 1. August 1940 in Lengmoos am Ritten geboren. Mit 18 Jahren trat er in den Deutschen Orden ein und studierte am Canisianum in Innsbruck Theologie und Philosophie. Nach der Priesterweihe im Jahr 1966 war er als Kooperator in St. Leonhard in Passeier sowie in Völlan und als Religionslehrer in Bruneck tätig, danach von 1976 bis 1988 Studentenseelsorger in Innsbruck. Beim Generalkapitel im Jahr 1988 wurde der gebürtige Rittner zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt. In dieser Funktion verblieb er bis zum August 2000. Nach der

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Rückkehr aus Wien übernimmt er die Pfarrei Siebeneich, gleichzeitig unterrichtet er an der Fachhochschule Claudiana in Bozen. Pater

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Arnold Wieland OT ist Mitglied der Diözesansynode, seit März dieses Jahres ist er zudem Beauftragter der Diözese für die Orden.

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Dem Schusterer Toni aus dem Ortsteil Städtl in Eggen verdankt die Dorfgemeinschaft sehr viel. Ohne großes Aufheben ist er überall dort zur Stelle, wo eine geschickte Hand und ein gesunder Hausverstand gefragt sind. Ob beim Organisieren von Jahrgangsfeiern, bei der Hilfe in kirchlichen wie weltlichen Feiern, bei der Verschönerung seiner geliebten Heimat, immer versteht es der Toni, unkompliziert und zuverlässig seinen wertvollen Beitrag zu leisten. Und wenn sich jung und alt, Einheimische wie Feriengäste an seinen kreativen und lustigen Windrädern und Mühlen erfreuen, so ist es für ihn Freude und Lohn zugleich. Wir von der PLUS haben den Toni unlängst in seinem schmucken Zuhause besucht und ihm „in seinem Reich“, der Bastelstube, über die Schultern geschaut. Stolz zeigte uns der kreative Hobby-Künstler einige seiner Werke. Lustige Tierfiguren und Holzspielzeug, das Erwachsene fast mehr begeistern als Kinder, denn alles ist so interessant und genial einfach gefertigt. Tonis geschultes Auge erkennt bereits im Stück Holz, das er aus dem Wald holt, im Stück Rinde oder in einem knorrigen Ast, was er daraus basteln könnte. Und genau diese Kunst, das Einfache, das Unmittelbare, heute würde man sagen: „das Nachhaltige“ zu

Ein wahres Kunstwerk ist diese „Steinmühle“: aus einem eckigen Stück weißen Marmor wird eine kleine „Specker“-Kugel gedreht.

„Basteln und Tüfteln hält Jung“

Der „Schusterer Toni“

mich selbst überraschen zu lassen, was mir heute wieder gelingen wird. Natürlich ‚fuxt‘ es zwischendurch einmal, aber das gehört halt dazu und oft bringt es mich auf neue Gedanken und Lösungen.“ Wir haben hier einige seiner interessanten Arbeiten abgebildet. Dem Schusterer Toni wünschen wir noch viel Freude, Gesundheit und Energie beim Tüfteln und Basteln, so dass er uns noch lange mit seinen Werken erfreuen möge.

EGGEN - (p) Man sieht sie ihm nicht an, die Jahre. Gutgelaunt und voller Tatendrang sprüht der 87-Jährige Eggener. Die Rede ist von Anton Pichler, vulgo Schusterer Toni. „Altwerden, das ist Gottes Gunst, Jungbleiben, das ist Lebenskunst“, meint der Toni verschmitzt. Und wie man sieht, funktioniert seine Philosophie auch wirklich. Nichts für den Giro d‘Italia, aber sehr dekorativ sind Tonis Fahrräder ...

Aus einem Guß: der stolze Hahn aus einer Birken-Astgabel

erkennen und zu schaffen, fasziniert an Tonis Werken. Vieles hat schon begeisterte Abnehmer gefunden und an Aufträgen fehlt es dem liebenswerten Eggener nicht. „Mein Gott, wenn ich alles machen könnte, was ich möchte, würden 24 Stunden am Tag gar nicht ausreichen“ meint er, und erklärt: „Es ist mir aber jeden Morgen eine große Freude, in meine Werkstatt zu gehen und

Ein Anziehgungspunkt für groß und klein: das Mädchen, das dank Wasserkraft und Tonis mechanischem Geschick unermüdlich den Wanderern zuwinkt.

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Frau Professor Mazohl, wer trägt die Schuld am Ersten Weltkrieg? Ich spreche lieber von „Verantwortung“ – Historikerinnen und Historiker haben nicht das Recht, wie Richter Schuldsprüche zu fällen. Andererseits haben frühere Studien und jetzt das vielzitierte Buch von Christopher Clark sehr klar gemacht, dass es für alle handelnden Akteure immer auch Alternativen gegeben hätte. Bekanntlich hat es eine „österreichische“ Kriegsschulddebatte, der deutschen vergleichbar, nicht gegeben. Letztlich aber haben für Österreich-Ungarn sowohl der Kaiser als auch Außenminister Berthold, ebenso wie die kriegführenden Militärs, die Verantwortung für das, was mit dem Ultimatum und der Kriegserklärung an Serbien geschehen ist. Hielt die europäische Elite einen Krieg für die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln? Zweifellos waren die politischen Eliten in diesem Denken sozialisiert. Im Falle von Österreich-Ungarn kann man ja geradezu von einer „Flucht nach vorne“ sprechen. Die Dimension dieses Krieges wurde von allen Beteiligten unterschätzt. Man dachte selbstbewusst an eine „Strafaktion“ gegen Serbien, die Österreich-Ungarn den Respekt der anderen Großmächte eintragen würde. Was wäre geschehen, wenn der Attentäter Gavrilo Princip sein Ziel verfehlt hätte? Seit 9/11 wissen wir, dass Ereignisse solcher Art, die in der älteren Historiographie eher unterbewertet wurden, ihre Eigendynamik entwickeln und nicht nur der sprichwörtliche „Funke“ sind, der den Brand entzündet. Natürlich standen die Zeichen in Europa auf Krieg, aber sowohl 1911 als auch 1912 und 1913 ist es eben nicht dazu gekommen. Der serbische Nationalismus und der österreichisch-ungarische Umgang damit wären unabhängig von diesem Ereignis ein Pulverfass geblieben. Warum war das Königreich Italien so lange neutral? Die Beziehungen zwischen Öster-

Foto: Sepp Dreissinger

geschichtliches

„Geschichte als mittelbare Lehrmeisterin“

Brigitte Mazohl BOZEN/INNSBRUCK - (ar) Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Er ist als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in die Geschichte eingegangen. Im „PLUS“-Interview spricht die Historikerin und gebürtige Boznerin, Frau o. Univ.-Prof. Dr. Brigitte Mazohl über ihren persönlichen Bezug zur Geschichte, die Habsburgermonarchie, die Gebietsansprüche Italiens und vieles mehr.

reich und Italien waren seit 1911 (Tripolis-Krieg) extrem belastet, der Dreibund bestand de facto nicht mehr. Dennoch war der Krieg in Italien nicht populär, und auch die politischen Eliten selbst waren sich über den Intervento nicht einig. Es war eine kleine Gruppe um König Vittorio Emanuele, die den Kriegseintritt schließlich durchgesetzt hat. Karte von Österreich-Ungarn (1899) Foto: Wikipedia

War die Brennergrenze der einzige Grund Italiens, das Bündnis zu wechseln? Es gab ja auch im Triester Raum die sogenannten „unerlösten“ Gebiete, und der Irredentismus hatte in Italien ein gewisses Gewicht, auch für die Außenpolitik. Wie alle anderen europäischen Staaten ging es auch in Italien darum, durch eine starke Außenpolitik von den inneren Krisen abzulenken. War der Krieg der Ausdruck eines überholten politischen Systems der alten Geheimdiplomatie? Das würde ich so nicht sagen, im Gegenteil – das traditionelle diplomatische Kommunikationssystem hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Krieg so lange nicht ausgebrochen ist. Es waren hier auch innenpolitisch neue dynamische Kräfte am Werk (Massenparteien, Nationalismen, soziale Konflikte, eine neue Öffentlichkeit), die die Politik mitbestimmt haben. Das gilt sogar für ein so „undemokratisches“ System wie die österreichisch-ungarische Monarchie, wo ja nicht der Reichsrat über Krieg oder Frieden zu entscheiden hatte, sondern nur der Kaiser. Ab wann war der Krieg zugunsten der Entente entschieden? Der amerikanische Kriegseintritt im April 1917 bedeutete eine entscheidende Wende. Aber auch die inneren Auflösungserscheinungen des Vielvölkerstaates selbst (ein tschechischer Nationalrat wurde ja bereits 1916 gegründet, auch die Südslawen formierten sich für ihre Unabhängigkeit vom habsburgischen Staat) trugen maßgeblich


geschichtliches

zur Niederlage der Mittelmächte bei. Allerdings war der Krieg an der Südfront gegen Italien bis zuletzt nicht wirklich entschieden. Der Waffenstillstand vom 3. November 1918 war politisch, nicht militärisch bedingt. Eine private Frage: Was ist für Sie das Fesselnde an der Geschichte? Der unendliche Reichtum an menschlichen Erfahrungen in positiver und negativer Hinsicht. Geschichte betreiben heißt, sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben. Fast alle Menschen reisen gern; Geschichte ist dem Reisen sehr ähnlich. Wichtig ist, dass man mit neugierigem und offenem Blick auf das Andere, das Fremde zugeht, das einem entgegentritt; das gilt für das zeitgenössische Reisen ebenso wie für das Reisen in die Vergangenheit. Wurde mit dem Tod des greisen Kaisers Franz Joseph I. die Donaumonarchie zu Grabe getragen? Das wurde fraglos von zahlreichen Zeitgenossen so erlebt. Dennoch dürfen die Bemühungen seines Nachfolgers für eine Rettung des habsburgischen Vielvölkerstaates nicht unterschätzt werden. Ohne

die militärische Niederlage (auch des deutschen Bündnispartners) wäre dessen Konzept vielleicht sogar aufgegangen. Was versuchte Kaiser Karl I., um die Monarchie zu retten? Er versuchte, die lange schon im Raum stehende Föderalisierung der Monarchie vor allem entlang der ethnischen Grenzen, doch auch unter Berücksichtigung traditioneller Länderrechte nun tatsächlich umzusetzen, während das Projekt der „Vereinigten Staaten von Österreich“ bis dahin ja nur auf dem Papier bestanden hatte. Die Gleichberechtigung der Nationalitäten war im Übrigen bereits seit 1848 beziehungsweise seit 1867 in der cisleithanischen Reichshälfte Verfassungsprinzip. Frau Professor Mazohl, war der Erste Weltkrieg die Initialzündung für den Zweiten Weltkrieg? Wohl nicht der Krieg allein, der aber sicherlich als epochale Erfahrung die Menschen traumatisiert zurückgelassen hat. Noch mehr wohl der auf ihn folgende Friede, der keine Befriedung bedeutet hat und, vor allem in Deutschland, als Racheakt beziehungsweise Diktatfriede erlebt wurde, den es zu revidieren galt. Für

die Zeitgenossen in Rest-Österreich bedeutete der Zusammenbruch des „alten“ Österreichs den Untergang ihrer bisherigen Welt. Ein Blick ins Heute: Wie nah ist uns hundert Jahre später das Europa des Sommers 1914? Zum einen bin ich überzeugt davon, dass die unbewältigte Vergangenheit, wenn auch vielfach unbewusst, ihre Spuren in allen europäischen Ländern hinterlassen hat. Es gab ja kaum eine Familie, in der es nicht Tote, Verwundete, Vermisste gab. Zum anderen scheint es mir, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in allen europäischen Ländern heute auch die Bereitschaft besteht, den Weltkrieg als gemeinsame historische Erfahrung zu behandeln und ihn ohne die Kampfbegriffe und -emotionen der damaligen Kriegsgenerationen zu bearbeiten. Lernt der Mensch überhaupt aus der Geschichte, und wenn ja, wann und auf welche Weise? Wir wissen, dass der Mensch vor allem aus eigenen Erlebnissen und Erfahrungen lernt und sehr viel weniger von den tradierten, vermittelten Erfahrungen anderer. Dennoch dient gerade Geschichte dazu,

modellhaft in der Vergangenheit Konstellationen zu analysieren, die damals das Handeln der Zeitgenossen bestimmt haben. Diese können zwar nicht eins zu eins auf das Heute übertragen werden, wohl aber als „Lehrstück“ für die Bandbreite menschlicher Verhaltensweisen dienen. Es ist kein unmittelbares, sehr wohl aber ein mittelbares Lernen, das uns die Geschichte anbietet.

Ein Attentat erschüttert die Welt

Foto: Bildarchiv Austria

Kaiserin Zita und Kaiser Karl in Bozen (1917)


Kunst & Kultur

Die Ruine Rafenstein von außen während der Sanierungsarbeiten, welche im Mai 2014 abgeschlossen wurden.

Die älteste Ansicht der Burg Rafenstein Nachdem die beiden Brüder Franz und Nikolaus Vintler im Jahr 1385 die Burg Runkelstein erworben hatten, begannen sie, nach einer heute verlorenen Bauinschrift, die uns aber als Abschrift aus der Zeit um 1670 überliefert ist, mit dem Umbau des Schlosses, der sich in Etappen vollzog und wahrscheinlich bis in die 1390er Jahre andauerte. An diesen Um- und Ausbau der Bozner Bilderburg erinnert eine Wandmalerei im zweiten Obergeschoss, die Runkelstein in einer Ansicht um 1390 zeigt. An der Stelle des späteren Sommerhauses ragt ein Baukran über die Zinnen und ein Seil läuft mit einem Eimer bis hinunter auf den Talfergrund, wahrscheinlich um Steine, Sand und Wasser in die Burg zu bringen. Eine kreuzförmige Holzstruktur im Innenhof kann möglicherweise als Mörtelmischmaschiene angesprochen werden.

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ntlang der als dunkles Band erkennbaren Talfer liegen eine Reihe von Burgen: Wangen, Walbenstein, Johanneskofel und der Gscheibte Turm, Bergfried der ehemaligen Burg Treuenstein. Unter all diesen Darstellungen sticht aber jene von Rafenstein heraus, die dem Maler besonders gut gelungen ist. Die Ruine von Rafenstein liegt nahe der Gemeindegrenze der Stadt Bozen gegen Jenesien und Afing hin auf einem aussichtsrei-

chen Punkt, der von nahezu dem gesamten Stadtgebiet aus gesehen werden kann. Dies erhebt Rafenstein zu einer besonderen Landmarke. In den letzten Jahrzehnten nagte der Zahn der Zeit verstärkt an diesem alten Gemäuer, so dass sich der Besitzer schließlich gezwungen sah, die Burg wegen Einsturzgefahr zu schließen. Auf Initiative des Heimatschutzvereins Bozen-Südtirol begannen aber im Jahr 2009 umfangreiche Restaurierungsarbeiten,

die nicht nur zu einer Sicherung des Baubestandes führten, sondern auch zahlreiche neue Erkenntnisse zur Baugeschichte brachten. Vor diesem Hintergrund wird die frühe Darstellung der Burg Rafenstein auf Schloss Runkelstein nun besser deutbar. In der Ansicht erscheint die Burganlage als ein Bauwerk mit zwei Türmen, deren linker mit Zinnen versehen ist. Tatsächlich hatte der Maler einige Probleme bei der Umsetzung der Proportionen, aber er

malt die Burganlage so, wie sie um 1390 von Schloss Runkelstein aus zu sehen war. Es handelt sich demnach um die Ansicht von Süden. Der linke Turm ist der quadratische Bergfried, dessen Ecke korrekt nach vorne gerichtet ist. Die Reste der dargestellten Zinnen sind noch heute erkennbar. Der Bergfried hatte, nach der Darstellung auf Runkelstein, ursprünglich einfache Rundbogenfenster in einem der Obergeschosse. Heute sind diese


Kunst & Kultur

Die Burg Runkelstein in Nachbarschaft zur Ruine Rafenstein.

Darstellung der Burg Rafenstein um 1390 im Zimmer der Spiele auf Schloss Runkelstein.

Öffnungen längst durch spätere Umbauten verändert. Auffallend ist das hohe und relativ steile Pyramidendach, das durch einen Turmknauf abgeschlossen wird. Es liegt hier eine der frühesten Abbildungen eines derartigen Turmabschlusses, der vermutlich in einer Metallkugel bestand, aus dem Tiroler Raum vor. Der rechte, turmähnliche Bau ist in Wirklichkeit der spätmittelal-

gleich möglicherweise zumindest ein Lichtschlitz angedeutet erscheint. Beachtenswert ist besonders das niedrigere Bauwerk in der Mitte der beiden Baukörper. Es handelt sich um einen Anbau an die Ringmauer des 14. Jahrhunderts, der nach dem Kamin zu schließen, den Küchentrakt aufzunehmen hatte. Die Ansicht in Schloss Runkelstein bietet demnach einen guten zeitlichen Ansatz für die Aufführung dieses Wirtschaftstraktes, der ein der Phase des großen Wiederaufbaues der Burg unter Ludwig von Brandenburg, dem zweiten Ehemann der Margarethe Maultasch, ursprünglich nicht vorgesehen war. Tatsächlich konnten an dieser Stelle bei den Ausgrabungen die Reste der Burgküche nachgewiesen werden, nicht nur durch entsprechenden Abfallhaufen, sondern auch durch die Herdstelle. In der Nähe lagen auch der nur durch einen kleinen Zugang erreichbare Eiskeller und die Zisterne im Burghof. Der Ringmauerabschnitt zwischen den beiden höheren Baukörpern hatte allerdings noch nicht die heute erkennbare Höhe erreicht, denn der Palas war als eigener, weit höherer Baukörper von außen noch sichtbar. Trotzdem war das Wirtschaftsgebäude zumindest zweigeschossig, denn vom oberen Stock ragt eine hölzerne Konstruktion hervor, in der wir möglicherweise einen Erker oder ähnlich vorkragendes Bauteil vermuten dürfen, das durch zwei gebogene Stützen stabilisiert und

terliche Palas. Der Maler erkannte wohl zu spät, dass er diesen Baukörper überhöht dargestellt hatte und korrigierte die Gesamthöhe dadurch, dass er dem Palas ein viel zu niedriges Dach aufsetzte, durch das der Palas letztlich niedriger als der Bergfried wurde. Das turmartige, trutzige Aussehen des rechten Bauwerks wird durch seine festerlose Außenfassade noch erhöht, wenn-

Der Bergfried der Ruine Rafenstein, Zustand nach der Restaurierung.

getragen wird. Das Bild im Zimmer der Spiele auf Schloss Runkelstein stellt also ein einzigartiges Dokument für die Baugeschichte der nahen Burg Rafenstein dar und bietet insbesondere einen zeitlichen Anhaltspunkt für die zweite gotische Bauphase in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie lag nur wenige Jahrzehnte nach der Wiedererrichtung der Burg um 1350 und dürfte möglicherweise bald nach dem Herrschaftswechsel im Lande und den dadurch bedingten Übergang der Burg an die Habsburger anzusetzen sein, die Rafenstein einer ritteradeligen Familie zur Obhut überließ, die sich auch nach der Burg nannte und um 1397 im Mannesstamm erlosch. In diesen Dienstleuten dürfen wohl die Bauherren der zweiten gotischen Bauphase gesehen werden. Die Burgruine Rafenstein ist nach fünfjährigen Restaurierungsarbeiten nun wieder für Besucher geöffnet. Vormerkungen für die Führungen nehmen der Heimatschutzverein Bozen und die Stiftung Bozner Schlösser entgegen.

Diesen Beitrag hat Univ.-H.Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen-Südtirol und Präsident der Stiftung Bozner Schlösser für Sie verfasst.

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spezial

„mir Sarner“ steht für gesunde Wirtschaft Sarntal - (p) Unter dem Motto „mirSarner“ haben sich über 100 Sarner Qualitätsbetriebe zusammengeschlossen. Einmalig in der Art, vorbildlich im Gedanken und vor allem in der Tat. Ein starker Verbund, der weit über die Grenzen des Tales hinaus alles bieten kann, was heute vor allem fürs Bauen, Wohnen, Genießen und besser Leben gefragt ist.

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Kletterburg und Kutschenfahrten angeboten. Jeder Abend ist einem besonderen Thema gewidmet so zum Beispiel: Mittwoch, 30. Juli 2014 Sarner Lederhosen-Abend Sich mit dr Ledran oder Dirndl afn Sarnar Virwitzmitte zogn Mittwoch, 06. August 2014 Das Beste aus dem Sarntal Sarnar Virwitzmitte mit Ständen von bäuerlichen Produkten Mittwoch, 13. August 2014 Sarner Trachtenabend Wenn die Sarnar in Bayrischn in Dorf giehn... Mittwoch, 20. August 2014 Sarner Kaufleute-Abend Lebende Schaufenster auf der kompaktesten Einkaufsstraße Südtirols im Ortszentrum von Sarnthein.


spezial

Stärke durch Zusammenarbeit Was in der Theorie wohl allen klar ist, ist meist in der Praxis nicht umsetzbar. Die Rede geht von der Zusammenarbeit verschiedener Wirtschaftszwei-

Initiative „mirSarner“- hat sich im Tal ein starkes Selbstbewusstsein gebildet. Ein Höhepunkt ist sicher die periodisch abgehaltene Leistungsschau. Zuletzt die 3. Auflage letztes Jahr 2013, mit zunehmendem Erfolg. Das Sarntal ist stark bäuerlich geprägt. Die Viehwirtschaft, im Großteil auf Bergbauernhöfen unter oft sehr schwierigen geografischen Bedingungen, herrscht vor. Oft besitzen Bauern neben dem traditionellen Südtiroler Grauvieh (einer Rinderrasse) auch Pferde der traditionellen Rasse der Haflinger. Viele Kleinbauern betreiben den Hof nur als Nebenerwerb und gehen tagsüber einer anderen Arbeit nach. ge, wie Handel, Handwerk, Industrie, Fremdenverkehr, Landwirtschaft. Im Sarntal funktioniert‘s zunehmend gut. Dank einiger rühriger Frauen und Männer der verschiedenen Verbände und Institutionen - allen voran die Foto Wikipedia © Gerd Fahrenhorst

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spezial Traditionen Im Sarntal spielt das lokale Trachtenwesen noch eine wichtige Rolle. Es gibt viele Kunsthandwerke im Sarntal: die Federkielstickerei, die Holzbildhauerei, die Herstellung der beliebten „Sarnar Toppar“ (natürlich warme Filzpantoffel), sowie die Weiterverarbeitung von Loden. Auch Produkte der Sarner Latschenkiefer sind beliebt. Zu fixen Terminen zählen auch der traditionelle Bauernmarkt (samstags im Sommer) und der legendäre Sarner Kirchtag am ersten Wochenende im September.

Handwerksberufe sind ein weiteres wirtschaftliches Standbein des Sarntales. In der Handwerkerzone des Hauptortes Sarnthein wurde vor einigen Jahren ein Fernheizwerk errichtet, das von den örtlichen Bauern und einigen Verbrauchern als Genossenschaft geführt wird. Hier wird

ausschließlich für die Holzindustrie nicht verwertbares Holz aus dem Tal in effizienter Weise verheizt. In der Fraktion Reinswald besteht ein Skigebiet, das in den letzten Jahren modernisiert und erweitert wurde. Für den Sommertourismus ist man bestens gerüstet, unter anderem locken Erlebnis-Wege Einheimische wie Gäste an.

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Bodenständig guat & gsund essen Die „Sarner Skihütte“ verwöhnt Sie rundum

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Die Sarner Skihütte liegt auf 1614 m Meereshöhe und bietet Ihnen einen idealen Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen sowie anspruchsvolle Bergtouren und Mountainbiketouren in den Sarntaler Alpen. Sie erreichen uns vom Dorfzentrum Sarnthein aus den Hinweisschildern Richtung Auen folgend nach ca. 7 km direkt am Ende der Straße. Der Name des Berggasthofes hat nichts mit der Bestimmung zu tun: Wir haben in den Sommermonaten von Mitte Mai bis Ende Oktober für Sie geöffnet. Der Name Skihütte stammt noch aus der Zeit, als es in Sarntal noch gar kein Skigebiet gab und die Sarner mit den alten Holzskiern vom Dorf bis zu unserer Hütte herauf gewandert sind. Genießen Sie inmitten von Wald und Wiese erholsame Momente und probieren Sie die Köstlichkeiten aus der Küche unseres Familienbetriebes, geführt von den Schwestern Maria und Hilde und mitarbeitenden Familienangehörigen. „Eppis Worms fürn Mogn...“ Hinter dieser netten Aufforderung auf Sarnerisch verbirgt sich die bodenständige, natürlich-kreative Kost von Hilde, der guten Seele in der Küche der Skihütte. Genießen Sie typische Südtiroler Gerichte nach traditionellen Rezepten, täglich hausgemachte Mehlspeisen und sonntags verwöhnen wir Sie mit 6-7 verschiedene hausgemachte Kuchen und Torten. Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und verwenden Fleisch von Sarner Bauern, Gemüse und frische Kräuter aus dem eigenen Garten und machen selber verschiedene Säfte. Freitag ist unser Knödeltag. Hier ein kleiner Vorgeschmack, kombinieren Sie nach Herzenslust: • Speckknödel • Leberknödel • Spinatknödel • Kasknödel • Rohnenknödel • Holzhackerknödel (siehe unser Rezet auf dieser Seite) • Wok – Knödel (Gemüse, Sauce süß – sauer) • Pizzaiolaknödel (Mozzarella, getrocknete Tomaten, Salamino) • Schihüttnknödel (Lachs, Rucola) jeweils in der Suppe, mit Butter und Parmesan, mit Gorganzolasauce, mit Pfifferlingen, auf Salat oder mit Gulasch. Und zum Abschluss noch eine süße Knödelüberraschung... Fragen Sie nach speziellen Menüvorschlägen und planen Sie mit uns Ihre Familienfeiern, Firmenessen oder Gruppenausflüge. Im Herbst wird getörggelt. Reservieren Sie rechtzeitig Ihren Platz! Frühschoppen mit Livemusik am Sonntag 3. August!

Von Slow Food empfohlen Hinter der Bezeichnung Slow Food steckt eine besondere Philosophie. Die Bewegung Slow Food steht für Produkte mit authentischem Charakter (regional, saisonal), die auf traditionelle oder ursprüngliche Weise hergestellt und genossen werden. Lebensmittel, die nach Slow-Food-Kriterien angebaut, produziert, verkauft oder verzehrt werden, sollen regionale Wirtschaftskreisläufe stärken und Menschen wieder mit Auge, Ohr, Mund und Händen an ihre Region binden. Slow Food ist eine internationale Vereinigung mit heute rund 80.000 Mitgliedern in etwa 150 Ländern auf allen Kontinenten. Darüber hinaus versteht sich der Verein als Lobby für Geschmack, aber auch für regional angepassten und ökologischen Anbau, für den Erhalt der Biodiversität und der kulinarischen Kulturen.

Rezeptvorschlag

Die PLUS verrät Ihnen hier, liebe Leserinnen und Leser, ein Rezept von Hilde aus der Skihütten-Küche:

Holzhacker Knödel Zutaten für ca. 8 Knödel: 300 g Knödelbrot 1 Kaminwurze 150 g Steinpilze 1 Zwiebel 2 El Zirmnadeln (junge Triebe) 4 Eier, Gorgonzola-Käse, Petersilie fein geschnitten, etwas Milch, Olivenöl zum anbraten

Zubereitung: Die Kaminwurze in kleine Würfel schneiden und mit der Petersilie zum Knödelbrot mengen. Die geschnitten Zwiebel in Olivenöl goldgelb rösten, die fein gehackten Zirmnadeln kurz mit braten und zum Brot geben. Die Steinpilze klein schneiden, kurz anbraten, nach Belieben würzen und dazu mischen. Die Eier und Milch zum Brot geben und gut durchkneten. Die Knödel formen und in der Mitte einen Würfel großes Stück Gorgonzola einrollen. Rund 10 Minuten in reichlich Salzwasser kochen. Die Holzacker Knödel schmecken besonders gut zu Krautsalat. Wir wünschen gutes Gelingen!

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Spezial

Holz für natürliche Wohn(t)räume Dem Tischlermeister und Künstler das Wort:

SÜDTIROL - (p) Es ist mehr als nur ein Wortspiel: Wohnraum und Wohntraum. Denn Räume die mit Holz gestaltet sind, sind wahrgewordene Wohnträume. Sie vermitteln den Bewohnern Momente der Ruhe und Entspannung. Sie schenken

harmonische Stunden in einer naturnahen, nachhaltigen Umgebung. Sie sind ein Hort der Behaglichkeit nach dem Rückzug von der Hektik des Berufslebens. Natürliches Wohnklima ergibt sich aus duftenden Hölzern und anderen biologi-

schen Materialien. Hier kommen solide Handarbeit, Ideen und neue Perspektiven, nach den ganz persönlichen Wünschen der Hausbewohner zur Entfaltung. Hier ist der Tischlermeister in seinem Element, seine Qualitäten sind gefragt.

Geschmack ist Geschmacks-Sache Ein hochwertiger Tisch, Stuhl oder Schrank aus edlem Massivholz ist von hoher Qualität und wertet auch als Blickfang jeden Wohnbereich ungemein auf. Ein großes Plus von Massivholzmöbeln ist ihr natürliches, facettenreiches Erscheinungsbild. Nicht nur die Maserung variiert von Möbelstück zu Möbelstück. Auch die Farbpalette reicht von hellgrau gebeizter Eiche über saft-gelber Buche bis hin zu rotbraunem Kirschbaum. Dadurch ist jedes Massivholzmöbel ein Unikat und verleiht den eigenen vier Wänden eine ganz individuelle Note. Was die Formen betrifft, ist dies natürlich Geschmackssache. Und Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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„Holz lebt“, weiß Walter Senn, Tischler und Raumtherapeut: „Man muss diesen faszinierenden Werkstoff sehr gut kennen, um ihn optimal einsetzen zu können. So verschieden die Holzarten sind, so verschieden ist auch ihre Eignung für die Formung und die Verarbeitung in den verschiedenen Räumen. Jedes Holz riecht anders, hat andere Farben und Maserungen und jedes verhält sich anders. Jede Holzart wirkt sich auch auf ihre eigene Weise auf das Wohlbefinden des Menschen aus. Raum und Einrichtung bilden eine Einheit, daher sollen die Formen und Farben Harmonie ausstrahlen und die Materialien Natur atmen können.“

Die Natur macht‘s vor! Wir erfahren tagtäglich an uns selbst, wie dynamische und harmonische Formen und Farben wohltuend auf unser Gemüt einwirken, sei es nun in der Natur, sei es in Orten, Gebäuden oder Räumen. Die Ausgestaltung der Räume, die Ausstrahlung der Möbel und die Innenausstattung beeinflussen in hohem Maße unser Wohlbefinden, und sorgen dafür, dass sich unser Körper und die Seele regenerieren.

Von der Idee zur Skizze ..


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politik

Spaß beiseite! von Robert Adami

Traumurlaubsflüge Irgendwie fühlte ich mich eingezwängt. Economy-Class-Urlaubsflüge sind zwar selten der Gipfel der Bequemlichkeit, aber... mein Sitzpartner zur Rechten musste ein entfernter Schwarzenegger-Verwandter sein; jedenfalls nahm er mit seiner Muskelmasse auch gleich ein Drittel des mir zugedachten Platzes ein. Na gut, so konnte ich zumindest sein Totenkopf-Tatoo aus allernächster Nähe bewundern. Die Dame zu meiner Linken hingegen war zum Glück schlank geraten, allerdings musst ihr wohl das Parfumfläschchen aus der Hand und direkt ins Dekolleté gefallen sein. Derart eingezwängt zwischen Mief und Muskeln lauschte ich also gebannt der Ansage der Stewardess, welche einen hübschen rosa Schwimmreifen mit Entenkopf in Händen hielt und seelenruhig verkündete: „…und das hier ist das Survival-Kit im Falle einer Notwasserung, (wie bitte???) und nun bitten wir Sie, sich anzuschnallen (danke, nicht nötig, bin eingeklemmt genug) und das Rauchen einzustellen; der einzige, der weiter rauchen darf, ist unser rechter Propeller…“ Also echt. Ich muss mich dringend beim Sandmann beschweren. Meine Träume sind in letzter Zeit wirklich etwas schräg… Aber Spaß beiseite. Ich gebe zu, ich fliege nicht gerne. Insofern löst die Aussicht auf einen Flug auf die Malediven z.B. bei mir von vornherein keine Begeisterungsstürme aus. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich das Bewusstsein mancher Leute in den letzten Jahren dahingehend entwickelt hat, dass eine Reise von weniger als 500 Flugmeilen schon fast nicht mehr als Urlaub wahrgenommen wird. Verstehen Sie mich nicht falsch: wer es sich zeitlich und finanziell leisten kann, soll ruhig nach Herzenslust die Welt erkunden, dagegen ist nichts einzuwenden. Allerdings sollte es auch nicht als Zeichen sozialer Minderwertigkeit angesehen werden, wenn jemand Urlaub auf Balkonien macht, besonders nicht in einem Land wie dem unseren, wo es sich wahrhaft vortrefflich heim-Urlauben lässt. 30

Brief aus Rom

Geschätzte Leser, was nun? Bereits zwei Mal haben wir darüber abgestimmt (und zugestimmt), dass ein Abgeordneter verhaftet werden kann und nun liegt der dritte Antrag auf Aufhebung der Immunität auf. Das ist wahrlich kein Vergnügen, zumal bei genauer Durchsicht der Unterlagen durchaus Zweifel entstehen können, ob eine Untersuchungshaft angezeigt ist; aber es ist nicht unsere (der Abgeordneten) Aufgabe, ein Urteil zu fällen, ob die vorgeworfenen Straftaten tatsächlich begangen worden sind und ob die Voraussetzungen für eine Verhaftung vorliegen, sondern lediglich zu überprüfen, ob hier eine Verfolgungsstrategie gegen einen Politiker vorliegt, ein ‚Verfolgergeist‘, der die Freiheit der politischen Tätigkeit zu untergraben droht. Dabei sind dies nicht die größten Probleme, die im Moment anstehen. Letzte Nacht war Sitzung bis ein Uhr morgens, heute Abend wieder dasselbe, um in der Kommission die Abänderungsanträge zum Gesetz zu behandeln, mit welchem das Gesetzesdekret Nr. 90/2014 umgewandelt werden soll. Nachdem wir einige Eisen im Feuer haben, gilt es hier, ‚Feuerwache‘ zu machen und die Sitzungen zu besuchen und die eigenen Anträge entsprechend zu verteidigen. Dazu immer mehr Kriegsgetöse im Senat. Die Fronten brechen auf, plötzlich mehrt sich der Widerstand gegen die Verfassungsreform und Renzi sieht sich genötigt, mit Neuwahlen zu drohen. Sein Parteifreund und erklärter Anhänger Roberto Giacchetti, seines Zeichens Vizepräsident der Kammer und bekannt für seine Hungerstreiks, um eine Reform des Wahlrechts durchzusetzen, hat dies bereits vorweg

genommen und Renzi greift diese unverhüllte Drohung nun auf. Gleichzeitig erhöht auch Staatspräsident Napolitano den Druck; einerseits weist er den Verdacht von sich, er würde während des italienischen EU-Vorsitzes an Rücktritt überhaupt nur denken und anderseits wird er nicht müde, die Notwendigkeit der Verfassungsreform zu beteuern und auch inhaltlich dazu (und nicht nur dazu) Stellung zu nehmen, was eigentlich nicht Tradition (und Aufgabe) italienischer Staatspräsidenten wäre. Berlusconi merkt nach kurzem Frohlocken über seinen Freispruch, dass er dadurch trotzdem nicht vollständig rehabilitiert ist, die Grillini verhalten sich auffällig ruhig (allerdings gärt es in den eigenen Reihen ziemlich) und Überläufer der SEL haben in der gemischten Fraktion kurz Halt gemacht, um dann wohl ihre Pilgerreise zum PD fort zu setzen. Wie immer alles in Bewegung, ohne dass viel geschieht; nur der Sommer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und steuert unaufhaltsam auf den Herbst zu. Grüße aus Rom, am 23.07.2014

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Nimmt der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano seinen Hut und tritt ab? Oder macht er sich nur auf in den Urlaub zu uns nach Südtirol ...

(Foto © AP Photo/Markus Schreiber, File)


DEN BÄUERINNEN DAS WORT In Zusammenarbeit mit

Wert–volle Landwirtschaft Landwirtschaft produziert nicht nur unsere Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe, sondern gestaltet unsere Kulturlandschaft und trägt zur Wertebildung bei. Landwirtschaft schafft „Mehr Wert“ – so das Fazit einer Tagung im bayerischen Bad Windheim zum Thema „MehrWert Landwirtschaft – Werte schöpfen und bilden“. Über 300 Bäuerinnen und Bauern, kamen um zu erfahren, wie sie ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen noch „wertvoller“ gestalten können. SBO-Landessekretärin Verena Niederkofler war auch mit dabei.

Werte entstehen durch Beziehung Elisabeth Naurath, Professorin an der evangelisch- theologischen Universität in Augsburg: „Werte bilden sich vor allem über Beziehungen.“ Die Basis, - egal ob im Umgang mit Menschen oder mit Tieren - ist also die Beziehungsqualität. „Die Wertschätzung“, so die Professorin, „sollte als pädagogische Grundhaltung an erster Stelle stehen. Denn dadurch begegne ich meinem Gegenüber ehrlich. Und diese Ehrlichkeit alleine stellt für sich schon einen Wert dar“.

Wertvolle und damit wert-bildende Begegnungen Der Bauernhof bietet ideale Begegnungsmöglichkeiten mit der Natur und mit der Landwirtschaft. Viel Wertschätzung wird bereits durch die authentische Beziehung der Bäuerin oder des Bauern zu den Tieren oder den Rohstoffen vermittelt. Vor allem Tiere sind für Kinder sehr wichtig: „Kinder haben eine ganz natürliche Nähe zu Tieren, sie verkörpern für Kinder sehr viele Werte: Tiere sind kuschelig, bei Tieren müssen Kinder nichts leisten, Tiere haben immer Zeit. Kinder fühlen sich ein in Tiere und wollen sich um sie kümmern. Im Umgang mit den Tieren merken die Kinder, dass sie für die Tiere etwas Gutes tun können und daher wertvoll sind“, so Naurath.

Das ABC der guten Schule Otto Herz, Pädagoge und Psychologe, hat das klassische ABC neu interpretiert und daraus das „ABC der guten Schule“ gemacht. Das „A“ steht hier für „eine At-

mosphäre der Achtung, der Anerkennung und der Akzeptanz aufbauen“ oder das „V“ für „Verantwortung vorleben“. „Auf einem Bauernhof kann man viele dieser Werte wunderbar lehren und lernen“, ist der Pädagoge überzeugt. „Vor allem das „H“ – „zum Helfen herausfordern“: wenn Kinder den Stall misten, Tiere verpflegen oder Blumen gießen, erfahren sie, dass es immer wechselseitige Unterstützung braucht. Ein Bauernhof bietet eine einmalige Chance des Lernens auf Gegenseitigkeit.“

Südtiroler Bäuerinnenorganisation: Kräfte bündeln, Netzwerke schaffen Vor kurzem hat sich der Verein Schule am Bauernhof dem Dienstleistungsportal der Bäuerinnenorganisation angeschlossen und die zertifizierten „Schule am Bauernhof-Betriebe“ können dem SBODienstleistungsportal beitreten. Gemeinsam mit der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Sa-

lern und einer Arbeitsgruppe wird Schule am Bauernhof weiterentwickelt. Ziel ist es, die Anliegen der Landwirtschaft stark nach außen zu vertreten und gemeinsam die Angebote der Südtiroler Bauern und Bäuerinnen zu präsentieren. Dadurch schafft Landwirtschaft „MEHR WERT!“ Weitere Information dazu im Büro der Bäuerinnenorganisation unter 0471 999 460 oder unter www. baeuerinnen.it

Grün tut gut Nicht fehlen durfte auf der Tagung das Thema „Soziale Landwirtschaft“ oder „Green Care“. Mittlerweile beweisen viele wissenschaftliche Studien, dass die Natur ein wunderbarer Therapeut ist: Grün verlängert das Leben, macht kreativer, verhindert Stress, sorgt für weniger Krankheiten und macht glücklicher. Pflege und Therapien in und mit der Natur, in der Landwirtschaft und auf Bauernhöfen wird ein immer stärkeres Thema.

Wertschätzende Begegnungen sind die Basis für die Wertebildung.

Schule am Bauernhof als Lernbereich Betriebe, welche beispielsweise „Schule am Bauernhof“ anbieten, haben gute Voraussetzungen, um den Kindern viele „Lebenskompetenzen“ mitzugeben. Freundlichkeit, wohlwollende Herausforderung, wertschätzende Begegnungen und das Schaffen von Geheimnissen mit der Möglichkeit, es zu lüften, können den Besuch einer Schulklasse auf dem Schule am Bauernhof - Betrieb zu einem unvergesslichen Erlebnis für klein und groß werden lassen.

Bauernhof – ein Ort des Lernens.

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wirtschaft DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Neuer Steuerbonus auf Investitionen Ankurbelung der Wirtschaft durch Förderung von Investitionen – dies scheint die Strategie der aktuellen Regierung zu sein, um eine Gesundung der darniederliegenden Wirtschaft zu erreichen. Und das ist eine positive Nachricht, nachdem die Vorgängerregierungen den Fokus eindeutig auf die Sanierung des Staatshaushaltes gelegt haben (mit mäßigem Erfolg), während die Förderung des Wirtschaftswachstums überhaupt nie im Vordergrund war. In das aktuelle Konzept passt, dass im Rahmen der kürzlich erlassenen Eilverordnung mit „Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“ ein neuer Steuerbonus für Investitionen eingeführt wurde. Dieser Steuerbonus ist den bereits bekannten „Tremonti“-

Beihilfen der letzten Jahre nachempfunden, greift diesmal aber als Steuerbonus zur Verrechnung im Zahlungsmodell F24 und nicht wie bisher als Abzug von der Steuerbemessungsgrundlage. Der Vorteil: auf diese Art kann der Steuerbonus auch von Unternehmen genutzt werden, die Verluste erzielen, denn mit dem Bonus können andere Steuern (z.B. Lohnsteuern) bezahlt werden! Der Steuerbonus beträgt prinzipiell 15% des Anschaffungswertes. Begünstigt ist die Anschaffung von bestimmten Maschinen, Geräten und Anlagen (leider nicht jedoch von Immobilien, Computer, immaterielle Investitionsgüter, PKW usw.) im Zeitraum 25. Juni 2014 bis 30. Juni 2015. Bedauernd ist die genaue Berechnung des

zustehenden Steuerbonus relativ aufwändig, da der Steuerbonus nur auf den Unterschiedsbetrag zwischen den im geförderten Zeitraum getätigten Investitionen und dem durchschnittlichen Investitionsvolumen der letzten fünf Jahre gewährt wird, wobei zusätzlich noch einige Anpassungen an die so errechneten Werte vorzunehmen sind. Gefördert werden außerdem nur Güter mit Anschaffungskosten von mehr als 10.000 Euro pro Stück. Sehr interessant: Der gewährte Steuerbonus kann mit anderen anfallenden Steuern über den Zahlungsvordruck F24 verrechnet werden. Allerdings hat man auch beim diesem Bonus an den Staatshaushalt gedacht: die Verrechnung kann erst ab dem zweiten Folge-

jahr nach Durchführung der Investition durchgeführt werden und muss in drei Jahresraten erfolgen: für die Investitionen des Jahres 2014, kann die Verrechnung des Steuerbonus also in drei gleichen Raten in den Jahre 2016, 2017 und 2018 erfolgen. Trotz der verschiedenen Einschränkungen ist der Investitionsbonus sicher eine positive Nachricht für viele Unternehmen. Ob der Bonus allerdings ausreichend ist, um das lahme Wirtschaftswachstum zu beflügeln, bleibt abzuwarten. Negativ ist sicher, dass Investitionen in Immobilien wieder nicht gefördert werden, obwohl gerade der Bauund Immobiliensektor dringendst belebende Anreize benötigen würde.

Forderungsverluste steuerlich nutzen Bei Bilanzprüfungen fällt mir immer wieder auf, wie leichtfertig auf die Anwendung von steuerlich vorteilhaften Bestimmungen „verzichtet“ wird. Es muss sich dabei keineswegs um komplizierte Gesellschaftsoperationen zur Steueroptimierung handeln – manchmal reicht es vollkommen aus, die zivil- und steuerrechtlichen Normen korrekt anzuwenden, um das zu versteuernde Einkommen zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist die steuerliche Nutzung von Forderungsausfällen zu erwähnen, einem wirtschaftlichen Phänomen, das in den letzten Jahren leider, insbesondere seit 2008, gewaltig zugenommen hat. Prinzipiell ermöglicht das ital. Steuergesetz, Jahr für Jahr 0,5% des Betrages der Kundenforderungen als pauschale Wertberichtigung steuerlich abzusetzen. Dieser pauschale Wertberichtigungsfond darf aber nicht 5% der Kunden32

forderungen übersteigen. Außerdem sind Forderungsverluste steuerlich absetzbar, wenn sie sicher und genau festsetzbar sind. Dies ist unter anderem der Fall, wenn über dem Schuldner ein Konkursverfahren eröffnet wurde (auch Konkordat usw.) oder wenn der Schuldner unauffindbar ist bzw. erfolglose Pfändungen nachgewiesen werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, geringwertige Forderungen, die seit mehr als sechs Monaten überfällig sind, steuerlich abzusetzen. Bei Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 100 Mio. € beträgt die Schwelle für geringwertige Forderungen 2.500 €; bei Unternehmen mit Umsatz über 100 Mio € beträgt die Schwelle 5.000 €. Auch verjährte Forderungen können steuerlich in Abzug gebracht werden. Dabei sind die Bestimmungen des ZGB zu beachten. Die Verjährungsfrist beträgt generell 10 Jahre, hängt

aber vom Rechtsgeschäft ab und ist genauestens zu überprüfen. Ab dem Geschäftsjahr 2013 können auch die Verluste abgesetzt werden, die durch die Ausbuchung der Forderungen auf Grundlage der Buchhaltungsgrundsätze entstehen. Als Beispiele ist v.a. die Forderungszession pro soluto (also die Übertragung ohne Sicherstellung) zu nennen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Kompetenzprinzip beachtet wird und dass die vorgenommene Bewertung der Forderungsverluste nachvollziehbar ist. Fazit: es lohnt sich in vielen Fällen, die Kundenforderungen die in der Buchhaltung aufscheinen, wenigstens einmal jährlich genau zu durchforsten. Häufig befinden sich darin steuerliche Abzugsmöglichkeiten die genutzt werden wollen. Ganz abgesehen davon,

dass die handelsrechtlichen Bestimmungen eine Bewertung der Realisierbarkeit der Forderungen verlangen und der Unternehmer bzw. die Verwalter bei Missachtung der Bestimmungen haftbar gemacht werden können, denn dies entspräche einer nicht wahrheitsgetreuen Darstellung der Geschäftsgebarung.

Walter Gasser

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Weniger Bürokratie. Mehr Wirtschaft.


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Die Schnecke

Die Schnecke lebt auf Wiesen, in Wäldern und Gärten. In Gemüsegärten bereitet sie aber weniger Freude, wenn sie sich an Salaten genüsslich hält. Die Hausträger werden bis zu 7 Jahre alt und bis zu 10 cm groß. Schwer sind sie nur rund 20 g und ihnen schmecken fast alle Pflanzen. Ihre größten Feinde sind Igel, Vögel und Frösche. Etwas, das sie besonders gut können ist, sich in ihr eigenes Haus zurückzuziehen. Es ist auch lustig, wenn du ihre Fühler (wir sagen oft auch Hörner dazu) leicht mit dem Finger berührst, so ziehen sie diese blitzschnell ein. 33


Sport

Bozner Fußballclub – erfolgreich wie noch nie BOZEN - Mit dem Aufstieg 2013 in die Bozner Oberliga wurde der Bozner FC die „Nummer Eins“ der Vereine in der Gemeinde Bozen. Die PLUS portraitiert einen historischen, professionell arbeitenden Bozner Verein und hat mit Präsident Helmuth Stuppner gesprochen. von Michael Andres

1962 wurde der Bozner FußballClub, kurz Bozner FC, in der Landeshauptstadt gegründet. Im Café Plankensteiner in der Goethestraße trafen sich Alfons Loacker, Alois Decarli, Nikolaus Corradina, Josef Maffei, Oskar Trenner und Max Auer mit dem Ziel, einen neuen Bozner Fußballverein zu gründen. Es kam zum Zusammenschluss von FC Rapid und Blau-Weiß Bozen. Der neue Verein mit den Sektionen Fußball und Tischtennis erhielt den Namen Bozen Fußball Club. Die Vereinsfarben sind seit jeher OrangeSchwarz. Zum ersten Präsidenten wurde Max Gruber gewählt. In den darauf folgenden Jahrzehnten war es ein Auf und Ab zwischen der 1. und 3. Amateurliga. 2005 gelang erstmals der Sprung in die Landesliga. Dort konnte sich der Verein behaupten, meist erreichte man zu Saisonende einen Platz im gesicherten Mittelfeld. In der Saison 2012/2013 gelang erstmals der Aufstieg in die Oberliga, pünktlich zum 50-jährigen Vereinsjubiläum. Die erste Oberligasaison des Vereins bestand aus Höhen und Tiefen. Schlussendlich schaffte man, nach einer schwachen Hinrunde,

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Nachwuchskicker freuen sich über einen Sieg, U-11_Bezirksmeister

durch eine starke Rückrunde den Klassenerhalt. Helmuth Stuppner, FCB-Präsident seit 2009 blickt auf die abgelaufene Meisterschaft zurück: „Wenn die Mannschaft in der vorigen Saison zur Überraschung aller, den Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga geschafft hat, so möchte ich unterstreichen, dass der heurige Klassenerhalt in der Oberliga, so wie er zustande gekommen ist, aus meiner Sicht gleich, wenn nicht höher

Empfang in der Gemeinde zum Aufstieg in die Oberliga

zu bewerten ist, als der Aufstieg selbst. Nachdem die Hinrunde ‚voll in die Hosen‘ gegangen ist (Anm.: nach der Hinrunde stand die Mannschaft in der Rangliste auf dem letzten Platz mit lediglich 9 Punkten) wurde in der Rückrunde ein wahres sportliches Wunder vollbracht. Mit 10 Siegen, einem Unentschieden und nur 2 Niederlagen wurden weitere 29 Punkte erspielt und somit der Verbleib in der höchsten Amateurliga erreicht. Natürlich bin ich auf die Mannschaft, den Trainerund Betreuerstab stolz und auch glücklich, dies erreicht zu haben. Mich freut es aber besonders, dass durch die sensationelle Leistung der 1. Mannschaft auch für die Jugend ein Zeichen gesetzt werden konnte. Mit Einsatz, Selbstvertrauen und intensiver, gezielter Arbeit können auch unmögliche Situationen ins Positive gewandelt werden – es können Träume wahr werden“.

Dass ein Verein wie der Bozner FC als einer der größten Fußballvereine des Landes auch in der höchsten Amateurliga spielt, erscheint dabei nur allzu logisch. „Der Aufstieg ist das Resultat einer, aus meiner Sicht guten Arbeit der Sportverantwortlichen, der Trainer und der Betreuer. Meine Arbeit in diesem Zusammenhang ist eine Arbeit im Hintergrund. Die Freude über den sportlichen Erfolg ist natürlich gegeben. Vor allem aber auch für den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand ist es eine Bestätigung für die geleistete Arbeit und auch Motivation sich weiter einzusetzen“, ergänzt Stuppner.

Präsident Helmuth Stuppner


Sport

B-Jugend-Regionenpokal

Die Oberliga-Mannschaft des Bozner FC

Einen „Narrischen“ gefunden Helmuth Stuppner ist seit mittlerweile über vier Jahren Präsident des Bozner Fußballclubs. Davor leitete Alexander Zelger seit 2002 den Verein. „Mein Vorgänger hat wichtige zukunftweisende Akzente gesetzt, doch sich aus persönlichen Gründen nicht mehr der Wahl gestellt. In der Regel wird zu solchen Anlässen ein ‚Narrischer‘ gesucht und ich habe mich ganz einfach der Wahl gestellt. Vorher war ich einige Jahre im Ausschuss des Vereines tätig und habe als Jugendlicher im Verein gespielt“, erzählt Stuppner. Für ihn sei es eine Ehre, aber auch einen Verantwortung, einem Verein mit einer 50-jährigen Geschichte vor zu stehen.

Mit Ex-Profi in die Zukunft Einen Transfer-Coup landete der Bozner FC vor wenigen Wochen. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Profis Joachim „Jack“ Degasperi vom FC St. Georgen kehrte der aktuelle Torschützenkönig der Oberliga zurück in seine

Heimatstadt. Mit Degasperi will der Verein in die Zukunft gehen, der ex-Profi wolle vor allem im Jugendsektor des Vereins mitarbeiten. Bereits sein Onkel Erwin war in den 1970er Jahren jahrelang Präsident des Vereins. „Dadurch waren schon einige Bindungen zwischen Joachim Degasperi und dem Bozner FC gegeben. Gute Kontakte zwischen Degasperi, unserem Trainer der 1. Mannschaft, Flavio Toccoli und dem sportlichen Leiter Andreas Canal, sowie der Wunsch von Joachim Degasperi im Jugendsektor des Vereines aktiv mit zu arbeiten, waren die Voraussetzungen, ihn zu verpflichten“, kommentiert Stuppner die Verpflichtung. „Ungeachtet seines sicher wertvollen Beitrages für die erste Mannschaft ist Joachim Degasperi eine Person, die unseren vielen Jugendspielern Vorbild sein wird, sei es in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht“, freut sich der Präsident auf den ehemaligen Serie B-Profi.

Professionelle Vereinsarbeit mit gesunden Strukturen Eines fällt beim Bozner FC besonders auf: Der Verein arbeitet sehr professionell, erarbeitete ein Leitbild und hat – im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen - einen top Internetauftritt. „Das Erscheinungsbild, die Ziele, ein festgelegtes und gelebtes Leit-

bild sind Ausdruck dafür, dass die Vereinsführung bewusst versucht, dem Verein eine Identität zu geben. Es freut mich, dass der Bozner FC immer mehr auch in der Öffentlichkeit präsent ist. Unsere Internetseite mit den Newslettern, Facebook und den vielen Medienmittelungen geben uns die Möglichkeit sichtbar zu sein. Eine Tatsache, die wie ich glaube, auch für unsere Sponsoren und Gönner von großem Interesse ist“, so Präsident Stuppner dazu. Auf die Frage, wie ein Verein das bewältigen kann antwortet der Präsident: „schwer, aber es ist eine Herausforderung der man sich, wenn man ehrgeizig ist, gerne stellt“. Der Bozner FC betreut mit rund 50 Mitarbeiten über 400 Kinder und Jugendliche. „Mit unserer Jugendabteilung bieten wir den Kindern und Jugendlichen der Stadt Bozen – Buben und Mäd-

chen - die Möglichkeit, sich im Stadtzentrum einer sportlichen Tätigkeit im Freien zu widmen und dabei von Fachpersonal optimal betreut zu werden. Aus dieser Tatsache ergibt sich von selbst die Bedeutung des Vereines für die Stadt Bozen. Ich glaube, dass dies auch von der Gemeindepolitik und -verwaltung anerkannt wird“, so Stuppner. Pro Spielsaison sind über 1500 Trainingseinheiten und rund 300 Spiele zu organisieren und abzuwickeln. Ein Pensum das nur mit erfahrenen, gut qualifizierten, einsatzfreudigen Mitarbeitern und Funktionären zu bewältigen ist. „Diese hat der Bozner FC und darauf bin ich sehr stolz“, lobt der Präsident.

Die U8 des Bozner FC

Der Bozner FC hat insgesamt über 450 Mitglieder. In der kommenden Spielsaison wird der Bozner FC mit folgenden Mannschaften bei den Verbandsmeisterschaften und dem VSS dabei sein: - 1. Mannschaft Oberliga, - Junioren in der Regionalmeisterschaft, - A- Jugendmannschaft in der Regionalmeisterschaft, eine weitere A- Jugend in der Provinzialmeisterschaft - B- Jugendmannschaft, einer U13, - zwei C-Jugendmannschaften, einer U11, - zwei D Jugendmannschaften, zwei U10, U9 - drei bis vier U8 Mannschaften - die Kinder unter 8 Jahren nehmen nicht an Meisterschaften teil sondern werden Vereinsintern spielerisch an den Fußball herangeführt

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Sport

Renate mit ihrem Vater Albert

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Renate selbst ist professionelle Läuferin, die zweifache Mutter ist für die Forstwache tätig. Ihren ersten großen Erfolg erzielte sie 2002 beim Halbmarathon in Udine, als sie mit einer Zeit von 1:13.28 Stunden einen Südtiroler Landesrekord aufstellte. Danach konzentrierte sie sich auf Bahnläufe, 2005 krönte sie sich zur Italienmeisterin über 10.000 Meter. 2006 holte sie über die selbe Distanz bei den Europameisterschaften in Göteborg den hervorragenden 16. Platz. Ab 2007 wandte sie sich wieder vermehrt den Straßenläufen zu und verbesserte als Siegerin des Turiner Halbmarathons ihre HalbmarathonBestzeit und damit auch den Südtiroler Landesrekord auf 1:13.08 Stunden. 2008 stellte sie bei ihrem Debüt über die Marathondistanz als Sechste in Venedig mit 2:41.06 Stunden einen weiteren Südtiroler Rekord auf. 2008 krönte sich Rungger im schweizerischen Crans Montana zur Vizeweltmeisterin im Berglauf, 2009 wurde sie bei der Berglauf-EM im österreichischen Telfs vierte, 2013 in Bulgarien fünfte. Zudem kann die leidenschaftliche Läuferin mit Stolz auf zahlreiche Einberufungen in das Nationalteam zurückblicken. In den vergangenen Jahren heimste sie vor allem bei nationalen Bergläufen zahlreiche Podestplätze ein. Mit der PLUS hat sie über das Laufen, das Training und ihre Ziele gesprochen. PLUS: Wann haben Sie mit dem Laufen angefangen und wie kam es dazu? Renate Rungger: Mein Vater war einer der schnellsten Mittelstrecken-

„Bis heute habe ich die Passion fürs Laufen behalten“

Renate Rungger SARNTHEIN - (ma) Die Sarnerin Renate Rungger ist eine der erfolgreichsten Läuferinnen hierzulande. Die 34-Jährige stammt aus einer bekannten Läuferfamilie. Bereits ihr Vater Albert Rungger feierte große Erfolge und war einer der schnellsten Mittelstreckenläufer. Erst im Sommer 2013 hat Albert Rungger seine Titelausbeute um einen weiteren Sieg ausgebaut. Der Sarner, der für den ASV Jenesien startet, gewann den Berglauf-Italienmeistertitel in der Altersklasse M60. Zu den besten einheimischen Läufern zählt auch Renates 32-jähriger Bruder Hannes.

von Michael Andres

läufer. Dadurch bin auch zu diesem Sport gekommen. Bereits im Alter von vier Jahren habe ich meinen ersten Dorflauf absolviert. Bis heute habe ich die Passion fürs Laufen behalten. PLUS: War es ein Kindheitstraum, professionelle Läuferin zu werden? Rungger: Professionelle Läuferin bin ich erst nach der Geburt von meiner Tochter Valentina geworden. Dank der Unterstützung der Sportgruppe Forstwache und meinem Sponsor Athesia konnte ich mir diesen Traum verwirklichen. PLUS: Der schwerste Lauf? Rungger: …war der Jungfrau-Marathon, ich musste nach 30 Kilometern aufgeben. (Anmerkung der Redaktion: Der Jungfrau-Marathon im Berner Oberland ist einer der bekanntesten Bergläufe. Es gilt 1.829 Höhenmeter aufwärts und 305 Höhenmeter abwärts zu überwinden) PLUS: Wie sieht das Training aus? Rungger: Ich absolviere rund zehn Trainingseinheiten die Woche. Das Training besteht aus Dauerläufen, Intervalltraining, Bergläufen und Krafttraining. PLUS: Sie stammen aus einer Lauffamilie, ihr Bruder Hannes Rungger ist selbst professioneller Läufer. Trainiert ihr manchmal zusammen bzw. wie unterstütz t ihr euch gegenseitig? Rungger: Hannes hat die gleiche Passion fürs Laufen wie ich. Wir unterstützen uns, bauen uns gegenseitig auf und trainieren auch manchmal zusammen. PLUS: Bleibt neben dem Laufen Zeit für weitere Hobbys?


Sport

Motivierte Tiger

Rungger: Ich bin Mutter von zwei Kindern...in der freien Zeit interessiere ich mich für Mode, Design und Kunst. PLUS: Was sind die nächsten Ziele? Rungger: Ich habe mir vor einem Monat einen Muskelfaserriss zugezogen und musste deshalb lange pausieren. Nun bin ich wieder auf dem Weg zurück und möchte mich für die Berglauf-WM qualifizieren. PLUS: Vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg.

Renate Rungger und ihr Bruder Hannes

BOZEN - (ma) Beim „Tigers Integration Day“ am Bozner Waltherplatz machten die Wheelchair Hockey Tigers Bozen einmal mehr auf sich aufmerksam. Die motivierten Elektro-RollstuhlHockey-Spieler der Tigers präsentierte sich allen interessierten und den Medien. Vier Teams spielten im Rahmen des „Tigers Integration Day“ am Bozner Waltherplatz bei einem kleinen Turnier um den Sieg. Neben den Tigern stellten die Munich Animals aus München, Coco Loco aus Padua und Magic aus Turin ihr Können unter Beweis. Dabei ging es weniger um Sieg oder Niederlage, sondern mehr darum, die Menschen auf die Sportart E-Hockey aufmerksam zu machen. Und dies gelang durchaus: Hunderte Zuschauer machten sich ein Bild dieses Sports und feuerten die Teams kräftig an. Elektro-Rollstuhl-Hockey gilt momentan nicht als paralympische Disziplin. Die Spieler der Tigers leiden an unterschiedlichen körperlichen Behinderungen, unter anderem an Muskeldystrophie, an Friedrich Ataxie, an Multiple Sklerose oder an Spina Bifida. Eines vereint die Spieler und Spielerinnen jedoch: Ihre Liebe zum Sport. Das E-Hockey ist eine schnelle Sportart. Wie bei anderen Mannschaftssportarten auch, ist ein gutes Zusammenspiel von Nöten. Dafür

trainieren die meist 10 bis 20 Spieler immer fleißig. Ein Team besteht aus vier Feldspielern, einem Torwart und Ersatzspielern. Aufgrund der unterschiedlichen Behinderungen sind manche Spieler eingeschränkter als andere. Um dennoch Chancengleichheit zu schaffen, gibt es ein offizielles Klassifizierungssystem. So werden den Spielern abhängig ihrer körperlichen Eigenschaften unterschiedliche Punkte zugeordnet, die von 0,5 bis 5 reichen. Eine Mannschaft muss darauf achten, dass die eingesetzten Spieler höchstens auf elf Punkte kommen. Beim E-Hockey handelt es sich um eine kostspielige Sportart. Die Rollstühle wurden speziell fürs Spielen konstruiert und kosten 12.000 bis 16.000 Euro. Zusätzliche Kosten

sind die Fahren mit einem speziell Rollstuhl-gerechten Bus, sowie die Wartung und Reparatur der ElektroRollstühle. Die Wheelchair Hockey Tigers Bozen gründeten sich vor rund fünf Jahren. Erstmals nahmen die Tiger in der Saison 2010/2011 an einer Meisterschaft teil, nämlich an der italienischen Serie A2. Auf Anhieb landete man auf Platz drei und schaffte es in die Playoff. In der Saison darauf gelang der Aufstieg in die Serie A. 2012/2013 sammelten die Tiger dort viel Erfahrung, mussten jedoch wieder zurück in die zweithöchste Spielklasse. Nun wollen die Bozner Hockeytiger die zweite Liga alsbald wieder gewinnen und zurück die Serie A. Die Motivation dazu ist ohne Zweifel vorhanden.

Tigers Integration Day am Bozner Waltherplatz

Sarnerin Kathrin Hanspeter gewinnt Reschenseelauf BOZEN - (ma) Die Sarner Läuferin Kathrin Hanspeter ist momentan wohl in der Form ihres Lebens und eilt von Sieg zu Sieg. Nun entschied die 32-Jährige auch den prestigeträchtigen Reschenseelauf im obersten Vinschgau für sich. Kathrin Hanspeter läuft zur Zeit eine starke Saison. Nach Siegen beim Meraner Halbmarathon, dem Kalterersee-Halbmarathon, dem Innsbrucker Stadtlauf sowie den Dorfläufen in Prad und Oberwie-

lenbach triumphierte die Sarnerin nun beim bekannten Reschenseelauf. Insgesamt gingen über 3000 begeisterte Läufer an den Start. Bei den Männern siegte Tobias Schreindl aus Bayern (49.5,9 Minuten) vor dem Tschechen Jiri Homblac und dem Bozner Triathlet Daniel Hofer. Der Sarner Topläufer Hannes Rungger musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Bei den Frauen hingegen gab es mit Kathrin Hanspeter einen Südtiro-

ler Sieg. Mit einer Zeit von 55.50 Minuten verbesserte sie sich um gut 3.30 Minuten zum Vorjahr. „Ich habe mich gleich vom ersten Kilometer an sehr gut gefühlt“, so Hanspeter. „Ich habe mich auf dieses Rennen sehr gut vorbereitet. Das ich aber so eine Zeit laufen kann, hätte ich nicht gedacht.“ Hinter Hanspeter platzierte sich die Tschechin Kristina Mäki mit knapp einer Minute Rückstand auf dem zweiten Platz.

Entschied den prestigeträchtigen Reschenseelauf für sich- Kathrin Hanspeter

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bei

uns

veranstaltungen LIVE-MUSIK

Bildungshaus Lichtenburg

NICE PRICE ACOUSTIC BAND Burgruine Rafenstein

Gesundheitsvorträge

los

Referent: Dr. med. Michael Lorrain Termine: Di 02.09.2014 - Depression die dunkle Seite des Lebens Di 07. 10.2014 - Schlaganfall nur eine Alterskrankheit? Beginn jeweils um 20 Uhr Eintritt frei

Die Wahrheit der Seele durch Handeln ergründen Mit der Methode des Psychodramas gemeinsam durch das Jahr Termine: 6 Treffen von Sept. 2014 – Mai 2015, Beginn 13.09.2014 Referent: Paul von Gelmini Kreutzhof

Reinigen, regenerieren und fasten

Die neue LIVE CD von Nice Price enthält 19 Songs, darunter zwei Eigene. Sie bietet einen tollen Querschnitt des Repertoires der interessanten Band: Irish Folk Songs mit Mandoline, Geige, Akkordeon. Mit dabei sind sehr bekannte Stücke wie „Brown Eyed Girl“ oder „Whiskey in the jar“. Enthalten sind auch amerikanische Folk Songs mit Klassikern wie „Country Roads“ oder „American Pie“. Es ist übrigens die erste CD zu Viert, mit Cocco Weithaler am Kontrabass und Wolfi Winkler an Stimme, Gitarre und Akkordeon. Auch ist ein Gastmusiker zu hören, Tobi Schwarz, der mit seiner Ziehorgel dem Song „One Day” einen südtirolerischen Akzent gibt. Zu erhalten ist die CD bei den Nice Price Konzerten und per E-Mail: info@nice-price.it Konzerte finden unter anderem hier statt: 1. Aug. in St. Leonhard in Passeier - Psairer Fraitig 2. Aug. CD-Vorstellung - Schwemmalm Bergrestaurant/Ulten 9. Aug. in Sarnthein, Forellenzucht 23. Sep. in Malcesine - Bar da Mario

ist

Modell der Heilkur „State oft the Art“ Referent: Dr. med. Josef A. Egger Termin: So 12.10. – Sa 18.10.2014

Frauen im Management 4-teiliger Lehrgang Termine: Do 23.10. – Fr 24.10.2014, Do 27.11. – Fr 28.11.2014 Do 08.01. – Fr 09.01.2015, Sa 07.02.2015 Referentin: Dagmar Reuter

Flamenco – Bewegung für Stimme und Körper

was

BURGENFÜHRUNGEN

Seminare & Tagungen

Referentinnen: Marina Bortolotti, Christina „La Mia“, Ingrid Bär Termin: So 26.10. – Do 31.10.14

Das neue Programm Herbst/Winter 2014 ist da! Infos & Anmeldung: Bildungshaus Lichtenburg Tel. 0471 057100 oder www.lichtenburg.it

DORFFEST

Hoametfescht in Terlan Freitag, 1. und Samstag, 2. August von 18 bis 23 Uhr und am Sonntag, 3. August ab 10 Uhr am Festplatz, Terlan Dorf. Hoametfescht der Terlaner Schützen, Festbetrieb mit Musik und Spielen. Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Raiffeisensaal statt. Info: Tourismusverein Terlan, Tel. 0471 257165, info@terlan.info

THEATER

Glaube und Heimat

Anlässlich des Gedenkjahres an den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren bringen die FSUTaE im heurigen Sommer Karl Schönherrs Drama „Glaube und Heimat“. Ein Stück, welches von der Zwangsausweisung der ProtesNach mehrjähriger Sicherungsarbeit tanten aus Österreich zur Zeit der ist die Burgruine Rafenstein in Bo- Gegenreformation handelt und an zen endlich wieder der Öffentlich- die Problematik des Dolomitenkrieges (zerrissene Familien), der keit zugänglich! Optionszeit bis hin zum Holocaust Bis zum 26.10.2014 jeweils erinnert. So 11 - 12 und 15 - 16 Uhr Besichtigung nur mit Führung: Start: 11 Uhr und 15 Uhr. Für Gruppen gibt es auch außerhalb dieser Öffnungszeiten die Möglichkeit nach Voranmeldung eine Führung zu organisieren. Auf Initiative des Heimatschutzvereins Bozen Südtirol konnte eine der wichtigsten Landmarken im Bozner Talkessel innerhalb von nur fünf „Glaube und Heimat“, Jahren gesichert werden.. 1910 in Wien uraufgeführt und Infos: Stiftung Bozner Schlösser eines der erfolgreichsten Bühnenstücke seiner Zeit, liest sich Tel. 0471 329808 wie eine Vorahnung auf die von runkelstein@runkelstein.info Nationalismus, Fanatismus und www.runkelstein.info Rassenhass heraufbeschworenen Schreckensszenarien, die in den WEIN-KUNST beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts ihre traurige Entladung Ist es Wein oder ist es Liebe? fanden. Heute, 100 Jahre nach Almut Sparer von 3inKlang sagt: Beginn dieser vielleicht größten „Wir haben Lieder gefunden zum Menschheitstragödie, rückt es Schmunzeln, zum Erinnerungen unseren Umgang mit dem Fremwecken, aber auch ein bisschen den, dem vor Not und Verfolgung Melancholie darf sein; eben um fliehenden Menschen, in exempden Facettenreichtum von Wein larisches Licht! und Liebe wieder zu geben.“ Spielort der Tragödie von Karl Heiteres auf der Kellertreppe am 2. August um 20.30 Uhr Schönherr ist heuer erstmals der im Keller der Kellerei St. Pauls. Dorfplatz (Martinsplatz) von Anmeldung beim Tourismusver- Kurtinig a. d. Weinstraße. ein Eppan 0471 662 206 Premiere am Montag, den 18. August 2014 um 21:00 Uhr Regie: Roland Selva Weitere Aufführungen: Do 21., Fr 22., Sa 23., Mo 25.,Di 26., Do 28., Fr 29. und Sa 30. August 2014 jeweils um 21 Uhr sowie am Mo 01., Di 02., Do 04.und Fr 05. September 2014 jeweils um 21:00 Information & Kartenvorverkauf Tel. 0471 812128 (Bürozeiten ab 4. August)≠ info@fsu-neumarkt.com


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Redaktion: Walter J. Werth | wjw@bezirksmedien.it Mitarbeiter Redaktion: Flora Brugger (br), Gabi Thurner (gt), Claudia Schwarze (swa), Alexa Bellutti (ab), Florian Mair (fm), Lukas Colleselli (lc), Robert Adami, Thomas Haberer (th), Anna Anderlan (aa), Norman Libardoni (nl), Michael Andres (ma), Georg Andergassen (ga), Sabine Demetz (sd), Andreas Raffeiner (ar)

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Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Georg Dekas

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